»Fast Forward« 2016

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Staatstheater Braunschweig Neu seit 1690 !

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GRUSSWORT WELCOME Die sechste Ausgabe des Festivals »Fast Forward« wirft erneut ein großes Netz über ganz Europa aus, das von Norwegen bis in die Türkei und von den Niederlanden bis Georgien reicht. Dabei verhandeln alle Arbeiten der jungen Regisseurinnen und Regisseure Themen und Fragestellungen, die weit über ihren jeweiligen Entstehungsort hinaus Relevanz haben. Zugleich weisen alle Arbeiten sehr individuelle ästhetische Handschriften auf, die verschiedenen internationalen Einflüssen zu verdanken sind. Die Ergebnisse der jungen Künstlerinnen und Künstler sind somit echt europäisch. Wir werden in den vier Tagen von »Fast Forward« erleben können, wie selbstverständlich grenzenlos die darstellenden Künste Europas agieren. Dies freut mich besonders in Zeiten, in denen von einigen Kräften Europa als Union des gemeinsamen Handelns in Frage gestellt wird, vom »Brexit« bis zur Schließung von Grenzen. The sixth edition of the »Fast Forward« festival once again casts a large net across all of Europe, one that reaches from Norway to Turkey and from the Netherlands to Georgia. All the works of the young directors take on subjects and questions that have relevance far beyond the incidental locations of creation. At the same time, all works exhibit very individual aesthetic signatures, owing to various international influences. The productions of the young artists are in this way truly European. In the four days of »Fast Forward« we will be able to experience how the performing arts of Europe operate, observing no borders as a matter of course. This pleases me especially at a time in which Europe as a union of joint action is questioned by some forces, be it through »Brexit« or the closure of borders.

Gabriele Heinen-Kljajić Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Minister for Science and Culture, Lower Saxony

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ALLES THEATER! IT’S ALL THEATER! Antike trifft auf neue Stücke, Ödipus auf sechs Klosterschwestern, die Frage nach Glaube trifft auf ein Spiel mit Wirklichkeiten und Michael Jackson auf Igor Strawinsky – alles Theater? Ja, und alles aufregend anders und jedenfalls eine Begegnung wert. Gerade mal fünf Jahre alt ist das Regiefestival »Fast Forward« und hat sich doch als viel beachtete Plattform für den europäischen Theaternachwuchs bereits einen Namen gemacht. Auch 2016 gibt es herausragende Talente und deren neue Theatersprachen zu entdecken – mit acht Gastspielen bereist »Fast Forward« sieben europäische Länder. Auf die Frage nach der Zukunft des Theaters gibt der gegenwärtige Nachwuchs seine ganz eigenen Antworten; Visionen, Hoffnungen und Kritik inklusive. Die acht jungen Regisseur / innen, Kollektive und Performance­künstler / innen unterscheiden sich in Spieltraditionen, Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen ihrer Herkunftsländer. Gemeinsam ist i­hnen das Anliegen, für Themen und Tabus eine Ästhetik zu finden, mit der sie das Theater im Hier und Heute positionieren. Weder eine thematische noch eine ästhetische Richtschnur grenzt das Festivalprogramm ein – »Fast Forward« setzt auf Neugier und die Freude an Überraschungen, die auch scheinbar Vertrautes in einem neuen Licht zeigen. Denn die Spannbreite zwischen klassischen Stoffen und neuer Dramatik, zwischen Schauspiel, Dokumentartheater, Performance und Tanz ist unberechenbar weit. In hybriden Formen oder essayistischen Spielanordnungen, mal bildgewaltig, dann wieder wortstark erzählend und laut denkend lässt sich bei »Fast Forward« erleben, wie sich der Begriff von Theater in zeitgenössischen Formsprachen neue Räume schafft. Sie sind herzlich eingeladen, sich Ihre persönlichen Eindrücke zu machen. Nicht von ungefähr diskutieren und feiern wir mit Publikum und Künstlern am liebsten die Festivalnächte durch – als eine produktive Antwort auf die Herausforderungen durch Kunst. 3


Antiquity encounters new plays, Oedipus six nuns, the question of faith a game of realities, and Michael Jackson Igor Strawinsky – all theater? Yes, and everything excitingly different and in every case worth an encounter. The directors’ festival »Fast Forward« is only in its fifth year and still it has already made a name for itself as a high profile platform for young European theater professionals. In 2016 outstanding talents and their new theater languages are also there to be discovered. With eight guest performances, »Fast Forward« travels to seven European countries. To the question of theater’s future the contemporary young theater makers give their very own answers – including visions, hopes and criticisms. The eight young directors, collectives and performance artists come from different theater traditions, training and work conditions in their native countries. Common to all of them is the wish to find an aesthetic response to themes and taboos with which they position theater in the here and now. The festival program is not restricted by thematic or ­aesthetic guidelines – »Fast Forward« relies on curiosity and the delight in surprises which show even the seemingly familiar in a new light because the spectrum existing between classical materials and new drama, between theater play, documentary play, performance and dance is immeasurably wide. In »Fast Forward« it is possible to experience how the concept of theater in contemporary formal languages creates new spaces through hybrid forms and essay-like configurations of play, at times strong in images, and then again telling stories in powerful language and thinking aloud. You are cordially invited to experience your own impressions. Not coincidentally we enjoy most of all spending entire festival nights debating and celebrating with audience and artists – a productive answer to the challenges posed by art.

Joachim Klement Generalintendant General Manager

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Barbara Engelhardt Festivalkuratorin Festival Curator


FÖRDERER & UNTERSTÜTZER SPONSORS & SUPPORTERS gefördert von sponsored by

in Zusammenarbeit mit in cooperation with

Dank für Unterstützung an Special thanks go to

Gesellschaft der Staatstheaterfreunde in Braunschweig e.V.

Vielen Dank an die Gesellschaft der Staatstheaterfreunde e. V. und an die freundlichen Braunschweiger Gastgeberinnen und Gastgeber, die für die europäischen Theaterstudierenden unseres Rahmenprogramms Gästebetten zur Verfügung stellen. Special thanks go to the Society of Friends of the State Theater Braunschweig and to all the friendly hosts from Braunschweig providing guest beds for the students of European Theater Schools in our supporting program.

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FESTIVALKALENDER FESTIVAL CALENDAR

24.11. DO THUR

19.00 Kleines Haus FESTIVALERÖFFNUNG

25.11.

19.30 – 20.50 Kleines Haus LIKE A PRAYER Corinne Maier (CH)

18.30 – 19.30 LOT-Theater SITUATION MIT DOPPELGÄNGER Oliver Zahn, Julian Warner (DE)

FR FRI

26.11.

16.00 – 17.05 Haus Drei ES WAR EINMAL EIN HAUS Gülce Uğurlu (TR)

17.30 – 18.45 PB 1/2, Großes Haus DIE TROERINNEN Data Tavadze (GE)

27.11.

11.00 – 14.00 Kleines Haus KÜNSTLERBRUNCH

15.30 – 16.20 Hausbar, Großes Haus SACRE Kevin Barz (DE)

SA SAT

SO SUN

Fußweg: zwischen Großem & Kleinem Haus & Haus Drei: ca. 10 Min. | zwischen LOT-Theater & allen anderen: ca. 20 Min. | Der Besuch aller Vorstellungen, die zeitlich hintereinander liegen, ist möglich. Mehr Infos & Stadtplan: S. 40 – 43.

