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Wertpapiere
Für grosse Investitionen brauchen Unternehmungen viel Kapital, welches sie zudem auch noch über eine lange Zeit benötigen. Grosse und langfristige Finanzierungsbedürfnisse von Unternehmungen können nicht durch einen einzelnen Kapitalgeber abgewickelt werden. Mithilfe von Aktien und Obligationen ist eine Aufteilung der Finanzierung auf viele Kapitalgeber möglich, zumal solche Wertpapiere an der Börse auch jederzeit verkauft werden können. Die Kapitalgeber berücksichtigen bei ihren Anlageentscheiden verschiedene Kriterien und verfolgen damit unterschiedliche Anlagestrategien.
Theorie 27.1 27.2 27.3 27.4 27.5 27.6 27.7
Übungen
Finanzierung mithilfe von Wertpapieren ............................................................. Merkmale von Aktien und Obligationen ............................................................. Handel von Wertpapieren: So funktioniert die Börse .......................................... Anlagekriterien – das magische Viereck ............................................................. Fonds – mit ausgewogenem Mix das Risiko verteilen .......................................... Risikofähigkeit und Risikobereitschaft ................................................................. Risikoprofile, Anlegertypen und Anlagestrategien ............................................... Das haben Sie gelernt ........................................................................................ Diese Begriffe können Sie erklären .....................................................................
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Wertpapier – ein neuer Begriff ............................................................................. Typische Merkmale von Aktien ............................................................................. Typische Merkmale von Obligationen ................................................................... Aktie oder Obligation? ......................................................................................... Ablauf eines Börsenauftrags ................................................................................. Anlagekriterien .................................................................................................... Risikoprofil ...........................................................................................................
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Wer soll das bezahlen – wer hat so viel Geld? ...................................................... Sicherheit und Risiken .......................................................................................... Wie funktionieren Exchange Traded Funds? .......................................................... Anlagestrategie eines Fonds ................................................................................. Anlagevorschläge und Anlegerprofile ...................................................................
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27.1
Finanzierung mithilfe von Wertpapieren
Immer mehr Menschen fliegen. Die Fluggesellschaften investieren deshalb in grössere Flugzeuge – und brauchen dazu viel Kapital. Das grösste Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A380, kann mehr als 500 Passagiere transportieren und kostet gemäss Listenpreis über 400 Millionen Dollar. Wie kann sich eine Fluggesellschaft das notwendige Kapital für eine solche Investition beschaffen?
Der Airbus A380 ist das grösste Passagierflugzeug der Welt; es kostet 400 Mio. US-Dollar.
Bei grossen Investitionen ergeben sich zwei Probleme: ■ Problem 1: Riesiger Gesamtbetrag Es wird kaum ein Kapitalgeber bereit sein, 400 Millionen Dollar alleine zur Verfügung zu stellen. Wie können aber so viele Kapitalgeber gefunden werden, damit der notwendige Gesamtbetrag zusammenkommt? ■ Problem 2: Lange Anlagedauer Ein Kapitalgeber, der sein Kapital zur Verfügung stellt, mag zwar durchaus an langfristigen Anlagemöglichkeiten interessiert sein, er möchte aber trotzdem im Notfall sein Geld jederzeit zurückziehen können. Wie kommt der Kapitalgeber wieder zu seinem Geld, ohne dass die Fluggesellschaft das Kapital zurückzahlen muss? Diese zwei Probleme lassen sich auf folgende Weise lösen: ■ Schritt 1: Gesamtbetrag in Teilsummen zerlegen Der gesamte Kapitalbetrag wird zuerst in kleine Teilbeträge (CHF 1000.–, CHF 5000.–, CHF 10 000.– oder CHF 100 000.–) aufgeteilt. Für das zur Verfügung gestellte Kapital werden den Kapitalgebern spezielle Urkunden über den entsprechenden Forderungsbetrag (Nennwert) ausgestellt. ■ Schritt 2: Spezieller Handelsplatz für die Urkunden Der Wunsch des Kapitalgebers, sein Kapital jederzeit zurückziehen zu können, ohne dass der Kapitalnehmer das investierte Kapital zum gewünschten Zeitpunkt zurückzahlen muss, bedingt, dass an die Stelle des alten Kapitalgebers ein neuer Kapitalgeber tritt. Dies ist dann möglich, wenn die entsprechenden Urkunden leicht weiterverkauft werden können. Um neue Kapitalgeber zu finden, wird deshalb ein spezieller Marktplatz für Geldforderungen eingerichtet, an dem sich regelmässig Interessenten treffen, die solche Geldforderungen verkaufen bzw. kaufen wollen. Dieser spezielle Marktplatz für Kapital heisst Börse. Um die Kapitalforderungen leicht handeln zu können, müssen die entsprechen-
den Urkunden ganz bestimmten, gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen genügen (Art. 965 – 1186 des Obligationenrechts). Derart ausgestaltete Urkunden heissen Wertpapiere. Wertpapiere sind somit Schuldurkunden, bei denen die Verpflichtungen der beiden Partner einzig an das Papier gebunden sind: Während der Geldgeber das Wertpapier nur erhält, wenn er der Unternehmung einen bestimmten Geldbetrag zur Verfügung stellt, kann dieser seine Rechte gegenüber der Unternehmung nur wahrnehmen, wenn er das Wertpapier vorweist. Wird das Papier an eine andere Person weitergegeben, gehen damit auch die Rechte an diese Person über. Zwischen dem neuen Gläubiger und der Unternehmung müssen die Bedingungen der Finanzierung also nicht neu ausgehandelt werden. ■ Beschaffung grosser Kapitalien dank handelbarer Wertpapiere Kapitalnehmerin 2017–2025 Lufthansa WertpapierRücknahme
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Wertpapier-Handel an der Börse (via Banken)
Wenn Kapitalforderungen leicht gehandelt werden können, findet sich meist eine genügend grosse Anzahl von Anlegern, mit deren Kapital sich auch Investitionen von mehreren Millionen oder gar Milliarden Franken finanzieren lassen. Erst durch einen Marktplatz für Kapital, wie ihn eine Börse darstellt, sind grosse Investitionen überhaupt durchführbar geworden. Ohne solche grossen Investitionen wäre die bisherige wirtschaftliche Entwicklung nicht mög- Aufgabe 1 lich gewesen. Übung 1
Wie kommt nun eine Fluggesellschaft zu einer so riesigen Summe, wenn sie beispielsweise 10 solche Flugzeuge zum Stückpreis von 400 Mio. US-Dollar beschaffen möchte? Die Ausgabe von Wertpapieren bezeichnen wir als Emission; sie findet auf dem Geldoder Kapitalmarkt statt. Auf dem sogenannten Primärmarkt erfolgt die Erstausgabe der Wertpapiere. In der Regel übernimmt eine Bank oder ein Bankenkonsortium (eine Bankengruppe) zu einem festgelegten Preis sämtliche Wertpapiere. Die Bank übernimmt das Zulassungsverfahren für die Wertpapiere an den Börsen und informiert mithilfe eines Emissionsprospektes interessierte Kapitalgeber über die Kapitalbeschaffung. Vereinfacht dargestellt läuft der Emissionsprozess wie folgt ab:
Kapitalnehmer (Unternehmungen/Staat)
Bank oder ein Bankenkonsortium
Kapitalanleger (Unternehmungen/Staat/Private)
1 Zuerst werden die genauen Bedingungen (Gesamtbetrag, Teilsummen, Zinssatz, Ausgabepreis, Rückzahlung) mit den beteiligten Banken festgelegt. 2 Die Banken informieren und beraten ihre Kunden über die geplante Kapitalbeschaffung in einem entsprechenden Emissionsprospekt. 3 Die Kapitalanleger bestellen die gewünschte Anzahl Wertpapiere, indem sie Zeichnungsscheine ausfüllen. 4 Die Kapitalanleger erhalten von der Bank die Abrechnung mit der entsprechenden Bankbelastung. 5 Die Bank schreibt der Unternehmung den gesamten Kapitalbetrag gut. 6 Die Entschädigung (Zinsen, Dividenden) für das zur Verfügung gestellte Kapital wird den Kapitalanlegern jährlich gutgeschrieben und dem Kapitalnehmer belastet.
