Impuls April / Mai 2016

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: INHALT

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BALLETT

:

„Four Quartets“: Interview mit Goyo Montero ∙ „Projekt X“ mit den Choreographen Sutherland und Doda

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SCHAUSPIEL

:

„George Kaplan“ ∙ TALKING ABOUT BORDERS ∙ geheimagentur: UNLTD ∙ „Ewig Jung“ ∙ Autorenlabor

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OPER

:

„Rigoletto“ ∙ „Töt‘ erst sein Weib!“ ∙ S. Jerusalem und P. Theiler zum Gesangswettbewerb

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KONZERT

:

6. Philharmonisches Konzert ∙ Phil & Chill mixt Thrillermusik

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STAATSTHEATER EXTRA

:

Blaue Nacht im KulturDREIeck ∙ Was bedeutet Theater für Dich? ∙ Am besten täglich Theater ∙ Oper auf Reisen

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KURZ UND BÜNDIG Best of ∙ Newsletter

:


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ZEIT VERGEHT, TANZ KOMMT NEUKREATION FÜR DEN DREITEILIGEN BALLETTABEND Goyo Montero entwirft für „Kammertanz“ einen Pas de six zu einem Poem von T. S. Eliot und zur Musik von Johannes Brahms und Franz Schubert. Im Gespräch mit Dramaturgin Sonja Westerbeck erzählt er über den Entstehungsprozess.

Dein neues Stück heißt „Four Quartets“. Was erwartet uns? Goyo Montero: Im Titel ist eigentlich schon alles verbunden: Er geht zunächst mal auf den Gedichtband „Vier Quartette“ von T. S. Eliot zurück, aus dem ich das Gedicht „Burnt Norton“ motivisch verwende; aber natürlich nimmt er auch doppelt Bezug auf die Kammermusik: Zum einen auf die

ausgewählte Musik an sich, also den zweiten Satz aus Brahms’ Streichsextett B-Dur op. 18 und Schuberts Streichquintett in C-Dur, D 956, und zum anderen auf die Formation der Musiker, die szenisch-choreographisch in mein neues Stück eingebunden werden. Wir haben es zwar in der Besetzung mit einem Sextett bzw. Quintett zu tun, aber über die Anspielung auf das Streichquartett ist die Verbindung ganz klar.

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BALLETT

: KAMMERTANZ

Kammermusikwerke sind zahlreich und vielfältig – warum Brahms und Schubert? Ein großer Reiz liegt für mich vor allem in dem Sextett von Brahms. Ich wollte das schon immer machen. Es gibt in diesem Stück eine direkte Verbindung zur Zeit. Zeit wird verbraucht oder besser: geht verloren. Musikalisch gibt es einen Moment in diesem zweiten Satz, an dem es kein Zurück mehr gibt, Tempo und Dynamik treiben nur noch voran … Und auch das Quintett von Schubert behandelt auf besondere Weise die Zeit: Da gibt es im Gegensatz zu der Brahms’schen Getriebenheit einen Moment, in dem alles verharrt, still stehen bleibt. Vor allem in dem Poem „Burnt Norton“ ist das allgegenwärtige Motiv die Zeit. Ich habe die für mich besonderen Stellen des Gedichts herausgefiltert, die auch auf der Bühne zu hören sein werden. Eine Aufnahme des Gedichts mit T. S. Eliot als Sprecher hat mich insbesondere dazu inspiriert. Seine Stimme klingt ganz außergewöhnlich: Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist er schon ein alter Mann, der seinen eigenen Text liest – und es gibt da diesen entrückten Moment, in dem es nicht mehr einfach die Stimme eines „normalen“ Mannes ist, sondern es schwingt so viel Weisheit mit, dass es auch die Stimme Gottes sein könnte, die über uns spricht. Eine sehr existenzialistische Haltung spricht aus diesen Gedichten. Diese Worte über Dimensionen, konkret über Schwarze Löcher und die Zeit als Dimension – T. S. Eliot wird hier sehr futuristisch in seinen Bildern. Und eines interessiert mich thematisch besonders: Die Momentaufnahme des Verlusts. Etwas geht verloren, verschwindet, rinnt uns durch die Finger und ist unwiederbringlich weg. Diesem Gedanken möchte ich mich sowohl auf der musikalischen Interpretationsebene widmen als auch szenisch: Was in einer Dimension an Wandlung geschieht, hat jeweils Auswirkung auf eine andere. Die Spannungsverhältnisse der Personenkonstellation verändern sich, die Zusammenstellung der Instrumente, der Raum, alles.

Wie ist das konkret gemacht? Schnell war die Idee geboren, die Musik live aufzuführen, und zwar mit den Musikern sichtbar auf der Bühne und in das Geschehen integriert. Daraus wiederum hat sich dann die Idee zum Bühnenbild entwickelt. Man darf nicht die klassische Formation einer kammermusikalischen Aufführung erwarten! Die Musiker stehen auf beweglichen, fahrbaren Podesten und können in unterschiedliche Positionen

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gebracht werden. Das bedeutet auch für die Musiker, dass sie ihre Verbindung durch die Positionswechsel immer wieder neu finden müssen. Die Podeste wiederum sind begehbare Kästen, das heißt, man kann in ihnen verschwinden durch eine Art Vorhang aus Saiten – analog zu den Saiten der Streichinstrumente. So kann man doch die zwei Ebenen, also die beiden Dimensionen, verbinden.

» WAS IN EINER DIMENSION AN WANDLUNG GESCHIEHT, HAT JEWEILS AUSWIRKUNG AUF EINE ANDERE.  «

Im Moment sind wir sehr stark damit beschäftigt, die Konfigurationen für die Musiker zu finden. Am Ende wird das auch eine choreographische Bewegung sein. Natürlich ist es wichtig, dass sie zum Musizieren untereinander Kontakt haben. Aber manchmal reizt es mich, ein bisschen zu provozieren, dass sie wirklich jeden Moment gespannt sein, die Verbindung immer wieder neu aufbauen müssen. Ich verspreche mir davon eine ganz besondere Intensität, die sich optimal mit der Spannung der Tänzer verbinden wird.


KAMMERTANZ

Worte und Musik über Zeit und Verlust – wie sieht Deine Tanzsprache dazu aus? Ich habe eine Choreographie entworfen, in der eine Tänzerin dieser Stimme von T. S. Eliot gleich gesetzt wird. Das Gedicht taucht immer wieder auf, Sprache geht also durch das ganze Stück. Es gibt insgesamt vier Teile, in denen wir die Stimme hören und durch die Tänzerin sehen. Die anderen Tänzer treten dann nach und nach dazu – und verschwinden wieder, aber die „Stimme“ bleibt immer auf der Bühne, also die Seele, diese Keimzelle des Stückes, bleibt immer bei uns.

Du kreierst ein abstraktes Ballett zu Kammermusik – welche Ästhetik wählst Du für Bühnen- und Kostümbild? Hier bleiben wir eher minimalistisch-nüchtern; eine illustrative oder allzu verspielte Ausstattung würde nicht passen. Ich arbeite mit verschiedenen Grautönen und die Kostüme sind sehr einfach gehalten – aber trotzdem gibt es raffinierte Spielmöglichkeiten damit: Das Grau der Kostüme und die Farbe der Saitenbespannung auf den Kästen für die Musiker können farblich ineinanderfließen. Aber am Ende möchte ich nicht vorschreiben, wie man diese Interpretation empfindet, ob man mit der Melancholie, die in diesem Stück vorherrschen wird, ein positives oder ein beklemmendes Gefühl erlebt. Man muss ein bisschen aufpassen, darf sich nicht zu sehr verführen lassen von dieser unglaublich gefühlvollen Musik und der hochemotionalen

PREMIERE

: BALLETT

Thematik ‚Verlust‘. Es wird schnell offensichtlich, plakativ und kitschig. Bühne und Kostüme sollen deswegen eher wie ein Filter sein, mit zurückhaltender Distanz sollen die anderen Parameter, Musik und Sprache, betont werden und strahlen können – durch den Tanz.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Apollon Musagète Quartett? Als ich sie gefragt habe, waren sie sofort begeistert, mit uns etwas Neues zu versuchen. Ich habe von Anfang an beschrieben, dass es keine normale, „bequeme“ Konzertsituation sein wird. Sie werden im Stehen spielen, auf diesen Kästen, die wiederum auch bewegt werden. Letzte Woche waren sie dann zu einer Verständigungsprobe im Ballettsaal dabei und wir haben ihnen die Choreographie gezeigt, damit sie ein Gefühl dafür entwickeln können, was als Gesamtwerk entsteht. Da wurde allen nochmal bewusst, wie wichtig für uns Präzision ist, was Tempi, Dynamik, Akzente betrifft. Die neue Choreographie ist ein Pas de six – für jedes Instrument ein Tänzer. Das bedeutet eine sehr intensive, detaillierte Arbeit mit jedem einzelnen. Normalerweise arbeite ich mit 18, mit 20 Tänzern … Jetzt, mit der Konzentration auf den Pas de six ist es schon sehr intensiv. Ich habe Bewegungen und Verbindungen gefunden, die ganz neu sind. Natürlich beeinflussen auch die Tänzerpersönlichkeiten sehr, was ich an Bewegungssprache erfinden kann. Ich mache für „Four Quartets“ Choreographien wie maßgeschneiderte Anzüge.

: 30. APRIL 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

KAMMERTANZ   Choreographien von William Forsythe, Christian Spuck und Goyo Montero (UA) Musik von Thom Willems, Tricky; Franz Schubert, György Kurtág, Dieter Fenchel; Franz Schubert, Johannes Brahms Choreographie und Inszenierung: William Forsythe; Christian Spuck; Goyo Montero Bühne: William Forsythe; Christian Spuck; Goyo Montero, Eva Adler Kostüme: Miro Paternostro; Stephen Galloway; Goyo Montero, Angelo Alberto Lichtdesign: William Forsythe; Martin Gebhardt;

Olaf Lundt, Goyo Montero Mit: Staatstheater Nürnberg Ballett Es spielen: Apollon Musagète Quartett; Claudio Frasseto

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BALLETT AKTUELL KAMMERTANZ Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam am 16.04.2016, 11.30 Uhr, Opernhaus WEITERE VORSTELLUNGEN: 10., 12., 14.05.; 06., 09., 10., 14., 18.06.; 01.07.2016

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BALLETT

: PROJEKT X

ZWEI NEUE IM SPIEL: PROJEKT X DIE CHOREOGRAPHEN JAMES SUTHERLAND UND GENTIAN DODA STEIGEN INS PROJEKT EIN

Bis zur Premiere des gemeinsamen Tanzprojektes von Nürnberger Jugendlichen mit den Profitänzer*innen des Staatstheater Nürnberg Balletts „Projekt X“ sind es noch einige Monate hin. Doch mehr und mehr fokussiert sich alles auf die intensive gemeinsame Bühnenarbeit. In den ersten Monaten stand das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt: für Goyo Montero und seine Compagnie das Eingehen auf die Schüler*innen, ihre Interessen und besonderen Fähigkeiten; für die Jugendlichen das Vertrautwerden mit dem Theaterbetrieb, die Überwindung von Hemmschwellen in der Zusammenarbeit mit den Künstler*innen in einem komplexen Theatergefüge. Beim gemeinsamen Work shop im Mär z, vor Beginn der Osterferien, kamen noch zwei neue Gesichter dazu, die das Team vervollständigen und die das Projekt nun bis zur Uraufführung am 9. Juli fortentwickeln und „auf Schritt und Tritt“ begleiten werden: die Choreographen James Sutherland und Gentian Doda. Beide verfügen bereits über reichlich Erfahrung bei Tanzprojekten mit Jugendlichen und beide werden ab Mai intensiv mit den Schüler*innen und den Tänzer*innen des Staatstheaters an der Stückentwicklung und der Aufführung arbeiten. Der Schotte James Sutherland blickt auf eine erfolgreiche Tänzerund Choreographen-Karriere zurück, war nach seiner Ausbildung an der renommierten „Rambert School of Ballet“ in London u. a. 10 Jahre Ensemblemitglied in Heinz Spörlis legendärer Basler Ballett-Compagnie. Als freischaffender Choreograph arbeitete er u. a. für das Stuttgarter Ballett, die Staatstheater in Wiesbaden, Kassel und Schwerin, für das

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Redwood Empire Ballett in Santa Rosa (Kalifornien) und das Ballett der Nationaloper Ankara. Von 2002 bis 2015 war er Ballettdirektor am Theater Pforzheim und ist nun „Choreographer in Residence“ am Pfalztheater Kaiserslautern. Eine Generation jünger ist der Albaner Gentian Doda, der seine Bühnenkarriere am Albanischen Nationaltheater für Oper und Ballett begann. Seine Tänzerlaufbahn führte ihn über Aserbaidschan, Verona, Parma schließlich nach Spanien, wo er zunächst in Victor Ullates Compañía de la Comunidad de Madrid tanzte. 2003 wechselte er zur von Nacho Duato geleiteten Compañía Nacional de Danza (C.N.D.) und folgte diesem schließlich nach Berlin als Erster Ballettmeister des Staatsballetts. Bereits 2005 begann er, mit der C.N.D. eigene Choreographien zu entwickeln, und arbeitet seitdem quasi zweigleisig, als Tänzer und als Choreograph. Daneben hat er als Assistent Nacho Duatos auch mehrere von dessen Werken mit Tanzensembles weltweit einstudiert. Bereits beim ersten Zusammentreffen der beiden Choreographen mit den Nürnberger Jugendlichen zündete der kreative Funke, die Scheu vor der unmittelbaren, persönlichen Ansprache der beiden Künstler in englischer Sprache war binnen weniger Minuten abgelegt. Und so zeugen diese Fotos von einem energiegeladenen Arbeitsnachmittag auf der Probebühne des Staatstheaters, der ein weiterer Schritt auf dem Weg zum „Projekt X“ ist.

Verena Kögler

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XXX

: XXX

WER BESTIMMT UNSEREN BLICK AUF DIE WELT? KLAUS KUSENBERG INSZENIERT DIE AUFRÜTTELNDE DISKURSKOMÖDIE „GEORGE KAPLAN“ VON FRÉDÉRIC SONNTAG


GEORGE KAPLAN

: SCHAUSPIEL

BUCHTIPP Für alle, die gerade verzweifelt in ihrem Gedächtnis kramen, sich aber nicht so recht erinnern können: George Kaplan ist der Name einer fiktiven Figur in Hitchcocks Film „Der unsichtbare Dritte“. Eine doppelt fiktive Figur, wenn man so will. Denn George Kaplan ist auch innerhalb des Films, also innerhalb der Fiktion, nur erfunden. Werbefachmann Roger Thornhill wird von Gangstern für George Kaplan gehalten und in eine wilde Verfolgungsjagd verstrickt. Später stellt sich jedoch heraus, dass der Agent George Kaplan, den die Gangster jagen, von der CIA nur erfunden wurde, um vom eigentlichen Spion abzulenken. George Kaplan ist also eine Idee. Eine inspirierende Leerstelle. Eine Projektionsfläche. Frédéric Sonntag bedient sich dieser Projektionsfläche in seiner turbulenten mehrteiligen Komödie – er macht George Kaplan zur Versinnbildlichung des Unsichtbaren hinter dem Sichtbaren. George Kaplan wird zum imaginären Bindeglied zwischen drei Welten, in die uns der Autor schauen lässt. Im ersten Teil begegnen wir einer Gruppe von Untergrundaktivisten – der Gruppe George Kaplan – die Widerstand leisten wollen, indem sie eine kollektive Identität annehmen, sich aber über die Ausführung ihrer Aktionen und diverse Privatangelegenheiten so zerstreiten, dass die Weltrevolution bereits am Küchentisch zu scheitern droht. Der zweite Teil führt uns in einen Writers‘ Room in Hollywood, in dem sich die Elite der Drehbuchautoren versammelt, um ein Filmszenario für einen geheimen Kunden zu entwerfen, in dem ein Kriegseinsatz gerechtfertigt werden und George

PREMIERE

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Kaplan als Protagonist fungieren soll. Erstaunlich, wie sich manche Blockbuster-Plots schon mit Realpolitik vermischt zu haben scheinen … Um Politik geht es im letzten Teil der Komödie. Eine Art unsichtbare Regierung tagt. Das Problem: Die Sicherheitssysteme schlagen Alarm. George Kaplan heißt die geheime Gefahr. Aber was verbirgt sich dahinter? Wie mit der Bedrohung umgehen? Und vor allem: Wie die Bevölkerung ablenken? Wer bestimmt unseren Blick auf die Welt? Medien? Politik? Wer sind hier die wahren Strippenzieher? „George Kaplan“ ist ein virtuoses Spiel mit unseren Befürchtungen, Ängsten und Gewohnheiten. Es geht um die Frage nach glaubwürdigem, gutem Erzählen, um die Sehnsucht der Menschen nach sinnstiftenden Geschichten, nach Mythen und ihre damit einhergehende Manipulierbarkeit durch mediale Bilder. Ein wahnwitziges Stück über die Unkontrollierbarkeit der Wirklichkeit und die Macht der Fiktion. Beunruhigend und hochkomisch zugleich …

Friederike Engel

: 28. MAI 2016, 19.30 UHR, KAMMERSPIELE

GEORGE KAPLAN   Frédéric Sonntag Deutsch von Jakob Schumann Inszenierung: Klaus Kusenberg Bühne: Günter Hellweg Kostüme: Franziska Isensee Video: Boris Brinkmann  Dramaturgie: Friederike Engel Mit: Karen Dahmen (B), Bettina Langehein (E); Thomas L. Dietz (C), Christian Taubenheim (A),

Philipp Weigand (D) WEITERE VORSTELLUNGEN: 31.05.; 01., 03., 09., 12., 16., 18.06.2016

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SCHAUSPIEL

: TALKING ABOUT BORDERS

MENSCHEN VERBINDEN, STEREOTYPE ÜBERWINDEN EIN GESPRÄCH MIT GRAZYNA WANAT, LEITERIN DES KRAKAUER HAUSES IN NÜRNBERG

Frau Wanat, Sie leiten das Krakauer Haus seit dem Jahr 2004. Was bedeutet die Arbeit dort für Sie ganz persönlich?

