Programm-Magazin "NEUE WELT"

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Sinfonieorchester Basel Christina Landshamer, Sopran Ivor Bolton, Leitung

NEUE WELT

EXTRAKONZERT 26. AUGUST 2020, 19. 30 UHR STADTCASINO BASEL


www.sinfonieorchesterbasel.ch

Ab sofort erhÀltlich bei Bider & Tanner

DER DRITTE TEIL DER ERFOLGSSERIE


EX TR A KONZERT

Inhalt

NEUE W ELT Liebes Konzertpublikum Wir freuen uns sehr, Sie wieder im Stadtcasino begrĂŒssen zu dĂŒrfen. Am 26. August eröffnen wir die Saison 2020/21. Zwar zittern wir unserem Neustart weiterhin â€čunter Vorbehaltâ€ș entgegen und mĂŒssen aufgrund der behördlichen Vorgaben auf Mahlers Auferstehungssinfonie verzichten. Wir freuen uns umso mehr darauf, mit unserem â€čaktualisiertenâ€ș Programm die Akustik des Musiksaals testen zu können. Den Auftakt bildet ein Auftragswerk von Helena Winkelman. Gleich mit acht Alphörnern wird der Musiksaal mit Natur- und Obertönen eingeweiht. Die in Basel lebende Helena Winkelman ist in dieser Saison unsere â€čKomponistin in Residenzâ€ș und wird bereits im nĂ€chsten Abonnementskonzert mit einer weiteren UrauffĂŒhrung zu erleben sein. Unsere â€čArtistin in Residenceâ€ș Christina Landshamer prĂ€sentiert sich mit Mendelssohns Konzertarie Infelice und mit Richard Strauss’ Orchesterlied Morgen!, in dem es heisst: «Und morgen wird die Sonne wieder scheinen / Und auf dem Wege, den ich gehen werde / Wird uns, die GlĂŒcklichen, sie wieder einen / Inmitten dieser sonnenatmenden Erde ... » Zusammen mit der Casinogesellschaft­arbeiten wir noch unter Hochdruck an den Details bei der Umsetzung der Hygienemassnahmen. Ihre Sicherheit hat fĂŒr uns oberste PrioritĂ€t.­­

Sollten Sie Fragen zum Ablauf haben, können Sie sich jederzeit per Mail oder Telefon bei uns im Orchester­bĂŒro melden. Wir möchten alles tun, damit Sie den musikalischen Neustart im Stadtcasino so unbeschwert und risikolos wie möglich geniessen können. Herzliche GrĂŒsse

Hans-Georg Hofmann KĂŒnstlerischer Direktor

PROGR A MM

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N EU E W ELT von Elke Heidenreich

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LIEDTE X TE Richard Strauss Morgen! Felix Mendelssohn Bartholdy Infelice

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A RTIST IN R ESIDENCE Christina Landshamer Helena Winkelman

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DEMNÄCHST

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VORV ER K AUF

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© Benno Hunziker

VORV ER K AUF, PR EISE U ND INFOS VORV ER K AU F

PR EISE

Bider & Tanner Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch oder auf www.sinfonieorchesterbasel.ch

CHF 90/70/50

Z UG Ä NGL ICHK EIT

Das Stadtcasino Basel ist roll­stuhlgÀngig. Das Mitnehmen von Assistenzhunden ist erlaubt.

ER M ÄSSIGU NGEN

‱ Studierende, SchĂŒler, Lehrlinge und mit der KulturLegi: 50 % ‱ AHV/IV: CHF 5 ‱ Mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5 ‱ A ssistenzpersonen von Menschen mit Behinderungen erhalten Freikarten. Rollstuhl-PlĂ€tze sind ĂŒber das OrchesterbĂŒro oder an der Abendkasse erhĂ€ltlich (ticket@sinfonieorchesterbasel.ch).