Anschliessend findet im sogenannten Sekundärmarkt der eigentliche Handel der Wertpapiere über die Börse statt. Jetzt ist nicht mehr der ursprüngliche Kapitalnehmer am Handel beteiligt, sondern die Anbieter und Nachfrager der Wertpapiere. Der Preis für die Papiere (= Kurs) richtet sich dabei nach den Regeln von Angebot und Nachfrage.
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27.2
Merkmale von Aktien und Obligationen
Die beiden wichtigsten Wertpapierarten sind Aktien und Obligationen. Beschafft sich eine Unternehmung neues Kapital durch eine Erhöhung ihres Eigenkapitals in Form von Aktien, so beteiligen sich die Anlegerinnen und Anleger an der Unternehmung. Die Aktie ist ein sogenanntes Beteiligungspapier, Inhaber einer Aktie bezeichnen wir als Aktionäre. Nimmt eine Unternehmung Kapital in Form von Fremdkapital durch die Ausgabe von Obligationen auf, so sind die Anlegerinnen und Anleger Fremdkapitalgeber der Unternehmung und haben bis zur Rückzahlung eine Forderung gegenüber dieser Unternehmung. Die Obligation ist daher die Grundform der sogenannten Forderungspapiere, Inhaber einer Obligation bezeichnen wir als Obligationäre. Mit sogenannten Anleihensobligationen beschaffen sich private Unternehmungen sowie der Staat (Bund, Kantone und Gemeinden) Fremdkapital für eine Laufzeit von in der Regel 5 bis 12 Jahren. Kassenobligationen können bei Banken und bei der Post ständig am «Kassenschalter» bezogen werden. Die Laufzeit von Kassenobligationen ist mit 2 bis 8 Jahren kürzer als bei Anleihensobligationen. ■ Stellung des Kapitalgebers Als Obligationär stellt ein Kapitalgeber der Unternehmung Fremdkapital zur Verfügung. Den Gesamtbetrag aller Obligationen bezeichnen wir als Obligationenanleihe. Indem eine Aktionärin einer Unternehmung Eigenkapital zur Verfügung stellt, beteiligt sie sich an der Unternehmung und wird Miteigentümerin. ■ Rückzahlung Fremdkapital in Form von Obligationen wird nach einer bestimmten Dauer, der sogenannten Laufzeit der Obligation, von der Unternehmung wieder zurückbezahlt. Die Unternehmung gibt dann in der Regel eine neue Obligationenanleihe heraus, um nicht plötzlich Vermögensteile verkaufen zu müssen. Die Aktionärin hat keinen Anspruch auf Rückzahlung ihres eingezahlten Betrags. Sie kann lediglich an der Börse ihre Aktie verkaufen. Im Falle der Auflösung der Unternehmung haben Aktionäre ein Anrecht auf einen Anteil am Liquidationserlös. ■ Mitwirkungsrechte Als Gläubiger hat ein Obligationär kein Recht auf Teilnahme an der Generalversammlung und somit weder Stimm-, Wahl- noch Auskunftsrecht. Als Miteigentümerin hat eine Aktionärin Anrecht auf Teilnahme an der Generalversammlung. An der jährlichen GV wird der Verwaltungsrat (oberste Geschäftsleitung der AG) gewählt. Die Aktionäre können dort auch über die Verwendung des Reingewinns abstimmen.
■ Entschädigung Für das zur Verfügung gestellte Kapital erhält der Obligationär einen festen Zins. Seine Entschädigung ist somit unabhängig von der Gewinnsituation der Unternehmung. Die Aktionärin hat Anspruch auf einen Anteil am Reingewinn, den die AG erzielt. Diesen Anteil am Reingewinn bezeichnen wir mit dem Fachausdruck als Dividende. Das Bezugsrecht ist ein Vermögensrecht der Aktionäre: Bei einer Kapitalerhöhung haben sie das Recht zum Kauf neuer Aktien. Dies wird wie folgt begründet: Damit neue Aktien überhaupt gezeichnet werden, müssen sie zu einem tieferen Preis (Kurs) als die alten Aktien angeboten werden. Wenn neue Aktien zu einem höheren Kurs als die alten angeboten würden, wäre niemand bereit, neue Aktien zu zeichnen, weil die alten Aktien zu einem tieferen Kurs an der Börse gekauft werden könnten. Da die neuen Aktien den gleichen Anteil (wie die alten Aktien) am gesamten Eigenkapital der AG (inklusive Reserven) besitzen, verlieren die alten Aktien einen Teil ihres Wertes; die bisherigen Reserven verteilen sich nun auf die alten und neuen Aktien. Dieser Wertverlust der alten Aktien wird durch einen Anspruch auf den Bezug neuer Aktien (das sogenannte Bezugsrecht) ausgeglichen: Will ein bisheriger Aktionär sein Bezugsrecht nicht ausüben, d. h., bei einer Kapitalerhöhung keine neuen Aktien beziehen, so erhält er für das nicht ausgeübte Bezugsrecht eine Abgeltung, die rechnerisch dem Wertverlust seiner alten Aktien entspricht. ■ Kursentwicklung Da die Entschädigung unabhängig vom erzielten Gewinn der Unternehmung immer gleich bleibt, wirken sich Meldungen über einen schlechteren Geschäftsgang nicht direkt auf den Kurs der Obligationen aus, wie dies bei den Aktien der Fall ist. Aufgrund der schwankenden Gewinnaussichten der Unternehmung sind bei den Aktien starke Kursschwankungen zu beobachten. ■ Risiko Bei einem Konkurs der Unternehmung wird das Fremdkapital vor dem Eigenkapital zurückbezahlt. Die Verlustgefahr ist bei Obligationen damit geringer als bei Aktien. Zudem wirkt sich das Risiko eines Verlustes der Unternehmung auf die Entschädigung des Obligationärs nicht aus, da er unabhängig vom Gewinn jedes Jahr den gleichen Zins erhält. Bei Aktien besteht ein Risiko, dass bei schlechtem Geschäftsgang nur eine geringe oder gar keine Dividende ausgeschüttet wird. Ausserdem erhalten die Aktionäre bei einer allfälli- Übung 2 gen Auflösung der Unternehmung ihr Geld erst zurück, nachdem alle anderen Forderungen Übung 3 bezahlt worden sind. Deshalb haben die Aktionäre ein höheres Verlustrisiko. Übung 4
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27.3
Handel von Wertpapieren: So funktioniert die Börse
