Programmheft: San Francesco di Sales

San Francesco di Sales Sonderkonzert der Stunde der Kirchenmusik Fabio Biondi Monica Piccinini, Roberta Mameli Delphine Galou, Luca Tittoto

Freitag, 28. April 2017, 19 Uhr Stiftskirche Stuttgart

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VIOLA

VIOLONCELLO

KONTRABASS

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Programm

San Francesco di Sales Fabio Biondi · Violine & Leitung Monica Piccinini · Angelo (Sopran) Roberta Mameli · Eresia (Sopran) Delphine Galou · San Francesco (Alt) Luca Tittoto · Inganno (Bass)

Francesco Feo (1859-1933) San Francesco di Sales.

Oratorio a quattro voci con strumenti

Das Projekt wird gefördert von Lydia Drexler-Nanz.

Herzlichen Dank!

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Einführung

Francesco Feo und „San Francesco di Sales“ Der aus Savoyen stammende, adelige Ordensgründer, Mystiker und Kirchenlehrer Franz von Sales (1567-1622) studierte in Paris und vor allem Rechtswissenschaften und Theologie in Padua, erhielt 1593 die Priesterweihe und führte calvinistisch gewordene Menschen im Chablais, der Landschaft südlich des Genfer Sees, mit eher sanfter Hand zum Katholizismus zurück. Später wurde er Fürstbischof von Genf mit Sitz in Annecy. Sein Erfolg als Missionar beruhte auf zukunftsweisenden Methoden. Zum Beispiel ließ er große Mengen von Flugblättern drucken und unters Volk bringen. Franz von Sales war ein bedeutender christlicher Autor und Mystiker, sein Hauptwerk Philothea. Anleitung zum frommen Leben wird bis heute gerne gelesen. Wichtig war ihm eine „Einheit zwischen Beruf und Religion“. Ein Bischof soll nicht leben wie ein Mönch, ein Handwerker nicht wie ein Kapuziner. Es ging ihm um eine im biblischen Sinn „fruchtbringende“ Verbindung zwischen durchaus auch sinnlich erfülltem Leben, Freude an der Arbeit und Frömmigkeit, nicht um Frömmelei. Seine tiefe geistige Freundschaft mit der Baronin Jeanne von Chantal führte zur Gründung des bis heute bestehenden Ordens der Salesianerinnen. Er war auch als Diplomat im Dienste Frankreichs tätig, allerdings nur als Vermittler, da er die Vermischung von Bischofsamt und Politik ablehnte. Sein Versuch, den Kardinal Richelieu 4

von einer politischen Karriere abzubringen, misslang ihm.

Seine Heiligsprechung erfolgte 1665. Im Jahr 1922 ernannte ihn Papst Pius XI. zum Patron der katholischen Schriftsteller und Journalisten.

Francesco Feo gehört zu den führenden Komponisten der neapolitanischen Schule, die ab etwa 1650 bis gegen 1800 nicht nur in Italien tonangebend war. Neapel war als Residenzstadt des Königreichs „beider Sizilien“ ein kulturelles Zentrum Europas. „Im 18. Jahrhundert reichten unter den italienischen Städten nur Venedig und Rom in musikalischer Hinsicht an Neapel heran“, so schreibt der italienische Dirigent und Musikwissenschaftler Lorenzo Ghielmi in einem Programmartikel zu Feos ebenfalls wieder entdeckter Johannespassion. „In diese Musikzentren strömten die jungen Musiker aus ganz Europa, um ihr Studium abzuschließen, die Gesangskunst zu studieren und die größten lebenden Komponisten kennen zu lernen.“ Die barocke, höfisch geprägte Opera seria mit ihrem festen, ja starren Schema von Arie und Rezitativ und ihrer Betonung des hoch virtuosen Belcantostils mit vielen Auszierungen erlebte ihren Höhepunkt. Aus den ursprünglich in die Seria-Opern eingelegten komischen Intermezzi entwickelte sich die volkstümliche Opera buffa. Die Formen der ernsten Oper finden sich auch im Oratorium, ja die Grenzen zwischen Bühnen- und Kirchenwerken sind mitunter fließend. Die Musiker Neapels waren um harmonische Innovationen nicht verlegen - man denke nur an den „Neapolitanischen Sextakkord“ – und übten einen bedeutenden Einfluss auf ihre Zeitgenossen und Überwinder Händel, Gluck und Mozart aus. Eine Grundvoraussetzung für diese Blütezeit waren die von christlichen Wohltätern und Orden gestifteten, meist frei zugänglichen Konservatorien Neapels, die als erste „Musikhochschulen“ in modernem Sinn gelten dürfen.

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Feo, der musikalisch begabte Sohn eines einfachen Schneiders, studierte in seiner Geburtsstadt Neapel und debütierte 1713 als Opern-, im Jahr darauf als Oratorienkomponist.

In den folgenden Jahrzehnten zählte er zu den bekanntesten Musikern seiner Heimat. Von seinen 16 Opern war vor allem Siface, Re di Numidia (1723) auf einen Text von Pietro Metastasio erfolgreich. Feo schrieb auch Auftragswerke für Madrid und Prag, blieb jedoch seiner Heimat sein Leben lang treu. Ab 1729 unterrichtete er selbst an den Konservatorien Neapels. In den letzten Jahren seines Lebens widmete er sich nahezu ausschließlich der geistlichen Musik. Noch um 1800 zählte ihn der deutsche Tondichter und Musikkritiker Johann Friedrich Reichardt zu den größten italienischen Komponisten und stellte ihn gar an die Seite J.S. Bachs und Händels. In späteren Zeiten geriet sein Werk großteils in Vergessenheit.

Feos Oratorium San Francesco di Sales, Apostolo del Chablais wurde am 24. Januar 1734 im Oratorio Filippino della Madonna di Galliera in Bologna uraufgeführt. Andere Quellen nennen 1746 und eine Kirche in Venedig als Zeit und Ort der ersten Aufführung – dabei scheint es sich jedoch um eine Wiederaufnahme gehandelt zu haben. Jedenfalls blieben die Partitur und das Libretto in einer Bibliothek in der Lagunenstadt erhalten. Die Besetzung mit vierstimmigem Chor, vier Solostimmen (Engel - Sopran, Francesco - Alto, Inganno - Bass, Eresia -Tenor) und einem kleinen Orchester (Trompeten, Oboen, Streicher, Continuo) entspricht der Zeit und insbesondere dem Ort, einem Betsaal (ital. Oratorio) in einer Kirche. Die missionarische Tätigkeit des Heiligen und vielleicht sogar Namenspatrons des Komponisten bildet den Mittelpunkt des Oratoriums, welches weniger Handlung im eigentlichen Sinn, sondern mehr Reflexionen und Bilder enthält. Inganno (Betrug) und Eresia (Häresie, Ketzerei) sind allegorische Figuren, die von Francesco und dem Engel in die Schranken gewiesen werden. Ein Autor des 1746 in Venedig 6

gedruckten Librettos ist nicht überliefert. Die Musik dazu ist harmonisch meisterhaft, melodisch inspiriert und auf der Höhe ihrer Zeit.

Der Komponist und Gitarrist Manuel de Roo hat für diese Aufführung des Feo-Oratoriums in zweijähriger Arbeit das Material erstellt. „Die handschriftliche Partitur“, erzählt er, „enthält eine überraschend große Menge an schlampig geschriebenen und schwer erkennbaren Noten. Ein Blick auf den harmonischen Zusammenhang brachte jedoch an fast allen Stellen Klarheit.“ Fabio Biondi hat das erste Ergebnis kritisch durchgesehen und „bei der Beseitigung einiger noch verbliebener Unklarheiten enorm geholfen.“ Weiter schreibt de Roo: „Vom Anfang bis zum Ende des Werks spürt man die Vielseitigkeit der melodischen Phrasen und rhythmischen Gestalten. Diese Vielfalt kommt durch den Verzicht auf komplizierte oder gar opulente Instrumentierung umso schöner zu Gehör. Dem gegenüber entwickelt sich die Harmonik im Laufe des gesamten Werks von einfachsten kadenziellen Verläufen bis zu einer immer farbenreicheren Vielfalt in den Arien.“ Gottfried Franz Kasparek

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Orchesterliste

1. Violine Fabio Biondi Yu Zhuang Piotr Szabat Luca Bognár Wolfgang Kussmaul 2. Violine Klaus von Niswandt Malgorzata Keitel Dorothea Knell Onur Kestel Viola Manuel Hofer Kamila Mayer-Masłowska Iiro Rajakoski Emanuel Wieck Violoncello György Bognár Nikolaus von Bülow Ulrike Eickenbusch Kontrabass Renger Woelderink

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Flöte Julie Stewart-Lafin Amanda Chominsky Oboe Andreas Vogel Elisabeth Wieland Horn Gabriel Stiehler Paul Pitzek Orgel Jens Wollenschläger Theorbe Giangiacomo Pinardi

Fabio Biondi

Geboren im sizilianischen Palermo, begann Fabio Biondis internationale Karriere im Alter von 12 Jahren, als er als Solist mit dem italienischen Radio Symphony Orchestra auftrat.