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21.15 – 22.30 PB 1/2, Großes Haus DIE TROERINNEN Data Tavadze (GE)

21.30 – 22.30 LOT-Theater SITUATION MIT DOPPELGÄNGER Oliver Zahn, Julian Warner (DE)

22.00 Kleines Haus PARTY

20.00 – 21.20 Kleines Haus LIKE A PRAYER Corinne Maier (CH)

21.30 – 22.50 Großes Haus DIE SÜSSE TYRANNEI DES ÖDIPUS Maria Protopappa (GR)

22.00 Kleines Haus PARTY

21.00 – 21.50 Hausbar, Großes Haus SACRE Kevin Barz (DE)

22.00 Kleines Haus PARTY

20.00 – 21.15 PB 1/2, Großes Haus DIE TROERINNEN Data Tavadze (GE) 19.15 – 20.35 Großes Haus DIE SÜSSE TYRANNEI DES ÖDIPUS Maria Protopappa (GR) 19.30 – 20.35 Kleines Haus HOW DID I DIE Davy Pieters (NL)

21.15 – 22.30 LOT-Theater FORCED BEAUTY Nela H. Kornetová (NO, CZ)

17.15 – 18.20 Haus Drei ES WAR EINMAL EIN HAUS Gülce Uğurlu (TR)

18.45 – 20.00 LOT-Theater FORCED BEAUTY Nela H. Kornetová (NO, CZ)

20.30 – 21.35 Kleines Haus HOW DID I DIE Davy Pieters (NL) 22.15 Kleines Haus PREISVERLEIHUNG & ABSCHLUSSPARTY

Walk from Großes Haus & Kleines Haus to Haus Drei: ca. 10 Min. | from LOTTheater to all other venues: ca. 20 Min. | It’s possible to see all consecutively scheduled performances in a row. Further information & city map p. 40 – 43.

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Schweiz Switzerland

LIKE A PRAYER von by Corinne Maier Deutsch mit englischen Übertiteln German with English surtitles 24.11. um 19.30 Uhr & 25.11. um 20.00 | Kleines Haus Stückdauer Duration ca. 80 Min. Regie Direction Corinne Maier Ausstattung Stage Design & Costumes Valerie Hess Dramaturgie Dramaturgy Johanna Höhmann Künstlerische Mitarbeit Artistic Collaboration Kris Merken Musik & Sound Design Music & Sound Design Bernhard La Dous Video Video Gernot Wöltjen Licht, Technische Leitung Light Design, Technical Direction Thomas Kohler Produktion Production Franziska Schmidt / stranger in company mit with Julia Bihl, Johannes Dullin Religiöser Glaube entsteht und wächst im Zusammenhang mit bestimmten Begegnungen und persönlichen Erfahrungen. Die Schweizer Regisseurin Corinne Maier stellt die gerade heute wieder so komplexe Frage nach dem Glauben, indem sie den Geschichten hinter dem Glauben nachspürt: Warum glaubt man, was man glaubt – und wie bedingungslos? Was geschieht, wenn Religion zum Fixpunkt im Leben wird? Wie fraglos ist Glaube, der gelebt wird? In der Begegnung mit der Schwesterngemeinschaft des Klosters St. Josef im Muotathal der tiefsten Innerschweiz schälen sich erste Antworten heraus. Nach einer intensiven Recherchezeit im Kloster treffen zwei Performer / innen auf der Bühne wieder zusammen und ringen um eine persönliche Haltung und ihr Weltbild. Irritiert und doch fasziniert verhandeln sie unterschiedliche Glaubens- und Lebensvorstellungen, während sich die Schwestern per Video eindringlich zu Wort melden. Corinne Maier, geboren 1981 in Basel, Schweiz, studierte in Hildesheim Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis. Nachdem sie als Dramaturgin und Theaterpädagogin arbeitete, stand sie zunächst in Solo-Lecture-Performances selbst auf 8


LIKE A PRAYER | Foto: Guillaume Musset

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der Bühne und begann ab 2012, auch Regie zu führen. 2013 inszenierte sie »Past Is Present«, mit dem sie seither auf zahlreichen europäischen Festivals und in Indien tourte. Ausführliche Expeditionen und Recherchen stehen am Anfang ihrer oft dokumentarischen Theaterarbeiten. Religious faith develops and grows in connection with certain encounters and personal experiences. The Swiss director, Corinne Maier, poses the complex question of faith which once again has become relevant today by tracing the stories behind the faith: why does one believe what one believes, and how unconditionally? What happens when religion becomes the focal point in life? How unquestionable is a faith that is lived? In the encounter with the sisterhood of the St. Josef convent in the Muotathal, in the depths of Central Switzerland, answers first emerge. After an intensive period of research in the convent, two performers meet again on stage and struggle for a personal stance and their views of the world. Irritated and yet intrigued they negotiate different ideas of faith and expectations of life while the nuns speak out emphatically via video. Corinne Maier, born 1981 in Basel, Switzerland, studied Cultural Sciences and Aesthetic Practice in Hildesheim. After having worked as a dramaturge and theater pedagogue, she next starred in solo lecture performances and then began to work as a director in 2012. In 2013 she directed »Past Is Present«, a production she has since presented at many European festivals and in India. Extensive expeditions and research are the starting points for her often documentary theatrical work. mit Unterstützung von supported by Fachausschuss Theater und Tanz BS/ BL, Fondation Nestlé pour l’art, Stiftung Edith Maryon, Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG Basel), Ernst Göhner Stiftung und Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia gefördert von sponsored by PRAIRIE – das Koproduktionsmodell von Migros-Kulturprozent mit innovativen Schweizer Theatergruppen the co-production model of Migros-Kulturprozent with innovative Swiss theater companies.

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Georgien Georgia

Royal District Theatre

troeli qÀlebi WOMEN OF TROY DIE TROERINNEN von by Data Tavadze basierend auf wahren Geschichten und Euripides based on true stories and Euripides Georgisch mit deutschen und englischen Übertiteln Georgian with German and English surtitles 24.11 um 21.15 Uhr, 25.11. um 20.00 Uhr & 26.11. um 17.30 Uhr Probebühne 1 / 2, Großes Haus Stückdauer Duration ca. 75 Min. Regie Direction Data Tavadze Inspizienz Stage Manager Maia Sakhitkhusisvili Musik Music Nika Pasuri Ton Sound Engineering Teimuraz Margishvili Dramaturgie Dramaturgy Davit Gabunia mit with Nato Kakhidze, Ekatarina Kalatozishvili, Magda Lebanidze, Ketevan Shatirishvili, Ia Tchilaia Wie lässt sich mit der Erfahrung von Krieg leben und hoffen? Wie unwiderruflich prägt Krieg die Menschen? Fünf Frauen finden auf der Bühne zu einer Sprache für Angst und Schrecken, aber auch für Hoffnung. In Anlehnung an Euripides »Troerinnen«, in denen sich die Opfer und Entwurzelten des Trojanischen Kriegs in ihr Schicksal ergeben oder es verweigern, verleiht Data Tavadze dem postsowjetischen Georgien eine Stimme. Seit den 1990er Jahren ist die Kaukasusregion von Bürgerkriegen und militärischen Interventionen geprägt, die die Menschen in eine prekäre Gegenwart und vor eine ungewisse Zukunft stellen. In »Die Troerinnen« verknüpft der junge Regisseur und Autor Erzählungen georgischer Kriegsüberlebender mit dem antiken Stoff. Mit einem fulminanten Frauen­ ensemble zieht er so eine schlüssige Verbindung zwischen dem Mythos und den Konflikten geopolitischer Brennpunkte heute. Data Tavadze, 1989 in Georgien geboren, ist Regisseur und Dramatiker. Von Jugend an war er auch als Schauspieler 11


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troeli qÀlebi | Foto: Bobo Mkhitar


auf georgischen Bühnen zu sehen und ist seit 2008 in Tiflis am Royal District Theatre tätig, wo er mehrere Regie- und Dramenfestivals mitbegründete. Wie Menschen mit Kriegstraumata umgehen, ist ein wiederkehrendes Thema im Theater­ schaffen des mehrfach preisgekrönten Stückeschreibers und Regisseurs. How is it possible to live and hope after having experienced war? How irrevocably does war leave its mark on human beings? On stage, five women develop a language to communicate fear and terror, but also hope. Drawing on Euripides’ play »Women of Troy«, in which the victims and uprooted of the Trojan war either succumb to their fate or reject it, Data Tavadze lends a voice to Post-Soviet Georgia. Since the 1990s the Caucasus region has been marked by civil wars and military interventions, which position people in a precarious present and an uncertain future. In »The Women of Troy« the young director and author intertwines stories of Georgian war survivors with the material from antiquity. With a magnificent women’s ensemble, he draws a convincing connection between the myth and the conflicts of geopolitical hotspots today. Data Tavadze, born 1989 in Georgia, is a theater director and playwright. Since his youth he has also acted on stages in Georgia and since 2008 has worked at the Royal District Theatre, where he co-founded many theater directing and drama festivals. How humans cope with war trauma is a recurrent theme in the dramatic work of the playwright and theater director who has won multiple awards.

