Jahresbericht 2009/2010 45. Solothurner Filmtage
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Inhaltsverzeichnis
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Vorwort der Präsidentin Facts & Figures 45. Solothurner Filmtage (21. – 28. Januar 2010) Bericht des Vereins der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) Aufbau und Organisation des Vereins SGSF Bericht aus dem Vorstand Bericht aus der Geschäftsstelle Bericht aus der Geschäftsleitung
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Programm 45. Solothurner Filmtage Statistik Filmeinreichungen / Selektion Forum Schweiz Rencontre: Niki Reiser Invitation Passages Schulvorführungen in Solothurn, Grenchen und Olten Kinder- und Jugendfilmprogramm Sound & Stories
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Rahmenprogramm 45. Solothurner Filmtage Reden über Film Film Club Showcase FOCAL Ausstellungen Der Festival Club
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Preise und Ehrungen Prix de Soleure PRIX DU PUBLIC Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt Anerkennungspreis der Gemeinde Lohn-Ammannsegg Sound & Stories Jury- und Publikumspreis SSA-Suissimage Wettbewerb
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Nacht der Nominationen Schweizer Filmpreis QUARTZ 2010 Schweizer Filmakademie zu Gast an den Filmtagen Nacht der Nominationen
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Medienarbeit
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Projekt: Cinetour Swiss Life
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Untertitelungsfonds Rechenschaftsbericht 2010 Untertitelungsbeiträge
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Jahresrechnung Rechnungsbericht Bilanz Ergebnisrechnung Geldflussrechnung Kapitalveränderungsrechnung Anhang Revisionsbericht
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Sponsoren und Partner der 45. Solothurner Filmtage Wir danken für die Unterstützung der 45. Solothurner Filmtage
Hauptsponsoren
Hauptmedienpartnerin
Medienpartner
Öffentliche Hand
Sponsoren
Support
Ihr Partner für 1to1energy
Software & Integration
Benefactor
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Hauptsponsoren
1to1 energy – die Strommarke von rund 150 Energieversorgern – inklusive der BKW FMB Energie AG und der AEK Energie AG Die Schweizerische Post La Poste Suisse Swiss Life
Hauptmedienpartnerin
SRG SSR idée suisse
Medienpartner
Publicitas Cinecom & Media AG, Zürich / eAd Advertising, Winterthur / Radio Suisse Romande la 1ère, Lausanne / Solothurner Zeitung, Solothurn / Sonntag, AZ Medien, Aarau
Öffentliche Hand
Bundesamt für Kultur / Kanton Solothurn / Stadt Solothurn / Stadt Olten / Stadt Grenchen / Abteilung Kultur Basel-Stadt / kulturelles.bl, Kanton Basel-Landschaft / Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn / Einwohnergemeinde Lohn-Ammannsegg / Einwohnergemeinden des Bezirks Wasseramt / Einwohnergemeinde Bellach / Einwohnergemeinde Zuchwil
Förderinstitutionen
Ernst Göhner Stiftung, Zug / FOCAL Stiftung Weiterbildung Film und Audiovision, Lausanne / Fondation Oertli Stiftung, Zürich / Gemeinnützige Stiftung Elisabeth von Arx, Olten / Mathys-Stiftung für Wohlfahrt und Kultur, Bettlach / Migros-Kulturprozent, Zürich / SUISA-Stiftung für Musik, Lausanne / SUISA, Zürich / Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, Zug
Film
ARF/FDS, Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz, Zürich / artfilm.ch, Lausanne / Cinetyp AG, Luzern / Egli Film AG, Zürich / Egli Film AG, Ostermundigen / Forum Filmmusik, Selzach / Fujifilm (Switzerland) AG, Dielsdorf / IFPI – Schweizer Landesgruppe der International Federation of Producers of Phonograms and Videograms, Gland / Insertfilm AG, Solothurn / Kodak SA, Gland / Laboratoire Titra Film S.A., Genève / Pathé Films AG, Zürich / Pathé Schweiz AG, Basel / Procinema, Bern / Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich, Zürich / SFP – Swiss Film Producers’ Association, Bern / SSA – Société Suisse des Auteurs, Lausanne / SSFV Schweizer Syndikat Film und Video, Zürich / Suissimage – Schweizerische Gesellschaft für die Urheberrechte an audiovisuellen Werken, Bern / SWISS FILMS, Zürich / SWISSPERFORM, Zürich / UIP – United International Pictures (Schweiz) GmbH, Zürich
Kommunikation
Aastra Telecom Schweiz AG, Solothurn / Ballet Mécanique, Kopenhagen / BSC Computer GmbH, Egerkingen / Deimos AG, Zürich / eddymotion photography, Zürich / Flagprint, Liebefeld Bern / Formit Technologies AG, Rüti / Intersys AG, Solothurn / Kon5, München / media ag, Zürich / P’INC. AG, Langenthal / Radio 32 AG, Solothurn / Solnet – Internet Solution Provider, Zuchwil / Vogt-Schild Medien AG, Solothurn / Webgearing, Solothurn / ZMS/PMA Medienbeobachtung AG, Aettenschwil
Technik
Auviso audiovisual solutions, Kriens / Avedia AG, Gossau / Cinerent – Starticket, Zollikon / Feliton AG, Gerlafingen / Kino Xenix, Zürich / Peter Schneider, Filmprojektion und Tontechnik, Vechigen / Point de vue Audiovisuelle Produktionen, Basel / Protronic AG, Birsfelden / Recycled TV AG (RecTV), Bern / SBB Historic, Bern / Schweizer AG, Schlieren / Videoladen Postproduktion, Zürich / VXCO Licht- und Showtechnik, Kriegstetten
Bauten
AEK Energie AG, Solothurn / Flury und Emch, Gartenbau, Deitingen / Holzbau Solothurn AG / Nüssli AG, Lyss / Saudan Roger, Sanitär-Spenglerei, Solothurn / schaerholzbau ag, Altbüron / Scheller Werbetechnik, Solothurn / Teo Jakob AG, Solothurn / USM U. Schärer Söhne AG, Münsingen
Mobilität
Felix Hediger AG, Zuchwil / RailAway AG, Luzern
Gastronomie
Absinthe-Bar & Bistro «Die Grüne Fee», Solothurn / Bistro & Brasserie Aaregarten, Solothurn / Gassbar, Solothurn / Genossenschaft Kreuz, Solothurn / Pittaria, Solothurn / Restaurant Aaregarten, Solothurn / Restaurant Bar Löwen, Solothurn / Restaurant Cantinetta Bindella, Solothurn / Restaurant Commerce, Solothurn / Restaurant Mediterrane Leckereien, Solothurn / Restaurant Salzhaus, Solothurn / Restaurant Taverna Amphorea, Solothurn / Restaurant und Hotel Baseltor, Solothurn / Restaurant zum Alten Stephan, Solothurn / Ristorante Pizzeria «zur Grünen Ecke», Solothurn / Ristorante Vini Al Grappolo, Solothurn / Solheure, Solothurn / Soultown Lounge, Zuchwil / Srignags GmbH, Derendingen / Zunfthaus zu Wirthen, Solothurn
Verschiedene