Mit 16 Jahren wurde er vom Wiener Musikverein eingeladen, Bachs Violinkonzerte zu spielen. Ab diesem Zeitpunkt musizierte er mit zahlreichen renommierten Barockorchester bevor er 1990 sein eigenes Ensemble „Europa Galante“ gründete.

Die erste CD-Aufnahme von Europa Galante, Vivaldis Vier Jahreszeiten, erhielt weltweite Anerkennung für die revolutionäre, freie und spannende Interpretation – den Venezianischen „Premio Cini“, den „Choc de la Musique“ und den „Dispason d’Or de l’Année“, den „Prix RTL“, sowie „CD des Jahres“-Nominierungen in zahlreichen Ländern und den „Prix du Disque“ der französischen Kulturzeitschrift Telerama. Innerhalb von wenigen Jahren wurde Europa Galante aufgrund der weltweiten Konzerttätigkeit und der außerordentlichen Erfolge ihrer CD-Aufnahmen zum international renommiertesten Barockensemble Italiens. Das Ensemble spielt in den wichtigsten Konzertsälen der Welt wie der Scala in Mailand, der Suntory Hall in Tokio, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Théâtre des Champs Elysées und dem Théâtre de la Ville in Paris, der Royal Albert Hall in London, dem Musikverein in Wien sowie dem Lincoln Center in New York und dem Sydney Opera House.

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Fabio Biondis musikalische Bandbreite umfasst sowohl das gängige Repertoire als auch die Aufführung von wiederentdeckten Komponisten aus drei Jahrhunderten. Davon zeugt seine vielfältige Diskographie: Vivaldis Vier Jahreszeiten, Corellis Concerti Grossi, die Oratorien, Serenaden und Opern von Alessandro Scarlatti (La Messa die Natale, Clori, Dorino e Amore, Massimo Puppieno und Il trionfo dell’onore), Händels Opern (Poro) und das italienische Violinrepertoire (Veracini, Vivaldi, Locatelli, Tartini) des 18. Jahrhunderts sowie die Sonaten von Bach, Schubert und Schumann. Dabei verfolgt er einen Stil, der frei von Dogmatismus ist und nach einer ursprünglichen Sprache strebt.

Fabio Biondi arbeitet als Solist und Dirigent mit zahlreichen Orchestern. Hierzu zählen u.a. das Santa Cecilia in Rom, das Mozarteum Orchester in Salzburg, das Europäische Barockorchester, die Oper in Halle, das Züricher Kammerorchester, das Norwegische Kammerorchester, das Orchestre Nationale of Montpellier und das Mahler Chamber Orchester, um nur ein paar Namen zu nennen.

2011 wurde Biondi zum Akademiemitglied der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom gewählt, 2013 erhielt er den Schlüssel der polnischen Stadt Krakau.

Fabio Biondi spielt auf einer Violine von Andrea Guarneri (Cremona, 1686) und einer Carlo Ferdinando Gagliano Violine von 1766, die ihm von der Salvatore Cicero Foundation in Palermo ausgeliehen wurde.

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Monica Piccinini

Geboren in Reggio Emilia, Italien, begann Monica Piccinini nach einem Abschluss im Fach Violine ihr Oper-Gesangs-Studium unter Franca Mattiucci und Elena Kriatchko, das sie mit Auszeichnung abschloss. Sie perfektionierte ihre Gesangstechnik in Meisterklassen mit Claudio Cavina und Rossana Bertini (Barock-Repertoire), sowie Eric Werba und Dorothy Dorow (Lied und Vokalmusik des 19. Jahrhunderts).

Ihr Bühnendebüt gab Piccinini mit Teilen von „Musica und Euridice“ in einer Produktion von Monteverdis „Orfeo“ am Teatro Real in Madrid unter Jordi Savall. Es folgten mehrere Projekte, darunter Valletto-Fortuna/INCORONAZIONE DI POPPEA am Teatro Colon in Salamanca unter Rinaldo Alessandrini, Cavallis Amore/LA VIRTÙ DEGLI STRALI D´AMORE am Teatro Malibran in Venedig unter Fabio Biondi, Scarlattis Claudia/MASSIMO PUPPIENO am Teatro Politeama in Palermo ebenfalls unter Fabio Biondi und viele mehr.

Außerdem sang sie bereits in mehreren sakralen Werken wie z.B. der Krönungsmesse und C-Messe von Mozart unter Ottavio Dantones Leitung, Stabat Mater von Boccherini mit dem Ensemble 415 unter Chiara Banchini und Messa In Agustiis von Haydn.

Regelmäßig arbeitet Piccinini mit wichtigen Ensembles und Orchestern, darunter: Concerto Italiano, Europa Galante, Al Aire Español unter Eduardo Lopez-Banzo, Concerto romano, 11

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Concerto Palatino, El Concierto Español von Emilio Moreno, das Kammerorchester Lausanne, Münchner Rundfunk Orchester, Orquestra barroca de la Universidad de Salamanca, Hespèrion XXI and La Capella Reial de Catalunya.

Monica Piccininis Diskografie beinhaltet eine CD-Aufnahme von Monteverdis Orfeo unter dem Label Naïve, geleitet von Rinaldo Alessandrini, Porporas NOTTURNI PER I DEFUNTI mit La Stagione Armonica, Melanis MOTTETTI für Naïve Opus 111.

Zukünftige Projekte umfassen einen Auftritt als Morgana aus Alcina in der Opéra Royal de Versailles mit Les Talens Lyriques unter Christoph Rousset, Konzerte mit Concerto Italiano unter der Leitung Rinaldo Alessandrinis in Bremen, Brüxelles, Metz, Sablé und Paris. Mit der Accademia Bizzantina wird sie unter Ottavio Dantone in Brügge und Bremen.

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Roberta Mameli

Roberta Mameli wurde in Rom geboren und machte ihren Abschluss in Gesang und Violine, gefolgt von Meisterklassen bei Bernadette Manca di Nissa, Ugo Benelli, Claudio Desderi und Enzo Dara.

Sie ist regelmäßiger Gast bei den bedeutendsten Opernhäusern und Konzertsälen der ganzen Welt und arbeitete bereits mit den unterschiedlichsten Dirigenten, darunter C. Abbado, A. Curtis, O. Dantone, D. Fasolis und J. Tate.

Mameli ist im Bereich des Barock Repertoires eine gefragte Künstlerin, was sich in ihrer Arbeit mit vielen Ensembles, die allesamt auf historischen Instrumenten spielen, wiederspiegelt. Darunter fallen u.a. Accadamia Bizantina, L’Arte dell’Arco, I Barocchisti und Modo Antiquo.

Zu ihre umfangreichen Diskografie zählt auch eine der best verkauften CDs 2010, ihr Glossa Solo Album Round M: Monteverdi meets Jazz.

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Delphine Galou

Delphine Galou wurde in Paris geboren und studierte parallel zu ihrem Studium der Philosophie an der Sorbonne auch Klavier und Gesang. 2004 wurde sie durch den französischen Verein zur Förderung junger Künstler ADAMI zur »Entdeckung des Jahres« ernannt.

Nachdem sie als Ensemblemitglied bei den »Jeunes Voix du Rhin« ihre Karriere begann, entschloss sie sich, sich auf Barockmusik zu spezialisieren und kollaborierte mit Ensembles wie etwa dem Balthasar Neumann Chor & Ensemble (Thomas Hengelbrock), I Barocchisti (Diego Fasolis), der Accademia Bizantina (Ottavio Dantone), dem Collegium 1704 (Václav Luks), dem Venice Baroque Orchestra (Andrea Marcon), Il Complesso Barocco (Alan Curtis), Les Siècles (François-Xavier Roth), Les Arts Florissants (Jonathan Cohen), Le Concert des Nations (Jordi Savall), dem Ensemble Matheus (Jean-Christophe Spinosi), Les Musiciens du Louvre Grenoble (Marc Minkowski), Le Concert d‘Astrée (Emmmanuelle Haim) und Les Talens Lyriques (Christophe Rousset).

