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11. September 2019 | Zürich Marriott Hotel
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PETER KUMMER «Die Internetverbindung in Schweizer Zügen ist besser als in den meisten deutschen Grossstädten.»
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EDITORIAL
WWW.FOKUS.SWISS
Chef, wir müssen dringend über Technologie sprechen! Selbstverständlich ist es wichtig, ein Unternehmen mittels Technologie effizient aufzustellen. Natürlich sollen brachliegende Potenziale mittels Optimierung dieser Technologie genutzt werden. Diese Massnahmen allein generieren aber noch keinen Mehrwert für den Kunden. Heissen Ihre grössten IT-Projekte auch «FIT» oder «BETTER BIT»? Während wir im stillen Kämmerlein noch über das akkurate Projekt, das Budget und die für all diese Effizienzsteigerungsprojekte benötigten Kompetenzen diskutieren, bewegt und verändert sich der Markt. Wenn wir wieder aus dem Kämmerlein heraustreten, stehen wir plötzlich einer durch neue Technologien sowie dramatisch verbesserten Algorithmen, Connectivity und Rechenpower radikal veränderten Welt gegenüber. «Nanu, was ist denn da passiert?» fragen wir uns, und reiben uns erstaunt die Augen. «Chef, wir sind nun hocheffizient. Das Problem ist nur: keiner kauft mehr» Technologien und speziell die neuen smarten Technologien stellen herkömmliche Geschäftsmodelle auf den Kopf. Wer Ticketmaschinen baut, sollte verstehen, dass Tickets heute per App gekauft werden. Da nützen die optimierte Herstellung und smarte Innovationen in den Ticketmaschinen selbst wenig. Und wer Ticketapps baut, sollte wissen, dass bereits heute Tickets nicht mehr gekauft, sondern «payed by use» abgerechnet werden. Und das ist nur ein Beispiel unter tausenden. «Wir haben digitalisiert. Wobei: Eigentlich haben wir nur manuelle Tätigkeiten durch maschinelle Abläufe ersetzt.» Herkömmliche, erfolgreiche Ertragsstützen in digitale Geschäftsmodelle zu transformieren, ist arg radikal. Da melkt man doch lieber weiterhin die altbekannten Cashcows und vergoldet sie. Im komfortablen und gemütlichen Kokon des Bewährten und Bekannten optimiert man das Geschäftsmodell, vertikalisiert, baut seinen Marktanteil aus und fühlt sich rundum wohl. Was jetzt gefragt ist, sind Querdenker. «Bringen Sie Technologie in Ihre Produkte und Services.» Smart Products bewirken einen radikalen Wandel. Wer Löcher statt Bohrmaschine verkauft, hat es verstanden. Wer Fleet Management statt einen Schiffsmotor verkauft, hat es verstanden. Für KMU in der Schweiz bieten Smart Products die grosse Chance, mehr- und höherwertige Erzeugnisse anbieten zu können. Genau hier beginnt die Arbeit. «Chef, wir leisten uns Daten, die wir in Rechenzentren parkieren.» Fangen wir bei den Daten an. Daten ohne Nutzung sind wie leere Hotelbetten: sie kosten. Entlassen wir die Daten in die Freiheit! Es ist nämlich beileibe nicht so, dass die
Daten – wie man das erwarten könnte – überall und immer frei zur Verfügung stehen und klug genutzt würden. Schneller Daten- und Funktionszugriff für neue Projekte und Services kann durch optimalen TechStack, «Business Network in the Cloud» und API-Architekturen erreicht werden. In der Schweiz sind wir, was das anbelangt, schlecht aufgestellt. Laut diversen Studien der letzten Jahre, ist unsere Nutzung von Business-Plattform-Services weit unterdurchschnittlich – wir sind gleichsam die Weltmeister der proprietären, selbstgebastelten «Standardlösungen», der eigenen Rechenzentren und der verkappten Systeme, im Vergleich zu anderen prosperierenden Ländern wie die USA. In IT-Projekten kalkulieren wir nach wie vor mehrheitlich Kosteneffekte, statt über neue Potenziale zu sprechen. Die Cloud bietet aber im Kern nicht einfach die bessere Kostenstruktur, sondern vielmehr neue Zugänge zu Funktionalität und Businessnetzwerken, die inhouse schlicht nicht zu haben sind. Diese Do-it-yourself-Philosophie ist ein veritabler Wachstums- und Innovationsbremser. Statt Plattform-Effekte zu nutzen, versuchen wir oftmals Funktionalitäten, die schon verfügbar sind, in Eigenregie zu kreieren. Man muss aber das Rad nicht ein zweites Mal erfinden, es rollt bereits. Nebst der Frage nach dem Zugriff auf Daten und offene Funktions- & API-Architekturen stellt sich auch die Frage nach der Technologie-Kompetenz. Vielfach kümmern sich IT-Abteilungen auch heute noch ausnahmslos um jedes Bit & Byte. Ob Netzwerk, Telefonie, Support, Enterprise-Applikationen, Technologien, Unternehmensarchitektur oder Best Practice in der Projektleitung: Die IT-Abteilung soll als eierlegende Wollmilchsau der Firma wirken. Aber wie wir alle wissen, existiert dieses Wundertier leider nicht. «Eine übertriebene Polyvalenz von Aufgaben führt zu Ineffizienz. Dieser Grundsatz ist jedem Balljongleur bekannt. Die IT-Abteilungen müssen allzu oft mit viel zu vielen Bällen jonglieren.» Die Lösung des Problems liegt in der konsequenten Auslagerung von infrastrukturellen Aufgaben. Und zwar nicht nur wegen der Kosten, sondern auch, um den Fokus wieder zu finden und wieder scharf zu sehen. Maler, Sanitärinstallateure, Elektriker und viele andere Fachleute nehmen uns Aufgaben ab, die sie viel besser beherrschen als wir. In
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Cybersecurity Internet of Things Datenschutz Debitorenmanagement Interview Peter Kummer
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E-Logistik Interview: Dr. Christian Keller Cloud Artificial Intelligence Banking Solution
FOKUS CIO GUIDE. PROJEKTLEITER: Ali Krasniqi
diesem Bereich haben wir keine Probleme mit der «Auslagerung». In Bezug auf die technologische Infrastruktur tun wir uns erstaunlicherweise viel schwerer. Dabei würde die damit zu erreichende Reduktion von Komplexitäten neue Räume für Innovationen eröffnen. Die IT würde damit näher zum Business rücken, und der CIO zum besseren Sparring-Partner für die Geschäftsleitung werden. «Chef, lass uns über Potenziale, neue Märkte und User Experience reden, und nicht über Internetstörungen!» Kombiniert man das oben Gesagte mit der Tatsache, dass offene Partner-Netzwerke mit Startups, Fachhochschulen, Universitäten und Partnerunternehmen heute einen entscheidenden Beitrag an Diversität, Outside-In-Innovation und die Fitness des Unternehmens leisten, hat man das gesamte Ausmass der Herausforderung vor sich. Meine Empfehlung lautet deshalb: «Chef, wir müssen dringend über Technologien sprechen! – Lass uns sämtliche Corporate-IT-Abteilungen in fokussierte Digital-Business-Bereiche umwandeln. Lass uns mittels Technologie aktiv die Geschäftsmodelle und Märkte verändern.»
COUNTRY MANAGER: Pascal Buck PRODUKTIONSLEITUNG: Miriam Dibsdale TEXT: SMA, Sven Hoti, Gerold Brütsch-Prévôt, Miriam Dibsdale, Simon Misteli, TITELBILD: Christine Strub / christinestrub.ch LAYOUT: Anja Cavelti DISTRIBUTIONSKANAL: Tages-Anzeiger DRUCKEREI: DZZ Druckzentrum AG
SMART MEDIA AGENCY AG Gerbergasse 5, 8001 Zürich, Schweiz Tel +41 44 258 86 00 info@smartmediaagency.ch
Die Aussichten auf «Digital-Business-Bereiche» sollten es uns wert sein, den gleichzeitig geliebten und gehassten Begriff «IT-Abteilung» zu opfern. Auf diese Weise können wir alle, ob CFO, CEO, CIO, CHRO oder CMO, zu digitalen Pionieren werden. Let's shape, instead of being shaped. TEXT ANDY FITZE @ANDY_FITZE CO-FOUNDER SWISSCOGNITIVE – THE GLOBAL AI HUB PRÄSIDENT SWISS IT LEADERSHIP FORUM
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Viel Spass beim Lesen! Ali Krasniqi Project Manager
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AVANADE BRANDREPORT
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Fünf Punkte auf dem Weg zu KI und Chatbots für digitale Arbeitsplätze Chatbots zählen zu den derzeit am heissesten diskutierten KI-Ausprägungen. Fünf Punkte bilden die Basis für einen nachhaltigen Erfolg.
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eim Einsatz von Chatbots ist die Integration in Teams und Prozesse die weitaus grösste Aufgabe. Das gilt sowohl, wenn weiche Faktoren wie ein Plus an Kreativität eines der gewünschten Ergebnisse sind, wie auch wenn strikt definierte Abläufe berücksichtigt werden müssen. Das verdeutlicht das Beispiel des Einsatzes von Chatbots im Helpdesk, wo sie User-Anfragen automatisch in Aktionen umsetzen können. Dabei sind sie in der Lage, Tickets zu vergeben und Service-Prozesse anzustossen. Die Team-Mitglieder im Support erhalten damit mehr Zeit, um sich um andere Themen zu kümmern – und ich kenne keinen Admin, der über Langeweile klagt. Wegen ihrer maschinellen Verarbeitung von Abläufen und Informationen garantieren Chatbots dabei die Einhaltung von Service-Level-Agreements und halten gleichzeitig die Kosten niedrig.
2. Festlegung des Einsatzgebiets Was sind die Herausforderungen, die der Bot für Kunden oder Nutzer lösen kann? Liegen die Aufgaben eher im Innern des Unternehmens, etwa um Teams zu unterstützen? Ist eine Ansprache als digitaler Assistent an die Kunden vorgesehen? Dabei gilt es auch die Vielzahl möglicher Kanäle von Anfang an in die eigenen Planungen und Überlegungen einzubeziehen: Webseite, Social Media, E-Mail etc. sind denkbare Umgebungen, und dieser Einsatzbereich muss natürlich vorab geklärt sein.
Fünf wichtige Punkte Die Beachtung fünf grundlegender Aspekte ist empfehlenswert, wenn Chatbots reibungslos eingeführt und erfolgreich betrieben werden sollen:
3. Präzisierung der Aufgabenbereiche Grösstmögliche Effektivität erreichen Unternehmen nur, wenn sie die Aufgabenbereiche ihrer digitalen Helfer möglichst exakt festlegen – sei das nun im Sales-, Service-, Knowledge- oder auch Compliance-Bereich. Bei erwähntem Helpdesk-Beispiel können die Verantwortlichen etwa bestimmen, dass Bots Instandhaltungsaufträge entgegennehmen. Darüber hinaus ist inzwischen selbstverständlich auch die Erledigung komplexerer Tätigkeiten möglich: Die allseits beliebte Einrichtung neuer Drucker zählt ebenso dazu wie das zielgerichtete Freischalten von WLAN-Zugängen für Mitarbeiter und Gäste.
1. Definition einer Strategie Da Bots keine Silos sind, ist es unbedingt erforderlich, für sie ab ovo eine nachhaltige Gesamtstrategie zu entwerfen. Selbst wenn zu Anfang nur Teilbereiche die neue Technologie erhalten sollen, darf darüber das grosse Ganze nicht vergessen werden. Art und Einsatz sowie Anforderungen stehen dabei ebenso auf der Checkliste von Entscheidern wie mögliche Synergien und etwaiger Integrationsbedarf mit «Fremd-Systemen».
4. Prüfung der Systemanforderungen Es gilt bei Bots wie bei allen IT-Projekten: Die Prüfung der Systemanforderungen ist das A und O. Integrierbarkeit, (Daten-)Sicherheit, Datenschutz, all diese Aspekte müssen unbedingt bedacht werden, sollen moderne Bots zum Einsatz kommen. Auch die Wahl einer entsprechend performanten KI, die auf eine Vielfalt kognitiver Services zugreifen kann, ist essenziell – denn nur so kann sich der Bot gut weiterentwickeln und dazulernen.
5. Mensch-Maschine bedenken Das Verständnis von «Teams» muss sich in den Unternehmen ausgeprägter entwickeln: Auch Bots müssen wie Team-Mitglieder betrachtet werden. Vielleicht nicht bei der Berücksichtigung der Sitzplätze in der Kantine, aber doch auf jeden Fall, was die Interaktion mit menschlichen Mitarbeitern angeht. Auch hier gilt es, ein gutes Miteinander zu ermöglichen. Das zeigt auch eine Untersuchung von Avanade: 79 Prozent der befragten internationalen Führungskräfte stossen auf Widerstände seitens der Mitarbeiter, wenn sie neue Technologien verwenden. Hier gilt es, seine Beschäftigten frühzeitig abzuholen: Digitale Assistenten können unterstützen – nur wenn das in den Teams ankommt, werden Ängste schwinden und Vertrauen wachsen. Bedeutung der Bots wird zunehmen Wie wichtig die Beachtung solch grundlegender Spielregeln ist, zeigen einige weitere Zahlen. So sollen bis zum Jahr 2020 bereits rund 85 Prozent aller Kundenanfragen von Chatbots beantwortet bzw. bearbeitet werden – so erwarten es zumindest die Analysten von Gartner. Mehr noch: Sie gehen davon aus, dass der viel zitierte Otto Normalverbraucher in Zukunft Tag für Tag mehr mit digitalen Assistenten als mit seinem Lebenspartner bzw. seiner Lebenspartnerin führen wird. Dass sich die Unternehmen dafür entsprechend rüsten, ist nicht nur Notwendigkeit, sondern Garant für künftigen Erfolg: Demnach soll die Nutzung von visuellen, stimm- und KI-basierten Algorithmen im Jahr 2021 allein auf Webseiten 30 Prozent mehr Umsatz bringen. Die Beachtung der genannten fünf Punkte wird sich also lohnen.
Andreas Schindler
Zum Autor Andreas Schindler ist als Geschäftsführer bei der Avanade Schweiz GmbH tätig und verantwortet dabei die komplette regionale Geschäftsentwicklung. Er hat sich vorgenommen, die Schweiz für innovative digitale Lösungen zu begeistern und die Offenheit für zeitgemässe Konzepte wie Artificial Intelligence weiter zu fördern. Weitere Informationen: www.avanade.ch
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
Künstliche Intelligenz bringt Vorteile für viele Branchen Dank selbständiger Lernstrategien eines Systems, das anhand von eingespiesenen Informationen neues Wissen generiert und dadurch eigene Entscheidungen treffen kann: So funktioniert maschinelles Lernen. Obwohl die Maschine vom Menschen programmiert wurde, lernt sie im weiteren Vorgang selbstständig durch Erfahrungen und durch Daten dazu. Bereits heute ist die Verarbeitung von Daten durch solche Systeme auf dem Markt angekommen. Genauso gibt es aber auch neue Projekte, die erst in Planung sind.
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or zwei Jahren gründete Google Schweiz in Zürich ein neues Forscherteam, dessen Untersuchungsschwerpunkte über die programmierte Technologie hinausgehen. Die Themengebiete des Teams umfassen «Maschinelle Intelligenz», «Natürliche Sprachverarbeitung & Verständnis» und «Maschinelle Wahrnehmung». Neben Forschungsbereichen verbucht Google beispielsweise auch im Gesundheitswesen Erfolge mit neuartigen Systemen. Der digitale Doktor Insbesondere in der Krankheitserkennung gelang Google-Forschern ein Durchbruch. In Zusammenarbeit mit Krankenhäusern in den USA und in Indien gelang es, eine Technologie mit Hunderten von medizinischen Bildern zu «trainieren». Heute hat man durch diese Methode die Möglichkeit, diabetische Retinopathie, die Erkrankung der Netzhaut durch Diabetes, auf einem Bild genauer zu identifizieren und bei der Diagnose sogar medizinische Experten zu übertreffen. Auch in der Onkologie hat ein solches System dabei geholfen, bestimmte Krebserkrankungen zu identifizieren. Durch die frühzeitige Erkennung kann operativ oder mit alternativen Behandlungsmethoden gegen den Krebs vorgegangen werden. Mit dieser Entwicklung als Vorbild wollen Forscher in Stanford auf ein ähnliches Ziel hinaus: Anhand von Bildanalysen sollen die Anzeichen von Hautkrebs erkannt werden. Wie auch gegen andere Krankheiten, kann maschinelle Intelligenz noch in weiteren Geschäftsbereichen eingesetzt werden. Potenzial in der Politik und im Bankwesen Künstliche Intelligenz kann vor allem da Objektivität sicherstellen, wo normalerweise Subjektivität oder Fehlentscheidungen vorkommen. In der Politik können so beispielsweise Wahlresultate kontrolliert werden. Ein Beispiel dafür, wie wichtig der Einsatz solcher technologischen Hilfsmittel sein kann, ist die Wahl von Barack Obama 2012. Er investierte damals mehr als 100
Millionen Dollar in sein Datenteam. Ob für die Berechnung der Wählervariationen oder für die Optimierung seiner Reden: Die digitalen Hilfsmittel verhalfen ihm zu einer Strategie, die perfekt auf die Wählerzielgruppe abgestimmt war. Die perfekte Kundenabstimmung ist nicht nur in der Politik, sondern auch im Bankwesen von grosser Bedeutung. Fintech nennt sich hier die Technologie, welche zur perfekten Kundenbehandlung verhelfen soll.
