Starke Worte

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AUF EIN WORT GOTT PERSÖNLICH KENNENLERNEN

Starke Worte


Die Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach arbeitet überkonfessionell und möchte zum vorurteilsfreien Lesen der Bibel als dem einzig wahren Wort Gottes ermutigen. Damit leistet sie einen Beitrag zur Weitergabe des Evangeliums, der guten Botschaft von Jesus Christus. Die Stiftung distanziert sich von Sekten jeder Art. Alle Publikationen der Stiftung sind unverkäuflich und dürfen ausschließlich kostenfrei weitergegeben werden. Die Weitergabe erfolgt in Eigenverantwortung der verteilenden Privatperson, Einrichtung oder Gemeinde.

IMPRESSUM Herausgeber und Copyright: Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach 51700 Bergneustadt, Deutschland Druck: Druckhaus Gummersbach PP GmbH Artikel-Nr: GAW02 Auflage-Nr: GAW02 20 2110 2 Bildnachweise: unsplash (Paula May, Claudio Testa, Kevin Wolf, Milan Popovic), shutterstock (Blue Titan, K.Decor, Gajus), istockphoto (Ollirg, Adam Smigielski)


Inhaltsverzeichnis Starke Worte

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Worte aus der Bibel

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Worte der Not

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Worte des Abgebens

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Worte der Hingabe

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Worte des Zuspruchs

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Worte des Vertrauens

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Gebet

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Starke Worte Es gibt Tage, an denen wir keine Worte finden für das, was uns bewegt, was die Seele bedrückt und im Innersten schmerzt. Oft sind diese Tage gekennzeichnet von Krankheit oder Verlust, von körperlichen oder seelischen Schmerzen. Es sind jene kritischen Tage, in denen unser Herz voll ist, der Kopf dagegen leer ist und der Mund stumm bleibt. Zugleich möchten wir nichts lieber, als klare Gedanken fassen, unser Herz ausschütten und mit jemandem reden, der uns nahe und vertraut ist. Der uns in Liebe zugewandt ist, uns vorbehaltlos annimmt und uns mit Verständnis begegnet. Nicht wenige haben in solchen Tagen erlebt, dass sie sich im Gespräch mit Gott wiederfanden. Und sei es nur mit einem verzweifelten Hilfeschrei oder mit einer erbitterten Klage. Das kann sogar denen passieren, die gar nicht beten wollten, für die Gott bisher auch keine oder nur eine untergeordnete Rolle in ihrem Leben spielte. Ist es das tief sitzende Gefühl und ein Urwissen, dass wir letztlich auf Gott, unseren Schöpfer, hin angelegt sind? In Zeiten der Krankheit und des Unglücks spüren wir deutlich, dass wir unser Leben nicht so im Griff haben, wie wir es in guten Tagen meinten. Wir brauchen vielmehr eine Hand, die uns gerade in solchen Tagen hält. Wie auch immer, ob Sie mit dem Gebet vertraut sind oder nicht, Gott wartet auf Sie und er hat ein offenes Ohr für Sie. Durch Jesus Christus 3


hat er deutlich gemacht, wie sehr ihm an uns liegt. Gerade auch dann, wenn wir uns verletzlich erleben, müde und schwach sind. Jesus war innerlich zutiefst bewegt, als er die Menschen in ihrer Orientierungslosigkeit sah. Er war im Innersten berührt, wenn er den Kranken in ihrem Elend begegnete. Er weinte am Grab seines Freundes und begleitete trauernde Mütter und verzweifelte Väter. Nach allem, was wir von ihm wissen, gab es nichts, was ihm nicht vertraut war. Gerade deshalb vertrauten ihm viele Menschen. Bei ihm fühlten sie sich verstanden und angenommen. All das darf uns ermutigen, ebenso zu ihm zu kommen mit dem, was uns bewegt und was uns schmerzt. Und ja, was uns sprachlos macht. Viele haben es als eine Hilfe empfunden, wenn sie sich an Worten und Gebeten von anderen orientieren konnten. Sie haben sich deren Worte zu eigen gemacht. In der Bibel finden wir viele solcher Gebete, insbesondere im Buch der Psalmen. Auch in der Christenheit der letzten 2.000 Jahre entdecken wir einen Schatz solcher Gedanken, Gedichte und Gebete, die in der Not entstanden sind. Wir haben ein paar davon für Sie ausgewählt. Sie finden diese Texte auf den nächsten Seiten. Sie geben sehr persönlich wieder, wie die Beter gedacht und empfunden haben. Nicht jeder Gedanke wird Ihnen aus dem Herzen sprechen, aber sie können Ihr Gespräch mit Gott dort beginnen, wo ein Gedanke Sie packt. Diese Seiten sind also nicht einfach zum Lesen gedacht. Die Texte wollen Ihnen vielmehr helfen, dass Sie für sich Worte finden, vielleicht auch eigene Worte im Gebet finden. Am besten nehmen 4