Sie spielte bereits auf Bühnen auf der ganzen Welt, darunter ROH Covent Garden in London, Carnegie Hall und Lincoln Center in New York, Théâtre des Champs-Elysées, Opernhaus in Zürich, Staatsoper Berlin, Theater an der Wien, Angers Nantes Opéra, Opéra de Montpellier, Theater St Gallen, Theater Basel, Händel Festival in Karlsruhe und Maggio Musicale Fiorentino in Florence.

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Als Solistin ist sie regelmäßiger Gast auf dem Beaune Baroque Festival, wo sie bereits Rinaldo und Alessandro von Händel, Semiramide von Porpora, Juditha triumphans und Orlando furioso von Vivaldi und, 2013, L‘incoronazione di Dario ebenfalls von Vivaldi auf die Bühne brachte. Ihr Debüt in den USA machte sie im Lincoln Center in New York in Händels Aci, Galatea e Polifemo mit Le Concert d‘Astrée and Emmanuelle Haïm. Sie sang außerdem mit Les Talens Lyriques, dem Orchestra Filarmonica della Scala, dem Orchestra Sinfonica della Rai di Torino und vielen anderen.

Die Saison 2016/2017 eröffnete sie als Speranza und Prosperina in L’Orfeo an der Opéra de Lausanne, gefolgt von Juditha Triumphans in Brüssel sowie London und während einer USTour mit dem Venice Baroque Orchestra.

Ihre kommenden Pläne umfassen die Produktion von L’Incoronazione di Poppea (Ottone) und La verità in cimento (Damira) am Opernhaus Zürich, L’incoronazione di Dario am Teatro Regio in Torino, Giulio Cesare (Cornelia) auf einer Tour mit Accademia Bizantina und San Francesco di Sales von F. Feo mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung Fabio Biondis. Auch wird sie als Solistin in Messiah von Händel mit Europa Galante, und in Konzerten mit dem Orchestra Haydn in Bolzano zu hören sein.

Ihre Diskografie umfasst u.a. Porporas Vespro per la festivita dell’Assunta unter der Leitung von Martin Gester (Live-Aufnahme Ambronay), Vivaldis Teuzzone unter der Leitung Jordi Savall (Naïve), Vivaldis Orlando 1714 unter der Leitung von Federico Maria Sardelli (Naïve) und Caldaras La Concordia dei‘ Pianetti mit Andrea Marcon (Deutsche Grammophon).

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Luca Tittoto

Luca Tittoto wurde in Asolo geboren. 2006 gewann er den Internationalen Opern-Wettbewerb Giuseppe Di Stefano in Trapani und debütierte als Don Alfonso in Mozarts Così fan tutte.

Er ist häufiger Gast in den wichtigsten Opernhäusern und Konzertsälen Europas, München, Madrid, Salzburg, Wien, Mailand, Rom, Berlin, Neapel, Venedig, Paris, Aix-en-Provence, Brüssel, Moskau und Genf, mit einem großen Symphonie- und Opernrepertoire das vom frühen Barock bis Puccini reicht.

Er arbeitete bereits mit den verschiedensten Dirigenten, darunter M.W. Chung, Maazel, Minkowski, Noseda, Jacobs, Marcon, Biondi, Bolton, Ferro, Gelmetti, Frizza und Mariotti.

Luca Tittoto sang Giove in La Calisto und Don Alfonso in Così fan tutte an der Bayerischen Staatsoper und trat in La Concordia dei Pianeti von Caldara in Dortmund auf. Außerdem sang er u.a. Gessler in Guillaume Tell beim Pesaro Rossini Opern Festival in Torino, Bologna und Edinburgh, Creon in Charpentiers Medée in Basel, Alidoro in Cenerentola in Neapels Teatro di San Carlo und Riccardo in I Puritani in Cremona.

In den letzten beiden Saisonen war Tittoto u.a. in Ariodante in Aix en Provence und Amsterdam zu hören, Alcina and Christus am Olberge in Madrid, Barbiere di Siviglia (Basilio) in Bologna, Lucia di Lammermoor in Palermo und zuletzt in Carmen 16

... in Torino Teatro Regio, in Così fan tutte mit Norske Opera, Händels Messiah und Norma in Palermo, Lucio Silla mit Europa Galante in Wien, sowie Puritani in Piacenza. Vor Kurzem legte er zudem eine Aufname von Händels Partenope und Monteverdis Rezitativ mit Magdalena Kozena vor.

Sein Konzert-Repertoire beinhaltet die bedeutendsten Werke Beethovens, über Händels Messiah, Mozarts Requiem bis hin zu Rossinis Stabat Mater. Luca Tittotos Aufnahmen sind bei Harmonia Mundi, Erato, DG Arkiv and Naive Classics erschienen.

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Stuttgarter Kammerorchester Das Stuttgarter Kammerorchester begeistert seit über 70 Jahren durch seine Verbindung von Tradition und Gegenwart. Matthias Foremny steht seit der Spielzeit 2013/14 am Chefdirigentenpult und bereichert das Ensemble um wertvolle Impulse.

Er erweitert das Repertoire des Orchesters regelmäßig durch die Wiederentdeckung selten gespielter Werke aller Epochen.

Einen Schwerpunkt setzt das SKO auf Neue Musik und arbeitet mit herausragenden Künstlern und Ensembles wie etwa Johannes Kalitzke, Rupert Huber, Peter Rundel, mit dem SWR Vokalensemble, den Neuen Vocalsolisten, dem Aleph Gitarrenquartett und dem ensemble ascolta zusammen. Zahlreiche Uraufführungen, beispielsweise von Michael Pelzel, Michael Wertmüller, Mauricio Sotelo, Robert Moran und Gerd Kühr stehen für den Drang nach Unbekanntem und den Mut, neue Wege zu gehen. Das Orchester setzt damit den Weg seines einstigen Chefdirigenten Dennis Russell Davies fort und macht sich zu einer spannenden Reise in die Gegenwart auf; Davies ist dem Klangkörper bis heute als Ehrendirigent verbunden.

In den Reihen Neue S@ITEN und SKO-Sternstunden bringt das Orchester seine stilistische Bandbreite und die Lust am Experimentieren zum Ausdruck. So lassen etwa Konzerte mit dem legendären Avishai Cohen Trio, dem Jazzvirtuosen Richard Galliano oder die Fusion von Streicherklang und Flamencotanz Genregrenzen verschwimmen und erreichen damit auch Zuhörer jenseits des etablierten Konzertbetriebs.

Darüber hinaus ist die Alte Musik ein wichtiger Bestandteil des Orchesterrepertoires. Die Musiker lassen sich auf Spieltechniken vergangener Jahrhunderte ein und ermöglichen durch ihre historisch informierte Aufführungspraxis ein authentisches Klangerlebnis. Konzerte mit namhaften Künstlern 18

wie Richard Egarr, Fabio Biondi, Reinhard Goebel, Dorothee Oberlinger und Robert Levin belegen die intensive Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe. Das SKO besinnt sich damit nicht zuletzt auf seinen ursprünglichen Repertoireschwerpunkt, welchen Gründungsdirigent Karl Münchinger in den Anfangsjahren des Ensembles etablierte.

Ein weiterer Fokus des Stuttgarter Kammerorchesters stellt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen dar: In den Projekten des SKOhr-Labor begegnen sich Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und finden über das gemeinsame Musizieren zueinander. Außerdem wird durch die Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Studierenden die Arbeit mit einem professionellen Orchester ermöglicht.

Gemeinsame Konzerte mit international bekannten Solisten wie Renaud und Gautier Capuçon, Steven Isserlis, Nicolas Altstaedt, Gabriela Montero, Fazil Say, François Leleux, Paul Meyer bestätigen die Position des SKO. Und auch die Diskographie des Orchesters, die mit breit gestreutem Repertoire und Solisten von Weltrang aufwarten kann, ist Beleg einer der erfolgreichsten Orchesterbiografien der Gegenwart. Mit dem Komponisten und Solisten Brett Dean konnte für die Spielzeit 2016/17 eine äußerst gefragte Musikerpersönlichkeit als Artist in Residence gewonnen werden. Das Orchester nimmt darüber hinaus seine Aufgabe als musikalischer Botschafter durch eine rege Tournee- und Gastspieltätigkeit rund um den Globus ebenso wie in der Region Stuttgart wahr.

