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Erfahrungsbericht „Warum ich nicht mehr rauche
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Verena Gehring hat von einem Tag auf den anderen aufgehört zu rauchen
Warum ich nicht mehr rauche
„Die Lust kam nicht mehr zurück“: Verena Gehring schildert, wie sie von den Zigaretten losgekommen ist
In diesem Augenblick (Januar 2019) bin ich genau 2 Jahre, 8 Monate, 5 Tage, 6 Stunden und 53 Minuten rauchfrei. Das sagt mir meine App. Wie ich das geschafft habe? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Meine Raucher-Karriere begann ganz klassisch. Den ersten Zug habe ich versteckt hinter einer Böschung auf dem Schulgelände genommen, da war ich 14. In den Folgejahren verselbstständigte sich mein Zigarettenkonsum. Anfangs nur auf Partys, gehörte das Rauchen später für mich zum Alltag. In der Raucherecke des Gymnasiums standen eh die coolen Leute, dort machten die Unterrichtspausen einfach mehr Spaß. Rauchen war cool. Den Übergang zur Sucht habe ich nicht bemerkt. Doch irgendwann war es ein tägliches Ritual.
Zu Hochzeiten fiel da schon mal eine Schachtel am Tag an. Dann wiederum war ich teilweise mehrere Monate rauchfrei. Aber ein Umdenken fand tatsächlich erst im Frühjahr 2016 statt. Ich bin morgens aufgewacht und hatte so gar keine Lust auf eine Zigarette. Also habe ich für mich spontan entschieden, einfach mal zu schauen, wie lange ich ohne Glimmstängel aushalte. Völlig ohne Druck.
Immerhin habe ich gedacht, dass ich eh wieder rauchen möchte. Denn ich habe immer gerne geraucht. Aber an besagtem Tag ist irgendetwas mit mir geschehen. Die Lust kam nicht zurück – und so verging ein rauchfreier Tag nach dem anderen. Ohne Qual, ohne aktiven Verzicht. Einfach so. Ich Glückspilz!
Einzig eine Rauchfrei-App habe ich auf meinem Smartphone installiert. Und nebenbei bemerkt: Zu sehen, wie meine Gesundheit sukzessive wiederhergestellt wird und ich dabei Geld spare, macht zufrieden. Mittlerweile sind es mehr als 2.500 Euro.
Während so mancher Nichtraucher Zigarettenqualm nicht mehr riechen mag, stört mich das nicht. Manchmal habe ich diesen Geruch sogar ganz gerne in der Nase. Schwach geworden bin ich dennoch bislang nicht.
Allen Noch-Rauchern, die zu Nichtrauchern werden möchten, empfehle ich, mit Gewohnheiten zu brechen. Wie bei jeder Sucht spielt das Ritual eine große Rolle. Nach dem Essen eine Zigarette anstecken, zum Glas Rotwein einen Zigarillo genießen oder mit dem Kollegen in den Raucherraum gehen: Solche Strukturen aufzubrechen, hat mir enorm geholfen. Vielleicht geht’s Ihnen ja genauso. Ich wünsche Ihnen dabei jedenfalls gutes Gelingen.
Die Autorin arbeitet als Chefin vom Dienst in der Redaktion der Schaumburger Nachrichten und hat im Mai 2016 ihre letzte Zigarette geraucht. Damit hat sie nicht nur etwas für ihre Gesundheit getan, sondern seitdem bereits mehr als 2.500 Euro gespart, die sie ansonsten für Tabak ausgegeben hätte. ■