John Adams NIXON IN CHINA Oper in drei Akten Libretto von Alice Goodman Uraufführung 22. Oktober 1987, Houston Grand Opera Staatsoper Stuttgart Premiere der Neuproduktion 7. April 2019
Musikalische Leitung André de Ridder Regie Marco Štorman Bühne Frauke Löffel Kostüme Sara Schwartz Choreographie Alexandra Morales Video Bert Zander Licht Reinhard Traub Dramaturgie Ingo Gerlach Chor Bernhard Moncado Besetzung der Premierenserie: Chou En-lai Jarett Ott Richard Nixon Michael Mayes Henry Kissinger Shigeo Ishino Nancy T’ang (First Secretary to Mao) Ida Ränzlöv Second Secretary to Mao Fiorella Hincapié Third Secretary to Mao Luise von Garnier Mao Tse-tung Matthias Klink Pat Nixon Katherine Manley Chiang Ch’ing (Madame Mao Tse-tung) Gan-ya Ben-gur Akselrod Staatsopernchor Stuttgart Statisterie der Staatsoper Stuttgart Staatsorchester Stuttgart
INHALT
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Über die Entstehung von Nixon in China Alice Goodman
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Marco Štorman und André de Ridder im Gespräch
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Nixon in China – Zeitoper und Oper über Zeit Gregor Herzfeld
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Gespräch zweier Vögel Mao Tse-tung
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Auf dem Weg in die Mehrheitsdiktatur? Ivan Krastev
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Februar 1972 Aus den Erinnerungen von Maos Leibarzt Li Zhisui
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Erster Tag und letzte Nacht Aus den Memoiren von Henry Kissinger
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Der quadratische Horizont Paul Virilio
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Fotos der Klavierhauptprobe von Matthias Baus
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Impressum und Nachweise
VORAB IN KÜRZE Februar 1972: Mit Richard Nixon reist zum ersten Mal ein US-Präsident zum Staatsbesuch in die Volksrepublik China. Schon bei der Ankunft sinnt Nixon vor allem über die Nachrichtenbilder, die sein Besuch erzeugt. Bei philosophischen Gesprächen mit Mao, einem alkoholgesättigten Staatsbankett, der Absolvierung des fast musicalhaften Rahmenprogramms und dem Besuch einer kulturrevolutionären Modell-Oper überlagern sich Realität, Polit-Inszenierung und Erinnerung und verbinden sich zu einem Ort – oder einem Zustand – außerhalb der Zeit. Heroische Oper „We came in peace for all mankind“ – in Frieden und für die gesamte Menschheit wollen die Apollo 11-Astronauten 1969 die ersten Fußspuren auf dem Mond hinterlassen haben. In der gleichen Absicht fliegt Richard Nixon zweieinhalb Jahre später nach China, um durch seinen historischen Handschlag mit dem Großen Vorsitzenden Mao Tse-tung die Welt zu verändern – und natürlich auch, um Fußspuren in der Ewigkeit zu hinterlassen. Wer sind die Helden unserer Zeit? Librettistin Alice Goodman und Komponist John Adams wollten mit Nixon in China eine „heroische Oper“ schreiben, keine Satire. Dabei ging es ihnen aber nicht um eine affirmative Überhöhung, sondern eher um eine Dekonstruktion der Heldenbilder: Wer steckt dahinter? Wo werden die Menschen sichtbar? Was ist ihre Geschichte? Wo sieht man auch ihre Unzulänglichkeiten hinter den glatten Oberflächen? Woran scheitern sie? Mit bestem amerikanischen Pioniergeist und Sendungsbewusstsein macht sich der erklärte Kommunistenhasser Nixon auf den Weg in die Volksrepublik China. Er reflektiert von Anfang an, wie er dank der Live-Übertragung sofort zum Bild auf den amerikanischen TV-Geräten wird und verliert sich dann in den Untiefen der Rhetorik Mao Tse-tungs, dem Hochgefühl der Bedeutung des Augenblicks und den verschiedenen Überlagerungen von Inszenierung und Realität. Post-Minimalismus Für den 1947 in Worcester, Massachusetts geborenen Komponisten John Adams war der musikalische Minimalismus weniger eine ästhetische Überzeugung als vielmehr eine effektvolle Kompositionstechnik. Die Kompositionsweisen, die in den späten 1960er Jahren unter dem Schlagwort „Minimal Music“ zusammengefasst wurden, verband, dass sie einen Versuch amerikanischer Komponist*innen darstellten, sich von der vor allem in Europa vorherrschenden Technik des Serialismus zu lösen. Aus
