Programmheft 29.1.2018

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Ins Offene ...

Peter Ruzicka Albrecht Mayer

Montag, 29. Januar 2018, 20 Uhr Liederhalle Stuttgart, Beethoven-Saal


SINCE 2001 VIOLINE

VIOLA

VIOLONCELLO

KONTRABASS

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Programm

Ins Offene ... Peter Ruzicka · Leitung Albrecht Mayer · Oboe / Englischhorn

Peter Ruzicka (*1948) ... INS OFFENE ... Musik für 22 Streicher Maurice Ravel (1875 – 1937) Le Tombeau de Couperin Fassung für Oboe und Streicher von Joachim Schmeißer Prélude Fugue Forlane Rigaudon Menuet

Pause Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Adagio für Englischhorn und Streicher KV 580a Arnold Schönberg (1874 – 1951) „Verklärte Nacht“ op. 4 Streichsextett in einem Satz, 2. Fassung für Streichorchester

Sehr langsam – Breiter – Schwer betont Sehr breit und langsam – Sehr ruhig

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Einführung

Verdichtung, Schönheit, Verklärung Peter Ruzicka, ein umfassender Musiker und Musikvermittler, ist als Dirigent und als Intendant bedeutender Opernhäuser und Festivals vielen Menschen ein Begriff. Und doch steht im Zentrum seines künstlerischen Schaffens das Komponieren. Das „Erinnern an Mahler“ ist wesentlich für seine Musiksprache. Die Dichter Paul Celan und, vermehrt nach dem Jahr 2000, Friedrich Hölderlin wurden zu inspirierenden Zentralgestirnen von Ruzickas musikalischem Denken, welches immer mit Literatur und Poetik vernetzt und von starker Emotionalität geprägt ist. So avantgardistisch und avanciert diese Musik auch sein mag, so meisterhaft „zusammengefügt“ im Wortsinn des „Komponierens“, so sehr ist sie von persönlichem Erleben bestimmt. Peter Ruzickas Werkliste umfasst Musiktheater, Vokal-, Orchester-, Ensemble- und Kammermusik. Das Stück … INS OFFENE … ist ein Auftragswerk der „Festival Strings Lucerne“. Die „Musik für 22 Streicher“ - sechs erste und sechs zweite Violinen, je vier Bratschen und Celli, zwei Kontrabässe - wurde am 4. Dezember 2005 in Luzern uraufgeführt. Der Komponist über sein Stück: „Meiner Komposition liegt die Vorstellung eines zunehmend komplexer werdenden, sich allmählich fortbewegenden Klangstromes zugrunde, der in einem Moment höchster Verdichtung in sich zusammenstürzt. Die Musik gelangt ‚ins Offene’ (Hölderlin), scheint zurückzu4


horchen auf ihre eigene Vergangenheit. Dann: Spuren der früheren Klangrede, wie ein Nachklang. Stillstand der Zeit. Fast nichts. Stille.“ „Musik, darauf bestehe ich, muss vor allem schön sein“ war Maurice Ravels Credo. Le Tombeau de Couperin steht für die Vision der Schönheit und für kunstvolle Anverwandlung geliebter Vergangenheit. Zu Kriegsbeginn 1914 wurde das Werk als „Suite française“ im Zeichen des Patriotismus begonnen, im November 1917 in der sechssätzigen Klavierversion beendet. Ravel errichtete dieses „Tombeau“ (Denkmal) zum Gedenken an sieben gefallene Freunde. Dass Ravel für seine diskrete Totenklage Vorlagen seines Landsmanns François Couperin (1668 – 1733) wählte, hat auch damit zu tun, dass dieser seine Zeitgenossen Lully und Corelli mit entsprechenden „Tombeaus“ geehrt hatte. Ravel lässt die Vorlagen anklingen, in Umrissen, die er mit persönlicher Erfindungskraft füllt. Ein würdevolles Monument entsteht, frei von Sentimentalität. Nicht so sehr ein Lamento steht dabei im Vordergrund, sondern die Verehrung für die französische Musik des Barock, die Klarheit der Melodik, den Charme und die Eleganz der Tänze. Die Klaviersuite ist diesmal, mit Ausnahme der abschließenden Toccata, in einem Arrangement des deutschen Komponisten und Arrangeurs Joachim Schmeißer für Oboe und Streicher zu erleben. Im „Prélude“ für den Musiker Jacques Charlot wird wehmütig, aber gefasst die Vergangenheit beschworen. Die „Fugue“ in „altfränkischer“ Weise gilt Jean Cruppi, dem Sohn einer befreundeten Sängerin. Eine „Forlane“ ist ein italienischer Volkstanz aus dem Friaulischen, ist aber hier dem baskischen Maler Gabriel Deluc zugedacht. Ravel, dessen Mutter Baskin war, blieb der uralten baskischen Kultur sein Leben lang verbunden. Der folgende „Rigaudon“ ist für zwei 1914 gefallene Brüder gedacht und wirkt überraschend lebensfroh – in C-Dur. Das „Menuet“ könnte ein „Wiegenlied für einen Toten“ sein. In diesem Fall ist es für den Freund Jean Dreyfus bestimmt, mit 5


