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RACING INSTINCT

höheren Verletzungsgefahr.» Als internale Faktoren nennt sie die Rumpfstabilität, schwache Hüftabduktoren, die Valgusstellung (X-Beine) oder auch die Quadrizeps-Harmstring-Koaktivierung und kommt zum Fazit: «Wenn ich in diesem Tempo und mit diesem Material Skifahren will, muss ich meinen Körper besser vorbereiten. Vor allem aus der X-BeinStellung kann sich eine Schwachstelle ergeben. Das Tempo und die wirkenden Kräfte werden oftmals unterschätzt.»

Das Kernstück ihrer Einzelfacharbeit bilden die Präventionsmassnahmen für Schneesportlehrerinnen – und dies auf den Ebenen Swiss Snowsports, Skischule und Schneesportlehrerin. Den Verband sieht sie vor allem betreffend Information in der Pflicht. Sie sagt: «Swiss Snowsports hat ja schon YouTube-Videos mit dem Demo Team über die Saisonvorbereitung gepostet, das ist mega gut. Und in der Academy gab es einen Artikel betreffend Unfallstatistik.»

Sie frage sich aber, ob der zweiwöchige Instruktorenkurs nicht anders gegliedert werden könnte. Man sei eineinhalb Wochen im Kurs, erhalte viele Inputs und müsse sofort die Prüfung ablegen, statt zuerst daheim an diesen Dingen zu arbeiten. «Der Kurs ist physisch und psychisch anstrengend, danach geht man ermüdet in die Prüfung, in der man seine Bestleistung abliefern sollte. Da ist es klar, ereignen sich Unfälle. Prüfungen am Saisonende, getrennt vom Kurs, wären meiner Meinung nach sinnvoll.»

Gefordert sind auch die Skischulen, in ihrem Fall LAAX-School. Aktuell werde in diesem Bereich noch nichts gemacht, doch es bestehe ein grosses Interesse an der Thematik und an ihrer Arbeit, sagt die 33-Jährige, die in diesem Winter als Sport- und nicht als Schneesportlehrerin arbeitet. «Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Es sollte ja auch im Interesse der Schneesportschule sein, dass die Unfälle zurückgehen und Präventionsangebote gefördert werden.»

Möglichkeiten sieht sie beispielsweise in Anreizsystemen für Krafttraining (Gutscheine, Gratisangebote) oder die

Materialkontrolle, aber auch in der Sensibilisierung auf die Thematik.

Die wichtige Eigenverantwortung So gut Informationen und Angebote auch sind: Am Ende ist die Eigenverantwortung der Schneesportlehrerinnen entscheidend. Sie sollten Krafttraining absolvieren, für passendes und korrekt eingestelltes Material sorgen, Pausen und Regenerationstage einlegen, die Geschwindigkeit und die damit verbundenen, wirkenden Kräfte im Griff haben und auch den Menstruationszyklus berücksichtigen, um in der Zeit vor dem Eisprung die Belastung entsprechend zu verringern. «Die Eigenverantwortung ist das A und O – aber hochkomplex und nicht zu unterschätzen. Zudem sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede noch nicht richtig erforscht, da sind wir erst am Anfang», erklärt Romana Sutter.

Bei der Schneesportlehrerin mit eidg. Fachausweis ist mit dem Verfassen ihrer Arbeit die Motivation gestiegen, in Zukunft gerade vor der Saison das Krafttraining so anzupassen, dass sie fürs Skifahren besser bereit ist, «das heisst, mehr Beintraining zu absolvieren und die Schwachstellen zu trainieren». Rückblickend würde sie bei ihrer Einzelfacharbeit handlungsorientierter arbeiten und versuchen, ein passendes Krafttraining für Frauen zu erstellen, Trainingspläne zu schreiben, «aber das hat sich erst im Verlaufe der Arbeit so ergeben».

Abschliessend fügt sie mit einem Schmunzeln an: «Ich bin als J&S-Expertin tätig und müsste die Thematik da auch einfliessen lassen. Beim letzten Kurs ging das aber leider vergessen.» •

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