Zusammengesetzt aus den Begriffen «financial services» und «technology» fungiert diese Art der künstlichen Intelligenz als Sammelbegriff für moderne Technologien der Finanzdienstleistung. Mit Fintech sollen somit finanzielle Aktivitäten optimiert werden. Auch können die Bedürfnisse der Bankkunden anhand von Data Mining besser und individueller gedeckt werden. Dabei werden statistische Erhebungen von grossen Datenmengen durchgeführt
und die darauffolgende Verknüpfung zu aktuellen Abläufen generiert. Gerade in Kundenbeziehungsprozessen wird künstliche Intelligenz schon heute eingesetzt. Maschinen als Datenverwalter Die sogenannte Business System Integration (BSI) ist eine neuartige Digitalisierungs-Plattform, die als technische Grundlage für eine schnelle und effektive Kundenbetreuung dient. Ob nun die Vernetzung von Kundenkarten oder anderweitige Verkopplungen: Auch in der Zukunft wird eine eigenständig arbeitende Maschine die Gestaltung von Kundenbeziehungsprozessen besonders in Bezug auf die Zeit und auf den Aufwand deutlich erleichtern. Bei E-Mails oder Newslettern könnten Daten beispielsweise selbstständig durch den Server gesammelt, analysiert, durch eigene Informationen ergänzt und neu aufbereitet werden. Maschinelle Intelligenz würde dann massgeschneiderte E-Mails für jeden Kunden verfassen und je nach Rückmeldung die Mailinhalte optimieren. Durch die digitale Intelligenz werden allerdings nicht nur Prozesse, sondern auch Konsumenten immer berechenbarer und transparenter. Kundendaten für die Leistungsoptimierung Was wir heute bereits in Form von Kundenkarten oder -programmen im Detailhandel kennen, wird noch um eine Stufe individueller. Je nach abgespeicherten Einkaufsdaten und Vorlieben können Angebote noch stärker auf Einzelpersonen abgestimmt werden. Das Angebot muss dann nicht erst beim nächsten Filialbesuch dem Kunden weitergeleitet werden, sondern kann ihm über digitale Wege wie Webshop oder Social Media mitgeteilt werden. Trotz all dieser Beispiele steckt die künstliche Intelligenz noch am Anfang ihrer Entwicklung und die oben genannten Beispiele sind nur Möglichkeiten dafür, was sie auf ihrem weiteren Weg alles erreichen könnte. TEXT SMA
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CYBERSECURITY
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Für echte IT-Sicherheit müssen Mensch und Technik am gleichen Strang ziehen Die digitale Transformation und mit ihr die zunehmende Vernetzung eröffnen Unternehmen ganz neue Business-Möglichkeiten. Gleichzeit bringt diese Entwicklung aber auch Gefahren mit sich: Cyberangriffe nehmen zu und längst stehen nicht mehr nur Grosskonzerne im Fadenkreuz der Hacker, sondern auch KMU und Privatanwender. Was kann man tun? TEXT SMA
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s ist ein absolutes Albtraumszenario: Ein Mitarbeiter geht einem Phishing-Mail auf den Leim und gibt versehentlich wichtige Unternehmensdaten preis. Mit diesen sensiblen Informationen können die Cyber-Kriminellen dann gewaltigen Schaden anrichten: Die Bandbreite reicht dabei von Betriebsspionage über die Durchführung von Geldüberweisungen bis hin zu Erpressung. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang vor allem die Tatsache, dass Phishing-Mails, sprich E-Mails, die aussehen als kämen sie von einem seriösen Absender wie einer Bank, einem Mobilfunk- oder Betriebssystemanbieter, immer raffinierter werden. Doch nicht nur dieser Zweig der Cyberkriminalität entwickelt sich weiter: So bestätigen Fachlaute des IT-Verbands ISACA, dass Attacken aus dem Web immer professioneller werden und es heute einen regelrechten Schwarzmarkt für Cyberangriffe gibt. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: So sind gemäss einer aktuellen Umfrage bereits über eine Million Schweizerinnen und Schweizer Opfer eines Cyberangriffs geworden, teilt ICT Switzerland mit. Wie also kann man sich privat sowie im Unternehmen vor diesen zunehmenden Gefahren wappnen? Fachleute betonen, dass hierfür zwei Komponenten zusammenspielen müssen: die technische sowie die menschliche. Unter der technischen Komponente wird eine moderne und auf die heute üblichen Gefahrenszenarien ausgerichtete IT-Security-Architektur verstanden. Dies bedeutet, dass sämtliche IT-Infrastrukturen
sicherheitstechnisch auf dem neusten Stand sein müssen. Denn ebenso wie die Cyberkriminalität, entwickelt sich auch die Cyber-Security-Branche kontinuierlich weiter und stellt neuen Gefahren aktualisierte Funktionalitäten und Komponenten entgegen. Doch die richtigen auszuwählen und möglichst wirkungsvoll in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die tiefgreifendes Know-how voraussetzt. Aus diesem Grund ist es gerade für Unternehmen sinnvoll, in diesem Bereich auf einen Sicherheitspartner zu setzen, der über dieses Fachwissen verfügt und das Unternehmen bei der Auswahl und Integration von neuen Sicherheitsanwendungen unterstützt. Ein smarter User handelt sicher(er) Ist man sicherheitstechnisch auf dem neusten Stand, hat man bereits den halben Weg in Richtung IT-Sicherheit hinter sich gebracht. Vor einem liegt nun aber der entscheidende Abschnitt: die Schulung der Mitarbeitenden. Denn wie Branchenexperten betonen, verpufft die Wirkung der besten Sicherheitsinfrastruktur fast augenblicklich, wenn User nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten müssen. Dieses Wissen kann ihnen im Rahmen von Schulungen und Kursen nähergebracht werden. Dafür gibt es verschiedene Anbieter in der Schweiz. Im Idealfall sollten sich Unternehmen einen Schulungspartner suchen, der nebst der Wissensvermittlung auch die technischen Applikationen aus einer Hand anbieten kann. So wird sichergestellt, dass die eigene Belegschaft auch wirklich auf die vorhandene IT-Infrastruktur geschult wird.
Eine gute Sicherheitsschulung sollte nicht einfach nach einem Standard-Schema ablaufen – im Idealfall werden Inhalte und Vermittlungsart der Zielgruppe angepasst. Zum Beispiel müssen beim Instruieren der Buchhaltungsabteilung andere Inhalte vermittelt werden als bei der Schulung von IT-Mitarbeitenden oder dem Kader. Dies hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie
die Schulungsinhalt vermittelt werden: Frontalunterricht kann für eine Zielgruppe die bestmögliche Option sein, für eine andere eignet sich hingegen eventuell eher die Durchführung eines Online-Kurses. Unternehmen sollten also bei der Auswahl des Schulungspartners darauf achten, dass dieser eine flexible Kursführung anbietet, die den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Einfache, erste Schritt für Ihre IT-Sicherheit Wie im Artikel ausgeführt, ist echte Sicherheit für Unternehme eine komplexe Angelegenheit, bei der man auf die Unterstützung von Experten zurückgreifen sollte. Mit diesen einfachen Handlungsanweisungen können Sie aber bereits jetzt Ihre IT-Security – zumindest teilweise – erhöhen. Bleiben Sie ajour: Anbieter von Apps, Betriebssystemen etc. informieren in regelmässigen Abständen über neue Updates zu ihren Anwendungen. Führen Sie diese Updates aus, sofern sie von glaubwürdigen Absendern kommen. Denn auf diese Weise neutralisieren die Anbieter auch immer wieder neue Cyber-Gefahren. Setzen Sie auf starke Passwörter: Noch immer nutzen viel zu viele Schweizerinnen und Schweizer Passwörter, die auf Namen von Verwandten, Geburtstagen und Ähnlichem basieren. Diese sind für Hacker vergleichsweise leicht zu knacken. Ein gutes Passwort sollte eine gewisse Länge aufweisen und sich aus Buchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen zusammensetzen. Und: Nutzen Sie niemals das gleiche Passwort für mehrere Zugriffe. Informieren Sie rasch: In immer mehr Unternehmen wird mit mobilen Devices wie Tablets und Smartphones gearbeitet. Geht ein solches Gerät verloren oder kommen Daten abhanden, kann Schnelligkeit entscheidend sein. Informieren Sie unverzüglich die IT-Abteilung über den Verlust, so dass diese bspw. den Zugriff auf sensible Daten von Ihrem Gerät oder Konto sperren kann. Generell gilt: Kommt es zu Sicherheitsverletzungen, müssen diese schnellstmöglich gemeldet werden, damit sich potenzieller Schaden noch evtl. eingrenzen lässt.
BRANDREPORT GO4MOBILE
Mobile Bedrohungen dank KI im Griff Gemäss Google sind 0.09 Prozent der Geräte, die den Play Store nutzen, mit Malware infiziert. Auf der anderen Seite zeigen Marktstudien, dass Unternehmen, die die Mobilität der Mitarbeiter fördern, einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Geschickt aufgestellt, gelingt dieser Spagat.
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ährlich gehen rund 4.3 Prozent aller geschäftlich eingesetzten Smartphones verloren, die Nutzung von «fremden» WLANs, z.B. in Hotels, ist Alltag. Neben infizierten Apps sind das beliebte Angriffspunkte. Diese können in drei Gruppen unterteilt werden: Die Device-, Network- und App-Ebene, weshalb man auch von der «DNA» von Angriffen spricht. Das Ziel ist, an persönliche Informationen wie z.B. Passwörter zu gelangen. Im Jargon geht es unter anderem um Privilege escalation, Man-in-the-Middle oder Keylogger. Dreistufiges Fundament für eine erfolgreiche Abwehr Den verschiedenen Angriffsvektoren muss systematisch und auf mehreren Stufen entgegengewirkt werden. Umsichtiges Nutzerverhalten ist entscheidend und bildet die Grundlage. Google und Apple schützen auf Stufe zwei mit dem Scannen von Apps vor deren Publikation in den Stores und geschickter Architektur der Geräte. Bekannte Bedrohungen wie z.B. Geräte ohne PIN oder mit fehlender Verschlüsselung werden von Unified Endpoint Management Systemen (UEM) auf Stufe drei abgewehrt.
Mit KI Angriffe schnell erkennen und sofort abwehren Die Abwehr von unbekannten Angriffen bildet die Stufe vier: Mobile Threat Defense. Laut der Unternehmensberatung Gartner ist eine solche Lösung als integraler Bestandteil eines UEM besonders effektiv. Erkennen von Bedrohungen und durchsetzen von Massnahmen passieren voll integriert. Der Schutz wird beim Rollout der UEM-Suite ohne Nutzerinteraktion installiert, ist
dank des UEM-Clients immer aktiv und kann vom Nutzer nicht selektiv deinstalliert oder deaktiviert werden.
Erkennung keine Interaktion mit der Cloud nötig ist, reagieren sie sehr schnell und auch offline.
Besonders gut schützen Systeme, die auf künstlicher Intelligenz basieren und autonom auf dem Gerät agieren. Das Verhalten des Gerätes wird anhand von unzähligen Datenpunkten auf Anomalien analysiert. Auf diese Weise können alle Angriffstypen - Device, Network und App - identifiziert und abgewehrt werden. Da für die
CISO und Nutzer schlafen besser Mit dem vierstufigen Dispositiv sind geschäftliche und private Daten sehr gut geschützt. Ein klarer Mehrwert für die Firma aber auch die Mitarbeitenden, denn auch die privaten Daten wie Bank-Logins gelangen nicht mehr in falsche Hände. Wettbewerbsvorteil ohne Kopfschmerzen also.
go4mobile ist Marktführerin im Bereich Enterprise Mobility und bedient seit 2007 namhafte mittlere und grosse Unternehmen in der Schweiz. Weitere Infos unter www.go4mobile.ch
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ESET BRANDREPORT
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Sicherheit für digitale Kunden Mehr als eine Million Kunden vertrauen der Allianz Suisse ihre Daten an und verlassen sich darauf, dass sie stets optimal geschützt sind. Für Erreichbarkeit rund um die Uhr setzt die Allianz auf eine Multichannel-Strategie, in der die Online-Verfügbarkeit eine wichtige Rolle spielt.
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icherheit zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Schon zu Urzeiten bestand der Wunsch, sich ihrer wortwörtlich zu versichern. Heute gibt die Allianz Suisse mehr als einer Million Privatkunden und 100 000 Unternehmen in Fragen rund um Vorsorge, Vermögen und Versicherungen die nötige Rückendeckung. Mit einem Prämienvolumen von rund 3,6 Mrd. Franken gehört sie zu den führenden Versicherungsgesellschaften in der Schweiz.
Der IT-basierte Anteil des Gesamtgeschäfts legt jährlich zu. Was das bedeutet, verdeutlicht bereits ein Beispiel: Täglich treffen etwa 550 000 E-Mails in den Posteingängen der Allianz Suisse ein – Tendenz steigend. Die leistungsfähigen Systeme der Allianz ermöglichen dabei eine hohe Datenverfügbarkeit. So wird auf verschiedensten Ebenen erfolgreich zusammengearbeitet. Die enge Verzahnung von Geschäftsstellen und Agenturen auf der einen Seite sowie umfassenden Online-Services andererseits setzen ein ausgefeiltes IT-Management mit sehr hoher Informationsdichte sowie Verfügbarkeit voraus. Zur zügigen Bearbeitung des anfallenden Datenaufkommens setzt die Allianz Suisse auf IBM Lotus Domino, das als intelligente Collaboration-Plattform mit Datenbankanbindung und CRM-Funktionalitäten die anfallenden Geschäftsprozesse für die Allianz Suisse ideal abbildet. «Bei 4 500 Mailboxen und 3 800 Benutzern war eine neue Grössenordnung unter der laufenden IBM Lotus Domino Umgebung erreicht», erläutert Bruno Brundia von Groupware - System Services Allianz Suisse. Die Anforderungen an eine neue Security-Lösung für das Social Business Tool von IBM waren entsprechend hoch, zumal es nur wenige gute Sicherheitslösungen für Lotus Domino gibt.
