IKZ-HAUSTECHNIK Ausgabe 14-2015 Probeheft

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14 | Juli 2015

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Seite 30

Wärmepumpen planen und installieren

Seite 38

Stärkung von Wartungsverträgen

Seite 72


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Henning S., SHK-Installateur

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STANDPUNK T

Steilvorlage für Wartungsverträge Wenn es um die Hygiene in Trinkwasserinstallationen geht, dann steht für viele gewerbliche Betreiber – z. B. Vermieter – die Trinkwasserverordnung an erster Stelle. Dazu besteht oft die Meinung, den Pflichten für die Aufrechterhaltung der Hygiene Genüge getan zu haben, wenn die periodischen Trinkwasseranalysen gemäß Verordnung durchgeführt werden. Doch weit gefehlt. Dieser Vorgehensweise hat der Bundesgerichtshof nun mit einem aktuellen Urteil eine klare Absage erteilt. Zugleich hat er auf eine Pflicht verwiesen, die zwar nicht neu, aber vielen Betreibern unbekannt ist. Es handelt sich um die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Der Inhalt und Umfang dieser Pflicht entspringt den allgemein anerkannten Regeln der Technik und umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen sowie Hinweisen zum Betrieb von Trinkwasseranlagen. Insbesondere die regelmäßige Wartung und Inspektion gehören zur Verkehrssicherungspflicht, wie wir in einem Beitrag auf Seite 72 aufzeigen. Stein des Anstoßes für das Urteil vom Bundesgerichtshof war der Todesfall eines Mieters in einem Wohnhaus, verursacht durch Legionellen. In dem entschiedenen Fall war die Wartung der Trink-

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wasserinstallation für einen Zeitraum von acht Jahren unterlassen worden, womit die Verkehrssicherungspflicht missachtet wurde. Mit dem Urteil hat das Gericht zudem eine Beweiserleichterung für den Geschädigten ausgesprochen, die wohl nicht ohne Folgen für derartige Prozesse sein wird. Denn in der Praxis war es häufig für Geschädigte sehr schwierig zu beweisen, dass die erkrankungsauslösenden Legionellen aus dem betreffenden Trinkwassersystem stammten. Es empfiehlt sich, Kunden über diesen Sachverhalt und die notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene aufzuklären. Dem oft vorgebrachten Kostenargument für Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen kann erwidert werden, dass die Nichteinhaltung der Verkehrssicherungspflicht im Haftungsfall in keinem finanziellen Vergleich dazu steht. Vor diesem Hintergrund bietet das Urteil dem Handwerksbetrieb eine Steilvorlage für den Abschluss von Wartungsverträgen, meint

Markus Münzfeld Redakteur m.muenzfeld@strobel-verlag.de

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INHALT

TITELTHEMEN 3 Steilvorlage für Wartungsverträge 72 Wartung und Kontrolle ein Muss Der Bundesgerichtshof hat im Mai dieses Jahres die Betreiber von Trinkwasserinstallationen in die Pflicht genommen: Wer Inspektion, Wartung und Instandsetzung nicht ernst nimmt, wird demnächst vielleicht mit Haftungsansprüchen konfrontiert.

30 Automatikspülung gegen Stagnation Periodische Spülungen in Trinkwasserinstallationen bewirken einen kontrollierten Wasserwechsel, um Stagnation zu vermeiden. Automatisch ausgelöst, bieten sie ein wirtschaftliches und rechtssicheres Verfahren zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene.

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STANDPUNKT 3

Steilvorlage für Wartungsverträge Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass von SHK-Anlagen keine Gefahr für Menschen und Leben ausgehen darf. Und das spielt Wartungsverträgen genau in die Karten, sagt Markus Münzfeld.

RUBRIKEN

38 Planung von Wärmepumpenanlagen Ob Neubau oder Renovierung: Die ökonomischen und ökologischen Vorteile einer Wärmepumpe kommen nur dann zum Tragen, wenn die Anlage sorgfältig geplant und installiert und sie richtig betrieben wird.

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Nachrichten Glückwünsche EDV Termine Urteile Impressum BRANCHE AKTUELL

12 Schwarzer Peter fürs Handwerk Gerichte urteilen bei ungeklärten Korrosionsfällen gegen das Handwerk und bringen Betriebe damit in Existenznot. 14 Pro & Contra: Trägt die EnEV 2014 zum Klimaschutz bei? Die Energieeinsparverordnung verfolgt das Ziel, den Verbrauch an Primärenergie für Heizung und Trinkwasser zu reduzieren. Aber dient das dem Klimaschutz? Es gibt zwei Meinungen. AUS DEN VERBÄNDEN Nachrichten und Berichte aus dem ZVSHK und von SHK-Landesverbänden. 16 21 22 24 28

Zentralverband Schleswig-Holstein Niedersachsen Bayern Rheinland-Rheinhessen SANITÄRTECHNIK

30 Automatikspülung gegen Stagnation Marktübersicht: Hygienespülsysteme für Trinkwasserinstallationen.

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INHALT

RECHT-ECK

HEIZUNGSTECHNIK 38 Planung von Wärmepumpenanlagen Die VDI 4645 behandelt ausführlich die Planung einer Heizungsanlage – inklusive der Dimensionierung der Wärmepumpe sowie relevanter Anlagenkomponenten. 58 Nachträgliche Heizungswasseraufbereitung Systemlösungen für die Heizungswasseraufbereitung im laufenden Betrieb mit den Zielen Funktionssicherheit, Energieeffizienz und lange Lebensdauer.

72 Wartung und Kontrolle ein Muss Urteil des Bundesgerichtshofs nimmt Betreiber von Trinkwasserinstallationen stärker in die Pflicht. PRODUKTE 80 Aktueller Querschnitt durch das Produktangebot der SHK-Industrie.

AUSSTELLUNG 64 Intelligente Konzepte für eine zukunftsfähige Energieversorgung Die Fachmesse Intersolar 2015 setzte in diesem Jahr den Fokus auf Netzintegration und Energiespeicherung. REPORTAGE 66 Back to the road Das Branchen-Motorradtreff 2015 führte die 200 SHK-Biker in und durch den Bayerischen Wald. 70 Make It Wonderful Die Franke-Gruppe vereint erstmals alle Unternehmensbereiche unter einer Marke und stellt das in einer Kampagne dar.

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NEWS-TICKER

NACHRICHTEN SHK Essen 2012

Neuer Geschäftsführer bei Tecalor HOLZMINDEN. Karl Stuhlenmiller hat zum 1. Juli dieses Jahres die Funktion des Geschäftsführers bei Tecalor übernommen. Er ist Nachfolger von Jens Schwekendiek, der im Dezember 2014 plötzlich verstorben war. Das Tochterunternehmen von Stiebel Eltron besetzt die Produktbereiche Wärmepumpe, Lüftung und Solar.

Paradigma bezuschusst Solaranlagen KARLSBAD. Paradigma ergänzt das MAP (Marktanreizprogramm) bei der Anschaffung solarer Heizsysteme: Vom 1. Juli bis zum 26. September 2015 bezuschusst das Unternehmen im Rahmen seines PAP (Paradigma-Anreizprogramm) den Kauf seiner thermischen Solaranlagen. Zusammen mit der staatlichen Basisförderung können so bis zu 300 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche geltend gemacht werden.

Systemair: Neuer Außendienstmitarbeiter BOXBERG-WINDISCHBUCH. Bereits seit Februar dieses Jahres ist Thorsten Klemme für die Systemair GmbH als Außendienstmitarbeiter für die Regionen Ostwestfalen-Lippe, Westfalen und Osnabrück tätig. Für die Kunden ist er Ansprechpartner für das gesamte Portfolio des Unternehmens und somit Berater in allen Fragen rund um die Lüftungs- und Klimatechnik.

Mieter beeinflussen Effizienz von Sanierungen KARLSRUHE. Häufig liegt bei Sanierungen der tatsächliche Verbrauch über den vorab errechneten Bedarfswerten. Welche Ursachen dieser sogenannte „Rebound-Effekt“ hat, untersuchen Wissenschaftler ausführlich in einem Wohnquartier in Karlsruhe. Das BINE-Projektinfo „Nutzerverhalten bei Sanierungen“ 1) (02/2015, 4 Seiten, DIN-A4-Format) schildert erste Ergebnisse der Bewohnerbefragungen und technischen Ursachenforschung. Im Karlsruher Wohnquartier wird für insgesamt 800 Wohneinheiten ein integrales Energiekonzept umgesetzt. Welche Faktoren zum Rebound-Effekt führen, untersuchen die Forscher an drei ausgewählten Wohnriegeln. Auch hier lagen nach der Sanierung die tatsächlichen Primärenergie-Verbrauchswerte über den vorab berechneten Bedarfswerten. Die Wissenschaftler befragten die Bewohner unter anderem zu ihrem Lüftungsverhalten und der gewünschten Raumtemperatur. Zusätzlich werten sie die von der Messtechnik gelieferten Daten zu Trinkwarmwasser, Heizung und Lüftung aus. Dass die erwarteten Energieeinsparungen nicht eingetreten sind, liegt sowohl an technischen Schwierigkeiten als auch am Verhalten der Mieter. Es gab Probleme mit den Wärmepumpen und den Trinkwarmwasser-Stationen. Einige Mieter nutzten die neue Lüftungstechnik nicht, da sie höhere Energiekosten fürchteten oder sie lüfteten ihre Wohnungen zu häufig. ) Das Projektinfo kann unter www.bine.info/service/bestellen/download-print/ angefordert werden.

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www.bine.info

Erklärfilm zu EPD BERLIN. Viele Fragen tauchen auf, wenn man sich mit dem nachhaltigen Bauen und Umweltaspekten von Bauprodukten auseinandersetzt. Das Institut Bauen und Umwelt (IBU) hat einen Kurzfilm veröffentlicht, in dem die grundlegenden Informationen zur Umwelt-Produktdeklaration (Environmental Product Declaration – EPD) gegeben werden. Zu finden ist der Film unter youtube mit den Suchbegriffen „IBU EPD“.

Kessel eröffnet Kundenforum LENTING. Die Kessel AG hat ihr deutschlandweit sechstes Kundenforum in Stuttgart mit einer Auftaktveranstaltung eröffnet. „Mit unserem neuen Kundenforum wollen wir die starke Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten aus Baden-Württemberg noch besser abdecken. Planer, Verarbeiter und Händler aus der Region haben die Möglichkeit, direkt in ihrer Nähe an Schulungen und Seminaren teilzunehmen“, erklärt der Hersteller. Für 2015 sind in den neuen Räumlichkeiten in Stuttgart rund 30 Veranstaltungen geplant.

Raab-Gruppe integriert NET NEUWIED. Die Raab Gruppe hat den Wärmerückgewinnungsspezialisten NET Neue EnergieTechnik GmbH übernommen. Das Unternehmen aus Puchheim bei München hat Anlagen zur Wärmerückgewinnung, Wärmespeicherung und zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Programm. 6

Dehoust: Wer findet den ältesten Öltank LEIMEN. Die ersten Öltanks aus Stahlblech waren 1 bis 1,5 mm stark, hatten eine Pumpe für die Versorgung des Ölofens und später eine untere Umlaufleitung und einen Anschluss an die zentrale Ölversorgung bzw. den Ölbrenner. Die Technik entwickelte sich weiter, die Wandstärken nahmen zu und die Tanks standen im Regelfall mit einem Gesamtvolumen von 5000 bis 10 000 Litern im Keller des Ein- oder Mehrfamilienhauses. Die Behälter aus jener Zeit erledigen z.T. noch heute ihren Dienst. Als kunden- und serviceorientierter Partner sollte der Fachbetrieb sich für die Tankerneuerung stark machen, meint Dehoust und begründet: „Im Falle eines Schadens zahlen oft die Haftpflichtversicherung nicht mehr.“ Dehoust würde diese „Schätzchen“ aus der guten alten Zeit gerne kennen lernen und startet deshalb die Aktion „Wer findet den ältesten Öltank?“. Heizungsfachbetriebe, Tankschutzbetriebe und Ölhändler sind vom 1. August bis 30. Oktober aufgerufen, nach den schönsten und skurrilsten Schmuckstücken Ausschau zu halten, zu fotografieren und die Bilder der Dehoustoder Milatanks mit der Dehoust-App oder im Internet unter www.dehoust. de hochzuladen. Das Unternehmen prämiert die ältesten und schönsten Tanks. Für die Gewinner gibt es ein Apple iPad und zwei iPad Mini sowie weitere Preise.

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IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


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Sie wissen: Sauerstoffdiffusion führt in alten Kunststoffrohren zu Versprödung und Korrosion. Großes Finale der Viega Roadshow 2015 in der Kölner Lanxess-Arena. Insgesamt kamen mehr als 14 000 Besucher zu den sieben Veranstaltungen.

ATTENDORN. Mit über 14 000 Besuchern ist die Viega-Roadshow „Experience 2015“ in der Kölner Lanxess Arena Mitte Juni zu Ende gegangen. Nach sieben Stopps in Deutschland und Österreich ist Dirk Gellisch, Mitglied der Viega-Geschäftsleitung, mit der Bilanz sehr zufrieden: „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Die Resonanz war überwältigend.“ Im Fokus der Roadshow standen aktuelle Branchenthemen wie generationenübergreifende Badarchitektur, Trinkwasserhygiene und energieeffiziente Wärmeverteilsysteme. Auch wichtige Tipps für den Baustellenalltag habe die unterhaltsame Show vermittelt, betonte beispielsweise Steffen Zwies von der Haustechnik Zwies GmbH (Thale) nach der Auftaktveranstaltung in Leipzig: „Es war für meine Mitarbeiter und mich eine sehr gute Gelegenheit, die ISH-Neuheiten kennenzulernen. Wir sind auch intensiv mit den Experten ins Gespräch zu kommen. Dadurch konnten wir viele Anregungen für unsere tägliche Arbeit mit nach Hause nehmen.“ Viega geht alle vier Jahre direkt nach der ISH mit den Produktneuheiten auf Tour. In diesem Jahr gehörte neben Moderatorin Christiane Stein (n-tv) und Kabarettist Christoph Brüske unter anderem die internationale Gruppe Mayumana zum Programm. Mit ihren rasanten Tanz- und Musikeinlagen sorgten die Künstler für unterhaltsame Entspannung zwischen den Fachvorträgen namhafter Referenten und der Präsentation von Produktneuheiten.

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NACHRICHTEN SHK Essen 2012

Heizungsanlagenbestand 2014: keine Wärmewende in Sicht

UBA-Hygieneliste Hauptthema beim jährlichen Forum GMS

KÖLN. Der energiepolitische Streit um die geplante CO2-Abgabe für fossile Kraftwerke ist noch nicht beigelegt. „Statt die für die Deckung der Grundlast der deutschen Stromversorgung wichtige Braunkohle anzugreifen, sollten endlich die enormen CO2-Minderungspotenziale in deutschen Heizungskellern ange-

DÜSSELDORF. Unter der Schirmherrschaft der Gütegemeinschaft Messing-Sanitär e. V. (GMS) fand Mitte Juni 2015 die jährliche Trinkwasserhygiene-Tagung „Forum GMS“ im Mainzer Hilton Hotel statt. Vor gut 70 Fachbesuchern erläuterten die Referenten die praktische Bedeutung der lang erwarteten Neufassung der UBAPositivliste. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom GMS-Vorstandsvorsitzenden Alexander Dehnelt. Er unterstrich die besondere Bedeutung des UBADokuments in der aktuellen Fassung. Der auf Baurecht spezialisierte Fachanwalt Prof. Dr. Jörg Zeller knüpfte an das Thema an und erinnerte daran, dass die Positivliste genau zwei Jahre nach Inkrafttreten als Bewertungsgrundlage rechtlich bindend ist: „Nicht nur Handwerker, sondern alle Akteure der vertraglichen Handlungskette haben mit Haftungsfolgen zu rechnen, wenn nach der Übergangsfrist Werkstoffe eingesetzt werden, die nicht auf der UBA-Liste stehen.“ Entscheidend sei für den Fachhandwerker der Zeitpunkt der Abnahme des Bauvorhabens. Denn hier müsse ein mangelfreies Werk abgegeben werden. Daher empfahl der Rechtsanwalt betroffenen Handwerkern, ihre Auftraggeber bereits während der Übergangsfrist darüber zu informieren, dass nicht gelistete Werkstoffe nach Ablauf der Übergangsfrist nicht mehr eingebaut werden dürften. Thorsten Rabe vom Fachverband SHK Mecklenburg-Vorpommern unterstrich wie sein Vorredner den maßgeblichen Zeitpunkt der Übergabe eines Bauvorhabens. Er ging aber als Vertreter der Handwerker-

Gesamtbestand zentrale Wärmeerzeuger im Jahr 2014.

Bild: BDH

gangen werden“, fordern der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Die beiden Verbände haben gemeinsam eine Publikation zum Zustand des deutschen Heizungsanlagenbestandes veröffentlicht. Demnach versorgen 20,7 Mio. Wärmeerzeuger deutsche Wohnungen und Häuser mit Wärme. Sie verbrauchen über ein Drittel der deutschen Endenergie und emittieren gut ein Viertel der CO2-Emissionen. „Die Erhebung macht deutlich, dass rund 70 % des Anlagenbestandes nicht dem Stand der Technik entspricht.“ Würden diese Anlagen modernisiert, könnten zwischen 13 und 15 % des Endenergieverbrauchs eingespart werden, was etwa den Energieexporten Russlands nach Deutschland entspricht. „Zwischen dem hohen Anspruch der Bundesregierung, die Modernisierungsquote bei Altanlagen zu verdoppeln, und der realen Marktentwicklung klaffen Welten“, so Manfred Greis, Präsident des BDH. www.bdh-koeln.de

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schaft noch einen Schritt weiter: Die betroffenen SHK-Handwerker müssten nicht nur bis zum Abnahmezeitpunkt denken, sondern z. B. an eine eventuell anstehende Desinfektion der Installation fünf Jahre nach Übergabe. Rabe wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Handwerk fünf Jahre Gewährleistung auf die Installation geben muss, sie von der Industrie auf bestimmte Bauteile jedoch teilweise nur zwei Jahre Gewährleistung erhalten. Messing sei ein gewichtiger Werkstoff in der Sanitärinstallation – hinsichtlich der UBA-konformen hygienischen Eignung „erwarten wir aber eine verlässliche, unverwechselbare Kennzeichnung. Denn am Ende steht und fällt der Handwerker mit der Abnahme und der Qualität“, so der SHK-Verbandsvertreter. Entscheidend sei in der Praxis die Funktionalität der Installation. Werde der Grenzwert laut TrinkwV überschritten, sei aus juristischer Sicht diese Funktionalität nicht mehr gegeben, erläuterte Rabe und verwies auf aktuell laufende Prozesse. Nicht nur die Hygiene, auch die Korrosion wurde auf der Tagung thematisiert. Geert van den Abbeele von der Sanha GmbH & Co. KG stellte die aktuellen Ergebnisse der Lang-

Rund 70 Fachbesucher nahmen an der Veranstaltung im Mainzer Hilton Hotel teil.

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Dr. Jörg Zeller: „Nicht nur Handwerker, sondern alle Akteure der vertraglichen Handlungskette haben mit haftungsrechtlichen Folgen zu rechnen, wenn nach der zweijährigen Übergangsfrist Werkstoffe eingesetzt werden, die nicht auf der UBA-Liste stehen.“

zeit-Korrosionstests im Auftrag der GMS e.V. vor. Danach entspricht nur noch der Werkstoff CW 725 R den Vorgaben der GMS. Die anderen beiden Werkstoffe (CW 511 L, CW 626 N) seien deshalb als Konsequenz von der GMS-Werkstoffliste entfernt worden. Weitere Redner waren Michael Scharf von der WielandWerke AG, der auf die aktuellen Normungsverfahren für Sanitärwerkstoffe einging. Unter dem Motto „Design und Kundenansprüche im Wandel der Zeit“ gab Kai Huck von der Aquis Sanitär AG einen Einblick in die Entwicklung moderner Sanitärarmaturen mit elektronischen Komponenten. Abgerundet wurde die Vortragsreihe durch das Referat des Extremsportlers Joey Kelly. Er schlug in seinen Ausführungen die Brücke von sportlichen zu unternehmerischen Herausforderungen. www.messing-sanitaer.de

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Thorsten Rabe, Fachverband SHK Mecklenburg-Vorpommern: „Hinsichtlich der UBAkonformen hygienischen Eignung erwarten wir als Fachhandwerker eine verlässliche, unverwechselbare Kennzeichnung der Produkte.“

Geert van den Abbeele von der Sanha GmbH & Co. KG stellte die aktuellen Ergebnisse der Langzeit-Korrosionstests im Auftrag der GMS e. V. vor.

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NACHRICHTEN SHK Essen 2012

Gebäudesanierung: Hausbesitzer favorisieren Heizungstausch BERLIN. Um die eigenen vier Wände energieeffizient zu modernisieren, nimmt die Mehrzahl der Hausbesitzer in Deutschland nicht gleich eine Komplettsanierung in Angriff, sondern setzt auf sogenannte Einzelmaßnahmen. Der Austausch alter Heizkessel lag dabei im vergangenen Jahr an der Spitze der fünf häufigsten Modernisierungsmaßnahmen zur Senkung der Heizkosten, wie eine Auswertung der Förderstatistik der staatlichen KfW-Bank durch die Deutsche Energie-Agentur (dena) zeigt. Neue Brennwertkessel, Wärmepumpen, Solarthermieanlagen, Pelletheizungen oder andere effiziente Heiztechnik wurden 2014 rund 56 500-mal von der KfW gefördert. Der Heizungstausch war damit die am häufigsten unterstützte Einzelmaßnahme. Am zweithäufigsten erneuerten Immobilienbesitzer nach der KfW-Statistik alte Fenster. Der Einbau moderner Wärmeschutzverglasung wurde rund 54 500-mal gefördert. Auf Platz drei und vier der populärsten Einzelmaßnahmen folgen die Wärmedämmung des Daches (rd. 26 800) sowie die Fassadendämmung (rd. 13 300). Auf Platz fünf liegt die Überprüfung und Optimierung bestehender Heizungsanlagen, zum Beispiel durch einen hydraulischen Abgleich (rd. 3200). „Für Hausbesitzer mit begrenzten finanziellen Mitteln können Einzelmaßnahmen ein guter Einstieg in die schrittweise energetische Modernisierung des Eigenheims sein“, sagt Christian Stolte, Experte für energieeffiziente Gebäude bei der dena. Der Austausch eines alten Heizkessels, die Erneuerung der Fenster, eine Wärmedämmung und weitere Maßnahmen können über die KfW mit einem Investitionszuschuss von bis zu 5000 Euro pro Wohneinheit gefördert werden. Die Einbindung Erneuerbarer Energien zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen kann alternativ auch über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst werden.

www.die-hauswende.de

Teure Zirkulationsleitung BERLIN. Zirkulationsleitungen – insbesondere, wenn sie wie bei vielen Altanlagen noch auf Schwerkraft laufen – sind wahre Energiefresser. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bundesverband hin. „Im Einfamilienhaus werden dafür schnell 200 bis 300 Euro im Jahr fällig“, sagt Peter Kafke, Experte für Energieberatung bei der Verbraucherzentrale. Bei neueren Systemen würden zwar gut gedämmte Rohrleitungen eingesetzt, dafür müssten dann aber Zirkulationspumpen den Kreislauf antreiben. Das schlage mit rund 30 Euro Stromverbrauch Kaltwasser, Warmwasser, Zirkulation – jährlich zu Buche, spare Standard bei vielen Installationen. Im aber einen höheren GeEinfamilienhausneubau sollte auf eine genwert an Wärme ein. Zirkulation verzichtet werden, empfiehDer Experte emplt die Verbraucherzentrale. fiehlt, im Einfamilienhausneubau das Warmwassersystem ohne Zirkulation zu planen. Das spare Strom und Wärme ein, führe nicht zu nennenswerten Wartezeiten und koste kaum ungenutzt ablaufendes Wasser. „Typischerweise sind das vielleicht 2 m³ im Jahr“, so Kafke. Könne im Altbau auf eine Zirkulationsleitung nicht verzichtet werden, weil durch überdimensionierte Leitungen die Wartezeiten zu groß sind, so lohne eine Optimierung durch den SHK-Fachmann.

Fillsoft Zero Entsalzung – jetzt erhältlich AHLEN. Auf der ISH in Frankfurt hat Reflex Winkelmann seine Fillsoft Zero Patrone für die Entsalzung des Füll- und Ergänzungswassers von Heizungsanlagen vorgestellt. Nun ist das Produkt unter der Artikelnummer 9125662 lieferbar. Darauf weist der Ahlener Hersteller hin. Reflex erweitert damit seine Produktpalette in Sachen Nachspeisesysteme und Wasseraufbereitung auf Basis der bestehenden Enthärtungsarmatur Reflex Fillsoft. Die neue Fillsoft Zero bietet im Unterschied dazu die Möglichkeit, Füll- und Ergänzungswasser komplett zu demineralisieren. Wie schon bei der Fillsoft dient diese Funktion auch im Falle der Fillsoft Zero, ein spezielles Ionenharz in einer tauschbaren Patrone. Konstruktiv sind Fillsoft und Fillsoft Zero baugleich aufgebaut. Die Patronen unterscheiden sich äußerlich lediglich in ihrer Farbe (Enthärtung = grün, Entsalzung = grau). Die jeweilige Verwendung wird mittels eines Aufklebers signalisiert. Ein Austausch der Patronen von Enthärtung zu Entsalzung und umgekehrt ist möglich. Der Handwerker muss so im Falle der Umstellung nicht die gesamte Armatur tauschen, heißt es aus dem Hause Reflex. Fillsoft Zero für die Entsalzung des Füll- und Ergänzungswassers von

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BRANCHE AKTUELL Kupferkorrosion

Schwarzer Peter fürs Handwerk Gerichte urteilen bei ungeklärten Korrosionsfällen gegen Handwerksbetriebe Ungeklärte Korrosionsfälle in Trinkwasserinstallationen aus Kupferrohr machen dem Fachhandwerk immer noch zu schaffen. Wie schon Mitte 2014 berichtet, ist überwiegend ein Wasserversorgungsgebiet in den Bereichen Dorsten, Gladbeck und Bottrop betroffen. Da die Ursache für das vermehrte Auftreten von Rohrleitungsschäden nicht bekannt ist, hatte die Landesfachgruppe Installateur und Heizungsbau des Fachverbandes SHK NRW bereits vor gut einem Jahr den Mitgliedsbetrieben empfohlen, im Bereich des betreffenden RWW-Wasserwerkes Holsterhausen bis auf weiteres Trinkwasserinstallationen nicht in Kupfer auszuführen. Die Lage ist nach wie vor unklar. Die Qualität des Trinkwassers entspreche den Vorgaben, bekundete schon damals der Versorger. Material- oder Herstellungsmängel am Kupferrohr schließen die Rohrhersteller unter Berufung auf Laboranalysen aus. Den schwarzen Peter hat derweil das Handwerk. Inzwischen gibt es fünf Gerichtsurteile, die allesamt gegen das Handwerk entschieden wurden. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Ein Ende ist noch nicht abzusehen. „Die Schäden treten ausschließlich an den Kaltwasser führenden halbharten Kupferrohrleitungen in den Dimensionen 15 bis 22 mm auf – und zwar in der sogenannten 6-Uhr-Position“, berichtet Thomas Cirkel von der H. Grefer GmbH aus Dorsten bei einem Besuch in der Redaktion. Steigleitungen seien kaum betroffen, weiches Kupferrohr von der Rolle oder harte Kupferrohre gar nicht. „Die Korrosionsfälle treten bei Installationen aus den Jahren 2005

bis 2012 auf. Etwa 500 Schadensfälle liegen – über alle betroffenen SHK-Betriebe betrachtet – bislang schon vor“, führt der Handwerksmeister weiter aus. Das bereits 1925 gegründete Unternehmen Grefer mit 30 Mitarbeitern setzt schon seit mehr als 60 Jahren Kupferrohre für Sanitär- und Heizungsinstallationen ein. „Bis zum Jahre 2005 hatten wir damit auch keine Probleme“, sagt Cirkel. Vorsorglicher Austausch der Rohrleitungen gefordert Doch nicht allein die Reparaturen der Schadensfälle bereiten dem Unternehmen Sorgen. Nach einem jüngst gesprochenen Urteil muss der traditionsreiche SHK-Fachbetrieb in einem Pflegeheim mit 60 Wohneinheiten sämtliche zurückliegenden und in Zukunft auftretenden Schäden beheben. Doch das reicht dem Betreiber nicht mehr. Er drängt jetzt sogar darauf, die komplette Installation austauschen zu lassen – vor-

Thomas Cirkel mit den IKZ-Redakteuren Detlev Knecht (r.) und Markus Sironi (l.).

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sorglich, wie es heißt. „Wenn das Gericht diesem Anliegen folgt, dann können wir den Betrieb schließen“, sagt Cirkel. „Auf den Kosten würden wir hängen bleiben.“ Denn die Gebäudeversicherungen der Betreiber bzw. die Betriebshaftpflichtversicherungen der Handwerksunternehmen springen nur für die Beseitigung der Schäden ein. Wie Cirkel gegenüber der Redaktion versichert, verarbeitet er ausschließlich Kupferrohr zweier in Deutschland bekannter Hersteller, die mit ihrer Markenqualität werben. Beide haben diesen Fall (nur) unter dem Gesichtspunkt der Kulanz behandelt und bisher noch die Schadensbeseitigung – ohne Anerkenntnis einer Schuld – finanziell übernommen. Nach dem aktuellen Urteil gegen den Betrieb hat der in diesem Fall betroffene Rohrhersteller seine finanzielle Garantiezusage jedoch zurückgenommen. Es muss die Betriebshaftpflichtversicherung einspringen. „Eine Höherstufung oder die Erhöhung der Eigenbeteiligung bei künftigen Schadensfällen wäre noch das geringste Übel“, sagt Cirkel. „Aber wenn uns die Versicherung kündigt, wird‘s wohl sehr schwer, eine neue Gesellschaft zu finden, die den Betrieb künftig versichert.“ Der Fall Grefer ist indes kein Einzelfall – leider. Auch andere Betriebe wurden aufgrund von Korrosionsschäden in Sanitärinstallationen in den betroffenen Regionen verurteilt und stehen in der Haftung. Inzwischen haben sich 16 Firmen in der sogenannten Innungsmitglieder-Vereinigung SHK-NRW zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel: Gegenseitiger Informationsaustausch und, wenn möglich, die Ermittlung der Korrosionsursache(n). Das allerdings scheint ein beinahe unmögliches Unterfangen zu sein. Denn Material- oder Herstellungsfehler werden ausgeschlossen. Vielmehr handele es sich den Laborberichten nach um eine Lochkorrosion in kaltem Wasser. Zitat aus einem Gutachten: „Bekanntlich kann bei dieser Korrosions-

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BRANCHE AKTUELL Kupferkorrosion

art nicht immer exakt nachvollzogen und nachgewiesen werden, was letztendlich die definitive Schadensursache darstellt, da bei einem Korrosionsvorgang in der Regel immer mehrere unterschiedliche Faktoren beteiligt sind und die Voraussetzung für das spätere Auftreten von Lochkorrosion erfahrungsgemäß oftmals in der Zeit der Inbetriebnahme geschaffen werden.“ Gutachter sieht keine Hinweise für korrosionsfördende Betriebsbedingungen Mangelnde Sorgfalt bei der Inbetriebnahme? Oder eine übermäßig lange Stagnationsphase zwischen der Installation und dem Regelbetrieb? Cirkel verneint. „Alle unsere Installationen werden sorgfältig gespült. Überdies haben wir die Korrosionsfälle nur in dem einen betroffenen Gebiet, und das, obwohl wir überregional tätig sind. Sollen unsere Monteure außerhalb des betroffenen Wasserversor- Ungeklärte Korrosionsfälle in Trinkwasserinstallationen aus Kupferrohr machen dem Fachhandgers etwa anders arbeiten?“ Was die Sta- werk zu schaffen. Hier einige schadhafte Rohrstücke. gnationsphasen angeht, so müsse sich der Fachbetrieb auf die Aussagen der Betreiber verlassen. In einem Fall sei durch Zu- nen Wasserversorger begrenzt sind, haben nicht. Und so ist die Gefahr groß, dass die fall bekannt geworden, dass eine Pflege- die Gerichte lediglich zur Kenntnis genom- Betriebe nach wie vor beim Schadensfall station offenbar deutlich später in Betrieb men. Mehr nicht“, bedauert Cirkel. „Die in der Haftung stehen. Ein wenig Luft verschaff t derweil die gegangen ist, als angegeben. Doch ob ein anderen Gerichtsurteile zielen alle in die Gericht solchen Argumenten folgt? Eher gleiche Richtung: Sind Wasser und Werk- aktuelle Situation: Seit Dezember letzten nicht. In einem jüngst entschiedenen Ver- stoff okay, dann muss das Werk des Unter- Jahres dosiert der Wasserversorger RWW fahren sieht der bestellte Gutachter keine nehmers mangelhaft sein. So einfach ist nach dem Aufbereitungsprozess Phosphat Hinweise für korrosionsfördende Betriebs- das.“ Die bedenkliche Tendenz von Sach- zu. Angeblich, um optisch nicht ansprebedingungen wie etwa Stagnation, führt verständigen und Gerichten, mangels An- chende Trübungen und Braunfärbung des das aber nicht weihaltspunkten für Trinkwassers entgegenzuwirken. Seitter aus. Da auch materialbedingte, dem, sagt Cirkel, habe es seinen Informationen zufolge keinen neuen Korrosidie Wasserqualibetriebsbezogene tät grundsätzlich oder wassersei- onsfall in Kupferrohrleitungen gegeben. die Ausbildung tige Ursachen Das ändert an der schwierigen Situation einer Schutzden Betrieb ins für die Handwerksunternehmen faktisch schicht zulasse, Visier zu neh- nichts. zieht der Gutachmen, sieht auch ter den Schluss, der SHK-Fachver- Aufruf der Redaktion band NRW, der Sind Sie als Handwerksunternehdass die Bauausdie Fachbetriebe men in dieser oder einer anderen Regiführung als einunter diesen Um- on ebenfalls von Schadensfällen betrofzige Ursache für WCFIX PLUS Die neue Fäkalienständen aus Grün- fen? Welche Erfahrungen haben Sie dabei die Korrosion inKleinhebeanlage mit maximaler Power! den der Risiko- gemacht? Wie sind Sie bei den Korrosifrage komme. In WWW.JUNG-PUMPEN.DE Fachkreisen werminimierung zu onsfällen vorgegangen? Setzen Sie sich den dieses Gutachgroßer Sorgfalt mit Thomas Cirkel in Verbindung und ten und die daraus bei der Material- schließen Sie sich zusammen (Tel.: 02362 gezogenen Schlüsse stark angezweifelt. auswahl und der Dokumentation der re- 24514, Info@h-grefer-gmbh.de). So kann Obwohl diese Bedenken von der beklag- gelgerechten Ausführung der Installa- es vielleicht gelingen, die Ursachen heten Fa. Grefer nach entsprechender Stel- tion angehalten hat. rauszufinden und zukünftige Schäden zu lungnahme des nordrhein-westfälischen Nach wie vor ist die tatsächliche Ur- verhindern. ■ Fachverbandes auch bei Gericht vorgetra- sache für die Korrosionsfälle unbekannt. gen wurden, folgten die Richter dem kri- Möglicherweise, so wird aktuell gemuttischen Gutachten und verurteilten den maßt, ist die Kombination aus WasserbeBetrieb zur Schadensbehebung. „Dass die schaffenheit, Stagnation und InbetriebnahKorrosionsschäden weitestgehend auf ei- me ursächlich. Bewiesen ist das aber längst

HOCH SOLL ER HEBEN!

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BRANCHE AKTUELL Pro & Contra

Trägt die EnEV 2014 zum Klimaschutz bei? Am 1. Mai des letzten Jahres ist die heute gültige Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) in Kraft getreten. Sie regelt und begrenzt den Heizenergieverbrauch von Gebäuden, indem sie bestimmte Vorgaben macht. So müssen beispielsweise Konstanttemperaturheizkessel, die älter sind als 30 Jahre, ausgetauscht werden. (Ausgenommen sind also Brennwert- und Niedertemperaturkessel, aber auch Konstanttemperaturheizkessel, die der Eigentümer selbst nutzt). Hintergrund für die Austauschpflicht ist die bekannte Tatsache, dass neue Wärmeerzeuger energieeffizienter arbeiten als alte Modelle. Damit soll fossile Energie in Form von z. B. Erdgas und Heizöl eingespart und damit die CO2-Emission verringert werden. Kohlendioxid gilt als Treibhausgas, das die Temperatur auf der Erde an-

Pro Marianne Tritz, Geschäftsführerin des GDI Gesamtverband Dämmstoffindustrie e.V., Berlin

Das Ziel der EnEV 2014 ist „die Einsparung von Energie in Gebäuden“ sowie „... ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050.“ So steht es im ersten Absatz des § 1 geschrieben. Nicht ohne Grund hat man diese prominente Stelle gleich am Beginn gewählt. Denn Energie einzusparen, um damit Energieressourcen zu sichern und das Klima zu schützen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahrzehnte. Regelwerke wie die EnEV funktionieren. Das hat die Vergangenheit bewiesen: Seit der Wärmeschutzverordnung 1977 und mit Einführung der EnEV 2002 hat die energetische Qualität der Gebäude stetig zugenommen. Neubauten von heute und vernünftig sanierte Altbauten benötigen nur etwa ein Viertel der Energie von Vorkriegsaltbauten. Was das in Zahlen bedeutet, haben Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e. V. München (FIW) in ihrer aktuellen „Metastudie Wärmedäm-

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mung“ ausgerechnet: Hätte man seit 1978 alle Wohnneubauten ohne Energieeffizienzmaßnahmen errichtet sowie im Bestand keine energetischen Verbesserungen durchgeführt, müssten wir in Deutschland heute jährlich 167 Terrawattstunden (TWh) zusätzlich an Endenergie für Heizungswärme einsetzen. Wollte man diese zusätzliche Energie beispielsweise in Form von Erdgas aufbringen, müsste man den Import um 16 % erhöhen. Auch um den Klimaschutz stände es bei diesem Szenario schlecht. 16 % mehr Erdgasverbrauch würde also auch große Zusatzbelastungen an CO2-Emissionen bedeuten – Klimaschutz adé. Weder Erdgasimporte noch zusätzliche Stein- und Braunkohlwerke brauchte man hingegen, würde man alle zur Sanierung anstehenden Wohnhäuser auf den Standard der EnEV 2009 bringen, so die FIWWissenschaftler. Das Öko-Institut e. V. und die Prognos AG haben in ihrer Studie „Modell Deutschland: Klimaschutz bis 2050“

zudem errechnet, was solch ein klimaneutraler Gebäudebestand an CO2-Minderung bedeuten würde: Die Wissenschaftler prognostizierten eine CO2-Reduktion im Gebäudebereich um 97 %. Daher: Die Novellierung der EnEV, die um 25 % höheren energetischen Anforderungen an den Neubau ab 2016 und die Steigerung des Dämmstandards um 20 % sind ein weiterer Schritt zum Klimaschutz – ein richtiger Schritt. Wer kritisiert, dass die EnEV 2014 kaum Verschärfungen für Bestandsbauten mit sich brachte, sei erinnert, dass es nicht nur um technische Standards geht, sondern auch darum, in einer aufgeschlossenen modernen Gesellschaft eine funktionierende Energieeffizienz-Infrastruktur zu schaffen: „Neben den Festlegungen in der Verordnung soll dieses Ziel auch mit anderen Instrumenten, insbesondere mit einer Modernisierungsoffensive für Gebäude, Anreizen durch die Förderpolitik und einem Sanierungsfahrplan, verfolgt werden.“ – heißt es im § 1 der EnEV weiter. Dieser Weg ist bereits geebnet: Im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms stehen jährlich 1,8 Mrd. Euro zur Verfügung. Zudem unterstützt die Bundesregierung den freiwilligen Einsatz energieeffizienzsteigernder Maßnahmen durch passgenaue Förderprogramme der KfW und beteiligt sich etwa an der gewerkeübergreifenden Sanierungskampagne „Die Hauswende“. Sollte künftig auch der steuerliche Anreiz für energetische Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden, würde Deutschland den längst überfälligen Sanierungsboom erleben. Und der Klimaschutz würde davon noch mehr als bisher profitieren.

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BRANCHE AKTUELL Pro & Contra

steigen lässt. Dies wiederum geht nach allgemeingültiger Meinung einher mit Klimaveränderungen wie Trockenheit, milde Winter, feuchte Sommer, heftige Niederschläge, Abschmelzen der Polkappen, Überschwemmungen und einiges mehr. Würde die CO2-Emission verringert, hätte das positive Auswirkungen auf den – trotz aller Anstrengungen – nicht aufzuhaltenden Klimawandel. Ein weiterer Eckpunkt der EnEV 2014 betrifft den Jahres-Primärenergiebedarf. Ab dem 1. Januar 2016 müssen ihn Neubauten um durchschnittlich 25 % unterschreiten. Parallel muss die Wärmedämmung des Gebäudes (Außenhülle) 20 % effektiver sein. Das ist gut, sagen die einen. Andere werfen ein, die EnEV trage nicht zum Klimaschutz bei.

Was steckt hinter EnEV und Klimaschutz, welches Denkkonstrukt verknüpft diese Kunstworte? Die EnEV, recte „Energieeinsparverordnung“, postuliert in § 1 folgenden Zweck: „... die Einsparung von Energie in Gebäuden.“ Sie soll weiter „... unter Beachtung ... der wirtschaftlichen Vertretbarkeit ... dazu beitragen, dass die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, insbesondere ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050, erreicht werden.“ Klimaschutz ist also kein Schutz vor dem Klima, wie es ein Regen- und Sonnenschutz nahelegen würde. Das Gesumse auf Deutsch: Künftig sollen unsere Energiespar-, ja sogar –überschussbauten, viel weniger erderwärmendes CO2 ausstoßen. Was dann auch die zur Neige gehenden fossilen Energiequellen schont. Wirklich? 1. Erschöpfte fossile Energiequellen: Die „fossilen“ Energien entstehen keineswegs aus unterirdischen Rückständen biogener Kompostierungsvorgänge oder auch Tierleichenverölung, wie es einst der Bergwerkszwerg- und -drachenexperte Georg Agricola 1546 und später der für haltlose Spekulation berühmte Michael Lomonossow 1757 fabulierten. Sie stammen in Wahrheit „abiotisch“ aus unerschöpflichen Erdgasquellen und bilden sich ständig nach. Seit über 50 Jahren ist das wissenschaftlich und praktisch erwiesen, auch wenn es uns – zur Energiepreispflege? – verheimlicht wurde. 2. Menschengemachte Erderwärmung durch CO2-Ausstoß: Auch falsch. Weder ändert das CO2 als Spurengas mit nicht mal Halbpromilleanteil in der Luft das Klima – das leistet alleine die Sonne mit ihren Intensitätsschwankungen, noch schafft das

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Contra Dipl.-Ing. Konrad Fischer, Architektur- und Ingenieurbüro für Denkmalpflege, Tragwerksplanung, Haustechnik und Bauphysik, Hochstadt am Main

der Mensch. Die subventionshörige „Klimawissenschaft“ liefert jedoch Wettermacheralpträume und den simulationsgestützten Weltuntergang für das Ökogeschäft mit der Klimaangst. Wie soll nun der Energiesparzwang das Klima, definitionsgemäß das 30-Jahre-Mittel unseres Wetterchaos, schützen? Regnet’s mehr, wenn ein neuer Brenner tuckert oder eine Luftwärmepumpe dröhnt? Verdunkelt sich die Sonne, wenn ein Polystyrolpaket die Fassade schmückt – vom Fassadenbrand mal abgesehen? Gefriert der Bodensee, weil Konstanz Vierfachfenster einbaut? Und spart die EnEV-Technik tatsächlich sinnvoll Energie? Ganz im Gegenteil. Wir müssen ja die gesetzeskonforme Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. Und diese liegt – abgesehen von falschen Rechenmodellen oder Extrembaumängeln im Vorzustand – meist außerhalb einer akzeptablen Amortisation. Die kostenund ressourcenvergeudende EnEV-Sa-

niererei lohnt sich folglich auch nicht aus Naturschutzgründen. Egal, ob es um EnEV-konforme Wärmedämmung, Neufenster oder Haustechnikmodernisierung geht. Vergeudung erzeugt ja keine Nachhaltigkeit. Und wartungsintensive und schadensanfällige Dämmfassaden oder Technikklapperatismen mit einer Amortisationfrist über ihren Erneuerungszyklen sind ökologischer Bockmist. Wobei die Bauforschungsstudien an nutzerfreien Testgebäuden und auch im Wohnbestand zwar höheren Energieverbrauch durch Dämmung, aber nirgends dämmbedingte Einsparung belegen. Also: Immer nach EnEVParagraf 25 befreien. Und Vorsicht: Alle Planer schulden dem Bauherren die wirtschaftliche Beratung als Vertragspflicht – eine irre Haftungsfalle! Prozesse auf Honorarrückzahlung und Schadensersatz sind im Gange. Fazit: Klimaschutz gibt es nicht und die EnEV trägt auch dazu nichts bei. ■

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AUS DEN VERBÄNDEN

ZENTRALVERBAND www.zvshk.de KURZ UND BÜNDIG

Stipendium

Sanitär-Spezialist im Ausland? Wer sich in Deutschland in einer sanitärtechnischen Ausbildung befindet und zusätzliche Auslandserfahrungen in einem Land seiner Wahl sammeln möchte, passt zu den Voraussetzungen für ein einjähriges Stipendium im Wert von bis zu 10 000 US-Dollar. Seit etlichen Jahren bietet das World Plumbing Council (WPC), ein globaler Zusammenschluss nationaler Sanitärverbände, diese Möglichkeit. Das Programm eröffnet Chancen, seinen Horizont zu erweitern, in eine fremde Kultur einzutauchen, die bestehende Sanitärtechnik in anderen Teilen der Welt kennenzulernen und neue Lern- und Unterrichtserfahrungen zu sammeln. Hinter allem steht die Idee, dass gute Sanitäreinrichtungen für die Gesundheit aller und für einen jeden im Alltag große Bedeutung haben. Folgende Punkte sind unter anderem für das Scholarship-Programm der WPC wichtig: t Die Bedeutung des Wassers im ausgewählten Land und die Effizienz der dort vorhandenen Sanitärindustrie. t Was lässt sich dort über Sanitärsysteme und Gesundheitssysteme berichten? t Wie sieht die Ausbildung im Gastland aus und wie beeinflusst eine mangelnde Sanitärausbildung die öffentliche Gesundheit? t In die engere Wahl kommen Personen, die ein hohes Engagement für die Weiterbildung entweder in der Sanitärindustrie oder im Sanitärhandwerk be-

sitzen. Wichtig sind z. B. auch folgende Voraussetzungen: t Anmeldeformular (in Englisch) zum Education & Training-Stipendium unter worldplumbing.org/scholarship herunterladen und ausfüllen, t mindestens zwei Referenzen und ein Empfehlungsschreiben des Arbeitgebers (im Heimatland) sind nötig, t nach Beendigung des Besuchsprogramms (voraussichtlich Sommer 2016)

muss der Absolvent einen Bericht in Wort und Bild verfassen über das Ausbildungssystem, die Standards sowie die Technologien im Gastland. Der Wert des WPC-Stipendiums beträgt bis zu 10 000 US-Dollar, womit alle Kosten für Flug, Unterbringung, Verpflegung und Nebenkosten abgedeckt werden sollen. Der Bewerbungsschluss ist am 31. August 2015.