Aare-Tessin AG für Elektrizität, Olten / Agathon AG, Solothurn / Altes Spital, Solothurn / Arthur Flury AG, Deitingen / BDO Visura, Solothurn / Carrosserie Hess AG, Bellach / Dynasoft AG, Solothurn / hidden works, Solothurn / k-werkstatt Baumanagement AG, Zürich / m4music, Zürich / Oetterli & Co. AG, Solothurn / Raiffeisenbank, Solothurn / Region Solothurn Tourismus, Solothurn / Rythalle Soledurn AG, Solothurn / Stampfli Rechtsanwälte, Solothurn / Theater Biel-Solothurn, Solothurn / Tramondi Büro AG, Wangen b. Olten / Wernli AG, Trimbach / Ypsomed AG, Burgdorf
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Vorwort der Präsidentin
Sind die Filmtage ein Festival wie alle anderen auch – oder ist Solothurn einzigartig? Was soll die Frage? Natürlich ist beides zutreffend: Die Solothurner Filmtage sind ein einzigartiges Filmfestival! Ambiance, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und Strahlkraft entsprechen einem Festival – einzigartig ist die Aufgabe, eine Werkschau des Schweizer Films zu bieten. Im Bereich Programmgestaltung also, ist Solothurn auf die Schaffenskraft, die Originalität und den Sinn für Qualität der Schweizer Filmschaffenden angewiesen. Ist dies eine Einschränkung oder gar eine Negativselektion? Bei weitem nein! Die weitgehende Fokussierung auf «einheimisches Schaffen» gibt innerhalb eines klaren Rahmens Raum für thematische Vielfalt und formale Feinheiten. Der Teich, in dem gefischt wird, ist zwar kleiner, die Fische deswegen jedoch nicht weniger bunt – und die Tatsache, dass sie nicht jedes Jahr in gleicher Menge und Grösse daherschwimmen, macht die Sache eher spannender. Eröffnung der 45. Solothurner Filmtage Ivo Kummer, Direktor der Solothurner Filmtage Bundespräsidentin Doris Leuthard Christine Beerli, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF), Vizepräsidentin des IKRK
Die Umstellung der Festivaltage von Donnerstag bis Donnerstag ist vom Publikum und den Medien durchwegs positiv aufgenommen worden. Das gestärkte Festivalwochenende hat die Filmtage spürbar belebt und unsere Erwartungen übertroffen. Wir freuen uns, auf reichhaltige und gelungene Festivaltage zurückblicken zu dürfen und möchten allen Partnern, Sponsoren, den Filmschaffenden wie auch unserem – so zahlreichen wie noch nie erschienenem – Publikum danken. Ein Hoch auf den Schweizer Film!
Christine Beerli
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Facts & Figures 45. Solothurner Filmtage (21. – 28. Januar 2010)
Total Eintritte Eintritte reguläre Filmvorstellungen Eintritte Schulvorführungen Besucher Rahmenveranstaltungen Total akkreditierte Personen Autoren / Regisseure Produzenten / Verleih Filmveranstalter / Festivals Institutionen Medienschaffende EDA / EDI Internationale Gäste Filmakademie Spielstellen / Vorführungen Anzahl Spielstellen in Solothurn Anzahl Vorführungen in Solothurn Sitzplatzkapazität vor Ort Total Ext. Spielstellen für Schulvorführungen Anzahl Schulvorführungen
53’582 48’517 3’697 1’368 1’323 320 256 138 130 172 43 144 150
8 233 82’860 2 32
Programm Total Anzahl Filme Anzahl Filme Forum Schweiz Anzahl Filme Spezialprogramme Anzahl Rahmenveranstaltungen
254 170 35 17
Forum Schweiz nach Genres Spielfilme > 60’ Spielfilme < 60’ Dokumentarfilme > 60’ Dokumentarfilme < 60’ Experimentalfilme > 60’ Experimentalfilme < 60’ Animationsfilme > 60’ Animationsfilme < 60’ Musikclips
12 55 32 64 1 23 0 15 65
Organisation Budget 45. SFT CHF 2’843’000 Anzahl Festangestellte 8 Stellenprozente 480% Temporäre Festival-Mitarbeitende 235 Anzahl Vereinsmitglieder 542
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Bericht des Vereins der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF)
Aufbau und Organisation des Vereins SGSF Der gemeinnützige Verein «Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage» (SGSF) mit Sitz in Solothurn wurde im Jahr 1967 gegründet. Ziel des politisch und konfessionell ungebundenen Vereins ist die jährliche Durchführung der Solothurner Filmtage sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung des Schweizer Films. Der Verein zählt 542 Mitglieder (Stand Januar 2010) und hat seine Geschäftsstelle in Solothurn. Mitglieder des Vorstands sind: Christine Beerli, Vizepräsidentin des IKRK, Biel-Bienne; Präsidentin SGSF seit 2005 Thomas Geiser, Professor Universität St. Gallen, Bern; im Vorstand tätig seit 2004 Christoph Graber, Professor für Kommunikationsund Kulturrecht, im Vorstand tätig seit 2009 Kurt Meier, Betriebsökonom, Zürich; im Vorstand tätig seit 2004 Rainer Portmann, Kommunikationsberater, Bern; im Vorstand tätig seit 2004 Werner «Swiss» Schweizer, Filmproduzent, Biel-Bienne; im Vorstand tätig seit 2004
Mitglieder der Geschäftsleitung (Mitglied seit): Peter Ackermann, Schulvorführungen; Solothurn, 2002 Urs Alber, Bau; Solothurn, 2002 Daniel Arn, Landhaus; Zürich, 2006 Ueli Blaser, Übersetzungen; Solothurn, 1982 Rico Buxtorf, Bau; Solothurn, 1980 Christian Flury, Filmtransport; Solothurn, 2006 Monica Foppa, Festival-Personal; Solothurn, 1997 Thomas Geiser, Gäste; Solothurn, 1984 Jean-Claude Käser, Geschäftsstelle; Solothurn, 1979 Ivo Kummer, Direktor; Solothurn, 1984 Kurt Meier, Kino Canva; Solothurn, 1976 Rainer Portmann, Koordination Filmtechnik; Bern, 1988 Andrea Rudolf von Rohr, Kino Capitol; Solothurn, 2008 Heinz Urben, Redaktion Katalog; Solothurn, 1982
Bericht aus dem Vorstand Der Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) traf sich im Berichtsjahr zu zwei Sitzungen, um die statuarischen Geschäfte zu erledigen wie auch strategische Fragen zu besprechen. Tief betroffen musste der Vorstand den Tod von Ernst «Aschi» Leuenberger am 2. Juli 2009 zur Kenntnis nehmen. Als Mitglied des Vorstandes und als Vizepräsident der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage hat «Aschi» unseren Verein seit 1987 engagiert und mit einer positiven kritischen Distanz begleitet. Mit ihm verloren wir eine aufrichtige und prägnante Persönlichkeit, die massgeblich mitgeholfen hat, die Solothurner Filmtage als festen Bestandteil des nationalen Kulturkalenders zu etablieren. Sein Verdienst ist gross und der Vorstand vermisst seine oft träfen und geistreichen Wortbeiträge. Begrüsst wurde das neu gewählte Vorstandsmitglied Christoph Graber. Christoph Graber war zuvor seit 1997 Mitglied der Geschäftsleitung der Solothurner Filmtage (SFT) und kennt deshalb die Organisation bestens. Eine kleine Statutenreform soll an der nächsten Generalversammlung vorgeschlagen werden. Sie bezweckt eine Anpassung an die bisher praktizierten Abläufe und beinhaltet vor allem Erweiterungen im Art. 3 (Vereinsmitglieder).
Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat für die Erneuerung der Leistungsvereinbarungen mit den Schweizer Filmfestivals eine aufwendige Ausschreibung mit einem umfangreichen Kriterienkatalog geplant. Für die Solothurner Filmtage sieht das BAK eine Speziallösung vor. Das BAK ist der Ansicht, dass die Bedeutung der Filmtage über die eines klassischen Festivals hinausgeht. Diese Geschäftsstelle (angestellt seit): Ausnahmestellung in der filmkulturellen Landschaft Andreas Bühlmann, Praktikum; Zürich, 2009 der Schweiz hat das BAK und die SGSF bewogen, Daniel Fuchs, Leiter der Geschäftsstelle; Zürich, 2007 ausserhalb der Ausschreibung direkt VerhandRoland Kaiser, Finanzen; Langendorf, 2001 lungen über eine eigene Leistungsvereinbarung Jean-Claude Käser, Logistik / Back Office; (LV) für die kommenden Jahre aufzunehmen. Die Solothurn, 1983 Ruth Köppl, Geschäftsstelle / Rencontre; Biel-Bienne, 2001 bestehende LV wird um ein weiteres Jahr verlängert, um genügend Zeit zu haben, die LV ab Ivo Kummer, Direktor; Solothurn, 1984 Sanja Möll, Geschäftsstelle / Sound & Stories; 2012 neu zu verhandeln. Solothurn, 2000 Anna Stüdeli, Praktikum; Solothurn, 2009 David Wegmüller, Medienarbeit D-CH / Attaché de Programme; Solothurn, 2006 Annina Wettstein, Cinetour; Zürich, 2009
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Bericht aus der Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle des Vereins SGSF ist verantwortlich für die Umsetzung der Vereinsziele. Sie ist mit 480 Jahresstellenprozenten besetzt. Diese teilen sich acht festangestellte Mitarbeitende. Im Herbst 2009 neu als Projektleiterin der Swiss Life Cinetour ins Team gestossen ist Annina Wettstein. Sie übernahm das Projekt von David Wegmüller, der im Frühjahr 2009 Peter Tremp als Attaché de Programme ablöste. Im Zuge dieser personellen Neubesetzungen sind zugleich verschiedene Mitarbeiter-Verträge überarbeitet und die Büroräumlichkeiten der Geschäftsstelle neu eingerichtet worden. Besondere Aufmerksamkeit erforderte die Umstellung der Festivaltage von Donnerstag bis Donnerstag. Die Neuerung hatte weitreichende Folgen für beinahe alle Ressorts und bot Gelegenheit, zur Routine gewordene Arbeitsabläufe zu durchleuchten und anzupassen. Das Projekt «FileMaker-Datenbank» ist nach über zwei Jahren Laufzeit auf die Zielgerade eingebogen. Ausstehend ist derzeit noch eine ausführliche Dokumentation. Die umfangreiche FileMakerApplikation hat sich soweit bewährt. Kleinere Mängel konnten behoben und bereits verschiedene Erweiterungen umgesetzt werden – etwa die Einführung von ESR-Einzahlungsscheinen zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs wie auch das vielversprechende iPhone App mit Programm und Festival-Informationen, das bereits in den ersten Tagen über 5’000 Mal heruntergeladen worden ist. Erneut verzögert hat sich dagegen die Realisierung des Projektes «filmsearch.ch». Auf der OnlinePlattform «filmsearch.ch» werden die FilmtageKatalogdaten neu aufbereitet. Damit möchten die Solothurner Filmtage gezielt dem veränderten Informationsbedürfnis vieler Festival-BesucherInnen entgegen kommen. Erfreulich ausgewirkt haben sich ferner verschiedene Massnahmen zur Verbesserung der Filmtechnik und des Ticketings, auch wenn sich im Bereich Ticketing nach wie vor weitere Optimierungen aufdrängen.
Bericht aus der Geschäftsleitung Die Geschäftsleitung, das eigentliche Organisationskomitee der Solothurner Filmtage, traf sich zu insgesamt sieben Sitzungen. Ziel der Treffen ist die organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Filmtagewoche. Die Sitzungen dienen als ressortübergreifende Informationsplattform zum Stand der Vorbereitungen und als Ort der Diskussion. Der Geschäftsleitung obliegt die Budgetverantwortung verschiedener Kostenstellen und Kostenträger. Die Geschäftsleitung möchte an dieser Stelle Peter Schneider für sein langjähriges Engagement für die Solothurner Filmtage danken. «Pesche» war von 1978 bis 2000 Mitglied der Geschäftsleitung und hat danach im Rahmen seines Mandates als Kinotechniker für den qualitativ hohen Projektionsstandard gesorgt.