Das Stuttgarter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Robert Bosch GmbH. 19

Libretto

Erläuterung: F: San Francesco A/E: Angelo/Engel

E/K: Eresia/Ketzerei I/B: Inganno/Betrug

Parte Prima

Erster Teil

A: Eccoci giunti al fin: la Terra è questa, La Terra sventurata Ch’entro gl’inganni fuoi Cieca Eresia ravvolse, e dentro il seno, Bevendo l’acque dell’impura fonte, Tutto raccolse il suo mortal veleno, Onde la Religion mesta dal Cielo Per non vederla in tanti errori immersa I lumi ricoprì col bianco velo; Ed io dell’empie mura Fuggi l’aspetto, e abbandonai la cura.

E: Wir sind am Ziel: Dies ist das Land, das unglückliche Land, das blinde Ketzerei mit ihren Täuschungen umnebelt hat und welches nun, nach dem Trunk aus dem unreinen Quell, ihr ganzes tödliches Gift im Busen trägt.

Die betrübte Religion, um nicht vom Himmel herab dies Land in so viel Irrtümern versinken zu sehen, bedeckte die Augen mit ihrem weißen Schleier; und auch ich entfloh dem Anblick der abtrünnigen Mauern und verließ meinen Posten.

F: Terra, infelice Terra! All’atro orrore Che ti ricopre e serra, io ti ravviso Non più candida e bella, Qual dalla man del tuo Fattore useisti, Ma Vile dell’errore infame ancella.

Fede ne fanno agli occhi miei, dagli empi Arse le croci, e diroccati i Tempi.

F: Land, unglückliches Land! Im finsteren Grauen, das dich bedeckt und umschließt, sehe ich ich dich nicht mehr rein und schön, wie du aus der Hand des Schöpfers hervorgingst, sondern erniedrigt zur Magd des schändlichen Irrtums. Dies bezeugen meine Augen, die von den Abtrünnigen verbrannten Kreuze und zerstörten Kirchen.

A: Innanzi al Trono dell’eterno Dio, Che a lei sdegnato rivoltò le spalle Per placar l’ira sua E mille e mille voti offersi ognora: Misericordia al fin dalla divina Destra ritolse la saetta ultrice, E te Francesco elesse Riparator della comun ruina.

Per te riprenda la bellezza antica, E torni l’empia al suo Signore amica.

E: Vor dem Thron des ewigen Gottes, der sich erzürnt von ihm abgewandt hatte, sprach ich, um ihn zu besänftigen, tausend und abertausend Gebete.

Zuletzt entwand Erbarmen der göttlichen Hand den Rachepfeil: Dich, Franz, erwählte sie, den allgemeinen Untergang abzuwenden.

Du sollst dem abtrünnigen Land seine frühere Schönheit wiedergeben und es mit seinem Herrn versöhnen.

F: Già per la grande impresa Io sento il cor di nuova fiamma acceso, Ma fra tanti perigli Forza non ho da sostenere il peso.

F: Ich spüre bereits, wie mein Herz für die große Aufgabe entflammt, doch inmitten so vieler Gefahren fehlt mir die Kraft, ihre Last zu schultern.

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A: So che armati a tuo danno Cento perigli ognora Intorno a te staranno: Ma non temer, che del periglio a fronte, E ne’ travagli tuoi giammai non stanco sempre m’avrai scorta fedele al fianco.

E: Ich weiß, dass, um dir zu schaden, ständig hundert Gefahren dich bedrängen werden; doch fürchte nicht, denn im Angesicht der Gefahr und bei all deinen Mühen wirst du mich treu und unermüdlich an deiner Seite finden.

A: Nel Verno più severo Sparso di neve intorno Per l’orrido sentiero Sempre la notte, e il giorno Compagno a te sarò: E dal sudor cadente A te per l’erto monte Nella stagione ardente La fronte asciugherò.

F: Colla celesta Guida, Signor, nel nome tuo grande e possente Calco la Terra infida.

Per me l’iniqua gente Il tuono udrà della divina Voce, E sulle sacre Torri Ad innalzare io tornerò la Croce.

Ah nel vederla, o Dio! Senz’are, senta tempi, e senza il santo Coro de’ Sacerdoti Io più non posso trattenere il pianto.

E: Im allerstrengsten Winter, auf von Schnee ringsum verwehtem schreckenvollem Pfad werde ich Tag und Nacht dein Begleiter sein.

Und von strömendem Schweiß auf steilem Berg in der Gluthitze des Sommers werde ich deine Stirn trocknen.

F: Mit dem himmlischen Judäa, Herr, und in deinem großen und mächtigen Namen betrete ich das abtrünnige Land.

Durch mich wird das ungerechte Volk den Donner der göttlichen Stimme vernehmen, und auf den heiligen Türmen werde ich das Kreuz wieder aufrichten.

Ach, bei seinem Anblick, oh Gott, ohne Altäre, ohne Tempel und ohne den heiligen Chor der Priester kann ich die Tränen nicht länger zurückhalten.

Queste dolenti lagrime Mira pietoso oh Dio; E plachi il pianto mio Il giusto tuo furor.

E come nel deserto L’acque del sasso fuora, Traggi degli empi ancora Dall’indurato petto Lagrime di dolor

Sieh diese schmerzlichen Tränen, gnädiger Gott; und möge dein gerechter Zorn mein Weinen beruhigen.

Und wie in der Wüste aus dem Stein das Wasser, schlage aus der verhärteten Brust der Abtrünnigen Tränen des Schmerzes.

I: E quai pensier funesti Ingombran la tua mente amata Figlia,

B: Welche düsteren Gedanken umfangen deinen Geist, geliebte Tochter,

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Or che più lieta in volto Dal lungo assanno respirar dovresti?

Già debellata e vinta, E di rossor dipinta Da questa noi diletto almo Paese La Religion partìo, E degli alteri Tempi Qualche avanzo fra l’erba e fra l’arena Ne’ rotti sassi vi rimane appena.

jetzt, da du mit heitererem Angesicht nach der langen Angst aufatmen könntest?

Niedergeschlagen und besiegt, verfärbt von Schamesröte hat die Religion dieses erhabene Land, das uns so lieb, verlassen, und von ihren stolzen Tempeln bleibt zwischen Gras und Sand kaum ein Überrest zerbrochener Gemäuer.

E: Tu vuoi ch’io scherzi e rida? E non ravvisi Che lieto e baldanzoso a noi ritorna L’Angel, che il Cielo alla custodia elesse Di questa terra, e seco Ha per Compagno un uom di sacro aspetto Che anchor da lungi desta Riverenza e timor dentro il mio petto?

K: Du willst, dass ich scherze und lache? Und siehst nicht, wie heiter und keck jener Engel zu uns zurückkehrt, den der Himmel zum Schutz dieses Landes bestimmt hat, und der als Begleiter einen Mann von heiligem Äußeren mit sich führt, der schon aus der Ferne in meinem Busen Ehrfurcht und Angst erweckt?

E: Già colla pallid’ombra Dentro il mio sen ristretto Tutto m’ingombra Il petto Il gelido timor.

K: Bereits ihr blasser Schatten beengt meine Brust, und eisige Furcht überschattet meinen Busen ganz.

Serpendo per le vene M’agghiaccia intorno il sangue, e pinge il volto esangue di pallido color.

Sie schlängelt durch meine Adern, gefriert mein Blut ringsum und bemalt mein blutleeres Gesicht mit bleicher Farbe.

B: Und du kannst fürchten, wenn der Betrug mit dir ist?

Weißt du denn nicht, dass ich immer noch derselbe bin, der in Missachtung Gottes Israel zur Anbetung des Goldenen Kalbs verführte?

Dem es gelang, dass die Mütter, ehrfurchtsvoll auf es zeigend als der neuen Gottheit, ihre Kindchen die Augen niederschlagen hießen?

Und der lachend sah, wie sein Führer Moses, vom Berg

I: E puoi temer quando l’Inganno è teco?

Forse non sai ch’io son l’istesso ancora, Che in dispregio di Dio Feci in Giuda adorar l’aureo Vitello, E sei che innanzi a lui Riverente additando il Dio novello Chinar facesse il ciglio La Genitrice al pargoletto Figlio?

E poi ridendo vidi Il suo Duce mosè sceso dal Monte

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Spezzar le Leggi, e lacerar le vesti Al nuovo rito del Vitello a fronte?

