SERIE
Fisch&Wasser 2/2015
Fotos: Stefan Tesch (3)
ERIE S E R E UNS E
Die Geburtsstunde von
HT C I H C „GES HAKEN“ AM IL 1) ( TE
Mepps, Effzett & Co. Blinker, Spinner und Wobbler haben eine unglaublich lange Geschichte. Ihre Erfinder waren Bastler und Genies zugleich, denn die erfolgreichen Klassiker gibt es noch heute – hundert Jahre später. Wir haben für Sie Geschichtsbücher gewälzt und zeigen, wie sich das Spinnfischen entwickelt hat. Von Stefan Tesch
D
ass Effzett und Co. Richtung Hecht fliegen, verdanken wir einer Vielzahl an vorangegangenen Erfindungen. Angelhaken mit Widerhaken gab es bereits etwa 30.000 Jahre vor Christi Geburt, als Leine fungierten Tiersehnen, Gräser oder Wurzeln. Als erstmals grobe Metallhaken zum Einsatzdauern, schreibt man das Jahr 200 in China – Europa war 300 Jahre später dran. Von „Sportangeln“, wie der Zweck des Freizeitfischens unglücklicherweise früher umfassend benannt wurde, war jedoch noch lange keine Rede, denn es diente ausschließlich der Nahrungsbeschaffung. Erst 1653 schreibt der englische Autor Izaak Walton in „The Compleat Angler“ (Der vollkommene Angler) erstmals darüber. Ab dem 17 Jahrhundert fischt man mit durch Hitze gehärteten Metallhaken, die immer dünner und feiner werden. Als Rute dienen Holzstäbe aus Haselnuss- oder Weidenholz, Rollen waren nur fürs Schnur-
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aufwickeln da und nicht zum Werfen geeignet. Es war etwa um 1770, als erste Gehversuche mit beringten Ruten und den Vorläufern der Multirolle unternommen werden – ein drehender Zylinder, um den die Schnur gewickelt wurde. Leinen oder Baumwolle fungierten als Schnur.
Erste Würfe mit der Gespließten.
In den 1870ern erfolgte in wichtiger Meilenstein in der (Spinn-)fischerei. Ein amerikanischer Geigenbauer fertige gespließte Bambusruten, die in ihren Wurfeigenschaften bis dato einzigartig waren. Problematisch waren aber noch die Rollen, die bisher so gut wie keine Würfe zuließen. Da sie nur als Schnurspeicher dienten, musste man die Schnur vor dem Wurf händisch abspulen. 1880 wurde in England die Malloch-Rolle (ähnlich wie eine Fliegenrolle/Centrepin) entwickelt. 1905 meldete der Brite Holden Illingworth das Patent der Stationärrolle an, an
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Statt eines Stahlvorfachs diente eine Kette als Schutz gegen scharfe Hechtzähne