Trompetenwanderung Matthias Foremny Wolfgang Bauer
Freitag, 24. November 2017, 20 Uhr Theaterhaus Stuttgart, T1
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VIOLA
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KONTRABASS
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Programm
Trompetenwanderung Matthias Foremny · Leitung Wolfgang Bauer · Trompete
Johann Wilhelm Hertel (1727-1789) Konzert für Trompete, Streicher und Basso continuo Nr. 1 Es-Dur Allegro Larghetto Vivace
Arthur Honegger (1892-1955) Symphonie Nr. 2 für Streichorchester und Trompete ad libitum
Molto moderato – Allegro Adagio mesto Vivace ma non troppo – Presto
Pause Toshio Hosokawa (*1955) Voyage VII für Trompete, Streicher und Schlagwerk Edvard Grieg (1843 – 1907) Aus Holbergs Zeit. Suite für Streichorchester op. 40
Präludium: Allegro vivace Sarabande: Andante Gavotte: Allegretto – Musette, Poco piu mosso Air: Andante religioso Rigaudon: Allegro con brio
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Einführung
Klingende Wanderung mit Trompete Johann Christian Hertel, der erste bekannte Komponist einer weit verzweigten Künstlerfamilie, stammte aus Bayern. Sein Sohn Johann Wilhelm Hertel, um den es diesmal geht, erblickte 1727 in J. S. Bachs Geburtsstadt, dem thüringischen Eisenach, das Licht der Welt – dort war der Vater Konzertmeister. Als der Sohn 1789 als hoch geehrter Meister starb, war er „Hof- und Capellcompositeur“ von MecklenburgSchwerin, Hofrat und Privatsekretär der Prinzessin Ulrike Sophie. Seine Nachkommen wanderten wieder in den Süden – denn der 1953 geborene Komponist Paul Hertel und dessen älterer Bruder, der erfolgreiche Oboist Alfred Hertel, sind, wie beider Vater, der Hornist Paul Hertel, Österreicher. Urahn Johann Wilhelm war Geiger, Cembalist, Organist und ein kreativer Komponist der frühen Klassik. Neben geistlichen Werken und Sinfonien schrieb er drei Trompetenkonzerte, die wahrscheinlich nach 1760 zu datieren sind. Das noch barocke, klappen- und ventillose Soloinstrument wird darin virtuos bis an seine Grenzen ausgereizt, wofür der hurtige Kopfsatz des ersten Konzerts ein gelungenes Beispiel ist. Das kleine Orchester steht dem Solisten als Begleiter zur Verfügung, das Fundament des Generalbasses ist noch vorhanden, doch die gesangliche Qualität von Hertels Melodien macht deutlich, dass der „Sturm und Drang“ schon 4
am Horizont der Zeit stand. Noch deutlicher wird dies im Larghetto, das wie eine elegische Opernarie wirkt. Im VivaceFinale schließlich hat das Orchester gewichtig mitzureden, wenn es die erfrischend fröhlichen Kunststücke der Trompete umrahmt. Arthur Honegger, Schweizer von Geblüt und Franzose von Geburt, war Kosmopolit und vielsprachig. Er wollte immer Musik schreiben, „dem Hörer verständlich und doch vom Banalen frei“, was ihm perfekt gelungen ist, und darin seine „Gedanken ausdrücken - und vielleicht, ohne dass ich mir ihrer selbst ganz bewusst bin.“ Er schuf Musik am Puls der Zeit, ohne Zeitmoden nachzulaufen. Im Grunde war er Klassizist. Seine 2. Sinfonie, komponiert unter dem Eindruck des 2. Weltkriegs und 1942 in Zürich uraufgeführt, erschien Honegger selber „ziemlich düster, stellenweise ein wenig verzweifelt.“ Die Ergriffenheit habe sich ihm „ganz natürlich aufgedrängt.“ Als Honegger die Symphonie schrieb, hatte die deutsche Wehrmacht gerade sein geliebtes Paris besetzt. Die klagende Dreitonmelodie der Solobratsche durchzieht als Leitmotiv die ersten beiden Sätze, eine Klage, die in der verzweifelten Düsternis des Adagio mesto fast ausweglos erscheint. Doch für das Finale suchte der Komponist nach einem „brillanten Element als Kontrast.“ Immer mehr verdichtet sich der tatsächlich brillant ausgeführte, aber nicht heiter, sondern bedrückend wirkende Streichersatz, bis das Trompetensolo mit einem an J. S. Bach angelehnten Choral die Spannung löst. Für den relativ kurzen Einsatz des Blasinstruments hatte Honegger eine rein in der Textur begründete Erklärung: „Dies nicht, um einen gewollten Effekt zu erzielen, sondern einfach nur darum, eine Stütze zu erhalten für die in langen Noten einherschreitende Melodie der ersten Geiger, die sonst durch die Polyphonie der andern Instrumente mit gleicher Klangfarbe übertönt zu werden drohen!“ Dennoch wirkt das Finale gerade wegen des überraschenden Chorals der Trompete wie ein hoffnungsvoller Ruf nach 5
