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-22-04 • April 2022 www.strandgut.de
für Frankfu und Rhein- rt Main
das Kulturmagazin
>> Film
A Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltani ab 31.3. im Kino >> Filmfestival
goEast
vom 19.–23. April
VON RICHARD WAGNER ZU OSTERN IN DER OPER FRANKFURT
>> Theater
Unheim
im Schauspiel Frankfurt
>> Kunst
Renoir.Rococo Revival im Städel
>> Literatur
Tallinn Twist von Hoeps & Toes
»Eine klug erdachte und hochspannende Inszenierung und eine packende musikalische Umsetzung in einem großen Opernabend, der Bayreuth zur Ehre gereichen würde.« Darmstädter Echo
TICKETS UNTER WWW.OPER-FRANKFURT.DE
HEDDA GABLER VON HENRIK IBSEN REGIE: MATEJA KOLEŽNIK
02./03./10./15. April im Schauspielhaus
Inhalt
10 Zu kurz gekommen »Red Rocket« von Sean Baker
Alle Kinos im Überblick Cinema Rossmarkt 7 www.arthouse-kinos.de Tel.: 069/21 99 78 55
Cinestar Mainzer Landstraße 681 www.cinestar.de
Cinestar Metropolis Eschenheimer Anlage 40 www.cinestar.de
Film
MUSIK
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»A Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltina« von Asghar Farhadi
28 Musiktermine
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abgedreht
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»Was sehen wir, wenn wir in den Himmel schauen« von Alexandre Koberidze
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»Heil dich doch selbst« von Yasmin Rams
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goEst
10 »Red Rocket« von Sean Baker
museen 32 Museum Sinclair-Haus: »Wandelmut« Ansichtssachen 33 Der 13. Sammelraum im Historischen Museum 34 Schirn: »Kunst für Keinen« 35 Museum für Kommunikation: Axel Scheffler für die Briefkultur 36 Städel: »Renoir. Rococo«
Deutsches Filmmuseum Schaumainkai 41 www.dff.film Tel.: 069/96 12 20 220
Eldorado Schäfergasse 29 www.arthouse-kinos.de
E-Kinos Hauptwache/Zeil 125 www.ekinos-frankfurt.de Tel.: 069/28 52 05
Filmforum Höchst
11 Neu im Kino
37 Kunsthalle Darmstadt: »Primavera«
Emmerich-Josef-Straße 46a www.filmforum-höchst.com Tel.: 069/212 45 664
Klassik
literatur
Harmonie
15 Klassik-Highlights
38 Hoeps & Toes: »Tallinn Twist«
TANZ
40 Michael Krüger: »Was in den zwei Wochen nach Paris geschah«
16 DFDC: »Alter Ego«
41 Martin Maurer: »Der Kreis« Joshua Yaffa: »Die Überlebenskünstler«
17 Gallus Theater: »Sasayaki« Landungsbrücken: »kurz:getanzt«
Theater 18 Schauspiel Frankfurt: »Der diskrete Charme der Bourgeoisie« 19 Landungsbrücken: »Empowerment X3_Mind/Body/Soul« 20 Schauspiel Frankfurt: »Unheim« 21 Staatstheater Wiesbaden: »Der Vater« 22 Kellertheater: »Eine Stunde Ruhe« 23 Box im Schauspiel Frankfurt: »Langer Atem« 24 Staatstheater Mainz: »Mensch Meier«
42 Jovi meckert Lesungen
Mal Seh’n Adlerflychtstraße 6 www.malsehnkino.de Tel.: 069/597 08 45
Orfeos Erben
43 Das Kunstvoll-Projekt »Aufbruch!«
Hamburger Allee 45 www.orfeos.de Tel.: 069/70 76 91 00
44 Staatstheater Mainz: »Fish Forward«
Pupille
Familie
44 Junges Schauspiel/HMF: »Erinnern Verändern«
Mertonstraße 26–28 www.pupille.org
Hafen 2
Esskultur 46 Café Heimelig
Service 47 Kleinanzeigen 47 Impressum
25 Kulturhaus Frankfurt: »Parodien zum Kunstbetrieb« Theater Willy Praml: »Jesus d’armour Gest./Auferst. Die Passion« 26 Frankfurter Autorentheater: »возможно,quizás, vielleicht« vorgeführt
Dreieichstraße 54 www.arthouse-kinos.de Tel.: 069/66 37 18 36
Nordring 129, Offenbach www.hafen2.net Tel.: 069/26 01 22 23
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum www.kinopolis.de Tel.: 069/31 40 314
CasaBlanca Zum Quellenpark 2 Bad Soden www.casablanca-badsoden.de
e gen und Termin n, Ankündigun e t.d gu Weitere Kritike r www.strand finden Sie unte
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Film Fotos: © Neue Visionen Filmverleih
Aufstieg und Fall eines Vorbilds »A Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltani« von Asghar Farhadi
Rahim Soltani ist ein sympathischer Mann, daran gibt es keinen Zweifel. Aber ist er auch ein Held, wie es der Titel des neuen Films von Asghar Farhadi behauptet? Oder besser gesagt, ein Vorbild, wenn er eine gefundene Tasche mit Goldstücken an eine sich als Besitzerin meldende Frau zurückgeben lässt? Oder ist er nur ein Bruder Leichtfuß, wie es Bahram, der Schwager seiner Exfrau behauptet, dem der plötzlich hoch gelobte Herr Soltani eine Menge Geld schuldet?
In allen Filmen des bekanntesten iranischen Regisseurs, der sicherlich zu den wichtigsten Filmemachern der Gegenwart zählt, liegen die Dinge nicht einfach. In einer Publikumsdiskussion auf dem Münchner Filmfest anlässlich der Aufführung seines Meisterwerks »Le passé« hat er gesagt, man sollte in moralischen Fragen heutzutage die Menschen nicht mehr in gute und böse einteilen. Und so ist eine komplexe Ausgangslage ein Konstruktionsmerkmal seiner Filme. Nader kann mit Simin aus dem Iran nicht auswandern, weil er seinen pflegebedürftigen Vater nicht im Stich lassen will, und daraus folgt das Ende einer Ehe in »Nader und Simin – eine Trennung«. Seit Samit seine Frau Marie verlassen hat, ist schon einige Zeit vergangen. Als er in »Le passé« aus dem Iran nach Paris zurückkehrt, um die Scheidungspapiere zu unterschreiben, überrascht ihn Marie mit einem neuen Partner in komplizierten Familienverhältnissen. In »A Hero« beginnt alles damit, dass besagter Rahim Soltani, der von Amir Jadid grandios gespielt wird, wegen seiner Schulden im Gefängnis einsitzt, einem Gebäude, das von außen mit seinem unauf-
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fälligen Eingang eher einem Fabrikgebäude und im Inneren einer ziemlich zwanglosen Freizeiteinrichtung gleicht. (Ein Insasse habe sich nach sechs Jahren umgebracht, ruft allerdings ein Mithäftling Rahim ins Gedächtnis.) Rahim hat seinen Freigang nutzen, wollen, seine Schulden bei Bahram wenigstens teilweise zu begleichen. Dafür will er die Goldstücke aus einer Tasche, die seine Freundin gefunden hat, verwenden. Als sich sowohl der Goldverkauf als auch die Verhandlung mit Gläubiger Bahram als schwierig erweisen, entscheidet sich Rahim um und sucht den Besitzer der Tasche. Eine Frau meldet sich, und weil er mittlerweile wieder im Gefängnis ist, überlässt Rahim seiner Schwester die Übergabe. Die versäumt es, sich von der Besitzerin die Personalien geben zu lassen, was wiederum Rahim zum Verhängnis werden wird. Denn nachdem er für seine uneigennützige Tat im Fernsehen gefeiert worden ist und ein Wohltätigkeitsverein sogar eine Geldsammlung veranstaltet hat, gerät seine mit Halbwahrheiten gespickte Erzählung ins Zwielicht. Und im Iran, wo das Prinzip Kontrolle herrscht, wird über eine kleine
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Retusche in der Erzählung eines Gefeierten nicht so ohne weiteres hinweggesehen. Die Besitzerin der Tasche ist vom Erdboden verschwunden, Finderin Farkhondeh will Rahim nicht nennen, weil seine Beziehung zu ihr nicht bekannt werden soll. Der Taxifahrer, der die Besitzerin gefahren hat, ist bereit, Rahim zu helfen, weil er selbst schon Probleme mit den Behörden gehabt hat. Er reicht aber als Zeuge nicht aus. In größter Not gibt sich die Finderin schließlich als die Besitzerin aus, was alles aber nur noch mehr verschlimmert. Die Gefängnisverwaltung wird verdächtigt, von den Selbstmorden in der Institution abzulenken. Der Gläubiger, der selbst aus Geldnot für ihn wichtige Dinge veräußert hat, hält Rahims Verhalten in der Vergangenheit für verantwortungslos und die Rückgabe des Goldes für selbstverständlich. Am Ende geht es um Rahims Ehre, und dass sie von seinem kleinen, unter heftigem Stottern leidenden Sohn verteidigt werden soll, geht dem Vater dann doch zu weit. Den Aufstieg und Fall des Herrn Soltani hat Farhadi zu einer beeindruckenden Tragödie verdichtet, deren Sog man sich nicht entziehen kann.
Mit Kopfschütteln verfolgen wir die sich allmählich zusammenbrauende Katastrophe, denn um eine solche handelt es sich tatsächlich. Und in den ruhigen Momenten der staunenden Kinderaugen und der aufkommenden Verzweiflung des »Helden« ist es kaum möglich, sich des Mitgefühls zu erwehren. Claus Wecker A HERO – DIE VERLORENE EHRE DES HERRN SOLTANI (Ghahreman) von Asghar Farhadi, Iran/F 2021, 127 Min. mit Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Sahar Goldoust, Fereshteh Sadre Orafaiy, Ehsan Goodarzi, Sarina Farhadi Tragödie / Start: 31.03.2022
Film
abgedreht Ukraine
Nicholas Ray
Die Kinos reagieren auf den russischen Angriffskrieg mit unterschiedlichen Programmen und Spendenaktionen. Das Team der Arthouse Kinos organisiert zwei Solidaritätsveranstaltungen, bei denen die Ticketeinnahmen zu 100 % gespendet werden sollen. Am Montag, 4.4., wird um 18 Uhr im Cinéma der Dokumentarfilm »Donbass« von Sergei Losnitsa, mehrfach zu Gast bei goEast, gezeigt. Infos & Tickets: https://www. arthouse-kinos.de/filme/donbassspendenveranstaltung-25377/ Am Dienstag, 5.4., läuft um 21 Uhr im Rahmen der (Dis)HarmonieFilmreihe der ukrainischen Thriller »The Tribe« (Plemya) von Myroslav Slaboshpytskyi.
Das DFF setzt die Retrospektive zu dem amerikanischen Regiemeister fort. U.a. werden »The Lusty Men« mit Robert Mitchum und Siusan Hayward, der fast dreistündige »King of Kings« und sein berühmter James-Dean-Film »Rabel Without a Cause« zu sehem sein. Infos & Tickets: www.dff.film
Infos & Tickets: https://www. arthouse-kinos.de/filme/donbassspendenveranstaltung-25377/
Infos & Tickets: www.dff.film
Das Filmforum Höchst organisiert eine Spendensammlung im Kino und zeigt in der Woche vom 21. bis 27.04. ebenfalls »Donbass« sowie »This Rain Will Never Stop« von Alina Gorlova, »Langes Echo« von Veronika Glasunowa und »In Sarmatien« von Volker Koepp. Alle Filme in Original mit Untertiteln. Infos: www.filmforum-höchst.com
Das Mal Seh’n Kino zeigt jeweils freitags vom 1. bis 15.4. »This Rain Will Never Stop« mit Spendenmöglichkeit und am Mi., 27.4., in einer Spenden-Preview den französischen Animationsfilm »Die Odysee« von Florence Miailhe. Infos: www.malsehnkino.de
Fantasy Filmfest Nights 2022 Einmal jährlich im Herbst ist den durch Deutschland tourenden Horror- und Thrillerfans nicht genug. Es gibt mittlerweile auch eine Frühjahrsausgabe, die in Frankfurt vom Do., 31.3. bis zum So., 3.4. wieder in der Harmonie stattfindet. Angekündigt sind u.a. »Dark«, der neue Film von Dario Argento und »X« von Ti West, der mit Spannung erwartete Horrorfilme vom Ausnahmestudio A24. Alle Filme in OmU. Infos: www.fantasyfilmfest.de
Joachim Trier Dem norwegischen Filmregisseur. Den man nicht mit Lars von Trier verwechseln sollte, widmet das DFF im April eine Retrospektive. Sie wird am 30.4. mit seinem neuen Film »Der schlimmste Mensch der Welt« (Verdens verste menneske, OmU), der für den fremdsprachigen Oscar nominiert war, abgeschlossen.
EIN FILM VON YASMIN C. RAMS
Ein so witziger wie berührender Dokumentarfilm. Ein persönliches Werk, das kritisch und selbstkritisch bleibt auf der Suche nach dem eigenen Wohlbefinden. BR kinokino
AB 2 1. AP RIL IM K INO
Wo in Paris die Sonne aufgeht (OmU) Frankfurt-Premiere in Anwesenheit von Hauptdarsteller Makita Samba am Di., 5.4., 18 Uhr im Cinéma. In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft.
www.mindjazz-pictures.de
@heildichdochselbst
Infos: www.arthouse-kinos.de
Der Waldmacher Frankfurt-Premiere in Anwesenheit von Regisseur Volker Schlöndorff am Mi., 20.4., 18.30 Uhr in der Harmonie. Infos: www.arthouse-kinos.de
Son of Cornwall (OmU) Frankfurt-Premiere in Anwesenheit von Regisseur Lawrence Richards am Do., 21.4., 18 Uhr im Cinéma. Infos: www.arthouse-kinos.de Augenblicke 2.022 Kurzfilme im Kino seit 1992 am So., 24.4., 11 Uhr & Di., 26.4., 18.00 Uhr im Cinéma. Infos: www.arthouse-kinos.de
Abteil Nr. 6 Beinahe wäre auch ein Film den Solidaritätsaktivitäten zum Opfer gefallen. Die finnisch-russischdeutsche Produktion wurde zunächst wegen seines russischen Hauptdarstellers Juri Borisow boykottiert. Vollkommen unsinnig, da sich der Film eindeutig für Völkerverständigung einsetzt. Offenbar hat das auch die CineStar-Gruppe eingesehen, die den Film nach Protesten jetzt doch zeigt. Infos: www.eksystent.com cw
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Film Film Fotos: © Grandfilm
Über die Liebe und den Fußball »Was sehen wir, wenn wir in den Himmel schauen« von Alexandre Koberidze
Natürlich ist es kein Zufall, dass dieser Film mit den Bildern von Kindern beginnt, die vor einem Schulgebäude miteinander reden, den Schulhof verlassen und von ihren Eltern abgeholt werden. Kinder sind, wenn sie noch nicht das Pech hatten, dass ihnen das Leben vermiest wurde, offen für neue Erfahrungen und für eine phantasievolle Sicht der Welt. Und genau das verlangt der in Berlin lebende Georgier Alexandre Koberidze auch von seinem Publikum. »Was sehen wir, wenn wir in den Himmel schauen?«, sein zweiter Spielfilm, kommt mit dem Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI), den er 2021 im Wettbewerb der Berlinale erhalten hat, in unsere Kinos. Die Handlung entwickelt sich langsam. Wir sehen Bilder aus der georgischen Stadt Kutaissi, und ein Erzähler bietet in einem poetischen Text Erläuterungen an. Die langen Einstellungen verlangen Geduld beim Zuschauen, denn wir sind Schnelleres, Zielstrebigeres gewöhnt – vor allem im MultiplexKino.
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Hier ist also der verwunderte Blick gefragt. Wir sehen Ansichten von einem Ort, an dem die allermeisten von uns noch nie waren. Und nie sein werden, aktuell schon gar nicht. Es ist also wie in den frühen Tagen des Kinos, als die Menschen staunten, was sie mithilfe eines technischen Apparates sehen konnten. Der gesenkte Kamerablick auf Hosenbeine und Schuhe wie in den späten Filmen von Robert Bresson leitet die Liebesgeschichte ein. Im Gegensatz zu dem pessimistischen Franzosen herrscht allerdings bei Koberidze eine optimistische Weltsicht vor. Hinter den alltäglichen Erscheinungen liegt eine magische Welt, in der Hunde nicht einfach nur so herumlaufen, sondern auf dem Weg zu einem Biergarten sind, um sich dort ein Fußballspiel anzuschauen. Mit feiner Ironie gewinnt Koberidze sein Publikum.
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Ein Mann und eine Frau stoßen zusammen, ein Buch fällt zu Boden. Es wird aufgehoben, man geht auseinander, wendet, begegnet sich wieder, und erneut fällt das Buch herunter. Die Gesichter sind nicht zu sehen. Der Kommentar behauptet, die beiden hätten sich ineinander verliebt. Wenn sie sich trennen, ohne einander ihren Namen zu nennen, werden sie sich nicht wiedererkennen, denn ein Fluch lastet auf ihnen. Natürlich muss dieser Fluch aufgehoben werden, denn ein Liebesfilm sollte »Was sehen wir, wenn wir in den Himmel schauen?« dann doch sein. Ein Filmteam, das einen Dokumentarfilm über Paare drehen will und auch trotz Widrigkeiten dreht, bringt Lisa und Giorgi zusammen – als ein Paar, das zusammenpasst. Giorgi lässt sogar das Endspiel der Fußball-WM sausen, um Lisa zu begleiten. Und Fußball ist Koberid-
zes große Leidenschaft neben dem Kino und ganz offensichtlich der Liebe zu seiner Heimat. Da läuft die WM von 1978, die Argentinien mit 3:1 gewonnen hat, im Fernsehen, und der Argentinien-Fan pinnt ein Messi-Trikot an die Wand. Egal, Fußball ist ein tolles Spiel. So eindrucksvoll wie selten sieht man das an den in Zeitlupe spielenden Kindern am Ende des ersten Teils, so ziemlich in der Mitte des zweieinhalbstündigen Films. In ihren Gesichtern spiegelt sich die Faszination. Und am Ende dieser Sequenz kennen wir auch die Antwort auf die Frage des Titels: Wir sehen einen Ball. Claus Wecker WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN? (Ras vkhedavt, rodesac cas vukurebt?) von Alexandre Koberidze, D/GE 2021, 150 Min., mit Giorgi Bochorishvili, Ani Karseladze, Oliko Barbakadze, Giorgi Ambroladze, Vakhtang Fanchulidze, Irina Chelidze Drama / Start: 07.04.2022
Film Auch ihr Vater, an Parkinson erkrankt, probiert die Nebenwirkungen seiner Medikamente mit noch mehr Pillen zu lindern. So sucht Rams, ausgehend von persönlicher Erfahrung, nach besseren Behandlungsmöglichkeiten. In einem Wechselspiel aus intimem Krankheitstagebuch und dokumentarischer Recherche nimmt sie die Zuschauer mit auf eine Odyssee durch die Welt alternativer Heilmethoden: zwischen L.A., wo sie arbeitet, Besuchen bei ihrem Vater in Deutschland und bei einer Handvoll Menschen, die sich in einem radikalen Schritt entschlossen haben, ihre Medikamente abzusetzen und sich nach eigenem Gutdünken zu kurieren. Bei Rick wurde kurz nach dem Renteneintritt Parkinson diagnostiziert, und er probiert nun alternative Methoden aus. Sein Vorbild ist Howard, der seit 13 Jahren Parkinson hat, aber symptomfrei ist. Auch Hilary, vor 20 Jahren mit Multipler Sklerose diagnostiziert, ist beschwerdefrei. Junius, nach einem Schlaganfall gelähmt, erzählt, wie er sich selbst wieder in Gang brachte. Die unglaublichste Geschichte ist die von Fiona, bei der 2008 Krebs im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wurde und die es bisher geschafft hat, dem Tod von der Schippe zu springen. Ayurveda, Ernährungsumstellung, Meditation, chinesische Medizin, Kräuter, Bewegung, Yoga, Hypnotherapie, Selbsterforschung: Es sind die üblichen Verdächtigen, die in diesen Porträts genannt werden. Doch auch in den anekdotischen Fallberichten gilt: Wer heilt, hat recht. Vielleicht sind Patienten, die Ärzte mit dem Satz »Bei Google habe ich gelesen, dass …« nerven, ja tatsächlich gelegentlich Dingen auf der Spur, die ihnen helfen könnten und von denen Ärzte im täglichen Betrieb nichts mitbekommen. So entpuppt sich der Film als Plädoyer
Wer heilt, hat recht »Heil dich doch selbst« von Yasmin Rams
»Selbstfürsorge« ist eines jener klebrigen Schlagwörter, das allerorten, von Ratgebern über Werbung bis zu Krankenkasse-Verlautbarungen, auftaucht. In diesem autobiographischen Dokumentarfilm wird der Begriff auf eine Weise ernst genommen, die Kassenärzten die Fußnägel zum kräuseln bringen dürfte. Filmemacherin Yasmin Rams leidet an Epilepsie und an den Nebenwirkungen der Medikamente. für einen Pragmatismus von Versuch und Irrtum, für Selbstermächtigung und reuelosen Individualismus. Denn, das betonen die mehr oder weniger Geheilten: jeder Jeck ist anders und muss eigenhändig herausfinden, was ihm frommt. Psychologisch aufschlussreich ist die Erkenntnis von Fiona, die, einen jämmerlichen Krebstod vor Augen, den selbstbestimmten Suizid plante und durch die Konzentration auf dieses Ziel neuen Lebensmut entwickelte. Wenn andererseits die Vegetarierin Rams ihrem alten Vater den Fleischgenuss ausreden will, wird unfreiwillig deutlich, dass Dogmatismus abschreckend wirkt. In diesen häuslichen Szenen wird man, wie auch in Rams eigenen Experimenten z.B. mit einem Ayahuasca-Ritual, in eine unbehagliche Intimität gedrängt – zumal auch Dokumentarfilme eine Inszenierung sind und »Authentizität« schon durch die Präsenz der Kamera verfälscht wird. Die Botschaft, dass man, gerade wenn man nichts zu verlieren hat, den Mut aufbringen sollte, neue Wege auszuprobieren, ist jedenfalls beherzigenswert. Birgit Roschy HEIL DICH DOCH SELBST von Yasmin C. Rams, D 2021, 105 Min. Dokumentarfilm / Start: 21.04.2022
19.04.–25.04.2022 WIESBADEN
22. FESTIVAL DES MITTELUND OSTEUROPÄISCHEN FILMS www.strandgut.de | Strandgut 04/2022
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Film für Fr und Rh ankfurt ein-Main
DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosung
»Ukrainian-Summer-Camp: Learning to Fight«
Death of a Ladies’ Man Für diesen Film ist Gabriel Byrne (»Die üblichen Verdächtigen«) nach langer Kinoabstinenz auf die Leinwand zurückgekehrt. An seiner Seite treten Jessica Paré, Brian Gleeson und Suzanne Clément in einem Film auf, der wesentlich von Leonard Cohens Songs geprägt ist. Byrne spielt einen trinkfesten College-Professor und einen sichtlich in die Jahre gekommenen Verführer, dessen Leben eine Reihe von unvorstellbaren Wendungen nimmt. Dazu verfolgen ihn surreale Halluzinationen, und er erfährt, dass er nicht mehr lange auf dieser Welt sein wird. Das Projekt ist eng verbunden mit Cohen, der seinerseits kurz vor seinem Tod im Jahr 2016 seinen Segen für die Verwendung seiner Stücke gab.
Wir verlosen zum Kinostart am 7. April 5 x 2 Freikarten, die uns der Verleih MFA+ zur Verfügung gestellt hat. Schreiben Sie eine E-Mail an verlosungen@strandgut.de mit dem Kennwort »Ladies Man« und Ihrer Adresse. Einsendeschluss ist am 5. April.
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goEast
19. bis 25. April in Wiesbaden und im Frankfurter DFF Die gute Nachricht zuerst: Das Festival des mittel- und osteuropäischen Films findet in diesem Jahr wieder live und analog in der Caligari Filmbühne und im Murnau-Kino statt – sofern Wiesbaden nicht zum Covid-Hotspot wird (man weiß ja nie). Das Organisations-Team unter der künstlerischen Leiterin Heleen Gerritsen lässt sich also weder von Viren noch von der russischen Ukraine-Invasion irritieren. Womit wir bei der schlechten Nachricht wären, der seit langem schlechtesten Nachricht. Denn sie trifft diese Veranstaltung mitten ins Herz. Das Filmfest versteht sich ja als Treffpunkt der Filmemacher aus Mittel- und Osteuropa, als ein Ort der Verständigung und des gegenseitigen Verstehens. Das galt in den Anfängen erste einmal unserem, in der Regel sehr lückenhaften Kenntnissen der osteuropäischen Befindlichkeiten, wurde im Lauf der Jahre aber immer mehr für die aus den verschiedenen Ländern kommenden Filmemacherinnen und Filmemachern wichtig. Angesichts des Krieges in der Ukraine, der in Russland nicht so genannt werden darf, hat goEast die Zusammenarbeit mit staatlichen und staatsnahen russischen Filmeinrichtungen und Verleihen ausgesetzt. Man arbeitet bis auf weiteres nicht mit offiziellen russischen Delegationen zusammen. Zudem wendet sich das Festival »klar gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und widmet einige Programmpunkte ukrainischen Filmschaffenden. … Es ist schmerzhaft, aber Nationalismus, militärische Aggression und Imperialismus sind ein Teil der Geschichte der Region, mit der auch das Festival sich immer wieder auseinandersetzen muss.«
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Filme von unabhängigen, regimekritischen Filmemacherinnen und -machern aus Russland sollen weiterhin gezeigt werden. Daneben wäre es aber auch interessant, in einer Veranstaltung die »Nachrichten« aus dem russischen Fernsehen mit deutscher Übersetzung zu zeigen, damit wir einen Eindruck von der Propaganda im Land bekommen. Und nicht nur in Russland, auch die russischstämmige Bevölkerung zum Beispiel in den baltischen Staaten schaut russisches Fernsehen. goEast beschränkt sich nicht nur auf Filmprogramme, sondern legt auch mit einer besonderen Auswahl an Virtual Reality Projekten einen Fokus auf die Ukraine: fünf VR-Projekte, die von 2018 bis 2021 beim Open Frame Award liefen. Bereits seit 2018 sind in einem Wettbewerb für Virtual Reality abgeschlossene VR-Projekte in Wiesbaden und Frankfurt zu sehen. Nun stellt sich das Festival einer neuen Herausforderung – mit einem Programm und dazugehörigen Wettbewerb, ausschließlich für im Entstehen begriffene VR- und XRArbeiten (Work-in-Progress) und kollaborative Projekte. Ein neues Rahmenprogramm soll die Verknüpfung von Film und audiovisuellen Kunstformen mit allen Lebensbereichen und beson-
ders mit dem öffentlichen Raum betonen. Unter dem Titel »Cinema Archipelago« erkunden verschiedene Kuratoren die gegenwärtigen und zukünftigen Möglichkeiten der audiovisuellen Ausdrucksformen. Unterstützt wird Cinema Archipelago vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der goEast seit vielen Jahren fördert. Die Hommage ist der 93-jährigen Lana Gogoberidze, die in sechs Jahrzehnten 13 Filme machte und in der UdSSR eine der wenigen Regisseurinnen war, die sich nicht gegen das westliche Etikett des Feminismus wehrten. Die Tochter der Kino-Pionierin Nutsa Gogoberidze und Mutter der Filmschaffenden Salomé Alexi, ist die bedeutendste georgische Filmemacherin und in ihrer Generation eine der wichtigsten Regisseurinnen weltweit. Sie drehte seit den 1960er-Jahren international preisgekrönte Filme wie »Einige Interviews zu persönlichen Fragen« (Ramdenime interviu pirad sakitkhebze, UdSSR 1978) oder »Der Waltzer auf der Petschora« (Valsi pechoraze, Georgien 1992). In Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen und dem Georgian National Film Center ist die zehn Filme umfassende Werkschau die weltweit erste Retrospektive ihres Schaffens. Lana Gogoberidze wird gemeinsam mit ihrer Tochter Salomé Alexi im April persönlich anwesend sein und in einem Werkstattgespräch über ihre Arbeit zu sprechen. Eröffnet wird das Festival mit der polnischen Produktion »Der Balkonfilm« (Film balkonowy) von Pawel Lozinski, der auf seinem Balkon, mit Kamera und Mikrofon ausgestattet, auf Passanten wartet und so eine bunte Sammlung von Mitspielern für seinen Film erhält. Claus Wecker www.filmfestival-goeast.de
Film DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM APRIL 2022
NICHOLAS RAY
02 03 05 08 12 15 16 17 18
SA 18:00
THE LUSTY MEN US 1952 Nicholas Ray OmU
SO 20:30
THE SAVAGE INNOCENTS FR/IT/UK 1960 Nicholas Ray OmspU
DI 18:00
THE LUSTY MEN US 1952 Nicholas Ray OmU
FR 18:00
WE CAN‘T GO HOME AGAIN US 1972 Nicholas Ray OF
DI 18:00
NICK’S FILM –LIGHTNING OVER WATER BRD/SE 1980 Wim Wenders, Nicholas Ray Engl. OF
FR 17:00
KING OF KINGS US 1961 Nicholas Ray OmU
SA 20:15
REBEL WITHOUT A CAUSE US 1955 Nicholas Ray OmU
SO 18:00
THE SAVAGE INNOCENTS FR/IT/UK 1960 Nicholas Ray OmspU
MO 18:00
REBEL WITHOUT A CAUSE US 1955 Nicholas Ray OmU
JOACHIM TRIER
01 02 06 10 13 15 17 19 30
FR 17:45
REPRISE NO 2006 Joachim Trier OmU
SA 20:30
OSLO, 31. AUGUST NO 2011 Joachim Trier OmU
MI 20:30
REPRISE NO 2006 Joachim Trier OmU
SO 20:30
LOUDER THAN BOMBS NO/FR/DK 2015 Joachim Trier OmU
MI 20:30
OSLO, 31. AUGUST NO 2011 Joachim Trier OmU
FR 20:30
LOUDER THAN BOMBS NO/FR/DK 2015 Joachim Trier OmU
SO 20:30
THELMA NO/FR/DK/SE 2017 Joachim Trier OmU
DI 20:30
THELMA NO/FR/DK/SE 2017 Joachim Trier OmU
SA 20:15
VERDENS VERSTE MENNESKE NO/FR/SE/DK 2021 Joachim Trier OmU
SIEGFRIED KRACAUER
06 13 20
MI 18:00
FRANTZ FR/DE 2016 François Ozon OmU
MI 18:00
DAS CABINET DES DR. CALIGARI DE 1920 Robert Wiene Musikfassung
MI 18:00
MAID IN MANHATTAN US 2002. Wayne Wang OmU
STREAMINGANGEBOT AUF DER PLATTFORM DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM
DEUTSCHES FILMINSTITUT FILMMUSEUM
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Film Fotos: © Drew Daniels
Zu kurz gekommen »Red Rocket« von Sean Baker
Die Karriere im Pornobusiness von L.A. ist erst einmal beendet, als Mikey Saber (Simon Rex) nach zweitägiger Busfahrt in seinem Heimatort Texas City ankommt. Mit noch 22 Dollar in der Tasche ist er finanziell am Ende. Als einzige Hoffnung bleibt ihm die Frau, mit der er einst nach L.A. zog und in »Filmen für Erwachsene« auftrat. Sie soll ihn für eine gewisse Zeit aufnehmen. Doch Lexi (Bree Elrod), die formal noch immer mit ihm verheiratet ist, denkt gar nicht daran und jagt ihn erst einmal von ihrem schäbigen Grundstück. Mikey ist zwar pleite, aber nicht auf den Kopf gefallen. Er zieht alle Register, wie ein SpitzenVerkäufer, der sich selbst als idealen Gast anbieten muss, und bekommt schließlich von Lex und ihrer Mutter eine limitierte Aufenthaltserlaubnis. Nun geht er mit dem Fahrrad auf Jobsuche, scheitert aber, weil er weder Arbeitsnachweise noch Zeugnisse vorweisen kann. Und als er, um dies zu erklären, erzählt, dass er ein Star in »Filmen für Erwachsene« war, verspielt er jede Chance auf einen seriösen Service-Job. So dealt er schließlich mit Drogen. Seine Kunden sind die Arbeiter aus der riesigen, sich über ganze Straßenzüge erstreckenden Raffinerie, an der er entlang radelt. Vor dem
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»Donut Hole«, einem schmucklosen Laden, in dem die Arbeiter ihre Bestellungen lieber mitnehmen, als sie dort zu verzehren, treibt Mikey seinen Handel. Die siebzehnjährige Verkäuferin Strawberry (Suzanna Son) ist eine Attraktion für Mikey. Der Film zeichnet sie mit einer Mischung aus Naivität und sexueller Neugier, die an Nabukovs Lolita erinnert. Nach mehreren Anläufen, in denen Mikey seinen Vertreter-Charme einsetzt, verführt er sie oder verführt sie ihn. Es bleibt in der Schwebe. Fest steht aber, dass der Sex mit ihr dem einstigen Pornostar als Probe für einen verheißungsvollen Neustart dient. Auch für Strawberry, der er das Blaue vom Himmel verspricht. Sie scheint es ihm abzunehmen, lockt sie doch der Ausbruch aus dem texanischen Nest mit der Aussicht, in der Traumfabrik L.A. eine Rolle spielen ui können.