In diesem Jahr feiern Deutschland und Polen das 25-jährige Jubiläum des „Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit”, der am 17. Juni 1991 von beiden Staaten unterzeichnet wurde. Mit ihm sollte sowohl der Versöhnungsprozess zwischen beiden Ländern fortgesetzt als auch engere Partnerschaften beider Staaten voran getrieben werden. Zu einem sehr unkonventionellen Schritt entschlossen sich im Zuge dieser Annäherung die Stadtregierungen von Krakau und Nürnberg: Als „kulturelle Botschaften“ wurden zwei Partnerhäuser – „Krakauer Haus“ und „Nürnberger Haus“ – errichtet, deren Konzeption heute als modellhaft für die Länderfreundschaft gilt. Damit steht auch in Nürnberg ein ganz besonderes Jubiläum vor der Tür: Das Krakauer Haus, einer der wichtigen inspirierenden Partner von TALKING ABOUT BORDERS, feiert sein 20-jähriges Jubiläum und gestaltet von 8. - 10. Juni ein großes Festwochenende. Aus diesem Anlass haben wir uns mit der Leiterin des Krakauer Hauses, Grazyna Wanat, getroffen und über das Krakauer Haus und ihre Sicht auf die Möglichkeiten und Modelle kulturellen Austauschs gesprochen.

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Ich hatte das Glück, die Geschichte der Häuser seit ihrer Eröffnung mitzugestalten. Am Anfang als Studentin, Praktikantin, dann als Dolmetscherin, Gästebegleiterin, Webdesignerin ... Seit 2004, als ich das Ruder des Krakauer Hauses übernahm, wurde es für mich zum zweiten Zuhause. Manchmal sogar zum ersten. Die Ziele – Kunst und Kultur aus Krakau und aus Polen zu fördern – versuchte ich immer durch Dialog und Begegnung zu realisieren, auch durch das Initiieren von verschiedenen Formen der Zusammenarbeit von Künstler*innen von „hier“ und von „dort“. Auf diese Weise entstand im Laufe der Jahre ein dichtes Netz von Kontakten, kreativen Beziehungen und dauerhaften Freundschaften. Ich bin froh, ein Teil davon zu sein.

Was zeichnet für Sie das außergewöhnliche Modell der Partnerschaft und Nachbarschaft aus, für das die beiden Häuser stehen? Es ist tatsächlich außergewöhnlich und, soweit ich weiß, in Europa einmalig, dass sich zwei Städte ihre eigenen „kulturellen Botschaften“ leisten. Bei den fast 40.000 existierenden kommunalen Partnerschaften in Europa kann man dabei schon von einem beeindruckend pionierhaften Modell der Zusammenarbeit sprechen. Im Bereich der städte­


partnerschaftlichen Zusammenarbeit ist es ein unvergleichlicher Luxus, eine feste Adresse zu haben, hinter der sich ein Ort mit einem eigenen Veranstaltungsraum und einer eigenen Galerie verbirgt. Beide Häuser – sowohl in Krakau als auch in Nürnberg – liegen zentral, beide in attraktiven Stadtteilen. Das bietet eine hervorragende Ausgangssituation, so kann ein Knotenpunkt gebildet werden, an dem unterschiedliche Fäden zusammenlaufen. Und, um bei der Metapher zu bleiben, aus den Fäden kann ein buntes, starkes und beständiges Netz entstehen.

Welches waren die markantesten Entwicklungspunkte in den vergangenen Jahren und was kennzeichnet die Partnerschaft heute? Die 1979 geschlossene Partnerschaft zwischen Nürnberg und Krakau ist eine der ältesten deutsch-polnischen Städtepartnerschaften. Es gab sie demnach schon lange vor der Eröffnung der beiden Häuser – und sie gehörte schon immer zu den intensivsten und lebendigsten. Eine Reihe von Institutionen wie zum Beispiel die Verkehrsbetriebe und die Tiergärten verbindet seit Jahren eine direkte Zusammenarbeit. Schulpartnerschaften, Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen, Jugendaustausch, Gesundheitswesen, Bürgerkontakte, Austauschprojekte zwischen Behindertenorganisationen, Teilnahme an Messen und Märkten, Erfahrungsaustausch im Verwaltungsbereich – es sind zahlreiche Ereignisse und Initiativen, die anhaltend seit fast 40 Jahren

in beiden Städten stattfinden. Diese unaufgeregte Kontinuität und Beständigkeit ist viel wertvoller als ein Aneinanderreihen von einmaligen Höhepunkten. Den markantesten Moment bildet mit Sicherheit die Eröffnung der beiden Häuser, die den Bereich des kulturellen Austauschs übernehmen.

Welche Rolle können (müssen?) Kunst, Musik, Theater im Austausch der beiden Länder übernehmen? Worin liegen die Chancen solcher Begegnungen? Kunst hat die Fähigkeit, verfestigte Bilder und Klischees zu dekonstruieren. Wichtig ist, dass der kulturelle Austausch nicht dazu dient, die folkloristischen und historischen Abziehbilder zum tausendsten Mal zu reproduzieren, hier nochmal Goethe, dort wieder Chopin … Die Begegnung mit der aktuellen Kunst zeigt immer deutlich, dass bei den Nachbarn die Zeit nicht stehen blieb, dass sich „die Anderen“ doch für dieselben Themen interessieren, zu denselben Rhythmen wippen, vor vergleichbaren Entscheidungen und Problemen stehen – und uns doch so ähnlich sind … Das Wort „Begegnung“ spielt hier für mich eine Schlüsselrolle. Am besten finde ich die Kunstprojekte, die eine Art Gemeinsamkeit erwirken: Das polnische Publikum „mischt sich“ mit dem deutschen, die deutschen Künstler*innen erarbeiten zusammen mit den polnischen eine Aufführung oder Ausstellung … Die gemeinsamen Erlebnisse verbinden, die Teilnehmer*innen werden gegen Vorurteile immunisiert, denn sie haben „die Anderen“ jenseits

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SCHAUSPIEL

: TALKING ABOUT BORDERS

von gängigen Stereotypen erlebt. Das konnten wir immer wieder erleben, bei der Polnischen Filmwoche mit den jüngsten polnischen Filmproduktionen, den Begegnungen mit polnischer Literatur bei den vielen Lesungen im Turm des Krakauer Hauses oder dem Musikfestival „PolenAllergie“. Die besten politischen Beziehungen zwischen den Staaten können plötzlich eine unerwartete Wendung erfahren, was wir in der letzten Zeit leider erleben. Für solche Zeiten ist die „Immunisierung“ durch Kunst besonders wichtig – als Prophylaxe und als Durstlöscher in den Zeiten der Dürre.

Welche Strahlkraft hat Ihrer Ansicht nach ein Projekt wie TALKING ABOUT BORDERS? Aus meiner Perspektive ist ein Projekt wie TALKING ABOUT BORDERS eine geniale Gelegenheit, ein Publikum zu erreichen, für das Krakau (mental) doppelt so weit weg liegt wie zum Beispiel Rom oder Paris, das von der Existenz des Krakauer Hauses vielleicht nicht mal etwas weiß – oder es vielleicht sogar für eine Einrichtung „für die polnische Gemeinde“ hält. Die Grenzen sind oft in uns, wir merken sie gar nicht, und sind manchmal doch überrascht und dankbar, wenn wir leicht geschubst werden: Oooops, wo bin ich jetzt gelandet? Ganz cool hier, eigentlich… Und besonders jetzt, in den politisch schwierigen Zeiten, sollten wir jede Gelegenheit nutzen, uns gegen die neu errichteten Grenzen zwischen uns zu wehren, indem wir TROTZDEM eine Annäherung suchen.

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Dann freuen wir uns sehr, dass wir diese Annäherung mit TALKING ABOUT BORDERS im Juni gemeinsam unternehmen! Geben Sie uns zum Abschluss noch einen kleinen Einblick in Ihr Jubiläums­ programm? Die Gäste erwartet ein fulminantes Wochenende, u.a. mit der Ausstellung „20“, die Werke von Nürnberger und Krakauer Künstler*innen im öffentlichen Raum entlang einer Route quer durch die Stadt präsentiert und zum Spaziergang einlädt. Musikalische Highlights wird es nicht nur, aber auch bei unserem Straßenfest vor dem Krakauer Haus geben: dynamischen Blues mit der Band „GRUFF“ und Vintage-Klezmer-Folk-Straßenpunk mit „Hańba“ aus Krakau. Und wenn „Hańba“ dann noch gemeinsam mit den „GoHo Hobos“ spielen werden, dann ist das jetzt schon legendär … Wir bedanken uns für das Gespräch und gratulieren dem Krakauer Haus herzlich zum 20-Jährigen!

Die Fragen stellte Agnes Manier. Zum Abschluss der 11. Polnischen Filmwoche und als Vorgeschmack auf TALKING ABOUT BORDERS ist das Krakauer Haus mit einem Jazz-Konzert des Wojtek Mazolewski-Quintetts in der BlueBox zu Gast. 23. MAI 2016, 20.30 UHR


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20.05. Auftakt 30 Jahre KISSINGER SOMMER GalaAbend mit Cecilia Bartoli 28.06. Virtuose Opernarien Olga Peretyatko (Sopran) Am Flügel: Semion Skigin Virtuose Arien und Lieder von Verdi, Bellini, Strauss u. a. 09.07. Virtuosenkonzert Tschechische Philharmonie D: Manfred Honeck S: Boris Berezovsky (Klavier) Dvoˇrák · Rachmaninoff Beethoven u. a.

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12.07. Klavierabend Igor Levit Beethoven · Bach u. a. 14.07. Klavierabend Grigory Sokolov Chopin u. a. 20.07. Bamberger Symphoniker mit Daniil Trifonov Bamberger Symphoniker Bayerische Staatsphilharmonie

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Das anonym operierende Künstlerkollektiv geheimagentur wandelt mit seinen performativen Aktionen auf der Grenze zwischen Utopie und Wirklichkeit. Es schafft Situationen und Institutionen, die wie Fiktionen erscheinen, jedoch unmittelbare Auswirkungen auf die Realität haben: Die Bank of Burning Money in Frankfurt, die Wunder-Annahmestelle in Bochum, die Alibi-Agentur in Hamburg, die Tourism-Art in aller Welt, die Schwarzbank in Oberhausen, die Agentur für Zeitverschwendung in Nürnberg. Die Performances der geheimagentur überschreiten die Grenzen symbolisch politischer Kunst und lassen eine neue Welt im Kleinen entstehen, statt in kritischer Geste die alte zu bestätigen.


GEHEIMAGENTUR

: SCHAUSPIEL EXTRA

UND? HEUTE SCHON GRENZGÄNGER GEWESEN? geheimagentur: 1. Klar! Ich bin aufgewacht. Da geht’s ja schon los. Da habe ich die Grenze zwischen Ruhe und Aktivität überschritten. Gleichzeitig bin ich auf der Grenze zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein gewandelt. Im Aufwachen fahre ich ja sozusagen meine Festplatte hoch und werde jedes Mal wieder neu zu der Person, von der ich glaube, dass ich sie bin. Ich habe heute morgen also schon wieder die Chance verpasst, mein Bewusstsein zu erweitern und einfach mal wer anders zu sein. 2. Ich glaube, man beschreitet ständig Grenzen im Alltag, merkt es aber oft gar nicht. Je nachdem, mit wem man spricht, kann auch Kommunikation entweder in gewohntem Gebiet oder auf fremdem Territorium stattfinden. 3. Also vor wenigen Tagen haben wir eine gar nicht alltägliche Grenze überschritten. Wir haben den Checkpoint Charlie von Berlin hierher nach Nürnberg geholt. DIESE AKTION HAT FÜR VIEL EMPÖRUNG GESORGT. WAR ES EUER ZIEL, MIT DIESER GRENZÜBERSCHREITUNG ZU PROVOZIEREN? 2. Ja! 3. Das war keine Provokation. Das war Diebstahl. 1. Das war kein Diebstahl. Das war freundliche Übernahme. SOLLTEN DENN ALLE GRENZEN AUFGELÖST WERDEN? 1. Naja, nüchtern betrachtet ist eine Grenze nicht viel mehr als eine Linie, die zwei Dinge voneinander unterscheidet. Sie zeigt, wo das eine beginnt und das andere endet. Das können natürlich auch Unterschiede sein, die man in Frage stellen kann. Auf jeden Fall dienen Grenzen der Orientierung oder machen Dinge überhaupt erst wahrnehmbar. Wir hätten ganz schön Probleme, uns im Leben zurecht zu finden, wenn es überhaupt keine Grenzen gäbe. 2. Die Frage ist doch, aus welchen Gründen ist eine Grenze gesetzt worden ... 1. … und ist sie durchlässig oder ist sie dicht? 3. Und ohne Grenzen gäbe es keine Grenzüberschreitung. Das wäre doch sehr schade, oder? WAS VERBIRGT SICH HINTER UNLTD? 1. UNLTD führt von Mitte Mai bis Ende Juni eine Grenzfeldstudie durch. Wir wollen gemeinsam mit den Nürnbergern herausfinden, wo es hier überall Grenzen gibt. Wo sie sich häufen, aber auch, wo vielleicht welche fehlen. Und wir meinen damit nicht nur territoriale Grenzen. Viele greifbare Grenzen sind ja lediglich Materialisierungen mentaler Grenzen. 3. Zum Beispiel kann ich mich fragen: Wie verläuft meine innere Grenze zwischen meinem Wert und meiner Würde? Was gleichzeitig die Frage aufwirft, was genau der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen ist. 2. Was dabei übrigens UNLTD sein könnte: Firma, Hilfsorganisation, NGO, Basisbewegung, bloße Grenzgängerpraxis, was auch immer, wird Teil des Forschungsergebnisses sein.

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SCHAUSPIEL EXTRA

: GEHEIMAGENTUR

WAS ERHOFFT IHR EUCH VON EURER GRENZFELDFORSCHUNG IN NÜRNBERG? 3. Neue Grenzerfahrungen, Grenzwerte, Grenzfelderkenntnisse. Die werden wir im Rahmen einer Grenzfeldperformance auf dem Festival TALKING ABOUT BORDERS zur Weiterverwendung anbieten. UND WIE KAM ES ZU DIESEM PROJEKT? 1. Der Impuls kam eigentlich vor allem aus der Nürnberger Migrationsgeschichte, noch bevor „Grenzen“ durch die zunehmende Zahl von Flüchtlingen zum großen Thema wurden. Die Ironie ist, dass die Grenzen für Waren permanent eingeebnet werden, z.  B. mit den TTIP-Verhandlungen. Gleichzeitig werden die Grenzen der Länder, die in den Genuss des daraus gewonnenen Wohlstands kommen, dichter. Das zwingt immer mehr Menschen, die Grenzen Richtung Wohlstand zu überschreiten. Der Versuch, das erneut zu begrenzen, ist daher eigentlich absurd. 2. Wir hier drinnen, die da draußen. Dieses Weltbild, das sich da festsetzt, wird durch eine quasi grundsätzliche und alltägliche Untersuchung des Phänomens Grenze zwangsläufig in Frage gestellt. Spiegeln sich die großen Grenzen nicht bereits im Kleinen? Welche Chancen liegen darin, sich dessen bewusst zu werden? 1. Und um nochmal auf die Flüchtlinge zurückzukommen: Können wir von ihnen nicht mehr Mut zum Grenzgängertum lernen, um gemeinsam den eigentlichen Fluchtursachen etwas entgegenzusetzen? WAS GENAU HABT IHR DENN VON MITTE MAI BIS ENDE JUNI IN NÜRNBERG VOR? WO KANN MAN EUCH IN DIESEM ZEITRAUM FINDEN? 3. Wir werden viel in der Stadt unterwegs sein. Und der Checkpoint wird natürlich eine zentrale Rolle spielen. Zuviel wollen wir aber noch nicht verraten. WIRD DER CHECKPOINT ZU EINER WANDERGRENZE? 2. So kann man es sehen. 3. Vielleicht muss der Checkpoint auch mal Asyl suchen, wenn’s nachts regnet. KANN MAN SICH AN UNLTD BETEILIGEN? 1. Unbedingt. 2. Wer sich vorbereiten will, kann schon einmal trainieren, mit einem anderen Bewusstsein für Grenzen durch den Alltag zu gehen. So kann jeder mit UNLTD ganz ohne unser Zutun bereits anfangen. 1. Da stellt sich dann gleich die Frage: Wann beginnt UNLTD eigentlich? Wo ist der Anfang? 3. Und wird es ein Ende geben?



SCHAUSPIEL

: EWIG JUNG

SEX AND DRUGS AND ROLLATOREN DER LIEDERABEND „EWIG JUNG“ VERWANDELT DAS SCHAUSPIELHAUS IN EIN ROCKENDES ALTERSHEIM

Illustration: Franziska Isensee

Wir befinden uns ein paar Jahrzehnte in der Zukunft: Das Theater wurde geschlossen und in ein Seniorenheim für ehemalige Schauspieler umfunktioniert. Hier treffen sich die Alten regelmäßig auf der geschlossenen Bühne und zeigen, was noch in ihnen steckt … So die Idee des Songdramas von Erik Gedeon. Die Schauspieler müssen sich dabei in fiktive hochbetagte Versionen ihrer selbst verwandeln. Zeit, dem eigenen Altern mal ins Auge zu sehen. Die Dramaturgin Friederike Engel hat sich unter den beteiligten Künstler*innen umgehört.