Sie eines der Gedichte oder Gebete und hören Sie in sich hinein, ob da etwas anklingt, was ihr Eigenes ist – oder Ihr Eigenes werden könnte. Vielleicht zaghaft, fragend oder noch unbeholfen. Aber beginnen Sie. Es wird Ihr individuelles, persönliches Gebet sein. Und Gott weiß, wo Sie sich gerade befinden, in welcher Situation und in welcher Seelenlage. Beten Sie so, wie Sie können. Gott hört auf das, was in Ihrem Herzen ist. Sie müssen ihm nichts erklären, Sie dürfen schlicht Ihr Herz öffnen und es vor ihm ausschütten. Sie dürfen es tun wie jener Vater, der um seinen kranken Sohn bangte und zu Jesus sagte: „Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem Unglauben!“ (Die Bibel: Markus 9,24). Auf den letzten Seiten möchten wir Ihnen helfen, aus diesen ersten Gebetsschritten in eine vertraute Beziehung zu Gott zu finden. Jesus Christus ist gerade deshalb zu uns Menschen gekommen, um uns den Weg zum Herzen des himmlischen Vaters zu eröffnen. Er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Die Bibel: Johannes 14,6). Um diesen Vater zu wissen – das macht den Unterschied. Gerade in schweren Zeiten.

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Worte aus der Bibel Rette mich, Gott Rette mich, Gott, denn das Wasser steht mir bis zum Hals! Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinen Halt. Das Wasser reißt mich in die Tiefe, die Flut überschwemmt mich. Erschöpft bin ich durch mein ständiges Rufen, meine Kehle brennt, meine Augen erlöschen – ich aber warte weiter sehnsüchtig auf meinen Gott. Zieh mich heraus aus dem Schlamm, damit ich nicht versinke! ... Sorge dafür, dass die Flut mich nicht überschwemmt und die tiefen Strudel mich nicht verschlingen, möge der Brunnen mich nicht für immer in seinem Schlund begraben! Antworte mir, Herr, denn deine Gnade ist wohltuend! Wende dich mir zu in der ganzen Fülle deines Erbarmens.

– Psalm 69,2– 4 und 15–17

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Meine Seele ist stille zu Gott Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht wanken werde. Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht wanken werde. Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott. Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht.

– Psalm 62,2–3 und 6–9

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Der Herr ist mein Hirte Der Herr ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel. Er bringt mich auf Weideplätze mit saftigem Gras und führt mich zu Wasserstellen, an denen ich ausruhen kann. Er stärkt und erfrischt meine Seele. Er führt mich auf rechten Wegen und verbürgt sich dafür mit seinem Namen. Selbst wenn ich durch ein finsteres Tal gehen muss, wo Todesschatten mich umgeben, fürchte ich mich vor keinem Unglück, denn du, Herr, bist bei mir! Dein Stock und dein Hirtenstab geben mir Trost. Du lädst mich ein und deckst mir den Tisch selbst vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, um mich zu ehren, und füllst meinen Becher bis zum Überfließen. Nur Güte und Gnade werden mich umgeben alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen im Haus des Herrn für alle Zeit.