Umfassende Sicherung bei flexibler Handhabung Angesichts der Ausgangslage war schnelles Handeln erforderlich. Bei mehreren Tausend Datenbanken mit sensiblen Kundeninformationen galt es, nichts dem Zufall zu überlassen. Mit der gewünschten «Swissness» im Gepäck fiel die Entscheidung schnell auf den europäischen IT-Security-Hersteller ESET. Der bekannte Wahlspruch «Schweizer kaufen bei Schweizern» spielte für die Allianz Suisse beim Auswahlverfahren in puncto Ansprechpartner und Support eine wichtige Rolle. Darüber hinaus hatte Bruno Brundia selbst im privaten Bereich sehr gute Erfahrungen mit ESET gemacht. Über den ESET-Fachhändler und das erfahrene Systemhaus SoftwareOne wurden die erforderlichen mehr als 4 000 Lizenzen akquiriert. «Mit Rainer Schwegler von der ESET Schweiz hatten
und haben wir einen kompetenten, freundlichen Partner an unserer Seite, der uns bei allen Fragen rund um die Lösung exzellent beraten hat», sagt Ivan Vukadin, Solution Sales Specialist - Security bei der SoftwareONE AG. Genaue Risikoanalyse für optimale Absicherung Neben einer zeitkritischen Deadline standen auch Sonderfunktionen ganz oben im Pflichtenheft der Versicherungsgesellschaft. So sollten beispielsweise Objekte aus der Quarantäne zurück ins Postfach der Mitarbeiter verschoben und bei künftigen Systemprüfungen ausgeschlossen werden können. Solche Sonderwünsche sind für ESET Alltag und Teil der Lösungs-Philosophie: «Umfassende Sicherheit gibt es nicht von der Stange, denn die Bedürfnisse eines jeden Kunden sind unterschiedlich. Deswegen
erarbeiten wir gemeinsam mit dem Kunden und dem betreuenden Fachhändler die optimale Lösung», sagt Rainer Schwegler, Territory Manager Schweiz von ESET. Überzeugender Testablauf Eine erste Testinstallation von ESET Mail Security für IBM Domino verlief reibungslos. Die Ergebnisse brachten schnell die Entscheidung zu Gunsten von ESET, zumal die bisherige Security-Anwendung wichtige Key-Kriterien nicht oder nur unzureichend erfüllte. Insgesamt dauerte der Entscheidungsprozess für die ESET Lösung weniger als drei Monate. Nach der schriftlichen Zusage seitens ESET, die gewünschte Funktionserweiterung binnen Jahresfrist einzupflegen, fiel der Startschuss für das gemeinsame Pilotprojekt. Rollout im Zeitplan abgeschlossen In enger Zusammenarbeit mit dem Techniker-Team der Allianz wurde daraufhin die Lösung über den Download problemlos ausgerollt. Weitere Schritte waren nicht erforderlich. «Nach der ersten Systemprüfung hatten wir etwa 850 infizierte Objekte identifiziert», erinnert sich Christian Klein, Strategischer Einkäufer bei der Allianz Suisse. Als die Allianz Suisse die Lösung zum ersten Mal in Betrieb nahm, waren alle Datenbanken innerhalb von sieben Stunden auf Herz und Nieren geprüft. Der Kunde war begeistert: «Das war sehr schnell!» Seitdem steht die umfassende Security-Lösung der Versicherungsgesellschaft rund um die Uhr als verlässlicher Partner zur Seite. www.eset.ch
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BE AWARE
MARTIN K. hat zum surfen im Internet seinen Admin-Account verwendet und sich einen Trojaner eingefangen. Die Angreifer haben die Kontrolle über das ganze Unternehmen übernommen und mehrere Millionen Lösegeld erpresst.
Informieren Sie sich und Ihre Mitarbeitenden, damit dies in Ihrem Unternehmen nicht passiert.
be-aware.ensec.ch
6% 92%
Sogenannte Drive-By-Attacken und verseuchte Downloads sind nur für rund 6% der Malware-Infektionen verantwortlich. Wesentlich häufiger wird Schadsoftware über E-Mails verbreitet (92%). Aufmerksame und geschulte Nutzer, die das Risiko kennen und ihr Verhalten entsprechend anpassen, sind der beste Schutz vor Cyberkriminalität.
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INTERNET OF THINGS
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Schöne neue vernetzte Welt Das Internet hat die Welt verändert. Nun steht ein neues Zeitalter bevor: das des «Internet of Things». Trotz des riesigen Potenzials gilt es jetzt umso mehr, Sorge um unsere Daten zu tragen. TEXT SVEN HOTI
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as Internet, wie wir es kennen, wurde von Menschen für Menschen gemacht. Seit seiner Kommerzialisierung in den 1990er Jahren haben wir die Inhalte dafür geliefert und so ein Netzwerk aufgebaut, das die Menschen rund um den Globus miteinander verbindet. Das Internet of Things (IoT) oder Internet der Dinge verbindet hingegen nicht mehr nur Menschen, sondern eben auch Dinge; physische Objekte wie etwa ein Auto oder eine Kaffeemaschine, die virtuell in einer Internet-ähnlichen Struktur abgebildet und mit dem realen Gegenstand verknüpft werden. Die Idee ist nicht neu, die Sensorik und die Miniaturisierung der Computer zusammen mit den sinkenden Produktionskosten beschleunigten jedoch diesen Prozess in den letzten Jahren.
Das Netz der Dinge Grundlage des IoT sind im Groben drei Komponenten: Sensoren, Aktoren und ein Netzwerk. Die Sensoren verleihen den Gegenständen Sinne und erkennen etwa, ob sich jemand im Haus befindet oder nicht. Aktoren wiederum verarbeiten die Signale der Sensoren und lösen gegebenenfalls Aktionen aus. Solche können zum Beispiel Türschlösser öffnen oder schliessen. Die verbindende Komponente zwischen diesen zweien ist das Netzwerk, welches einerseits die Interaktion zwischen den elektronischen Systemen ermöglicht, aber auch zwischen Mensch und System. So können wir über unser Smartphone auch von der Arbeit aus bestimmte Informationen zu unseren «smarten» Objekten abrufen und ebenfalls Aktionen auslösen, falls nötig.
In der Vision des IoT senden alle Gegenstände Signale aus. Alles ist miteinander vernetzt und generiert Daten. Um diese ungeheure Informationsflut bewältigen zu können, braucht es fortschrittliche analytische Informationssysteme (engl.: Analytics). Sie sind dazu fähig, Daten in Echtzeit auszuwerten und den erkannten Mustern entsprechend Aktionen zu starten. Zahlreiche Vorteile für Verbraucher und Unternehmen Das IoT birgt ein immenses Potenzial. Die Wirtschaft ist bereit, mehrere Billionen Dollar in IoT-Lösungen zu investieren. Bis nächstes Jahr werden 20.4 Milliarden vernetzte Geräte weltweit prognostiziert. Dinge, die nahtlos mit dem Internet verbunden sind, hätten Eigenschaften, die von grossem Vorteil sein könnten, weiss Elgar Fleisch, Professor für Informations- und Technologiemanagement an der ETH Zürich und der Universität St. Gallen. «Sie sind für Käufer attraktiv, weil sie neue nützliche Funktionen bieten und zudem über die Zeit weniger an Wert verlieren, weil ihre Hersteller sie laufend ‹über die Luft› aktualisieren und um neue digitale Funktionen erweitern können.» Aus den Nutzungsdaten und A/B Tests lernen die Hersteller, was bei den Benutzern besonders gut oder schlecht ankommt. «‹Connected Things› entwickeln sich während der Nutzung weiter. Sie bleiben lebendig, vor allem im Vergleich zu klassischen, ‹toten› Offline-Produkten», erklärt Fleisch. Daneben versprechen IoT-Lösungen
für das Eigenheim, umweltschonender zu sein. Gemäss einer Studie der Consumer Technology Association (CTA) können mit sogenannten «Smart Homes» bis zu 100 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart und der Energieverbrauch um fast zehn Prozent gesenkt werden. Nebst dem Endverbraucher profitieren auch diverse Branchen von den Annehmlichkeiten, welche die vernetzte Welt mit sich bringt. Die Vielfalt neuer Datenquellen und die präzisere Messung derer ermöglicht den Unternehmen, genauere Prognosen aufzustellen und somit bessere Entscheidungen zu treffen. Eine Studie des US-amerikanischen IT-Unternehmens Hewlett Packard Enterprise schätzte den prozentualen Anteil von Unternehmen mit bereits eingeführten IoT-Technologien bis ins Jahr 2019 auf 85 Prozent. Eine Mehrheit der 3100 befragten Unternehmen sprach sich bezüglich ihrer IoT-Lösungen positiv aus. So verzeichneten zum Beispiel 82 Prozent eine Verbesserung der Betriebseffizienz und 73 Prozent erzielten Kosteneinsparungen nach Einführung der neuen Technologie. Sicherheitsbedenken und fehlende Interoperabilität Den zahlreichen Vorteilen stehen schwierige Hürden gegenüber. Die Datensicherheit und der Privatsphärenschutz sind die Achillesferse des IoT. Mit der zunehmenden Technisierung unserer Umgebung ergeben sich
immer mehr Angriffsflächen für potenzielle Angreifer. Hackerangriffe werden dadurch immer mehr auch zur physischen Gefahr, zum Beispiel, wenn diese sich an die Bremsen eines fahrenden Fahrzeugs oder das Türschloss zur Wohnung richten. Ein weiteres Problem stellt die starke Fragmentierung des IoT-Markts dar. Zahlreiche Anbieter kämpfen um die Gunst der Kunden. Dies resultiert in einer Fülle von IoT-Geräten, für die es keine einheitlichen Anwendungen gibt. Weiter kann dies zu erheblichen Sicherheitslücken führen, wenn alte, günstigere Geräte von den Herstellern nicht mehr aktualisiert werden. Erst der Anfang 77 Prozent der befragten Unternehmenslenker in der Studie von Hewlett Packard meinen ganz klar, dass das IoT erst der Anfang wäre und die Geschäftswelt in der jetzigen Form grundlegend verändern wird. Die Entwicklung hin zu einem Internet der Dinge gehe Hand in Hand mit einer zunehmenden Dienstleistungsorientierung, welche vor allem produzierenden Unternehmen nicht zwingend in den Genen liege, meint Fleisch. «In diesem Wandel ist zu beachten, dass man das alte, klassische Produktgeschäft nicht unterbewertet», mahnt der Experte. Als Konsumenten würden wir in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit grössere Veränderungen in den Ökosystemen rund um Gesundheit, Mobilität und Wohnen sehen und spüren.
BRANDREPORT REGENT LIGHTING
Intelligente Leuchten dank IoT Nur wenige Dinge haben einen so grossen Einfluss auf unser tägliches Leben wie das Licht. Doch heute können moderne Lichtlösungen nicht nur unsere Umgebung erhellen, sondern dank technischer Innovation auch Erkenntnisse zur Nutzung von Arbeitsplätzen und zur Umgebung liefern. Wie das funktioniert, wollte «CIO Guide» von den Experten von Regent Lighting wissen.
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ine gute Beleuchtung ist eine Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden – sowohl in den eigenen vier Wänden, als auch am Arbeitsplatz. Doch mittlerweile können moderne Leuchten noch mehr, als einfach nur Licht ins Dunkel zu bringen: «Innovative Technologien erlauben uns, intelligente Lichtlösungen anzubieten, die eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen aufweisen», erklärt Beat Morf, Abteilungsleiter Digital Product Solutions bei Regent Lighting. Dieser Zweig des Unternehmens widmet sich der Entwicklung digitaler Lösungen, welche die Leuchten vernetzen und mit zusätzlichen Sensoren erweitern. «Dafür setzen wir hochsensitive Sensoren ein, welche die Daten erfassen und an eine Cloud senden», führt Beat Morf aus. Die Auswertung dieser Daten birgt für Unternehmen enormes Optimierungspotenzial: Indem z.B. Präsenz-, Energie- oder Raumklimadaten wie Temperatur- und Luftqualität erhoben und ausgewertet werden, kennt der Betreiber die Nutzung der Räumlichkeiten und kann gezielt die Anzahl Arbeitsplätze optimieren. Weiter kann die Reinigung oder Belüftung einer Bürofläche nach dem effektiven Gebrauch berechnet werden. «Wir nennen dies
Desk-Sharing 2.0». Daraus kann sich ein enormes Einsparpotential für das Unternehmen ergeben. Den Blick nach vorne gerichtet Regent Lighting nimmt im Bereich intelligenter IoT-Lichtlösungen eine Pionierrolle ein. Ein Grundstein dafür wurde bereits vor vier Jahren gelegt: «Damals wollte ein Schweizer Unternehmen eine Evaluierung der Gebäudenutzung und der Arbeitsplatzbelegung durchführen», erklärt Beat Morf. «Unsere Stehleuchten,
die schon Teil der vorhandenen Infrastruktur waren und bereits mit Präsenzmelder ausgestattet sind, eigneten sich ideal für diese Aufgabe.» Das Pilotprojekt war ein voller Erfolg und zeigte uns das Potential solcher Lösungen. Seither haben wir diese technische Innovation stetig verbessert und weiterentwickelt», sagt Beat Morf. Regent Lighting sieht ihre IoT-Anwendungen für alle Interessengruppen rund um ein Gebäude. Ein wichtiger Teil der Dienstleistung ist daher nebst der Sicherstellung
der technischen Infrastruktur auch die Hilfestellung bei der Ausarbeitung der Servicefunktionalitäten. «Denn Daten zu sammeln genügt nicht – den wahren Nutzen zieht man nur dann aus den Daten, wenn man sie richtig interpretieren kann.» Dabei stehen die Fachleute von Regent Lighting den Kunden zur Seite. Die Basis der Zusammenarbeit bildet meist ein Erstgespräch, um die Möglichkeiten aufzuzeigen und die Bedürfnisse zu eruieren. «Eine Testinstallation ist oft der effizienteste Weg, um offene Fragen zu klären und die Bedürfnisse genau zu definieren», so Morf. So stelle man sicher, dass bei allen intelligenten Lichtlösungen die Wünsche der Kunden im Zentrum stehen. Weitere Informationen unter www.regent.ch
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BBV SOFTWARE ENGINEERING BRANDREPORT
07
Fehlstart bei IoT-Projekten vermeiden Microsoft, Amazon, IBM oder Google – sie alle bieten IoT-Cloud-Lösungen an. Und dies sind nur die bekannten Namen, insgesamt tummeln sich bis zu 500 Anbieter auf dem Markt. Welcher davon nun die passende Plattform für das eigenen Unternehmen bietet, lässt sich nur beim genaueren Hinsehen entdecken. Eine genaue Analyse lohnt sich. Roland Krummenacher, Cloud-Experte bei bbv Software Engineering, weiss, welche Kriterien bei der Auswahl entscheidend sind, um einen Fehlstart zu vermeiden.
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as «Internet of things» (IoT) ist ein zentraler Treiber der Digitalisierung. Und als solcher spielt die Wahl des passenden Anbieters mit der richtigen IoT-Cloud-Plattform eine entscheidende Rolle. Doch wie Roland Krummenacher, Cloud-Experte und Senior Software Architekt bei der bbv Software Engineering AG weiss, sollten sich Unternehmen gut überlegen, welchen Anbieter sie hierfür wählen. «Denn wenn es darum geht, ein IoT-Projekt zu starten, sind viele Fragen zu beantworten», betont Krummenacher. So müsse man z.B. klären, welche Funktionalitäten benötigt werden, welche System-Architektur zum Einsatz kommen soll und welcher Anbieter das eigene Vorhaben am besten unterstützen kann. Diese und ähnliche Grundsatzfragen legen das Fundament für die weitere Entwicklung des Projekts. «Gerade, wenn ein Unternehmen noch über wenig IoT-Know-how verfügt, ist insbesondere die Auseinandersetzung mit der Wahl von Cloud-Plattform und -Partner wichtig.» Bei Big Data trennt sich die Spreu vom Weizen Mit welcher Cloud ein Unternehmen die eigene IoT-Reise antreten soll, hängt laut Roland Krummenacher von mehreren Faktoren ab. «Zum Beispiel müssen sich Unternehmen im Klaren darüber sein, ob ein Anbieter in der Lage ist, sämtliche Anwendungsfälle abzubilden.» Unterstützt er zudem den benötigten Technologie-Stack? Und welche weiteren Services bietet er an? Darüber hinaus stellen die Skalierbarkeit, die Verfügbarkeit sowie die Sicherheit seitens Cloud-Plattform wichtige Entscheidungsgrundlagen dar. Und: «Gerade zu Beginn eines IoT-Projekts wird oft das Thema ‹Big Data› unterschätzt», weiss Krummenacher. «Wenn wir
mit den Kunden das Mengengerüst errechnen, kommen schon mal Datenmengen im Terabyte-Bereich heraus – nicht viele Cloud-Anbieter können solche Datenmengen kosteneffizient verarbeiten. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.»
Gerade zu Beginn eines IoT-Projekts wird oft das Thema ‹Big Data› unterschätzt. «Out-of-the-Box» oder lieber Baukasten? In welchem Umfang ein Unternehmen ein neues IoT-System selbst implementiert und managt, hängt gemäss Krummenacher im Wesentlichen von der Kapazität sowie dem vorhandenen Know-how ab. «Je nachdem überlässt man mehr Aufgaben dem Anbieter oder implementiert gewisse Funktionalitäten selbst.» Grundsätzlich können IoT-Cloud-Plattformen in zwei Kategorien eingeteilt werden: Software-as-a-Service (SaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS). Im ersten Fall können Anbieter fertige IoT-Lösungen «Out-of-the-Box» zur Verfügung stellen. «Weil die Dienste bereits implementiert sind, müssen im Wesentlichen ‹nur› noch die Geräte ins System eingebunden sowie die Benutzer und ihre Rechte eingerichtet werden», erklärt Krummenacher. Diese Art der IoT-Plattform eigne sich insbesondere für gängige Use cases wie etwa die Visualisierung von Sensordaten.