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14. März 2056 – wie sieht Dein Tag aus? Frank Damerius: Dann wäre ich 100. Ich denke, ich werde morgens eine Runde joggen, dann gehe ich in mein Lieblingscafé und lese in der Zeitung, was Bundeskanzler Söder wieder an Blödsinn von sich gegeben hat. Bettina Ostermeier: Pah – lächerliche 83! Nach AfD-Wunsch muss ich da eh noch arbeiten und ärgere mich wie jedes Jahr darüber, dass Proben sind, während doch Dachterrassenpflanzzeit ist! Ruth Macke: Da werde ich einen Magnolienzweig kaufen, damit er an Ostern schön blüht und über-


EWIG JUNG

lege mit meinem Mann das Feiertagsmenü, weil ja die ganze Familie zu Besuch kommt und wir für 20 Leute kochen. Dann gehen wir sicher etwas spazieren und Mittagessen. Im Anschluss ruhe ich noch ein wenig, bevor ich in die Maske muss, hab ja abends „Ewig jung“. Pius Maria Cüppers: Da schreibe ich gerade die Gästeliste für meinen 100. Geburtstag und wundere mich, wie kurz diese Liste ist ...

Gibt es etwas, worauf Du Dich im Alter freust? Marco Steeger: Gelassenheit. Franziska Isensee: Schamlosigkeit. Frank Damerius: Die Zeit, die ich dann habe, Dinge zu tun, die mir auch wichtig sind. Außerdem werde ich dann vielleicht etwas weniger fremdbestimmt sein als am Theater. Das kann ja auch nicht so ganz schlecht sein. Josephine Köhler: Sollte es mir gelingen, mir den Wunsch einer Familie zu erfüllen, glaube ich, dass der Moment, wenn du da sitzt und auf deine Kinder, Enkel und wie meine Großmutter jetzt auf deine Urenkel schauen kannst, ein wunderbarer sein muss. Und natürlich die Seniorenpreise ... Pius Maria Cüppers: Ich freue mich darauf, nur noch das zu tun, worauf ich Lust habe ... lesen, reisen, zaubern (solange die Finger noch nicht zittern …)

»  WE CAN CLIMB SO HIGH I NEVER WANNA DIE, BORN TO BE WILD « STEPPENWOLF

Grummeliger Grantler, tüddelige Tratschtante, melancholischer Vergangenheitsverklärer …? Was wäre Dein ausgeprägtester Charakterzug im Alter? Bettina Ostermeier: Ich weiß selbst am besten, welche Tabletten gut für mich sind!!!! Ruth Macke: Verrückte Oma mit einer Schwäche für Luxus. Marco Steeger: Wahrscheinlich der ungefragte Tippgeber! Josephine Köhler: Ich glaube, wenn ich alt bin, wird wohl die tüddelige Tratschtante verstärkt in mir. Allerdings hoffe ich sehr, dass die humorvolle Wuchtbrumme niemals verloren geht. Frank Damerius: Ich denke, ich tendiere zum melancholischen Vergangenheitsverklärer. Es gibt aber sicher noch ein paar Modelle, die hier nicht aufgeführt sind. Zum Beispiel „der fröhliche alte Sack“, der das Leben genießt.

: SCHAUSPIEL

„Alle Senioren tragen beige Kleidung“, besagt ein hartnäckiges Vorurteil. Wird sich Dein Kleidungsstil mit dem Alter verändern? Josephine Köhler: Die Miniröcke lasse ich besser weg ... Pius Maria Cüppers: Ich habe schon immer gerne Grau getragen ... daran wird sich wohl auch im Alter nichts ändern … Marco Steeger: Ich befürchte, ich trage Teile, bei denen meine Enkel sagen werden: „Opa, bist du dazu nicht schon zu alt?“ Bettina Ostermeier: Es heißt ja im Alter bei Frauen: Ziege oder Schwein. Da sich das Schwein schon abzeichnet: dem Schweinumfang entsprechend.

Steife Hüfte, schwaches Gedächtnis, falsche Zähne…? Welches Leiden könnte Dich im Alter wohl am ehesten treffen? Frank Damerius: Wahrscheinlich alle drei. Aber ich hoffe natürlich keines. Ruth Macke: Meine Großmutter ist 96 geworden, mein Großvater 89, mein Urgroßvater 97, die hatten alle irgendwann einen Stock. Pius Maria Cüppers: Wie war nochmal die Frage???

Die Seniorenresidenz am Richard-Wagner-Platz – das perfekte Altenheim. Was bietet es? Ruth Macke: Einen großartigen Rundumservice mit guter Verkehrsanbindung und Nähe zur Innenstadt. Durch die hervorragende Maßschneiderei stets adrett gekleidet, von hinreißenden Ankleiderinnen beim Anziehen unterstützt, sitzen, nach einem kurzen Aufenthalt in der zauberhaften Maske, das Make up und die Frisur. Gestärkt durch das gemeinsame Frühstück mit den anderen Tattergreisen in der Kantine geht’s dann fröhlich ins große Haus zur Karussellfahrt auf der Drehbühne. Ausgefallene Wünsche werden von der Requisite liebevoll erfüllt, guter Ton und angenehmes Licht sorgen für Wohlfühlatmosphäre im gesamten Haus, und falls man mal nicht mehr weiß, was man sagen wollte, kann man sich jederzeit an die entzückende Souffleuse wenden. Das täglich wechselnde Angebot lässt sich dem jeweiligen Tagesplan entnehmen, der vom findigen Freizeit-Büro in enger Zusammenarbeit mit der kreativen Heimleitung der Saison entsprechend gestaltet wird. Frank Damerius: Ich hoffe, dass das Theater nie zum Altenheim verkommt. Da wird auch noch in 100 Jahren Kultur geboten. Wie die dann aussieht, wird man sehen.

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SCHAUSPIEL

: EWIG JUNG

Pralinen, Likörchen oder …? Wie würdest Du Dir das Altern versüßen?

Welcher Song sollte auf Deiner Beerdigung gespielt werden?

Josephine Köhler: Likörchen, ja definitiv!!! Pius Maria Cüppers: Genau: Mit Pralinen UND Likörchen ... im Alter muss ich auf nichts mehr verzichten … Marco Steeger: Reisen und Abenteuer, soweit und solange es geht. Ich möchte all das erleben und sehen, was ich bis dahin verpasst habe.

Ruth Macke: Das dritte von den vier letzten Liedern von Richard Strauss, „Beim Schlafengehen“, und „Sometimes it snows in April“ von Prince. Marco Steeger: Ein Lied, das den Angehörigen Hoffnung und Liebe schenkt. Vielleicht singe ich es sogar selbst. Josephine Köhler: Im Moment auf jeden Fall was von Händel ... Frank Damerius: Einer von meinen Songs. Ich hab den aber noch nicht geschrieben. Muss ich mal langsam in Angriff nehmen. Pius Maria Cüppers: „I did it my way“. Bettina Ostermeier: Song? Musik? Bloß nicht! Ruhe! Ruhe! Ruuuuuuuuuuuuuuhe! Naja, wenn sie noch lebt: Leila Pfisters „Stairway to heaven“ mit Nasenflöte.

Wenn Du es Dir aussuchen könntest … Was wäre ein schöner Tod? Ruth Macke: Einschlafen. Pius Maria Cüppers: Einfach einschlafen. Kathleen Draeger: Im Kreise meiner Liebsten, ohne Schmerzen einschlafen. Frank Damerius: Oh je. Einschlafen und nicht wieder aufwachen. Ohne vorher etwas zu wissen. Man sollte eh so leben, dass man damit leben könnte, plötzlich nicht mehr zu leben. Bettina Ostermeier: Zack und weg!

Ewig jung sein – nie war man dem Traum näher als heute. Fluch oder Segen? Frank Damerius: Weiß ich nicht. Für den Einzelnen wahrscheinlich eine tolle Vorstellung. Für die Menschheit eine Katastrophe. Für die Welt sicher das Ende. Pius Maria Cüppers: Absoluter Fluch! Was soll ich denn in 500 Jahren noch spielen?? Josephine Köhler: Da ich selber noch jung bin, kann ich die Frage nur aus einem wahrscheinlich naiven Bauchgefühl beantworten, aber ich denke: Fluch. Erstens ist ewige Jugend immer noch nicht möglich und der in manchen Fällen mit Perversion betriebene Versuch wirkt meist lächerlich. Ich habe aber auch zum ersten Mal Haare färben müssen, also, was weiß ich schon?

PREMIERE

Gibt es für Dich irgendetwas, das Du im Alter nur anfangen würdest, weil man das eben macht, wenn man alt ist? Ruth Macke: Vorsorgeuntersuchungen. Marco Steeger: Vielleicht Golf spielen. Kathleen Draeger: Stricken. Es ist nie zu spät. Franziska Isensee: Modelleisenbahn, leidenschaftlich! Pius Maria Cüppers: Spanisch und Klavier lernen, aber das wollte ich schon immer ...

Wenn das Alter etwas plötzlich nicht mehr zulässt… Was würdest Du am schmerzlichsten vermissen? Bettina Ostermeier: Tempo Wollen versus Tempo Können (kann mich im Alter ja nicht plötzlich in Geduld üben!). Pius Maria Cüppers: Das Augenlicht. Ruth Macke: Von Hilfe unabhängig zu sein.

: 12. MAI 2016, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

EWIG JUNG   Erik Gedeon EIN SONGDRAMA Musikalische Leitung: Bettina Ostermeier Inszenierung: Kathleen Draeger Ausstattung: Franziska Isensee Dramaturgie: Friederike Engel Mit: Josephine Köhler, Ruth Macke, Bettina Ostermeier, Elke Wollmann; Ksch. Pius Maria Cüppers,

Frank Damerius, Marco Steeger WEITERE VORSTELLUNGEN: 20., 22.05.; 10., 13.06.2016

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KREATIVER ‚THINKTANK‘ AUTORENLABOR 2016 Ein Samstag Ende Februar, inmitten der BlueBox eine Tischgruppe – über und über besiedelt mit merkwürdigen, absurd wirkenden Stoffkakteen. Ein riesiges Banner ringsumher an den Wänden verkündet den Titel dieser Zusammenkunft: Autorenlabor 2016. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurden drei Textentwürfe zum Thema „Grenzenlose Absurdität“ ausgewählt. Zwischen all diesen Kakteen treffen nun vier junge Autor*innen zum ersten Mal aufeinander, um an zwei Tagen mit Unterstützung der erfahrenen Jury (Fitzgerald Kusz, Dr. Denis Leifeld und Katja Prussas) an ihren Entwürfen zu arbeiten. Ziel ist es, den Schreibenden einen Raum des Austausches für die Weiterentwicklung ihrer Entwürfe zu bieten. Neben Karolin Berg, Thomas Breitung und ‚Team-Lennert‘ (Stella und Viviane Lennert) nehmen auch Student*innen der Theater- und Medienwissenschaft der FAU (Seminar „Dramaturgie“) teil. Zunächst wird gemeinsam gelesen. Darauf folgt der härteste Teil für die Autor*innen: Sie dürfen bei der anschließenden Impuls-Diskussion lediglich zuhören. Gar nicht so leicht, während wir anderen uns Fragen wie „Was wird erzählt? Wer erzählt? Warum wird erzählt?“ stellen. Kusz bringt die Herausforderung an den Text treffend auf den Punkt: „Handlung ist der Feind der Sprache.“ Dieser gelte es sich jedes Mal aufs Neue beim Schreiben zu stellen. „Das Spannendste am Autorenlabor war, zu beobachten, wie sich aufgrund verschiedener Perspektiven auf einen Text immer mehr eine thematische Richtung herauskristallisierte“, fasst Studentin Anna Appel die Stimmung unseres diskussionsreichen Samstags zusammen. Am Sonntag gilt es dann, die gewonnenen Erkenntnisse über den eigenen Entwurf zu verarbeiten und den Text weiterzuschreiben, indem die neuen Ideen und Vorschläge der Diskussion live eingearbeitet werden. Viviane Lennert freut sich über die tolle Zusammenarbeit: „Durch die verschiedenen Nuancen aller Mitwirkenden habe ich am Ende Vieles anders gesehen und den Text umgearbeitet.“ Den Abschluss des Wochenendes bildet die erste öffentliche Lesung der neu entstandenen Textentwürfe, brillant gemeistert von den Schauspieler*innen Karen Dahmen, Julian Keck und Bettina Langehein. In der unmittelbaren Begegnung der Lesenden und des Publikums mit den druckfrischen Texten entstehen einzigartige Theatermomente. „Nur dem Theater gelingt es, Worte in ein unvergessliches Ereignis zu verwandeln - danke, dass es dieses Mal meine Worte sein durften“, begeistert sich Autor Thomas Breitung. Zurück bleibt die Erinnerung an ein intensives Schreibwochenende. Eine Gruppe junger Menschen hat sich umringt von Kakteen getroffen, um fernab jeglicher Berührungsängste ihre Texte für die Bühne gemeinsam zu diskutieren und weiterzuentwickeln. „Eine tolle Erfahrung, sich zwei Tage Zeit und den angenehmen Raum nehmen zu dürfen, für den Austausch mit anderen, für das Zuhörendürfen, für das Nicht-Rechtfertigen-Müssen.“ (Karolin Berg, Autorin)

Julia Hammerstiel, Dramaturgiehospitantin Schauspiel


EIN VOLKSFEIND Henrik Ibsen TERMINE: 05., 14., 21., 29. MAI, 14. JUNI 2016, SCHAUSPIELHAUS

„Tolle Bilder ... ungeheuer heutig, ungeheuer zeitgemäß“ B5 aktuell

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OH WIE SO TRÜGERISCH … VERDIS GENIESTREICH „RIGOLETTO“

Ein Höhepunkt im Premierenreigen der Oper wird ab dem 29. Mai in der Inszenierung von Verena Stoiber und unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Marcus Bosch zu sehen sein. Geradezu wie ein Fluch lastet auf Verdis Oper „Rigoletto“ die Reduzierung auf den Gassenhauer, eine der berühmtesten und meistgespielten Arien aller Zeiten: „La donna è mobile“ – in der geläufigen Übersetzung „Oh wie so trügerisch …“ – ist selbst Nicht-Operngängern bekannt, die schon mal eine Werbung für Tiefkühl-Pizza gesehen haben ... Dabei ist die 1851 uraufgeführte Oper einer der faszinierendsten Geniestreiche Verdis, ja, ein Höhepunkt der italienischen Oper. Die Geschichte eines buckligen Hofnarren, das Spiel um Macht, Liebe und Verlust ist hochemotional, ist psychologisches Kammerspiel und Gesellschaftsdrama zugleich. Und da spielt das Thema Fluch tatsächlich eine nicht ganz unbedeutende Rolle … „Ein schönes Stück mit großartigen Situationen“ – Verdi war gefesselt von Victor Hugos Schauspiel über einen missgestalteten Narren und zugleich liebenden Vater. Es wurde schließlich zur literarischen Vorlage einer seiner erfolgreichsten Opern. Schon einmal, bevor er „Rigoletto“, seine sechzehnte Oper,

vertonte, war Giuseppe Verdi von einem Drama des französischen Romantikers angeregt worden. „Ernani“, 1844 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt, wurde zu einem der ersten großen Erfolge des Komponisten. Abermals wurde vom Teatro La Fenice der Auftrag erteilt, ein Drama Hugos als Stoff für ein Opernlibretto zu verwenden. DIE MACHT DER ZENSURBEHÖRDE Doch Hugos Stück mit dem Titel „Le roi s’amuse“ – „Der König vergnügt sich“ könnte, das wusste Verdi sehr wohl, bei den Zensoren auf Widerstand stoßen, u. a. weil das historische Vorbild, der französische König Franz I., wenig schmeichelhaft als vergnügungssüchtiger Lüstling dargestellt war. Doch Verdi vertraute auf die von Hugo vorgegebenen moralischen Qualitäten – und auf das Geschick seines Librettisten Francesco Maria Piave. Bis die Vorlage „Le roi s‘amuse“ so umgearbeitet war, dass sie an der Zensur vorbei kam und dennoch Verdis Ansprüchen stand hielt, verging dann allerdings über ein Jahr.