... Frieden und Freiheit. „Die europäische Kunst sagt: Die Zeit soll nicht vergehen. Wie in den Kathedralen, die für die Ewigkeit stehen. Die japanische Kunst geht mit der Zeit und sagt: Vergänglichkeit ist schön. Der Ton kommt aus dem Schweigen, er lebt, er geht ins Schweigen zurück.“ Schöner als in diesem Zitat des bedeutenden japanischen Komponisten Toshio Hosokawa kann der Zauber fernöstlicher Volks- und Kunstmusik nicht beschrieben werden. Das Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Kultur prägte den in Hiroshima geborenen Musiker. Er studierte zunächst in Tokio, später in Berlin bei Isang Yun und in Freiburg bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough. Hosokawa, der im japanischen Nagano lebt, oft in Deutschland weilt und mit seinem mittlerweile vom Solostück bis zum großen Oratorium reichenden Oeuvre international sehr erfolgreich ist, schreibt besonders gerne Werkreihen. So auch die seit 1997 entstehende, bislang zehn Stücke umfassende Serie der Voyages. Jede dieser tönenden Reisen gilt einem anderen Soloinstrument, welches in Dialoge mit einem Ensemble tritt; im siebenten Stück ist es die Trompete. Für Hosokawa „symbolisiert der Solist den Menschen, der sein Lied an das ihn umgebende Universum richtet, das ihm antwortet und seinen Gesang reflektiert.“ Diesen Wechselgesang bezeichnet der Komponist als „Voyage“. Das Ziel der Reise „ist die Einheit zwischen Mensch und Universum.“ Der 200. Geburtstag des klassischen dänisch-norwegischen Dichters Ludwig Holberg wurde 1884 in Skandinavien gebührend gefeiert. Norwegens großer Romantiker, Edvard Grieg, komponierte für die Festlichkeiten in Bergen, der Geburtsstadt Holbergs, eine Suite. Das Werk entstand in schwieriger Zeit, über die der Komponist im Februar 1885 in einem Brief an einen Freund berichtete: „In diesem Jahr produzierte ich nichts. Ich hatte mir vorgenommen zu arbeiten, der absolute Mangel an Geistesleben gefällt jedoch der Frau 6
Muse nicht und sie hält sich allzu sehr von mir fern.“ Bereits im August des Vorjahres hatte er von seiner „altmodischen Suite“ geschrieben und sie als „gute Übung, seine eigenen Persönlichkeit zu verstecken“ bezeichnet. Das ursprünglich für Klavier gesetzte Stück war für ihn eher eine Fingerübung als eine eigene Komposition. Am 1. Februar 1885 teilte er dem niederländischen Kollegen Julius Röntgen mit, er habe „die arme Holberg-Suite“ für Streichorchester arrangiert und fügte hinzu: „Vielleicht wird sie ganz gut klingen.“ Die Uraufführung in Bergen leitete er selbst. Die Musik aus Holbergs und doch aus Griegs Zeit klingt seitdem ganz hervorragend. Grieg hat in bezwingender Weise und mit wunderbaren Weisen barocke Musikformen, vor allem die der französischen Suite eines Couperin oder Bach, mit neuen Inhalten gefüllt. Schon das eröffnende Präludium in der Art eines Perpetuum mobile ist ein Meisterstück. Es folgt ein blühender Melodien-Strauß alter französischer Tänze. Die schwermütige Sarabande, die graziöse Gavotte, das expressive, sehnsuchtsvolle Air, der leidenschaftliche, gleichsam explodierende Rigaudon im Finale – in diesen Stücken wird nicht nur dem Witz, der Ironie und der tieferen Bedeutung des Dichters von „Jeppe vom Berge“ nachgespürt, sondern es verbinden sich unterschiedliche musikalische Welten zu einem zeitlosen Klassizismus, im Sinne eines Klang-Spiels von geistvoller Synthese und emotionaler Kraft. Ganz im Sinne Holbergs, der nicht nur Dramen und Romane geschrieben hat, sondern auch Lateiner und Historiker von Rang gewesen ist.