Andere Länder – andere Sanitärtechnik: Mit einem Stipendium der WPC lassen sich vielfältige Einblicke gewinnen.

Meister-BAföG

Weiterhin hoher Zuspruch Im vergangenen Jahr erhielten rund 172 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Fortbildungen Leistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG). Dies geht aus Zahlen zum sogenannten Meister-BAföG hervor, die das Statistische Bundesamt Ende Juni veröffentlicht hat. Gegenüber 2013 stieg die Zahl der Geförderten um 0,2 %. Das hohe

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Niveau des Vorjahres wurde damit zum siebten Mal in Folge übertroffen. Laut Bundesstatistik haben sich im letzten Jahr 56 % der Geförderten in Teilzeit und 44 % in Vollzeit fortgebildet. Das Fördervolumen ist im gleichen Zeitraum um rund 2 % auf 587 Mio. Euro gestiegen. Das Meister-BAföG unterstützt seit 1996 die Erweiterung und den Ausbau

beruflicher Qualifizierung, stärkt die Fortbildungsmotivation des Fachkräftenachwuchses und bietet für potenzielle Existenzgründer einen Anreiz, nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und Arbeitsplätze zu schaffen. Weitere Informationen unter www.bmbf. de/de/851.php

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Strukturanalyse

SHK-Handwerk unter der Lupe Strukturanalyse ist ein sperriges Wort. Aber diese vom ZVSHK beauftragte Untersuchung für das SHK-Handwerk hat brisante, überraschende, gewichtige und wegweisende Ergebnisse gebracht. Erstmals überhaupt hat eine Handwerksgruppe sich so detailliert durchleuchten lassen. Die Strukturanalyse hat gezeigt: Die Innungsbetriebe des SHK-Handwerks sind für zukünftige Aufgaben rund um die Geschäftsfelder Energie und Demografie gerüstet. Auf Basis der umfangreichen Analysedaten eröff net der ZVSHK am 16. September 2015 in Berlin einem ausgewählten Teilnehmerkreis einen offenen Marktforschungsdialog. Zur Sprache kommt, welche direkten Auswirkungen und Folgen die Ergebnisse der Strukturanalyse auf die Gestaltung zukünftiger Marktpartnerschaften haben. Auch soll deutlich werden, welchen Stellenwert die organisierten Innungsbetriebe und die SHK-Handwerksorganisation bei der Bewältigung wichtiger Aufgaben im Markt einnehmen werden.

NEU

strobel-shop.de Fachbücher für Profis

Zum Branchendialog am 16. September lädt der ZVSHK zahlreiche Marktpartner ein.

ZVSHK-Veranstaltungskalender 2015/2016 Datum Veranstaltung 16. September 2015 Marktforschungsdialog, Berlin 29./30. September 2016 Kupferschmiedetag, Köln 14. Oktober 2015 Ölsymposium, Hamburg 3. November 2015 Symposium mit der VDS „Sanitärwirtschaft im Dialog mit der Gesundheitswirtschaft“, Berlin 11. November 2015 4. Bauwirtschaftstag, Berlin 16./17. März 2016 Deutscher Klempnertag, Würzburg ZVSHK Direkt: Tel.: 02241 9299-0, Fax: 02241 21351, info@zvshk.de, www.zvshk.de

SONDERDRUCK

WOHNUNGSLÜFTUNG DIN 1946-6 UND RECHTSGUTACHTEN

Exklusiv für Mitglieder der SHK-Organisation

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima hat in Kooperation mit dem Bundesverband für Wohnungslüftung e. V. und dem BeuthVerlag einen Sonderdruck herausgegeben, der sowohl den Volltext der DIN 1946 Teil 6 als zentrale Norm für die Lüftungstechnik im Wohnungsbau enthält, als auch ein Rechtsgutachten zu Haftungsrisiken bei Verzicht auf lüftungstechnische Maßnahmen von Wohngebäuden und Ausführungen von zugrunde liegenden rechtlichen Situationen bei Baumaßnahmen. Dieser Sonderdruck bietet damit nicht nur wichtige Grundlagen für die Lüftungstechnik, sondern auch einen deutlichen Preisvorteil

gegenüber einem Einzelkauf der Norm und des Rechtsgutachtens (Gesamtwert über 240,00 €) für Mitglieder der SHK-Organisation. Bestell-Nr. T121, Preis 69,00 € zzgl. MwSt. und Versandkostenpauschale. Bestellungen bitte über den SHK-Onlineshop unter www.zvhk.de/onlineshop Rubrik: Heizung- Klima Lüftungstechnik.


AUS DEN VERBÄNDEN

50 000 Prüfungen für den Umweltschutz Überwachungsgemeinschaft bietet Dienstleistungen Die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke (ÜWG-SHK) tagte am 18. Juni in Stuttgart. Auch wenn die einschlägigen Verordnungen über kurz oder lang eine Neustrukturierung erfahren – die ÜWG-SHK ist und bleibt mit ihrem Serviceangebot eine beständige Größe in der Branche. Fachbetriebe finden dort vielfältige Unterstützung in Sachen Umweltschutz. Das reicht von der Prüfung der Heizölverbraucheranlage durch einen Sachverständigen bis hin zur Zertifizierung im Bereich Grundstücksentwässerung. Wie wertvoll die Unterstützung ist, die die Überwachungsgemeinschaft den SHK-Fachbetrieben bietet, hat die letzte Mitgliederversammlung Mitte Juni in Stuttgart wieder einmal gezeigt. Siegbert Simon, für weitere drei Jahre im Amt des Vorsitzenden der ÜWG-SHK bestätigt, gab einen Überblick über die zahlreichen Serviceangebote. Wer dieses Know-how und die Dienstleistungen gezielt für seine Arbeit zu nutzen weiß, kann sich als Handwerksunternehmer Wettbewerbsvorteile sichern. Schulungen und Zertifizierungen Fachbetriebe können sich beispielsweise schulen lassen, damit sie an Heizölverbraucheranlagen nach den aktuell anerkannten Regeln der Technik arbeiten und Lagerstätten mit mehr als 1000 l errichten und in Stand halten dürfen. Das wird in einigen, doch noch nicht in allen Bundesländern vorgegeben. „Wir zählen aktuell 4981 Betriebe, die im Fachbereich Heiz-

öllagerung von unseren Dienstleistungen profitieren“, verkündete Simon den tagesaktuellen Stand. Durch einen weiteren ÜWG-Geschäftsbereich kann sich der SHK-Unternehmer auf besondere Art zertifizieren lassen, damit er sich in Sachen Grundstücksentwässerung als anerkannter Fachbetrieb ausweisen kann. Dies ist derzeit in Hamburg für über 400 Betriebe wichtig. Qualitätssicherung gefragt Weitere Angebote bestehen darüber hinaus, um zu besonderen Zertifizierungen zu kommen. Für einige SHK-Unternehmer ist es wichtig nachzuweisen, dass sie eine bestimmte Qualitätssicherung (QS-System) in die Tat umsetzen. Nach diesen zusätzlichen Qualifikationen fragen diejenigen Unternehmer, die sich im Markt einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen. Dazu gehören Energieberater, bereits zertifizierte Fachbetriebe für die Grundstücks-

entwässerung oder Fachbetriebe für Hygiene und Sicherheit in der Trinkwasserinstallation. Hilfen für den Wettbewerbsvorteil Angesichts der bundesweit unterschiedlich geregelten Verordnungen ist oftmals auch Navigationshilfe für den Fachbetrieb gefragt. Die Überwachungsgemeinschaft und ihre Landesstellen erarbeiten hier praktikable Konzepte, damit sich die Mitgliedsbetriebe auf den technisch aktuellen Stand bringen und qualifizieren können. Doch damit sind noch nicht alle Geschäftsbereiche genannt. Matthias Anton, Geschäftsführer der ÜWG-SHK, berichtete auch über die Aktivitäten der ÜWGSachverständigen. Inzwischen gibt es 40 Fachleute in der Organisation, die im letzten Jahr etwa 1650 Anlagen überprüft hatten. Seit dem Start im Jahr 2000 sind somit bundesweit mehr als 50 000 Prüfungen zusammengekommen – ein be-

Zur Mitgliederversammlung der Überwachungsgemeinschaft kamen am 18. Juni 120 Teilnehmer nach Stuttgart.

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AUS DEN VERBÄNDEN

DIE SOFTWARE FÜR IHR HANDWERK

SoftwareWechsel

Nach der Neuwahl des Vorstandes (v.r.): Vorsitzender Siegbert Simon, Oswald Klette, Vize Andreas Kröckel, Hans-Albert Fritsch sowie Geschäftsführer Matthias Anton.

merkenswerter Beitrag für den Umweltschutz. Doch Anton sieht den Bedarf keineswegs gedeckt – ganz im Gegenteil. Auf der Mitgliederversammlung machte er Werbung für Weiterbildung: „Wir sind an weiteren Sachverständigen für unsere Organisation interessiert.“ Umstrukturierung auf Eis gelegt Wer sich für die Tätigkeit als Sachverständiger interessiert, sollte sich darauf einstellen, dass künftig neue Auflagen für diese verantwortungsvolle Arbeit gelten könnten. Hintergrund ist die geplante Umstrukturierung der ÜWG, die organisatorisch vom Baurecht ins Wasserrecht überführt werden soll. Die damit einhergehenden Änderungen würden für den Fachbetrieb im Bereich Heizölsysteme den Aufwand für Verwaltung und Qualifikationsnachweise deutlich erhöhen. Auch die für SHK-Betriebe wichtige Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) würde neue Vorgaben mit sich bringen. Für den ÜWG-Sachverständigen würden ebenfalls neue Zeiten anbrechen: Zur allgemeinen Anerkennung würden Meisterbrief, Berufserfahrung und Zusatzqualifikation allein nicht ausreichen. Geplant ist stattdessen, den Nachweis eines Inge-

nieurabschlusses zur Grundlage zu machen. In der Diskussion ist die weitreichende Umstrukturierung seit Langem. Doch was hat sich im Laufe des letzten Jahres getan? Die gesetzlichen Grundlagen für die AwSV sind von der Regierung verabschiedet und haben auch schon den Bundesrat passiert – die Verordnung ist dennoch nicht in Kraft getreten. Eine offizielle Erklärung dazu gibt es nicht. Unter den Spekulationen darüber kursiert ein gewichtiger Grund: Im Landwirtschaftsministerium befürchte man, dass viele Bauernhöfe aufgeben müssten, weil sie restriktive Auflagen zur Güllelagerung nicht umsetzen könnten. Zwar werde momentan an einer Lösung gearbeitet, doch Tatsache ist: Die Zukunft der AwSV mitsamt seinen Konsequenzen für die Neustrukturierung der ÜWG-SHK bleibt im Ungewissen. Dagegen setzte die ÜWGMitgliederversammlung in Stuttgart ein klares Zeichen: Zum Nutzen der Fachbetriebe ist das Leistungsangebot der Überwachungsgemeinschaft zuverlässig und gleichbleibend präsent. Aktuelles in Kürze t Der Vorstand der ÜWG-SHK wurde nach drei Jahren neu gewählt. Die Mitglieder bestätigten den Vorsitzenden Siegbert Simon, seinen Stellvertreter An-

einmal noch – aber RICHTIG! Setzen Sie auf Zukunftsfähigkeit! Streit V.1® kennt und erfüllt die Anforderungen Ihres Betriebs. Mit durchdachten und erprobten Umstellungsszenarien sorgen wir für einen fließenden Übergang von Ihrem bisherigen Programm zu Streit V.1®.

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AUS DEN VERBÄNDEN

Heizölverbraucheranlagen mit mehr als 100 kW Leistung gelten als gewerblich und sind dadurch auch fachbetriebspflichtig.

dreas Kröckel sowie Hans-Albert Fritsch in ihren Ehrenämtern. Ulrich Kössel kandidierte aus Altersgründen nicht mehr. Für ihn wurde Oswald Klette als neues Vorstandsmitglied gewählt. t ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar Esser berichtete von einer Strukturana-

lyse, die im SHK-Handwerk durchgeführt wurde. Demnach ergibt sich eine starke Marktposition bei den 25 000 organisierten Innungsbetrieben. Diese erwirtschaften im Vergleich zu nichtorganisierten Betrieben einen annähernd doppelt so hohen Umsatz und beschäf-

tigen fast die doppelte Anzahl an Arbeitskräften. t Die Technische Regel für wassergefährdende Stoffe (TRwS 791-Teil 1) ist für die SHK-Betriebe wichtig, wenn es bei Heizölverbraucheranlagen um Neuerrichtung oder wesentliche Änderungen geht. Über den aktuellen Stand informierte Friedhelm Stube, der als Sachverständiger für die ÜWG-SHK tätig ist. t Die Produkthaftung im SHK-Handwerk sowie baurechtliche Haftungs- und Gewährleistungsrisiken wurden in einem weiteren Vortrag erläutert. Rechtsanwalt Matthias Bergmann, Referent beim Fachverband SHK Baden-Württemberg, klärte unter anderem darüber auf, mit welchen unterschiedlichen Verjährungsfristen der Fachbetrieb konfrontiert werden kann. Beispielsweise kann das Vertragswerk mit dem Architekten andere Fristen beinhalten als mit dem Großhändler. Auch können ungünstig formulierte Leistungszusagen über ein Produkt eine gutachterliche Auseinandersetzung provozieren und dem Fachbetrieb eine Menge Ärger bereiten. t Die Technischen Regeln für Ölanlagen (TRÖl) sind in der Version 2.0 herausgekommen. Dabei handelt es sich um eine völlig überarbeitete Ausgabe, die auf Initiative des IWO (Institut für Wärme und Oeltechnik) in Zusammenarbeit mit der ÜWG-SHK sowie weiteren PartTD ■ nern entstanden ist.

n Siegbert Simon (ÜWG-Vorsitzender): „Seit Gründung unserer Sachverständigen-Organisation im Jahr 1999 sind bis heute exakt 50 160 Prüfungen an Öllagerstätten durchgeführt worden. Im letzten Jahr wurde der 40. Sachverständige anerkannt.“ o Elmar Esser (ZVSHK-Hauptgeschäftsführer): „Ohne Probleme könnte das Heizungsbauerhandwerk jährlich 1 Mio. Altanlagen modernisieren. Das wäre eine Verdoppelung der jetzigen Sanierungsrate.“

n Siegbert Simon.

o Elmar Esser.

p Matthias Anton.

p Matthias Anton (Geschäftsführer ÜWG-SHK): „Im letzten Jahr haben wir allein in unserer Geschäftsstelle in Sankt Augustin 1100 technische Beratungen und 1800 weitere Beratungen gezählt, die nur unseren Mitgliedern zugute gekommen sind.“ q Joachim Butz (Landesinnungsmeister Baden-Württemberg): „Von den derzeit 1100 Benutzerzwängen im Wärmemarkt entfällt etwa ein Drittel auf das Land Baden-Württemberg. Wir müssen darauf achten, dass dies nicht zugunsten ineffizienter Wärmenetze geschieht.“ r Sachverständiger Friedhelm Stube: „Im Fachbetrieb müssen die aktuellen Normen und Regelwerke vorhanden sein. Stellt der Staatsanwalt im Schadensfall das Fehlen fest, kann seiner Logik nach die Anlage nicht fachgerecht erstellt worden sein.“

q Joachim Butz.

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r Friedhelm Stube.

s Matthias Bergmann.

s Matthias Bergmann (FV SHK Baden-Württemberg): „Ist der Hersteller oder der Großhändler Vertragspartner bei einem Defekt? Wegen möglicher unterschiedlicher Verjährung sollte man das frühzeitig klären.“

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AUS DEN VERBÄNDEN

SCHLESWIG-HOLSTEIN www.installateur-sh.de

Schulung in Ökodesign und Labeling Fachverband führte erste Seminare durch Anfang Juni dieses Jahres hat der Fachverband Sanitär Heizung Klima die ersten vier Schulungen zu den Themen Ökodesign und Labeling durchgeführt. Die Vorbereitungen zur Umsetzung der europäischen Energieverbrauchskennzeichnungsrichtlinie gingen damit in die heiße Phase. Denn ab dem 26. September 2015 müssen neue Wärmeerzeuger und Trinkwassererwärmer sowie komplette Neuanlagen bestimmte Mindestanforderungen an Energieeffizienz erfüllen. Es ist davon auszugehen, dass der Beratungsaufwand für den Fachbetrieb steigen wird, „da die Informationshoheit dem Installateur und Heizungsbauer obliegt“. Diese Anerkennung als ersten Ansprechpartner des Endkunden und damit als „Point of Sale“ war eine der Kernforderungen des SHK-Handwerks und stärkt dessen Position im Wettbewerb. Die beiden Technischen Referenten des Fachverbandes, Dipl.-Ing. Sven Lorenzen und Dipl.-Ing. Axel Grotegut, zeigten in den rund zweistündigen Schulungen nicht nur die Theorie der Erstellung eines Labels auf. Sie präsentierten auch anhand von zwei Softwarelösungen, wie einfach sich die Verpflichtung in der Praxis umsetzen lässt. Damit kann der Installateur auch in Zukunft „mit sehr geringem Aufwand“ ein Verbundlabel erstellen. Der schleswig-holsteinische SHKFachverband wird in den ersten Sep-

Die ersten Seminare zur Kennzeichnungspflicht für Wärmeerzeuger und Trinkwassererwärmer sind gelaufen, weitere sollen folgen.

tember-Wochen weitere Schulungen anbieten. Des Weiteren ist geplant, die Mitgliedsbetriebe der Innungen durch Webinare mit den Anforderungen der

Label-Erstellung vertraut zu machen. Nähere Auskünfte dazu gibt es in der Kieler Geschäftsstelle und den teilnehmenden Innungen.

Kesseltauschaktion geht in die Verlängerung „Wir waren selbst überrascht, wie gut diese Aktion eingeschlagen ist“, mit diesen Worten kommentiert Landesinnungsmeister Eckhart Dencker den Erfolg der Kesseltauschaktion „Alt gegen Neu – Frühjahrsputz im Heizungskeller“ des Fachverbandes SHK SchleswigHolstein. „Seit dem 20. März läuft diese Kampagne, exklusiv für Mitglieder einer schleswig-holsteinischen SHK-Innung. Und täglich gehen Anträge ein“, erläutert Enno de Vries, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes. Inzwischen sind es mehr als 200. „Es war für uns nicht überraschend, dass deshalb viele Mitglieds-

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betriebe auf uns zugekommen sind mit dem Wunsch, die Aktion zu verlängern“, erläutert de Vries. Die Partner aus der Industrie stimmten einer Verlängerung der Aktion bis zum 23. September 2015 spontan zu. Die schleswig-holsteinischen SHKInnungsbetriebe können ihren Kunden

daher einen Rabatt von 200 Euro (brutto) einräumen bei Neuinstallation eines Kessels der Hersteller Brötje, Buderus, Junkers, Stiebel Eltron und Viessmann. „Letztendlich ist entscheidend, dass wir Marktvorteile für die SHK-Innungsbetriebe schaffen“, resümiert Landesinnungsmeister Eckhart Dencker. ■

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AUS DEN VERBÄNDEN

NIEDERSACHSEN www.fvshk-nds.de

Veränderungen und Trends im SHK-Handwerk Landesverbandstag 2015 in Hildesheim lieferte zahlreiche Erkenntnisse Vom 18. bis zum 20. Juni 2015 trafen sich die Vertreter der SHK-Branche aus Niedersachsen zu ihrem jährlichen Landesverbandstag. Gastgeber im Novotel in Hildesheim war diesmal die Innung Sanitär- und Heizungstechnik Hildesheim. Die Stadt Hildesheim bot mit ihrer diesjährigen 1200-Jahr-Feier einen interessanten Rahmen für eine vielfältige Tagung. Aussprache am Abend Der Startschuss fiel am Donnerstag, 18. Juni 2015, mit der traditionellen Aussprache zwischen Vorstand, Hauptamt und Ehrenamtsvertretern. Zu Anfang wurde bekannt gegeben, dass auf Wunsch von Reiner Möhle seine Position im geschäftsführenden Vorstand des Fachverbandes SHK Niedersachsen neu besetzt wurde. Als seinen Nachfolger hat der Vorstand Eckhard Stein gewählt. Schwerpunkt der Diskussion in der Aussprache war diesmal das Thema Ausbildung und Nachwuchsfragen: Wie kann man die schulische Ausbildung verbessern? Welche Lerninhalte sind wichtig für die Azubis? Der Messeauftritt des Verbandes bei der Nachwuchsmesse IdeenExpo Anfang Juli 2015 in Hannover wurde ausführlich vorgestellt. Vorträge und Diskussionen zu Technik und Gesellschaft Der Freitagvormittag (19. Juni 2015) stand im Zeichen der Technik. Der erste Vortrag „ErP-Ökodesign, Labeling von

Wärmeerzeugern“ informierte über die anstehende Gesetzesänderung. Hier wurden die Zuhörer vom Referenten Karl-Heinz Büsing darüber informiert, dass zum 26. September des Jahres der Ausweis eines Energielabels für eine Heizungsanlage und deren Komponenten bereits in der Angebotsphase erforderlich ist und wie man an das Label gelangt, auch ohne Herstellersysteme zu verwenden. „Heizen in der Zukunft – Ist die Heiztechnik von heute ein Auslaufmodell?“ – Diese Frage stellte sich Referent Markus Möllendorf im zweiten Vortrag auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. Seine Antworten darauf brachten viele Zuhörer zum Nachdenken und gaben Anregungen für neue Geschäftsmodelle. „Smarthome nur mit Smartphone? – Vernetzung und Regelung in der Haustechnik“ – unter dieser Überschrift erläuterten Christoph Bullach und Prof. Gerald Lange Vor- und Nachteile des neuen Trends. Habe ich bereits den „BUS“ verpasst? Mit dieser berechtigten aber doch spaßigen Frage warfen die beiden Referenten bei den

Über 100 Teilnehmer aus ganz Niedersachsen besuchten den Landesverbandstag 2015.

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Zuhörern einige Fragen auf und sorgten in einem sehr vielschichtigen Vortrag für die passende Aufklärung über das, was die moderne Datentechnik in vernetzten Gebäuden alles leisten kann. Wichtigste Grundlage, so Lange und Bullach: Systeme müssen zur Kommunikation dieselbe „Sprache“ sprechen. Die neue Imagekampagne des Fachverbandes SHK Niedersachsen stand am Freitagnachmittag im Mittelpunkt. Ausgehend von den Workshops des Landesverbandstages 2014 in Osnabrück stellte der Ausschuss für Öffentlichkeit die bisher erarbeiteten Materialien vor. Ein Jahr zuvor hatten die Referentinnen für Öffentlichkeitsarbeit im Fachverband mit den Teilnehmern des Landesverbandstages 2014 in Osnabrück in drei Arbeitsgruppen Vorschläge erarbeitet, welche Kommunikationsmaßnahmen in Richtung Nachwuchsarbeit, Imagebildung und Mitgliederwerbung umgesetzt werden sollen. Die vorgestellten Materialien umfassen für die Nachwuchswerbung verschiedene Printmotive, die als Anzeigen, Poster oder

Eckhard Stein wurde neu in den geschäftsführenden Vorstand des Fachverbandes gewählt (v. l.): Eckhard Stein, Frank Senger, Geschäftsführer Jürgen Engelhardt, Landesinnungsmeister Friedrich Budde und Eberhard Bürgel (stv. Landesinnungsmeister).

IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


Gastredner am Samstagvormittag: Prof. Dr. Ewald Wessling hielt einen Vortrag zum Thema „Revolution 2.0 – Wie Computer und Internet auch das Handwerk verändern.“

Die „Ars Saltandi Dance-Company“ unterhielt die Gäste bei der SHK-Fete mit einer Tanz- und Akrobatik-Show.

Roll-ups verwendet werden können und für jede Innung und auch Betriebe individualisierbar sind. Passend dazu wurden drei Radiospots produziert, die seit April 2015 für ein Jahr auf Radio 21 geschaltet sind, einem niedersächsischen Rock- und PopSender. Weiterführende und aktuelle Informationen gibt es auf der KampagnenWebsite www.wirbietenzukunft.de und auf der neu eingerichteten Facebook-Seite der „SHK-Innungen Niedersachsen“. HansJoachim Graef, Geschäftsführer der Agentur graef advertising aus Osnabrück, die das Kampagnenkonzept für den Fachverband entwickelt hat, gab den rund 100 Zuhörern anschließend einen Ausblick, mit welchen Marketingmaßnahmen die Nachwuchswerbung künftig weiterentwickelt werden kann. Wie überzeuge ich SHK-Unternehmer von den Vorteilen einer Innungsmitgliedschaft? Für diese Aufgabe wünschten sich die Ehrenamtsträger eine Hilfestellung. Diese wird ab sofort angeboten in Form eines Films. Der Film erzählt in vier Sequenzen anschaulich von der Unterstützung, die eine SHK-Innung und der Fachverband SHK Niedersachsen den Unternehmern anbieten können. Der Film steht auf Youtube unter dem Suchwort „SHK Niedersachsen“ zur Verfügung.

In seinem Vortrag hat Prof. Wessling ebenso unterhaltsam wie überzeugend dargelegt, welche Auswirkungen die Internetangebote auf das Such- und das Kaufverhalten der Verbraucher haben. Mit vielen Beispielen hat er belegt, dass der Internethandel einen disruptiven Wandel mit sich bringt, der die traditionellen Geschäftsmodelle verändert und zerstört. So schieben sich – nach seiner These – immer mehr Portale wie Amazon oder Zalando zwischen Anbieter und Verbraucher und übertragen auf diese Weise die Kundenbindung an das Portal. Gleichzeitig machte er den Zuhörern auch Mut: Mit einfachen Mitteln

Das Internet verändert das Handwerk Die Mitgliederversammlung am Samstag begann mit einem Grußwort des Hildesheimer Oberbürgermeisters Dr. Ingo Meyer. Daran anschließend folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Ewald Wessling, Professor für Neue Kommunikationsformen an der Hochschule Hannover. Sein Thema: „Revolution 2.0 – Wie Computer und Internet auch das Handwerk verändern.“ Er verbindet in seinem Wissen über das Internet Theorie und Praxis auf einzigartige Weise. Als Geschäftsführer verantwortete er für Europas größten Zeitschriftenverlag, Gruner + Jahr, den ersten profitablen Online-Auftritt.

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können SHK-Unternehmer diese Veränderung für sich nutzen und sich neue Geschäftsfelder erschließen. Er machte auch deutlich: Eine eigene Website und möglichst ein Facebook-Auftritt sind für jeden Betrieb ein Muss. In der anschließenden Mitgliederversammlung stellte Landesinnungsmeister Friedrich Budde vor, welche Zukunftsaufgaben der Fachverband SHK Niedersachsen für die nächsten Jahre sieht. Der Verbandstag endete mit der Ehrung der verdienten langjährigen Ehrenamtsträger Manfred Blume und Hermann Stahmeyer. ■

Nachruf Am 1. Juli 2015 verstarb im Alter von 76 Jahren unser langjähriger Landesinnungsmeister

Karl Fritz Gertjejanßen In seiner Funktion als Landesinnungsmeister und stellvertretender Landesinnungsmeister von 1997 bis 2006 hat sich der Verstorbene über alle Maßen für die Belange des Fachverbandes SHK Niedersachsen und das SHK-Handwerk eingesetzt. Während seiner langjährigen Tätigkeit im und für den Verband prägte er dessen Arbeit maßgeblich und erwarb sich Respekt und Anerkennung. In dieser Zeit hat er auch die Vorstandsarbeit beim Zentralverband SHK maßgeblich mitgestaltet. Mit Karl Fritz Gertjejanßen verliert die SHK-Berufsorganisation eine Persönlichkeit, die sich durch engagiertes Eintreten für den Berufsstand ausgezeichnet hat. In Trauer und Dankbarkeit nehmen der Vorstand, die Geschäftsführung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachverbandes SHK Niedersachsen von Karl Fritz Gertjejanßen Abschied. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Fachverband Sanitär-, Heizungs-, Klimaund Klempnertechnik Niedersachsen Friedrich Budde Landesinnungsmeister

Jürgen Engelhardt Geschäftsführer

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AUS DEN VERBÄNDEN

BAYERN www.haustechnikbayern.de

Politik und Technik im Visier 5. Bayerischer SHK-Kongress Am 11. und 12. Juni dieses Jahres fand in Bamberg der 5. Bayerische SHK-Kongress statt. Zahlreiche Fachvorträge – von der Trinkwasserinstallation über Anlagentechnik in hochwärmegedämmten Gebäuden bis zur Mitarbeitermotivation – und ein attraktives Rahmenprogramm kennzeichneten den Kongress, zu dem der bayerische SHK-Fachverband und die SHK-Innung Bamberg eingeladen hatten. Mit Blick über die Landesgrenzen eröffnete Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern, den 5. SHK-Kongress in Bamberg. Der griechischen Finanzsituation zum Anlass, zeigte der Hauptgeschäftsführer Vorfälle auf, die Bamberg mit Griechenland verbinden. Dr. Schwarz stellte dabei fest, dass bereits der drohende griechische Staatsbankrott Mitte des 19. Jahrhunderts abgewendet werden konnte – dies durch einen bayerischen Sonderkredit. „Im Pleitegehen und Krediteanfordern haben die Griechen also eine lange Tradition – und es stimmt der Satz: Geschichte wiederholt sich!“, resümierte Schwarz und ergänzte, dass dies allerdings nicht ganz ernst gemeint war. Wichtig und ernst zu nehmen sei indes die Lobbyarbeit, wenn auch oft die Frage gestellt werde, was diese im Ergebnis

erzielt. Mit einigen Beispielen erklärte Schwarz die Notwendigkeit dessen und zeigte Punkte auf, die konsequente Lobbyarbeit benötigen. Themen wie „Nahund Fernwärmenetze“, „verstärkte wirtschaftliche Tätigkeit von Kommunen“, „verlässliche Förderpolitik“ und die „Ausgestaltung der Trinkwasserverordnung“ zählten dazu. Dr. Schwarz: „Diese Themen lassen sich eben nicht zwischen Tür und Angel klären, sondern man benötigt vor allem drei Dinge: Zeit, Vertrauen und Beharrlichkeit. Dies versuchen wir, durch stetige persönliche Kontakte sowie unsere sachlich fundierten und differenzierten Argumentationen zu schaffen. Wir geben uns dabei nicht der Illusion hin, dass danach unsere Gesprächspartner die Welt mit anderen Augen sehen. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir maßgeblich dazu beitragen, die politi-

schen Debatten in Bayern thematisch zu bereichern und regelmäßig Schlimmeres zu verhindern.“

Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz erläuterte in seiner Eröffnungsrede insbesondere die Notwendigkeit von Lobbyarbeit.

Manfred Hilpert, Landesinnungsmeister, griff in seiner Ausführung u. a. die mit dem Mindestlohn verbundene Aufzeichnungspflicht sowie Werkskundendienste auf.

Maximilian Weishäupl, acht Wochen alt und somit einer der jüngsten Gäste zur diesjährigen Tagung, mit seinem Vater Armin Weishäupl.

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Aufzeichnungspflicht Von der Notwendigkeit zur Lobbyarbeit hin zu aktuellen politischen Themen griff anschließend Landesinnungsmeister Michael Hilpert in seiner Rede u. a. die zunehmende Bürokratie für SHK-Betriebe auf. Hierzu konzentrierte er seine Ausführung auf die mit dem Mindestlohn verbundenen Aufzeichnungspflichten. „Bereits 2007 waren uns die Gefahren der Aufzeichnungspflichten bekannt. Der Fachverband hatte dies bei der Eröffnungsveranstaltung des damaligen Verbandstages vorgetragen und an die bayerische Staatsregierung appelliert, solche Horrorszenarien keine Wirklichkeit werden zu lassen. Leider vergeblich. Der

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AUS DEN VERBÄNDEN

Mindestlohn kam zum 1. Januar 2015 und seitdem ufert der Papierkrieg aus.“ Der Landesinnungsmeister forderte vor diesem Hintergrund eine Herabsetzung der Einkommensgrenze, ab der die Aufzeichnungspflicht gilt. Dazu habe der Fachverband zusammen mit anderen Verbänden schon vor dem 1. Januar 2015 interveniert. Hilpert: „Leider ist der Durchbruch in der Koalition bisher ausgeblieben. Wir werden in der Sache aber nicht eher ruhen, bis hier eine vernünftige Lösung praktiziert wird.“ Werkskundendienste Mit Blick in Richtung Technik wechselte der Landesinnungsmeister das Thema hin zu Werkskundendiensten, zu dem er eine beginnende „Einstufigkeit“ auf der Heizungsseite teilweise sieht. Aus seiner Sicht stocken einige Hersteller ihre Werkskundendienste vermehrt auf und bieten z. B. die Überwachung von Heizungsinbetriebnahmen oder gleich die Ausführung und Wartung dazu an. Bei dieser Entwicklung rät Hilpert zur Vorsicht und betonte auf direkte Art: „Wer Wartungsarbeiten oder gar Stördienste den Werkskundendiensten überlässt, muss sich nicht wundern, wenn die nächste Heizung beim Nachbarn durch den Hersteller akquiriert

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wird und nur noch großzügiger Weise vom Handwerker als Subunternehmer bzw. Schrauber an die Wand gehängt werden darf. Als Draufgabe übernehmen die Unternehmen dann auch noch die Gewährleistungsansprüche. Einige mögen das belächeln, aber ich sehe darin große Gefahren lauern.“ Fachprogramm Am zweiten Tag startete das Fachprogramm mit zahlreichen interessanten Vorträgen aus den Bereichen Technik, Recht, Spenglerei und Betriebsführung. Nachfolgend einige Inhalte und Hinweise zu den Themen. ● Trinkwasserinstallation Ansgar Borgmann, ö. b. u. v. Sachverständiger und Mitinhaber eines SHK-Betriebes, stellte die Anforderungen an Planer, Installateure und Betreiber einer „richtigen“ Trinkwasserinstallation dar und zeigte an Fallbeispielen aus der Praxis, dass es in der Umsetzung noch deutliche Defizite bei den am Bau Beteiligten gibt. „Eine Trinkwasserinstallation muss mit größter Sorgfalt versorgt, geplant, installiert, betrieben und gewartet werden. Nur wenn alle Verfahrensbeteiligten ihrer Verantwortung und den Pflichten nachkom-

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men, kann die Qualitätssicherung des Lebensmittels Trinkwasser nachhaltig funktionieren“, betonte der Sachverständige. Zur Vermeidung von Installationsfehlern sollten u. a. folgende Punkte beachtet werden: t Vermeiden von „Totstrecken“ und Wasserentnahmestellen, an denen nur sehr selten Wasser gezapft wird, t Überdimensionierung von Rohrleitungen vermeiden (schlankes Rohrnetz), t Warmwasser-Rohrleitungen gegen Wärmeverluste dämmen nach DIN 1988200, Tabelle 9, und EnEV, Anlage 5, Tabelle 1, t Kaltwasser-Rohrleitungen gegen Erwärmung und Schwitzwasserbildung dämmen nach DIN 1988-200, Tabelle 8, t sicherstellen, dass gemäß DIN EN 806-2 und DIN 1988-200 die Kaltwassertemperatur maximal 30 Sekunden nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle 25 °C nicht überschreitet, t Trinkwasser vor Verunreinigungen schützen (Erstbefüllung mit gefiltertem Wasser, Sicherungen gegen Rückfluss), t Einsatz nur von nachweislich geeigneten Produkten, t Hygiene hat Vorrang vor Energieeinsparung.

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Die Referenten des diesjährigen SHK-Kongresses: n Ansgar Borgmann, o Christian Volkmer, p Manfred Klöpfer, q Robert Smejkal, r Prof. Dieter Wolff, s Hans-Christoph Zebe, t Bernd Reutemann.

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AUS DEN VERBÄNDEN

Der Festabend mit Musik, Show und Tanz bot auch die Gelegenheit für Danksagungen.

● Anlagentechnik in hochwärmegedämmten Gebäuden Unter der Überschrift „Energetische Standards der Zukunft – Anlagentechnik in hochwärmegedämmten Gebäuden“ zeigte Prof. Dr. Ing. Dieter Wolff, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, u. a. Thesen, Fehlentwicklungen sowie effiziente Lösungen auf. Im Kernpunkt kam er zu dem Fazit, dass es ein generelles wirtschaftliches Anlagensystem nicht gibt, sondern jeweils eine Individuallösung für jedes Gebäude. Dazu empfahl er eine Energieanalyse mit Verbrauchswerten vorher bzw. nachher durchzuführen. Des Weiteren sollte(n): t bauliche und anlagentechnische Maßnahmen nicht gegenseitig aufgerechnet werden, sondern sich im Sinne des Klimaschutzes geeignet ergänzen,

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t hinsichtlich der EnEV und des EEWärmeG eine Vereinheitlichung unter einem Dach mit Energie- und CO2-Bezug angestrebt werden, t die derzeitige Bewertung von Biomasse revidiert werden (Einführung eines „Biomassebudget von 30 bis 35 kWh/ (m² · a)) und t zukünftig eine Baubegleitung mit Qualitätssicherung und mindestens einjährige monatl. Verbrauchsmessungen vorher/nachher als Erfolgsausweis und als Grundlage für einen Energieausweis dienen. Weitere Fachvorträge t In weiteren Fachvorträgen wurden folgende Themen behandelt: t „Datenschutz und Datensicherheit für SHK-Innungsfachbetriebe“ von Christian Volkmer,

t „Intensivkurs VOB“ von Manfred Klöpfer, t „Vorstellung des Merkblatts ‚Metallanschlüsse an WDVS‘“ von Robert Smejkal, t „Bauphysik am Metalldach und normative Anforderungen – ein Wiederspruch?“ von Hans-Christoph Zebe, t „Besser als nur gut – unser Weg zum Dienstleister des Jahres“ – Motivationsvortrag von Bernd Reutemann. Einige Vortragsunterlagen stehen im Internet zum Download unter www.haustechnikbayern.de im internen Bereich zur Verfügung. Rahmenprogramm Die gastgebende Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bamberg hatte unter Leitung von Obermeister

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AUS DEN VERBÄNDEN

Leo Voran und seinen Vorstandskollegen das Rahmenprogramm ausgearbeitet. Dazu zählten neben einem gemütlichen Abend mit Jazz-Musik der Festabend mit Tanz, Musik und Showeinlagen. Das Damenprogramm bot u. a. eine Fahrt zum Schloss Seehof mit Besichtigung und Modenschau. Die Veranstaltung endete am Samstag, 13. Juni, mit einer Schifffahrt und einer Stadtführung durch das historische Bamberg. Neben den hier gezeigten Fotos finden Sie zahlreiche weitere Bilder vom 5. SHKKongress unter www.ikz.de in der „Galerie“ oder direkt unter www.ikz.de/galerie. Schauen Sie doch mal rein. Bayerischer SHK-Kongress 2016 Der 6. SHK-Kongress findet in Kempten am 23. und 24. Juni 2016 auf Einladung der ortsansässigen Innung statt. ■

Mit einer hohen Teilnehmerzahl endete der diesjährige SHK-Kongress mit einer Schifffahrt und einer Stadtbesichtigung in Bamberg am Samstag, dem 13. Juni.

Intelligente Gebäude steigern die Produktivität und sparen Ressourcen. Effizienzgewinne sind Gewinne, die man immer wieder macht.

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AUS DEN VERBÄNDEN

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Klassenprojekt „Erneuerbare Energien“ erfolgreich abgeschlossen Fachverband SHK Rheinland-Rheinhessen zeichnet das beste Projekt aus Nachwuchswerbung beginnt in der Schule. Diese Binsenweisheit hielt den Fachverband SHK Rheinland-Rheinhessen nicht davon ab, mit dem Gymnasium für Umwelttechnik in Diez zu kooperieren. Unter der Anleitung des Fachlehrers Jörg Menz und mit Unterstützung der Innung Rhein-Lahn hat sich die Klasse 11 dem Thema „Energetische Altbausanierung“ zugewandt.

So sehen Sieger aus: Das Team der Klasse 11 vom Gymnasium für Umwelttechnik in Diez – mit Fachlehrer Jörg Menz (l.), Landesinnungsmeister Helmut Gosert (2. v.l.), Projektbetreuer Frank Ebertshäuser (r.), Obermeister Dieter Hillingshäuser (2. v.r.).

Vorausgegangen war eine Auftaktveranstaltung mit Landrat Frank Puchtler, die am 14. Januar dieses Jahres in der Aula der Schule stattfand. Dabei stellte der Landesinnungsmeister Helmut Gosert den Projektgedanken und die finanzielle und ideelle Förderung durch den Fachverband vor. Durch die konkrete Beschäftigung mit dem Thema „Erneuerbare Energien“ sollten die Schüler praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig Informationen zum Berufsbild des Anlagenmechanikers SHK erhalten. Für praktische Tipps stand mit Frank Ebertshäuser ein Innungsmitglied zur Seite. Die ganze Klasse besuchte die ISH und erhielt dort hilfreiche Hinweise. Anschließend teilte sie sich in sechs Projektgruppen auf. Jede nahm sich ein

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Einfamilienhaus aus der Verwandtschaft vor und untersuchte es auf mögliche energetische Sanierungsmaßnah-

men. Die Ergebnisse bündelten die Projektmitglieder in eine Projektmappe. Für die Auszeichnung durch den Fachverband mussten sich die Schüler jedoch noch einer Abschlussveranstaltung stellen. Die fand am 24. Juni statt. Jede Projektgruppe trug ihre Ergebnisse vor. Ein Gremium, bestehend aus dem Landesinnungsmeister Helmut Gosert, Obermeister Dieter Hillingshäuser und Innungsmitglied Frank Ebertshäuser, kürte die beste Arbeit. Die Auswahl fiel dem Gremium schwer, weil alle Gruppen mit viel Engagement und Begeisterung bei der Sache waren. Nach intensiver Beratung gab es jedoch ein einstimmiges Votum. Das Team Alicia Meffert, Jonas Korn, Fabian Maxeiner und Kevin Minor hatte am Schluss die „Nase“ vorne. Alle Teammitglieder erhielten eine Urkunde und die Klasse einen Förderbetrag in Höhe von 500 Euro. Kein Wunder, dass am Ende alle glücklich waren. Übrigens auch die Hauseigentümer, die nach übereinstimmenden Berichten der Projektteilnehmer sehr zufrieden mit den Sanierungsvorschlägen waren. ■

Das Gremium berät die Projektarbeiten (v.l.): Jörg Menz, Helmut Gosert, Frank Ebertshäuser.

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Der neue Caddy. Der Einzige seiner Klasse mit serienmäßiger Multikollisionsbremse und auf Wunsch vielen weiteren innovativen Assistenzsystemen. Ganz gleich, ob im Straßenverkehr oder auf der Baustelle – der neue Caddy ist auf nahezu jede Situation bestens vorbereitet. Denn er hat Platz für bis zu sieben Personen1 und verfügt über zahlreiche Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme. Als Einziger seiner Klasse bietet er neben dem Fahrer- und Beifahrerairbag auch erstmals Seiten-Kopf-Airbags und eine Multikollisionsbremse serienmäßig. Für noch mehr Sicherheit sorgt das neue optionale Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion. Der neue Caddy. Da steckt mehr drin.

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Automatikspülung gegen Stagnation Marktübersicht: Hygienespülsysteme für Trinkwasserinstallationen Hygienespülsysteme bewirken einen kontrollierten Wasserwechsel, der sowohl auf die Installation als auch auf die Nutzung des Gebäudes abgestimmt werden kann. Diese Automatisierung ermöglicht dem Betreiber eine wirtschaftliche und rechtssichere Durchführung von Hygienespülungen. Je nach Anforderung stehen Hygienespülsysteme für die Integration in die gesamte Trinkwasserinstallation, für einzelne Entnahmestellen wie WC-Spülungen sowie auch für die Umrüstung vorhandener Sammelsicherungen (StrangRohrbelüfter) zur Auswahl. Bei der Verwendung von Trinkwasser stehen zwei wesentliche Anforderungen im Fokus: Zum einen die Einhaltung der Trinkwasserhygiene. Zum anderen der sparsame Umgang mit der Ressource Trinkwasser. Konkret heißt das: Nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung müssen Installationen bestimmungsgemäß betrieben werden, sodass Stagnation als

Mit der neuen Geberit Hygienespülung ist ein automatischer Austausch des stagnierenden Trinkwassers gewährleistet. Bild: Geberit

Das SYR Hygienemodul HM Connect (hier Variante: kalt + warm, auch möglich: kalt oder warm) erkennt Ursachen für die Beeinträchtigung der Trinkwasserhygiene und beseitigt diese mit einer Hygienespülung. Durch die Vernetzung via Connect-Funktion lassen sich die Zustände der Trinkwasserinstallation jederzeit dokumentieren und kontrollieren. Bild: Syr

auch kritische Temperaturbereiche vermieden werden. Kann das nicht gewährleistet werden, so muss ggf. eine Zwangsspülung durchgeführt werden. Bei dieser Hygienespülung wird Trinkwasser ungenutzt in das Entwässerungssystem abgeleitet. Auf der anderen Seite wurde der Verbraucher in den vergangenen zwei Jahr-

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zehnten für einen möglichst sparsamen Erhalt der Trinkwassergüte Umgang sensibilisiert. Der Effekt lässt sich hat Vorrang vor Wassersparen mit Zahlen des Bundesumweltamtes beFür die Notwendigkeit hinter diesen legen, wonach der Trinkwasserverbrauch widersprüchlich erscheinenden Dekreten seit 1991 um 23 auf 121 l pro Person und fand die Initiative Blue Responsibility eine Tag gesunken ist. Mit daran beteiligt sind passende Deskription: Nachhaltige Sanizum Beispiel auch tärtechnologien förwassersparende dern einen sinnDer Haupt-Anwendungsbereich für vollen Umgang mit Spülarmaturen und Haushaltsge- Hygienespülstationen ist die Absiche- Wasser und helfen räte. Dabei herrscht auch, Energie einrung von stagnationsgefährdeten in Deutschland bei zusparen. Diese Teilen der Trinkwasserinstallation. Weitem keine WasEinsparungen dürserknappheit: Lefen jedoch nicht zu Lasten der Trinkdiglich 2,7 % des verfügbaren Wasserangebotes werden als wasserhygiene gehen. Ziel sei, ein optimaTrinkwasser genutzt. Wie das Umweltbun- les Gleichgewicht zwischen Wassereinspadesamt in einer im Jahr 2014 herausge- rung und Trinkwasserhygiene zu schafgebenen Presseinformation mitteilt, liegt fen, indem so wenig Wasser wie möglich Deutschland damit im europäischen Ver- verbraucht wird und gleichzeitig so viel gleich beim Wasserverbrauch im unteren Wasser wie nötig fließt. Konkret: Nur eine ausreichend hohe Austauschrate kann eine Drittel.