Ed or con nuova e memorabil opra Farò, che tutto il mio poter si scopra.

Questo che spirano Mortal veleno, Gli angui che serpono Sopra, il mio seno, Su i figli miseri Io verserò: E col piacevole Leggiadro aspetto De’ vezzi morbidi E del diletto, Fin giù nell’Erebo Li guiderò A: Vedi, Francesco, i Mostri rei che stanno a custodir le porte; L’uno è l’empia Eresia, l’altro è l’Inganno.

herabgestiegen, das Gesetz zerbrach, und angesichts des neuen Kults vor dem Kalb seine Kleider zerriss?

Mit einer neuen, denkwürdigen Tat will ich nun meine ganze Macht offenbaren.

Das tödliche Gift, das die Nattern atmen, die sich um meinen Busen schlängeln, werde ich über die elenden Kinder träufeln.

Und mit dem gefälligen, anmutigen Äußeren zarter Lockungen und des Vergnügens führe ich sie in den Erebus hinab.

E: Sieh, Franz, die üblen Ungeheuer, die dort als Wächter am Tor stehen: Das eine ist die schändliche Ketzerei, das andere der Betrug.

F: Misero, oh Dio! Chi crede Al biondo crine, al lusinghiero viso, E folle non s’avvede, Che fotto il vago riso Nasconde odio e livore;

F: Großer Gott, elend ist, wer dem blonden Lockenkopf mit schmeichelndem Antlitz glaubt und in seiner Betörung nicht bemerkt, dass er unter dem anmutigen Lächeln Hass und Missgunst verbirgt;

A: Constante serba Ad ogn’insulto il core; Che a te la gran vittoria il Ciel riserba.

E: Bewahre dir trotz aller Angriffe die Standhaftigkeit deines Herzens, denn der Himmel behält dir einen großen Sieg vor.

E: Or che s’appressa a noi L’altera Coppia, io tremo: Par che parlar non possa, E correr sento un freddo gel per l’ossa.

K: Nun, da das hochmütige Paar sich uns nähert, zittere ich.

Mir scheint, ich kann nicht mehr sprechen, ein kalter Schauder fährt mir durchs Gebein.

I: Un vil timore e cieco Invan t’ingombra il seno: Non paventar, quando l’Inganno è teco.

B: Diese feige, blinde Angst überfällt zu Unrecht deinen Busen: Fürchte nicht, solange der Betrug mit dir ist!

A: Chi siete voi, che ardite

E: Wer seid ihr, die ihr euch erkühnt

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In questa terra di fermar le piante?

in diesem Land zu verweilen?

I: Non mi ravvisi? Il tuo passato scorno Quando ti discacciai da queste arene Così presto obbliasti? Il mio potere Non vedi in fronte impresso?

Io son l’Inganno, e sono ancor l’istesso.

B: Erkennst du mich nicht? Deine vergangene Demütigung, als ich dich von diesen Ufern verjagte, hast du so schnell vergessen? Kannst du auf meiner Stirn meine Macht nicht lesen?

Ich bin der Betrug und bin derselbe noch.

A: Non gir tanto fastoso Che giunto è al fin de’ vani tuoi trofei.

Per punirti, o superbo, Dell’ irata di Dio, giusta vendetta Già sta sull’arco la fatal saetta.

E: Gebärde dich nicht ganz so eitel, denn das Ende deiner hohlen Siege ist gekommen.

Um dich Übermütigen zu strafen schwebt der tödliche Pfeil schon auf dem Bogen der gerechten Rache des gereizten Gottes.

Deponi un tanto orgoglio, Perfido mostro indegno, Del giusto Dio lo sdegno Sul capo suo cadrà.

E allor l’empia Eresia Per suo tormento eterno Giù nel penoso inferno Fremendo tornerà.

Lege deinen übergroßen Hochmut ab, treuloses, unwürdiges Ungeheuer, denn die Empörung des gerechten Gottes fällt bald auf dein Haupt.

Dann wird auch die schändliche Ketzerei zu ihrer ewigen Qual wutschnaubend in die Hölle zurückkehren müssen.

F: E tu, che fai che tenti Del folle Genitor Figlia peggiore, nata per danno dell‘ umane menti, Nutrita a vizi in seno, E di lascivia e d’ignoranza amica, Che qual fetid’ Arpia co‘ tuoi funesti Aliti velenosi, e l’aria, e’l suolo, L’alma, e gli affetti de’ mortali infesti?

F: Und du, was machst du, was versuchst du, eines törichten Vaters noch schlimmere Tochter, geboren zum Schaden des menschlichen Geistes, am Busen der Laster genährt, Freundin von Wollust und Unwissenheit, die du wie eine stinkende Harpyie mit deinen unheilvollen giftigen Atemzügen die Luft, die Erde und der sterblichen Seele und Leidenschaften vergiftest?

Tu serbi accolto L’odio nel seno: mostri nel volto Il rio veleno: E tutto infetto Resta per te.

Du trägst Hass im Busen, dein Gesicht ist von Gift gezeichnet, alles steckst du an.

Gli occhi e la fronte, Spiran livore:

Deine Augen und deine Stirn verströmen Neid;

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...

Torbido il fonte, Languido il fiore Impallidisce Sotto al tuo piè

die Quelle trübt sich, die welkende Blume erbleicht unter deinem Schritt.

K: Wer bist du denn, der du die GeheimE: E chi sei tu, che puoi Del mio sapere penetrar gli arcani? nisse meines Wissens ergründen kannst?

Mit meinen Geboten Io co’ precetti miei Rendo facile altrui la via del Cielo; ebne ich anderen den Weg zum Himmel und nehme den Schleier von den Augen E a contemplare la beltà del vero der Unwissenheit, auf dass sie die Tolgo dell’ignoranza agli occhi Schönheit des Wahren schaue. il velo.

F: Ingannata che sei; tu contro a Dio L’armi rivolgi, i tuoi seguaci infetti Dell’impuro piacer col rio veleno; E lor conduci ognora Lungi dal buon sentiero: E così scopri la beltà del vero?

F: Du täuschst dich! Gegen Gott wendest du die Waffen, deine Anhänger vergiftest du mit dem scheußlichen Gift der unreinen Freude.

Dadurch willst du die Schönheit des Wahren offenbaren?

E: Gl’insegnamenti miei io traggo fuori dalle sagre Carte Viva di verità perenne fonte: O quelle son mendaci Se ingannata son io.

K: Meine Lehren ziehe ich aus den heiligen Schriften, der lebendigen Quelle ewiger Wahrheit.

Entweder lügen sie, falls ich mich irre ...

F: Perfida taci, O tu cieca non vedi Il chiaro lume, che da lor sfavilla, O stolta non comprendi De gran misteri il senso, e lo confondi.

F: Treulose, schweig!

Entweder siehst du Blinde nicht das helle Licht, das aus ihnen strahlt, oder du Törichte begreifst nicht den Sinn der hohen Mysterien und verwirrst ihn.

I: Figlia non t’avvilir: parla, rispondi

B: Tochter, lass dich nicht entmutigen: Sprich, antworte!

E: Se dalla fonte istessa nascono i sensi miei, li sensi tuoi; com’esser mai potranno i tuoi veraci e menzogneri i miei?

K: Wenn die gleiche Quelle deine Bedeutung und meine Bedeutung erzeugt, wie könnte dann deine wahrhaftig sein und meine lügnerisch?

F: Perfida taci.

F: Treulose, schweig!

E: Se dalla chiara fonte Nascono due ruscelli Limpidi, puri, e belli, Hanno I’istesso umor;

K: Wenn eine klare Quelle zwei Bäche nährt, führen diese − durchsichtig, rein und schön − das selbe Wasser mit sich.

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S’uno in bagnar seconda Il molle e verde prato, così dell’altro l’onda feconda il prato ancor.

F: So che gli stessi, e sempre belli sono Gl’insegnamenti delle sacre Carte; Ma in te s’offusca il lor natio splendore.

Cosi qual ebbe dalla fonte, serba La primiera beltà vago ruscello, Se va tra i fiori e l’erba: Ma se resta nel limo il puro amore, Perde la sua bellezza e il suo splendore.

Wenn der eine mit seiner Feuchtigkeit die weiche grüne Wiese befruchtet, so befruchtet die Welle des andern die Wiese ebenso.

F: Ich weiß, dass die Lehren der heiligen Schriften immer dieselben sind und immer schön, aber in dir verdunkelt sich ihre natürliche Klarheit.