... dem Ravel eine Zeit lang zusammen gewohnt hatte. Mozarts fragmentarisch überliefertes Adagio KV 580a gehört wohl zu einer freimaurerischen Festmusik für die Wiener Loge, deren Mitglied der Komponist war. Es ist sicher für Bläser, wahrscheinlich für Klarinetten und Bassetthörner bestimmt – die Überschrift „corno inglese“ am Autograph stammt nicht von Mozarts Hand. In der Romantik wurde das feierliche kleine Stück für Oboe und Streichquartett arrangiert. Für die diesmal erklingende Bearbeitung und Komplettierung für Englischhorn zeichnet der Herausgeber Helmut Renz. Das Streichsextett Verklärte Nacht schrieb Arnold Schönberg in nur drei Wochen im September 1899 im niederösterreichischen Payerbach an der Rax, wo er in Gesellschaft des Freundes Alexander Zemlinsky und dessen Schwester Mathilde, seiner späteren ersten Frau, auf Sommerfrische war. Pate für die Komposition stand Richard Dehmels gleichnamiges Gedicht aus der 1896 veröffentlichten Sammlung „Weib und Welt“. Die Uraufführung fand am 18. März 1902 in Kleinen Musikvereinssaal in Wien statt, mit dem legendären RoséQuartett und einem prominenten, gleichfalls „philharmonischen“ Kollegen am 2. Cello, Franz Schmidt. Der Kritiker der „Neuen Freien Presse“ schrieb von „Confusem und Hässlichem“, aber auch von „Ergreifendem, das dem Hörer … in Herz und Sinne dringt“. Nach einer Revision des Sextetts 1905 erstellte Schönberg 1917 eine erste Fassung für Streichorchester, vermehrt um eine Kontrabassstimme. Im amerikanischen Exil erschien schließlich, angeregt von einem Verleger, 1943 eine weitere Überarbeitung der Orchesterversion. Dazu der Komponist in einem Brief vom 22. Dezember 1942: „Die neue Version (…) wird das Gleichgewicht zwischen ersten und zweiten Violinen einerseits sowie Bratsche und Cello andererseits verbessern und die Balance der Originalfassung für Sextett mit sechs gleichwertigen Instrumenten wiederherstellen.“ 6


Heute gilt das einsätzige Stück als bedeutendes Werk im Geiste der kreativen Nachfolge Richard Wagners und als Meilenstein auf dem Weg zur Neuen Musik. Schönberg übernahm die Form der „Symphonischen Dichtung“ für die Kammermusik, verband sie mit der Harmonik Wagners – vor allem dem „Tristan-Akkord“ und seiner tendenziellen Auflösung der Tonalität – und mit der Technik der „sich entwickelnden Variation“ von Johannes Brahms, gelangte jedoch zu einem sehr eigenständigen Ergebnis. Die Geschichte wird nicht bloß mit Klängen erzählt, sondern eine menschliche Befindlichkeit wird tönend ausgemalt. Der fünfteilige Aufbau entspricht den fünf Strophen des Gedichts. Der erste, motivisch faszinierend dichte Teil schildert eine klare Mondnacht, im zweiten folgt, so Schönberg, der „dramatische Ausbruch“, das Geständnis der Frau, die einen anderen liebt als den Mann, von dem sie ein Kind erwartet. Tiefe Einsamkeit spiegelt sich ebenso in der Musik wie der Zwang zur Treue, denn die Frau war „dem mütterlichen Instinkt gefolgt“, ja „sie hatte ihre Pflichterfüllung gegenüber den Forderungen der Natur sogar für lobenswert gehalten.“ Der dritte Teil greift das Anfangsmotiv wieder auf und variiert es. Im „äußersten Gegensatz D-Dur“, das Moll-Dunkel des Vorangegangenen kontrastierend, erscheint im vierten Teil der Mann, „dessen Großmut so erhaben ist wie seine Liebe“, ehe das Werk in einem zusammenfassenden Finale in der „Schönheit des Mondlichts“ ausklingt. Gleichzeitig wird klar, dass Schönberg im expressiv Rauschhaften, im Sinnbetörenden dieser Musik an ein Ende gelangt war, dem ein Aufbruch zu Unerhörtem zwingend folgen musste. Gottfried Franz Kasparek 7