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DIE

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SIE SIND EIN Die Viega-Spülstation mit Hygiene+ Funktion wird dezentral zur Absicherung stagnationsgefährdeter Bereiche installiert und vorwiegend in solchen Gebäuden eingesetzt, wo Nutzungsunterbrechungen zu erwarten sind. Die Spülstation simuliert wie ein elektronischer Nutzer den bestimmungsgemäßen Betrieb. Bild: Viega

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einwandfreie Trinkwasserqualität sicherstellen. Wird der Wasserverbrauch zu stark reduziert, begünstigen lange Verweilzeiten und langsame Fließgeschwindigkeiten die Vermehrung von Keimen und wirken zudem korrosionsfördernd. Für die Trinkwasserinstallation gilt wie eingangs erwähnt insbesondere, dass Stagnation und kritische Temperaturen zu vermeiden sind. Daraus ergeben sich folgende Aufgabenstellungen: ● Temperaturerhöhung in Rohrleitungen für Trinkwasser kalt vermeiden Von der öffentlichen Trinkwasserversorgung bis zum Hausanschluss fließt das Trinkwasser durch unterirdisch verlaufen-

de Rohrleitungen, wo in den meisten Fällen sowie jahreszeitlich bedingt eine Temperatur herrscht, die deutlich unterhalb 20 °C liegt. Innerhalb der Hausinstallation darf sich das kalte Trinkwasser auf nicht mehr als 25 °C erwärmen. Kritisch wirken sich hierbei vor allem die parallel zu Leitungen für Trinkwasser kalt verlaufenden Rohrleitungen für Heizung und Trinkwasser warm.

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● Schnellen und regelmäßigen Austausch des Trinkwassers kalt und warm sicherstellen Anzustreben sind möglichst geringe Leitungsinhalte, ausreichend hohe Fließgeschwindigkeiten und die Vermeidung von überdimensionierten Trinkwassererwärmungsanlagen. ● Teilstrecken und Einzelzuleitungen zu wenig genutzter Entnahmestellen vermeiden oder als durchströmte „Schleife“ führen Als kritisch sind zum Beispiel die Leitungen zu bewerten, wie sie in den meisten Heizräumen und Sanitärverteilungen vorzufinden sind: Entleerleitungen am Verteiler, Anschlussleitungen für Ausgussbecken und Gartenbewässerung (Außenzapfstelle) oder für die Befüllung der Heizungsanlage.

Die Hygienespüleinheit KHS-HS2 ermöglicht variable Spülleistungen von 4, 10 und 15 l/ min. Parametriert und bedient wird die KHSHS2 über die HS2-App; Spülprotokolle können via E-Mail weitergeleitet werden. Bild: Kemper

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● Durchströmung in Stockwerksinstallationen sicherstellen Reihen- und Ringleitungssysteme für die Objektanschlüsse in Bädern und Sanitärräumen unterstützen durch Zwangsdurchströmung den bestimmungsgemäßen Betrieb. Bei Ringleitungssystemen sollte ein Hauptverbraucher am Ende der Stockwerksleitung angeordnet sein – also zum Beispiel WC oder Handwaschbecken.

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SANITÄRTECHNIK Kontrollierter Wasserwechsel

lung die Temperatur auf 60 °C angehoben wurde. Lässt sich eine Leitungsführung parallel zu warmgehenden Rohrleitungen nicht vermeiden, wird empfohlen, zur Verminderung von Wärmeübertragung auch Leitungen für Trinkwasser kalt gemäß EnEV zu dämmen.

Zur Absicherung der nicht durchströmten Anbindeleitungen zu vorhandenen Rohrbelüftern (Bauform E, mit Ablauftrichter) kann der SEPP-Safe Spül-Nachrüstsatz eingesetzt werden. Durch diese Lösung wird kein Rückbau der vorhandenen Leitungen notwendig. Bild: Seppelfricke

Nutzungsunterbrechungen und Erwärmung des Kaltwassers Berücksichtigt werden muss vor allem auch die Nutzung des Gebäudes. So muss in Gebäuden wie Schulen, Sportstätten, Hotels oder Krankenhäusern mit zeitweisen Nutzungsunterbrechungen gerechnet werden, welche wiederum entweder die gesamte Trinkwasserinstallation oder Teile davon betreffen können. Auch muss der Erwärmung des kalten Trinkwassers zur Vermeidung von hygienischen Beeinträchtigungen im Grunde die glei-

che Bedeutung zukommen wie der Vermeidung des Legionellenwachtums in der Leitungsanlage für Trinkwasser warm. Nach Expertenmeinung wird diese Gefahr einer Legionellenkontamination von Leitungssystemen für Trinkwasser kalt unterschätzt: Wie aus einem Bericht des Arbeitskreises Trinkwasserinstallation und -hygiene hervorgeht, hat sich bei vielen sanierten Trinkwasserinstallationen die Temperatur im Kaltwassernetz erhöht, nachdem durch Maßnahmen gemäß DVGW W 551 in der Warmwasser-Vertei-

Einsatz von automatischen Hygienespülsystemen Bis hierher lässt sich somit zusammenfassen: Die Vermeidung von Stagnationswasser und kritischen Temperaturen gelten als oberste Prinzipien für einen bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasserinstallation. Dementsprechend gilt der Grundsatz, dass Wasser fließen muss, um einer hygienischen Beeinträchtigung wirksam vorzubeugen. Die Verantwortung dafür liegt im Sinne der Trinkwasserverordnung beim Betreiber. Kann durch die Beschaffenheit der Trinkwasserinstallation ein bestimmungsgemäßer Betrieb nicht sichergestellt werden, muss der Erhalt der Trinkwassergüte durch regelmäßige Zwangsspülungen sichergestellt werden. Sollen diese Hygienespülungen manuell erfolgen, muss jedoch genau bekannt sein, welche Entnahmestellen wie lange zu spülen sind, um den nötigen Wasseraustausch sicherzustellen. Manuelle Spülungen erfordern jedoch personellen Einsatz, werden meist in zu großen oder zu kurzen Zeitabständen durchgeführt und können eine zuverlässige Spülung aller betreffenden Entnahmestellen nicht gewährleisten. An Entnahmestellen mit Schlauchanschlussventilen ohne Entwässerungsanschluss ist die kontrollierte Ableitung des Spülwassers zudem aufwendig. Um den notwendigen regelmäßigen Wasseraustausch sicher-

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IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


SANITĂ„RTECHNIK Kontrollierter Wasserwechsel

Mepa bietet HygienespĂźlstationen fĂźr das gesamte Gebäudeversorgungsnetz sowie auch als Single-System-Solution fĂźr Waschtisch, WC oder Urinal an. Ein Steuermodul Ăźberwacht den Durchuss sowie die herrschenden Temperaturbereiche fĂźr Trinkwasser kalt und warm. Alle Funktionen lassen sich Ăźber eine App oder direkt am Systemgerät einstellen und steuern. Bild: Mepa

zustellen, sorgen Hygienespßlsysteme mit gesteuert ausgelÜsten Spßlungen fßr den Erhalt der Trinkwassergßte. Der HauptAnwendungsbereich fßr Hygienespßlstationen ist die Absicherung von stagnationsgefährdeten Teilen der Trinkwasserinstallation. Umrßstung von Rohrbelßftern zu Hygienespßlungen An dieser Stelle rßcken auch die bestehenden Trinkwasserinstallationen ins Blickfeld, die nach der frßheren Fassung

FLUSH 2.0 Das innovative SpĂźlsystem HE U E N

Mit dem automatischen StrangspĂźlmodul Proof AS hat der Elektronikspezialist WimTec eine LĂśsung zur kosteneďŹƒzienten Sanierung von bestehenden EndstrangrohrbelĂźftern entwickelt. Eine einstellbare FreispĂźl-Automatik sorgt fĂźr den regelmäĂ&#x;igen Wasseraustausch nach VDI/ DVGW 6023. Bild: WimTec

der DIN 1988 mit Sammelsicherungen ausgerĂźstet sind. So existieren noch in zahllosen Mehrfamilienhäusern RohrbelĂźfter, deren Anbindestrecken nicht durchstrĂśmt werden. Gemessen ab dem letzten Steigleitungsabgang handelt es sich dabei um nicht durchstrĂśmte Rohrlängen mit Längen von mindestens 30 cm bis Ăźber 1 m. Ein RĂźckbau dieser Rohrleitungen wäre in den meisten Fällen nicht ohne Abbrucharbeiten mĂśglich. Der Markt bietet fĂźr diese Fälle SpĂźl-NachrĂźstsätze an, die gegen die vorhandenen RohrbelĂźfter

IT

getauscht werden. Mit einem batteriebetriebenen Magnetventil wird der bisherige RohrbelĂźfter damit zur automatischen HygienespĂźlstation. Zur Ableitung des SpĂźlwassers dienen die bei RohrbelĂźftern der Bauform E vorhandenen Ablauftrichter. Die MarktĂźbersicht auf den folgenden Seiten stellt aktuelle Entwicklungen bei HygienespĂźlstationen fĂźr den Einsatz in Neubauinstallationen sowie fĂźr die nachträgliche Absicherung in bestehenden Trinkwasserinstallationen vor. â–

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Marktübersicht: Hygienespülsysteme für Trinkwasserinstallationen. Hersteller

Geberit GmbH & Co. KG

Gebr. Kemper GmbH & Co. KG

Hans Sasserath & Co. KG

Produktname

Geberit Hygienespülung

HS2 Hygienespülung

Hygienemodul HM Connect Kalt und Warm Universal

Spüleinrichtung für Strang oder Stockwerksleitung

Spüleinrichtung für Einzel-Entnahmestelle

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Spülstrecken für Trinkwasser kalt+warm (PWC+PWH)

Spülstrecke nur für Trinkwasser kalt oder warm

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Wohngebäude, Seniorenwohnanlagen, Ferienwohnungen und vergleichbare Gebäude

Schulen, Hotels, Freizeiteinrichtungen, sonstige öffentliche oder gewerblich genutzte Gebäude

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Strömungsteiler (Fa. Kemper)

Optional: KHS-Venturi Strömungsteiler -dynamisch-1)

-

Volumenstromsensor

Durchflussmengensensor

Durchflussmengensensor

Wassermenge / Zeit

Wassermenge / Zeit

Wassermenge / Zeit

Magnetventil, stromlos geschlossen

Magnetventil, stromlos geschlossen

Kugelventil

Integriert

Integriert

Integriert

Verbrauchsabhängig

Temperaturabhängig

Zeitabhängig / Intervall

1 bis 744 h

1 - 168 h

Intervalle frei wählbar

(Andere Steuerungsart)

-

Vorgegebenes Volumen; Routinespülungen

-

Autom. Leckageerkennung

-

-

Autom. Abschaltung bei Rückstau aus Entwässerung

Bauart, Einsatzbereiche, Installation

Einbau UP / in Sanitär-Vorwandsystem Einbau AP Einbindung in Trinkwasserinstallation mit hydraulischen Zusatzkomponenten Funktion, Produkteigenschaften Spülmengenerfassung Steuerung der Spülmenge Spülventil Vorabsperrung (integriert / anlagenseitig) Steuerungsarten

Einstellbare Zeitintervalle

Technische Daten, Zubehör Spannungsversorgung

Netz

Netz

Netz

Sensoren

- Durchflussmenge, als Einbauarmatur

-

-

- Durchflussmenge, als regelungstechn. Bauteil

- Temperatur, als Einbauarmatur

-

- Temperatur, als regelungstechn. Bauteil

Formteile/Anschlussarmaturen für Ringleitungssystem

Autom. Protokollierung zur Nachweisführung

●2)

Datenauslesung/-übertragung auf GLT/EDV

- Fernüberwachung, Gebäudeleittechnik

- PC, Tablet, Smartphone, mobile Endgeräte

RS 485 (Punkt zu Punkt, UART-Protokoll), Digital I/O (1 digitaler Eingang, 2 digitale Ausgänge)

CAN-BUS; Digital I/O

LAN-Anschluss

Bei Anbindung an GLT

-

Tablet und Smartphone via Bluetooth

-

Weitere Eigenschaften: - DVGW Konformitätsescheinigung nach DVGW W540 - Schallschutz nach DIN 4109 und VDI 4100 - Geprüfter Brandschutz bei Einbau in Geberit Quattro Installationsschächte und Installationswände I 30 bis I 90 / F 30 bis F 90. - Einstellbar und bedienbar mit Tablet und Smartphone über Geberit Set App

) In Ringinstallationen mit dynamischen KHS-Strömungsteilern kann jede HS2 Hygienespülung den Wasserwechsel in mehreren Nasszellen realisieren. 2 ) Weitere Zusatzfunktionen bei optionaler Anbindung an den MASTER 2.0 der KHS-Mini Systemsteuerung: z. B. Datalogging und zentrales Parametrieren/Auslesen von bis zu 62 HS2 Hygienespülungen

Alle Funktionen über eine LAN-Verbindung per SYR Connect App steuerbar

www.geberit.de

www.kemper-olpe.de

www.syr.de

Protokollierung, Datenauslesung

Datenschnittstellen, Kommunikationsstandards

Daten-Netzwerkanbindung erforderlich Drahtlose Datenübertragung Anmerkungen

Internet

1

Die Angaben zu den Eigenschaften der Produkte beziehen sich auf das jeweilige in dieser Marktübersicht vorgestellte Modell. Andere Eigenschaften oder Funktionen. die aufgrund der produktspezifischen Angaben mit „-“ gekennzeichnet sind, können ggf. durch andere Produkte des jeweiligen Anbieters erfüllt werden. Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Herstellerfirmen.

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IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


MEPA Pauli und Menden GmbH

Oventrop GmbH & Co. KG

Hygienespülstation HS2

Regudrain Spülstation

-

●1)

-

●/●

●/●

-

-

Durchflussmengensensor

Volumenstromsensor

Wassermenge / Zeit

Wassermenge / Zeit

Magnetventil, stromlos geschlossen

Magnetventil, stromlos geschlossen

Integriert

Integriert

-

30 Intervallstufen 1 - 30 Tage

Frei wählbar

-

-

Standard in allen TOTO WCs:

-

Netz

Netz

-

-

-

-

LAN / WLAN Integrierter Webserver, konfigurierbare E-Mail-Benachrichtigungen

-

Für Hygienespülung am WC: Spülautomatik SC 1062, kompatibel mit allen MEPA-UP-Spülkästen Sanicontrol Typ A31 oder Typ B31, nachrüstbar bei allen Modellen

www.mepa.de

Tornado Flush Hochwirksame 2 oder 3-DüsenWC-Spülung

RANDLOSES DESIGN MIT HYGIENISCHER SPÜLUNG

1

) Zuordnung der Spülstränge (PWC / PWH) frei wählbar Weitere Eigenschaften: - Einstellbar mit Tablet, Smartphone oder Notebook per WLAN-Direktverbindung - Fehlerrelais (potentialfrei oder 24 V) - Zertifizierung nach W540 / Schallschutzprüfung beantragt - EPP-Isolierung www.oventrop.de

de.toto.com 14/2015 IKZ-HAUSTECHNIK

CLEAN TECHNOLOGY SINCE 1917


SANITÄRTECHNIK Kontrollierter Wasserwechsel

Marktübersicht: Hygienespülsysteme für Trinkwasserinstallationen. Hersteller

Produktname

Seppelfricke Armaturen GmbH

SEPP Safe Rohrbelüfter Spül-Nachrüstsatz

Viega GmbH & Co. KG

Viega Spülstation

Wimtec Sanitärprodukte GmbH

mit Hygiene+ Funktion

WimTec PROOF AS

Bauart, Einsatzbereiche, Installation Spüleinrichtung für Strang oder Stockwerksleitung

Spüleinrichtung für Einzel-Entnahmestelle

-

-

Spülstrecken für Trinkwasser kalt+warm (PWC+PWH)

Ausführung zweifach

Spülstrecke nur für Trinkwasser kalt oder warm

Ausführung einfach

Wohngebäude, Seniorenwohnanlagen, Ferienwohnungen und vergleichbare Gebäude

Schulen, Hotels, Freizeiteinrichtungen, sonstige öffentliche oder gewerblich genutzte Gebäude

● ●/–

Einbau UP / in Sanitär-Vorwandsystem

●/-

●/●

Einbau AP

Einbindung in Trinkwasserinstallation mit hydraulischen Zusatzkomponenten

-

-

Automatische Spülarmatur für Rohrbelüfter Bauform E nach DIN 3266

Funktion, Produkteigenschaften Spülmengenerfassung

-

Durchflussmengensensor

-

Zeit

Wassermenge / Zeit

Zeit1)

Magnetventil, stromlos geschlossen

Magnetventil, stromlos geschlossen

Magnetventil bistabil

-

Integriert

Verbrauchsabhängig

-

-

Temperaturabhängig

-

-

Zeitabhängig / Intervall

12 h bis 7 Tage (PLUS-Variante)

Beliebig

HyPlus: Intervall 0,5-24 h / Dauer 10-180 s Standard: Intervall 3-48 h / Dauer 10 oder 20 s

Steuerung der Spülmenge Spülventil Vorabsperrung (integriert / anlagenseitig) Steuerungsarten

Einstellbare Zeitintervalle (Andere Steuerungsart)

-

-

-

Autom. Leckageerkennung

-

-

Nicht erforderlich

Nicht erforderlich

Autom. Abschaltung bei Rückstau aus Entwässerung Technische Daten, Zubehör Spannungsversorgung

Batterie

Netz

Batterie

Sensoren

-

- Durchflussmenge, als Einbauarmatur

-

-

- Durchflussmenge, als regelungstechn. Bauteil

-

-

-

- Temperatur, als Einbauarmatur

-

-

- Temperatur, als regelungstechn. Bauteil

-

-

Formteile/Anschlussarmaturen für Ringleitungssystem

-

-

Autom. Protokollierung zur Nachweisführung

-

-

Datenauslesung/-übertragung auf GLT/EDV

-

-

- Fernüberwachung, Gebäudeleittechnik

-

-

- PC, Tablet, Smartphone, mobile Endgeräte

-

PC

-

Datenschnittstellen, Kommunikationsstandards

-

USB, RS-232, 2 x pot. Kontakt und optional als Zubehör: GLT-Modul mit 12 x Digitalausgang und 8 x Digitaleingang frei parametrierbar

-

Daten-Netzwerkanbindung erforderlich

-

-

-

Drahtlose Datenübertragung

-

-

Protokollierung, Datenauslesung

Anmerkungen Internet

) Konstantdurchfluss 2 l/min

Zur Einstellung von Spülintervall und Spülzeit sind keine separaten Eingabegeräte erforderlich www.seppelfricke.de

1

www.viega.de

www.wimtec.de

Die Angaben zu den Eigenschaften der Produkte beziehen sich auf das jeweilige in dieser Marktübersicht vorgestellte Modell. Andere Eigenschaften oder Funktionen. die aufgrund der produktspezifischen Angaben mit „-“ gekennzeichnet sind, können ggf. durch andere Produkte des jeweiligen Anbieters erfüllt werden. Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Herstellerfirmen.

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IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


WASSERSPAREN HYGIENE BARRIEREFREIHEIT Armaturen für den öffentlichen Bereich Elektronische und Selbstschluss-Armaturen für Waschtische, Duschen, Urinale und WCs. Thermostat-Mischbatterien. Installationssysteme für Urinale und WCs.

Barrierefreiheit und Hygiene-Accessoires

SPORTING 2 Duschelement

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Griffe aus Edelstahl und Nylon. Duschsitze. Hygiene-Accessoires für den öffentlichen Bereich.

Sanitär-Ausstattung aus Edelstahl Waschtische - Modelle mit Fuß-/Kniebetätigung. WCs - Urinale. Brausetassen. Gefängniskombinationen - Ausgüsse.

Komfort-Duschsitz

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Weitere Informationen siehe kuhfuss-delabie.de


HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

Planung von Wärmepumpenanlagen Die VDI 4645 behandelt ausführlich die Planung der Heizungsanlage inkl. Dimensionierung der Wärmepumpe sowie relevanten Anlagenkomponenten (Teil 1) Derzeit erarbeitet der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) eine Richtlinie, die Wärmepumpen zum Gegenstand hat. Gegen Ende dieses Jahres – so die Planungen – soll die VDI 4645 im Entwurf erscheinen. Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel, die im Markt vorhandenen Unsicherheiten bei der Planung und Ausführung von Heizungsanlagen mit Wärmepumpen zu beseitigen. Denn ganz gleich, ob es sich um einen Neubau oder eine Modernisierung handelt: Die ökonomischen und ökologischen Vorteile einer Wärmeerzeugung mit Wärmepumpe gegenüber Anlagen mit fossilen Brennstoffen kommen nur dann zum Tragen, wenn die Anlagen sorgfältig geplant und installiert wurden und anschließend auch richtig betrieben werden.

Planung ist wichtig In einer Reihe von Studien wird immer wieder darauf hingewiesen, dass bezüglich der Gesamtsystemeffizienz von Heizungsanlagen mit Wärmepumpen als Wärmeerzeuger noch „reichlich Luft nach oben“ vorhanden ist. An dieser Stelle sei verwiesen auf den Wärmepumpen-Monitor des Fraunhofer ISE1) mit der Kernaussage „Eine direkte Korrelation (... der Arbeitszahlen) zum Temperaturhub ließ sich

1 ) Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE www.wp-monitor.ise.fraunhofer.de

nur schwer darstellen, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass weitere Effekte diesen physikalischen Zusammenhang überlagern.“ Und diese „weiteren Effekte“ sind offensichtlich Planung, Ausführung und Betrieb der Anlagen zuzurechnen. Denn alle verbauten Geräte und Komponenten entsprachen dem jeweiligen Serienstand. Diese Erkenntnis des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE kann auch so interpretiert werden: Die ermittelten Jahresarbeitszahlen waren nicht geeignet, die Anlagen mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe sauber von denen mit

einer Luft/Wasser-Wärmepumpe zu unterscheiden. Hier besteht im Markt Handlungsbedarf, denn genau diese Unterscheidung müsste möglich sein. Unter Führung der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt arbeitet eine Gruppe von Fachleuten aus Industrie und Lehre unter Leitung von Dr.-Ing. Peter Göricke an einer VDI-Richtlinie, die alle relevanten Schritte bei Planung und Installation einer Heizungsanlage mit einer Wärmepumpe als Wärmeerzeuger betrachtet (VDI 4645). Der gesamte Planungsprozess, beginnend bei den notwendigen Voruntersuchungen und den erforderlichen Genehmigungen,

Die Fußbodenheizung ist mit ihrem niedrigen Temperaturniveau immer noch das beste Wärmeübergabesystem für eine Wärmepumpe.

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IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

Ăźber alle Schritte einer Grundlagenermittlung und Ăźber die Detailplanung bis hin zur Inbetriebnahme der Anlage und Unterweisung des Nutzers wird Ăźbersichtlich und klar gegliedert beschrieben. Besonderen Raum nehmen im Richtlinientext Hinweise zum Zusammenspiel aller Komponenten der Gesamtanlage mit der Wärmepumpe als Wärmeerzeuger ein – immer mit Blick auf die besonderen Funktionsanforderungen einer Wärmepumpe. Ergänzt wird der Textteil durch einen umfangreichen Anhang mit Checklisten, Auslegungshinweisen und -beispielen, Vorschlägen zur Anlagenoptimierung, Ablaufdiagrammen zu den Planungsschritten, hydraulischen Schaltungen mit Hinweisen zu Einsatzfällen sowie eine Reihe von Beispielrechnungen. Wahl der Wärmequelle Aber wo liegen die „Fettnäpfchen“ und „Fallstricke“ bei Wärmepumpenanlagen? Die der Dimensionierung einer Wärmepumpenanlage stets vorausgehende Grundlagenermittlung wird in ihrer Bedeutung häuďŹ g unterschätzt. Das beginnt schon bei der Bestandsaufnahme: Ist beispielsweise das GrundstĂźck zu klein oder der Boden trocken-kiesig, scheiden Erdkollektor, ErdkĂśrbe usw. aus. Mit solcherart Energiequelle hätte der spätere Nutzer wenig Freude, weil die Entzugsleistung nur selten oder gar nie erreicht wĂźrde. Das hätte entsprechende Folgen auf den Stromverbrauch. Die gleiche Aussage gilt fĂźr zu knapp dimensionierte Erdsonden, die zwar gĂźnstiger in der Anschaung sind, aber später dem Nutzer teuer zu stehen kommen. Je nach favorisierter Wärmequelle (Erdwärmesonde, Erdwärmekollektor, Grundwasser, AuĂ&#x;enluft, usw.) sind in der VDI 4645 deren jeweilige Besonderheiten aufgelistet. FĂźr die genaue Dimensionierung der Wärmequellen Erdwärme und Grundwasser wird auf die Blätter 1 und 2 der VDI 4640 verwiesen. FĂźr die Wärmequelle AuĂ&#x;enluft sind zahlreiche Anforderungen formuliert, die fĂźr einen sicheren Betrieb unerlässlich sind, z. B. bei der Innenaufstellung die Dimensionierung der Luftkanäle oder die Lage der Ansaug- und AusblasÜnung zueinander oder bei der AuĂ&#x;enaufstellung bzw. einer Split-Installation die Problematik der Schallausbreitung im Gelände. Ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Wärmequelle ist die Berechnung der Heizlast nach einem anerkannten Verfahren, z. B. nach der DIN EN 12831 – ganz gleich, ob ausfĂźhrlich oder nach dem Kurz-

14/2015 IKZ-HAUSTECHNIK

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HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

Auch bestimmte, für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegte Flachheizkörper lassen sich optimal mit modernen Wärmeerzeugern kombinieren. Speziell im Falle einer Heizungssanierung sind Flachheizkörper eine echte Alternative zur Fußbodenheizung.

verfahren berechnet. Diese wiederum sind Basis für die Dimensionierung der Wärmeübergabe. Geschätzte Heizlasten beinhalten das Risiko der Fehldimensionierung sowohl der Wärmepumpe als auch der Wärmeübergabeeinrichtungen, mit allen fast immer negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage. Maßnahmen auf der Senkundärseite Zur Erreichung einer hohen Effizienz der Wärmepumpe muss die Vorlauftemperatur im Heizbetrieb möglichst niedrig gehalten werden. Dies ist bei der Auslegung der Wärmeübergabesysteme zu beachten. Für Flächenheizungen werden in Abhängigkeit von der Raumzuordnung die Verlegeabstände empfohlen, die in Tabelle 1 zusammengefasst sind. Bei korrekter Dimensionierung und Beachtung des Grundsatzes „für Wärmepumpen sind niedrige Vorlauftemperaturen von Vorteil“ spricht nichts gegen den Einsatz von Heizkörpern. Dies ist einerseits bei Modernisierungen im Bestand und andererseits bei Räumen mit besonderen Anforderungen an die Aufheizgeschwindigkeit bzw. zeitliche Nutzung von Bedeutung. Für den Einsatz von Heizkörpern in Ver-

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bindung mit Wärmepumpen hat Kermi bei allen mehrlagigen Flachheizkörpern eine serielle Durchströmung integriert („x2“Technologie). Dabei durchströmt das Heizungswasser zunächst die Vorderseite, dann die Rückseite. Dies hat sich bei Wärmepumpenanwendungen mit ihren tendenziell niedrigeren Vorlauftemperaturen als besonders vorteilhaft erwiesen. Die VDI 4645 enthält im Anhang ein Rechenbeispiel für die Optimierung der Vorlauftemperatur bei der Dimensionierung der Wärmeübergabe.

Trinkwassererwärmung Ein weiteres wichtiges Thema bei der Planung von Wärmepumpenanlagen ist die Art der Trinkwassererwärmung. Hygieneund Komfortansprüche befinden sich im direkten Konflikt mit den Anforderungen an einen wirtschaftlichen Betrieb der Wärmepumpe. Prinzipiell stehen folgende Optionen zur Verfügung: t Die Heizungswärmepumpe übernimmt auch die Trinkwassererwärmung. Sie muss deshalb über eine entsprechend größere Heizleistung verfügen. – Die Speicherung der Wärme für die Trinkwassererwärmung erfolgt entweder als warmes Trinkwasser im Warmwasserspeicher oder – die Wärme für die Trinkwassererwärmung wird als Heizungswasser gespeichert und bei Bedarf im Durchlaufprinzip entnommen (Frischwassersystem). t Die Trinkwassererwärmung wird von einer gesonderten Trinkwasserwärmepumpe übernommen. Bei dieser Bauart bildet eine speziell für diese Anwendung optimierte Wärmepumpe meist direkt mit dem Trinkwarmwasserspeicher eine Einheit. Die Installation ist deshalb besonders einfach. Die Speicher sind mit 150 bis 300 l für die allermeisten Anwendungen im Ein- und Zweifamilienhaus ausreichend. Als Wärmequelle dient die Luft des Aufstellraums bzw. die Abluft von Wohnungslüftungsanlagen. Ebenso sind die Nutzung des Heizungsrücklaufs und die Nutzung von Außenluft möglich. Hier muss der Planer bzw. Handwerksunternehmer in Abstimmung mit dem Nutzer oder Auftraggeber abwägen, welches Konzept am besten den heutigen und ggf. auch künftigen Nutzeranforderungen gerecht wird. Sowohl für die Dimensionierung der Speicher als auch die Festlegung

Die „x2“-Technologie basiert auf dem Funktionsprinzip der seriellen Durchströmung. Es wird zuerst die vordere und erst bei erhöhtem Leistungsbedarf die hintere Heizplatte erwärmt.

IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

Tabelle 1: Empfohlene Verlegeabstände.

Raumkategorie Wohnräume Küche Bad

Verlegeabstände in cm Ca. 10 - 15 Ca. 10 - 15 Ca. 10

Randzonen, Bäder mit reduzierter Fußbodenfläche Räume mit untergeordneter Nutzung

Ca. 5 - 10

Ziel Gleichmäßige Temperaturverteilung auf der Oberfläche Kompensation der durch Einbaumöbel überbauten Bodenfläche Gleichmäßige Oberflächentemperatur im Barfußbereich, Verbesserung der Aufheizdynamik Sicherstellung der Behaglichkeit, Verbesserung der Aufheizdynamik

Ca. 15 - 20

Reduzierung der Heizkreise, wirtschaftlicher Rohreinsatz

des für die Trinkwassererwärmung erforderlichen Zuschlages zur Leistung der Wärmepumpe werden in der VDI 4645 Berechnungsverfahren aufgezeigt. Im Zusammenhang mit der Dimensionierung von Speichern in Wärmepumpenanlagen ist in der VDI-Richtlinie auch die mögliche Einbindung von Solarenergie beschrieben. Erstellung des Anlagenkonzeptes Sind alle Informationen zusammengetragen, kann ein Anlagenkonzept erstellt werden: t Je nach Randbedingungen ist nunmehr möglich, ein oder mehrere Anlagenkonzepte inklusive ihrer hydraulischen Schaltungen zu betrachten. t Gegebenenfalls sind mehrere mögliche Konzepte bzgl. ihrer energetischen Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu vergleichen. t Für Förderanträge oder Nutzervorgaben können energetische und ökologische Bewertungen des festgelegten Wärmepumpensystems erfolgen. t Ebenso ist nunmehr eine Kostenschätzung möglich. t Schlussendlich kann in Abstimmung mit dem Kunden das geplante Wärmepumpensystem festgelegt werden. t Damit wird die Erstellung der Genehmigungsanträge möglich und t die Basis für die Detailplanung geschaffen.

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14/2015 IKZ-HAUSTECHNIK

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HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

Ein Wärmespeicher trennt hydraulisch die Wärmepumpe vom Heizsystem, gleicht aber auch Energiedifferenzen aus und bevorratet die erzeugte Energie. Zudem ermöglicht der Speicher längere Lauf- und Standzeiten der Wärmepumpe, was sowohl die Effizienz als auch die Lebensdauer des Systems erhöht.

Spezielle Wärmepumpen nutzen aus der Ab-, Raum- oder Außenluft die Energie, um Trinkwasser auf Wunschtemperatur zu erwärmen.

Die Detailplanung folgt den Schritten der Grundlagenermittlung. Allerdings sind die dort zulässigen vereinfachten Verfahren, beispielsweise bei der Annahme der Entzugsleistung von Wärmequellen im Erdreich oder bei der Berechnung der Raumheizlast, nicht mehr anwendbar. Für die möglichen Folgen von geschätzten Raumheizlasten sind vom Autor vor einiger Zeit beispielhaft die Raumheizlasten an einem älteren, aber von den Eigentümern nach und nach energetisch verbesserten Zweifamilienhaus (Bau-

Fertig installierte und angeschlossene Sole/ Wasser-Wärmepumpe mit integrierter Regelung und Schichtenpufferspeicher.

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jahr 1984, beheizte Gebäudefläche 316 m2) berechnet worden. Die Ergebnisse verdeutlichen das oben beschriebene Problem der „geschätzten“ Raumheizlasten: t Abschätzung der Gebäude-Heizlast gemäß DIN EN 15378. Ergebnis: Heizlast ca. 14 kW. Die Nachrechnung mit einer zertifizierten Software ergab als Ergebnis ca. 12 kW. Beide Heizlasten liegen dicht beieinander. t Bezogen auf die beheizte Fläche im Gebäude bedeutet dies ca. 37 W/m2.

t Wird nun, wie leider immer wieder praktiziert, dieser Wert pauschal auf alle Räume angewendet, ergäbe sich beispielsweise: – Für eines der beiden Badezimmer des Hauses (9,5 m2) eine Heizlast von ca. 350 W. Tatsächlich wirft die raumweise Berechnung einen Wert von 550 W aus. Dies sind 57 % mehr. – Für eines der beiden Wohnzimmer des Hauses (25 m2) ergäbe das eine Heizlast von ca. 925 W. Tatsächlich ergibt die raumweise Berechnung einen Wert von 1235 W. Dies sind 33 % mehr. – Für eine der beiden Küchen des Hauses (16 m2) ergäbe die pauschale Anwendung von 37 W/m2 eine Heizlast von ca. 590 W. Tatsächlich ergibt die raumweise Berechnung wegen der Lage im Dachgeschoss einen Wert von 1190 W. Dies sind sogar 100 % mehr. – Und bei einem der Kinderzimmer des Hauses läge die berechnete Heizlast bei ca. 30 W/m2 statt der pauschal angesetzten 37 W/m2. Da liegt der pauschale Ansatz ca. 23 % drüber. t Die Heizflächenauslegung mit pauschal 37 W/m2 würde unweigerlich dazu führen, dass der Endnutzer eine Heizkurve wählen müsste, deren Vorlauftemperatur im Auslegungsfall ca. 55 °C statt 45 °C beträgt. Die erwartete Jahresarbeitszahl SCOP der Anlage würde deutlich schlechter ausfallen als geplant und erhofft. Die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe gegenüber anderen Energieträgern wäre nicht mehr gegeben – von der Erreichung

IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

geplanter Energieziele ganz zu schweigen. t Aber nicht nur die Heizächen wären falsch dimensioniert. Auch der hydraulische Abgleich wĂźrde auf Basis falscher Annahmen nicht das leisten, wozu er gedacht ist. t Dies wĂźrde prinzipiell auch gelten, wenn statt mit HeizkĂśrpern alle Räume nachträglich mit einer FuĂ&#x;bodenheizung ausgestattet worden wären. Eine fehlerhafte Dimensionierung auf Basis der zu niedrig angenommenen Heizlasten wĂźrde auch in diesem Falle eine ErhĂśhung der Vorlauftemperatur erfordern. Wie das Beispiel zeigt, sind Ăźberschlägig berechnete Heizlasten und danach dimensionierte Heizächen problematisch. Anders als bei Wärmeerzeugern mit Verbrennungstechnik ist bei Wärmepumpen eine spätere „Korrektur“ mittels ErhĂśhung der Heizkurve mit erheblichen EďŹƒ zienzeinbuĂ&#x;en verbunden.

Ein Schichtenpuerspeicher hat die Aufgabe, eine konsequente Temperaturschichtung herzustellen: oben eine hohe, unten eine tiefe Temperatur. Damit sind sie fĂźr den Betrieb an Wärmepumpenanlagen besonders geeignet.

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14/2015 IKZ-HAUSTECHNIK

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HEIZUNGSTECHNIK Wärmepumpen

t Die jährlichen Heizkosten liegen inkl. Trinkwassererwärmung bei ca. 1000 Euro. Im nächsten Teil werden die Wahl und Dimensionierung der Komponenten behandelt. Des Weiteren wird auf die Besonderheiten der verschiedenen möglichen hydraulischen Schaltungen eingegangen. ■

Optional ist über den Wärmespeicher die Einbindung einer Frischwasserstation möglich – für hygienisch einwandfreies Trinkwasser „just in time“.

Einige ergänzende Informationen zum hier aufgeführten Beispielgebäude: t Vor der Modernisierung der Heizungsanlage wurde das Haus mit ElektroNachtspeicheröfen beheizt. t An die Stellen der Nachtspeicheröfen wurden gemäß errechneter Heizlast korrekt dimensionierte „therm-x2“-Flachheizkörper mit auf die Heizleistung voreingestellten Ventilen positioniert (Kermi). t Die Auslegungsvorlauftemperatur wurde mit 45 °C bestimmt.

t Um einen möglichst kontinuierlichen Betrieb der Wärmepumpe zu gewährleisten, sind Wärmeabnahme und Wärmeerzeugung über einen Kombi-Pufferspeicher mit 1000 l Inhalt hydraulisch getrennt („x-buffer“ von Kermi). t Die Trinkwassererwärmung erfolgt mittels Frischwasserstation über den Kombispeicher. t Die Wärmeerzeugung übernimmt eine Sole/Wasser-Wärmepumpe („x-change WPS 20“, Kermi), als Wärmequelle dienen 2 Erdsonden zu je 99 m.

Literatur: [1] VDI 4640 Blatt 1: Thermische Nutzung des Untergrunds – Grundlagen, Genehmigungen, Umweltaspekte [2] VDI 4640 Blatt 2: Thermische Nutzung des Untergrunds – Erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen [3] DIN EN 12831: Heizungsanlagen in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast [4] DIN EN 15378: Heizungssysteme in Gebäuden – Inspektion von Kesseln und Heizungssystemen. Anm.: Im Anhang der Norm finden sich Grafiken, mit denen über die beheizte Fläche und die Baualtersklasse des Gebäudes die Heizlast abgeschätzt werden kann. Autor: Dipl.-Ing. Harald Fonfara, Leiter Vorentwicklung und Patente der Business-Unit Heiztechnik, AFG Arbonia-Forster-Holding AG (c/o Kermi GmbH, Plattling) Bilder: Kermi

www.kermi.de

Beispiel für eine Sole/Wasser-Wärmepumpe. Sie entzieht dem Erdreich Wärme und stellt sie dem Heizsystem zur Verfügung.

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IKZ-HAUSTECHNIK 14/2015


BEST WATER TRENDS für Installateure, Anlagenbauer und Planer

AUSGABE 2015

Mit Emotionen verführen – mit Fakten überzeugen

EDITORIAL

Kontinuität der 360°- Kommunikation

Sehr geehrter Geschäftsfreund, in unserem Firmennamen bzw. unserer Marke BWT – Best Water Technology – steckt gleichzeitig unsere Unternehmensphilosophie und unser Anspruch, einzigartige Produkte und Serviceleistungen sowie Marketing- und Vertriebskonzepte mit Mehrwert für unsere Kunden zu entwickeln.

Auf allen medialen Kanälen - Die BWT Perlwasserkampagne 2015 BWT setzt wie angekündigt auch 2015 eine beispiellose Marktbearbeitung für Perlwasseranlagen, Schutzfilter und die Heizungswasseraufbereitung fort: Mit einer übergreifenden Image- und Produktkampagne und direkter Ansprache der Endverbraucher – über Fernsehspots, Zeitungsanzeigen in Publikumszeitschriften und Regionalzeitungen, einer intensiven Pressearbeit sowie

Schwerpunkt Perlwasser

einer starken Online - Präsenz. Das Fachhandwerk ist in bewährter Weise in die Kampagne integriert – ein Erfolgsrezept.

Überzeugen Sie sich selbst davon: in der neuen BWT Best Water Trends erhalten Sie aktuelle Informationen zu Produktinnovationen und neuen Konzepten in den Bereichen Planung, Hygiene, Dienstleistung und Marketing in der Gebäudetechnik, Heizungstechnik und Wasserversorgung.

Schwerpunkt E1 Einhebelfilter

Außerdem in dieser Ausgabe: Der BWT TrinkwasserProfi und die PerlwasserBeratungscenter Seite

8

BWT‘s neues ReinHEIZgebot Seite

www.bwt.de

3

Seite

6

Seite

Wir freuen uns auf eine weiterhin vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit! Ihr

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BWT Engagement in der DTM Seite

Informieren Sie sich in dieser Ausgabe über die BWT Perlwasser Erfolgsstory, die umfangreiche und für jeden Anwendungsbereich zugeschnittene Produktpalette unserer Perlwasseranlagen, den neuen E1 Einhebelfilter der in Sachen Hygiene, Komfort und Sicherheit alles Bisherige in den Schatten stellt und das AQA therm Heizungsschutz-Programm nach dem BWT „ReinHEIZgebot“

Lutz Hübner

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Geschäftsführer


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B E S T WAT E R T R E N D S 2 01 5

Eine Idee setzt sich durch

BWT Perlwasser goes Consumer

Mit hochemotionalen Image- und Produktkampagnen investiert BWT seit drei Jahren kontinuierlich in den Markenaufbau, rückt das Thema Wasser beim Endkunden mit massiver Aufklärungsarbeit in den Fokus und gestaltet damit aktiv den Wassermarkt für BWT Partner.

BWT Perlwasser in neuer Dimension – Kontinuität der 360° - Kommunikation in allen medialen Kanälen Die erfolgreichen Werbekampagnen und Marketingoffensiven der vorangegangenen Jahre zeigen, dass die Strategie, die Marke BWT zur Consumer-Marke aufzubauen und dabei auf emotionale Botschaften zu setzen, auf dem richtigen Weg ist. Deshalb werden die Marketingaktivitäten auch 2015 mit Konsequenz und noch mehr Power fortgesetzt. Im Zuge einer breit angelegten 360° - Kampagne wird BWT Perlwasser bei Endkunden in allen Kanälen bespielt.

www.bwt-perlwasser.com

Hochemotionale BWT Perlwasser-Kampagne Anfang des Jahres startete in Deutschland und Österreich die breit angelegte TV-Kampagne, begleitet von Printanzeigen in überregionalen und regionalen Medien und einer Online-Banner-Kampagne. Die Hauptdarstellerin im TV-Spot ist den Zusehern bereits aus den letzten Kampagnen bekannt – im neuen Spot zeigt sie sich im Wasserkleid begeistert vom Luxus des seidenweichen BWT Perlwassers – für puren Genuss in Pool, Bad und Dusche.


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BWT Perlwasser

Schönheit fängt beim Wasser an! Cremes und Seren mit Hightech - Wirkstoffen aus der Parfümerie oder Haaröle, Shampoos und Kuren ohne Silikone: Wenn es um unsere Schönheit geht, geben wir gerne Geld aus und kein Aufwand ist uns zu hoch. Ist das Wasser aus dem Hahn allerdings zu kalkhaltig, nützen teure Kosmetik und Wirkstoffe aus dem Tiegel wenig.

Schuppt sich die Haut und fehlt dem Haar Glanz und Spannkraft, greifen viele erst einmal zum passenden Pflegeprodukt und cremen, pflegen und schäumen dagegen an – nicht immer mit Erfolg. Haut- und Haarpflege fängt beim Wasser an, auch wenn es sauber aus dem Hahn kommt. Hartes, kalkhaltiges Wasser bildet zusammen mit Seife unlösliche Salze, die sogenannte „Kalkseife“, die auf Haut und Haaren zurückbleibt. Diese ist dafür verantwortlich, dass die wertvollen Wirkstoffe aus Kosmetik und Pflegeprodukten nicht ihre volle Wirkung entfalten können – und so im Abfluss landen. Mit weichem Wasser werden die in Kosmetika enthaltenen Pflegestoffe von der Haut besser aufgenommen und nicht wieder abgespült. Zudem benötigt man weniger Shampoo und andere Pflegeprodukte, das schont die Umwelt und auch den Geldbeutel.

Neurodermitis lindern Weiches Wasser macht nicht nur die Haare glänzender und die Haut geschmeidiger, es hat auch einen medizinischen Nutzen. Bei Erkrankungen wie Neurodermitis oder Ekzemen kann weiches Wasser den Juckreiz lindern. Auch bei Menschen, die an extrem trockener „Altershaut“ – auch genannt Exsikkationsdermatitis – leiden, kann weiches, kalkarmes Wasser positive Auswirkungen haben. Zudem sorgt weiches Wasser für einen wahren Wellnesseffekt: Die Druckrezeptoren in der Unterhaut reagieren auf weiches Wasser und melden Wohlgefühl an das Gehirn. Weitere positive Nebeneffekte: Beim Wäschewaschen wird weniger Waschpulver verbraucht und auf Weichspüler kann gänzlich verzichtet werden. Die gesamte Küchentechnik bleibt kalkfrei und hohe Wartungskosten entfallen.

Und: Nach dem Duschen bleiben keine lästigen Kalkflecken auf Armaturen und Duschabtrennungen zurück.

Aus hart mach weich Wer sich über den Härtegrad des Trinkwassers im eigenen Haushalt informieren will, erhält die entsprechenden Angaben vom zuständigen Wasserwerk des jeweiligen Ortes oder auf der BWT Website über die Wasserhärte - Suchfunktion. Für die Enthärtung des Wassers im Haushalt gibt es spezielle Weichwasseranlagen, wie beispielsweise den AQA perla von BWT. So wird aus hartem Wasser seidenweiches Perlwasser. Dank des kalkarmes Wassers können nun auch Hightech - Wirkstoffe, Seren und Cremes in Haut und Haar einziehen und effektiv genutzt werden.


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AQA perla

Design und Funktion für jeden Geschmack Hygiene und Kalkschutz

Einfachste Bedienung

AQA perla – das ist weiterentwickelte Technik für seidenweiches BWT Perlwasser. Durch die Kombination der intelligenten Soleabsaugung (Präzisionsbesalzung) und der an den Eingangsdruck angepassten Regenerationsdauer ist bei AQA perla eine optimale und ressourcenschonende Fahrweise sichergestellt. Das macht den Genuss von weichem Wasser noch einfacher und kostengünstiger.

Mit dem vollgrafikfähigen Touch Panel kann man alle Anlagenparameter abfragen: beispielsweise wird beim Betrieb die Durchflussmenge in l/h angezeigt. Die Restkapazität in Liter wird als Balkendiagramm dargestellt. Bei der Inbetriebnahme führt AQA perla einen automatischen Selbsttest mit allen relevanten Anlagenfunktionen durch. Eine zusätzliche Hygienespülung nach längerem Stillstand ist ebenso programmierbar wie die Erinnerung den Rückspülfilter zu spülen bzw. den Filtereinsatz zu wechseln. BWT Perlwasseranlagen funktionieren, so auch BWT AQA perla, nach dem klassischen Ionenaustauschverfahren und wurden im Hinblick auf Sicherheit, Komfort, Ökologie, Ökonomie und Hygiene optimiert.

Natürlich sicher Selbstverständlich verfügt AQA perla auch über eine hochwirksame Hygieneschutzvorrichtung, die während der Regenerationszeit die Enthärtersäulen desinfiziert.

AQA perla Seidenweiches Perlwasser rund um die Uhr

BWT SANITABS Das Hygieneregeneriersalz ist im praktischen, bedienerfreundlichen 8 kg Sack erhältlich


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AQA perla

Qualität, auf die Sie sich immer verlassen können!

AQA Stop

Touchpanel

Wie bei einer modernen Waschmaschine: Stellt der Bodensensor Feuchtigkeit auf dem Boden fest, sperrt der AQA Stop die Wasserversorgung im Haus ab.

Das hochwertige Touch-Display zeigt alle Betriebszustände, Durchflussmengen und sonstige relevante Daten grafisch aufbereitet an. Gewünschte Änderungen können hier leicht vorgenommen werden.

AQA Safe Ventil Das Ventil sperrt bei einem Stromausfall die Abwasserleitung und stoppt damit das Spülen des AQA perla. Das bietet Sicherheit beim kombinierten Betrieb mit einer Hebeanlage und spart nebenbei Wasser.