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einer Vielzahl verschiedener Inspirationsquellen, zu denen mittelalterliche europäische Kompositionsweisen ebenso zählen wie Einflüsse afrikanischer Polyrhythmik, asiatische Musiziertechniken oder Elemente des Jazz, wurde eine Musiksprache entwickelt, in der nicht die Progression von Material und Verarbeitung im Zentrum stehen, sondern vor allem die Wiederholungen kurzer musikalischer Formeln. Durch die ständige Wiederholung entsteht so ein Moment der Statik, der durch kaum spürbare Variationen, durch Überlagerung verschiedener Strukturen oder graduelle Verschiebungen nach und nach verändert wird. Für John Adams waren diese Strukturen eine Möglichkeit, größere musikalische Strukturen zu entwerfen. Die strenge Form der Repetition verknüpfte er mit Kompositionsweisen der Spätromantik und hat so eine sehr eigene Musiksprache entwickelt, in der auch musikhistorische Zitate oder stilistische Anspielungen ihren Platz haben. Vor allem im zweiten Akt von Nixon in China gehen Hollywoodklischees und Momente totalitären Kitsches eine interessante Verbindung ein. Die Kreisbewegung der minimalistischen Wiederholungsschleifen korrespondiert zum einen mit den geschichtsphilosophischen Aspekten des Stückes, zum anderen aber auch mit der Tageszeitenmetaphorik des Librettos. Kurz nach Sonnenaufgang beginnt die Oper, kurz vor Sonnenaufgang endet sie. Sonne und Mond Während der Kulturrevolution wurde Dongfang Hong, ein Loblied auf Mao Tse-tung, zur inoffiziellen Hymne der Volksrepublik China. „Der Osten ist rot, die Sonne geht auf“, heißt es da: „China hat Mao Tse-tung hervorgebracht. Er plant Glück für das Volk. Hurra! Er ist der große Erlöser des Volkes.“ Auch auf zahlreichen Propagandaplakaten ließ Mao sich häufig und gerne als Zentralgestirn darstellen. Für die USA hingegen ist – zumindest in Nixon in China – der Mond die zentrale Bezugsgröße. Die beiden verschiedenen Systeme tauchen immer wieder im Text von Alice Goodman auf, dementsprechend auch in der Inszenierung: silber und gold, weiß und rot. „Dongfang Hong“ hieß aber nicht nur die Eloge auf Mao, sondern auch das chinesische Satellitenprogramm, das 1970 aufgenommen wurde. Dass mit der Landung der chinesischen Raumsonde „Chang’e 4“ im Januar 2019 zum ersten Mal überhaupt eine Landung auf der der Erde abgewandten Seite des Mondes gelungen ist, zieht die zentrale Metaphorik des Stückes ebenso in unsere Gegenwart wie die Ankündigung der NASA, die nächste bemannte Mondmission um vier Jahre auf 2024 vorzuziehen, um dem Konkurrenten China zuvorzukommen, wie Vizepräsident Mike Pence Ende März 2019 verlauten ließ. In Frieden und für die gesamte Menschheit.
Vorab in Kürze
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HANDLUNG Erster Akt Der Flughafen außerhalb von Peking. Richard Nixon betritt als erster Präsident der USA den Boden der Volksrepublik China. Er wird von Premierminister Chou En-lai begrüßt. Schon während des Empfangs sinnt Nixon über die historische Bedeutung seiner Reise, die zur Primetime live in die USA übertragen wird. Die überraschende Nachricht, dass der Vorsitzende Mao Tse-tung ihn unmittelbar nach seiner Ankunft treffen will, reißt ihn aus seinen Gedanken. Das Studierzimmer von Mao Tse-tung in Peking. Gemeinsam mit seinem Nationalen Sicherheitsberater Henry Kissinger trifft Nixon auf Mao, der von seinen drei Sekretärinnen sowie Chou En-lai begleitet wird. Das Gespräch, das neben politischen Fragen immer wieder auch grundsätzliche philosophische Positionen streift, führt den Gästen die Verschiedenheit der beiden Systeme vor Augen, die sich unter anderem in gegensätzlichen Bewertungen der historischen Bedeutung der Kraft des Kollektivs bzw. des Pioniergeists des Einzelnen äußert. Die Große Halle des Volkes. Kurz vor dem Staatsbankett zu Ehren der amerikanischen Besucher kann Richard Nixon ein paar private Worte mit seiner Frau Pat wechseln. In einem ersten Toast verleiht Chou En-lai der Hoffnung Ausdruck, dass der Staatsbesuch den Beginn eines brüderlichen Miteinanders der USA und der VR China markieren werde. Nixons Hochstimmung wird von den „Gambei“-Rufen der Festgesellschaft, der Wirkung des Alkohols und der historischen Bedeutung des Augenblicks noch befeuert. Er revanchiert sich mit einem Toast auf die moderne Medientechnologie, die Leistungen des chinesischen Volkes und die Gunst der Stunde.