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Ernst «Aschi» Leuenberger
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Kerzenweg zwischen Reithalle und Konzertsaal Kasse vor Landhaus Blick 端ber die Aare
Impressionen aus dem Kinosaal Projektion in der Reithalle Solothurn
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Programm 45. Solothurner Filmtage
Statistik Filmeinreichungen / Selektion Forum Schweiz Angemeldet Filme angemeldet Forum Schweiz (inkl. TV) Filmschulen Sound & Stories
Selektioniert Filme selektioniert Forum Schweiz (inkl. TV) Filmschulen Hauptprogramm Filmschulen Schulprogramm Sound & Stories
Abgewiesen Filme abgewiesen Forum Schweiz (inkl. TV) Filmschulen Sound & Stories
35mm 73 100% 64 88% 9 12% 0 0%
3971' 100% 3868' 97% 103' 3% 0' 0%
Video 448 100% 268 60% 80 18% 100 22%
12804' 100% 11288' 88% 1149' 9% 367' 3%
Total 521 100% 332 64% 89 17% 100 19%
16775' 100% 15156' 90% 1252' 7% 367' 2%
35mm 63 86% 56 88% 5 56% 2 22% 0 0%
3682' 93% 3590' 93% 72' 70% 20' 19% 0' 0%
Video 191 43% 114 43% 16 20% 25 31% 36 36%
5840' 46% 5092' 45% 237' 21% 381' 33% 130' 35%
Total 254 49% 170 51% 21 24% 27 30% 36 36%
9522' 57% 8682' 57% 309' 25% 401' 32% 130' 35%
35mm 10 14% 8 13% 2 22% 0 0
289' 7% 278' 7% 11' 11% 0% 0%
Video 257 57% 154 57% 39 49% 64 64%
6964' 54% 6196' 55% 531' 46% 237' 65%
Total 267 51% 162 49% 41 46% 64 64%
7253' 43% 6474' 43% 542' 43% 237' 65%
Spielfilme >60 Spielfilme <60
Angemeldet 42 116
Selektioniert 12 55
Abgewiesen 30 61
Dokumentarfilme >60 Dokumentarfilme 50 - 59 (TV u.a.) Dokumentarfilme <50
72 48 70
32 20 44
40 28 26
Experimentalfilme >60 Experimentalfilme <60
1 30
1 23
0 7
Animationsfilme >60 Animationsfilme <60
0 39
0 15
0 24
Musikclips >60 Musikclips <60
0 103
0 65
0 38
nach Filmdauer 0' - 29' 30' - 49' 50' - 59' > 60'
Angemeldet 321 34 51 115
Selektioniert 172 28 22 45
Abgewiesen 149 6 29 70
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Rencontre: Niki Reiser Das Spezialprogramm «Rencontre» würdigt ein bedeutendes und umfangreiches Werk einer Persönlichkeit des Schweizer Films und legt Wert auf eine persönliche Begegnung mit ihr. Die aktuelle «Rencontre» vermittelte mit zwölf Filmen einen Überblick über das Schaffen des mehrfach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichneten Basler Filmkomponisten Niki Reiser. Niki Reiser war während des ganzen Festivals anwesend. Mit über 3’000 Eintritten ist die Rencontre «Niki Reiser» die bislang am besten besuchte Rencontre-Reihe der Solothurner Filmtage. Zum traditionellen Eröffnungsapéro des Rencontre-Programms am Freitag, den 22. Januar im Hotel Krone waren rund 60 Gäste geladen. Urs Schnell von der Suisa-Stiftung für Musik würdigte in einer Ansprache Niki Reisers Arbeit als Filmkomponist. Als Gastdozent nahm Niki Reiser an einem Workshop der ZHdK und dem Forum Filmmusik zum Thema «Filmmusik in der Komödie» teil und stellte am 22. Januar im Kino Palace eine Auswahl der Kompositionen vor, die im Workshop erarbeitet wurden.
Niki Reiser und Dani Levy
Invitation Passages Im Sonderprogramm «Passages» zeigten die Solothurner Filmtage ein Panorama von dreizehn aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen aus dem europäischen Alpenraum. Alle Filme im Programm wurden im Grossraum der europäischen Gemeinschaftsinitiative Interreg IIIB produziert, gedreht oder gefördert. Dieses überregionale Alpennetzwerk umfasst die direkt an die Schweiz angrenzenden Regionen Bayern, Baden-Württemberg, Österreich (gesamtes Staatsgebiet), Frankreich (Rhône-Alpes, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Franche-Comté, Elsass), Italien (Lombardia, FriuliVenezia Giulia, Veneto, Trentino-Alto Adige, Valle d’Aosta, Piemonte, Liguria) sowie Slowenien (gesamtes Staatsgebiet). «Passages» 2010 zeigte, wie die verbesserte Zusammenarbeit der regionalen Filmförderstellen vermehrt zu Koproduktionen führt. «Was Du nicht siehst» (DE/AT), «Das Vaterspiel» (DE/AT/FR), «Lourdes» (AT/FR/DE) und «Es kommt der Tag» (DE/FR) waren vier erfreuliche Beispiele dieser Tendenz. «Lourdes» wurde zugleich als erster Film aus dem europäischen Panorama für den Jurypreis «Prix de Soleure» nominiert. Eine spezielle «Invitation» erhielt 2010 die österreichische Vertriebsfirma sixpackfilm, die das Hauptprogramm mit vier Experimentalfilmen sowie einem Dokumentarund einem Kurzspielfilm ergänzte. Alle Filme im «Passages»-Programm wurden in Solothurn als Schweizer Premieren gezeigt.