Strandgut 04/2022 | www.strandgut.de
Mikey weiß auch, dass er sie von der Bruchbude seiner Frau und Schwiegermutter, die beide vom jahrelangen Drogenkonsum schwer gezeichnet sind, fernhalten muss. Sie würde dort sehen, wie auch ihre Karriere enden könnte. Suzanna Son ist in der Rolle der Strawberry eine Entdeckung, die bereits in einer neuen TV-Serie (»The Idol«) mitspielt. Sie agiert erstaunlich natürlich und locker vor der Kamera, und für sie könnte tatsächlich eine Hollywood-Karriere wahr werden – wohl eher nicht in der Porno-Branche. Aber Simon Rex beherrscht den Film. Er spielt den Mikey als furchtbar nervigen Anbiederer, der es dennoch schafft, das Kinopublikum auf seine Seite zu ziehen. Ihm zuzuschauen bereitet einfach Vergnügen. Man bedauert ihn auch ein wenig und hofft dabei, dass er für seinen Egoismus eine deftige
Quittung erhält. Der bislang kaum bekannte Schauspieler (»Scary Movie 3, 4. 5«), Komiker, Rapper und ehemalige MTV-Video-Jockey spielt unverkennbar sich selbst, und gerade weil er als Person mit seiner Rolle eins wird, wirkt er so zwiespältig. Regisseur Sean Baker hat zusammen mit seinem ständigen Co-Autor Chris Bergoch eine kleine Filmreihe über das zu kurz gekommene Amerika geschaffen, drei Exemplare sind in unsere Kinos gekommen. »Tangerine L.A.«, auf dem iPhone gedreht, handelt von einer Transe auf dem Straßenstrich in Los Angeles, die als Drama Queen ihre Umwelt nervt (sie verkehrte damals im »Donut Time« – diese Lokale haben es Baker offenbar angetan). In »The Florida Project« schildert er Sozialfälle in der Nähe von Disney World und zeigt Willem Dafoe ausnahmsweise in einer sympathischen Rolle als Hausverwalter. Für »Red Rocket« wählte er auf Anraten von Kameramann Drew Daniels 16mm-Filmmaterial, um den 70er Jahre-Look von Spielbergs »Sugarland Express« in unsere Gegenwart zu übertragen. Einmal läuft im Fernsehen Donald Trumps Wahlkampf 2016, und sein »Make America great again«ist auch auf einer Tafel im Hintergrund zu lesen. Wie es in einigen Teilen um die USA bestellt ist, das zeigen Baker und Bergoch auf höchst unterhaltsame Weise. Claus Wecker RED ROCKET von Sean Baker, USA 2021, 128 Min. mit Simon Rex, Suzanna Son, Bree Elrod, Brittney Rodriguez, Shih-Ching Tsou, Stanley Buffington Tragikomödie / Start: 14.04.2022
Neu im Kino
>> 31.3.2022 ABTEIL NR.6 (Hytti nro 6)
von Juho Kuosmanen, FIN/RUS/D 2021, 102 Min. mit Seidi Haarla,Juri Borisov, Dinara Drukarova, Julia Aug, Tomi Alatalo, Galina Petrova Tragikomödie Eine junge Finnin entflieht einer rätselhaften Liebesbeziehung in Moskau. Sie steigt in einen Zug, der in die arktische Hafenstadt Murmansk fährt. Die lange Fahrt muss sie in einem winzigen Schlafwagenabteil mit einem russischen Bergarbeiter verbringen. Die zufällige Begegnung bringt die Insassen des Abteils 6 dazu, über ihre eigene Sehnsucht nach menschlicher Verbindung reflektieren. www.eksytent.com
AUF ANFANG
von Georg Nonnenmacher u. Mike Schlömer, D 2021, 119 Min. Dokumentarfilm 28 Jahre lang saß Michael Scholly wegen Mordes hinter Gittern. Nach einer Vorbereitung von drei Jahren wird er entlassen. Doch wie kann man sich auf eine Welt vorbereiten, die sich während der Abwesenheit grundlegend verändert hat – und schon gar nicht auf Michael gewartet hat? Für ihn heißt es jetzt: alles auf Anfang. Die Dokumentarfilmer Georg Nonnenmacher und Mike Schlömer begleiten ihn bei seinen ersten Schritten.
BIS WIR TOT SIND ODER FREI
von Oliver Rihs, CH/D 2020, 118 Min. mit Marie Leuenberger, Joel Basman, Jella Haase, Bibiana Beglau, Anatole Taubman, Pascal Ulli Drama Die kämpferische Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) vertritt rebellische Linksautonome wie das Punkmädchen Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als Bühne, um auf die Missstände eines rückständigen Strafrechts aufmerksam zu machen. Eines Tages sucht der egoistische Industriellen-Sohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat. Basiert auf wahren Begebenheiten. http://port-prince.de
ERASER: REBORN
von John Pogue, USA 2022, ca120 Min. mit Dominic Sherwood, McKinley Belcher III, Mampho Brescia, Soyama Mbashe Actionfilm US-Marshall Mason Pollard (Dominic Sherwood) ist darauf spezialisiert, den Tod von wichtigen Kronzeugen vorzutäuschen. So will er jegliche Spuren ihrer Existenz auslöschen und ihnen die Möglichkeit zu einem neuen Leben geben. Ein gefährliches Unternehmen, das einmal schiefgeht … www.warnerbros.de
DAS EREIGNIS (L’ évènement)
von Audrey Diwan, F 2020, 100 Min. mit Anamaria Vartolomei, Kacey Mottet Klein, Sandrine Bonnaire, Pio Marma, Anna Mouglalis Drama 1963. Frankreich. Die junge Studentin Anne wird schwanger nach einer kurzen Affäre, die keine Zukunft hat. Ihre einsame Entscheidung zu einer Abtreibung ist gefallen. Mit einem Kind wäre Annes Wunsch nach einer selbstbestimmten Zukunft als Autorin unmöglich: Sie könnte nicht einmal ihr Studium vollenden. In dieser Zeit ist es für die junge Frau jedoch nicht einfach, einen Abbruch zu bekommen. www.prokino.de
A HERO – DIE VERLORENE EHRE DES HERRN SOLTANI (Ghahreman) von Asghar Farhadi, Iran/F 2021, 127 Min. mit Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Sahar Goldoust, Fereshteh Sadre Orafaiy, Ehsan Goodarzi, Sarina Farhadi Tragödie Als Rahims Freundin eine Handtasche mit wertvollen Münzen findet, glaubt er an ein Wunder. Mit Hilfe der Münzen könnte er einen Teil seiner Schulden abbezahlen, seine Haftstrafe verkürzen und seine Freundin endlich heiraten. Doch es kommt alles anders: Rahim wird von seinem Gewissen eingeholt und entscheidet sich, die Handtasche zurückzugeben. Als die Gefängnisdirektion davon erfährt, stürzen sich sogleich Journalisten und Fotografen auf ihn. Doch schon nach kurzer Zeit beginnen die ersten, an der Geschichte des frisch gekürten Helden zu zweifeln … www.neuevisionen.de Filmtip Siehe Kritik
MORBIUS
von Daniel Espinosa, USA 2022, 108 Min. mit Jared Leto, Matt Smith, Adria Arjona, Jared Harris, Al Madrigal, Tyrese Gibson Actionfilm Die Grenze zwischen Held und Bösewicht verschwindet … Morbius ist eine von Marvels ambivalentesten Figuren. Jared Leto erweckt die geheimnisvolle Legende nun erstmalig auf der großen Leinwand zum Leben. Dr. Morbius, der an einer gefährlichen Blutkrankheit leidet, wagt ein verzweifeltes Unterfangen, um sich und den Menschen zu helfen, die sein Schicksal teilen. Was anfangs als fundamentaler Erfolg erscheint, entfesselt schon bald einen dunklen Abgrund in Morbius … www.sonypictures.de
PETERCHENS MONDFAHRT (Moonbound) von Ali Samadi Ahadi, D(A 2021, 85 Min. Animationsfilm
Als das mutige Mädchen Anna auf den sprechenden Maikäfer Sumsemann trifft, kann sie ihm seine wundersame Geschichte kaum glauben. Der arme Käfer hat nicht nur sein sechstes Bein verloren, sondern auch sein Zuhause, eine Birke. Beides hat der gemeine Mondmann auf den Mond verbannt. Sumsemann versucht nun verzweifelt, Heim und Bein zurückzuholen, und Anna erklärt sich bereit, dem Tierchen dabei zu helfen. Sie holt auch ihren großen Bruder Peter dazu … www.warnerbros.de
SONIC THE HEDGEHOG 2 von Jeff Fowler, USA 2022, ca100 Min. Animationsfilm
Sonic hat sich in Green Hills niedergelassen und will endlich allen beweisen, dass auch er ein echter Held mit Verantwortung ist. Als Dr. Robotnik und sein neuer Gefährte Knuckles auf der Bildfläche erscheinen, bietet sich ihm eine perfekte Gelegenheit. Mit dem mächtigen Smaragd, den die beiden Bösewichte suchen, könnten sie die gesamte Menschheit auslöschen. Nur Sonic und seine neue Freundin Tails könnten das verhindern … www.paramountpictures.de
WARUM ICH EUCH NICHT IN DIE AUGEN SCHAUEN KANN (The Reason I Jump) von Jerry Rothwell, GB/USA 2020, 82 Min. mit Donna u. Emma Budway, Jeremy u. Joss Dear, Aarti u. Amrit Khurana, Stevie Lee, Benjamin u. Bertra McGann, David Mitchell Dokumentarfilm Diese Dokumentation zum Thema Autismus basiert auf dem gleichnamigen Buch von Naoki Higashida, der im Alter von gerade einmal 13 Jahren schilderte, wie er als autistischer Mensch die Welt erlebte. Regisseur Jerry Rothwell vergleicht Higashidas Ausführungen mit dem
Leben und den Erfahrungen von fünf anderen autistischen Jugendlichen in Indien, Großbritannien, den USA und Sierra Leone. www.dcmworld.com
>> 7.4.2022 CHUMM MIT – DER SCHWEIZER WANDERFILM von Daniel Felix, CH 2022, 118 Min. Dokumentarfilm
Durch die Schweiz schlängeln sich 65.000 Kilometer Wanderwege, davon allein 22.000 Kilometer in den Bergen. 25 kantonale Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Wanderungen zu organisieren - und das zu jeder Jahreszeit und für jede Altersgruppe. In diesem Dokumentarfilm werden die schönsten Wanderrouten jedes Kantons gezeigt. Dazu gibt es interessantes Hintergrundwissen. www.lakesidefilm.de
DEATH OF A LADIES‘ MAN
von Matt Bissonnette, CDN/IRL 2020, 97 Min. mit Gabriel Byrne, Jessica Paré, Brian Gleeson, Antoine Olivier Pilon, Karelle Tremblay, Pascale Bussières Groteske Ein Film wie ein Song von Leonard Cohen, eine charmante Groteske mit Gabriel Byrne als trinkfestem College-Professor und Ladies‘ Man, der schon bessere Tage gesehen hat und dessen Leben eine Reihe von unwahrscheinlichen Wendungen nimmt. Plötzlich verfolgen ihn surreale Halluzinationen und er erfährt, dass er vielleicht nicht mehr lange auf dieser Welt sein wird. Zurück in Irland blickt er auf sein Leben. www.mfa-film.de
IM NACHTLICHT
von Misha L. Kreuz, D 2020, 104 Min. mit Diana Maria Frank, Sebastian Hülk, Stefanie Phillips, Ralf Drexler, David Rott, Ruby O. Fee Drama Minthe Hellheim leidet unter Depressionen. Sie weiß nicht, wer ihre Eltern sind, ihre Kindheit hat sie in Heimen verbracht. Von immer wiederkehrenden Albträumen gequält, schlägt sie sich mit Gelegenheitsjobs durch. Als sie in ihrer Geburtsstadt eine alte Mühle restaurieren soll, sieht sie sich im »Wolfstal« mit der geheimen Welt der »Gestaltwandler« konfrontiert. Auf der Suche nach ihrer wahren Identität muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und beginnt schließlich ein ganz neues Leben. www.realfictionfilme.de
LOVING HIGHSMITH von Eva Vitija, CH/D 2022, 83 Min. Dokumentarfilm
Mit ihren Romanen erschafft Patricia Highsmith Weltliteratur. Die von ihr geschmähten Verfilmungen erreichen ein riesiges Publikum. Ihr Privatleben hält sie zeitlebens verborgen. Dass sie lesbisch ist, weiß nicht einmal ihre Familie in Texas. Ihr lesbischer Liebesroman »Salz und sein Preis/Carol« wird 1952 unter Pseudonym veröffentlicht. Ihre Tage- und Notizbücher, die nach ihrem Tod in einem Wäscheschrank in ihrem Tessiner Haus entdeckt werden, bilden die Grundlage dieses Films. www.salzgeber.de
PHANTASTISCHE TIERWESEN: DUMBLEDORES GEHEIMNISSE
neue fantastische Tierwesen treffen – und mit Grindelwalds wachsender Anhängerschaft aneinandergeraten. Doch wie lange kann sich Dumbledore im Hintergrund halten, wenn so viel auf dem Spiel steht? www.warnerbros.de
DER WALDMACHER
von Volker Schlöndorff, D 2021, 87 Min. Dokumentarfilm Volker Schlöndorff widmet seinen ersten Dokumentarfilm dem Lebenswerk von Tony Rinaudo, der 1981 als junger Agrarwissenschaftler in den Niger kommt, um die wachsende Ausbreitung der Wüste zu bekämpfen. Nach vergeblichen Versuchen, sie durch das Pflanzen von Bäumen aufzuhalten, bemerkt er unter dem vermeintlich toten Boden ein gewaltiges Wurzelnetzwerk, mit dessen Hilfe er eine beispiellose Begrünungsaktion startet und unzähligen Menschen neue Hoffnung schenkt. www.weltkino.de
WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN? (Ras vkhedavt, rodesac cas vukurebt?) von Alexandre Koberidze, D/GE 2021, 150 Min. mit Giorgi Bochorishvili, Ani Karseladze, Oliko Barbakadze, Giorgi Ambroladze, Vakhtang Fanchulidze, Irina Chelidze Drama Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Lisa und Giorgi in der georgischen Stadt Kutaissi für einen kurzen Moment begegnen. Sie vergessen sogar, ihre Namen zu nennen. Bevor sie beide wieder ihrer Wege gehen, vereinbaren sie, sich am nächsten Tag zu treffen. Gelingt es ihnen, sich wiederzusehen? Und falls es ihnen gelingt, werden sie sich wiedererkennen? Eine Filmcrew, die sich der Aufgabe verschrieben hat, die wahre Liebe zu finden, könnte Lisas und Giorgis Rettung sein … FIPRESCI-Preis der 71. Berlinale 2021. https://grandfilm.de Siehe Kritik
70 Jahre
in 4K | 2K | 2x 35mm | 16mm
Mo 11. April 2022
20:15 Uhr
Bad Luck Banging or Loony Porn (rum OmU) R: Radu Jude, RO/LX/CZ/HR 2021, 106 min, DCP
Mi 13. April 2022
20:15 Uhr
Drive My Car (jap/div. OmU) R: Ryūsuke Hamaguchi, JP 2021, 179 min, DCP
Di 19. April 2022
20:15 Uhr
Merata: How Mum Decolonised the Screen (eng OmeU) R: Hepi Mita, NZ 2018, 95 min, DCP
Mi 20. April 2022
20:15 Uhr
Never Rarely Sometimes Always (eng OmU) R: Eliza Hittman, US/GB 2020, 102 min, DCP + Vorfilm
Mo 25. April 2022
20:15 Uhr
(Fantastic Beasts: The secrets of Dumbledore)
Gulîstan, Land of Roses (kur/tur OmeU)
von David Yates, GB/USA 2022, ca140 Min. mit Katherine Waterston, Mads Mikkelsen, Ezra Miller, Alison Sudol, Jude Law, Eddie Redmayne Fantasyfilm
Mi 27. April 2022
Professor Albus Dumbledore (Jude Law) weiß, dass der mächtige dunkle Zauberer Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) die Kontrolle über die magische Welt an sich reißen will. Da er ihn allein nicht aufhalten kann, schickt er den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und eine unerschrockene Truppe aus Zauberern, Hexen und einem mutigen Muggel-Bäcker auf eine gefährliche Mission, bei der sie alte und
R: Zaynê Akyol, CA/FR/DE 2016, 87 min
20:15 Uhr
The Piano (eng OmU)
R: Jane Campion, AU/NZ/FR 1993, 121 min, DCP + Vorfilm
Eintritt: 2,50 Euro Pupille e.V. – Kino in der Uni Studierendenhaus Campus Bockenheim Ffm Mertonstraße 26-28, 60325 Frankfurt
www.pupille.org
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Neu im Kino WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT (Les Olympiades, Paris 13e) von Jacques Audiard, F 2021, 106 Min. mit Lucie Zhang, Makita Samba, Noémie Merlant, Jehnny Beth, Camille Léon-Fucien, Oceane Cairaty Liebesfilm In Paris, der ewigen Stadt der Liebe, leben sie zwischen Sehnsüchten, Abenteuern, Dramen: Émilie schlägt sich nach ihrem Elite-Studium mit billigen Gelegenheitsjobs herum, hat schnellen Sex und träumt von einer Beziehung; Camille hat als junger Lehrer beruflich noch Illusionen, dafür keine in der Liebe; Nora ist in die Stadt gekommen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und mit Anfang Dreißig ihr Jura-Studium wieder aufzunehmen und Louise bietet als Amber Sweet im Internet erotische Dienste gegen Bezahlung an … www.neuevisionen.de
>> 14.4.2022 4 STERNE PLUS****
von Antje Schneider, D 2022, 94 Min. Dokumentarfilm 4 Sterne Plus statt trüber Krankenhaus-Standard – David-Ruben Thies, Geschäftsführer eines kleinen Kreiskrankenhauses in Thüringen, träumt vom Krankenhaus der Zukunft: Ein komfortables Patientenhotel, von Star-Architekten entworfen, mit Bio-Essen und Kaminfeuer soll es werden – auch für Kassenpatienten. Er will neue Maßstäbe setzen und das Gesundheitswesen von innen revolutionieren. Ein Film über ein System, das auf unser Wohlergehen zielt. https://riseandshine-cinema.de
THE CONTRACTOR
von Tarik Saleh, USA 2022, 103 Min. mit Chris Pine, Gillian Jacobs, Ben Foster, Kiefer Sutherland, Eddie Marsan, Florian Munteanu Actionfilm Nachdem Special Forces Sergeant James Harper (Chris Pine) unehrenhaft aus der Armee entlassen wurde, ist er verschuldet und verzweifelt. Um weiter für seine Familie sorgen zu können, lässt er sich an der Seite seines besten Freundes (Ben Foster) von einem Veteranen (Kiefer Sutherland) in dessen privater Armee anheuern. Seine erste, vermeintlich einfache Mission führt ihn nach Berlin, doch schnell merkt er, dass er in eine gefährliche Verschwörung geraten ist … www.leoninedistribution.com
THE DARK AND THE WICKED
von Bryan Bertino, USA 2020, 95 Min. mit Xander Berkeley, Marin Ireland, Michael Abbott Jr., Julie Oliver-Touchstone, Lynn Andrews, Tom Nowicki Horrorfilm Ein Geschwisterpaar kehrt nach dem Tod des Vaters auf die abgeschiedene Farm der Eltern zurück, um die Mutter zu betreuen. Diese verhält sich zunehmend eigenartiger, und unheimliche Dinge geschehen … Furchteinflößender, doppelbödiger HauntedHouse-Horror von Regisseur Bryan Bertino (»The Strangers«). »Psychologischer Horror à la The Babadook.« (RogerEbert.com) www.dropoutcinema.org
EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT
von Sönke Wortmann, D 2022, 97 Min. mit Florian David Fitz, Anke Engelke, Justus von Donáhnyi, Nilam Farooq, Thomas Loibl, Thorsten Merten Komödie An einem Freitagnachmittag klopft ein ehrgeiziger Vater (Thorsten Merten) an die Tür des Lehrerzimmers eines städtischen Gymnasiums. Er
kämpft für die Abiturzulassung seines Sohnes und ist bereit, dafür sogar bis zum Äußersten zu gehen. Das müssen die sechs Lehrer, die sich so kurz vor dem Start ins Wochenende noch in der Schule aufhalten, nun auf die harte Tour erfahren … www.sonypictures.de
GESCHICHTEN VOM FRANZ
von Johannes Schmid, D/A 2022, 78 Min. mit Jossi Jantschitsch, Nora Reidinger, Leo Wacha, Ursula Strauss, Simon Schwarz, Philipp Dornauer Familienfilm Franz Fröstl (Jossi Jantschitsch) ist neun Jahre alt, geht in Wien in die Schule und weiß, dass man es nicht leicht hat als Kind. Erstens ist er kleiner als die anderen in der Klasse Und zweitens wird seine Stimme ganz hoch und piepsig, wenn er sich aufregt. Deshalb wird er oft gehänselt, und vor dem strengen Lehrer Zickzack (Rainer Egger) verschlägt es ihm die Stimme. Als Franz im Internet das 10-Schritte-Programm von Influencer Hank Haberer (Philipp Dornauer) entdeckt, scheint die Lösung gefunden … www.wildbunch-germany.de
I AM THE TIGRESS
von Philipp Fussenegger, Dino Osmanovic (Co-Regie), D/USA 2021, 80 Min. Dokumentarfilm Tischa »The Tigress« Thomas will sich den Titel als beste Bodybuilderin der Welt holen. Mit ihrem 17-Zoll-Bizeps und ihren enormen Rückenmuskeln ist sie auch eine sensible Person, die gegen Selbstzweifel und gesellschaftliche Diskriminierung ankämpft. Ihren Unterhalt verdient sich Tischa als Domina, und ihr 70-jähriger Mitbewohner Eddie unterstützt sie bei den Wettbewerben. Doch als sie den Traum vom Titel verfehlt, bricht für sie eine Welt zusammen. www.tigress-film.de
THE INNOCENTS (De uskyldige) von Eskil Vogt, N/S/DK/F 2021, 117 Min. mit Rakel Lenora Fløttum, Alva Brynsmo Ramstad, Sam Ashraf, Mina Yasmin Bremseth Asheim, Ellen Dorrit Petersen, Morten Svartveit Horrorfilm In einer norwegischen Hochhaussiedlung entdecken vier Kinder beim Spielen, dass sie besondere Fähigkeiten besitzen: Sie können stumm miteinander kommunizieren und die Welt um sich herum manipulieren. Unbemerkt von den Erwachsenen erproben die Kinder ihre gewonnene Macht. Doch als die Freundschaften zu bröckeln beginnen, wird der Wohnblock zum Schauplatz eines gefährlichen Kräftemessens. Was als harmloses Spiel begonnen hat, nimmt schon bald eine schreckliche Wendung … www.capelight.de
LINGUI
von Mahamat-Saleh Haroun, TD/F/D/B 2021, 87 Min. mit Achouackh Abakar Souleymane, Rihane Khalil Alio, Youssouf Djaoro, Briya Gomdigue, Saleh Sambo, Hadje Fatime N‘Goua Drama Amina lebt mit ihrer 15-jährigen Tochter Maria allein in einem Vorort von N’Djamena im Tschad. Ihr ohnehin schwieriges Leben nimmt eine entscheidende Wendung, als sie erfährt, dass ihre Tochter schwanger ist. Maria will das Kind nicht. In einem Land, in dem eine Abtreibung gegen Religion und Gesetz verstößt, sieht sich Amina mit einem Kampf konfrontiert, der von Anfang an verloren scheint … www.dejavu-film.de
RED ROCKET
von Sean Baker, USA 2021, 128 Min. mit Simon Rex, Suzanna Son, Bree Elrod, Brittney Rodriguez, Shih-Ching Tsou, Stanley Buffington Tragikomödie Im Mittelpunkt der schrägen Komödie steht Mikey Saber (Simon Rex), ein abgehalfterter Pornostar, der phne Geld in seine kleine texanische Heimatstadt zurückkehrt. Seine Noch-Ehefrau Lexi (Suzanna Son) ist wenig begeistert und nimmt ihn nur widerwillig bei sich auf. Um Geld zu verdienen, beginnt Mikey Gras zu verkaufen. Er lernt die 17-jährige Donaut-Verkäuferin
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Strawberry (Suzanna Son) kennen und wittert seine große Comeback-Chance mit ihr in der Pornoindustrie … https://upig.de Siehe Kritik
SON OF CORNWALL
von Lawrence Richards, D 2020, 87 Min. mit John Treleaven, Lawrence Richards, Sally Burgess, Roxanne Richards, Stuart Williams, Keith Warner Dokumentarfilm John Treleaven stellt sein Gesangstalent nur in dem Chor des kleinen Fischerdorfs in Cornwall unter Beweis, als er von einer Konzertpianistin entdeckt wird. Johns Stimme wird zum Sprungbrett für seine internationale Karriere. Heute ist er in Rente und kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken – in dem er nicht immer dem Leistungsdruck der Branche widerstehen konnte. Im Sommer 2018 verbringen John und sein Sohn Lawrence einige Wochen auf den Küstenstraßen Cornwalls. www.der-filmverleih.de
>> 21.4.2022 THE BOONIE BEARS: EIN TIERISCHES ABENTEUER (Xiong Chu Mo: Kuang Ye Da Lu) von Leon Ding, CHN 2020, 99 Min. Animationsfilm Holzfäller Vick und seine beiden Bären-Freunde Bramble und Briar erleben in dem neu eröffneten Freizeitpark Wildland eine Menge Abenteuer. Die Menschen können sich dort mit Hilfe eines Armreifs in jedes gewünschte Tier verwandeln. Vick und die Bären gewinnen einen Wettbewerb und finden heraus, dass in diesem Park und vor allem mit Parkbesitzer Tom etwas nicht stimmt … www.lakesidefilm.de
FUOCO SACRO – SUCHE NACH DEM HEILIGEN FEUER DES GESANGS von Jan Schmidt-Garre, D 2021, 93 Min. mit Asmik Grigorian, Barbara Hannigan, Ermonela Jaho Dokumentarfilm
Drei Operndiven kommen aus den verschiedensten Kulturen – Albanien, Kanada, Litauen – und haben eines gemeinsam: sie geben auf der Bühne alles. Den letzten Schutzschild brauchen sie nicht. Sie verschmelzen mit ihren Bühnenfiguren und wollen das totale Erlebnis. Nur mit Künstlerinnen wie ihnen kommt die Oper zu sich; es entsteht Musiktheater im emphatischen Sinn. Sie treffen das Publikum ins Herz. www.barnsteiner-film.de/fuoco-sacro
HAUTE COUTURE
von Sylvie Ohayon, F 2021, 100 Min. mit Nathalie Baye, Lyna Khoudri, Pascale Arbillot, Claude Perron, Soumaye Bocoum, Adam Bessa Drama Direktrice Esther (Nathalie Baye) bereitet für Dior kurz vorm Ruhestand ihre letzte Haute Couture Kollektion vor. In der Metro wird ihre Handtasche gestohlen. Die Diebin hat aber ein schlechtes Gewissen und möchte die Beute zurückgeben. Ausgerechnet ihr gibt Esther eine Praktikumsstelle in dem Atelier. Die junge Jade aus den Banlieue (Lyna Khoudri) soll Esthers Nachfolgerin werden. Doch auch hinter den Wänden des Ateliers brodelt es … https://happy-entertainment.de
Neu im Kino HEIL DICH DOCH SELBST von Yasmin C. Rams, D 2021, 105 Min. Dokumentarfilm
Filmemacherin Yasmin C. Rams leidet seit ihrer Kindheit an Epilepsie. Sie trifft eine drastische Entscheidung: Sie wird die Medikamente, die ihre Leber zu schädigen drohen, absetzen und versuchen, diese durch alternative Medizin zu ersetzen. Von traditioneller chinesischer Medizin und medizinischem Marihuana bis hin zu Ayahuasca ist sie fest entschlossen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen – auch gegen den Willen ihrer Familie. https://mindjazz-pictures.de Siehe Kritik
IN DEN BESTEN HÄNDEN (La fracture) von Catherine Corsini, F 2021, 98 Min. mit Valeria Bruni Tedeschi, Marina Foïs, Pio Marmaï, Aissatou Diallo Sagna, Caroline Estremo, Jean-Louis Coulloc’h Komödie Comiczeichnerin Raphaela (Valeria Bruni-Tedeschi) und Verlegerin Julie (Marina Foïs) sind seit zehn Jahren ein Paar, doch nun scheint ihre Beziehung am Ende zu sein. Bei einem Streit stürzt Raphaela, bricht sich den Arm, und beide landen unversehens in einer Pariser Notaufnahme. Draußen toben heftige Proteste, das Krankenhaus füllt sich mit verletzten Demonstrierenden, das Personal ist nervlich am Ende. Als der wütende LKW-Fahrer Yann (Pio Marmaï) zu Raphaela ins Zimmer verlegt wird, knallen Vorurteile und Ressentiments aufeinander … www.alamodefilm.de
KÖY
von Serpil Turhan, D 2021, 90 Min. Dokumentarfilm Neno, Saniye und Hêvîn sind Kurdinnen aus drei Generationen. Neno ist die Großmutter der Regisseurin. Die Mutter von elf Kindern pendelt zwischen Deutschland und der Türkei. Saniye betreibt ein kleines Kiez-Café in Berlin und träumt davon, eines Tages in ihrem Geburtsort in der Türkei zu leben. Hêvîn, die jüngste Protagonistin, will Schauspielerin werden und ist politisch aktiv. Filmemacherin Serpil Turhan hat über drei Jahre hinweg intensive Gespräche mit ihnen geführt … www.salzgeber.de
THE LOST CITY – DAS GEHEIMNIS DER VERLORENEN STADT (The Lost City) von Aaron und Adam Nee, USA 2022, 92 Min. mit Sandra Bullock, Daniel Radcliffe, Brad Pitt, Channing Tatum, Patti Harrison, Oscar Nuñez Actionkomödie
rade recht: Für eine Million Dollar soll Cage bei seiner Geburtstagsparty auftreten. Doch der Milliardär ist ein gefürchteter Verbrecher, und die CIA engagiert Cage als Undercover Agent … www.leoninedistribution.com
THE NORTHMAN
von Robert Eggers, USA 2021, ca120 Min. mit Alexander Skarsgård, Nicole Kidman, Claes Bang, Ethan Hawke, Anya Taylor-Joy, Gustav Lindh Actiondrama Jahre sind vergangen, seit Wikingerkönig Aurvandil (Ethan Hawke) bei einem Anschlag hinterrücks ermordet wurde. Sein Sohn Amleth (Alexander Skarsgård), der als Kind Zeuge der blutigen Tat war, kehrt körperlich gestählt nach Island zurück, fest entschlossen, unbarmherzig Vergeltung zu üben, seine Mutter Gudrun (Nicole Kidman) zu retten und den Mörder Fjölnir (Claes Bang) zur Rechenschaft zu ziehen. https://upig.de
RIVER
Fr. 01.04. 15.30
Do. - Di. 19.45 Mi. 06.04. 20.00
Do. 07. - Mi. 13.04.
THE SECOND LIFE
von Davide Gambino, B/D/I 2020, 83 Min. Dokumentarfilm Nach einem weit verbreiteten Irrglauben sind Präparatoren Wilderer, die eine makabre Faszination für den Tod hegen. An der Schnittstelle zwischen Handwerk, Kunst und Wissenschaft sind drei Weltklasse-Präparatoren zu sehen, die für Naturhistorischen Museen in Rom, Berlin und Brüssel arbeiten und sich als Hüter eines wichtigen Teils unseres kulturellen Erbes betrachten. Sie bereiten sich auf die European Taxidermy Championships 2018 vor, die wichtigste Meisterschaft ihrer Karriere.
DIE WUNDERSAME WELT DES LOUIS WAIN (The Electrical Life of Louis Wain) von Will Sharpe, GB 2021, 111 Min. mit Benedict Cumberbatch, Claire Foy, Andrea Riseborough, Toby Jones, Sharon Rooney, Aimee Lou Wood Biopic
>> 28.4.2022 ALLES WAS MAN BRAUCHT von Antje Hubert, D 2021, 98 Min. Dokumentarfilm
Eine Reise durch norddeutsche Dörfer zu Menschen, die etwas Neues wagen: Eine ehemalige Verkaufsstellenleiterin rettet den alten Konsum durch die Zeit, ein weitgereister Koch wird Leiter eines kleinen Lebensmittelmarktes, eine Höfegemeinschaft mit Bioladen sucht auf einer alten LPG nach nachhaltigen Lösungen, ein Bürgermeister baut an einer belbten Bundesstraße einen Verkaufsautomaten und ein Supermarktbesitzer übernimmt die aufwendige Versorgung der Halligleute im Wattenmeer. www.diethede.de
A HERO - DIE VERLORENE EHRE DES HERRN SOLTANI GHAHREMAN (OmU)
von Asghar Farhadi, Iran / Frankreich 2021, 128 Min. Solidarität mit der Ukraine THIS RAIN WILL NEVER STOP (OmU) Doku von Alina Gorlova, UKR / LE/ D/ KT 2020, 108 M.