PROGR A MM

NEUE W ELT Mi, 26. August 2020, 19.30 Uhr Stadtcasino Basel, Musiksaal

18.30 Uhr: KonzerteinfĂŒhrung mit Christina Landshamer (Artist in Res­idence) und Hans-Georg Hofmann im Foyer des Stadtcasinos Basel

ca. 8'

Helena Winkelman (*1974):

ca. 12'

Ludwig van Beethoven (1770–1827):

ca. 4'

Erik Satie (1866–1925) / Claude Debussy (1862–1918)

Einkreisung (2020), Auftragswerk des Sinfonieorchesters Basel

OuvertĂŒre aus Die Weihe des Hauses, op. 124 (1822)

Trois Gymnopédies, Orchesterfassung (1897) 3. Lent et douloureux

ca. 4'

Richard Strauss (1864–1949):

Vier Lieder, op. 27, Orchesterfassung (1897) 4. Morgen!

ca. 12'

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847):

ca. 45'

Antonín Leopold Dvoƙák (1841–1904):

Infelice, Konzertarie fĂŒr Sopran und Solovioline, op. 94 (1834)1

Sinfonie Nr. 9 e-Moll, Aus der neuen Welt, op. 95 (1893) 1. Adagio – Allegro molto 2. Largo 3. Scherzo, molto vivace 4. Allegro con fuoco

Sinfonieorchester Basel Christina Landshamer, Sopran Ivor Bolton, Leitung 1

Konzertende: ca. 21.15 Uhr Das Konzert findet ohne Pause statt.

Ausgabe editiert von John Michael Cooper, Georgetown, Texas USA

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NEUE W ELT VON EL K E HEIDEN R EICH

© Bettina Flittner

Neue Welt, neuer Saal, neue Zeiten nach Corona? So ganz sicher ist das alles noch nicht. Dieses Virus hat uns – und zwar weltweit – ordentlich gebeutelt. Es ging uns nicht nur an die Gesundheit, sondern an alles: Wirtschaft, Lebensart, Reisen, Beruf, Kultur. Keine Konzerte, keine Theater – das war keine neue, das war eine ganz und gar aus den Fugen geratene Welt. Heute Abend aber: die Neue Welt, nicht nur mit Dvoƙáks gleich­ namiger, berĂŒhmter Sinfonie, sondern auch mit ganz neuen Tönen der Komponistin Helena Winkelman, die mit ihrer Einkreisung quasi die Aufer­steh­ ung des Stadtcasinos segnet: Ein guter alter, ein ganz neuer Alpsegen e ­ r­k lingt rundum mit gleich acht Alp­hörn­ern, schöner kann man einen Neuanfang nicht machen! Und Beethoven legt

dann gleich noch nach mit einer Ouv­ ertĂŒre: Die Weihe des Hauses, wobei ich vorsichtig und augenzwink­ernd daran erinnern möchte, dass diese Weihe des Hauses eine Adaption seines frĂŒheren Werks Die Ruinen von Athen ist ... Achtung also, die Ruinen und die Weihe, das kann schon mal nah beieinanderliegen. Aber immerhin hat diese Musik schon mal ein Haus neu eröffnet: das Theater in der Josefstadt in Wien, 1822, Beethoven sass selbst am Klavier und hat dirigiert – erbĂ€rmlich, sagte der Geiger Anton Schindler, denn das ging ziemlich daneben, weil er schon fast nichts mehr hörte. Dem erfahr­ enen Ivor Bolton kann da heute nichts passieren. Das renovierte Haus wird neu mö­bliert mit KlĂ€ngen, was passte da besser als Saties von Debussy bearbeitete GymnopĂ©dies? Denn genau das hat Satie ĂŒber seine Musik gesagt: Sie solle musique d’ameublement sein, Möbelmusik, Einrichtungsmusik, sie solle im Raum sein wie Tisch, Stuhl, Bank, unauffĂ€llig, selbstverstĂ€ndlich, eine Hintergrundmusik, denn, so Eric Satie, der Komponist habe nicht das Recht, «die Zeit seiner Zuhörer unnö­ t­ig in Anspruch zu nehmen». So bescheiden, so zurĂŒckgenommen, Satie, der so arm war, dass er nach den Saufgelagen mit Freunden in Paris barfuß in sein kleines Zimmer im Vorort zurĂŒckging, um sein einziges Paar Schuhe zu schonen. Bezahlt wurden seine Auftritte in Kneipen oft mit Alkohol, und an zu viel Alkohol


