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AFS im Vormarsch

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WEIDEZAUN

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ergaben Nachteile für früh gekalbte Tiere – jünger als 25 Monate – bei der Anzahl der Laktationen und der Abgangsrate gegenüber solchen mit mehr als 27 Monaten Erstkalbealter. Was man beim Menschen als vorgeburtliche Programmierung bezeichnet, ist bei Kühen noch wenig untersucht. Kinder junger Mütter neigen zu Fettleibigkeit und Diabetes. Bei leichten Kälbern junger Kalb innen ist feststellbar, dass sie drei Monate nach der Geburt den Gewichtsrückstand aufholen. Ob diese Kälber dann als Milchkühe Spätfolgen so wie Menschen zeiti gen, ist noch nicht bekannt. Diese vorgeburtliche Programmierung könnte aber das Risiko für die Entzündungen rund um die Geburt bei sich aus Kalbinnenkäl bern entwickelnden Milchkühen erhöhen.

Folgerungen und Forderungen Daten legen nahe, dass eine drei- bis viermonatige Aufzucht mit Milch gesundheitsdienlich wäre. Wegen der hohen Kosten der Milchaustauscher wäre die Nutzung von spätlaktierenden Milchkühen als Ammen nahelie gend. Zwei bis vier Kälber könnten so mit Vollmilch aufgezogen werden. Der zeitraubenden Angewöhnung an die Amme steht die Zeitersparnis bei der Tränke zubereitung gegenüber. Ammen und Kälber können in Gruppen gehalten werden. Für die Kälber fällt der Stress der Umgruppie rung, der Isolation und fehlender Leittiere weg. Das Immunsystem könnte sich ungestört entwickeln. Die Kälber lernen von der Amme festes Futter zu fressen und den Kontakt zu den Menschen. Jedes Kalb kann passend zu seiner Entwicklung festes Futter fressen. Auch bei Gruppenaufzucht der Kälber ist die individuelle Reife der Kälber zu beachten, bevor sie abgesetzt werden. Diese Reife ist daran zu messen, ob das Kalb unabhängig von der Tränkemen ge freiwillig steigende Mengen Heu frisst und damit auf einen entwickelten Vormagenbereich hinweist. Individuell abgesetzte reife Kälber sind möglicherweise auch in der Lage, früher zu kal ben, da ihre Organe und Gewebe belastbarer sind als von intensiv hochgepushten Kälbern. W

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Erstellt unter Verwendung eines Artikels aus „Der kritische Agrarbericht 2017“ von Prof. Dr. Korinna Huber, Leiterin des Fachgebiets Funktionelle Anatomie der Nutztiere an der Unversität Hohenheim, Deutschland.

Neben dem täglichen Melken erfordert das Füttern viel Zeit. Daher besteht die Möglichkeit, die Fütterung durch (teil)automatisierte Fütterungssysteme zeitsparender und flexibler zu gestalten.

VON WOLFGANG SCHRATTENECKER

Automatische Fütterungssysteme AFS (Fütterungsroboter) gewinnen zusehends an Bedeutung. In Oberösterreich sind mehr als 70 Anlagen von verschiedens ten Herstellern im Einsatz. Fütterungsroboter funktionie ren grundsätzlich gut, jedoch unterscheiden sich die Systeme ebenso wie die individuellen Anforderungen der Milcherzeuger. Einige automati sche Fütterungssysteme, ob Fütterungsroboter oder Futter bänder, werden aktuell sowohl bei Neubauten als auch Stallum bauten eingesetzt.

Meinung der Praxisbetriebe Um eine optimale Mechanisierung der Futtervorlage für den jeweiligen Betrieb zu finden, ist vor allem ein lückenloses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Elementen vom Futterlager bis zum Futtertisch das Wichtigste.