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OPER

: RIGOLETTO

Intrige und sein sorgsam aufgebautes Kartenhaus Die Handlung wurde kurzerhand von Frankstürzt zusammen … reich in das für die Zensurbehörde damals unbedeuCharakterstarke Figuren im psychologischen tende Mantua verlegt, die Hauptfigur von Triboulet Kammerspiel, verwoben mit einer extravaganten in Rigoletto umbenannt, der Titel von „La MalediziAusdrucksstärke in der Musik, wie sie Verdi mit „Rione“ in „Rigoletto“ und der historische König Franz goletto“ neu erfand – viel mehr Substanz kann eine I. in einen fiktiven Herzog von Mantua abgeändert. Oper kaum bieten. Regisseurin Verena Stoiber und Die für Verdi wesentlichen Elemente der Handlung ihre Ausstatterin Sophia Schneider bleiben bei ihrer – die Hauptfigur hässlich und entstellt, der Fluch Konzeption und ihrer Annäherung an das Werk genau und der Sack, in dem Gilda entführt wird – blieben in diesem Sinn ganz bei Verdi. Ein großer Schwererhalten. Die Zensur verlangte außerdem noch die punkt sind die Fragestellungen an die Figuren und Änderung einiger Personennamen, die zu große ihre Zusammenhänge untereinander. Und vor allem Ähnlichkeit mit wirklichen Namen von Protagonisten der mystische Fluch – der Zeitgeschichte der Ausspruch Monaufwiesen. Die Dis» DOCH DIE FASSADE BRÖCKELT, terones wie der eines kussion um angebübermächtigen Alll i c h e Un m o ra l it ät RIGOLETTO WIRD ÜBERLISTET, wissenden, der vieloder AusschweifunWIRD OPFER EINER INTRIGE UND SEIN leicht am Ende eine gen des Stücks war damit vom Tisch. Aus SORGSAM AUFGEBAUTES KARTENHAUS grausame Wahrheit über Rigoletto ans einem ursprünglich STÜRZT ZUSAMMEN …« Tageslicht bringen politisch geschärften wird. So erhält eine Schauspiel wurde unFigur, die ursprünglich im Libretto die Größe einer ter Piaves und Verdis Federführung – und der der Nebenfigur hat, eine besondere Bedeutung. Nicht nur Zensur – eine weitgehend unpolitische, einem eian diesem Punkt wird die Inszenierung das Libretto genständigen Konzept folgende Oper, in deren Fokus entsprechend pointieren. menschliche Schwäche gegen die Macht der Liebe und Verführung verhandelt wird. NEUES REGIETEAM AM STAATSTHEATER NÜRNBERG DER MYSTISCHE FAKTOR Zum ersten Mal stellen sich Verena Stoiber Verdis ursprünglicher Wunsch, die Oper „La und Sophia Schneider am Staatstheater Nürnberg Maledizione“ – „Der Fluch“ – zu nennen, lässt auf mit ihrer Arbeit vor. Beim Ring Award 2014, dem sein großes Interesse für das wohl dramatischste internationalen Wettbewerb für Regie und BühMotiv der Handlung schließen, das er auch unter nengestaltung, konnte das Team nahezu alle Preise allen Umständen und bei aller Kritik der Zensurbeerringen. Verena Stoiber (Inszenierung) studierte hörde beibehalten wollte. Im ersten Akt der Oper Schauspiel- und Musiktheaterregie an der Bayeriwird Rigoletto selbst mit einem Fluch behaftet: Graf schen Theaterakademie August Everding in München Monterone hat sein Kind verloren und stellt den u. a. bei Klaus Zehelein. Sie arbeitete als RegieassisHerzog wegen der Schändung seiner Tochter zur tentin an der Oper Stuttgart u.a. mit Jossi Wieler Rede. Rigoletto kommentiert Monterones Anklage und Sergio Morabito, Anna Viebrock und Calixto mit beißendem Spott dem verletzten Vater gegenBieito. Die Münchnerin Sophia Schneider studierte über, woraufhin Monterone in seiner Ohnmacht Bühnen- und Kostümbild an der Akademie der bildem Herzog und seinem schadenfrohen Hofnarren denden Künste in Stuttgart u. a. bei Martin Zehetden Fluch des Himmels auferlegt, ihnen soll in gleigruber. Unlängst führte ihre Zusammenarbeit die cher Weise Schreckliches widerfahren. Ähnlich wie beiden an die Deutsche Oper Berlin zur postumen in Mozarts „Don Giovanni“ die Rache des Comtur, Uraufführung von Konrad Boehmers Oper „Sensor“ dient diese mystisch anmutende Äußerung hier zur mit einem Libretto von Albert Ostermaier. An ihrer Initiation einer dramatischen Geschichte, die ein Interpretation konnte man hier bereits einen senschicksalhaftes Doppelleben Rigolettos als liebensiblen Umgang mit brüchigen Figuren und mit der der Vater freilegt. Bisher gelang es ihm, Gilda zu Abbildung eines selbstzerstörerischen gesellschafthüten wie seinen Augapfel und vor dem lüsternen, lichen Mikrokosmos ablesen. vor Gewalt nicht zurückschreckenden Herzog von Auch anhand eben dieser Biographien ihMantua unter Verschluss zu halten. Doch die Fassade rer jeweiligen Theaterlaufbahn darf man durchaus bröckelt, Rigoletto wird überlistet, wird Opfer einer

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RIGOLETTO

eine entsprechend differenzierte Lesart einer solch bedeutenden Oper wie „Rigoletto“ erwarten: die Spurensuche, das Abklopfen auf den Gehalt der inhaltlichen Ebene zielen auf etwas Dahinterliegendes. An welchem Punkt einer Biographie wird ein Hofnarr zu einem Hass und Spott speienden Kretin? Was sind Ursache und Wirkung einer körperlichen Deformation, die schon Verdi an Hugos Figur fasziniert hat und von der er nicht ablassen wollte? Was ist das für eine Liebe, die einen Vater veranlasst, seine Tochter unter Verschluss zu halten? Wie lange hält eine junge Frau wie Gilda, die selbst nichts sehnlicher wünscht, als Liebe zu erfahren, eine entsprechende „väterliche Fürsorge“ aus? In der Mitte welcher Gesellschaft lebt so ein Rigoletto? … Für Verena Stoiber und Sophia Schneider ist jeder

PREMIERE

: OPER

Blick in die Tiefe der Charaktere zwingend – und sie ziehen daraus so manche Schlussfolgerung für naheliegende und dennoch überraschende Akzentverschiebungen ihrer Interpretation. Auch die Musikalische Leitung in den Händen von GMD Marcus Bosch nimmt sich der Vielschichtigkeit und der plastischen Figurenzeichnung auf der musikalischen Ebene an. Marcus Bosch, der am Staatstheater Nürnberg in Sachen Verdi mit „La traviata“ und „Ein Maskenball“ seine Visitenkarte bereits vorlegte, steht abermals für einen packenden Zugriff auf diesen Höhepunkt der Opernliteratur ein. – Und am Ende eines solchen Opernspektakels hat man sicherlich nicht mehr die Melodie der Pizza- oder Schokocrossies-Werbung auf den Lippen, sondern ein Stück musikalische Weltliteratur.

: 29. MAI 2016, 19.00 UHR, OPERNHAUS

Sonja Westerbeck

RIGOLETTO     Giuseppe Verdi OPER IN DREI AUFZÜGEN

Text nach Victor Hugos „Le roi s‘amuse“ von Francesco Maria Piave In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Marcus Bosch Inszenierung: Verena Stoiber Bühne und Kostüme: Sophia Schneider Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Sonja Westerbeck Mit: David Yim (Herzog von Mantua), Michaela Maria Mayer/Ina Joshikawa (Gilda), Antonio Yang/

Mikolaj Zalasinski (Rigoletto), Jens Waldig (Graf von Monterone), Suren Manukyan (Graf von Ceprano), Zinovia Maria Zafeiriadou Vidovic (Gräfin von Ceprano), Vikrant Subramanian* (Marullo), Yongseung Song* (Borsa), Alexey Birkus (Sparafucile), Ida Aldrian (Maddalena), Solgerd Isalv* (Giovanna), Tobias Link (Ein Gerichtsdiener), Angelika Straube (Herzogin von Mantua) Chor des Staatstheater Nürnberg, Staatsphilharmonie Nürnberg *

Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg

:

OPER AKTUELL RIGOLETTO Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 23. Mai 2016, 18.00 Uhr, Gluck-Saal WEITERE VORSTELLUNGEN: 07., 17., 26., 30.06.; 04., 10., 22.07.2016


OPER

: TÖT’ ERST SEIN WEIB!

» DIE AUSSAGE VON BEETHOVENS OPER › LEONORE ‹ HAT IN IHREM APPELL FÜR POLITISCHE FREIHEIT, GERECHTIGKEIT UND MENSCHLICHKEIT NICHTS AN AKTUALITÄT VERLOREN.«

VERHAFTET, VERSCHLEPPT, VERSCHWUNDEN Dass eine Oper aus dem Jahr 1805 auch heute gesellschaftlich und politisch noch so brisant sein kann wie zur Zeit ihrer Uraufführung, zeigt das spartenübergreifende Musiktheaterprojekt „Töt‘ erst sein Weib!“ an einem ungewöhnlichen Spielort. Verhaftet, verschleppt, verschwunden – knapp lässt sich die Vorgeschichte zu Beethovens Oper „Leonore“ zusammenfassen, die auf einer wahren Begebenheit, die sich während der Schreckensherrschaft der Jakobiner ereignet haben soll, basiert: Florestan wurde von seinem politischen Erzfeind Don Pizarro inhaftiert und seine Frau Leonore über den Verbleib und das Schicksal ihres Mannes im Unklaren gelassen. Die Oper erzählt schließlich die couragierte Suche Leonores nach ihrem Ehemann, den sie in politischer Gefangenschaft glaubt. Verkleidet als Gefängniswärter Fidelio – ihr Deckname war für die spätere Opernfassung (1814) titelgebend – verschafft sich Leonore im Gefängnis, in dem sie ihren Mann vermutet, eine Anstellung. In letzter Sekunde gelingt es ihr schließlich, sich zwischen Don Pizarro und Florestan zu werfen und so den Mord Pizarros an ihrem Ehemann zu verhindern: „Töt‘ erst sein Weib!“ Verhaftet, verschleppt, verschwunden – nicht nur in der Vergangenheit, während der Französischen Revolution, des Dritten Reiches oder der südamerikanischen Militärdiktaturen wurden Menschen Opfer staatlicher Willkür. Laut Amnesty International verschwinden aktuell jährlich in 95 Ländern

tausende Menschen. Dabei ist das „Verschwindenlassen“ (Menschen werden von staatlichen Organen festgenommen ohne Bestätigung der Inhaftierung und Informationen über den Verbleib des Opfers) nicht mehr nur ein Instrument zur Machtabsicherung diktatorischer Regime: Die Existenz von Gefängnissen wie Guantanamo wird von den USA als Maßnahme zum Schutz westlicher Werte wie Demokratie oder zur Sicherung der Bevölkerung vor Terrorismus verteidigt. Ein Blick auf Vergangenheit und Gegenwart zeigt, dass trotz der Erfahrungen aus vergangenen Jahrhunderten Verbrechen gegen das Menschenrecht weiterhin existieren. Die Aussage von Beethovens Oper „Leonore“ hat in ihrem Appell für politische Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit nichts an Aktualität verloren. Schildert Beethoven vor allem die Auseinandersetzung der Ehefrau mit dem Schicksal des Opfers, gibt Regisseur Stefan Otteni in „Töt‘ erst sein Weib!“ zusätzlich dazu dem Inhaftierten eine größere Stimme und fügt mit Schilderungen aus der Sicht der Täter, Politik und Öffentlichkeit weitere Blickwinkel hinzu. Der außergewöhnliche Aufführungsort, die THW-Halle am Reichsparteitagsgelände – ein Ort, der an die NS-Diktatur und damit an die Gräueltaten des Regimes und an das Thema Inhaftierung im Dritten Reich erinnert – wird dabei zu einer weiteren eindrucksvollen Erzählebene und trägt zum geschichtlichen Brückenschlag von Vergangenheit zur Gegenwart bei.

Christina Schmidl

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PREMIERE

: FREITAG, 03. JUNI 2016, 19.30 UHR, DOKUZENTRUM

TÖT' ERST SEIN WEIB!   nach „Leonore“ von Ludwig van Beethoven Text von Josef Sonnleithner und Stephan von Breuning Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Inszenierung: Stefan Otteni Bühne und Kostüme: Ayse Özel, Peter Scior Dramaturgie: Christina Schmidl, Kai Weßler Mit: Margarita Vilsone* (Leonore), Daniel Dropulja (Don Fernando), Wonyong Kang* (Don Pizarro / Rocco), Sunggoo Lee (Florestan), Franziska Zwink** (Marzelline), Daniel Thomas** (Jaquino), Ning Lu** (Erster Gefangener), Benedikt Al Daimi** (Zweiter Gefangener), Elke Wollmann (Schauspielerin), Stefan Herrmann (Schauspieler) * Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg ** Hochschule für Musik Nürnberg

Orchester der Hochschule für Musik Nürnberg, Hans Sachs Chor Nürnberg In Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg und dem Dokumentationszentrum im Reichsparteitagsgelände - Museen der Stadt Nürnberg

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OPER AKTUELL TÖT‘ ERST SEIN WEIB! Einführungsmatinee mit dem Leitungsteam am 28. Mai 2016, 11.00 Uhr, Dokuzentrum WEITERE VORSTELLUNGEN: 09., 16., 17., 26., 29.06.2016

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GESANGSWETTBEWERB „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“

: OPER

EIN GESANGSWETTBEWERB FÜR NÜRNBERG JURYPRÄSIDENT PROF. SIEGFRIED JERUSALEM UND STAATSINTENDANT PETER THEILER IM GESPRÄCH Zum Ende der Opernsaison, von 23. bis 27. Juli 2016, wird im Nürnberger Opernhaus der 1. Gesangswettbewerb „Die Meistersinger von Nürnberg“ ausgetragen, ein Wettbewerb, der nicht nur an die Tradition des früheren Meistersänger-Wettbewerbs anknüpft, der bis in die 90er Jahre hier ausgetragen wurde, sondern darüber hinaus auch an die Tradition des spätmittelalterlichen Meistersangs der Nürnberger Handwerksmeister. Zwischen den Vorauswahlen der Wettbewerbsteilnehmer in Moskau und Hamburg haben der Vorsitzende der Jury Prof. Siegfried Jerusalem und Staatsintendant Peter Theiler sich mit Pressesprecherin Verena Kögler zu einem Gespräch über den neuen Wettbewerb getroffen:

Staatsintendant Peter Theiler, Sie haben den neuen Wettbewerb initiiert, dabei den Namen Nürnbergs ins Zentrum gerückt. Was bringt die Ausrichtung eines solchen Gesangswettbewerbs für ein Theater oder für eine Stadt?

Verena Kögler: Das Staatstheater Nürnberg bringt einen neuen Gesangswettbewerb in die Sängerwelt. Die Frage richtet sich, Herr Prof. Jerusalem, an den Pädagogen und den Sänger gleichermaßen: Was bedeuten Wettbewerbe für junge Sängerinnen und Sänger? Prof. Siegfried Jerusalem: Ich sehe das zwar kritisch und ich persönlich habe im Lauf meiner Sängerkarriere nie an einem Gesangswettbewerb teilgenommen, weil ich für die damaligen Wettbewerbe dann schon zu alt war. Aber es hat auch Vorteile: Junge Sänger konzentrieren sich in der Vorbereitung für einen Wettbewerb mehr als sonst im Hochschulalltag auf ihre Arbeit, technisch, musikalisch, und sie beschäftigen sich mit den Kontexten der gewählten Beiträge. Das ist wichtig, denn: Ein unwissender Sänger auf der Bühne, das merkt man sofort! Es gibt allerdings auch junge Sängerinnen und Sänger, die denken nur an Wettbewerbe. Das ist aber nicht richtig, denn sie sollten sich mehr um die Stücke und deren Hintergründe kümmern.

Peter Theiler: Bei dem Wettbewerb habe ich zuerst an die Stadt gedacht, das Staatstheater selbst ist bereits bestens international vernetzt und hat sich durch zahlreiche Koproduktionen und Kooperationen überregional einen guten Namen gemacht. Aber den Namen Nürnbergs als Kulturstadt international zu stärken, ihn nach außen zu tragen, das ist ein wichtiges Ziel. Das bildet sich zum einen im Titel des Gesangswettbewerbs ab, „Die Meistersinger von Nürnberg“, und auch darin, dass Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly die Schirmherrschaft dafür übernommen hat.

Woher kam die Idee? P. T.: Auf die Idee kam ich, als ich als Juror beim Concours International de Chant de Toulouse war, in einer Stadt, die sich mit großem Stolz auf die Sängertradition des Mittelalters beruft, als ein Zentrum des Minnesangs und der Sängerwettstreite. Und da dachte ich mir: So etwas haben wir doch auch in Nürnberg, die Meistersinger, wir machen das auch, nur anders: Einen Wettbewerb mit einem allgemeinen und einem deutschen Fach – es gibt bisher keinen Gesangswettbewerb, der beides anbietet. S. J.: Es bietet sich daher geradezu für diesen Wettbewerb an, das deutsche Fach in den Mittelpunkt zu stellen.

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OPER

: GESANGSWETTBEWERB „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“

Ungewöhnlich ist am neuen Wettbewerb auch die Altersgrenze, die für Sängerinnen bei 43 Jahren und für Sänger bei 45 Jahren liegt. P. T.: Das bringt die Ausschreibung im deutschen Fach unweigerlich mit sich, die Alterszulassung nach oben zu öffnen: Die Grenze für Bewerber im allgemeinen Fach liegt bei 33 Jahren für Frauen und bei 35 Jahren für Männer; im deutschen Fach verschiebt sich das auf 43 Jahre bzw. 45 Jahre.

Die erste Hürde, die Bewerber zu nehmen haben, ist, eine Einladung zu einer der Vorauswahlen (in Paris, Hamburg, Toronto, Moskau, Stockholm, Shenzhen, Hamburg, São Paulo und Nürnberg) zu erhalten. Dafür haben Sie die mit der Bewerbung eingesandten Aufnahmen der Sängerinnen und Sänger angehört. Die ersten Vorauswahlen haben auch bereits stattgefunden. Können Sie schon eine Zwischenbilanz ziehen? P. T.: Von den über 500 Bewerbern haben mein Stellvertreter Johann Casimir Eule und ich alle Einsendungen angehört und entsprechend über die Teilnahme an einer der Vorauswahlen entschieden. Das mit den Tonaufzeichnungen funktioniert weitgehend ganz gut. Für die Vorauswahl in Paris hatten wir z.B. 38 Bewerber eingeladen, davon werden wir 12 in Nürnberg wieder hören.

S. J.: Wenn ein Sänger ehrlich mit seiner Stimme arbeitet, dann ist man erst über 35 Jahre hinaus reif, in diesem Repertoire zu singen. Die Stimme braucht im deutschen Fach eine Reife, auch wenn die dargestellten Figuren ganz junge Männer sind wie Siegmund oder Parsifal. – Ich habe mit 38 Jahren in Wien meinen ersten Parsifal gesungen und den ganzen nächsten Tag lang Kopfschmerzen gehabt. – Reife S. J.: In Hamburg nächste Woche haben wir erwirbt man nicht durch den Gesangsunterricht an so viele Kandidaten, dass die Vorauswahl über zwei der Hochschule, das entwickelt sich, wenn man auf Tage läuft. 15 bis 20 Bewerberinnen und Bewerber der Bühne steht. Und es braucht Ausgewogenheit, werden wir davon wohl auch nach Nürnberg einlaman sollte neben diesem den. Allerdings: Mehr als Fach auch immer wieder » EINE STARKE VERBUNDENHEIT 70 Teilnehmer sollten es Mozart singen und Lieder. für den Wettbewerb nicht MIT DER REGION  « werden.

