2 minute read
Von der Utopie zur Realität: Prof. Dr. Gerd Glaeske und Friedrich Schütte
Von der Utopie zur Realität
Prävention und Gesundheitsförderung ist eine Lebensaufgabe, sie beginnt im Kindesalter – zuhause, in Kitas, Kindergärten, in den Schulen, an Arbeits- und Ausbildungsstätten. Und im Erwachsenalter hören diese Herausforderungen nicht auf. Immer geht es im Wesentlichen um vier Ziele, die auch die Basis der „Länger besser leben.“Initiative der BKK24 sind: Um mehr Bewegung und weniger Alkohol, um bessere Ernährung, möglichst auf der Basis regionaler, saisonaler und ökologisch angebauter Lebensmittel und um ein Leben ohne Rauchen. Dass diese Ziele erreichbar sind und auch nicht als Verzicht oder als eingeschränkte Lebensqualität empfunden werden, haben zahlreiche Beispiele in diesem Buch gezeigt: Diese Menschen sind mit Freude dabei, gemeinsam Sport zu treiben, zu kochen und zu essen, sie sind stolz, wenn sie Übergewicht abbauen und aufhören konnten zu rauchen. Und sie merken auch, dass es ihnen mit einem eingeschränkten Alkoholkonsum besser geht.
Advertisement
Eine Ernährung kann gut schmecken, neue Geschmackserlebnisse vermitteln und trotzdem gesund sein. Ein- oder zweimal Fleisch pro Woche reicht völlig, ein- oder zweimal Fisch pro Woche wäre eine gute Empfehlung – und beides soll nur die Beilage sein. Gemüse- und Obst sind die Basis für eine Ernährung, die alle wichtigen Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe sowie Spurenelemente enthält. Nur selten sind zusätzliche Vitamine erforderlich, die in bestimmten Lebenssituationen nicht ausreichend aus der Nahrung zur Verfügung stehen: Bei Frauen, die schwanger werden wollen, z.B. Folsäure, bei Menschen, die aus Gründen des Tierwohls vegan leben, vor allem Vitamin B12. Eine gute und ausgewogene Ernährung kommt auch ohne Nahrungsergänzungsmittel aus. Ist es nicht auffällig, dass oftmals die Lebensmittelkonzerne, die uns Fertiggerichte von Pizza bis Fischstäbchen anbieten, auch die Unternehmen sind, die uns davon überzeugen wollen, dass Nahrungsergänzungsmittel gesünder machen sollen?
Prävention- und Gesundheitsförderung hat noch ganz andere Vorteile: Vieles passiert gemeinsam, mit Freunden und Fremden, die sich dann zu Gruppen zusammenfinden: Lauftreffs mit sporterfahrenen Leitern und Kochgruppen mit den Landfrauen – immer geht es auch um Kommunikation miteinander und soziale Kontakte zueinander. Es geht also nicht nur um die körperlichen, sondern auch um psychische Aspekte. Damit kommt das Ziel der „Länger besser leben.“Initiative der BKK24 der immer wieder als Utopie klassifizierten Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation WHO immer näher. Sie hat nämlich betont, dass Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit darstellt, sondern einen Zustand des vollkommenen physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens beschreibt. Auch wenn wir davon noch ein gutes Stück entfernt sind – wir kommen diesem Ziel immer näher, wenn wir, wie bisher schon, unsere Aktivitäten gemeinsam verstärken und immer mehr Menschen davon überzeugen können, mitzumachen. Fast 10.000 sind wir schon – und wir werden weiterwachsen. Insofern ist das Buch gleichzeitig Bestandsaufnahme und Motivation für die „Länger besser leben.“-Initiative, unterstützt durch wissenschaftliche Befunde, die uns überzeugen sollten, dabei zu bleiben und andere zu überzeugen, mitzumachen. Und es gibt viel zu gewinnen: Lebensjahre in Gesundheit und guter Lebensqualität – was wollen wir denn mehr?
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren persönlichen Präventionsaktivitäten – und bleiben Sie gesund, alles andere wäre schlecht!