SKO-Sternstunden
Jenseits von Afrika Matthias Foremny Julia Stemberger Bettina Aust
Donnerstag, 20. Juli 2017, 19.30 Uhr Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal Mit freundlicher UnterstĂźtzung von
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Programm
SKO-Sternstunden
Jenseits von Afrika Matthias Foremny · Leitung Julia Stemberger · Specherin Bettina Aust · Klarinette John Barry (1933 - 2011) I had a farm in Africa – Main title Tania Blixen (1885-1962) „Ich hatte eine Farm in Afrika“ Wolfgang Amadé Mozart (1756 - 1791) Divertimento D-Dur KV 136 Allegro Tania Blixen „Der Kaffeeanbau“ Wolfgang Amadé Mozart Divertimento D-Dur KV 136 Andante Tania Blixen „Kamante“ Wolfgang Amadé Mozart Divertimento D-Dur KV 136 Presto 3
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Tania Blixen „Tanzfeste“ Wolfgang Amadé Mozart Konzert für Klarinette in A-Dur KV 622 Allegro Tania Blixen „Denys Finch-Hatton“ und „Löwenjagd“ Wolfgang Amadé Mozart Konzert für Klarinette in A-Dur KV 622 Adagio und Rondo , Allegro Tania Blixen „Flug übers Land“ John Barry I had a farm in Africa – Main title
Alle Texte von Tania Blixen aus: »Jenseits von Afrika«. Aus dem Dänischen von Gisela Perlet. Manesse Verlag, Zürich 2012. Die Rechte an der deutschen Übersetzung von Gisela Perlet liegen beim Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München. Die dänische Originalausgabe »Den afrikanske Farm« erschien 1937. © The Rungstedlund Foundation, Rungsted Kyst, Dänemark 4
Musikalische Einführung
Auch Affen lieben Mozart Die in gleich drei Sprachen – Dänisch, Englisch, Deutsch – und unter drei Namen veröffentlichende dänische Schriftstellerin Karen Blixen (1885-1962) hinterließ eine ganze Reihe von Büchern über ihr persönliches Erleben Afrikas als Farmerin in Kenia. Am berühmtesten, ja zum weltweiten Bestseller wurde der 1937 unter dem Pseudonym Isak Dinesen in London erschienene Roman Out of Africa - deutsch 1938 unter dem Namen Tania Blixen gedruckt, in typischer Romantisierung mit Afrika, dunkel lockende Welt betitelt. Die eigentliche, dänische Urfassung heißt dagegen lapidar Den afrikanske farm. (Die afrikanische Farm). Auf Blixens Werken und ihrer Biografie beruht der zum Kultfilm gewordene US-amerikanische Streifen Sidney Pollacks aus dem Jahr 1985, Out of Africa, deutsch Jenseits von Afrika, mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen. Die Musik stammt vom erfolgreichen englischen Filmmusikund Musicalkomponisten John Barry, der dafür sogar einen Oscar erhielt. Barry schrieb aber im Wesentlichen nur das eingängige Hauptthema – in der Filmmusik main theme genannt. Ansonsten verwendete er stimmungsvolle, bevorzugt langsame Sätze aus Stücken Wolfgang Amadé Mozarts, neben den diesmal gespielten auch die Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester und das Ron5
... do alla Turca für Klavier. Der Film war so populär, dass der Schreiber dieser Zeilen in einer Musikalienhandlung in Wien um 1988 mit einer doch recht kuriosen Kundenfrage konfrontiert wurde: „Haben Sie die Filmmusik zum Affen mit dem Grammophon in Jenseits von Afrika …“ Es handelt sich dabei um einen der schönsten Adagio-Sätze der Musikgeschichte, jenen aus Mozarts Klarinettenkonzert. Wie alle Bläserkonzerte Mozarts wurde auch das Klarinettenkonzert für einen befreundeten Musiker geschrieben, in diesem Fall für Anton Stadler. Dessen Charakter war zwiespältig, seine derben Launen gaben Mozart Anlass zu ebensolchen Späßen, doch war er sicher ein