Orchesterliste

1. Violine Bogdan Božović Yu Zhuang Piotr Szabat Katharina Fasoli Anna Rokicka Lesia Ponomarova 2. Violine Klaus von Niswandt Ulrike Stortz Dorothea Knell Onur Kestel Thomas Gerlinger Moritz von Bülow Viola Manuel Hofer Kamila Mayer-Masłowska Iiro Rajakoski Emanuel Wieck Violoncello György Bognár Nikolaus von Bülow Ulrike Eickenbusch Philipp Schachinger Kontrabass Renger Woelderink Lars Jakob Manuel Schattel

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Peter Ruzicka

Peter Ruzicka wurde am 3. Juli 1948 in Düsseldorf geboren. An eine instrumentale und theoretische Ausbildung am Hamburger Konservatorium (Klavier, Oboe, Kompositionstheorie) schlossen sich Kompositionsstudien bei Hans Werner Henze und Hans Otte an. Er studierte Rechts- und Musikwissenschaften in München, Hamburg und Berlin und promovierte mit einer interdisziplinären Dissertation über das „ewige Urheberpersönlichkeitsrecht“. Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a. Unesco-Preis „International Rostrum of Composers“, Paris; Louis Spohr Musikpreis). Peter Ruzickas Werke wurden von führenden Orchestern und Ensembles, wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, allen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchestern, der Staatskapelle Dresden, den Bamberger Symphonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre Philharmonique de Paris, dem RSO Wien, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem New York Philharmonic Orchestra aufgeführt. Dirigenten wie Gerd Albrecht, Vladimir Ashkenazy, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Christoph Eschenbach, Michael Gielen, Paavo Järvi, Mariss Jansons, Kent Nagano, Kurt Masur, Antonio Pappano und Christian Thielemann haben sich für seine Musik eingesetzt. Seine Oper Celan erlebte 2001 ihre Uraufführung an der Staatsoper Dresden. Ruzickas Musiktheater Hölderlin wurde 9


... 2008 an der Staatsoper Unter den Linden Berlin uraufgeführt. Seit 1990 ist Peter Ruzicka Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Komponist ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Freien Akademie der Künste Hamburg. Von 1979 bis 1987 wirkte Peter Ruzicka als Intendant des RadioSymphonie-Orchesters Berlin, von 1988 bis 1997 als Intendant der Staatsoper Hamburg und der Hamburger Philharmoniker. 1996 übernahm er als Nachfolger Hans Werner Henzes die künstlerische Leitung der Münchener Biennale, die er bis 2014 innehatte, und wurde daneben im Jahre 1997 Künstlerischer Berater des Royal Concertgebouw Orchesters Amsterdam. Von 2001 bis 2006 übernahm Ruzicka als Intendant die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele. Ab 2015 leitet er als geschäftsführender Intendant die Osterfestspiele Salzburg. Als Dirigent leitete Peter Ruzicka u.a. das Deutsche-Symphonie-Orchester Berlin, die Wiener Symphoniker, die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Berlin, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Bamberger Symphoniker, das RSO Stuttgart, das WDR Sinfonieorchester Köln, das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, das MDR Sinfonieorchester Leipzig, die Münchener Philharmoniker, die Hamburger Philharmoniker, das Münchener Kammerorchester, die Deutsche Kammerphilharmonie, das Dänische Nationalorchester, die Tschechische Philharmonie, das RSO Wien, die Camerata Salzburg, das Shanghai Symphony Orchestra, das Hongkong Philharmonic Orchestra, das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo. In der Saison 2017/18 leitet Peter Ruzicka u.a. das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, das Brucknerorchester Linz, das Deutsche Symphonie Orchester Berlin, das Mozarteumorchester Salzburg, das Shanghai Symphony Orchestra, das Hongkong Philharmonic Orchestra und die Uraufführung seiner Oper Benjamin an der Hamburgischen Staatsoper. 10