Gottfried Franz Kasparek
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Orchesterliste
1. Violine Bogdan Božović Yu Zhuang Piotr Szabat Katharina Fasoli Lesia Ponomarova 2. Violine Klaus von Niswandt Ulrike Stortz Dorothea Knell Onur Kestel Viola Marko Milenkovic Iiro Rajakoski Jan Melichar N.N. Violoncello György Bognár Nikolaus von Bülow Ulrike Eickenbusch Kontrabass Renger Woelderink
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Perkussion Gregor Daszko Nikolaus Aicher Cembalo Andreas Küppers
Wolfgang Bauer
Die jüngste Auszeichnung von Wolfgang Bauer ist der ECHO Klassik 2009 als Instrumentalist des Jahres. Wolfgang Bauer studierte in Berlin an der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker bei Konradin Groth. Er hatte aufeinanderfolgende Verträge als Solotrompeter der Münchner Philharmoniker, dem RSO Frankfurt und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Intensive Studien verbinden ihn mit Lutz Köhler und Ed. H. Tarr. Als Solist, Orchester- und Kammermusiker reiste er rund um die Welt, so nach Japan, Korea, China, die USA, Kanada, Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Russland, Lettland, Ukraine, Südafrika und fast ganz Westeuropa. Der Durchbruch als Solist erfolgte 1993, als Bauer nacheinander den „Deutschen Musikwettbewerb“ und den „Internationalen Musikwettbewerb der ARD“ in München gewann. Seither zählt er zu den führenden Trompetern seiner Generation. Wolfgang Bauer war u.a. beim Rheingau Musik Festival, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und beim Kissinger Sommer zu Gast. Er trat als Solist mit namhaften Orchestern wie dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Orchestre National de France, dem SO des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden, den Münchner Philharmonikern, den RSO von Stuttgart und Frankfurt, dem WDR-Sinfonieorchester Köln, der Radiophilharmonie Han9
... nover, dem London Philharmonic Orchestra, der Polnischen Kammerphilharmonie, dem Württembergischen und dem Stuttgarter Kammerorchester mit Dirigenten wie Lorin Maazel, Fabio Luisi, Ton Koopman, Carl St. Clair, Donald Runnicles, Dmitrij Kitajenko, Andrey Boreyko, Dennis R. Davies und Eliahu Inbal auf. Er war Partner u.a. von Oleg Maisenberg, Maurice André und Evelyn Glennie. Wolfgang Bauer hat an zahlreichen CD-Produktionen mitgewirkt, davon 10 als Kammermusiker und 8 als Solist. Die Einspielung der Konzerte von Joseph und Michael Haydn hat große internationale Anerkennung in der Presse erfahren. Seine 7. Solo-CD ist ebenfalls bei MDG (Dabringhaus und Grimm) erschienen und wurde vom Internetforum „Soundstage“ als „Best Recording of 2008“ ausgezeichnet. 2009 wurde Wolfgang Bauer mit dem Deutschen Musikpreis ECHO Klassik als Instrumentalist des Jahres ausgezeichnet, einem der weltweit bedeutendsten Musikpreise. 2009 sind zudem romantisch-virtuose Werke für Trompete und Klavier (Oliver Triendl) und Blechbläserensemble (MDG), sowie die Debut-CD von CITY BRASS Stuttgart (Coviello) neu erschienen. Das Repertoire der Aufnahmen reicht von der Musik der Renaissance, über die exponierten frühklassischen Trompetenkonzerte, J. Haydns berühmten Trompetenkonzert, bis zu zeitgenössischen Solowerken und leichter Unterhaltung von Gershwin und Bernstein mit dem Ensemble hr-brass dessen Gründungsmitglied er war. Wolfgang Bauer konzertiert rege mit dem von ihm ins Leben gerufenen Blechbläserensemble CITY BRASS Stuttgart, das 2006 mit dem hochdotierten Förderpreis der Landesakademie Baden-Württemberg der Bruno Frey-Stiftung ausgezeichnet wurde und dem Barockensemble Wolfgang Bauer Consort. Mit dem Wolfgang Bauer Consort hat er eine LiveCD u.a. mit dem exponierten 2. Brandenburgischen von den 10