begnadeter Virtuose auf allen Instrumenten der Klarinettenfamilie. Mozarts letztes Solokonzert aus dem Herbst 1791 war ursprünglich für die Bassettklarinette bestimmt. Offenbar skizzierte Mozart das Stück bereits 1789 und verwendete dabei einen Allegro-Satz, den er schon 1787 für das im Klang noch dunklere Bassetthorn komponiert hatte. Die Urfassung geriet nach der Ausgabe für A-Klarinette von 1801 in Vergessenheit und wurde erst um 1950 wieder entdeckt – seit damals werden beide Versionen gespielt. Die Uraufführung des Stücks durch Stadler in Prag fand zwar noch zu Lebzeiten des Komponisten statt, doch weilte Mozart in Wien, wo zwei Tage später seine Todeskrankheit beginnen sollte. Das dreisätzige Werk ist wohl die Krönung der Literatur für Klarinette und Orchester und zeigt Mozart auf der absoluten Höhe sowohl seiner handwerklichen wie auch seiner emotionalen Kunst. Die Balance zwischen Soloinstrument und Orchester ist meisterhaft ausgewogen. Nach innen gekehrt erscheint diese Musik, dennoch ist sie bei aller spürbaren Melancholie von einer Heiterkeit und Gelassenheit, welche in diesem Fall die Beschreibung als „überirdisch“ und „voll klassischer Schönheit“ 6
rechtfertigt. Der eigentlich monothematische Kopfsatz besticht durch seine sparsame, subtile und dennoch im höchsten Grade ausdrucksvolle Instrumentation. Das Adagio steht in D-Dur und im Dreivierteltakt, es ist einer der erstaunlichsten Sätze, die Mozart je geschrieben hat. In ihm stehen das Jahrhundert der Romantik, aber auch jenes des Walzers vor der Tür. Dabei verweilen die wundersamen Linien des Klarinettengesanges immer in der edlen Ausgewogenheit einer klassischen Abendstimmung. Virtuos und lebensfroh kommt das spielerisch formulierte Thema des Final-Rondos daher, in den Orchesterpassagen ist die feierliche Priesterwelt der Zauberflöte nahe. Nach einem kurzen, nachdenklichen MollAbschnitt im Mittelteil kehrt die Musik in strahlende Dur-Festlichkeit zurück. Die von der Nachwelt Salzburger Symphonien genannten Divertimenti KV 136 bis 138 schrieb Mozart zu Beginn des Jahres 1772 in Salzburg, zwischen der zweiten und der dritten Italienreise. Die Werke entsprechen in ihrer Dreisätzigkeit zwar der Form der italienischen Sinfonia, der Charakter der Musik ist aber der eines Divertimentos. Die Bezeichnung Divertimento meint so viel wie „Zeitvertreib, Zerstreuung“; die Grenzen zwischen Divertimento, Serenade und Notturno sind kaum zu bestimmen. Bei all diesen Stücken handelt es sich um Musik, die für abendliche Unterhaltung bestimmt war, für Hochzeiten, Geburts- oder Namenstage bedeutender Salzburger Persönlichkeiten oder für die Feier der Studienabschlüsse an der Universität. Die Werke wurden in der Regel im Freien gespielt, bei Kerzenschein im Garten des Schlosses Mirabell oder vor der Universität. Doch ob die Salzburger Symphonien jemals zu einem Salzburger Anlass gespielt wurden, darf bezweifelt werden. Denn für diese Stücke sind keine Auftraggeber bekannt. Möglich, dass Mozart sie „auf Vorrat“ für Aufführungen in den Gärten oder 7