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Schulvorführungen in Solothurn, Grenchen und Olten Mit dem Projekt «Schulvorführungen» möchten die Solothurner Filmtage das Schweizer Filmschaffen einem jungen Publikum vermitteln und den Jugendlichen die Vielfalt der inländischen Filmkultur näher bringen. Für die Kantons- und Berufsschulen in Solothurn, Grenchen und Olten wurde wieder eine Auswahl von Filmen aus dem Programm der 45. Solothurner Filmtage in eigenen Schulvorführungen angeboten. In Grenchen konnten neu auch die Oberstufenschulen von diesem Angebot profitieren. In 32 Vorstellungen während der Filmtagewoche sahen insgesamt über 3’600 SchülerInnen in Solothurn, Grenchen (Kino Palace) und Olten (Kino Tiffany) 38 verschiedene Filme allen Genres. Nach den Vorführungen wurde mit dem Regisseur oder der Regisseurin jeweils ein vertiefendes Filmgespräch geführt. Kinder- und Jugendfilmprogramm Das Programm Kinder- und Jugendfilme ist Teil der ordentlichen Filmvorführungen im Rahmen der Solothurner Filmtage. Gezeigt wurden folgende drei Filme für die Unter-, Mittel- und Oberstufe: Unterstufe (7– 9jährige): Die kleinen Bankräuber (Lettland/Österreich) von Armands Zvirbulis Mittelstufe (10 –12jährige): Tricks (Polen) von Andrzej Jakimowski Oberstufe (13 –15jährige): Beautiful Bitch (Deutschland) von Theo Krieger
Sound & Stories Das Schweizer Musikclip-Programm wurde erstmals im zentral gelegenen Kino im Uferbau gezeigt und hat durch diese Neupositionierung wie auch seiner unmittelbaren Nähe zum Festival Club im Solheure einen attraktiveren Platz im Festivalprogramm erhalten. Zwei der vier Vorstellungen waren ausverkauft. Im Rahmen einer Kooperation mit dem m4music Festival sind anfangs April 2010 die besten Sound & Stories Musikclips im Kino Riff Raff in Zürich gezeigt worden.
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Rahmenprogramm 45. Solothurner Filmtage
Das filmische Programm wurde begleitet von zahlreichen Podien und Ausstellungen rund um den Schweizer Film. Insgesamt fanden im Stadttheater Solothurn zwölf Veranstaltungen statt, davon einige in Kooperation mit externen Partnern. Eine ausführliche Auflistung aller Veranstaltungen befindet sich im Programmheft der Solothurner Filmtage. Reden über Film In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Cinema CH wurde in einem ersten Podium über Gebrauch und Missbrauch von filmischen Archiven diskutiert. Alain Boillat leitete die Debatte rund um die Herausforderungen des filmischen Zitierens. Die zweite Veranstaltung mit dem Titel «No Politics, please, we’re Swiss» wurde von Julia Zutavern (Universität Zürich) geleitet und reflektierte die aktuelle Politskepsis im Schweizer Film. Die kontrovers geführte Diskussion warf die Frage auf, ob und wenn ja in welcher Form der Film heute noch ein zeitgemässes Medium für politische Aussagen sein kann. Film Club Im Film Club diskutierten internationale FilmkritikerInnen über ausgewählte Filme aus dem Programm der Solothurner Filmtage. In je einem deutsch und französisch moderierten Gespräch beurteilten die ausländischen Journalisten je vier aktuelle Schweizer Filme. Folgende KritikerInnen nahmen an den Podien teil: Catherine Bizern («Entrevues»), Charles Tesson («Cahiers du Cinéma»), Corinne Rondeau («France Culture»), Stefan Grissemann («Profil»), Andreas Kilb («FAZ»), Isabella Reicher («Der Standard»). Ein erstmals durchgeführter dritter Film Club brachte zum Ende des Festivals Kenner der Schweizer Filmbranche in einer «Elefantenrunde» zusammen. Ausgangs- und Diskussionspunkt des bilingue geführten Gesprächs waren die kurz zuvor bekannt gewordenen Nominationen für den Schweizer Filmpreis «Quartz 2010». Die Diskussionsreihe Film Club wurde von SWISS FILMS unterstützt und in Auszügen von «Filmbulletin» und von «Décadrages» publiziert.
Showcase FOCAL Das Showcase stand 2010 im Zeichen des 20jährigen Jubiläums von FOCAL. In einer Zeitreise durch zwanzig Jahre Filmschauspiel in der Schweiz zeigten die SchauspielerInnen Mona Petri, Sabina Schneebeli, Stephanie Japp, Gilles Tschudi, Michael Neuenschwander, Stefan Gubser und Hanspeter Müller-Drossaart Filmausschnitte, die für ihre Karrieren prägend waren und erläuterten, wie sich ihr Beruf entwickelt hat. Das Showcase wurde in Zusammenarbeit mit FOCAL und dem Stadttheater Solothurn realisiert und von Gabriela Kasperski moderiert. Ausstellungen In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus S11 und der Freitagsgalerie wurden im Rahmen des Festivals zwei Ausstellungen mit Bezug zum aktuellen Programm der 45. Solothurner Filmtage realisiert und mit Vernissagen eröffnet. Im Künstlerhaus S11folgte eine Ausstellung des Fotografen Marco D’Anna und des Tessiner Filmemachers Stefano Knuchel den Spuren des Comiczeichners Hugo Pratt und zeigte neben Fotos und Comics auch bislang unveröffentlichtes Bild- und Tonmaterial über den italienischen Künstler. Die Freitagsgalerie präsentierte – in inhaltlicher Analogie zum Eröffnungsfilm – «Gesprengte Zwerge» von und mit dem Solothurner Künstler Pavel Schmidt. Der Festival Club Der Festival Club im Solheure ist willkommener Festival-Treffpunkt abseits der Kinoleinwände. Der Club wird in Zusammenarbeit mit Hidden Works betrieben und täglich mit aktuellen Festival Fotos und stimmungsvollen Projektionen bespielt. Er ist Ort für Live-Konzerte, Premierenfeiern und verschiedene Apéros. Die Stiftung FOCAL lud anlässlich des 20-jährigen Bestehens ebenda zu einer ausgelassenen und fröhlichen Geburtstagsfeier ein.
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Interaktive Einlage an Focal Jubil채umsfest Impressionen aus dem Festival Club
Stadttheater Solothurn Film Club Diskussion im Stadttheater Solothurn
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Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt: Carlo Varini, Kameramann (Coeur animal) Filmpreis der Gemeinde Lohn-Ammannsegg: Markus Sieber, Gemeindepräsident, Preisträger: Patrick Lindenmaier, Kameramann
Jury Prix de Soleure: Daniel Binswanger (Publizist), Géraldine Savary (Waadtländer Ständerätin), Bettina Oberli (Regisseurin) Prix de Soleure Preisträger Nicola Bellucci für seinen Film «Nel giardino dei suoni» Franziska Reck (Produzentin «Bödälä»), Marc Santschi (Die Schweizerische Post), Ivo Kummer, Reto Etter (1to1energy), Gita Gsell (Regisseurin «Bödälä»), Thomas Langenegger (Swiss Life), Bernhard Lehner (Cutter «Bödälä») Prix Pathé Printmedien – Preis der Filmpublizistik: Christoph Egger, Filmkritiker Prix Pathé Elektronische Medien – Preis der Filmpublizistik: Michael Sennhauser, Filmkritiker
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Preise und Ehrungen
Prix de Soleure Die Solothurner Filmtage vergaben 2010 zum zweiten Mal den «Prix de Soleure» im Wert von CHF 60’000 für einen abendfüllenden Spieloder Dokumentarfilm. Der Jurypreis ist bestimmt für einen Kinofilm, der durch einen ausgeprägten Humanismus überzeugt und soll die Auseinandersetzung und Diskussion über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen stärken. Der zweithöchst dotierte Filmpreis der Schweiz wird vom Legat «Prix de Soleure» sowie der Stadt und dem Kanton Solothurn gestiftet.