Smart Metering Durch den Einsatz von Smart-Metering werden alle Verbrauchs- und Durchflussdaten von der Mikroprozessorsteuerung erfasst. So garantiert AQA perla eine innovative Lösung für alle Hausbesitzer im Kampf gegen Kalk.

AQA Watch Fehlfunktionen in der Hauswasserinstallation können zu Schleichwasser führen, z. B. in einer dauerhaft laufenden Toilettenspülung. Die AQA Watch-Alarmfunktion überprüft das Hauswassernetz und im Fehlerfall oder bei einem untypischen Wasserverbrauch ertönt ein Signal.

Filtertauschanzeige Der AQA perla erinnert auf Wunsch an die Kontrolle des vorgeschalteten Schutzfilters (z. B. Rückspülen oder Filtereinsatz wechseln) – das bietet Hygienesicherheit, auch beim Filter.

Intelligente Steuerung Durch die Ermittlung der tatsächlichen Verbräuche und der individuellen Verbrauchsgewohnheiten werden die für die Steuerung notwendigen Daten ermittelt und intelligent in eine bedarfsgerechte Fahrweise umgesetzt. Regenerationen werden durch die „Effizienzregeneration“ im Verbrauch und der benötigten Dauer automatisch optimiert.

Salzmangelanzeige Die Anlage weist Sie frühzeitig auf das Nachfüllen von Regeneriersalz hin – für maximale Sicherheit und Komfort.


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Die neue Filtergattung ist nicht zu stoppen

E1 Einhebelfilter – Die perfekte Lösung In Deutschland ist in mehr als 7 Millionen Einfamilienhäusern entweder der eingebaute Filter nicht gewartet oder gar kein Filter vorhanden – ideale Voraussetzungen, den E1 Einhebelfilter einzubauen und damit für ordentliche Trinkwasserhygiene zu sorgen. Durchbrechen Sie damit die bisherigen Marktschranken, denn geschäftlich bietet das Potenzial ohne Ende! Theorie und Praxis unterscheiden sich häufig gravierend, wie jeder weiß. Das gilt auch beim Trinkwasser-Schutzfilter fürs Haus. Die Theorie geht so: Beim Neubau ist ein Schutzfilter Pflicht. In Altbauten sollten Filter vernünftigerweise nachgerüstet werden.

Der mit dem Hausbesitzer abgeschlossene Wartungsvertrag stellt sicher, dass der Filter regelmäßig gewartet wird. Die Praxis weicht allerdings erheblich davon ab: Die Nachrüstung im Bestandsbau lässt zu wünschen übrig. Die Branche schätzt, dass Millionen von Schutzfiltern nach wie vor fehlen. Und selbst wenn ein Schutzfilter installiert wurde, kommt selten Freude auf: Denn einbauen allein reicht natürlich nicht; Technik muss auch gepflegt werden. Und da sieht der Installateur häufig grauenhaft vernachlässigte Filter, wie eine Initiative von BWT offen legte: Gesucht wurden Fotos von alten, ungepflegten Schutzfiltern.

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Entriegeln

der Sicherung und damit gleichzeitiges Absperren des Wassers in beide Richtungen.

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Hochziehen

des Einhebels – damit automatisches Ausstoßen des Hygienetresors/Filterelements.

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Einsetzen

des neuen Hygienetresors/ Filterelements. Hebel schließen. Verriegeln. Fertig.


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DAS IST DIE REALITÄT IN DEUTSCHEN KELLERN Fotografiert von Installateuren bei ihrer täglichen Arbeit.

Clever gerechnet

Der Filter für das Nachfolgegeschäft So sieht es in der Praxis aus Rechenbeispiel: Filterverkauf und Folgegeschäft. Jeder verkaufte E1 Filter sorgt für optimale Hygiene beim Endkunden und sichert Ihnen jährlich steigenden Ertrag durch Nachfolgegeschäft. E1 Filter

Umsatz in €

Hygienetresor/ Filterelemente

nach 5 Jahren nach 10 Jahren nach 15 Jahren

Zu Ende gedacht

E1 passt definitiv überall Durch die Einbaulänge von 100 mm bzw. die verfügbaren Einbausets in den Dimensionen 120, 122, 130, 137 bzw. 170 mm kann der E1 Einhebelfilter ohne zusätzlichen Aufwand gegen bestehende Filter oder Druckminderer ausgetauscht werden.

Als E1 HWS ist der Einhebelfilter als Hauswasserstation inklusive Druckminderer verfügbar. Bestücken Sie Ihre Techniker - Fahrzeuge mit dem E1 Einhebelfilter sowie dem E1 Adapterkoffer und tauschen Sie alte Filter gegen den neuen E1 Einhebelfilter.


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Unglaubliche Möglichkeiten für unsere BWT Trinkwasser-Profis

Neue Perlen hat das Land

UTE L O S B A N O I T A S SEN

Perlwasser live erleben Mit der Eröffnung von 12 Perlwasser-Beratungscentern setzt BWT den nächsten Meilenstein, um seidenweiches Perlwasser für Endkunden erlebbar zu machen. Diese Center sind mehr als das berühmte Tüpfelchen auf dem „i“ – sie bieten den BWT Trinkwasser-Profis und dem BWT Verkaufsteam einen einzigartigen Treffpunkt, an dem sich Endkunden genauso wie unsere Netzwerkpartner – Planer, Anlagenbauer, Betreiber und Architekten – über die Vorzüge von seidenweichem BWT Perlwasser umfassend informieren können.


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Deutschlands Topadressen in Sachen Wasserkompetenz

Über 1.500 Trinkwasser-Profis und 12 Perlwasser-Beratungscenter Die erfolgreichen Werbekampagnen der letzten Jahre haben gezeigt, wieviel Potential im Wassermarkt noch steckt und dass die Aufklärung der Endkunden Früchte trägt – wurden doch unzählige Endkundenkontakte aus den Kampagnen über den Installateur-Finder auf der BWT Website generiert. Aber diese LeadGenerierung ist nur die halbe Miete: nur kompetente, geschulte und mit dem Thema Wasseraufbereitung bestens vertraute Installateure werden diese Leads zu begeisterten Kunden und Anwendern von BWT Produkten machen. Das 2008 ins Leben gerufene BWT Trinkwasser-Profi-Konzept verfolgt genau dieses Ziel: über 1.500 BWT TrinkwasserProfis – allesamt Top-Handwerksbetriebe – werden von BWT regelmäßig auf den neuesten Stand in Sachen Technologie, Produkte, Verkauf, Service und Marketing gebracht und erobern als BWT Markenbotschafter – nach außen sichtbar durch das BWT Trinkwasser-Profi-Logo – den Zukunftsmarkt Wasser.

Besuchen Sie eines der BWT Perlwasser-Beratungscenter: Berlin

Köln

Frankfurt

Leipzig

bei Physiotherm GmbH Badensche Str. 18

bei Physiotherm GmbH Hohenstaufenring 66 - 70

bei Physiotherm GmbH Hochstr. 15

bei Physiotherm GmbH Kupfergasse 1

10715 Berlin

50674 Köln

60313 Frankfurt

04109 Leipzig

Hamburg

Nürnberg

Regensburg

Ingolstadt

bei Physiotherm GmbH

bei Physiotherm GmbH

Ballindamm 13

Theresienstr. 9

bei Physiotherm GmbH Haidplatz 3

bei Physiotherm GmbH Hieronymusgasse 11

20095 Hamburg

90403 Nürnberg

93047 Regensburg

85049 Ingolstadt

München

Bielefeld

Würzburg

Ulm

bei Physiotherm GmbH Leopoldstr. 138

bei Physiotherm GmbH Am Klosterplatz 5

bei Physiotherm GmbH Friedrich-Bergius-Ring 11

bei Physiotherm GmbH Pfauengasse 23

80804 München

33602 Bielefeld

97076 Würzburg

89073 Ulm


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Heizungstechnik - Salzarmes Wasser bietet Langzeitschutz ohne Zusatzstoffe

BWT‘s neues ReinHEIZgebot! Perfekt aufbereitetes Heizungswasser verhindert Ablagerungen, Schlamm, Gase und Korrosion und sorgt so für die reibungslose Funktion der Heizanlage. Wichtig: Zusatzstoffe sind absolut entbehrlich. Moderne Heizanlagen gehen sehr effizient mit den wertvollen Energieressourcen um, sie arbeiten verbrauchsund kostengünstig. Es gilt allerdings zu beachten: Je effizienter die Technik, je kompakter sie gebaut ist, desto feinfühliger reagiert sie schon auf kleinste Abweichungen vom Idealzustand. Langfristig kann eine komplexe Technik nur dann mit einem guten Wirkungsgrad arbeiten, wenn die geplanten, errechneten und eingestellten Parameter korrekt eingehalten werden.

Deshalb ist die Qualität des Heizungswassers heute so wichtig: In modernen Heizungssystemen wächst das Wasservolumen (Stichwort: vermehrte Nutzung von Pufferspeichern aufgrund der Vorgaben hinsichtlich der zusätzlichen Nutzung alternativer Energiequellen), während die Metal-

loberflächen und auch Wasserräume der Primärwärmeübertrager selbst immer kleiner werden, bei überdies veränderten Werkstoffkombinationen (Aluminium wegen dessen hervorragender Wärmeleitfähigkeit) und veränderten Temperaturen. So sind z.B. die Auswirkungen der Wasser-inhaltsstoffe des gleichen Füllwassers bei Einsatz eines Pufferspeichers (800 l) und dem Austausch eines Niedertemperatur-kessels gegen einen Brennwertkessel (Inhalt des Primärwärmeübertragers: 1 l) 50-fach höher. Das Wasservolumen nimmt dabei um das 5- fache zu, der Raum, in dem Ablagerungen ausfallen können, verringert sich um das 10 - fache. Diese veränderten Verhältnisse muss man sich klarmachen!

Der Heizungsbauer als Hersteller Es könnte nun die Frage auftauchen, was

der Heizungsbauer mit all dem zu tun hat? Die althergebrachte Auffassung, man sei ausschließlich Anwender industriell gefertigter Technik, entspricht bei der heute üblichen komplexen Heiztechnik nicht den Tatsachen! Das Handwerk im Heizungsbau muss sich auch rechtlich als umfassender Dienstleister verstehen, da er ein „System“ aus verschiedenen Komponenten erstellt. Insbesondere muss der Heizungsbauer erkennen, dass er funktionierende Systeme und nicht nur Einzelkomponenten zu montieren hat. Werden nur Komponenten ausgewechselt und ist ein System letztlich nicht tauglich (z.B. ein reiner Kesseltausch, wobei das Heizungswasser stark verschlammt ist), tritt der Heizungsbauer in die Haftung ein. Risikobefreite Umsetzung der VDI 2035 Neben seiner primären Funktion –

Befüllung

Reinigung AQA therm HRA/HBA VE

MoRo 350

HRA/HBA VE 16 HW

HRA/HBA VE 25 HW junior

Reinigung und Befüllen

Mobile Befüllung

Reinigung und Befüllung

Reinigung und Befüllung


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NATÜRLICHES, LEICHT ZU KONTROLLIERENDES WASSER

SCHUTZ VOR ABLAGERUNGEN

nämlich Wärmeenergie vom Kessel in die Wohnräume zu transportieren – hat das Heizungswasser gemäß VDI 2035 Blatt 1 und 2 drei wichtige Eigenschaften aufzuweisen: Es soll Ablagerungen vermeiden, vor Korrosion schützen und darf bei gleichzeitiger Nutzung als Warmwasserquelle das Trinkwasser nicht verunreinigen. Die chemische Industrie offeriert dazu Härtestabilisatoren, Korrosionsinhibitoren und Biozide. Aber passt die chemische Keule noch in die Zeit? Mit Sicherheit nicht, würde man den Verbraucher dazu befragen. Was auch gern übersehen wird: Jeder ‚Zusatzstoff‘ kann die Fluidkategorie des Heizwassers verändern und somit z.B. eine Trennung durch Doppelwände anstelle der einzelwandigen Wärmeübertrager nach sich ziehen. Hinzu kommt, dass die Zugabe solcher Stoffe gegen den Geist der VDI 2035 verstößt: Blatt 2 verweist auf die Eigen-Alkalisierung

KORROSIONSSCHUTZ

von naturbelassenem Wasser und stellt mehrfach fest, dass eine Behandlung mit Chemikalien nicht notwendig ist. Salzarmes Wasser verringert auch signifikant die Gefahr einer mikrobiell beeinflussten Korrosion (MIC). Mikrobiologische Aktivität kann bei Temperaturen unter 45 °C zu Veränderungen der Wasserbeschaffenheit führen. Die VDI nennt hier unter Punkt 7.9.2 beispielhaft die Sulfat- und Nitratreduktion. Bei einer Entsalzung werden neben Sulfaten und Nitraten auch die organischen Bestandteile des Wassers, die Bakterien als Nahrung dienen können, weitestgehend entfernt. Die aus Kunststoffteilen im Heizungssystem abgegebenen organischen Substanzen sind in der Regel vernachlässigbar.

Bereitstellung mem Wasser

von

Stationäres Befüllen/Nachfüllen

salzar-

Mobile Reinigungs- und Befüllsysteme

Nachspeisung AQA therm HFB/HES

KEINE ZUSATZSTOFFE

JURISTISCHE NORMKONFORMITÄT

sowie Systeme zum Querspülen auch für den laufenden Betrieb, um auf ein der VDI 2035 konformes Wasser zu kommen oder unerwünschte Stoffe aus dem Kreislauf zu entfernen, sind im Markt verfügbar (beispielsweise die HRA VE von BWT). BWT offeriert zudem als Lösung AQA therm, die auf drei Bausteinen basierende Systemtechnik für perfektes Heizungswasser: AQA therm HFB Heizungsfüllblock zum Füllen und Nachfüllen und vor allem zum Schutz des Lebensmittels Trinkwasser vor Rückfluss des Heizungswassers, die Heizungs-Station AQA therm HES zum Enthärten bzw. Entsalzen, den Schlamm- und Luftabscheider AQA therm SLA. Nach der Installation vermeidet AQA therm Störungen durch Kalkausfällungen, Schlammansammlungen und mitgeführte Luft in der Anlage. Das spart Heizkosten, sichert die Technik und bringt Ruhe ins Haus – alles ganz ohne Chemie!

Kartuschen in drei Größen AQA therm Analysekoffer Messen von pH - Wert und Leitfähigkeit

Bezeichnung

Kapazität bei 20° dH (Liter)

Anwendung

AQA therm HRC-S

150

ENTHÄRTUNG

AQA therm HRC-L

700

ENTHÄRTUNG

AQA therm SRC-L

240

ENTSALZUNG

AQA therm SRC-XL

480

ENTSALZUNG


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BWT bleibt auf der Überholspur und ist Partner von Mercedes-Benz in der DTM

BWT ist Sponsor von DTM Mercedes AMG Nach zahlreichen erfolgreichen Marketingoffensiven der letzten Jahre setzt BWT zum Sprung in die Königsklasse des Rennsports – der international populärsten Tourenwagenserie DTM – an und nimmt damit weiter Geschwindigkeit in Sachen Markenaufbau und Sichtbarkeit beim Endkunden auf.

Die beispiellose Marktbearbeitung, die BWT vor einigen Jahren gestartet und bis heute konsequent verfolgt hat, geht in eine neue Runde: nach dem Start von übergreifenden 360° Image- und Produktkampagnen in allen Kanälen landete BWT mit Start der neuen Rennsaison Anfang Mai den nächsten MarketingCoup: Europas Nr. 1 der Wassertechnologie stieg als neuer Sponsor von Mercedes-Benz in die DTM ein und brachte mit einem auffallend beklebten Mercedes AMG C-Coupé Farbe in die international populärste Tourenwagenserie. Am Steuer nimmt Lukas Auer Platz, der in diesem Jahr in seine erste DTM Saison startet und dank des BWT Magnesium Minera-

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lizers künftig auch mit Magnesium mineralisiertem Trinkwasser versorgt wird. Lutz Hübner, Geschäftsführer der BWT Wassertechnik GmbH: „Die RennsportKooperation mit Mercedes-AMG in der DTM stärkt den internationalen Marktauftritt der BWT und hilft uns, unsere Markenbekanntheit beim Endkunden weiter dynamisch auszubauen. Mit Mercedes verbindet uns der hohe Anspruch an Qualität, innovative Technologie sowie die Leidenschaft für alles, was wir tun – immer mit dem Ziel, das Beste für unsere Kunden zu geben.“ Ulrich Fritz, Teamchef Mercedes-AMG DTM Team: „Wir sind hocherfreut, mit BWT einen weiteren neuen Partner für die

BEST WATER TRENDS 2015

Impressum

für Installateure, Anlagenbauer und Planer

Herausgeber: BWT Wassertechnik GmbH Lutz Hübner Industriestraße 7, 69198 Schriesheim Tel.: 06203/7373, Fax: 06203/7374

DTM-Saison 2015 gewonnen zu haben. Die innovativen Wasseraufbereitungsprodukte von BWT liefern optimale Wasserqualität in allen Lebenslagen. Die DTM ist die perfekte Bühne für BWT, um diese Technologien einem breiten Publikum näher zu bringen. Die leuchtenden Farben des BWT Mercedes-AMG C 63 DTM von Lucas Auer werden für alle DTM-Fans sicher ein absoluter Hingucker in dieser Saison sein.“ Am dritten Rennwochenende vom 26. 28.06.2015 am Norisring konnten auch schon die ersten Meisterschaftspunkte eingefahren werden! Lucas Auer erreichte den sehr guten neunten Platz!

Verantwortlich/Redaktion: Gerald Nußbaumer Autoren der Ausgabe: Gerald Nußbaumer, Lutz Hübner, Willibald Schodorf E-Mail: info@bwt.de, www.bwt.de


 IMPRESSUM

IMPRESSUM

Magazin fßr Verarbeiter in der Sanitär-, Heizungs-, Klima-, Gebäudetechnik Medienpartner des ZVSHK und von SHK-Fachverbänden IKZ-HAUSTECHNIK erscheint im 68. Jahrgang (2015) (als DZB erstmals im Jahre 1872 erschienen)

Magazin fĂźr Planer, Berater und Entscheider der Gebäudetechnik IKZ-FACHPLANER erscheint im 10. Jahrgang (2015) www.ikz.de ¡ www.strobel-verlag.de Verlag STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg Hausanschrift: Zur FeldmĂźhle 9-11, 59821 Arnsberg, Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38 Herausgeber Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger Redaktion Chefredakteur: Markus Sironi (verantwortlich im Sinne des Presserechts) Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungs- und 46 LĂźftungsbauermeister, gepr. Energieberater Stv. Chefredakteur: Detlev Knecht, Staatl. gepr. Techniker (Heizung LĂźftung Sanitär), 40 Techn. Betriebswirt, Journalist (FJS) Redakteur: Fabian Blockus, Staatl. gepr. Techniker 42 (Heizungs-, LĂźftungs- und Klimatechnik) Redakteur: Markus MĂźnzfeld, Staatl. gepr. Techniker (Heizungs-, LĂźftungs- und Klimatechnik), 43 Gebäudeenergieberater (HWK) 41 Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski Redaktions-Fax: 02931 8900-48, E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de IKZ-HAUSTECHNIK BĂźro Bonn: Thomas Dietrich c/o Zentralverband Sanitär Heizung Klima Rathausallee 6, 53757 St. Augustin, Telefon: 0212 2332211, Telefax: 0212 2332212 Anzeigen Verkaufsleiter: Uwe Derr (verantwortlich) E-Mail: u.derr@strobel-verlag.de Verkauf: Stefan Homann E-Mail: s.homann@strobel-verlag.de Anzeigenmarketing /Unternehmenskommunikation: Dipl.-Kfm. Peter Hallmann E-Mail: p.hallmann@strobel-verlag.de Leiter Online-Medien: Stefan SchĂźtte E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de Verkauf Print/Online: Jocelyn Blome E-Mail: j.blome@strobel-verlag.de Mediaservice: Anke Ziegler und Sabine Trost Telefon: 02931 8900-21 oder 02931 8900-24 E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 2015 gĂźltig.

Vertrieb / Leserservice Reinhard Heite E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de Bezugspreise Die IKZ-HAUSTECHNIK erscheint zweimal monatlich. Bezugspreis vierteljährlich Euro 34,18 einschl. 7 % MwSt., zzgl. Euro 4,50 Versandkosten, Einzelheft: Euro 9,50. Bezieher der „IKZ-HAUSTECHNIK“ erhalten bei Abschluss eines Kombi-Abonnements mit „IKZ-ENERGY“ einen um 25 % vergĂźnstigten Bezugspreis zzgl. Versandkosten. Der IKZ-FACHPLANER erscheint 12-mal im Jahr in Kombination mit der IKZ-HAUSTECHNIK. Mitglieder der Fachverbände SHK Bayern, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes Gebäude- und Energietechnik Rheinland-Pfalz e.V. erhalten die IKZ-HAUSTECHNIK im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages. Abonnementbedingungen Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen im In- und Ausland mĂśglich. Nach Abschluss einer Bestellung kann diese innerhalb von 14 Tagen mit einer schriftlichen Mitteilung an den Verlag widerrufen werden. Zur Fristwahrung genĂźgt die rechtzeitige Absendung. Abonnements verlängern sich um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekĂźndigt werden, auĂ&#x;er sie wurden ausdrĂźcklich befristet abgeschlossen. AbonnementgebĂźhren werden im Voraus berechnet und sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung fällig oder sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar ohne Spesen und Kosten fĂźr den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift verpichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung der im Impressum angegebenen Bezugspreise. Sollte die Fachzeitschrift aus technischen GrĂźnden oder hĂśherer Gewalt nicht geliefert werden kĂśnnen, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand fĂźr Vollkaueute ist Arnsberg und Hamburg. FĂźr alle Ăźbrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand fĂźr das Mahnverfahren. Bankverbindungen Sparkasse Arnsberg-Sundern 10 20 320 (BLZ 466 500 05) IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN Postbank Dortmund 1647 - 467 (BLZ 440 100 46) IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX Druckvorstufenproduktion STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de Herstellung Siegbert Hahne, Burkhard Schneider Layout Christoph Naramski Druck (Lieferadresse fĂźr Beihefter und Beilagen) Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter StraĂ&#x;e 168, 34121 Kassel VerÜentlichungen Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder, einschlieĂ&#x;lich der Negative, gehen mit Ablieferung in das Eigentum des Verlages Ăźber. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen das VerÜentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations- und Datennetzen (z. B. Online-

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Mitglied der AgLa SHK ¡ Erhoben in der LA SHK 2002 Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) Mitglied des Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) Anzeigen-Marketing Fachzeitschriften (AMF) Mitglied des World Plumbing Council

Beilage in dieser Ausgabe: ASCHL GmbH, A-4632 Pichl bei Wels Wir bitten um Beachtung der IKZ-HAUSTECHNIK-Beilage.

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Einfaches CAD fĂźr Sanitär/Heizung K E, / hE' භ ^ , D භ 'ZhE Z/^^ භ /E ^zD K> භ /E^d >> d/KE භ WZ y/^KZ/ Ed/ Zd භ /E& , භ hW d ^ භ <K^d E<KEdZK>> භ ,Kd>/E /E<>h^/s භ /' E ^zD K> Z^d >> E භ t'Í• y& hE W & භ > z Z^d h ZhE' භ >> t /d Z Edt/ <>hE' E භ hW d ^ භ m Z ϹϏϏϏ Et E Z *3-Monatsvertrag fĂźr 30 Euro pro Monat

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HEIZUNGSTECHNIK Enthärtung/Entsalzung

Nachträgliche Heizungswasseraufbereitung Systemlösungen für die Heizungswasseraufbereitung im laufenden Betrieb mit den Zielen Funktionssicherheit, Energieeffizienz und langer Lebensdauer Wohl jeder schätzt den Komfort einer modernen Heizungsanlage ebenso wie niedrige Heizkosten. Der Preis dafür ist eine immer komplexere Technik. Und diese Technik ist empfindlicher gegenüber Abweichungen vom optimalen Betrieb. Das muss der Installateur seinen Kunden kommunizieren, auch hinsichtlich der Notwendigkeit, das Heizwasser aufbereiten zu müssen. Das erspart allen Beteiligten Verdruss. Es gibt viele Fälle, da stellt sich im Nachhinein heraus, dass das Heizungswasser hätte bei der Befüllung konditioniert werden müssen. Darauf haben einige Komponentenhersteller reagiert und entsprechende Lösungen entwickelt. Früher war vieles einfacher: Für das Befüllen der Heizungsanlage nahm der Heizungsbauer schlicht das vorhandene Trinkwasser. Heute muss er gut überlegen, wie er das Wasser normengerecht aufbereitet, bevor er es einfüllt. Denn immer kompaktere Wärmeübertrager im Kessel bei zugleich immer größeren Wasservolumina – da drohen Leistungseinbußen durch Kalkablagerungen. In ungünstigen Fällen kommt noch Korrosion hinzu. Bei größeren, älteren Anlagen ist eine Aufbereitung des Heizungswassers deshalb obligatorisch (Herstellervorgaben, VDI 2035 u. a.). Sie ist aber auch heute bei den meisten kleineren Heizungssystemen notwendig.

Grundsätzlich stehen zwei Fahrweisen zur Verfügung: das Enthärten und das Entsalzen. Für beide Methoden der Heizungswasserbehandlung gibt es praxisbewährte Lösungen. Enthärtung (salzhaltige Fahrweise) Beim Enthärten strömt das Wasser durch einen Ionenaustauscher. Dabei werden die Härtebildner Calcium und Magnesium vom Harz aufgenommen und gegen nicht Härte bildendes Natrium ausgetauscht. Ergebnis ist ein weiches Füllwasser, zumeist mit einer gewissen Resthärte. Die Leitfähigkeit des Wassers bleibt unverändert, da ja weiterhin Salz im Wasser gelöst ist.

Der „Permaline PT-IL 20“ von Perma-trade möchte mit seiner kompakten Bauweise und einfacher Handhabung punkten. www.perma-trade.de

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Entsalzung (salzarme Fahrweise) Bei der Entsalzung werden mehr oder weniger alle Salze aus dem Füllwasser entfernt. Die Leitfähigkeit des Wassers ist deutlich reduziert, die galvanische (elektrochemische) Korrosion zwischen Metallen unterschiedlicher Spannungsreihen verringert sich. Allerdings ist eine Überwachung des pH-Wertes erforderlich: Da i.d.R. keine sortenreine Installation, sondern eine Mischinstallation vorhanden ist, müssen alle Werkstoffe berücksichtigt werden. Besondere Beachtung gilt dabei dem Aluminium. Der VdZ (Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik, ein Spitzenverband der Gebäudetechnik) empfiehlt diesen Leitfaden für die Heizungswasseraufbereitung: t Unter Beachtung des Anlagenvolumens entscheiden, welche Forderungen hinsichtlich der Gesamthärte des Befüllwassers gelten. t In Abhängigkeit der eingesetzten Materialien entscheiden, ob Enthärtung oder Entsalzung die richtige Maßnahme ist. t Befüllen und Dokumentieren; dabei auf vollständige Entgasung achten. t Nach acht bis zwölf Wochen den pHWert und die Härte (Leitfähigkeit) kontrollieren und dokumentieren. t Jährlich Druckhaltung, pH-Wert, Leitfähigkeit und Ergänzungswassermenge kontrollieren und dokumentieren. Als interessante Systemlösung stehen dem Installateur Anlagen zur Verfügung, die auch bereits befüllte Heizkreisläufe während des Betriebs nachbehandeln. Um das Heizungswasser über längere Zeit in dieser Qualität vorzuhalten, empfehlen Hersteller anschließend den Einbau von Nachspeiseeinheiten.

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HEIZUNGSTECHNIK Enthärtung/Entsalzung

Automatische Wasseraufbereitung Zur Vollentsalzung des Heizungswassers im laufenden Betrieb hat Perma-trade das Inline-Entsalzungssystem „PT-IL 20“ entwickelt. Es ist sowohl für den mobilen wie auch den teilstationären Einsatz geeignet. Das „PT-IL 20“ wird temporär über einen Bypass vom Rücklauf her kommend in den Heizkreislauf eingebunden. Zunächst fließt das Wasser durch einen feinporigen Filter, der Trübstoffe und Magnetit entfernt. Eine Mischbettpatrone entmineralisiert das Wasser und entfernt Magnesium und Calcium, aber auch korrosive Salze wie Chloride und Sulfate und eventuell vorhandene Korrosionsinhibitoren. Anders als bei einer Enthärtung, bei der die Härtebildner durch Natrium ersetzt werden, hat das Wasser nach der Behandlung eine stark reduzierte elektrische Leitfähigkeit. „Dadurch beugt ‚PT-IL 20‘ gleichzeitig der Gefahr einer Verkalkung der Wärmeübertrager sowie Korrosion vor“, sagt Permatrade.

Der „Permaline“-Systemwasseraufbereiter verfügt über eine automatische Steuerung. Der Installateur muss daher nicht den gesamten Prozess beaufsichtigen. Das integrierte Magnetventil schließt automatisch, sobald die Patronenkapazität oder die eingegebene Ziel-Leitfähigkeit erreicht ist. Zudem verfügt das System über eine integrierte Pumpe, die den erforderlichen Volumenstrom durch die Entmineralisierungseinheit aufrechterhält. Muss der pH-Wert nach Erreichen der Ziel-Leitfähigkeit angehoben werden, wird die Mischbettpatrone durch eine pH-Stabilisierungseinheit ausgetauscht. So kann der Wert passend zu den verwendeten Werkstoffen der Anlage eingestellt werden. „Das Heizungswasser ist ohne eine Betriebsunterbrechung dann so aufbereitet, dass die Bestimmungen der VDI-Richtlinie 2035 eingehalten werden“, heißt es abschließend bei Perma-trade. Drei Füllapparate Auch beim Verfahren von Elysator schließt der Installateur die Vollentsal-

zungseinheit parallel zum Heizkreis bzw. zu den Heizkreisen zwischen den Verteilern an. Diese Teilstromentsalzung wird bis zum gewünschten Entsalzungsgrad fortgeführt. Der Überwachungsaufwand sei, so der Anbieter, recht gering. Bei kleinen Anlagen kann die Kraft der Heizungsumwälzpumpe ausreichen. Falls nicht oder bei größeren Objekten muss eine zusätzliche, externe Umwälzpumpe zum Einsatz kommen. „Wichtig ist die Überwachung mittels Leitwertmesser am Eingang der Entsalzungsapparatur“, mahnt Elysator. Dort lässt sich ablesen, wann das Wasser insgesamt die geforderte elektrische Leitfähigkeit aufweist. Auch am Ausgang der Füllapparatur ist die Messung der Leitfähigkeit wichtig, weil sich so die Erschöpfung des Harzes überwachen lässt. Für das beschriebene Verfahren hat das Unternehmen drei mobile Füllapparate für die Umlaufentsalzung im Programm: „Purotap Profi“, „Purotap easy“ und „Purotap 1000“. Das größte Modell demineralisiert bis 1500 l/h.

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Inline-Reinigung und reduzierter Salzgehalt Unter dem Namen „HRA-VE“ bietet BWT ein Wasseraufbereitungssystem für geschlossene Heizwasserkreisläufe bis 60°C an. Es dient im ersten Schritt der InlineReinigung (Austrag von Feststoffen und gelösten Stoffen) über eine dreistufige Filteranlage: t 1. Stufe: Edelstahlfiltereinsatz mit 250 ␮m und Magnetstab zur Entfernung von Metallteilen. t 2. Stufe: Nylonfiltereinsatz mit 120 ␮m. t 3. Stufe: Nylonfiltereinsatz mit 60 ␮m. Die „Inline Kombi 62“ von Orben – eine Entsalzungseinheit mit Zubehör für nachträgliche Wasseraufbereitung in großen Heizungsanlagen. www.orben-wasseraufbereitung.de

Die Vollentsalzungspatrone (VE-Patrone) dieses Systems arbeitet nach dem Prinzip des Ionenaustausches mit Mischbettharz. Alle gelösten Salze werden dem Wasser entzogen. Die Leitfähigkeit kann während der Reinigung mit einem Leitfähigkeitsmessgerät aus dem „AQA therm“Analysekoffer kontrolliert werden.

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HEIZUNGSTECHNIK Enthärtung/Entsalzung

Mit der „Berke-Select“-Familie aus dem Hause VWS (Marke Berkefeld) kann der Installateur Füll-, Ergänzungs- und Kreislaufwasser ohne Betriebsunterbrechung aufbereiten. www.berkefeld.de

Eine VE-Patrone hat eine Kapazität von 40 000 l bei 1° dH (Gesamtwasserhärte) des Frischwassers. Vor dem Reinigungsvorgang ist zu berechnen, wie viele VE-Patronen bzw. Mischbettharz-

Füllungen für die Reinigung benötigt werden. „Die Veränderungen der VDI 2035 bedeuten zwar, dass sich die Risiken hinsichtlich der Sorgfaltspflichten zu Ungunsten des Heizungsbauers ver-

schoben haben“, sagt BWT, „sie sind allerdings auch eine große Chance für eine hohe Kundenbindung und demonstrieren nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln des Handwerkers.“

JEDES SPA HAT DAS ZEUG DAZU, TRAUMHAFT ZU WERDEN.

Die neuen Sanitärwelten von Franke Water Systems: Modernes, zeitloses Design, technische Präzision und grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten. www.franke.de Make it wonderful at franke.com

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HEIZUNGSTECHNIK Enthärtung/Entsalzung

Kontinuierliche Wasseraufbereitung Mit der „Berke-Select“-Familie von Berkefeld kann der Installateur Füll-, Ergänzungs- und Kreislaufwasser ebenfalls ohne Betriebsunterbrechung aufbereiten. Das System ermöglicht die kontinuierliche Entsalzung, Enthärtung, Filtration und Alkalisierung von geschlossenen Heizungs-, Kühl- und Prozesswasserkreisläufen. Der „Berke-Select midi“ wurde speziell zur Wasseraufbereitung in Heizungssystemen bis 200 kW und 4000 l Inhalt entwickelt. Eine eigene Umwälzpumpe sorgt dafür, dass die Hydraulik des behandelten Netzes nicht gestört wird.

Der „Heaty 100 smart HW“ (UWS) ist mit einem heißwasserbeständigen Behälter ausgestattet, der Eintrittstemperaturen von bis zu 80 °C standhält. www.heaty.de

Erst filtern, dann aufbereiten Eine ebenfalls fahrbare Kompaktanlage zur Aufbereitung von Heiz- und Kältekreisläufen trägt bei Grünbeck die Bezeichnung „Geno-Vario mini“. Diese transportable Lösung bietet der Hersteller seit März dieses Jahres für Fachbetriebe zur Aufbereitung des Anlagenvolumens ohne Betriebsunterbrechung an. Die Funktion basiert auf den Aufbereitungsverfahren Filtration und Entsalzung bzw. Enthärtung. Eine Filterstufe entfernt zunächst alle nichtlöslichen Verunreinigungen wie Rost- oder Schmutz-

partikel. Um den dafür notwendigen Volumenstrom sicherzustellen, gehört zu „Geno-Vario mini“ eine Bypass-Umwälzpumpe, die permanent einen Teil der umlaufenden Wassermenge durch den Filter und den Ionenaustauscher fördert. Optional ist der Betrieb mit einer separat erhältlichen Dosieranlage zur Zugabe von Phosphaten möglich, um den pH-Wert auf den geforderten Wert einzustellen. Inline-Entsalzungsanlage Gerade für sehr große Heizungsanlagen hat Orben mit der „Inline Kombi 62“ eine Aufbereitungsanlage für die Sanierung nicht normgerechten Heizungswassers entwickelt. Das Heizungswasser wird im Rücklauf über einen Bypass durch die Anlage geführt, zunächst durch einen Vorfilter zur Entfernung von Partikeln und anschließend über einen Mischbett-Ionenaustauscher zur Vollentsalzung. Eine eigene

PRAXIS-BEISPIEL: KORREKTUR DES HEIZWASSERS Im Bild zu sehen ist der Aufbau einer Kreislaufwasser-Korrektur in der Hauptverwaltung eines großen Textilunternehmens in Düsseldorf. Die damit beauftragte elector GmbH kombinierte eine mobile Feinfilterstation System Kausch und die electorVollentsalzungsstation „Desaline“ mit digitaler Leitfähigkeitsmessung im Zu- und Auslauf der Patrone. Anlass dieser Kreislaufwasser-Korrektur in der neu errichteten Anlage war, dass bereits in der Planung dem Füllwasser nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Entgegen der Vorgaben des Kesselherstellers wurde die Anlage mit enthärtetem Wasser befüllt, wodurch die elektrische Leitfähigkeit des Wassers bemessen an dem zu erwartenden Sauerstoffeintrag im Altbestand zu hoch war. Durch die kombinierte Behandlung mit dem Feinfilter und die Entsalzung (zum Einsatz kam ein speziell ausgelegtes Ionenaustauscher-Mischbettharz im Teilstrom) konnte die elektrische Leitfähigkeit des zirkulierenden Anlagenwassers den Anforderungen angepasst werden. www.elector-korrosionsschutz.de

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Die Heizungsreinigungsanlage „HRA VE 100“ (BWT) verspricht ein natürliches Heizungswasser ohne Zusatzstoffe. www.bwt.de

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HEIZUNGSTECHNIK Enthärtung/Entsalzung

Umwälzpumpe mit interner Verrohrung sorgt dafür, dass die Hydraulik des behandelten Netzes nicht gestört wird und das System nicht wegen einer verstopften Filteranlage ausfällt. Wenn die nachträgliche Heizungswasseraufbereitung für den Fachbetrieb keine Routineaufgabe darstellt, bietet Orben sie auch zur Miete an. Ergänzt wird das Konzept durch einen bundesweiten Harzwechselservice. Temperatur bis 80 °C Seit fast einem Jahr hat UWS das Produkt „Heaty 100 smart HW“ im Sortiment. Es handelt sich hier um eine mobile Einheit zur Heizungswasseraufbereitung nach dem Vollentsalzungsprinzip. Durch das im Füllgerät verwendete Mischbettharz können sowohl der geforderte pH-Wert als auch die gewünschte Leitfähigkeit im Wasser erfüllt werden. „Somit entfällt für den SHK-

AUSGEZEICHNET MIT DEM BEST OF SHK AWARD FÜR NACHHALTIGKEIT

Fachmann eine Nachmessung, und die Dokumentation nach VDI 2035 kann bereits am Tag der Inbetriebnahme erstellt werden“, verdeutlicht UWS. Auch eine Nachmessung des pH-Wertes und der Härte sei nicht erforderlich. Um das Wasser von Schmutzpartikeln zu befreien, hat das Gerät serienmäßig einen Filter. Er hält magnetische und nicht magnetische Bestandteile zurück. Fazit Die VDI 2035 und die Vorgaben der Kesselhersteller machen das Leben des Heizungsbauers nicht einfacher. Andererseits festigen sie gegenüber dem Endkunden die alternativlose Position des Fachhandwerks in Sachen Heiztechnik. ■

permaLine – die neue inline Systemwasseraufbereitung

Autor: Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Bittermann, freier Journalist

Sicher: Erfüllt VDI-Richtlinie 2035, Teil 1 und 2 ohne Betriebsunterbrechung Einfach: Vollautomatische Funktion mit Kontrolldisplay Kompakt: Mobiles Gerät mit einfachem Handling Ökologisch: Ressourcenschonendes Recycling-Konzept Effizient: Filtration, Entmineralisierung und pH-Wert-Regulierung

Eine der von Elysator für die nachträgliche Demineralisierung angebotenen Lösungen: „Purotap easy“. Wie alle anderen VE-Produkte entfernt es Salze wie Chloride, Sulfate und Nitrate. www.elysator.de

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Die mobile Heizungswasseraufbereitungsanlage „Geno Vario mini“ von Grünbeck filtert, entsalzt oder enthärtet kontinuierlich das Umlaufwasser in Heiz- oder Kältekreisläufen und verbessert damit die Effizienz sowie die Betriebssicherheit. www.gruenbeck.de

Mehr Infos unter: www.perma-trade.de

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Großer Andrang zum Messeauftakt der Intersolar Europe und ees Europe 2015.

Intelligente Konzepte für eine zukunftsfähige Energieversorgung Intersolar Europe 2015 setzte den Fokus auf Netzintegration und Energiespeicherung Nach drei Messetagen schloss am 12. Juni die Intersolar Europe ihre Tore. Neben der solaren Energiegewinnung standen vor allem die Netzintegration, das intelligente Energiemanagement und die Speicherung Erneuerbarer Energien im Mittelpunkt der internationalen Leitmesse. Die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern war geprägt von den zunehmenden Investitionen in die Solarenergie und dem Ausbau der Photovoltaik (PV) weltweit. Auch die Aussteller im Bereich Regenerative Wärme zeigten sich zuversichtlich, was die Entwicklung im deutschen Markt angeht. Mehr als 38 000 Besucher wurden vom 10. bis 12. Juni auf der Intersolar Europe und der gleichzeitig stattfindenden ees Europe, Europas größter Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, gezählt. Das Messeangebot in den sieben Hallen zog in diesem Jahr Gäste aus über 140 Ländern und Aussteller aus 42 Ländern an. Etwa 50 % der Besucher kamen aus dem Ausland. Damit konnte die Messe ihre Internationalität erneut ausbauen. Energie wird smart Drehte sich die Welt der Photovoltaik jahrelang um die Energiegewinnung selbst, so rückt heute die Einbindung in die Stromnetze der Zukunft und das intelligente Management des Solarstroms in den Mittelpunkt. Die wachsende Relevanz der Speichertechnik zeigte sich auch in München: Verzeichneten die Messen letztes

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Jahr noch rund 250 Aussteller in diesen Bereichen, so waren es in diesem Jahr 330. Sinkende Preise treiben den Markt zusätzlich an: Solare Heimspeicher bis 10 kWh kosten heute 26 % weniger als noch vor einem Jahr. Das ergab der am 10. Juni auf der Messe vorgestellte aktuelle SolarstromPreismonitor des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) und der Intersolar Europe. Neben Stromspeichersystemen spielen dabei auch Wärmespeicher eine zunehmend wichtige Rolle in komplexen vernetzten Versorgungssystemen. Die Veränderung des Branchenfokus hin zu intelligenten Systemen, Netzintegration und Energiespeicherung ist kein Zufall. Weltweit verzeichnet die PVBranche ein enormes Wachstum. Nach Angaben des Branchenverbands SolarPower Europe (vormals EPIA) wurden 2014 weltweit über 40 GW PV-Leistung

neu installiert. Die weltweite Gesamtkapazität erreichte damit im vergangenen Jahr 177 GW. Kein Wunder, denn in voraussichtlich zwei Jahren kann in 80 % der Länder weltweit, eigener Strom mit PV preiswerter selbst erzeugt werden, als dieser vom Stromversorger angeboten wird. In Deutschland ist der Eigenverbrauch für Wohnhäuser aber auch für die Industrie aufgrund der Kosten schon seit längerer Zeit attraktiv. Die Aussteller präsentierten dazu eine Vielzahl innovativer Lösungen. Dazu gehörten neben den Speichertechnologien auch neue Energiemanagementlösungen, intelligente Stromzähler und Systemtechnik, die nicht nur im privaten Eigenheim, sondern auch für Gewerbe und Industrie die verschiedenen Erzeuger und Verbraucher im Bereich Wärme und Strom verbindet und steuert.

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Batteriesysteme für jede Anwendung – vom Eigenheim über das Gewerbe bis hin zum Einsatz im industriellen Maßstab.

Photovoltaik im großen Stil Nicht nur im „Smart Home“ wird die Stromversorgung intelligent. Moderne Energiemanagementsysteme vernetzen kleine und große Erzeuger zu virtuellen Kraftwerken, die die Leistungen einzelner Anlagen bündeln und gemeinsam vermarkten. Auch Batterie- und Energiespeicher werden zunehmend virtuell vernetzt, um deren Potenziale als „Schwarmspeicher“ zu maximieren. Mit diesen und vielen weiteren neuen Konzepten entsteht eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, die verstärkt auch wieder internationale Investoren und Unternehmen anziehen. Auch

Beim Rundgang über die Messe zeigte sich Sigmar Gabriel beeindruckt von der Vielfältigkeit der Unternehmen und ihrer Innovationen.

PV-Großanlagen treiben den Markt an, was sich auf der Messe beispielsweise in der neuen Kooperation von SMA Solar und Siemens zeigte, die in Zukunft gemeinsam große Solarparks realisieren wollen. Prominenter Abschluss der Intersolar Europe 2015 Am letzten Tag der Intersolar Europe besuchte der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, die Intersolar Europe. Auf der Neuheitenbörse der Messe bekräftigte er seinen Einsatz für die Energiewende in Deutschland: „Die Energiewende ist eines der zentralen

HEIZEN. LÜFTEN. KÜHLEN. IN EINEM SYSTEM.