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Zweiter Akt Am Morgen des nächsten Tages bricht Pat Nixon zu einem SightseeingProgramm in Peking auf. Die Eindrücke aus der fremden Stadt überlagern sich mit Erinnerungen an ihre Kindheit in einfachen Verhältnissen. Sie meint, bereits den Frühling spüren zu können, wird aber von ihren chinesischen Begleiter*innen immer wieder auf einen nahenden Schneesturm hingewiesen. Die First Lady beschwört eine Zukunft in Wohlstand, Fortschritt und Glück für alle. Am Abend besuchen die amerikanischen Gäste eine Aufführung der kulturrevolutionären Muster-Ballett-Oper Das Rote Frauenbataillon von Maos Frau Chiang Ch’ing. In dem Stück geht es um einen ausbeuterischen Gutsbesitzer, der unter anderem das arme Bauernmädchen Wu Ching-hua gefangen hält. Gemeinsam mit ihren Mitgefangenen gelingt es ihr, zu entkommen. Auf der Flucht wird sie jedoch von Lao Szu, dem Handlanger des Gutsbesitzers, gestellt und fast zu Tode gepeitscht. Kissinger greift in die Handlung ein und auch die Nixons werden nach und nach Teil der Aufführung. Darin geraten sie in einen Tropensturm. Als nach dem Unwetter die Sonne durch die Wolken bricht, folgt die Glorifizierung des revolutionären Kampfes, die in der Selbstapotheose von Madame Mao gipfelt. Dritter Akt Der letzte Abend des Staatsbesuchs. Die Euphorie der ersten Tage ist einer Ernüchterung gewichen. Statt in die Zukunft zu schauen, verliert man sich in Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, kleine Gesten, große Schlachten. Was bleibt ist eine merkwürdig somnambule Stimmung und die Frage: Wieviel von dem, was wir getan haben, war gut?
Handlung
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SYNOPSIS First Act An airport outside Peking. Richard Nixon becomes the first US president to visit the People’s Republic of China, and is welcomed by the Chinese premier Chou En-lai. During the reception, Nixon already speaks of the historical significance of his visit, a visit which is to be broadcast live on prime-time television in the USA. The unexpected news of Chairman Mao Tse-tung wishing to meet him straight after his arrival shakes him from his thoughts. Mao’s study in Peking. Together with his National Security Adviser Henry Kissinger, Nixon meets Mao accompanied by his three secretaries and Chou En-lai. In addition to political topics, the conversation constantly touches upon basic philosophical stances. It shows the guests the differences between the two systems, including their opposing views on the historical meanings of collective power and the pioneering spirit of the individual. The Great Hall of the People. Shortly before the state banquet in honour of the American visitors, Nixon is able to exchange a few private words with his wife Pat. In one of the first toasts, Chou En-lai expresses his hopes that this state visit shall mark the start of a brotherly co-ope ration between the USA and the PRC. Fired by the gathered’s toasts, the effects of the alcohol, and the historical importance of the moment, Nixon’s elation continues. He responds with a toast to modern media technology, the achievements of the Chinese people, and the seizing of the hour.
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Second Act The next morning, Pat Nixon sets off on a sightseeing tour of Peking. Her impressions of this foreign city blur together with memories of her humble childhood. She says that she can feel spring in the air, but her Chinese companions constantly remind her of an approaching snowstorm. The First Lady envisages a future of prosperity, progress and happiness for all. In the evening, the Americans visit a performance of the cultural- revolutionary, political ballet-opera The Red Detachment of Women as guests of Mao’s wife Chiang Ch’ing. The ballet concerns itself with an exploitative landowner, who has imprisoned, amongst others, the poor peasant girl Wu Ching-hua in his dungeon. Together with her co-prisoners, she succeeds in escaping. While on the run, however, she is caught by the landowner’s lackey Lao Szu and almost whipped to death. Kissinger and even the Nixons enter into the performance and become more and more involved. As the calm returns after the stormy climax, the glorification of the revolutionary battle follows, culminating in the self-apotheosis of Madam Mao. Third Act The final evening of the state visit. The euphoria of the first few days has given way to disenchantment. Instead of looking to the future, the protagonists lose themselves in their memories of the past – small gestures, huge battles. What remains is a curious somnambulant atmosphere and the question: How much of what we did was good?