– Psalm 23

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Worte der Not In den Tiefen, die kein Trost erreicht In den Tiefen, die kein Trost erreicht, lass doch deine Treue mich erreichen. In den Nächten, wo der Glaube weicht, lass nicht deine Gnade von mir weichen. Auf dem Weg, den keiner mit mir geht, wenn zum Beten die Gedanken schwinden, wenn mich kalt die Finsternis umweht, wollest du in meiner Not mich finden. Wenn die Seele wie ein irres Licht flackert zwischen Werden und Vergehen, wenn es mir an Trost und Rat gebricht, wollest du an meiner Seite stehen. Wenn ich deine Hand nicht fassen kann, nimm die meine du in deine Hände. Nimm dich meiner Seele gnädig an. Führe mich zu einem guten Ende.

– Justus Delbrück (1902–1945)

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Gott, zu dir rufe ich Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen, hilf mir beten und meine Gedanken sammeln; ich kann es nicht allein. In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht; ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe; ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden; in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld; ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich. Vater im Himmel, Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag. Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann. Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr Jesus Christus, du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich. Du kennst alle Not der Menschen, du bleibst bei mir, wenn kein Mensch mir beisteht, du vergisst mich nicht und suchst mich, du willst, dass ich dich erkenne und mich zu dir kehre. Herr, ich höre deinen Ruf und folge. Hilf mir!

– Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) 11


Ich schütte mein Herz vor dir aus Ich schütte mein Herz vor dir aus. Ich lasse die Klagen darüber hinaus, dass wir noch so vieles an dir nicht verstehn, wie schwer manche Wege sind, die wir hier gehn. Und wenn es das Herz auch kaum glaubt: Du hast uns das Klagen erlaubt. Herr, meiner Klagen werd ich nicht Herr. Sei du der Herr meiner Klagen. Ich schütte mein Herz vor dir aus. Ich lasse die Wut und Empörung hinaus, den Zorn auf Gemeinheiten, auf Heucheleien, auf Lüge und Hinterlist und obendrein den Zorn auf den Ärger in mir. Ich schütte mein Herz aus vor dir. Herr, meines Zornes werd ich nicht Herr. Sei du der Herr meines Zornes. Ich schütte mein Herz vor dir aus. Ich lasse die pochende Freude hinaus: Hier hast du das Lied, das so laut in mir singt, den Jubel, vor dem fast die Seele zerspringt, so dass ich kaum weiß, wer ich bin. Ich schütte sie hier vor dich hin. Herr, meiner Freude werd ich nicht Herr. Sei du der Herr meiner Freude.

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Ich schütte mein Herz vor dir aus. Ich schütte die zahllosen Pläne hinaus: Was habe ich nicht schon für Pläne gefasst! Sie häuften sich auf, und ich schieb sie als Last von Tag zu Tag nur vor mir her. Nun schütt ich mein Herz vor dir leer. Herr, meiner Pläne werd ich nicht Herr. Sei du der Herr meiner Pläne. Ich spüre: Das Herz wird mir leicht. Ich merke, wie eins nach dem anderen weicht: die böse Erinnerung, die mich bedrängt, die Trauer, die lähmt, und die Angst, die beengt. Von alledem löse ich mich und halte mein Herz auf für dich. Herr, meines Lebens werd ich nicht Herr. Sei du der Herr meines Lebens.

– Manfred Siebald

© 1991 SCM Hänssler, Holzgerlingen

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Worte des Abgebens Befiehl du deine Wege Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann. Ihn, ihn lass tun und walten! Er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst, wenn er, wie ihm gebühret, mit wunderbarem Rat das Werk hinausgeführet, das dich bekümmert hat.