Fütterung auch andere Vorteile mit sich. Da den Kühen mehrmals täglich frisches Futter vorgelegt wird, kann die Grundfutter aufnahme steigen und weniger Futterreste bleiben übrig. Die mehrmalige Futtervorlage kann zur Steigerung der Milchleistung beitragen und eine Verbesserung der Tiergesundheit bewirken. Der Landwirt ist besonders bei Ar beitsspitzen flexibler, da die fixen Fütterungszeiten wegfallen. Ein wesentlicher Vorteil dieser Tech

FÜTTERUNGSROBOTER SHUTTLE ECO

nik ist auch, dass die Aktivität der Kühe im Stall deutlich gesteigert werden kann, was bei Betrieben, die gleichzeitig einen Melkrobo ter einsetzen, einen häufigeren Melkroboterbesuch zur Folge hat. Des Weiteren wird durch die mehrmalige Futtervorlage das Rangverhalten der Tiere am Futterbarren deutlich entspann ter, was zur Folge hat, dass auch rangniedrigere Kühe die Möglich keit haben, ausreichend Futter stressarm aufzunehmen.

–Kann der Fütterungsroboter von mehr als einer Person bedient werden – gibt es eine Vertretung im Krankheitsfall, Urlaub? –Steht jederzeit ein Servicemann der Firma zur Verfügung? –Wie kann bei Ausfall des Fütterungsroboters trotzdem gefüttert werden? –Kann eventuell das sich in einem anderen Stall befindende Jungvieh mit diesem System ebenfalls gefüttert werden? –Ist ein Ausbau des Systems bei Bestandsaufstockung möglich? –Wie sind die Wegstrecken außerhalb des Stalls (Steigung, Befestigung)? –Futterqualität im Sommer – für wie viele Tage kann der Vorratsbehälter befüllt werden (Herausforderung Maissilage  Erwärmung)? –Bauliche Anforderungen (Wenderadien, Installationshöhe, Traglast der Decke usw.) –Bei Gesamtinvestitionskosten von 60.000 Euro aufwärts kann bereits ein selbstfahrender Futtermischwagen in Gemeinschaftseigentum eine Alternative sein.

Grund Mittelwert

Arbeitserleichterung 1,42

Arbeitszeitersparnis 1,56

Lebensqualität 1,65

Steigerung der Grundfutteraufnahme 1,89

Wirtschaftlichkeit 2,04

Flexibilität 2,07

Stoffwechselstabilität 2,08

Im Zuge Neubau 2,17

Sonstiges 3,00

Interesse an der Technik 3,35

Quelle: LWK OÖ

Tab. 1: Gründe für die Investition in Fütterungsroboter: Entscheidungsgrundlagen für die Anschaffung von automatisierter Fütterungstechnik – Reihung 1–5 (1 = sehr wichtig, 5 = nicht wichtig)

Um die Vorteile eines automatischen Systems auszuschöpfen bzw. auszuspielen, ist ein effektives Management im Stall das Kriterium schlechthin. Kuhkomfort, leistungsgerechte und individuelle Fütterung der einzelnen Tiergruppen, 

einzigartiger Mischbehälter neueste Akku-Technologie autonom fahrender Fütterungsroboter einzigartiger Mischbehälter neueste Akku-Technologie autonom fahrender Fütterungsroboter

Fruchtbarkeitsmanagement, Arbeitszeitmanagement und ein perfektes Silomanagement sind nur einige wichtige Parameter und Grundbedingungen.