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Deutschland Germany Theaterakademie August Everding, Hochschule für Musik und Theater München Ballhaus Ost

SITUATION MIT DOPPELGÄNGER SITUATION WITH DOPPELGANGER von by Oliver Zahn & Julian Warner Deutsch mit englischen Übertiteln German with English surtitles 24.11. um 21.30 Uhr & 25.11. um 18.30 Uhr | LOT-Theater Stückdauer Duration ca. 60 Min. Regie & Konzept Direction & Concept Oliver Zahn, Julian Warner Tanzcoaching Dance Coach Quindell Orton, Klaus Steinbacher Stimme Voice Tinka Kleffner Regieassistenz Assistant Direction Sara Tamburini Ton Sound Engineering Udo Terlisten Licht Design Lighting Design Fabian Eichner Videoassistenz Assistant Video Hannah Saar Technische Leitung Technical Direction Jonaid Khodabakhshi mit with Julian Warner, Oliver Zahn Die Aneignung und Vermarktung sogenannter schwarzer Tanzformen hat Tradition. Sie reicht bis zu den Minstrel- oder Blackface-Shows des 19. Jahrhunderts zurück, wo Weiße im Zeichen von Sklaverei und Industrialisierung Schwarze in Form stereotyper Menschenbilder tanzend und singend imitierten. Die Fragen, die kulturelle Identität und deren Aneignung aufwerfen, sind bis heute geblieben: Welche Bedeutungen haben dabei Tänze, ob Cakewalk oder Schuhplattler oder Twerking? Gehören sie irgendwem? Als »Essay-Performance« untersucht »Situation mit Doppelgänger« den Vorgang kultureller Aneignung auf der Grundlage von Minstrel-, Pop- und Volkstänzen. Oliver Zahn und Julian Warner tanzen, klatschen und stampfen sich synchron durch kulturhistorische Fragen zum Tanz und dessen Deutungshoheit – irgendwo zwischen Rekonstruktion, Imitation und Parodie. Bei aller Ernsthaftigkeit ihrer sozio- und popkulturellen Analyse entsteht so eine spezielle Form Theater, in der Widersprüche auch komisch ausgereizt werden. 14


SITUATION MIT DOPPELGÄNGER | Foto: Nicole Wytyczak

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Oliver Zahn, geboren 1989 bei Stuttgart, studierte Regie an der Theaterakademie August Everding, München. Während seines Studiums entstanden die Essay-Performances »Situation mit ausgestrecktem Arm« und »Situation mit Doppelgänger«, letztere gemeinsam mit Julian Warner, geboren 1985, der Theater­ wissenschaft, Amerikanistik und Ethnologie an der LMU München studierte. Seit Oktober 2015 ist Julian Warner Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturanthropologie der Universität Göttingen, mit Schwerpunkte Black Diaspora Studies, Rassismus- und Popkulturforschung. The appropriation and commercialization of so-called black dance forms has a long tradition. It reaches back to the minstrel- and blackface shows of the 19th century, when, in times of slavery and industrialization, white people imitated stereotypical images of black people through dance and song. The questions that cultural identity and its appropriation pose have remained until today: what meanings do dances have in this context, be they cakewalk or Schuhplattler or twerking? Do they belong to anybody? In the form of an »essay-performance«, »Situation With Doppelganger« explores the process of cultural appropriation on the basis of minstrel, pop and folk dance. Oliver Zahn and Julian Warner dance, clap and stomp synchronously through the cultural-historic questions surrounding dance and its sovereignty of interpretation – somewhere between reconstruction, imitation and parody. With all the seriousness of their socio- and pop-cultural analysis, a special form of theater is created in which contradictions are also exploited comically. Oliver Zahn, born 1989 near Stuttgart, studied Directing Arts at the Theater Academy August Everding in Munich. During his studies, the essay-performances »Situation With Outstretched Arm« and »Situation With Doppelganger« were developed. The latter was developed together with Julian Warner, born 1985, who studied theater, American studies and ethnology at the LMU Munich. Since October 2015 Julian Warner has been a research assistant at the Institute of Cultural Anthropology at the University of Göttingen, where his main research interests are Black Diaspora studies, racism and pop-culture research.

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Griechenland Greece Experimental Stage -1

National Theatre of Greece –

Η γλυκιά τυραννία του Οιδίποδα

THE SWEET TYRANY OF OEDIPUS DIE SÜSSE TYRANNEI DES ÖDIPUS nach »König Ödipus« von Sophokles unter Verwendung der Übersetzung based on »Oedipus Rex« by Sophocles adapted using the translation von by I. N. Gryparis Griechisch mit deutschen und englischen Übertiteln Greek with German and English surtitles 25.11. um 21.30 Uhr & 26.11. um 19.15 | Großes Haus Stückdauer Duration ca. 80 Min. Regie Direction Maria Protopappa Choreografie Choreography Rhythm Hoppers (Avgoustinos Tran & Vassia Panayiotou) Lichtdesign Lighting Design Sakis Birbilis Regieassistenz Assistants Direction Andreas Andreou, Georgia Sotirianakou mit with Maria Apostolakea, Ektor Liatsos, Giorgos Papandreou, Apostolos Pelekanos, Thodoris Skyftoulis, Manos Stefanakis Damit die Götter die Stadt Theben vor der Pest bewahren, soll Ödipus König Laios’ Mörder finden. Ödipus, der die Wahrheitssuche als Herausforderung und Machtbeweis annimmt, bringt so einen Stein ins Rollen, der ihm bald selbst zum Verhängnis wird. Der antike Ödipus-Mythos in Sophokles Version ist nicht nur in Griechenland eine Art »Weltkulturerbe«. Die Schauspielerin Maria Protopappa weiß um die Inszenierungs- und Spielkonventionen, die im griechischen Theater den Umgang mit antiken Stoffen bis heute prägen. Als Regisseurin versucht sie genau diese zu unterlaufen. Sie holt die Figuren vom Heldenpodest herunter in eine familiäre Umgebung, in der sich kleine Geschichten ihren Weg in den großen Mythos hineinbahnen. Die Inszenierung kann sich auf ein lustvoll aufspielendes Ensemble verlassen, während sie die Schuldthematik als eine 17


18Η γλυκιά τυραννία του Οιδίποδα | Foto: Karol Jarek


offene Frage nach dem Wie und Warum von Handlungsverantwortung in den Mittelpunkt rückt. Wer trägt die Schuld an der Lage und wer steht heute dafür ein? Nicht nur in Griechenland hallen solche Fragen laut nach. Maria Protopappa, 1971 geboren, schloss neben Wirtschaftsund Soziologie-Studien ein Schauspielstudium an der Theaterschule Karolos Koun in Athen ab. Sie arbeitet seit Jahren sehr erfolgreich als Schauspielerin in Theater, Film und Fernsehen. 2013 gab sie als Regisseurin mit »Iphigenie in Aulis« ihren Einstand, 2016 folgte mit »Die süße Tyrannei des Ödipus« ihre zweite Inszenierung, mit der sie als Regisseurin zielstrebig an ihre bisherige Theaterkarriere anschließt. In order to save the town of Thebes from the plague, Oedipus is expected to find King Laios’ murderer. Oedipus, who accepts the search for truth as a challenge and as evidence of power, thus sets a stone rolling which soon causes his own downfall. The ancient myth of Oedipus in Sophocles’ version is a kind of »world heritage« not only in Greece. The actress Maria Protopappa knows the staging and performance conventions which in Greek theater continue to shape the approach to materials of antiquity. As a director she tries to circumvent exactly these conventions. She hauls the characters down from their heroes’ pedestals into familiar surroundings, in which little stories channel their way into the great myth. The production can rely on an ensemble that acts with relish, while she moves the topic of guilt into focus, as an open question regarding the When and Where of responsibility for one’s actions. Who is to the blame for the situation and who takes responsibility today? Such questions reverberate strongly, not only in Greece. Maria Protopappa, born in 1971, studied business and sociology, as well as acting at the Karolos Koun Theatre School in Athens. For many years she has been very successful as an actress in theater, film and television. In 2013 she had her debut as a director with »Iphigenia in Aulis«. With her second production »The Sweet Tyranny Of Oedipus« in 2016 she determinedly builds on her previous theater career.