– Paul Gerhardt (1607–1676)

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Als ich ganz unten war Als ich ganz unten war, da zogst du mich hoch. Als mich kein Mensch mehr hörte, hörtest du mich noch. Als ich am Ende war, da sagtest du mir, dass das, was mir das Ende schien, der Anfang sei bei dir. Ich hatte mir mein Leben ganz genau durchdacht und hatte mir für alles Pläne schon gemacht. Auf einmal war das aus, und ich war wie ein Kind, dem Burg und Kartenhaus beim Spiel zerfallen sind. Ich weiß nicht recht, wie ich dir Danke sagen soll, denn alle meine Worte klingen leer und hohl. Ich weiß nur eins: dass dir mein Leben gehört. Mach daraus, was du willst – du machst es nicht verkehrt. Wenn ich ganz unten bin, dann ziehst du mich hoch. Wenn mich kein Mensch mehr hört, dann hörst du mich doch noch. Wenn ich am Ende bin, dann sagst du zu mir, dass das, was mir das Ende scheint, der Anfang ist bei dir.

– Manfred Siebald

© 1974 SCM Hänssler, Holzgerlingen

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Worte der Hingabe Ich bitte weder um Krankheit noch um Gesundheit Ich bitte weder um Krankheit noch um Gesundheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass du über mein Leben und meinen Tod verfügst, zu deiner Ehre und zu meinem Heil. Du allein weißt, was mir dienlich ist. Du bist der Herr, tue, was du willst. Gib mir, nimm mir! Herr, ich weiß, dass ich nur eines weiß, es ist mir gut, dir zu folgen, und es ist mir schädlich, dich zu beleidigen. Ich weiß nicht, was mir nützlicher ist, Gesundheit oder Krankheit, Reichtum oder Armut, Leben oder Tod. Und ebenso ist es bei allen Dingen der Welt. Diese Entscheidung übersteigt die Kraft der Menschen und der Engel. Was mir nützlich oder schädlich ist, bleibt mir verborgen. Es ist dein Geheimnis. Ich will es nicht ergründen, ich will nur anbeten.

– Blaise Pascal (1623–1662) 17


Da bin ich Auf dich warten, mein Gott, auch wenn es lange Zeit braucht, bis die Unruhe sich legt in mir. Auf dich warten, mein Gott, auch wenn meine Sinne dich lange nicht wahrnehmen. Auf dich warten, auch wenn die Fluchtimpulse mich zu überwältigen drohen. Auf dich warten. Annehmen, dass ich dein Nahesein nicht erzwingen kann. Mein Gott, ich ahne, dass du kommen wirst, wenn meine Wünsche nicht mehr wie eine Mauer zwischen dir und mir stehen, wenn mein Wollen nicht mehr einem widerspenstigen Tier gleicht, das im Freund den Feind zu wittern argwöhnt.

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Während ich auf dich warte, mein Gott, werde ich gewahr, dass ich erwartet bin von dir, dass du mich unablässig lockst, bis ich es wage, mich dir zu lassen. Da bin ich, mein Gott. Da bin ich.

– Antje Sabine Naegeli

Antje Sabine Naegeli: Die Nacht ist voller Sterne © 2020 Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br.

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Jesus, zu dir kann ich so kommen Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin. Du hast gesagt, dass jeder kommen darf. Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann. Was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan. Und weil du mein Zögern siehst, streckst du mir deine Hände hin, und ich kann so zu dir kommen, wie ich bin. Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. Ich muss nicht mehr als ehrlich sein vor dir. Ich muss nichts vor dir verbergen, der mich schon so lange kennt. Du siehst, was mich zu dir zieht, und auch, was mich von dir noch trennt.

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Und so leg ich Licht und Schatten meines Lebens vor dich hin, denn bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin. Nimm fort, was mich und andere zerstört. Einen Menschen willst du aus mir machen, wie er dir gefällt, der ein Brief von deiner Hand ist, voller Liebe für die Welt. Du hast schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn. Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.