... Salons seiner Gönner in Mailand komponiert hat. Dafür sprechen die Dreisätzigkeit im Gegensatz zu den aus mehr Sätzen bestehenden, für Salzburg bestimmten anderen Divertimenti Mozarts, die Verwendung einer spezifisch italienischen Form und die Aussparung von Bläsern. Die vor Einfällen übersprudelnden Werke können sowohl chorisch als auch in Streichquartett-Besetzung gespielt werden. Da im 18. Jahrhundert Instrumentalmusik nach der Größe des Aufführungsraums besetzt wurde, sind beide Varianten legitim und original. Nicht nur die intensive Beschäftigung mit der Musik Italiens stand Pate für die kostbaren Stücke, sondern auch die mit dem italienisch geschulten galanten Stil Johann Christian Bachs. Das „singende Allegro“, bewirkt durch Vorschlagsnoten, mit dem das Divertimento in D-Dur KV 136 beginnt, hatte Mozart bereits als reisendes Wunderkind ein knappes Jahrzehnt zuvor beim weltläufigsten der Bach-Söhne in London kennen gelernt. Auf den beschwingten, geschmeidig formulierten ersten Satz folgt ein beschauliches, ruhevolles Andante, eine originelle Anverwandlung der ebenso beschaulichen wie eleganten Schreibweise des „Londoner Bach“. Das Presto-Finale, voller Witz und ungetrübter Laune, im typischen Serenadenton, ist unverkennbar „mozartisch“. Gottfried Franz Kasparek
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Literarische Einführung
Afrika – dunkel lockende Welt Eine Liebeserklärung an die Landschaft und das Leben in Kenia hat Tania Blixen mit ihrem Roman geschrieben, der längst zur Weltliteratur zählte, bevor er unter dem Titel Out of Africa verfilmt und international zum Kinoerfolg wurde. »Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuß des Ngong-Gebirges.« Mit diesem Satz beginnt das Buch, aus dem Julia Stemberger sechs eindrückliche Passagen zu Gehör bringt. Dieser Satz kehrt leitmotivisch in dem Kinofilm wieder und so heißt auch der Main title der Filmmusik von John Barry. Seine Melodie ist ein Ohrwurm, genauso wie das Hauptmotiv des Adagio in Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur, das im Film die Liebesbeziehung zwischen Karen Blixen (schön und bewundernswert: Meryl Streep) und Denys Finch Hatton (liebenswürdig: Robert Redford) untermalt. Der Film gewann 1985 sieben Oscars, unter anderem für Sydney Pollacks beste Regie, das beste adaptierte Drehbuch und die beste Filmmusik; er wurde Kult und ist bis heute sehenswert – wenn man Melodramatik, idealisierte Afrika-Bilder und romantische Geschichten mag. Unbedingt lesenswert ist der sehr viel differenziertere, inhaltlich und sprachlich wunderbar komponierte Roman Jenseits von Afrika, eigentlich eine autobiografische 9
... Erzählung über den wesentlichen, sechzehn Jahre dauernden Lebensabschnitt von Tania Blixen, geborene Karen Dinesen. Trotz seines Umfangs von über 650 Seiten legt man das Buch nicht mehr aus der Hand. »Ich hatte eine Farm in Afrika«, heißt es da und im Rückblick erzählt sie, wie sie mit ihrem nicht wirklich geliebten Ehemann, Bror Baron von Blixen-Finecke (im Film angemessen unsympathisch gespielt von Klaus Maria Brandauer), kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs nach Kenia auswandert, um dort eine Molkerei aufzuziehen, die dann jedoch zur Kaffeeplantage umgeplant wird. In einer ungeeigneten, weil viel zu hoch gelegenen Gegend muss dieses Vorhaben scheitern. Bror Blixen, der seine Frau zudem mit der Syphilis ansteckt, geht auf Safari, während sie sich müht, die Farm gemeinsam mit den Eingeborenen zu bewirtschaften. Tania Blixen schildert Landschaft, Natur, Menschen und Tiere mit großer Einfühlsamkeit; Afrika wird ihr zur »dunkel lockenden Welt« und irgendwann beginnt auch sie, auf die Jagd zu gehen und Löwen zu schießen. Ihr Partner dabei ist Denys Finch Hatton, mit dem sie eine große Liebe verbindet, obwohl er unstet mal bei ihr wohnt, dann wieder monatelang verschwindet. Sie idealisiert die Beziehung als »eine zwischen zwei