Synopsis
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Trotz der Tatsache, dass ich fast ein Vierteljahrhundert jünger war als Mao, betrachtete ich diesen Besuch, als ob er meine letzte Chance wäre, etwas für die chinesischamerikanischen Beziehungen zu tun. Es klingt sicherlich paradox, aber ich maß die Zeit nach dem politischen Alter, und das bedeutete für mich, noch ganze zehn Monate (oder bestenfalls noch
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vier Jahre darüber bei eventueller Wiederwahl) bis zu meinem politischen Tod. Somit war ich genauso alt wie meine Gesprächspartner, wenn nicht sogar älter. Richard Nixon
Richard Nixon
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Gregory Crewdson, Untitled, 2001, Digital C-print, 121.9 × 152.4 cm, © Gregory Crewdson. Courtesy Gagosian
It’s all just a little bit of history repeating Marco Štorman und André de Ridder im Gespräch mit Ingo Gerlach MŠ
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Wenn wir über die Oper Der Prinz von Homburg sprechen wollen …
Claire Harvey, KLM0643-1, 2015
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Nixon in China von John Adams, Alice Goodman und Peter Sellars wurde, ebenso wie die zweite Zusammenarbeit der drei, Death of Klinghoffer, mit dem Etikett „CNN-Oper“ versehen. Das unterstellt, dass in einer Mischung aus Nachrichten und Boulevard, Ereignisse und Personen der Zeitgeschichte auf die Opernbühne gestellt werden, um Aufmerksamkeit zu generieren. Ist es das, worum es dem Komponisten Adams, der Librettistin Goodman und dem Regisseur der Uraufführung Sellars gegangen ist? Wie bei allen Formen der Etikettierung ist „CNN-Oper“ natürlich sehr griffig. Gleichzeitig ist es aber auch eine grobe Vereinfachung. An Nixon in China interessiert mich gar nicht so sehr, dass ein konkretes historisches Ereignis mit den Mitteln der Oper verhandelt wird, sondern eher die Fragestellungen, die die Autor*innen an und mit diesem Ereignis diskutieren. Aspekte, die allgemeingültig oder archetypisch und auch heute relevant sind. Und jenseits der sehr offensichtlichen Parallelen zu gegenwärtigen Macht- und Personenkonstellationen, finden sich auch Entwicklungen der Inszenierung politischer Ereignisse als Medienspektakel, die immer noch von Interesse sind. IG Aber auf den ersten Blick nimmt man das Stück, auch durch das konkrete Datum 21. bis 27. Februar 1972, eher als ein Dokument wahr und nicht als Metapher, oder? Das liegt vielleicht vor allem daran, dass die 1970er Jahre emotional noch so nah scheinen. Ich selbst habe dieses Jahrzehnt zum Beispiel gar nicht erlebt und fühle mich dieser Zeit dennoch sehr verbunden, sicher auch, weil sie viel mit meinen Eltern zu tun hat. Zum anderen haben viele Strömungen und Problemstellungen, mit denen wir uns gegenwärtig als Gesellschaft beschäftigen, dort ihre Wurzel. Die ideologische Aufladung durch die sogenannten 68er, die APO, die Bürgerrechtsbewegung, die Themen von Populismus und Machtdynamik, so wie wir sie heute erleben. Und dann, vielleicht eher dialektisch damit verknüpft, auch so etwas wie eine ideologische Lethargie und Politikverdrossenheit, die sich heute beobachten lässt. Nixons Besuch ist ja nicht nur durch den extremen Grad an Inszenierung etwas Besonderes, sondern auch wegen der Erkenntnis, dass auch Mao in gewisser Weise Realpolitiker war. Dass er Richard Nixon die Hand geschüttelt hat, haben damals viele als Verrat empfunden. Andererseits wurde damit für die bis dato vom Westen geächtete Volksrepublik China der Weg auf die Internationale Bühne geebnet. Hier liegt sicher auch ein Grundstein für den rasanten Aufstieg Chinas zur politischen, militärischen und wirtschaftlichen Weltmacht. Bei der Inszenierung von Nixon in China geht es aber gar nicht um historische Genauigkeit. Unser Richard Nixon etwa verschwimmt als Opernfigur mit anderen Figuren wie Frank Underwood, dem amerikanischen Präsidenten aus House of Cards, mit Donald Trump oder auch mit Ronald Reagan. Es geht uns eher um Konstruktion als um Rekonstruktion. IG
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Marco Štorman und André de Ridder im Gespräch mit Ingo Gerlach