– Manfred Siebald

© 1989 SCM Hänssler, Holzgerlingen

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Worte des Zuspruchs Kraft in schweren Zeiten Wenn der Weg zu unseren Zielen uns an unsere Grenzen führt, und der Druck auf unserer Seele an die letzten Kräfte rührt. Wenn die Lasten größer werden, uns die Sorge schwer bedrängt, sehen wir nur noch die Beschwerden, nicht die Kraft, die aus dem Glauben kommt. Hier ist, was mich tröstet, das, was meine Seele trägt. Hier ist, was mir Mut macht, mich beflügelt. Das ist meine Kraft in schweren Zeiten, es gibt mir Geborgenheit im Sturm. Die Hoffnung, die mich trägt, ist das Licht, das in mir lebt: Jesus Christus.

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Kommt her zu ihm, ihr Müden, die ihr schwer beladen seid, wir sind alle eingeladen, er steht für uns bereit mit ausgestreckten Armen, in seiner Auferstehungskraft. Aus Liebe und Erbarmen hat ihn Gott für uns zum Heil gemacht. Meine Seele ist bei dir in guten Händen, mein Zuhause ist in deiner Gegenwart. Sie ist Trost in meinem Tal, Licht in meiner Nacht, Hoffnung, die mich heilt. Kraft in schweren Zeiten, Geborgenheit im Sturm, Hoffnung, die mich trägt, Licht, das in mir lebt: Jesus Christus.

– Martin Pepper

© 2018 mc peppersongs, Berlin

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Ich bin bei dir Ich bin bei dir, wenn die Sorge dich niederdrückt, wenn dein Leben dir sinnlos scheint, dann bin ich da. Ich bin bei dir, auch wenn du es nicht glauben kannst, auch wenn du es nicht fühlen kannst, ich bin dir nah. Und ich hab alles in der Hand, kenn dein Leben sehr genau, ich weiß um alles, was du brauchst, Tag für Tag. Hab keine Angst, ich liebe dich. Du kannst meinem Wort vertraun und du wirst sehn, wie ich dich führe Schritt für Schritt. Hab keine Angst, wenn du nachts nicht mehr schlafen kannst, wenn du grübelst was morgen wird, du hast doch mich. Hab keine Angst, auch wenn andre nicht zu dir stehn, wenn du meinst, dass du wertlos bist, ich liebe dich.

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O welch ein Tag, wenn dein Leben sein Ziel erreicht, wenn wir uns gegenüberstehn und du bist hier. O welch ein Tag, wenn die Trauer der Freude weicht, und dann war was verwirrend schien, der Weg zu mir. Dann wirst du staunend mit mir sehn: Alles, Ende und Beginn, mir war nicht einer deiner Tage unbekannt. Und du wirst glauben und verstehn, alles hatte seinen Sinn und du wirst sehn, ich hatte alles in der Hand.

– Birgit Dörnen

© 1978 Universal Music Publishing, Berlin

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Lege deine Sorgen nieder Lege deine Sorgen nieder, leg sie ab in meiner Hand. Du brauchst mir nichts zu erklären, denn ich hab dich längst erkannt. Lege sie nieder in meiner Hand. Komm, leg sie nieder, lass sie los in meiner Hand. Lege sie nieder, lass einfach los. Lass alles fall'n, nichts ist für deinen Gott zu groß. Lege deine Ängste nieder, die Gedanken in der Nacht. Frieden gebe ich dir wieder, Frieden hab ich dir gebracht. Lege deine Sünde nieder, gib sie mir mit deiner Scham. Du brauchst sie nicht länger tragen, denn ich hab für sie bezahlt. Lege deine Zweifel nieder, dafür bin ich viel zu groß. Hoffnung gebe ich dir wieder, lass die Zweifel einfach los.