Albrecht Mayer

Die ersten Erfahrungen mit Musik sammelte Albrecht Mayer als Mitglied des Domchors in seiner Heimatstadt Bamberg, und vielleicht findet der warme, sangliche Charakter seines Oboenspiels dort seine Wurzeln. Sein Musizieren weckt immer wieder höchstes Lob: Da ist von »Götterfunken« die Rede, von der »wundersamen Oboe« oder davon, dass Mayer die Oboe »zum Verführungsinstrument erhebt«. Seine berufliche Laufbahn begann Albrecht Mayer 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker. Seit 1992 hat er die gleiche Position bei den Berliner Philharmonikern inne und parallel dazu machte er sich zunehmend einen Namen als Konzertsolist. Inzwischen ist er einer der gefragtesten Oboisten unserer Zeit. Als Solist hat er mit großen Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Simon Rattle und Nikolaus Harnoncourt gearbeitet, 2007 gab er sein Debüt in der Carnegie Hall mit dem Orpheus Chamber Orchestra und zudem ist er ein begeisterter Kammermusiker, mit Partnern wie Hélène Grimaud, Leif Ove Andsnes und Lars Vogt. Im Dezember 2006 erhielt Mayer den Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Kulturpreis. Er wurde dreimal mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet, zweimal davon als Instrumen­talist des Jahres. 2013 wurde er in die »Hall of Fame« der Zeitschrift Gramophone aufgenommen und erhielt zudem den Kulturpreis Bayern.

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... Stetig auf der Suche nach neuem Repertoire, leiht Albrecht Mayer seine Oboen-Stimme auch gern Werken für andere Instrumente oder Gesang, wobei ihn die menschliche Stimme, das »natürlichste« aller Instrumente, besonders fasziniert. Sein Album Lieder ohne Worte – Bach-Transkriptionen für Oboe und Orchester – erreichte Platz 2 der deutschen Klassik-Charts. Mayers jüngstes Album stellt Werke vor, die er selbst in europäischen Musikbibliotheken entdeckt hat. Auf Tesori d’Italia, das im Herbst 2017 erschien, spielt Mayer zusammen mit I Musici di Roma neben dem beliebten Oboenkonzert in CDur RV 450 von Vivaldi lange verschollene Konzerte von Giuseppe Sammartini, Domenico Elmi und Giovanni Alberto Ristori. Albrecht Mayer unternimmt zahlreiche Konzertreisen. Im März 2017 trat er als Solist und Dirigent in einem breit gefächerten Repertoire bei der Musikwoche Hitzacker auf, deren künstlerischer Direktor er 2016 wurde. Im Laufe des Jahres 2017 war er in Konzertsälen und bei Festspielen in ganz Deutschland zu hören sein, darunter in der Hamburger Elbphilharmonie, der Berliner Philharmonie und dem Münchner Prinzregententheater. Neben seinen vielen musikalischen Verpflichtungen rief er die Albrecht Mayer Stiftung ins Leben, deren Ziel es ist, Projekte zur Erforschung und Therapie von Netzhaut- und Sehnerverkrankungen zu fördern. »Natürlich ist das Hören für mich als Musiker ein essenzieller Teil meines Lebens«, erklärt er. »Gerade aus diesem Bewusstsein heraus, welche unersetzliche Bedeutung die Wahrnehmungssinne für uns Menschen haben, ist es für mich völlig unvorstellbar, mit einem sehr eingeschränkten Sehvermögen oder gar ganz ohne mein Augenlicht leben zu müssen!« Albrecht Mayer spielt eine Oboe und eine Oboe d’amore der deutschen Instrumentenbauer Gebrüder Mönnig.