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Alice Goodman hat gesagt, dass sie mit Nixon in China keine Satire, sondern eine „heroische Oper“ schreiben wollte. Ist das eine Oper, die heroisch anfängt und postheroisch endet? Heroisch ist eigentlich nur der Schein. Von Anfang an sehen wir die Dekonstruktion des perfekten Bildes. Und da ist es tatsächlich lediglich ein schmaler Grat zur Satire. Da muss man aufpassen. Wir versuchen, diese Dekonstruktion eher in Verlorenheit, Hilflosigkeit, Zerbrechlichkeit, Vergänglichkeit zu übersetzen. Vielleicht geht es beim Nachdenken über Heroismus aber auch darum, zu sagen, dass eine Heldenfigur mit der Vielzahl an Zuschreibungen immer eher in der Vergangenheit oder der Zukunft existieren kann. Der Mensch hier und jetzt bleibt immer der Mensch hier und jetzt, ist den Prozessen des Stoffwechsels unterworfen, stinkt, hat faule Zähne, schwitzt, ist nervös, muss auf die Toilette, schläft ein – das alles passiert ja auch den Figuren in Nixon in China. Nixon sehen wir nicht als Machthaber, sondern wir erleben ihn in einer Ausnahmesituation. Er ist derjenige, der im Kontext fremd ist. Lost in translation. Das ist nicht der amtsmissbrauchende, machthungrige Watergate-Präsident, sondern jemand, der scheitert. Auch an seinem Menschsein. Und dann ist es auch gar nicht so entscheidend, ob der reale Richard Nixon das gleiche gedacht hat wie die Opernfigur Richard Nixon – zumal sich die Opernfigur ja auch noch in rhythmischen Zweizeilern äußert. Das Thema ist die Entkopplung von Mensch und Politiker. Was ist wirklicher: Das inszenierte Bild oder der Mensch dahinter? IG Darum geht es Goodman auch in ihrem Libretto: Mao steigt im dritten Akt aus seinem Bild heraus. Also der Mensch löst sich von seinem Bild. Das ist also eine Oper über das Mediale, über die Konstruktion von Figuren. Also keine CNN-Oper, sondern eine Oper über CNN und die Mechanismen. Der dritte Akt raubt den Figuren die Bilder. Es geht dort nicht mehr um die Inszenierung der Bilder, d.h. die Figuren sind nicht mehr in einem offiziellen Rahmen, sondern sie sind dort als das, was sie vermeintlich privat sind. Und dadurch eben kaum inszenierbar, weil wir die privaten Figuren ja gar nicht kennen. Also Behauptung. Aber plötzlich geht es eben nicht mehr darum, dass sie in einem Bild stehen, sondern es geht darum, wie sie in ihren eigenen Bildern der Erinnerung funktionieren. Da geht es dann darum, dass jede Realität immer auch Wahrnehmung ist und dass es die eine Realität eben nicht gibt. Das eigene Sein konstruiert sich nur aus der eigenen Erinnerung heraus, das ist nie kongruent. Dadurch wird die Stimmung zum Ende auch so unwirklich, die Figuren hängen zwischen Traum und Demenz. Wobei diese Melancholie ja gar nicht erst zum Schluss kommt, sondern von Anfang an präsent ist. Gleich in Nixons erster Arie oder dem kurzen Paarmoment vor dem Bankett im dritten Bild etc. IG
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So ein Staatsbesuch ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Opernstoff, oder? Ich würde sagen im Gegenteil: Das ist eine Grand Opéra. Mit einem Eröffnungschor und der Auftrittsarie des Titelhelden, Finale I, Theater auf dem Theater und Ballett. Nach der oberflächlichen Attraktion durch das vermeintlich Dokumentarische wird bei genauerem Hinsehen deutlich, wie zentral die Form gesetzt ist. Das Symmetriehafte der gesamten Architektur oder der dritte Akt, der wie eine Reflexion angelegt ist … Das ist schon deutlich Oper. Gleichzeitig ist vielleicht gerade das so modern. Vor allem auch, dass im dritten Akt die Lösung im Endeffekt gar keine Lösung mehr ist, sondern eine Auflösung und keine Antwort. Das wird fragmentarisch. Die repetitiven Strukturen der Patterns und die Loops greifen natürlich auch sofort manipulierend in das Zeitempfinden ein. Es werden andere Räume geschaffen, neue und andere Zäsuren gesetzt. Auch hier gibt es keine stringente Entwicklung. Ich würde das als Aufhebung von Zeit beschreiben und ich hoffe, dass die Zuschauer*innen das nicht als lang empfinden, sondern dass sie diese Wiederholungen als eine Form von Aufhebung oder Auflösung wahrnehmen, die sie eher desorientiert. Aber für diesen Effekt muss das Stück so lang sein, weil sich erst durch die Dauer der Raum auflöst. Da sind wir auch wieder bei der Narration: Es gibt keine richtige Rote-Faden-Handlung, an der man dran ist. Der rote Faden liegt eher in der Auflösung der Geschichte und damit in der Freilegung der „normalen“ Menschen hinter den öffentlichen oder offiziellen Bildern. Wenn man so will wird zu Beginn der Oper der Raum zur Zeit, weil Nixon gleichzeitig in China und den USA ist, die räumliche Distanz also über die Telekommunikation keine relevante Größe mehr ist. Am Ende wird die Zeit zum Raum, weil es eher eine Art Stillstand gibt, und die Figuren sich eben nur noch in Erinnerungsräumen und Zeitschleifen befinden. In diesen Zustand kommen wir als Zuschauende selber, das ist meines Erachtens das Ziel der Oper – wir konsumieren nicht nur eine Handlung, sondern es geht um unsere Rolle in dieser Handlung, es geht um unser Verlangen nach diesen Bildern und es geht um unser Verlangen nach dem Populären, nach Larger than Live. IG Also sorgen die gleichmäßigen Loops für eine gewisse meditative Stimmung. Gleichzeitig gibt es aber ständig Taktwechsel – was hat es mit denen auf sich? Adams arbeitet mit sogenannten „metric modulations“: Man hört zum Beispiel einen gleichmäßigen Puls von Achtelnoten, die sich wie ein Zweiertakt anfühlen. Und während das Achtelnotenmotiv in der Repetition immer gleich bleibt, kann durch einen Taktwechsel das gleiche Motiv plötzlich wie ein Dreiertakt klingen. Es bleibt aber der gleiche Puls. Ähnliches IG