– Sefora Nelson

© 2009 Royalheart (adm. by Gerth Medien, Asslar)

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Worte des Vertrauens In diesem Heft sind Ihnen viele Texte begegnet, die in schwierigen Zeiten entstanden sind. Sie sind geprägt von Ehrlichkeit und Offenheit. Ungeschönt haben die Dichter und Beter niedergeschrieben, was in ihrem Herzen vorging. Doch eines ist auffällig. Sie taten es vor Gott. Und sie taten es im Vertrauen zu Gott. Sie wussten, dass es letztlich allein bei ihm Zuflucht gibt und nur bei ihm Hoffnung zu finden ist. Sie hatten diese Überzeugung gewonnen aus dem, was Gott gesagt hat, insbesondere was er zugesagt hat. Zugesagt in seinem Wort, in der Bibel. Sie wussten, dass sie bei allen inneren Kämpfen gehört werden. So wie Gott es dem König Hiskia in seiner Krankheit zusagte: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen“ (Die Bibel: aus Jesaja 38,5). Es waren also Menschen, die eine persönliche Beziehung zu Gott hatten. Für sie war Gott nicht einfach ein Erfüller ihrer Bitten. Sie hatten sich ihm vielmehr mit ihrem Leben anvertraut. Gott war ihnen nicht fern, auch dann nicht, wenn sie über ihre Wege klagten und seine Wege nicht verstanden. Sie vertrauten letztlich darauf, was in der Bibel zugesagt wird: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind“ (Die Bibel: Psalm 34,19). Sie wussten, dass Gott sich so um sie kümmert wie eine Mutter um ihr Kind: „Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch 28


trösten ..." (Die Bibel: Jesaja 66,13). Und Jesus Christus hat uns erklärt, dass Gott, der himmlische Vater, weiß, was wir erleben, was uns Sorgen macht und was wir brauchen (vgl. Die Bibel: Matthäus 6,25–32). Würden Sie auch gern mit der Gewissheit leben, einen Vater im Himmel zu haben, dem Sie alles anvertrauen können? Das ist möglich. Mehr noch, es ist genau das, was Gott sich wünscht. Was er sich auch für Sie wünscht. So sehr, dass er alles in Bewegung gesetzt hat, damit es geschehen kann. In der Bibel wird uns das vielfach zugesagt. An einer Stelle wird uns das besonders konzentriert nahegebracht, in Johannes 3,16: „Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ Der einzige Grund, warum Gott Sie in seiner Nähe haben möchte, ist seine Liebe. Seine Liebe ist eine suchende Liebe. Er sucht Sie auf. Auch dann, wenn Sie ihn bisher nicht gesucht haben, vielleicht sogar abgelehnt oder ignoriert haben. Vielleicht haben Sie aber auch versucht, ihn zu beeindrucken, um seine Liebe zu gewinnen. Das brauchen Sie nicht und es wird Ihnen auch nicht gelingen. Gottes Liebe ist schon längst auf Sie gerichtet. Seine Liebe sucht Sie, wie immer Sie auch zu ihm gestanden haben oder im Moment stehen.

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Sie finden nicht in die Beziehung zu Gott, weil Sie diese Verbindung herstellen, sondern weil Gott alles dafür getan hat, damit sie möglich wird. So haben nicht Menschen sich einen Weg zu Gott ausgedacht, sondern Gott hat diesen Zugang zu sich selbst gebahnt. Gott sandte seinen Sohn Jesus Christus zu uns in die Welt, um uns Gottes Liebe zu zeigen. Er sprach nicht nur von Gottes Liebe, er lebte sie – und zwar bis zum Äußersten. Den höchsten Beweis seiner Liebe finden wir darin, dass Jesus sich selbst gab – für uns hingab. Als Jesus am Kreuz starb, scheiterte er nicht mit seiner Liebe. Es war gerade der Höhepunkt seiner Liebe zu uns. Auf diese Weise nahm Jesus unsere Schuld, die unsere Beziehung zu Gott belastete, auf sich: „Er hat selbst unsere Schuld in seinem Körper an das Kreuz getragen. Dadurch sind wir befreit von unserer Lebensschuld“ (Die Bibel: aus 1. Petrus 2,24). Er trug die Strafe für unsere Sünden, als er am Kreuz für sie starb. So beseitigte er alles, was uns in unserer Beziehung zu Gott störte, mehr noch, was diese Beziehung zu ihm unmöglich machte. Das ist Gottes Weg, um mit unserem Problem fertig zu werden. Und Sie können diesen Weg gehen, indem Sie glauben. Wie schon gesagt: „Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ Durch nichts sonst wird die Liebe Gottes zu uns deutlicher als dadurch, dass Jesus sich selbst am Kreuz für uns gab. Das dürfen Sie glauben. Wenn jemand Vertrauen verdient, dann ist es Jesus Christus. Glauben als Vertrauen kann man 30