Wasser: „Grundnahrungsmittel“ für unsere Kühe

Kosten und Nutzen gegenüberstellen Betriebe mit automatischen Fütterungssystemen empfehlen, sich vor der Neuanschaffung möglichst viele Anlagen auf Betrieben im Einsatz anzusehen. Neben den fütterungstechnischen Überlegungen (Anzahl der Futterkomponenten, Silosystem, Entfernung zum Silo, Anzahl der Futterachsen) ist ein gewis ses Verständnis für die Technik eine Grundvoraussetzung für die Investition. Bauliche Aspek te wie Futtertischbreite, Durchfahrtshöhe, Deckenlast und Kurvenradien sind ebenfalls im Vorhinein zu überdenken. Außerdem sollen mindestens zwei Personen am Betrieb mit der Anlage umgehen können. Arbeiten wie Rationskontrolle und Tierbeobachtung wie auch Reagieren auf die Leistungskon trolldaten sind auch weiterhin Aufgaben des Betriebsleiters und können nicht durch das automatische Fütterungssystem ersetzt werden. Selbst entscheiden Am Markt wird mittlerweile eine große Anzahl an Füt terungsrobotern angeboten. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich hat dazu eine Beratungsunterlage heraus gegeben, die einen Überblick über den derzeitigen Stand der Technik gibt. Außerdem wird darin ein betriebswirtschaftli cher Vergleich von verschiedenen Futtervorlagesystemen angestellt, um dem Landwirt eine Kalkulationsgrundlage zu bieten. Ob eine Investition in einen Fütterungsroboter aus betriebswirtschaftlicher und arbeitstechnischer Sicht sinnvoll ist bzw. welches Fabrikat das geeignetste für den eigenen Betrieb ist, muss letztlich jede Betriebsleiterfamilie selbst ent scheiden. W Ing. Wolfgang Schrattenecker ist Fütterungsexperte in der Landwirtschaftskammer OÖ. VON WOLFGANG SCHRATTENECKER D ie Wasseraufnahme ist abhängig von der Milchleistung, dem Wassergehalt im Futter und der Umgebungstemperatur. Eine Milchkuh benötigt pro kg Milch vier bis fünf Liter Wasser. In der heißen Jahreszeit steigt die tägliche Wasseraufnahme auf bis zu 120 Liter und darüber. Ausreichend Wasser mit Trinkwasserqualität und zu jeder Zeit unbegrenzter Zugang zur Tränke sollten in der Milchviehhaltung eine Selbstverständlichkeit sein. Die Aufnahme von Wasser ist von großer Bedeutung für den Stoffwechsel unserer Rinder und damit für Gesundheit, Leistung, Fruchtbarkeit und Wohlbefinden. Angemessene Wasserversorgung sicherstellen Die andauernde Hitze belastet die Tiere, was einen niedrigeren Futterverzehr und eine geringere Leistungsbereitschaft mit sich bringt bzw. die Krankheitsanfälligkeit steigen lässt. Neben der Aufrechterhaltung eines optimalen Stallklimas ist besonders in diesen heißen Perioden verstärkt auf eine gute Wasserversorgung zu achten. Das Wasser soll sauber, frisch und geschmacksneutral (pH-Wert: 6 bis 8) sein. In der nachfolgenden Checkliste sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Ausreichend Tränken bereitstellen Je zehn Kühe soll eine Tränkeeinheit (z.B.: Trogtränke mit 10 cm Troglänge je Kuh) bzw. je Tiergruppe zwei Tränkemöglichkeiten zur Verfügung Fütterung Wasser ist das wichtigste und zudem billigste Futtermittel für unsere Kühe und Rinder. Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere lassen sich durch eine gute Wasserversorgung leicht optimieren. WAHL GmbH Allgäuerstr. 9 | 6682 Vils/Tirol | Tel 056 77/201 04 www.agrar-fachversand.com 70 Jahre Ohne Antibiotika zum Erfolg ! 395, - € inkl. MwSt. EUTER-BOLUS 10 Boli à 100g Hervorragende Ergebnisse bei Mastitis 1 Boli pro Laktation = 39,50 € pro Tier Um hohe tierische Leistungen zu sichern, sollte die Wasserqualität gut sein.

stehen. Bei den üblichen Trogtränken ist ein von drei Seiten freier Zugang mit mindestens drei Metern zu garantieren. Der Wasserzufluss sollte in Anlehnung an die Wasseraufnahmekapazität großer Wiederkäuer mindestens 20 l/min betragen. Steht weniger Platz zur Verfügung (schmaler Durchgang, enge Gänge, Tränke im Fressbereich), sind kleinere Ventiltrogtränken von Vorteil.