Dieser Artikel basiert auf Auszügen aus Roland Krummenachers Fachbeitrag «Wie, bitte, geht's zur IoT-CloudPlattform?» und des Booklets «IoT-Cloud-Plattformen: Entscheidungshilfe für die Wahl des richtigen Betreibers» Das gesamten Booklet, das die Entscheidungsfaktoren noch detaillierter ausführt inkl. Checkliste, finden Sie als Download unter bbv.ch
«SaaS hat aber den Nachteil, dass das vordefinierte System kaum Innovationen zulässt, mit denen man sich von der Konkurrenz abheben könnte.» Zudem ist die Abhängigkeit vom Anbieter grösser als bei anderen Lösungen. Im Falle von PaaS liefert der Anbieter keine fixfertige Implementierung, sondern einen Baukasten an Cloud-Diensten. Dabei bleibt mehr Spielraum für die Entwicklung der eigenen Anwendungsfälle. PaaS-Lösungen bieten vor allem grosse Dienstleister wie Microsoft, Amazon, IBM oder Google an. Sie verfügen über eine Vielzahl von «Managed Services» mit unterschiedlichen Optionen in Verfügbarkeit, Skalierbarkeit etc. Die Vorteile liegen auf der Hand: «Unternehmen bleiben mit PaaS flexibler für eigene Innovationen und müssen sich nicht selbst um die Sicherheit des Systems kümmern», so der Experte. Die Implementierung erfordert laut Krummenacher aber mehr Zeit und eigenes Know-how als SaaS-Angebote. Risikoanalyse als notwendige Voraussetzung Weitere entscheidende Fragen bei der Wahl des IoT-Anbieters stellen sich zur Konnektivität, zur Skalierbarkeit, zur Erweiterbarkeit – und nicht zuletzt zur Sicherheit von IoT-Lösungen und IoT-Cloud-Anbietern. Um bestehende Gefahren eines IoT-Systems auszumachen, sollte unbedingt eine Risikoanalyse durchgeführt werden. Besonders Ausgenmerk: «Mit dem Internet verbundene Devices sollten per Remote aktualisiert und Sicherheitslücken gepatched werden können», betont Roland Krummenacher. Auch auf bestehend Compliance-Zertifizierungen sollte man achten, denn sie belegen einen hohen Sicherheitsstandard der Cloud-Plattform.
Über die bbv Software Engineering AG bbv Software Services ist ein Schweizer Softwareund Beratungsunternehmen. Die Firma hat es sich zum Ziel gesetzt, die eigene Expertise in die bedeutendsten Visionen, Projekte und Herausforderungen ihrer Kunden einzubringen. bbv begleitet ihre Kunden bei der digitalen Transformation in Themen wie Internet of Things, Cloud und Mobile Computing oder Industrie 4.0 mit individuellen Softwarelösungen. Ein weiteres Standbein ist die Beratung: Mit sogenannten «Innovation Workshops» bietet bbv den Sprung in neue Trendthemen. Weitere Informationen unter bbv.ch
DATENSCHUTZ
Die Privatsphäre lebt weiter! Geschäftsreisen – früher eine Prestigeangelegenheit – machen heutzutage meistens keinen grossen Spass mehr. Eine gute Planung, ein paar Tricks und die richtigen Gadgets machen aber vieles einfacher. Ein Leitfaden für alle, die Business Travels unternehmen.
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an Francisco, Freitagmorgen, 20. Juli 2018: Ich verliess um 07:16 Uhr meine Wohnung in der Lowell Street und machte mich mit dem Bus auf in Richtung Hyde Street. Dort kam ich um 08:43 Uhr an und blieb bis um 11:38 Uhr. Meinen Mittag verbrachte ich im India Curry House, 1040 Columbus Avenue, brauchte erstaunlicherweise nur 19 Minuten, bis ich satt war, und begab mich anschliessend zu Fuss wieder zurück in die Hyde Street. Woher ich das so genau weiss? Google verriet es mir. Grosser Nutzen und hohes Risiko Der technologische Fortschritt der letzten Jahre macht es möglich: Die ultraschnelle Verarbeitung riesiger, komplexer Datenmengen, welche mit herkömmlichen Methoden nie ausgewertet werden könnten. Diese Anhäufung von Daten aus unterschiedlichsten Quellen wird gemeinhin als «Big Data» bezeichnet. Der Cambridge Analytica-Skandal verdeutlichte, welche Nachteile mit der strukturierten und systematischen Datenerhebung einhergehen: Das Datenanalyseunternehmen verwendete die gesammelten Informationen von 50 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Kenntnis zur Beeinflussung des US-amerikanischen Präsidentenwahlkampfes vor drei Jahren. Das «Öl des 21. Jahrhunderts», wie Stefan Gross-Selbeck, CEO von XING, die Daten einst bezeichnete, stellt für viele Unternehmen inzwischen eine wichtige Ressource dar. Anwen-dung findet Big Data zum Beispiel in der Marktforschung oder Webanalysen, aber auch zum Aufdecken von Missbrauchsfällen bei Finanztransaktionen und der medizinischen Diagnostik.
Hoher Datenschutz als Unterscheidungskriterium Letztes Jahr wurde sie Tatsache: die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das Ziel der DSGVO ist es, das in allen Ländern der EU unterschiedlich ausgelegte Datenschutzrecht zu vereinheitlichen. Im
Zuge dessen dürfen Unternehmen nur noch so viele Daten sammeln, wie für ihre Geschäftstätigkeit nötig sind. Dabei müssen sie den Nutzer von Anfang an über den Zweck und das Ausmass der Datenerhebung informieren. Der Kunde wiederum muss seine Einwilligung geben und kann diese jederzeit zurückziehen. Darüber hinaus darf eine Kopie der vom Dienstleister gesammelten persönlichen Daten verlangt und eine sofortige Löschung aller Daten beantragt werden. Verletzungen der gesetzlichen Bestimmungen sanktionieren nationale oder regionale Aufsichtsbehörden mit Verwarnungen oder Bussen. Die DSGVO sei ein wichtiger Schritt vorwärts, meint der deutsche Datenschützer und Autor Malte Spitz. Nebst der Schaffung von Eindeutigkeit zeige sie auch über die EU hinaus Wirksamkeit. «Viele Unternehmen sprechen darüber und so manche Staaten sehen sie als Vorbild für eigene Gesetze. Damit wird sie zunehmend auch global Geltung haben», meint Spitz. Als weiteren Vorteil nennt
er den Denkanstoss, den die neue Verordnung ausgelöst hat. «Unternehmen mussten sich vielleicht zum ersten Mal überhaupt mit all diesen Fragen auseinandersetzen.» Der Aspekt des Privatsphärenschutzes werde überdies explizit zum Unterscheidungskriterium für Firmen, welche sich durch erhöhten Datenschutz von der Konkurrenz abzuheben versuchten. Ein Appell an die Selbstbestimmung Gemäss einer vor drei Jahren herausgegebenen Umfrage des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation überwiegen für mehr als die Hälfte der rund 8 200 befragten Teilnehmer die Nachteile beim Thema Big Data. Nur 16 Prozent würden Suchmaschinen und sozialen Netzwerken im Hinblick auf deren Umgang mit persönlichen Daten vertrauen. Eine generelle Skepsis ist ersichtlich, die es vonseiten der Unternehmen, der Verbraucher, aber auch der Politik anzugehen gilt. «Man sollte jedem einzelnen die Möglichkeit geben, seine Privatsphäre
stärker zu schützen und gleichzeitig ein hohes generelles Schutzniveau für alle aufbauen», empfiehlt Spitz. Die Vodafone-Umfrage wollte von den Leuten wissen, was Unternehmen oder Organisationen machen könnten, um das Vertrauen zurückzugewinnen. 68 Prozent nannten eine einfache, klare Sprache sowie kurze und verständliche AGB als einen vielversprechenden Ansatz. Weiter wurden Transparenz bezüglich der Datensammlung und -nutzung, Vermeidung von Kleingedrucktem und die Möglichkeit, die Privatsphäre-Einstellungen zu ändern, von mehr als der Hälfte hervorgehoben. Trotz aller Skepsis darf ein entscheidender Punkt nicht vergessen werden: die Selbstbestimmung. Ich entscheide selbst, was ich von mir preisgeben möchte und welche Informationen eher geschützt werden sollten. Bei manchen Bereichen werde die Privatsphäre einfacher aufgegeben als bei anderen, meint Spitz. «Hier obliegt es jedem Einzelnen für sich zu entscheiden, in welchen Bereichen er seine Privatsphäre besonders stark schützen möchte. Dementsprechend muss jeder seinen Fokus dort legen, wo das Bedürfnis am höchsten ist. Das bedeutet dann auch einmal Mehraufwand.» Und schützen kann man seine Daten auf vielfältige Weise. Zum einen sollten im Internet verschiedene Passwörter gebraucht und diese möglichst sicher gewählt werden. Ein sicheres Passwort ist mindestens zwölf Zeichen lang, beinhaltet Klein- und Grossbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen und darf nicht aus den persönlichen Angaben abzuleiten sein. Des Weiteren bietet der Webbrowser selbst diverse Möglichkeiten, die Verbreitung personenbezogener Daten einzuschränken. So kann zum Beispiel der Gebrauch von Cookies oder die Cache-Nutzung gesteuert und Zusatzsoftware heruntergeladen werden, um die digitalen Spuren möglichst klein zu halten. TEXT SVEN HOTI
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DEBITORENMANAGEMENT
WWW.FOKUS.SWISS
Debitorenmanagement sichert den KMU das Überleben Debitorenmanagement ist mehr als nur eine Rechnung stellen und auf das Geld warten. Es geht vor allem darum, Verluste zu vermeiden und die Liquidität sicherzustellen. TEXT GEROLD BRÜTSCH-PRÉVÔT
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eden Tag gehen in der Schweiz zwischen 35 und 40 Firmen Konkurs. Der Begriff Konkurs stammt aus dem lateinischem (Concursus creditorum) und heisst, frei übersetzt, «Zusammenkommen der Gläubiger». Die Gläubiger formieren sich also und wollen zu ihrem Geld kommen. Bei der Schuldbetreibung hilft der Staat: Wer einen Schuldner betreiben will, reicht beim örtlich zuständigen Betreibungsamt ein Betreibungsbegehren ein, das dem Schuldner – ohne allerdings die Rechtmässigkeit der Forderung zu prüfen – einen Zahlungsbefehl zustellt. Darin wird der Schuldner aufgefordert, die Forderung des Gläubigers samt Betreibungskosten innert 20 Tagen zu begleichen. Können die Forderungen nicht bezahlt werden, kommt es zum Konkurs. Dabei wird das gesamte noch verbleibende Vermögen unter allen bekannten Gläubigern gleichmässig verteilt. Pro Jahr 30 Millionen Verlust Meistens ist es aber so, dass die Gläubiger nichts oder nur einen Bruchteil ihrer Forderungen zurückerhalten. So müssen jährlich Millionen abgeschrieben werden – was nicht wenige Lieferanten in existenzielle Nöte bringt, vor allem KMU mit dünner Kaptialdecke. Nicht jedes Unternehmen verkraftet grössere Ausfälle und schon gar nicht, wenn sie mit einem Klumpenrisiko behaftet sind. Und jeder Konkurs hinterlässt Spuren: Mitarbeitende, die ihre Stelle verlieren und auf ihre Löhne warten müssen und Lieferanten, die durch die ausbleibenden Zahlung oft selber um ihre Existenz kämpfen müssen. Wie lassen sich Debitorenverluste vermeiden? Dabei liesse sich diese Situation eigentlich ganz einfach verhindern: Man informiert sich über die Kreditwürdigkeit des Bestellers, bzw. Geschäftspartners. Oft wird vergessen, auch langjährige Geschäftspartner zu überwachen. Haben sich seine wirtschaftlichen Verhältnisse verändert? Hat er Probleme mit seiner Liquidität? Ist die Branche, in der er arbeitet, unter Druck? Wenn der Kunde sein Verhalten verändert, kann das auch ein Alarmzeichen sein. Die Zahlungsfristen werden länger, Skonto wird nicht mehr genutzt, die Bankverbindung wird gewechselt, hohe Personalfluktuation, Personalabbau oder die Geschäftsleitung wechselt – das alles sind Gründe, um den Debitor aufmerksamer zu beobachten. Bereits vor der Lieferung absichern Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Vor allem bei grossen Aufträgen mit einem hohen Vorfinanzierungsgrad ist
ein Neukunde auf Herz und Nieren zu prüfen. Die erste Massnahme ist sicher die Bonitätsprüfung. Sie dient dazu, die Kreditwürdigkeit des Bestellers oder des Kunden zu ermitteln. Zuverlässige Bonitätsprüfungen erhält man von spezialisierten Firmen, die den Markt mit den entsprechenden Instrumenten durchleuchten und fast alle Firmen lückenlos überwachen. Hier erhält man alle wichtigen Daten über die Firma und unter anderem auch, wie es sich mit der Zahlungsmoral verhält – wird sofort bezahlt, schleppend oder erst nach Mahnungen?
Aber auch bereits durch die im Voraus vereinbarten Liefer- und Zahlungskonditionen kann viel Ärger abgefangen bzw. vermieden werden. Nur wenn ein eindeutiger Zahlungstermin festgelegt wird, kann später auch auf einen fixten Tag hin Verzugszins verlangt werden. Ist bei einem Auftrag eine hohe Vorfinanzierung nötig, kann durch eine Anzahlung von bis zu 50 Prozent des ausgemachten Rechnungsbetrages das Risiko abgefedert werden. Und wenn im Vertrag ein Eigentumsvorbehalt vereinbart ist, kann die nicht bezahlte Ware jederzeit rechtlich zurückgefordert werden.
Nicht jedes Unternehmen verkraftet grössere Ausfälle und schon gar nicht, wenn sie mit einem Klumpenrisiko behaftet sind.
Factoring sorgt für Liquidität Das Prinzip dieser Finanzierungsform ist einfach: Das Unternehmen verkauft seine ausstehenden Rechnungen an eine Bank oder einen bankunabhängigen Spezialisten, der sich auf den Ankauf von Kundenforderungen spezialisiert hat. Das heisst für das KMU, dass das ausstehenden Geld, auf das normalerweise mindestens 30, oft aber auch 90 Tage gewartet werden muss, sofort wieder eingesetzt werden kann. So gewinnt das Unternehmen an Flexibilität, es kann Marktchancen sofort nutzen oder kann aus eigener Kraft wachsen. Der meist internetgestützte Ablauf ist einfach: Die Firma stellt ganz normal eine Rechnung aus und reicht diese der Factoring-Firma oder der Bank ein. Diese überweist den Betrag normalerweise innert 24 Stunden und übernimmt auch das Debitorenmanagement und auch das Ausfallrisiko – das Geld wird also vom Kunden in keinem Fall zurückverlangt. Das Honorar für diese Dienstleistung liegt im «Skonto-Bereich», also, je nach Anbieter zwischen zwei und drei Prozent. Nur wenn der Ankauf einer Forderung in Verbindung mit der Versicherung des Ausfallrisikos erfolgt, handelt es sich um ein «echtes Factoring», der Delkredere-Schutz ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Übernimmt der Factoring-Dienstleister diese Haftung nicht, wird dieses als «unechtes Factoring» bezeichnet. Fachleute rechnen vor, dass mit Factoring mehr eingespart werden kann, als das Honorar dafür kostet. Eingespart werden können unter anderem die Finanzierungszinsen der Forderungslaufzeit und der Wegfall der Skontogewährung. Und nicht zuletzt wird die Buchhaltungsabteilung entlastet: Der Debitor muss nicht überwacht werden, die Administration entfällt und schliesslich können die Kosten für allfällige Mahnungen oder Bertreibungen eingespart werden.
Fachleute rechnen vor, dass mit Factoring mehr eingespart werden kann, als das Honorar dafür kostet.