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© Benno Hunziker

starb er denn auch, 1925, mit nur 58 Jahren. Mir ist seine Musik immer mehr gewesen als Möblierung – sie hat etwas so Ruhiges, KlĂ€rendes, wenn alles hektisch ist und ĂŒberall die Viren toben: Satie ist der Mann, der wieder Ruhe reinbringt. Und dann haben wir ja noch, gesungen von der â€čArtista in residenceâ€ș Christina Landshamer diese grossartigen Lieder: Das Morgen! des Richard Strauss, das Infelice des Felix Mendelssohn Bartholdy – wie passt das in unsere Neue Welt? Perfekt: Denn bei Strauss heisst es, «Und morgen wird die Sonne wieder scheinen ... », das wollen wir mal sehr positiv auf das Ende des CoronaZeitalters beziehen, irgendwann muss das doch vorbei sein, und dann sind wir felice, nicht infelice, nicht unglĂŒcklich. Da hat Mendelssohn sich textlich was zusammengebastelt in seiner Konzertarie, geschrieben fĂŒr Maria

Malibran in London, nĂ€mlich, so sagte es der 25-jĂ€hrige Komponist selbst: «den allerschönsten Unsinn» aus mehr­ eren Libretti des Pietro Metastasio. Zuerst wird der Verlust des treulosen Geliebten beklagt, dann aber keimt schon wieder Hoffnung auf: Es werden glĂŒcklichere Zeiten kommen – und schliesslich erschallt der Sehnsuchtsruf «Ah! Ritorna etĂ  felice!» mögen die glĂŒcklichen Zeiten zurĂŒckkehr­en! Aber das tun sie doch ... heute Abend!


Sol Gabetta Patricia Kopatchinskaja Pekka Kuusisto Christina Landshamer Lucas & Arthur Jussen Emmanuel Tjeknavorian Kian Soltani u.v.m.

WIR SIND ZURÃœCK!

ABO AB

CHF 130

SAISON 20/21 IM NEUEN STADTCASINO


LIEDTEX TE

Richard Strauss Morgen!

JOH N HEN RY M ACK AY

Und morgen wird die Sonne wieder scheinen Und auf dem Wege, den ich gehen werde, Wird uns, die GlĂŒcklichen, sie wieder einen Inmitten dieser sonnenatmenden Erde ... Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen, Werden wir still und langsam nieder­steigen, Stumm werden wir uns in die Augen schauen, Und auf uns sinkt des GlĂŒckes stummes Schweigen ...

Richard Strauss (GemÀlde von Max Liebermann, 1919)

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LIEDTEX TE

Felix Mendelssohn Bartholdy Infelice

PIETRO METASTASIO

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Recitativo: Infelice! giĂ  dal mio sguardo si dileguĂČ ... La mia presenza l‘iniquo non sostenne, la mia presenza non sostenne, e pur odiar, e pur odiar nol posso ancor! Rammenta al fine i falli, i torti suoi, risveglia la tua virtĂč! Risveglia la tua virtĂč! Scordati l‘empio traditor! ... Amante sventurata! ... E l‘amo pur? ... CosĂŹ fallace amore le tue promesse attendi? Tu non mai rendi la rapita quiete? Queste son le speranze e l‘ore liete?

PortrÀt Felix Mendelssohn Bartholdys von Eduard Magnus (1846)

Aria: Ah, ritorna, etĂ  felice, quando accanto del mio bene non conosci queste pene, quando a me fĂč fido ancor. Ah, se volgo gli occhi intorno, mi rammento sempre il giorno, che ricevi la sua fĂš. Quel tenero arboscello, quel limpido ruscello parla mi del suo amor. Invan, invano! Non v‘ù contento senza tormento nell‘ amor! E pur la memoria dei giorni d‘amore l‘amaro dolore puĂČ sol consolar!


L I EDT E X T E

Rezitativ: UnglĂŒcksel‘ge! Er ist auf immer mir entfloh‘n. Er wagte nicht, in‘s Auge mir zu sehen; er wagte nicht, zu leugnen sein Vergehen! Er ist dahin, er ist auf ewig mir dahin! Sei muthig, schwaches Herz, vergiß den Falschen; Nie war er wĂŒrdig deiner Liebe! Gedenke seiner Untreu‘, seiner gebroch‘nen SchwĂŒre denke! -Und dennoch sein vergessen, wie könnt‘ ich‘s je? O nein! in meinem Busen werdet ihr immer leben, immer noch Trost mir geben, Bilder vergang‘ner Stunden! Ach! Wie so schnell entschwunden! so schnell entschwunden! Arie: Kehret wieder, gold‘ne Tage, Wo zur Seite des Geliebten Keine Zweifel mich betrĂŒbten; Ihr entschwandet wie ein Traum! Alles, was ich, um mich sehe, Mahnt mich nur an seine NĂ€he; Alles ist von ihm erfĂŒllt. Das Murmeln jener Quelle, Der Widerschein der Welle Malt immer nur sein Bild!

