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Weichmacher in Deckeldichtungen

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AMA zeigt Haltung

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© adoBe stocK – MaK

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Schweizer und Liechtensteiner Chemiker führen solche Untersuchungen regelmäßig mit dem Ziel der Sensibilisierung für die Weichmacherproblematik und wirksamen Selbstkontrolle durch. Denn die in Deckeldichtungen aus PVC verwendeten Weichmacher können aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Öl aufgenommen werden.

Diese Verunreinigungen

gelten als vermeidbar und sind daher unerwünscht. Die Gesamtbelastung durch Weichmacher ist im Sinne des Vorsorgeprinzips so gering wie möglich zu halten. Darum müssen auch bei Lebensmitteln und deren Verpackungen Maßnahmen zur Reduktion getroffen und Höchstwerte eingehalten werden, urteilen die Lebensmittelkontrollbehörden, die einmal mehr zu viele Proben beanstanden mussten, wegen der Verwendung von ungeeigneten Dichtungsmaterialien und teilweise massiven Verunreinigungen mit Weichmachern. Auch in Deutschland werden solche Untersuchungen von unabhängigen Instituten regelmäßig durchgeführt und zeitigen häufig ähnliche Ergebnisse. Da muss die Frage gestattet sein: Wie kann es in Zeiten unzähliger Diskussionen rund um das Thema sichere und umweltfreundliche Verpackungen zu solchen Resultaten kommen? Denn es ist nicht so, dass es keine Alternativen gäbe.

Nicht nur die Unter-

suchung stellt fest, dass es durchaus Produkte gibt, deren Deckeldichtungen nicht aus PVC sind. Diese sind bezüglich der Weichmachermigration unkritisch, erhältlich sowohl für TwistOff- wie für Press-On TwistOff (P/T)-Verschlüsse und in allen üblichen Größen im Markt. Sie sind bei den meisten Verschlussherstellern erhältlich, umfassend getestet und für alle Anwendungsbereiche qualifiziert. Bei der Herstellung der PVC-freien Verschlüsse entfällt das Trocknen von flüssigen, PVC-haltigen Dichtmassen in den Trockenöfen bei der Verschlussherstellung. Das reduziert den Energieeinsatz und vermeidet CO2-Emissionen. Obwohl das Thema Weichmachermigration seit langem bekannt ist und viele Großverteiler und größere Lebensmittelhersteller bereits bei einer Reihe von Produkten auf PVC-freie Deckeldichtungen setzen, werden diese Alternativen noch zu wenig verwendet, so das Fazit der Kontrollkampagne. Verpackung soll das Lebensmittel schützen, haltbar machen, appetitlich präsentieren und Platz für Information und einen Wiedererkennungswert beim Konsumenten schaffen. Aber: Es sollten umweltbelastende Herstellungs- und Entsorgungsprobleme bei der Produktion von Verpackungsmaterialien minimiert und kritische Bestandteile, die daraus auf Lebensmittel oder andere Füllgüter übergehen könnten, eliminiert werden.

Quelle: lebensmittel-technologie.ch

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