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Türkei Turkey

EV’VEL ZAMAN HOUSE UPON A TIME ES WAR EINMAL EIN HAUS von by Gülce Uğurlu Türkisch mit deutschen und englischen Übertiteln Turkish with German and English surtitles 26.11. um 16.00 Uhr & 27.11. um 17.15 | Haus Drei Stückdauer Duration ca. 65 Min. Regie Direction Gülce Uğurlu Bühne Stage Design Meryem Bayram Lichtdesign Lighting Design Yakup Çartık Sound Design Sound Design Gökhan Deneç Licht Lighting Operation Rüştü Karabayram Ton Sound Operation Hakan Atmaca, Umut Gülday Produktionsassistenz Assistants Production Dilara Akan, Yasin Çıray, Furkan Ak, Turan Tayar Englische Übersetzung English Translation Deniz Vural Eine Koproduktion mit dem a co-production of İstanbul Theater Festival mit with Bedir Bedir, Funda Eryiğit, Esme Madra Ein Haus am Istanbuler Stadtrand, jener 17-Millionen-Stadt, die sich seit Jahren rasend schnell verändert. Die urbane Entwicklung Istanbuls ist von umwälzender Dynamik, doch es bleibt schwer zu durchschauen, welche Richtung der Wandel für Stadt und Gesellschaft nimmt. Zwei Schwestern treffen im Haus ihrer Kindheit aufeinander, beide Mittelschicht und beide in ihrem Alltag gefangen. Die eine zieht es ins Herz der Stadt, die andere sucht Ruhe an deren Rändern. Angesichts des Erbes, und weil ein früherer Nachbar, der von den städtischen Transformationen zu profitieren versucht, plötzlich auftaucht, werden Erinnerungen und Sehnsüchte wach. Aber wie in Tschechows »Kirschgarten« ist es zu spät: Die Veränderung steht vor der Tür und kappt die heimatlichen Wurzeln. Als Autorin beschäftigte sich Gülce Uğurlu wiederholt mit der Entwicklung der türkischen Gesellschaft in vielen Fa20


EV’VEL ZAMAN | Foto: Ali Güler

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cetten. Als Regisseurin verleiht sie der Uraufführung ihres Stückes durch ein omnipräsentes Bühnenelement einen Anstrich von Abstraktion, mit der starkes Schauspiel und neue Dramatik formbewusst zusammengeführt werden. Gülce Uğurlu, geboren 1977, studierte Schauspiel am Staatlichen Konservatorium Mimar Sinan in Istanbul, arbeitete zunächst als Schauspielerin und Stückeschreiberin, unter anderem für »Hässliches Menschlein« (»Çirkin İnsan Yavrusu«), das 2008 uraufgeführt wurde und auf europäischen Festivals Erfolg hatte. »Es war einmal ein Haus« ist nach zwei Kinderstücken ihre dritte Regiearbeit. A house on the outskirts of Istanbul, that city of 17 million that for years has been changing at breath-taking speed. Istanbul’s urban development has a sweeping dynamic, but it remains difficult to determine which direction the transformation takes for the city and the society. Two sisters meet in the house of their childhood, both middle class and both trapped in their everyday routines. One is drawn towards the heart of the city, the other searches for tranquillity on its outskirts. In view of the inheritance, and due to the sudden appearance of a former neighbour who is trying to profit from the urban transformations, memories and desires surface. But as in Chekhov’s »The Cherry Orchard« it is too late: the change is already upon them and clips the roots to home. As an author Gülce Uğurlu has repeatedly dealt with the development of Turkish society in many facets. In her role as director she uses an omnipresent stage element to impart a veneer of abstraction to the debut performance of her play, confidently joining powerful theatrical performances and new drama. Gülce Uğurlu was born in 1977 and studied acting at the Mimar Sinan Fine Arts University in Istanbul. She initially worked as an actor and playwright, including for »Ugly Little Human« (»Çirkin İnsan Yavrusu«) that premiered in 2008 and was successful at European festivals. »House Upon A Time« is her third project as a director, following two children’s plays. Dank an Thanks to BBT, Devlet Tiyatroları, Kadıköy Belediyesi, Batı Mahallesi Kentsel Dönüşüm Platformu, Çıplak Ayaklar Kumpanyası, D22, Erol Ercan, Duygu Güngör, Melih Kıraç, Cem Madra, Muhtar Pattabanoğlu, Mihran Tomasyan, Ata Ünal.

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Niederlande The Netherlands Frascati Producties / Davy Pieters

HOW DID I DIE von by Davy Pieters keine Übertitel notwendig no surtitles necessary 26.11. um 19.30 Uhr & 27.11. um 20.30 | Kleines Haus Stückdauer Duration ca. 65 Min. Regie, Text & Bühne Direction, Script & Set Design Davy Pieters Tonkonzept Sound Design Jimi Zoet Lichtdesign & Technik Lighting Design and Technical Support Bob Ages Coaching Marc Linssen, Jetse Batelaan, Loes van der Pligt mit with Klára Alexová, Indra Cauwels, Joey Schrauwen Da liegt sie, ein blondes Mädchen auf einem Waldweg, sie könnte tot sein. Was ist passiert? Einmal zurückspulen bitte: Da ist ein Junge, sie auf der Flucht, ein Übergriff. So war’s bestimmt. Aber hätte es nicht ganz anders sein können? In »How Did I Die« ist nichts, und schon gar nicht die eigene Phantasie, verlässlich. Die Wahrheit ist ein Puzzle, in dem sich unsere Phantasmen als grausam richtig oder falsch erweisen. Ein Mord hat stattgefunden, aber unzählige Wege könnten dazu geführt haben. Immer wieder spult die Inszenierung zurück, verschiebt die Konstellationen, Abläufe, Eindrücke und verwackelt damit auch die Bilder: Nähern wir uns der Wahrheit an oder entfernen wir uns zunehmend von ihr? Davy Pieters greift in »How Did I Die« auf den Medienzirkus und TV-Formate zurück, die uns in Mordfällen nicht erst seit Amanda Knox mit teilweise stereotypen Bildern faszinieren und manipulieren. Außerdem ging ihrer Arbeit eine Recherchephase bei der Amsterdamer Polizei voraus, in der sie sich über Techniken der kriminologischen Spurensicherung und Visualisierung informierte. Irgendwo zwischen Theater und Tanz angesiedelt nutzt die Inszenierung die Bühne für eine überraschend witzige Form der Erinnerungsarbeit, Rekonstruktion und Wahrnehmung von Wirklichkeit – wie ein guter Krimi. Nur dass wir hier mit den Geschehnissen rückwärts 23


24HOW DID I DIE | Foto: Anna van Kooji


laufen und nicht recht wissen, wer sich eigentlich auf dem Holzweg befindet. Davy Pieters, 1988 geboren, schloss 2011 ihr Regiestudium an der Theaterakademie Maastricht ab. Ihre oft sehr körperlichen Arbeiten sind u. a. von sozialen Medien und Videospielen in­ spiriert und befragen den Einfluss technologischer Entwicklungen auf die Bildphantasien und Wahrnehmungsweisen heute. There she lies, a blond girl on a forest path, she could be dead. What has happened? Briefly rewind, please. There is a boy, she on the run, an assault! This is what happened for sure. But could it not have been different? In »How Did I Die« nothing is reliable, and your own imagination least of all. The truth is a puzzle in which our phantasms are proven horrifyingly true or false. A murder has taken place, but innumerable ways could have led to it. Again and again the enactment winds back, shifts the constellations, sequences, impressions and thus also blurs the pictures: Are we coming closer to the truth or are we increasingly moving away from it? In »How Did I Die«, Davy Pieters recalls the media circus and TV formats surrounding murder cases which fascinate and manipulate us with often stereotypical images, not only since Amanda Knox. In addition, a research phase within the police force of Amsterdam preceded her work in order to get information about the techniques of forensic detection and visualization. Positioned somewhere between theater and dance, the production uses the stage for a surprisingly witty form of remembrance work, reconstruction, and perception of reality – like a good detective story; only that we are walking backwards with the events and are not quite sure who really is heading in the wrong direction. Davy Pieters, born 1988, gained her degree in Directing Arts at the Theatre Academy in Maastricht. Her often very physical pieces are inspired also by social media and video games, and enquire into the influence of technological developments on the pictorial imagination and modes of perception today.