PRIX DU PUBLIC Der PRIX DU PUBLIC ist mit CHF 20’000.– dotiert und wurde gemeinsam von den drei FestivalHauptsponsoren 1to1 energy, die Schweizerische Post und Swiss Life zum vierten Mal verliehen. Nominiert waren dreizehn Filme des Abendprogramms, die im Landhaus und in der Reithalle gezeigt wurden. Der PRIX DU PUBLIC der 45. Solothurner Filmtage ging hälftig an die Produktion (Reck Filmproduktion) und die Regie (Gitta Gsell) des Films «Bödälä – Dance the Rhythm».
Die Nominationen für den «Prix de Soleure» wurden von der Auswahlkommission der Solothurner Filmtage vorgenommen. Eine interdisziplinäre Jury bestimmte den Preisträgerfilm. Die Preissumme wurde je zur Hälfte der Regie und Produktion zugesprochen. Der «Prix de Soleure» 2010 ging an den Basler Regisseur Nicola Bellucci und den Produzenten Frank Matter (soap factory GmbH) für den Film «Nel giardino dei suoni».
Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik Der «Prix Pathé» zeichnet eine Filmkritikerin oder einen Filmkritiker für einen herausragenden Beitrag zu einem aktuellen Schweizer Film aus und würdigt die Filmkritik als eigenständige journalistische Form. 2010 wurde der Preis, der von der Pathé Schweiz und der Pathé Films AG gestiftet wird, erstmals in zwei Kategorien (Printmedien / elektronische Medien) vergeben. Die mit je CHF 10’000.– dotierten Auszeichnungen gingen an Christoph Egger für seine Filmkritik «Ein kurzer Sommer der Anarchie» (NZZ, 19.2.2009) über den Film «Home» von Ursula Meier sowie an den Radiojournalisten Michael Sennhauser für seinen Beitrag über den Film «Maman est chez le coiffeur» von Léa Pool (DRS2, 8.4.2009). Die Wahl des Preisträgers erfolgte auf Vorschlag einer Fachjury.
Die Mitglieder der Jury 2010 waren: Géraldine Savary, Waadtländer Ständerätin, Lausanne Bettina Oberli, Regisseurin, Zürich Daniel Binswanger, Publizist, Zürich
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Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt Der Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt ging 2010 an den Kameramann Carlo Varini. Varini begann seine Karriere bei Schwarzfilm in Ostermundigen und drehte später zusammen mit zahlreichen nationalen und internationalen Regisseuren, darunter Luc Besson. Mit dem seit 2002 verliehenen Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt über CHF 10’000.– wird eine Schweizer Persönlichkeit geehrt, die sich in besonderer Weise um die Schweizer Filmkultur verdient gemacht hat. Die Wahl des Preisträgers oder der Preisträgerin erfolgte auf Vorschlag der Auswahlkommission «Forum Schweiz». Anerkennungspreis der Gemeinde Lohn-Ammannsegg Der Anerkennungspreis der Gemeinde LohnAmmannsegg ging 2010 an den Schweizer Kameramann und Image-Composer Patrick Lindenmaier. Der Zürcher entwickelte in den 1990er Jahren ein Verfahren zum Transfer digitaler Bilddaten auf Zelluloid, mit dem er bis heute weltweit mehr als 300 Filmen auf die Leinwand verhalf. Die mit CHF 10’000.– dotierte Auszeichnung der Gemeinde Lohn-Ammannsegg wird seit 2002 (und 2010 zum letzten Mal) verliehen und würdigt eine herausragende filmtechnische Leistung. Die Wahl des Preisträgers erfolgte auf Vorschlag der Auswahlkommission «Forum Schweiz».
Sound & Stories Jury- und Publikumspreis Die Winterthurer Regisseure Jonas Meier und Mike Raths erhielten für ihren Clip «One Up Down Left Right» sowohl den Jurypreis der SWISSPERFORM wie auch den Publikumspreis der SUISAStiftung für Musik. Beide Preise sind mit CHF 5’000.– dotiert. Der Clip wurde für die Band «Rusconi» produziert. In der Jury vertreten waren Dr. Henry Keazor von der Universität Saarbrücken, Chris Niemeyer und Lisa Gyger aus der Schweiz. SSA-Suissimage Wettbewerb SSA-Suissimage stiften im Rahmen eines Wettbewerbes die Nachwuchspreise für den besten Kurzfilm (CHF 15’000.–) sowie den Publikumspreis (CHF 7’000.–) für den beliebtesten Animationsfilm. Eine Fachjury aus VertreterInnen der beiden Kulturkommissionen vergab den Kurzfilmpreis. 2010 wurden die folgenden RegisseurInnen und Filme ausgezeichnet: Elieen Hofer für «Le deuil de la cigogne joyeuse» (Nachwuchspreis Kurzfilm) und Michel Dufourd für den Animationsfilm «Frère Benoît» (Publikumspreis).
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Nacht der Nominationen Schweizer Filmpreis QUARTZ 2010
Schweizer Filmakademie zu Gast an den Solothurner Filmtagen Der Schweizer Filmpreis QUARTZ hat seine neue Form gefunden. Nachdem im Vorjahr das Nominationsverfahren wie auch die Preisverleihung erfolgreich umgestaltet worden waren, galt es nun, an den Elan des Vorjahres anzuknüpfen. Die bereits über 300 Mitglieder der Schweizer Filmakademie bestimmten in einem stillen, notariell beaufsichtigten Online-Wahlverfahren erneut ihre Preisanwärter. Erstmals führte die Akademie ein zweistufiges Wahlverfahren durch und war damit für das Nominationsverfahren wie auch für die Wahl der Preisträger zuständig. Alle Mitglieder der Akademie wurden dazu nach Solothurn eingeladen. Neben den regulären Vorführungen im Rahmen der Filmtage standen ihnen auch eine eigene Video-on-Demand Plattform wie auch reservierte Sichtungsplätze in der AkademieLounge vor Ort zur Verfügung. Die streng vertraulichen Abstimmungsresultate dienten einer neunköpfigen Kommission des Bundesamtes für Kultur als Empfehlung.