1993 schlossen sich die Börsen Genf, Basel und Zürich zur Schweizer Effektenbörse zusammen. Kurze Zeit später wurde der sogenannte Ringhandel (Handel durch Zurufen der Angebote) eingestellt und der elektronische Börsenhandel lanciert. Heute heisst die Schweizer Börse SIX Swiss Exchange. Neben der Börse in Zürich gibt es auch noch eine Effektenbörse in Bern (BX Berne Der Handel mit Wertpapieren wird an den EffekeXchange). Die SIX AG erbringt in insgetenbörsen vollständig elektronisch durchgeführt. Ein Aktienhandel dauert durchschnittlich 37 Mikrosamt vier Geschäftsbereichen Dienstleistunsekunden (0,000037 sec.) gen rund um den Handel mit Wertschriften. Getragen wird die Börse von rund hundert Teilnehmerbanken. Diese haben direkten Zugang zur elektronischen Handelsplattform und wickeln ihren Handel vollständig elektronisch ab. Die direkten Handelsteilnehmer an der SIX Swiss Exchange sind Effektenhändler (Banken), die gewisse Voraussetzungen der Börsenaufsicht erfüllen müssen. Privatpersonen sind zum direkten Handel an der Börse nicht zugelassen; Anlegerinnen und Anleger kaufen und verkaufen Wertpapiere via E-Banking (oder telefonischen Auftrag) über ihre eigene (Haus-)Bank. ■ Kotierte und nichtkotierte Wertpapiere Voraussetzung zum Handel eines Wertpapiers (einer Aktie oder Obligation) an einer Börse ist dessen Zulassung (= Kotierung). Eine Kotierung wird dann gewährt, wenn die im entsprechenden Reglement genannten Mindestanforderungen (z. B. Höhe des Umsatzes, Anzahl der Titel, gesamter Nennwert) erfüllt sind. An der Schweizer Börse werden Wertpapiere von knapp 300 Unternehmungen gehandelt. Nichtkotierte Wertpapiere können nur ausserhalb der Börse gehandelt werden. Dieser Handel wird als OTC-Markt (OTC = «Over the Counter») bezeichnet. Häufig laufen solche Geschäfte auch «unter der Hand» ab. Einige Banken unterhalten einen ausdrücklichen Handel mit solchen sogenannten «Nebenwerten» und publizieren entsprechende Kursblätter.
■ Wie läuft ein Börsengeschäft ab? Wer ein Wertpapier kaufen oder verkaufen will, erteilt zuerst seiner Bank via E-Banking oder via Telefon einen entsprechenden Börsenauftrag. Die Bank prüft den Auftrag und übermittelt ihn der SIX Swiss Exchange. Das Börsensystem, ein Netzwerk verschiedener Computersysteme, legt den Kurs dann sofort aufgrund von Angebot und Nachfrage fest. Das Börsensystem fördert eine effiziente Weiterverarbeitung der Aufträge, indem es die Abschlüsse automatisch an die SIX SIS AG weiterleitet. Die SIX SIS als Gemeinschaftsorganisation der schweizerischen Banken übernimmt die zentrale Verwahrung der Wertpapiere. Am Fälligkeitstag wird der Kaufpreis automatisch dem Verkäufer gutgeschrieben und dem Käufer belastet. Dabei dient das SIX Interbank Clearing System (SIC) den Schweizer Banken als Hilfsmittel. Der Kunde erhält nach einigen Tagen von seiner Bank die Abrechnung über den Kauf oder Verkauf der Wertpapiere. Bei der Abwicklung eines Börsenauftrags sind damit neben den beteiligten Anlegern und deren Banken zusätzlich zur Börse zwei weitere wichtige Systeme (SIC und SIS) miteinander verknüpft. ■ Die Verarbeitung von Börsenaufträgen Käufer (Nachfrager) Kaufabrechnung
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Anlagekriterien – das magische Viereck
Nicht nur die Unternehmung, die Kapital benötigt, setzt sich Ziele. Auch der Anleger, der einen Teil seines Vermögens vorübergehend nicht für den Konsum benötigt, formuliert Ziele, die er mit seiner Kapitalanlage erreichen möchte. Eine maximale Rendite bei absoluter Sicherheit und jederzeitiger Verfügbarkeit (Liquidität) ist wohl der Wunsch jedes Anlegers. Doch leider gibt es keine Anlagen, die alle drei Kriterien auf einmal erfüllen. Sehen wir uns die einzelnen Kriterien im Detail an.
Sicherheit
Rendite
Liquidität
■ Sicherheit Jede Person, die Geld anlegt, möchte ihr Geld am Ende der Anlagedauer wieder vollständig zurückerhalten. Sicherheit ist damit ein zentrales Ziel jeder Geldanlage. Nun gibt es aber verschiedene Risiken, die eine Geldanlage bedrohen können.
Sicherheit
Rendite
■ Marktpreisrisiko: Aufgrund von Veränderungen bei Angebot und Nachfrage nach Wertpapieren ändern sich die Preise (Kurse) für Wertpapiere auch fortlaufend. Der Gefahr von Verlusten bei ungünstiger Entwicklung des Kurses von Wertpapieren stehen gleichzeitig auch Chancen von Gewinnen gegenüber, wenn sich die Kurse für Wertpapiere positiv entwickeln. Je nach Anlage schwanken die Kurse unterschiedlich stark, wobei Aktien stärkere Kursschwankungen aufweisen als Obligationen. Die sogenannte Volatilität eines Wertpapiers misst die relative Schwankungsbreite des Wertpapierkurses und ist ein Mass für das Marktpreisrisiko eines Wertpapiers. Je höher die Volatilität eines Wertpapiers ist, desto risikoreicher ist dieses. Sie wird in der Regel auf eine bestimmte Laufzeit bemessen (zum Beispiel 30 Tage, 60 Tage, 200 Tage etc.). Eine Volatilität von 20 % sagt beispielsweise aus, dass der Kurs eines Wertpapiers über die Laufzeit zwischen 80 % und 120 % des aktuellen Kurswerts geschwankt hat. ■ Zinsänderungsrisiko: Veränderungen beim Angebot und bei der Nachfrage nach Kapital führen auch regelmässig zu Preisänderungen (Zinsänderungen) für Kapital. Ein Anstieg des Zinsniveaus bewirkt beispielsweise einen Kursrückgang bei bisherigen Obligationen, weil vermehrt die neuen Obligationen mit höherer Verzinsung nachgefragt werden. Da nicht alle Anlagen von den gleichen Risiken bedroht sind, kann man durch eine geeignete Auswahl verschiedener Anlagen bestimmte Risiken vermindern. Eine solche Streuung der Anlagen auf verschiedene Anlagekategorien nennen wir Diversifikation. Damit ein Anleger in verschiedene Anlagearten und verschiedene Wertpapiere genügend diversifizieren kann, ist ein Mindestkapital von etwa CHF 250 000 notwendig.