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Norwegen / Tschechische Republik Norway / Czech Republic T.I.T.S. Akademi for scenekunst Fredrikstad

FORCED BEAUTY von by T.I.T.S. Englisch mit deutschen Übertiteln English with German surtitles 26.11. um 21.15 Uhr & 27.11. um 18.45 | LOT-Theater Stückdauer Duration ca. 75 Min. Regie, Konzept & Choreografie Direction, Concept & Choreography Nela H. Kornetová Choreografie Choreography Lærke Grøntved Bühne, Kostüm & Licht Scenography, Costume & Light Design Ann Sofie Godø, Heidi Dalene Musik & Tonkonzept Music and Sound Design Jonas Qvale Video & Grafik Video Design & Graphics Jan Hajdelak Husták Titelsong Theme Song Lærke Grøntved (music), Nela H. Kornetová (lyrics) & Jonas Qvale (arrangement) mit with Lærke Grøntved, Nela H. Kornetová Zwei Frauen und zwei Körper, eine subtile Tonspur, Video und eine dichte atmosphärische Performance, die es auf alle Sinne abgesehen hat: »Forced Beauty« ist eine audiovisuelle Theaterarbeit über Machtstrukturen, die Ästhetik von Gewalt und das Phänomen der Empathie. Sie gibt einen abgründigen Einblick in die Welt von Liebe und Hass, in der Faszination und Zumutung gleichermaßen ihren Platz behaupten. Zwei Frauen umkreisen einander, gehen sich an und geben alles – in Liebe oder Unterwerfung? Die Theatermacherin Nela H. Kornetová findet intensive Bilder für die Machtspiele auf der Bühne. Inspiration und Text sind dabei die alltäglichen Hasstiraden und Bösartigkeiten von blogs und posts im Internet als eine kommunikative Grundsituation in den sozialen Medien. Visuell stark bis zuweilen provokant im Einsatz der Mittel seziert die Performance einerseits das archaisch anmutende Kräftemessen zwischen Menschen, andererseits das durch die Medien explodierende Phänomen hemmungsloser Gewaltäußerungen. Wie blutig kann es mit einer »Bloody Mary« zugehen? Und wie funktioniert das menschliche Hirn in Sachen Empathie? 26


FORCED BEAUTY | Foto: Jan Haydelak Hustรกk

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Nela H. Kornetová wurde 1987 in der Tschechischen Republik geboren und studierte an der Norwegischen Theaterakademie Fredrikstad, wo sie sich gemeinsam mit anderen Studierenden zur freien Theatergruppe T.I.T.S. zusammenschloss. Die Gruppe arbeitet meist in hierarchielosen Konstellationen und entwickelt Ideen gemeinsam. »Forced Beauty« ist die zweite von Kornetová initiierte Arbeit, mit der sie die Möglichkeiten hybrider Theaterformen zwischen Spiel und Choreografie, Ton, Bild und Körper auslotet. Two women and two bodies, a subtle soundtrack, a video and a dense atmospheric performance which targets all senses. »Forced Beauty« is an audio-visual theater piece about power structures, the aesthetics of violence and the idiosyncratic phenomenon of empathy. It provides abysmal insights into the world of love and hate, in which both fascination and imposition equally demand room. Two women circle each other, approach each other and give all – in love or in submission? The theater maker, Nela H. Kornetová, finds strong images for the power games on stage. Inspiration and text are the everyday hateful tirades and the malice in blogs and posts in the Internet, as a fundamental communicative situation in social media. Visually strong and at times provocative in the use of its devices, the performance dissects, on one hand, the archaic seeming trials of strength between humans and, on the other hand, the exploding phenomena of unrestrained expressions of violence. How bloody can a »Bloody Mary« get? And how does the human brain operate with regard to empathy? Nela H. Kornetová was born in 1987 in the Czech Republic and studied at the Norwegian Theatre Academy Fredrikstad where they formed together with other students the independent theater group T.I.T.S. They often work in non-hierarchical constellations with ideas being developed collectively. »Forced Beauty« is the second performance initiated by Kornetová, in which she explores the possibilities of hybrid theater forms between play and choreography, sound, image and body. Dank an Thanks to Juli Apponen und and Mariann Hansen für ihre dramaturgische Unterstützung for their dramaturgical assistance, Johanna Dahlbäck und and Klara Krämer für die Filmarbeit for filming und an Freunde und Kollegen für ihre Hilfe während der Produktion and to friends and colleagues for their help along the way.

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Deutschland Germany

Otto Falckenberg Schule München

SACRE

ein Triptychon a triptych von by Kevin Barz Deutsch mit englischen Übertiteln German with English surtitles 26.11. um 21.00 Uhr & 27.11. um 15.30 Uhr Hausbar, Großes Haus Stückdauer Duration ca. 50 Min. Regie Direction Kevin Barz Bühne & Kostüme Stage Design & Costumes Josefine Gindorf mit with Fabian Kulp, Maj-Britt Klenke Der Vorhang öffnet sich: Die Schauspielerin stirbt. Es ist nicht das Ende, sondern der Beginn der Aufführung. Ein Ritus füllt den Zwischenraum, ein Pas de deux zwischen Bestatter und leblosem Körper. Was passiert, wenn auf der Bühne nicht theatralisch gestorben oder ein Totentanz zelebriert wird – sondern das Lebensende als Faktum am Anfang steht? Kevin Barz stellt sich der physikalischen Realität des Verfalls und einer der Techniken, die sich der Mensch im Umgang mit dem Tod als ein Mittel des »Übergangs« geschaffen hat: dem Bestattungsritual, Schminkutensilien und Formaldehyd inklusive. So wird die Arbeit des Thanatopraktikers hier Stücktext und Grundlage für eine Choreografie, die die menschliche Vergänglichkeit und die Theatralität unserer Begegnung mit dem Tod sichtbar macht – mal verstörend, mal behutsam, mal schlicht prozedural. Das bisweilen drastische Filmdokument, das bei Bestattern gedreht wurde, vermischt sich live mit dem Bild der jungen Schauspielerin auf der Bühne, Film und Körper überschneiden sich zu einer schillernden Realität. In seiner musikalischen Struktur und als Ton-Spur hängt Strawinskys »Sacre du printemps« im Raum und begleitet so das Triptychon von Sterben, scheinbarer Wiederbelebung und Abschied. Kevin Barz, 1989 in Oberhausen geboren, studierte zunächst Kunst- und Theaterwissenschaft in Bochum, 2012 – 2014 Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und seit 2014 Regie an der Otto Falckenberg Schule München. Diese Arbeit ist als Studienprojekt entstanden. 29


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SACRE | Foto: Benjamin Gerull


The curtain opens: the actress dies. It is not the end, but the beginning of the performance. A ritual fills the space in between, a pas de deux between undertaker and lifeless body. What happens when on stage there is no theatrical death or the enactment of a dance macabre – but instead life’s end stands as a fact at the beginning? Kevin Barz confronts the physical reality of decomposition and one of the techniques which humans, in dealing with death, have created as a means of »transition«: the funeral rite, including make-up utensils and formaldehyde. In this way, the work of the embalmer becomes the core text of the play and the basis for a choreography which uncovers human impermanence and the theatricality of our encounter with death – sometimes unsettling, sometimes gentle, at other times plainly procedural. The film document, sometimes drastic, which was filmed at undertakers’ work places, intermixes with the image of the young actress live on stage; film and body overlap to form a dazzling reality. In its musical structure and as an audio-track, Strawinsky’s »Sacre du printemps« hangs in the room and accompanies the triptych of death, apparent resurrection and parting. Kevin Barz, born 1989 in Oberhausen, initially studied Art and Theatre studies in Bochum. From 2012 – 2014 he studied Applied Theatre Studies in Gießen and since 2014 Directing at the Otto Falckenberg School in Munich. This work was developed for a course project.

