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Vorwort Professor Gerd Glaeske, Leiter des „Länger besser leben.“-Instituts, Universität Bremen

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Impressum

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In den Gesundheitswissenschaften besteht schon seit langem Konsens darüber, dass Gesundheitsförderung und Prävention, die nur den einzelnen Menschen und sein Verhalten adressieren, geringe Effekte erzielen. Erfolgreiche Gesundheitsförderung und Prävention muss sowohl das Verhalten als auch die Verhältnisse in den Blick nehmen. Vor diesem Hintergrund hat die BKK24 Neuland betreten, denn sie konzentriert sich auf die vier gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen Ernährung, Bewegung, Alkoholreduktion sowie Raucherentwöhnung und orientiert sich mit „Länger besser leben.“ am sozialen Umfeld, knüpft Netzwerke der Akteure und schafft in Kommunen ein Klima der Gesundheitsförderung.

Den wissenschaftlichen Hintergrund der Initiative von „Länger besser leben.“ bildet die 2008 publizierte EPIC-Studie, welche Daten von ca. 20.000 Personen aus dem Raum Norfolk in Großbritannien analysierte (Khaw et al., 2008). Quintessenz der Studie war: Bei Beachtung der vier Verhaltensregeln (mehr Bewegung, gesündere Ernährung, Beendigung des Rauchens, Verringerung des Alkoholkonsums) kann die Lebenserwartung der beteiligten Menschen um bis zu 14 Jahre ansteigen. „Länger besser leben.“ hat es geschafft, dass die beteiligten Menschen auch tatsächlich gesundheitsbewusster leben; die Aktivierung zu mehr Bewegung ist ebensowenig übersehbar wie die Steigerung des Obst- und Gemüsekonsums. Bei den meisten der „Länger besser leben.“-Teilnehmer hält eine solche Verhaltensänderung bis heute an. „Länger besser leben.“ hat zu mehr Wohlbefinden geführt und das Gesundheitsbewusstsein erhöht. Das Programm führt auch zu mehr Begegnungen untereinander, bei Sport, Tanz und Spiel. Gemeinsames Wandern, gemeinsame Spielaktivitäten, gemeinsames Kochen mit den Landfrauen, gemeinsames Schwimmen oder die Aktivitäten, die zum Sportabzeichen führen, verhelfen auch älteren Menschen zu einem Wir-Gefühl.

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Die bisherigen Erfahrungen sind also positiv, die Ergebnisse ermutigend: Gerade die erhöhte Akzeptanz von körperlicher Bewegung und die intensivierte Teilnahme an sportlichen Aktivitäten sind offenbar auf das Gruppengefühl und die gesundheitsorientierten Ziele zurückzuführen, die durch das „Länger besser leben.“-Programm gefördert wurden. Die verbesserte Lebensqualität, das individuelle Wohlbefinden sowie die gemeinsamen Ziele sind wichtige Motivatoren, die auch in weiteren Jahren zu mehr Gesundheit führen werden. Und damit wollen wir auch bei denen werben, die noch nicht mitmachen: Wir wollen noch mehr werden!

Professor Gerd Glaeske

Leiter des „Länger besser leben.“-Instituts, Universität Bremen

Literatur Khaw KT, Wareham N, Bingham S, Welch A, Luben R, Day N (2008). Combined Impact of Health Behaviours and Mortality in Men and Women: The EPIC-Norfolk Prospective Population Study. PLOS Medicine 5 (1): 1-9.

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