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Stuttgarter Kammerorchester

Das Stuttgarter Kammerorchester begeistert seit über 70 Jahren durch seine Verbindung von Tradition und Entdeckergeist. Matthias Foremny, seit der Spielzeit 2013/14 am Chefdirigentenpult, erweitert das Repertoire des Orchesters regelmäßig durch die Wiederentdeckung selten gespielter Werke aller Epochen und ermöglicht damit dem Publikum spannende Hörerlebnisse. Neben der Neuinterpretation seines Kernrepertoires von Bach bis ins 20. Jahrhundert setzt das Stuttgarter Kammerorchester auf spannende Projekte in der zeitgenössischen Musik und arbeitet dabei mit herausragenden Künstlern und Ensembles wie etwa Johannes Kalitzke, Rupert Huber, Peter Rundel, mit dem SWR Vokalensemble, den Neuen Vocalsolisten und dem ensemble ascolta zusammen. Zahlreiche Uraufführungen, beispielsweise von Michael Pelzel, Michael Wertmüller, Mauricio Sotelo und Robert Moran stehen für den Drang nach Unbekanntem und den Mut, neue Wege zu gehen. Das Stuttgarter Kammerorchester setzt damit den Weg seines einstigen Chefdirigenten Dennis Russell Davies fort und macht sich zu einer spannenden Reise in die Gegenwart auf. Davies ist dem Klangkörper bis heute als Ehrendirigent verbunden. In der Reihe SKO-Sternstunden bringt das Orchester seine stilistische Bandbreite und die Lust am Experimentieren zum Ausdruck. So lassen etwa Konzerte mit dem legendären Avishai Cohen Trio, dem Jazzvirtuosen Richard Galliano oder die Fusion von Streicherklang und Flamencotanz Genregrenzen verschwimmen und erreichen damit auch Zuhörer jenseits des etablierten Konzertbetriebs. Darüber hinaus ist die Alte Musik ein wichtiger Bestandteil des Orchesterrepertoires. Die Musiker lassen sich auf Spieltechniken vergangener Jahrhunderte ein und ermöglichen 13


... durch ihre historisch informierte Aufführungspraxis ein authentisches Klangerlebnis. Konzerte mit namhaften Künstlern wie Fabio Biondi, Reinhard Goebel und Robert Levin belegen die intensive Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe. Das Stuttgarter Kammerorchester besinnt sich damit nicht zuletzt auf seinen ursprünglichen Repertoireschwerpunkt, welchen Gründungsdirigent Karl Münchinger in den Anfangsjahren des Ensembles etablierte. Ein weiterer Fokus des Stuttgarter Kammerorchesters stellt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen dar: In den Projekten des SKOhr-Labor begegnen sich Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und finden über das gemeinsame Musizieren zueinander. Außerdem wird durch die Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Studierenden die Arbeit mit einem professionellen Orchester ermöglicht. Gemeinsame Konzerte mit international bekannten Solisten wie Renaud und Gautier Capuçon, Steven Isserlis, Nicolas Altstaedt, Gabriela Montero, Fazil Say und François Leleux bestätigen die Position des Stuttgarter Kammerorchesters. Und auch die Diskographie des Orchesters, die mit breit gestreutem Repertoire und Solisten von Weltrang aufwarten kann, ist Beleg einer der erfolgreichsten Orchesterbiografien der Gegenwart. Das Orchester nimmt seine Aufgabe als musikalischer Botschafter durch eine rege Tournee- und Gastspieltätigkeit rund um den Globus wahr. 2018 stehen Konzertreisen nach Indien, China und Japan auf dem Programm. Die Konzerte in Stuttgart und mit der neuen Baden-Württemberg-Tour auch im ganzen Land bilden den musikalischen Mittelpunkt, die musikalische Heimat des Orchesters. Das Stuttgarter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Robert Bosch GmbH. 14


Konzertvorschau

Donnerstag | 22. Februar 2018 | 19.30 Uhr Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal

Jazz meets Klassik Matthias Foremny · Leitung Isabelle van Keulen · Violine Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester Nr. 4 D-Dur KV 218 Joseph Haydn Symphonie Nr. 45 fis-Moll Hob. I:45 „Abschiedssymphonie“ Franz Liszt Ungarische Rhapsodie Nr. 2 (für Streichorchester bearbeitet von Peter Wolf) Jacques Loussier Konzert für Violine, Schlagzeug und Streichorchester Karten: www.reservix.de, Tel. 01806 / 700 733 und an allen reservixVorverkaufsstellen