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ABACUS BRANDREPORT
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Zeiterfassung schafft Mehrwert Die heutige Arbeitswelt ist geprägt durch flexible Einsatzzeiten der Mitarbeitenden. Arbeiten werden vermehrt unterwegs oder von Zuhause aus, in unregelmässigen Tages- und Nachtzeiten geleistet. So ist es nur konsequent, dass auch die Leistungserfassung dem Rechnung trägt, zumal der Gesetzgeber im Arbeitsgesetz die Unternehmen dazu verpflichtet, Arbeits- und Ruhezeitvorschriften einzuhalten und bei Bedarf den entsprechenden Nachweis zu erbringen. Damit eine umfassende und lückenlose Zeiterfassung von Mitarbeitenden umgesetzt werden kann, müssen Arbeitgebende ein geeignetes Instrument nutzen können. Mehrwerte generieren Mit einem ausgereiften System können Unternehmen aus der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung einige Vorteile gewinnen. So registrieren zeitgemässe Lösungen heute nicht nur das «Kommen und Gehen». Ist eine Zeiterfassung in ein ERP-System integriert, lassen sich daraus zusätzliche Vorteile erzielen. So lassen sich beispielsweise mit der Zeiterfassungslösung von Abacus nicht nur Ein- und Ausgangszeiten registrieren, sondern auch Personaleinsätze planen, Leistungen erfassen sowie Spesen und Reisekosten abrechnen. Auch können damit Absenzen verwaltet werden. Gleit- und Überzeiten sowie Feriensaldi sind jederzeit für die Mitarbeitenden in Echtzeit ersichtlich. So wird nicht nur Transparenz über die Arbeitseinsätze geschaffen, sondern die dazugehörigen Prozesse lassen sich automatisieren wie beispielsweise die automatische Auszahlung der Überzeit über die Lohnsoftware.
einem Smartphone unterwegs, am Notebook zu Hause oder am fix installierten Terminal im Büro registrieren, da alles und alle miteinander verbunden sind.
Die Abbildung von Gesamtarbeitsverträgen ist bei moderner Zeiterfassungssoftware ein Muss, genauso wie auch die Unabhängigkeit vom benutzten Eingabegerät. So spielt es keine Rolle, ob Mitarbeitende ihre Zeiten auf
AbaCliK – mobile Arbeitszeiterfassung Für eine ortsunabhängige, mobile Erfassung von Arbeitszeiten ist die Smartphone-App AbaCliK zugeschnitten. Sie enthält auch sogenannte Employee-
Digitale Stempeluhr AbaClocK Herkömmliche Stempeluhren haben endgültig ausgedient. Mit der Abacus-App AbaClocK, bei der das Apple-Tablet iPad als Erfassungsterminal dient, ist die nahtlose Integration erfasster Daten ins Abacus ERP-System sichergestellt. Mehrere AbaClocK-Terminals lassen sich via Cloud miteinander verbinden, sodass sich Mitarbeitende an unterschiedlichen Orten eines Betriebs an- und abmelden können. Die Identifikation der Mitarbeitenden für die Registrierung der Kommen-/Gehen-Zeiten am Terminal erfolgt über Chipkarten beziehungsweise Badges. Das Erfassungsterminal kostet zusammen mit der Abacus-App AbaClocK nur 790 Franken.
Mittag 7:30h
11:50h
Abend 12:30h
17:30h
18:30h
19:30h
Die Abacus-Zeiterfassung ist gut vernetzt und vollständig ins ERP integriert.
Self-Service-Funktionen, mit denen Mitarbeitende ihre Arbeits-, Soll- und Gleitzeiten sowie Feriensaldi abfragen können. Zudem können über die App auch Absenzen oder Ferien beantragt, Spesen erfasst, Personalstammdaten aktualisiert und aktuelle Lohnabrechnungen eingesehen werden. Mitarbeiter-Portal MyAbacus Auch über das Portal MyAbacus sind Mitarbeitende in der Lage, ihre Arbeitszeiten via Browser am Arbeitsplatz zu erfassen. Damit sie jederzeit über die Saldi wie etwa Gleitzeit und Feriensaldo informiert sind, steht eine Übersicht zur Verfügung. Zu den erfassten Stunden können ein Monatsrapport und eine Absenzenübersicht aufbereitet werden. Das bietet insbesondere Vorgesetzten die Möglichkeit, Arbeitsstunden ihrer Mitarbeitenden zu kontrollieren. Über MyAbacus sind Mitarbeitende leicht in der Lage, Anträge für Abwesenheiten zu erfassen oder Adressdaten zum Beispiel bei einem Wohnungswechsel anzupassen. Zeiterfassungsplattform ein Gewinn für das Unternehmen Die Abacus Zeiterfassungsplattform schafft für ein Unternehmen Rechtssicherheit und administrative Entlastung. Dank der vollständig integrierten Zeiterfassungsplattform hat das HR auf alle Daten der Mitarbeitenden in Echtzeit Zugriff. Arbeitsstunden inklusive Überstunden und
Arbeitszeiten und Spesen mobil erfassen Abacus Forum – Arbeitszeiterfassung 11.04.2019 in Olten Anmeldung abacus.ch/forum
Beschleunigen Sie Ihre Arbeitsprozesse mit der Business-App AbaCliK und vermeiden Sie Mehrfacherfassungen dank der Synchronisation mit der Abacus Business Software: • Präsenz- oder Arbeitszeiten • Leistungen, Spesen, Quittungen • Persönliche Daten, Ferientage oder Absenzen (ESS) www.abaclik.ch Jetzt kostenlos bei App Store oder Google Play herunterladen
Überzeit werden getrennt voneinander und somit leicht nachvollziehbar dargestellt. Eine Überzeit kann direkt über den Lohn ausbezahlt werden. Bei Bedarf lässt sich ein Zeitnachweis zusammen mit der Lohnabrechnung verschicken. Erfahren Sie mehr zur Abacus-Zeiterfassung unter abacus.ch/zeiterfassung oder kontaktieren Sie uns für eine fundierte Beratung: zeiterfassung@abacus.ch Vorteile der vollständigen Integration der Abacus-Zeiterfassung ins ERP
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Mitarbeitende schafft Effizienz
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INTERVIEW PETER KUMMER
WWW.FOKUS.SWISS
Ohne IT fährt kein Zug Peter Kummer ist seit neun Jahren als CIO für die IT der SBB verantwortlich und treibt die Digitalisierung aktiv voran. Wieso dank ausgeschalteten Heizungen Strom gespart werden kann und was es mit der digitalen Identität auf sich hat, erzählt er im Gespräch mit «Fokus CIO-Guide».
INTERVIEW MIRIAM DIBSDALE BILD SBB
Peter Kummer, Sie sind seit neun Jahren CIO der SBB. Was hat sich seit Ihrem Start verändert? Auf die Anfangszeit zurückgeschaut, war die IT hauptsächlich ein Dienstleister mit dem Ziel, Applikationen zu entwickeln und zu betreiben. Es ging primär um Effizienz, Produktivität und die Optimierung von Geschäftsprozessen. Auch heute bilden Stabilität und Zuverlässigkeit weiterhin die Basis unserer Aktivitäten. In den letzten Jahren hat sich die Rolle des CIOs zum «Enabler» und Treiber des digitalen Change gewandelt. So trage ich seit vier Jahren zusätzlich die Verantwortung, Chancen und Risiken der Digitalisierung abzuwägen und zu adressieren. Wir erkennen Potenzial und nutzen dieses, um unseren Kunden bessere Services bieten zu können. Unter dem Namen «smartrail 4.0» entwickelt die SBB gemeinsam mit anderen Partnern neue Systeme für die Bahnbranche. Ab 2040 erwarten Sie jährliche Kosteneinsparungen in der Höhe von 450 Mio. Franken. Wo und wie lässt sich das Geld einsparen? Wir möchten die Bahnproduktion der letzten 150 Jahre revolutionieren. Dazu haben wir starke Partner in der Schweiz und Kooperationen im Ausland. Ein Grossteil der Kosten lässt sich durch die Nutzung neuer Technologien und durch die Automatisierung von Prozessen sparen, z.B. mit der zentralen Steuerung der Züge. So werden die heute nötigen Aussensignale in die Züge integriert und die Geschwindigkeit automatisch vorgegeben. Enorme Unterhaltskosten lassen sich so vermeiden. Sie haben bezüglich selbstfahrender Züge schon Tests unternommen. Wie lautet Ihr erstes Fazit? Die ersten Tests mit Assistenzsystemen haben gezeigt, dass es technisch möglich ist, dem System die eigentliche Fahrt zu übergeben und den Lokführer nur bei Bedarf eingreifen zu lassen. Weitere Testfahrten sind in Planung, wir streben aber weiterhin ein begleitetes Fahren an. Das Ziel ist nicht, den Lokführer aus der Kabine zu vertreiben, sondern effizienter fahren zu können. Wir können uns bezüglich Kapazität und Pünktlichkeit steigern, indem diese Assistenzsysteme die Lokführer unterstützen, nach extrem präzisen Vorgaben zu fahren. Macht dies den Job des Lokführers einfacher? Ich glaube, die Position wird tendenziell anspruchsvoller, denn sie erfordert viel integrales Wissen. Die Aufgabe ist vergleichbar mit derjenigen eines Piloten. Er überwacht die Systeme aufmerksam und greift, wenn nötig, ein. Gleichzeitig verspricht «smartrail 4.0» mehr Sicherheit. Was ändert sich diesbezüglich für die Mitarbeitenden? Bezüglich Sicherheit werden wir grosse Fortschritte machen können. Für unsere Mitarbeitenden, die in Gleisnähe arbeiten, führen wir neue Warnprozesse ein, um Unfälle zu vermeiden. Automatisierte Baustellenwarnung, genaue Lokalisierung der Züge und Assistenzsysteme im Bereich des Rangierens bieten im Gleisfeld mehr Sicherheit. Die Mitarbeitenden erhalten beispielsweise einen Chip, der sich orten lässt, und werden dadurch bei möglichen Konflikten frühzeitig gewarnt. Ein weiteres Thema ist Smart Grid. Die SBB möchten künftig gezielt und automatisch den Bahnstrombezug in den Spitzenzeiten reduzieren. Wie ist Smart Grid in diesem Bereich möglich, ohne dass Züge stehenbleiben? Aufgrund des Taktfahrplans fahren viele unserer Züge zeitgleich an. Dies führt insbesondere im Winter bei laufenden Heizungen zu Lastspitzen im Bahnstromnetz, die wir mit unseren Kraftwerken nicht abdecken können. In diesen Fällen müssen wir teuren Strom aus dem Ausland kaufen und umwandeln. Mit dem Ansatz Smart Grid merken wir in Echtzeit, wenn sich eine solche Lastspitze anbahnt. Indem wir die Weichen- und Zugheizungen dann für maximal zwei Minuten abschalten, reduzieren wir den Stromverbrauch. Unsere Kunden merken davon nichts. Damit leisten wir einen grossen Beitrag zur Energiestrategie des Bundes
und können Investitionen in neue Produktionsanlagen massgeblich reduzieren. Mit IoT eröffnen sich ebenfalls neue Möglichkeiten. Welche Bedeutung hat IoT für die SBB und wie setzen Sie es ein? IoT hat in einer «Asset Heavy Company» wie der SBB eine sehr hohe Bedeutung. Aus unserer Sicht ist es eine digitale Schlüsseltechnologie. So haben wir z.B. unsere Güterwagen mit Sensoren ausgerüstet, die Temperatur, Erschütterungen und den Standort übermitteln. Unsere Kunden können mit diesen Informationen ihre Güter live verfolgen und dadurch ihre Lieferketten optimieren. Doch auch in anderen Bereichen wie «predictive maintenance» sehen wir grosses Potenzial für IoT. An den Bahnhöfen überwachen wir mit IoT Rolltreppen, Aufzüge, Lampen, etc. und können diese vorausschauend warten. Das deutsche Fachmagazin «connect» hat kürzlich die Internet- und Telefonverbindungen in Schweizer Zügen gelobt. Dennoch bietet die SBB keine gratis Verbindungen wie andere Länder an. Wieso? Die SBB hat eine Strategie gewählt, die von den durchwegs positiven Ergebnissen – nämlich, dass der Internetempfang in Schweizer Zügen massiv besser ist als im Ausland – bestätigt wurde: Repeater und künftig auch laserperforierte Scheiben leiten das Mobilfunksignal direkt in die Wagen. Die Tests haben gezeigt, dass man in Schweizer Zügen zu 99 Prozent problemlos Youtube-Filme schauen kann. Damit ist die Verbindung in Schweizer Zügen besser als in den meisten deutschen Grossstädten. Ausserdem möchten wir unseren Kunden die Möglichkeit des kostenlosen Surfens bieten: In naher Zukunft können Kunden von Salt und Sunrise mit einer App in den Zügen kostenlos von der überragenden
Internetqualität profitieren. Das Pilotprojekt dazu startet im Mai dieses Jahres auf den Strecken von Genf nach St. Gallen und Basel. In Estland hat jeder Bürger einen digitalen Ausweis und die Mehrheit verkehrt mit dem Staat nur noch online. Auch Sie setzen sich für eine einheitliche «SwissID» ein. Welchen Nutzen hat diese? Ich habe privat und geschäftlich über 20 verschiedene Logins, die User-ID und Passwort beinhalten. Alle diese Daten muss ich mir irgendwo geheim notieren, um sie nicht durcheinanderzubringen. Möchte ich meine Adressdaten aufgrund eines Wohnortwechsels ändern, muss ich dies unzählige Male machen. Teilweise ist ein Login mit dem Facebookprofil oder einem Google-Account möglich, doch als Schweizer Bürger wünsche ich mir eine vertrauenswürdige Identität, mit der ich mich überall einloggen kann. Was uns heute in der Schweiz fehlt, ist eine digitale Infrastruktur. Die E-ID ist nur eine Komponente davon. Der Bund hat 2010 die «Suisse ID» lanciert, diese konnte sich jedoch nie durchsetzen. Was ist damals falsch gelaufen? Die ID war nur staatlich getrieben, ohne Partner in der Wirtschaft. Die Kunden mussten für die Suisse ID bezahlen, doch konnten sie nirgends nutzen. Zudem war sie technisch sehr anspruchsvoll und dementsprechend nicht sehr attraktiv. Wie sorgen Sie denn dafür, dass die neue SwissID Erfolg hat? Unser Hauptansatz lautet: Einfachheit, Sicherheit und breite Abstützung. Im Gegensatz zur damaligen Suisse ID zeichnet sich die heutige Lösung kundenfreundlicher
aus. Viele der grossen Firmen aus unterschiedlichen Branchen sind bereits mit dabei. Denn nur wenn die SwissID an vielen Stellen einsetzbar ist, besteht eine Nachfrage. Steigt die Nachfrage, ziehen wiederum mehr Firmen nach. Wir sind auf dem richtigen Weg und haben gute Rahmenbedingungen vom Staat. Mit dem SwissPass haben die SBB bereits 2015 eine eigene elektronische Identität für ihre Kunden geschaffen. Können Sie bei der Planung der neuen «SwissID» von diesen Erfahrungen profitieren? Ja, auf jeden Fall. Mit dem SwissPass haben wir einen Login für die ÖV-Branche geschaffen. Damit hat die Bevölkerung einen einheitlichen Zugang zu über 200 Transportunternehmen. Der SwissPass ist Skiticket, Veranstaltungsticket, Schlüssel für Autos und Velos (z.B. Mobility, PubliBike) oder lädt das Elektroauto. Wir gehen bis Ende Jahr von 3.4 Mio. SwissPass-IDs aus. Damit haben wir in der Schweiz einen grossen Teil bereits abgedeckt und sind ein prädestinierter Partner. Sie sind nominiert für «CIO of the Decade». Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen zukunftsorientierten CIO aus? Ein zukunftsorientierter CIO agiert vor allem auf der Businessseite mit einem starken Kundenfokus und findet die optimale Balance zwischen Stabilität, Zuverlässigkeit, Innovation und Transformation des Unternehmens. Er hat die Voraussetzung für einen stabilen und sicheren IT-Betrieb geschaffen und nutzt das Innovationspotenzial, das sich aus der digitalen Transformation ergibt, um das Geschäft weiterzuentwickeln. Die ICT-Fachkräftestudie prognostiziert für 2026 einen zusätzlichen Bedarf an 40 000 Fachkräften. Trotz Bemühungen in der Aus- und Weiterbildung könne dieser Bedarf nicht gedeckt werden. Wieso hat die Schweiz zu wenig qualifizierte Fachkräfte? Dafür sehe ich mehrere Gründe. Früher gab es sehr viele Quereinsteiger, die jetzt langsam pensioniert werden. Die demografische Entwicklung und der fehlende IT-Nachwuchs verschärfen die Problematik zusätzlich. Zudem ist die IT-Landschaft um ein Vielfaches komplexer geworden und das Thema Digitalisierung hat zu mehr Nachfrage geführt als noch vor 20 Jahren. Die technologische Entwicklung führt zu einem steigenden Bedarf an Fachkräften, die eine fundierte Grund- und Weiterbildung vorweisen können. Die Deutschschweizer Kantone haben im Rahmen vom «Lehrplan 21» das neue Schulfach «Medien und Informatik» eingeführt. Ein Lichtblick für die Branche? Endlich kommt bezüglich IT-Unterricht etwas Systematik in die Primar- und Oberstufe. Ich glaube aber, eine Lektion pro Woche und die Geschwindigkeit der Einführung sind nicht genügend. Ein weiteres Problem ist, dass die Qualität und der Umfang vielfach von einzelnen Lehrkräften abhängig sind. Man muss ja zuerst einmal die Lehrer ausbilden, damit diese überhaupt wissen, was sie den Kindern beibringen sollen. Dadurch gehen wieder wertvolle Jahre verloren. Die Schweiz hat noch immer viel Nachholbedarf und das eingeführte Fach ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Sie haben selbst vier Töchter zwischen 11 und 18. Gefällt ihnen das Fach? Einige der Themen finden sie toll, andere weniger. Ein Grund, wieso es wenig Informatiker gibt, ist das schlechte Image der Berufsgattung. Viele stellen sich Nerds vor, die den ganzen Tag im dunklen Keller verbringen und irgendwas hacken. Deshalb nehme ich meine Töchter bei jeder Gelegenheit mit und zeige ihnen, dass es extrem viele spannende Bereiche gibt. Möchte eine Ihrer Töchter in Ihre Fussstapfen treten? Bei der Ältesten steht jetzt gerade die Wahl der Studienrichtung an. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie im digitalen Bereich Fuss fassen möchte. Softwareentwicklerin wird sie aber wohl eher nicht.