ABTEIL NR. 6 HYTTI NRO 6 (OmU) von Juho Kuosmanen, FIN/ RUS / EST/ D 2021, 102 M. Psychoanalyse und Film DAS CABINET DES DR. CALIGARI
von Robert Wiene, Deutschland 2020, 77 Min. Psychoanalytische Interpretation: Birgit Justl, Institut für Psychoanalyse Do. - Di. 21.45
MASSIVE TALENT
Sein Talent und seine Karriere sind legendär legendär gescheitert. Einst war Nicolas Cage (gespielt von Nicolas Cage) ein Superstar. Aber dann hat er einfach zu viele schlechte Filme gedreht, und außerdem will seine Tochter nichts mehr von ihm wissen. Er braucht eine richtige Rolle. Da kommt das verlockende Angebot des Milliardärs Javier Gutierrez (Pedro Pascal) ge-
Do. - Mi. 17.30
Im Laufe der Geschichte haben Flüsse unsere Landschaften und unsere Reisen geformt. Sie sind durch unsere Kulturen und Träume geflossen. Der Film zeigt mit Hilfe außergewöhnlicher zeitgenössischer Filmaufnahmen, darunter auch Satellitenaufnahmen, Flüsse in sechs Kontinenten aus Perspektiven, wie sie noch nie zuvor gesehen wurden. Durch die Verbindung von Bildern, Musik und einem poetischen Drehbuch entsteht ein Film, der sowohl traumhaft als auch kraftvoll ist. www.filmkinotext.de
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Der exzentrische Zeichner und Einzelgänger Louis Wain (Benedict Cumberbatch) lebt zusammen mit seiner Mutter und seinen fünf Schwestern in einem turbulenten Haushalt, in der er als einziger Mann verpflichtet ist, die Familie mehr schlecht als recht zu ernähren. Als er dem Verleger der Illustrated London News (Toby Jones) seine Katzen-Zeichnungen zeigt, bietet ihm dieser prompt die Stelle eines Illustrators an. Auf Druck seiner ältesten Schwester Caroline (Andrea Riseborough) nimmt er sie widerwillig an, was sein Leben komplett verändert … www.studiocanal.de
von Tom Gormican, USA 2022, ca120 Min. mit Nicolas Cage, Pedro Pascal, Pedro Pascal, Demi Moore, Tiffany Haddish, Ike Barinholtz Actionkomödie
Do. 31.03. - Mi. 06.04.
von Jennifer Peedom, Aus 2021, 75 Min. Dokumentarfilm
Die brillante, aber zurückgezogen lebende Autorin Loretta Sage (Sandra Bullock) hat ihre Karriere damit verbracht, in ihren beliebten Liebesund Abenteuerromanen über exotische Orte zu schreiben. Auf der Promotion-Tournee für ihr neues Buch wird Loretta von einem exzentrischen Milliardär (Daniel Radcliffe) entführt, der hofft, dass sie ihn zum antiken Schatz aus ihrem letzten Roman führen kann. Alan (Channing Tatum), das Vorbild ihres Romanhelden, will nun beweisen, dass er auch im echten Leben ein Held sein kann und nicht nur auf den Seiten ihrer Bücher … www.paramountpictures.de
(The Unbearable Weight of Massive Talent)
April 2022
Do. - So. 18.00 Fr. 08.04. 16.00 Mo. - Mi. 18.00 Do. - Di. 20.15
Mi. 13.04. 20.00
JUMP, DARLING (OmU) von Philip Connell, Kanada 2020, 90 Min.
A HERO - DIE VERLORENE EHRE DES HERRN SOLTANI GHAHREMAN (OmU) Solidarität mit der Ukraine
THIS RAIN WILL NEVER STOP (OmU) ABTEIL NR. 6 HYTTI NRO 6 (OmU) WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN? (OmU)
von Aleksandre Koberidze, Georgien /D 2021, 151 Min. Psychoanalyse und Film
DAS CABINET DES DR. CALIGARI
Psychoanalytische Interpretation: Birgit Justl, Institut für Psychoanalyse
Do. 14. - Mi. 20.04.
Do. - So. 18.00 Fr. 15.04. 16.00 Mo. - Mi. 17.30 Do. - Di. 19.45
ABTEIL NR. 6 HYTTI NRO 6 (OmU) Solidarität mit der Ukraine
THIS RAIN WILL NEVER STOP (OmU) A HERO - DIE VERLORENE EHRE DES HERRN SOLTANI GHAHREMAN (OmU) WARUM ICH EUCH NICHT IN DIE AUGEN SCHAUEN KANN (OmU)
Dokumentarfilm von Jerry Rothwell, USA 2020, 92 Min. Mi. 20.04. 20.00 Do. - Mi. 21.30
Do. 21. - Mi. 27.04. Do. - Di. 18.00
SPRUNG INS KALTE WASSER
von Stelios Kammitsis, CY / GR / IT 2021, 81 Min.
COME ON, COME ON (OmU)
von Mike Mills, USA 2021, 114 Min.
HEIL DICH DOCH SELBST (OmU) Doku von Yasmin C. Rams, D 2021, 105 Min.
Fr. 22.04. 16.00
THE SECOND LIFE (OmU)
Do. - Mi. 21.30
DAS EREIGNIS (OmU) von Audrey Diwan, Frankreich 2021, 100 Min.
Do. - Di. 20.00 RIVER (OmU) Doku von Jennifer Peedom, Mi. 18.00 Joseph Nizeti, Australien 2021, 75 Min. Mi. 27.04. 20.00 Preview Spenden für die Ukraine DIE ODYSSEE (OmU) Animation von Florence Miailhe, F 2021, 84 Min.
Sonntagsmatinee
So. 03.04. 11.00
So. 03.04. 14.00 So. 10.04. 12.00
AUF ANFANG Dokumentarfilm von Georg Nonnenmacher, Mike Schlömer, D 2021, 119 Min. Mit anschließendem Regiegespräch Zum Welt-Autismus Tag WARUM ICH EUCH NICHT IN DIE AUGEN SCHAUEN KANN (OmU) THE SECOND LIFE (OmU)
So. 10.04. 14.00 Preview So. 24.04. 11.30 Doku von Davide Gambino, D /BE /IT 2020, 82 Min. So. 10.04. 14.00 Preview mit anschl. Regiegespräch So. 17. + 24.04. 13.00
WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN? (OmU)
So. 03.04. 15.45! So. 10.04. So. 17.04. So. 24.04.
RON LÄUFT SCHIEF Animationsfilm,GB 2021, 107 Min. LAURAS STERN Spielfilm, D 2020, 79 Min. HILFE, ICH HABE MEINE FREUNDE GESCHRUMPFT REMÍ - SEIN GRÖSSTES ABENTEUER Spielfilm
Kinderkino So. 16.00
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Neu im Kino DOWNTON ABBEY II: EINE NEUE ÄRA (Downton Abbey: A New Era) von Simon Curtis, GB/USA 2022, ca120 Min. mit Hugh Dancy, Maggie Smith, Tuppence Middleton, Michelle Dockery, Elizabeth McGovern, Joanne Froggatt Drama Einige Zeit nach dem königlichen Besuch von King George und Queen Mary auf Lord Granthams Anwesen sind die Crawleys wie auch ihre bunte Dienerschaft erneut in Aufruhr, als eine Filmproduktion auf dem Anwesen für Unruhe sorgt und zudem eine große Reise an die Côte d’Azur ansteht, um das Geheimnis der gerade geerbten Villa der Dowager Countess aufzudecken. Es gelang, die gesamte Originalbesetzung einmal mehr vor der Kamera zu vereinen. https://upig.de
EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE
von Dan Kwan u. Daniel Scheinert, USA 2022, 132 Min. mit Michelle Yeoh, Jamie Lee Curtis, Stephanie Hsu, Ku Huy Quan, James Hong, Jenny Slate Fantasy-Komödie Ausgefallene Kundenwünsche und der bevorstehende Besuch ihres Vaters (James Hong) überfordert die Waschsalonbesitzerin Evelyn Wang (Michelle Yeoh). Zudem wächst ihr die anstehende Steuererklärung über den Kopf. Während sie mit ihrer Familie bei der Steuerprüferin (Jamie Lee Curtis) vorspricht, wird ihr Universum komplett durcheinandergewirbelt, und die Menschen um sie herum haben, ebenso wie sie selbst, plötzlich weitere Leben in Parallelwelten. www.leoninedistribution.com
FINAL ACCOUNT
von Luke Holland, GB/USA 2020, 94 Min. Dokumentarfilm Der Dokumentarist Luke Holland porträtiert Menschen aus der letzten lebenden Generation, die das Dritte Reich noch erlebt hat. Der Film wirft Fragen über Autorität, Konformität, Komplizenschaft und Täterschaft, nationale Identität und Verantwortung auf. Von ehemaligen SS-Mitgliedern bis hin zu Zivilisten gehen die Menschen auf sehr unterschiedliche Weise mit ihren Erinnerungen, Wahrnehmungen und der persönlichen Einschätzung ihrer eigenen Rolle bei den NS-Verbrechen um. https://upig.de
DAS GLASZIMMER
von Christian Lerch, D 2020, 93 Min. mit Xari Wimbauer, Lisa Wagner, Hans Löw, Luis Vorbach, Philipp Hochmair, Hannah Yoshimi Hagg Familienfilm München 1945, kurz vor Kriegsende: Anna (Lisa Wagner) und ihr elfjähriger Sohn Felix (Xari Wimbauer) flüchten in Annas niederbayerische Heimat. Doch sie passen nicht so recht in das kleine Dorf. Nachbar Feik (Philipp Hochmair), ein alter Schulfreund von Anna, hat sich zum strammen Nazi entwickelt, der das ganze Dorf auf Parteilinie halten will. Während Anna nur schwer mitmachen kann, will Felix die Außenseiterrolle vermeiden. Zum Glück findet er einen geheimnisvollen Rückzugsort: ein magisches, funkelndes Glaszimmer. www.farbfilm-verleih.de
LUZIFER
von Peter Brunner, A 2021, 103 Min. mit Susanne Jensen, Franz Rogowski, Theo Blaickner, Monika Hinterhuber, Erwin Geisler, Clemens Göbl Drama Johannes, ein zweiter Kaspar Hauser mit dem Gemüt eines Kindes, lebt mit seinem Adler und seiner strenggläubigen Mutter abgeschieden in einer Almhütte. Der Alltag innerhalb dieser hermetischen Welt wird bestimmt von Gebeten und Ritualen. Doch dazwischen schieben sich plötzlich moderne Fremdkörper und Störgeräusche: Die touristische Erschließung ihres Paradieses droht den Teufel zu wecken. www.dropoutcinema.org
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DIE ODYSSEE ab 28.4.2022 im Kino
DER MANN, DER DIE WELT ASS von Johannes Suhm, D 2020, 80 Min. mit Johannes Suhm, Hannes Hellmann, Konrad Singer, Maja Schöne, Max Mauff, Michael Goldberg Drama
Der Mann ist ein Desaster: verantwortungslos, aggressiv und gierig narzisstisch. Seine Frau und die gemeinsamen Kindern hat er verlassen, den Unterhalt zahlt er unregelmäßig. Den kranken Bruder hält er auf Distanz, und sein verbliebener Freund ist nur noch sein Kreditgeber. Als er dann seinen dement werdenden Vater zu sich ziehen lässt, bricht ein Generationenkonflikt auf, der sichtbar macht, wie missverständlich und hilflos diese Vater-Sohn-Beziehung war und ist. www.barnsteiner-film.de
DIE ODYSSEE (La traversée) von Florence Miailhe, F/D/CZ 2020, 84 Min. Animationsdrama
Die Geschwister Kyona und Adriel leben in einem kleinen Dorf, umgeben von friedlichen Wäldern. Doch eines Nachts wird der Ort überfallen, und die Familie ist gezwungen, vor der eskalierenden Gewalt zu fliehen. Als sie bei einer Zugkontrolle von ihren Eltern getrennt werden, müssen sie ihren weiteren Weg alleine gehen. In beeindruckenden Bildern – handgemalt in Öl auf Glas – erzählt der Film ihre heldenhafte Reise. https://grandfilm.de
RABIYE KURNAZ GEGEN GEORGE W. BUSH
von Andreas Dresen, D 2022, 119 Min. mit Meltem Kaptan, Alexander Scheer, Charly Hübner, Nazmi Kirik, Sevda Polat Drama Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan), Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke (Alexander Scheer) findet. Der besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter kämpfen Seite an Seite für Murats Freilassung aus Guantanamo. www.pandora.de
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DIE SAAT
von Mia Maariel Meyer, D 2021, 97 Min. mit Hanno Koffler, Dora Zygouri, Anna Blomeier, Andreas Döhler, Robert Stadlober, Lilith Julie Johna Drama Rainers erster Job als Bauleiter ist die dringend benötigte große Chance, denn steigende Mieten in der Stadt haben ihn, seine schwangere Frau und die 13-jährige Tochter Doreen bereits zum Umzug in ein renovierungsbedürftiges Häuschen im Umland getrieben. Die wenig begeisterte Doreen lernt das Nachbarmädchen Mara kennen, deren Eltern so reich wie borniert sind. Mara stachelt Doreen zu bösen Streichen an und verwickelt sie in einen Diebstahl. Unterdessen wird Rainer auf der Arbeit degradiert und durch einen kühlen Pragmatiker ersetzt … www.missingfilms.de
SECHS TAGE UNTER STROM – UNTERWEGS IN BARCELONA (Sis Dies Corrents) von Neus Ballús, E 2021, 85 Min. mit Mohamed Mellali, Valero Escolar, Pep Sarrà, Paqui Becerra, Pere Codorniu, Aina Rue Puigoriol Komödie Moha (Mohamed Mellali), Valero (Valero Escolar) und Pep (Pep Sarrà) leben in Barcelona und arbeiten in einem Installateursbetrieb. Wenn es mit irgendetwas Probleme gibt, kommen sie zu ihren Kunden und reparieren es. Moha, der jüngste von ihnen, absolviert gerade eine einwöchige Probezeit, er soll Pep ablösen, der in Kürze in Rente geht. Ihn stört, dass Moha all das fehlt, was seiner Meinung nach ein erfolgreicher Installateur braucht. Und werden die Kunden einen Marokkaner akzeptieren? www.arsenalfilm.de
STAND UP MY BEAUTY
von Heidi Specogna, CH/D 2021, 110 Min. Dokumentarfilm Nardos, eine Azmari-Sängerin aus Addis Abeba, hat den Traum, in ihrer Musik aus dem Leben einfacher Leute zu erzählen. Auf der Suche nach Geschichten für ihre Lieder lernt sie Gennet kennen, eine Dichterin, die mit ihren Kindern auf der Strasse lebt. Während Nardos die Lebenswelten der äthiopischen Frauen, ihre Visionen und Kraft ins Zentrum ihrer Kreation rückt, taucht der Film immer tiefer in ein sich rasant änderndes Land ein. www.dejavu-film.de
VORTEX
von Gaspar Noé, F/B 2021, 135 Min. mit Dario Argento, Françoise Lebrun, Alex Lutz, Kylian Dheret, Vuk Brankovic, Kamel Benchemekh Drama Ein zweigeteiltes Bild, ein Ehepaar, zwei Menschen, die sich langsam verlieren - zunächst in ihrem Haus voller Bücher und Erinnerungen, dann in ihren eigenen Gedanken. Dario Argento und Françoise Lebrun brillieren in Gaspar Noés neuestem Werk, einer psychologische Studie über den geistigen Verfall einer Person. https://rapideyemovies.de/vortex
WOLKE UNTERM DACH
von Alain Gsponer, D 2022, ca100 Min. mit Frederick Lau, Romy Schroeder, Hannah Herzsprung, Barbara Auer, Kida Khodr Ramadan, Nicolette Krebitz Tragikomödie Die Liebe trifft Paul und Julia unerwartet und verändert alles: Die Stewardess und der Krankenpfleger finden ein verwunschenes Heim, und mit Tochter Lilly ist ihr Glück vollkommen. Bis zu Julias plötzlichem Tod. Lilly zuliebe verdrängt Paul seine Trauer und überfordert sich in dem Bemühen, ihr Vater und Mutter zugleich zu sein. Auch an seinem Arbeitsplatz in der Klinik spitzt sich die Situation mit einer neuen Chefärztin zu … www.warnerbros.de
KLassik
Das Chor-Ensemble des Staatstheaters Mainz mit »Al gran sole carico d´amore – Unter der großen Sonne von Liebe beladen« © Andreas Etter
Klassik-Highlights im April Eine Auswahl von Bernd Havenstein
Sehnsucht nach Sonne: Luigi Nono in Mainz
Großartig, was sich die Oper am Staatstheater Mainz traut: des Venezianers Luigi Nono Oper »Al gran sole carico d´amore – Unter der großen Sonne von Liebe beladen« aus dem Jahr 1975 ist insbesondere in diesen Tagen von unerhörter Aktualität. Den szenischen Aktionen, wie der Komponist sein, wie ich meine, opus summum benennt, liegen zum einen Brechts »Tage der Kommune« in Paris, andererseits Maxim Gorkis Roman »Die Mutter« zugrunde. Mit dem damaligen Regisseur und Gründer des experimentellen Taganka-Theaters in Moskau, Juri Ljubimow, schuf Nono ein riesiges musikalisches Tableau über die Rolle von Frauen in Zeiten des Kommunismus und den damit einhergehenden Revolutionen in Russland, in Vietnam, oder im Argentinien des Che Guevara. Texte und Gedichte von Rimbaud bis Bert Brecht zeichnen in für Nono teils ungewöhnlich lyrischer Tonsprache eine »Sehnsucht nach der großen Sonne (gran sole), nach einer sozialen Gerechtigkeit«. Natürlich gab es zur Uraufführung an der Mailänder Scala unter Nonos politisch geistesverwandtem Dirigentenfreund Claudio Abbado auch Kritikerhäme, das Werk sei kommunistisches PropagandaTheater. Hingegen verstummte diese Art der Rezeption sehr rasch,
denn beim genauen Hinhören oder Schauen erweist sich die riesige Partitur als ein Mahnmal gegen Faschismus, Unterdrückung – und als eindrücklicher Appell für Freiheit, der angesichts der Ereignisse (nicht nur) in der Ukraine nicht laut genug sein kann. Anlässlich der im März stattgefundenen Premiere unter der Leitung des Chefdirigenten Hermann Bäumer schrieb die FAZ: »Auch wenn derzeit nicht die Stunde der Revolutionen schlägt: In der Parteinahme für die Mutigen und die Opfer, für das Aufbegehren gegen Gewalt und gegen eine im zweiten Teil mit aller Akkordwucht hereinbrechenden, im Libretto so bezeichneten »Unterdrückungsmaschinerie« wirkt Nonos ein halbes Jahrhundert alte Aktion schmerzlich aktuell.« Termine: 1., 8. ( jeweils 19.30 Uhr) und 10. April (14 Uhr), Staatstheater Mainz Karten: www.staatstheater-mainz.com
Bad Homburger Orgelmatineen
Die kleine Orgel in der Bad Homburger Schlosskirche hat seit der Einweihung im Jahr 1782 eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der in der Schweiz gebürtige Orgelbauer Johann Conrad Bürgy kam der Liebe wegen nach Bad Homburg und gründete hier eine Werkstatt, in der er 1782 die reizvolle Orgel vorstellen konnte. Wegen großer Feuchtigkeit in der
Kirche war das Instrument etwa 90 Jahre später nicht mehr spielbar, wurde »zerlegt« – lediglich das Gehäuse verblieb. Erst in den späten 1990er-Jahren wurde im Zuge einer Gesamtrenovierung der Kirche die Orgel von einer Werkstatt in Lich nach dem Original des Herrn Bürgy wieder hergestellt. Sie erstrahlt nicht nur nach außen im neuen Glanz, sondern neuartige Technik vermittelt so etwas wie barocke Gegenwart. Das jetzt über 40-jährige Kuratorium der Bad Homburger Schlosskonzerte gibt seit einigen Jahren jungen Stipendiaten die Möglichkeit, sich und die Orgel in monatlichen Orgelmatineen bei freiem Eintritt vorzustellen. So am 9. April um 11.30 Uhr Dominik Hambel mit Werken von Matthias Weckman, Johann Sebastian und Sohn Carl Philipp Emanuel Bach. Am 14. Mai wird die junge Hyejoung Choi, wie Hambel Student*in an der Frankfurter Musikhochschule, reizvolle Preziosen der Barockmeister Johann Ludwig Krebs, Bach, Kirnberger und Pachelbel vorstellen. Infos und Gesamtprogramm: www. kuratorium-schloss.de
Boccherinis Trauermusik Selten zu hören (wenn nicht gar erstmalig in unserer Region) ist ein Stabat Mater von Luigi Boccherini, dem italienischen Wahlspanier, dessen Streichquintette mit pfiffi-
gen Elementen aus der Volksmusik des 17. Jahrhunderts seit ein paar Jahren auch die Klassik-»Charts« erreicht haben. Sein um 1781 bis 1800 komponiertes Kirchenwerk ist wohl vom Komponisten in unterschiedlichen Fassungen als musikalische Meditation vom Leiden Marias über den Tod ihres Sohnes erschienen. Zunächst für eine Solistin und (wieder!) Streichquintett konzipiert, später für weitere Sänger*innen. Barockspezialist Christophe Rousset bringt es in der überaus beliebten Reihe »Barock+« im hr-Sendesaal nun im klugen Kontext mit einer dreisätzigen Sinfonie op. 12/4 (La casa del diavolo!) Boccherinis und Mozarts »Maurerischen Trauermusik« aus der gleichen Zeit, die sich in ihrer magischen Schönheit der Welt zu entziehen scheint. Der auch als Mozart-Forscher zu Ruhm gekommene Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer bringt es in seinem Mozart-Kompendium (1977, S. 326) auf den Punkt: »Zwei illustre Logenbrüder sind gestorben, Mozart hat das Bild zu malen, und er malt es, aus souveräner Distanz stellt er es hin, ein Gemälde der Trauer, groß, gefasst, vollkommen vom Anfang mit den überdimensionalen Seufzermotiven in c-Moll über den Cantus firmus (…) bis zum Schlussakkord, in dem er sich in C-Dur, mit einer Verneigung zurücktretend, von seinem Werk trennt, gleichsam seine Signatur setzt«. Für die raren Karten rasch anmelden! Termine: 7. April (18 Uhr), 8. April (20 Uhr) im hr-Sendesaal Kartentelefon: 069/155-2000 oder www.hr-ticketcenter.de
Ohne Worte: Richard Wagner
Und nochmals hr-Sinfonieorchester, diesmal in der Alten Oper: Chefdririgent Alain Altinoglu begibt sich mit dem Pianisten PierreLaurent Aimard mit einer Fantasie für Klavier und Orchester auf Meditationsreise in die impressionistische Klangwelt von Claude Debussy – und erfüllt sich einen Herzenswunsch: Auszüge aus Richard Wagners »Ring des Nibelungen« als konzertante Fassung – wie´s schon einmal Lorin Maazel grandios versucht hat, um zu beweisen, welch dramaturgische Wucht das Jahrhundertwerk auch ohne Worte entfalten kann. Termine: 28. und 29. April, jeweils 20 Uhr, Alte Oper Kartentelefon: 069/155-2000 oder www.hr-ticketcenter.de
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TANZ
Dämonischer Rausch mit Metamorphosen Dresden Frankfurt Dance Company hat Jacopo Godanis »Alter Ego« weiterentwickelt
Fotos: © Ian Whalen
Zuletzt war das, was Jacopo Godani mit der Dresden Frankfurt Dance Company auf die Bühne des Bockenheimer Depots brachte, sehr real. Mehrmals ließ der Künstlerische Direktor seine Truppe gemeinsam mit Musikern auftreten. Bei der jüngsten Premiere »Premonitions of a Larger Plan« waren es drei junge Solisten, die auf ihren Instrumenten Cello, Flöte und Gitarre ihr beachtliches Können zu Gehör brachten, während die Bewegungskünstler sie umtanzten. Projektionen von Naturerscheinun-
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gen wie Wassertropfen oder Wellen schweißten das Ganze innerhalb einer halben Halfpipe zu betörenden Bildern zusammen. »Alter Ego«, das nun in die Spielstätte zurückkehrt, aus der es 2020 direkt nach seiner Frankfurt-Premiere durch das Coronavirus und den dadurch bedingten Lockdown vertrieben wurde, knüpft derweil wieder an die Entmenschlichung des Körpers an, die Godani schon oft thematisiert hat. Dabei ließ sich der Italiener von Stummfilmen aus den 1920er-Jahren wie »Metropolis« von Fritz Lang inspirieren.
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Die Bühne ist in dunkles, bläuliches Licht getaucht. Helle Leuchtkegel wabern darüber, finden sich zusammen und driften wieder auseinander. Die Silhouetten der 16 Tänzer*innen, die alle eine Art Strampelanzug tragen, werden durch Zusatzelemente unter den bunten Stoffen verfremdet. Ellbogen, Knie und Schultern sind spitz verlängert. Auf den Köpfen tragen die Performer goldene Kronen, die das Licht reflektieren, das Godani wie die Kostüme, die Bewegungen, die Bühne wie so oft selbst kreierte. Die Stimmung ist düster. Die elektronische Collage des Komponistenduos 48Nord, hinter dem Ulrich Müller und Siegfried Rössert stehen und das nicht zum ersten Mal mit der Compagnie zusammenarbeitet, modernisiert den Klangteppich, den man aus 100 Jahre alten Horrorstreifen aus Hollywood kennt. Es scheppert, dröhnt, quietscht und rumort bedenklich. Dazu bewegen sich die Aliens als Masse, schwirren und flattern wie Insekten, staksen dann mal steifbeinig, geraten ins Taumeln. Kleingruppenduelle ergeben sich, kämpferisch die einen, duckend die anderen. Irgendwann fallen Körper zu Boden. Dann stehen sie wieder auf, schließen sich dem Schwung an, als wäre nichts gewesen. Tieri-
sches wird imitiert. Das alles wirkt oberflächlich und unentschlossen, nicht wie eine wirklich tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Fremden. Knapp eine Stunde dauert der Rausch mit den Anleihen aus der Vergangenheit. Dann ist man zurück aus dem Dämonischen, in der Wirklichkeit. Zum Zeitpunkt der ersten Aufführung bedeutete das Isolation im eigenen Heim. Godani ließ seine Tänzer dort das Stück, von dem eine kürzere Version schon 2019 in Dresden zu sehen war, weiterentwickeln. Solo-Videos zeugen von neuerlichen, individuelleren Metamorphosen. Die Experimente aus den Wohnstuben sind online zu sehen. Doch auch für die LiveAufführung wurde der Prozess »Alter Ego« fortgeführt. Man darf gespannt sein, ob Bedeutendes die bisherigen Eindrücke ergänzt. Katja Sturm Termine: 31. März, 1., 2., 7., 8., 9. April, jeweils 20 Uhr; 3., 10. April, jeweils 16 Uhr www.dresdenfrankfurtdancecompany. com
TANZ © Marciel Rusinek
© Gallus Theater
Frauen in schwierigen Situationen
Ein Abend voller Überraschungen Gallus Theater: »kurz:getanzt« statt »What if« mit Verena Kutschera und Richard Oberscheven
Butoh-Star Tadashi Endo kehrt mit »Sasayaki« zurück ins Gallus Theater Nach dreijähriger Pause gastiert Tadashi Endo wieder im Gallus Theater. Auf zuletzt (2019) »Souls in the Sea«, das den Fluchtopfern im Mittelmeer gewidmet war, lässt der zu den renommiertesten ButohTänzern der Welt zählende Japaner mit drei internationalen Performerinnen nun sein neues Tanztheaterstück »Sasayaki«, was übersetzt »Flüstern« heißt, folgen. Ausgangspunkt der neuen choreografischen Arbeit Endos ist das Gedicht »Coronavirus an die Menschheit« von Vivienne Reich. (»Die Erde flüsterte, aber Du hörtest sie nicht. Die Erde sprach, aber du hörtest nicht zu. Die Erde schrie, aber Du stelltest sie aus. Und so bin ich geboren. Ich war nicht geboren, um Dich zu bestrafen. Ich bin geboren, um dich wachzurütteln. Die Erde schreit nach Hilfe ….«) Das daraus entstandene Tanztheaterstück, das erst vor wenigen Wochen am Jungen Theater Göttingen seine begeisternde Premiere erlebte, handelt davon, wie Frauen mit schwierigen Situationen umgehen, unter den Bedingungen von Stress, Isolation, aber auch Krieg und Pandemie. Endo setzt es mit drei Tänzerinnen aus drei Generationen um, Natsuko Kono, Satoko Shimizu und Virginia Torres Perez sind 66. 46 und 25 Jahre alt. Der in Peking geborene Japaner ist Butoh Tänzer, Choreograf, Direktor
des Butoh Centrum MAMU und künstlerischer Leiter des Butoh Festivals MAMU in Göttingen. Er studierte Regie am berühmten Max Reinhardt Seminar in Wien, und begegnete 1989 zum ersten Mal seinem inzwischen verstorbenem großen Lehrer Kazuo Ohno. Sein Tanz ist wie eine Gratwanderung zwischen den östlichen und westlichen Kulturen und den Kunstrichtungen Theater, Performance und Tanz. Bei uns wurde Endo über die Kreise von Tanz-Fans hinaus durch seine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Doris Dörrie bekannt, in deren Film »Kirschblüten – Hanami« er sogar zu sehen ist. Butoh entstand Ende der 60er Jahre in Japan und versteht sich als Tanztheater ohne feste Form. Es galt als »Tanz der Revolte« gegen die Amerikanisierung der japanischen Kultur wie auch gegen die gegen starren Strukturen im klassischen japanischen Tanz. Dabei flossen neue Formen des deutschen Ausdruckstanzes, Schamanenpraktiken und moderne Tanztechniken in Butoh ein. Übersetzt heißt Butoh zwar Tanz der Finsternis, schließt aber weder Licht, noch Hoffnung aus. Im Gegenteil. gt Termine: 28., 29., 30. April, jeweils 20 Uhr www.gallustheater.de
Dieser Tanzabend passt auf ganz komische Weise. Denn ursprünglich hatte das Gallus Theater die Wiederaufnahme »What if« von Verena Kutschera, Clara Garcia und Richard Oberscheven auf dem Plan. Die kurzfristige Absage dieser Veranstaltung bescherte den Machern den eigenen Titel in einem so nicht bedachten fragenden Kontext – und fand in »kurz:getanzt« eine prompte Antwort: einen Abend, an dem verschiedene Künstler*innen der Freien Szene Frankfurts kurze Choreografien und Tanzimpressionen zeigen werden, darunter auch exklusive Previews von Works in Progress, wie man so sagt. Richard Oberscheven und Verena Kutschera schaffen mit »kurz:getanzt« eine Plattform, auf der verschiedene Performer*innen die Möglichkeit haben, sich gegenseitig und dem Publikum Kostproben ihres Könnens zu präsentieren und sich zu vernetzen. Genau das Richtige also nach den entbehrungsreichen Zeiten des Social Distancing. gt Termine: 22. 23. April, jeweils 20 Uhr www.gallustheater.de
Frankfurter Autoren THEATER Bachmannstr. 2-4 - 60488 Frankfurt am Main www.fat-web.de - Karten Telefon 0171 47 27 809
April 2022 Lesung: Expuestas Daniela Jiménez Gabriela Vilchez Lucrecia Ruiz Melanie Dick Mercedes Pérez
So 3 - 18:00 Uhr überleben
Spiel & Regie: Krenzien Okunowski, beatnik
Sa 9 - 20:00 Uhr So 10 - 18:00 Uhr Fr 15 - 20:00 Uhr Sa 16 - 20:00 Uhr
Die Präsiden�nnen Spiel: Amode/Becker/ Saggau Regie: beatnik
Fr 22 - 20:00 Uhr Sa 23 - 20:00 Uhr OVATION HACKS Spiel & Regie: Conrad/Koschwitz/ beatnik
So 24 - 18:00 Uhr Возможно-quizásvielleicht Spiel: Baumeister/ Sarmont Regie: Conrad
Sa 30 - 20:00 Uhr EINZIGARTIG IN FRANKFURT:
Im Anschluss an jede Vorstellung gibt es Brot & Wein
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Theater © Birgit Hupfeld
Rund rund rund »Der diskrete Charme der Bourgeoisie« im Schauspiel Frankfurt
Ein Brummkreisel von Inszenierung. Ein Containerhaus auf Stelzen, das sich permanent dreht, aufgeföhnte Abba-Locken, die sich permanent drehen, Gesichter, die sich drehen, Worte, die sich drehen, verdrehte Worte, blitzschnell herausgeschleudert, permanent wiederholt. Tofuwürstchen, E-Bikes, Quínoa, Achtsamkeit, enjoy, I like, nachhaltig, unverpackt, classy, reduziert, fermentiert, ein schlichtes Snowboard, mehr brauch ich nicht, Natururlaub, Hildegard von Bingen, Calzone. Menschen, die in Kreiseln laufen. Hinauf, hinab, hinten herum und vorne herum. Man weiß nie so genau, wo sie gerade sind. Ach du meine Güte, die Regisseurin Claudia Bauer hat sich da an Luis Buñuel gewagt, an seinen mit einem Oscar ausgezeichneten Spielfilm aus dem Jahr 1973 (nicht, dass Oscars immer so ein Seismograf sind, aber etwas, was jeder gerne hätte, sind sie schon …) und sie macht da so eine Klamauk- Nummer draus. In ihrem EinführungsPodcast ist überdies zu hören, dass wir alle mit diesem bescheuerten Redefluss der Protagonisten gemeint sind, dass wir uns in den
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Rollen wiedererkennen sollen; den erhobenen Zeigefinger habe ich mir dazu gedacht und auch: wie langweilig. Das ausgerechnet an einem wie Buñuel zu exerzieren kann nur fürchterlich ausgehen. Aber das war nur der Beginn. Und dann liegt da der erste Tote. Und das ganze blöde Blablabla bekommt plötzlich einen Rahmen, bekommt einen Boden, und dieses ganze blöde chorische Sprechen, welches das Schauspielensemble übrigens vorzüglich meistert, bekommt einen Sinn. Diese stetige Anstrengung, nicht zur Masse zu gehören, weil man ja so besonders, so hedonistisch, so enjoy-mäßig drauf ist, die tollsten teuersten E-Bikes besitzt ganz im Einklang mit den Forderungen des Klimawandels, und doch nichts anderes ist als eine spießige Menge eher schlichten Gemüts, das versteht dieses Ensemble hervorragend zu bebildern, hysterisch, angeberisch, narzisstisch bis zur Verweigerung der Wirklichkeit. Claudia Bauer hat sich auf die riskante Jonglage eingelassen, die Inhalte des Films in einen aktuellen gesellschaftlichen Zusammen-
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hang zu überführen, und es ist eine messerscharfe, rhythmische Inszenierung geworden, eine, die einem mitunter den Atem stocken lässt. Hier ist nichts leicht und spielerisch, hier ist alles zerdehnte Gruppenarbeit. Buñuel meint die in sich selbst ruhende französische Bourgeoisie, Claudia Bauer sieht da eher eine grunddeutsche FDPGrünen-Mischlage, die sich zum gemeinsamen Kochen trifft, und es braucht nur die allerkleinste Irritation im Selbstbild der sich permanent selbstvergewissernden Hedonistengemeinde auf CrémantSpeed, und die Fiktion, die man sich aus seinem Leben destilliert hat, zersplittert in tausend Bruchteile. Das kann an einer einzigen Gurke liegen … Nix da mit Klassenzugehörigkeit. Bedroht wird diese instabile Kontur durch eine Schar von Kinderreporterinnen in Fettanzügen und Puppenköpfen, und unserer famosen Schaupieler*innentruppe, die da sind: Anna Kubin, Katharina Linder, Lotte Schubert, Sebastian Kuschmann, Fridiolin Sandmeyer, Mark Tumba, Philipp Alexej Voigtländer und Andreas Vögler, fällt nichts anderes dazu ein als: »Wir
brauchen die Unterprivilegierten nicht für unsere Überprivilegierung, wir brauchen die Armut nicht für unseren Reichtum, wir brauchen niemanden, der untergeht«… Und dann steht sie da, die Truppe, öffnet die vierte Wand zum Publikum, was wiederum sehr witzig inszeniert ist, und die Souffleuse Christine Schneider bekommt auch noch ihren sehenswerten Part. Ja so ist sie die Welt. Die Live-Kameras und die Videos, so oft eingesetzt im Theater und so oft weiß man nicht, wie sich das bitteschön aus dem Stück heraus erklären soll, hier sitzt es. Dieses Innen und Außen, dieses Draufschauen, dieses Peinliche. Claudia Bauer macht aus Buñuel eine pointierte, bitter-schrille Farce, und das ist wirklich nicht das Schlechteste, das ihm passieren konnte. Susanne Asal Termine: 8., 9., 26., 22., 23.4., 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
Theater © Frankziska Bosselmann
Fr 1. April 20:30 Uhr · Sa 2. April 20:30 Uhr Gastspiel: My Way von und mit Nigel Francis Eine wunderbare Reise in die Welt des Cabararet So 3. April 14:00 Uhr · Gastspiel: Figurentheater Kania Piratenabenteuer improvisiertes Figurentheater für Kinder von 3-7 Jahren · Regie: Antje Kania So 3. April 16:00 Uhr · Gastspiel: Figurentheater Kania Kuschel auf Schatzsuche Figurentheater für Kinder von 2–3 Jahren · Regie: Antje Kania So 3. April 19:00 Uhr · So 10. April 19:00 Uhr Gastspiel: Künstlerplattform Noctenytor Die letzten Tage der Menschheit Fragmente einer Antikriegstragödie · Regie: Anna-Sophie Sattler
Entschieden weiblich Landungsbrücken: Regina Busch bläst zum »Empowerment X3_Mind/Body/Soul« Wir wollen hier gar nicht aufzählen, was alles wie oft der Realisierung des Empowerment-Projekts von Regina Busch & Co im Wege stand in den letzten zwei Jahren. Jetzt aber sieht alles danach aus, als könnten die bisher nur in Teilen gezeigten Arbeiten der sich um die künstlerische Leiterin der Daedalus Company scharenden Gruppe zusammen als Trilogie zur Aufführung kommen: 1. »Woman in Sound«, 2. die installative Arbeit »Secret Feminist Survival Blog« sowie 3. »resterampe«. Busch hat drei junge Frankfurter Regisseur- und Performerinnen – Johanne Schröder, Florence Ruckstuhl, Mascha Pitz – in ein Vorhaben eingespannt, das wesentlich darauf zielt, Frauen in Bereichen der Bildenden Kunst und Musik zu unterstützen. In den Landungsbrücken wird das Ganze nun als Festspielreigen am 28./29. April präsentiert. Ihm voraus geht eine Woche vorher (22.–24. April) deren quasi noch unveröffentlichter dritter Teil unter dem Titel »resterampe« als Premiere. Anlehnend an die schon gezeigten Folgen 1 und 2 kreist auch »resterampe« um das Thema Selbstoptimierung der Frau und spannt dabei das Publikum ein, wenn es etwa die »zwölf Dinge, die ich von meiner Mutter gelernt habe« zu finden gilt oder die schönsten Zitate aus »Sex and the City«. Hört sich ziemlich schräg an, wird es wohl auch, denn außer dass es Texte zu hören gibt, die von Fabienne Trüssel und Nuriye Jendroßek vorgetragen werden, führen Regisseurin Mascha Pitz und Videodesignerin Franziska Bosselmann eine spezielle Comic-Ästhetik vor und demonstriert der Ausstat-
ter Thomas Unthan wie man Requisiten und Kostüme entfremden kann. Ein Selbstoptimierungsspiel, eine interaktive Stückentwicklung von Lifestyle stehen noch auf dem resterampigen Programm. Und erfahren wird das Publikum auch, was die Ankündigung mit »Persönlichkeits-nackt« meint. Am 28./29. April aber steigt die »Dreiheit«, welche »resterampe« mit den anderen beiden Programmen verzahnt. »Women in Sound« aus Claire Dowies Monolog »Buy little buy less buy nothing at all« lädt mit Texten von Regina Busch und Karla Hennersdorf zu Kompositionen »wegweisender Musiker*nnen« wie der Pionierin der elektronischen Musik Delia Derbyshire, zu Begegnungen mit weiblichen (Überraschungs-) Gästen ein, die »neue Sichtweisen auf weibliche Identitäten kreieren, Rollenstereotype entlarven und überschreiben«. Verknüpft wird überdies mit Teil 2 die performativ-räumliche Installation »Secret Feminist Survival Blog«, die Florence Ruckstuhl und Johanne Schröder über ihre Website zu Strategien der Selbstermächtigung der Frau entwickelt haben. In mehrminütigen Video- und TonClips, szenischen Einlagen, Bildern, Collagen, Rezepten, kann frau sich für einen progressiven feministischen Alltag inspirieren lassen. gt Termine Resterampe: 22., 23., 24. April, jeweils 20 Uhr Termine Festspiel: 28., 29. April, jeweils 20 Uhr www.landungsbruecken.org
Fr 8. April 20:30 Uhr · Sa 9. April 20:30 Uhr Fr 15. April 20:30 Uhr · Sa 16. April 20:30 Uhr Kellertheater-Produktion: Eine Stunde Ruhe Zeitgenössische Komödie aus Frankreich von Florian Zeller Regie: Thomas Steinkopff PREMIERE Fr 22. April 20:30 Uhr · Sa 23. April 20:30 Uhr Fr 29. April 20:30 Uhr · Sa 30. April 20:30 Uhr Kellertheater-Produktion: Bunbury oder wie wichtig es ist Ernst zu sein Komödie von Oscar Wilde (1895) · Regie: Andreas Müller So 24. April 18:00 Uhr · Gastspiel: Klassik im Keller Lyrik und Jazz mit Tamara Labas, Lyrik und der Jazz-Gruppe Interplay
Kellertheater Frankfurt Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de
PROGRAMM APRIL 2022 08./09. APRIL
WER HAT MEINEN VATER UMGEBRACHT/ DAS ENDE VON EDDY
nach den Romanen von Édouard Louis
22./23. APRIL
EIN MENSCH BRENNT
nach dem Roman von Nicol Ljubić
30. APRIL
ICH MÖCHTE LIEBER NICHT nach Herman Melvilles Kultroman „Bartleby, der Schreiber“
Titania, Karten 069 71 91 30 20 www.freiesschauspiel.de
FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE
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Theater
© Johanna Stenzel
Anormale Phänomene Schauspiel Frankfurt: Wilke Weermanns »Unheim«zielt in die nahe Zukunft
Am besten nennt man Wilke Weermanns Bühnenszenarien realutopistisch. Die technologischen Zukunftswelten des als Autor und Regisseur fungierenden Wahlberliners sind nicht in ferne Galaxien als kritische Gegenentwürfe zu dem, was ist, verortet, sondern aus dem Hier und Jetzt weiter- und fortgedacht. Dass daraus Thriller und rätselhafte Geschehnisse resultieren, betrachtet Weermann im Gespräch mit dem Strandgut als eine zwangsläufige Folge dieser Technologien und der medialen Räume, die sie für uns kreieren. In diesem Sinne steht seinem als virtuelle Spukgeschichte untertitelten neuen Stück »Unheim« auch ein Zitat des britischen Science-Fiction-Autors Arthur C. Clarke voran: »Jede hinreichend fortgeschrittene Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden«. Vor 200 Jahren, so erklärt mir das mein wissender Freund Markus, hätte auch der aufgeklärteste Berliner einen Farbfernsehr für eine übersinnliche Erscheinung, wenn nicht einen Gottesbeweis gehalten. In der nun zur Premiere stehenden Auftragsarbeit für das Schauspiel Frankfurt zeichnen sich die Protagonisten durch »Enhancements« aus, durch technologisch bewirkte Ausweitung ihrer Fähigkeiten.