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gab es auch ganz zu Beginn der Musikgeschichte, bei Monteverdi: der Wechsel zwischen einem binären und einem tertiären System. Dann gibt es noch die Taktwechsel, bei denen ein Metrum gleichbleibt, aber ein anderes dazukommt, das zu einem Gegenrhythmus wird. Für eine gewisse Zeit gibt es also ein Störelement, bevor die gesamte Struktur gleichmäßig weitergeht. Und dadurch gibt es immer zwei Schichten. Vielleicht ist das so etwas wie zwei Wirklichkeitsebenen, die nebeneinander herlaufen … IG Für die Anhänger der reinen Lehre ist Adams aber eher Post-Minimalismus, oder? Wie so oft in der Musikgeschichtsschreibung haben sich die Minimalisten selbst gar nicht als Minimalisten bezeichnet. John Adams ist dann einer von den sogenannten Minimalisten, die sich am weitesten von der sogenannten Minimal Music wieder entfernt haben. Nixon in China erinnert mich streckenweise schon sehr an die frühen Glass-Opern. Die Musik macht dann aber eine Metamorphose durch und endet ganz woanders. Im dritten Akt würde ich fast schon von einer romantischen Tonsprache sprechen. Das Stück ist ja absolut tonal oder bitonal angelegt. Etwas vereinfacht lassen sich in der musikalischen Moderne des 20. Jahrhunderts zwei Schulen unterscheiden: Die Strawinsky-Schule, auch mit neoklassizistischen Elementen, auf der einen, und die Schönberg-Webern-Schule auf der anderen Seite. Nixon in China ist melodisch und rhythmisch zunächst bei Strawinsky und geht dann in eine Sprache über, die eher an spätromantische Kompositionen erinnert, in denen die Tonalität nach und nach aufgelöst wird. Abgesehen von den Wagner- und Strauss-Zitaten, die Adams verwendet, ist vor allem im dritten Akt neben der Auflösung des Raums eben auch eine Auflösung der Tonalität oder des tonalen Systems zu beobachten, das die ersten beiden Akte charakterisiert hat. Fast wie ein Kompendium der Musikgeschichte. Für mich ist das ein herausragendes Beispiel für postmodernes Komponieren. IG Inwieweit spielt die Uraufführungsinszenierung von Peter Sellars eine Rolle? Dass die ihrerseits als Fernsehübertragung genauso dokumentiert und abrufbar ist, wie der Staatsbesuch selbst, ist ja auch eine interessante Überlagerung. Also grundsätzlich lösen wir uns von der Eins-zu-eins-Bebilderung und denken eher über ein Konglomerat aus verschiedenen Bildwelten und -sprachen nach. Was ist Ost-West? Wieviele Klischees und Stereotypen stecken darin? Wenn Peter Sellars in seiner Inszenierung 1987 über die Formensprache der traditionellen Peking-Oper nachgedacht hat, dann denken wir heute über die Formensprache der Inszenierung von Peter Sellars nach. Aber wie gesagt: Es geht nicht um eine historisch genaue Rekonstruktion von Richard Nixon auf der Bühne und auch nicht um eine
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Claire Harvey, EZY2161, 2015
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Rekonstruktion von Sellars Nixon in China auf der Bühne. Es ist ein Mashup von verschiedenen Ikonographien. Eine Mischung aus real existierenden Bildern und stereotypen oder assoziativen Bildern, die mit hineinspielen. Die Mondlandung zum Beispiel, die textlich von Anfang an ein zentraler Bezugspunkt für Nixon ist, auch als Gegengewicht zur „Sonne“, als die sich Mao stilisiert. Ich glaube, Sellars musste das Stück bei der Uraufführung durch die Übertragung der Fernsehbilder auf die Opernbühne erzählen, weil das ursprüngliche Ereignis historisch noch so nah war. Ich bin mir sicher, dass die damals über ganz ähnliche Themen gesprochen haben wie wir, dass sie sich dieselben Fragen gestellt haben. Im Endeffekt haben wir vielleicht sogar das gleiche Regiekonzept. Aber die Bilder von damals würde man heute nicht mehr so lesen, sie sind ihrerseits durch einen Filter von Kontexten, Wiederverfilmung, Weiterverarbeitung gegangen. Wenn man so will gibt es also auch hier Wiederholungsschleifen, die sich aber eben auch mit anderen Assoziationen aufladen. Wenn Nixon beispielsweise an der Chinesischen Mauer steht und davon spricht, dass es keine Mauern geben soll, die das Miteinander der Völker verhindern, dann überlagern sich natürlich verschiedene Bilder und Zeitebenen: Man denkt sofort die Mauer in Berlin mit, den Ost-West-Konflikt, aber auch den Konflikt im Nahen Osten und natürlich auch die Mauer, die Trump gegenwärtig an der Grenze zu Mexiko errichten will. Dass sich Geschichte wiederholt, ist ja bekannt. Und mit ihr wiederholen sich auch die Bilder. Der Blick auf die Bilder aber verschiebt sich mit der Zeit. Je weiter weg das sich wiederholende Ereignis, desto weniger brisant scheint es. Die Wiederholung des Ereignisses selbst aber zeigt, dass wir die wesentlichen Fragen unseres Miteinanders nie geklärt haben werden.