So wie er sie von der Quelle empfing bewahrt ein anmutiger Bach die ursprüngliche Schönheit bei seinem Weg durch Gras und Blumen; doch wenn das reine Nass im Schlamm versickert verliert es seine Schönheit und seinen Glanz.

Tu sei la nube impure Esposta innanzi al Sole, Che d’oscurar proccura Il vivo suo splendor.

Du bist die unreine Wolke, die sich vor die Sonne stellt und die Verdunkelung ihres lebhaften Glanzes verursacht.

Egli però non perde La sua virtù primiera; E al fin co’ rai disperde L’opposto atro vapor.

Sie verliert aber nicht ihre ursprüngliche Qualität, und zuletzt zerstreuen ihre Strahlen den widrigen finstern Dampf.

E quali a noi d’avante Appressarsi vegg’io Tigri e Leoni Con feroce sembiante!

Doch da nähern sich uns Tiger und Löwen mit fletschenden Zähnen!

A: Non paventar, che queste Son vane larve che l’inganno finge Per dilungarti con sì strani modi Dall’opra grande. Incantator malvagio Punirà le tue frodi Quel Dio possente, che punì l’orgoglio Di lui che altero d’innalzar credea Sopra le penne d’Aquilone il soglio.

E: Fürchte nicht, denn dies sind eitle Gespenster, die der Betrug vortäuscht, um dich auf diese seltsame Art von deiner großen Aufgabe abzuhalten.

Niederträchtiger Zauberer, deinen Trug wird jener mächtige Gott strafen, der den Stolz dessen strafte, der hochmütig glaubte seinen Thron über den Flügeln des Drachen errichten zu können.

Quando più s’alza Pensier malvaggio, Un divin raggio L’accieca e sbalza Nel cupo fondo

Wenn ein niederträchtiger Gedanke sich zu höchst erhebt, dann blendet ihn ein göttlicher Strahl und schleudert ihn in den düsteren Abgrund

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Del proprio error.

des eigenen Irrtums.

Vedrai schernito L’audace ardire; E al fin punito Quel reo fallire, Al Cielo, al Mondo Sarà d’orror.

Dein kühner Übermut wird zum Gespött, dein Frevel bestraft und dem Himmel und der Erde zum Graus.

I: Tu me paventa intanto, in questa B: Fürchte mich einstweilen, in diesem Land Terra bin ich dein Feind.

Tuo nemico sarò.

E: Col mio sapere Farotti orribil Guerra.

K: Mit meinem Wissen werde ich dich schrecklich bekriegen.

F: Empi tacete; Tornate sì a sfogare, oppressi e vinti Con vostro scorno eterno, L’interna rabbia nel penoso Inferno.

F: Ihr Gottlosen, schweigt!

Kehrt unterworfen und besiegt in die schmerzvolle Hölle zurück, dort mögt ihr zu eurem ewigen Hohn eure innerste Wut herausbrüllen.

F: Non temi, Ingannatore!

F: Zitterst du nicht, Betrüger?

A: Paventa, o Mostro infido; I: Disprezzo il tuo furore E: Del tuo poter mi rido F+A: Voi non temete, o Perfidi?

Il ciel vi punirà.

E: Fürchte dich, ungläubiges Ungeheuer!

B: Ich verachte deine Wut! K: Ich verlache deine Macht!

F+E: Ihr fürchtet euch nicht, ihr Verräter? Der Himmel wird euch strafen.

I+E: L’ira del Cielo impavido Temere il cor non sa.

B+K: Der Zorn der Himmels macht dem unerschrockenen Herzen keine Angst.

E+F: Welch sündiges Ungeheuer, welche Furie, welch barbarische Gottlosigkeit!

E: Abtrünniges wahnsinniges Ungeheuer ...

F: Flieh von diesem Ort! B+K: Du verjagst mich vergeblich.

Chor: In Kürze wird man sehen, wer von uns siegen wird.

A+F: Che mostro reo, che furia, Che Barbara empietà!

A: Perfido mostro insano F: Fuggi da questo loco I+E: Tu mi discaci in vano Coro: Si scorgerà fra poco Di noi chi vincerà.

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Parte seconda

Zweiter Teil

E: Padre, ravvisi come Di Francesco all’aspetto, al vivo lume, Al dolce impero, alla temuta voce cangia l’amica Gente il rio costume, E torna altera ad adorar la Croce?

K: Vater, siehst du wie vor Franz’ Erscheinung, vor seinem lebendigem Auge, vor seiner sanften Autorität, vor seiner gefürchteten Stimme das ihm befreundete Volk seine gottlosen Sitten aufgibt und hochmütig zur Anbetung des Kreuzes zurückkehrt?

Sieh, ob meine Furcht eitel und trügerisch war: Schon steht unsere Herrschaft kurz vor dem Fall.

Vedi, se il mio timore fu vano e menzognero: Già vicino a cader è il nostro Impero.

I: All’annunzio funesto, io gelo, io tremo. Spargono nel mio seno Le furie agitatrici il lor veleno.

Già mi lacera il core La rabbia, ed il livore, E mi fa Guerra ogni contrario affetto, Ah! Di quello ch’io sento Nell’inferno non v’è maggior tormento.

B: Diese Nachricht lässt mich erschaudern und zittern. In meinem Busen verspritzen die Furien ihr Gift.

Schon zerreißen mir Wut und Missgunst das Herz und mich bekriegen alle widrigen Affekte.

Ach, eine größere Qual, als ich sie verspüre, gibt es auch in der Hölle nicht!

Tutte dell’Erebo Chiudo nel petto Le penne orribili: Megera, e Aletto La face scuotono Dentro il mio sen.

Per non soffrire Dell’empie Furie Gli oltraggi e l’ire Finir di vivere Potessi almen.

Des Erebos der Unterwelt schreckliche Qualen, alle toben sie mir in der Brust: Mägera und Alekto schütteln ihre Fackeln in meinem Busen.

Wenn ich doch, um die Angriffe und Wut der schändlichen Furien nicht länger ertragen zu müssen, wenigstens sterben könnte!

E: Se già disperi o Dio! Misera, che farò? Dispero anch’io.

K: Wenn du schon verzweifelst, oh Gott, was soll ich Unglückliche tun? Auch ich verzweifle!

I: Non disperar, che l’ira A ritornar m’invita al gran cimento: tutte raccolte le mie forze insieme non ho perdut’ ancor tutta la speme.

B: Verzweifle nicht, denn mein Zorn verlangt, dass ich mich dem Wagnis noch einmal stelle: all meine Kräfte habe ich versammelt und gebe die Hoffnung nicht auf.

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A: E tanto ardir serbate, che ancor depressi e vinti a me d’avante ritornare osate?

Così tosto obbliaste Lo scorno avuto nel fatal cimento?

E con sicura fronte un’altra volta Il Vincitor a provocar tornate?

Perfido Ingannatore, anima stolta.

E: Und habt ihr noch so viel Übermut, dass ihr, schon unterworfen und besiegt, vor mir wieder zu erscheinen wagt?

So schnell habt ihr eure schmähliche Niederlage vergessen?

Und naht mit dreister Stirn den Sieger noch einmal zu reizen?

Treuloser Betrug, törichte Seele!

I: Sogni, o va neggi? E quali son le perdite mie, le tue vittorie?

Di te Spirto Celeste Del Ministro di Dio Quai son l’imprese? Il vincitor son io.

B: Träumst oder phantasierst du?

Worin bestehen denn meine Verluste und deine Siege?

Welche Heldentaten hast du, himmlischer Geist des göttlichen Dieners denn vollbracht? Der Sieger bin ich.

A: Signore, e sino a quando Tu degli empi vorrai soffrir l’orgoglio?

Perchè non sai, Signore, che stringa la mia mano Della Giustitia eterna L’ignuda spada ultrice, onde punire Possa de Mostri rei l’insano ardire?

E: Herr, wie lange noch willst du den Übermut der Schändlichen ertragen?

Warum, Herr, lässt du meine Hand nicht das nackte rächende Schwert der ewigen Gerechtigkeit erfassen, um damit die vermessene Kühnheit dieser Ungeheuer zu strafen?

Serbi l’ardire istesso, l’inganno tuo non vedi, non ti rimiri oppresso, Ti credi vincitor?

Che barbaro furor, che folle inganno.

To stolta scherzi e ridi In braccio dell’error E miseria ti fidi D’un empio Ingannator D’un rio Tiranno.