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Unser Kooperationspartner

Die Kulturgemeinschaft Stuttgart e. V. Die Vielfalt und das hohe Niveau des kulturellen Lebens im Großraum Stuttgart bilden sich im umfangreichen und breit gefächerten Angebot der Kulturgemeinschaft ab, dem Ansprechpartner Nummer eins für Kultur im Großraum Stuttgart. Die Mitglieder schätzen die einzigartige Rundumbetreuung durch ihre Kulturgemeinschaft, die sich als Kulturvermittler versteht und ihren Abonnenten nicht nur Tickets, sondern auch eine Infrastruktur bietet, die von der ausführlichen Beratung bis hin zur freien Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr reicht. Rund 3000 Veranstaltungstermine in den Sparten Klassische Musik, Oper, Schauspiel, Kunst, Jazz, Kino, Tanz und Literatur hat die Kulturgemeinschaft in jeder Spielzeit im Programm und vermittelt jedes Jahr ca. 200.000 Theater- und Konzertbesuche. Wenn Sie (noch) nicht Mitglied der Kulturgemeinschaft sind, können Sie jedes Jahr eine Vielzahl von Veranstaltungen als Gast besuchen: Als Konzertveranstalter im Verbund mit Kooperationspartnern wie dem Stuttgarter Kammerorchester, der Konzertdirektion Russ und den Stuttgarter Philharmonikern präsentiert die Kulturgemeinschaft etwa dreißig eigene klassische Konzerte im Jahr, die allen Musikfreunden offen stehen. Die Konzerte des Stuttgarter Kammerorchesters gibt es bei der Kulturgemeinschaft auch im Abonnement mit 9 oder 6 Terminen.

Aus Liebe zur Kultur

Kulturgemeinschaft Stuttgart e. V. Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart Telefon 0711 – 224 77 20 Mo-Fr 10-18 Uhr info@kulturgemeinschaft.de www.kulturgemeinschaft.de 16


Rätsel

Maurice Ravel komponierte sein „Le Tombeau de Couperin“ zum Gedenken an sieben gefallene Freunde. Wem widmete er die „Forlane“? a) Jean Cruppi b) Jacques Charlot c) Gabriel Deluc

Bitte senden Sie Ihre Antwort unter Angabe Ihrer Kontaktdaten per E-Mail oder Fax bis zum 9. Februar 2018 an E-Mail: marketing@sko-stuttgart.com Fax: 0711 / 619 21 22 Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2 x 2 Eintrittskarten für Jazz meets Klassik am 22. Februar 2018. Die Teilnahmebedingungen zum Gewinnspiel finden Sie auf www.stuttgarter-kammerorchester.com

Impressum: Stuttgarter Kammerorchester e. V. Johann-Sebastian-Bach-Platz, 70178 Stuttgart Telefon 0711 – 619 21 21, office@sko-stuttgart.com Redaktion: Kristin Kretzschmar Einführungstext: Gottfried Franz Kasparek Fotografie: Anne Kirchbach (P. Ruzicka), Ralph Mecke (A. Mayer), Reiner Pfisterer (Stuttgarter Kammerorchester), Marco Borggreve (I. van Keulen)