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Claire Harvey, NY10118-3, 2015
Am Abend des 22. Oktober wurden wir in die Große Halle des Volkes zur Aufführung einer „revolutionären“ Oper eingeladen. Solche Aufführungen sind unvorstellbar langweilig. Die Schurken als Inkarnation des Bösen trugen schwarze, die Guten rote Kostüme, und soweit ich die Handlung verstehen konnte, verliebte sich das Mädchen in einen Traktor. Henry Kissinger über eine Chinareise zur Vorbereitung des Nixonbesuchs
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Gregory Crewdson, Untitled, 2001, Digital C-print, 121.9 × 152.4 cm, © Gregory Crewdson. Courtesy Gagosian
Das Kino fabriziert viele Bilder, wie der Imperialismus Ăźberhaupt viele Bilder fabriziert: Reklamebilder, Werbung, Photos. Im Fernsehen zeigt man den ganzen Tag ununterbrochen Bilder. Es werden so viele Bilder gezeigt, dass man vollkommen verloren ist. Diese Bilder haben keinen Sinn. Wir dagegen mĂźssen versuchen, wenige Bilder zu machen, um sie besser kontrollieren zu kĂśnnen. Jean-Luc Godard
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Jean-Luc Godard
Fernsehen war in diesem Fall mehr als unvermeidliche Berichterstattung über einen politischen Vorgang – es war, dramatischer als jemals vorher, selber ein Faktor in der politischen Rechnung. Es hat nicht nur, ein publizistisches Medium unter anderen, von der chinesisch-amerikanischen Annäherung Nachricht gegeben – es war ein Instrument der mit dieser Annäherung verfolgten Politik selbst. Rolf Becker, Der SPIEGEL 10/1972
Das Fernsehbild leistet eine „Gleichzeitigkeit“, die es besonders bei Live-Übertragungen kommuniziert: „Geschehen“ und „Sichtbarwerdung“ fallen im Fernsehbild zusammen. Das Bild wird zum Ereignis und vice versa. Sebastian Klinge, 1989 und wir
Eine neue „Politik“ entsteht auf eine Weise, die wir noch nicht wahrgenommen haben. Das Wohnzimmer ist zur Wahlkabine geworden. Durch das Fernsehen nehmen wir heute teil an Demonstrationen, Kriegen, Revolutionen, Umweltverbrechen und anderen Ereignissen. Und das verändert alles. Marshall McLuhan, Das Medium ist die Massage (1967)
Rolf Becker, Sebastian Klinge, Marshall McLuhan
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Fotos der Klavierhauptprobe am 29.3.2019 von Matthias Baus
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IMPRESSUM Staatsoper Stuttgart Saison 2018/2019 Intendant Viktor Schoner Generalmusikdirektor Cornelius Meister Programmheft zur Neuproduktion von John Adams’ Nixon in China Konzept und Redaktion Ingo Gerlach, Julia Schmitt Bildredaktion Julia Schmitt Gestaltung collect, studiocollect.de Helen Hauert, Barbara Stehle, Davide Durante Druck Offsetdruckerei Karl Grammlich GmbH, Pliezhausen TEXTNACHWEISE Der Text von Gregor Herzfeld, die Handlung (Übersetzung ins Englische von James McCallum) sowie das Gespräch mit André de Ridder und Marco Štorman sind Originalbeiträge für dieses Programmheft. Richard Nixon, Memoiren, Ellenberg Verlag, Köln 1978 Alice Goodman, Programmnotiz, in: John Adams, Nixon in China, Klavierauszug Boosey & Hawkes Bote & Bock GmbH, Berlin für Hendon Music, Inc. 1987 Henry A. Kissinger, Memoiren 1968 – 1973, C. Bertelsmann Verlag GmbH, München 1979 Andrew Porter, Nixon in China – John Adams in Conversation, in: Tempo, New Series 167 (Dec. 1988), S. 25 – 30 Mao Tse-tung, Gespräch zweier Vögel – zur Melodie Niän Nu Djiao. Herbst 1965, in: Ders., Gedichte, Verlag für Fremdsprachige Literatur, Peking 1978. Ivan Krastev, Auf dem Weg in die Mehrheitsdiktatur?, in: Heinrich Geiselberger (Hg.), Die große Regression. Eine Internationale Debatte über die geistige Situation der Zeit, Suhrkamp Verlag Berlin 2017, S. 117 – 134.