Du gibst deinen Übermut nicht auf, siehst deine Selbsttäuschung nicht, erkennst nicht deine Niederlage und glaubst dich Sieger?

Welch barbarische Raserei, welch törichter Betrug!

Töricht scherzt du und lachst, von Irrtum umfangen, und vertraust dich elend einem schändlichen Betrüger, einem abscheulichen Tyrannen an.

F: Oh hoher, mächtiger Gott der Rache, F: O dio delle vendette alto e du gabst meinen Worten Kraft und possente, Stärke, die Herzen to desti ai detti miei forza e vigore des verhärteten Volks zu durchdringen. di penetrare il core So wie du dem wehrlosen Arm dell’indurata Gente: Come desti potere al braccio inerme des hebräischen Schäferjungen die Macht gabst, den hochmütigen PhilisDel Pastorello Ebreo ter tödlich zu Fall zu bringen Per far cader estinto

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L’altero Filisteo Nella Valle fatal di Terebinto: Or fa che l’Eresia confusa resti; E ti ammenta, o Dio! Che quello sei, che di Susanna un di già confondesti gi accusator mendaci; E del fiero Nembrotte ai Figli audaci Cangiasti le favelle, dentro la scellerata empia Babelle.

im Schicksalstal der Terebinthen, bringe nun die Ketzerei zu Fall, und erinnere dich, oh Gott, dass du jener warst, der einst die lügnerischen Ankläger Susannas beschämt und des wilden Nimrods rebellischen Söhnen im verfluchten Babel die Sprache entfremdet hat.

Sommo Dio, dal ciel discenda Di tua luce un raggio ardente, che dell’empia illustri e accenda e la mente, e l’alma, e il cor.

Höchster Gott, vom Himmel steige ein glühender Strahl deines Lichtes herab, der der Abtrünnigen Geist, Seele und Herz erhelle und entzünde!

In mirar quel lume intenta, dell’inganno suo s’avveda, e si penta dell’error.

Beim Anblick jenes Lichts werde sie ihrer Täuschung inne und bereue ihren Irrtum.

E: Wie heiter kehre ich zurück, um dich, unbesiegter Franz, nach so großen Heldentaten zu umarmen!

A: Oh come lieto ad abbracciarti io torno dopo si grand’imprese, Francesco invitto!

F: Parte alcuna in quelle Il mio valor non ebbe, A me lo spirto il gran Fattore accese; in me vigore accrebbe, E de trionfi miei Parte maggior Spirto immortal tu sei.

F: Meine Tapferkeit hat an diesen keinen Anteil.

Der Weltenschöpfer hat meinen Geist erleuchtet und meine Kräfte wachsen lassen, und meiner Triumphe größter bist du, unsterblicher Geist.

A: Dell’eccelsa vittoria, Dell’opra illustre e grande, Di te tutto è l’onor, tutta la gloria.

Io per tuo scampo a lato Ti stetti ognor di forte Usbergo armato Coll’invisibil Scudo A debili occhi de mortali ignoto,

E: Alle Ehre, aller Ruhm des vortrefflichen Sieges und des großen Werks gebührt dir.

Zu deiner Rettung stand ich dir bewaffnet mit starker Rüstung immer zur Seite.

Mit einem unsichtbaren Schild, den schwachen Augen der Sterblichen unbekannt,

Ecco ritorna L’Inganno e l’Eresia per farti guerra; E perché il lor furore

Dort kehren Betrug und Ketzerei zurück, um dich anzugreifen.

Damit ihr Wüten

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A te non rechi offesa, Qui nascoso starò per tua difesa.

dich nicht verletze halte ich mich hier zu deiner Verteidigung verborgen.

Wenn du die Tugend selbst Con la virtude istessa in deinem schönen Herzen trägst, Nel tuo bel core impressa wirst du noch stärker kämpfen Più forte pugnerai, und wirst vor dir den Betrug erblassen E innanzi a te vedrai sehen.

L’Inganno impallidir.

Und über deinen Sieg werde ich E della tua vittoria, die Religion, den Glauben La Religion, la Fede im himmlischen Sitz Nella celeste Sede frohlocken sehen.

Liete vedrò gioir.

B: Wer hätte das gedacht! Das böse I: Ch’il crederebbe mai! L’iniqua Volk ist taub für deine Ratschläge Gente Sorda a consigli tuoi Sen giace immersa negli antichi errori: und pflegt seine alten Irrtümer: Cosi spargesti in vano, Sventurato So hast du wohl, unglücklicher Franz, deinen Schweiß vergebens vergossen.

Francesco, i tuoi sudori.

F: Ah Mostro ingannatore! Io ben ravviso Quel finto favellare, e so che lieto Non servi il core, come mostri il viso. È ver ch’io nulla oprai: di Dio la voce, Fu la forza dell’eterno vero, Che richiamò gli Erranti Dalla perduta via, nel buon sentiero.

F: Du betrügerisches Ungeheuer! Sehr wohl durchschaue ich deine trügerische Rede, und weiß, dass dein Herz weniger heiter ist, als dein Gesicht vortäuscht.

Allerdings habe nicht ich etwas bewirkt: Gottes Stimme, die ewige Wahrheit allein war im Stande, die Verlorenen vom Irrweg auf den guten Pfad zurückzurufen.

I: Ingannato che sei?

Ma resta pure nel tuo folle errore: L’amica Gente intanto T’accusa reo di mille colpe e mille Al gran Signor che a questa Terra impera.

B: Wie du betrogen bist?

Doch verharre nur in deinem törichten Irrtum, während dein freundliches Volk dich vor dem großen Herrn, der dieses Land regiert, tausend und abertausender Verbrechen anklagt.

Dir ist bekannt, dass die Unschuld Già fai, che l’Innocenza, wie jungfräulicher Schnee Come candida neve durch jeden noch so leichten Fleck Perde la sua bellezza ihre Schönheit einbüßt, Per ogni macchia lieve: und fürchtest dennoch nicht, E perseguire, oh Dio! dass, wenn du deine erträumte HeldenInutilmente la sognata Impresa, tat weiter verfolgst, Nulli temi, che resti Da macchia vile l’Innocenza offesa? einen Schandfleck davontragen wirst?

E: Pallido ognora in volto, Pensando al rio periglio

K: Bleichen Angesichts bangt der Vater,

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Dell’ingannato Figlio, Paventa il Genitor.

denkt er an die Gefährdung seines betrogenen Sohns.

E tu con lieta fronte Di conservar non curi Sprezzando ingiurie ed onte Degli Avi tuoi l’onor.

Doch mit heiterem Antlitz kümmert dich nicht die Beleidigung und Schändung des Andenkens deiner Ahnen.

F: Schändliche, ich durchschaue eure böse Absicht: Da ihr eure Niederlage vorausseht hofft ihr, dass ich die Pflege meiner Mühe in ihrer jungen Blüte aufgebe, bevor sie Früchte trug.

Doch ihr hofft vergebens.

F: Empi, conosco il vostro reo pensiero.

In cento ordite frodi Vorreste voi che in sul fiorir primiero Io la cura lasciassi Di maturar di mie fatiche il frutto Prevedendo vicini i vostri danni: Ma lo sperato in vano.

E: Quanto t’inganni.

K: Wie du dich täuschst!

F: Proferir non potresti I temerari accenti, Se giungessi a capir l’altra figura, Sotto il velo di cui l’eterno Dio Copri si gran Mistero.

Solo salvar si puote Chi vive in sen della Romana Chiesa: Come allor quando la Giustizia eterna Tutta la Terra se perir nell’acque, Serbar solo la vita Coloro, onde su carca La vasta di Noè mirabil Arca.

F: Du könntest diesen Frevel nicht äußern, wenn du zum Verständnis des hohen Symbols gelangen würdest, mit dessen Schleier der ewige Gott dies große Mysterium verhüllte.

Retten kann sich einzig wer im Busen der Römischen Kirche lebt, genau wie damals, als die ewige Gerechtigkeit die ganze Erde in den Wassern ertränkte, nur diejenigen ihr Leben retteten, mit denen die große wunderbare Arche Noahs beladen war.

E: Questa co’ suoi Precetti Rende la via del Ciel troppo spinola; Da suoi seguaci chiede Col ben’ oprar la Fede: E per salvezza nostra, E perché faccia a noi l’alto Fattore Della sua gloria dono, Necessarie così l’opre non sono.

K: Diese gestaltet mit ihren Vorschriften den Weg zum Himmel allzu dornenvoll.