Was müssen die Bewerber mitbringen? P. T.: Wir haben für den Wettbewerb einen Kanon für jedes Stimmfach festgelegt. Die Teilnehmer müssen 6 Titel davon vorbereiten, darunter muss in jedem Fall eine Mozart-Partie sein. Wer sich im deutschen Fach bewirbt und unter der Altersgrenze von 33 bzw. 35 Jahren liegt, der muss dazu drei deutsche Arien und eine im allgemeinen Fach anbieten. Wer im Bereich bis 43 bzw. 45 Jahre gemeldet ist, muss 4 deutsche Titel anbieten. Die Sängerinnen und Sänger legen bei ihrer Bewerbung selbst fest, in welchem Fach sie starten möchten, sie können auch im allgemeinen und im deutschen Fach antreten. Auch die Preise sind kumulierbar: Wer z.B. im allgemeinen Fach den 1. Preis gewinnt, kann darüber hinaus auch im deutschen Fach einen weiteren 3. Preis bekommen, vielleicht auch noch den Publikumspreis dazu. Die Höhe der Preisgelder bei unserem Wettbewerb ist beachtlich: 10.000 € für die 1. Preise, 6.000 € jeweils für die 2. Preisträger und 4.000 als 3. Preise.

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P. T.: Ein Phänomen hat sich bei der Sichtung der Bewerbungen und den ersten Vorauswahlen gezeigt: Es gibt einige Bewerber unter 25 Jahren, die sehr talentiert und gut ausgebildet sind, aber im weiteren Fortgang des Wettbewerbs keine Chance gegen die erfahreneren Teilnehmer haben werden. Da sind wir jetzt kurzfristig noch mal auf der Suche nach einem Sponsor für einen speziellen Nachwuchspreis für ganz junge Teilnehmer, einen 10. Preis „u 25“ im Finale.

Sie beide haben in den Vorauswahlen alle Bewerber gehört und die Kandidaten ausgewählt. Geben Sie den Teilnehmern im weiteren Verlauf Tipps oder Ratschläge zur Auswahl oder Gestaltung ihres Wettbewerb-Repertoires? S. J.: Nein, auf keinen Fall! Auch nicht, wenn beispielsweise eine meiner Schülerinnen oder ein Schüler am Wettbewerb teilnehmen würde. In so einem Fall hätte ich auch gar kein Stimmrecht. Das gilt für alle Juroren, dass sie als Intendanten oder Pädagogen angeben müssen, wenn eine Sängerin oder ein Sänger ihres Ensembles oder einer ihrer Schüler unter den Teilnehmern ist. Es gibt im Verlauf des Wettbewerbs auch keine Tipps!


GESANGSWETTBEWERB „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“

P. T.: Erst nach dem Semifinale gibt es traditionell bei Gesangswettbewerben eine Fragerunde mit der Jury für ausgeschiedene Teilnehmer, in der man Auskunft über die Gründe gibt, die der Entscheidung zugrunde liegen.

Mit 12 Juroren ist das Gremium der Entscheider nicht gerade klein besetzt, wie lange werden da die Wettbewerbsteilnehmer und das Publikum beim Halbfinale und im Finalkonzert auf das Ergebnis warten müssen? S. J.: Wichtig ist die Besetzung der Jury mit Leuten, die große Erfahrung haben. In unserer Jury sitzen viele Theaterleiter und auch ehemalige Sänger. Auf dieser Grundlage kann man über die Vorträge der Teilnehmer gut diskutieren und kommt nach meiner Erfahrung auch schnell zu einem Ergebnis. P. T.: In den ersten Runden ist es ja ohnehin noch eine Abstimmung nach dem „Ja/Nein“-Modus. Im Finale wird dann mit einem Punktesystem gewertet. So eine Jury-Entscheidung dauert immer 40 bis 45 Minuten, egal wie groß die Jury besetzt ist.

Für den Wettbewerb wurden zahlreiche Förderer aus der Stadt und der Region gewonnen: als Hauptsponsor die Commerzbank, als Mäzen die Freunde der Staatsoper und als Unterstützer den Damenclub zur Förderung der Oper Nürnberg und OPERA VIVA, den Patronatsverein der Oper des Staatstheaters Nürn-

MONTAG, 25. JULI 2016, OPERNHAUS

SEMIFINALE MIT KLAVIER MITTWOCH, 27. JULI 2016, 19.00 UHR, OPERNHAUS

FINALE

Mit: Marcus Bosch,

Staatsphilharmonie Nürnberg

SCHIRMHERR: Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

: OPER

berg, darüber hinaus 9 Preisstifter und Preissponsoren und 4 Basispartner. Was hat die Unternehmen, Vereine und Privatpersonen überzeugt, diesen neuen Gesangswettbewerb so intensiv zu unterstützen? S. J.: Für den Sponsor ist es wichtig, dass bei einem Projekt mit solch großer Ausstrahlung auch sein Name drauf steht. Und dass sein Unternehmen damit auch eine starke Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck bringen kann. P. T.: Natürlich ist es auch ein Anreiz für Sponsoren, den Firmennamen mit einer Kultureinrichtung zu verknüpfen und die Stadt Nürnberg damit zu unterstützen. Allen ist bewusst, dass dieser internationale Wettbewerb eine starke Imageförderung für Nürnberg, die Metropolregion und das eigene Unternehmen bedeutet.

Ein besonderes Highlight für Nürnberg folgt am Tag nach dem Finale? P. T.: Unser Gesangswettbewerb endet mit einem Preisträgerkonzert am 28. Juli im Herzen der Stadt, auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Dort präsentieren wir die „neuen Meistersinger 2016“ in einem Open Air-Konzert mit der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von GMD Marcus Bosch und knüpfen räumlich und zeitlich unmittelbar an das Bardentreffen an, denn am 29. Juli startet an gleicher Stelle das alljährliche Nürnberger Sängertreffen.

DONNERSTAG, 28. JULI 2016, 20.00 UHR, HAUPTMARKT

NEUE MEISTERSINGER 2016 – PREISTRÄGERKONZERT Mit: Marcus Bosch,

Staatsphilharmonie Nürnberg Informationen zum 1. Gesangswettbewerb „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter: www.staatstheater.nuernberg.de oder www.nuernberg-competition.com

HAUPTSPONSOR:

MÄZENE: UNTERSTÜTZER: PREISSTIFTER UND PREISSPONSOREN: Stadt Nürnberg · Gerhard und Caroline Wöhrl · GfK · Marcel und Marco Megerle · KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft · Anonymer Stifter · Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V. · Richard-Wagner-Verband Nürnberg BASISPARTNER: alpha Gruppe - Gerd Schmelzer · LEONI AG · I.K. Hofmann GmbH · OBI HOTELPARTNER: Sheraton Carlton Nürnberg · Motel One Nürnberg-Plärrer PREFERRED CARRIER: Deutsche Lufthansa AG PARTNER DER INTERNATIONALEN VORAUSWAHL: Commerzbank AG · KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft · NürnbergMesse Group · Stadt Shenzhen PARTNER PREISTRÄGERKONZERT: Stadt Nürnberg MEDIENPARTNER:

Bayerischer Rundfunk

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KONZERT

: 6. PHILHARMONISCHES KONZERT

DREIMAL DVOŘÁK DIE SINFONIE „AUS DER NEUEN WELT“ IM 6. PHILHARMONISCHEN KONZERT

Eine der bekanntesten Sinfonien überhaupt und ein Werk, das weit über den Kreis klassischer Musikfreunde hinaus beliebt ist: die Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Antonín Dvořák. Im 6. Philharmonischen Konzert spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg mit ihrem Generalmusikdirektor Marcus Bosch das Werk und setzt damit dem Dvořák-Zyklus ein Glanzlicht auf. Wie bereits bei den früheren Dvořák6. Konzerten wird auch dieses Konzert im Mai von PhilKo Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt und später als CD erscheinen. Es war eine der folgenreichsten Reisen der Musikgeschichte: 1892 zog Antonín Dvořák mit seiner Familie nach New York, um dort das Konservatorium aufzubauen. In New York sollte er zugleich helfen, einen speziell amerikanischen Musikstil zu erschaffen und somit für die amerikanische Musik das zu leisten, was er für die Musik seiner Heimat Böhmen bereits getan hatte. Eine reiche Mäzenin hatte Dvořák engagiert, denn er war in Europa zu dieser Zeit bereits einer der berühmtesten leben-

den Komponisten. Drei Jahre blieben die Dvořáks in der „neuen Welt“ und wurden beinahe heimisch. Der bodenständige Komponist entdeckte bald, dass die bessere Gesellschaft von New York nicht das wahre Amerika ist, und machte sich auf die Suche nach der Musik der Ureinwohner und der schwarzen Arbeiter, der ehemaligen Sklaven. In seiner Sinfonie „Aus der neuen Welt“ hat er all diese Einflüsse verarbeitet. Gleich in den ersten Takten der Sinfonie hört man z. B. Synkopen, die rhythmische Verschiebung, die bis heute so charakteristisch für amerikanische Musik ist. Das Thema des langsamen Satzes, eine berühmte Melodie für das Englischhorn, ist unverkennbar dem Spiritual „Swing low“ abgelauscht. Das musikalische Porträt, das Dvořák für sein Gastland geschrieben hat, ist kein geschöntes Gemälde mit Goldrahmen, sondern eine Abbildung des Schmelztiegels Amerika – und erfüllt damit die Idee einer „amerikanischen“ Musik ganz anders, als seine Auftraggeber erwartet hatten. Und natürlich ist in den wehmütigen Gesängen der Holzbläser auch immer ein wenig Heimweh nach Europa und Böhmen zu hören. Die Uraufführung


der Sinfonie in der New Yorker Carnegie Hall geriet jedenfalls zu einem Triumph für Dvořák, der die „neue Welt“ jedoch schon 1895 wieder verließ. Nach seiner Rückkehr nach Prag kaufte er dort seine Villa Amerika in der Prager Neustadt, in der sich heute ein Museum zu Ehren des Komponisten befindet. Die beiden anderen Werke des Konzertes stehen zu Unrecht im Schatten der berühmten Neunten Sinfonie. Dvořák hatte beschlossen, nach neun Sinfonien nur noch Sinfonische Dichtungen zu schreiben, und vertonte eine Reihe von düsteren Balladen des Dichters Karel Jaromír Erben. „Die Mittagshexe“ ist ein psychologisches Märchen über eine Mutter, die ihr Kind mit der Androhung einer strafenden Hexe zu erziehen versucht. Gruseligerweise erscheint die Hexe tatsächlich und tötet das Kind. Erbens makaber-psychologische Geschichte bot Dvořák die Möglichkeit, Kinderlärm und Hexenlachen effektvoll in Musik zu setzen und die Wendung eines häuslichen Märchens zur Tragödie eindrucksvoll darzustellen. Das Raffinierte an der „Mittagshexe“ ist jedoch, das Dvořák nicht nur das Märchen musikalisch nachstellt, sondern eigentlich eine Sinfonie en miniature geschrieben hat.

Und eine Sinfonie ist auch das Klavierkonzert, mit dem sich Florian Krumpöck dem Nürnberger Publikum als Pianist vorstellt. Krumpöck war bereits mit der Staatsphilharmonie Nürnberg als Dirigent des Klavierkonzertes von Johannes Brahms zu erleben. Ähnlich wie die beiden Konzerte von Brahms ist auch das Konzert von Dvořák kein virtuoses Klavierstück mit begleitendem Orchester. Der Pianist muss sich ganz in den Dienst des Werkes stellen, weshalb viele Pianisten einen Bogen um dieses Stück machen. Marcus Bosch und Florian Krumpöck stellen sich dem fast unbekannten Stück als zwei Musiker, die gemeinsam in den Kosmos von Dvořáks Klangwelt eintauchen wollen. Der Dirigent und der Pianist haben das Werk gerade „zur Probe“ mit dem Philharmonischen Orchester Rostock aufgeführt und werden ihre Deutung nun auch in Nürnberg vorstellen.

Kai Weßler

13. MAI 2016, 20.00 UHR, MEISTERSINGERHALLE

SWING LOW

6. PHILHARMONISCHES KONZERT

Antonín Dvoˇrák „DIE MITTAGSHEXE“, SINFONISCHE DICHTUNG OP. 108 KLAVIERKONZERT G-MOLL OP. 33 SINFONIE NR. 9 E-MOLL OP. 95 „AUS DER NEUEN WELT“ Solist: Florian Krumpöck, Klavier  Musikalische Leitung: Marcus Bosch Staatsphilharmonie Nürnberg

Das Konzert wird von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet und am Montag, 16.05.2016 gesendet. Es erscheint eine CD bei Coviello Classics. KONZERTFÜHRER LIVE UM 19.15 UHR

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.

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KONZERT

: PHIL & CHILL

CLUB MEETS CLASSIC PHIL&CHILL IM ZEICHEN DER FILMMUSIK Phil & Chill – das ist Klassik und Elektro, Orchester und Club, Hochkultur und Subkultur und jedes Mal aufs Neue eine Experimentierbühne, auf der Unerwartetes entsteht. Seit inzwischen vier Jahren ist die Staatsphilharmonie Nürnberg regelmäßig zu Gast im Nürnberger Hirsch, dem ältesten und größten Musikclub der Stadt. Was klingt wie ein Gegensatz, funktioniert erstaunlich gut und erfolgreich: Denn auch „klassische Musik“ ist so vielseitig wie die Charts, die wir jeden Tag im Radio hören. Für Gábor Káli, 1. Kapellmeister und Stellvertreter des GMDs, sind die Phil & Chill-Konzerte ein Experimentierfeld für das ganze Orchester, losgelöst vom „Alltag“ auf den üblichen Bühnen. Die Enge des Raums, die Nähe zum Publikum, die dadurch entstehende Atmosphäre, die trockene, gedämpfte Akkustik des Clubs und die direkte Interaktion mit dem DJ bedeuten für den Dirigenten eine große Freiheit im kreativen Schaffensprozess. Durch die Symbiose von „alter“ und „neuer“ Musik, die Zusammenarbeit mit dem DJ und die Erschließung neuer Musikrichtungen lassen sich die Ohren des Publikums für etwas Ungewohntes öffnen. Die Konzerte sind für Publikum wie Orchester gleichermaßen besonders, sagt er. Musikalische Welten treffen aufeinander und verbinden sich so zu etwas Außergewöhnlichem. Dann kann auch Wagner mal mit elektronischer Musik aufgepeppt oder das Orchester selbst zum Klangkörper scheinbar elektronischer Beats werden. Beim nächsten Konzert dreht sich alles um das Thema Filmmusik. Insbesondere die Filmmusik zweier Genres, die ohne klangliche Untermalung nur halb so spannend wären: Actionfilm und Thriller. Ob „Shining“, „Psycho“ oder „Der weiße Hai“: Viele Klassiker wurden nicht zuletzt durch ihre Filmmusik unverwechselbar und legendär. Aber auch der Soundtrack zu „Mission: Impossible“ oder die Titelmelodie der TV-Serie „Derrick“ haben sich von der Leinwand beziehungsweise dem Fernsehbildschirm direkt und unvergesslich ins Gehör gebrannt. Für Gábor Káli liegt die besondere Herausforderung des Filmmusik-Konzerts darin, nur mit der Musik, ohne den eigentlichen Film, Bilder in den Köpfen der Zuhörer zu erschaffen. Vor allem zählt für ihn aber eines: Dass das Publikum klassische Musik erleben kann, losgelöst von Konventionen und Erwartungen. Musik ist Fühlen. Also: Ohren auf!

