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Coverstory

Fisch&Wasser 2/2010

Der Seeweg

zum Fisch

Foto: Fotolia/Vanden

Wer den Kauf eines eigenen Angelbootes überlegt, muss einiges beachten. ob see, Fluss oder Küste – das Angebot an schwimmenden untersätzen ist schlichtweg umwerfend. Stefan Tesch verrät, worauf es ankommt, um nicht schiffbruch zu erleiden.

n der Seemitte rauben kapitale Hechte, und die Karpfen gründeln im meilenweit entfernten Seerosenfeld. „Hätte ich ein Boot, könnte ich sie alle fangen“, träumt der Uferangler während einer Beißflaute. Aber welches nur? Eines für See, Fluss, Teich oder Altarm? Wie sieht es mit den Transportmöglichkeiten im Falle einer Urlaubsreise aus? Und welches Zubehör, vom Rutenhalter bis zum Anhänger, ist nötig? Die Checkliste könnte man unendlich fortsetzen, zumal ja auch der Markt komplex und vielfältig ist. Aber der Reihe nach: Schlauch-, Aluminium-, Holz- und Polyesterboote stehen zur Auswahl; und alle haben sowohl Stärken als auch Schwächen. Soll das Boot an einem fixen Platz, etwa einem Steg, geparkt werden, empfiehlt sich ein Gefährt aus Polyester oder Holz. Bei häufigen Transporten hingegen bringt das leichte Alu-Boot oder das Platz sparende Schlauchboot erhebliche Vorteile.

Harte schale. Generell unterscheidet man zwischen einwandigen und den

teureren doppelwandigen Konstruktionen. Erstere bestehen, wie der Name schon sagt, aus nur einer Schicht Polyester, genauer gesagt: Faserverbundstoff. „Damit das Boot im Falle von Wassereintritt nicht zu sinken beginnt, sollten sich mindestens zwei wasserdicht abgeschottete Boxen, zum Beispiel Stauräume unter den Sitzbänken, im Boot befinden. Sie dienen im Unglücksfall als Schwimmkörper und halten das Boot über Wasser.“, erklärt Michael Dreisbusch, Geschäftsführer des deutschen Bootsherstellers WaterWorld. Sein 3,60 Meter langes Modell Fishhunter 360 Basic schlägt mit 830 Euro zu Buche. Die 4,30 Meter lange Variante gibt es ab etwa 1.200 und das doppelschalige „Beluga“ ab 1.500 Euro. Bei doppelwandigen Booten sollte sich zwischen beiden Schalen Schaumstoff oder ähnliches Material befinden. Dies dient einerseits der Schalldämmung, andererseits verleihen die Füllungen dem Boot Auftrieb, falls die äußere Hülle leckt. Eines gibt Dreisbusch aber zu bedenken: „Bemerkt

man kleine Löcher in der Außenschale nicht rechtzeitig, so tritt langsam Wasser zwischen die Schalen, und das Füllmaterial saugt sich voll. Dann hilft nur noch kostspieliges Zerlegen des kompletten Bootes.“ Zudem sind doppelschalige Konstruktionen zwar stabiler, aber auch bis zu 30 Prozent schwerer als einschalige. Generell ist beim Material durchaus Vorsicht geboten: Billige Boote besitzen oft eine Außenschale aus Plastik statt Polyester. Dieses bricht viel leichter und ist erheblich schwerer zu reparieren. Unsichtbare Qualitätsmerkmale, nach denen man fragen sollte, sind Verstärkungen für die Befestigung der Ruder am Boot, auch Dollen genannt, oder Rutenhalter; sie befinden sich zwischen den Schalen. Holzverstärkungen ermöglichen feste Verschraubungen. Ein derartiges Boot gibt es beispielsweise vom bekannten Salzburger Bootsbauer Johann Höfner. Das Modell 410R präsentierte er kürzlich auf Österreichs größter Bootsmesse „Boot Tulln“: „Es ist durch>>

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