Liquidität
■ Rendite ■ Ausfallrisiko: Der Konkurs des Schuldners kann zu einem vollständigen Verlust der Geldanlage führen. Die Kreditwürdigkeit des Kapitalnehmers ist deshalb von grosser Bedeutung. Zu den erstklassigen, sicheren Anlagen gehören beispielsweise Bundesanleihen oder Kassenobligationen von Kantonalbanken mit Staatsgarantie. ■ Geldwertrisiko: Wenn die Währung der Geldanlage durch Inflation an Wert verliert, führt dies zu einem entsprechenden Kaufkraftverlust des Anlagebetrags. Obligationen und Bankkonten haben Nominalwertcharakter, da nach Ablauf der Anlagedauer nur der Nominalwert (Nennwert) zurückbezahlt wird. Obligationen und Bankanlagen bieten daher wenig Schutz vor Geldentwertung. Aktien besitzen demgegenüber einen Sachwertcharakter, weil die Anleger an den Sachwerten und am möglichen Wachstum der Unternehmung beteiligt sind. ■ Währungsrisiko: Bei ausländischen Anlagen ist jeweils zusätzlich die Entwicklung des Wechselkurses zu beobachten. Sowohl der Wert als auch der Ertrag der Anlage werden durch Kursverluste bei Fremdwährungen geschmälert. Wer Währungsrisiken vermeiden will, legt sein Geld in der eigenen Landeswährung an.
Wie viel Gewinn wirft eine Anlage ab? Der Gewinn kann in Form von Zinsen (Sparkonten und Forderungspapiere), Gewinnanteilen (Beteiligungspapiere und Anlagefonds) sowie möglichen Kursveränderungen (Wertpapiere) anfallen. Aussagekräftig wird dieser Gesamtertrag jedoch erst, wenn er ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt wird. Gewinnvergleiche zwischen unterschiedlichen Anlageformen Rendite Liquidität sind schwierig. Bei gleichartigen Anlageformen ist dies jedoch teilweise möglich. So lässt sich bei Obligationen die Rendite auf Verfall (Rendite, wenn die Obligation heute gekauft und dann bis zur Rückzahlung behalten wird) berechnen. Bei Bankkonten werden regelmässig Vergleiche von Konditionen in den Medien publiziert. Mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (Verhältnis zwischen dem Aktienkurs und dem geschätzten Gewinn des laufenden oder des kommenden Geschäftsjahres) lassen sich Aktien einfach vergleichen. Aufgabe 2 Sicherheit
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Wertpapiere kaufen, verwalten und verkaufen braucht Zeit und kostet Geld. Courtagen (Bankspesen), Steuern, Gebühren und Abgaben schmälern die Erträge aus Dividenden, Zinsen oder Kursgewinnen. Besonders für Kleinanleger wirken sich Mindestcourtagen von CHF 50.– bis CHF 100.– für jede Börsentransaktion im Verhältnis zur investierten Summe negativ aus. Wer beispielsweise Aktien für CHF 1 000.– erwirbt, muss für Kauf und Verkauf Spesen von etwa CHF 100.– bis CHF 150.– einkalkulieren. Durch die Möglichkeiten des Onlinezugangs zu Bankportalen oder spezialisierten Online-Händlern hat sich der Wettbewerb verschärft. Wer seine Aufträge per Internet übermittelt oder über sogenannte Discountbroker handelt, zahlt tiefere Kommissionen. ■ Liquidität Sicherheit
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Das magische Dreieck veranschaulicht den Zusammenhang zwischen Sicherheit, Liquidität und Rendite. Nachdem es keine Anlageform gibt, die alle drei Anlagefaktoren gleichzeitig abdecken kann, ist das Ziel jedes Anlegers, die für ihn optimale Abstimmung dieser drei Faktoren zu finden.
Sicherheit
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Wie schnell kann das angelegte Kapital bei Bedarf wieder «verflüssigt» werden? Bei kotierten Wertpapieren und Kontokorrentkonten (z. B. Lohnkonten) ist die Liquidität in der Regel hoch; bei nichtkotierten Wertpapieren (z. B. Kassenobligationen) sowie Sparkonten (aufgrund der Kündigungsbedingungen) hingegen eher klein. Je höher die Liquidität ist (z. B. kurze Laufzeit einer Obligation oder Konten, die einzig dem Zahlungsverkehr dienen), desto tiefer wird der Zinssatz sein. Bei langfristigen Obligationen und Sparheften ist der Zinssatz entsprechend höher. Dadurch besteht ein Zielkonflikt zwischen Rendite und Liquidität.
■ Nachhaltige Verantwortung Jeder Anlageentscheid hat Konsequenzen auf die Mitmenschen und die Umwelt. Anleger haben ebenso eine Verantwortung gegenüber Natur und Gesellschaft wie jene Unternehmungen, die mit ihrem Kapital schliesslich Güter produzieren. Zunehmend berücksichtigen Anlegerinnen und Anleger deshalb die Nachhaltigkeit einer Kapitalanlage. Sie fragen sich z. B., ob die Anlagen in Aktien der AutoNachhaltige Verantwortung mobilindustrie getätigt werden sollen, obschon Autos Abgase erzeugen, die einen massgeblichen Anteil am Treibhauseffekt haben. Oder ist es z. B. unmoralisch, in Chemieaktien zu investieren, weil die Chemiekonzerne in der Forschung mit Tierversuchen arbeiten? Die meisten Bankinstitute bieten spezielle Produkte für jene Anlegerinnen und Anleger an, die ihre nachhaltige Verantwortung bewusst wahrnehmen wollen. Es sind dies Anlagen in Unternehmungen, die bestimmten ökologischen oder sozialen Minimalstandards gerecht werden. Oder es handelt sich um Konten, deren Gelder nur für Kredite verwendet werden dürfen, die sozial oder ökologisch sinnvolle Projekte fördern. Neben Sicherheit, Rendite und Liquidität sollten Anlageentscheide deshalb auch nach den drei ethischen Grundfragen beurteilt werden: ■ Steht meine Anlage im Einklang mit der Vorstellung eines guten und glücklichen Lebens? Oder wird dadurch die Lebensqualität vermindert? (Frage nach dem gutem Leben) ■ Hat mein Anlageentscheid negative Auswirkungen auf das Zusammenleben der Menschen? Verletzt sie gar grundlegende Menschenrechte? (Frage nach dem gerechten Leben) ■ Welche Konsequenzen hat mein Anlageentscheid für die soziale und ökologische Umwelt? Sind diese Folgen zumutbar? Wie wirkt sich mein Anlageentscheid langfristig auf Mensch und Natur aus? (Frage nach dem verantwortlichen Handeln) Sicherheit
Mit dem Einbezug des Kriteriums «Nachhaltige Verantwortung» wird das magische Dreieck zu einem «magischen Viereck».