Zukunftsprojekte. Wir müssen hieran gemeinsam arbeiten und uns den Herausforderungen stellen.“ Er sei beeindruckt, mit welcher Innovationskraft und mit welchem Engagement die Unternehmen zukunftsweisende Produkte und Lösungen entwickeln, um den Wandel der Energiesysteme weltweit voranzubringen. Die nächste Intersolar Europe ist für den 22. bis 24. Juni 2016 in München ge■ plant. Bilder: Solar Promotion GmbH

www.intersolar.de


Back to the road BMT 2015: SHK-Biker-Event im Bayerischen Wald Vom 4. bis 7. Juni dieses Jahres, am Fronleichnam-Wochenende, trafen sich Biker aus allen Teilen Deutschlands zum BranchenMotorrad-Treff (BMT). Drei Tage Fahrspaß verzeichneten die SHK-Biker mit ihren Maschinen. Das Konzept: Tagsüber fahren, abends in gemütlicher Runde feiern und über die Branche diskutieren. Organisiert und getragen wird das Event von Mitgliedern des 1. MCSHK e.V., unterstützt von den Sponsoren Hüppe, Duravit, Uponor, KME, Jung Pumpen, Syr und IKZ-HAUSTECHNIK. Die 16. Auflage des Events führte nach Rötz im Bayerischen Wald. Bereits wenige Wochen nach Ankündigung der Veranstaltung war das Treffen ausgebucht. Sonnenschein und trockenes Wetter begleiteten den Branchenevent, zu dem rund 200 Motorradbegeisterte vor Ort waren. Vor Ort: Die Stadt Rötz, die am östlichen Rande Bayerns im Landkreis Cham nahe der deutsch-tschechischen Grenze inmitten des Naturparks Oberer Bayerischer Wald liegt. Das 100 km lange Mittelgebirge an der Grenze zwischen Bayern und Tschechien begeisterte mit seiner Vielzahl an Seen, Bergen, Wäldern und vielen Kurven. Die zahlreichen sonnigen Momente boten zum Teil Temperaturen über 35 °C, die für einige Schweißtropfen sorgten. Der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Und so genossen die aus allen Teilen der Bundesrepublik angereisten Motorradsportfreunde Tagestouren mit jeweils rund 250 bis 350 km Entfernung. Die unterschiedlichen, im Vorfeld geplanten und von erfahrenen Guides geführten Touren führten durch den Bayerischen Wald zu Zielen wie z. B. dem Kleinen und Großen Arber, nach Bodenmais, Zwiesel und zum sogenannten „WaldWipfelWeg“ – ein Naturerlebnispfad in bis zu 30 m Höhe mit Panoramablick über die Höhenzüge des Bayerischen Walds in Sankt Englmar. Darüber hinaus wurden auch grenzüberschreiten-

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de Fahrten nach Tschechien durchgeführt. Gefahren wurde in kleinen Gruppen mit rund zehn Motorrädern. Für kleinere Reparaturen oder Services an den Rädern stand auch diesmal wieder ein Team mit Werkstattwagen zur Seite. Der alljährliche Biker-Gottesdienst wurde am Samstag unter der Leitung und Gestaltung von Pfarrerin Christine Gebhardt in der Sankt Josef Kirche in Neunburg vorm Wald durchgeführt. Das Besondere: Gebhardt zählt zu den Motorradbegeisterten und war fahrend beim Event dabei. Für die musikalische Begleitung sorgten Corinna und Markus Obst. Unterstützt wurde die Pfarrerin zudem vom vor Ort zuständigen Pfarrer Stefan Wagner, der im Anschluss an den Gottesdienst die Bikerinnen und Biker einschließlich ihrer Zweiräder segnete. Die Abende wurden in entspannter Atmosphäre verbracht. Neben Bikergesprächen kam der Erfahrungs- und Meinungsaustausch bei Themen rund um die SHKBranche nicht zu kurz. Für das leibliche Wohl und die Unterhaltung wurde zudem bestens gesorgt: Neben einem Warmspeisen- und Grillbuffet gab es am Freitag musikalische Unterhaltung von dem „Pfälzer

Duo“. Am Samstag stand ein bayrischer Abend mit Tanz auf dem Programm. Den Abschluss der Veranstaltung bildete am Sonntag eine Convoi-Fahrt zum nördlich von Wackersdorf gelegenen Murner See. Mit einem idyllischen Blick auf den See verabschiedete René Müller (Vorsitzender des 1. MCSHK e. V., Duravit Vertriebsleiter Deutschland) und Hans-Joachim Steinert (Kassenwart des 1. MCSHK e. V., Leiter für das Seminar- und Schulungswesen bei Hüppe) die Teilnehmer. Die hier gezeigten Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck vom Event. Viele weitere Fotos vom SHK-Branchen-Motorradtreff gibt es in unserer Galerie im Internet unter www.ikz.de/galerie. Aufgeteilt in vier Ordnern, entsprechend der Biker-Fotografen, können hier die zahlreichen Eindrücke aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Ausblick: Das nächste SHK-BranchenMotorradtreffen findet vom 26. bis 29. Mai 2016 in Ostwestfalen-Lippe statt. Start und Zielpunkt ist das Hotel „Klosterpforte“ in Marienfeld. ■ www.ikz.de/galerie www.mcshk.de

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REPORTAGE SHK-Branchen-Motorrad-Treff

1) Der Bayerische Wald. 2) Ankommen und informieren heißt es zum Beginn des Events. 3) Gute Laune und die Freude auf das Motorradfahren waren stets dabei. 4) Kurven begeisterten die Biker auch ohne zwei Räder. 5) In der Region sind zahlreiche Glasfertigungsstätten angesiedelt… 6) … die auch zum Besuch eingeladen haben.

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7) Gruppenpause am Großen Arbersee.  8) Bei Temperaturen um die 35 °C wurde es schnell warm.  9) Für die Biker-Herzen gab es einiges zu sehen, von der sportlichen Maschine bis hin zum Cruiser. 10) Zur Linderung der Wärme nach den Tagestouren gab es kühle Getränke. 11) Gruppentreffen auf einer Tagestour. 12) Für die Aufrechterhaltung der Mobilität half im seltenen Fall die Tube Salbe.

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13) Abkühlung gab es im Innenhof zur Kirche. 14) Ein Seg(n)en für Zweiräder, Bikerinnen und Biker. 15) Das BMT hat bereits deutschlandweit stattgefunden.

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Franke-Schriftzug vor der Zentrale im Schweizerischen Aarburg.

Make It Wonderful Die Franke-Gruppe vereint erstmals alle Unternehmensbereiche unter einer Marke “One Franke, One Strategy, One Brand” – so lautet die Strategie des Konzerns mit Sitz im Schweizerischen Aarburg. Das Ziel: Die Marke klarer zu positionieren, global noch weiter zu stärken und die Profitabilität des Unternehmens zu erhöhen. Erstmals treten damit alle Geschäftsbereiche weltweit als die Marke „Franke“ und mit einheitlichem Gesicht auf. Zum Konzern gehören die beiden Sanitärunternehmen Franke Aquarotter (Ludwigsfelde) und KWC (Rottenburg) mit Bezug zur Sanitärbranche. Die Kampagne „Make It Wonderful“, unterstützt von einem weiterentwickelten Corporate Design, zielt auf eine emotionale Kundenansprache und eine Stärkung der Markenbindung. Mit der neuen Ausrichtung veranschaulicht die Schweizer Unternehmensgruppe die

Vielfalt der Franke-Produkte sowie ihre Bedeutung für den Alltag – für Geschäftspartner, aber auch für Endkonsumenten. Jede der fünf Divisionen versteht sich nicht als Luxusmarke. Franke produziert lieber Produkte, die jeden Tag in Gebrauch sind – mit hohem An-

Die Illustrationen internationaler Künstler – hier am Beispiel eines halböffentlichen Waschraums – stellen Produkte und Nutzer in den Mittelpunkt. Bild: Franke

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spruch an Funktionalität, Qualität und Design: Lösungen für private Küchen und Badezimmer, für halböffentliche und öffentliche Waschräume, die professionelle Systemgastronomie, die Kaffeezubereitung sowie für die Getränkelieferung.

Fünf Geschäftsbereiche, eine globale Marke: Franke. Das Logo mit dem neuen Claim ist das zentrale Element des einheitlichen Markengesichts. Bild: Franke

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REPORTAGE Markenkampagne

Emotionale Markenkampagne „Make It Wonderful“ bildet das Fundament für die One-Franke-Strategie. „Der Claim steht für den Anspruch, die Begegnungen der Kunden und Geschäftspartner mit uns etwas weniger alltäglich zu machen“, erklärt Renato Di Rubbo, Chief Marketing Officer der Franke-Gruppe. „Millionen Menschen kommen jeden Tag mit unseren Produkten in Berührung: beim Dreh am Wasserhahn, dem ersten Schluck Kaffee am Morgen, beim Salatputzen, dem Biss in knusprige Pommes frites oder beim Trinken eines kühlen Bieres.“ All diese Produkte sollen künftig „noch schöner, nützlicher und anwendungsfreundlicher werden“. Aus diesem Grund möchte der Konzern jedes neue Produkt entlang der Kriterien Leistung, Ästhetik und System auf die Marken-Fitness prüfen und entsprechend gestalten. Darüber hinaus gilt das neue Versprechen auch für die Marketing- und Vertriebsaktivitäten sowie alle internen Unternehmensbereiche. Nochmals Renato Di Rubbo: „Alles unterliegt künftig dem Make-It-Wonderful-Check.“ Kampagnenstart im neuen Look Ihre individuellen handgezeichneten Illustrationen, auch Doodles oder Wimmelbilder genannt, sollen dem neuen Markenauftritt einen frischen Anstrich verleihen. „Die Strichzeichnungen stellen auf verspielte, humorvolle und kreative Art das Geschäftsumfeld von Franke sowie den Anwender ins Zentrum“, sagt Alexan-

ÜBER FRANKE Die Franke-Gruppe teilt sich auf in fünf Divisionen: ● Kitchen Systems: Lösungen für die Speisenzubereitung und das Kochen, einschließlich Spülen, Armaturen, Arbeitsplatten, Abzugshauben und Kochgeräte, ● Foodservice Systems: Küchengeräte, Zubehör, Ersatzteile sowie Dienstleistungen für Restaurantketten, ● Water Systems: Lösungen für private sowie halb- und öffentliche Waschräume, einschließlich Armaturen, Duschen, Spülen, Zubehör und Wassermanagement-Systeme, ● Coffee Systems: vollautomatische und traditionelle Kaffeemaschinen für Gewerbe, ● Beverage Systems: Edelstahlbehälter für die Getränkeindustrie.

Marketingkampagne „Make It Wonderful“. Roger Basler trat Ende Juni dieses Jahres vor die Presse. Der Geschäftsführer von Franke Water Systems sprach von positiven Resonanzen aus Endkunden- und Geschäftspartnerkreisen.

der Zschokke, Geschäftsführer der Franke-Gruppe, „und visualisieren emotionale Alltagsmomente rund um das Produktportfolio.“ Die Markenkampagne setzt Franke nun weltweit Stück für Stück um. Die bisherige Resonanz sei äußerst positiv. „Sowohl bei Endkunden wie Geschäftspartnern kommt der neue lebendige Markenauftritt richtig gut an“, freut sich Renato Di Rubbo. „Das

Die Franke-Gruppe ist weltweit aufgestellt und beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter in 37 Ländern. Der Umsatz lag in 2014 bei rund 2 Mrd. Euro.

bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und spornt an, den Claim stets aufs Neue zu beweisen und an neuen wundervollen Ideen zu arbeiten.“ ■ www.franke.com

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Bild: Nikolay Kazakov

Wartung und Kontrolle ein Muss Urteil des Bundesgerichtshofs nimmt Betreiber einer Trinkwasserinstallation stärker in die Pflicht Mit einer Entscheidung vom 6. Mai 2015 hat der Bundesgerichtshof (BGH) die Pflichten eines Betreibers einer gebäudeinternen Trinkwasserinstallation ganz entscheidend konkretisiert. Für Fachplaner und Installateure ist damit die argumentative Grundlage geschaffen worden, die Betreiber nicht nur auf die sich aus der Trinkwasserverordnung ergebenden Pflichten hinzuweisen, sondern auch auf die in ihrer Bedeutung viel wichtigere Verkehrssicherungspflicht. In der Praxis lassen sich notwendige betriebs- oder bautechnische Maßnahmen nachhaltiger begründen, weil der Betreiber zur Haftungsvermeidung gezwungen ist, in Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht seine Anlage inspizieren, warten und gegebenenfalls sanieren und instandsetzen zu lassen. Die Entscheidung des BGH vom 6. Mai 2015 (Az: VIII ZR 161/14) ist unter zwei Gesichtspunkten interessant: t Zum einen legt der BGH fest, dass neben den sich aus der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ergebenden Pflichten auch eine Verkehrssicherungspflicht besteht. t Zum anderen wird dem Geschädigten, der in einem Verfahren behauptet, er habe sich eine Legionellose in einer Räumlichkeit zugezogen, für die der Anspruchsgegner die Verantwortung trägt, eine Erleichterung des diesbezüglichen Nachweises (Beweis) zugestanden. Diese Sachverhalte werden in der Praxis nicht ohne Auswirkungen auf die Haftung von Betreibern einer Trinkwasserinstallation bleiben. Zum Fall Zu entscheiden hatte der BGH einen typischen „Legionellose-Sachverhalt“. Die Klägerin führte einen Rechtsstreit als alleinige Erbin ihres nach Klageerhebung ver-

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storbenen Vaters fort. Die Beklagte ist Eigentümerin und Vermieterin der vom Vater der Klägerin zuletzt bewohnten Wohnung in Berlin. Im November 2008 wurde der Vater der Klägerin mit einer akuten Legionellenpneumonie stationär in ein Krankenhaus aufgenommen. Das zuständige Bezirksamt untersuchte daraufhin im Dezember 2008 das Trinkwasser in der Wohnung und im Keller des Miethauses; dabei wurde eine teilweise stark erhöhte Legionellenkonzentration festgestellt. Die Klägerin hat im Verfahren die Auffassung vertreten, die Beklagte (Vermieterin und Betreiberin der Trinkwasserinstallation) habe ihre Pflicht zur regelmäßigen Kontrolle der Trinkwasserinstallation schuldhaft verletzt. Auf dieses Versäumnis sei die Erkrankung des Vaters zurückzuführen. Sie forderte auf dieser Basis Schadenersatz und Schmerzensgeld von der Beklagten (Vermieterin). Die Vorinstanzen haben die Klage abgewiesen. Der BGH hebt diese Entscheidungen auf und verweist das Verfahren an das Landgericht zurück.

Begründung des BGH Neben den sich aus der TrinkwV, hier aus § 14 Abs. 3, ergebenden Verpflichtungen besteht eine Verkehrssicherungspflicht des Vermieters. Die Verletzung dieser Verkehrssicherungspflicht hat der BGH festgestellt. In dem Verfahren war nämlich unstreitig, dass das Gebäude, in dem sich der Geschädigte die Legionellose zugezogen hatte, mit einer Trinkwassererwärmungsanlage ausgerüstet ist, die weder in der Dimensionierung noch im Hinblick auf die erforderliche Temperaturhaltung den anerkannten Regeln der Technik und den Erfordernissen der Trinkwasserverordnung entsprach und außerdem seit 8 Jahren nicht mehr gewartet worden war. Dies stelle eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht der Vermieterin dar (BGH, Urteil vom 6. Mai 2015, Az.: VIII ZR 161/14). Von besonderem Interesse ist die Begründung des BGH zu der – aus Sicht des BGH – lückenhaften Beweiswürdigung durch die Vorinstanzen. Man habe dort die Anforderungen an die rechtliche Überzeugung überspannt. Die Ausfüh-

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RECHT-ECK Trinkwasserhygiene

rungen der Vorinstanz lassen nämlich besorgen, dass es entgegen den hĂśchstrichterlich aufgestellten MaĂ&#x;stäben den Beweis nur aufgrund fernliegender, theoretischer Zweifel als nicht erbracht angesehen hat. Im Streitfall lägen indes eine Häufung von aussagekräftigen Indizien vor, die den Schluss auf eine Ansteckung des Vaters der Klägerin durch das kontaminierte Wasser in seiner Mietwohnung nahelegen. Folgen fĂźr die Praxis Die aktuelle Entscheidung des BGH legt eine Verkehrssicherungspicht nicht nur fĂźr den Vermieter von Miet- oder Gewerberäumen fest, sondern spricht praktisch jeden Betreiber einer gebäudeinternen Trinkwasserinstallation an. Es wird sich also jeder Betreiber mit dem Thema Verkehrssicherungspicht intensiv zu beschäftigen haben. Daneben bleibt es aber nach wie vor bei den sich aus der Trinkwasserverordnung ergebenden Verpichtungen, nämlich aus §â€Š14 Abs. 3 und §â€Š16 Abs. 3 TrinkwV.

Dabei ist zu berĂźcksichtigen, dass das Abstellen auf eine Verkehrssicherungspicht kein juristisches Neuland ist, sondern schon immer der hĂśchstrichterlichen Rechtsprechung entsprach. Auch die von dem BGH angesprochene Beweiserleichterung fĂźr den Geschädigten wird nicht ohne Folgen fĂźr derartige Prozesse bleiben. In der Praxis war es fĂźr den Geschädigten häuďŹ g sehr schwierig den Nachweis zu fĂźhren, dass die bei ihm erkrankungsauslĂśsenden Legionellen tatsächlich aus dem Trinkwassersystem stammten, fĂźr dessen Betrieb ein bestimmter Betreiber verantwortlich war. Im Grunde genommen konnte der Beweis dem Geschädigten nur dadurch gelingen, dass er aus seiner Lunge durch Bronchioskopie Erreger entnehmen und gentypisch untersuchen lieĂ&#x; und gleiches hinsichtlich der in dem Trinkwassersystem mĂśglicherweise vorgefundenen Legionellen geschah. KĂźnftig wird es genĂźgen, dass der Geschädigte hinreichend aussagekräftige Indizien vorträgt, die den Schluss auf eine Ansteckung aus dem Bereich nahelegen,

der in der Verantwortung des Betreibers liegt. Man darf davon ausgehen, dass potenziell Geschädigte diese Beweiserleichterung ausnutzen werden und vermehrt Schadenersatz und Schmerzensgeldprozesse gegen Vermieter oder andere Betreiber von Trinkwasserinstallationen fĂźhren werden. Wonach die sogenannte Betreibereigenschaft zu beurteilen ist, hat die Rechtsprechung geklärt. Inhaber einer Anlage ist, wer die tatsächliche Herrschaft Ăźber ihren Betrieb ausĂźbt und die hierfĂźr erforderlichen Weisungen erteilen kann (BGH, Urteil vom 1. Februar 2007 - III ZR 289/06). Verkehrssicherungspicht, was ist das? Die einschlägige Rechtsprechung geht davon aus, dass derjenige verkehrssicherungspichtig ist, der eine Gefahrenquelle schat bzw. ein GrundstĂźck fĂźr den Verkehr erÜnet, d. h. fĂźr einen bestimmten Zweck frei gibt und die Herrschaft Ăźber diesen Bereich innehat. Dies ist im Normalfall der GrundstĂźckseigentĂźmer/Vermieter (auch der Betreiber einer Trink-

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RECHT-ECK Trinkwasserhygiene

wasserinstallation). Dieser hat die vertragliche Nebenpflicht, die Mietsache in einem verkehrssicheren Zustand zu erhalten (BGH, Urteil vom 5. Oktober 2008, VIII ZR 321/07). Aber auch außerhalb vertraglicher Rechtsverhältnisse besteht eine Verkehrssicherungspflicht. Dies ergibt sich aus § 823 BGB, wonach Schadenersatz bei schuldhafter Verletzung für Leben, Körper und Gesundheitsschäden zu zahlen ist. Die Verletzung der Verkehrssicherungspflicht führt dann zu einer Haftung des Schädigers. Ausdruck der Verkehrssicherungspflicht ist es, dass der Gebäudeeigentümer das Grundstück/Gebäude auf Gefahrenquellen zu überprüfen und diejenigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu er-

fahren, die von seinem Grundstück bzw. den technischen Gebäudeausrüstungen ausgehen, weil er keine Sicherungsvorkehrungen (Kontrolle, Sanierung, Instandsetzung) getroffen hat. Es gibt einige Maßstäbe, wonach sich die Intensität der Verkehrssicherungspflicht richten kann. Zum einen sind dies die Erwartungen der Verkehrsteilnehmer (Nutzer), d. h., wenn diese die Vorstellung haben, sich in einem bestimmten Bereich keinen bzw. von diesen handhabbaren Gefahren auszusetzen, so ist die Verkehrssicherungspflicht dort hoch anzusetzen. Außerdem ist abzuwägen, wie hoch der Schaden durch die jeweilige Gefahr werden kann. Dabei ist zu beachten, dass die Rechtsgüter Leben, Körper und Gesundheit höherrangig bewertet werden als das Eigentum.

ziell für die menschliche Gesundheit gefährliche Einrichtung dar. Insbesondere dann, wenn sie nicht nach den anerkannten Regeln der Technik geplant, errichtet und insbesondere betrieben worden ist. Technisch sind die mit dem Betrieb einer Trinkwasserinstallation verbundenen Risiken beherrschbar. Es ist Sache des Betreibers, dies in der Praxis umzusetzen. Die einschlägige Rechtsprechung hat in einer Vielzahl von Entscheidungen festgelegt, woraus sich der Umfang der Verkehrssicherungspflicht bestimmen lässt. In diesem Zusammenhang bekommen gesetzliche Vorschriften (wie z. B. die TrinkwV) oder die anerkannten Regeln der Technik besondere Bedeutung. Ganz wesentlich konkretisieren die anerkannten

Einsame Spitze.

greifen hat, die nach den Gesamtumständen objektiv erforderlich und zumutbar sind und die ein verständiger und umsichtiger, in vernünftigen Grenzen vorsichtiger Mensch für notwendig und ausreichend hält, um andere vor Gefahren zu bewahren (BGH, WM 90, 120). Voraussetzung ist, dass sich vorausschauend für ein sachkundiges Urteil die naheliegende Gefahr ergibt, dass Rechtsgüter anderer verletzt werden können (BGH, Urteil vom 4. Dezember 2001, – VI ZR 447/00; BGH, Urteil vom 3. März 2004, – VI ZR 95/03 ständige Rechtsprechung). Der Verkehrssicherungspflichtige unterliegt der Sachhalterhaftung für Ge-

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Umfang der Verkehrssicherungspflicht Es bleibt also zum Thema Verkehrssicherungspflicht für Trinkwasserinstallationen festzuhalten, dass von diesen Einrichtungen Gefahren ausgehen können, die Leben, Körper und Gesundheit verletzen. Außerdem darf der Gebäudenutzer (Verkehrsteilnehmer) erwarten, dass ihm an den dort vorhandenen Zapfstellen Trinkwasser dargeboten wird, welches den Vorgaben der Trinkwasserverordnung und den anerkannten Regeln der Technik entspricht und ihn nicht gesundheitlich beeinträchtigt. Eine Trinkwasserinstallation stellt eine poten-

Regeln der Technik den Umfang der Verkehrssicherungspflicht. Insbesondere die VDI-Richtlinie 6023 hat hier besondere Bedeutung. Aber auch die Normenreihe aus der DIN-EN 806 und DIN 1988 bilden einen Maßstab für die Verpflichtung des Betreibers einer Trinkwasserinstallation. Insbesondere die VDI 6023 führt unter 8.2 Maßnahmen der Instandhaltung (wie Wartung, Inspektion, Instandsetzung) von Trinkwasseranlagen auf, die durch Tabelle „A1.Checkliste“ für Instandhaltungs- und Hygieneplan komplettiert werden. Diese Vorgaben konkretisieren die von der Rechtsprechung entwickelte Verkehrs-

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sicherungspflicht bezüglich einer Trinkwasserinstallation. Gleiches gilt für die DIN-EN 806 Teil 5, die klar definiert, wann welche Anlagenbauteile in der Trinkwasserinstallation inspiziert, gewartet oder sogar ausgetauscht werden müssen. Auch hier werden also die dem Betreiber der Trinkwasserinstallation obliegenden Verkehrssicherungspflichten näher konkretisiert. Unterlässt der Betreiber diese Maßnahmen, verstößt er gegen die Verkehrssicherungspflicht und löst damit einen gegen ihn gerichteten Schadenersatz- und gegebenenfalls Schmerzensgeldanspruch aus. In einer Entscheidung aus dem Jahre 2010 hatte sich das Kammergericht in Berlin ebenfalls mit einem Fall zu beschäftigen, bei dem ein Mensch infolge einer Legi-

Das BGH-Urteil vom 6. Mai 2015 (Az: VIII ZR 161/14) nimmt Betreiber einer Trinkwasserinstallation stärker in die Pflicht.

Auch wirtschaftlich. Ob bei der Qualität oder in Sachen Wirtschaftlichkeit: cuprotherm CTX sichert zufriedene Kunden durch hochwertige, einfach zu installierende Komponenten clevere Systemlösungen.

onelloseerkrankung verstorben ist und die Angehörigen Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüche gegen den Betreiber eines Altenpflegeheims geltend gemacht haben. Das Kammergericht hat hier treffend formuliert: „Aus der Sicht des Verstorbenen formuliert; Wer sich als Mensch in ein Pflegeheim begibt, darf erwarten und sich darauf verlassen, dass der Betreiber alle erforderlichen Kontrollen anstellt und Maßnahmen ergreift, um wenigstens die Wahrscheinlichkeit einer drohenden Legionelleninfektion so weit wie möglich zu reduzieren“ (Kammergericht, Az: 11 U 44/09).

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Fazit Fachplaner und Installateure sollten sich diese Argumentation in dem Gespräch mit einem Betreiber einer Trinkwasserinstallation zu eigen machen und ihn eindringlich darauf hinweisen. Es genügt nicht, wenn der Betreiber einer Trinkwasserinstallation periodische Untersuchungen nach § 14 Abs. 3 TrinkwV durchführt. Er muss darüber hinaus seiner Verkehrssicherungspflicht genügen, damit die Nutzer seiner Trinkwasserinstallation vor etwaigen Gefahren aus dem Betrieb geschützt werden. Es liegt auf der Hand, dass die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht erheblich mehr Aufwand

erfordert, als dies bezüglich der Durchführung von periodischen Untersuchungen gemäß Trinkwasserverordnung der Fall ist. Dabei sollten sich auch die Betreiber vor Augen halten, dass ein Verstoß gegen die entsprechende Verkehrssicherungspflicht immer zur Schädigung eines Menschen führt. Dies lässt sich mit dem vorhandenen technischen Know-how verhindern. ■ Autor: Thomas Herrig, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Berlin

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INFOTHEK Glückwünsche

Ritter-Pilotprojekt mit Intersolar Award 2015 prämiert

20 Jahre CeraPlan – Gewinnspiel zum Jubiläum Unter dem Motto „Nur wer sich verändert, bleibt sich treu“ feiert Ideal Standard das 20-jährige Jubiläum seiner Armaturenserie „CeraPlan“. Zum Geburtstag lädt das Unternehmen zu einem großen Gewinnspiel ein, bei dem 444 Preise zu gewinnen sind. Teilnehmer der Verlosung können mit etwas Glück z. B. eine „CeraPlan III“-Armatur, diverse Erlebnisgutscheine, einen Weber-Grill inkl. Grillseminar oder einen Reisegutschein im Wert von 4000 Euro gewinnen. Interessierte, die ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, können sich unter www.generationceraplan.de registrieren. Teilnahmeschluss ist der 30. September 2015. Zur Armatur: Bereits im Jahr 1995 wurde die erste Generation der „CeraPlan“ präsentiert. Die von Artefakt Darmstadt entwickelte 3. Generation erhielt bereits den iF Design Award. Der Metallkörper der Waschtischarmatur ist in zwei Höhen verfügbar. „CeraPlan III“ kommt wie alle Ideal Standard Armaturen aus europäischer Fertigung. „Dafür steht ein Qualitätsversprechen von 5 Jahren Garantie, sowie 10 Jahren Ersatzteil-Nachkaufgarantie“, so der Hersteller.

Software und Service rundum

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Das Pilotprojekt der Ritter Energie- und Umwelttechnik ist mit dem Intersolar Award 2015 ausgezeichnet worden. Prämiert wurde eine bisher weltweit einmalige Installation an der Hochschule Karlsruhe, bei der Prozessdampf mit Solarthermie erzeugt und mittels einer Dampfstrahl-Kältemaschine (DSKM) zur Klimatisierung des Gebäudes genutzt wird – völlig emissionsfrei. Diese Konstruktion, an der insgesamt vier Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt sind, befindet sich derzeit in der Erprobungsphase (BMBF Förderzeichen 033RI0908B). Verliehen wird der Preis in Kooperation mit internationalen Branchenverbänden. Über die Prämierung freuen sich neben der Ritter-Gruppe und der Hochschule Karlsruhe die weiteren Projektpartner, das FraunhoferInstitut für Umwelt-, Sicherheitsund Energietechnik (UMSICHT) in Oberhausen sowie der Prozesstechnik-Produzent GEA Wiegand aus Ettlingen. Zum Anlagenkonzept Wichtiger Bestandteil der In- Bei der Preisverleihung: Kai Wendker, Bereichsleiter stallation sind die Vakuum-Röh- Solarsysteme und Wärmeerzeuger der Ritter Gruppe renkollektoren mit Plasmatech- (2. v. l.), und Irmgard Bauer, Projektingenieurin Solarnologie aus der Produktion der systeme der Ritter Gruppe (r.). Ritter XL Solar. Anders als herkömmliche Kollektoren ziehen sie selbst aus diffuser Sonneneinstrahlung noch ein Maximum an Energie. Dadurch erreichen sie Betriebstemperaturen von bis zu 140 °C – heiß genug, um eine DSKM anzutreiben. Zu diesem Zweck wird der durch Direktverdampfung im Kollektorfeld gewonnene Dampf als Antriebsenergie bei der Erzeugung von kaltem Wasser genutzt. Wärmeträger der Anlage ist reines Wasser ohne Glycol, weshalb Schäden durch eventuelles Überhitzen ausgeschlossen seien sollen. Die Ende 2013 installierte Karlsruher Anlage ist mit 80 Vakuum-Röhrenkollektoren ausgestattet, die auf einem Laborgebäude der Hochschule eine Dachfläche von 400 m² bedecken. Seither sollen sie jedes Jahr mehr als 160 MWh an Wärmeenergie produzieren – unter günstigen Witterungsbedingungen sogar 178 MWh. Die Solarthermie im Sommer zur Kühlung zu nutzen, scheint nur auf den ersten Blick paradox, denn die Sonnenenergie steht ja genau dann in großer Menge zur Verfügung, wenn eine Gebäudeklimatisierung erforderlich ist. „Daraus ergibt sich auch das Geniale an der Installation“, erklärt Alexander Jandrey, Projektleiter bei Ritter XL Solar. „Je heißer der Sommertag ist, desto mehr Energie erhält die Maschine für die Kühlung. Das spart Ressourcen und Kosten.“ Für die flexible Nutzung der Anlage, die auch den Heizbetrieb im Winter einschließt, stehen Latentspeicher zur Verfügung, die verlustarm und über längere Zeiträume Temperaturen speichern können – Wärme mit einem Medium auf Polyethylen-Basis und Kälte mit einem Paraffin-Wasser-Medium. Weiter gesteigert wird die Effizienz der Installation durch mehrfache Nutzung der Prozesswärme, die sich zusätzlich für die Warmwasserbereitung einsetzen lässt. ■

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INFOTHEK EDV

Mervisoft GmbH

Update für CAD-Software „BricsCAD“ Die dwg-basierte CAD-Software „BricsCAD“ ist in Version 15.2 erschienen und wurde in mehreren Bereichen Überarbeitet. Schwerpunkte des Updates sind die Sprachführung in Deutsch und die Bedienung der Software. So wurde der „Quad“-Cursor um Funktionen erweitert, die zu einem effizienteren Arbeiten beitragen sollen, indem sich beispielsweise jetzt auch Befehle direkt anhängen lassen. Dadurch kann der „Quad“-Cursor nicht nur Objekte modellieren sondern lässt sich auch zum Zeichnen von Objekten verwenden. Des Weiteren hinzugekommen sind u. a. Funktionen im Bereich Geoinformationsssysteme (GIS). Die Funktion „Map-Connect“ etwa ermöglicht es, Karten, die durch einen Web-Mapping-Service zur Verfügung gestellt werden, direkt in eine Zeichnung einzufügen. Der Benutzer erzeugt dafür separate Datenlayer, wobei die Geländeauflösung und die Anzahl der Kacheln eingestellt werden kann. Im Bereich BIM (Building Information Modelling) lassen sich 3-D-Modelle importieren und exportieren, die den Standards „Revit“ oder „IFC“ entsprechen. Demoversionen von „BricsCAD V15.2“, die 30 Tage uneingeschränkt lauff ähig sind, sind auf der Website des deutschen Unternehmenswebsite (www.bricscad-deutschland.de) erhältlich. Einführungs- und Trainingsvideos stehen auf dem BricsCAD-YouTube-Channel bereit. ■ Mervisoft GmbH, Rheingaustr. 94, 65203 Wiesbaden, Tel.: 0611 1836 - 10, Fax: - 1666, cs@mervisoft-gmbh.de, www.mervisoft-gmbh.de

„BricsCAD V15.2“ wurde in mehreren Bereichen ergänzt, z. B. in der Funktion Geoinformationsssysteme (GIS) und „Quad“-Cursor.

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INFOTHEK Termine

Veranstaltung, Inhalt

Datum

Ort

Kosten

Veranstalter

Forstner Workshops Forstner Speichertechnik führt Workshops zu den Themen „Frionic“-Abwärmenutzung aus Kälteanlagen und zur Kompaktwärmezentrale „Friopac“-Wärmepumpe mit Direktkondensation durch. Die Workshops sind eintägig, bestehen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil und sind für Handwerker, Planer, Architekten und Energieberater konzipiert.

Frionic: 10. 9. Friopac: 24. 9.

Hard (Österreich)

Kostenfrei

Forstner Speichertechnik GmbH Hard Tel. 0043 5574 84211 info@speichertechnik.com www.speichertechnik.com

Wangen

129,– Euro

Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG Wangen Tel.: 07522 700 - 190, Fax: - 8190 kathrin.gletter@hymer-alu.de www.hymer-alu.de

Düsseldorf

1250,– Euro IGT – Institut für Gebäudetechnologie GmbH Ottobrunn Tel: 089 665919 - 73, Fax: - 74 mkr@igt-institut.de www.igt-institut.de

17. 9. Wiederkehrende Prüfung von Leitern, Tritten und Fahrgerüsten Wer in seinem Unternehmen Leitern, Tritte, Arbeitsoder Schutzgerüste einsetzt, ist im Sinne der Arbeitssicherheit verpflichtet, diese regelmäßig zu überprüfen und die Mitarbeiter im sicheren Umgang zu schulen. Wie das geht, will dieses Seminar vermitteln. Fachplanung Smart Home & Smart Office Die Teilnehmer erwerben die Fähigkeit, den Nutzen von Raumautomation bzw. von Smart-home-Systemen zu beurteilen, sinnvolle Anforderungen festzulegen, Projekte sachkundig zu planen und Architekten, Investoren und Bauträger zu beraten. Darüber hinaus können sie hersteller- und technologieneutral Projekte ausschreiben.

11. 9. / 12. 9. / 13. 11. / 14. 11.

Flüssiggasanlagen in Wohnimmobilien Die Schulung vermittelt den Teilnehmern den aktuellen Stand zu Flüssiggasanlagen in Wohnimmobilien und in Camping-Fahrzeugen. Der DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) und der DVFG (Deutscher Verband Flüssiggas e.V.) richten die Kurse aus. Es handelt sich um Nachschulungen auf Basis der G 607-Sachkunde.

Nachschulung: 17. / 18. 9. 23. / 24. 9. 6. / 7. 10. 21. / 22. 10.

Gesetzliche Anforderungen in der Energieberaterpraxis Anwendung von Verordnungen und Gesetzen bei Wohn- und Nichtwohngebäuden: Anhand von Praxisbeispielen werden die Hintergründe, Anforderungen und die Umsetzung in den notwendigen Nachweisen vorgestellt.

Wohngebäude: 8. 9.

23. 10. / 24. 10. / Ottobrunn 18. 12. / 19. 12.

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DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) Bonn Tel.: 0228 9188 - 607, Fax: - 92607 splittgerber@dvgw.de www.g607-online.de

Dortmund

315,– Euro

DEN-Akademie Offenbach Tel.: 069 1382633 - 44, Fax: - 45 info@den-akademie.de www.den-ev.de

Potsdam Mainz

Kostenfrei

Schell GmbH & Co. KG Olpe Tel.: 02761 892 - 0, Fax: - 199 info@schell.eu www.schell.eu

Berlin

300,– Euro

BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) Köln Tel.: 02203 93593 - 0, Fax: - 22 info@bdh-koeln.de www.bdh-koeln.de

Nichtwohngebäude: 9. 9.

17. 9. Trinkwasserhygiene in der Praxis 24. 9. Das Fachseminar befasst sich ausführlich mit der normgerechten Planung und dem einwandfreien Betrieb hygienischer Trinkwasserinstallationen – insbesondere in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden. Aus dem Inhalt: bauliche Maßnahmen und präventive Handlungen, gutachterliche Gefährdungsanalyse, Auswahl geeigneter Sanitärarmaturen. Deutsche Wärmekonferenz Vertreter aus Bundespolitik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien kommen zu einem Dialog zusammen, um über die Rolle des Wärme- und Klimamarktes für die Umsetzung der Energiewende zu diskutieren: Potenziale, wirtschafts- und energiepolitische Strategie der Bundesregierung, Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE), Aktionsbündnis Klimaschutz.

460,– Euro Bonn Dortmund Leipzig Nürnberg

29. 9.

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INFOTHEK Urteile

Berufskleidung – Wäschepflege der Steuer in Rechnung stellen Aufwendungen für die Reinigung Wäschepflege-Gesamtkosten – bezogen jeweils auf 1 kg Wäsche in Euro. typischer Berufskleidung können Gesamtkosten für Haushalt mit 1-Person 2-Personen 3-Personen auch dann als Werbungskosten gel0,43 0,50 0,77 Kochwäsche 95 ° tend gemacht werden, wenn sie im 0,41 0,48 0,76 Buntwäsche 60 ° eigenen Haushalt anfallen. Abzieh0,53 0,60 0,88 Pflegeleicht-Wäsche bar sind sowohl Wasser- und Energiekosten, aber auch der Aufwand für Wäschetrocknen Waschmittel und die Abnutzung bzw. 0,41 0,26 0,23 Ablufttrockner Instandhaltung/Wartung der für die 0,55 0,34 0,29 Kondenstrockner Reinigung eingesetzten WaschmaBügeln/Dampfbügeleisen 0,07 0,05 0,05 schine. Die Reinigungskosten können anhand repräsentativer Daten Beispielrechnung für Single-Haushalt: 4 kg Wäsche x 0,77 Euro/kg x 200 Waschgänge = 616 Euro. der Verbraucherschutzverbände oder Hersteller sowie unter Berücksichtigung der Angaben des Steuerpflichtigen geschätzt werden. Die obenstehende Tabelle der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mag als Anhaltspunkt dienen.

Wohnungsleerstand – Mieter müssen Mehrkosten akzeptieren

Steuererklärungen per Fax – Einschränkungen beachten

Die strikte Anwendung der Vorgaben der Heizkostenverordnung können bei hohen Leerständen in Einzelfällen zu derartigen Verwerfungen führen, dass eine angemessene und als gerecht empfundene Kostenverteilung nicht mehr gegeben ist. Für Mieter kann in diesen Fällen mit einer aus dem Prinzip von Treu und Glauben (§ 242 BGB) abzuleitenden Anspruchsbegrenzung Rechnung getragen werden. Das allerdings ist einzelfallbezogen ggf. richterlich zu entscheiden. Zu berücksichtigen indes ist auch, dass Vermieter trotz fehlender Mieteinnahmen die über den Wohnflächenanteil berechneten Wohngelder durchgängig leisten müssen. Insgesamt erscheint es daher nicht unangemessen, dass auch die Mieter einen nicht ganz unerheblichen Teil der leerstandsbedingten Mehrkosten zu tragen haben (Quelle: Bundesgerichtshof, Az.: VIII ZR 9/14).

Steuererklärungen können per Telefax an das Finanzamt übermittelt werden. Das allerdings gilt nur dann, wenn sie keine eigenhändige Unterschrift er-

4-Personen

0,37 0,35 0,47 0,19 0,24 0,05

fordern. Einkommen- und Umsatzsteuererklärungen fallen nicht darunter (Quelle: Bundesfinanzministerium, Gz.: IV A 3 – S 0321/07/10003).

Mobiltelefon & Co. – Navigieren ist auch verboten Ein Fahrzeugführer darf ein Mobiltelefon nicht benutzen, wenn er es hierfür aufnehmen oder halten muss. Erlaubt ist die Nutzung nur dann, wenn das Fahrzeug steht und wenn bei Kraftfahrzeugen der Motor ausgeschaltet ist. Indes liegt die

verbotene „Benutzung“ in jeder bestimmungsgemäßen Bedienung des Geräts, erfasst also auch den Abruf von Navigationsdaten oder Abfragen über das Internet (Quelle: Oberlandesgericht Hamm, Az.: 1 RBs232/14). ■

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PRODUKTE

CONTI SANITÄRARMATUREN GMBH

Waschplatzlösung für kleine Bäder und Gäste-WCs Gäste-WCs und Kleinbäder optisch und funktional ansprechend auszustatten, ist eine Herausforderung, weiß Conti. Aber durchdachte und clevere Waschplatzlösungen böten ausreichend Bewegungsfreiheit im Waschraum und eine hochwertige Ausstattung mit großzügiger Ablagefläche. Gemeint ist die Waschtischplatte „Petit“ aus glasfaserverstärktem Spezialbeton. Conti: „Nur 280 mm Einbautiefe und 400 mm Breite gewähren Platz für Aufsatzwaschbecken, Standarmatur und ausreichend Ablagefläche für Seifenspender und andere Badutensilien.“ Das Design des „Petit“-Waschtisches ist flexibel an verschiedene Geschmäcker, Raumsituationen und Bedürfnisse anpassbar. Die Waschtischplatte gibt es in den Farben Betongrau und Schiefer. Wahlweise kann die Armatur links oder rechts vom Waschbecken angebracht werden. Für die individuelle Platzierung ist Petit mit variablen Bohrungen für Ablauf und Hahnloch erhältlich. „Besonders eindrucksvoll“, sagt der Anbieter, „harmoniert ‚Petit‘ mit einem Aufsatzbecken in glänzendem oder matt gebürstetem Edelstahl.“ Für ein einheitliches Design hat Conti ein Designsiphon in gebürstetem Edelstahl im Programm. Conti Sanitärarmaturen GmbH, Hauptstr. 98, 35435 Wettenberg, Tel.: 0641 98221 - 0, Fax: - 50, info@conti-armaturen.com, www.conti-armaturen.com

WOLF GMBH

Wärmepumpe kombiniert mit Brennwerttechnik Mit der Split-Luft/Wasser-Wärmepumpe „BWL-1SB“ (bivalente Anlage) und dem Gasbrennwertmodul „CGB-2“ verbindet Wolf zwei Technologien. Bis zu niedrigen Außentemperaturen übernimmt die Wärmepumpe die Wärmeversorgung. Sinkt die Temperatur weiter, schaltet die Einheit auf das Gas-Brennwertmodul um. Eine Hybrid-Regelung über eBus mit Berücksichtigung der Strom- und Gaspreise ermöglicht die selbstständige Nutzung der jeweils preisgünstigsten Energiequelle. Zudem ist die „BWL-1SB“ mit SmartGrid-Technologie ausgestattet und kann auf selbsterzeugten Strom beispielsweise aus der Photovoltaik-Anlage zurückgreifen. Die Installation der wandhängenden Innenmodule sei besonders flexibel, da die Geräte gemeinsam aber auch getrennt voneinander montiert werden können. Die neue Hybridtechnik ist erhältlich mit einem Heizleistungsbereich des Gasbrennwertgeräts von 1,8 - 14 kW bis 4,9 - 24 kW. Einsetzbar ist die Kombianlage „BWL-1SB“ im Neubau wie im Altbau. Wolf GmbH, Industriestr. 1, 84048 Mainburg, Tel.: 08751 74 - 0, Fax: - 1600, info@wolf-heiztechnik.de, www.wolf-heiztechnik.de 72581 Dettingen · Vogelsangstr. 26 /2 B Telefon 0 71 23 / 96 18 20 · Fax 96 18 30 info@fawas.de www.fawas.de

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PRODUK TE

REMKO GMBH & CO. KG

Raumklimagerät zum Heizen und Kühlen Ohne Außenteil kommt das neue Kompakt-Raumklimagerät zum Heizen und Kühlen von Remko aus. Das Gerät der Serie „KWT“ wird an der Wand installiert, die Verbindung nach draußen erfolgt über zwei Luftkanäle. Dazu sind zwei Wanddurchführungen mit 160 mm Durchmesser notwendig, wobei die Wandstärke bis zu 2000 mm betragen darf. Draußen sitzen dann zwei Schutzgitter. Das Gerät wird steckerfertig inklusive der Rohre bis zu einer Wandstärke von 450 mm geliefert. Das Raumklimagerät liefert eine Kühl- und Heizleistung von jeweils rund 3 kW. Remko sichert einen Betrieb bis zu 15 °C Außentemperatur zu. Das „KWT“ eignet sich sowohl für kleinere als auch größere Räume. „Beispielsweise kann ein Raumvolumen von 80 m3 problemlos klimatisiert werden“, sagt Remko. Für einen komfortablen Betrieb verfügt es über eine programmierbare 24-Stunden-Timer-Funktion sowie die Wahlmöglichkeit zwischen drei Lüfterstufen und einem Automatikbetrieb. Die Bedienung erfolgt über eine Infrarot-Fernbedienung. Remko GmbH & Co. KG, Im Seelenkamp 12, 32791 Lage, Tel.: 05232 606 - 0, Fax: - 260, info@remko.de, www.remko.de

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PRODUKTE

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Produktzuwachs Der Spezialist für Spiegelschränke hat zwei neue Modelle mit in das Produktprogramm aufgenommen: „Arangaline“ und „Pataline“. Beide Modelle werden in einer Vielzahl von Schrankbreiten und Varianten von 50 - 150 cm angeboten. Das Premiummodell „Arngaline“ verkörpert nach den Worten von W. Schneider eine neue Generation von Spiegelschränken, „die dank innovativer Lichttechnologien mit intelligenten Lichtführungen die Raumatmosphäre maßgeblich bestimmen“. Das indirekte Licht ober- und unterhalb des Spiegelschrankes sorgt für eine Grundausleuchtung des Bades. Das doppelte Lichtband fügt sich nahtlos in die Spiegelfläche ein. Im Vergleich dazu erweitert das Modell „Pataline“ die Aus„Arangaline“ wahl im mittleren Eigentumsund Mietwohnungsbereich. „Pataline“ „Ein schlicht-schöner Spiegelschrank, der sich in geradlinigem Design wie selbstverständlich in jedes Ambiente einfügt“, sagt W. Schneider. Das LED-Licht dient der Raumbeleuchtung wie auch der Spiegelausleuchtung. W. Schneider GmbH, Todtmooser Str. 28, 79725 Laufenburg, Tel.: 07763 9398 - 60, Fax: - 80, info.de@wschneider.com, www.wschneider.com

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Plug & Play-Hauswasserwerk Die eigene Wasserversorgung für Haus, Hof und Garten wird bei Grundstücksbesitzern immer beliebter, beobachtet Grundfos. Jüngste Pumpenlösung des Unternehmens ist die untertauchbare, mehrstufige Zisternenlösung „SBA“, die als komplettes Hauswasserwerk mit integrierter Steuerung, Trockenlaufschutz und Motorschutz ausgeführt ist. Typische Einsatzbereiche sind Regenwasser- oder Brunnenanwendungen zur Versorgung von häuslichen Gegenständen oder zur Gartenbewässerung. Die „SBA“ basiert als anschlussfertige Komplettösung auf der Zisternenpumpe „SB“ und lässt sich „einfach und flexibel installieren“, ohne separate Steuerungseinheit im Gebäude. Die mehrstufige Hydraulik sorgt für einen Wasserdruck mit bis zu 45 m Förderhöhe und einem Nennfördervolumen von 3 m³/h. Zur Auswahl stehen zwei Varianten: die „SBA 3-45A“ mit bodennahem Edelstahleinlaufsieb für klare Medien aus Tanks oder Behältern und die „SBA 3-45AW“ mit schwimmendem Entnahmesieb für Tanks mit hohem Sedimentanteil. Beide Pumpen sind ausgestattet mit seitlichem Schwimmerschalter als Trockenlaufschutz. Grundfos GmbH, Schlüterstr. 33, 40699 Erkrath, Tel.: 0211 92969 - 0, Fax: - 3699, infoservice@grundfos.de, www.grundfos.de

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PRODUK TE

STANLEY BLACK & DECKER DEUTSCHLAND GMBH (DEWALT)

Bolzen vollautomatisch setzen Bolzensetzgeräte sind fĂźr die Serienbefestigungen oft hilfreich. Mit dem „P3X“ stellt Dewalt dem ProďŹ jetzt ein vollautomatisches Bolzensetzgerät mit Pulvertechnik zur VerfĂźgung. Es ist sowohl fĂźr Einzelschuss- als auch fĂźr Magazinanwendungen ausgelegt. In der Einzelschussanwendung setzt das Gerät Kopfbolzen von 16 bis 76 mm Länge, in der Magazinanwendung (bis zehn SchĂźsse in Serie) solche mit 15 bis 60 mm Länge. Dabei lässt sich die Eintreibstärke und damit das Eindringen der Bolzen auf den jeweiligen Befestigungsuntergrund einstellen. Damit das Arbeiten mit dem P3X sicher ist, verfĂźgt er Ăźber eine Abzugssicherung. „Sie sorgt dafĂźr, dass der Setzvorgang erst durch festes Anpressen der Gerätenase auf den Untergrund ausgelĂśst wird“, erklärt Dewalt. FĂźr den Einsatz unter beengten Platzverhältnissen lässt sich das Magazin in vier Positionen drehen. Vibrations- und rĂźckschlagarm sowie schallreduziert und mit einem Soft-Gri fĂźr den Einhandbetrieb ausgestattet, bietet der „P3X“ dem Anwender „viel Komfort und ist darĂźber hinaus auch äuĂ&#x;erst wartungsfreundlich“: Er kĂśnne schnell demontiert, gereinigt und wieder zusammengebaut werden. Stanley Black & Decker Deutschland GmbH (Dewalt), Richard-Klinger-Str. 11, 65510 Idstein, Tel.: 06126 21 - 1, Fax: - 2770, info@dewalt.de, www.dewalt.de

DALLMER GMBH + CO. KG

Individuelle Optik beim Duschablauf Bei der Ausstattung eines Bades ist der persĂśnliche Geschmack sehr wichtig, auch in der bodengleichen Dusche, meint Dallmer. Mit „Tisto Stone“ bietet das Unternehmen jetzt eine LĂśsung fĂźr persĂśnliche Vorlieben an. Denn der neue Bodenablauf hat einen Edelstahlrahmen, der nach Belieben beiest werden kann. „Je nach Auswahl des Einlegers entstehen Duschächen wie aus einem Guss oder mit hĂśchst persĂśnlicher FuĂ&#x;note“, heiĂ&#x;t es bei Dallmer. Den „Tisto Stone“ gibt es als Komplettablauf in verschiedenen Versionen. Der beiesbare Edelstahlrahmen wird passend zu gänsolar-rapidÂŽ Schwimmbad-Heizung gigen PlattenmaĂ&#x;en in den GrĂśĂ&#x;en 100 x 100 mm und Leichte Montage PaĂ&#x;t an vorhandene 150 x 150 mm angeboten, optional auch in der AusfĂźhrung verschraubt. Wahlweise hat Schwimmbad-Technik das Modell ein senkrechtes oder waagerechtes Ablaufgehäuse mit 50 mm SperrwasserDirekt vom Hersteller hĂśhe. Alternativ kann „Tisto Stone Plan“ eingesetzt werden, ein sehr aches Gehäuse mit Kugelgelenk-Stutzen und einer BauhĂśhe von 89 mm. Infos: www. roos-system . com Einen groĂ&#x;en Vorteil sieht Dallmer in der „sehr einfachen Ausrichtung und genauen Justierung im Fliesenbett“: Der Ablauf wird immer bĂźndig zum Estrich eingebaut. Der beiesbare Rahmen ist innerhalb des Gehäuses fĂźr Belagstärken von 5 – 22 mm hĂśhenverstellbar. „Es muss nicht vorab festgelegt werden, welcher Belag eingesetzt wird“, verdeutlicht der Anbieter. ROOS ROOS Freizeitanlagen Freizeitanlagen GmbH GmbH

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Di He rekt rs vo te m lle r

Dallmer GmbH + Co. KG, Wiebelsheidestr. 25, 59757 Arnsberg, Tel.: 02932 9616 - 0, Fax: - 222, info@dallmer.de, www.dallmer.de

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PRODUKTE

Nach mehrjähriger Renovierungsphase eröffnete das „Park Hyatt Vienna“ in Wien. Bild: Matthew Shaw

FRANZ KALDEWEI GMBH & CO. KG

Baden in Luxus Für die Präsidentensuite fiel die Wahl auf das Wannenmodell „Ellipso Duo Oval“. Bild: Richard Watzke

Drei weitere Suiten des „Park Hyatt Vienna“ sind ebenfalls mit dem Wannenmodell „Ellipso Duo Oval“ ausgestattet. Bild: Richard Watzke

Das Wiener Hotel „Park Hyatt Vienna“ atmet Geschichte und strahlt gleichzeitig modernes Flair aus. Im traditionsreichen 1. Bezirk Wiens verwöhnt das erste Hyatt Österreichs seine Gäste in luxuriösem Ambiente. In 143 Zimmern und Suiten können die Gäste den historischen Charme des 100 Jahre alten Gebäudes erleben. Die einzigartige Ausstattung des „Park Hyatt Vienna“ zeigt sich auch in den Badezimmern. So wurden vier Suiten – darunter die 170 m2 große, repräsentative Präsidentensuite – mit Badewannen von Kaldewei ausgestattet. Die Wahl fiel dabei auf das Wannenmodell „Ellipso Duo Oval“. Mit ihrer Formensprache bilden die Wannen aus dem Material Stahl-Email das Herzstück der Ba-

dezimmer. Für sicheren Stand beim Ein- und Ausstieg sind die Wannen zusätzlich mit einer rutschhemmenden Emaillierung ausgestattet. Als internationaler Partner für stilvolle Badgestaltung blickt Kaldewei auf die Materialexpertise und Designkompetenz aus rund 100 Jahren Firmengeschichte zurück. Seine emaillierten Duschflächen und Badewannen fertigt das Familienunternehmen seit jeher aus StahlEmail. Das Besondere beschreibt Kaldewei mit diesen Worten: „Dieses Material zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Beständigkeit und Pflegeleichtigkeit aus und zeigt auch nach Jahren intensiver Nutzung und Reinigung keine Gebrauchsspuren – 30 Jahre garantiert.“

Franz Kaldewei GmbH & Co. KG, Beckumer Str. 33, 59229 Ahlen, Tel.: 02382 785 - 0, Fax: - 200, info@kaldewei.de, www.kaldewei.com

KUTZNER + WEBER GMBH

Abgasklappen für energiesparende Feuerstätten Mit seinen Abgasklappen hat Kutzner + Weber Produkte im Programm, die die effiziente und sichere Betriebsweise einer Feuerstätte unterstützen. Sie werden in das Abgasrohr zwischen Kessel und Schornstein eingebaut und verhindern, dass während der Stillstandzeiten des Wärmeerzeugers Warmluft durch die Feuerstätte und aus dem Aufstellraum entweicht. Das Unternehmen hat thermisch und motorisch gesteuerte Abgasklappen im Programm. Kutzner + Weber GmbH, Frauenstr. 32, 82216 Maisach, Tel.: 08141 957 - 0, Fax: - 500, info@kutzner-weber.de, www.kutzner-weber.de

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feuer

flamme

Interessieren Sie sich brennend für eine neue Herausforderung? Willkommen bei der Hagos – dem führenden Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen für das Kachelofen- und Luftheizungsbauerhandwerk in Deutschland.