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Unsere Freunde und Förderer

Das Stuttgarter Kammerorchester dankt sehr herzlich ... Hauptsponsoren

Projektsponsoren L-Bank, Mercedes-Benz Niederlassung Stuttgart, RIENTH GmbH & Co. KG Projektförderer Winfried Böhler Stiftung, Robert-Breuning-Stiftung, Louis Leitz-Stiftung, Eva Mayr-Stihl Stiftung, Karin Stellwaag, Ernst-von-Siemens-Musikstiftung, Wüstenrot Stiftung, Förderprogramm des Bundes „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ Mäzene Regina Maria Chur, Lydia Drexler-Nanz, Jürgen und Gaby Kiehne, Helmut Nanz, Friedrich Schock Senatoren Prof. Dr. Mark-K. Binz, Ingo Mack, Thomas und Stefanie Rienth, Dipl.-Ing. Hans Peter Stihl Kuratoren Ann-Katrin Bauknecht, Britta Behr, Horst Bülow, Prof. Dr. Dennis Russell Davies, Dr. Christiane Dithmar, Dr. Wolfgang Durach, Michael Föll, Dipl.-Ing. Rainer Gehrung, Dr. Volker Gerstenmaier, Sonja und Norbert Goerlich, Christoph und Sonja Goeser, Eberhard Graf, Christfried und Ingrid Heinrich, Manfred Hommel, Jutta und Thomas Keller, Birgit Kipfer, Hans-Georg und Gisela Klaiber, Hans Georg Koch, Dr. Karl Kollmann, Anna-Maria KrauthHuber, Richard Kriegbaum, Andrea Krueger, Dr. Wolfgang Kuhn, LBBW Immobilien Management GmbH, Dr. Volker Laible, Prof. Dr. Christiane Lange, Andreas Lapp, Prof. Dr. Kurt Lauk, Werner und Inge Lehmann, Prof. Dr. Berthold Leibinger, Dr. Peter Linder, Helmut Lohrmann, Prof. Dr. Ludger Lohmann, Prof. Dr. Klaus Mangold, Hermann Manz, Ingeborg Nanz, Dr. Marc Natusch, Claudia Neuhaus, Andreas und Sabine Nobis, Dr. Hans Röhm, Dr. Clau18


dia Rose, Jürgen Sauer, Wolf-Henning und Julia Scheider, Tabea Schilling, Dr. Roland Schmid, Peter Schneider, Dr. Birgit Schneider-Bönninger, Prof. Dr. Wolfgang Schuster, Dr. Hans Seiter, Peter Ströbel, Max Wagner, Franz Wagner, Dr. Rainer Wilhelm, Prof. Dr. Klaus Weber, Marcus Weller, Thomas Zell, Prof. Dr. Walther Zügel Freunde Dennis und Vanessa Arzt, Peter Bachofer, Bettina Beisenkötter, Christine Berg, Dr. Bernd Bohr, Ursula Böttinger, Erich R. Buchholz, Dorle Buohler, Gerd und Renate Cramer, Dr. Friedrich Danner, Axel Döhner, Dr. Ulrich Drüner, Dr. Thomas und Elisabeth Eiche, Dr. Jürgen Eisbein, Ulrich Endress, Monika Epler, Adelheid Ernst, Prof. Peter Faller, Dr. Eberhard Floetemeyer, Volkmar Fritsche, Wolfgang Fritschle, Shigeko Fukai-Fauser, Prof. Dr. Wolfgang Gehring, Martina Glatzle, Wolfgang Hahn, Christian Hänel, Margrit Hauff-Tischendorf, Hanne Holzäpfel, Barbara Ital, Wolfgang Jahn, Dr. Mathias Kammüller, Renate Keppler, Birgit Kipfer, Hans-Georg und Gisela Klaiber, Astrid Klapp-Lehrmann, Peter Klatt, Raimund Klein, Sonja und Winfried Knepper, Dr. Andreas Kneser, Dr. Heribert Knott, Ilse Köhne, Hilko Köhne, Stephanie und Fabian Kollmann, Gisela Kollmar, Elisabeth Kuhn, Gudrun LaRoche, Florian LaRoche, Karin Leberwurst, Dr. Gerhard Lehrmann, Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Manfred Lübbe, Dr. Sabine Lutz, Dr. Bernd Mahl, Dr. Felix Muhle, Dr. Heidi Müller, Eberhard Norden, Manfred Osterwald, Dr. Hans Gert Pfisterer, Gerhard Pick, Norbert Pufke, Frank-Bodo Rapp, Dr. Alfred Rau, Petra Rau, Gerhard und Katarina Rehm, Dieter und Alice Reimold, Dr. Matthias Rost, Jasna Schmidt, Walter Schmidt, Elke Schwick, Anne-Magret Steimle, Dorothee Stein-Gehring, Prof. Dr. Walter Sigle, Monika Stekl, Norbert Stekl, Ruth Stekl, Thomas Sträßer, Hans-H. Strehler, Inès Stritter, Barbara Taufkirch, Werner und Karin Thurmann, Kunio Tsubaki, Emanuel Wieck, Michael Wieck, Dr. Joachim A. Wünning, Johannes Zorell Wir danken auch herzlich den nicht öffentlich genannten großzügigen Spenderinnen und Spendern! Möchten Sie auch Teil der SKO-Familie werden? Dann melden Sie sich unter marketing@sko-stuttgart.com. Sie sind herzlich willkommen. 19



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