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Fonds – mit ausgewogenem Mix das Risiko verteilen
Die Idee der Risikoverteilung in einem Fonds funktioniert wie folgt: Man sammelt das Geld zahlreicher Anleger – bildlich gesprochen – in einem Topf (= Fonds) und kauft dafür Aktien, Anleihen oder Immobilien. Fondssparer haben gleich drei Vorteile: Erstens wird durch eine Verteilung der Anlage in verschiedene Wertpapiere das Risiko vermindert. Ein Kurssturz eines einzelnen Papiers wirkt sich deshalb nicht so dramatisch auf den gesamten Fonds aus. Zweitens besteht durch Anteilscheine die Möglichkeit, sich auch mit einem relativ kleinen Kapital an attraktiven Investitionen zu beteiligen. Schliesslich übernehmen in der Fondsleitung Fachleute die Überwachung und Bewertung der Anlagemöglichkeiten. Fondsgesellschaften stehen häufig in enger Verbindung mit Banken; diese bieten ihren Kunden die Anteilscheine als Anlagemöglichkeit an. In der Schweiz gibt es mehrere Tausend unterschiedliche Anlagefonds, sodass den verschiedensten Anlagewünschen entsprochen werden kann. Mit Anteilscheinen von Anlagefonds beteiligen sich Anlegerinnen und Anleger an einer (Fonds-)Gesellschaft, die Kapital in verschiedene Unternehmungen investiert. Das durch Anteilscheine gezeichnete Kapital wird in einem Fonds zusammengefasst und nach bestimmten Kriterien angelegt. Diese Kriterien können sein: Art der Anlage (Aktienfonds, Obligationenfonds, Immobilienfonds), Ziel der Anlage (Wachstum, Rendite), geografisches Anlagegebiet (weltweit, Wirtschaftsräume, einzelne Länder) oder branchenmässige Gliederung (z. B. Nahrungsmittelindustrie oder bestimmte Zukunftsbranchen). So kann man sich mit kleinen Summen an der weiten Finanzwelt beteiligen und muss nicht alles auf eine Karte setzen. Börsengehandelte Fonds, auch als Exchange Traded Funds (ETF) bezeichnet, sind Anlagefonds, die an einer Börse kotiert sind und dort wie Aktien gehandelt werden. Da ETF gleich wie Aktien an zahlreichen Börsen gehandelt werden, können sie sehr einfach gekauft und verkauft werden. Solche Fonds können einzelne Marktsegmente, Wirtschaftssektoren oder auch Gesamtmärkte abbilden. Ein solcher Gesamtmarkt ist beispielsweise der Swiss Market Index (SMI). Er umfasst die 20 grössten und liquidesten Titel (Blue Chips) des Schweizer Aktienmarktes, welche etwa 85 % der Gesamtkapitalisierung der Schweizer Börse repräsentieren. Eine ETF-Anlage in den SMI (Indexfonds) bildet nun einfach die Zusammensetzung dieses Börsenindizes laufend nach und ist deshalb günstiger als ein «aktiv gemanagter» Fonds, dessen Zusammensetzung laufend beobachtet und verändert wird.
■ Beispiel eines ETF in den SMI: UBS ETF (CH) SMI (CHF) A-dis:
Risiken Dieser UBS Exchange Traded Fund investiert in Aktien und kann daher grossen Wertschwankungen unterliegen. Eine Anlage in diesem Fonds eignet sich somit nur für Investoren mit einem Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren sowie einer entsprechenden Risikobereitschaft und -fähigkeit. Alle Anlagen unterliegen Marktschwankungen. Jeder Fonds weist spezifische Risiken auf, ...
Quelle: UBS Fonds Factsheet, Ende Januar 2017
Mit einem solchen ETF on SMI können auch kleinere Vermögen zielgerichtet diversifiziert Aufgabe 3 werden. Der Kurswert eines solchen Anteilscheins lag im Februar 2017 bei knapp CHF 90.–. Aufgabe 4
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Risikofähigkeit und Risikobereitschaft
Wer in Aktien, Obligationen oder Fonds investieren will, sollte zuerst die folgenden vier Fragen beantworten: ■ 1. Frage: Wie sehen die finanziellen Verhältnisse aus? Voraussetzung zu sinnvollem und vernünftigem Sparen ist die realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Situation. Es macht wenig Sinn, sich ehrgeizige Sparziele zu setzen und diese dann laufend zu verfehlen, weil die eigenen finanziellen Mittel dazu nicht ausreichen. Ein an sich ausgewogener Anlageentscheid könnte dann leicht aus dem Gleichgewicht geraten und der Anleger versucht sein, das ambitionierte Sparziel mit zu hohen Risiken dennoch zu erreichen, möglicherweise mit fatalen Folgen. Deshalb geht jedem Anlageentscheid die Erstellung eines realistischen Haushaltsbudgets voraus. Damit verbunden ist die Bereitschaft, dieses Budget auch tatsächlich einzuhalten. ■ 2. Frage: Sind die finanziellen Lebensrisiken abgedeckt? Zur Beurteilung der eigenen finanziellen Situation gehört auch eine Vorsorgeanalyse. Dabei wird abgeklärt, welche finanziellen Risiken infolge von Krankheit, Unfall, Tod, Invalidität und Erwerbslosigkeit erwachsen könnten. In der Schweiz profitieren wir zwar von einem sehr gut ausgebauten Sozialsystem, das mehrere obligatorische Sozialversicherungen (AHV, IV, ALV), eine Vielzahl von Gesetzen (z. B. zur Sozialhilfe) sowie staatliche Hilfsverpflichtungen umfasst. Dennoch muss es im Interesse jeder einzelnen Person liegen, selbst Verantwortung in diesem Bereich zu übernehmen. Für unerwartete finanzielle Ereignisse, die nicht auf Versicherungen überwälzt werden können (z. B. vorzeitig notwendige Neuanschaffungen oder Zahnarztkosten), sollte zudem ein bestimmter Betrag schnell verfügbar auf einem Sparkonto angelegt sein. Eine weitverbreitete Empfehlung besagt, dass dieser Betrag zwei bis drei Monatslöhne umfassen sollte. ■ 3. Frage: Welcher Anlagehorizont kommt in Betracht? Die Zeit ist eine der wichtigsten Komponenten eines Anlageentscheids. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen nämlich, dass Aktien zwar auf lange Sicht besser rentieren als Obligationen und diese wiederum besser als Sparbücher. Wird der Zeithorizont jedoch kürzer gewählt, ändert sich das Bild unter Umständen gewaltig. In schlechten Börsenjahren kann es durchaus sein, dass die höchste Rendite mit Obligationen erreicht wird, während Sparbücher weniger Ertrag bringen und Aktien gar negativ zu Buche schlagen. Der Anleger sollte sich also vor seinem Entscheid klar werden, wann er über welchen Teil der freien Mittel wieder verfügen können muss. Als Faustregel gilt: Je länger der Anlagehorizont, desto eher kann eine höhere Rendite angestrebt werden, ohne dafür übermässige Risiken eingehen zu müssen.