Miriam Meister 29. APRIL 2016, 21.00 UHR, HIRSCH

PHIL & CHILL

ELEKTROBEAT TRIFFT KLASSIK

EKKI ELETRICO UND TOMMY YAMAHA  WILDSTYLE DJ‘S

Musik aus den Filmen „Psycho“, „JFK“, „Catch Me If You Can“ u. a. Musikalische Leitung: Gábor Káli; Staatsphilharmonie Nürnberg


XXX

: XXX

NUR IM RATHAUS WERKE VON WOLFGANG AMADEUS MOZART UND LUDWIG VAN BEETHOVEN

22. Mai 2016, 11.00 Uhr | Historischer Rathaussaal Wolfgang Amadeus Mozart KLARINETTENKONZERT A-DUR KV 622 Ludwig van Beethoven SINFONIE NR. 7 A-DUR OP. 92 DIRIGENT Marcus Bosch  SOLISTIN Annelien Van Wauwe, Klarinette

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STAATSTHEATER EXTRA

: DIE BLAUE NACHT

WAHRHEIT(EN) DIE BLAUE NACHT 2016 IM KULTURDREIECK LESSINGSTRASSE Die Stadt Nürnberg lädt zur Blauen Nacht 2016 unter dem Motto „Wahrheit(en)“ und das Staatstheater Nürnberg bietet davon inspiriert gemeinsam mit seinen Kulturpartnern entlang der Lessingstraße, dem DB Museum und dem Museum für Kommunikation, wieder ein abwechslungsreiches Programm auf der Straße und in den angrenzenden Häusern. Wahrheiten werden hinausposaunt, in den Raum gestellt, geglaubt und hinterfragt, verbogen und widerrufen und so manchem Zeitgenossen sagt man schon mal einen ‚spielerischen Umgang‘ mit der Wahrheit nach. Die Kunst des Unterscheidenkönnens von Wahrheit und Lüge, die werden Sie in der Blauen Nacht bei uns wahrscheinlich nicht hundertprozentig erlernen, aber ein wahres Vergnügen bereitet unser Programm in dieser Nacht mit Sicherheit! Zweifelsohne ist ein Highlight der Nacht der „Tunnel der Wahrheiten“ in der Lessingstraße, in dem Nürnberger Bürger*innen ganz unterschiedliche Antworten auf die Frage gegeben haben: „Was ist Ihr wahres Nürnberg?“ An „blutigen Wahrheiten“ darf sich das Publikum hemmungslos im Late-NightKonzert der Staatsphilharmonie berauschen, wenn das Opernhaus unter Klängen berühmter LeinwandThriller erzittert. Vorher kommen Sie dort auch der untergründigen Wahrheit der Opernhaus-Architektur bei einer Stirnlampenführung auf die Spur, sofern

Sie sich nicht von uns an der Nase herumführen lassen. Berüchtigt ist der Schwindel von „ewiger Jugend“, den auch das Theater gern zelebriert und zu dem das Schauspielensemble mit Ausschnitten aus dem musikalischen Abend „Ewig Jung“ durchaus Erhellendes beiträgt. Stars der regionalen und deutschen Poetry Slam-Szene liefern sich ebenfalls im Schauspielhaus heiße Wortgefechte um „Lüge“, „Wahrheit“ und alles dazwischen. Was dazwischen liegt, ist nur „ungefähr gleich“ mit einem der Begriffe: Aus dem Erfolgsstück „≈ [ungefähr gleich]“ gibt das Schauspielensemble aus gegebenem Anlass in den Kammerspielen Kostproben zum Besten. Wo Menschen über „Wahrheit“ reden, bilden sich zwangsläufig geflügelte Worte und Redewendungen heraus, die den Nagel auf den Kopf treffen. In der Disziplin der verbalen Treffsicherheit präsentiert Dr. Rolf-Bernhard Essig Staunens- und Merkenswertes in den Kammerspielen. Einen durch und durch wahrhaftigen Blick auf den Entstehungsprozess einer Choreographie räumt Ballettdirektor Goyo Montero den Besuchern in der BlueBox ein, wo eine offene Probe zu seinem neusten Werk „Four Quartets“ zu sehen ist. Und bei der abschließenden Blaue-NachtParty dürfen Sie Ihrer Begleitung unter funkelnden Kronleuchtern im Gluck-Saal versichern, dass sie „always true to you (in my fashion)“ sind – womit Sie dann auf jeden Fall bei der Wahrheit bleiben.

Verena Kögler 07. MAI 2016, 19.00 – 02.00 UHR, STAATSTHEATER NÜRNBERG

BLAUE NACHT KARTEN IM VORVERKAUF FÜR DAS KONZERT „DIE BLUTIGE WAHRHEIT“ FÜR 10 €. Während der Blauen Nacht kostenlose Tickets für das Konzert ab 18 Uhr am Staatstheater-Stand auf dem Richard-Wagner-Platz (nur mit dem Blaue-Nacht-Bändchen, je Bändchenträger*in 1 Platzkarte). Dort gibt es auch Theaterkarten zum Blaue-Nacht-Sonderpreis von 10 €. Nur solange Vorrat reicht. Zugang zu sämtlichen übrigen Veranstaltungen mit Blaue-Nacht-Bändchen. Veranstalter: Staatstheater Nürnberg, DB Museum, Museum für Kommunikation www.blauenacht.nuernberg.de, Twitter: #K3e 38


: STAATSTHEATER NÜRNBERG OPERNHAUS 19.00 - 21.30 Uhr (alle 15 Min.)

„LICHT INS DUNKEL“ Führungen durch das nächtliche Opernhaus 22.30 – 23.30 Uhr

„DIE BLUTIGE WAHRHEIT“ Late-Night-Konzert der Staatsphilharmonie Nürnberg GLUCK-SAAL/FOYER 23.30 – 02.00 Uhr

„ALWAYS TRUE TO YOU (IN MY FASHION) “ Abschluss-Party mit Swing, Blues, Motown und R’n’B unter Kronleuchtern SCHAUSPIELHAUS 19.00 / 21.00 / 23.00 Uhr

POETRY SLAM „WAHRHEIT GEGEN LÜGE“

FOYER, 1. OG 19 – 24 Uhr (alle 30 Minuten)

CARLO – SCHNELLZEICHNER UND KARIKATURIST FOYER, 2. OG 19.00 – 24.00 Uhr

COCKTAILBAR TINTO KONFERENZRAUM II, 2. OG ab 19.30 Uhr (stündlich)

LÜGEN IM CYBERSPACE Liveshows entlarven Manipulation und Rufschädigung im Internet TREPPENHAUS 2. OG 19.00 – 24.00 Uhr

WAHRES AUS DEM BIONIKUM Präsentiert von dem kleinen Roboter Nao

: DB MUSEUM FOYER EG, KASSE

20.00 / 22.00 Uhr

19.30 – 23.30 Uhr (stündlich)

KOSTPROBE: „EWIG JUNG“ Die ganze Wahrheit über das Altern!

„WAHR ODER FALSCH?“ Thematische Führung als Ratespiel

KAMMERSPIELE

KONFERENZRAUM III, EG

19.30 / 20.30 / 21.30 Uhr

19.00 – 24.00 Uhr

„ZWISCHEN UNS SEI WAHRHEIT! “ – UND ANDERE THEATER-LÜGEN Doktor phil. good Essigs Sprichwort-Sprint durch dramatische „Wahrheiten“

SPIELKABINETT – SEHEN SIE DER WAHRHEIT INS AUGE

20.00 / 21.00 / 22.00 Uhr

KOSTPROBE: ≈ [ungefähr gleich] Die ganze Wahrheit über die Arbeitswelt! BLUEBOX 19.00 / 19.30 / 20.00 / 20.30 / 21.00 Uhr

OFFENE PROBE ZU „FOUR QUARTETS“ mit Ballettdirektor Goyo Montero und Tänzer*innen des Staatstheater Nürnberg Balletts

: AUF DER LESSINGSTRASSE

19.00 – 24.00 Uhr

ILLUSIONEN – 10 UNGLAUBLICHE OPTISCHE TÄUSCHUNGEN RAUM ZUKUNFT, 1. OG 20.30 / 21.30 / 22.30 Uhr

KLANGWELTEN AUS CHINA UND EUROPA KIBALA 19.00 – 21.00 Uhr

ZAUBERER MARK VON HANNOVER

PINOCCHIO-PARADE

: MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION

vom Hauptmarkt zur Lessingstraße

EINGANG, 2. OG

19.00 – 24.00 Uhr

20.00 – 23.00 (stündlich)

DER TUNNEL DER WAHRHEIT Die Suche nach dem wahren Nürnberg – Video-Installation

FAKT ODER FAKE? Kurzführungen zu Irrtümern der Kommunikationsgeschichte

und 19.00 – 24.00 Uhr

19.00 – 24.00 Uhr

19.00 - 19.45 Uhr

WAHRE GAUMENFREUDEN Foodtrucks: Swagman und Guerilla Gröstl Brauerei Rittmayer Hallerndorf

: MUSEUMSGEBÄUDE FOYER EG 19.00 – 24.00 Uhr

TWITTERWALL Twittern Sie mit unter #k3e und #BlaueNacht FESTSAAL, 1. OG 19.30 / 20.30 / 21.30 Uhr

I:ZI VERZAUBERT MIT HIP HOP UND JAZZ 19.00 / 20.00 / 21.00 Uhr

BRAK’LUL RAPPT NÜRNBERGER WAHRHEITEN

PRINZESSIN, CASANOVA ODER BOT Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht informiert über Liebe und Wahrheit im Internet RAUM „SEHEN UND ZEIGEN“, 2. OG 19.00 – 21.00 Uhr

UNVORSTELLBAR! UNGLAUBLICH! Geschichten von Kindern geschminkt, gespielt oder gemalt!

STEMPELPUNKTE SAMMELN UND AM GEWINNSPIEL TEILNEHMEN!

Stempelstationen: Schauspielhaus und Museumskasse

SCHREIB-WERKSTATT, 2. OG 19.00 – 24.00 Uhr

WAHRE WORTE – WIRKLICH UND VIRTUELL Mit Gänsekiel oder per Twitter 39


STAATSTHEATER EXTRA

: BLAUE NACHT

DER BLUTIGEN WAHRHEIT AUF DER SPUR KRIMI-KONZERT ZUR BLAUEN NACHT

Ist der Mörder wirklich immer der Gärtner? Decken Detektive immer die Wahrheit auf? Kennt wirklich nur die Katze den Mörder? Ein Konzert mit Musik aus Klassikern der Filmthriller präsentiert die Staatsphilharmonie Nürnberg mit ihrem Musikalischen Leiter Gábor Káli zu vorgerückter Stunde der Blauen Nacht. Vom Fernseh-Krimi bis zum Thriller, vom Agenten-Drama bis zur mörderischen Komödie reicht das Programm, das erneut als Late-NightKonzert im Opernhaus zu erleben sein wird.

Man muss nur einmal am Sonntagabend beim „Tatort“ den Ton wegdrehen – und schon weicht die Spannung aus dem Krimi. Ohne Musik wäre die raffinierteste Mördersuche ein fades Spiel und der ausgeklügeltste Thriller langweilig. Das Konzert „Die blutige Wahrheit“ versammelt einige der bekanntesten und spannendsten Krimi-Filmmusiken: Wer kennt sie nicht, die schrillen Geigenstriche, zu denen in Alfred Hitchcocks „Psycho“ Janet Leigh in der Dusche ermordet wird? Der Komponist Bernard Herrmann benötigt nur die Streicher des Orchesters, um einen besonders subtilen Horror musikalisch zu inszenieren. Vom ersten Takt an ist die Bedrohung spürbar, die sich dann in der berühmtesten Duschszene der Filmgeschichte entlädt. Einer der berühmtesten historischen Kriminalfilme behandelt die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy 1963 in Dallas, deren genaue Umstände und Hintermänner bis heute nicht geklärt sind. Oliver Stone hat mit seinem Film „JFK“ die Debatte um Verschwörungen zur Ermordung des populären Präsidenten kräftig angeheizt. Die großartige Musik, die Altmeister John Williams zu dem Film komponiert hat, ist darüber ein wenig in Vergessenheit geraten – und gerade sie gibt dem Film seine tragische Größe. Neben diesen beiden fast sinfonischen KrimiMusiken spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg auch einige Evergreens der Krimi-Serien: Die Titelmelodien zu „Tatort“, „Der Kommissar“ oder „Stahlnetz“ hat jeder sofort im Ohr, der jemals einen Krimi-Abend vor dem Fernseher verbracht hat. Und natürlich darf auch die beschwingte Melodie nicht fehlen, zu der die unsterbliche Margaret Rutherford alias Miss Marple einst auf Mörderjagd gegangen ist.

SAMSTAG, 07. MAI 2016, 22.30 UHR, OPERNHAUS

DIE GANZE WAHRHEIT

KONZERT ZUR BLAUEN NACHT 2016

Musik von John Williams, Bernard Herrman, Lalo Schifrin, Ron Goodwin, Jerry Goldsmith u.a. aus den Filmen „Psycho“, „JFK“, „Catch Me, If You Can“, „Miss Marple“, Mission: Impossible“, „Capricorn One“ u.a. Musikalische Leitung: Gábor Káli; Staatsphilharmonie Nürnberg

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Sommerzeit Festspielzeit

Bregenzer Festspiele

„Turandot“

30.7. / 14.8. / 20.8. 2 Tg.ab 209,Busfahrt, ****Hotel, HP, Eintritt

Thurn und Taxis

Schlossfestspiele Regensburg

16.7. „Carmen“ 1 Tg. 199,Busfahrt, Eintr.Kat.2, Schlossführg.

Seefestspiele

Mörbisch

„Viktoria und ihr Husar“

22.7. / 27.7.16 3 Tg. 339,Busfahrt, ****Hotel in Wien, Eintritt

TANZ HAUTNAH

Römersteinbruch

OFFENE PROBE MIT GOYO MONTERO ZU „FOUR QUARTETS“

Musikfestspiele

St. Margarethen „Liebestrank“

4.8. - 6.8.16 3 Tg. 329,Busfahrt, Hotel-HP, Eintritt Kat. 3

Zur Blauen Nacht präsentiert Nürnbergs Ballettdirektor Goyo Montero auch diesmal wieder einen exklusiven Einblick in die Tanzwelt: In einer offenen Probe zu seiner neuesten Kreation „Four Quartets“, die innerhalb des dreiteiligen Abends „Kammertanz“ zugleich mit Choreographien von Christian Spuck und William Forsythe ihre Uraufführung feiern wird, bietet der Chefchoreograph des Staatstheater Nürnberg nicht nur Ausschnitte aus selbiger Produktion, sondern auch eine von ihm persönlich kommentierte Probe mit seinen Tänzern. Bewegungen aus der fertigen Choreographie werden exemplarisch herausgefiltert, fokussiert, präzisiert und wiederholt, bis alles passt: der Bewegungsablauf jeder einzelnen choreographischen Phrase, das Zusammenspiel der Tänzer untereinander sowie die Abstimmung auf die Musik. Dabei kann man erahnen, wie schweißtreibend, wie fordernd – aber auch wie kraftvoll und gänzlich erfüllend Tanzkunst ist. Jenseits der großen Bühne wird durch diese Präsentation ebenso ein Stück Theater- bzw. Ballett­alltag deutlich: Bis der perfekte Moment erreicht ist, der dann optimaler Weise an der Premiere und in den Folgevorstellungen immer wieder reproduziert werden kann, benötigt es viele, viele Proben, kostet es einige Mühen und ein hohes Maß an Geduld. Dass der menschliche Körper das Kapital eines jeden Tänzers ist – selbstredend. Und gerade Goyo Monteros Stücke zeichnen sich durch ein sehr athletisches, bisweilen akrobatisches Bewegungsrepertoire aus, das eine besondere Probensorgfalt nötig macht. Das alles ist hautnah zu verfolgen im kleinsten Spielort des Schauspielhauses, der BlueBox. Wo sich sonst die Tänzer einige Meter weit entfernt in der perfekt ausgeleuchteten Theaterillusion bewegen, ist hier nun gemäß des Blaue-Nacht-Mottos die ganze Wahrheit aus nächster Nähe zu sehen – ein besonderes Erlebnis gerade für diese intensiven Momente, in denen man den Tänzern und dem Choreographen quasi direkt über die Schulter schauen kann.

Sonja Westerbeck

Krumau „Rusalka“

10.8. - 12.8.16 3 Tg. 289,Busfahrt, ****Hotel, HP, Eintritt u.a.

Arena di Verona Aida · Carmen · La Traviata · Turandot · Troubadour

23.7. / 6.8. 3 Tg. 419,12.7. - 15.7.16 4 Tg. 579,Busfahrt, Hotel in Verona, Eintritt

Verona - Preisknaller

8.7. / 30.7.16 3 Tg. nur 259,Busfahrt, Hotel-Halbpension im Valpolicella-Gebiet, Eintritt

Opernfestspiele

Heidenheim

„La Bohème“

9.7. - 10.7.16 2 Tg. 169,Busfahrt, Hotel-HP, Eintritt, Führg.

KulturHighlights

Bachfest Leipzig

10.6. - 12.6.16 3 Tg. ab 239,Busfahrt, ****Hotel, Stadtrundfahrt

Rotterdam

Den Haag - Amsterdam

9.6. / 29.9.16 5 Tg.ab 479,Busfahrt, Hotel, Eintritte u. Führg.

Marienbad

Chopin-Festival

20.8. - 21.8.16 2 Tg. 255,Busfahrt, Hotel, HP, Führg.,Eintritt

Klassik in der „Wies“ 17.7. - 18.7.16 2 Tg. 289,Busfahrt, ****Hotel in Ettal, Eintritt

NRS gute Reise GmbH & Co. KG 90402 Nürnberg, Hallplatz 2

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AM LIEBSTEN JEDEN TAG THEATER

: STAATSTHEATER EXTRA

AM LIEBSTEN JEDEN TAG THEATER EIN OPERNGROUPIE ERZÄHLT

Meine erste Oper war „Die Meistersinger von Unter unseren Gästen im Staatstheater Nürnberg“, ich saß im 3. Rang / Seite und war hellauf Nürnberg gibt es einige „Wiederholungstäter“. begeistert. Meine zweite Oper war „Lucia di LamGemeint sind hier nicht Besitzer eines einzelnen mermoor“; am nächsten Tag war ich im SchallplatAbonnements, die pro Saison in vier, sechs oder tenladen und habe mir eine Gesamtaufnahme der acht unterschiedliche Stücke gehen, wie ihre Oper gekauft. Das ist jetzt ca. 45 Jahre her. Abo-Serie das vorplant. Gemeint sind Theaterbesucher, die ein und dieselbe Produktion mehrfach ansehen und nicht nur Abonnenten einer Abgesehen von der Schulplatzmiete: Wie lange einzigen, sondern gleich mehrerer Aboreihen haben Sie sich schon als Abonnentin an das Nürnberger sind. Solche Menschen Theater gebunden? sind selten zuhause Seit ca. 35 Jahren. » ICH BIN HIER NICHT DIE anzutreffen, dagegen EINZIGE WIEDERGÄNGERIN! « zuverlässig an beinahe Wenn Sie nicht im jedem Abend im StaatsOpernhaus sind, dann fintheater Nürnberg. Mit einem solchen Stammdet man Sie häufig nebenan im Schauspielhaus. Haben gast, die ihren Namen allerdings nicht nennen Sie unter den Sparten eine Präferenz oder mögen Sie möchte, hat sich Pressesprecherin Verena Kögler einfach beides? über die Leidenschaft zum Theater, vor allem Ich liebe die Oper! Wenn im Opernhaus nichts zur Oper unterhalten. Und da auch ein anonyläuft, dann gehe ich ins Schauspiel. Auch da gibt es mer Gesprächspartner irgendwie angesprochen ja musikalische Produktionen wie „Sekretärinnen“ werden muss, hat unsere Opernfreundin für sich oder „Männer“, aber ich mag auch reines Schauspiel. das Pseudonym „Mimí“ aus Puccinis „La Bohème“ Ob klassische oder moderne Inszenierungen, das ist gewählt. mir eigentlich egal. Nur mag ich keine Musikuntermalung im Schauspiel! Da wird der Text oft schwer Verena Kögler: Mimí, Sie sind fast an jedem verständlich und dann interessiert es mich auch Abend in einer der Spielstätten des Staatstheaters nicht mehr.

anzutreffen, meistens im Opernhaus: Woher kommt Ihre Liebe zum Theater oder zur Oper, wie hat das angefangen? Mimí: Angefangen hat es mit der Schulplatzmiete. Oder nein, eigentlich damit, dass mir meine Schwester Ausschnitte aus einer Oper zuhause auf Schallplatten vorgespielt hat. Ich weiß nicht mehr, welche Oper das war, aber ich war hin und weg. Und dann haben mir meine Eltern die Schulplatzmiete angeboten.

