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Tiefer und tiefer

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Kultur im Spiegel

Kultur im Spiegel

Ein außergewöhnlicher Ort, das griechische Restaurant Omikron in der Schlossstraße, für eine außergewöhnlich Darbietung, »Zarah und die Geister«. Der Frankfurter Autor Bert Bresgen hat einen Abend über die Sänerin Zarah Leander textlich und dramaturgisch konzipiert, der die vor 100 Jahren im lettischen Riga beginnende Geschichte eines 16-jährigen Mädchens aus der schwedischen Provinz vermittelt, das mit seiner tiefen Stimme zum bestbezahlten Star des Dritten Reiches werden sollte. Allerdings nie zu dessen Vasallin. »Sie sang tief und tiefer, aber sie sank nicht tiefer«, unterstreicht die Kammeroper in ihrer Ankündigung, dass Zarah Leander es anders als Herbert von Karajan und Marika Röck nie auf die Gottesbegnadetenliste des HitlerPropagandisten Joseph Goebbels schaffte. Im deutschen Fernsehen der 50er hatte Leander dann ihr großes wodkagetränktes Comeback. »Sie spielte und sang einfach weiter und weiter bis zum Ende aller Butterfahrten«. Die Opern-Diva Birgit Nilsson sang auf ihrer Beerdigung, Regisseure wie Douglas Sirk, Federico Fellini, Rainer Werner Fassbinder und Quentin Tarantino ließen sich von ihr inspirieren.

Die Kammeroper Frankfurt verspricht eine doch sehr andere Sicht auf Zarah als die aus Shows, Dokus und Tuntenbällen gängige und verbindet dies mit vielen melodramatischen und wunderbar ironischen Liedern der Künstlerin. Vorgetragen werden diese von der kongenialen und für ihre tiefe Stimme wohlbekannte Kammeroper-Sängerin und -Darstellerin Dzuna Kalnina, die in Riga geboren und aufgewachsen ist. An ihrer Seite sehen wir Philipp Hunscha als Sprecher, Tobias Rüger am Saxophon und den Komponisten und Pianisten Stanislav Rosenberg.

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Termine Omikron Schlosstraße 94: 28. Februar, 2., 7.–9., 13.–15. märz, jeweils 20 Uhr www.kammeroper-frankfurt.de

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