Parallelen«. Denys ist derjenige, dem sie als eine moderne »Scheherazade« ihre Geschichten erzählt, mit dem sie im Flugzeug über das Land fliegt, der ihr das Grammophon schenkt, auf dem sie Schallplatten mit Aufnahmen von Schubert und Strawinsky hören, Beethovens Klavierkonzert in GDur – ob auch Mozart und sein Klarinettenkonzert? Im Roman und in der detailgenauen Biografie von Judith Thurman (die damals am Filmdrehbuch beteiligt war) ist von diesem Musikstück nicht die Rede. Doch in den beiden der Schriftstellerin Tania Blixen gewidmeten Museen 10
im dänischen Rundstedlund und im einstige MboganiHaus in Nairobi sowie natürlich im Film, wo das Adagio die Annäherung von Karen und Denys mitten in der Wildnis begleiten darf, ist Mozart der Komponist der Szene … Kurz vor ihrer endgültigen Rückkehr nach Europa im Jahr 1931 formulierte Tania Blixen in einem Brief, voller Trauer um das verlorene Paradies: »Eine große Welt von Poesie hat sich mir hier eröffnet und mich in ihren Bann gezogen, und ich habe sie geliebt. Ich habe in die Augen der Löwen geschaut und unter dem Kreuz des Südens geschlafen, ich habe auf den großen Ebenen das Gras brennen und nach dem Regen wieder zart und grün sprießen sehen, ich habe Somalis, Kikuyus und Massai zu Freunden gehabt, ich bin über die Ngong-Berge geflogen …«. Irene Ferchl
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Orchesterliste
1. Violine Bogdan Božović Yu Zhuang Piotr Szabat Luca Bognár Wolfgang Kussmaul 2. Violine Klaus von Niswandt Ulrike Stortz Dorothea Knell Onur Kestel Viola Manuel Hofer Marko Milenković Iiro Rajakoski Emanuel Wieck Violoncello György Bognár Nikolaus von Bülow Ulrike Eickenbusch Kontrabass Renger Woelderink
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Flöte Thomas von Lüdinghausen Birgit Maier-Dermann Fagott Marianne Engelhardt Theresia Schmalian Horn Stefan Helbig Friedrich zu Dohna
Julia Stemberger
Julia Stemberger wurde als Tochter der Schauspielerin und Sängerin Christa Schwertsik und des Tropenmediziners Heinrich Stemberger in Wien geboren. Sie wuchs als zweitgeborene von drei Schwestern in einer künstlerischen Familie auf. Ihre Schwester Katharina Stemberger ist ebenfalls Schauspielerin und ihr Stiefvater ist der Komponist Kurt Schwertsik. Ihre künstlerische Ausbildung war daher vielfältig. Nach dem Gymnasium nahm Julia Stemberger Schauspielunterricht bei Dorothea Neff und Eva Zilcher in Wien. Darüber hinaus erhielt sie eine Ausbildung in Gesang, Ballett und Jazz-Tanz. 1984 feierte sie in Herzklopfen ihr Kinodebüt. Der Film unter der Regie von Walter Bannert sorgte für grosses Medienecho und machte sie schlagartig bekannt. Unmittelbar danach wurde sie von Michael Schottenberg an das Wiener Schauspielhaus geholt. In den Folgejahren stand die gefragte Charakterdarstellerin bei den Salzburger Festspielen genauso auf der Bühne wie am Wiener Burgtheater. Weitere Engagements führten sie u.a. an das Thalia-Theater in Hamburg und in Berlin an das Schlosspark Theater und Renaissance Theater. In Wien war Julia Stemberger neben dem Burgtheater, im Theater in der Josefstadt, im Volkstheater, im Schauspielhaus, in der Volksoper und im Ronacher zu sehen. Am Theater arbeitete sie mit einigen der bedeutendsten Regisseuren zusammen, wie z.B. George Tabori, Peter Zadek, 13