Wir suchen für unsere Niederlassung in Nürnberg eine/n

ZEHNDER GROUP DEUTSCHLAND GMBH

Der Lüfter lässt sich in drei Stufen manuell ein- und ausschalten.

„Nova Neo“ in neuer, vertikaler Ausführung Den Design-Heizkörper für Niedertemperatur-Systeme „Nova Neo“ gibt es neben horizontalen jetzt auch in sechs vertikalen Ausführungen. Hinter seiner Frontwand (Strahlungswärme) sitzen ein zusätzlicher Wärmeübertrager und Ventilatoren. Nach Bedarf steigern sie die Leistung gegenüber einem herkömmlichen Heizkörper „auf das bis zu Vierfache“. Zugleich benötigt das Modell geringere Abmessungen als konventionelle, zumeist großflächige Niedertemperatur-Heizkörper. Ein Filter reinigt die durchströmende Luft, um Staubaufwirbelungen im Raum sowie Ablagerungen an den Ventilatoren zu verringern. Verdeckt angeordnet, lässt sich der Filter entnehmen und reinigen. Die Lieferung und Montage erfolgt an einem Stück, also ohne Zusammenbauen. Erhältlich ist der „Nova Neo“ in vielen Farben und Oberflächen. ■ Zehnder Group Deutschland GmbH, Almweg 34, 77933 Lahr, Tel.: 07821 586 - 0, Fax: - 411,

Produktions- u. Vertriebsunternehmen sucht für den nächsten Schritt in die Zukunft eine Beteiligung. Wir sind ein schwäbisches Unternehmen und möchten expandieren – Made in Baden Württemberg. Wir produzieren exklusive, einzigartige Heizkörper seit 25 Jahren, sind konkurrenzlos in unserer Vielfalt und betreiben den Vertrieb nur über das Fachhandwerk. Unser Kundenstamm umfasst 700 – 800 Kunden. Interessenten bitten wir um Kontaktaufnahme per E-Mail: Tal_Berg@gmx.de

14/2015 IKZ-HAUSTECHNIK

Technischen Berater – für modulare Heizsysteme – AU F G A B E N, D I E S I E TATK R Ä F TI G A NG E HE N D Unsere Kunden rund um die Themen Wärmeversorgung mit wasserführenden Heizeinsätzen/Kachelöfen und Kaminöfen beraten und betreuen D Heizsystemlösungen im Gebäudebestand und im Neubau planen D Bestehende Heizsysteme oder mehrere Wärmequellen miteinander verbinden und effizient regeln D Lösungen bei technischen Problemen finden D Umsatz und Marktposition des Unternehmens nachhaltig sichern und steigern D Marketingmaßnahmen und Produktpräsentationen umsetzen IHR E Q UA LI F I K ATI O N D Abgeschlossene Ausbildung als Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizung und Klimatechnik oder eine vergleichbare Ausbildung D Einschlägige Berufspraxis und Kenntnisse in Regelungs-/Speicherund Solartechnik D Kommunikationsfähigkeit und Dienstleistungsorientierung D Sehr gute Selbstorganisation D Fahrerlaubnis Klasse B und Reisebereitschaft (Verkaufsgebiet Nordbayern/Franken) DAS B I E TE N W I R D Sicheren Arbeitsplatz bei einem am Markt erfolgreichen mittelständischen Großhandelsunternehmen D Interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit mit Kundenkontakt D Flache Hierarchien D Qualifizierte Einarbeitung, eigene Schulungsakademie D Angemessene Vergütung, soziale Leistungen, betriebliche Altersvorsorge sowie eine 24-Stunden-Unfallversicherung D Firmenfahrzeug auch zur privaten Nutzung Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen mit der Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins. Wir sichern Ihnen für Ihre Bewerbung absolute Vertraulichkeit zu. Weitere Informationen:

HAGOS Verbund deutscher Kachelofenund Luftheizungsbauerbetriebe eG Personalleitung, Frau Jeromin Industriestraße 62 . 70565 Stuttgart bewerbungen@hagos.de Telefon 0711/78805-7041 www.hagos.de

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MAGAZIN FÜR PLANER, BERATER UND ENTSCHEIDER DER GEBÄUDETECHNIK

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Einbindung von Wärmezählern

Seite 14

Präsensgesteuerte Automation

Seite 20

Brandschutz in Durchführungen

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Haustechnik-Planung mit Turbo

Schnell, präzise und sicher Dendrit STUDIO zeichnet sich durch die herausragende Geschwindigkeit bei der Zeichnungserstellung mittels innovativem Strangschemagenerator und intelligenten Zeichenfunktionen aus. Dabei ist STUDIO nicht nur schnell, sondern auch sicher: Spezielle Tools simulieren den Echtbetrieb der berechneten Anlage und signalisieren, wenn notwendig, Anpassungsbedarf. Zudem optimiert STUDIO den Energiebedarf und die Trinkwasserhygiene von Durchfluss-Trinkwassererwärmungsanlagen. Dendrit STUDIO – der Turbo für Ihre Planungsarbeit!

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INHALT/INTRO

4 Aktuell 34 Schaufenster 57 Impressum: IKZ-HAUSTECHNIK-Teil

SANITÄR 10 Frei oder mit Druck? Die Wahl der objektspezifisch richtigen Flachdachentwässerung.

HEIZUNG 14 Fehlerhafte Verbrauchserfassung Die Installation von Wärmezählern speziell im Bereich Warmwassererwärmung birgt ein hohes Fehlerpotenzial in sich.

LÜFTUNG/KLIMA 19 Lüftungsgeräusche minimieren Fraunhofer LBF entwickelt aktives Schallschutzmodul für RLT-Systeme.

KLIMA 20 Multisensorik vereinfacht Planung und Installation Präsensgesteuerte Automation sorgt für gute Raumklimatisierung und hohe Energieeffizienz der KNX-Anlage.

BRANDSCHUTZ 24 Unproblematisch, schnell und einfach abschotten So gestalten Planer und Installateure Abstände bei Rohrund Kabeldurchführungen sicher.

VERANTWORTUNG IM BRANDSCHUTZ In Deutschland ereignen sich jährlich rund 200 000 Brände. Dabei kommen 400 Personen ums Leben, 4000 Brandverletzte zählen die Statistiker. Die Sachschäden gehen in die Millionen. Ein vorbeugender Brandschutz ist daher von besonderer Bedeutung und bindet den Fachplaner TGA ein. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass das Brandrisiko gesenkt und die Ausbreitung von Feuer und Rauch möglichst verhindert wird. Gerade bei der Durchquerung von Brandabschnitten ist sein Know-how gefragt. Allerdings ist oft nicht die Frage nach dem Wie das Entscheidende. Dafür gibt es erprobte Schotts. Schwierig wird es, wenn man sich mit anderen Gewerken den viel zu engen Platz teilen muss. Denn Architekten möchten lieber Nutzfläche verkaufen als Installationsschächte. Dadurch sind die Anforderungen an Planung und Installation in den letzten Jahren gestiegen und erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit vor und während des Bauprozesses. Eine frühzeitige Koordination der Gewerke kann hilfreich sein, um die Sachlage zu entspannen. Probleme – insbesondere bei den einzuhaltenden Rohr- und Kabelabständen – können erkannt werden, noch bevor sie auf der Baustelle zu Komplikationen führen. Im Nachhinein Fehler zu beheben bedeutet vermeidbare Kosten, unnötigen Ärger und Zeitverlust. Und eine Mängelbeseitigung wirft kein gutes Licht auf den oder die Beteiligten. Die IKZ-FACHPLANER-Redaktion hat sich dieses Themas angenommen. In dem Artikel „Unproblematisch, schnell und einfach abschotten“ (Seite 24) zeigt der Autor, wie Planer und Installateure Rohre sowie Kabel sicher durch Brandabschnitte führen. Brände lassen sich nicht vermeiden. Aber wenn die Ausbreitung verhindert werden kann, ist viel erreicht.

REPORTAGE 28 Solarwärme lässt Biogemüse sprießen Größte Prozesswärmeanlage in Deutschland mit 960 m² in Betrieb gegangen.

Detlev Knecht stv. Chefredakteur d.knecht@strobel-verlag.de

30 Höhere Investition – geringere Kosten Vergleich der Lebenszykluskosten für die Luftfiltertechnik der Aachener Uniklinik ergab hohes Einsparpotenzial.

19 Juli 2015 IKZ-FACHPLANER

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NEWS-TICKER

Mehr Wohnungsfertigstellungen in 2014 WIESBADEN. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland rund 245 300 Wohnungen fertiggestellt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 30 500 Wohnungen oder 14,2 % mehr als im Vorjahr. Damit sind die Wohnungsfertigstellungen zum vierten Mal in Folge gestiegen. In den Jahren 2013 und 2012 hatte die Zunahme 7,2 % beziehungsweise 9,5 % betragen, 2011 sogar 14,6 %.

Mieter ziehen seltener um

Das Gebäude der Elsner Elektronik GmbH am neuen Standort in Ostelsheim.

ESCHBORN. Mieter in Deutschland haben 2014 ihren Wohnsitz im Vergleich zum Vorjahr seltener gewechselt – das ist das Ergebnis einer Analyse des Energiemanagers Techem von rund 2 Mio. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. So beträgt die durchschnittliche Umzugsquote 9,4 %, im Jahr 2013 lag sie noch bei 9,9 %.

Elsner Elektronik – innovative Gebäudetechnik am neuen Standort

IBC Solar verstärkt Vorstand BAD STAFFELSTEIN. Die IBC Solar AG hat ihr Führungsteam ergänzt. Der Aufsichtsrat des Photovoltaik-Systemhauses hat mit Wirkung zum 1. Juni Thomas Mart in den Vorstand des Unternehmens berufen. Er übernimmt den bislang vakanten Posten des Chief Sales Officer (CSO). Mart war zuletzt bei der Siemens AG in den USA und Deutschland für die Photovoltaik-Sparte zuständig.

DIBt-Staffeln geben Antworten zur EnEV BERLIN. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) veröffentlicht in regelmäßigen Abständen „Auslegungen zur Energieeinsparverordnung“. Derzeit gibt es 20 Staffeln (Stand 06/2015). In diesen Auslegungsstaffeln sind konkretisierende Auslegungen zur Anwendung der EnEV enthalten – von baulichen Bestimmungen bis zur Gebäudetechnik. Zu den Auslegungsstaffeln: https://www.dibt.de/de/Service/ Dokumente-Listen-EnEV.html

Gabag: Handelsvertreter für Sachsen

OSTELSHEIM. Die Elsner Elektronik GmbH hat ihren neuen Standort in Ostelsheim im Kreis Calw bezogen. Das Gebäude bietet Platz für Verwaltung, Entwicklung und Produktion und beinhaltet eine moderne KNX-Gebäudetechnik. Der hohe Automatisierungsgrad trage aktiv zu einer guten Energiebilanz bei, ist sich das Unternehmen sicher, und nennt Beispiele: Heizung und Kühlung im Raum werden abgestellt, sobald ein Fester geöffnet ist. Im Sommer wird das Gebäude nachts durch Lüften rückgekühlt und der Raumtemperatur-Sollwert bei extrem hohen Außentemperaturen angepasst, um den Energieverbrauch der Klimaanlage zu begrenzen. Zusammen mit dem hohen Wärmeschutzstandard der Doppelfassade und einer Dreifachverglasung werden so die aktuellen Anforderungen der EnEV nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Ein eigenes Block-Heizkraftwerk liefert die Wärme für Heizung und Wasser. Als Ausgleich für die neu bebaute Fläche ist das Dach begrünt. Mehr Sicherheit bietet die Technik, z. B. durch die Einbindung von Schließanlage, Fensterkontakten, Licht, Kameras und Präsenzmeldern in den KNXGebäudebus. Der Status jedes einzelnen Elements kann überwacht und geändert werden, auch per Fernzugriff. Schlägt ein Brandmelder Alarm, wird dies sogar per Anruf aufs Handy gemeldet, so das Unternehmen. Nicht nur der Eigentümer, auch das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg sieht das neue Firmengebäude als Investition in die Zukunft. Das Bauprojekt wurde durch den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Programm „Förderung Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ (RWB) des Landes Baden-Württemberg finanziell unterstützt. 2015 steht für Elsner Elektronik noch ein besonderes Ereignis an. Ende des Jahres feiert das Unternehmen 25-jähriges Jubiläum. Auftakt dazu wird der Tag der offenen Türe im September dieses Jahres sein. www.elsner-elektronik.de

KÜSSNACHT AM RIGI/SCHWEIZ. Andreas Kling ist neuer Gabag-Handelsvertreter für das Bundesland Sachsen. Der Schweizer Hersteller bietet mit der patentierten Flexzarge ein Wannenranddichtband mit vielen integrierten Zusatzkomponenten. Die wasserdichte Schallschutzlösung an den Wannenrändern von Bade- und Duschwannen ist seit mehr als 18 Jahren bewährt und erfüllt den Stand der Technik nach IVD Merkblatt 3 Teil 1. Infos dazu auf www.gabag.com

AEG wird Mitglied beim BWP BERLIN. Der Warmwasser-Wärmepumpen-Hersteller AEG Haustechnik ist neues Mitglied im Bundesverband Wärmepumpe (BWP). Aus der Zusammenarbeit mit dem Industrieunternehmen, erhofft sich der Verband Impulse für den Markt der WarmwasserWärmepumpen, heißt es in einer Mitteilung.

Produktion und Lager.

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AKTUELL

Forschung an Dünnschicht-Solarzellen aus Nanokristallen KARLSRUHE. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wollen die Entwicklung von Perowskit-Solarzellen vorantreiben. Ziel des Projekts „NanoSolar – Kontrollierte Abscheidung von Nanokristallen für PerowskitSolarzellen” ist es, die nanoskaligen Kristallstrukturen gezielt einzustellen und umweltfreundliche Materialien und Prozesse zur Herstellung von Perowskiten zu entwickeln, um sie in Solarzellen zu integrieren. Niedrige Materialkosten und ein geringer Materialeinsatz durch Dünnschicht-Technologie machen PerowskitSolarzellen zu einer vielversprechenden Alternative. Ein entscheidender Nachteil ist bislang jedoch die Verwendung von umweltschädlichen Bleiverbindungen zur Herstellung der Kristalle. „Wenn es gelingt, nachhaltige, umweltfreundliche Herstellungsprozesse für diese neue Technologie zu etablieren, könnten die Solarzellen neben der großflächigen Stromerzeugung auch für die dezentrale Energieversorgung genutzt werden“, so Dr. Alexander Colsmann, der am Lichttechnischen Institut des KIT die Abteilung Organische Photovoltaik leitet. Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt „NanoSolar“ wird durch die Baden-Württemberg-Stiftung innerhalb des Forschungsprogramms „Funktionelle Oberflächen und Materialien für eine nachhaltige Energieversorgung“ mit 530 000 Euro finanziert. www.kit.edu


AKTUELL

Mehr Transparenz beim Energiespar-Contracting BRÜSSEL. 100 Unternehmen und Verbände setzen sich europaweit für ein einheitliches Vorgehen beim Energiespar-Contracting (ESC) ein. In dem von ihnen unterzeichneten Verhaltenskodex verpflichten sie sich zu neun Grundprinzipien, die einen qualitativ hochwertigen und transparenten europäischen Markt unterstützen sollen. Die freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie hat zum Ziel, bei der öffentlichen Hand und anderen Auftraggebern das Vertrauen in dieses weltweit erprobte Instrument für mehr Energieeffizienz zu stärken und Vorbehalte abzubauen. Beim Energiespar-Contracting (ESC) garantieren Energiedienstleister ihren Auftraggebern über eine bestimmte Vertragslaufzeit Energiekosteneinsparungen, die sie vorwiegend durch Investitionen in eine effiziente und moderne Gebäudetechnik erreichen. Die erzielten Kosteneinsparungen teilen sich Auftraggeber und Dienstleister nach einem zuvor vereinbarten Schlüssel auf. Während solche Partnerschaftsmodelle in den USA und Kanada schon sehr weit verbreitet sind, ist in Europa noch ein erhebliches Potenzial vorhanden. Um bis zu 700 Mio. Euro könnten laut Aussage der Experten europaweit die Energiekosten in privaten und öffentlichen Gebäuden sinken, wenn das Modell Schule macht. In Berlin werden rund 1300 öffentliche Gebäude nach diesem Vorbild von Energiedienstleistern betreut. „Dadurch sinken die Energiekosten um durchschnittlich 26 % und werden um rund 12 Mio. Euro pro Jahr reduziert“, erklärt die Berliner Energieagentur (BEA). Entwickelt wurde das Regelwerk im Rahmen des EU-Projektes Transparense, das von der tschechischen Non-Profit-Beratungsgesellschaft SEVEn koordiniert wird. Deutscher Partner ist die Berliner Energieagentur (BEA). Der Verhaltenskodex im Wortlaut findet sich auf der Seite www.transparense.eu www.berliner-e-agentur.de

Gebäude meist luftdichter als gefordert BERLIN. Wie dicht wird in Deutschland gebaut? Das wollte der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB) mithilfe einer Mitgliederbefragung erfahren. Die Luftwechselrate n50 liefert Hinweise darauf: In Häusern mit Lüftungsanlage darf sich laut EnEV das Luftvolumen unter Standardmessbedingungen höchstens 1,5mal innerhalb einer Stunde austauschen (n50 ≤ 1,5 h-1). Für Gebäude mit freier Lüftung erhöht sich der Kennwert auf maximal 3,0 h-1. Um möglichst viele Rückläufe zu erzielen, verzichtete der FLiB auf die Unterscheidung nach Lüftungsverfahren. Stattdessen waren die Fragen einfach gehalten und zielten auf die persönliche Mess-Erfahrung ab: „Wie hoch ist bei Ihnen in etwa der durchschnittliche n50-Wert eines MehrfamilienhausNeubaus/ bei einer MFH-Modernisierung? Wie hoch ist bei Ihnen in etwa der durchschnittliche n50-Wert eines Einfamilienhaus-Neubaus/bei einer EFH-ModerFachbücher für Profis nisierung?“

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Resultat: Die rund 50 antwortenden Mitgliedsunternehmen des FLiB gaben über alle Lüftungsverfahren hinweg für neu errichtete Einfamilienhäuser einen durchschnittlich ermittelten n50-Wert von lediglich 1,1 h-1 und für neue Mehrfamilienhäuser sogar von nur 0,9 h-1 an. Bei Gebäudemodernisierungen lag die im Schnitt gemessene Luftwechselrate n50 bei 1,6 h-1 im Einfamilienhaus bzw. 1,5 h-1 im Mehrfamilienhaus. „Daran wird deutlich, dass sich eine luftdichte Gebäudehülle heutzutage ohne Schwierigkeiten erreichen lässt. Und das nicht nur bei Neubauten, sondern auch im Bestand“, wertet FLiB-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Oliver Solcher die Messergebnisse. Natürlich wirke sich günstig auf diese aus, dass Bauvorhaben, bei denen man dem Thema Luftdichtheit keine weitere Beachtung schenke, nur in den seltensten Fällen einem Dichtheitstest unterzogen würden. Auch die Einrechnung von Passivhäusern, für die deutlich strengere Grenzwerte jenseits der EnEV gelten, senke den Durchschnittswert, räumt der Fachverband ein. Dennoch sei die Tendenz eindeutig, zeigt sich Solcher überzeugt: „Die Praxis luftdichten Bauens hat die von Normen und Verordnungen genannten Grenzwerte längst überholt.“ Auch der Blick auf die einzelnen Datensätze stütze das positive Gesamtbild. Selbst bei den erwartungsgemäß etwas schlechter abschneidenden Modernisierungen blieben Durchschnittsluftwechselraten über 2,0 h-1 die Ausnahme. www.flib.de

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Wärmepumpenbranche einigt sich auf europaweit gültigen Zertifizierungsstandard BERLIN. Die europäische Wärmepumpenindustrie und namenhafte europäische Zertifizierungsstellen haben sich auf die Einführung der KEYMARK-Wärmepumpe als einheitliches, europaweit gültiges und herstellerunabhängiges Qualitätszertifikat geeignet. Angesiedelt ist die Zertifizierung zwischen der obligatorischen CE-Kennzeichnung und dem etablierten EHPA-Gütesiegel. Während der Hersteller mit der CE-Kennzeichnung erklärt, dass seine Produkte den geltenden Anforderungen genügen, die in den Harmonisierungsvorschriften der EU festgelegt sind, werden beim KEYMARK-WärmepumDas neue europäische Zertifikat soll einheitliche pe unabhängige LeistungsprüMindestanforderungen in fungen basierend auf den Normen EN 14511, EN 15879 und Europa garantieren. EN 16147 sowie Fertigungsaudits und Qualitätsüberwachungen von unabhängigen Prüfund Zertifizierungsstellen durchgeführt, zertifiziert und fortlaufend überprüft. Das im deutschsprachigen Raum etablierte EHPA-Gütesiegel wird mit der Einführung, die für das vierte Quartal 2015 geplant ist, ebenfalls gestärkt. Das KEYMARKWärmepumpe bildet dann die Basisprüfung für das EHPAGütesiegel. Neben der Gewissheit, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erhalten, dessen Leistung und Fertigung von unabhängiger Stelle überprüft und zertifiziert wurde, wird das EHPA-Gütesiegel auch zukünftig einen Schritt weitergehen: Etablierte Mindesteffizienzstandards, Überprüfung der Das EHPA-Gütesiegel ist Produktunterlagen, mindestens das etablierte Qualitäts- 2 Jahre Vollgarantie und 10 Jahsiegel der Wärmepum- re Ersatzteilgarantie, ein flächenpenbranche in Deutsch- deckendes und funktionierendes land. Servicenetzwerk im Vertriebsgebiet sowie ein Kundendienst, der im Bedarfsfall innerhalb von 24 Stunden zur Stelle ist – das EHPA-Gütesiegel ist und bleibt das Qualitätszeichen für den Verbraucher. In Deutschland, den übrigen D-A-CHLändern und Polen ist es als anerkannter Nachweis oder gar Voraussetzung für die staatliche Förderung anerkannt. www.waermepumpe.de

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AKTUELL Neben den einschlägigen Regelwerken und Prüfzeugnissen enthält die 84-seitige Viega-Brandschutzbroschüre detaillierte Beschreibungen zur fachgerechten Installation der Systeme.

Gebündelte Brandschutzinformationen zum Thema Null-Abstand

ATTENDORN. Wenn Rohrleitungsinstallationen durch Brandschutzabschnitte, Wände und Decken führen, müssen diese fachgerecht abgeschottet werden. Dabei sind Mindestabstände zwischen den Leitungs-Abschottungen bzw. Abschottungssystemen einzuhalten. In engen Schächten oder Durchbrüchen können diese Abstände aber häufig nicht eingehalten werden. Vor diesem Hintergrund hat Viega all seine Rohrleitungssysteme aus Kunststoff, Kupfer, verzinktem Stahl und Edelstahl in sämtlichen Größen (bis DN 100) und Kombinationen mit der entsprechenden Dämmung auf Null-Abstand prüfen lassen. Die Ergebnisse, das entsprechende Prüfzeugnis und Planungstipps speziell für die Umsetzung von Mischinstallationen hat das Unternehmen in der 84-seitigen Fachbroschüre „Viega brandschutztechnische Systemlösungen“ zusammengefasst. Sie kann kostenlos unter Tel. 02722 61-1207 oder per E-Mail (silvia.hellner@viega.de) bestellt oder unter www.viega.de/brandschutz heruntergeladen werden. www.viega.de

Feldtest und Umfrage zu Korrosion in hydraulischen Systemen KARLSRUHE. Korrosion kann das Leistungsvermögen wasserführender Heiz- oder Kühlsysteme erheblich beeinträchtigen. In einem Forschungsprojekt soll die Problematik genauer untersucht werden. Eine hierfür entwickelte Online-Befragung richtet sich an Fachplaner und Betreiber. Im anschließenden Feldtest wollen die Wissenschaftler in mehreren Gebäuden die Korrosionsphänomene identifizieren und Abhilfemaßnahmen beispielhaft umsetzen. Hierfür suchen sie noch Referenzgebäude, berichtet der Bine Informationsdienst. Die Strömungsverhältnisse in Rohrleitungen und Ventilen, in Heizflächen und Kühldecken sowie der Wärmeübergang in Wärmetauschern können sich aufgrund von Verengung oder Verschlammung verschlechtern. Physikalische, chemische und biologische Verschmutzungseffekte sind dafür verantwortlich. Dies gilt besonders für die heute üblichen, fein einstellbaren Ventile und modernen Umwälzpumpen. Auch neuartige Materialien in Flächenheizsystemen und Kühldecken sind gefährdet. Denn schon kleine Mengen an eindringendem Sauerstoff können dort Oxidationsreaktionen in Gang setzen. Spuren von organischen Substanzen fördern das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Der Prozess beginnt schleichend, erste Effizienz-Einbußen bleiben zumeist unbemerkt. Das Braunschweiger Steinbeis-Innovationszentrum SIZ energie+ untersucht in einem Projekt der Forschungsinitiative EnOB

Mit speziell entwickelten Verfahren zur Analyse der Wasserchemie und einem neuartigen Monitoring soll Korrosion in hydraulischen Systemen aufgespürt werden. Bild: Leuphana Universität Lüneburg

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gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg, wie groß die Schäden durch Korrosion in den Gebäuden tatsächlich sind. Im weiteren Projektverlauf wollen die Wissenschaftler an realen Gebäuden testen, wie der Anlagenzustand zuverlässig überwacht werden kann, betroffene Anlagen wieder fit gemacht werden und welche Präventionsstrategien erfolgreich und sinnvoll sind. Dazu wird jetzt in einem ersten Schritt eine Online-Befragung 1) durchgeführt, die sich vorrangig an Betreiber und Planer von Gebäuden richtet. Angestrebt wird eine möglichst breite Erhebung der Situation in Neubauten und Bestandsgebäuden – unabhängig davon, ob bereits Erfahrungen mit Korrosionsschäden vorliegen oder nicht. In einem zweiten Schritt soll die Korrosionsproblematik in mehreren Gebäuden nach wissenschaftlichen Kriterien analysiert werden. Hierfür werden noch Referenzgebäude für einen Feldtest 2) gesucht, um die Schadensbilder genauer untersuchen zu können. Interessierte Gebäudebetreiber oder Fachplaner können ihre Bereitschaft im Zuge der Online-Befragung mitteilen. Die beteiligten Gebäude erhalten in einem Feldtest ein energetisches Monitoring und ergänzend ein spezielles Korrosions-Messsystem. Wissenschaftler der Leuphana Universität haben hierfür Methoden und Verfahren entwickelt, mit denen sich die gebäudetechnischen Anlagen im Betrieb überwachen und wasserchemische sowie mikrobiologische Probleme identifizieren lassen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen dann bei Bedarf Maßnahmen gegen Korrosionsschäden beispielhaft umgesetzt werden. Mit einem Leitfaden sollen die Projektergebnisse anschließend in praxisverwertbarer Form für Planer und Anwender veröffentlicht werden. Weiterhin wird es Praxisworkshops mit Betreibern, Planern und Herstellern geben. ) Link Zur Onlineumfrage: https://de.surveymonkey.com/s/H52FBW3 2) Kontakt bei Interesse an Feldtest-Teilnahme: eqm.hydraulik@leuphana.de 1

www.bine.info

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Wir haben die

LATTE hochgelegt: Die neue VRV IV Heat Recovery

NEUE BESTMARKE FÜR KOMFORT UND EFFIZIENZ Wärmeverschiebung war immer schon ein Favorit im Wettbewerb um mehr Komfort beim Anwender und niedrige Energiekosten beim Betreiber. Auf Basis der neuen VRV IV Technologie mit variabler Kältemitteltemperatur wird jetzt der Maßstab deutlich angehoben. In beiden Disziplinen! www.daikin.de

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Generell gilt, dass sich für Flachdächer bis 1000 m² eine Freispiegelanlage empfiehlt, größere Dachflächen mit einer Druckströmungsanlage ausgestattet werden sollten.

Frei oder mit Druck? Die Wahl der objektspezifisch richtigen Flachdachentwässerung Die Notwendigkeit, Flachdächer mit einem fachgerechten Entwässerungssystem auszustatten, ist in diversen Richtlinien vorgeschrieben. Nicht zuletzt, um die Gebäudestatik vor dem einwirkenden Gewicht der Wassermassen zu schützen. Die Art der Abführung obliegt dem Fachplaner. Aber wann ist die Anlage als Freispiegelsystem auszuführen und wann empfiehlt sich eine Druckstromentwässerung? Der nachfolgende Beitrag erklärt die Unterschiede und zeigt die Einsatzbereiche auf. Denn jedes Flachdach stellt ganz individuelle Anforderungen an das Entwässerungssystem.

Es gibt eine Vielzahl von Regelwerken, die bei der Bemessung und Ausführung von Regenentwässerungsanlagen zu berücksichtigen sind. Aber das wichtigste Regelwerk für Deutschland stellt die DIN 1986-100:2008-05 dar. Sie ergänzt die in der DIN EN 12056, die die Schwerkraftentwässerung innerhalb von Gebäuden behandelt, noch fehlenden Regelungen. Bei der Druckströmungsentwässerung ist zusätzlich die VDI-Richtlinie 3806 zu berücksichtigen. Ergänzend kommen z. B. noch die Flachdachrichtlinie und die Dachbegrünungsrichtlinie FLL hinzu. Alle beinhalteten Vorgaben haben das Ziel, die Entwässerung in der Praxis so sicher wie möglich zu gestalten. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Planende und Ausführende, die die Regelwerke sorgfältig beachten, ein hohes Maß an Planungs- und Ausführungssicherheit erhalten. Rückendeckung geben auch die Berechnungsabteilungen der Hersteller von Flachdachentwässerungssystemen. Sie liefern u. a. Entscheidungshilfen bei der Wahl des richtigen Systems.

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1000 m² als Bemessungsgrenze Für die Wahl des richtigen Entwässerungssystems gibt es eine grobe Faustregel. Generell gilt, dass sich für Flachdächer bis 1000 m² eine Freispiegelanlage empfiehlt, größere Dachflächen mit einer Druckströmungsanlage ausgestattet werden sollten – vor allen Dingen, wenn die Gebäude in Starkregenregionen liegen. Unabhängig von der Systemwahl ist in Deutschland bereits seit 2002 eine standortbezogene Berechnung der Entwässerungsanlage vorgeschrieben. Einfließen müssen hier die Werte für den Berechnungsregen und den Jahrhundertregen am Gebäudestandort. Der Berechnungsregen r(5,5) beziffert ein fünfminütiges Regenereignis, das statistisch alle fünf Jahre einmal 200 bis 500 (l/s · ha) bringt. Der Jahrhundertregen r(5,100), wird als ein fünfminütiges Regenereignis definiert, das statistisch einmal in hundert Jahren Werte bis zu 1200 (l/s · ha) erreichen kann. Entsprechende Daten liefern der „KOSTRA“-Starkregenkatalog und der Deutsche Wetterdienst.

Freispiegelsystem — Entwässerung im Gefälle Die Freispiegelentwässerung gilt als das herkömmliche System zur innenliegenden Entwässerung von Flachdächern. Geregelt wird sie durch die DIN EN 12056, Teil 3 und die DIN 1986 Teil 100. Ein Freispiegelsystem entwässert über viele Gullys und ein im Gefälle verlegtes Rohrleitungssystem. Es arbeitet nach dem Schwerkraftprinzip mit einer Teilfüllung der Rohre. Ein maximaler Füllungsgrad der Sammelund Grundleitungen von h/d = 0,7 – bei Fallleitungen f = 0,33 – darf nicht überschritten werden. Zum Wassertransport dient ein Rohrsohlengefälle. Neben der Ablaufleistung der einzelnen in der Regel trichterförmigen Dachgullys wird die Ablaufleistung dieser Anlage maßgeblich durch das Rohrsohlengefälle bestimmt. Sie erfordert daher große Rohrnennweiten, Raumhöhe für das Gefälle und je nach Dachgröße viele Gullys und Fallleitungen, da jeder Gully eine gesonderte Fallleitung benö-

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Freispiegelsystem: ideal für kleinere Flachdächer.

tigt. Das bedeutet: Jede Fallleitung wird an die Grundleitung angeschlossen, wodurch ein ausgedehntes Grundleitungsnetz, die entsprechenden Erdarbeiten und nach Installation der Anlage Inspektionsschächte für die Grundleitungen erforderlich werden. Wird das alles bei der Planung berücksichtigt, stellt die Freispiegelentwässerung auch bei höheren Gebäuden ein sicheres und zuverlässiges System dar. Die Sicherheit kann durch entsprechende Rohrverbinder noch deutlich erhöht werden. Denn sollte es beispielsweise aufgrund eines Versagens der Grundleitung zu einem Rückstau bis auf das Dach kommen, kann durch die Fixierung der Rohrverbinder ein Auseinandergleiten der einzelnen Elemente verhindert werden. Es entsteht mit einem minimalen finan-

Viele Fallleitungen und ein aufwendiges Grundleitungsnetz sind Nachteile des Freispiegelsystems.

ziellen und zeitlichen Aufwand eine große Sicherheits-Reserve im Gesamtsystem. Druckströmungssystem – Entwässerung mit Unterdruck Aufgrund der baulichen Erfordernisse bei einer Freispiegelentwässerungsanlage, kann ab einer gewissen Dachflächengröße ein Druckströmungssystem (DSS) trotz der aufwendigeren Befestigungstechnik die bessere bzw. wirtschaftlichere Lösung darstellen. Es arbeitet, wie sein Name schon assoziieren lässt, mit Unterdruck. Das Regenwasser wird hierbei in gefällelose Sammelleitungen direkt unter der Dachkonstruktion geleitet. Dabei führen sie es über wenige Fallleitungen in die Grundleitung ab. Bei ihrer Planung sind

Druckströmungssystem: optimale Raumnutzung bei größeren Objekten.

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allein elf Regelwerke und Normen zu beachten. Generell kann gesagt werden, dass weitläufige Flachdächer von Industriegebäuden und Lagerhallen, auf denen sich in Sekundenschnelle große Wassermassen sammeln können, mit einem Druckströmungssystem ausgestattet werden sollen, um nicht zu sagen, müssen. Ein planmäßig vollgefülltes DSSRegenentwässerungssystem leitet größere Wassermassen in weniger Zeit ab als die Freispiegelvariante. Dabei wird bereits bei geringen Regenmengen ein Unterdruck im Rohrleitungssystem erzeugt, der per Saug-Hebe-Effekt schnell, sicher und effektiv entwässert. Durch spezielle DSS-Dachgullys, z. B. ausgestattet mit dem „Sita Airstop“, wird eine durch die

Platzsparend, parallel zur Hallendecke verlaufende Rohrleitungen können mit einer DSS-Anlage realisiert werden.

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darüber hinaus einen gewissen Selbstreinigungseffekt, der als weiterer wartungstechnischer Pluspunkt gewertet werden muss.

Spezielle Dachgullys beispielsweise mit „SitaAirstop“ vermeiden unerwünschte Lufteinführung in das Druckströmungssystem.

„Coriolis-Kraft“ verursachte Lufteinführung in das Rohr verhindert. Der schon bei abschnittsweiser Vollfüllung der Rohre entstehende Druck führt zu einer hohen Fließgeschwindigkeit. Effizienz bei der Entwässerungsleistung und eine Reihe bautechnischer und wirtschaftlicher Vorteile sind die großen Pluspunkte einer DSS-Anlage. Aus der Reduzierung der Fallleitungsanzahl resultiert

Getrennte Entwässerung: Die Hauptentwässerung ist an die Grundleitung angeschlossen. Die Notentwässerung entwässert frei auf schadlos überflutbare Außenflächen.

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eine optimale Raum- und Hallennutzung, z. B. für Hochregallager. Weniger Fallleitungen bedeutet auch weniger Rammschutz, weniger Aufwand und Erdarbeiten bei den Grundleitungen. Zudem wird durch die wenn überhaupt nur wenigen Inspektionsschächte und die hohe Fließgeschwindigkeit der Wartungsaufwand verringert. Die hohe Ablaufgeschwindigkeit in Verbindung mit der Vollfüllung der Rohre bewirkt

● Die Kosten im Blick Aufgrund der erhöhten Leistungsfähigkeit kann mit kleineren Rohrnennweiten gearbeitet werden, was sich unter dem Strich auch auf die Kosten auswirkt. Unter Kostengesichtspunkten ist es auch interessant, sich schon in der Planungsphase des Gebäudes mit der Dachentwässerung zu beschäftigen. Je nach Grundstückgegebenheiten macht es Sinn, die Platzierung des Gebäudes auf die Regenwässerungsanlage abzustimmen. Oft ist dann nur ein kleiner „Stich“, bzw. Abzweig von der öffentlichen Kanalisation auf das Grundstück erforderlich. Diese vorausschauende Vorgehensweise rechnet sich gleich mehrfach. Bei einer dem Gebäude mittig zugeordneten Grundleitung kann mit kleineren Rohrdurchmessern für die Dachentwässerung gearbeitet werden. Im Idealfall lassen sich die Installationskosten so bis zu 25 % reduzieren. Notentwässerung streng geregelt Ohne Notentwässerung geht es heute nicht mehr. Seit Mai 2008 gilt die neue DIN 1986 Teil 100 mit zusätzlichen nationalen Bestimmungen zur DIN EN 12056 und DIN EN 752. Die Regenentwässerungsanlage wird nun als Ganzes gesehen – vom Dachgully über die Rohrleitung bis hin zur Übergabe an den öffentlichen Kanal. Neben der standortbezogenen Berechnung des Bemessungs- und Jahrhundertregens ist heute ein frei auf das Grundstück entwässerndes Notablaufsystem vorgeschrieben. Dieses Notablaufsystem muss so geplant werden, dass es mindestens die Differenz zwischen der Bemessungs- und der Jahrhundertregenspende sicher entwässert. Ob das überschüssige Regenwasser über die Attika oder über zusätzliche Leitungssysteme auf eine frei und schadlos überflutbare Fläche abgeführt wird, das entscheidet sich anhand der konstruktiven Merkmale des einzelnen Gebäudes. Keinesfalls darf die Notentwässerung, die das Dach auch statisch entlastet, an die Leitungen der Hauptentwässerung angeschlossen werden, die im Falle eines Starkregens unter Umständen schon überlastet sind. Wartung – Pflicht und Vorsorge Nach DIN 1986-3 ist die halbjährliche Wartung der Dach- und Notaufläufe vorgeschrieben. Aber so lange auf dem Dach alles gut läuft, wird sie gern vernachläs-

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REGEN ALS TONNENSCHWERE LAST Kaum einem ist bewusst, welches Gewicht sich bei einem Starkregen auf einem Flachdach ansammelt. Ein Rechenbeispiel soll dies verdeutlichen. Ein zur Sanierung anstehendes Flachdach mit 4000 m² war nach der damals gültigen DIN 1986 für den Standort Rheda-Wiedenbrück regelkonform ausgelegt. Notentwässerungseinrichtungen waren nicht vorhanden. Im Falle eines Jahrhundertregens r(5,100), also einem fünfminütigem Starkregenereignis, der hier mit 604 l/s · ha angegeben ist, würden sich innerhalb von fünf Minuten 72 480 l Wasser ansammeln, also 72,5 t Gewicht. Was dies für die Statik des Daches bedeutet, das kann man sich leicht ausrechnen. Ein technisch einwandfreies Flachdach mit dem erforderlichen zusätzlichen Notentwässerungssystem kann auch einen Jahrhundertregen sicher auf schadlos überflutbare Flächen ableiten. Möglich ist eine Notentwässerung auch über eine Attika.

sigt. Dabei ist sie nicht nur Pflicht, sondern auch eine aktive Vorsorge, die teure Folgeschäden zu vermeiden hilft. Alle sechs Monate ist der ungehinderte Ein- und Ablauf, auch der Notabläufe, zu überprüfen. Insbesondere im Herbst macht die Reinigung der Schmutzfänge und Einlaufroste Sinn. Vor dem Winter empfiehlt sich die Funktionskontrolle der evtl. vorhandenen Beheizung. Bei Dachabläufen von Druckentwässerungssystemen ist auf korrekten Sitz aller Funktionsteile des Systems zu achten, das bei jedem Regen unter Druck steht, also extremer Beanspruchung ausgesetzt ist. Fehlende oder defekte Teile müssen bei dieser Gelegenheit ausgetauscht werden.