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Ganz so wie eine Brille die Sehkraft, Ermittlerin für anormale Phänoganz so könnten (und werden wohl mene den Auftrag, drei Bewohnern auch) in Zukunft Implantate, unser eines virtuellen Wohnhauses Welterleben neu strukturieren und namens Arcadia zu helfen, die in steuern. Weermann macht (mir) ihrer Wohnung etwas Fremdes verseine Geschichte am Beispiel einer nommen haben wollen. Es spukt. wohl längst gebräuchlichen KopfDie drei Mieter haben sich so eingehörertechnik klar, die uns nicht nur richtet, dass sie einander auch bei Störendes wie Motorengeräusche gleichzeitiger Anwesenheit weder im Flugzeug wegfiltern, sondern wahrnehmen noch in die Quere auch gezielt kommen, und das herausARCADIA ist das Wohnkonzept der nun den Verdestillieren Zukunft. Und machen wir uns nichts dacht, dass die ließe, was Technik eines vor: die findet unter der Erde statt. ausgezogenen man hören Was die Menschen am meisten wolle: ein Geoder verstorbedroht, sind die anderen Menschen. benen Vormiespräch zwei Reihen hinter Und das nicht mit ihren radikalen ters womöguns. Rein Überzeugungen oder Atomwaffen, lich noch nicht akustisch sei abgeschaltet sondern mit ihrer schieren alles, was wir ist. Ganz wie Anwesenheit. nicht hören, im richtigen dann auch städtischen nicht präsent, nicht mal das FlugLeben ab und an die Frage aufzeug, nicht mal der Zug, in dem wir kommt, ob der Hochhaus-Nachbar, sitzen. dessen Post aus dem Briefkasten Dabei ist Weermanns Protagoniquillt, wirklich auf Reisen ist. Ira stin Ira eher der technikresistente wird, soviel und keinen Iota mehr Typ und gehört zu den wenigen vorweg, sehr viel tiefer schürfen vollbio-analogen Menschen, die und fündig. es noch gibt. Weil sie Geld braucht Wilke Weermann hat die Namen gibt sie dem Drängen ihrer Freunde seiner Protagonisten Ira, Edna und nach und übernimmt mit frischen Dr. Tim Rosnau dem griechischen Implantaten in der Hörschnecke Ariadne-Mythos um das Labyrinth und unter der Augenhornhaut als von König Minos entlehnt, und
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Wilke Weermann © Sven Serkis
auch das unheimliche Wohnhaus eng mit der Kulturgeschichte verknüpft, verheißt doch der in Stein gehauene Satz »Et in Arcadia ego« (Auch ich in Arkadien) auf den berühmten Gemälden von Barbieri und Poussin aus dem 17. Jahrhundert nichts weniger als die stete Gegenwärtigkeit des Todes. Das (neo-)barocke Kleid, in das Johanna Stenzel (Bühne, Kostüme) die arkadische Zukunft hüllt, kommt nicht von ungefähr. Summa summarum klingt das nicht nur sehr durchdacht, sondern auch so versprechend, dass man sich wohl wenig Sorgen um die Zukunft des schon mehrfach ausgezeichneten 30jährigen Theatermachers machen muss. Freuen dürfen wir uns auf Tanja Merlin Graf in der Rolle der Ira, sowie Heiko Raulin, Torsten Flassig, Michael Schütz und die Gastspielerin Lea Beie in allen weiteren Rollen. Winnie Geipert Termine: 8., 22., 23 April, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
Theater »Gehst du zum Weibe, … ha ha ha« – darauf läuft die Lagesondierung zweier älterer Herren am flackernden Kamin des dunklen, muffigen 19. Jahrhundert-Salons (Sessel, Trophäen, Gemälde, Bücherregalwände) hinaus. Schon das Bühnenbild schreit danach, dass hier mal dringend gelüftet werden muss. Sie lassen sich viel Zeit, der Rittmeister Adolf und der Pastor, zugleich sein Schwager und einziger Freund. Sphärische Klänge ziehen nach Minuten des Schweigens zum endlich ersterbenden Saallicht im Kleinen Haus des Staatstheaters auf und beenden die Stille. »Unglaublich!« findet der Rittmeister es in seinem ersten Satz, dass jetzt alle ihre Meinung hätten: »Das ganze Haus ist voll von Frauen, die alle versuchen, mein Kind zu erziehen«. Da klingt der gute Mann, das Nietzsche-Zitat auspackend, noch ganz sicher Es sind genau drei Frauen, die das alleinige Entscheidungsrecht des Rittmeisters über die Zukunft seiner Tochter Bertha in Frage stellen: Seine Frau Laura und Mutter Berthas, seine ihm an Mutters statt erhalten gebliebene Amme und eben die längst flügge Bertha selbst. Der russische Regisseur Evgeny Titov hat August Strindbergs schon 1887 uraufgeführtes Trauerspiel »Der Vater« sehr kompakt – ohne Nebenrollen und -stränge – und auch ohne große Aktualisierungen inszeniert. Warum auch, bei diesem Thema! Einem gehörigen Schuss dieser Herrlichkeit legt Rainer Kühns Rittmeister mit dem ersten Auftritt seiner deutlich jüngeren Frau Laura (Anne Lebinsky) an den Tag, wenn er der selbstbewusst vor ihm Räkelnden das forsche Knie in den Schritt schiebt – um schnell an seine Grenzen zu stoßen. Seinen Entschluss, Bertha (Maria Wördemann) nicht zur Kunstschule zu lassen, begegnet sie ihm mit einem Gedanken, der bald sein ganzes Denken okkupiert. Er sei vielleicht gar nicht der wirkliche Vater, droht ihm die weibliche Jago, ihr Erziehungsrecht öffentlich einzuklagen. Kostümbildnerin Andrea SchmidtFutterer hat Laura mit offenen Locken in ein zeitloses und sinnlich wirkendes Kleid gehüllt, die wortkarge Tochter geht in Latex und hauchdünner schwarzer Bluse eher in Richtung lasziv. Es macht einen gewichtigen Teil des abendlichen Vergnügens an dieser Vorstellung aus, Rainer Kühn unter der Wirkung des gefräßigen Gedankengifts zunächst die Contenance, dann den Verstand und am Ende noch viel mehr verlieren zu sehen. Lebinskys Laura gibt ihm aber einen jegliche Zuneigung vermissen lassenden Widerpart, während
© Karl und Monika Forster
Game over für das Patriarchat
Evgeny Titov packt für Strindbergs »Der Vater« in Wiesbaden das Messer aus die sich fast unbeteiligt gebende Bertha ohne große Sprechbeiträge unbeschrieben bleibt. Womöglich sieht sie ihre Generation dieses Geschlechtergezänks längst enthoben. Strindbergs Antwort auf Ibsens »Nora« zeigt einen zugrunde gehenden. Mann. Titov liefert dazu brachiale Bilder, lässt ihn wutentbrannt die Bücherwand zertrümmern, hinter der sich dem Gemarterten das kahle Weiß eines Irrenhauses öffnet. Über die Zwangsjacke hinaus, die ihm die kindlich zuredende Amme (Ingrid Domann) anlegt, geht Titovs Laura ihrem Mann denn auch noch mit dem Messer nach dem Gemächt, um das Teil wie eine WilliamsChrist-Birne ins Cocktailglas zu versenken. Statt an einem Schlaganfall stirbt er in der Wiesbadener Inszenierung an Blutverlust. Umsonst vergossen ist es nicht, denn Töchterchen Bertha nutzt es dazu, auf der weißen Anstaltswand ihre Kunstästhetik zu demonstrieren. Sieht nach Vulva aus, was sie da mit den Händen malt. Game over für das Patriarchat. Winnie Geipert Termine: 8., 9., April, 19.30 Uhr; 24. April, 18 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
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Theater Fotos: © Anja Kühn
Klamauk im Klipp-Klapp-Rhythmus Das Kellertheaer bringt Florian Zellers Komödie »Eine Stunde Ruhe« in Post-Corona-Besetzung Der Titel seines Lieblingssongs passt ganz hervorragend zu ihm, lässt sich doch »Me, Myself & I« am besten mit Ich, Ich & Ich übersetzen. Er, Michel, wohlsituierter Zahnarzt, hat die Jazz-Nummer als kostbares, rares Vinyl aus den Tiefen des letzten Jahrhunderts auf dem Flohmarkt ergattert und ist mit ihm hoch aufgeregt nach Hause gestürmt, um sie in aller Ruhe zu genießen. Dumm nur, dass seine Frau Nathalie ausgerechnet jetzt mit ihm über die Beziehung reden
will. Ihre Sorgen seien doch gänzlich grundlos, versichert er ihr mit Hundeblick und Schielauge zum Plattenspieler. Selbst ihr Geständnis, ihn vor 30 Jahren betrogen zu haben, kann Michel nicht berühren. Sei doch längst verjährt, beschwichtigt er lachend – und irritiert sie noch mehr: »Du fragst ja nicht mal, mit wem?« Weil ein Unglück selten allein kommt, hier aber in der Stärke einer Handballmannschaft antritt, meldet sich prompt Maman am Te-
April 2022
DIE SCHMIERE Satire & Kabarett seit 1950
DIE SCHMIERE - in Strauß voller Narzissten am Fr. 1./ Fr. 15./ Sa. 23. 4. jew. um 20 Uhr Jo van Nelsen - 2 Episoden der Hesselbach-Reihe am Do., 14. 4. um 20 Uhr Ehepaar Schwerdtfeger - Schwerdtfegers feiern Silberhochzeit So., 24. 4. um 19 Uhr: Alle Infos, Tickets und Coronaregeln über unsere Website:
www.die-schmiere.de
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lefon, steht sein sich nun »Fucking Rat« nennender Sohn Sébastien, Schlagzeuger der Gothic-Punkband The Fuckers, plötzlich im Raum, ist der sich als Pole ausgebende portugiesische Klempner dabei, das Bad kaputt-zu-sanieren, stürmt der ringelbesockte Nachbar von unten in die Wohnung, weil es von seiner Decke tropft, und stellt sich auch noch Nathalies beste Freundin Elsa ein, mit der Michel ein Verhältnis hat. Ihr schlechtes Gewissen treibt sie, endlich Schluss zu machen mit dem Versteckspiel. Florian Zellers etwas sehr leichte, vor allem leicht durchschaubare Komödie gab es vor vier Jahren schon im Fritz Rémond, manche kennen sie vielleicht als Film. Sie amüsiert zunächst durch die witzigen und windigen Dialoge seines sehr distinguiert agierenden Protagonisten und spitzt sich dann in extremo zum Klamauk mit im KlippKlapp-Rhythmus anstürmenden skurrilen Figuren. Aber sie fesselt auch damit, dass dieser Michel, den man anfangs noch als Musikfan mit Nachsicht verfolgt, sich im Verlauf als ein ziemliches Arschloch entpuppt. Ein Ego-Shooter, der nur sich selbst wertschätzt – und nach der nicht ganz überraschenden finalen Wende in allen Bereichen seine verdiente Quittung erhält.
Dem Kellertheater erlaubt es »Eine Stunde Ruhe« unter der Regie von Thomas Steinkopff endlich einmal wieder in größerer Besetzung, hier zu siebt, die wie stets schlicht möblierte Bühne (Steinkoff/Ladislava Biondi) zu bespielen: mit obligatorischem Sofa nebst Beistelltisch und Sessel im Zentrum sowie einem Regal mit Plattenspieler an der Seite. Trefflich sind die Rollen des dauerpräsenten Michel (Christian Brost), der eine Mammutaufgabe grandios bewältigt, und der beiden Frauenfiguren besetzt. Esther Garcia gibt die gestresste Nathalie als wandelnde Migräne im HomeOffice-Look erstaunlich ernst und Annelie Eichhorn ihre aufgebrezelte langbeinige Elsa im kürzesten aller Sommerkleider mit Rosenmuster (Kostüme: Biondi) als Hingucker an die Rampe. Ihre besten Szenen erlebt die Inszenierung in Michels permanent wechselnden Dialogen, wozu unbedingt auch der Kulturclash mit Sohn »Fucking Rat« (Marcel Zauner-Wieczorek) gehört. Mit wachsendem Personal und steigender Turbulenz auf der Bühne sei empfohlen, mehr mit dem Herzen zu sehen und zu hören. Was denn auch geschieht: tosender Applaus. Winnie Geipert Termine: 8., 9., 15., 16. April, jeweils 20.30 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
Theater
REVUE THEATER
© Robert Schittko
Ganz entspannt im Hier und Jetzt »Langer Atem« auf der Treppe vor der Box im Schauspiel
Sind alle da? Dann los: Entspannungsübung: einatmen, ausatmen, entspannen, breath in, breath out, repeat, relax … doch das Publikum auf der Treppe vor der Box im Foyer des Schauspielhauses, das doch sicherlich des Englischen mächtig ist, reagiert (noch) nicht auf die Anweisungen von Christina Geiße. Einatmen – ausatmen – entspannen -Kommandos aus dem Fitness(?) studio bestimmen anfänglich minutenlang die Szenerie. Dazu gehören, klar, ein Hometrainer, ein sofaähnlicher großer Sessel, ein Billig-Camping-Stühlchen , mehrere felsartige Polster, ein Uralt-Kassettenrecorder und ein eingeschalteter Kleinst-TV: die große weite exotische Welt – Giraffen und anderes Getier – bewegt sich zwischen spießigen Einfamilienhaussiedlungen auf einem grünen Filmstreifen im Hintergrund nach ebenfalls exotisch wirkendem Filmregen. Der Gegensatz zur ebenfalls spießigen Wohn(?)zimmereinrichtung, alles eingerichtet von Devin Rebecca McDonough (Bühne), könnte größer nicht sein.
Zwischen den Kommandos zur Entspannung – langer Atem eben – und dem fünfmaligen Wechsel auf die jeweils andere Sitzgelegenheit, eine Art Reigen also, fallen kurze anekdotische Bemerkungen über Nachbarschaft und Kollegen und die Möglichkeiten des Verschwindens nicht nur in der Sofaritze. Aufnahmen einer wunderschönen Meeresqualle beleben den mitlaufenden Filmstreifen im Vordergrund – sollen ihre harmonischen Bewegungen vorbildhaft wirken? Fragen, die nicht unbedingt beantwortet werden, wenn das Licht dann doch nach einer knappen Stunde etwas plötzlich erlischt. Unaufdringlich, sich selbst mal nah, dann auch wieder fern, zeigen Annie Nowak und Christina Geiße unter der Regie von Manja Kuhl einen »Langen Atem« in der Darstellung ihrer Beziehung. Schöne Musik (Débora Vilchez), schönes Spiel, schöne Entspannung – für alle! Katrin Swoboda
Für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren
Ein musikalisches Hormonical von Tilmann von Blomberg DIE WECHSELJAHRE-REVUE - Mit legendären Pop- und Rocksongs der 70er bis 90er Jahre, mit neuen deutschen Liedtexten. Komödiantisch-musikalisches Feuerwerk der Extraklasse zum Tabuthema Wechseljahre. Für alle direkt und indirekt Betroffenen, für alle Ehemaligen, Zukünftigen und deren Angehörige.
VORSTELLUNGEN AM : SA 02.04. ⎜ FR 08.04. ⎜ SA 09.04. ⎜ FR 29.04. ⎜ SA 30.04. FR 13.05. ⎜ SA 14.05. ⎜ FR 20.05. ⎜ FR 01.07. ⎜ FR 08.07. um jeweils 20:00 Uhr SCHWARZES THEATER
von Michael Ende Velvets-Bühnenfassung: Dana Bufkova & Bedrich Hanys
Termin: 12. April 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
Für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren
VORSTELLUNGEN AM SO 03.04. 18 h ⎜ SA 07.05. 20 h ⎜ SO 08.05. 18 h ⎜ SO 12.06. 18 h GESAMT PROGRAMM UND KARTEN SERVICE WWW.VELVETS-THEATER.DE TICKET HOTLINE 0180 60 50 40
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VELVETS THEATER Schwarzenbergstr. 3 65189 Wiesbaden www.strandgut.de | Strandgut 04/2022 23
Theater © Andreas Etter
Reichlich Heute im Gestern U17 Mainz: »Mensch Meier« von Franz Xaver Kroetz beeindruckt grau in grau Wenn man sich die ganz, ganz rosa Brille aufsetzt, dann endet dieses Stück sogar irgendwie happy. Jedenfalls für Ludwig, den Sohn, und seine Mutter Martha, die nach ihrer Flucht aus der Familie allen Versuchen widerstehen, zu dem sich reuig gebenden Vater und Haustyrann Otto zurückzukehren. Dass die beiden sogar zusammenziehen, muss nicht überinterpretiert werden, aber ein schräges Idyll ist diese Zweigenügsamkeit des jungen angehenden Maurers, der wohl mal Polier werden wird, und der einfachen Schuhverkäuferin mit Aufstiegshoffnung an die Kasse der Abteilung, dann doch. Man könnte es ein Glücksal nennen, in das sie sich schicken. Es geht um den arbeitenden Menschen im kapitalistischen Systemzusammenhang in Franz Xaver Kroetz‘ Volksstück »Mensch, Meier« – wie in den meisten seiner Arbeiten der Zeit. Geschrieben wurde es 1978 als Kroetz noch für die bayerische Landesliste der DKP kandidierte. Der Realismus des Münchners schließt indes, wie man jetzt auf der U17-Bühne des Staatstheaters Mainz unter der Regie von Hausautor K.D. Schmidt sehen kann, jede Glorifizierung der Arbeiterklasse aus. Viel eher fallen einem die von Didier Eribon (Rückkehr nach Reims) und Édouard Louis (Wer hat meinen Vater umgebracht?) beschriebenen Deformationen der
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einst so klassenbewussten französischen Arbeiterschaft dazu ein. Otto war das schon viel früher, als er statt von der Revolution noch davon träumte, Flugzeugmodellbauer zu werden. Die Bühne führt uns in die aus grauen Einzelteilen pyramidal gestapelte Wohnung der Meiers, es ist eher eng als gemütlich auf dem Sofa auf halber Höhe, von der herab das Trio beinebaumelnd im Fernsehen
die Live-Übertragung der Hochzeit von Sylvia Sommerlatt verfolgt, die fortan (und bis heute) schwedische Königin ist: die hingerissene Mutter, der stänkernde Vater und der gelangweilte, pubertierende Sohn. Das war 1976 und wird vom Regisseur wie auch von der Kostümbildnerin (L. Stein) dort belassen. Was sich nachgerade klasse im Outfit des langhaarigen Ludwig ausnimmt, der Schlaghosen, Bauchfrei-
Pulli und eine Jeansjacke mit Leckmich-Stones-Zunge trägt. Er wird denn auch zum großen Problem im Haus, weil er keine Lehrstelle findet, die seine Eltern akzeptieren, damit er es mal besser haben wird als sie. Der als Kfz-Mechaniker ans Fließband einer Autofabrik geratene Vater hält ihn für dumm und faul, die Mutter vermag ihn nicht zu schützen und mäkelt obendrein mit. Nachdem sich der trotzige Ludwig das Geld für ein Rockfestival aus dem Geldbeutel der Eltern stibitzt, kommt es zu einem Eklat, bei dem mit dem Hausstand die ganze Familie in Einzelteile zerfällt. Das im bayerischen Idiom gehaltene Stück verliert auch im schriftsprachlichen Vortrag nichts von der urigen und voll Humor steckenden Kraft und ist mit Anne Steffens als einer verhärmten Mutter in Kittelschürze, mit Holger Kraft als völlig überfordertem Vater und David T. Meyer als dem ohne jedes Selbstwertgefühl agierenden Ludwig blendend besetzt. Selbst von der Patina, die den Stücken von Kroetz heute oft nachgesagt wird, ist nichts zu entdecken. Richtig baff geht man raus: Welchen Rat hätten wir den Dreien selbst mit einem Abstand von 44 Jahren auch zu geben? Es is‘ halt schad, ums Proletariat reimte man dazu hessisch in Sponti-Tagen. Aber auch die sind gelaufen. Winnie Geipert Termine: 9., 12., 23. April, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
für Fr und Rh ankfurt ein-Main
DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosungen
Zweimal zu zweit zu Bodo Wartke und David Canisius Es braucht halt 2 für den perfekten Abend. Weshalb es den hier zur Verlosung stehenden Superabend »Swingende Notwendigkeit« am 12. Mai in der Jahrhunderthalle Höchst für 2 auch zweimal gibt. Auch auf der Bühne haben sich 2 in ihrer Liebe zum Swing gefunden. Der preisgekrönte Klavierkabarettist Bodo Wartke, der sich mit «Swingende Notwendigkeit« einen Traum erfüllt, und David Canisius, Dirigent und Geiger, für den Swing ein Lebensgefühl ist, das er mit dem »Capital Dance Orchestra« in die Welt trägt. »Swingende Notwendigkeit« verspricht ein musikalisches Feuerwerk mit Evergreens aus Bodo Wartkes Klavierkabarettprogrammen und ganz neuen Kompositionen, das auch die Jahrhunderthalle zum Beben bringt. Und das Beste: Mit etwas Glück sind Siemit Ihrer Lieblingsbegleitung ganz umsonst dabei. Zwingend notwendig ist dafür, dass Sie bis zum 29. April eine E-Mail an verlosungen@ strandgut.de oder eine Postkarte an: Kulturmagazin Strandgut, Ederstraße 10, 60486 Frankfurt schicken, jeweils mit dem Kennwort »Swingende Notwendigkeit« und bitte einer Telefonnummer, unter der wir Ihnen umgehend Bescheid geben können.
Strandgut 04/2022 | www.strandgut.de
Theater APRIL 2022
© Artes
Schell, Lamprecht, Kebbeh, Klockare
Die Bühne als Falle
Fr
1.4. 20 00 »Ein Tanz mit Mir«
Kulturhaus Frankfurt: Artes zeigt »Parodien zum Kunstbetrieb«
Sa So
2.4. 20 00 »People« 3.4. 19 00 ein szenisches Chorprogramm
So
3.4. 15 00 »Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren«
Wenn Theaterleute über Theater reden, schreiben oder sogar spielen, laufen sie in der Regel zur Höchstform auf. Nirgendwo sonst kennen sie sich so gut, respektive besser aus als hier. Alexander Bußmann hat sich deshalb mit seinem ArtesEnsemble einschlägige Einsichten von Gerhart Polt, von Loriot und Alfred Polgar aus dem Kunstbetrieb gefunden und dabei festgestellt: »Weil es im Kunstbetrieb menschelt, passieren bei so mancher Kunst-Produktion immer wieder Kunstfehler: Darsteller, die sich den Text nicht merken können oder
die vor Eitelkeit triefend immer im besten Licht dastehen wollen (Stichwort: Rampensäue!) und den Kollegen beim Spiel versuchen aus der Fassung zu bringen.« Die auf zahlreiche Betriebsfehler stoßende kritisch-parodistische Besichtigung des Kunstbetriebs von Alexander Bußmann, Tim Vollrath-Kühne, Annick Moerman und Alexandra Schüler geht in der ehemaligen Katakombe und dem heutigen Kulturhaus Frankfurt über die Kellerbühne. Termine: 9., 10. April, jeweils 20 Uhr www.kulturhaus-frankfurt.de
Theater Willy Praml zeigt »Jesus d‘amour Gest./Auferst. Die Passion« im 17. Jahr destillierte Version des Leidens und Sterbens von Jesus auf, die manche inzwischen schon öfter gesehen haben als die Rocky Horror Picture Show oder Dinner For One. Ein Kult, der nicht gegen da 1. Gebot verstößt und für den man sich zeitig Karten sicher sollte. gt Termine: 14., 16. April, 19.30 Uhr; 15., 17. April, 18 Uhr www.theaterwillypraml.de
Die Dissonanten Tanten
Premiere
Laubacher Figurentheater frei nach den Gebrüdern Grimm
Di
ab 4 Jahre
Karin Rahts
5.4. 19 00 »Malerei, Zeichnung, Collage 20-21« Ausstellungseröffnung
Abend für die Menschen in der Ukraine
Do
7.4. 19 00 »Benefizkonzert«
Fr
8.4. 20 00 »Silvesters Schatz«
Sa
9.4. 15 00 »Klassik für Kids«
Sa
9.4. 20 00 »Die Waffen nieder! - Peace Now«
Deutsch-Iranisches Theaterforum auf Persisch
Duo Saltamontes
Konzert ab 4 Jahre
Gabriele Kentrup
Lieder und Szenen zum Thema
Am Kreuz in der Industriebasilika Und das nicht nur zur Weihnachtszeit: Auch an Ostern widmet sich das Theater Willy Praml der Geschichte von Jesus Christus. Zum 17. Mal bereits findet das 2003 aufgenommene Passionsspiel um die letzten Tage des Gottessohnes in pramlscher Prägung als zweiter Teil des großen Jesus-Zyklus in der Industriebasilika Naxoshalle statt. Zwölf Darsteller*innen bereiten eine aus den Evangelien des Lukas, Markus, Matthäus und Johannes
Urbane Tanzperformance
Kunstschaffende Frankfurt
Fr Sa
22.4. 20 00 »kurz:getanzt« 23.4. 20 00 kurze Tanzstücke der Freien Szene
So
24.4. 15 00 »Dornröschen hat verschlafen!« ab 5 Jahre
So
24.4. 19 00 »Moliére - Dichter, Komödiant &...«
Doris Friedmann
Ensemble Die Blaue Blume multimediale Soirée
Tadashi Endo & Mamu Dance Theatre
Do 28.4. 20 00 »Sasayaki« Fr 29.4. 20 00 Vom Flüstern zum Schrei Sa 30.4. 20 00 Butoh-Tanztheater Sa
Sarah Wünsch
30.4. 15 00 »OneWorldDance« Workshop f. Kinder v. 5 - 10 J.
Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 Frankfurt Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de www.strandgut.de | Strandgut 04/2022 | 25
Theater vorgeführt
© Reinhold Schultheiß
>> Abschied: Nicht mehr länger Hauschoreograf des Hessischen Staatsballetts will und kann aus persönlichen Gründen Tim Plegge sein, nachdem er schon vor einem Jahr das Amt des Ballettdirektors aufgegeben hatte. Der Berliner hat großen Anteil am erfolgreichen Start der im Jahr 2014 fusionierten Ballettsparten der Staatstheater in Darmstadt und Wiesbaden. Alle aktuellen Projekte der von Bruno Heyndericks geleiteten Compagnie werden fortgeführt. www.hessisches-staatsballett.de >> Immer wieder samstags: Juli Zeh, Johann Wolfgang Goethe und Mark Twain stehen im April auf der hochkarätigen Autorenliste des Offenbacher Zimmertheaters t-raum. Gezeigt werden »Corpus Delicti« (2. April, 20 Uhr), die Faust-Schmunzelette »Super-Stöffche« (9. April) sowie die Szenische Lesung »Aus dem Tagebuch von Adam und Eva« (16. April) jeweils um 20 Uhr. www.of-t-raum.de >> Kooperation: An den Vorstellungsabenden der Verdi-Oper »Don Carlo« wird die Menschenrechtsorganisation Amnesty International im Foyer des Hessischen Staatstheaters über ihre Projekte und Angebote der Unterstützung informieren. Die frappierend aktuelle Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg wurde noch vor dem Überfall auf die Ukraine unter dem Eindruck der Spannungen in Belarus entwickelt. www.staatstheater-wiesbaden.de >> Innerhäusliche Lösung: Die Nachfolge des im Sommer nach Berlin wechselnden Mousonturm-Chefs Matthias Pees wird mit einer Doppelspitze aus dem Kollegiat des aktuellen Leitungsteams des Hauses bestritten. Marcus Droß, seit 2012 ebenda Dramaturg und Anne Wagner seit 2014 ebenda Dramaturgin, übernehmen »nahtlos«. Wir wünschen alles Gute. www.mousonturm.de >> Bunter geht’s kaum: Das Internationale Theater Frankfurt (ITF) erfüllt seinem Anspruch, Kulturen aus aller Welt in den verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen für die Menschen im Rhein-Main-Gebiet authentisch erlebbar zu machen, fast perfekt in diesem Monat April. Den Auftakt (hier nur die Theaterstücke) bestreitert das Günes Theater deutsch-international mit seiner Bahnhofsviertel--Produktion »Trash Babylon« aus der Reihe »urban games« (1., 2. April). Theater auf Englisch bieten Shakespeare Frankfurt mit seinem Dauerbrenner »Antony & Cleopatra« (7., 8. April) und Das Europäische Theater mit Aaron Marks Pärchenkomödie »Deer« (21., 22. April). Auf Türkisch gibt das Amed Theater eine Bühnenfassung von Cervantes »Don Quijote« (15. April). Leider verschoben wurde die russischsprachige Fassung einer Neil-Simon-Komödie über die 80er durch das Züricher Theater Synthese. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. www.internationales-theater.de
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Sprachlos in Frankfurt-Hausen Frankfurter Autorentheater erzählt eine spanisch-russische Liebesgeschichte im Improstil: »возможно, quizás, vielleicht« Da schleicht sich doch einer auf so leisen Sohlen aus dem noch nachtwarmen Kahn, als gelte es, zügigst Land zu gewinnen. Die er da zurücklassen will aber hat es gemerkt, ruft ihn und wie ertappt stammelt er dies und das und ein »Schto?« in ihre Richtung. Russisch! Ein Russe! Und nicht nur das. Die Frau im Bett redet spanisch auf den Nestflüchtling ein. Auf einer Schiefertafel an der Tür zur Küche, die tatsächlich eine Küchentür ist, steht 2000, das Jahr, in das uns das neue Stück des Frankfurter Autorentheaters (FAT) versetzt. Die erste Szene des von Michaela Conrad inszenierten Stücks » , quizás, vielleicht« macht uns mit einer frisch geknüpften Beziehung vertraut, womöglich ein One-Night-Stand, nicht untypisch für eine Messestadt. Unbelastet vom heimischen Grau lassen sich zwei verheiratete Menschen über alle Barrieren hinweg aufeinander ein, wobei die aus Barcelona zu ihrem jährlichen Workshop in der Brotfabrik angereiste argentinische Floristin Lucia und der Moskauer Finanzberater Alexander nicht einmal eine gemeinsame Sprache haben. Sie verständigen und verstehen sich durch lautmalerisch begleitete Gesten und gestenreich intoniertes Gestammel. Und weil’s sehr frei nach Alfred Edel auch oben geht, wenn es unten klappt, fortan zur selben
возможно
Strandgut 04/2022 | www.strandgut.de
Zeit am selben Ort in jedem Jahr. »Same Time, Next Year« ist denn auch der (bessere) Originaltitel dieser nicht zuletzt auch verfilmten Beziehungskomödie des Kanadiers Bernard Slade aus dem Jahr 1975. Und wie diese, so verrät uns auch die hier nach Frankfurt und ins neue Millennium verlegte Fassung sehr schnell, dass es im wirklichen Leben ein von allen Nöten befreites Sanssouci selbst dann nicht geben kann, wenn man eine gemeinsame Sprache findet. Die im Fünfjahresrhythmus verfolgte Achterbahnfahrt im Zweierbob konfrontiert unser Paar mit Liebe und Tod, mit Krankheiten, Heiratsplänen und Lebenskrisen und – grandioser Höhepunkt des Abends – einer markerschütternden Niederkunft. Im Original kommen die Protagonisten aus Oakland und New Jersey nach Mendocino. Das Freie Autorentheater hat mit der wirklich feinen Idee, das Stück zweisprachig aufzuziehen, dessen Akzent im buchstäblichen Sinn deutlich verschoben. Nicht die ausgefeilten Dialoge der Vorlage, sondern das freie Spiel der Figuren stehen im Mittelpunkt. Was denn mit der uns wohlvertrauten Sandra Baumeister und dem weißrussischen Wahlhessen Jevgeni Sarmont auch ganz wunderbar gelingt. Auf einer mit kaum mehr als mit Tisch, Bett, zwei Stühlen und jener Schiefertafel bestückten Hausener Bühne
bescheren und beschenken sie uns mit einem virtuosen Spiel auf der Klaviatur der Gefühle: der leicht aus der Fassung zu bringende weinerliche gedruckte Klotz, den aber auch die pure Freude packen kann; die einfühlsame, sinnliche und zu jedem wütenden Rigorismo fähige Americana. Ein Vergnügen, nicht obwohl, sondern weil man so wenig versteht. Selbst die Regisseurin, erfahren wir, sei sich nicht immer im Klaren, was die beiden wirklich reden. Die zum Entree und für die Breaks eingespielten Versionen von Osvaldo Farrés Weltsong »Quizás«, insbesondere Doris Days »Perhaps, perhaps, perhaps«, unterstreichen den für die Klientel des FAT überraschend boulevardesken Zuschnitt des Stücks. Doch was sollte daran verkehrt sein, ein wenig mitzufühlen, wirkliche Schauspielkunst zu genießen und Spaß zu haben? Niente, nada, nitschewo. Glückwunsch! Winnie Geipert Termine: 30. April, 20 Uhr; 1. Mai, 18 Uhr www.fat-web.de
Theater
Premieren im April Frankfurt
Darmstadt
n n n Theater
Love Letters
Von A.R. Gurney Regie: Rainer Ewerrien. Mit Ulrike Kinbach und Detlev Nyga
n n n Theater
Aus dem Nichts
n n n Theater
Stalburg, 11.4.2022, 20 Uhr www.stalburg.de
Der Bau
Interkulturelle Bühne, 1.(Premiere)+2.4.2022, 20 Uhr www.interkulturelle-buehne.de
n n n Theater
Theater Moller Haus, 22.(Premiere), 23.4.2022, 20 Uhr; 24.4.2022, 18 Uhr www.theatermollerhaus.de
n n n Theater
Landungsbrücken, 22.(Premiere), 23.+24.4.2022, 20 Uhr www.landungsbruecken.org
von Yusuf Kilic Regie: Ernst Sauer. Mit Susanne Barwick, Sebastian Filipek, Juliane Kowalleck, Kathy Mancino u.a.
Bunbury
von Oscar Wilde Regie: Andreas Müller. Mit Doris Enders, Esther Garcia, Wolf Gerhardt, Alexander von Winterscheidt u.a.
Kellertheater, 22.(Premiere), 23., 29.+30.4.22, 20.30 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de n n n Theater
Erinnern Verändern
Performance Junges Schauspiel Konzept und Regie Martina Droste und Jorma Foth. Mit Ayse Alatas, Joel Brahm, Jonas Garnatz u.a. Für Jugendliche ab 14 Jahren Historisches Museum Frankfurt, 2.(Premiere)+5.4.22, 19 Uhr www.schauspielfrankfurt.de n n n Theater
Himmlische Zeiten
Die neue Revue von Blomberg/Gerlitz/Wolff Regie: Katja Wolff. Mit Angelika Mann, Franziska Becker, Ursula Berlinghof, Heike Jonca, Bianca Karsten, Laura Leyh, Iris Schumacher Fritz Rémond Theater, 7.4.(Premiere)-15.5.2022, Di.-Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr www.fritzremond.de n n n Theater
Der kaukasische Kreidekreis
von Bertolt Brecht Regie: Anna-Sophie Sattler. Mit Eric Lenke, Antonia Görge, Alice Nieduzak u.a. Megalomania Theater, 29.(Premiere)+30.4.2022, 19.30 Uhr www.megalomania-theater.de
von Franz Kafka Mit Tim Albrecht theater INC. Darmstadt
Resterampe
von Mascha Pitz Regie: Mascha Pitz. Mit Fabienne Trüssel und Nuriye Jendroßek
n n n Tanz
Sasayaki
Tadashi Endo & Mamu Dance Theatre Butoh-Tanztheater
Gallus Theater, 28.(Premiere), 29.+30.4.2022, 20 Uhr www.gallustheater.de
n n n Theater
Identitti
Romanbearbeitung von Mithu Sanyal Regie: Salome Dastmalchi. Mit Naffie Janha, Anna Böger, Leonard Burkhardt, Patrick Khatami, Marielle Layher
Staatstheater, 1.(Premiere), 2., 9.+29.4.2022, 19.30 Uhr www.staatsheater-darmstadt.de n n n Tanz
What we are made of
Choreografien von XIE Xin und Sharon Eyal / Gai Behar
n n n Theater
überleben
nach einem Text von Jean Amery Regie: M. Conrad. Mit E. Krenzien, A. Okunowski, beatnik
Frankfurter Autoren Theater, 9.(Premiere), 15.+16.4.2022, 20 Uhr; 10.4.2022, 18 Uhr www.fat-web.de
Staatstheater, 8.(Premiere), 14.+30.4.2022, 19.30 Uhr; 18.4.2022, 16 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
Mainz n n n Tanz
n n n Theater
Le Sacre
Unheim
Text und Regie: Wilke Weermann Mit Tanja Merlin Graf, Lea Beie, Torsten Flassig, Michael Schütz, Heiko Raulin Kammerspiele, 8.(Premiere), 22.+23.4.2022, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
Choreografie von Koen Augustijnen und Rosalba Torres Guerrero Staatstheater, 30.4.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Wiesbaden
n n n Theater
Die Wahlverwandtschaften
nach Johann Wolfgang von Goethe Regie: Lisa Nielebock. Mit Heiko Raulin, Manja Kuhl, Marta Kizyma, Torsten Flassig Schauspielhaus, 14.(Premiere)+29.4.2022, 19.30 Uhr; 17.+18.4.2022, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
n n n Theater
Drei Schwestern
Von Anton Tschechow Inszenierung: Uwe Eric Laufenberg. Mit Paul Simon, Christina Tzatzaraki, Lena Hilsdorf, Klara Wördemann u.a. Staatstheater, 29.4.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
für Fr und Rh ankfurt ein-Main
DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosungen
Zweimal zu zweit zu Paul Panzers Midlife-Crisis Man glaubt es nicht: Kein Geringerer als Paul Panzer steht mitten in der Krise seines Lebens. Und, was das Beste daran ist, sie können nicht nur live, sondern mit etwas Glück sogar umsonst dabei sein, wenn der 50jährige Comedian in seiner neuen Schau erkennen muss, dass das Leben weder ein Ponyhof noch ein Wunschkonzert ist. In seinem Stück »Midlife-Crises … willkommen auf der dunklen Seite«, werden wir erfahren, was das Leben für einen wie Paul Panzer bereit hält, wenn die Kinder erwachsen, Frau und Kind aus dem Haus sind. Und zum ersten Mal im Leben wirklich Zeit hat für sich. Krisenmodus! Unser Partner S-Promotion hat uns 2 × 2 Tickets für die Abendvorstellung am 6. Mai (20 Uhr) in der Jahrhunderthalle zur Verfügung gestellt, die wir gerne an Sie weitergeben. Schicken Sie uns bis zum 29. April eine E-Mail mit dem Betreff Paul Panzer an verlosungen@strandgut.de. Und vergessen Sie bitte nicht eine Telefonnummer anzugeben, unter der wir Ihnen umgehend Bescheid geben können.
www.strandgut.de | Strandgut 04/2022
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Musik
01.
Fr
Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Vitaliy Baran Quartett
Aschaffenburg
Mainz
COLOS-SAAL 20.00 h Tequila Terminators & Tigercage
M8-CLUB 20.30 h Mebus/Roos/Härtel/Hering SCHON SCHöN 20.00 h Agathodaimon, Pentarium
Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h Al Pride
Mühlheim SCHANZ 20.30 h Miz Ery, Bird‘s View, Firstborn Unicorn
Bad Vilbel ALTE MüHLE 20.00 h Gammeldags Swing Musikken
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Bluesrange
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Heiner Herchenröder KNABENSCHULE 20.00 h The Killing Popes | Ego Kill$ OETINGER VILLA 20.00 h Laura Lee & the Jettes, Shybits + Gwen Dolyn & Toyboys STADTKIRCHE 19.30 h Karl Ivar Refseth Trio SUMPF 21.00 h 1. Cover-Jam-Session
MAXIMAL 20.00 h Jazz Night 175: Sound of Chick Corea
Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.00 h Schlakks & Opek & Razzmatazz / Thizzy SCHLACHTHOF 19.15 h Rising Anger, Watch Me Rise, Cold War Everyday
WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Peter Karp Band
Sa
Frankfurt
Mainz
HAFEN2 16.00 h Black Sea Dahu, Umm
SCHON SCHöN 20.00 h Laura Lee & the Jettes X Shybits
Hanau
KREATIVFABRIK 19.00 h Tamas SCHLACHTHOF 20.00 h Skunk Anansie, New Pagans
JAZZKELLER HANAU 21.00 h Nuwanda KURFüRSTLICHES SCHLOß 20.00 h Maybebob
Nidderau
Rodgau
Eppstein
Offenbach
Mainz
Nidderau
Darmstadt
JAZZKELLER 21.00 h Claus Koch Quartet KELLERTHEATER 20.30 h Nigel Francis - My Way MOSAIK 20.00 h onemoment Jazz Trio NACHTLEBEN 19.00 h Enemy Inside PONYHOF 17.00 h SPH Bandcontest
02.
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Backyard28
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Snow White Blood & Oversense THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Absinto Orkestra
Weiterstadt KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20.00 h Mission Possible
Aschaffenburg
DAS BETT 20.30 h Unzucht - Support: Silenzer FRANKFURT ART BAR 20.00 h Friday Live Jazz HOLZHAUSENSCHLößCHEN 19.30 h Swingin‘ Woods (A tribute to Nat King Cole) JAZZKELLER 21.00 h Friday Night Club Band KELLERTHEATER 20.30 h Nigel Francis - My Way NEUES THEATER HöCHST 20.00 h Carolin No PONYHOF 19.00 h Dissy SCHLOSSKELLER HöCHST 18.00 h Mario Carillo
COLOS-SAAL 20.00 h Gegenlicht
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Chippy8 22.00 h Hopscotch + Four Monkeys
Frankfurt FRANKFURT ART BAR 20.00 h Interplay GALLUS THEATER 20.00 h Die Dissonanten Tanten HOLZHAUSENSCHLößCHEN 19.30 h Musiker des Emil Mangelsdorff-Quartetts mit Peter Weniger, Wilson de Oliveira, Tony Lakatos
So
03.
Frankfurt ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20.00 h Aynur BROTFABRIK 20.00 h King Hannah + Camille Camille FRANKFURT ART BAR 12.00 h Jazz Classics GALLUS THEATER 19.00 h Die Dissonanten Tanten JAZZKELLER 20.00 h Swingsize Orchestra MOUSONTURM 18.00 h Gregor Praml trifft Paul Sies NACHTLEBEN 20.30 h Jimi Tenor & Band NEUES THEATER HöCHST 19.00 h The Cast
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Oliver Leicht & Efrat Alony
Mi
Wiesbaden
Mo
COLOS-SAAL 20.00 h Kinga Glyk
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Marian Kleebaum
04.
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Madison Beer DAS BETT 20.00 h Emma6 DIE FABRIK 20.00 h Jule Malischke FRANKFURT ART BAR 20.00 h Irish Music Session UNION HALLE 20.00 h Mighty Oaks
Frankfurt BATSCHKAPP 19.15 h Emilio DAS BETT 20.00 h Emotional Oranges NACHTLEBEN 20.30 h Milliarden
Mainz SCHICK & SCHöN 20.00 h Finn & Jonas SCHON SCHöN 20.00 h Juliana Blumenschein Quintett
Di
06.
Aschaffenburg
05.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Smash Into Pieces - supp.: Scarlet
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus
Frankfurt BROTFABRIK 20.00 h Max Prosa FRANKFURT ART BAR 20.00 h A Pocket Full Of Dreams NACHTLEBEN 20.00 h Mother‘s Cake ZOOM 20.00 h Caramelo
Mainz KUZ MAINZ 20.00 h Leslie Clio
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Qual William Maybelline THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Uli Kempendorffs Field
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Ätna THALHAUS E. V. 20.00 h thalhaus Jazz Session
Do
07.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars JAGDHOFKELLER 20.00 h Marianne et les Garçons
Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Ben Reel
Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Lisbeth Quartett DREIKöNIGSKELLER 20.00 h Euphorie & Mirror Monkeys
29. + 30.04.22 Friedberg - Stadthalle 01.06.22 Aschaffenburg - Stadthalle 09. + 10.06.22 Hanau - Congress Park 08. + 09.07.22 Offenbach - Capitol 03. + 04.09.22 Oberursel - Stadthalle Tour wird fortgesetzt!
& The CapiTal DanCe OrChesTra
Swingende Notwendigkeit
Frankfurt - Jahrhunderthalle
25.06.2022
Offenbach Capitol Theater
27.08.2022
Hanau - Amphitheater Das Beste aus 25 Jahren
20.10.2022
FFM - Jahrhunderthalle
TAO Drum 2023
11.02.2023
Frankfurt - Jahrhunderhalle
www.kbemmert.de
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Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam-Session - Opener: Jam-Circus
Offenbach BOGSIDE IRISH PUB 20.00 h The Hairy Tongues
Wiesbaden MARLEEN 20.00 h Alexander Hawkins Piano solo SCHLACHTHOF 20.00 h Fewjar
Fr
08.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h 32/20 Blues Band JAZZINSTITUT 20.30 h heimat@jazzinstitut: Quartertone - be:prepared KNABENSCHULE 21.00 h Somethingski Trio
Dreieich JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20.00 h Jam Session - After Hours
Frankfurt BROTFABRIK 20.00 h Sophie Zelmani DAS BETT 20.00 h Frau Doktor FRANKFURT ART BAR 20.00 h Friday Live Jazz JAZZKELLER 21.00 h Christoph Sänger Quartet feat. Wesley G MOSAIK 20.00 h Lazara Cachao Duo
Last Days Of April – Kulturclub schon schön Mainz
Bodo Wartke
12.05.2022
FRANKFURT ART BAR 20.00 h Marksmen GALLUS THEATER 19.00 h Benefizkonzert für die Ukraine GIBSON 21.00 h Urban Club Band JAZZKELLER 21.00 h Antoine Spranger Trio NACHTLEBEN 20.00 h Nervosa + Burning Witches PONYHOF 20.00 h The Imperial Mustard + The Black Cats Eye ROMANFABRIK 20.00 h Johanna Klein Quartett SANKT PETER 20.00 h Jack Botts
Mindj Panther* – Mousonturm Frankfurt HipHop-Balkan/Elektronic-Beats im Mousonturm: Die Romnja Sandra und Simonida Selimovic rappen unter dem Namen Mindj Panther* Die Wienerinnen richten sich gegen Diskriminierung und populistische Hetze, sabotieren rassistische Wahlkampf-Ansprachen und rufen junge Migranten und Migrantinnen zum Protest auf. Der Name des Duos leitet sich vom Romani Wort »Mindj« ab, ein Ausdruck für Vagina. Und wie das klingt? Zum Teil wirklich atemberaubend. Jetzt kann man das revolutionäre Rap-Duo im Mousonturm erleben. mp
Di., 12.4., 20 Uhr, Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, 069-4058950 www.mousonturm.de
Die Musik der schwedischen Band um Karl Larsson trifft uns immer wieder dahin, wo es besonders wehtut: ins Herz nämlich. Wer hier dann doch mal eine Hinwendung zu vermeintlich Aktuellem, zum State Of The Art erwartet, der kann lange warten. Last Days Of April machen immer noch das, was sie am besten können: herzzerreißende, folkige, euphorisierende Indie-Songs schreiben, die sogar Evan Dando so gut gefallen, dass er eine ihrer Platten mit einem Gastauftritt geadelt hat. Seit Mitte der Neunzigerjahre geht das nun schon so: Die Stockholmer Band Last Days Of April veröffentlicht eine um die andere Perle, wie aktuell das Album »Even The Good Days Are Bad«. Zehn Platten gibt es inzwischen schon. Und noch ins kein Nachlassen zu verspüren. »Egal, was es für Gefühle auslöst, lass sie kommen«, sagt Larsson über »Even The Good Days Are Bad«, gefolgt von dem Ratschlag: »Am besten klingt es laut.« Jetzt sind sie live im schon schön zu Gast! mp
Di., 19.4., 20 Uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 Mainz, 06131/8929843 www.schon-schoen.de
Musik
Mainz M8-CLUB 20.00 h Misanthropic, Orcus Patera, Plagueborne SCHON SCHöN 20.00 h Retrogott & Hulk Hodn
Offenbach Bieber WIENER HOF 20.00 h Rodgau-Jazz-Big-Band
Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.30 h ZSK
Sa
09.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Gazpacho + Pure Reason Revolution
Darmstadt
MOSAIK 20.00 h The Art of Duo + 1 NACHTLEBEN 19.30 h Who’s Mary & Are We Used To It PONYHOF 20.00 h Neuser ZOOM 20.00 h Vitalic
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Gloria Adé 22.00 h Bushfire HALBNEUN THEATER 20.30 h The Keep Quiet Blues Brothers Band HOFF-ART THEATER 20.30 h Lazara Cachao Lopez OETINGER VILLA 20.30 h Spark, Tides Denied, Suspect, Reflex
Frankfurt
Frankfurt
BAR JEDER SICHT 20.00 h Carlevaro Trio SCHON SCHöN 20.00 h Good Morning Yesterday
ALTE NIKOLAIKIRCHE 17.00 h Meditation Christof Lauer MOUSONTURM 20.00 h Ebow ZOOM 20.00 h Postmodern Jukebox
Nidderau
Mainz
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Backintime
SCHON SCHöN 20.00 h Imonolith
Rüsselsheim
Wiesbaden
WALHALLA IM EXIL 20.30 h David Helbock´s Random/ Control
So
10.
© Lara Aimée
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Zoe Wees DAS BETT 20.00 h Nico Laska FRANKFURT ART BAR 12.00 h Jazz Matinée MOSAIK 20.00 h Kristiana Roemer Quintett NACHTLEBEN 19.00 h Legion of the Damned NEUES THEATER HöCHST 19.00 h Les Brünettes
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Caro Trischler Trio THEATER RüSSELSHEIM 19.00 h Berlin Comedian Harmonists
Die Achtziger waren die ganz große Zeit der Sisters Of Mercy: Damals schrieben sie ihre ikonischen Hits. Songs wie »Temple Of Love« aus dem Jahr 1983, »This Corrosion« von 1987 oder »More« von 1990 sind bis heute bekannt – und die »Sisters« werden noch immer kultisch verehrt. Ihr prototypische Mischung aus Punk, Psychdelic-Rock und Gothic war in den Anfangstagen der 1980 in Leeds gegründeten Band wirklich neu: Andrew William Harvey Taylor alias Andrew Eldritch und Mark Frederick Pearman alias Gary Marx wollten einfach anders sein. Das hörte man schon ihrer ersten Single an, »The Damage Done«, ein minimalistisches, ungestümes Stück Musik, das den legendären BBC-Radio-DJ John Peel so faszinierte, dass er es in seiner Radiosendung gleich zwei Mal spielte. In den mittleren 1980er Jahren gab es kaum einen Alternativclub, in dem Freitagabend nicht »Temple Of Love« lief. Und heute? Aus der Urbesetzung ist nur noch Eldritch selbst mit dabei. Doch noch immer kann die stets in Leder gekleidete und von großen Sonnenbrillen abgeschirmte Band begeistern. Was kann man von so einem Abend in der Batschkapp erwarten? Jede Menge Trockeneins auf jeden Fall. Die klassischen alten Hits. Und eine Bühnenshow, die mal grandios ist, aber gelegentlich auch vollkommen uninspiriert. Man weiß es nie – bei den Sisters Of Mercy. mp
Mi., 20.4., 20 Uhr, Batschkapp, Gwinnerstraße 5, 60388 Frankfurt, 069/95218410 www.batschkapp.de
Darmstadt
JAZZKELLER HANAU 21.00 h Ax Genrich & Band
Wiesbaden
Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.30 h Stoned Jesus, Samavayo 20.00 h Nothing But Thieves
Mo
Miller Anderson Band – Wunderbar Weite Welt Eppstein
COLOS-SAAL 20.00 h Roachford GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Thom And The Wolves
DAS RIND 20.00 h Never Before & Wrong Location
The Sisters Of Mercy – Batschkapp
13.
Hanau
Mainz
ALTE OPER (MOZARTSAAL) 16.00 h Piano Panorama - Ein Tag im Zeichen der Klaviermusik, verschiedene Säle im Haus DAS BETT 20.00 h LIZ DREIKöNIGSKELLER 20.00 h Philipp Bradatsch FRANKFURT ART BAR 20.00 h TakeFour JAZZKELLER 21.00 h Peter Protschka Quartet
Mi
Aschaffenburg
Der Woodstock-Veteran ist zurück: Was mit Bands wie Blood Sweat & Tears, T-Rex, Mountain, Jon Lord & the Gemini Band, The Spencer Davis Group oder Deep Purple begann, ist immer noch nicht zu Ende: Miller Anderson, der 1965 von Schottland nach London kam, ist eine Legende, die endlich mal wieder mit der eigenen Miller Anderson Band auf Tour geht. Miller ist ein klassischer Blues-Rocker mit einem unverwechselbaren Stil. Und laut Miller ist dies die »beste Miller Anderson Band, die es je gab«. Und wenn er das sagt, dann wird es so sein. Zu erleben jetzt in Eppstein!
SCHLACHTHOF 19.30 h Landmvrks, Ten56, Resolve, Glassbone
Do
14.
mp
Do., 21.4., 20 Uhr, Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 65817 Eppstein/Ts., 06198/585506 www.wunderbar-weitewelt.de
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Die Planlosen Fünf - dp5
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars
Idstein
Frankfurt DAS BETT 20.30 h The Good The Bad and The Zugly - Support: The Dogs DIE FABRIK 20.00 h The Ocelots FRANKFURT ART BAR 20.00 h Pinapple Jukebox GIBSON 21.00 h Urban Club Band JAZZKELLER 21.00 h Jazzed:Up MOSAIK 20.00 h Janet Taylor & Word Up Band NACHTLEBEN 21.00 h Alex Im Westerland ZOOM 20.00 h Joep Beving
Fr
SCHEUER 20.00 h Glitter Twins
Mainz ALTES POSTLAGER 19.45 h Moscow Death Brigade, Stage Bottles M8-CLUB 20.30 h Lost and Found, River Song
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam-Session - Opener: Frank Mahler
Rüsselsheim DAS RIND 19.00 h Symphonic Power Alliance mit Serenity, Sascha Paeth‘s Masters Of Ceremony, Victorius
11.
15.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Heiner Herchenröder JAZZINSTITUT 20.30 h Richard Koch Quartett
Frankfurt JAZZKELLER 21.00 h The Tony Lakatos Organization NACHTLEBEN 20.00 h Jake Isaac PONYHOF 18.30 h Tilman Pörzgen
Offenbach HAFEN2 22.00 h The Grizzled Mighty
MADEMOISELLE
NICOLETTE
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Three For Silver STADTKIRCHE 19.30 h Carl Wittigs Aurora Oktett
Etepetete Tour
Frankfurt DAS BETT 19.30 h Orphand Land - Supports: Dead Venus & Ring of Gyges NACHTLEBEN 20.00 h Tonbandgerät
23.04.22 FRANKFURT Fraport Arena
02.05.22 FRANKFURT Jahrhunderthalle
06.05.22 FRANKFURT Jahrhunderthalle
17.05.22 FRANKFURT JHH Club
Mainz KULTURCAFE UNI MAINZ 20.00 h Sir Reg, Decent Criminal SCHICK & SCHöN 20.00 h Rogue Result SCHON SCHöN 20.00 h Matthias Vogt Trio feat. Maren Kips
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Dÿse
Di
12.
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h White Lies - Special Guests: Charming Liars BROTFABRIK 20.00 h Akua Naru DIE FABRIK 20.00 h Wolf Schubert-K & Friends FRANKFURT ART BAR 20.00 h Texas House Band MOUSONTURM 20.00 h Mindj Panther* - Sandra und Simonida Selimovic
Mainz SCHON SCHöN 20.00 h M.Byrd
Foto: Sebastian Konopix
NACHTLEBEN 20.00 h Cruzados
26.06. + 27.+28.12.22 28.05.22 FRANKFURT Jahrhunderthalle FRANKFURT Festhalle TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten VVK-Stellen TICKETHOTLINE 06073 722-740
www.strandgut.de | Strandgut 04/2022
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Musik
16.
Sa
Aschaffenburg
Mo
18.
FRANKFURT ART BAR 20.00 h jazzed up JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Kerstin Ott
Darmstadt
COLOS-SAAL 20.00 h Igels
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Gnome
Darmstadt
Dreieich
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Urban Fox 22.00 h Pentastone + Mess Up Your DNA + Monosphere
Frankfurt FESTHALLE 20.00 h Shindy JAZZKELLER 21.00 h Champian Fulton Trio
Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Tom Jet - me, my guitars & my favorite songs
Offenbach HAFEN2 19.30 h lilly among clouds
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So Bad Vilbel
ALTE MüHLE 11.00 h The International Trio
Frankfurt DAS BETT 20.00 h Elfmorgen - Support: Lulu & die Einhornfarm & Frau Ruth DREIKöNIGSKELLER 20.00 h From 7to7 FRANKFURT ART BAR 12.00 h Jazz Minds
JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 19.00 h The International Trio featuring Olivier Franc
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Gotthard - special guest: Magnum DAS BETT 20.00 h Igorrr FRANKFURT ART BAR 12.00 h Swingstars ZOOM 20.00 h Julian le Play
Mainz SCHICK & SCHöN 20.00 h Ryan Tennis SCHON SCHöN 20.00 h Déjà-vu
Offenbach HAFEN2 16.00 h Endz
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Ultha, Unru
Di
Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Last Days Of April, Citizen Tim
Mi
20.
Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h The Skatalites GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Tobias Vorwerk
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h The Sister of Mercy - Special Guest: Hugs Of The Sky GIBSON 19.00 h Omah Lay INTERNATIONALES THEATER 20.00 h Ayfer Vardar & Coskun Karademir JAZZKELLER 21.00 h The New York Jazz Partners NACHTLEBEN 20.00 h Konvent ZOOM 20.00 h 01099
Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Jeb Loy Nichols
19.
Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.00 h Acht Eimer Hühnerherzen SCHLACHTHOF 20.00 h Say Yes Dog 20.00 h The Baboon Show, Shirley Holmes
Do
21.
Offenbach
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus STADTKIRCHE 19.30 h Nathan Ott Quartett
HAFEN2 16.00 h UV-TV
Frankfurt
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session - Opener: Blackhouse Bluesband
Wiesbaden
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars
Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Miller Anderson Band
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Fiddler´s Green DAS BETT 20.00 h Recycler & Meet Loaf DIE FABRIK 20.00 h Foolhouse Bluesband FRANKFURT ART BAR 20.00 h Open Stage GIBSON 21.00 h Urban Club Band PONYHOF 19.00 h Dexter
KULTURSTäTTE MONTA 20.00 h Sandra Weiss Quintett SCHLACHTHOF 20.00 h The War On Drugs, Lo Moon
Fr
22.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Psycho Sexy
Darmstadt 806QM 19.30 h The Clockworks CENTRALSTATION 20.00 h William Fitzsimmons GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Aljosha Konter 22.00 h Beni Fahr OETINGER VILLA 20.30 h Hysterese, Choke Boy
Frankfurt
Mainz KURFüRSTLICHES SCHLOß 20.00 h Lord Of The Lost,
© Märta Spång
Darmstadt
SCHON SCHöN 20.00 h Betterov
BATSCHKAPP 20.00 h badmómzjay
BROTFABRIK 20.00 h Berlin Boom Orchestra DAS BETT 20.00 h ZSK - Support: Hafensaengers & Smile And Burn FESTHALLE 19.00 h Ghost FRANKFURT ART BAR 20.00 h Friday Live Jazz GETHSEMANEKIRCHE 20.00 h Jazzgeschichten VII: Bob Degen NACHTLEBEN 19.00 h Shawn James + Support: Gravedancer
Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.00 h Proper. / Lobsterbomb SCHLACHTHOF 20.00 h The Notwist THALHAUS E. V. 20.00 h Dunja Koppenhöfer
So
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Schulthi & friends
Offenbach
The Notwist – Schlachthof Wiesbaden
Sandra Weiss Quintett – Kulturstätte Monta Wiesbaden Die Schweizer Altsaxofonistin und Fagottistin Sandra Weiss hat in New York ein außergewöhnliches Quintett zusammengestellt. Das Ensemble klingt erfrischend anders, schreibt der kanadische Jazzpianist und Musikkritiker Stuart Broomer: »Die Instrumentierung lässt auf eine konventionelle Jazzgruppe schließen, aber diese Illusion endet mit der ersten Note. Das Hauptaugenmerk liegt weniger auf einer Melodielinie als vielmehr auf den Details der Klänge, die zum zentralen Element der Musik heranwachsen … All dies ist unterlegt von einer je nach Stück variierenden Grundkraft, die plötzlich eine unerwartete Eigendynamik entwickeln kann …« Willkommen in der Welt des Klangs, von Formen, Farben, Intensitäten und Dichten. Ein überaus besonderes Klanguniversum, jetzt erstmals live in Europa! mp
Do., 21.4., 20 Uhr, Kulturstätte Monta Wiesbaden, Schulberg 7-9 , 65185 Wiesbaden, 0611/7102526 www.kulturstaette-monta.de
Strandgut 04/2022 | www.strandgut.de
CAPITOL THEATER 20.00 h Keshi
Rüsselsheim
Es war das vierte Album »Shrink«, mit dem die 1989 gegründete Weilheimer Band The Notwist ihren Stil grundlegend veränderte. Damals hielt Elektronisches Einzug, wo früher verzerrte Gitarren das Sagen hatten. Die Freiheit, Jazz, Pop und Hardcore zu mischen, hatten sie sich schon früher genommen, doch plötzlich klangen sie ganz anders, weltgewandt und selbstbewusst, mischten College-Rock, Jazz und Elektronik, Pop und Experiment, Rockgitarren und Jazzbläser. Einige Alben haben The Notwist seitdem veröffentlicht, wunderbare Werke wie das 2002 erschienene Opus »Neon Golden« oder auch »The Devil, You + Me« im Jahr 2008, auf denen die Oberbayern immer wieder zeigten, wie avanciert und vielschichtig ihr Musikverständnis ist. Aus Oboen, Trompeten, Gitarren, Piano und zarter Elektronik ist diese Musik gemacht, die zwischen Indie-Pop, Dub und Jazz mäandert – umschwebt wird von der warmen Stimme Markus Achers. In Wiesbaden stellen sie nun ihr aktuelles Album »Vertigo Days« vor: ein schillerndes Werk zwischen DreamPop, Elektronik, Krautrock und betörendverstörenden Balladen. Gerade live immer ein wirkliches Ereignis! mp
Sa., 23.4., 20 Uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 0611/97445-124 www.schlachthof-wiesbaden.de
DAS RIND 20.00 h Heroes
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h In Extremo, Russkaja 20.00 h Knochenfabrik
Sa
24.
Frankfurt DAS BETT 21.00 h DeWolff - Support: The Grand East FRANKFURT ART BAR 20.00 h Pia And The Ambassadors INTERNATIONALES THEATER 18.00 h Frankfurter Klezmer Band JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Imminence NEUES THEATER HöCHST 19.00 h Georgette Dee PONYHOF 18.30 h Vinta + NuKingCrownz
Mainz FRANKFURTER HOF 20.00 h The Disorientalists
Offenbach HAFEN2 16.00 h Phia, Partner, Gazelle & The Bear
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h J´Used
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h God Is An Astronaut, Barrens
Mo
25.
Frankfurt
Nidderau
|
DAS RIND 20.00 h Bonsai Kitten, Pain City & Who Killed Janis
Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Rainer Weisbecker
30
Rüsselsheim
23.
Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h Ann Vriend
Darmstadt AGORA 20.00 h Halleluja Singers CENTRALSTATION 20.00 h Les Brünettes GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h The Enfys 22.00 h Colored Surge + Pulswerk + Unknown Voyage JAGDHOFKELLER 20.00 h Bessunger Frühlingserwachen m Belleville Cats KNABENSCHULE 21.00 h Mama Limón
Frankfurt DREIKöNIGSKELLER 20.00 h The Bonobos FRANKFURT ART BAR 20.00 h Peter Glessing Swingtett NEUES THEATER HöCHST 20.00 h Georgette Dee ZOOM 20.00 h Pöbel MC
Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Kings Cotton
Mainz KURFüRSTLICHES SCHLOß 20.00 h Versengold SCHON SCHöN 20.00 h Tuvaband
ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20.00 h Stephan Sulke BATSCHKAPP 19.30 h GReeeN DAS BETT 20.30 h Skiltron DIE FABRIK 20.00 h The Horst Session #57 feat: Er & Er NACHTLEBEN 19.30 h Bloodhype
Mainz KULTURCAFE UNI MAINZ 20.30 h Tré Burt, Eamon McGrath, I am Jo SCHICK & SCHöN 20.00 h The Prussians SCHON SCHöN 20.00 h Grey Paris
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Fritzi Ernst
Di
26.
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Brian Fallon and the Howling Weather - Support: Chris Farren / Jesse Malin FRANKFURT ART BAR 20.00 h Christian Rannenberg JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Dead Can Dance NACHTLEBEN 20.00 h Zartmann
Wiesbaden KUNSTHAUS 20.00 h improvisohrium SCHLACHTHOF 20.00 h Woodkid
Mi
27.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Skerryvore
Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Ásgeir
Musik Frankfurt
Wiesbaden
ALTE LIEBE 20.00 h Hop Jazz Group DAS BETT 20.00 h Matthew Mole - Support: Hollie Col DIE FABRIK 20.00 h Haberecht 4 DREIKöNIGSKELLER 20.00 h March FRANKFURT ART BAR 20.00 h Gar Du Jazz Francfort JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Dead Can Dance NACHTLEBEN 20.00 h Billy Raffoul ROMANFABRIK 20.00 h Marc Copland Quartett feat. Mark Feldman
KREATIVFABRIK 19.30 h Church Girls / Cool Living THALHAUS E. V. 20.00 h Evi Niessner
Do
28.
Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Latvian Blues Band
Frankfurt BATSCHKAPP 19.00 h Living The Darkness Tour m. Blutengel, Hocico, Chrom, Amduscia, x-Rx DAS BETT 20.00 h Eisfabrik
FRANKFURT ART BAR 20.00 h »Movie Songs« m. Berry Blue Trio GIBSON 21.00 h Urban Club Band NACHTLEBEN 20.00 h Matze Rossi & Band + Support: Jenobi ZOOM 20.00 h Mine
Mainz KUZ MAINZ 19.30 h Berge M8-CLUB 20.30 h Jacques Stotzem SCHICK & SCHöN 20.00 h Fellaws Kingdom SCHON SCHöN 20.00 h Hi! Spencer
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Cliff Stevens Band THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Melissa Aldana Quartet
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Giant Rooks THALHAUS E. V. 20.00 h Evi Niessner
Fr
29.
Darmstadt
Hanau
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h High South
JAZZKELLER HANAU 21.00 h Die acht Ohren
KELLER-KLUB 20.30 h Gregor McEwan
Idstein
Frankfurt
SCHEUER 20.00 h Randy Hansen Band
Darmstadt 806QM 19.00 h Lui Hill JAZZINSTITUT 20.30 h Outline 22 by Uli Partheil OETINGER VILLA 20.30 h Pogendroblem // HC Baxxter
Frankfurt DAS BETT 20.00 h Boppin’ B FESTHALLE 20.00 h Tool FRANKFURT ART BAR 20.00 h Friday Blues Night FRANKFURTERSALON 19.30 h Wiesner | Krupp JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Joe Bonamassa LOTTE LINDENBERG 21.30 h Gregor McEwan ZOOM 19.00 h Fooks Nihil 20.00 h Get Well Soon
Mainz KULTURCAFE UNI MAINZ 21.00 h Norbert Scholly SCHON SCHöN 20.00 h The Magic Mumble Jumble
Offenbach HAFEN2 20.00 h Gym Tonic
Rodgau MAXIMAL 20.00 h Biber Herrmann & Anja Sachs
Rüsselsheim DAS RIND 20.30 h TV Smith
Weiterstadt KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20.00 h Urban Folk Junkies
Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Madsen 20.00 h Äl Jawala
© Carles Roig
30.
Sa
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Jamaram meets Jahcoustix
Bad Vilbel
TV Smith – Das Rind Rüsselsheim
ALTE MüHLE 20.30 h Ryan & Friends
Über all die schicken jungen Punks mit neuen Schuhen und lukrativen Plattenverträgen sangen schon die Rebellenrocker von The Clash vor Dekaden in einem ihrer packendsten Stücke. TV Smith, der ehemalige Sänger der Adverts, ist alles andere als ein junger Punk. Zudem stand er viele Jahre ohne Plattenvertrag da. Doch weil Punk für Smith kein Musikstil sondern eine Lebensphilosophie ist, muss es ja irgendwie weitergehen. Die Vergangenheit des sympathischen Musikers kurz gefasst: Im Londoner Punk-Sommer 1977 machte ihn sein Hit »Gary Gilmour’s Eyes« zum Star: die Geschichte eines zum Tode verurteilten Mörders, der seine Netzhaut zur Transplantation freigegeben hatte. In schneller Folge erschienen zwei Alben, die heute zu den Klassikern des Genres zählen. »Es war typisch für diese schnelle Zeit, dass Bands nicht länger als zwei oder drei Jahre bestanden«, erzählt Smith heute. Dass Smith in Deutschland bis heute nicht vergessen ist, hat er auch den Toten Hosen zu verdanken. Im Jahr 2001 ist das Album »Useless. The Very Best Of TV Smith« erschienen, eingespielt von den Düsseldorfer Punk-Stars als Background-Band. Sein einigen Jahren erscheinen Smiths Alben auch bei dem Label der Rheinländer. Jetzt ist TV Smith im Rind zu Gast. Wahrscheinlich nur mit seiner Akustik-Gitarre, aber sicher mit jeder Menge Wut und Power. Mit dabei hat er neue Lieder über ein neues England, das nicht erst seit dem Brexit tief gespalten ist – und dessen Sozialsystem schon vor Corona bröckelte. mp
Fr., 29.4., 20.30 Uhr, Das Rind, Mainstraße 11, 65428 Rüsselsheim am Main, 06142/81680 www.dasrind.de
ALTE OPER (GROßER SAAL) 20.00 h hr-Bigband und Roberto Fonseca BATSCHKAPP 19.30 h Roy Hammer und die Pralinees DREIKöNIGSKELLER 20.00 h Bleakness FESTHALLE 20.00 h The Chainsmokers FRANKFURT ART BAR 20.00 h Tanz in den Mai m. Jive Five JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Anneke van Giersbergen 20.00 h Chris Norman & Band
Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Back Yard 28
Mainz M8-CLUB 21.00 h Echological, Triggered
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Tanz in den Mai mit Coleslaw
Offenbach HAFEN2 20.00 h Ryan Tennis
Rodgau MAXIMAL 20.00 h Iontach
Weiterstadt KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20.00 h Tanz in den Mai mit Jukebox 22 und DJ Hans Jürgen
APR 22 Di. 5.4.2022, 10 & 16 Uhr DAS ROTKÄPPCHEN Theater für Kinder ab 4
Mi. 6.4.2022, 10 & 16 Uhr DAS LIED DER GRILLE
hr-Bigband und Roberto Fonseca – Alte Oper Frankfurt
Theater für Kinder ab 6
Der kubanische Pianist Robert Fonseca, 1975 in Havanna geboren, wurde als Vertreter von Rubén González durch den Buena Vista Social Club bekannt und spielte im Orchester von Ibrahim Ferrer, mit dem er weltweit auftrat. Doch das kubanische Erbe ist nur ein Strang seiner Musik: Er arbeitete mit Carlinhos Brown, Herbie Hancock oder Wayne Shorter und überzeugte 2007 mit seinem Album »Zamazu«. »Es handelt sich schlicht um ein Meisterwerk«, schrieb damals »Jazzthetik«. Mit dem Werk »At Home« aus dem Jahr 2015 erkundete er die musikalischen Brücken zwischen Mail und Kuba. Jetzt ist der inzwischen weltweit gefeierte Jazz-Pianist zusammen mit der Bigband des Hessischen Rundfunks in der Alten Oper zu Gast, um sein stilbildendes Werk vorzustellen. Motto des Abends: »Cuba 2.0«. mp
Sa., 30.4., 20 Uhr, Alte Oper, Großer Saal, Opernplatz 1, 60313 Frankfurt, 069/13400 www.alteoper.de
Do. 7.4.2022, 20 Uhr OHNE ROLF Seitenwechsel
Sa. 9.4.2022, 20 Uhr AUS DEM NICHTS
Schauspiel nach dem Film von F. Akin
Mi. 27.4.2022, 20 Uhr SRI LANKA
Multivision mit Barbara Vetter
Do. 28.4.2022, 20 Uhr TIMO WOPP Ultimo
Fr. 22.4. bis So. 15.5.2022 20. DREIEICHER MUSIKTAGE Infos & Tickets: 06103 - 6000 0 Weitere Veranstaltungen: www.bürgerhäuser-dreieich.de
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MUSEEN Ansichtssachen >> Verlängert: Bis zum 25. September wurde die Laufzeit für die Sonderausstellung »Mission Rimini. Material, Geschichte, Restaurierung. Der Rimini-Altar« im Liebieghaus nun ausgedehnt. Das nach umfangreicher Restaurierung wieder zu sehende Kunstwerk ist ein Hauptwerk der Sammlung und weltweit eines der bedeutendsten spätmittelalterlichen Skulpturenwerke aus Alabaster. www.liebieghaus.de >> Die promovierte Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin, Autorin und Dozentin Christina Anna Lanzl vertritt die in die Elternzeit verabschiedete Leiterin des Museums Sinclair-Haus Kathrin Meyer. Lanzl war zuletzt im Oberpfälzer Künstlerhaus in verantwortlicher Position, und davor mehrere Jahre in den USA unter anderem als Gründer- und Leiterin des Urban Culture Institute in Boston und Berlin. www.kunst-und-natur.de >> Zusammenarbeit: Das Frankfurter Filmmuseum (DFF) und die Wiesbadener Murnau-Stiftung arbeiten enger zusammen. So erhält das filmportal.de des DFF alle Filmanfänge aller 180 von der Murnau-Stiftung bereits digitalisierten Filme. www.dff.film >> Jahresbilanz: Im ersten Jahr nach seiner Wiedereröffnung meldet das Jüdische Museum Frankfurt 45.000 Besucher bei seinen Ausstellungen und Veranstaltungen. Knapp die Hälfte davon kam zu den Ausstellungen »Die weibliche Seite Gottes« und »Unser Mut«. Noch weit intensiver ist die digitale Kommunikation mit derzeit wöchentlich rund 30.000 User*innen. www.juedischesmuseum.de >> Es kann nicht mehr lange dauern: Ein Jahr nach dem Beginn der Umbauarbeiten sind die ersten bekannten Skulpturen zurück im Städelgarten. Weitere (neue) werden bald folgen, sodass seiner Wiedereröffnung im Sommer nichts mehr im Wege steht. www.staedelmuseum.de >> Gut Lachen. Die Caricatura-Ausstellung »Teuflische Jahre« gehört zu den acht neuen künstlerischen Projekten, die der Kulturfonds Frankfurt RheinMain im sogenannten Kleinen Verfahren fördert. Klarer Fall, dass die vom 13. Oktober 2022 bis zum 19. März 2023 anstehende Schau der Satirezeitschrift Pardon gewidmet ist. www.kulturfonds-frm.de
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Ein Schandfleck für das Parlament Das Museum Sinclair-Haus steuert die Zukunft mit »Wandelmut« an
© ??????
So aktuell, wie es der Titel »Wandelmut« in diesen Tagen nahelegt, wollten sie gewiss nicht sein im Bad Homburger Museum SinclairHaus. Der Krieg in der Ukraine hat die gesamte Wahrnehmung der Welt binnen weniger Tage spürbar verändert, wenn nicht auf den Kopf gestellt. Und natürlich auch die Ausstellungsmacher überrascht. Gleichwohl gewinnt ihr Ziel, kreative Wege zur Lösung der ökologischen und gesellschaftlichen Krisen zu finden, unter den sich wandelnden Vorzeichen sogar an Relevanz und Eindringlichkeit. Eine Veranstaltung, die sich das Zitat des US-amerikanischen Therapeuten Steve de Shazer »Über Probleme reden, schafft Probleme, über Lösungen reden schafft Lösungen« zum Leitmotiv macht, kann gar nicht anders. Buchstäblichen Wandelmut beweist das Museum Sinclair-Haus indes zunächst einmal selbst, verlässt es mit seinem Konzept doch die vertraute Bahn herkömmlicher Ausstellungspraxis. Die Veranstaltung »Wandelmut« ist denn auch eher ein Projekt als eine Schau, wiewohl es im Obergeschoss des zweistöckigen Gebäudes noch recht klassisch zugeht. Erst das Parterre macht den Unterschied: Hier wird unter dreimaligem Programmwechsel im Projektzeitraum (bis Sept.) ganz wesentlich über Machbares und ZuMachendes kommuniziert. Etwa in einem Klimawandelparlament. Dazu aber später. Also erstmal rauf in den ersten Stock, der unter vornehmlich ökologischen Fragestellungen vier zeitgenössische künstlerische Positionen zum Thema Wandel und Transformation vorstellt. So widmet sich eine Arbeit der in Berlin lebenden Künstlerin Antje Majewski dem, was man in Städten gemeinhin als einen Schandfleck bezeichnet. Ein ohne jedes äußerliche Zutun sich aus einer Brache zu einem »locus
Strandgut 04/2022 | www.strandgut.de
amoenus« (lieblichen Ort) wandelndes autonomes Ökosystem, das sie nach einem gescheiterten Bauprojekt im Berliner Wedding über viele Monate belauscht und beobachtet hat und hier mit Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen und einem Video dokumentiert. Der in Lissabon lebende österreichische Fotograf Herwig Turk hofiert in seinem Beitrag »Anamnese einer Landschaft« den als König der Alpenflüsse geltenden Wildwasserfluss Tagliamento im Friaul, dessen Flussbett sich durch mäandernde Kies- und Sandbänke ständig verändert. Eine einmalige Landschaft mit einer überdurchschnittlichen Diversität an Pflanzen und Tieren, der allerdings auch Positionen der hier lebenden Menschen entgegengestellt werden, die weniger die Idylle als das Problem von Überschwemmungen kümmert. Schon auf der Biennale in Venedig war das Architekturbüro Studio Ossidiana mit seiner »Stadt der Vögel« präsent, die aus teils traumhaft schönen Modellen von bedarfsgerechten Vogelbehausungen, aber auch historischen Modellen besteht. Eine »Kulturgeschichte der Mensch-Vogel-Beziehung«, so Sinclair-Chefin Kathrin Meyer. In der abschließenden »Lounge des Wandels« gehen Kurator Lukas Feireiss und der Architekt Leopold Banchini den Ideen des US-Amerikaners Lloyd Kahn nach, ein Pionier der amerikanischen Gegenkultur der Sechziger und des nachhaltigen Bauens. Das Erdgeschoss hingegen ist als »Wandelsalon« deklariert, in dem – ganz in der vermuteten aufklärerischen Tradition des geschichtsträchtigen Wohnhauses – an ausgewählten Terminen zu Begegnungen und Gesprächen mit Künstlern und Experten von drei einander ablösenden Gruppen eingeladen wird. Der selbstgewählte Anspruch: Globale Themen auf der Ebene des
Alltags verhandeln – in der eigenen Stadt, im eigenen Leben. Den Auftakt machen die sich im Schulterschluss präsentierenden Initiativen »metagarten« (Hamburg) und »helfersyndrom« (Offenbach) mit ihrem Projekt »Klimaparlament Rhein-Main« (bis 8. Mai), das sich als eine »Ständige Vertretung sämtlicher Wesen und Unwesen« der Region begreift. Und das heißt, nicht nur der Mensch – der am allerwenigsten –, sondern auch Tiere, Pflanzen, Gewässer, Landschaften, aber auch Radwege, der Öffentliche Nahverkehr, selbst das Auto in der Region (und jetzt wohl jetzt auch die militärische Sicherheit), sollen hier zu Wort kommen, so sie Fürsprecher und Fürsprecherinnen unter den Besuchern finden. Die Übernahme solcher Patenschaften impliziert auch das Verfassen eines Apells für das gewählte Wesen oder Unwesen. Wie man mitmachen kann, weiß die Homepage, siehe unten Einer Idee des französischen Soziologen und Philosophen Bruno Latour (»Das Parlament der Dinge«) folgend haben »metagarten & helfersyndrom« bereits 1990 im Hamburger Kampnagel ein Klimaparlament veranstaltet und in konkrete Forderungen an die Hamburger Politik umgesetzt. Ähnliches soll zum Abschluss im September in Frankfurt geschehen, wahrscheinlich im Senckenberg Naturmuseum – und leider nicht in der Paulskirche. Vom 11. Mai bis 19. Juni geht es im Wandelsalon um das Gärtnern und im Anschluss (22. Juni bis 31. Juli) entwickelt das soziokulturelle Forschungsprojekt »UND« der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) konkrete Projekte für Bad Homburg und die Region. Darüber aber zu gegebener Zeit. Bis 31. Juli 2022: Di., 14–20 Uhr; Mi.–Fr., 14–19 Uhr; Sa., So., 10–18 Uhr www.kunst-und-natur.de
MUSEEN
Stand: 03/2022, Änderungen vorbehalten
Apfelweinseligkeit vor der Blechküche Der 13. Sammlerraum im Historischen Museum ist eine Wundertüte Frankfurter Bekleidungsgeschäfte weisen. Ringsum an den Wänden finden sich Gemälde, Fotografien und Münzen: Porträts von Frankfurter Persönlichkeiten, das Bild in Ölüber eine kampierende Nomadenfamilie (Hasselhoff), eine Ansicht des Stadtwaldes (Karl Günther Burnitz), eine Schwarzweiß-Fotoserie von Frankfurter Apfelweinschenken und -trinkern aus dem Jahr 1964 von Reinhold Kahn, eine in Bunt über einer Höchster Gießerei und drei Medaillen aus der numismatischen Abteilung mit dem größten Sohn der Stadt, darunter die zu seinem Zweihundertsten entstandene von 1949. Eine besondere Geschichte hat auch das Burnitz-Gemälde des Frankfurter Stadtwalds, das der 1939 geflüchteter jüdischer Juwelier Etter zurücklassen musste, und von der Stadt und seinem Nazi-OB Krebs für die Amtsstube requiriert wurde. Das Historische Museum hat das stimmungsvolle Bild 2019 an einen Enkel des Juweliers restituiert, über eine Auktion kam es als private Schenkung zurück. Hingucker der besonderen Art in dieser Exponaten-Wundertüte sind zwei super erhaltene Puppenstuben aus den 60er Jahren, wobei man sich tatsächlich wundert, wie sorgsam die Kinder mit diesem Spielzeug umgegangen sein mögen. Die perfekte Blech-Küche hat einfach alles was die gute Hausfrau braucht. Aber auch das Wohnzimmer mit versammelter Familie um den Mittagstisch lässt es an nichts fehlen.
38 MUSEEN WILLKOMMEN ZURÜCK! MUSEUMSUFER CARD
1 JAHR 89 € MUSEUMS UFER
Die Stauferkapelle befindet sich an der Mainfront im vielteiligen Komplex des Historischen Museums Frankfurt. Von dessen Obergeschoss spannt sich beim Blick aus dem Fenster ein Panorama, das von der EZB über Maintower und Dreikönigskirche bis zur Deutschordenskirche und weiter reicht. Dass schon dieser versteckte Ausblick allein den etwas labyrintischen Weg in den dritten Stock der Stauferkapelle lohnt, scheint sich herumgesprochen zu haben. Sonst hätte das Museum wohl nicht die Schautafel mit den Informationen zu allen historischen Gebäuden angebracht, die es von hier zu orten gibt. Allerdings steuern die meisten hier oben den 13. Sammlerraum des als Sammlermuseum eingerichteten Gebäudes an. Während die anderen zwölf über das Gebäude verteilten Räume verdienten Stiftern, Sammlern und Förderern des Frankfurter Stadtmuseums gewidmet sind, finden in diesem die jährlich wechselnden Sonderausstellungen mit neuen Sammlergaben statt. Ein keinem Thema, keinem Motto zugeordnetes Sammelsurium von oft aus Zufall entdeckten Gegenständen, die Museumsfreunde dem HMF vermachten. In der im März eröffneten neuen Schau werden rund ein Dutzend Positionen mit 80 Expoanten gezeigt, wobei der erste Blick auf drei in der Raummitte gehängte Kleidungsstücke fällt, darunter auch ein Matrosenanzug für Kinder. Bei Neumünster auf dem Dachspeicher eines Rittersguts hat die Frankfurterin Lina Hirschberg einen Truhenkoffer mit besterhaltenen Kleidern aus dem Zehner- und Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt, deren Labels auf seinerzeit namhafte
Lorenz Gatt Achtung neue Öffnungszeiten: Di.–So., 11–18 Uhr www.historisches-museum-frankfurt. de
Mehr Informationen auf museumsufer.de
© HMF/Horst Ziegenfusz
www.strandgut.de | Strandgut 04/2022
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MUSEEN
Jedes Bild ein Widerstand »Kunst für Keinen« aus der Nazizeit in der Kunsthalle Schirn
Hannah Höch, Das Ende, 1945 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Willi Baumeister, Mann mit Spitzbart II, 1941, Privatsammlung © Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart/VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Diese Ausstellung zeigt etwas Unsägliches. Es ist die Kunst von 14 Künstler*innen, die während des Nationalsozialismus nicht geflohen, sondern geblieben sind. Obwohl ihre Bilder 1937 in der Münchner Schau »Entartete Kunst« auftauchten. Obwohl ihre Werke diffamiert und beschlagnahmt wurden. Obwohl sie Kommunist*innen waren und im Gefängnis und Konzentrationslager landeten. Sie bekamen kein Papier, keine Farben, sie hatten kein Geld. Sie sind geblieben und haben keinerlei Nazi-Propagandakunst abgeliefert, das Gegenteil ist der Fall. Sie haben wie beispielsweise Lea Grundig, Hans Uhlmann, Edmund Kesting und Franz Radziwill sehr wohl Bilder extrem politischen Gehaltes gemalt, auch Hannah Höch hat das getan, derweil Otto Dix, durch seine scharfkantigen sozialund kapitalismuskritischen Werke berühmt geworden, plötzlich den Bodensee als Topos ins Auge fasste.
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Sie werden sogar Mitglieder in der Reichskulturkammer der bildenden Künste. Wie geht das? Wie geht das in einer Zeit, in der Künstler*innen aus rassistischen und politischen Gründen in Konzentrationslagern ermordet wurden? Die Antwort auf diese Brüche, auf diese Widersprüche, die diese Schau gibt, kann nur biografisch differenzieren. Ambivalenz, Differenz, innere Emigration, sind die Stichworte, die in der Rezeption dieser Arbeiten – und ihrer Künstler*innen als Zuschreibungen dienen. In der extremen politischen Unterdrückung einer totalitären Diktatur, die sich auch das Kulturleben unterwarf, sind sie die irrlichternden Flammen, die man nun durch ein biografisches Gerüst einzufangen sucht. Es sind künstlerische Suchbewegungen durch den leidvollsten Zustand überhaupt, durch den Krieg. Und flackernd beginnt auch die Ausstellung mit Bildern von Jeanne Mammen, die wir noch gut als »Sturmfrau« in Erinnerung haben, mit ihren wundervoll- bissigen Varieté – »Flappergirls« aus dem Berlin der 1920er Jahre, die alle ein bisschen so aussehen als hätten Marlene Dietrich und Colette Modell gestanden. Jetzt begibt sie sich auf die Spuren von »Guernica« von Pablo Picasso, ihre Gemälde glühen in dunklen Farben und spitzen For-
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men, als könne man sich an ihnen verletzen, extrem eindrucksvoll, sehr plakativ. Später, als Leinwände und Farben unerschwinglich wurden, formte sie Skulpturen aus Karton, Kopfplastiken zumeist, »Der Teufel« ist eine davon. Der zu diesem Zeitpunkt bereits international gerühmte Willi Baumeister wird 1933 aus seiner Professur an der Frankfurter Städelschule entlassen und kann noch in Frankreich, Großbritannien und der Schweiz ausstellen. Zusammen mit Oskar Schlemmer arbeitet er im Labor eines Wuppertaler Lackfabrikanten. Später entstehen Zeichnungen zum Gilgamesch Epos, aber die Schirn zeigt auch seine sehr ironisch-politischen übermalten Postkarten. und einen übermalten Arno Breker, »Der Rächer«. Seine Schülerin Marta Hoepffner ist die nächste, die das Städel verlassen wird. Sie eröffnet in Frankfurt eine »Werkstätte für künstlerische Fotoaufnahmen«, verdingt sich in Brot-Jobs und widmet sich der fotografischen Avantgarde. Hier sind ihre Aufnahmen in der von Man Ray und Lee Miller geschaffenen Solarisationstechnik ausgestellt. Noch 1941 beharren ihre Arbeiten auf der revolutionären Tradition der modernen Frau der 1920er Jahre. 1944 zerstören die Nazis das Studio, sie schlüpft in Hofheim unter. Eine voltenreiche Kunstbiografie weist der Maler Franz Radziwill auf, der sich zunächst der NSDAP andiente, mit seinen expressionistischen Gemälden und den
Verrätselungen des magischen Realismus seiner Werke aber in keiner Weise deren Kunstideal entsprach. Seine Bilder – giftige grüne Himmel, schwarzes Wasser, abstürzende Flugzeuge – wurden als entartete Kunst beschlagnahmt. Dieses Schicksal teilte er auch mit dem Bildhauer und Maler Edmund Kesting, von dem wahrhaft apokalyptische Fotomontagen der Trümmerlandschaft um die Dresdner Frauenkirche zu sehen sind, um die ein Skelett tanzt. Es ist eine Kunst, die in ihrer Entstehungszeit ohne Publikum geblieben ist. Eine Kunst, die nicht ausgestellt und gehandelt werden durfte, die ausgeschlossen war von Museen und Galerien. Diese bewegende Schau in der Schirn ist jetzt zu Zeiten des schrecklichen Krieges in der Ukraine ein Spiegel, in den wir blicken. Wir sehen, was Unterdrückung, Tod, Zerstörung, Wut, Angst mit den Künstler*innen macht, den direkten Reflex, die Suche nach Darstellbarem, die persönliche Situation, der Rückzug, das innere Exil, das Beharren, das Aufbegehren und auch die Flucht. Lea Grundig, 1938 wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« verhaftet und verurteilt, fertigt Kaltnadelradierungen über den Alltag von Juden im Nationalsozialismus an, bevor sie nach Palästina fliehen kann. Ihr Mann Hans Grundig schließt sich der Roten Armee an, nachdem er aus dem KZ Sachsenhausen in ein Russland-Strafbataillon »entlassen« wurde. Die Eisendrahtskulpturen, Kopfplastiken und Bilder von Hans Uhlmann, der nach seiner Einkerkerung nur noch zu Jeanne Mammen den Kontakt hielt, reflektieren entsetzlich aktuell den gefesselten, eingekerkerten Menschen, den wir uns gerade vorstellen. Die tanzenden Skelette der Hannah Höch, der so hochaktuelle »Aufmarsch der Nullen« von Werner Heldt, der sich mit der Entmenschlichung des Individuums durch die Massenkultur auch theoretischphilosophisch auseinandersetzte, die Kriegsversehrten von Karl Hofer: Es gibt keine aktuellere Ausstellung zurzeit, damals und heute. Das ist schrecklich, aber es ist auch so wichtig! Susanne Asal Bis 6. Juni: Di., Fr.–So., 10–19 Uhr; Mi., Do., 10–22 Uhr www.schirn.de
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Eine Liebeserklärung Die Ausstellung »Von Monstern, Mäusen und Menschen. Axel Schefflers fantastische Briefbilder«“ im Museum für Kommunikation (ehemals Postmuseum) hat ein klein wenig ein nostalgisches, aber vielleicht auch (wer weiß?) ein futuristisches Element. Ganz sicherlich aber ein künstlerisches. Es hat auch schon Zeiten gegeben (oder gibt sie vielleicht noch), da wurden nicht korrekt adressierte Briefe – Adressfeld Mitte bis rechter Rand, Absender links oben/unten oder auf der Rückseite – nicht befördert oder gingen bestenfalls als unzustellbar zurück. Wer hätte diese Erfahrung noch nicht gemacht? Doch die Zustellung von Axel Schefflers fantasievoll gestalteten Adressen auf Briefumschlägen aber scheint zum großen Teil durch die Hände kunstsinniger Menschen gegangen zu sein, sonst hätten wir nicht die Freude, sie jetzt im Museum für Kommunikation bewundern zu können, Dank dafür! Schließlich beweisen diese »Briefbilder« nicht nur das künstlerische Talent des bekannten Illustrators – man denke nur an den Kinderbuch-Bestseller »Grüffello« – sondern es wird neben Zeitgeschichte und Weltgeschehen gelegentlich auch auf dessen durchaus persönliche und
individuelle Eigenschaften und Präferenzen hingewiesen. 350 sogenannte Briefbilder Schefflers aus zirka vierzig Jahren zeugen mit hoher Qualität und Originalität von der Liebe des Künstlers zur analogen Korrespondenz und wirken wie eine Liebeserklärung an die Briefkultur (was die digitale Kommunikation ja nicht unbedingt ausschließt). Dass auch die ausgesuchte Briefmarke bei der Gestaltung eines Umschlags ebenso eine Rolle spielt, scheint schon fast selbstverständlich. Transportspuren wie Stempel, Flecken, Knicke geben den kleinen Kunstwerken ihren besonderen Reiz. Und wie gut, dass die Adressat*innen das wohl ebenso empfunden, die Umschläge aufbewahrt und dem Künstler zur Verfügung gestellt haben. Ihnen wird mit einer mit einem collagierten Großbild an der Eingangswand gedankt. Vielleicht verzieren wir die nächste – handgeschriebene? – Adresse doch wieder mal mit einem Herzchen über dem i …, verspricht
Illustration: © 2022, Joey Guidone, c/o theispot
Museum für Kommunikation schwärmt mit Axel Scheffler für die Briefkultur
In Zusammenarbeit mit metagarten & helfersyndrom und der HfG Offenbach, Experimentelle Raumkonzepte.