... Peter Stein und Jürgen Flimm. Dabei spielte sie u.a. an der Seite von Gert Voss die Jessica in Peter Zadeks Kaufmann von Venedig, die Desdemona in George Taboris Othello-Inszenierung, die Helene Atenwyl in Jürgen Flimms Inszenierung von Hofmannsthals Der Schwierige oder Cleopatras Dienerin in Antonius und Cleopatra (Regie: Peter Stein). In den vergangenen Jahren war Julia Stemberger immer wieder bei den Festspielen Reichenau zu sehen, etwa als Anna Karenina und als Genia in Arthur Schnitzlers Das weite Land. Heuer trat sie dort in Ibsens John Gabriel Borkman in der Regie von Alfed Kirchner auf. Im Vorjahr debütierte sie zudem in Die Schüsse von Sarajevo (Regie: Herbert Föttinger) am Theater in der Josefstadt und in der Saison 2014/2015 war sie in der Produktion The Kings Speech auf der Bühne des Schlosspark-Theater Berlin zu sehen (Regie: Thomas Schendel) Auch im Kino und Fernsehen startete die vielseitige Künstlerin eine rasante und international prämierte Karriere. So wurde sie u.a. für ihre darstellerische Leistung in Götz Spielmanns österreichischem Drama Erwin und Julia mit dem französischen Darstellerpreis geehrt. Für ihre Rolle in Christian Görlitz’ Fernsehfilm Freier Fall wurde ihr der „Goldene Löwe“ verliehen und sie erhielt den österreichischen Fernsehpreis „Romy“ als beste Schauspielerin. Im Laufe ihrer Karriere war sie in zahlreichen TV-Filmen und -Serien zu sehen und stand mit internationalen Schauspielgrößen wie Max von Sydow, Kenneth Branagh, Christian Bale, Charlotte Rampling und Barbara Hershey vor der Kamera. Mit Die skandalösen Frauen begann 1993 eine intensive Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Kameramann Xaver Schwarzenberger: Es folgte das Gesellschaftsdrama Tonino und Toinette, das historische Drama 1809 Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers, die TV-Filme Eine Liebe in Afrika und Annas Heimkehr und die schwarze Komödie Feine Dame. Dem ganz breiten Publikum wurde Julia Stemberger durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Dieter Wedel bekannt: So spiel14
te sie in seinem Grimme-Preis-gekrönten fünfteiligen KrimiDrama Der Schattenmann ebenso wie in der hocherfolgreichen sechsteiligen Kiez-Saga Der König von St. Pauli. In der ARD-Hauptabendserie Die Stein, die seit 2008 in zwei Staffeln (2008 und 2011) von Das Erste ausgestrahlt wurde, spielte sie die Titelrolle der Katja Stein, einer engagierten Lehrerin für Deutsch und Geschichte, die ihr Leben neu ordnen muss. 2015 fanden die Dreharbeiten für die 2. Staffel der Erfolgsserie Vorstadtweiber statt, mit Julia Stemberger als prominentem Neuzugang. In 10 neuen Folgen verkörperte sie die Rolle der Sylvia. Im Juli 2016 gastierte sie wiederum bei den Festspielen Reichenau, wo sie in Doderers Dämonen von Nicolaus Hagg, unter der Regie von Hermann Beil in 32 Vorstellungen zu sehen war. Für den September / Oktober 2016 sind in Südtirol Dreharbeiten für die ARD-Krimireihe Der Bozen-Krimi (Kripo Bozen) anberaumt, wo Julia Stemberger als ehrgeizige Politikergattin Charlotte vor der Kamera steht. Im Laufe ihrer Karriere hat Julia Stemberger in den verschiedensten Genres von Drama über Thriller und Komödie bis zur Literaturverfilmung immer wieder ihre schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Neben ihrer Tätigkeit als Theater- und Filmschauspielerin hat sich Julia Stemberger der Musik verschrieben. Sie spielt Quer- und Blockflöte und hat eine Gesangsausbildung genossen. Julia Stemberger interpretiert Arnold Schönbergs Gurre Lieder und Pierrot Lunaire, macht Musiktheater und steht bei einer Vielzahl von Soloabenden und musikalischen Lesungen in Österreich und Deutschland auf der Bühne.