Planer und Ausführende sollten hier Aufklärungsarbeit betreiben und Gebäudebesitzer, die gern bei der Wartung sparen, auf den Kosten-Nutzen-Effekt regelmäßiger Dachbegehungen hinweisen. Viele Unternehmen bieten zu diesem Zweck von Anfang an entsprechende Wartungsverträge.

der Dachfläche oder die vom Tragwerksplaner definierte maximale Überflutungshöhe, mit einbezogen werden. Hersteller von Flachdachentwässerungssystemen bieten daher einen in der Regel kostenlosen Berechnungsservice an. Damit sind Planer, Ausführende und Gebäudebesitzer auf der sicheren Seite. ■

Kein Risiko eingehen Die Berechnung einer Flachdachentwässerung ist – zumindest bei großen Flachdächern – keine Kleinigkeit. Neben den standortbezogenen müssen hier auch die dachspezifischen Parameter, z. B. die im Abflussbeiwert C definierte Ausführung

Autorin: Dr.-Ing. Susanne Kasparek, Produktmanagerin bei der Sita Bauelemente GmbH, RhedaWiedenbrück Bilder: Sita Bauelemente

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HEIZUNG Heizkostenverordnung

Fehlerhafte Verbrauchserfassung Die Installation von Wärmezählern speziell im Bereich Warmwassererwärmung birgt ein hohes Fehlerpotenzial in sich Mit der Neufassung des § 9 (2) der HKVO [3] ist der Wärmeverbrauch für die Warmwassererwärmung ab dem 31. Dezember 2013 vorrangig mit einem Wärmezähler zu messen. Wenn dies nicht möglich ist, wurden mit einer Berechnung anhand der Kaltwassermenge mit einer Formel wie bisher oder dem Ansatz eines festen Wertes von 32 kWh pro m2-Wohnfläche und Jahr abschließend zwei weitere Berechnungswege festgelegt. Sowohl die in einigen Heizungsanlagen noch fehlenden Wärmezähler als auch die Behandlung eingetretener Fehler im Einbau sowie Anlagenfehler, die eine richtige Höhe der Messung verhindern, sind Fragen, die in der nächsten Zeit Juristen und Gutachter beschäftigen werden.

Die früher geäußerte juristische Meinung, die Forderung der Wärmezählermessung gelte nur für Fernwärmeanlagen (gemeint ist: „Wärmelieferung“ nach der Definition der Heizkostenverordnung), ist 2013 mit dem Kommentar im SchmidtFutterer: Mietrecht [6] durch Prof. Dr. Lammel revidiert und die Einbaupflicht auch für Kesselanlagen bestätigt worden. Zutreffend ist dort festgehalten, dass ein unzumutbar hoher Aufwand zum Einbau eines Wärmezählers bei Kompaktanlagen vorliegt, in denen Heizkessel und Warmwasserbereiter in einer Einheit gefertigt sind. Dort würde ein Eingriff in die interne Verrohrung zum Erlöschen der Bauartzulassung führen und ist schon aus diesem Grund ausgeschlossen. Der Einwand von unvertretbar hohen Kosten für den Einbau ist hingegen fraglich: Wenn im gerichtlichen Verfahren eine Einspa-

rung von 15 % der Warmwasserkosten über 10 Jahre pauschal angesetzt wird, sind unvertretbar hohe Kosten kaum darstellbar. Nur bei einer inhaltlichen Betrachtung des Gerichts, dass bei vorhandenen Warmwasserzählern deren Verbrauchsanzeige die Einsparung bereits bewirken und eine zusätzliche Einsparung durch einen Wärmezähler für die Kostentrennung nicht vorhanden ist, wäre dieser Einwand erfolgreich. Bisher ist allerdings keine gerichtliche Entscheidung bekannt. Größenbestimmung des Wärmezählers und der Bauart für die Warmwassererwärmung Bei der Auslegung des Wärmezählers für die Warmwasserbereitung sollten die geänderten Grundlagen für den Ansatz des Gleichzeitigkeitsfaktors berücksichtigt werden, um einem späteren Mangel

Bild 1: Temperaturfühler „Typ DS“ mit direktem Einbau in einen Kugelhahn mit Fühleranschluss M10.

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vorzubeugen. Untersuchungen des Dansk Standard1) und der TU Dresden [1] ergaben in der Höhe identisch starke Abweichungen von den Werten des Gleichzeitigkeitsfaktors nach DIN EN 806 oder Recknagel-Sprenger. Verbrauchsuntersuchungen in der Expo 2000-Niedrigenergie-Siedlung mit ca. 2000 Wohneinheiten (WE) ergaben zudem erheblich kleinere jährliche mittlere Warmwasserverbräuche als früher im normalen Baubestand. Damit wurden in der Höhe um ca. 50 % reduzierte Gesamtwerte bestätigt. Ursachen sind neue Sanitärausstattungen mit Sparduschköpfen, Mengenbegrenzern in Auslassarmaturen etc. und das Sparverhalten aufgrund der verbrauchsabhängigen Wasserabrechnung. Durch die flexible Arbeitszeit ist zudem selbst die Nutzung von Duschen auf größere Zeitintervalle verteilt. Dies erklärt die erheblichen Veränderungen der neueren Untersuchungen zu den bekannten älteren Ansätzen. Um eine Überdimensionierung der Warmwassermessung (und auch der Warmwasserbereitung) zu vermeiden, ist die Anwendung der Werte des Dansk Standard ([1] S. 526) sinnvoll. Fachveröffentlichungen aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen (u. a. von R. Kremer [5]) ergeben als Faustformel, dass die Hälfte des nach der DIN EN 806 berechneten Warmwasserbedarfs die Höhe des tatsächlich benötigten Bedarfs ist. Anschlussleitungen und Warmwasserbereiter sind nach über 30 Jahren al-

1 ) Für die dänische technische Normung ist der Dänische Rat für Standardisierung DS (Dansk Standard) als unabhängiger privater Verband zuständig. Er verzichtet auf die Erarbeitung nationaler technischer Normen und arbeitet vollständig auf europäischer bzw. internationaler Ebene.

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HEIZUNG Heizkostenverordnung

ten, überholten Werten berechnet. Daher ist eine Größenbestimmung des Wärmezählers nach Anschlussleitungsgröße oder Speichervolumen fehlerhaft. Entscheidend ist nur die Zahl der versorgten WE mit ihrem tatsächlichen Warmwasserbedarf, wie es auch parallel in der technischen Richtlinie W 406 des DVGW für die Größenermittlung von Wasserzählern zu finden ist. Viele bereits vor Jahren realisierte Installationen mit einer Größenberechnung nach Anzahl der Wohnungen haben sich bewährt. Die Rohrleitung wurde für den Einbau ohne Entstehen von Betriebsproblemen um eine bis zu maximal zwei Dimensionen reduziert. Die Tabelle 1 zeigt eine Auswertung der ausgelesenen Maximalwerte dieser Wärmezähler aus einer großen Zahl von Anlagen ([1] Seite 528) gegenübergestellt den Werten der Tabelle 4 der VDI 2077 Blatt 3.2[4], die nach überholten Normwerten erstellt wurde. Hiernach ergibt sich für die häufige Wohnungsanzahl von 11 bis 32 WE ein größerer Wärmezähler, der ca. 300 Euro teurer

Bild 2: Warmwassererzeugung mit Steuerung über eine Ladepumpe.

ist. Dies kann zu Widersprüchen bei der Umlage der Kosten der dadurch überhöhten Zählermiete führen. Zudem muss nach der BGH–Rechtsprechung [12] die Zählergröße nach dem tatsächlichem Bedarf bemessen werden und nicht nach überholten Normen.

Neue Vorschriften für den Einbau von Wärmezählern Der Temperaturfühlereinbau sollte wegen der kürzeren Totzeit und des Ableitfehlers von Tauchhülsen nur direkt im Medium erfolgen. Der direkte Einbau ist nach der technischen Richtlinie K9 der PTB [9]


ximalen Durchflusses und einer Reduktion der Pumpenförderhöhe ist der Einsatz eines mechanischen Durchflusssensors unbedenklich. Der dann ermittelte, in der Regel größere mechanische Durchflusssensor ist zusammen mit dem Aufwand der örtlichen Bestandsaufnahme meist teurer als ein Ultraschalldurchflusssensor. Nach einer Eichperiode kann aufgrund der Speicherwerte im späteren Verlauf nochmals geprüft werden, ob ein gleichgroßer mechanischer Sensor im Austausch eingesetzt werden kann.

Bild 3: Erneuerte Kesselanlage mit Größenbestimmung durch Messung. Nach dem ersten Winter konnte eine Reduzierung des Gasverbrauchs gegenüber einer in der Größe und Bauausführung baugleichen benachbarten Wohnanlage um 26  % festgestellt werden.

für Neuinstallationen generell bis zur Wärmezählergröße qp 6 (alte Bezeichnung: Q n 6) vorgeschrieben. Bei der Warmwasserbereitung mit Plattenwärmetauschern im Durchflussprinzip (z. B. Frischwasserstationen) treten sprunghafte Temperaturveränderungen auf. Zur sicheren Erfassung sollte nach Erfahrungswerten die Temperaturmessung mindestens alle 8 Sek. erfolgen, um Mindermessungen zu vermeiden. Der Temperaturfühler sollte die Form gemäß EN 1434 Typ DS haben. Diese Bauart hat die kleinste Reaktionszeit von 2,5 Sek. für die Erreichung von 50 % des momentanen Messwerts. Ka-

belfühler mit zylindrischer Form haben eine fast doppelt so lange Reaktionszeit. Damit wäre auch bei einer schnelleren Abfolge der Temperaturmessung das Ergebnis fehlerhaft. Da vorhandene Pumpen höhere Volumenströme fördern als benötigt, ist die Verwendung von mechanischen Durchflusssensoren (Flügelradzähler) mit dem Risiko verbunden, dass der zu hohe Volumenstrom den Zähler beschädigt. Vor dem Einsatz dieser Durchflusssensoren muss die örtliche Situation geprüft werden, um eine sichere Größenbestimmung zu erreichen. Erst nach einer Bestimmung des ma-

Bild 4: Häufiger Einbaufehler: Vorlauftemperaturfühler in der Mischzone zwischen Dreiwegemischer und Pumpe.

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Einbau des Wärmezählers zieht Folgen mit sich Der Strömungswiderstand des Wärmezählers kann längere Ladezeiten verursachen. Nach dem Einbau des Wärmezählers muss bei Heizkesselanlagen die Regelung auf gleichzeitige Versorgung von Heizung und Warmwasser eingestellt werden – die Warmwasservorrangschaltung muss beendet werden. Nach Auswertung einiger Anlagen wurde dadurch der Jahresnutzungsgrad um ca. 5 % erhöht, da die durch die Mischung des Heizwassers tieferen Rücklauftemperaturen für eine bessere Rauchgasauskühlung sorgen. ● Ursachen für Messfehler und unplausible Verbrauchshöhen 90 % der Anlagen sind in einer Größenordnung, dass die einfache Schaltung der Aufladung durch Einschalten einer Ladepumpe für die Warmwasserbereitung realisiert wurde (Bild 2). Analysen von solchen Anlagen mit unplausibel hohen Werten für die Erwärmung des Warmwassers ergaben, dass ca. 60 % der Rückschlagklappen gering oder stärker undicht sind. Durchflüsse mit umgekehrter Strömungsrichtung nach Abschaltung der Ladepumpe von 20 bis zu 240 l/h wurden festgestellt. Geringe Undichtigkeiten bei nur ein Jahr alten Rückschlagklappen wurden speziell bei waagerechtem Einbau vorgefunden – hier ist mechanisch ein nicht glatter Abschluss der Dichtfläche auch wahrscheinlicher. Die Folge: Die Durchströmung des Speichers mit Heizwasser des Rücklaufs der Raumheizung kühlt den Speicher aus. Dies erfasst der Wärmezähler nicht. Die notwendige Wiederaufladung wird aber gemessen und dadurch das Messergebnis überhöht. Einfache Plausibilitäten sind für die Wassermenge der Verbrauch des Vorjahres und für die Wärmemenge der Wert, der sich aus der Formelbestimmung über die Warmwassermenge ergibt.

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HEIZUNG Heizkostenverordnung

INSTALLIERTE

Tabelle 1: Ermittlung der WärmezählergrĂśĂ&#x;e nach Anzahl der Wohnungen.

Anzahl Wohnungen nach Kreuzberg/Wien 1-3 4 - 12 13 - 32 33 - 42 43 – 90 91 - 150

GrĂśĂ&#x;e qp des WMZ

Anzahl Wohnungen nach VDI 2077

0,6 1,5 2,5

2 -10

3,5

11 - 26

6,0

27 - 80

10

81 -100

Abrechnung des Wärmebedarfs zur Warmwassererwärmung Die Grundkosten sollen die Verluste von Warmwasserspeicher, Verteil- und Zirkulationsleitungen sowie den verbrauchsunabhängigen Teil der Wärmerzeugung abdecken. HierfĂźr ist in Neubauten ein Anteil von 30 % der Grundkosten ausreichend. Die Ergebnisse der Verbrauchsanalyse des Solarhauses GundelďŹ ngen (ein 2,5-l-Haus) durch das Fraunhofer Institut fĂźr Solare Energiesysteme (ISE) [7] ergaben nach vollständigem Bezug der 12 Wohnungen diesen Anteil als Verlust der Zirkulationsleitungen. Da zur Vermeidung des Legionellenwachstums die Warmwassertemperaturen mittlerweile hĂśher sind, wird dieser Anteil in jedem Fall erreicht. Dieser SchlĂźssel ist im Altbau ebenfalls Ăźblich, obwohl hier oft die Gegebenheiten der Anlage mit hĂśheren Wärmemengen fĂźr die Zirkulationsbeheizung einen hĂś-

heren Grundkostenanteil von 50 % sinnvoller machen. Dies wäre nach zuvor genannten Gesichtspunkten im Einzelfall bei einer neuen Festsetzung dieses SchlĂźssels zu prĂźfen. Die Ermittlung des Kostenanteils fĂźr Warmwasser bei Wärmelieferung erfolgt gemäĂ&#x; §â€Š9 (1) HKVO [3] nach den Anteilen am Wärmeverbrauch – eine unproblematische Dreisatz-Rechnung. Bei Anlagen mit Heizkesseln ist der Anteil fĂźr die Warmwassererwärmung am Brennsto verbrauch zu ermitteln. FĂźr die Umrechnung der gemessenen Wärmemenge fĂźr Warmwasser bei Heizkesselanlagen in einen Brennstoanteil gibt dann §â€Š9 (3) HKVO [3] eine Umrechnung mit einer fehlerhaften Formel an, die eine verlustfreie Umwandlung von Brennsto in Wärme voraussetzt. Ein Grundgesetz der Physik besagt, dass eine verlustfreie Umwandlung von einer in eine andere Energieform nicht

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HEIZUNG Heizkostenverordnung

möglich ist – trotzdem muss nach der Verordnung gerechnet werden. Der tatsächliche Jahresnutzungsgrad für die Wärmerzeugung (␮WE) liegt für Öl- und Gasanlagen im Bereich von ␮WE = 0,95 ÷ 0,75 [8]. Durch die Abgas-, Kessel- und Bereitschaftsverluste verringert sich die nutzbare Gesamtwärmemenge um 5 bis 25 % gegenüber der theoretischen Höhe anhand des Brennwerts. In seinem Gutachten [2] zur Überarbeitung der technischen Regeln zur Novelle der Heizkostenverordnung in 2008 hat Prof. Oschatz ebenfalls Jahresnutzungsgrade angegeben, die sich nur geringfügig von den Werten in der Verordnung 1989 unterscheiden. Daher erfolgt die Abrechnung bei Kesselanlagen bei der Installation von nur einem Wärmezähler für die Warmwassererwärmung sachlich falsch – in der Regel wird der Anteil für Warmwasser um 20 bis 30 % zu gering ermittelt werden. Vermieden werden kann dies nur bei Messung auch des Raumwärmeanteils mit einem Wärmezähler und der Berechnung des Kostenanteils für Warmwasser wie bei

Bild 6: Ultraschall-Wärmezähler für Warmwasser mit direkt tauchendem Fühlereinbau und waagerecht eingebauter Rückschlagklappe.

der Wärmelieferung nach den Anteilen am gemessenen Wärmeverbrauch. Ein weiterer Vorteil der Messung der Raumwärme, der den monatlichen Maximalwert der Heizleistung abspeichert, ist die Ermittlung der tatsächlich erforderlichen Kesselleistung für den Austausch und vorher zur Brennereinstellung. Diese ist in der Regel 30 bis 50 % kleiner als die nach gültiger EN oder alter DIN berechnete Heizleistung [11], und mit ihrer messtechnisch belegten Kenntnis kann die Kesselleistung dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

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In der Anlage im Bild 3 wurde die Kesselleistung bei Austausch der Heizkessel aufgrund der Maximalwertmessung um 50 % verkleinert und die Heizkurve abgesenkt. Nach dem ersten Winter konnte eine Reduzierung des Gasverbrauchs gegenüber einer in der Größe und Bauausführung baugleichen benachbarten Wohnanlage um 26 % festgestellt werden. Damit wurde die Erreichung des wichtigsten Ziels der Heizkostenverordnung – die Einsparung von Primärenergie – mithilfe der Mehraufwendung durch den zweiten Wärmezähler für die Raumheizung wesentlich unterstützt.

nung einen 20 bis 30 % zu geringen Anteil für die Warmwasserbereitung ergibt. Die juristisch vorgegebene falsche Berechnung bei nur einem Wärmezähler ist in der Auswirkung gegenläufig und die beiden Fehler können sich faktisch aufheben. Bei dem in Kleinanlagen oft noch fehlenden Einbau des Wärmezählers für Warmwasser sind noch gerichtliche Entscheidungen offen, wie die Wirtschaftlichkeit der Einbaukosten aufgrund von fiktiven Einsparungen beurteilt und ob daraus tatsächlich ein Kürzungsrecht für Mieter abgeleitet wird. ■

Zusammenfassung Für den Ersteinbau des Wärmezählers für Warmwasser ist die Größenbestimmung nach der Anzahl der Wohnungen gemäß Tabelle 1 der technisch sinnvolle Weg. Für die Ausführung sollte ein Ultraschall– Wärmezähler mit direkt tauchenden Temperaturfühlern Typ DS (Bild 1) für den Ersteinbau gewählt werden. Kugelhähne mit Fühleranschluss M10 für Direkteinbau gibt es im Handel bis DN 50. Von der bisherigen Kostenhöhe abweichende Ergebnisse sind dann messtechnisch abgesichert und es ist keine aufwendige Untersuchung der Messqualität erforderlich. Von einer Verwendung der VDI 2077 Blatt 3.2 bei der Größenermittlung und der Wahl der Messanordnungen muss abgeraten werden, da in der Richtlinie veraltete zu hohe Werte angegeben werden und Messanordnungen enthalten sind, die nach der gültigen Heizkostenverordnung nicht zulässig sind. Bei großen Kesselanlagen mit Leistungen über 100 kW sollte zur Vermeidung von wesentlich zu gering ermittelten Anteilen für die Warmwasserbereitung ein zweiter Wärmezähler eingebaut werden, der den weiteren Wärmeverbrauch für die Raumheizung ermittelt. Mit diesem zweiten Wärmezähler kann auch bei einem gewünschten Wechsel zur Wärmelieferung (Contracting) die erforderliche Berechnung der Einsparung gemäß der Mietrechtsreform 2013 einfacher erfolgen sowie der tatsächliche maximale Leistungsbedarf der Wohnanlage ermittelt werden. Geringe positive Messfehler durch undichte Rückschlagklappen in Kesselanlagen mit nur einem Wärmezähler für die Warmwasserbereitung mit Pumpenschaltungen bedingen keinen wesentlichen Abrechnungsfehler, da die Umrechnung nach der fehlerhaften Heizkostenverord-

Literatur: [1] Kreuzberg/Wien: Handbuch der Heizkostenabrechnung, 8. Auflage 2013 [2] Oschatz, B: Überarbeitung der technischen Regeln zur Novelle der Heizkostenverordnung, 2008 [3] HKVO – Verordnung über die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten, 5. Oktober 2009 [4] VDI 2077 Blatt 3.2, Wärme- und Wasserversorgungsanlagen / Kostenaufteilung in verbundenen Anlagen, Juni 2013 [5] Kremer, R.: Sind Trinkwassererwärmer und Rohrleitungen für Wohnungen, Hotels und Krankenhäuser total überdimensioniert? Heizungsjournal 1-2/2006 und 3/2006 [6] Schmidt-Futterer: Mietrecht 11. Auflage 2013 / Prof. Dr. Siegbert Lammel Randnummer 23 [7] Wien, J. / Schall, F.: Verbrauchserfassung im Niedrigenergiehaus, Heizungsjournal 3/2005 [8] Bauer, M.: Methode zur Berechnung und Bewertung des Energieaufwandes für die Nutzenübergabe bei Warmwasserheizanlagen. Dissertation 1999, Universität Stuttgart [9] Technische Richtlinie K9 „Inbetriebnahme von Wärmezählern“ der PTB, Dezember 2014 (Kostenfreier Download über: www.ptb.de > Publikationen des gesetzlichen Messwesens > technische Richtlinien) [11] Wien, J.: Bestimmung der erforderlichen maximalen Wärmeleistung, Heizungsjournal 1-2/2003 [12] BGH-Urteil 21.04.2010, AZ: VIII ZR 97 / 09 Autor: Dipl.-Ing. Joachim Wien, Sachverständiger für Heizkostenabrechnung, Mitarbeit im Arbeitsausschuss Wärmezähler der PTB und im technischen Beirat im Verband für Wärmelieferung, in der Normung von Wärmezählern, Heizkostenverteilern und Wasserzählern, Herausgeber des Kreuzberg/Wien: „Handbuch der Heizkostenabrechnung“, Leitung von Fortbildungsseminaren und seit 1996 für die Minol/Zenner-Gruppe tätig. Bilder: Dipl.-Ing. Joachim Wien

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LÜF TUNG/KLIMA Schallschutz

Lüftungsgeräusche minimieren Fraunhofer LBF entwickelt aktives Schallschutzmodul für RLT-Systeme In modernen Wohn- und Bürogebäuden gibt es immer mehr Zwangslüftungen oder Klimasysteme. Das gewährleistet den notwendigen Luftwechsel, bringt aber mitunter störende Lüftungsgeräusche und ungewollte Schallübertragungen aus Nachbarräumen oder Fluren mit sich. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) hat für diesen Anwendungsfall kompakte aktive Schallschutzmodule entwickelt. Basierend auf dem Prinzip des aktiven Gegenschalls können die Module störende Lüftungsgeräusche und Schalltransmissionen reduzieren. Um die Übertragung von Schall in Lüftungssystemen zu reduzieren, kommen zurzeit überwiegend passive Schalldämpfer mit porösem Absorptionsmaterial oder Helmholtz-Resonatoren zum Einsatz. Allerdings sind passive Lösungen bei tiefen Audiofrequenzen oft nicht das Mittel der Wahl, da unverhältnismäßig große Schalldämpfer benötigt werden. Zur Kontrolle tief frequenter Schallübertragung bieten sich daher aktive Schallschutzsysteme (ANC-Systeme) an, die Lärm durch aktiven Gegenschall entgegenwirken. Wegen ihrer relativ hohen Komplexität beschränkt sich der Einsatz aktiver ANC-Systeme bisher auf wenige industrielle Spezialeinsatzgebiete. Optimierung der Regelalgorithmen Die Entwicklung modularer Systemlösungen, die bei Kosten, Bauraumbedarf und Handhabung den praktischen Anforderungen gerecht werden, wäre ein wichtiger Schritt hin zu einer breiten kommerziellen Anwendung von ANC-Systemen für Lüftungsanlagen. Ziel des am Fraunhofer LBF laufenden Forschungsprojektes ist daher die Entwicklung eines kompakten aktiven Schallschutzmoduls auf der Basis eines einkanaligen adaptiven Feed-Forward-Reglers. Zunächst installierten die Wissenschaftler ein Lüftungssystem mit einem ANC-Demonstrator an einem Bürocontainer. Anschließend konnten sie an diesem Demonstrator die Regelgüte verschiedener Systemkonfigurationen experimentell erproben. Neben der Optimierung der Regelalgorithmen gehören hierzu beispielsweise auch die absolute und relative geometrische Anordnung der Referenz- und Fehlersensoren und Kontrolllautsprecher innerhalb des Lüftungssystems. Da ANCSysteme vor allem bei tiefen Audiofrequenzen effektiv sind, wird ebenfalls untersucht, wie sich ANC-Systeme mit probaten passiven akustischen Maßnahmen

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Aktives Schallschutzmodul für einen Lüftungskanal.

Bild: Fraunhofer LBF/Raapke

Gemittelter Schalldruckpegel im Innern des Bürocontainers für ANC-AUS (schwarz) und ANC-AN (rot). Bild: Fraunhofer LBF

verbinden lassen, um eine optimierte breitbandige Regel-Performance zu erzielen. Die LBF-Wissenschaftler implementierten eine robuste Regelung. Damit ließen sich sowohl bei einer synthetischen Lautsprecheranregung als auch beim Betrieb eines Lüfters deutlich reduzierte Schallpegel im Innern des Bürocontainers erzielen. Im nächsten Schritt wollen die Forscher die hochwertige Labor-Sensorik des ANC-Systems durch geeignete praxisnahe Low-Cost Sensorik ersetzen.

Privatsphäre besser schützen In Zukunft sind Studien zur Integration von akustischen Maskierungssystemen zum Schutz der Privatsphäre und Vertraulichkeit angedacht. Darüber hinaus will das Fraunhofer LBF die Skalierbarkeit des ANCKonzepts untersuchen, um auch Lösungsansätze für großformatige industrielle und kleinformatige Lüftungssysteme im Automotive-Bereich anbieten zu können. ■ www.lbf.fraunhofer.de

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Bild: iStock.com/aooss5

Multisensorik vereinfacht Planung und Installation Präsenzgesteuerte Automation sorgt für gute Raumklimatisierung und hohe Energieeffizienz der KNX-Anlage Die Möglichkeiten zur automatisierten Steuerung der Gebäudetechnik haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Dies gilt insbesondere für digitale Lösungen wie den KNX-Standard. Ein wichtiges Plus solcher Systeme: die präzise und vielseitige Parametrisierung, die sich von der Beleuchtung bis zur Optimierung des Klimas in einem bedarfsgerechten Betrieb niederschlägt. Sorgt darüber hinaus ein multisensorischer Präsenzmelder als zentraler „Taktgeber“ für einen energieeffizienten Betrieb, kann dies Planung und Installation erheblich vereinfachen. Wer sich in modernen Nichtwohngebäuden durch Flure und Räume bewegt, braucht nur einen kurzen Blick nach oben zu werfen. Neben Leuchten, Rauchwarnmeldern und Lüftungsauslässen befinden sich dort die meist rundlichen Gehäuse, mal etwas größer, mal klein und kaum noch sichtbar. Präsenzmelder gehören für viele Betreiber von Nichtwohngebäuden längst zur Standard-Ausstattung. Sie erhöhen den Komfort, senken jedoch vor allem den Energieverbrauch – ein Erfordernis, das für deutsche Unternehmen auch vor dem Hintergrund der aktuellen normativen Vorgaben zunehmend an Bedeutung gewinnt. KNX-Standard im Aufwärtstrend Präsenzmelder gibt es mittlerweile für alle Formen von Installationssystemen. Dabei kommt zunehmend der KNX-Standard zum Einsatz. „Die Installation und die In-

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betriebnahme einer KNX-basierten Vernetzung verlangen zwar ein gewisses Maß an Know-how, die Vorteile für den Endkunden jedoch überwiegen. Denn eine digitale Lösung erhöht nicht nur die Anzahl der steuerbaren Parameter. Diese lassen sich auch so präzise einstellen, dass ein bedarfsgerechter und energieeffizienter Betrieb der Endgeräte wirklich gewährleistet ist. Je mehr Gewerke so gesteuert werden, desto spürbarer wird das für den Nutzer“, erklärt Thorsten Pieper, Produkt-Manager des Herstellers Esylux. Möchte man mit einer KNX-Automation das Klima eines Gebäudes energieeffizient optimieren, bedarf es jedoch mehr als nur eines Präsenzmelders. Hinzu kommen müssen Sensoren, die in der Lage sind, all jene Umgebungsfaktoren wahrzunehmen und in digitalen Telegrammen abzubilden, die das Raumklima direkt beeinflussen und sich nicht zuletzt auf die Lebensqua-

lität im Innenbereich auswirken, wie z. B. Luftfeuchte oder Raumtemperatur. Und solche Sensoren gibt es im KNX-Bereich auch längst in beachtlicher Zahl. Unschöner Begleitumstand für Planung und Installation: Je höher der Optimierungs-Anspruch, desto mehr Einzelsensoren müssen zum Einsatz kommen. Zentrale Multisensorik: Vereinfachung von Planung und Installation Eine Alternative: die Multisensorik, bei der mehrere Sensoren in einem Gehäuse zusammengefasst sind. Doch das Ende der Fahnenstange ist damit auch noch nicht erreicht, wie Pieper erklärt: „Wir sind z. B. mit der Multisensorik unseres Präsenzmelders ,PD-ATMO 360i/8 O KNX’ noch einen Schritt weiter gegangen.“ Bei diesem Gerät handelt es sich zwar um einen Präsenzmelder, allerdings

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greift dieser Begriff um einiges zu kurz, wie der Produkt-Manager meint und erläutert: „Die Infrarotsensorik zur Präsenzerfassung bildet lediglich die funktionale Grundlage. Denn die Multisensorik des Geräts beginnt hier erst. Neben der Lichtmessung zur Konstantlichtregelung der Beleuchtung und einem integrierten Akustik-Sensor zur Unterstützung der Präsenzerfassung in verwinkelten Bereichen widmet sich der Melder vor allem einer umfassenden Optimierung des Raumklimas.“ In der Lösung hat der Hersteller hierfür mehrere Einzelsensoren integriert, mit deren Hilfe sich Temperatur-, Luftfeuchte- und Luftgüte erfassen lassen. „Ein zentraler Vorteil des Melders liegt darin, dass er eine derart umfangreiche Anzahl an Sensoren innerhalb nur eines Gehäuses vereint“, so Pieper. Auf diese Weise mache er den Einsatz mehrerer Einzelgeräte überflüssig und erleichtere sowohl Planung als auch Installation in erheblichem Maße.

Typischer Messkurvenverlauf von CO2 und VOCs bei menschlicher Präsenz.

Einsparpotenzial durch bedarfsgerechte Lüftung.

Erfassung von VOCs als Spezial-Sensorik Eine weitere Besonderheit des Melders ist die Art der Luftgüte-Messung. Denn hier hat sich der Hersteller einem Einflussfaktor zugewandt, der manchem weniger vertraut sein dürfte. „Der wichtigste Grund, Räume, in denen viele Menschen verkehren, regelmäßig zu lüften, ist keineswegs der CO2-Gehalt der Luft“, erklärt Pieper, „es ist der VOC-Anteil.“ VOC, das steht für Volatile Organic Compounds und wird gemeinhin übersetzt als „flüchtige organische Verbindungen“. Dies wiederum sind anthropogene Ausdünstungen ,z. B. aus Kunst- und Baustoffen, Möbeln, Teppichen oder Reinigungsmitteln, genauso wie biogene Ausdünstungen durch Menschen oder Lebensmittel. Eine Alltagserscheinung also, insbesondere in geschlossenen Räumen. Das Problem: Treten diese Mischgase in zu hoher Konzentration auf, haben sie meist einen negativen Effekt auf die Gemütslage von Menschen, verursachen Augenreizungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder sogar Schwindelanfälle und schmälern u. a. die Leistungsfähigkeit arbeitender Personen. Pieper: „Der ‚PD-ATMO‘ sorgt durch seine VOC-Sensorik zudem für einen klassischen Mitnahmeeffekt. Denn in allen Räumen, in denen sich Menschen befinden, steigt automatisch der Anteil sowohl von VOCs als auch von CO2 – begleitet von einem sehr ähnlichen Verlauf der Messkurven. Wird nun ein bestimmter VOC-Wert

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überschritten, aktiviert der PD-ATMO die Lüftung, die dann nicht nur die VOCs, sondern auch das CO2 beseitigt.“ Temperatur- und LuftfeuchteSensorik zur Klima-Optimierung „Wie es sich für einen KNX-fähigen Präsenzmelder gehört, steht eine umfangreiche Parametrierungs-Vielfalt zur Auswahl. Allein für die Luftgüte lassen sich zahlreiche Werte genau bestimmen, von einer Steuerung der Lüftungsanlage mithilfe präziser Grenzwerte bis hin zu einer linearen Regelung“, erklärt Pieper die weiteren Funktionen. Zusätzlich ist der Melder z. B. in der

Lage, den Luftgüte-Wert eines externen Sensors zu verarbeiten und mit der eigenen Messung zu verrechnen, bevor er einen endgültigen Wert an den verbundenen Aktor weiterleitet. Ähnlich flexibel und umfangreich ist auch die Steuerung der anderen Klimafaktoren Luftfeuchte und Temperatur. Insgesamt, so Thorsten Pieper, ermögliche die KNX-Funktionalität des „PD-ATMO“ deshalb nicht nur eine sehr individuelle Automation, sie sorge auch dafür, dass das übliche Mehr an Energieeffizienz, das ein Präsenzmelder typischerweise schafft, nochmals erhöht werde. „Normalerweise liegt der grundlegende Vorteil


KLIMA Präsenzmelder

eines Präsenzmelders darin, dass die Endgeräte Energie überhaupt nur dann nutzen, wenn Menschen zugegen sind“, erklärt er. „Durch die präzise Steuerung über KNX in Verbindung mit der passenden Sensorik lässt sich nun auch die Intensität des Energieverbrauchs während menschlicher Präsenz gewerkeübergreifend optimieren.“ Planungsbeispiel Typisches Einsatzgebiet für einen Präsenzmelder mit einer Sensorik für die Klima-Optimierung sind Konferenzräume. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um einen Raum mit einer Grundfläche von 4,30 x 5,00 m bei einer Deckenhöhe von 2,75 m. An einer der beiden Längsseiten befindet sich die Fensterfront, auf der gegenüberliegenden Seite die Eingangstür. Letztere liegt einen halben Meter von der unteren Querseite des Raumendes entfernt. In der Mitte des Raums befindet sich ein länglicher Tisch von 2,80 x 1,20 m, um den insgesamt acht Stühle platziert sind. Darüber, an der Decke, sind zwei Leuchtenreihen installiert.

Aufteilung des Erfassungsbereichs von insgesamt 8 m.

● Platzierung des Präsenzmelders Für den Beispielraum eignet sich ein Decken-Präsenzmelder mit Passiv-Infrarottechnik, einem Erfassungsbereich von

Die optimale Platzierung läge in diesem Fall genau über der Tischmitte. Entscheidend für die richtige Platzierung von Präsenzmeldern ist weniger die exakte Größe der Räume als vielmehr, wie und wo diese genutzt werden. Am wichtigsten ist der Arbeitsbereich, innerhalb dessen sich die Hauptnutzung des Raumes abspielt und in dem es deshalb nicht nur auf die zuverlässige Detektion der Präsenz ankommt, sondern auch auf eine Lichtmessung, die eine normengerechte Beleuchtung der Sehaufgabe sicherstellt. Der

Beispiel des Präsenzmelders „PD-ATMO 360i/ 8 O KNX“.

Platzierung eines Präsenzmelders am Beispiel eines Konferenzraums.

360 Grad und einer Reichweite von 8 m. Sollen die beiden Leuchtenreihen für eine optimale Energieeffizienz in ihrer Helligkeit unabhängig voneinander dem einfallenden Tageslicht angepasst werden, muss der Melder außerdem über zwei Lichtkanäle verfügen.

Arbeitsbereich sollte bei einem Präsenzmelder mit den oben beschriebenen Merkmalen innerhalb eines Durchmessers von etwa 4 m liegen. Im Beispielfall ist dies gegeben: Wie auch die Grafik verdeutlicht, wird der Sitzbereich aus Tisch und darum befindlichen Stühlen bei einer Platzierung

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des Melders auf Höhe der Tischmitte deshalb zuverlässig erfasst. Allerdings soll ein Präsenzmelder Bewegung auch dann schon wahrnehmen, wenn jemand den Raum betritt, um z. B. das Licht bei Bedarf sofort einschalten zu können. Dabei ist Folgendes zu beachten: Bis zu einer Reichweite von 6 m im Durchmesser ist ein Melder des oben genannten Typs problemlos in der Lage, Bewegungen zu erfassen, die frontal auf ihn zu laufen. Im weiter entfernten Gehbereich aber – zwischen 6 und etwa 8 m im Durchmesser – ist eine zuverlässige Detektion nur dann gewährleistet, wenn die Bewegung tendenziell quer zum Melder verläuft. Dies liegt daran, dass bei der Passiv-InfrarotSensorik der ausschlaggebende Abstand zwischen aktiven und passiven Zonen mit zunehmender Entfernung vom Melder immer größer wird. Im Beispielfall ergibt sich hieraus kein Problem. Dies liegt zum einen an der überschaubaren Größe des Raumes und der daraus resultierenden Entfernung zwischen Melder und Eingangsbereich, zum anderen an der Positionierung der Tür nahe der Raumecke. Denn genau dies führt schon jetzt dazu, dass ein Mensch beim Betreten des Raums die aktiven und passiven Erfassungszonen des Melders tendenziell durchquert. Läge dagegen die Tür auf mittiger Höhe bei gleichzeitig größerer Entfernung zum Melder, könnte es erforderlich sein, den Melder entweder zur Tür hin oder seitlich zu versetzen oder auf einen Melder mit größerem Erfassungsbereich zurückzugreifen. ■ Bilder, sofern nicht anders angegeben: Esylux Deutschland GmbH

www.esylux.de

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BRANDSCHUT Z Abstandsregelung

Unproblematisch, schnell und einfach abschotten So gestalten Planer und Installateure Abstände bei Rohr- und Kabeldurchführungen sicher Haustechnische Installationen werden in der Regel auch durch brandabschnittsbildende Bauteile geführt. Die hierfür erforderlichen Durchdringungen sind brandschutztechnisch abzuschotten. Steigende Anforderungen an die technische Gebäudeausstattung (TGA) im Bereich Brandschutz erfordern dabei in Neubau und Sanierung höchste Aufmerksamkeit. Von der Planungs- über die Ausführungsphase bis hin zur Abnahme müssen unterschiedliche Gewerke wie Sanitär, Heizung, Klima, Lüftung oder Elektro „in Einklang“ gebracht werden. Der folgende Beitrag versucht, allen am Bau Beteiligten leicht nachvollziehbare Hinweise zu den einzuhaltenden Abständen beim Einbau von Rohr- und Kabelabschottungen im Bereich TGA zu geben.

Die verschiedenen Gewerke benötigen unterschiedliche Abschottungsmaßnahmen, mit dem größten Augenmerk auf die Abstimmung im Bereich der entstehenden Schnittstellen. Im Idealfall setzen sich Bauleiter, Fachbauleiter und Installateure schon in der Planungsphase gemeinsam an einen Tisch, um die fachgerechte Ausführung der Abschottungen zu besprechen (siehe Infokasten „Bauleiter § 56 Musterbauordnung (MBO)“). Hier sollte vor allem der Einbau der festgelegten Rohre und Kabel nach Verwendbarkeitsnachweisen im Vordergrund stehen. Schnell wird erkannt, dass in den meisten Fällen nicht die Schottung, sondern mangelnder Platz in Durchführungen das größte Problem ist. Um Lösungen zu finden hilft es, gemeinsam zu klären: t Welche Produkte (Material, Güte, Dimensionen, etc.) werden verwendet? t Liegen gültige Verwendbarkeitsnachweise vor? Als Verwendbarkeitsnachweise nennen die Bauordnungen der Länder für nicht geregelte Bauprodukte: die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ), das allgemei-

ne bauaufsichtliche Prüfzeugnis (abP) oder die Zustimmung im Einzelfall (ZiE). t Welche Möglichkeiten der „Abstandsminimierung“ gibt es oder müssen angewandt werden?

t brennbare Rohre ≤ 32 mm Durchmesser: Abstand 5 x Außendurchmesser (max. 160 mm). t Kabel ohne Durchmesserbegrenzung: Abstand 1 x Außendurchmesser. Maßgeblich ist immer der größte Wert.

Erste Alternative: DiBT-Vorgaben Das DiBT (Newsletter 5/2013) regelt klar Abstände zwischen Rohr- und Kabelabschottungen, wie auf den Bildern 1 bis 3 dargestellt ist. Die im Einzelfall einzuhaltenden Abstände zu benachbarten Öffnungen oder Einbauten inkl. Abschottungen sind in den Zulassungsbescheiden im Abschnitt 3.1 „Bauteile“ meist in Tabellenform festgelegt.

● Beispiel Ein SML-Entwässerungsrohr DN 100 mit 110 mm Außendurchmesser und ein Mehrschichtverbundrohr mit 32 mm Außendurchmesser. Frage: Welcher Abstand ist einzuhalten: 110, 32 oder 160 mm? Lösung: 160 mm, da 5 x der Außendurchmesser des brennbaren Rohres größer ist als 1 x der Außendurchmesser des nicht brennbaren Rohres.

Zweite Alternative: MLAR/LAR-Erleichterungen Neben den DiBT-Vorschriften bestehen die Abstandmöglichkeiten nach der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR/ LAR) 4.3 „Erleichterungen für einzelne Leitungen“. Sie lauten für t nicht brennbare Rohre ≤ 160 mm Durchmesser: Abstand 1 x Außendurchmesser (max. 160 mm).

Der Weg zum richtigen Abstand Zu Beginn legen die beteiligten Unternehmen die entsprechenden Werkstoffe der einzelnen Gewerke fest. Jetzt kann die „heiße Phase“ der Planung beginnen. Die Verwendbarkeitsnachweise der genutzten Produkte zu kennen, ist gerade in dieser Situation unumgänglich und sollte mehr als nur die Überschrift und das Gültigkeitsdatum umfassen. Das betont auch die Musterbauordnung (siehe Infokasten „Unternehmer § 55 Musterbauordnung (MBO)“). Die Verwendbarkeitsnachweise bieten deutlich mehr Informationen, in ihnen sind auch die Einbauvorschriften und Abstände zu finden. Ist es aus Platzgründen nicht möglich, die geforderten Abstände einzuhalten, muss vor einem Einbau unbedingt die Abweichung mit dem Inhaber des Verwendbarkeitsnachweises geklärt werden. Nur er kann beurteilen, ob es sich hier um eine nicht wesentliche oder eine wesentliche Abweichung vom Verwendbarkeits-

INFOKASTEN: „BAULEITER § 56 MUSTERBAUORDNUNG (MBO)“ (1) Der Bauleiter hat darüber zu wachen, dass die Baumaßnahme entsprechend den öffentlich-rechtlichen Anforderungen durchgeführt wird und die dafür erforderlichen Weisungen zu erteilen. Er hat im Rahmen dieser Aufgabe auf den sicheren bautechnischen Betrieb der Baustelle, insbesondere auf das gefahrlose Ineinandergreifen der Arbeiten der Unternehmer, zu achten. Die Verantwortlichkeit der Unternehmer bleibt unberührt. (2) Der Bauleiter muss über die für seine Aufgabe erforderliche Sachkunde und Erfahrung verfügen. Verfügt er auf einzelnen Teilgebieten nicht über die erforderliche Sachkunde, so sind geeignete Fachbauleiter heranzuziehen. Diese treten insoweit an die Stelle des Bauleiters. Der Bauleiter hat die Tätigkeit der Fachbauleiter und seine Tätigkeit aufeinander abzustimmen.

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BRANDSCHUTZ Abstandsregelung

Bild 1: Abstand zwischen Öffnungen, die mit speziellen brandschutztechnisch nachgewiesenen Materialien verschlossen sind/werden. Bild: DIBt-Newsletter 5/2013

Bild 2: Abstand zwischen Öffnungen, die mit Mörtel verschlossen sind/werden („Wiederherstellung“ der Wand bzw. Decke). Bild: DIBt-Newsletter 5/2013

Bild 3: Abstand bei öffnungsüberdeckenden Abschottungen/Einbauten.

nachweis handelt. Eine nicht wesentliche Abweichung sollte vor einem Einbau mit dem abnehmenden Bauleiter (Fachbauleiter) besprochen werden. So können vorausschauend eventuelle Schwierigkeiten bei der Abnahme vermieden werden. Eine

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wesentliche Abweichung hat zur Folge, dass eine Zulassung im Einzelfall bei der obersten Baubehörde beantragt werden muss. Mittlerweile sind Produkte verfügbar, deren Verwendbarkeitsnachweise

Bild: DIBt-Newsletter 5/2013

Abstände von 0 mm zwischen einzelnen Abschottungen sowie zwischen Abschottung und Bauteillaibung („Nullabstand“) aufweisen. Wie mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) Z-19.172131.

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BRANDSCHUT Z Abstandsregelung

NACHGEFRAGT IKZ-FACHPLANER: Das Thema Brandschutz, besonders die Abstandsregelung, scheint immer wieder für Probleme im Planer-Alltag zu sorgen. Falsch eingesetzte Produkte oder zu geringe Platzverhältnisse sind häufig Gründe für Nachbesserungen. Was macht den Bereich so schwierig? Sind die Regelungen zu schwierig umzusetzen? Karl-Heinz Ullrich: Ein Hauptproblem liegt wohl in dem zur Verfügung stehenden Installationsraum. Platz ist ein Kostenfaktor. Je weniger Raum eine Installation einnimmt, desto günstiger. Die Folge: Zu eng bemessene Öffnungen. Es wird schlicht und ergreifend in den meisten Fällen der benötigte Platz für die entsprechenden Installationen in Bezug auf Brandschutz und Energieeinsparverordnung (EnEV) unterschätzt. Ein anderes Thema sind die Produkte selbst. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl zugelassener Systeme am Markt, die alle nur unter gewissen Bedingungen einwandfrei funktionieren. Das muss berücksichtigt und umgesetzt werden. IKZ-FACHPLANER: Es scheint, als wären die Anforderungen an Planung und Installation in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Karl-Heinz Ullrich: Das ist richtig. Die Produkte werden in der Anwendung wie auch im Einbau immer komplexer. In der Forschung und Entwicklung entstehen immer neue Baustoffe und technische Raffinessen. Hier sind dann teilweise sehr umfassende Brandprüfungen erforderlich. Alle Produkte in ihren Einzelheiten zu studieren bedarf eines großen Zeitaufwandes. Zudem sollte das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten wenn möglich bereits vor der Installation abgestimmt werden. Demzufolge steht eine sorgfältige Planung der Durchbrüche bzw. Öffnungen im Vordergrund. Ebenso ist eine Koordination der einzelnen Gewerke unumgänglich. Unterstützung erhalten Planer und Installateure dabei von den Herstellern, denn mit den gestiegenen Anforderungen an den Brandschutz wird die Beratung vor Ort immer wichtiger. IKZ-FACHPLANER: Was sind die häufigsten Probleme, mit denen Planer konfrontiert werden? Karl-Heinz Ullrich: Die ersten Fragen, denen Planer gegenüberstehen und die Probleme aufwerfen könnten, lauten: Welches Produkt wurde ausgewählt? Liegen die Verwendbarkeitsnachweise vor? Welche Verwendbarkeitsnachweise liegen vor – allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP), allgemein bauaufsichtliche Zulassung (abZ) oder European Technical Approval/Assessment

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„Die Anforderungen an Planer und Installateure sind im Bereich Brandschutz in den letzten Jahren deutlich gestiegen.“

(ETA)? Sind Abweichungen vorhanden? Wenn ja, wurde die Abweichung mit dem Hersteller besprochen? Vor der Abnahme wird dann kontrolliert, ob alle erforderlichen Dokumente vorhanden sind. Wurden alle Abschottungen dokumentiert? Hat der ausführende Unternehmer die nötige Sachkunde? Wurde er vom Zulassungsinhaber – das ist Pflicht bei Kombiabschottungen – geschult? Und es gilt zu überprüfen: Wurden die vom Hersteller der Rohre bzw. der Befestigung vorgegebenen Abstände eingehalten? Wurden die Abstände zwischen Installationen und einer „F30-Unterdecke“ eingehalten? Häufig entstehen Schwierigkeiten durch die falsche Verwendung von Dämmungen und/ oder Baustoffen und falschem Einsatz der Abschottungsmaßnahmen. Zum Beispiel, wenn eine Brandschutzmanschette für ein SML-Rohr statt für ein brennbares Entwässerungsrohr eingesetzt wurde. Nicht übersehen werden sollte auch, ob alle Abschottungen ordnungsgemäß gekennzeichnet sind. IKZ-FACHPLANER: Zusammengefasst: Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für den TGA-Fachplaner. Karl-Heinz Ullrich: Richtig, daher ist es auch so wichtig, die Installationen möglichst einfach zu halten und idealerweise keine Abweichungen von den Verwendbarkeitsnachweisen der einzelnen Produkte einzuplanen. So kann die Thematik teilweise entzerrt werden. Allerdings muss kontrolliert werden, ob die Angaben im Plan auch mit der Realität auf der Baustelle übereinstimmen. Ist der Einbau der gewählten Abschottungsmaßnahme zulassungskonform, stellt sich die

Frage, ob sie überhaupt praktisch möglich, also „einbaubar“, ist. Oft tauchen in der Praxis nicht vorhersehbare Probleme auf, die zulassungskonform zu lösen sind. Dann muss häufig mit dem Hersteller der Brandschutzmaßnahme ein kurzfristiger Termin vor Ort realisiert werden. Weiterhin gilt es für Planer und Installateure, die Befestigung nicht zu vernachlässigen. Auch hier gibt es eine Reihen von Fragen, die Planer und/oder Installateur klären müssen: Wurden entsprechend der Vorgaben geprüfte Schienen, Rohrschellen und Dübel verwendet? Liegen die Verwendbarkeitsnachweise vor? Sind die vorgegebenen Abstände zwischen Installationen und Unterdecke in F…-Qualität möglich, also auch wirklich realisierbar? Ist ein hohlraumfreier Verschluss der Durchdringungen gewährleistet? Wer führt den Verschluss der Öffnungen durch? Ist der Baufortschritt durch mangelnde Koordination gefährdet? Müssen Bedenken angemeldet werden? Sie sehen: Die Anforderungen an Planer und Installateure sind in diesem Bereich in den letzten Jahren also deutlich gestiegen. IKZ-FACHPLANER: Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen nationalen und europäischen Normen? Karl-Heinz Ullrich: In Deutschland wird nach DIN 4102, europäisch nach EN 13501 geprüft. Ziel des in Deutschland im Jahr 2002 eingeführten europäischen Klassifizierungssystems zum Brandschutz ist es, durch einheitliche Anforderungen den freien Handel von Bauprodukten europaweit zu ermöglichen. Nach wie vor existieren in Deutschland nationale und europäische Normung nebeneinander. So ist die Klassifizierung des Brandverhaltens sowohl nach DIN 4102 als auch nach DIN EN 13501-1 möglich. Prüfungen nach DIN 4102 führen in Deutschland zum Beispiel zu allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ). Bei Kabel- und Rohrabschottungen gilt im nationalen Verfahren eine abZ und im europäischen Verfahren eine europäische technische Bewertung/Zulassung (ETA), so kann zum Beispiel für eine Kabelabschottung sowohl eine abZ als auch eine ETA als Verwendbarkeitsnachweis existieren. Doch Achtung! Zum aktuellen Zeitpunkt sind in der Musterbauordnung, dem Hauptbestandteil des Bauordnungsrechts in Deutschland, lediglich nationale Verwendbarkeitsnachweise wie abZ aufgeführt! Sie haben zudem den Vorteil, dass von ihnen im Einzelfall abgewichen werden kann. Eine Abweichung von einer ETA ist formell nicht möglich.