Werden Sie dem Staatstheater Nürnberg manchmal untreu, d. h. besuchen Sie gelegentlich auch andere Theater? Manchmal gehe ich auch nach Fürth. Die haben eine interessante Tanzreihe und unter den ungefähr vier Operngastspielen pro Saison sind auch immer mindestens zwei dabei, die mich interessieren.

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STAATSTHEATER EXTRA

: AM LIEBSTEN JEDEN TAG THEATER

Sie sehen sich viele Produktionen mehrfach an: Wird das nicht langweilig? Es ist durchaus interessant, ein Stück mehrmals zu sehen, denn die Aufführungen sind nie ganz gleich. Man entdeckt dabei immer wieder neue Details. Und man hört in der Oper ja auch immer wieder mal eine andere Besetzung. Trotzdem würde ich lieber viel mehr verschiedene Opern im Nürnberger Opernhaus sehen, aber es ist immer noch besser, ein Stück mehrfach anzusehen, als daheim zu bleiben! Wenn die Opernhaussanierung das bringt, dass man mehrere Operntitel in einem Zeitabschnitt zeigen kann, dann wäre das schon toll, auch für andere Besucher, die ein Stück gern ein zweites oder drittes Mal sehen würden, aber nicht im Zeitraum von drei Wochen. – Ich bin ja nicht die einzige Wiederholungstäterin am Haus!

Bildet sich unter den „Wiederholungstätern“ mit der Zeit eine „Gemeinschaft“, dass man sich regelmäßig trifft und Theater so auch als Ort des Austausches wahrnimmt? Ich habe für meine Opernbesuche eine feste Gruppe, angefangen hat das mit dem Opernabo U, das ich mit einer Freundin zusammen hatte. Da sind mit der Zeit immer mehr Leute dazu gekommen und es hat sich ein fester Kreis herausgebildet. Aber auch zu allen anderen Vorstellungsbesuchen habe ich „meine Leute“, die ich zum Theaterbesuch mitnehme. Der Aspekt des „Austauschens“ ist angenehm, allerdings für mich sekundär. Ich würde auch ganz allein in die Oper gehen, selbst wenn niemand außer mir da wäre.

Haben Sie eine ausdrückliche Lieblingsoper? Ja, „Andrea Chénier“ und „Die tote Stadt“! „Chénier“ ist seit jeher meine Lieblingsoper und ich musste etwa 40 Jahre darauf warten.

Wenn man so lange auf eine Oper wartet, wird man da nicht ungeduldig? Doch, und ich habe das eine oder andere auch schon persönlich angesprochen.

Gibt es denn noch mehr Titel, auf die Sie vielleicht warten? Ja schon, auf „I Medici“ zum Beispiel, von Leoncavallo. Davon habe ich eine Aufnahme zuhause, die liegt ganz oben auf. Aber es gäb‘ auch noch „Manon Lescaut“ oder „Billy Budd“, was ich gern mal hier sehen würde. Ich möchte dagegen nicht noch einmal den „Freischütz“, „Fidelio“, „Carmen“ oder „Orpheus und Eurydike“ – das habe ich alles schon in fünf, sechs Inszenierungen gehabt, das wird langweilig! Am 4. Mai 2016 stellt das Staatstheater Nürnberg seinen Spielplan für die Saison 2016/2017 in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor. Wir wünschen Mimí, dass vor allem der Opernspielplan für sie ein paar schöne Neuigkeiten bereit hält, und bedanken uns für das offene Gespräch!

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Ballett Schwere fürs

losigkeit

Herz Lucia 19 Jahre Auszubildende

Leidenschaft Theater Was bedeutet Theater für Dich? „Theater bedeutet für mich Freiheit. Die Freiheit, sich für kurze Zeit in eine Rolle hineinzuversetzen zu dürfen und die Welt für einen Augenblick zu vergessen.“ Lucia ist 19 Jahre alt, hat ihr Abitur in der Tasche und gerade die Ausbildung zur Krankenpflegerin begonnen. Die Rolle der Ärztin, die sie schon als Kind meisterte, will sie irgendwann auch als Erwachsene übernehmen, denn nach der Ausbildung soll das Medizinstudium folgen. Ebenso gut und zielstrebig beherrscht sie die „Rolle“ des Theaterfans – und das bereits seit Jahren. Schon als Kind war sie theaterbegeistert. Heute schlägt ihr Herz vor allem für das Ballett …


MIT TURANDOT UNTERWEGS IN EUROPA WIE EINE KOPRODUKTION AN PARTNERTHEATERN NEU ENTSTEHT Werkstattbericht zur internationalen Opernproduktion „Turandot“ mit dem Théâtre du Capitole de Toulouse und der Northern Ireland Grand Opera in Belfast (kurz: NI) von Lutz Schwarz, koordinierter Spielleiter und Regieassistent der Oper, der die Einstudierungen der Calixto BieitoInszenierung an den Partnertheatern leitete. Mit großer Spannung und Vorfreude erwartete ich im Sommer 2014 den Beginn der Proben an der unvollendeten, enigmatischen Oper des großen Musiktheatermagiers Giacomo Puccini, in der Inszenierung Calixto Bieitos – schließlich zählt der Katalane zu den gefragtesten Regisseuren unserer Zeit. Außerdem sollte diese „Turandot“, so war es vorab vertraglich geregelt, von mir als Spielleiter am Théâtre du Capitole in Toulouse und an der Northern Ireland Grand Opera in Belfast neu einstudiert werden. Für beide Häuser das erste Mal, dass eine Bieito-Inszenierung bei ihnen zur Aufführung kommen sollte. Es war nicht zu erwarten, dass Bieito dieses „Lyrische Drama“ als familienfreundliche Märchenhandlung im Sinne des Aristokraten Carlo Gozzi bebildern würde. Also heutiges Flüchtlingsdrama des Calaf oder Emanzipationsdrama der Frau in einer Männergesellschaft? Postdramatische Performance oder Illusionstheater?

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In den folgenden sieben Probenwochen suchten alle nach dem Bezug des Stückes, seiner Personen, seiner Situationen zu unserer Wirklichkeit. Kein Eskapismus. Ein szenisches Oratorium über unsere Zeit, nicht realistisch, das sollte es werden. Klar wurde, dass Calixtos katalanische, antiroyale Haltung auch in diese Produktion einfließen würde, was mir ein Jahr später in Belfast noch etwas Kopfzerbrechen machen sollte. Das Team googelte unablässig Bilder von Soldaten in China, im Italien des Faschismus, Menschen in Fabriken und Käfigen lebend, Bilder aus dem 20. und 21. Jahrhundert, und filterten die Geschichte einer machthungrig-lebensängstlichen Turandot heraus, den sozialen Rang der royalen Thronfolgerin demontierend, die auf den Träumer und Fremden Calaf trifft, der die Befreiung von der selbstverschuldeten Unmündigkeit sucht, aber mit ihr nicht durchsetzen kann. Das Resultat dieser Probenarbeit hat mich künstlerisch sehr überzeugt, ich fand es menschlich empathisch und nachdenklich stimmend.


GASTSPIEL

THÉÂTRE DU CAPITOLE DE TOULOUSE Toulouse wird wegen seiner roten Backsteinarchitektur die rote Stadt genannt. Das Théâtre du Capitole ist eine sehr gut organisierte, renommierte städtische Oper, im Stagione-Prinzip (kein Repertoire, Vorstellungen im Blocksystem), mit 1156 Plätzen, wurde 1736 errichtet und bildet kurioserweise baulich mit dem Rathaus eine Einheit. Es verfügt über einen Etat von ca. 33 Millionen Euro, beschäftigt 260 Mitarbeiter, das Orchestre Symphonique du Capitole, hat typischerweise für Frankreich kein festes Opernensemble, aber einen Opernchor mit 45 Mitgliedern, sowie eine Ballett-Kompanie mit 35 Tänzern. In Toulouse wurde mir sogleich versichert, wie stolz man sei, Calixto Bieito endlich in Frankreich zu haben. Noch nie wurde eine Produktion von ihm dort gezeigt. Calixto reiste nach dem „Konzept-Meeting“ wieder ab, um zur Generalprobe zurück zu kommen. Nun, dieser Aspekt gehört zum Business der Oper dazu, hier wird der Assistent zu einem „Revival Director“. Nur vier Wochen Proben. Nicht nur die äußeren Temperaturen wurden heißer und heißer. Wie meistens in der Oper setzte sich das Ensemble aus Sängern aus allen Kontinenten zusammen. Arbeitssprachen waren Französisch und Englisch. Wir probten in einer Fabrikhalle außerhalb, mit Solisten, Chorensemble und Team waren wir bis zu 80 Personen in einem relativ kleinen Raum. Wichtige Massen-Szenen mit Chor verlegte ich deshalb lieber auf die Bühne. Kein Glamour, kein Wein, kein Luxus, sondern konzentrierte Arbeit auf szenische Auf-, Abtritte, Bewusstsein, Absichten, Technik, Beleuchtung, vor allem innere, emotionale Bewegungen, die in Bühnenvorgänge übersetzt wurden. Um die szenischen Vorgänge aus der Nürnberger Inszenierung wiederherzustellen, musste ich die Arbeitsmethode der Einstudierung fundamental ändern. Ziel war es, weitgehend die Abläufe und die konzentrierte Spielweise, ihre Suggestionskraft, auch in Südfrankreich zu erreichen. Natürlich konnte

: STAATSTHEATER EXTRA

ich nicht improvisieren lassen, was zu völlig neuen Ergebnissen hätte führen können, die wiederum neue Aufgaben an Bühnentechnik und die anderen Bühnenkünste gestellt hätten. So erreichten wir auf anderen Wegen das Ergebnis der Bieito-Inszenierung, die Sänger führend, ohne sie in ein Korsett zu zwängen, fordernd, motivierend und dennoch frei. Die Atmosphäre untereinander war respektvoll und höflich im Umgang. Dann endlich auf der Bühne des bedeutenden Toulouser Hauses. Kompetenz und Hingabe der Mitarbeiter prägten die Probenabläufe. Man wollte gemeinsam bestmögliche Arbeit leisten. Das Ensemble, Solisten, Chor, Statisterie, die Kollegen aus Toulouse brachten die Begeisterung dafür, zeitkritische Aussagen im Musiktheater zu suchen und darzustellen, herzlich und emotional zum Ausdruck. Ich spürte zu meiner Freude, wie sich hier künstlerische Freundschaften bildeten, die über den Moment hinaus weiterleben werden. Der Applaus – und der Buhsturm – bei der Premiere waren groß. Die Regiehandschrift Calixtos erhitzte die Gemüter und wurde leidenschaftlich und kontrovers diskutiert. Auf ging es zum dritten und letzten Koproduktionspartner nach Belfast. NORTHERN IRELAND GRAND OPERA BELFAST Ein ganz anderes Pflaster als das warme südfranzösische bürgerliche Toulouse ist Belfast, die zweitgrößte irische Stadt mit ca. 280.000 Einwohnern, seit Generationen sozial gespalten zwischen den Anhängern des englischen Königshauses, den Royalisten oder Protestanten, und den die Unabhängigkeit Irlands einfordernden Katholiken. Auch während der sechs Wochen meiner Probenzeit in Belfast fanden Gerichtsprozesse als Folge der sogenannten „Troubles“, der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen 1968 und 1980, statt, die bis heute Wunden aufreißen und gewaltvolle Konflikte in der Stadt auslösen. Auch auf den Proben war die Haltung zur Monarchie nicht ganz einfach zu vermitteln, die Darstellung einer Prinzessin als von Francisco de Goyas Saturn inspiriertes, menschenfressendes Monster und einem Kaiser Altoum, der, pardon, mit vollgeschissenen Windeln Audienz hält. Solange ich nicht wusste, ob die antiroyalistische Haltung des Regieteams und der

» NI OPERA’S TURANDOT IS STUNNING «  The Irish Times

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ganzen Inszenierung das Ensemble in Belfast, das sich ausschließlich aus Iren und Engländern zusammensetzte, spalten würde, blieb ich in meinen konzeptionellen Äußerungen lieber in der rein persönlichen oder technischen Darstellung der Auftritte, ohne die semantische Bedeutung anzusprechen. Aber natürlich verstand das Ensemble diese Doppelbödigkeit. Das Gebäude der Grand Opera Belfast wurde 1895 gebaut von dem seinerzeit berühmtesten Theaterarchitekten des Königreichs Frank Matcham. Und weil die englische Königin damals auch Königin von Indien war, finden sich überall im Zuschauerraum Abbildungen von Elefanten. Es fasst 1063 Zuschauer und wurde lange Zeit als Varieté-Theater benutzt. Die NI Grand Opera ist eine kleine Kompanie mit drei festangestellten Beschäftigten (!): der Künstlerische Leiter, die Geschäftsführerin und ihre Assistentin. Alle anderen sind Freiberufler. Die von der Stadt und dem Art Council (Kulturbehörde) öffentlich finanzierte Opera hat einen Jahresetat von ca. 700.000 €. Sie mietet das Gebäude der Grand Opera Belfast für jeweils eine Woche vor den vier Opernproduktionen pro Jahr an. In dieser einen Woche müssen alle Auf- und Abbauten, Bühnenproben, Endproben und Vorstellungen stattfinden. Sie kooperieren mit dem einzigen Orchester Nordirlands, dem Ulster Orchestra. Diese „Turandot“ wurde musikalisch von dem Iren David Brophy geleitet, der mich auch in den schwierigen Momenten künstlerisch und menschlich unterstützte, wenn z.B. der Chor auf dem Boden liegend große Partien zu singen hatte. Immer wieder äußerte er seine Begeisterung darüber, dass wir in Deutschland mehr als 80 Opernhäuser haben („Jesus Christ, what a fucking chance“), die auch noch Repertoire pflegen. Eine solche Produktion bedeutete für die Kollegen in Belfast eine seltene Chance, große Oper zu gestalten. Mit diesem auch bei den Sänger*Innen

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vorherrschenden Enthusiasmus und Neugier gestalteten sich die Proben. Die wenigen drastischen Szenen wurden so zupackend gespielt, dass alle den Eindruck hatten, es sei immer Action auf der Bühne, was eigentlich nicht stimmt. Meistens herrscht ein Denken, Fühlen vor, mit einzelnen Impulsen. Die heiß umtwitterte Premiere fand einhelligen Applaus. Und wir waren überrascht: Im Publikum wurde im anschließenden Gespräch auf der Feier erstaunlich offen über die eigenen Konflikte in der Stadt gesprochen. Kein Hauch davon, dass die Oper ein Imageproblem habe und in Plüschsesseln repräsentative Kunst für eine kleine Elite böte. Ein Aufflackern. Die Inszenierung schien manchen Mut zum offenen Diskurs zu machen. Die Medienreaktionen spalteten sich dann eher in die erwarteten Richtungen: für oder gegen, Ressentiment oder Eloge, selten sachlicher Diskurs. Über die Arbeit an einem solchen Werk im internationalen Austausch ließe sich noch viel berichten. Vielleicht zeigt sich das Herausfordernde, Kuriose, aber auch Großartige der gemeinsamen Arbeit in einer letzten Momentaufnahme: Erst kurz vor dem Probenbeginn in Belfast wurde mir und dem Team mitgeteilt, dass diese „Turandot“ auf Englisch gegeben werden sollte. So sah ich mich kurzerhand mit den irischen Kollegen, Dirigenten und Sängern, den englischen, leider antiquierten Text aktualisieren: Ich korrigierte den englischen Text als Deutscher, in einer italienischen Oper, nach einem Konzept eines katalanischen Regisseurs, in Großbritannien, also Nordirland ... das kann ich meiner Mutter kaum erklären.