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Matthias Foremny
Matthias Foremny ist seit der Saison 2011/12 Erster ständiger Gastdirigent an der Oper Leipzig, seit der Saison 2013/14 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters und seit 2014 lehrt er auch als Professor für Dirigieren und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Nach seinem Engagement als erster Kapellmeister am Landestheater Detmold wurde er im Jahr 2000 als erster Kapellmeister von der Komischen Oper Berlin verpflichtet. Hier dirigierte Matthias Foremny neben dem umfangreichen Repertoire auch die Premieren von Brittens Turn of the Screw (Bayerischer Theaterpreis) und Ligetis Le grand macabre. Im Jahr 2002 wurde er vom Deutschen Musikrat als „Preisträger des Dirigentenforums“ ausgezeichnet. Von 2003 bis 2012 war Matthias Foremny GMD und Operndirektor am Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Auch im Opernbereich arbeitet Matthias Foremny eng mit großen internationalen Häusern zusammen, wie z.B. der Deutschen Oper Berlin und der Hamburgischen Staatsoper, wo er zuletzt Produktionen von Tosca, Die Hochzeit des Figaro, Manon Lescaut und La Bohème betreute. Konzertdirigate führten Matthias Foremny u.a. zur Staatskapelle Dresden, zum Deutschen Sinfonieorches16
ter Berlin, NDR Hamburg und Hannover, dem RSB Rundfunksinfonieorchester sowie zur Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Matthias Foremny liegt viel an einem direkten und persönlichen Kontakt zum Publikum, was in besonderer Weise in moderierten Konzertformen zum Ausdruck kommt. Die Ansprache von jungem Publikum und Nachwuchsmusikern ist ihm ein besonderes Anliegen, sei es in Form innovativer Theaterjugendprojekte, als Dozent oder als Juror in internationalen Wettbewerben. Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren u.a. Konzerte mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern sowie beim Guangzhou und Shanghai Symphony Orchestra. Im Dezember 2016 / Januar 2017 debütierte Matthias Foremny mit großem Erfolg an der Oper Köln und wurde danach sofort wieder für eine Neuproduktion der La Traviata in der neuen Spielzeit 2017/18 verpflichtet. Neben diesem Engagement übernimmt der Künstler an der Oper Leipzig auch die Repertoire-Vorstellungen von Figaro, Freischütz, Hänsel und Gretel und Turandot sowie die Ballett-Premiere unter dem Titel Boléro / Le Sacre du Printemps.