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BRANDSCHUTZ Abstandsregelung

Trotz allem, oder gerade deswegen, ist „der“ Nullabstand eine besondere Situation, die erhöhte Aufmerksamkeit verlangt. Sind einzelne Leitungen im Nullabstand zueinander verlegt, ist darauf zu achten, dass ein hohlraumfreier Verguss mit formbeständigen, nicht brennbaren Baustoffen gemäß DIN 4102-A, z. B. Beton oder Zementmörtel, möglich ist. Deshalb ist es einfacher, schon in der Planungsphase, darauf zu achten, dass Abstände eingehalten werden. Im Nachhinein zu berichtigen oder abzuweichen ist immer sehr viel schwieriger – wenn es überhaupt ohne Umbaumaßnahmen möglich ist (Bild 4).

INFOKASTEN „UNTERNEHMER § 55 MUSTERBAUORDNUNG (MBO)“ (1) Jeder Unternehmer ist für die mit den öffentlich-rechtlichen Anforderungen übereinstimmende Ausführung der von ihm übernommenen Arbeiten und insoweit für die ordnungsgemäße Einrichtung und den sicheren Betrieb der Baustelle verantwortlich. Er hat die erforderlichen Nachweise über die Verwendbarkeit der verwendeten Bauprodukte und Bauarten zu erbringen und auf der Baustelle bereitzuhalten. (2) Jeder Unternehmer hat auf Verlangen der Bauaufsichtsbehörde für Arbeiten, bei denen die Sicherheit der Anlage in außergewöhnlichem Maße von der besonderen Sachkenntnis und Erfahrung des Unternehmers oder von einer Ausstattung des Unternehmens mit besonderen Vorrichtungen abhängt, nachzuweisen, dass er für diese Arbeiten geeignet ist und über die erforderlichen Vorrichtungen verfügt.

dern und in Stand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.“ ■

Autor: Karl-Heinz Ullrich, Sachverständiger für gebäudetechnischen Brandschutz (Europäisches Institut für postgraduale Bildung – EIPOS)

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Es sind die Kleinigkeiten, die das „Brandschutzleben“ einfacher machen. Trotz der Möglichkeit des Nullabstandes 2 bis 3 cm Platz zwischen einzelnen Leitungen zu lassen, vereinfacht es mit Sicherheit, einen hohlraumfreien Verguss herzustellen. Nachbesserungen auf der Baustelle sind generell kostenintensiv, zeitraubend und fördern nicht die Qualität. Dabei sollte nicht vergessen werden: Über allen Gedanken um Abstände steht als oberstes Gebot die Schutzzielbetrachtung nach § 14 MBO: „Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu än-

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Auf dem biodynamischen Gemüsehof erzeugen 960 m² Solarkollektoren Wärme für die Beheizung und das Entfeuchten von neun Gewächshäusern. Bild: Winkler Solar

Solarwärme lässt Biogemüse sprießen Größte Prozesswärmeanlage in Deutschland mit 960 m² in Betrieb gegangen In der Bodensee-Region erzeugt seit Ende April eine 960 m² große solarthermische Anlage Wärme für das Beheizen und Entfeuchten von neun Gewächshäusern auf einem Demeter-Hof. Es ist die größte Prozesswärme-Anlage Deutschlands. Eine hohe Förderung im Marktanreizprogramm macht laut Betreiber solche Anlagen wirtschaftlich attraktiver denn je.

Ende April ist in Bohlingen am Bodensee eine der größten solarthermischen Anlagen Deutschlands in Betrieb gegangen. Auf dem biodynamischen Gemüsehof von Thomas Keßler erzeugen nun 960 m² Solarkollektoren Wärme für neun Gewächshäuser. Da sie jeden Tag beheizt werden müssen, kann die Solarwärme gut genutzt werden. Der Biobauer hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, auf Solarwärme umzusatteln. Den letzten Anstoß gaben die verbesserte Förderung für solare Prozesswärmeanlagen im Marktanreizprogramm (MAP) und das Zusammentreffen mit dem österreichischen Kollektorhersteller Martin Winkler. Er ist der Geschäftsführer der Winkler Solar GmbH, Hersteller von Hochleistungskollektoren für alle Einsatzbereiche und Mit-Initiator der Kampagne „Solarwärme für alle“. Das Unternehmen lieferte die 48 Kollektoren für die auf dem Boden aufgeständerte Anlage.

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Solarwärme für die Gewächshäuser In den beheizbaren Folien- und Glas-Gewächshäusern wachsen auf 2600 m² Fläche 5600 Gurkenpflanzen, auf weiteren 3600 m² 10 100 Tomatenpflanzen. Die Temperatur muss dafür konstant bei um die 17 °C liegen. Außerdem muss die Feuchtigkeit in den Abteilungen, wie Keßler sie nennt, reduziert werden, was ebenfalls mit Wärme geschieht. Für die Entfeuchtung wird die Luft mit geringen Temperaturen von ca. 40 °C aufgeheizt. So kann die warme Luft mit der Luftfeuchtigkeit über die Lüftungsklappen der Gewächshäuser entweichen, während gleichzeitig kühlere Luft in die Gewächshäuser strömt. Für diesen Prozess benötigt Keßler rund 1470 MWh Wärme im Jahr. Einige Jahre hat er noch mit einer Ölheizung geheizt, aber sie dient heute nur noch als Reserveheizung. Denn 2004 hat Keßler eine Hackschnitzelheizung mit 300 kW Leistung einbauen lassen, 2007

kam noch eine Stückholzheizung mit 350 kW Leistung dazu. Doch selbst wenn sein Brennstoff zum größten Teil aus der Region stammt und die Verbrennung CO2 neutral ist: „Ich sehe nicht ein, dass ich im Sommer Holz verbrenne, wenn die Sonne auch für Heizenergie sorgen kann“, erklärt der Biobauer. Hohe Förderung für Prozesswärmeanlagen Die Entscheidung, nun tatsächlich eine Solarwärmeanlage zu bauen, fiel, als die Förderung für Prozesswärmeanlagen im Marktanreizprogramm (MAP) stark angehoben wurde. Als Prozesswärme wird die Heizenergie bezeichnet, die zum Beund Verarbeiten in Herstell- und Verarbeitungsprozessen dient. Für diesen Anlagentyp werden 50 % der gesamten Netto-Investitionssumme erstattet, das heißt, nicht nur der kompletten Materialkosten, sondern auch der Montagekosten. Zusammen mit

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REPORTAGE Erneuerbare Energien

regionalen Förderprogrammen kann die Förderung sogar noch höher sein. Die Anlage: Auf der Wiese neben den Gewächshäusern wurden auf 2500 m² Fläche 48 Hochleistungs-Kollektoren vom Typ „VarioSol A-antireflex“ installiert. Im Mai lieferte die Solarwärmeanlage an einem sonnigen Tag etwa 3 MWh Wärme. Nach Aussagen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist es die größte Prozesswärmeanlage in Deutschland. Zu dem bestehenden Pufferspeicher mit 30 000 l Fassungsvermögen wurde ein zweiter 42 000-l-Speicher aufgestellt. Er wurde im Freien – gut isoliert und abgedeckt – platziert. Der Tagesspeicher heizt sich abends bis auf 80 °C auf und muss morgens wieder aufgefüllt werden. Der ältere Speicher wird aus den beiden Holzkesseln und je nach Bedarf zusätzlich mit Solarwärme gespeist. Der 42 000-l-Speicher nimmt nur Wärme von den Solarkollektoren auf. Beide Tanks zusammen liefern Wärme für die Beheizung und Entfeuchtung an die Gewächshäuser. Zudem beheizen sie die Sozialräume und die Wohnhäuser. Bei der Montage stellte sich der Boden als Herausforderung dar. Da er sehr weich ist, musste das Montagesystem tiefer als üblich in den Boden eingelassen werden. Anstatt etwa 1,20 m waren es 2,40 m. Die Unterkonstruktion wurde nach dem Muster von Photovoltaik-Gestellen speziell für diese Anlage gebaut. Jürgen Großmann (Firma Großmann aus Friedrichshafen), der mit der Anlagenplanung betraut war, fällt noch eine andere Besonderheit ein: die Einbindung in das bestehende Wärmenetz und die Verteilung der Wärme. Er hat den schwankenden Temperaturbedarf berücksichtigt, der auf dem Hof anfällt. Daher wurden an beiden Speichern drei Punkte bestimmt, an denen Wärme entnommen werden kann. Zum Entfeuchten der Gewächshäuser wird z. B. 40 °C warmes Wasser benötigt, das im unteren Bereich entnommen wird. 70-grädiges Wasser für die Beheizung der Gewächshäuser hingegen wird am höchsten Punkt des neuen Speichers oder aus dem bestehenden Speicher entnommen. Fast gänzlicher Verzicht auf fossile Brennstoffe Die ersten Erfahrungen mit der Anlage seien sehr gut, sagt Keßler Mitte Juni. Er will jetzt einen dritten Speicher installieren lassen, damit er noch mehr Solarwärme nutzen kann. Ohne die Förde-

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SOLARTHERMIE-KAMPAGNE „SOLARWÄRME FÜR ALLE“ „Solarwärme für alle“ ist eine Kampagne von Solar- und Heizungsfachbetrieben, Systemanbietern und Komponenten-Herstellern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Nutzung von Solarwärmeanlagen. Ziel des Netzwerks ist es, die Wärmewende voranzubringen: weg von fossilen Brennstoffen und hin zu regenerativen Anlagen. Das Netzwerk bietet qualitativ hochwertige Solarthermie-Komponenten wie Steuerungen, Kollektoren und Wärmespeicher sowie jahrzehntelange Erfahrung in der Planung und dem Bau von Solarwärmeund Holzheizungen für alle Anwendungen, so z. B. bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, im Gewerbe und in der Landwirtschaft.

rung hätte er die Anlage aber nicht bauen können, räumt er ein. Im Moment sei es noch etwas teurer, eine Megawattstunde Wärme mit einer solarthermischen Anlage zu erzeugen, als es mit einer Hackschnitzelanlage der Fall wäre. Er geht jedoch davon aus, dass er bei dem zu erwartenden Anstieg der Holzpreise in 3 bis

4 Jahren „auf einem positiven Stand“ sein wird. „Ich habe jetzt etwas Teureres getan, aber ich habe es für die Umwelt getan“, sagt er. Und eines freut ihn jeden Tag aufs Neue: „Öl brennt bei uns nur noch im Traktor.“ ■ www.solarwaerme-fuer-alle.com

Eine Besonderheit der Anlage liegt in der Wärmeverteilung.

Bild: Jürgen Großmann

Um die Module fest zu verankern, wurde das Montagesystem 2,40 m tief in den Boden eingelassen. Bild: Jürgen Großmann

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Campus Melaten mit Uniklinikum der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.

Bild: Peter Winandy/RWTH Aachen

Höhere Investition – geringere Kosten Vergleich der Lebenszykluskosten für die Luftfiltertechnik der Aachener Uniklinik ergab hohes Einsparpotenzial Getroffene Produktentscheidungen in regelmäßigen Abständen kritisch zu hinterfragen kann energetische und somit wirtschaftliche Verbesserungen für den Betrieb eines Gebäudes mit sich bringen. Denn schnell können Entwicklungen in puncto Material und Technik die gestern noch optimalen Lösungen überholen. So hat auch die Uniklinik der RWTH Aachen in 2013 die Luftfilter seiner 26 RTW-Anlagen detailliert auf den Prüfstand gestellt. Die bereits 1988 getroffene und zwischendurch immer wieder durch Vergleichstests bestätigte Entscheidung für die eingesetzten Filter von Camfil wurde durch eine Gegenüberstellung der Lebenszykluskosten mit alternativen Produktlösungen bewertet. Das Ergebnis: ein Einsparpotenzial von rund 20 % bei den Filter-, Energie-, Wartungs- und Entsorgungskosten.

Das Uniklinikum der Rheinisch-West- terdisziplinärer Vernetzung von Medizin, fälischen Technischen Hochschule Aachen Pflege, Forschung und Lehre gestaltet wer– kurz: RWTH Aachen – versteht sich als den, weil die einzelnen Bereiche in einem Zentralgebäude zusogenannter Suprasammengefasst maximalversorger Bei gleicher Filterleistung, Laufzeit und agiert auf insind. So versorgen rund 6000 Mitarbeiternationalem Niund Luftmenge konnten rund 20 % veau. Denn im Westerinnen und Mitardes Energiebedarfs und auch der ten der Kaiserstadt beiter im Rahmen Gesamtkosten eingespart werden. decken 34 Fachklianerkannter Qualiniken, 25 Institute tätsstandards rund und fünf fachüber153 000 ambulante greifende Einheiten das gesamte medizi- und 47 000 stationäre Fälle (in 1240 Betnische Spektrum ab. Der hiesige Klinikall- ten) pro Jahr. Darüber hinaus sind fünf tag kann nicht zuletzt deshalb in enger, in- Ausbildungsstätten für acht Berufe im Ge-

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sundheitswesen angesiedelt: Z. B. in den Bereichen Pflege, Logopädie, Physiotherapie oder medizinisch technische Assistenz. Um bei ökonomisch durchdachter Betriebsorganisation eine konstant hohe Behandlungs- und Forschungsqualität zu erzielen, sind in medizinischen Einrichtungen u. a. hohe Hygienestandards und damit verbunden eine hohe Raumluftqualität nötig. Auch im Uniklinikum RWTH Aachen hat die Vermeidung von sogenannten nosokomialen (aufenthalts- oder behandlungsbedingten) Infektionen oberste Priorität.

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KONFERENZ 12. November 2015 Hilton Hotel, Düsseldorf

Filterwahl Bei der Bestückung ihrer raumlufttechnischen Anlagen mit Luftfiltern entschied sich die Uniklinik RWTH Aachen 1988 im Rahmen einer Ausschreibung für „Hi-Flo M7“- und „Hi-Flo M9“-Filter von Camfil, die den Filterklassen F7 und F9 entsprechen. Ausschlaggebend für diese Wahl waren u. a. die Ergebnisse von Produktvergleichstests und vom TÜV Rheinland durchgeführte Langzeitstudien. In zweimonatigem Abstand wurden dazu die Partikel in der Luft vor und nach dem überprüften Filter gemessen und der Druckverlust in Relation mit der Standzeit dokumentiert. Gesucht waren damals wie heute Filterlösungen, die mit möglichst geringem Energieaufwand die Belastungen über die Frischluftzufuhr auf ein tolerierbares Maß minimieren und die Partikelkonzentration in der Luft wirksam verringern kön-

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Für einen Lebenszykluskostenvergleich von Filteranlagen spielen u. a. auch die Entsorgungskosten und der Wartungsaufwand der Filter eine wichtige Rolle bei der Bewertung der beiden Produktlösungen. Bild: Camfil

nen. Die Produktantwort von Camfil für den Einsatz in Ansaugbauwerken war der „Hi-Flo M7“ und für Warm- und Kaltluftkanäle der „Hi-Flo M9“. Auch im Verlauf der dann folgenden 25 Jahre überzeugten die kontinuierlich weiterentwickelten Filter im Vergleich zu potenziellen Wettbewerbsprodukten immer wieder: Denn mithilfe eines einheitlichen Testverfahrens wurden Wettbewerbsprodukte unter defi-

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REPORTAGE Luftfilter

NACHGEFRAGT IKZ-FACHPLANER: Was ist bei der Ermittlung der Filterart für den jeweiligen Einsatzort zu beachten? Rainer Schmitt: Bei der Beantwortung dieser Frage ist die Beratung durch einen vor Ort kundigen Fachmann ratsam. Der kennt die optimale Zuordnung von Grobstaub-, Feinstaub-, Schwebstoff- oder Molekularfiltern zu den am Einsatzort vorherrschenden Bedarfen. Hier aber dennoch einige Wegweiser von Camfil gemäß DIN 1946 Teil 4 „Raumlufttechnische Anlagen in Gebäuden und Räumen des Gesundheitswesens“: ● Zur Erreichung von Luftqualitäten der Raumklasse II empfehlen wir in den meisten Fällen eine mehrstufige Partikelfiltration, wobei die erste Stufe mit Filtern der Klasse M5 bis F7 und die zweite Stufe mit Medien der Filterklasse F9 bestückt werden sollte. Eine dritte Filterstufe ist für Räume der Raumklasse I erforderlich, die endständig installiert werden muss. Hier empfehlen wir Schwebstofffilter der Filterklasse H13. Der Punkt 6.5.7.5 in DIN 1946 Teil 4 gibt wichtige Hinweise zur Filteranordnung innerhalb drei möglicher Filterstufen. ● In Städten oder Gebieten mit angestrebten Innenraumluftqualitäten zwischen den Kategorien IDA 1 und IDA 2 ist die Vorschaltung eines Molekularfilters ratsam, bevor mindestens ein Partikelfilter der Klassen

F8 oder F9 zum Einsatz kommt. IDA 1 bis 4 sind Qualitätskategorien der Innenraumluft gemäß EN 13779 von hoch (1) bis niedrig (2). Zum Schutz von Umluft-, Abluft- oder Fortluftsystemen sollten mindestens Filter der Klasse M5 eingesetzt werden. Wir empfehlen jedoch Produkte der Filterklasse F7.

Den Zeitpunkt des Filterwechsels sollte der am ersten erreichte Grenzwert in Bezug auf tatsächlich geleistete Betriebsstunden, der empfohlene Installationszeitraum oder die Enddruckdifferenz bestimmen. Zur Vermeidung mikrobiellen Wachstums sollte die relative Luftfeuchtigkeit in allen Anlagenteilen einschließlich des Filters möglichst unter 90 % und an drei aufeinanderfolgenden Tagen nie über 80 % liegen.

IKZ-FACHPLANER: Macht ein Vergleich der Lebenszykluskosten bei Luftfiltern als vergleichbar preisgünstiges Investitionsgut immer Sinn? Rainer Schmitt: Ein Produktvergleich mit kritischem Blick auf die Lebenszykluskosten (LCC) einer Luftaufbereitungsanlage bietet in der Regel große Einsparpotenziale. Nicht selten können durch diese Gegenüberstellung mehr als 10 000 Euro pro Anlage und Jahr eingespart werden. Hier gilt die Faustregel: Pro Pascal des zur Filtration benötigten Luftdrucks jährlich ein Euro. Denn in der Regel betreffen nur 15 % der Gesamtkosten eines Luftfilters dessen Anschaffung, während 70 % allein für dessen Energieverbrauch aufgewendet werden müssen. Die restlichen 15 % sind Kosten für Arbeits- und Entsorgungsaufwand. Deshalb ist es bei der Auswahl wichtig, nicht nur den Einkaufspreis

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REPORTAGE Luftfilter

und die Abscheideleistung eines Luftfilters zu berücksichtigen, sondern auch dessen Standzeit, Energieeffizienz sowie sein minimaler und mittlerer Wirkungsgrad. IKZ-FACHPLANER: In der Vergangenheit war ein direkter Vergleich von Filtern aufgrund zum Teil unterschiedlicher Produktdeklaration nicht immer möglich. Rainer Schmitt: Ja, bislang war mangels einheitlicher Produktdeklaration eine Sondierung des Filtermarktes nur durch den Vergleich durchschnittlicher Wirkungsgrade möglich, sehr aufwendig und nur eingeschränkt zielführend. Um den Luftfiltervergleich ein Stück transparenter und damit einfacher zu machen, haben die nach Eurovent zertifizierten Luftfilterhersteller 2012 ein europaweit einheitliches Klassifizierungssystem verabschiedet und sich zur Kommunikation aller für den Kauf wichtigen Informationen verpflichtet. So beinhalten deren Produktlabel künftig die Filterklasse mit dem via EN 779 neu definierten Mindestwirkungsgrad sowie zusätzliche Daten über den Anfangswirkungsgrad, den jährlichen Energieverbrauch sowie die für Luftfilter definierten EnergieeffizienzKlassen A bis G.

Um eine konstant hohe Behandlungsund Forschungsqualität zu erzielen, sind in medizinischen Einrichtungen u. a. hohe Hygienestandards und damit verbunden eine hohe Raumluftqualität nötig. Bild: Fotolia 10744903

nierten Realbedingungen vom TÜV Rheinland geprüft und die Ergebnisse denen der Camfil-Filterlösungen gegenübergestellt. Lebenszykluskostenberechnung Im Durchschnitt werden heute 10 bis 20 % des gesamten Gebäudestromverbrauchs für Heizung, Lüftung und Klimatisierung aufgewendet. Zur Senkung der damit verbundenen C02-Emissionen verlangt die Europäische Union mit entspre-

Tabelle 1: Lebenszykluskostenrechnungen von zwei Filter-Konfigurationen (Camfil) im September 2013.

Bemessungszeitraum

25 Jahre

Luftmenge

3 000 000 m3/h

Luftfiltersysteme

Lösung 1: Hi-Flo M7 Hi-Flo M9

Lösung 2: Standard-Flo UF7 Hi-Flo UF9

Filterkosten

693 065 Euro

617 924 Euro

Energieverbrauch

17 330 746 Euro

21 563 189 Euro

Filterwechsel, Handling, Logistik Entsorgung

87 457 Euro

120 316 Euro

66 310 Euro

95 065 Euro

Gesamtkosten

18 177 578 Euro

22 396 494 Euro

Energieverbrauch

58 635 MWh

72 955 MWh

CO2-Emissionen

35 181 t

43 773 t

Durchschnittliche Abscheideleistung

92 %

89 %

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chenden Richtlinien eine effizientere Energienutzung besonders in öffentlichen und gewerblich genutzten Immobilien. Neben Nachhaltigkeits- und Umweltargumenten erfordern kontinuierlich steigende Strompreise energieeinsparende und damit Betriebskosten senkende Maßnahmen. Ziel vieler Facility-Manager ist es also, Luftfilter innerhalb der erforderlichen Filterklasse auszuwählen, die möglichst effektiv arbeiten und zugleich wenig Strom verbrauchen. Um ihrerseits die Effektivität der in Aachen installierten 26 RLT-Anlagen zu überprüfen, hat die Bereichsleitung für Lüftungs- und Klimatechnik im September 2013 die ausführliche Analyse von zwei miteinander vergleichbaren Lebenszykluskostenrechnungen veranlasst. Unter Berücksichtigung internationaler Industrienormen wurden hierbei zwei technisch aktuelle Filter-Konfigurationen von Camfil gegenübergestellt (Tabelle 1). Die Ergebnisse geben u. a. Auskunft über die anfallenden Kosten der Filteranlage während eines solchen Zyklus, Energieverbrauch und CO2 -Emissionen. Auch Abscheideleistungen, Entsorgungskosten und Wartungsaufwand der Filter spielten eine wichtige Rolle bei der Bewertung der beiden Produktlösungen. Der Vergleich bestätigte die bisherige Lösung 1 mit „Hi-Flo M7“ und „M9“. Hierbei konnten bei gleicher Filterleistung, Laufzeit und Luftmenge rund 20  % des Energiebedarfs und auch der Gesamtkosten eingespart werden. ■ www.camfil.de

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GIACOMINI GMBH

Heizen und Kühlen zu jeder Tageszeit mit 6-Wege-Zonenventil Beim Heizen und Kühlen mit Klimadecken mussten bislang bis zu vier herkömmliche Durchgangsventile eingesetzt werden, um die Leistung eines einzigen Verbrauchers zu kontrollieren, wenn diese aus zwei verschiedenen thermischen Energiequellen bezogen wird. Um Planung und Installation zu vereinfachen, hat der Hersteller Giacomini ein 6-Wege-Zonenventil entwickelt, das die Einzelventile ersetzt und es ermöglicht, zwischen den beiden Versorgungsquellen hin und her zu schalten. Das 6-Wege-Zonenventil „R274“ besteht aus einer Spindel zum Öffnen und Schließen, einem durch die Spindel betätigten Absperrelement mit Dichtungen aus „PTFE“ und einem Körper aus Pressmessing „CW617N“ mit flachdichtender Überwurfanschlussverschraubung. Die Versorgung des Ventils erfolgt durch ein 4-Rohrsystem. „Der Betriebstemperaturbereich liegt bei 5 bis 90 °C, der Der zum Ventil Nenndruck (PN) bei 16 bar und der maximale Differenzdruck bei 2 bar“, erklärt Norbert Gauland, passende StellVertriebsleiter bei der Giacomini GmbH. motor „K274-2“ hat Zum Abgleich der Druckverluste können kalibrierte Durchflussblenden an der Überwurfan- eine manuelle Bedienschlussverschraubung installiert werden. Sie ermöglichen die Einstellung funktion mit Handrad. Damit kann der für das Ventil erforderlichen Kv-Werte vor und nach der Monta- die Position des Ventils geändert werden, ohne in die Stromversorge. „Wenn beide Kreisläufe unterschiedliche Kv-Werte haben, kann gung einzugreifen. mithilfe einer mitgelieferten Tabelle die entsprechende Blende ausgewählt werden“, erläutert Gauland. Durch die Anschlussverschraubung sei das Ventil zudem besonders montagefreundlich, da es bei einem Defekt mit geringem Arbeitsaufwand ersetzt werden kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, das 6-Wege-Zonenventil „R274“ mithilfe eines Innengewindes, welches sich an der Unterseite des Ventils befindet, an Bau-/Trägerelementen zu fixieren. Am Ventil befindet sich eine Montageplatte für die Anbringung eines Stellmotors. „Das von uns für diesen Einsatzbereich entwickelte Modell ‚K274-2‘ hat eine manuelle Bedienfunktion mit Handrad. Das ermöglicht es, die Position des Ventils zu ändern, ohne in die Stromversorgung eingreifen zu müssen“, so der Vertriebsleiter. Der Motor mit der Schutzklasse Um IP54 hat einen Anschluss gemäß ISO 5211 / F04 und eine maximale Leistungsaufnahme Klimavon 5 W. Als Geschwindigkeit können je nach Einstellung 60 s oder 120 s pro 90°-Drehbedecken wegung eingestellt werden. flexibler regeln zu können, hat Giacomini ein 6-WegeZonenventil entwickelt, das bis zu vier Einzelventile ersetzen kann.

Giacomini GmbH, Industriestr. 10, 51545 Waldbröl, Tel.: 02291 7902 - 0, Fax: 02291 7902 - 90, info@giacomini.de, www.giacomini.com

DEUTSCHE ROCKWOOL MINERALWOLL GMBH & CO. OHG

Kein Feuer durch Wand und Decke Die Rockwool Dämmschale „RS 800“ kann nicht nur als Wärmedämmung für die Mehrschichtverbundrohre von TECE verwendet werden, sondern auch als Rohrabschottung bis „R120“ für „TECEflex“- und „TECElogo“-Verbundrohre. Die aluminiumkaschierte Rohrschale eignet sich für sämtliche Mehrschichtverbundrohre dieser Serie in den Dimensionen 16 bis 63. Des Weiteren wurde die Verlegung im Nullabstand erfolgreich nachgewiesen. „Das Produkt ist damit nicht nur brandschutztechnisch sicher, sondern kommt auch mit vergleichsweise einfachen Mitteln und geringem Aufwand zum Einsatz“, so der Hersteller. Die Systemkomponenten sind in der Materialprüfanstalt für das Bauwesen (MPA) in Braunschweig miteinander getestet worden. Nach den Brandversuchen unter realistischen Einbaubedingungen in der Brandkammer hält die Bauteilkombination mindestens 120 Min. stand und besitzt somit die höchste Feuerwiderstandsklasse (R 120). Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG, Rockwool Str. 37-41, 45966 Gladbeck, Tel.: 02043 408 - 0, Fax: - 444, info@rockwool.de, www.rockwool.de

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KESSEL AG

Objektabläufe für jede Einbausituation Mit ihren Objektabläufen aus den drei Werkstoffen Kunststoff, Ecoguss – als Alternative zu Grauguss – und Edelstahl bietet Kessel die passende Lösung für jeden Einsatzbereich. Die Abläufe im System „125“ sind mit verschiedenen Rinnen und Rosten werkstoffübergreifend kombinierbar. „Durch die Kombinationsmöglichkeiten können unsere Abläufe in allen Objekten vom Hotel über

Industriebauten bis zu Krankenhäusern zum Einsatz kommen“, erklärt Reinhard Späth, Leiter Marketing. Zum modularen System gehören alle Ablaufgrundkörper von „Ecoguss“, „Practicus“ und „Ferrofix“ mit einem einheitlichen Durchmesser von 125 mm im Aufsatzstück. Die größere Öffnung ermöglicht einen besseren Zugang zur Reinigung und Wartung der Abläufe. Die Grundkörper lassen sich werkstoffübergreifend entsprechend der jeweiligen Einbausituation mit Designrosten, Duschrinnenaufsätzen oder Kastenrinnen und Gitterrosten aus Edelstahl kombinieren. Mit den unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten genügen die Objektabläufe allen Anforderungen bezüglich Brand- und Schallschutz. Auch alle Abdichtungsanforderungen können gelöst werden. Der in die Grundkörper einsetzbare Brand- und Rauchgasschutz „Fire-Kit“ erfüllt die Feuerwiderstandsklasse R 120. Zudem sind die Abläufe mit der Durchgangsdichtung „Quick-Fit“ kompatibel. Dadurch kann auf den Einsatz von Mörtel verzichtet und ein fachgerechter Verschluss der Kernlochbohrung sichergestellt werden. Kessel AG, Bahnhofstr. 31, 85101 Lenting, Tel.: 08456 27 - 0, Fax: - 102, info@kessel.de, www.kessel.de

GRÜNBECK WASSERAUFBEREITUNG GMBH

Umkehrosmoseanlage: hohe Ausbeute bei reduziertem Energieaufwand Umkehrosmoseanlagen werden zur Entsalzung von Rohwässern eingesetzt, um Reinstwasser für technische Prozesse, für die Medizintechnik oder in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu erzeugen. Eine Neuentwicklung der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH komprimiert diese Verfahrenstechnik auf eine Kompaktanlage, die weniger als 1,5 m² Stellfläche benötigt. Die Anlage „GENO-OSMO-X“ steht in sieben Leistungsgrößen zur Verfügung, die Permeatleistungen zwischen 200 und 3000 l/h bereitstellen. Eine Hochdruckpumpe aus Edelstahl presst das Rohwasser durch die Umkehrosmosemembranen, wo das Wasser in die Teilströme Permeat und Konzentrat geteilt wird. Als Antrieb für die Pumpe dient ein drehzahlgeregelter Motor, der mit Berücksichtigung des Eingangsdrucks den Anlagenbetriebspunkt einstellt und dadurch laut Hersteller eine Energieeinsparung von bis zu 30 % erzielt. Motorregelventile sorgen dafür, dass auch die anlagentypischen Durchflüsse wie „Konzentratrückführung“ und „Konzentrat Kanal“ immer im optimalen Bereich sind. Der in die Steuerung integrierte Eingang „Smart Metering“ soll in Verbindung mit den baulichen Voraussetzungen weitere Betriebskosteneinsparungen ermöglichen. Die Umkehrosmoseanlage überwacht vollautomatisch Anlagenparameter wie Permeatdurchfluss und -leitfähigkeit sowie Durchflussmenge und Druck, deren Messdaten auf einer integrierten SD-Karte erfasst werden. Die Steuerung zeigt über ein 4,3 Zoll großes Grafik-Touchpanel den Betriebszustand und die Anlagenwerte an. Um einen Datenaustausch mit gängigen IndustrieBUS-Systemen zu ermöglichen, sind optionale Systeme im Portfolio. Darüber hinaus ist die Vernetzung und Fernbedienung von vorund nachgeschalteten Anlagensystemen, wie Enthärtung, Dosierung oder Permeattank, möglich. Das Zubehörprogramm besteht aus Permeatbehältern sowie Feinfiltern, Enthärtungs- und Druckerhöhungsanlagen. Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Josef-Grünbeck-Str. 1, 89420 Höchstädt, Tel.: 09074 41 - 0, Fax: - 100, info@gruenbeck.de, www.gruenbeck.de

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HELIOS VENTILATOREN GMBH + CO KG

Lager-Zustandsdiagnostik bewahrt dauerhaft Funktionsfähigkeit von Brandgasventilatoren Die dauerhafte Funktionsfähigkeit von Brandgasventilatoren stellt vor allem deshalb eine große Herausforderung dar, weil auf die Ventilatoren auch nach längerem Stillstand im Notfall 100 % Verlass sein muss. Um diesen hohen Standard zu bewahren, erweitert Helios Ventilatoren sein TGA-Programm um eine Lager-Zustandsdiagnostik (LZD). Sie soll die Funktionsfähigkeit von Motorlagern auch nach längerem Stillstand sicherstellen, indem das System den Zustand der Lager überprüft und direkt auswertet. Das Ergebnis wird im Ampelprinzip dargestellt. Dabei kann der Gerätestatus entweder direkt am Ventilator oder optional durch eine Einbindung in die Gebäudeleittechnik erfasst werden. Die Lager-Zustandsdiagnostik eignet sich idealerweise in Verbindung mit Helios-Brandgasventilatoren. Darüber hinaus ist die LZD in bestehende Anlagen nachrüstbar und vor Ort ohne Kalibrierung sofort betriebsbereit. Die Diagnostik ist in zwei Varianten verfügbar. Beide Systeme sind für die Aufnahme, Kontrolle, Visualisierung und Weiterleitung der Lagerzustände konzipiert. Die Basic-Variante gewinnt dabei die Ergebnisse durch die Aufnahme der Schwingungsbeschleunigung. Zusätzlich dazu bietet die Comfort-Ausführung die Möglichkeit, den Zustand der Motorlager anhand der Lagertemperatur zu bestimmen. Das Brandgas-Programm von Helios umfasst Ventilatoren für den Dach-, Wand-, Kanal- und Rohreinbau in axialer und radialer Ausführung in den Temperaturklassen F 300, F 400 bzw. F 600 (zertifiziert nach der europäischen Produkt- und Prüfnorm DIN EN 12101-3). Eingesetzt werden sie beispielsweise für die Garagen-Entrauchung in Hotels, Einkaufszentren oder öffentlichen Gebäuden. Helios Ventilatoren GmbH + Co KG, Lupfenstr. 8, 78056 VS-Schwenningen, Tel.: 07720 606 - 0, Fax: - 1 66, info@heliosventilatoren.de, www.heliosventilatoren.de

WEISS KLIMATECHNIK GMBH

Klimatisierung von Rechenzentren ohne Doppelboden Die Weiss Klimatechnik GmbH hat sein Raumkühlsystem „CoolW@ll“ um zwei Varianten, die keinen Doppelboden erfordern, erweitert. Diese neue Flexibilität ist insbesondere für IT-Verantwortliche interessant, für die eine Klimatisierungslösung mit einem Doppelboden aufgrund der räumlichen Gegebenheiten, z. B. geringe

Raumhöhe in Bestandsgebäuden, oder aus Kostengründen nicht infrage kommt. Durch eine stark vergrößerte nutzbare Wärmeübertragerfläche entstehen nur geringe Druckverluste, und bei der Kühlung sollen höhere Wasservorlauftemperaturen für die optimale Nutzung von Freikühlern sorgen. „Die effektive Luftführung

sowie der serienmäßige Einsatz von optimierten EC-Ventilatoren tun ihr Übriges, um den PUE-Wert und damit die Betriebskosten des Rechenzentrums deutlich zu senken“, so der Hersteller. Die Technik der Klimalösung steckt in der Wand. Dadurch kann auf Klimaschränke komplett verzichtet werden.

Weiss Klimatechnik GmbH, Greizer Str. 41 - 49, 35447 Reiskirchen-Lindenstruth, Tel.: 06408 84 - 6500, Fax: - 8720, info@wkt.com, www.wkt.com

Variante: Kaltgang und mit Doppelboden.

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Variante: Kaltgang und ohne Doppelboden.

Variante: Warmgang und ohne Doppelboden.

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CWS-BOCO DEUTSCHLAND GMBH

Intelligentes Duftsystem überzeugt durch Vielseitigkeit Mit dem neuen System „Paradise Air Bar“ revolutioniert CWS laut eigenen Angaben die Raumbeduftung: Zwei Kartuschen im Inneren sorgen für ein langanhaltendes Dufterlebnis. Ist eine Kartusche aufgebraucht, findet ein automatischer Wechsel zur zweiten statt. Dies soll insbesondere nützlich sein, wenn eine Duftgewöhnung bei Nutzern vorliegt und sie den Duft aufgrund langer Anwendung nicht mehr wahrnehmen. Die Duftintensität ist zudem in vier verschiedenen Stufen einstellbar und lässt sich bei Bedarf regulieren. Die „Air Bar“ neutralisiert schlechte Gerüche anstatt sie nur zu überdecken. „Wir haben bei der Entwicklung für CWS besonders viel Wert darauf gelegt, dass die Düfte schlechte Gerüche neutralisieren, anstatt sie nur zu überdecken. Dafür haben wir spezielle Aromen, sog. Geruchsneutralisatoren, entwickelt“, erklärt Parfümeur Fred Naraschkewitz vom internationalen Duftexperten Fragrance Resources GmbH. Der Spender eignet sich allerdings nicht nur, um unschöne Gerüche in Waschräumen und Konferenzräumen zu vertreiben, auch in Eingangsbereichen oder Spas kann das neue Duftsystem für ein angenehmes Ambiente sorgen. In Pflegeeinrichtungen oder Bürogebäuden, in denen sich Flure nicht mal eben durchlüften lassen, bietet CWS eine „frische“ Alternative. Ebenso eignet sich das Duftsystem für Raucherbereiche, da die Aromen der Düfte die schlechten Noten beseitigen. Das System ist im Full-Service zur Miete erhältlich. Diese enthält neben der Installation und Instandhaltung auch die komplette Betreuung inklusive Spendereinstellungen, Lieferung, Austausch von Verbrauchsmaterialien wie Kartuschen und Batterien. Gewählt werden können die Duftvarianten Sweet Orange, Flower Rain, Peach Heaven, Ocean Fresh, Summer Sense, Forest Soul, Silent Wood, Secret Spa und Magic Fruit. Sie sind auf verschiedene Einsatzbereiche abgestimmt. CWS-boco Deutschland GmbH, Dreieich Plaza 1A, 63303 Dreieich, Tel.: 06103 309 - 0, Fax: - 169, info@cws-boco.de, www.cws-boco.de

BELIMO AUTOMATION AG

Passend für praktisch alle Hubventile Die neuen „Retrofit“-Hubantriebe von Belimo sollen den Austausch von Antrieben auf Hubventilen wesentlich einfacher machen. Individuell parametrierbar und ausgerüstet mit einem universell einsetzbaren Ventilhals- und Spindeladapter lassen sie sich laut Unternehmen auf praktisch alle gängigen Ventile internationaler Hersteller montieren. Die Hubantriebe sind in den Leistungsklassen 1000 bis 4500 N und mit Hublängen von 20, 32 und 50 mm erhältlich. Neben den Standardtypen sind auch busfähige (MP) Modelle für die Integration in übergeordnete Systeme erhältlich. Die Technologie und Bedienungsphilosophie korrespondiert mit derjenigen der Belimo-Drehantriebe. Die MP- und MF-Typen können in der Werkstatt oder auf der Anlage mit dem PC-Tool bzw. dem Service-Tool „ZTH EU“ für die jeweiligen Ventile angepasst werden. „Deshalb benötigt man nur noch wenige Grundtypen um sicherzustellen, dass die Servicemitarbeiter immer den richtigen Gerätetyp dabei haben“, erklärt Belimo. Belimo Automation AG, Brunnenbachstr. 1, CH-8340 Hinwil, Tel.: +41 43 8436 - 111, Fax: - 268, info@belimo.ch, www.belimo.eu

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WAVIN GMBH

Webbasierte Regelung für Flächenheiz- und -kühlsysteme Mit „smartHOME“ bietet Wavin erstmals für „Tempower“Flächenheiz- und -kühlsysteme ein internetbasiertes Regelungssystem. Mit der intelligenten Regelung können die Wavin-Flächenheiz- und -kühlsysteme völlig autark und mobil bedient werden. Durch eine integrierte Zeitschaltuhr und eine Einzelraumbelegung sind die Flächenheiz- und -kühlsysteme punktuell und bedarfsgerecht regelbar. „So lässt sich die Energieeffizienz deutlich erhöhen und die Energiekosten werden nachhaltig gesenkt“, erklärt der Hersteller. Ein weiterer Pluspunkt, den das Unternehmen sieht: Die „smartHOME“ Regelung erlaubt eine kostengünstige Fernwartung durch die Wavin-Servicepartner. Ändern sich die Raumprofile, weil z. B. ein Wohnraum zu einem Schlafzimmer umfunktioniert wird, müssen die Heiz- und Kühlparameter angepasst werden. Änderungen dieser Art seien per Fernwartung einfach und schnell durchführbar. Wavin GmbH, Industriestr. 20, 49767 Twist, Tel.: 05936 12-  0, Fax: - 211, info@wavin.de, www.wavin.de

VICTAULIC LOGICPARK

Hybrid-Löschsystem mit minimaler Befeuchtung Es steht heute eine große Auswahl an komplexen Brandlöschanlagen auf dem Markt zur Verfügung. Von traditionellen Sprinkleranlagen auf Wasserbasis, den einfachsten und weit verbreitetsten, bis zu CO2-, chemischen und Schutzgas-Anlagen, besitzt jede Technik ihre einzigartigen Vorteile und Nachteile je nach Anwendung. Als Hersteller für Rohrleitungssysteme wandte sich Victaulic der Entwicklung alternativer Anlagen zu. Das Entwicklungsteam konzentrierte sich auf eine Methode der Einspritzung vernebelter Tröpfchen in nach unten geblasenem Stickstoff zur Durchdringung der Brandfahnen. Das Ergebnis ist eine Technik, die heute durch FMZulassungen in FM5580 „Wasser- u. Schutzgasmischungen für Brandlöschanlagen“ anerkannt wird. Die „Vortex“-Brandlöschanlage nutzt einen Überschallsprühstrahl aus Stickstoff zur Vernebelung eines Wasserflusses im Niederdruckbereich. Während der Verne- Die „Vortex“-Anlage von Victaulic bietet Brandschutz und -löschung mit belung werden die Tröpfchen gleichmäßig geringen Feuchtigkeitsrückständen, mit den Stickstoffmolekülen vermischt. Bei ohne giftige Chemikalien und mit der Brandbekämpfung ergänzen sich die kompletter Designflexibilität. beiden Löschmittel: Bei kleineren Bränden stellt der Stickstoff das wesentliche Löschmittel dar und reduziert den Sauerstoff auf ein Niveau, bei dem noch geatmet werden kann, aber keine Verbrennung mehr unterstützt wird. Bei größeren Bränden kühlen die feinsten Wassertröpfchen den Brand, indem sie Wärme absorbieren, und reduzieren den vorhandenen Sauerstoff. Die zu schützenden Bereiche werden mit 3,79 l/min minimal befeuchtet. Der Betriebsausgangsdruck liegt dabei bei ca. 1,72 bar an der Ausströmdüse. Jede von ihnen kann laut Hersteller bis zu 70,79 m³ an Raumvolumen schützen. Die Anlage ist auf einen beliebigen Raumbedarf erweiterbar. Zonen lassen sich zentral steuern und unabhängig zur Brandlöschung bei Bedarf aktivieren. ■ Die Anlage kann beispielsweise in Informatikbereichen eingesetzt werden.

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Victaulic Logicpark, Gutenbergstr. 19, 64331 Weiterstadt, Tel.: 06151 9573 - 0, Fax: - 150, viceuro@victaulic.com, www.victaulic.com

IKZ-FACHPLANER Juli 2015


Unser Auftraggeber ist ein modernes Unternehmen aus dem Bereich der Kälte-/Klimatechnik mit dem Schwerpunkt Datacenter & Industrial Cooling Solutions. Mit derzeit 5 Niederlassungen im Bundesgebiet realisiert das Unternehmen einen Umsatz von 15 Mio. Euro. Den Kunden werden moderne Services, X $Y[ \ ! (

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Unser Mandant ist eine wachstumsstarke, international aktive Unternehmensgruppe mit mehreren Tochtergesellschaften in Europa und Vertriebspartnern weltweit. Er ist fßhrend bei Innovationen im Bereich der Befestigungs- und Schallschutztechnik sowie Brandschutz und verkauft im Direktvertrieb an das installierende Handwerk. Wir suchen zum nächstmÜglichen Zeitpunkt einen

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Juli 2015 IKZ-FACHPLANER

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