■ 4. Frage: Verfügt der Anleger über die notwendigen Fachkenntnisse? Jede Vermögensanlage, die über das reine Sparkonto hinausgeht, erfordert auch ein bestimmtes Grundverständnis wirtschaftlicher Vorgänge. Wer in Immobilien investiert, sollte mit den Besonderheiten dieses Marktes vertraut sein. Wer Edelmetalle als Vermögensanlage in Betracht zieht, sollte wissen, von welchen besonderen Faktoren deren Wert abhängt. Wer Aktien oder Obligationen einer bestimmten Unternehmung erwirbt, sollte sich ein Bild davon machen, in welchem Zustand sich diese Unternehmung befindet und wie ihre Zukunftsaussichten einzuschätzen sind. Und wer sich für Anlagefonds entscheidet, die in Wertpapiere bestimmter Weltregionen investieren, sollte zumindest wesentliche Eckwerte der dortigen Volkswirtschaften kennen (Erwartungen über Teuerung, konjunkturelle Entwicklung, politische Stabilität usw.). Anleger, die glauben, auf solche Informationen verzichten zu können, werden früher oder später die negativen Konsequenzen ihres Verhaltens zu tragen haben. Dann wird die Vermögensanlage nämlich zu einer Art Roulette, bei dem sowohl der Jackpot geknackt als auch eine Niete gezogen werden kann; und bekanntlich ist die Wahrscheinlichkeit der Niete um einiges grösser als jene des Jackpots. Die Fähigkeit, finanzielle Verluste ohne einen spürbaren Einfluss auf seinen Lebensstandard verkraften zu können, nennen wir Risikofähigkeit. Diese kann sich jederzeit ändern, wie z. B. durch Heirat, Kinder, Krankheit oder berufliche Veränderungen, und muss deshalb regelmässig überprüft werden. Im Gegensatz zur Risikofähigkeit beschreibt die Risikobereitschaft den emotionalen Umgang mit Anlagerisiken, also die subjektive Bereitschaft, Risiken einzugehen und allfällige Verluste zu akzeptieren. Die Risikobereitschaft wird ebenfalls mit gezielten Fragen ermittelt. Die Banken beraten ihre Kunden in der Vermögensanlage. Ausgangspunkt dazu ist jeweils eine Kundenanalyse, in welcher mit gezielten Fragen zu den persönlichen und finanziellen Verhältnissen die Risikofähigkeit und die Risikobereitschaft ermittelt werden. Übung 7
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27.7
Risikoprofile, Anlegertypen und Anlagestrategien
Je nach Anlagestrategie unterscheidet sich die Zusammensetzung der Vermögenswerte.
Je nach Ausprägung von Risikofähigkeit und Risikobereitschaft lassen sich verschiedene Risikoprofile unterscheiden. 0%
25 %
50 %
75 %
■ Anlagestrategien im Vergleich Zinsertrag (Fixed Income)
Einkommen (Yield)
Ausgewogen (Balanced)
Wachstum (Growth)
Kapitalgewinn (Equity)
Anlageziel
Erhalt des Vermögens
wenig Wachstum
Vermögenszuwachs
bedeutender Zuwachs
grosser Zuwachs
Anlagehorizont
kurz
mittel
lang (> 10 Jahre)
lang (> 10 Jahre)
lang (> 10 Jahre)
■ Anteil Geldmarkt
ca. 10 %
ca. 10 %
ca. 10 %
ca. 10 %
ca. 10 %
■ Anteil Obligationen
ca. 90 %
ca. 65 %
ca. 45 %
ca. 25 %
ca. 0 %
■ Anteil Aktien
0%
ca. 25 %
ca. 45 %
ca. 65 %
ca. 90 %
100 %
Risikofähigkeit Risikobereitschaft
Risikoprofile:
«gering»
«unterdurchschnittlich»
«durchschnittlich»
«überdurchschnittlich»
«gross»
Mit der Veränderung der Lebensumstände, wie z. B. neue Familiensituation, berufliche Veränderungen, Wohnsitzwechsel, neue Zukunftspläne, vorzeitige Pensionierung, ändert sich auch das Risikoprofil. Den Risikoprofilen können verschiedene Anlegertypen zugeordnet werden, die unterschiedliche Anlageziele verfolgen und sich durch unterschiedliche Anlageverhalten charakterisieren lassen. ■ Vom Risikoprofil zum Anlegertyp Risikoprofil (Risikofähigkeit / - bereitschaft)
Anlegertyp
Anlageziel
Anlageverhalten
Anlagestrategie
gering
defensiver Anlagetyp
Erhalt des Vermögens
sicherheitsorientiert
Zinsertrag (Fixed Income)
unterdurchschnittlich
progressiver Anlagetyp
wenig Wachstum
vorsichtig, risikoscheu
Einkommen (Yield)
durchschnittlich
offensiver Anlagetyp
Vermögenszuwachs
ausgewogen
Ausgewogen (Balanced)
überdurchschnittlich
aggressiver Anlagetyp
bedeutender Zuwachs
risikofreudig, gewinnorientiert
Wachstum (Growth)
hoch
sehr aggressiver Anlagetyp
grosser Zuwachs
sehr risikofreudig, spekulativ
Kapitalgewinn (Equity)
Mit der Anlagestrategie definiert der Anleger den Weg zur Erreichung seines Anlageziels. So stehen bei der Anlagestrategie «Zinsertrag» festverzinsliche Anlagen im Vordergrund, während bei der Anlagestrategie «Kapitalgewinn» Anlagen in Aktien (Eigenkapital, engl. «equity») zentral sind.
Zusammensetzung Anlage
In der Finanzwelt wird die Zusammensetzung der Vermögenswerte auch als Portfolio (lateinisch «portare» = «tragen» und «folium» = «Blatt») bezeichnet. Die Verwaltung und Aufbewahrung von Wertschriftenportfolios erfolgt am einfachsten über ein Wertschriftendepot bei einer Bank. Die Bank informiert dann über allfällige Rückzahlungen oder Kapitalerhöhungen; Dividenden sowie fällige Obligationenzinsen werden automatisch dem angegebenen Konto gutgeschrieben. Für Steuerzwecke wird auch ein Depotverzeichnis erstellt. Je höher die Renditeerwartungen eines Anlegers sind, desto grössere Risiken muss er eingehen können. Das heisst, dass sowohl die Risikofähigkeit als auch die Risikobereitschaft hoch sein müssen. Da es unter Umständen lange dauern kann, bis sich Aktienkurse nach einem Einbruch wieder erholen, muss der Anlagehorizont bei «aggressiven» Anlegern entsprechend hoch sein. «Defensive» Anleger weisen eine geringe Risikofähigkeit oder eine geringe Risikobereitschaft auf, sind an stabilen Erträgen interessiert und benötigen deshalb einen weniger langen Anlagehorizont.
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■ Risikofähigkeit und Risikobereitschaft Ertrag
Strategie «Einkommen» (Yield) Strategie «Zinsertrag» (Fixed Income)
Strategie «Wachstum» (Growth)
Strategie «Ausgewogen» (Balanced)
«aggressiv»
Strategie «Kapitalgewinn» (Equity)
«sehr aggressiv»
«offensiv» «progressiv»
«defensiv» Risikofähigkeit / Risikobereitschaft
Ein progressiver Anleger wird schwergewichtig festverzinsliche Obligationen und einen geringen Aktienanteil in seinem Portfolio halten. Ein offensiver Anleger wird eine gleichgewichtete Depotzusammensetzung mit Obligationen und Aktien aufweisen, wobei die Aufgabe 5 Gewichtung der Anlagen je nach Marktentwicklung angepasst werden muss.