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E-LOGISTIK
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Für die E-Logistik ist der kurze Weg das Ziel Auch die Logistik für den E-Commerce ist von der Digitalisierung betroffen. Automatische Roboter verwalten die Lager und Tracking-Software informiert, wo sich die Objekte befinden. Doch wie sehen die Entwicklungen für Versandlieferungen unterwegs aus? TEXT SIMON MISTELI
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in Klick und nur zwei Tage später steht ein Paket vor der Tür. Was für den Kunden einfach und angenehm ist – er muss nicht einmal das Haus verlassen – ist für das Versandunternehmen eine komplexe Aufgabe. Nach dem Klick muss das gekaufte Objekt aus der bereitstehenden Lagerung geholt, verpackt und abgeschickt werden. Oft beinhaltet der Versand einen Carrier. Es muss aber einer sein, der die richtige Destination anfährt. Meist liefert er das Paket zu einem Distributionszentrum und erst von dort aus findet es den Weg zum Kunden nach Hause. Ein grosser Aufwand, um den Kunden zufriedenzustellen. Und noch immer ist es nicht genug. 53 Prozent der Online-Einkäufer sagen aus, dass die Geschwindigkeit der Lieferung ein wichtiger Faktor in ihrer Kaufentscheidung ist. Für Online-Shops ist es folglich ein wichtiges Anliegen, das sogenannte «order-fulfillment», den Weg zwischen Lager und Kunde, zu verkürzen und zu vereinfachen. Dies jedoch nicht ohne die Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Mit der E-Logistik eröffnen sich dafür neue Möglichkeiten. Auf dem Weg in die Zukunft Der naheliegende Aspekt, den es zu optimieren gilt, ist die Flotte. Man hört viel von Experimenten mit Drohnen oder mobilen Roboter, die die bestellten Pakete für
die sogenannte «last-mile» ausliefern. Sie würden also für die letzte Distanz zwischen Verteilungszentrum und Endverbraucher eingesetzt werden. Dies kann vor allem in Städten die Lieferungszeit verkürzen, da Verkehr und komplizierte Wegführung bei herkömmlichen Fahrzeugen zu unnötigen Verzögerungen führen. Allerdings bezweifelt Patrick Kessler, Präsident des Verbands des schweizerischen Versandhandels, dass diese Art von Auslieferung massentauglich ist. «Drohnen eignen sich besser für regelmässige Lieferungen auf Standardstrecken oder in Notsituationen wo andere Transportmittel versagen.» Für die längeren Wege können die Einführung von autonomen Lastwagen und vor allem das sogenannte «Truck Platooning» zur verbesserten Wirtschaftlichkeit des Diesel-Verbrauchs beitragen. Platoon bedeutet Zug oder passender Konvoi. Mit smarter Technologie können sich mehrere Trucks miteinander verbinden. Der vorderste Lastwagen im Konvoi übernimmt die Führung und die anderen folgen ihm automatisch. Bremst der erste, bremsen die anderen mit einer Reaktionszeit von 0.2 Sekunden. Ein Mensch braucht durchschnittlich eine Sekunde dafür. Dadurch können sie dem jeweils Vorderen näher auffahren und von seinem Windschatten profitieren. Eine weitere Möglichkeit, die eine Schwarmintelligenz eröffnet, ergibt sich bei Güterbahnhöfen. Die aufeinander abgestimmten Lastwagen einer Flotte vereinfachen die Koordination des Be- und Entladens. Dadurch beschleunigen sich die Vorgänge und die Carriers können sich früher auf den Weg machen.
Doch was passiert, wenn ein Carrier ausfällt? Oder es aus einem anderen Grund zu unvorhersehbaren Unterbrüchen in der Lieferkette kommt? Dafür bietet das «Digital Freight Matching» eine Lösung. Auch bekannt unter dem Namen «Uberization of Trucking», beinhaltet es Apps, die ähnliche Funktionen, wie die Uber-App anbieten. Solche Apps den Frachtverantwortlichen, verfügbare Lastwagen in der Nähe zu finden. Diese Trucks lassen sich mit einem Klick ganz einfach buchen. Dies ermöglicht es, einen lästigen Unterbruch schnell und unkompliziert zu überbrücken. Die Zahlung erfolgt ebenfalls digital und geht innerhalb von zwei Tagen über die Bühne. So erhalten auch der Lastwagenfahrer oder dessen Unternehmen einen Vorteil davon. Die digitale Spur Bisher nahm Treibstoff den grössten Einfluss auf die Entscheidungen in der Logistik. Laut der «Analysis on the future of logistics» von Frost und Sullivan werden in Zukunft Daten diesen Platz einnehmen. Damit sind nicht nur die zuvor angesprochenen Daten über die Lieferung gemeint, sondern auch die Daten über den Endkunden. Genauer gesagt interessieren die Daten, anhand derer die E-Stores das Einkaufsverhalten eines Kunden analysieren können. Um ihr Ziel, sofort «Gratification» anzubieten, damit ist der sofortige Besitz des eingekauften Objekts gemeint, zu erreichen, versucht Amazon nicht nur seine Flotte zu optimieren. Mit seinem Patent, dem «anticipatory shipping», analysiert das Unternehmen die Kaufdaten seiner Kunden, bis es ihr Verhalten voraussagen
kann. Sein Ziel ist es, ein Produkt bereits in der Nähe eines Kunden zu haben, bevor dieser überhaupt weiss, dass er das Produkt kaufen will. Dafür will Amazon Lieferungen an unvollständige Adressen senden. Sobald dann jemand eine Bestellung getätigt hat, wird die Adresse vervollständigt, noch während das Paket unterwegs ist. So könnte die heute angebotene «same-day delivery» in Zukunft zu einer «same-hour delivery» werden. In der Schweiz spricht man davon eher als Dezentralisierung der Waren. «Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Waren in Stadtgebiete gesendet werden, deren Bewohner diese Produkte regelmässig in Massen konsumieren», erwägt Patrick Kessler, «Anstatt die Waren in einem grossen Zentrum zu lagern, wird es dann mehrere kleine Lagerhäuser in Nähe der Konsumenten geben.» Am Ende des Weges Wohin werden diese Entwicklungen schlussendlich führen? Natürlich zu einer Verkürzung der Lücke zwischen Bestellung und Besitz. Aber auch andere Änderungen können sich daraus ergeben. Zum Beispiel könnte sich durch die Dezentralisierung der Waren das Stadtbild wandeln. Ausserdem besteht die Möglichkeit, dass in einigen Jahren 50 Prozent der Flotten autonom oder halbautonom unterwegs sein werden. Dies könnte unser Verständnis von Verkehr vollständig über den Haufen werfen. Wenn es möglich ist, dass sich Lastwagen miteinander verbinden, weshalb nicht gleich alle Verkehrsteilnehmer, die gemeinsam eine Strasse nutzen? Der Weg dorthin ist jedoch noch lang und kurvenreich.
DATAPHONE BRANDREPORT
Digitale und automatische Lagerverwaltung
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oice Interfaces ermöglichen eine starke Geschwindigkeitssteigerung, Zeitersparnisse und gehören zu den Top CIO Handlungsempfehlungen für 2019. Mit Konsumenten, die schnellere und genauere Zustellungen fordern und aufgrund des globalen Umfelds, das nach Möglichkeiten zur Kostensenkung strebt, stützen sich Unternehmen mit Verteilzentren vermehrt auf sprachgestützte, vernetzte Picking-Systeme
und Lagerautomation. Als Vocollect Total Solution Provider Partner von Honeywell bietet Dataphone neu ein Gesamtportfolio von Lager- und Handelssoftware zusammen mit intelligenter Voice-Hardware an. Die Digitalisierung und Automatisierung von Lager- und Bestellprozessen bringt erhebliche Kostensenkungspotenziale. Zudem beliefert eine automatisierte Logistik nicht nur Endkunden schneller, sie ermöglicht
Umsatzsteigerungen und stellt ein starker Wettbewerbsvorteil dar, was u.a. Amazon als Paradebeispiel zeigt. Dataphone entwickelt innovative, mobile und zuverlässige Soft- und Hardwarelösungen für die Bereiche Lagerlogistik, Transport und Handel. Die Lösungen steigern die Effizienz entlang der gesamten Supply Chain von Einzel-, Onlinehändlern und weiteren Kunden aus verschiedensten Branchen weltweit. Nebst Automatiklagersoftware, Pick-by-Voice Systemen bietet Dataphone iOS
und Android Apps, mobile Scanner, Reparaturservice und Netzwerktechnik aus einer Hand an. 30 Jahre Knowhow und über 100 Experten mit jahrelanger Erfahrung unterstützen bei der Entwicklung und Integration von Softund Hardware-Lösungen. Dank ihres breiten Netzwerks und zahlreichen Partnerschaften setzt Dataphone schnell und flexibel innovative Supply-Chain-Lösungen um.
Lager oder Onlinehandel effizienter, produktiver und kundenorientierter ausrichten? Kontaktieren Sie uns! Dataphone Niederlassungen
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INTERVIEW DR. CHRISTIAN KELLER
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«Die Frage lautet nicht, ob man gehackt wird – sondern wann» Das Unternehmen IBM gehört zu den Pionieren der IT-Branche und hat massgeblich zu ihrer Entwicklung beigetragen. Darum wollten wir von Dr. Christian Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der IBM Schweiz, wissen, wie die Technologien von morgen aussehen. Und welchen Beitrag IBM dazu leistet. TEXT SMA
Herr Keller, IBM gehört zu den IT-Unternehmen der ersten Stunde. Wofür steht die Firma heute? IBM ist ein Technologieunternehmen – heute mehr denn je. Wir erachten es als unsere primäre Aufgabe, in der Unternehmenswelt mit innovativen Technologien neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Früher taten wir dies vor allem, indem wir Server, Speicherprodukte, Middleware, Software und Dienstleistungen vertrieben. Diese gehören zwar immer noch zu unserem Portfolio, aber heute sind wir ein komplett anderes Unternehmen als noch vor einigen Jahren. Welches Produkt symbolisiert denn das «heutige» IBM? Zu den Besonderheiten von IBM gehört unter anderem, dass wir uns nie nur über ein einzelnes Produkt oder eine einzelne Dienstleistung identifiziert haben. Unser Anspruch besteht vielmehr darin, für die komplexen und vielschichten Sphären der B2B-Welt die passenden Technologien und Lösungen bereitzustellen. Und das tun wir seit jeher: Vor 25 Jahren stand IBM das erste Mal weltweit an der Spitze der Patentanmeldungen. Auch heute führen wir die Patentrangliste in sämtlichen relevanten Technologie-Segmenten an – vornehmlich im Business-to-Business-Bereich. Welche Technologien und Trends erachtet IBM denn als besonders relevant? Wir fokussieren uns derzeit auf zwei Grundthemen: Cloudplattformen sowie «Cognitive Enterprise». Cloudplattformen sind zentral, da sie die primäre Art und Weise darstellen, wie IT heute bereitgestellt wird. Bei Cognitive Enterprise wiederum geht es v.a. um die Nutzung von Analytics-Anwendungen und künstlicher Intelligenz (KI), um den maximalen Nutzen aus unternehmerischen Daten zu ziehen. Gerade zum Thema KI wird derzeit viel geschrieben. Wie weit ist man in diesem Bereich? Das Potenzial von KI ist gewaltig. Aber aktuell benötigt sie noch unheimlich viel Training, damit sie Daten sinnvoll auswerten kann. Der Königsweg bestünde daher darin, den gleichen Trainingseffekt mit vergleichsweise kleinen Datenmengen zu erreichen. Dieses Ziel verfolgen wir mit und für unsere Kunden. Damit KI ihre Stärken bei der Datenverarbeitung ausspielen kann, müssen diese Daten richtig angelegt werden. Wir sagen daher, dass künstliche Intelligenz (AI) nicht ohne die passende «Information Architecture» (IA) funktionieren kann: «No AI without IA». Mit künstlicher Intelligenz werden auch Ängste verbunden.
Dr. Christian Keller Vorsitzender der Geschäftsleitung, IBM Schweiz
Das ist richtig. Aus diesem Grund haben wir von IBM uns diesbezüglich einen strengen Kodex auferlegt: Unsere KI-Anwendungen wie zum Beispiel die Watson Platform als auch Maschine Learning müssen immer transparent und zweckgebunden sein. Um dies garantieren zu können, schulen wir unsere Mitarbeitenden intensiv und helfen unseren Kunden dabei, vorgefasste Meinungen zu revidieren. Ebenfalls zentral ist, dass die Daten und die daraus resultierenden Ergebnisse stets demjenigen gehören, der sie bereitgestellt hat. Dafür setzen wir auch stark auf Schweizer Know-how. Inwiefern? Seit 1956 betreibt IBM ein Forschungslabor in der Schweiz - IBM Research Zurich - das eines von 12 globalen Forschungslaboren von IBM ist. Dieses Labor arbeitet auch an KI-bezogenen Projekten. Dort treiben unsere Forschungsteams nicht nur die Ideen des «Internet of things» (IoT) und KI voran, sondern sie binden auch unsere Kunden als Co-Creater in den Entwicklungsprozess ein. Das hat es uns erlaubt, die Anwendung sehr breit zu testen und auf zentrale Kundenbedürfnisse einzugehen. Zudem achten wir generell auf eine breite geographische Diversität, dh. dass IBM nicht zu stark auf die Vereinigten Staaten zentriert ist. Zum Beispiel haben wir das «Watson IoT Center» nach München geholt. Dies, da IoT im industriellen Sektor äusserst relevant ist und Deutschland hier eine Leader-Rolle innehat. Die Schweiz und Österreich wiederum sind wichtige Industrie-Zulieferer, weswegen der Standort München schlicht perfekt ist. Apropos Schweiz: Wo steht IBM hierzulande? IBM Schweiz hat sich gewandelt, analog zur gesamten Unternehmensgruppe. Heute machen aus Industriesicht der Bereich «Financial Services» und aus Produktsicht die Dienstleistungen, den Grossteil unserer Tätigkeit aus.