natürlich nicht verordnen. Vertrauen kann man nur versuchen zu gewinnen. Gott möchte Ihr Vertrauen gewinnen und deutlich zeigen, dass Sie ihm äußerst wertvoll sind. Gott sucht Sie und wünscht nichts sehnlicher, als dass Sie zu ihm kommen, indem Sie zu ihm umkehren. Wenn Sie vielleicht anhand der Gedichte und Gebete begonnen haben, mit Gott zu sprechen, dann ist das ein erstes Anzeichen, dass Sie ihm Vertrauen schenken möchten. Gott sieht das und freut sich, so unbeholfen Ihnen das selbst auch vorkommen mag. Und nun dürfen Sie kommen und ohne innere Vorbehalte in die ausgebreiteten Arme Gottes laufen. Die ausgebreiteten Arme von Jesus am Kreuz stehen dafür. Der Glaube, mit dem Sie Gottes Liebe und Vergebung annehmen, ist ein Schritt, den es bewusst zu tun gilt. Keiner kann Ihnen diesen Schritt abnehmen. Sind Sie an den Punkt gekommen, an dem Sie diesen Schritt wagen und sich ganz Jesus Christus anvertrauen möchten? 31


Es gibt einen Punkt, da hilft reden nicht weiter, da wird man durch Fragen kein Stückchen gescheiter, da weiß man: Im Grunde ist alles gesagt. Ich selbst bin jetzt dran, ich selbst bin gefragt. Es gibt einen Punkt, da schenkt Gott dir die Klarheit, da weißt du genau, was du hörst, ist die Wahrheit. Da trübt jedes weitere Grübeln den Blick, da ruft jedes Zögern den Nebel zurück. Es gibt einen Punkt, da geht eins nur von beiden, da muss man sich für oder gegen entscheiden. Da ist das Vertagen stillschweigend ein Nein, und die Chance zum Ja kann verloren sein.

– Wolfgang Kraska

Wenn Sie diesen Schritt des Glaubens gehen möchten, dann sagen Sie es Jesus Christus. Hier finden Sie ein Gebet, das Ihnen helfen kann, es konkret zu machen. Lesen Sie es in Ruhe durch und wenn es Ihren Wunsch aufgreift und dem entspricht, was in Ihrem Herzen ist, dann machen Sie es zu Ihrem eigenen Gebet:

Gedicht entnommen aus: Erfüllt älter werden an Gottes Seite ©2021 SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbH, D-71088 Holzgerlingen (www.scm-haenssler.de). Der Titel erscheint voraussichtlich 2022.

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Herr Jesus, du hast mich gerufen und darum komme ich jetzt zu dir. Es sind viele Fragen, die mich bedrängen, aber jetzt hast du mich gefragt. Ich will dir vertrauen und mein Leben unter deine Autorität stellen. Herr, zuerst bitte ich dich um Vergebung. Ich bin schuldig geworden, ich habe gesündigt. Mir ist nur ein Teil davon bekannt und bewusst, doch du kennst mich ganz. Vergib mir! Nimm mich an, Jesus! Ich danke dir, dass du für mich am Kreuz gestorben bist und du mir alle meine Sünden vergeben hast. Mein ganzes Leben soll dir gehören und du sollst darin das Sagen haben. Ich begebe mich in deine Hand und du sollst mich führen. Ich danke dir, dass ich zu dir kommen kann mit allem, was mich bewegt. Ich nehme dich heute an als meinen Erlöser und Herrn. Ich danke dir, dass du mich nie mehr verlässt. Amen.