Maulbronner Klosterkonzerten herausgebracht. Eine weitere Live-CD aus Maulbronn erstmals auf historischen Instrumenten ist im Herbst 2009 erscheinen. Eine Kinder-CD des Ensembles bei der Edition See-Igel erschienen wurde im Juli 2005 auf der hr2-Hörbuch-Bestenliste ausgezeichnet. Wolfgang Bauer ist auch ein gefragter Pädagoge: Neben Meisterkursen lehrte er an der Frankfurter Hochschule für Musik, übernahm dann die Leitung der Trompetenklasse an der Musikhochschule der Basler Musikakademie. Im Jahr 2000 folgte er dem Ruf auf die Professur für Trompete an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
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Matthias Foremny
Matthias Foremny ist seit der Saison 2011/12 Erster ständiger Gastdirigent an der Oper Leipzig, seit der Saison 2013/14 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters und seit 2014 lehrt er auch als Professor für Dirigieren und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Nach seinem Engagement als erster Kapellmeister am Landestheater Detmold wurde er im Jahr 2000 als erster Kapellmeister von der Komischen Oper Berlin verpflichtet. Hier dirigierte Matthias Foremny neben dem umfangreichen Repertoire auch die Premieren von Brittens Turn of the Screw (Bayerischer Theaterpreis) und Ligetis Le grand macabre. Im Jahr 2002 wurde er vom Deutschen Musikrat als „Preisträger des Dirigentenforums“ ausgezeichnet. Von 2003 bis 2012 war Matthias Foremny GMD und Operndirektor am Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Auch im Opernbereich arbeitet Matthias Foremny eng mit großen internationalen Häusern zusammen, wie z.B. der Deutschen Oper Berlin und der Hamburgischen Staatsoper, wo er zuletzt Produktionen von Tosca, Die Hochzeit des Figaro, Manon Lescaut und La Bohème betreute. Konzertdirigate führten Matthias Foremny u.a. zur Staatskapelle Dresden, zum Deutschen Sinfonieorchester Berlin, NDR Hamburg und Hannover, dem RSB Rundfunksinfonieorchester sowie zur Deutschen Radio Philharmonie 12
Saarbrücken Kaiserslautern. Matthias Foremny liegt viel an einem direkten und persönlichen Kontakt zum Publikum, was in besonderer Weise in moderierten Konzertformen zum Ausdruck kommt. Die Ansprache von jungem Publikum und Nachwuchsmusikern ist ihm ein besonderes Anliegen, sei es in Form innovativer Theaterjugendprojekte, als Dozent oder als Juror in internationalen Wettbewerben. Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren u.a. Konzerte mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern sowie beim Guangzhou und Shanghai Symphony Orchestra. Im Dezember 2016/Januar 2017 debütierte Matthias Foremny mit großem Erfolg an der Oper Köln und wurde danach sofort wieder für eine Neuproduktion der La Traviata in der neuen Spielzeit 2017/18 verpflichtet. Neben diesem Engagement übernimmt der Künstler an der Oper Leipzig auch die Repertoire-Vorstellungen von Figaro, Freischütz, Hänsel und Gretel und Turandot sowie die Ballett-Premiere unter dem Titel Boléro / Le Sacre du Printemps.