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FESTIVALJURY FESTIVAL JURY Preisverleihung Award Ceremony 27.11. um 22.15 Uhr | Probebühne Kleines Haus

Am letzten Festivalabend wird die international besetzte Jury eine der acht Produktionen des Festivals auszeichnen. Die Preisträgerin, der Preisträger oder die Preisträger erhält bzw. erhalten die Gelegenheit, in der folgenden Spielzeit eine neue Arbeit zu inszenieren. On the last evening of the festival, the international jury will award one of the eight productions. In the following season, the recipient or recipients will have the opportunity to stage a new production. Gundega Laiviņa *1976, leitet das New Theatre Institute in Lettland und ist künstlerische und geschäftsführende Direktorin des internationalen Festivals für Gegenwartstheater Homo Novus. 2011 und 2015 war sie Kuratorin des lettischen Beitrags auf der Prager Quadriennale; 2010 – 14 Mitglied des künstlerischen Gremiums für die Kulturhauptstadt Riga 2014 und hier verantwortlich für ortsbezogene Initiativen und Projekte unter Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen. Sie studierte Musik, Kulturwissenschaften und Anthropologie. *1976, runs the New Theatre Institute of Latvia and is artistic and managing director of the international festival of contemporary theater, Homo Novus. In 2011 and 2015 she was curator of the Latvian National Exposition at the Prague Quadrennial of Performance Design and Space. From 2010 – 14 she was member of the artistic board of Riga – European Cultural Capital 2014, being specifically responsible for site-specific initiatives and projects involving communities. She has studied music, theory of culture and social anthropology. Fabrice Murgia *1983, studierte Schauspiel am Konservatorium Liège und arbeitete in Theater, Kino und TV, ehe er 2009 mit »Le chagrin des ogres« als Regisseur und Autor debütierte. Mit seiner Gruppe Artara und als Hausregisseur am Nationaltheater Brüssel entstehen Arbeiten, die Gegenwartsthemen mit einer ganz eigenen Bühnensprache konfrontieren, wie 2012 im europäischen Projekt »Villes en scène« oder in »Notre peur d’etre«, entstanden 2014 für das Festival d’Avignon. Im Juli 2016 wurde er zum Leiter des Nationaltheaters Wallonie-Brüssel ernannt. *1983, studied acting at the Conservatoire of Liège and played in theater, cinema and TV. 2009 he made his debut as director and author with »Le chagrin des ogres«. With his company Artara and as resident director at the National Theatre of Brussels, he creates productions that confront contemporary topics with a very unique stage language, as in the Eu32


ropean project »Villes en scène« (2012) or »Notre peur d’être«, which was created in 2014 for the Festival d’Avignon. Since July 2016 he has been director of the National Theatre Wallonia-Brussels. Patrick Wildermann *1974, studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Publizistik an der Universität Münster und begann seine journalistische Laufbahn beim Feuilleton der Münsterschen Zeitung. Seit 2005 lebt er als freier Kulturjournalist in Berlin. Er schreibt Theaterkritiken, Künstlerportraits und kulturpolitische Berichte u. a. für den Tagesspiegel, das Goethe-Institut und die Heinrich-BöllStiftung. Seit 2014 arbeitet er zudem als Dramaturg für die Berliner Theatercompany »santinis production«. *1974, studied political sciences, German studies and journalism at the University of Münster and began his journalistic career as an employee at the feuilleton of the Münstersche Zeitung. Since 2005 he has been living in Berlin as a freelance culture journalist. He writes theater criticism, artist portraits and cultural political reports for the Tagesspiegel, the Goethe Institute and the Heinrich Böll Foundation, among others. In addition, he has been working since 2014 as dramaturge for the Berlin based theater group »santinis production«. Joachim Klement *1961, studierte in Köln und München, war Dramaturg u. a. am Theater Graz und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und ab 1996 leitender Schauspieldramaturg am Nationaltheater Mannheim. Ab 1999 war er Chefdramaturg und Stellvertreter des Generalintendanten am Bremer Theater, ab 2006 in gleicher Funktion am Düsseldorfer Schauspielhaus. Seit 2010 ist er Generalintendant am Staatstheater Braunschweig. *1961, studied in Cologne and Munich; he was a dramaturge at, among others, Theater Graz and Deutsches Schauspielhaus in Hamburg. In 1996, he became head dramaturge at the Nationaltheater Mannheim and in 1999, he was made head dramaturge and representative of the general manager at the Bremer Theater. He got the same position at the Düsseldorfer Schauspielhaus in 2006 and in 2010 became the general manager of the Staatstheater Braunschweig. An den Jury-Sitzungen nimmt auch ein Mitglied des Schauspielensembles des Staatstheaters teil. In their sessions the jury will be joined by a member of the State Theater’s acting ensemble.

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RAHMENPROGRAMM SUPPORTING PROGRAM Das Rahmenprogramm trägt dem Festivalkonzept Rechnung, Plattform für den internationalen Austausch zu sein, für Begegnung, Diskussion und Nachwuchsförderung. Publikum und gastierende Künstlerinnen und Künstler sollen miteinander ins Gespräch kommen sowie mit Studierenden verschiedener Hochschulen, internationalen Fachleuten und Ausbildenden. Zuschauer wie Theaterschaffende können in einer selten zu erlebenden Vielfalt miteinander Einblick gewinnen in Sichtweisen und Seherfahrungen, in künstlerische Beweggründe, Ausdrucksweisen, Haltungen, Traditionen und Perspektiven des Theaters. The supporting program contributes to the festival’s aim of being an international platform for exchange, encounter, discussion and the promoting of young artists. Audience members as well as participants can be part of the conversation not only with each other, but also with students from different schools, and with international experts and instructors. Visitors and participants alike will get a rare insight into many different aspects of theater, such as visual experience, artistic motivation, modes of expression, attitudes, traditions and perspectives. KÜNSTLERBRUNCH ARTISTS’ BRUNCH 27.11. um 11.00 – 14.00 Uhr | Probebühne Kleines Haus Der letzte Festivaltag beginnt mit einem großen Tisch, an dem sich die Regisseure und Regisseurinnen der acht Festivalproduktionen zum Gespräch zusammenfinden. Mit ausreichend Getränken und Verpflegung versorgt, werden sie drei Moderatorinnen und Moderatoren sowie dem anwesenden Publikum Rede und Antwort stehen: woher sie kommen, was sie auf der Bühne bewegt und was ihre Themen für die Zukunft sind. Lauschen Sie mit einem kulinarischen Seitenprogramm dem Austausch unter den Künstlerinnen und Künstlern oder mischen Sie sich ein. Das Gespräch findet auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche und Englische statt. The last festival day begins with a large table, at which the directors of the eight festival productions come together to talk. Generously provided with food and drink, they will answer the questions of three moderators and the audience: Where are they from? What moves them on stage? What will their subject matter be for the future? Just listen to the exchange between the 34