Sie haben die Cloud als zentralen Pfeiler von IBM angesprochen. Was ist der Stand in diesem Bereich? Die Cloud ist Realität und definitiv im Markt angekommen. Dazu hat auch das Consumer Business entscheidend beigetragen. Heute nutzen bereits viele Firmen Cloud-Dienste als Service in der Private Public Cloud. Man kann dies quasi als die erste «Cloud-Welle» bezeichnen. Nun kommt die zweite. Was zeichnet diese aus? Die grossen Entwicklungen werden wir künftig im Bereich der «Hybrid Cloud» sehen. Gemeint ist damit eine Mischung aus einer On-/Off-Premise-Lösung und einer Private- und/oder Public Cloud. Zu den beherrschenden Themen werden v.a. Sicherheits- und Migrationsüberlegungen gehören. Wir glauben, dass ein Unternehmen künftig drei bis vier oder mehr Cloudanbieter haben wird. Die Herausforderung liegt dabei darin, ein konsistentes Management zwischen den einzelnen Clouds sicherzustellen, damit die Daten entsprechend genutzt und bearbeitet werden können. Vereinfacht gesagt sind es fünf Elemente, welche die «Cloud 2.0» auszeichnen werden. Welche sind das genau? Zum einen der bereits angesprochene hybride Charakter. Dann werden Cloud Dienstleistungen vermehrt aus einer Multicloud-Umgebung angeboten. Um die Multicloud-Umgebung zu nutzen, ist eine offene Architektur zwingend notwendig. Ebenso muss die Sicherheit der Daten absolut gewährleistet werden. Der fünfte Element bildet das Multicloud-Management, sprich der Management Layer: Die Clouddienstleister müssen die Verfügbarkeit ihrer Services über die verschiedenen Clouds, Private wie auch Public, jederzeit sicherstellen können. Sie haben die Sicherheit als eine wichtige Voraussetzung der Cloud erwähnt. Wo steht man da aktuell? Es braucht ein eingehendes Assessment der bestehenden IT- und Sicherheits-Infrastruktur. Viele Unternehmen haben heute eine Vielzahl von punktuellen Sicherheitslösungen im Einsatz, die aber nur schwer aufeinander abgestimmt sind und keine oder nur eine beschränkte durchgängige «End-to-End»-Sicherheit ermöglichen. Darüber hinaus müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass der Mensch mit seinem Verhalten meistens das «schwächste» Glied in der Sicherheitskette darstellt. Daher wird ein unternehmensweites Sicherheitskonzept immer wichtiger ebenso eine
entsprechende Schulung der Mitarbeiter. Es müssen Sicherheitsmethoden entwickelt und -abläufe definiert werden; man benötigt klare Regeln insbesondere wenn Firmen z.B. auf eine «Bring your own device»-Strategie setzen. Dabei ist wichtig, dass die eingeführten Mechanismen praxistauglich sind. Denn die Frage lautet nicht, ob man gehackt wird – sondern nur wann. Darum haben wir beispielsweise zusammen mit der SIX das «SIX Security Operations Center» ins Leben gerufen, das rund um die Uhr Angriffe überwacht, aufdeckt und bei Bedarf sofort reagiert. Anfang März stand unser sogenannte «Security Truck» in Rüschlikon. 25 Tonnen Security Kompetenz auf Rädern sorgten für ein einzigartiges Cybersecurity-Training; im umgebauten Laster konnten Unternehmensvertreter üben, wie man korrekt auf Hackingvorfälle reagiert. Eine sehr praxisnahe Art und Weise, unsere Kunden zu schulen und so zu einem erhöhten Sicherheitsbewusstsein beizutragen. Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Welche Technologiethemen werden uns prägen? Wir müssen uns vor allem bewusst sein, dass trotz aller heute aber auch zukünftig zur Verfügung stehenden technologischen Möglichkeiten, der Mensch im Zentrum steht. Darum ist es absolut entscheidend, dass sich Mitarbeiter permanent weiterbilden können, um sich im Umgang mit den neuen Technologien zu schulen und dies auf allen Hierarchiestufen. Künstliche Intelligenz und Quantum Computing werden Hauptthemen darstellen. Hierbei ist es wichtig, dass die Entwicklung transparent und nachvollziehbar verläuft. Innovationstreiber wie IBM sind daher verpflichtet, die öffentliche Diskussion aktiv zu führen, um Ängste zu nehmen und negative, innovationshemmende Regulationen zu vermeiden. Weitere Informationen unter www.ibm.com
Zur Person Christian Keller ist seit Januar 2018 Vorsitzender der Geschäftsleitung der IBM Schweiz. Er ist Mitglied des weltweiten Senior Leadership Teams der IBM. 2017 war er General Manager für Financial Services & Industry Platforms in Europa. Von 2014 bis 2017 war er Geschäftsführer der IBM Deutschland GmbH und verantwortete in dieser Rolle den Bereich IBM Global Technology Services (GTS) für Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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CLOUD
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Die Cloud-Giganten buhlen um den Schweizer Markt Was vor einigen Jahren noch als progressiv galt, ist heute in immer mehr Schweizer Unternehmen Usus: die Nutzung von Cloudcomputing-Services. Mittlerweile kämpfen auch die ganz grossen Anbieter wie Amazon, Microsoft, Google oder IBM um die Vormachtstellung im hiesigen Datenwolken-Markt. Kein Wunder – schliesslich geht es um Milliarden. TEXT SMA
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ange Zeit stellte der betriebseigene Server für viele Unternehmen quasi das digitale Äquivalent zum Haussafe dar; statt Geld waren darin einfach die sensiblen und relevanten Firmendaten untergebracht. Erst mit dem Einzug des Cloudzeitalters vor einigen Jahren wurde diese Maxime in Frage gestellt und Unternehmensinformationen nicht mehr nur «inhouse» gespeichert, sondern vermehrt auch in der Datenwolke abgelegt. Der Siegenzug des Cloudcomputings in der Schweiz ist für viele Marktbeobachter darum nicht nur eine technische Revolution, sondern ebenso eine kulturelle – auch wenn dieses Umdenken hierzulande etwas mehr Zeit in Anspruch nahm als zum Beispiel in Deutschland oder England. Dort nämlich setzen selbst grosse Konzerne seit zwei oder drei Jahren primär auf Cloudcomputing, während man in der Schweiz in vielen Grossunternehmen erst jetzt soweit ist. Und bei diesem Schritt geht es längst nicht mehr nur darum, Daten extern zu lagern, sondern vielmehr um das Outsourcing aufwendiger, komplexer Rechenprozesse und IoT-Anwendungen. Nun, da die hiesigen Grossunternehmen nachziehen, ist der Cloud-Markt «Schweiz» sehr attraktiv geworden für diejenigen, welche die entsprechende Technologie bereitstellen können. In einem aktuellen Beitrag zum Thema schreibt die «Handelszeitung»: «Dass Amazon Web Services (AWS) hier ansiedelt, zeigt: Auch in der Schweiz lässt sich mit der Wolke gutes Geld verdienen.»
Amazon Web Services ist in der Schweiz in Zürich und Genf vertreten und verantwortet die Cloud-Sparte des Amazon-Konzerns. 2017 war AWS hierzulande der umsatzstärkste Cloudanbieter, noch vor Microsoft, SAP und Google. Ein wachstumsfreudiger Milliardenmarkt Weltweit soll der Markt mit der Public Cloud (siehe Infobox) laut «Handelszeitung» dieses Jahr um mehr als 17 Prozent auf 206 Milliarden Dollar wachsen. In der Schweiz sei er zwischen 2013 und 2017 jährlich um 35 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken angestiegen. Der Marktforscher IDC rechne nun zwar mit einer Entschleunigung, dennoch dürfen jährlich noch Wachstumsraten von rund 20 Prozent möglich sein. Entsprechend sei davon auszugehen, dass sich der Konkurrenzkampf unter den globalen Anbietern, die um Schweizer Unternehmen buhlen, verschärfen wird. Diese dürften die Nutzniesser dieser Entwicklung sein. Oder doch nicht? Denn während innovative Cloudservices zwar grundsätzlich neue unternehmerische Potenziale eröffnen, geht gleichzeitig in immer mehr Firmen die Angst um, bei der digitalen Transformation auf der Strecke zu bleiben. Am 13. März fand in Olten der von der Fachhochschule Nordwestschweiz ausgerichtete «6. Cloud Use Cases Day» statt. Dort hielt Gastreferent Kai Reinhardt, Professor an der
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin fest, dass viele Unternehmen «mit der digitalen Transformation überfordert sind». Die «Fear of missing out», also die Angst, im digitalen Bereich etwas zu verpassen, sei für vielen Unternehmensvertreter geradezu lähmend. Der Ausweg aus dieser Starre führe über eine Re-Organisation des Betriebs: «Früher waren Unternehmen noch reaktiv organisiert», hielt Reinhardt fest. Später seien sie vermehrt agil geworden. Und in Zukunft? «Da sollten sie integrativ sein», so der Experte. Gemeint ist damit, dass starre Organisationsstrukturen
durch eine fast hierarchielose «Cloud-Organisation» ersetzt werden, die auf Ökosystemen und Netzwerken aufbaut. Als Beispiel führte Kai Reinhardt die IT-Firma Netlight Consulting aus Schweden an: Diese setze auf Rollen und Verantwortungen statt auf Hierarchien, die Kommunikation unter den Mitarbeitern geschehe über 1500 Slack-Channels. «Das macht die Entscheidungsprozesse effizient und die meisten Mitarbeiter glücklich.» Ein gemeinsames Firmen-Werte-System sorge dafür, dass die Ordnung im Unternehmen beibehalten wird.
Welche Cloud wird in der Schweiz genutzt – und wie? Vergleichsweise aktuelle Daten zeigen, dass Schweizer KMU ihre Berührungsängste in Sachen Cloud abgelegt haben: 2016 befragten IDC und Computerworld 778 Schweizer Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen zu ihrem IT-Gebrauch und der Cloud-Technologie. Ergebnis: Zwischen 2015 und 2016 stieg der Anteil an Unternehmen, die sich die Datenwolke zunutze machen, um 29 Prozent (von 51 auf 80 Prozent). Doch Wolke ist nicht gleich Wolke: So dominiert die «Private Cloud» in Unternehmen ganz klar mit 55 Prozent, während «Public Cloud» und «Hybrid Cloud» jeweils nicht einmal auf die Hälfte dieses Wertes kommen. Zur Orientierung: Eine Private Cloud wird zwar ebenfalls von einem externen Dienstleister betrieben, wobei der Server z.B. in einem Rechenzentrum steht, allerdings ist die Cloud nicht öffentlich. Das bedeutet, nur die Mitarbeiter des jeweiligen Kundenunternehmens nutzen sie und können dabei typische Mehrwerte nutzen wie eine skalierbare IT-Infrastruktur oder installations- und wartungsfreie IT-Anwendungen, die über einen Webbrowser genutzt werden. Eine Public Cloud ist im Gegensatz dazu öffentlich, der Provider stellt deren Nutzung online für jedermann zur Verfügung. Die Hybrid Cloud ist eine Mischform der beiden Konzepte.
HOTZ+KOCH INFORMATIK AG BRANDREPORT
Sicher telefonieren mit der Cloud Sie ist nebulös und undurchsichtig. Trotzdem wollen alle mit allem in die Cloud. Mittlerweile lassen sich praktisch alle benötigten Dienste dorthin auslagern. Doch was heisst überhaupt Cloud? Wann ist es sinnvoll, die Geschäftsprozesse in die Cloud zu versetzen? Die Hotz+Koch Informatik AG als moderner ICT-Systemintegrator schaut diese Fragen in jedem Fall individuell an und passt die Lösung an die Geschäftsprozesse und Bedürfnisse ihrer Kunden an.
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enn die Hotz+Koch Informatik AG von der Wolke spricht, meint sie nicht die bekannten grossen Firmen. Cloud ist für sie ein Konzept. Cloud bedeutet Effizienz, sprich nur das zu beziehen, was auch wirklich benötigt wird. Als nicht IT-ler möchte man sich nicht um eigene Server im Büro kümmern. Da ist es praktischer, Dienstleistungen direkt aus der Cloud zu beziehen. Der «Lean Management»-Ansatz und die heutige Startup-Kultur haben zum Ziel, die eigene, lokale IT-Infrastruktur möglichst schlank und flexibel zu halten. Gleichzeitig wünschen sich viel Kunden eine Erhöhung der Ausfallsicherheit, ohne viel in Hardware investieren zu müssen. Mit dem Cloud-Ansatz ist all dies möglich.
Kommunikation aus der Cloud Die Zukunft geht weg von der teuren, statischen, lokalen Infrastruktur. Immer mehr Leute arbeiten auch unterwegs und müssen stets Zugriff auf ihre Daten haben. Doch was kommt in die Cloud? Da diese Frage sehr individuell zu beantworten ist, fokussiert sich Hotz+Koch
hier auf zwei standardisierte Funktionen, die man professionell und sicher in der Cloud betreiben kann: Telefonie und E-Mail-Verkehr. Jeder telefoniert und jeder schreibt E-Mails. Diese beiden Kommunikationsmittel haben eines gemeinsam: Sie sind standardisiert und müssen immer funktionieren. Hotz+Koch bietet beides aus ihrer Schweizer Cloud in verschiedenen Varianten an. Die Private Cloud wird individuell für die Kunden gebaut, während die Public Cloud eine geteilte Plattform ist. Hotz+Koch stellt ihren Kunden eine dedizierte, virtuelle und hochmoderne Telefonanlage im Rechenzentrum zur
Verfügung. Gespräche und Videokonferenzen werden verschlüsselt zwischen dem Datencenter und den jeweiligen Standorten und Endgeräten übertragen. Ob klassisches Tischtelefon oder eine einheitliche App für alle Plattformen, einheitliches Aussehen mit professionellen Funktionen wie Warteschlangen oder Failover mit verschiedenen Providern sind Standard. Auch eine Datenbankanbindung an das CRM ist möglich, um ein zentrales Telefonbuch an alle Telefone zu übermitteln. Genau das Gleiche bietet Hotz+Koch mit dem
Mail-System auf Microsoft Exchange Basis an. So werden E-Mail, Kalender, Kontakte und Aufgaben immer auf allen Geräten synchronisiert. Warum einen eigenen Mailserver im Geschäft betreiben, sich mit Updates und Patches herumschlagen, wenn man das Ganze flexibel aus der sicheren Cloud haben kann? Auf Benutzerbasis abgerechnet und jederzeit online, Spam- und Virenfilter inklusive. Die Systeme von Hotz+Koch garantieren Datensicherheit und -hoheit. Die Lösungen können sowohl direkt als auch am Standort der Kunden revisionssicher archiviert werden. www.hotzkoch.ch
TEXT JEROME SCHEIDEGGER, CEO
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ARTIFICIAL INTELLIGENCE
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Künstliche Intelligenz – mit kleinen Schritten in die grosse Zukunft Genau wie die dritte industriellen Revolution droht nun auch die vierte unseren Alltag allmählich umzukrempeln. Die neuen Technologien versprechen effizientere, kostengünstigere Lösungen für die Unternehmen. Doch zu welchem Preis? TEXT SMA
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och nicht lange ist es her, seit das AlphaGo-Computerprogramm, dass das hochanspruchsvolle Brettspiel Go mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) spielen kann, den amtierenden Weltmeister geschlagen hat. Dem Programm liegt eine selbstlernende Technologie zugrunde, die aus Fehlern lernt und sich ständig weiterentwickeln kann. KI kann allerdings viel mehr, als Spielsteine zu verschieben. KI und maschinelles Lernen Die KI bezeichnet in der Informatik den Versuch, bestimmte Entscheidungsstrukturen des menschlichen Gehirns nachzubilden. Auf ein technisches System angewandt, erhält ein Computer die Fähigkeit, Probleme relativ eigenständig zu bearbeiten. Dabei wird zwischen starker und schwacher KI unterschieden. Bei der starken KI geht es darum, das menschliche Denken in seiner Gesamtheit zu mechanisieren und so eine Maschine zu schaffen, die intelligent reagieren kann. Ein solches System soll die intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen erlangen oder sogar übertreffen. Die schwache KI hingegen soll nur konkrete Anwendungsprobleme des menschlichen Denkens meistern und den Menschen dadurch in Einzelbereichen unterstützen. Konkret Anwendung findet bis dato nur die schwache KI. Eine Unterkategorie der KI ist das maschinelle Lernen. Hierbei lernt ein System durch mehrmalige Lerndurchläufe, eine ihr gestellte Aufgabe zu lösen und diesen Lösungsansatz auch bei anderen Problemen anzuwenden,
indem es aus den Lerndaten Muster und Gesetzmässigkeiten erkennt. Scheitert die Maschine, lernt sie daraus. Ein Teilbereich des maschinellen Lernens ist das sogenannte Deep Learning. Dieser beruht auf der Nachahmung der sich in unserem Gehirn befindlichen neuronalen Netzwerke. Dabei wird ein dem System zugefügter Input zuerst durch verschiedene versteckte Schichten («hidden layers») transportiert, bevor das Ergebnis herausgegeben wird. Jede Schicht verarbeitet die Informationen der vorherigen Schicht weiter und abstrahiert dies so immer mehr. Im Unterschied zum maschinellen Lernen befähigt das Deep Learning Maschinen dazu, über die verfügbaren Daten hinaus zu lernen. Erste Anwendungsfälle von KI Gemäss einer Umfrage des schwedischen Unternehmenssoftwareherstellers Industrial and Financial Systems (IFS) bei 1 400 IT-Entscheidern weltweit benutzen Unternehmen KI-Technologien vor allem für die Daten- und Geschäftsanalytik (25 respektive 22 Prozent aller Befragten). Bei Unternehmen der DACH-Region sei zudem das Qualitätsmanagement ein wichtiger Bereich, wo KI eingesetzt würde (22 Prozent). Betrachtet
man jedoch die prozentualen Werte, wird klar, dass der Einsatz von KI in den Unternehmen noch recht rar ist. Im Alltag ist die KI jedoch schon angekommen. Ein Beispiel ist der automatische Spracherkennungsdienst von Apple (SIRI) oder Amazon (ALEXA). Deep Learning hilft den Sprachsystemen, aus Fehlern zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Die ganze Benutzeroberfläche der Smartphones funktioniert inzwischen mit künstlicher Intelligenz. Das Handy erkennt Anrufer, die uns kürzlich eine E-Mail geschickt haben, weiss, welche Applikation wir als nächstes höchstwahrscheinlich öffnen werden oder markiert eigenständig Termine in unserem Kalender. Grösstes Potenzial in der robotergesteuerten Prozessoptimierung Auch wenn das Potenzial der künstlichen Intelligenz bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist, gibt es dennoch bereits konkrete Anwendungsfälle in den Unternehmen. Der Fokus liegt derzeit auf der robotergesteuerten Prozessautomatisierung, d.h. in der Automatisierung von softwaregestützten Benutzeraktivitäten. Dabei
Die ganze Benutzeroberfläche der Smartphones funktioniert inzwischen mit künstlicher Intelligenz.