Umsonst! -- Vergebens; Das GlĂŒck des Lebens Ruft keine Klage je zurĂŒck! Doch ach! diese ThrĂ€nen, Dies endlose Sehnen, Es bleibt ja mein einziges GlĂŒck!

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A RTIST IN R ESIDENCE

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CHRISTINA L A NDSH A MER IN FÜ NF FR AGEN Sind alle SĂ€ngerinnen Primadonnen? Nein! Viele sind â€čDivenâ€ș im negativen Sinne. Eine Primadonna ist eine exklusive Persönlichkeit, eine wahre KĂŒnstlerin, eine Könnerin. Wird eine SĂ€ngerin so bezeichnet, ist es eine grosse Ehrerweisung. Was ist fĂŒr Sie das grösste GlĂŒck? Die Mittenwalder Buckelwiesen mit in Sonnengold getauchten Berggipfeln. Und was das grösste UnglĂŒck? Dummheit, Ignoranz und wenn dann auch noch die Notfallschokolade ausgegangen ist! Ihr Lieblingskomponist? J.S. Bach

© Marco Borggreve

Stimme und Stimmung – gibt’s da einen Zusammenhang? Haha, einen direkteren kann es nicht geben! Fragen Sie meinen Mann.


A RTIST IN R ESIDENCE

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HELENA W INK ELM A N IN FÜ NF FR AGEN Was macht Sie glĂŒcklich? Die Arbeit mit den Interpretinnen und Interpreten einer UrauffĂŒhrung. Das gemeinsame Entdeck­en und Erarbeiten der neu entstandenen Musik. Wenn es da ein gutes VerstĂ€ndnis gibt, dann macht es mich sehr glĂŒcklich. Mit wem wĂŒrden Sie gerne mal Musik machen? Ich wĂŒrde gerne wieder einmal mit dem chinesischen Sheng-Virtuosen Wu Wei spielen. Wir haben schon öfters zusammen improvisiert und auch kleiner besetzte StĂŒcke zusammen gespielt – und ich hoffe, ihm irgendwann in der Zukunft auch einmal ein Konzert zu schreiben.

Ihre Lieblingskomponistin? Lily Boulanger. Ihre Inspirationsquelle? Stille, Natur, meine Interpreten, der Zeitgeist, Selbstbeobachtung.

© Pilvax & Oberyn

Auf welche Musik könnten Sie verzichten? Hip-Hop und Rap. Das ist nicht mein Ding.


DEMNÄCHST

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DurchfĂŒhrung der Veranstaltungen derzeit ohne GewĂ€hr PICK NICK KONZERTL So, 6. September 2020, 11 Uhr Museum der Kulturen Basel Eintritt frei

â€čBR ASS CON NEC TIONâ€ș BlechblĂ€serinnen und BlechblĂ€ser des Sinfonieorchesters Basel

SI NFONIEKONZERT â€čDU ELLâ€ș Mi, 9. September 2020, 19.30 Uhr Werke von Brahms, Winkelman und Do, 10. September 2020, 19.30 Uhr Liebermann Stadtcasino Basel Sinfonieorchester Basel, Pekka Kuusisto, Patricia Kopatchinskaja, Ivor Bolton CONCERT & CI NEM A Sa, 17. Oktober 2020, 19.30 Uhr Stadtcasino Basel

â€čSI NGI N’ I N THE R A I Nâ€ș Film mit Live-Orchester Sinfonieorchester Basel, Ernst van Tiel

Vorverkauf (falls nicht anders angegeben): Bider & Tanner Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2 4010 Basel

+41 (0)61 206 99 96 Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch

I MPR ESSU M

Sinfonieorchester Basel Picassoplatz 2 4052 Basel +41 (0)61 205 00 95 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch Möchten Sie das Programm-Magazin abbestellen? Schreiben Sie eine E-Mail an marketing@sinfonieorchesterbasel.ch

Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat KĂŒnstlerischer Direktor: Hans-Georg Hofmann Konzeption und Redaktion Programm-Magazin: Frank Engelhaupt Korrektorat: Ulrich Hechtfischer Gestaltung: Atelier Nord, Basel Druck: Steudler Press AG Auflage: 1400 Exemplare



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