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Das Stuttgarter Kammerorchester begeistert seit über 70 Jahren durch seine Verbindung von Tradition und Gegenwart. Chefdirigent Matthias Foremny vermag das Ensemble vielseitig zu präsentieren und um wertvolle Impulse zu bereichern. Er erweitert das Repertoire des Orchesters regelmäßig durch die Wiederentdeckung selten gespielter Werke aller Epochen und ermöglicht damit dem Publikum spannende Hörerlebnisse. Einen Akzent setzt das SKO auf Neue Musik und arbeitet mit herausragenden Künstlern und Ensembles wie etwa Johannes Kalitzke, Rupert Huber, Peter Rundel, mit dem SWR Vokalensemble, den Neuen Vocalsolisten, dem Aleph Gitarrenquartett und dem ensemble ascolta zusammen. Zahlreiche Uraufführungen, beispielsweise von Michael Pelzel, Michael Wertmüller, Mauricio Sotelo, Robert Moran und Gerd Kühr stehen für den Drang nach Unbekanntem und den Mut, neue Wege zu gehen. Das Stuttgarter Kammerorchester setzt damit den Weg seines einstigen Chefdirigenten Dennis Russell Davies fort und macht sich zu einer spannenden Suche in die Gegenwart auf; Davies ist dem Klangkörper bis heute als Ehrendirigent verbunden. In der Reihe SKO-Sternstunden bringt das Orchester seine stilistische Bandbreite und die Lust am Experimentellen zum Ausdruck. So lassen etwa Konzerte mit dem legendären Avishai Cohen Trio, dem Jazzvirtuosen Richard Galliano oder die Fusion von Streicherklang und Flamencotanz Genregrenzen verschwimmen und erreichen damit auch Zuhörer jenseits des etablierten Konzertbetriebs. Darüber hinaus ist die Alte Musik ein wichtiger Bestandteil des Orchesterrepertoires. Die Musiker lassen sich auf Spieltechniken vergangener Jahrhunderte ein und machen durch ihre historisch informierte Aufführungspraxis ein authentisches Klangerlebnis erfahrbar. Konzerte mit 14
Stuttgarter Kammerorchester namhaften Künstlern wie Richard Egarr, Fabio Biondi, Reinhard Goebel, Dorothee Oberlinger und Robert Levin belegen die intensive Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe. Das SKO besinnt sich damit nicht zuletzt auf seinen ursprünglichen Repertoireschwerpunkt, welchen Gründungsdirigent Karl Münchinger in den Anfangsjahren des Ensembles etablierte. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt des SKOs stellt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen dar: In den Projekten des SKOhr-Labor begegnen sich Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und finden über das gemeinsame Musizieren zueinander. Außerdem wird durch die Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Studierenden die Arbeit mit einem professionellen Orchester ermöglicht. Gemeinsame Konzerte mit international bekannten Solisten wie Renaud und Gautier Capuçon, Steven Isserlis, Nicolas Altstaedt, Gabriela Montero, Fazil Say, François Leleux, Paul Meyer uva. bestätigen die Spitzenposition des Stuttgarter Kammerorchesters. Und auch die eindrucksvolle Diskographie, die mit breit gestreutem Repertoire und Solisten von Weltrang aufwarten kann, ist Beleg einer der erfolgreichsten Orchesterbiografien der Gegenwart. Das Orchester nimmt darüber hinaus seine Aufgabe als musikalischer Botschafter durch eine rege Tournee- und Gastspieltätigkeit rund um den Globus ebenso wie in der Region Stuttgart wahr. Das Stuttgarter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Robert Bosch GmbH. 15