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Bettina Aust
Im März 2015 gewann Bettina Aust den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs. Bereits 2014 wurde sie mit dem 1. Preis, sowie mit fünf Sonderpreisen beim Internationalen Musikwettbewerb Markneukirchen ausgezeichnet. Die Klarinettistin setzt nicht nur neue Maßstäbe mit ihrem solistischen Spiel, sondern hat sich auch in der nationalen und internationalen Kammermusikszene mit ihren Ensembles (Duo Aust, Rheingold Trio) profiliert. Als Solistin konzertiert Bettina Aust regelmäßig mit Orchestern wie dem Beethoven Orchester Bonn oder dem Philharmonischen Orchester Lübeck. Ihr musikalisches Schaffen ist auf zahlreichen Rundfunkaufnahmen durch BR, WDR, NDR, SWR, Deutschlandradio und Deutschlandfunk dokumentiert. Ihre Debüt-CD zusammen mit Robert Aust erschien im Herbst 2016 beim Label GENUIN. Seit 2014 ist Bettina Aust Solo-Klarinettistin der Augsburger Philharmoniker. Orchestertourneen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem WDR Sinfonieorchester Köln, der Dresdner Philharmonie, dem Gustav Mahler Jugendorchester und dem Bundesjugendorchester führten sie nach Japan, Südkorea und China, sowie in zahlreiche Länder Europas. Sie trat u.a. bei den BBC Proms (London) und den Salzburger Festspielen auf. 18
Bettina Aust erhielt ihre musikalische Ausbildung bei Sabine Meyer (Lübeck), Johannes Peitz (Hannover) und Pascal Moraguès (Paris). Sie wurde von zahlreichen Stiftungen gefördert und war langjährige Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. In der Saison 2016/2017 wird Bettina Aust wieder zahlreiche Konzerte im In- und Ausland spielen. Höhepunkte sind CD-Release-Konzerte u.a. in Berlin und Paris, Solokonzerte mit dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern und dem Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Konzertreisen nach Mittelamerika und innerhalb Europas, sowie ein Konzertmitschnitt durch den SWR2.
Mit freundlicher Unterstützung durch die GVL und den Deutschen Musikwettbewerb, ein Projekt des Deutschen Musikrats
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Stuttgarter Kammerorchester
Das Stuttgarter Kammerorchester begeistert seit über 70 Jahren durch seine Verbindung von Tradition und Gegenwart. Chefdirigent Matthias Foremny vermag das Ensemble vielseitig zu präsentieren und um wertvolle Impulse zu bereichern. Er erweitert das Repertoire des Orchesters regelmäßig durch die Wiederentdeckung selten gespielter Werke aller Epochen und ermöglicht damit dem Publikum spannende Hörerlebnisse. Einen Akzent setzt das SKO auf Neue Musik und arbeitet mit herausragenden Künstlern und Ensembles wie etwa Johannes Kalitzke, Rupert Huber, Peter Rundel, mit dem SWR Vokalensemble, den Neuen Vocalsolisten, dem Aleph Gitarrenquartett und dem ensemble ascolta zusammen. Zahlreiche Uraufführungen, beispielsweise von Michael Pelzel, Michael Wertmüller, Mauricio Sotelo, Robert Moran und Gerd Kühr stehen für den Drang nach Unbekanntem und den Mut, neue Wege zu gehen. Das Stuttgarter Kammerorchester setzt damit den Weg seines einstigen Chefdirigenten Dennis Russell Davies fort und macht sich zu einer spannenden Suche in die Gegenwart auf; Davies ist dem Klangkörper bis heute als Ehrendirigent verbunden. In den Reihen Neue S@ITEN und SKO-Sternstunden bringt das Orchester seine stilistische Bandbreite und die Lust am Experimentellen zum Ausdruck. So lassen etwa Konzerte mit dem legendären Avishai Cohen Trio, dem Jazzvirtuosen Richard Galliano oder die Fusion von Streicherklang und Flamencotanz Genregrenzen verschwimmen und erreichen damit auch Zuhörer jenseits des etablierten Konzertbetriebs. Darüber hinaus ist die Alte Musik ein wichtiger Bestandteil des Orchesterrepertoires. Die Musiker lassen sich auf Spieltechniken vergangener Jahrhunderte ein und machen durch ihre historisch informierte Aufführungspraxis ein authentisches Klangerlebnis erfahrbar. Konzerte mit namhaften Künstlern wie Richard Egarr, Fabio 20