Nacht der Nominationen Die Nominationen für den Schweizer Filmpreis QUARTZ wurden vom Bundesamt für Kultur am Mittwoch, 27. Januar 2010 im Rahmen der mit Spannung erwarteten «Nacht der Nominationen» in Solothurn verkündet. Bundesrat Didier Burkhalter eröffnete den Abend mit einer persönlichen Antrittsansprache und nutzte den stimmungsvollen Anlass für eine erste Kontaktnahme mit der Schweizer Filmbranche. Die Nacht der Nominationen wurde von rund 400 Gästen besucht und sorgte im Vorfeld der Preisverleihung für willkommenen Medienrummel. Die Preisverleihung Schweizer Filmpreis QUARTZ fand fünf Wochen später am 6. März 2010 im Kultur- und Kongresszentrum Luzern KKL unter dem Patronat der SRG SSR idée suisse in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur, SWISS FILMS und der Schweizer Filmakademie statt.
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Fredi Murer (Regisseur und erster Pr채sident der Schweizer Filmakademie)
Point de presse an Nacht der Nominationen Nacht der Nominationen im Uferbau
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Bundesrat Didier Burkhalter mit Gattin zu Besuch an den Solothurner Filmtagen
Die Cinetour zeigt exklusiv für Swiss Life Kunden ein «Best-Of» der Solothurner Filmtage mit fünf aktuellen Schweizer Kurzfilmen.
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Medienarbeit
Projekt: Cinetour Swiss Life
Rund zwei Wochen vor der Eröffnung wurden die Filmtage mit einer gut besuchten Pressekonferenz in Zürich medial lanciert. Diese nutzten die Filmtage, um erste Preisträger sowie – ein letztes Mal – die wichtigsten Neuerungen rund um die Änderung der Festivaltage von Donnerstag auf Donnerstag bekannt zu geben. Durch diese Verschiebung erhielten die Solothurner Filmtage auch während des Anlasses eine neu gestaffelte, aber weiterhin breite und konstante Präsenz in den Schweizer Medien. Auffallend war, dass viele Printmedien am Festivalmontag eine erste Zwischenbilanz zogen. Gleichzeitig liess sich im Printjournalismus ein (strukturell bedingter) Trend zu längeren thematischen Hintergrundartikeln feststellen. Im Grundtenor berichteten die Medien positiv-kritisch über die Filmtage.
Nach gutem Feedback zum Pilotprojekt realisierten die Solothurner Filmtage zusammen mit der Festival-Hauptsponsorin Swiss Life 2009 zum zweiten Mal das Projekt «Cinetour». Im Rahmen von geschlossenen Kundenveranstaltungen tourten die Filmtage mit einem einstündigen Kurzfilmprogramm durch 38 Kinos in der ganzen Schweiz (Vorjahr: 30 Tour-Etappen). Begleitet wurden die Anlässe von einer kurzen Einleitung zu den Solothurner Filmtagen und zum Schweizer Kurzfilm, einem moderierten Filmgespräch mit einem geladenen Gast (RegisseurIn, SchauspielerIn, ProduzentIn) sowie einem Apéro.
Folgende Themen setzten an den 45. Solothurner Filmtagen die medialen Hauptakzente: die Eröffnung mit Bundespräsidentin Doris Leuthard, die Umstellung von Donnerstag auf Donnerstag und das damit verbundene neue Festival-Wochenende, der thematische Schwerpunkt «Filmmusik» mit Rencontre Gast Niki Reiser (v.a. Deutschschweiz), der neue Filmminister Didier Burkhalter, der die Filmtage einmal privat und einmal in offizieller Mission an der «Nacht der Nominationen» besuchte, die filmpolitischen Podien sowie die Preisverleihung des «PRIX DU PUBLIC» und des «Prix de Soleure». Als neue Dienstleistung konnten die Medienschaffenden im Pressefoyer erstmals Platzkarten reservieren. Wie die digitalen Visionierungsplätze im «Haus am Land» wurde dieser neue Service von den Journalisten rege benutzt und entsprechend geschätzt.
Die zweite Ausgabe der «Cinetour» startete im Frühling 2009 und bescherte zehn aktuellen Kurzfilmen aus der Deutschschweiz und der Romandie eine einzigartige Auswertung und dem regionalen Swiss Life-Publikum ein exklusives Kinoerlebnis. Für die Solothurner Filmtage war die Tour gleichzeitig ein idealer Rahmen zur Kontaktpflege mit der Schweizer Kinobranche und jungen RegisseurInnen sowie eine willkommene Präsenz jenseits des Festivalkalenders. Rund 4’500 Swiss Life Kunden besuchten die «Cinetour» Veranstaltungen. Das Feedback auf Inhalt und Konzept der Anlässe fiel – auch im zweiten Jahr – durchwegs positiv aus. Vor diesem Hintergrund wurde der Vertrag für die «Cinetour» um zwei Jahre bis und mit 2011 verlängert.
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Untertitelungsfonds Rechenschaftsbericht 2010 Der Untertitelungsfonds wird von den Solothurner Filmtagen verwaltet und vergibt Beiträge zur Untertitelung von Schweizer Filmen, die an den Solothurner Filmtagen gezeigt werden. Der Fonds soll zur nationalen Auswertung eines Filmes beitragen und gleichzeitig den sprachregionalen und kulturellen Austausch fördern. Gespiesen wird der Untertitelungsfonds von zahlreichen Kantonen sowie von der SRG SSR idée suisse. Per 1. April 2009 beliefen sich die Reserven des Untertitelungsfonds auf CHF 82’719.–. Darin waren noch nicht ausbezahlte Untertitelungsbeiträge im Umfang von CHF 9’206.– enthalten. Aufgrund der hohen Fondsreserven wurden erst für das Geschäftsjahr 2009/10 wieder Finanzierungsgesuche an alle Kantone gestellt.
Zwischen Mai 2009 und März 2010 wurden uns 23 Gesuche zur Unterstützung eingereicht, wovon eines abgewiesen wurde und von einem der Kostenvoranschlag noch aussteht. Zwei Gesuche wurden dem Kanton Bern weitergeleitet. Aus dem Untertitelungsfonds der Solothurner Filmtage wurden Beiträge von insgesamt CHF 39’961.70 zur Untertitelung von 19 Filmen ausgerichtet. Zusammen mit Sachbearbeitungskosten wird der Fonds in diesem Jahr mit total CHF 43’111.70 belastet. Die Fondsreserven per 31. März 2010 betragen neu CHF 74’010.80. In dieser Summe sind bereits zugesicherte, aber noch nicht ausbezahlte Untertitelungsbeiträge an Filme sowie Forderungen in der Höhe von CHF 14’810.80 mitberücksichtigt.