artists – with culinary accompaniments – or get involved yourself. The conversation will take place in German and English with simultaneous translation into German and English. BLICK ÜBER DEN TELLERRAND THINKING OUTSIDE THE BOX Workshop mit Studierenden europäischer Theaterhochschulen Workshop with students from European theater academies Neugierde gehört zur Kunst und der Blick über den Tellerrand für Künstler / innen wie Publikum vielleicht zum Kostbarsten der Kultur – der Möglichkeit, Erfahrungen zu machen. Was die Protagonisten des diesjährigen Festivals antreibt, wo sie herkommen, warum sie Theater machen und wie, darüber diskutieren Studierende von Theaterhochschulen aus Salzburg, Oslo, Cluj, Prag, Brüssel, Krakau, Madrid, Thessaloniki, Vilnius und Zürich gemeinsam mit dem Dramaturgen und Theaterwissenschaftler Jörg Bochow. Die Studierenden, die noch auf dem Weg in den Beruf sind, sehen alle Produktionen des Festivals und setzen sich mit denen auseinander, die bereits ihre ersten Schritte tun. Jörg Bochow ist leitender Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, unterrichtete Theatertheorie und -geschichte an Universitäten in Berlin, Toronto und an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, war Chefdramaturg und stellvertretender Intendant am Staatsschauspiel Stuttgart und wird in gleicher Funktion 2017 an das Staatsschauspiel Dresden wechseln. Curiousity belongs to art and – for artists as well as for the audience – thinking outside the box may be one of the most precious things belonging to culture, especially the chance to experience. What drives the protagonists of this year’s festival edition? Where do they come from, why are they making theatre? These questions will be discussed by students from European theater academies in Salzburg, Oslo, Cluj, Prag, Brüssel, Krakau, Madrid, Thessaloniki, Vilnius and Zurich together with dramaturge and academic Dr. Jörg Bochow. The students, who are still on the path to their profession, will watch all the festival’s productions and will be confronted with those who are already taking their first steps. Jörg Bochow is senior dramaturge at the Deutsches Schauspielhaus Hamburg. He taught theater theory and theater history at universities in Berlin and Toronto, and at the Academy of Performing Arts BadenWürttemberg. He was head dramaturge and artistic vice-director at Staatsschauspiel Stuttgart and will hold the same position at Staatsschauspiel Dresden beginning in 2017. 35


THEATERHOCHSCHULEN THEATER SCHOOLS Belgien Belgium www.insas.be INSAS Institut National Supérieur des Arts du Spectacle et des Techniques de Diffusion National Institute of Performing Arts Direktion Director Laurent Gross Griechenland Greece www.auth.gr Aristoteles Universität Thessaloniki Aristotle University of Thessaloniki Abteilung Theater / Regie School of Drama / Directing Leitung Head of School Victor Arditti Litauen Lithuania www.lmta.lt/en Musik- und Theaterakademie Litauens Lithuanian Academy of Music and Theatre (LMTA) Fakultät für Theater und Film Faculty of Theater and Film Dekanin Dean Elona Bajoriniene Norwegen Norway www.khio.no Kunsthochschule Oslo Oslo National Academy of the Arts Theaterakademie Academy of Theatre Dekan Dean Jon Refsdal Moe Österreich Austria schauspiel.moz.ac.at Universität Mozarteum Salzburg Mozarteum University Salzburg Diplomstudium Regie Degree Course Drama and Direction Leitung Head of Department Amélie Niermeyer Polen Poland krakow.pwst.krakow.pl Staatliche Hochschule für Theater Ludwig Solski Krakau PWST National Academy of Theatre Arts in Krakow Fakultät für Theaterregie Faculty of Drama Directing Dekanin Dean Dr. Iwona Kempa Rumänien Romania teatrutv.ubbcluj.ro Universitatea Babeş-Bolyai Cluj-Napoca Babes-Bolyai University Cluj-Napoca Fakultät fur Theater und Fernsehen Faculty of Theatre and Television Leitung der Theaterabteilung Director of the Theatre Department Prof. univ. dr. Miruna Runcan 36


Schweiz Switzerland www.zhdk.ch Zürcher Hochschule der Künste Zurich University of the Arts Bachelor Theater Regie BA Theatre Directing Leitung Head of Specialisation Sabine Harbeke Spanien Spain www.resad.es Real Escuela Superior de Arte Dramatico de Madrid (RESAD) Royal School of Dramatic Art Madrid Abteilung Schauspielregie Department Stage Directing Leitung Head of Department Agustina Aragon Tschechische Republik Czech Republic www.damu.cz/en Theaterfakultät der Akademie der Darstellenden Künste Prag Theatre Faculty of the Academy of Performing Arts in Prague (DAMU) Abteilung Regie und Dramaturgie Department of Dramatic Art Leitung Head of Department Jan Burian

SEMINAR »AUFFÜHRUNGSANALYSE« SEMINAR »PERFORMANCE ANALYSIS« Auch das Institut für Performative Künste und Bildung der HBK, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig nimmt mit einem Seminar zur Aufführungsanalyse anlässlich von »Fast Forward« am Festival teil. Das Seminar findet im Rahmen eines Lehrauftrags statt und wird geleitet von Charlotte Orti von Havranek, Leitende Schauspieldramaturgin am Staatstheater Braunschweig. The Institute of Performing Arts and Education of the Braunschweig University of Art is also taking part in the festival with a seminar about Performance Analysis in the context of »Fast Forward«. The seminar will be led by guest lecturer Charlotte Orti von Havranek, senior dramaturge at State Theatre Braunschweig. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) Braunschweig University of Art Institut für Performative Künste und Bildung Faculty of Performing Arts Leitung Head of Department Prof. Dr. Dorothea Hilliger Johannes-Selenka-Platz 1, 38118 Braunschweig, DE www.hbk-bs.de 37


PUBLIKUMSPREIS AUDIENCE AWARD 27.11. um 22.15 Uhr | Probebühne Kleines Haus Ihre Meinung ist gefragt: Nach vier Festivaltagen möchten wir nicht nur von der Jury, sondern auch vom Publikum wissen, welche der gezeigten Inszenierungen Sie am meisten berührt, provoziert, zum Nachdenken gebracht oder begeistert hat. Über die Kriterien entscheiden allein Sie. Füllen Sie eine der in den Foyers ausliegenden Stimmkarten aus und werfen Sie sie in die aufgestellte Box. Wer darauf die Frage »Warum?« beantwortet und seinen Namen dazu schreibt, kann sogar etwas gewinnen! We want your opinion: After four festival days we want to know not only from the jury, but also from the audience, which of the productions touched you, provoked you, made you think or inspired you most. You alone decide on the criteria. Fill in one of the voting slips available in the foyer and put it into the box provided. Those who answer the question »Why?« and add their names may even win something! FESTIVAL PARTYS gibt es jeden Abend und mit wechselnden DJs auf der Probebühne im Kleinen Haus. with varying DJs happen every evening of the festival on the rehearsal stage of the Kleines Haus. KOSTENLOSE EINFÜHRUNGEN Gibt es zu jeder Vorstellung jeweils 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn in den Foyers, nur auf Deutsch.

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STIPENDIATEN-PROGRAMM SCHOLARSHIP-PROGRAM OF THE DER EUROPEAN THEATRE CONVENTION (ETC) Das ETC-Programm »Theater ist Dialog – Dialog der Kulturen: Europäische Vernetzung osteuropäischer Theater« fördert die Rolle des Theaters in der Ukraine: als öffentlichen Raum, Ort pluralistischer Meinungsbildung und Plattform eines Dialoges von Kunst und Gesellschaft. Stipendien ermöglichen 20 ukrainischen und 10 internationalen jungen Theaterschaffenden an deutschen, georgischen, ukrainischen und weiteren europäischen Theatern und Festivals zu hospitieren. Das Projekt bietet Perspektiven im internationalen Kontext und unterstützt den Aufbau neuer Strukturen. Fünf Stipendiaten dieses Programmes besuchen in diesem Jahr gemeinsam das Festival »Fast Forward«. The ETC program »Theatre is dialogue – dialogue between cultures: European networking of East-European theatres« promotes the role of theater in the Ukraine: as a public space, a place of pluralistic opinion formation, and a platform for dialogue between art and society. Scholarships enable 20 young Ukrainian and 10 young international theater makers to sit in and observe in theaters and festivals in Germany, Georgia, the Ukraine and other European locations. The project provides prospects in an international context and assists in the development of new structures. This year five of the scholars will visit the festival »Fast Forward«. Die ETC wird außerdem den diesjährigen »Fast Forward«-Preisträger, die Preisträgerin oder die Preisträger zu ihrer nächsten Generalversammlung vom 6. – 9. April 2017 am Staatstheater Karlsruhe einladen und es ihm/ihr/ihnen dort ermöglichen, sich einem Forum von über 40 europäischen Mitglieder-Theatern vorzustellen. Furthermore, the ETC will invite this year’s »Fast Forward« prizewinner to their next general assembly which will take place from the 6th to the 9th of April 2017 at the State Theater Karlsruhe, where they will be able to introduce themselves to a forum of over 40 European member theaters. European Theatre Convention (ETC) Generalsekretärin General Secretary Heidi Wiley ETC Geschäftsstelle Deutschland Executive Office c/o Deutsches Theater, Schumannstr. 13 A, 10117 Berlin, DE www.etc-cte.org