Biondi, Reinhard Goebel, Dorothee Oberlinger und Robert Levin belegen die intensive Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe. Das SKO besinnt sich damit nicht zuletzt auf seinen ursprünglichen Repertoireschwerpunkt, welchen Gründungsdirigent Karl Münchinger in den Anfangsjahren des Ensembles etablierte. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt des SKOs stellt die Zusammenarbeit mit ver-schiedenen Bildungseinrichtungen dar: In den Projekten des SKOhr-Labor begegnen sich Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und finden über das gemeinsame Musizieren zueinander. Außerdem wird durch die Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Studierenden die Arbeit mit einem professionellen Orchester ermöglicht. Gemeinsame Konzerte mit international bekannten Solisten wie Renaud und Gautier Capuçon, Steven Isserlis, Nicolas Altstaedt, Gabriela Montero, Fazil Say, François Leleux, Paul Meyer uva. bestätigen die Spitzenposition des Stuttgarter Kammerorchesters. Und auch die eindrucksvolle Diskographie, die mit breit gestreutem Repertoire und Solisten von Weltrang aufwarten kann, ist Beleg einer der erfolgreichsten Orchesterbiografien der Gegenwart. Mit dem Komponisten und Solisten Brett Dean konnte für die Spielzeit 2016/17 eine äußerst gefragte Musikerpersönlichkeit als Artist in Residence gewonnen werden. Das Orchester nimmt darüber hinaus seine Aufgabe als musikalischer Botschafter durch eine rege Tournee- und Gastspieltätigkeit rund um den Globus ebenso wie in der Region Stuttgart wahr. Das Stuttgarter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Robert Bosch GmbH. 21
Konzertvorschau I
Donnerstag | 28. September 2017 | 20 Uhr Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal
Musikalische Bilder Matthias Foremny · Leitung Mirjam Tschopp · Violine
Heinrich Ignaz Biber La Battalia Frank Martin Polyptyque für Violine und zwei kleine Streichorchester Béla Bartók Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Sz. 106 Karten: Kulturgemeinschaft Stuttgart www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22 477 20
Mirjam Tschopp 22
Konzertvorschau II
Sonntag | 22. Oktober 2017 | 20 Uhr Liederhalle Stuttgart, Mozart-Saal
Pisendel und seine Freunde Fabio Biondi · Violine & Leitung Bogdan Božovic · Violine
Johann Georg Pisendel Imitation des caractères de la danse Georg Philipp Telemann Konzert für Violine und Orchester B-Dur TWV 51:B1 „Pisendel Konzert“ Ouvertüre (Suite) g-Moll „La Changeante“ Antonio Vivaldi Streichersinfonie „Il coro delle muse“ Konzert für zwei Violinen in A-Dur „Per Eco“ Christoph Graupner Entrata per la Musica di Tavola in g-Moll
Karten: Kulturgemeinschaft Stuttgart www.kulturgemeinschaft.de, Tel. 0711 / 22 477 20 23
Rätsel
Unter welchem Namen veröffentlichte Karen Blixen ihr Buch „Out of Africa“ in England? a) Tania Blixen b) Isak Dinesen c) Karen Christence
Bitte senden Sie Ihre Antwort unter Angabe Ihrer Kontaktdaten per Email oder Fax bis zum 31. Juli 2017 an Email: marketing@sko-stuttgart.com Fax: 0711 / 619 21 22 Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2x2 Eintrittskarten für das erste Abokonzert der neuen Saison 2017/2018 am 28. September 2017.
Impressum: Stuttgarter Kammerorchester e.V. Johann-Sebastian-Bach-Platz, 70178 Stuttgart Telefon 0711 – 619 21 21, office@sko-stuttgart.com Redaktion: Celine Stöckle Einführungstext: Gottfried Franz Kasparek, Irene Ferchl Fotografie: Mischa Nawrata (J. Stemberger), Gero Breloer (M. Foremny), Christine Schneider (B. Aust), Reiner Pfisterer (Stuttgarter Kammerorchester), Studio Neon, Milano (M. Tschopp)
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STIMMUNG.
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