Katrin Swoboda
museum-sinclair-haus.de kunst-und-natur.de
Bis 24. Juli 2022: Di.–So., 10–18 Uhr; Mi. 10–20 Uhr www.mfk-frankfurt.de
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Pierre-Auguste Renoir. Ruderer bei Chatou, 1879 Foto: Courtesy National Gallery of Art, Washington
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Pierre-Auguste Renoir. Der Spaziergang, 1870 Foto: Digital image courtesy of the Getty’s Open Content Program
Wieviel Rokoko steckt in Auguste? Renoir.Rococo Revival im Städel
Süß, flirrend, licht, lieblich, privat, intim, zärtlich – es gibt so Einiges, was sich im zuckrigen Vokabular für die künstlerischen Zuschreibungen Pierre-Auguste Renoirs findet, und man denkt allgemein hin, das Thema sei nun ausbuchstabiert. Dem tritt die neue Sonderausstellung im Städel jetzt entgegen: Das nur Halberforschte in dem so scheinbar blendend Bekannten des Impressionismus aufzuspüren, hat sie sich vorgenommen, die da heißt: Renoir. Rococo Revival. Wobei letzterer Begriff dem englischen Kunstgeschichtsvokabular entstammt und nicht als Tribut an reißerische Werbeparolen zu verstehen ist. Sie will also die Bezüge herstellen zwischen der begehrten Kunst des Ancien Regime, die der formalistischen Prachtentfaltung des Barock die verspieltere Privatheit entgegensetzt, und dem Impressionismus, dem 1869 die Geburtsstunde schlug. Dazwischen liegt: die Französische Revolution. Und das ist nicht wenig. Vollkommen klar, dass Sujets und Malduktus des Rokoko in einer Kunst, die auf 1789 folgte, nichts zu suchen hatten. Keine Kaiserinnen hoch zu Ross, keine traumverlorenen mythischen Landschaftsbilder mit irgendwelchen Götterstatuen im Hintergrund oder parfümierte Gartenpartys in adligen Gärten. Doch wie genau wurde es dann gesponnen, dieses offenbar ganz offensichtliche Band zwischen dem Rokoko und Renoir – nach einem solchen Bruch? Die Schau will dies
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auf vier Ebenen klären: Die gesellschaftspolitische, die biografische, die motivische und die mal- und zeichentechnische. Im zweiten Kaiserreich – ab etwa 1852 – erscheint das verfemte Rokoko plötzlich erneut als genuin französische Kunstform aufzuflammen, seine Eleganz, die subtile Leichtigkeit und Schönheit wurden als nationale Symbole interpretiert. In Museen und Galerien nahm man sich dieser Wiederbelebung an, druckgrafische Reproduktionen der Kunstwerke des 18. Jahrhunderts trugen zu seiner Bekanntheit bei. Pierre-Auguste Renoir (1841–1919) wird in dieser Sonderschau als Watteau des 19. Jahrhunderts präsentiert, und zwar ganz nach seiner Selbstbeschreibung: »Ich komme aus dem 18. Jahrhundert. Ich bin der bescheidenen Meinung, dass meine Kunst von Watteau abstammt …« Es gibt, das macht Kurator Alexander Elling unmissverständlich deutlich, noch ganz andere Verbindungen kunsthistorischer Strömungen in den Impressionismus hinein, wie bei Degas, Manet, Monet, aber bei Renoir hieß dieser Bezug eben: Rokoko. Geboren 1841 in Limoges als Sohn nicht sonderlich wohlhabender Eltern, erhält er zunächst eine Ausbildung als Porzellanmaler. Auf die besondere Nähe des Kunsthandwerks zur Kunst wird er sich in seinen Arbeiten immer wieder beziehen. Auch hier entsteht die Nähe zum Rokoko: Für einen Porzellanmaler ist die Formensprache und sind
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die Sujets des Rokoko sozusagen verbindlich, sind der obligatorische stilbildende Kunstkanon, da er genau dort immer wieder zitiert und auch gefordert wird. Für Renoir ist die finanzielle Abhängigkeit von seinen Auftraggebern Standard. Er malt selbstverständlich auch, was gewünscht wird. »Der Zweck der Malerei ist es doch, Wände zu schmücken« hat der Maler einmal kundgetan, und eben auch Zimmerdecken und Türen bemalt – eine ist in der Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung vertieft sich zunächst in eine Begriffsdefinition des Rokoko, um anschließend die Fêtes galantes zu präsentieren, ausgehend von Watteaus »Einschiffung nach Kythera«, vervollständigt durch Gemälde von Jean Baptiste Pater, Narcisse Virgile Diaz de la Pena, Henri Baron und Adolphe Monticelli, die in eine verspielte Ferne entrücken, in eine prächtig idealisierte, mythische Naturkulisse, bevölkert von Paaren, Putten, Musikern, Tänzern. Renoir überführt diesen Themenkanon in seine Perspektive, in sein Jahrhundert. Und wählt trotz aller Nähe zu dem Sujet klar definierte Landschaften wie den Froschteich bei Bougival oder die Ruderinsel in Chatou und zeigt »Die Schaukel« in einem strahlenden schillernden Blau. Die Formen sind in Auflösung begriffen, nicht mehr ganz fassbar, was die Szene nur noch lebendiger macht. Die Skizzenhaftigkeit der Darstellung verdeutlicht die Flüchtigkeit des Augenblicks. Es sind Gemälde
wie diese, die ihm den Titel »Maler des Glücks« eingebracht haben. Das Personal lässt sich im Gegensatz zu den Rokoko-Gemälden meist klar identifizieren, es zählte häufig zu Renoirs Bekanntenkreis. Sehr schön zu sehen an den Porträts der Familie Monet, die das auflösend-Flirrende seiner Bildsprache für einen Moment verlassen. Denn wenn man ihn nur auf eine Malweise festlegen würde, läge man falsch. Er malte mit Öl, mit Pastellkreide, es gibt Federzeichnungen von ihm und beispielsweise das Gemälde »Die Welle«, die völlig in pastös aufgetragener Farbe aufgelöst ist. Die thematischen Verflechtungen sind immer wieder Gegenstand überraschender Begegnungen. Am sinnfälligsten vielleicht bei der »Amazone«. Es stellt ein Porträt von Marie Antoinette hoch zu Pferd von Louis-Auguste Brun aus dem Jahr 1783 einer modernen Reiterin gegenüber, die im Bois de Boulogne ihrem Sport nachgeht. Eine Boudoir-Szene von Francois Boucher wird kontrastiert mit »Psyche – der Spiegel« von Berthe Morisot, das 1876 entstanden ist. Eine beindruckende Schau, für die 132 Exponate von 24 Künstler*innen versammelt worden sind, darunter 71 Werke von Renoir. Susanne Asal Bis zum 19. Juni: Di., Mi., Fr., Sa., So., 10–18 Uhr; Do., 10–21 Uhr www.staedelmuseum.de
MUSEEN
Foto: Achim Kukulies
Foto: Sylvia Heidt Foto: Kunsthalle Darmstadt
Wirbelwinde im Paradies
Kunsthalle Darmstadt stellt mit »Primavera« die abstrakten Arbeiten von Rosilene Ludovicos vor an, das die Künstlerin erst kurz vor der Eröffnung fertiggestellt hat und dessen Werden ein einstündiger Mitschnitt auf Youtube.com dokumentiert. Wie ein bunter erquickender Wasserfall leuchten die mit dicken Quasten geschwungen aufgetragenen farbigen Abwärtsbahnen dieses Werks, das denn auch »Un amico delle acque« heißt. Ganz bewusst, betont die Künstlerin, sei sie dabei sehr sparsam mit Wasser gegangen. Das zweite für die Ausstellung entstandene Werk ist der ‚rundum‘ im Carré des Großen Saals platzierte zwölfteilige Zyklus »Hemerocallis«, (Taglilie) - einer Pflanze gewidmet, der auf Wikipedia halluszinoge Wirkung nachgesagt wird. Wir sehen ein wie willkürlich gestreutes Gewusel und partiales Gewimmel von farbigen Strichen und Tupfern, an dem, wie Luduvico betont, nichts zufällig sei. Man möge sich ein vom Wind aufgewirbeltes zerbröseltes Laub und Insekten, Kleinstlebewesen, einen Rausch vorstellen, regt sie eine Betrachtung an. Unter den »älteren« bis 2014 zurückreichenden, aber erstmals gezeigten Arbeiten ragt für den Chronisten das von Rottönen dominierte Gemälde »Heat« heraus im Gartensaal Ost der Kunsthalle. Vermutlich, weil es die Motive seines Entstehens nachgerade plastisch spüren lässt. Luduvico hielt ihre Eindrücke vor zwei Jahren bei einem Aufenthalt in Brasilien fest, als sie unter dem Eindruck der sich dort ausbrechenden Pandemie auch noch erleben musste, »wie die Lunge der Welt brennt«, der AmazonasDschungel. Es ist ein apokalypti-
sches Szenario, dem in ihrer Sicht aber das Leben und damit auch das Paradies nicht verloren geht. Abgerundet wird »Primavera« mit einer kleinen Auswahl eines weiteren Genres Ludovico’scher Diktion: Porträts von ihr vertrauten, völlig entspannt ruhenden Menschen in einem Moment, der Abwesenheit
und Dasein vereint, einem paradiesischen also. Lorenz Gatt Bis 27. November Mi. bis So. 11-17 Uhr www.kunsthalle-darmstadt.de
Frankfurt und der NS
Zeichnungen: Katharina Müller © HMF
Es ist eine Art Naturzustand, an den sich die Brasilianerin Rosilene Luduvico im Rückblick auf ihre Kindheit im Bergland des Bundesstaates Espirito Santo erinnert und der ihr tiefes Wissen um das Paradies fundiert, das sie in ihren Bildern zum Vorschein bringt. Die Welt, wie wir sie kennen, sei erst spät in ihr Leben getreten, nicht einmal Strom, Elektrizität habe sie gekannt. Dass wer das Paradies darstellt, auch die Hölle nicht leugnen kann, versteht sich. Schließlich ist auch die himmlische Landschaft ihrer Kindheit längst untergegangen und von Autobahnen und Lärm überwuchert. Auch davon weiß die Ausstellung »Primavera« in der Kunsthalle Darmstadt zu erzählen, die als erstes Haus das abstrakte Oeuvre der seit ihrem Eintritt 1997 in die dortige Kunstakademie in Düsseldorf lebenden Südamerikanerin zeigt. Folgt man Kunsthallen-Chef Leon Krempel, der Luduvicos Arbeiten schon seit mehr als 15 Jahren verfolgt und auch bereits ausgestellt hat, dann war der Weg in die ungegenständliche Malerei in ihren auf intensiver Beschäftigung mit der Zeichenkunst der Alten Meister basierenden filigranen Natur- und Landschaftsbildern längst angelegt. Assoziationen wie Landschaft, Atmosphäre, Schöpfung und auch Zerstörung ließen auch diese neuen Werke jederzeit zu. Zunächst und vor allem aber fühlt man sich herzlich umarmt beim Betreten des Foyers der Schau, umschlungen von dem mächtigen Entrée eines fünf auf dreiundzwanzig Meter großen Wandgemäldes aus leichten lichten warmen Farben
9. Dezember 2021 —— 11. September 2022
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LIteratur Kolumne: Alf Mayers Blutige Ernte
Europa schreiben, im Kriminalroman Das Autoren-Duo Hoeps & Toes und ihr »Tallinn Twist« Die Beiden sind ein wirklich besonderes Gespann. Hoeps und Toes sind das vermutlich erste internationale Autoren-Team, das die Sprachgrenzen überschreitend gemeinsam Kriminalromane veröffentlicht. Sie schreiben grenzüberschreitende Bücher, ganz im Geiste von Nicolas Freeling und dessen Inspektor Van der Valk. Thomas Hoeps lebt in Krefeld, leitet dort das Niederrheinische Literaturhaus. Jac. Toes ist Gerichtsreporter und lebt runde 120 Kilometer entfernt im niederländischen Arnhem. Ihr Erstling »Nach allen Regeln der Kunst« (»Kunst zonder genade«) wurde 2008 als einer der fünf besten Krimis der Niederlande für den niederländischen Krimipreis »Gouden Strop« nominiert und in die Top-Lijst zum Belgischen Krimipreis »Diamanten Kogel« gewählt. Inzwischen arbeiten sie 15 Jahre zusammen, können also Jubiläum feiern. Ihr gerade erschienenes Buch, der fulminante EU-Thriller »Der Tallinn Twist«, hat durch den Überfall Russlands auf die Ukraine eine erschreckende Aktualität gewonnen.
Frage: Thomas Hoeps, für Ihre Bücher schreiben Sie auf Deutsch und übersetzen die von Jac. Toes auf Niederländisch geschriebenen Kapitel ins Deutsche – und jetzt auch meine Fragen. Schön, dass Sie sich trotz zahlreicher Termine Zeit für ein Interview nehmen. Legen wir los … Jac. und Thomas: Zunächst einmal müssen wir sagen, wie schockiert wir über den Krieg in der Ukraine sind. In »Der Tallinn Twist« haben wir das Szenario der Destabilisierung ehemaliger Sowjetrepubliken als Vorbereitung auf einen echten Krieg als eine ständige und wachsende Sorge im Baltikum beschrieben. Dass diese Fiktion nun in der Ukraine schnell zu einer grausamen Realität geworden ist, hätten wir uns selbst in unserer kühnsten Fantasie nicht vorstellen können. »Der Tallinn Twist« erhält dadurch eine sehr makabre Aktualität, und die Worte der deutschen Botschafterin in Estland, mit der wir während unserer Recherchereise gesprochen haben, schwirren in unseren Köpfen herum: »Wenn die Russen wollen, stehen sie in zwanzig Minuten vor der Tür.«
sche Heiterkeit. Außerdem erkennt der eine die blinden Flecken des anderen, bemerkt, wo der andere Möglichkeiten für einen stärkeren Text auslässt, und hat kein Problem damit, die Darlings des anderen zu töten. Und glaub es oder nicht, wir haben uns noch nie deswegen gestritten, wohl auch, weil wir uns an zwei Prinzipien halten: Erstens: Der Stil des anderen ist heilig, da schraubt keiner von uns dran herum. Zweitens: Wir gehen niemals einen Kompromiss ein, sondern überlegen so lange, bis wir beide zu 100 % zufrieden sind. Thomas: Alles absolut richtig, wobei hinsichtlich der nationalen Eigenheiten zu ergänzen ist, dass sie kurioserweise regelmäßig vom einen zum anderen überwechseln. Nicht zufällig hat Jac. eine Vorliebe für die Präzision deutscher Kuckucksuhren und Pünktlichkeit, vielleicht ein genetischer Restbestand seiner vor sieben Generationen noch in Deutschland lebenden Vor-
Sie schreiben seit 15 Jahren zusammen Kriminalromane. Was ist für Sie je das Besondere dieser Zusammenarbeit? Jac.: Wir sind ein kompensierendes Autorenduo: Wir verstärken einander nicht in den Eigenschaften, die wir bereits haben, sondern ergänzen uns in den Gegenteilen. In Beziehungen ist das nicht immer von Vorteil, aber bei uns funktioniert es perfekt. Zum Teil geht es dabei um unsere nationalen Unterschiede: deutsche Gründlichkeit vs. niederländische Lockerheit, deutsches Qualitätsbewusstsein vs. niederländische Flexibilität, deutscher Tiefgang vs. niederländi-
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fahren. Mich hingegen bezeichnet er gerne als einen schweren Fall von Transstaatsangehörigkeit, »ein Niederländer, gefangen im Körper eines Deutschen«. Wahrscheinlich sind wir auch wegen dieser inneren Grenzüberschreitungen so gute Freunde geworden. Von OLAF, dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung, wissen wir als Zeitungsleser. Aber die EU-Security und jemand wie die Ermittlerin Marie Vos, wie nahe ist das an der Wirklichkeit? Jac. & Thomas: Die EU-Security gibt es tatsächlich. Sie ist eine eher kleine und vor allem wenig bekannte Direktion der EU in Brüssel und gehört zur Generaldirektion Human Resources. Das Ziel dieser speziellen Abteilung ist herrlich vage formuliert: »Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes von Personal, Eigentum, Aktivitäten und Informationen.« Dieses Mission Statement kann in jede Richtung
ausgedeutet werden, und wir als Spannungsautoren haben das sehr gerne genutzt. Wobei wir vermutlich nicht so weit weg von der Realität waren, diese Abteilung mit einer Spionageabwehroperation zu betrauen, nachdem ein hochrangiger Beamter dabei erwischt worden war, politisch wichtige strategische Informationen an Dritte weiterzugeben. Überhaupt die Wirklichkeit: Das ist schon Markenzeichen und Anspruch bei Ihnen, oder? Wie würden Sie es formulieren? Jac. & Thomas: Ja, eine gute Recherche ist schon unser Markenzeichen, aber damit wollen wir uns nicht besonders brüsten: Vor allem ist sie einfach die attraktivste Phase des Schreibprozesses. Dieses wunderbare Abenteuer mit seinen unzähligen unerwarteten, wertvollen Entdeckungen bietet noch alle Freiheiten der Welt, um spontan in alle Richtungen zu gehen. Ziemlich
Literatur verlockend, diese Entdeckungsreise ewig fortzusetzen, aber irgendwann muss man doch einen Plot und die Hauptfiguren entwickeln, die Konstruktion, in der wir dann unseren Recherchen einen Platz geben. Quantitativ ausgedrückt: Höchstens 25 % unserer Recherchen fließen in unsere Kriminalromane ein. Beim »Tallinn Twist« hatten wir das große Glück, Estland noch kurz vor dem Corona-Lockdown zu besuchen. Ein Glücksfall: Es war uns klar geworden, dass die Geschichte im Winter spielen sollte. Also sind wir Mitte Februar 2020 noch schnell nach Tallinn geflogen. Für uns faszinierend: Es geht im Roman ja um das Recht auf Wasser und den Kampf dagegen, ein überlebenswichtiges Gut zu kommerzialisieren. Aber bei unseren Gesprächen in Tallinn und bei der späteren Quellenrecherche rückte für uns immer mehr auch die russische Bedrohung des Baltikums und zugleich die in mehrfacher Hinsicht unheilvolle Rolle des Rechtsnationalismus in den Vordergrund. Das hat dem Roman noch mal eine ganz besondere Richtung gegeben. Eine, die jetzt durch die Ukraine-Krise nochmals furchtbar an Brisanz gewonnen hat. Kurz gesagt, unsere Geschichten müssen neben interessanten, vielschichtigen Charakteren immer auch gesellschaftliche Relevanz besitzen, sonst wäre die lange Arbeit daran für uns nur Zeitverschwendung. Es muss Ihnen ungeheuer Spaß machen, zum Beispiel mit Marie Vos und ihrer Task Force die ganzen kriminalliterarischen Potentiale des Politik- und Wirtschaftsraums EU, die ganze Bürokraten- und Schattenwelten als »Stoff« zur Verfügung zu haben … Wie sind Sie darauf gekommen? Gab es ein Schlüsselerlebnis? Jac.& Thomas: Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 hatten wir ein langes Gespräch mit unserem Schweizer Verleger Lucien Leitess, in dem wir unsere weiteren Pläne besprachen. Als bekannter Verleger für Weltliteratur brachte Lucien die Idee auf, uns dieses Mal nicht auf unsere Heimatländer Niederlande und Deutschland zu beschränken, sondern den Blick über ein paar Grenzen mehr hinweg zu richten. Brüssel als europäische Hauptstadt kam uns schnell in den Sinn, und die Trinkwasserversorgung als Casus Belli war etwas, das wir oft diskutiert hatten. Außerdem interessierte uns Nordosteuropa schon länger als Spielort, und als wir lasen, dass die Stadt Tallinn von sei-
scheinlich haben wir beim Überarbeiten eines Romans hinterher noch nie so viel wieder gestrichen wie bei diesem. »Die Cannabis-Connection« und »Der Tallinn-Twist«, so könnten auch Romantitel von Ross Thomas lauten. Sehen Sie sich in seiner Nachbarschaft? Und mit welchen Autoren würden Sie sonst noch gerne ein Glas heben?
Thomas Hoeps und Jac. Toes: Der Tallinn Twist. Unionsverlag, Zürich 2022. 320 Seiten, 18 €
nem privaten Wasserversorger auf 90 Millionen Euro Schadensersatz verklagt worden war, hatten wir unser Setting. Ergänzt um die verschiedenen EU-Institutionen, die sich als Glücksgriff erwiesen, nicht nur wegen der Interessenkonflikte zwischen den Mitgliedsstaaten und dem daraus resultierenden politischen Spiel, sondern auch wegen des ewigen Konflikts zwischen Reden und Handeln. Da kann man der Story schon eine ordentliche Dosis Humor injizieren, und die diversen Konflikte aufeinanderprallen zu lassen, ist eine ergiebige Spannungsquelle. Sie sind auf eine Goldader gestoßen. Warum gibt es so wenig Romane aus dieser Welt? Was ist Ihre Vermutung? Jac. & Thomas: Angst vorm Sprung ins kalte Wasser, fürchte ich. Von außen betrachtet ist der EUApparat in Brüssel natürlich eine Ansammlung von langweiligen Beamten, die tagein tagaus in endlosen Sitzungen bürokratische Wortungetüme austauschen. Um die für einen Krimi nötige Spannung zu erzeugen, ist das jetzt nicht das naheliegendste Setting. Das war für uns auch eine der Herausforderungen. Die Abläufe bei solchen Vertragsverhandlungen mit mehreren widerstrebenden Interessen nicht aus Gründen der Authentizität eins zu eins darzustellen, sondern als Motor für eine spannende Handlung und zur Charakterisierung lebendiger Figuren zu nutzen. Und das im hohen Erzähltempo eines Thrillers. Wahr-
Jac.: Als ehemaliger Radioreporter mit eigener Krimikolumne habe ich so viel gelesen, dass ich nicht mehr sagen kann, von wem ich in welchem Umfang beeinflusst wurde. Wer mir spontan als großer Meister einfällt: John le Carré, der immer wieder großartig die Zerstörung persönlicher Integrität und Liebe im Widerstreit mit institutioneller Loyalität beschrieben hat. Mit ihm hätte ich gerne einen guten Whisky getrunken. Der zweite ist der flämische Krimiautor Jef Geeraerts, der zeigte, wie man seine Rechercheergebnisse zu einem natürlichen und integralen Bestandteil des Plots macht. Überhaupt war Jef Geeraerts für mich ein vorbildhafter Rechercheur, weil er alles am eigenen Leib erfahren wollte, bevor er darüber schrieb. Er ging sehr weit darin: Nach eigener Aussage habe er einmal Menschenfleisch gegessen, um beschreiben zu können, wie es schmeckt. Als Vegetarier würde ich ihm das nicht nachtun, aber er hat mich doch dazu inspiriert, meine Kriminalromane über eine LiveRecherche als unverzichtbare Basis zu entwickeln. Thomas: Tatsächlich ist Ross Thomas einer der wenige Krimiautoren, von denen ich fast alles gelesen habe. Hammer-Dialoge, feinster Noir-Style, großartiger Zynismus und Humor – und es ist eigentlich völlig egal, worum der Fall sich eigentlich dreht, irgendetwas in einer durch und durch korrupten Politblase und mit desillusionierten Geheimdienstlern. Ich weiß meist eine Stunde danach nicht mehr, was es genau war, nur noch, dass ich eine verdammt grandiose Zeit damit hatte. Und das, obwohl es ziemlich weit weg von dem ist, was ich mir für meine Geschichten an gesellschaftlicher Relevanz wünsche. Also sehr gerne Bourbon on the rocks mit Ross Thomas in Mac’s Place.
Neue Ausstellungen im März 01.04.–30.10.2022 Deutsches Ledermuseum Offenbach: Tsatsas. Einblick Rückblick Ausblick www.ledermuseum.de 02.04.–03.10.2022 Museum Moderne Kunst: Marcel Duchamp www.mmk.art 06.04.–26.06.2022 Haus der Stadtgeschichte Offenbach: Mehr von Blumen www.haus-der-stadtgeschichte.de
Städel Museum: Jackson Pollock © Pollock-Krasner Foundation/VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: U. Edelmann
06.04.–17.07.2022 Städel Museum: Into the New. Meinschsein: von Pollock bis Bourgeois www.staedelmuseum.de 09.04.–28.08.2022 Deutsches Architekturmuseum: Antonio de Campos – Konzepte für Zaha Hadid www.dam-online.de 09.04.–04.09.2022 Senckenberg Naturmuseum: Rock Fossils on Tour www.senckenberg.de 14.04.–30.10.2022 Tower MMK: Stéphane Mandelbaum www.mmk.art 24.04.–29.08.2022 Museum Angewandte Kunst: Aus heutiger Sicht – Diskurse über Zukunft www.museumangewandtekunst. de 28.04.–03.10.2022 Caricatura Museum: Klaus Stuttmann: Statements www.caricatura-museum.de 29.04.–11.09.2022 Museum Angewandte Kunst: Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag www.museumangewandtekunst. de
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LIteratur © Suhrkamp Verlag/Meinen
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Ein Ich-Erzähler wartet auf dem Flughafen Paris Orly auf seinen Rückflug nach München. Ein älterer Mann, »mit Tüten im rechten Arm und einem Rollkoffer an der linken Hand«, steuert zielstrebig auf den freien Sitz neben ihm zu. Auf keinen Fall möchte er mit ihm in Kontakt kommen. Rasch wirft er seine »zerfledderte Reisetasche auf den linken, den Mantel auf den freien rechten Sitz«. Doch zu spät, so dreist, wie der Alte den Mantel wegräumt und sich neben ihn setzt, so dreist wird er sich in sein Leben drängen und ihn nicht mehr loslassen. Der Flug wird gestrichen, die Passagiere müssen im Hotel übernachten. Wie selbstverständlich setzt sich der eigenartige, übergewichtige Alte in der Hotelhalle neben ihn. Seine »Kleidung sah zwar abgewetzt aus, stammte aber, wie ich an den Etiketten gesehen hatte, aus den besten spanischen Modehäusern«. Nicht nur hatte der Alte seine Geldbörse mit allen Karten verloren, sondern es war »durch seine schiere Anwesenheit etwas in mir zerbrochen«. In München angekommen, macht sich das »Rätsel von Mensch, dessen Name und Herkunft ich nicht kenne«, in seiner Wohnung breit. Der IchErzähler ist Geschäftsführer einer Künstleragentur, die er zusammen mit seiner Cousine führt, die in Paris lebt. Ana, eine seiner beiden Angestellten in München, versteht sich zu seinem Erstaunen mehr als nur gut mit dem »Pariser Mitbringsel«. Der rätselhafte Alte telefoniert mit Gott und der Welt und selbst in der
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Der ungebetene Gast Michael Krüger erzählt von einem Herrn mit schlechten Manieren, der sich bei ihm einquartiert hat: »Was in den zwei Wochen nach der Rückkehr aus Paris geschah« Typisch Krüger: eine etwas skurrile Geschichte, mit leichtem Augenzwinkern und vorsichtiger Berufung auf Nikolai Gogol, schwungvoll erzählt. Der langjährige Hanser-Verleger, der Lyriker, Kritiker, Herausgeber, gelegentlich auch Übersetzer und immer mal wieder auch Erzähler, ist als Autor seit vielen Jahren beim Suhrkamp Verlag zu Hause. Er geht unterdessen zügig auf die Achtzig zu und bleibt doch produktiv wie eh und je. Sein Held und Ich-Erzähler in dem neuen Buch, natürlich im Kulturbetrieb tätig, betrachtet dieses Geschäft ebenso liebevoll wie ironisch.
Münchner Gaststätte, in der sie essen gehen, begrüßen ihn viele freudig und scheinen ihn zu kennen. Wir erfahren allerdings auch, was dem Erzähler so durch den Kopf geht und was er anschließend alles in einem Büchlein notiert. Michael Krüger hat schon früh, von seinen ersten Geschichten an (»Was tun?« 1984, »Warum Peking?«, 1986) einen sehr eigenen, unverkennbaren und dabei stets leichten Ton gefunden: eine Mischung aus sanfter Ironie und Geistesblitzen, Witz, wilden Gedanken, und meist etwas abseitigen Handlungen. Über Jahrzehnte hinweg ist er sich da treu geblieben. So träumt er sich jetzt auch auf eine Insel, vor sich auf dem Tisch liegt ein Buch, » in dem gelegentlich ein milder Wind blätterte, um einige der (natürlich ausschließlich von mir verfassten) Gedichte zu befreien und über das Meer in die Welt zu tragen.« Weniger poetisch sind seine Gedanken über den Sperrmüll, den die Leute vor die Tür stellen, »diesen Aus-
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stülpungen fremder Leben.« Oder die gelben post-it-Zettelchen, die aussehen, » als wäre ein Schwarm Zitronenfalter in unsere Arbeitsräume eingefallen.« Der Alte nimmt nicht nur immer mehr von der Wohnung in Besitz und verwandelt sie in ein »chaotisches Gebilde«, sondern sie nimmt auch seinen unangenehmen Geruch an. Machtlos ist der Erzähler auch dem Redeschwall des Alten ausgesetzt. Trotz der Geduld und der Gastfreundschaft droht der Alte: »Es wird die Stunde kommen, in der Sie darum flehen, dass ich wieder zurückkomme.« Es bleibt eine vertrackte Situation. Unser Erzähler, höflich und wohlerzogen, ist den Lügen des Alten machtlos ausgeliefert. Als der Alte unterwegs ist, verfrachtet er kurzerhand dessen wenige Habseligkeiten zu einer über ihm wohnenden Witwe, die ihm ein Zimmer für 1000 € überlässt. Unter der Matratze des jetzt leeren Bettes, findet er »einen Packen von Schriftstücken verschiedener Art in verschiedenen Sprachen, auch fünf Postkarten,
alle zerknickt und zerknautscht und von Falten durchzogen.« Die Karten sind an einen Gregor Schlag und Gregor von Schlag-Swetschikow gerichtet. Der Erzähler ist zutiefst verunsichert. »Etwas mehr als zwei Wochen waren seit meiner Rückkehr aus Paris vergangen, schon kannte ich mein Leben nicht wieder«. Michael Krüger hat wieder einmal eine aberwitzige Erzählung geschrieben mit vielen ungewöhnlichen, schrägen Typen, aber speziell über einen, »Schuldenmacher, Hochstapler, Tunichtgut«, der ihn doch irgendwie fasziniert und dazu bringt, sich und seine Welt in Frage zu stellen. Der Fortgang der Geschichte führt, durchaus handfest, in jene höheren Sphären, die man einst über uns wähnte Sigrid Lüdke-Haertel Michael Krüger: »Was in den zwei Wochen nach der Rückkehr aus Paris geschah« Eine Erzählung Suhrkamp Verlag, Berlin, 2022, 219 S., 22 €
Literatur
Realer Hintergrund »Der Kreis«, ein neuer Fall für Nick Marzek von Martin Maurer Am 12. Juli 1984 wurde München von einem verheerenden Hagelsturm heimgesucht. 70.000 Gebäude wurden beschädigt und 200.000 Autos zerbeult. Die gesamte Schadenssumme belief sich auf 3 Milliarden Mark. Am 12. Juli 1984 setzt auch die eigentliche Handlung von Martin Maurers historischem Politthriller »Der Kreis« ein. Und das klingt so: »Es knallte und krachte. Erst zerbarst die Heck- und kurz darauf die Frontscheibe. Faustgroße Hagelkörner hüpften, kullerten und schossen wie Granaten herein.« Kein Wunder, dass Kriminalkommissar Gruber sich an den Krieg erinnert fühlt. Dabei galt seine größte Sorge wenig vorher noch dem neu eingeführten Bußgeld bei Verstößen gegen die Anschnallpflicht. Dass er und seine Kollegen bald mit ganz anderen Problemen zu tun haben werden, ahnt er nicht. Der zweite Weltkrieg nämlich, von dem er allein vom Alter her nichts mitbekommen haben dürfte, ist nach fast vier Jahrzehnte noch längst nicht für alle zu Ende. Gruber spielt allerdings nur eine Nebenrolle in diesem historisch akkuraten Roman. Die Hauptfigur ist, wie schon im Vorgängerband »Die Krieger« (2020), der psychisch labile Ermittler Nick Marzek, dem es gemeinsam mit der italienischen Putzfrau Graziella Altieri gelungen ist, die rechtsextreme Terrorgruppe LUDWIG, der eine Reihe von Anschlägen in Italien und Deutschland zu Last gelegt wird,
dingfest zu machen. Zumindest scheint es so. Doch es gibt zu viele Ungereimtheiten, und interessierte einflussreiche Kreise, die an einer weiteren Aufklärung kein Interesse haben. Währenddessen halten mysteriöse Morde, von denen die exilkroatische Gemeinde Münchens betroffen ist, die Kripo beschäftigt. Auch hier greift Maurer auf reale Ereignisse zurück. Der jugoslawische Geheimdienst verfolgte Gegner des Tito-Regimes ohne Skrupel auch im Ausland, während die westdeutschen Behörden aus bis heute ungeklärten Gründen bestenfalls halbherzig ermittelten. Im Mittelpunkt der Handlung scheint allerdings die unglückliche seelische Verfassung des Ermittlers zu stehen. Psychisch angeschlagen kam er von Berlin nach München, fing sich zunächst wieder, doch inzwischen veranlassen ihn Liebe und Eifersucht zu allerhand törichten Aktionen. Dass er Anlass hat, seinem besten Freund und Kollegen nicht zu vertrauen, macht die Sache nicht besser. Da fügt es sich gut, dass Maurer sich für ein offenes Ende seines Romans entschieden hat. Wer gut recherchierte Zeitgeschichte im Verbund mit aufregender fiktionaler Melodramatik mag, wird mit Spannung erwarten, ob ein dritter Band kriminalistisch und privat Klarheit bringt. Joachim Feldmann Martin Maurer: Der Kreis. Ein Fall für Nick Marzek. DuMont Verlag, Köln 2022. 384 Seiten, 18 Euro.