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TICKETS & FESTIVAL SERVICE Preise & Ermäßigungen Ticket prices & reduced prices Eintrittskarten zu allen Vorstellungen bei freier Platzwahl kosten 15 €, ermäßigt 7,50 €. Ermäßigungsberechtigt sind Schüler / innen, Studierende und Auszubildende (bis 30 Jahre), Arbeitslose, Schwerbehinderte (ab 70 %), Bundesfreiwilligendienst Leistende. Festival Tickets: 15 € per show, free seating in all venues. Reduced price: 7,50 € for students (under 30 years of age), unemployed and disabled persons (from 70% on), people doing service at the Bundesfreiwilligendienst. FAST FORWARD FestivalCARD Die FestivalCARD lohnt sich bei dem Besuch von drei und mehr Produktionen des Festivals. Der Einzelkartenpreis beträgt dann 10 €, ermäßigt 5 €. Mehr Information an der Theaterkasse im Großen Haus. Bitte beachten Sie: Die FestivalCARD gibt es nur im Vorverkauf und nicht im Internet zu kaufen. If you purchase tickets for three and more festival productions with the FestivalCARD, the price per ticket is reduced to 10 € (5  € reduced price). More information at the ticket desk in the Großes Haus. Please note: The FestivalCARD is only able to be purchased in advance and not available for online purchase. Verkaufsstellen Ticket selling points Staatstheater Braunschweig, Großes Haus, Am Theater Mo bis Sa, 10.00 – 18.30 Uhr Staatstheater Braunschweig, Großes Haus, Am Theater open Mon to Sat, 10 AM – 6.30 PM Telefonischer Vorverkauf & Kartenversand-Service Booking by phone & mail order service Telefon + 49 (0) 531 1234 567 Mo bis Sa 10.00 – 18.30 Uhr Mon to Sat 10 AM – 6.30 PM Online Kartenverkauf Online booking www.staatstheater-braunschweig.de

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Schriftliche Kartenbestellung Send your mail order to Staatstheater Braunschweig, Besucherservice, Postfach 4539, 38035 Braunschweig, Fax + 49 (0) 531 1234 570 besucherservice@staatstheater-braunschweig.de Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in der jeweiligen Spielstätte, im Haus Drei 30 Minuten vor Beginn der Aufführung. The evening box office opens one hour prior to the performance at the respective venue. Haus Drei box office opens 30 minutes prior to the performance. Spielstätten & Öffentliche Verkehrsmittel Venues & public transport Kleines Haus Magnitorwall 18, 38100 Braunschweig Großes Haus, Probebühne 1/2 & Hausbar Am Theater, 38100 Braunschweig Straßenbahnlinie M5, Haltestelle Museumstrase Buslinie 411, Haltestelle Staatstheater Tram M5, stop Museumstrase Bus 411, stop Staatstheater Haus Drei Hinter der Magnikirche 6a, 38100 Braunschweig Straßenbahnlinie M5, Haltestelle Am Magnitor Tram M5, stop Am Magnitor LOT-Theater Kaffeetwete 4a, 38100 Braunschweig Buslinie 411 bis Hintern Brüdern & Buslinien 413, 416, 418, 422 bis Altstadtmarkt Straßenbahnlinie M5, Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Straße Bus 411, stop Hintern Brüdern & Bus 413, 416, 418, 422, stop Altstadtmarkt Tram M5, stop Friedrich-Wilhelm-Straße

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FAST FORWARD TEAM FAST FORWARD TEAM Fast Forward – Europäisches Festival für junge Regie Fast Forward – European Festival for Young Stage Directors Künstlerische Leitung und Kuratorin Artistic Direction and Curator Barbara Engelhardt Künstlerische Mitarbeit, Koordination, Rahmenprogramm Assistant Artistic Direction, Coordination, Supporting Program Charlotte Orti von Havranek Produktion Production Martin Orti von Havranek Technische Koordination Technical Coordination Patrick Pohl Technische Leitung Technical Direction Thomas Pasternak Technische Einrichtung Set-up Mathias Filbrich (LOT-Theater), Frank Kaster, Kristina Jedelsky, Holger Klede, Jörg Schmidt, Kai Bockermann, Lars Röwer, Markus Schmid, Dirk Schulze (Großes Haus), Kim Winkler, Harry Heutink, Matthias Lebe, Martina Meyer, Eberhard Winter (Kleines Haus) Mitarbeit Ausstattung Collaboration Setting Christiane Kleiber Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Press & Public Relations Mareike Knobloch, Regina Peper Hospitanz ÖA Internship PR Lara Nickel Festivalvideos & Trailer Video & Trailer Serine Weiner Festivalfotograf Photographer Volker Beinhorn Hospitanz Internship Jamie Trautmann Einen besonderen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses für die Vorbereitung, Unterstützung und Durchführung des Festivals. Special thanks go to everybody at the State Theater Braunschweig involved in preparing, supporting and realizing this festival.

Gastronomie Restaurant | Kleines Haus Kilians Rondo, Magnitorwall 18, 38100 Braunschweig Telefon + 49 (0) 531 1234 595 Di bis Fr, 11.00 – 15.00 Uhr & 18.00 – 23.00 Uhr Sa, 18.00 – 1.00 Uhr | So, 18.00 – 23.00 Uhr Tue to Fri, 11 AM – 3 PM & 6 – 11 PM Sat, 6 PM – 1 AM | Sun, 6 – 11 PM 44


IMPRESSUM IMPRINT Bildnachweise Picture Credits Guillaume Musset (Like A Prayer) | Bobo Mkhitar (Die Troerinnen) | Nicole Wytyczak (Situation mit Doppelgänger) Karol Jarek (Die süße Tyrannei des Ödipus) | Ali Güler (Es war einmal ein Haus) | Anna van Kooji (How Did I Die) | Jan Hajdelak Hustak (Forced Beauty) Benjamin Gerull (SACRE) | MWK (Gabriele Heinen-Kljajić) | Volker Beinhorn (Joachim Klement) | Alexandre Schlub (Barbara Engelhardt) Textnachweise Text Credits Texte zu den Inszenierungen: Barbara Engelhardt, Texte zum Rahmenprogramm: Charlotte Orti von Havranek, außer »Stipendiaten-Programm der European Theatre Convention«: Teresa Pfaud Texts about the productions: Barbara Engelhardt, texts about the supporting program: Charlotte Orti von Havranek, except »Scholarship-Program of the European Theatre Convention«: Teresa Pfaud Das Staatstheater Braunschweig ist eine Einrichtung des Landes Niedersachsen. The State Theater Braunschweig is an institution of the Federal State of Lower Saxony. Das Staatstheater Braunschweig wird gefördert von der Stadt Braunschweig. The State Theater Braunschweig is funded by the City of Braunschweig. Kulturpartner Cultural Partner Das Staatstheater Braunschweig ist Mitglied der European Theatre Convention. The State Theater Braunschweig is member of the European Theatre Convention. Herausgeber Published by Staatstheater Braunschweig, Am Theater, 38100 Braunschweig Generalintendant General Manager Joachim Klement Verwaltungsdirektor Director of Administration Stefan Mehrens Redaktion Executive Editor Charlotte Orti von Havranek Englische Übersetzung English Translation Lee Cockshot, Jeanne Hamilton-Bick Satz, Gestaltung Layout Caroline Drechsel Druck Printing oeding print GmbH, Braunschweig Spielzeit Season 2016 / 2017 Redaktionsschluss 14. Oktober 2016 Änderungen vorbehalten.

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