Mit Ausnahme von AI / GL /LU /SH / ZH haben sämtliche Kantone einen Finanzierungsbeitrag in den Untertitelungsfonds gesprochen. Mit dem Beitrag der SRG SSR idée suisse sowie Zinsgutschriften verzeichneten wir im vergangenen Geschäftsjahr Einnahmen von CHF 43’608.40.
Die Beiträge wurden für die Untertitelung von 11 langen Dokumentarfilmen, 6 Langspielfilmen sowie 2 Kurzspielfilmen verwendet.
Wie bisher, leistet der Kanton Bern für die Untertitelung von Filmen direkte Beiträge an die entsprechenden Produktionsfirmen, resp. Verleihfirmen. Im Geschäftsjahr 2009/10 entrichtete der Kanton Bern Beiträge von CHF 14’972.– an die Untertitelung von drei Filmen.
OV deutsch OV deutsch/russisch OV CH-deutsch OV CH-deutsch/deutsch OV CH-deutsch/ital. OV CH-deutsch OV französisch OV englisch OV diverse OV diverse
Bezüglich der Sprachen wurden folgende Versionen hergestellt: – – – – – – – – – –
UT französisch UT französisch UT französisch UT französisch UT französisch UT deutsch/franz./ital. UT deutsch UT deutsch/französisch UT deutsch/französisch UT deutsch
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Untertitelungsbeitr채ge
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Eingang Landhaus
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Jahresrechnung Rechnungsbericht Ergebnis Die 45. Solothurner Filmtage schliessen finanziell mit einem substanzmehrenden Ertragsüberschuss von CHF 80’735.– ab. Das operative Ergebnis fällt noch um rund CHF 21’000.– besser aus. Wegen aperiodischer Aufwendungen und der Bildung einer Rückstellung wurde dieses aber entsprechend nach unten korrigiert. Die Fonds haben sich rundum zufriedenstellend entwickelt: Beim «Untertitelungsfonds» hielten sich Zuweisungen und Ausgaben die Waage (vgl. dazu separaten Bericht «Untertitelungsfonds»). Der Fonds «Jugend und Film» reduzierte sich nur um die Hälfte der budgetierten CHF 10’000.–. Dies hat zur Folge, dass die Schulvorführungen in Grenchen und Olten länger als beabsichtigt von einer internen Anstossfinanzierung profitieren können. Der gewichtige Fonds «Films humanistes» trug wesentlich zum diesjährigen positiven Gesamtergebnis bei. Obwohl daraus bereits zum zweiten Mal der «Prix de Soleure» finanziert wurde, erfuhr das Fondskapital aufgrund realisierter Zinserträge und nicht realiserter Kurs- und Währungsschwankungen eine merkliche Steigerung. Abschliessend konnte ein Gesamtergebnis von CHF 103’194.– dem Organisationskapital und den entsprechenden Fonds zugewiesen werden. Die Details sind der «Rechung über die Veränderung des Kapitals» zu entnehmen.
Geldfluss Die liquiden Mittel haben sich per Ende Geschäftsjahr nochmals leicht erhöht. Infolge des positiven Rechungsabschlusses und der Rückzahlung eines Aktivdarlehens betrug das netto-monetäre Umlaufvermögen per 31. März 2010 CHF 420’000.–. Etwa die Hälfte steht zur Finanzierung der Planungsphase der 46. Solothurner Filmtage zur Verfügung, die andere Hälfte soll zur Absicherung der folgenden Festivalaustragungen ins Anlagevermögen überführt werden. Der Liquiditätsgrad I (cash ratio) bewegte sich während des gesamten Geschäftjahres im Bereich von >150%, was eine stets hohe Zahlungsbereitschaft garantierte. Kosten-/Einnahmenentwicklung Sowohl die Verlängerung des Festivals um einen Tag wie auch die Verlegung auf den Zeitraum Donnerstag bis Donnerstag wirkten sich auf den Budgetprozess aus. Dem zu erwartenden Kostenwachstum wurde gebührend Rechnung getragen, mögliche Mehreinnahmen (Publikumseintritte, Preiserhöhung bei den Wochenkarten) eher zurückhaltend budgetiert. Dieses konservative Vorgehen, eine beispielhafte Kostendisziplin aller Beteiligten und nicht zuletzt der überwältigende Publikumserfolg führten zur (positiven) Budgetabweichung von insgesamt 6,3% im operativen Bereich. Infolge erwähnter Unwägbarkeiten liegt dieses Resultat aber durchaus im Streubereich des zu erwartenden Ergebnisses. Der beträchtliche Anteil an Fixkosten im Bau- und Bereitstellungsbereich hat schliesslich dazu beigetragen, dass mit den überraschend hohen Kartenverkäufen (Publikumsrekord) – aber auch dank nachgeholter zeitlicher Abgrenzungen bei den Kostenbeiträgen – ein entsprechend höherer Deckungsbeitrag erzielt werden konnte. Ausblick Die gegenwärtige Wirtschaftskrise wird auch die Finanzierung der Solothurner Filmtage zunehmend beeinflussen. Dank sieben guter Jahre ist der Verein aber finanziell gut aufgestellt und sieht der Zukunft optimistisch entgegen, damit die kommenden Schweizer Filmjahre mit der grosszügigen Unterstützung durch die Öffentliche Hand, der Wirtschaft und der Vielzahl an Gönnern, Vereinsmitgliedern und Cineasten weiterhin in Solothurn präsentiert werden können.
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Revisionsbericht
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Peter Schneider – als Chef-Techniker seit 1978 unermüdlich im Einsatz für die Solothurner Filmtage – verabschiedet sich.
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Die 46. Solothurner Filmtage finden statt vom 20.– 27. Januar 2011
Impressum Redaktion: Solothurner Filmtage Gestaltung: P’INC. AG, Langenthal Fotos: Eduard Meltzer und Bruno Augsburger, Zürich Druck: Dietschi Druck & Medien AG, Olten
Solothurner Filmtage Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, CH-4502 Solothurn Telefon +41 32 625 80 80, Fax +41 32 623 64 10 info@solothurnerfilmtage.ch, www.solothurnerfilmtage.ch