übernehmen Software-Roboter (Bots) die Rollen und Aufgaben von menschlichen Anwendern und interagieren mit Softwaresystemen. Solche Software-Anwendungen eignen sich vor allem zur automatisierten Bearbeitung von strukturierten Geschäftsmodellen. Experten gehen davon aus, dass sich die robotergesteuerte Prozessautomatisierung als Standard zur Bearbeitung standardisierter Prozesse etablieren wird. Abnehmende Erwerbsarbeit Mit dem vermehrten Einsatz von KI steigen auch die Bedenken. Wie viel Raum soll den Algorithmen bei ihren Entscheidungen gegeben werden? Wer ist verantwortlich, wenn ein algorithmisch gestütztes Gerät wie etwa ein autonomes Fahrzeug Fehler macht und verunfallt? Welche ethischen Grundsätze sollen gelten? Elon Musk und Stephen Hawking hatten bereits ihre Sorge um die rapide Entwicklung kundgetan. Musk warnte davor, dass die Erwerbsarbeit im Zuge der Automatisierung abnehmen würde. Der Microsoft-Gründer Bill Gates ist daher für eine Roboter-Steuer. Auch ein bedingungsloses Grundeinkommen wird gefordert. Für den Präsidenten von Microsoft, Brad Smith, sei ein Verhaltenskodex, eine «digitale Genfer Konvention», eine Möglichkeit, die Risiken zu vermindern. Der Ethiker Peter Dabrock ruft dazu auf, nicht nur auf digitale Kompetenzen, sondern auch auf klassische Bildungselemente wie Kenntnisse aus der Religion, Literatur oder Mathematik zu setzen.
BRANDREPORT HIVEMIND
IoT als Erfolgsfaktor für innovative Unternehmen – so gelingt`s Die digitale Transformation schreitet voran. Um konkurrenzfähig zu bleiben, setzen immer mehr Unternehmen auf IoT-Lösungen, um Geschäftsabläufe zu verbessern, neue Geschäftsfelder zu erschliessen und digitale, «smarte» Services zu lancieren. Es steht ausser Frage, dass Unternehmen mittels IoT an Intelligenz gewinnen, sofern die erhobenen Daten ergebnisorientiert verwendet werden. Doch wie wird IoT zum Erfolgsfaktor?
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omplexe IoT-Anwendungen zu implementieren ist zeit- und kostenintensiv. Geeignete Business Cases müssen definiert und entsprechende Hardware und Konnektivität evaluiert werden. Verschiedene Sensoren, smarte Geräte und Systeme müssen zu einem funktionierenden Ökosystem zusammengebracht werden. Neben fachspezifischem Wissen ist hier auch technologisches Know-How, Agilität und eine IoT begünstigende Unternehmenskultur notwendig. Daten sollen nicht nur gesammelt und sicher verwaltet werden, sondern auch zweckdienliche Folgeaktionen anstossen, so dass die IoT-Lösung zu einem echten Mehrwert wird. Die Zusammenarbeit mit Spezialisten, die sich mit dem Aufbau eines ganzheitlichen IoT-Ökosystems auskennen, ist deshalb für die meisten Unternehmen unumgänglich. Anwendungsfall: Smart Facility Management Das führende Facility Services-Unternehmen ISS hat es sich zum Ziel gesetzt, die digitale Transformation voranzutreiben. Mittels IoT-Lösungen sollen die Facility Services verbessert, die Kundenzufriedenheit
gesteigert, neue innovative Angebote lanciert und das Gebäudemanagement optimiert werden. Als Service-Champions kennen sie die Herausforderungen im Facility Management und wissen sehr genau, wie sie ihre Services noch gezielter und effektiver
auf die Kundenbedürfnisse ausrichten können. Für die Umsetzung und den praxistauglichen Betrieb der von ihnen evaluierten IoT-Anwendungen setzten sie auf die externe Expertise des führenden Schweizer IoT-Unternehmens Hivemind.
Hivemind – der Partner für den Aufbau eines umfassenden IoT-Ökosystems Mit der Hivemind IoT-Plattform ist eine einfache Markteinführung und eine effektive und performante Realisierung komplexer IoT-Anwendungen möglich. Smarte Geräte, Konnektivitäten und Sensordaten lassen sich über die Plattform einfach und sicher verwalten. Über entsprechende Schnittstellen können unternehmensinterne Geschäftsabläufe und Systeme mühelos mit der Plattform verbunden werden. IoT wird dadurch zu einem einfachen Plug und Play Prozess. Dazu ergänzend bietet Hivemind einen Applikations-Layer an, der das gesamte IoT-Ökosystem zusammenbringt und der Datenvisualisierung und -analyse dient. Weitere Informationen: www.hivemind.ch
E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A
WWW.FOKUS.SWISS
BANKING SOLUTIONS
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Wenn Banken und Fintech-Firmen zusammenspannen Heute wickelt bereits ein Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer seine Geldgeschäfte über Onlinebanking-Lösungen ab und bezahlt bargeldlos. Die Art und Weise, wie Geld von einer Hand in die andere fliesst, verändert sich aber noch weiter. Dies stellt Finanzinstitute wie Banken sowie Fintech-Anbieter gleichermassen vor neue Herausforderungen – und führt dazu, dass die Barrieren zwischen ihnen immer mehr verschwinden. TEXT SMA
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ie Schweiz ist ein Land der digitalen Bankkunden. Das belegen Zahlen des Bundeamtes für Statistik: So haben im Jahr 2017 zwei Drittel der Bevölkerung ihre Geldgeschäfte über ein Online-Konto einer Bank oder der Post abgewickelt. Nur drei Jahre zuvor nutzen noch weniger als 50 Prozent diese digitalen Kanäle. Dass Bezahl-Applikationen in Zeiten der Digitalisierung immer mehr Gewicht erhalten, mag wenig überraschen. Dennoch macht ihre Zunahme deutlich, wie sehr sich hierzulande das Verhalten hinsichtlich Geldtransaktionen und Finanzdienstleistungen im Allgemeinen verändert hat. Und dieser Prozess ist mit der Verlagerung von der klassischen Einzahlung am Postschalter hin zum Onlinebanking noch längst nicht abgeschlossen. Im Sandkasten mit der UBS Dass die Digitalisierung bewährte Konzepte im Finanzbereich auf den Kopf stellt, beweist aktuell die UBS. Denn wie das Branchenmagazin finews.ch schreibt, hat die Grossbank in diversen europäischen Ländern ihre Schnittstellen für Fintech-Anbieter geöffnet. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Fintech Ndgit hat die UBS eine sogenannte «Sandbox» kreiert. Seit dem 14. März können nun Fintech-Unternehmen in diesem Sandkasten erproben, wie sich ihre eigenen Dienstleistungen an diejenigen der Bank anbinden lassen. Laut
finews.ch erfolgt diese Öffnung von Seiten der UBS nicht ganz freiwillig: Denn die Sandbox ist Teil des Fahrplans der europäischen Zahlungsdienste-Richtlinie «PSD2». Diese sieht vor, dass 3 000 Banken auf EU-Gebiet schrittweise Schnittstellen zu ihrer IT für Dritte öffnen müssen. Unter anderem müssen etwa Abfragen zu Kontoinformationen und -Deckung sowie für Deutschland und Grossbritannien zusätzlich Zahlungsauslösungen ermöglicht werden. Die Bereitstellung der Schnittstellen gilt für die UBS für Bankniederlassungen in Österreich, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg und Grossbritannien. Es darf aber angenommen werden, dass, sollten die Erfahrungswerte positiv ausfallen, auch in der Schweiz früher oder später ähnliche Schnittstellen angeboten werden. Wie es gemäss finews.ch aus dem Umfeld des Fintech Ndigit heisst, würden zudem auch andere «grosse» Schweizer Bank die Software nutzen, um im Europageschäft den
PSD2-Vorschriften zu entsprechen. Dabei dürfte es sich wohl um die Credit Suisse handeln. Mehr Sicherheit und Effizienz Die Barrieren zwischen den etablierten Finanzinstituten und den kleinen innovativen Fintech-Unternehmen fallen also vermehrt in sich zusammen. Die Gewinner dieser Entwicklung dürften die Kundinnen und Kunden sein, die mittel- bis langfristig mit neuen praktischen und sicheren Bezahllösungen rechnen können. Doch auch die Banken selber dürften vom Austausch insgesamt profitieren, zum Beispiel durch eine erhöhte Sicherheit bei der Zahlungsabwicklung oder eine vereinfachte Nutzung: Dieses Ziel verfolgt etwa das Fintech-Unternehmen Avaloq, das im Rahmen der neuen PSD2-Vorschriften mit rund 30 Banken zusammenarbeitet. Die Firma verspricht den Finanzinstituten nicht nur eine erhöhte Sicherheit für Bankkunden, sondern
Die Barrieren zwischen den etablierten Finanzinstituten und den kleinen innovativen FintechUnternehmen fallen vermehrt in sich zusammen.
auch mehr Effizienz für ihre eigenen Angestellten. Denn die PSD2-Lösung von Avaloq kommt als «Software-as-a-Service»-Lösung (SaaS) daher. Das bedeutet, dass die Anwendung nicht auf den Rechnern fix installiert werden muss, sondern als Cloudlösung bedarfsgerecht bezogen bzw. genutzt werden kann. Die neue SaaS-Lösung sei bereits in bestehenden Anwendungen des Herstellers integriert. Stichworte wie «neue Schnittstellen» und «Öffnung gegenüber Dritten» lösen eventuell negative Assoziationen aus. Könnte es schliesslich nicht sein, dass digitale Finanzabwicklungen dadurch anfälliger für Cyber-Angriffe werden? Ist diese Angst gerechtfertigt? Obschon noch keine Erfahrungswerte vorliegen, gehen Marktbeobachter davon aus, dass die Sicherheit grösste Priorität bei der Zusammenarbeit von Fintechs und Banken geniessen wird. Denn insbesondere bei den Finanzinstituten, die der FINMA unterstellt sind, habe sich längst eine strenge IT-Compliance etabliert. Der hohe Regulierungsdruck auf die Banken hat in der jüngeren Vergangenheit sogar eine neue akademische Berufsgattung hervorgebracht. So kann Compliance Management mittlerweile im Rahmen eines MAS studiert werden. Die Einführung von PSD2 dürfte in diesen Ausbildungen ein neues Kapitel aufschlagen. ANZEIGE
BRANDREPORT FINNOVA
Ist Banking langweilig? Hendrik Lang, neuer CEO von Finnova, geht mit seiner Sicht auf die spannende Zukunft des Bankings ein. Mit Trends wie Kundenerlebnis, Data Analytics und Ökosysteme beleuchtet er beispielhaft ein sich rasch veränderndes Umfeld. Alles andere als langweilig!
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ürzlich traf ich den Kollegen Arno. Er arbeitet als IT-Manager eines deutschen Automobilkonzerns und liess beiläufig die Bemerkung fallen: «Banking ist langweilig». Auf meinen erstaunten Blick hin führte Arno an, dass eine Hypothek abzuschliessen, eine Zahlung zu veranlassen oder eine Aktie zu kaufen wahrlich keine aufregenden Aktivitäten seien. Zudem sei die ganze «Customer Experience» im Banking zweitrangig, ganz im Gegensatz zur Automobilindustrie.
Nach ein paar Sekunden des Nachdenkens antwortete ich aus voller Überzeugung, dass auf den ersten Blick bei einer Passüberquerung mit einem coolen Luxusauto sicherlich mehr Endorphine ausgeschüttet werden als bei der Zahlung einer Rechnung. Gleichwohl befinde sich auch das Banking in einem spannenden Umbruch. Insbesondere seien in beiden Branchen neue Technologien Treiber für Innovationen und neue Geschäftsmodelle. IT für Banking – viel Spannenderes könnte es also aus meiner Sicht kaum geben. Mit drei ausgewählten Trends versuchte ich, Arno an meiner Begeisterung teilhaben zu lassen: Das Kundenerlebnis wird auch im Banking mehr denn je ein zentrales Thema. Wir orchestrieren dies über alle
Hendrik Lang CEO von Finnova
Kanäle hinweg. «Online» wird immer wichtiger, während Bankfilialen zwar weniger, dafür aber moderner werden. E-Banking ist etabliert und Mobile Banking wächst rapide. Gleichzeitig umfasst die Zukunft des Bankings eine breite Palette weiterer Themen wie «digitale Assets & Kryptowährungen», «Portale» oder «Robo Advisor» – mit vollen PS und zeitgleich. All dies dient keinem Selbstzweck, sondern dringt in unser tägliches Leben ein, weil es eben Mehrwert schafft. Immer mit dem Endkunden im Fokus versuchen Banken, sich als Mittelpunkt in einem wachsenden Ökosystem zu positionieren, das verschiedene Bedürfnisse eines Menschen abdeckt und
diesen auch emotional anspricht. Das Thema Customer Experience ist somit für Finnova zentral geworden. Wir decken mit unserer Banking Community das ganze Spektrum ab, seien es Lösungen für neue Bancomaten, Schalter, E-Banking und Mobile Banking oder moderne Arbeitsflächen für den Kundenberater. Das funktioniert nur bei perfekter Orchestrierung der Daten. Der Bankkunde hat bei all seinen Tätigkeiten ein einfaches, durchgängiges Erlebnis. Ob es am Ende Endorphine auslöst, ist natürlich nicht nur von der Technologie abhängig, sondern auch vom Geschäftserfolg des Kunden. Data Analytics ist nicht nur in der Automobilindustrie ein Trend, sondern auch im Banking. Während Betrugsprävention oder Geldwäschereibekämpfung gängige Anwendungsbereiche für Data Analytics sind, kann man den Bankkunden aber auch positiv überraschen: So lassen sich z. B. strukturierte Daten wie Demografie und Transaktionshistorie dynamisch mit unstrukturierten Daten wie Social Media integrieren und damit massgeschneiderte Lösungen unterbreiten. Finnova bietet ihren Kunden eine sehr mächtige und vielfältig einsetzbare Analytics-Lösung an, die auf selbstlernenden Algorithmen basiert und Real-Time-Analysen ermöglicht.
Ökosysteme waren das dritte Beispiel, das ich Arno erläuterte. Während Automobilhersteller bereits in komplexen Ökosystemen agieren, gewinnt dieser Trend für Banken insbesondere mit der Entstehung vieler Fintechs oder der PSD2-Regulierung an Bedeutung. Durch die Integration neuer, auf bestimmte Anwendungsbereiche fokussierter Weblösungen können Banken ihren Kunden neue Erlebnisse vermitteln. Finnova engagiert sich im Bereich Open Banking und bietet einer Bank verschiedenste Integrationsmöglichkeiten von Drittapplikationen und damit auch die Basis für innovative Geschäftsmodelle. Banken und verwandte Branchen verschmelzen immer mehr, so dass Finnova Finanzinstituten mittels SaaS Teile ihrer Software anbietet und es diesen so auch ermöglicht, ihren Kunden neue Lösungen anzubieten. «I got it», sagte Arno und verschwand in seiner Karosse, während ich mobil einen Blick aufs aktuelle Börsengeschehen warf. TEXT HENDRIK LANG
Funktionell Beziehen Sie IT als Dienstleistung. Ganz einfach. ORIA bietet Ihnen alles, damit Sie Ihre Energie für Ihr Kerngeschäft einsetzen können: Infrastruktur, Software, Betrieb.
oria.ch