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Rolf Dieter Brinkmann, Westwärts 1 & 2, Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 2005. Li Zhisui, Ich war Maos Leibarzt. Die persönlichen Erinnerungen des Dr. Li Zhisui an den Großen Vorsitzenden, Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1994, © 1994 by Dr. Li Zhisui. Heiner Müller, Zur Lage der Nation. Heiner Müller im Interview mit Frank M. Raddatz, Rotbuch Verlag Berlin 1990. Paul Virilio, Krieg und Fernsehen, Aus dem Französischen von Bernd Wiczek, Carl Hanser Verlag München Wien 1993. BILDNACHWEISE Die Fotos der Klavierhauptprobe von Matthias Baus sind Originalbilder dieses Programmhefts. © Matthias Baus, matthiasbaus.com S. 62/63: Jarrett Ott, Statisterie S. 64: Shigeo Ishino, Michael Mayes S. 65 oben: Michael Mayes, Statisterie S. 65 unten: Ida Ränzlöv, Fiorella Hincapié, Michael Mayes, Matthias Klink, Luise von Garnier, Statisterie S. 66: Ida Ränzlöv, Jarrett Ott, Luise von Garnier, Fiorella Hincapié, Michael Mayes, Matthias Klink, Statisterie S. 67: Shigeo Ishino, Michael Mayes, Chor S. 68 oben: Michael Mayes, Katherine Manley, Shigeo Ishino S. 68 unten: Jarrett Ott, Michael Mayes, Shigeo Ishino, Chor S. 69: Jarrett Ott S. 70/71: Michael Mayes, Chor S. 72: Jarrett Ott, Chor, Statisterie S. 73 oben: Katherine Manley, Chor S. 73 unten: Gan-ya Ben-gur Akselrod, Katherine Manley S. 74/75: Gan-ya Ben-gur Akselrod, Luise von Garnier, Chor, Statisterie S. 76: Matthias Klink S. 77: Michael Mayes, Luise von Garnier, Gan-ya Ben-gur Akselrod, Ida Ränzlöv, Chor S. 78/79: Shigeo Ishino, Michael Mayes, Matthias Klink, Ida Ränzlöv, Jarrett Ott, Luise von Garnier, Statisterie U1 und 4: Mondoberfläche, 25.4.2017 © ddp images
U2: US-Präsident Richard Nixon mit dem chinesischen Premier Chou En-lai während des Staatsdinners am 27. Februar 1972 © akg-images U3: Nixon und Chou En-lai am Ende des Staatsdinners © akg-images, AP Photo /Bob Daugherty Schutzumschlag: Chinesische Mauer in der Umgebung von Peking, 1906 Foto: Waldemar Abegg © akg-images S. 4/5, 13, 27, 37: Chinesisches Propagandaplakat aus der Zeit der Kulturrevolution, 1976 (Ausschnitte) © akg-images S. 16/17: Gregory Crewdson, Untitled, 2001, Digital C-print, 121.9 × 152.4 cm © Gregory Crewdson. Courtesy Gagosian S. 18: Claire Harvey, KLM0643-1, 2015 Postcard, 148 × 105 mm S. 23: Claire Harvey, EZY2161, 2015 Postcard, 148 × 105 mm S. 25: Claire Harvey, NY10118-3, 2015, Postcard, 148 × 105 mm www.claireharvey.net S. 28/29: Gregory Crewdson, Untitled, 2001, Digital C-print, 121.9 × 152.4 cm © Gregory Crewdson. Courtesy Gagosian S. 32/33: Rainer Ehrt, Möbiusband, undatiert. Tuschfeder und Acryl auf Papier © akg-images S. 39: Alex Prager, Anaheim, 2017 © Alex Prager Studio and Lehmann Maupin, New York and Hong Kong Courtesy Alex Prager Studio, Lehmann Maupin, New York and Hong Kong S. 40/41: Foto von Bert Zander unter Verwendung eines Fotos von iStock.com/rdonar S. 44: Künstlerbuch aus dem Archiv des antiquarischen Buchhändlers Giorgio Maffei, Turin, Italien, Privatsammlung © akg-images / Mondadori Portfolio / Fabrizio Carraro S. 45: Let Philosophy Be Transformed into a Sharp Weapon in the Hands of the Masses, Kommunistisches Revolutionsposter 1971 © akg-images S. 46: Köpfe von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao, Chinesisches Plakat, undatiert © akg-images S. 49: Chinesisches Propagandaplakat um 1966 – 76, © akg-images S. 47/48: © Nixon Foundation S. 54: Nixon mit Kissinger und William P. Rogers © akg-images S. 60: Testbilder IFA Berlin, 22.8.1989 © akg-images
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