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Der Herr Jesus sagt Ihnen zu, dass Sie bei ihm willkommen sind und er Sie nicht abweist: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Die Bibel: aus Johannes 6,37). Sie dürfen sich vielmehr angenommen wissen. Geborgen bei dem, der voller Aufmerksamkeit bei Ihnen ist. Wie immer sich auch Ihre Situation darstellt. Wie immer Sie sich auch im Moment fühlen. Welche Fragen auch immer noch offen sind. Bleiben Sie im Gespräch mit Gott. So ehrlich und offen, wie Sie damit begonnen haben. Wenn Sie eine Bibel haben, machen Sie sich zunehmend mit ihr vertraut. Gott möchte durch sie zu Ihnen reden. So etwa durch die erwähnten Psalmen oder durch die ersten Schriften im Neuen Testament, in denen Sie Jesus Christus näher kennenlernen können. Sollten Sie keine Bibel besitzen, senden wir Ihnen gern eine zu. Schreiben Sie uns. Die Adresse finden Sie am Ende dieser Broschüre. Wer Jesus Christus als Erlöser und Herrn angenommen hat, wird damit Teil einer neuen Gemeinschaft, wie ein neugeborenes Kind Teil einer Familie wird. In einer christlichen Gemeinde sollten Sie Menschen finden, die Ihnen beistehen können, wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung durch Rat und Gebet brauchen. Gemeinschaft tut gut. Suchen Sie deshalb Kontakt zu einer christlichen Gemeinde in Ihrer Nähe. Sollten Sie auch hier Hilfe bei Ihrer Suche benötigen, unterstützen wir Sie gern, soweit es uns möglich ist. 34


Gern können Sie auch Kontakt mit Seelsorgern unserer Stiftung aufnehmen, um Hilfestellung auf Ihrem neuen Weg im Glauben zu erhalten. Gott segne Sie!

Der Herr segne dich und behüte dich! Der Herr blicke dich freundlich an und sei dir gnädig! Der Herr wende sich dir in Liebe zu und gebe dir Frieden! – Die Bibel: 4. Mose 6,24–26

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Stürme in der Nacht

AUF EIN WORT GOTT PERSÖNLICH KENNENLERNEN

Dennoch geborgen!

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Stürme in der Nacht Unser Leben lässt sich mit einer Seereise vergleichen. Wir sind unterwegs zum anderen Ufer und erleben dabei so manchen heftigen Sturm. Doch unser Schöpfer möchte uns dadurch auf sich aufmerksam machen und zum rettenden Glauben an seinen Sohn Jesus Christus führen. Am Ende des Lebens steht der heftigste Sturm an: der Sterbetag. Darauf sollte jeder gut vorbereitet sein. 32 Seiten, Art.-Nr. GAW01

Dennoch geborgen! Krankheit ist für viele alte Menschen Teil ihres Lebens. Sie schlucken Tag für Tag ihre Medikamente und haben häufig trotzdem Schmerzen. In all den Schwierigkeiten gibt es einen unauslöschlichen Trost: Jesus Christus. Er möchte gerade in schweren Zeiten Geborgenheit schenken. Die Broschüre ermutigt, ganz auf Gott zu vertrauen. 32 Seiten, Art.-Nr. GAW08


So erreichen Sie uns Melden Sie sich gern bei uns, wenn Sie: - noch keine Bibel haben - eine Christengemeinde finden möchten - mit einem Seelsorger in Kontakt treten möchten

Kontakt Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach Deutschland: 51700 Bergneustadt Schweiz: Postfach, 4800 Zofingen Österreich: Postfach 14, 8200 Gleisdorf Besuchen Sie uns im Internet: heukelbach.org


Starke Worte „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.“ (Die Bibel: Psalm 62,2) Oft finden wir in unserem Schmerz keine Worte, um das, was uns bewegt, mit anderen zu teilen oder im Gebet auszudrücken. Hier können Gedichte und Gebete, die andere vor uns formuliert haben, eine Hilfe sein. Wir laden Sie mit diesem Heft ein, sich diese Worte zu eigen zu machen und so ins Gespräch mit Gott zu kommen und in eine vertrauensvolle Beziehung zu Gott zu finden.


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