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Das haben Sie gelernt Die notwendigen Eigenschaften von Wertpapieren als Finanzierungsinstrument begründen Die Notwendigkeit einer funktionierenden Effektenbörse für eine entwickelte Wirtschaft an einem Beispiel erklären Die Ausgabe von Wertpapieren beschreiben Die Stellung des Kapitalgebers, die Mitwirkungsrechte, die Form der Entschädigung, die Rückzahlung, die Kursentwicklung sowie das Risiko bei Aktien und Obligationen beschreiben Aktien und Obligationen definieren sowie deren Eignung zur Finanzierung (aus Sicht der Unternehmung) und der Kapitalanlage (aus Sicht des Kapitalgebers) beschreiben Fonds definieren sowie deren Eignung zur Kapitalanlage beschreiben Den Ablauf eines Börsenauftrags beschreiben Die Funktionsweise der Börse «SIX Swiss Exchange» beschreiben Die Anlagekriterien Liquidität, Sicherheit, Rendite und nachhaltige Verantwortung aus Sicht des Anlegers beschreiben (magisches Dreieck / Viereck) Risikoprofile anhand von Risikofähigkeit und Risikobereitschaft beschreiben Anlagestrategien in Bezug auf die Anlageziele Liquidität, Sicherheit, Rendite und nachhaltige Verantwortung für einfache Anlagebeispiele mit Aktien (kotiert und nichtkotiert), Obligationen, Fonds und Sparkonten beurteilen
Offene
Offene Fragen
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Diese Begriffe können Sie erklären Magisches Dreieck Wertpapier
Magisches Viereck
Beteiligungspapier
Risikoprofile
Forderungspapier
Risikofähigkeit
Nennwert (Nominalwert)
Risikobereitschaft
Emission
Portfolio
Aktie
Anlageziel
Dividende
Anlageverhalten
Bezugsrecht
Anlagestrategie
Obligation
Zinsertrag (Fixed Income)
Kassenobligationen
Einkommen (Yield)
Anleihensobligationen
Ausgewogen (Balanced)
Börse
Wachstum (Growth)
SIX Swiss Exchange
Kapitalgewinn (Equity)
Kotierte Wertpapiere Nichtkotierte Wertpapiere Sparkonto Geldmarkt Fonds Obligationenfonds Aktienfonds Immobilienfonds ETF (Exchange Traded Fund) Indexfonds (ETF on SMI) Anlagekriterien Liquidität Sicherheit Rendite Nachhaltige Verantwortung Diversifikation
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Übung 1 Wertpapier – ein neuer Begriff Die folgenden Auswahlaufgaben enthalten immer zwei Aussagen, die miteinander verknüpft sind. Entscheiden Sie sich jeweils für eine der folgenden Antwortmöglichkeiten: A +weil+
B +/+
C +/–
D –/+
E –/–
Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft zu
Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft nicht zu
Erste Aussage richtig, zweite Aussage falsch
Erste Aussage falsch, zweite Aussage richtig
Beide Aussagen falsch
a ) Begründen Sie falsche Verknüpfungen oder die falsche Teilaussage in wenigen Worten. 1. Wertpapiere sind Urkunden mit gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen und können dadurch leicht gehandelt werden.
2. An einer Börse können Kapitalforderungen leicht gehandelt werden, weil Wertpapiere, die sich zum Handel an der Börse eignen, auch als Effekten bezeichnet werden.
3. Weil grosse Investitionen Gewinne garantieren, ist die Börse als Treffpunkt für Kapitalnehmer und Kapitalgeber eine Art Marktplatz für Kapital.
4. Die positive Entwicklung von Volkswirtschaften setzt eine funktionierende Börse voraus, weil grosse Investitionen sonst nur vom Staat finanziert werden könnten.
b) Bringen Sie die folgenden Aussagen in die richtige Reihenfolge. 1. Die Kapitalanleger teilen mit, wie viel Kapital sie einer Unternehmung zur Verfügung stellen möchten. 2. Die Unternehmung, die Geld benötigt, handelt mit den beteiligten Banken die genauen Bedingungen der Kapitalaufnahme aus. 3. Die Bank schreibt der Unternehmung den gesamten Geldbetrag gut. 4. Die Banken legen einen Emissionsprospekt auf und beraten ihre Kunden. 5. Die Banken belasten dem Schuldner die fälligen Zinsen / Dividenden und schreiben sie dem Gläubiger gut. 6. Die Kapitalanleger überweisen den geschuldeten Betrag.
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Übung 2 Typische Merkmale von Aktien ■ Entschädigung
Welche Aussagen sind richtig (R), welche falsch (F)? Setzen Sie das zutreffende Symbol in das Kästchen und korrigieren Sie die Fehler auf den leeren Linien.
a) Der Aktionär hat Anspruch auf die Ausschüttung eines jährlich gleichbleibenden Teils des Gewinns.
■ Mitwirkung a ) Die Aktionärin stellt der Unternehmung Geld zur Verfügung und wird damit Gläubigerin der Unternehmung.
b) Der Aktionär hat Anspruch auf einen Teil des Gewinns; wenn ein Verlust entsteht, muss er nachträglich weiteres Kapital zur Deckung des Verlustes einzahlen.
b ) Die Aktionärin ist Miteigentümerin der Unternehmung und hat deshalb ein Stimmrecht an der Generalversammlung. c) In der Regel wird eine Dividende beschlossen, sofern die AG einen Gewinn erwirtschaftet. c ) Die Aktionärin ist Fremdkapitalgeberin der Unternehmung und darf deshalb an der Generalversammlung teilnehmen. d) Der Aktionär erhält immer einen gewissen Gewinnanteil. d ) Als Miteigentümerin der Unternehmung hat die Aktionärin das Recht, über die Geschäftspolitik mitzuentscheiden, die Organe der Aktiengesellschaft zu bestimmen und einen Teil des Reingewinns zu erhalten. ■ Rückzahlung a) Wenn die Aktionärin ihr eingesetztes Kapital zurückhaben möchte, kann sie ihre Aktie an der Börse verkaufen.
■ Bezugsrecht a ) Das Bezugsrecht ist nur bei Kapitalerhöhungen von Bedeutung.
b) Bei einem Konkurs erhalten die Aktionäre das volle Kapital wieder zurück. b ) Das Anrecht auf den Bezug einer jährlichen Dividende nennt man Bezugsrecht. c) Bei einem Konkurs erhalten die Aktionäre ihr investiertes Kapital vor den Fremdkapitalgebern zurück.
c) Wenn ein Aktionär sein Bezugsrecht nicht ausüben möchte, erhält er nichts.
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Übung 3 Typische Merkmale von Obligationen Welche Aussagen sind richtig (R), welche falsch (F)? Setzen Sie das zutreffende Symbol in das Kästchen und korrigieren Sie die Fehler auf den leeren Linien.
c) Nach Ablauf der Anlagedauer erhält der Kapitalgeber den ursprünglichen Betrag minus die bereits bezahlten Zinsen zurück.
■ Mitwirkung und Entschädigung a ) Die Obligationärin erhält einen festen Zins für ihr investiertes Kapital; bei gutem Geschäftsgang kann der Verwaltungsrat ihr auch noch einen Gewinnanteil zusprechen.
b) Der Obligationär kann an der jährlichen Generalversammlung teilnehmen, hat dort aber lediglich ein Auskunftsrecht.
d) Am Ende der Anlagedauer erhält die Obligationärin die Obligation zum Nennwert zurückerstattet.