Unser Partner
Die Kulturgemeinschaft Stuttgart e. V. Die Vielfalt und das hohe Niveau des kulturellen Lebens im Großraum Stuttgart bilden sich im umfangreichen und breit gefächerten Angebot der Kulturgemeinschaft ab, dem Ansprechpartner Nummer eins für Kultur im Großraum Stuttgart. Die Mitglieder schätzen die einzigartige Rundumbetreuung durch ihre Kulturgemeinschaft, die sich als Kulturvermittler versteht und ihren Abonnenten nicht nur Tickets, sondern auch eine Infrastruktur bietet, die von der ausführlichen Beratung bis hin zur freien Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr reicht. Rund 3000 Veranstaltungstermine in den Sparten Klassische Musik, Oper, Schauspiel, Kunst, Jazz, Kino, Tanz und Literatur hat die Kulturgemeinschaft in jeder Spielzeit im Programm und vermittelt jedes Jahr ca. 200.000 Theater- und Konzertbesuche. Wenn Sie (noch) nicht Mitglied der Kulturgemeinschaft sind, können Sie jedes Jahr eine Vielzahl von Veranstaltungen als Gast besuchen: Als Konzertveranstalter im Verbund mit Kooperationspartnern wie dem Stuttgarter Kammerorchester, der Konzertdirektion Russ und den Stuttgarter Philharmonikern präsentiert die Kulturgemeinschaft etwa dreißig eigene klassische Konzerte im Jahr, die allen Musikfreunden offen stehen. Die Konzerte des Stuttgarter Kammerorchesters gibt es bei der Kulturgemeinschaft auch im Abonnement mit 9 oder 6 Terminen.
Aus Liebe zur Kultur
Kulturgemeinschaft Stuttgart e. V. Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart Telefon 0711 – 224 77 20 Mo-Fr 10-18 Uhr info@kulturgemeinschaft.de www.kulturgemeinschaft.de 16
Konzertvorschau I
Mittwoch | 6. Dezember 2017 | 19.30 Uhr Ludwigsburg, Forum am Schlosspark
Adventsbarock Bogdan Božovic · Leitung Marie Radauer-Plank · Violine Georg Philipp Telemann Suite in B-Dur „Les Nations“ TWV 55:B5 Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten op. 8 Francesco Geminiani Concerto grosso in d-Moll „La Follia“ (nach Arcangelo Corellis Violinsonate, op. 5 Nr. 12)
Karten: easyticket 0711 / 2555 555 www.easyticket.de 17
Konzertvorschau II
Samstag | 6. Januar 2018 | 20 Uhr Liederhalle Stuttgart, Beethoven-Saal
Nicht nur Idyllen Matthias Foremny · Leitung Kolja Blacher · Violine Clemens Hagen · Violoncello Özgür Aydin · Klavier Ludwig van Beethoven Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 Richard Wagner Siegfried Idyll Wolfgang Amadé Mozart Symphonie Nr. 36 C-Dur KV 425 „Linzer“
Karten: Kulturgemeinschaft Stuttgart e. V. 0711 / 22 477 20 www.kulturgemeinschaft.de 18
Rätsel
Wo studierte der Komponist Toshio Hosokawa? a) Tokio b) Hiroshima c) Nagano
Bitte senden Sie Ihre Antwort unter Angabe Ihrer Kontaktdaten per Email oder Fax bis zum 10. Dezember 2017 an Email: marketing@sko-stuttgart.com Fax: 0711 / 619 21 22 Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2x2 Eintrittskarten für das SKO-Sternstunden-Konzert „Jazz und Klassik“ am 22. Februar 2018 in der Liederhalle Stuttgart.
Impressum: Stuttgarter Kammerorchester e.V. Johann-Sebastian-Bach-Platz, 70178 Stuttgart Telefon 0711 – 619 21 21, office@sko-stuttgart.com Redaktion: Juliane Kirchner, Kristin Kretzschmar Einführungstext: Gottfried Franz Kasparek Fotografie: Foto Risch (W. Bauer), Gero Breloer (M. Foremny), Bernd Buehmann (K. Blacher), Marco Borggreve (M. Radauer-Plank), Reiner Pfisterer (Stuttgarter Kammerorchester) 19