Von ihren Anhängern verlangt sie mit dem Glauben gute Werke.

Doch für unser Heil und dafür, dass der Schöpfer uns seiner Verklärung teilhaftig macht, sind Werke nicht derart unerlässlich.

F: Per comprendere appieno Quanto solle tu sei, Leggi, deh leggi nelle sagre Carte, Quando il divin Maestro

F: Um ganz zu begreifen, wie töricht du bist, lies, lies in den heiligen Schriften die Stelle, an der der göttliche Meister

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...

Si ferma innanzi all’inseconda Pianta, Che il buono umor, cui dalla Terra coglie Non cangia in frutti, ma converte in foglie.

Non la fiorita faccia, Né il vano onor della frondosa chioma Rende pago il suo sguardo; Ma perché più non beva L’umor, che usurpa alle vicine Piante, Da quali vien produtto Grato e soave il frutto: Fa che si schianti dal primiero loco, E vuol che serva d’alimento al foco.

vor der unfruchtbaren Pflanze innehält, die das gute Nass, das sie aus der Erde zieht, nicht in Früchte verwandelt, sondern in Blätter.

Weder ihr blühendes Antlitz noch der eitle Schmuck ihrer laubreichen Scheitel befriedigen seinen Blick.

Und damit sie nicht mehr das Wasser trinke, das sie den Nachbarpflanzen, welche die willkommene süße Frucht erzeugen, entzieht, befiehlt er, sie aus dem Boden zu reißen und als Brennholz zu benutzen.

Intendi i sensi miei?

Comprendi il mio pensiero?

La pianta rea tu sei, Che in foglie Si discioglie, E frutto mai non fa.

Verstehst du, was ich meine?

Die verworfene Pflanze, die sich in Blätter auflöst und niemals Früchte gibt, bist du.

Ah se non sia produtto.

Da te l’amato frutto, Di te che sarà mai!

Il soco t’ arderà.

Ach, wenn du nicht die begehrte Frucht erzeugst, was wird aus dir werden!

Das Feuer wird dich verbrennen.

B: Du verhöhnst uns mit deinen I: Tu colle sole tue ne prendi a Märchen. scherno, Ihre heiligen Dogmen verlachst du nur, I fanti dogmi fuoi deridi ognora, E il mio furore non paventi ancora? und fürchtest immer noch nicht meine Wut? Zu viel musste ich ertragen!

Tropo finor soffersi: Auf dein unwürdiges Haupt Sopra il tuo capo indegno falle der volle Zorn meines Arms.

Tutto del braccio mio cadrà lo

sdegno.

Come stridente fulmine Che dalle nubi scende, Come sdegnato turbine Che al suol le piante stende, Io recherò spavento Nel generoso cor.

Non sempre invendicata Così tu resterai Tu Vittima cadrai Del giusto mio furor.

Wie ein zischender Blitz, der aus den Wolken niederfährt, wie ein ergrimmter Strudel, der die Pflanzen zu Boden streckt, werde ich Schrecken in dein großmütiges Herz tragen.

So wirst du nicht ewig ungerächt bleiben, und du wirst fallen als Opfer meines gerechten Zorns.

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E: Quale improvvisa luce Più terribil di quella, Che in compagnia del gelido spavento Precede innanzi all’orrida saetta, Su gli occhi miei sfavilla?

M’agghiaccia il sangue intorno, M’ossusca il guardo, e mi nasconde il giorno.

K: Welch plötzliches Licht, schrecklicher als jenes, das als Begleiterin des eisigen Schreckens den grauenhaften Blitzschlag ankündigt, blendet meine Augen?

Es lässt mein Blut gefrieren, verdunkelt meinen Blick und verbirgt mir den Tag.

I: Che luce è questa?

B: Was für ein Licht ist das?

E: Chi è colui, che appare Terribile all’aspetto; E tien la destra armata D’ignuda spada d’atre fiamme accesa?

K: Wer ist es, der in schrecklicher Gestalt erscheint und dessen Rechte bewaffnet ist mit einem nackten, schwarz flammenden Schwert?

A: È’ giunto al fine il memorabil giorno Della vendetta dell’offeso Dio. Questa è la spada ultrice, Che a Lucifero in Ciel ruppe l’orgoglio, E che sdegnata balenò su gli occhi, E impallidir sé il viso De’ primi Genitori, quando scacciati Furo dal Paradiso.

Fuggite o mostri insidi Ite d’Averno a rivedere i lidi.

E: Endlich kam der denkwürdige Tag der Rache des beleidigten Gottes.

Dies ist das rächende Schwert, das den Übermut Luzifers im Himmel brach und das vor den Augen der Ureltern erzürnt aufblitze und ihre Gesichter erbleichen ließ, als sie aus dem Paradies verjagt wurden.

Flieht, ihr ungläubigen Ungeheuer, kehrt an die Ufer der Unterwelt zurück!

Im dunkeln Reich der ewigen Tränen wird eure grässliche Wut Schmerz und Angst, Schrecken und Grausamkeit noch steigern.

Voi dell’eterno pianto Nel tenebroso Regno Accrescerete in tanto Col vostro orrendo sdegno La pena ed il timore, Orrore, E crudeltà.

Ritornerà frà noi La Carità, la Speme S’abbraccieranno insieme La Fede, e la Pietà.

I: Noi fuggiremo sì, noi fuggiremo.

Né molto lungi dall’ingrata Terra Il passo fermeremo

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Zu uns kehren Nächstenliebe und Hoffnung zurück; Glaube und Mitleid werden sich umarmen.

B: Wir werden fliehen, ja, wir fliehen.

Doch nicht weit von diesem undankbaren Land entfernt werden wir Fuß

...

Per farle eterna guerra: Con mille frodi ognora, Col fiato velenoso Di turbar tenteremo il suo riposo.

fassen, um es ewig zu bekriegen.

Unablässig werden wir mit tausend Lügen und giftigem Atem seinen Frieden zu verwirren suchen.

F: Scellerato, deh taci: Tante preghiere spargerò piangendo, Che al fin mosso a pietà del pianto mio Forse che un giorno ancora Di là ti scaccerà l’ira di Dio.

F: Verworfener, schweig!

So viele Gebete werde ich weinend sprechen, bis durch meine Klage zum Erbarmen bewegt der Zorn Gottes dich vielleicht eines Tages auch von dort verjagen wird.

Coro: Già l’Eresia Con l’empie larve Da noi disparve, E splende il Sole Di Verità.

Virtù del Cielo Forma gli Eroi Ne’ Santi suoi, E d’opre eccelse, L’onor gli dà.

Chor: Schon verschwindet die Ketzerei mit ihren schändlichen Larven und es strahlt die Sonne der Wahrheit.

Tugend des Himmels macht seine Heiligen zu Helden und verleiht ihnen die Ehre höchster Taten.

FINE

ENDE

Deutsche Übersetzung: Sergio Morabito

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Konzertvorschau

Donnerstag | 4. Mai 2017 | 19 Uhr Augustinum Stuttgart-Killesberg

Klingende Bilder aus Ost und West Bogdan Božovic· Leitung Nikolaus von Bülow · Violoncello

Georg Philipp Telemann Suite in B-Dur „Les Nations“ TWV 55:B5 Joseph Haydn Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1 Maurice Ravel Streichquartett F-Dur op. 35

Karten: www.reservix.de, Tel. 01806 / 700 733 und an allen bekannten reservix-Vorverkaufsstellen

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Rätsel

Welchem Beruf ging Francesco Feos Vater nach? a) Schreiner b) Schneider c) Goldschmied

Bitte senden Sie Ihre Antwort unter Angabe Ihrer Kontaktdaten per Email oder Fax bis zum 12. Mai 2017 an Email: marketing@sko-stuttgart.com Fax: 0711 / 619 21 22 Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2x2 Eintrittskarten für das Abonnement-Konzert am 28. Mai 2017.

Impressum: Stuttgarter Kammerorchester e.V. Johann-Sebastian-Bach-Platz, 70178 Stuttgart Telefon 0711 – 619 21 21, office@sko-stuttgart.com Redaktion: Celine Stöckle, Kristin Kretzschmar Einführungstext: Gottfried Franz Kasparek Fotografie: Emile Ashley (F. Biondi), Fabio Boni (M. Piccinini), Ribalta Face Studio (R. Mameli), Armin Bardel (D. Galou), Di armonicafilm (L. Tittoto), Reiner Pfisterer (Stuttgarter Kammerorchester)

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STIMMUNG.

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