Den »homo sovjeticus« besser verstehen Menschen in Putins Russland Dieses Buch erschien – bisher weithin unbeachtet – Ende November letzten Jahres. Russland war damals ein Thema am Rande der Aufmerksamkeit. Noch am 1. März 2022, eine Woche nach Putins Überfall auf die Ukraine, gab es dafür bei Amazon keinerlei Bewertungen und Kommentare. Mittlerweile sind es dort immerhin 6 × 5 Sterne geworden und drei Sätze, der schönste davon: »Die Gegenwart war schneller.« Erschienen sind »Die Überlebenskünstler: Menschen in Putins Russland zwischen Wahrheit, Selbstbetrug und Kompromissen« in den USA bereits vor zwei Jahren, genauer am 14.1.2020, lange also vor heutigen Hitzig- und Grausamkeiten. Ich finde, das Buch hat genau die richtige Temperatur, um sich »den Russen« nach Lektüre deutlich informierter nähern zu können. Das Werk unternimmt nichts weniger als eine Mentalitätsstudie des russischen, in über 20 Putin-Jahren verhärteten Nationalcharakters. Damit wir alle irgendwann in Zukunft miteinander wieder auskommen und uns besser verstehen können, dafür dient es gewiss. Autor ist der in San Diego geborene Amerikaner Joshua Yaffa, der seit Jahren hauptsächlich in Moskau lebt, wo er als Korrespondent für den »New Yorker« arbeitet. Entlang von sieben facettenreichen Porträts schürft er sich tief in die russische
Psyche, liefert eindringliche Erkenntnisse über die wahre Natur des modernen Autoritarismus, indem er zeigt, wie die russischen Bürger ihr Leben nach den Anforderungen eines launischen und oft repressiven Staates richten. Wichtige Lektüre. Spannend und gut geschrieben dazu. Alf Mayer Joshua Yaffa: Die Überlebenskünstler: Menschen in Putins Russland zwischen Wahrheit, Selbstbetrug und Kompromissen (Between Two Fires: Truth, Ambition, and Compromise in Putin’s Russia, 2020). Aus dem Amerikanischen von Anselm Bühling. Econ Verlag, Berlin 2021. Gebunden, 560 Seiten, 24,99 €.
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LIteratur Lesungen
jovi meckert 131
Homo homini lupus
Abbas Khider
Heinrich Steinfest
Literaturhaus, 26.4.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Stadtkirche, 2.4.2022, 19.30 Uhr www.stadtkirche-darmstadt.de
Der Erinnerungsfälscher
»Nun sind sicher beide Sätze wahr: Der Mensch ist ein Gott für den Menschen, und: Der Mensch ist ein Wolf für den Menschen; jener, wenn man die Bürger untereinander, dieser, wenn man die Staaten untereinander vergleicht. Dort nähert man sich durch Gerechtigkeit, Liebe und alle Tugenden des Friedens der Ähnlichkeit mit Gott; hier müssen selbst die Guten bei der Verdorbenheit der Schlechten ihres Schutzes wegen die kriegerischen Tugenden, die Gewalt und die List, d. h. die Raubsucht der wilden Tiere, zu Hilfe nehmen.« (Thomas Hobbes, Lehre vom Bürger). Eigentlich befassen sich meine Meckereien ja zumeist mit dem im ersten Satz idealisierten menschlichen Miteinander, das in ihrer Suche nach Gottähnlichkeit doch immer wieder absurde, abenteuerliche und auch abschreckende Brüche erfährt. So wollte ich denn auch diesmal wieder über so nette Absonderlichkeiten schreiben wie jene stolze Wissenschaftlerin, die uns allabendlich kurz vor der analogen Primetime von ihrer 25 Jahre zurückliegenden Entdeckung berichtet – dem Wunder der Darmbakterien, dem sie fortan ihre ganze Kraft widmet und mit ihrem Wundermittel omnibiotic den Kassenschlager in deutschen Apotheken gelandet haben will. Oder jene beiden begnadet untalentierten jungen Frauen – die Verwendung der Bezeichnung Schauspielerinnen verbietet der Respekt vor der seriösen Berufsgattung -, die in eindringlicher Weise die künstliche Verdunkelung der eigenen Hautfarbe preisen, so ganz ohne Urlaub, aber mit viel Allzweckchemie Hyaluron. Wobei sich da schon die nächste Frage aufdrängt: ist die künstlich oder auch an südlichen Meeresstränden natürlich erzwungene Hautbräunung nicht vielleicht doch eine kulturelle Aneignung mit ähnlich rassistischem Hintergrund wie die Dreadlocks eines blütenweißen Bandmitglieds, das nun seine gesangliche Unterstützung des ach so zukunftsorientierten Hannoverschen Ablegers von friends for future nur noch mit geschnittener Kurzhaarfrisur kundtun darf. War vor fünfzig Jahren in der Abgrenzung zu den Herrenvolkideen unserer Väter und natürlich auch Mütter, die mit zum Teil absurden Beschreibungen äußerlicher Unterschiedsmerkmale ihre arische Vorherrschaft zu begründen suchten, gerade die Aneignung von Sitten, Gebräuchen, Äußerlichkeiten von anderen Kulturen die Triebfeder internationaler Solidaritätsbewegungen. Also ein eher integratives Element und somit das Gegenteil von der zuvor herrschenden strikten Diversität.
Die Hesselbachs Episode 1 & 2 Eine hessische Lesung mit Jo van Nelsen Die Schmiere, 14.4.2022, 20 Uhr www.die-schmiere.de
Jens Rachut
Der mit der Luft schimpft
Brotfabrik, 28.4.2022, 20 Uhr www.brotfabrik.de
Karl-Heinz Ott Verfluchte Neuzeit
Literaturhaus, 1.4.2022, 20 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Karl Ove Knausgård Der Morgenstern
Schauspielhaus, 7.4.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Katharina Hacker Die Gäste
Literaturhaus, 6.4.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Anna Yeliz Schentke Kangal
Evangelische Akademie Frankfurt, 21.4.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de
Daniel Schreiber Allein
Centralstation, 5.4.2022, 19.30 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
Daniel Wisser Die erfundene Frau
Stadtkirche, 3.4.2022, 19.30 Uhr www.stadtkirche-darmstadt.de
Edgar Rai Ascona
Haus am Dom, 3.4.2022, 11 Uhr www.hlfm.de
Edgar Selge
Hast du uns endlich gefunden
Centralstation, 28.4.2022, 19.30 Uhr www.centralstation-darmstadt
Eva Weissweiler
Das Echo deiner Fragen. Dora und Walter Benjamin Biographie einer Beziehung Literaturhaus, 25.4.2022, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
Expuestas
Über das alles und noch viel mehr wollte ich eigentlich meckern. Über den inflationären Gebrauch der Begriffe Rassismus und Faschismus, der seinen widerlichen Höhepunkt in der Verwendung des »Judensterns« bei den Querdenkern fand. Getoppt jetzt nur noch von jenem Wolf in Menschengestalt, der dem zweiten Satz der anfangs zitierten Hobbesschen Aussage das Futter liefert. Und so wird dann angesichts dieser dramatischen Entwicklung in der Mitte Europas ein Meckern über gendergerechtes Sprechen, wie ich es mir diesmal eigentlich vorgenommen hatte, doch wirklich zweitrangig. Denn gendern heißt nun mal wieder, dass hauptsächlich junge Männer verheizt und Frauen und Kinder zur Flucht gezwungen werden.
Amsterdamer Novelle
Lesung in spanischer Sprache Autorinnen: Daniela Jiménez, Gabriela Vilchez, Lucrecia Ruiz, Melanie Dick und Mercedes Pérez Frankfurter Autoren Theater, 3.4.2022, 18 Uhr www.fat-web.de
Laurie Penny Sexuelle Revolution
Mousonturm, 4.4.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de
Lieblingsbücher
Vorgestellt und empfohlen von Darmstadts Unabhängigen Buchhandlungen Literaturhaus, 26.4.2022, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
Lucy Fricke Die Diplomatin
Mousonturm, 28.4.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Ronja von Rönne Ende in Sicht
Centralstation, 26.4.2022, 19.30 Uhr www.centralstation-darmstadt
Sasha Filipenko Die Jagd
Literaturhaus, 23.4.2022, 20 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Doch Ede oder besser Wladi, dem großen böse Wolf, der in der Mythologie von Grimms Märchen bis zum Comic arme unschuldige Schweinchen, Zicklein und auch Großmütter zu verspeisen sucht, sei gesagt, dass es in all diesen Geschichten nicht wirklich gut für ihn ausging. Aber vielleicht ist das doch alles nur ein Märchen.
Sophie Passmann Komplett Gänsehaut
Mousonturm, 11.4.2022, 20 Uhr www.mousonturm.de
Svenja Gräfen
Jochen Vielhauer
Radikale Selbstfürsorge: Jetzt!
Literaturhaus, 28.4.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Hadija Haruna-Oelker Die Schönheit der Differenz
Literaturhaus, 5.4.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
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Yade Yasemin Önder
Wir wissen, wir könnten und fallen synchron Stadtkirche, 20.4.2022, 19.30 Uhr www.stadtkirche-darmstadt.de
Familie Kindertheater Dornröschen hat verschlafen! Die dumme August spielt Dornröschen frech und frei nach Grimm. Ab 4 Jahren Regie: Udo Splinter. Mit Doris Friedmann Gallus Theater, 24.4.2022, 15 Uhr www.gallustheater.de
Fish Forward
Musiktheater von A. Dalferth und S. Bauer - mit Musik von S. Hogarth u.a. - ab 12 Jahren Staatstheater, 3.4.2022, 15 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Hoppel Hoppel Rhythm Club Fensterjazzkonzert für Kinder von 3 bis 99
Holzhausenschlösschen/-park, 3.4.22, 11 Uhr www.frankfurter-buergerstiftung.de
Das kleine Gespenst Kindertheater Hopjes
Theater im Paedagog, 10.4.2022, 16 Uhr www.paedagogtheater.de
Krümel und die Farben
von Carla Mazzini. Krümel Theater - ab 2 Jahren
Mainzer Kammerspiele, 3.4.2022, 11+15 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de
Kuschel auf Schatzsuche Fotos: © Katrin Schander
Mit wehenden Fahnen in den Beruf Das Kunstvoll-Projekt »Aufbruch!« des Vereins semiramis e.V. mit der Fluxusschule Biebrich, Schule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Wiesbaden Donnerstagvormittag in der Fluxusschule Biebrich: Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse versammeln sich mit ihrem Lehrer Christian Bappert im Theatersaal. Seit einem dreiviertel Jahr heißt es Woche für Woche »Aufbruch!«. Der Titel des vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglichten Projekts ist zum heiteren Schlachtruf geworden und steht für all die Erfahrungen, die sie in der gemeinsamen Zeit schon machen konnten. Das Projekt »Aufbruch« zielt auf ein besonders wichtiges Thema im Leben von Menschen mit Behinde-
Come and lay down by my side ...
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rung: den Start in die Berufswelt. Seit vielen Jahren haben die jungen Leute in der Schule gelernt, sich auszudrücken. Gerade wenn die Sprache fehlt, ist es wichtig, andere Kommunikationsmittel zu finden. Dabei kommt es zu facettenreichen Möglichkeiten der Interaktion. Ob es um Streitszenen geht oder um ein Bewerbungsgespräch, um den Einkauf im Supermarkt oder Gespräche an der Bushaltestelle, immer sind Konzentration, Offenheit, Fantasie und vielfältige Formen des Ausdrucks gefragt. Mit szenischen Übungen und improvisierten Situationen aus dem Alltag werden Eigenwahrnehmung und Flexibilität von Handlungsentscheidungen in immer wieder neu erarbeiteten Szenen trainiert. Besonders gut kommt die tänzerische Arbeit mit Valérie Sauer bei den jungen Menschen an. Die Tänzerin und erfahrene Tanzpädagogin versteht es, ihnen in kürzester Zeit eine neue Sprache zu vermitteln, lassen sich doch Gefühle und innere Haltungen mit Hilfe von Bewegung oft viel besser ausdrücken als mit Worten. Um den »Aufbruch!« auch ganz praktisch umzusetzen, verlässt die Gruppe die Schule in Richtung Schlosspark. Mit wehenden Fahnen aus bunten Stoffen entdeckt sie ei-
nen Wald, entfacht ein kleines Feuer und kennzeichnet die Bäume mit Maskottchen: Magische Gesichter aus weichem Ton blicken von den Astgabeln auf die Spaziergänger herab. So verändert sich auch das städtische Umfeld durch ihr eigenes Tun. In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Michael Kretzer und dem Filmer Olaf Herrmann entsteht zeitgleich eine intensive Dokumentation des Projekts, womit die medienpädagogisch erfahrenen Profis allen Mitwirkenden auch die Reflektion und bewusste Wahrnehmung ihres Selbstwerts ermöglichen. Derzeit arbeiten die Schüler*innen an ihren ganz persönlichen Fahnen. Aus vielen künstlerischen Elementen gestaltet jede und jeder die Flagge, die den eigenen Aufbruch markiert – die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten wird auch hier voll ausgeschöpft. In den kommenden Monaten erwarten sie noch viele Abenteuer, bis es im Juli 2022 nach der Abschlusspräsentation dann wirklich heißt: Leinen los und Aufbruch ins Erwachsensein! Priska Janssens (leitende Theaterpädagogin)
Figurentheater für Kinder von 2-3 Jahren Figurentheater Kania Kellertheater, 3.4.2022, 16 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
Mädchen wie die
Ein Stück über Cyber-Mobbing von Evan Placey - ab 13 Jahren. TheaterGrueneSosse und überzwerg - Theater am Kästnerplatz Löwenhof, 1.4.2022, 9+11+19 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Das Neinhorn
von Marc Uwe Kling und Astrid Henn Regie: Doris Friedmann. Figurentheater Petra Schuff
Kinder- und Jugendtheater, 8.4.2022, 16 Uhr www.kiju-theater.de
Piratengeschichten
improvisiertes Figurentheater für Kinder von 3-7 Jahren Figurentheater Kania Kellertheater, 3.4.2022, 14 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
Das Rotkäppchen
frei nach den Brüdern Grimm - ab 4 Jahren Theater Zitadelle
Bürgerhäus Dreieich, 5.4.2022, 9+11+16 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de
Ein Schaf fürs Leben
von Maritgen Matter. Regie: Rob Vriens. Mit Günther Henne, Uta Nawrath. Theaterhaus Ensemble Theaterhaus, 6., 8.+9.4.2022, 11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Das Senfsamenmärchen
Schauspiel mit Musik nach einem buddhistischen Gleichnis für Kinder und Erwachsene - ab 7 Jahren Theater La Senty Menti
Theaterhaus, 2.4.2022, 18 Uhr; 3.4.2022, 15 Uhr; 4.+5.4.2022, 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren
frei nach den Gebrüdern Grimm - ab 4 Jahren Laubacher Figurentheater Gallus Theater, 3.4.2022, 15 Uhr www.gallustheater.de
TheaterGrueneSosse Jubiläumsfeier
Theaterhaus, 29.+30.4.2022 www.theaterhaus-frankfurt.de
Urmel aus dem Eis
Musical nach dem Kinderbuch von Max Kruse. Ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 2., 3., 9., 10., 24.+30.4.2022, 16 Uhr www.papageno-theater.de
Der Wettlauf zwischen Hase und Igel
Eine Produktion des Frankfurter Kinder- und Jugendtheaters. ab 4 Jahren
Kinder- und Jugendtheater, 18.(Premiere), 23.+30.4.2022, 16 Uhr. www.kiju-theater.de
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Familie für Fr und Rh ankfurt ein-Main
DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosungen
© Andreas Etter
I Am the Tigress Tischa »The Tigress« Thomas hat ein klares Ziel: Sie will sich den Titel als beste Bodybuilderin der Welt holen. Mit ihrem 17-Zoll-Bizeps und ihren enormen Rückenmuskeln ahnt man nicht, dass sie einst eine stark übergewichtige dreifachen Mutter war. Tischa ist eine starke Person, die gegen Selbstzweifel und gesellschaftliche Diskriminierung ankämpft und sich danach sehnt, von anderen um ihrer selbst willen akzeptiert zu werden.
Auf dem Meeresboden der Tatsachen Staatstheater Mainz: Im Musiktheaterstück »Fish Forward« geht es zur Sache
Zur Premiere des ihr gewidmeten Dokumentarfilms am Di., 12. April, um 20.15 Uhr in der Harmonie am Lokalbahnhof in Anwesenheit des Filmemachers und der Protagonistin verlosen wir 3 × 2 Freikarten. Schreiben Sie uns eine E-Mail (Betreff: Tigress) an verlosungen@strandgut.de, auf der Sie uns Ihre Tel.-Nr. angeben. Wir rufen Sie an, wenn Sie gewonnen haben, und setzen Ihren Namen auf die Gästeliste.
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Vom Mainzer Staatstheater zum nächsten Nordsee-Geschäft sind es wenig mehr als 150 Meter. »Wir sind Fisch« wirbt die große Schnellrestaurantkette dort mit einem Slogan, der jedem nach dem Besuch des soeben uraufgeführten Musiktheaterstücks »Fish Forward« doch genauso zweifelhaft vorkommen muss wie der Genuss, für den dieser wirbt. Fisch sind sie nicht. Und schmecken tut’s gewiss nicht mehr allen. Und genau damit holt die für Jugendliche ab zwölf Jahren konzipierte Inszenierung ihr Publikum ab. Erst beißt die moderierende Schauspielerin Leonie Schulz mit einem video- und lautverstärktem Schmatzen einen Fish-Mac weg, dann ziehen sich zwei stattliche Männer mit Riesentollen im Showmaster-Outfit zu klassisch perlendem Klavierspiel triefende Fish-Burger rein. »Prächtig« tenort der eine (Michael Dahmen) in operndramatischem Sprechgesang – »Mit Zwiebeln!« baritont der andere (Steven Ebel) mampfend zurück. Vom Start weg großes Kino im Kleinen Haus! Dass die beiden Supertollen achtlos ihre Tüten wegwerfen, weckt aber unseren Verdacht. Und siehe da: Aus der Lust auf Fisch machen die beiden erst ein Fischgeschäft, dann eine Fabrik und noch später eine
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Industrie. Entfesselte Kapitalisten, die auch noch Herr Iglu und Herr Nordsee heißen, und bei denen es tenoral wie auch baritonesk nur noch um Wachstum ohne Ende und Immer-Mehr-Haben geht. Und kein bisschen um den Fisch. In der Gegenszene verortet uns eine Riesenkrake mit bühnenübergreifenden Leuchtarmen ins Dunkel der Unterwasserwelt auf den Meeresboden der Tatsachen (Bühne: Sebastian Bauer). Unterstützt und begleitet von den virtuosen Klangkaskaden ihres Partners Florian Wehse berichtet die Moderatorin mit welchen verheerenden Methoden der wohlschmeckende Fisch gefangen wird. Kilometerbreite enge Schleppnetze räumen rücksichtslos die Meeresgründe ab und zerstören, was sich nicht halten kann. Das meiste geht als Abfall sofort wieder zurück: zersplitterte Muscheln, abgerissene Flossen, abgebrochene Korallen, verletzte Tiere en masse. Es geht hin und her in diesem Stück, rauf und runter, von der fischvernichtenden Oberwelt in deren Jagdgründe und zurück. Doch während die Herren Iglu und Nordsee fett und fetter werden, geben uns Leoni Schulz und ihr Partner immer mehr zu Denken. Wir erfahren, dass der Fisch der eigentliche Urahn des Menschen ist, lernen aus Heinrich
Bölls »Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral« worauf es vielleicht ankommt im Leben. Und je mehr wir vom Schicksal der Delphine, der Zucht von Lachsen, von Fischmehl als Hühnerfutter und von den in einem Film gezeigten Laufbändern einer Fischfabrik wissen, desto absurder wird uns die glitzernde Schauwelt da oben. Es dürften ziemlich spannende Diskussionen bei der Nachbearbeitung werden. Ein schöner Effekt des von Anselm Dalferth inszenierten multimedialen Musiktheaters »Fish Forward« aber ist der buchstäblich spielerisch durch Gesang und Live-Musik bereitete Zugang zum Genre der sogenannten ernsten Musik für das junge Publikum. Samuel Hogarth, Hausdirigent, Komponist und Pianist, lässt mit einem dreiköpfigen Ensemble aus Klavier, Flöte und Cello Beethovens Pastorale über den großen Soundbogen der Unterwasserwelt und Eigenkompositionen in der Natursinfonie des Musikgenies münden. Aufrüttelnd, grotesk, aufklärend, witzig und einfach nur groß: die erste Kinderökooper, bei der es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Winnie Geipert Termin: 3. April, 15 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Familie
Termin »Am Leben bleiben«, Deutsche Nationalbibliothek 28. April, 19 Uhr Termin »See You.« Kammerspiele, 29. April, 20 Uhr Termin »Erinnern Verändern«, Historisches Museum, 2., 5. April, jeweils 19 Uhr www.schauspielfrankfurt.de www.historisches-museum-frankfurt. de
Vom Fliehen und ankommen Junges Schauspiel: Auf »Am Leben bleiben«, »See you.« folgt »Erinnern Verändern« im Historischen Museum »Fragile Verbindungen« untertiteln die Theaterpädagogin am Schauspiel Frankfurt, Martina Droste, und ihr Junges Schauspiel ihre anlässlich der Sonderausstellung »Kinderemigration aus Frankfurt« des Deutschen Exil-Archivs 1933–1945 kreierten Arbeiten zum Thema Flucht. Dort, in den Räumen der Deutschen Nationalbibliothek, wird am Beispiel von sechs individuellen Biographien sogenannter Kindertransportkinder aus Frankfurt in Bild, Wort und Film, die Rettung von zirka 20.000 überwiegend jüdischer Kindern in den Jahren 1938 und 1939 aus Deutschland reflektiert. »Am Leben bleiben« heißt denn auch die Performance mit der das Ensemble des Jungen Schauspiels inmitten der Exponate versucht, eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen. Unter den etwa 15 Jugendlichen der inklusiven internationalen Gruppe haben einige selbst Flucht und unbegleitetes Reisen in die Fremde erlebt. Sie stellen Fragen etwa nach den Kriterien, mit denen Kinder ausgewählt wurden, denken laut und oft choral über Heimat, Sprache, Zugehörigkeit nach – und über das Fremdsein im neuen Land. Mit dem Stück »See You.«, das im Januar zur Premiere kam, knüpfen Martina Droste und ihre jungen Darsteller mit einem Bühnenfor-
mat an ihren Auftritt und seine Themen an. Und erinnern schon mit dem Titel daran, dass der Abschied für die damals abreisenden Kinder nur ein schnell vorübergehender zu sein schien. Ein Quartett von Reifenschaukeln an schweren Ketten beherrscht das düstere Bühnenbild, aus dessen Hintergrund das versammelte Ensemble Fragen erhebt: »Was hast du an der Grenze gefühlt?«, »Wann hattest du das Gefühl, angekommen zu sein?«, »Hast du noch positive Erinnerungen an Deutschland?«. – Später nehmen die Jugendlichen einzeln auf den Schaukeln Platz und damit den fiktiven Raum für die Überlebenden aus der Ausstellung ein. Immer neue Fragen, neue Vergleiche drängen sich auf, keineswegs nur im Blick auf gestern, im Gegenteil. Aber auch der Blick nach vorne schafft sich Raum, in eine Welt ohne Grenzen, die es jedem zugesteht, sich überallhin frei zu bewegen. Er mündet in einem Lied der der Comedian Harmonists: »Irgendwo, irgendwie, irgendwann«. Eine dritte Version der »Fragilen Verbindungen« steht nun als Performance unter dem Titel »Erinnern Verändern« im Rahmen und in den Räumen der Ausstellung »Frankfurt und der NS« zur Premiere. gt
TH E FÜ RATE R GA D I E FAM N Z E I LI E
Das blaue Haus Foto: Katrin Schander
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Esskultur
© Café Heimelig
Café Heimelig Eines der besten Cafés der Stadt
Zu Fuß ist das Café von der U-BahnStation Kirchplatz in 4 Minuten zu erreichen über die Appelsgasse bis zum Hülya-Platz, rechts in die Friesengasse und links in die Diemelstraße. Von der Leipziger Straße dauert es doppelt so lange. Von der Schloßstraße biegt man rechts in die Kaufunger Straße ein und läuft direkt auf das Café Heimelig zu.
Das Café Heimelig liegt an einer wunderschönen Ecke von Kaufunger und Diemelstraße, gefühlt mitten im Grünen und sehr ruhig. Bei Sonne sitzt man gerne draußen und genießt die kleine Oase in der Stadt. Wir sind zum späten Frühstück gekommen und studieren die Karte, auf der vom klassischen Frühstücksangebot bis zu Kuchen- und
Tortenkreationen auch für Veganer alles steht, was das Herz begehrt. Wir bestellen zwei Café Creme und eine Frühstücks-Kombi, sowie 2 Variationen der hausgemachten Aufstriche und ein Bircher-Müsli. Der kleine Tisch ist bald übersät mit Tellern und Schälchen mit Rohkost, Beeren und Gebäck. Der Frischkäse mit knackigen Radieschen und frischer Kresse gefällt sofort. Nach einer längeren Pause und zwei Milchkaffees bestellen wir eine Eierlikör-Torte mit Schokoboden und einen Käsekuchen. Das Versprechen »Kuchen wie bei Oma« wird bei Weitem übertroffen durch diese raffinierten Variationen. Das Mittagessen können wir uns komplett sparen, obwohl es hier auch hausgemachte Tagessuppen gibt. Aus der Selbstdarstellung: »Wir sind ein Café, dass nicht nur den Bedarf an frischen Kaffee, gutem Frühstück und hausgemachten Kuchen stillt, sondern auch ein Arbeitskonzept verfolgt, dass darauf ausgelegt ist, Menschen aller Generationen wieder zusammenzuführen & Rentnern eine neue Aufgabe zu geben.«
KLEINANZEIGEN Bitte ankreuzen Preise (inkl. 19% MwSt) � Grundpreis: 8,00 € für 6 Zeilen � je zus. Zeile: 1,50 € Aufpreis � gewerblich: 7,00 € Aufpreis � Rechnung: 1,50 € Aufpreis � Chiffre: 4,00 € Aufpreis Rubriken � Aktivitäten � An- + Verkauf � Computer � Dienstleistungen � Esoterik � Essen & Trinken � Gemischtes � Jobs � Kontakte � Er sucht Sie � Er sucht Ihn � Sie sucht Ihn � Sie sucht Sie � Körper & Seele � Musik � Reisen � Seminare � Sprachen � Tanzen � Therapie � Unterricht � Räume
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Ausschneiden/Kopieren und per Post an Strandgut - Kleinanzeigen Postfach 900 709 60447 Frankfurt per Fax: 069-7075125 per E-Mail: info@strandgut.de Zahlungsart � Scheck liegt bei � Bankeinzug (Kontoverb. nebenstehend)
Im Café Heimelig wird ein- bis zweimal die Woche gemeinsam mit Senioren und Seniorinnen gekocht, gerührt und gebacken. Besonders beliebt sind Käsekuchen, ApfelStreusel und Karottenkuchen. Eine Kundenmeinung: »Das Café Heimelig ist ein wunderbarer Ort für leckeres Frühstück, Kaffee, Kuchen und um sich einfach heimelig zu fühlen. Der Service ist sympathisch und zuvorkommend. Das Konzept zieht sich wie ein roter Faden durch das Café. Unser absolutes Lieblingscafé in Frankfurt.« sp
Café Heimelig Diemelstraße 9 60486 Frankfurt am Main https://www.heimelig-frankfurt.com/ Mittwoch–Sonntag von 10–18 Uhr
chluß: Einsendes jeder 12 .
Von Heft: (JJ/MM)
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Kleinanzeigen Tai Chi + Chi Gong
Herausgeber Strandgut Verlags GmbH Postfach 90 07 09 60447 Frankfurt Tel.: 0 69/97 91 03 - 0 Fax: 0 69/97 91 03 - 20 Ederstr. 10 Internet www.strandgut.de E-Mail Adressen info@strandgut.de leserbriefe@strandgut.de musik@strandgut.de verlosungen@strandgut.de theater@strandgut.de Anzeigenvertretung regional: Tel. 0 69/97 91 03 - 0 Redaktion Claus Wecker (cw, Film) Winnie Geipert (gt, Theater) Bernd Havenstein (hav, Klassik) Birgit Brault (bb) Jochen Vielhauer (jovi) Friedhelm Spiecker (sp) Redaktionelle Mitarbeit Peter Woll (PWoll) Grafik/Layout Birgit Brault Verantwortlich Kurt Otterbacher (ko) Birgit Brault (bb) Vertrieb Ecco!, Frankfurt, an rund 400 Stellen im Großraum Frankfurt. Abobedingungen 12 Hefte kosten 27 € Bestellt wird durch Einzahlung auf DE45 5005 0201 0000 88 43 59 Frankfurter Sparkasse 1822 Aboende: automatisch nach 12 Monaten. Sie werden mit Versand des letzten Heftes angeschrieben und befragt, ob Sie verlängern möchten.
Schule Rolf Weber seit 1982 Kostenlose Einführungskurse: Fr. 8. April 18–20 Uhr Sa. 23. April 11–13 Uhr Neue Anfängerkurse ab 25. April Nur mit Anmeldung!
Tel. (069) 70 11 63 www.taichi-weber.de
Golden Shower!
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Du kannst Spanisch, Englisch, Französisch und Holländisch aus dem Effeff? Du beherrschst das Indische und Skandinavisch? Du kennst dich im Sizilianischen aus? Schachclub Brett vorm Kopp Frankfurt sucht dringend Spieler für die dritte Mannschaft!!! donnerstags in der Zappbar, Glauburgstraße 1, ab 20 Uhr.
Ihr Leben als Buch!
Welche neugierige Sie sucht den verständnivollen Partner für anregende nasse Spiele, gerne auch in einer dauerhaften Affäre? Niveau und Diskretion sind selbstverständlich. Lust bekommen ...? summerwine01@yahoo.com oder Chiffre: 2022-04-03.
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Sie wollen ein Buch schreiben, wissen aber nicht wie? Als Autor helfe ich Ihnen von der Idee oder dem Manuskript bis zum fertigen Buch. W. Friedel Tel. 06050-908256
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THEATERSTAMMTISCH jeden zweiten Montag des Monats, 19 Uhr Interkulturelle Bühne, Alt-Bornheim 32, 60385 Frankfurt. Tel.: 069-46003741
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Impressum
SPORT
Lust auf Schach? Wir spielen jeden Donnerstag ab 20 Uhr in der Zappbar (Glauburgstraße 1) in illustrer Runde und freuen uns auf neue Mitspieler in jeder Stärke (und Schwäche). Schachclub Brett vorm Kopp Fragen an Winnie 0172 613 65 31
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