Optimale Platzierung der Tränke Die Tränken müssen im Stall gut verteilt sowie einfach zu erreichen sein und nach mehreren Seiten verlassen werden können. Die Tränken dürfen nicht an allzu stark frequentierten Orten im Stall platziert werden, sonst kommen rangniedrigere Tiere nicht zum Saufen. Am besten sind Tränken in sehr breiten Durchgängen anzuordnen, in denen ausreichend Platz ist, dass andere Kühe ungehindert passieren können.

Tränkestellen in der Nähe des Melkstandausgangs haben sich bewährt, da die Kühe nach dem Melken bis zu einem Drittel des täglichen Wasserbedarfs aufnehmen. Der Bewegungsablauf beim Austrieb aus dem Melkstand soll aber nicht behindert werden. Für ein tiergerechtes Saufen sollte die Tränke nicht höher als 80 cm über der Standfläche montiert werden (Wasserspiegelhöhe entscheidend). Im Hinblick auf die kalte Jahreszeit ist eine störungsfreie Wasserversorgung im Vorfeld durch entsprechende Frostsicherung sicherzustellen.

Falsch angeordnete Tränke – Tränken sollten nach mehreren Seiten zu verlassen sein und nur in breiten Übergängen platziert werden.

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten wie tiefe Verlegung der Leitungen, Ventilheizungen, Frostschutzheizleitungen oder Anschluss an eine Ringleitung mit Pumpe und Heizung. Balltränken verhindern ein artgerechtes Trinken (eventuell nur in den Wintermonaten einsetzen). Überlauf oder Abflussrohre verhindern im Winter eine Eisbildung auf der Lauffläche.

Wasser – ein billiger und bedenkenloser Leistungsförderer Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere lassen sich durch eine gute Wasserversorgung leicht optimieren. Die hier dargestellten Punkte machen wenig Aufwand, leisten aber einen wichtigen Beitrag, die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung und die Gesundheit der Tiere zu verbessern.

Hofeigenes Wasser jährlich untersuchen lassen Bei Verwendung von Brunnenwasser ist eine jährliche Wasseranalyse zu empfehlen. Somit kann man feststellen, ob das Wasser durch Keime belastet und eine Brunnensanierung erforderlich ist. Des Weiteren kann das Wasser auf Parameter wie Eisen oder Nitrat untersucht werden. Stark eisenhaltiges Wasser ist durch Rostablagerungen in Tränketrögen erkennbar. Durch das Eisen werden Spurenelemente wie Zink, Selen, Kuper oder Vitamin E gehemmt, sodass diese von den Tieren nicht genützt werden können, was wiederum Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit oder das Nachgeburtsverhalten haben kann. W

Ing. Wolfgang Schrattenecker ist Fütterungexperte in der Landwirtschaftskammer OÖ.

–Mess-/Kontrollmöglichkeiten: Sauberkeit der Tränken prüfen, Wasserzufluss Liter/min messen, Troglänge je Kuh, Anzahl Tränken pro Herde, Höhe Wasserspiegel vom Stallboden, Wasserqualität untersuchen. –Tränken mehrmals pro Woche bzw. je nach Verschmutzungs grad reinigen (Arbeitserleichterung durch den Einsatz von kippbaren Trogtränken). –Wenn nötig: Wasserzulauf verbessern (zB.: bei Ventiltränke Öffnung vergrößern, Leitung austauschen, anderen Tränker wählen). –Wenn nötig: Tränkerposition im Stall verändern, anderen Tränker wählen oder besser geeignete Stelle suchen. –Wenn nötig: Die Tränke mit Bügel oder 10 cm hoher Trittstufe vor dem Verkoten schützen. CHECKLISTE TRÄNKE

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