Lutz Schwarz

» A MAJOR ACHIEVEMENT, ONE THAT PUTS NORTHERN IRELAND OPERA ON THE MAP AS ONE OF THE MOST EXCITING AND INNOVATIVE COMPANIES IN EUROPE « Opera Traveller


LES INDES GALANTES DIE GALANTEN INDIEN

Ballett-Oper von Jean-Philippe Rameau

TERMINE: 03., 05., 08. MAI UND 01., 03., 05. JUNI 2016, OPERNHAUS

„Die Aufführung ist von gespinnerter, aufregender Großartigkeit.“ Süddeutsche Zeitung

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DER BAYERISCHE RUNDFUNK BERICHTET ÜBER DIE PREMIERE VON „AUS EINEM TOTENHAUS“ AUF DEM SENDER B5 AKTUELL: Regisseur Calixto Bieito […] führt das Publikum in eine Hölle des Menschseins, in eine Todesdimension des Lebens, um dort, schier unfassbar, so etwas wie eine verlorene, untröstliche Poesie einzufangen. DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG FÜHRT DAZU AUS: Bieito ist einer der wenigen Regisseure, die Kollektive in Individuen verwandeln können. Und nichts ist in diesem Stück wichtiger. DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG BILANZIERT: Nürnbergs Oper wartet mit einem beeindruckenden Männerkollektiv auf, das gerade in den Großaufnahmen der Individuen nachhaltige Wirkung hinterlässt. DAS TANZ-MAGAZIN „DANCE EUROPE“ LOBT GOYO MONTEROS BALLETT „LATENT“: ‚Latent‘ is certainly an abstract work, yet there is a definite thread which binds all the elements together, forming an important message establishing that thin line drawn between madness and sanity. The company […] looked powerful and striking as ever, leaving behind a hint of defiance in their approach which was compelling. This was simply Goyo Montero at his best! ‚Latent‘ ist zwar ein abstraktes Werk, doch gibt es einen roten Faden, der alle Elemente miteinander verbindet und eine wichtige Botschaft formuliert, die den schmalen Grat zwischen Wahnsinn und geistiger Gesundheit markiert. Die Compagnie […] wirkte kraftvoll und beeindruckend wie immer, hinterließ zudem den Eindruck eines Hauchs von Trotz in ihrer Herangehensweise. Das war schlichtweg Goyo Montero in Bestform! FÜR DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN BOT MARCUS BOSCH MIT DEM „MITREISSENDEN BÜNDNIS“ VON SWR BIG BAND UND STAATSPHILHARMONIE BEIM 4. PHILHARMONISCHEN KONZERT EINEN „GROSSEN ABEND“: „Allein die Drum-Soli von Guido Jöris (zusammen mit dem philharmonischen Paukisten Christian Stier) waren den Bravosturm wert. […] So war es ein Abend, der bestens anfing und noch besser aufhörte.“

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ÜBER DIE „EINKEHR MIT BACH“ AM KARFREITAG IM OPERNHAUS SCHREIBT DIE NÜRNBERGER ZEITUNG: „Wie hellhörig stellen sich die Solisten doch auf das fabelhaft durchgeformte Konzept von Marcus Bosch ein. Bravourös, gänzlich unmanieriert begeistert der ungarische Tenor Dávid Szigetvári in der Partie des Evangelisten. […] Edle Bläserstimmen unterstreichen im Kammerensemble fein ausgehörte instrumentale Farbigkeit. Alles in allem: ein Bach voll rhythmischer Spannkraft, strukturell wie emotional akkurat durchgeführt.“ … UND DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN ÜBER DIE AUFFÜHRUNG AM KARSAMSTAG IN ALTDORF: „Orchester, Chor (Vokalwerk Nürnberg), die Solisten auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Das sah sich in intensive Zeugenschaft versetzt: […] Diese Passion ruhte sich keinen Moment auf den barocken Schönheiten von Bachs musikalischer Erfindung aus, sondern betonte Expressivität, Unerbittlichkeit.“ ÜBER DIE „VOLKSFEIND“-PREMIERE BERICHTETE DER BR: […] Ungeheuer heutig, ungeheuer zeitgemäß. […] Mit vielen Brüchen arbeitet die Inszenierung, mit Anleihen bei „Nora“ und der „Wildente“ und schafft […] tolle Bilder und Choreographien. Wenn zu Edvard Griegs „Peer Gynt“-Klaviersuite etwa die Journalisten Hovstad und Billing und die Stadträtin sich an der Rampe in starrer Ballettpose verlieren, wenn es nach Stockmanns Vortrag Plastikflaschen regnet, die ihn traumatisieren und sprachlos machen, oder alle am Ende im Giftschaum baden. UND DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG KOMMENTIERTE: Pia ist nun der Widerpart Stockmanns, als Stadträtin will sie Thomas zum Wohle der Gemeinschaft zur Räson bringen. Der so hineingeholte Geschlechterkampf funktioniert prima, Julia Bartolome, neben Stefan Willi Wang das zweite Kraftzentrum der Aufführung, gibt eine Business-Frau: Die Wirtschaft muss brummen, wen kümmern kranke Kurgäste. UND DER DONAUKURIER SCHREIBT […] eine alle Register des Regietheaters ziehende, ebenso beeindruckend unterhaltsame, wie streckenweise oberflächliche Inszenierung begeistert zu feiern.


BR-KLASSIK BERICHTET ÜBER DIE PREMIERE VON „LES INDES GALANTES“: Laura Scozzi [ist] am Staatstheater Nürnberg mal wieder eine durchweg unterhaltsame, witzige, kurzweilige, schwungvolle und charmante Inszenierung gelungen. […] Diese Nürnberger Inszenierung kann sich wirklich hören und sehen lassen. Barockoper völlig ohne Staub und voller Leben. DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG DAZU: Scozzi vereint in ihrer Inszenierung abgeklärten Humor mit Lust an toller Ausstattung, nimmt die Vorlage hemmungslos als Folie für unsere Zeit und ist doch rettungslos idealistisch. Aber lustig […] Subtil ist auch Dirigent Paul Agnew nicht, aber furios. […] Die Aufführung ist von gespinnerter, aufregender Großartigkeit. DER MÜNCHNER MERKUR ERGÄNZT IM HINBLICK AUF DIE AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER ANSTEHENDE PREMIERE: Die Nürnberger haben da was vorgelegt. UND ÜBER FACEBOOK LIESS UNS SEBASTIAN MEYER WISSEN: Ich war hin und weg. So was habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. So eine verrückte, aber dennoch mit rotem Faden versehene Aufführung ... Wow! Ganz großes Kino war das!

ZUR URAUFFÜHRUNG VON „DIE LOTTERIE / FRAUEN DES KRIEGES“ RESÜMIERT DIE DEUTSCHE BÜHNE: Regisseurin Patricia Benecke setzt nicht aufs Reden, sie will spielen. Oder spielen lassen. […] Das funktioniert bestens, wenn der pöbelnde SöldnerJunior und die keifende Oma (Thomas L. Dietz, Marion Schweizer) im Container missgelaunt aneinander geraten und die kultivierte „mittlere Generation“ (Thomas Nunner, Adeline Schebesch) sich spitzmündig mit Schleierblick am Gegenbild abarbeitet. Auch das Motiv der geradezu verinnerlicht strickenden, Äpfel schnippelnden, Nüsse knackenden Hausfrauen, die wie selbstverständlich von der eigenen Humanität überwältigt werden, als sei endlich mal wieder der Heilige Geist unterwegs, passt als Basis wunderbar. UND DIE NÜRNBERGER ZEITUNG SCHREIBT: Es macht Vergnügen, den Akteuren bei der Ausübung ihres Handwerks zuzuschauen. […] Patricia Benecke lässt ihnen Zeit und Raum. Die Bühne von Elena Köhler besteht nur aus einer Spielfläche mit eingelassenen Vertiefungen. Für die Zeit lässt die Regisseurin große Pausen setzen, langsame Gänge zelebrieren und findet für das Warten aller Personen im zweiten Teil die Metapher des allgemeinen Strickens. So entsteht – durch Musik von Bettina Ostermeier aufgeladen – eine melancholisch dichte Atmosphäre wie bei Tschechow.

Internationale Orgelwoche Nürnberg

03 JUNI 2016

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Zum 29. LIEDGUT-ABEND im Gluck-Saal wartet die Mezzosopranistin IDA ALDRIAN mit einem Liederprogramm von JOSEPH MAR X, RICHARD STR AUSS UND ERICH WOLFGANG KORNGOLD auf, ganz im Zeichen von Spätromantik und Jahrhundertwende. Am Klavier begleitet sie dabei HELMUT DEUTSCH, den u. a. eine langjährige Zusammenarbeit als Liedbegleiter mit Hermann Prey verband. Bereits in ihrer ersten Spielzeit am Staatstheater Nürnberg war und ist die junge Österreicherin in fünf verschiedenen Opernproduktionen zu erleben. Mit „Götterdämmerung“ gab sie ihr Nürnberg-Debüt als 1. Norn und Floßhilde, in „Die Hochzeit des Figaro“ verkörperte sie Cherubino, in „Die Fledermaus“ den Prinzen Orlofsky, in „Carmen“ die Mercédès, im „Rigoletto“ wird sie schließlich die Maddalena übernehmen. In der Johannespassion sang sie darüber hinaus auch die Alt-Partie. 15. MAI, 20 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Zum SYMPOSIUM „ZWISCHEN PE SSACH UND TE DEUM“, das sich am 28. Februar 2016 im Gluck-Saal intensiv mit Fromental Halévys Oper „DIE JÜDIN“ (La Juive) beschäftigte, erscheint in der Reihe der SYMPOSIUMSPUBLIKATIONEN „MUSIKTHEATER IM DIALOG“ zur Premiere von „Rigoletto“ (29.05.) eine weitere Ausgabe. In der nun bereits vierten Ausgabe der Reihe sind Texte zu den Beiträgen der Referenten Prof. Dr. Anselm Schubert, Prof. Dr. Arnold Jacobshagen, Dr. Karl LeichGalland, Prof. Dr. Clemens Risi und Prof. Dr. David J. Levin enthalten. Das Heft ist zum Preis von 3,50 € an den Vorverkaufskassen und am Programmheftverkauf während der Vorstellugen im Opernhaus zu

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erhalten oder über den Web-Shop der Staatstheater-Homepage zu beziehen. +++ +++ +++ +++ +++ FIT ZGER ALD KUSZ , Autor unserer Erfolgsproduktion „Lametta“, wurde am 10. März die K A R L- B RÖ G E R- M E DA I L L E DER KARL-BRÖGER-GESELLSCHAFT verliehen. Kusz ist der erste Preisträger der Auszeichnung, die fortan jährlich zur Erinnerung an den fränkischen Arbeiterdichter Bröger verliehen wird. +++ +++ +++ +++ +++ Am 13. März 2016 nahm die Produktion „Das Leben der Bohème“ A bschied von der Bühne de s Schauspielhauses. Seit der Premiere im April 2015 erfreuten die Schauspielerinnen und Schauspieler singend, tanzend und vom Künstlerleben erzählend mit diesem besonderen Musikabend. Das im Publikum gesammelte Geld für ein „Kostümfest“ der Protagonisten wurde der AIDS-HILFE NÜRNBERG gespendet. Unser Publikum war dabei äußerst großzügig: Im Verlauf der Vorstellungen kamen ÜBER 5.000 € zusammen, die das Staatstheater dem Verein zukommen lassen konnte. +++ +++ +++ +++ +++ Nach fünf Jahren ist das furiose Klangfeuerwerk wieder in Nürnberg: Vom 2. bis zum 7. August kommt das Er folgsprogramm „STOMP“ als Sommergastspiel auf die Bühne des Opernhauses. Mit zwei neuen Showszenen zeigen die kreativen Köpfe von „STOMP“, Luke Cresswell und Steve McNicholas, wie viel Energie in ihrem Programm steckt. Der Vorverkauf läuft bereits jetzt über die Ticket-Hotline unter 01806 101011. +++ +++ +++ +++ +++

Die Sopranistin URSULA WENDTWALTHER ist am 17. Februar 2016 VERSTORBEN. Sie gehörte von 1970 bis 1994 dem Ensemble des Nürnberger Opernhauses an und sang hier alle großen Partien ihres Fachs, darunter Elisabeth in „Don Carlos“, Agathe im „Freischütz“, Eva in „Die Meistersinger von Nürnberg“, Tosca sowie Marie in „Die Soldaten“ und zahlreiche Mozart-Rollen wie Donna Elvira, Fiordiligi, Pamina und die Gräfin in „Die Hochzeit des Figaro“. Zu den tiefen Eindrücken, die diese vielseitige Künstlerin hinterlassen hat, gehört auch die Uraufführung von Alexander Zemlinskys Oper „Der Traumgörge“ 1980.

+++ +++ +++ +++ +++ POLNISCHER JAZZ auf höchstem Niveau ist mit dem WOJTEK MAZOLEWSKI QUINTETT in der BlueBox zu Gast: Der begnadete Bassist Mazolewski weiß, was Zeitgeist musikalisch bedeutet, lässt ihn grooven und gewinnt die Publikumsherzen weltweit mit seiner unkonventionellen rebellischen Art. Das Konzert ist der Abschluss der 11. Polnischen Filmwoche und ein erster Vorgeschmack aufs TALKING ABOUT BORDERS FESTIVAL! 13. MAI, 20.30 UHR, BLUEBOX +++ +++ +++ +++ +++


Z u r S P I E L Z E I T 2 018 / 2 019 ÜBERNIMMT JENS-DANIEL HERZOG DIE INTENDANZ am Staatstheater Nürnberg. Wie Staatsintendant Peter Theiler aktuell wird auch er die Operndirektion übernehmen. Seit 2011 ist er Intendant der Oper Dortmund, die er binnen weniger Jahre zu einem der führenden Häuser in Nordrhein-Westfalen machte, wohin er international renommierte Künstler holte und wo er gleichzeitig erfolgreich neue Talente förderte. Heute erreicht die Oper Dortmund durch ihr Spielplanangebot ein Publikum aus nahezu allen Gesellschaftsschichten. Daneben hat Jens-Daniel Herzog auch als Regisseur an renommierten Opernhäusern wie der Oper Zürich, der Oper Frankfurt, der Dresdner Semperoper und der Hamburgischen Staatsoper Maßstäbe gesetzt. In Nürnberg hat er bereits Verdis „Aida“ (2009) und Puccinis „Tosca“ (2012) inszeniert. +++ +++ +++ +++ +++ Ein Erlebnisort für alle Bürgerinnen und Bürger, ein Ort, an dem man sein will und der alle Sinne berührt, das war die Vision von Stiftungsvorstand Christian Ruppert. Da der öffentliche Raum rund um das Staatstheater im Zuge des Bauvorhabens „Opernhaus“ ab 2023 zur großen Baustelle wird, ging es darum, die in die Jahre gekommenen Infrastrukturen zwischen Staatstheater und Agentur für Arbeit weiter zu verwenden und dennoch

ein großes „FRÜHLINGSERWACHEN“ zu initiieren. Dazu hatten sich in einem gemeinsamen Schulterschluss das Staatstheater Nürnberg, der Service Öffentlicher Raum der Stadt Nürnberg (SÖR) und die PS Parkhaus Service Nürnberg GmbH verständigt. Die Projektsteuerung und Fachplanung hatte im Auftrag des Staatstheaters Frau Dipl.-Ing. Daniela Bock vom Nürnberger Landschaftarchitekten- und Stadtplanerbüro Grosser-Seeger übernommen. Somit können sich die Nürnberger*innen auf etliche Überraschungen im Umfeld des Staatstheaters freuen. Ein Höhepunkt ist in diesem Zusammenhang das Gastspiel von Jeppe Heins populärer Brunnenanlage „Hexagonal Water Pavilion“ im Jahr 2016. Der Brunnen wird ab 10. Mai 2016 den ganzen Sommer lang auf dem Platz zwischen dem Verwaltungstrakt des Staatstheaters und der Agentur für Arbeit sprudeln.

ENGLISH TOILETRIES FÜR SIE UND IHN

z.B. von Crabtree & Evelyn, Bronnley, Penhaligon’s, Floris, Woods of Windsor

+++ +++ +++ +++ +++ RICHARD STRAUSS‘ spätes Streichsextett gibt dem 6. KAMMERKONZERT der PHILHARMONIE NÜRNBERG E.V. seinen Titel: „METAMORPHOSEN“. Daneben steht auch dessen geradezu überirdisch schönes Sextett aus der Oper „Capriccio“ auf dem Konzertprogramm, ebenso wie das Werk des Wiener Wunderkindes und Teenie-Stars ERICH WOLFGANG KORNGOLD, der sein Streichsextett in D-Dur im Alter von 19 Jahren vollendete. Es spielen: Manuel Kastl, Sophie von Krosigk, Ulrich Schneider, Christoph Speer und Arita Kwon.

FINE FOOD

z.B. Englische Kekse, Marmeladen, Tees Deutschlands wohl umfangreichstes

ROSENKULINARIUM Unser Geschäft ist in der Nähe des Opernhauses, beim Parkhaus Sterntor um die Ecke, am Beginn der Fußgängerzone. Im Internet finden Sie uns unter: www.rosegardens.de

08. MAI, 15.00 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Der DAMENCLUB ZUR FÖRDERUNG DER OPER NÜRNBERG lädt zu seinem traditionellen SOMMERNACHTS-BENEFIZKONZERT ein – in diesem Jahr bereits in einer lauschigen Mainacht: Solisten des Opernensembles und des Internationalen Opernstudios präsentieren im Opernhaus beliebte Arien und Duette sowie unvergessliche Highlights aus Operette und Musical. Die Musikalische Leitung hat Kapellmeister Andreas Paetzold, Staatsintendant Peter Theiler führt als Moderator durch das Programm. Der Erlös des Benefizkonzertes kommt der Oper des Staatstheaters zugute. 09. MAI, 19.30 UHR, OPERNHAUS +++ +++ +++ +++ +++

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INFORMATION UND TICKETS 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de ADRESSEN SPIELSTÄTTEN: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Kommunikation, Marketing, Theaterpädagogik Titel: „Les Indes galantes“ Im Bild: Michaela Maria Mayer, Tanzensemble Foto: Ludwig Olah Fotos/Illustrationen: Marion Bührle, Philipp Horak, Franziska Isensee, Jutta

Missbach, Ludwig Olah, Christian Ruvolo, Oliver Schuck, Lena Semmelroggen, Heiko Stahl, Bettina Stöß, Jan Voth, Grazyna Wanat; Photocase.com/Adria/der.helge/Maccaroni/madochab Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: April 2016, Änderungen vorbehalten

Hauptsponsor

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Hauptsponsor Schauspiel

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