■ Risiko a) Bei einem Konkurs der Unternehmung wird das Eigenkapital vor dem Fremdkapital zurückbezahlt.
c ) Die Obligationärinnen haben nur Anspruch auf einen festen Zins. b) Die Gefahr, das eingesetzte Kapital zu verlieren, ist bei Obligationen geringer als bei Aktien. d ) Die Entschädigung des Obligationärs ist abhängig von der Gewinnsituation der Unternehmung c) Die Gefahr von Kursverlusten ist bei Obligationen gross.
■ Rückzahlung a ) Nach Ablauf der Anlagedauer erhält die Kapitalgeberin den vollen Betrag zurück.
b ) Der Kapitalgeber kann jederzeit die Rückzahlung des investierten Kapitals verlangen.
d) Ein schlechtes Geschäftsjahr der Unternehmung wirkt sich auf den Zinsanspruch der Obligationäre aus.
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Übung 4 Aktie oder Obligation?
Übung 5 Ablauf eines Börsenauftrags Ergänzen Sie den Lückentext über den Ablauf eines Börsenauftrags mit den folgenden Begriffen. Obligation
Ordnen Sie die folgenden Eigenschaften den entsprechenden Wertpapieren zu.
b) Stimmrecht an der Generalversammlung
Wer Aktien kaufen will, erteilt seiner
Aktie
a ) Anspruch auf Rückzahlung nach einigen Jahren
■ ■ ■ ■
■ SIX Interbank Clearing System (SIC) ■ SIX SIS AG (SIS) ■ SIX Swiss Exchange (SWX)
Angebot und Nachfrage Bank Clearing Settlement
einen Kaufauftrag. Dieser Kaufauftrag
wird der Schweizer Börse, der sogenannten c ) Veränderlicher Gewinnanteil
übertragen. Das Börsensystem ermittelt dann aufgrund von den Preis, den sogenannten Kurs, zu dem die Aktien ge-
d ) Kein Mitspracherecht in der Unternehmung
kauft bzw. verkauft werden. Die Abschlüsse werden von der SIX Swiss Exchange den beteie) Anrecht auf vollständige Rückzahlung bei einem Konkurs der Unternehmung
ligten Banken bestätigt, diesen Vorgang nennt man
. Die Lieferung
(bzw. die Umbuchung der Wertpapierpositionen) und die eigentliche Zahlung erfolgen durch
f ) Zum Voraus festgelegter Zins
die beteiligten Banken; diesen Vorgang nennt man g) Grössere Ertragsmöglichkeiten, aber auch grösseres Verlustrisiko
.
Grundsätzlich ist die weitere Abwicklung der eingegangenen Verträge Sache der Banken. Die SIX Swiss Exchange unterstützt jedoch eine fristgerechte Weiterverarbeitung, indem sie die Abschlüsse automatisch an die
weiterleitet. Diese überträgt die
Wertpapiere vom Wertschriftendepot des Verkäufers in jenes des Käufers und belastet über das
das Konto des Käufers mit dem ver-
einbarten Kaufpreis und schreibt ihn dem Verkäufer gut. Die gesamte Abwicklung eines solchen Börsengeschäfts verläuft vollautomatisch und dauert gerade mal 4 Sekunden.
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Übung 6 Anlagekriterien
Übung 7 Risikoprofil
Welche Anlagekriterien sind bei den folgenden Portfolios (Bestand an Anlagewerten) dominierend? Setzen Sie das entsprechende Kriterium ein. Portfolio (Wertschriftenbestand) a)
■ CHF 20 000.– Privatkonto ■ CHF 60 000.– Kassenobligationen ■ CHF 120 000.– Bundesobligationen
b)
■ CHF 10 000.– Privatkonto ■ CHF 25 000.– Anleihensobligation (Fremdwährung) ■ CHF 165 000.– ETF on SMI
c)
■ CHF 10 000.– Postkonto ■ CHF 120 000.– zinsloses Darlehen Genossenschaftsrestaurant ■ CHF 80 000.– Anlagekonto Alternative Bank Schweiz
d)
■ CHF 60 000.– Aktien ■ CHF 40 000.– Anleihensobligation (Chile) ■ CHF 200 000.– private Anlagefonds (südostasiatische Aktien) ■ CHF 100 000.– russische Immobilien
e)
■ CHF 200 000.– selbst genutztes Wohneigentum ■ CHF 150 000.– Anleihensobligation (Schweiz) ■ CHF 70 000.– Vorsorgekonto 3a (Das Konto dient der Altersvorsorge; Rückzüge sind bis zur Pensionierung nicht möglich)
f)
g)
■ ■ ■ ■
CHF 20 000.– Bargeld CHF 20 000.– Sparkonto (UBS) CHF 20 000.– Sparkonto (CS) CHF 20 000.– Sparkonto (Regionalbank)
■ CHF 10 000.– Geldmarktanlagen ■ CHF 100 000.– Swisscanto-Anlagefonds (Aktienanteil 20 %) ■ CHF 50 000.– Anleihensobligation der Schweizerischen Eidgenossenschaft ■ CHF 40 000.– Immobilienfonds
Eine Kantonalbank erstellt in der Kundenberatung mithilfe eines Fragebogens eine Profilanalyse. Aufgrund der Antworten des Kunden hat sich das folgende Risikoprofil ergeben
Dominierendes Kriterium
Empfohlene Anlagestrategie: Kapitalgewinn Wachstum Ausgewogen Einkommen Zinsertrag
Risikofähigkeit
Risikobereitschaft
Die folgenden Auswahlaufgaben enthalten immer zwei Aussagen zum obigen Risikoprofil, die miteinander verknüpft sind. Entscheiden Sie sich jeweils für eine der folgenden Antwortmöglichkeiten: A +weil+
B +/+
C +/–
D –/+
E –/–
Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft zu
Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft nicht zu
Erste Aussage richtig, zweite Aussage falsch
Erste Aussage falsch, zweite Aussage richtig
Beide Aussagen falsch
Begründen Sie falsche Verknüpfungen oder die falsche Teilaussage in wenigen Worten. a) Der Bankkunde ist in der Lage, finanzielle Verluste zu tragen, weil seine Risikobereitschaft hoch ist.
b) Der Bankkunde ist (objektiv betrachtet) in der Lage, Risiken einzugehen, weil er (subjektiv empfunden) wenig bereit ist, finanzielle Verluste zu tragen.
c) Bei diesem Bankkunden ist die Risikobereitschaft tiefer als die Risikofähigkeit. Deshalb ist für ihn die Anlagestrategie «Einkommen» zu empfehlen.
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Aufgabe 1 Wer soll das bezahlen – wer hat so viel Geld? Immer mehr Menschen fliegen. Die Fluggesellschaften investieren deshalb in grössere Flugzeuge – und brauchen dazu viel Kapital. Das grösste Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A380, kann mehr als 500 Passagiere transportieren und kostet gemäss Listenpreis über 400 Millionen Dollar. Wie kann sich eine Fluggesellschaft für eine solche Investition das notwendige Kapital beschaffen?
b) Wie können die unter a) formulierten Problembereiche gelöst werden?
Der Airbus A380 ist das grösste Passagierflugzeug der Welt, es kostet über 400 Mio. US-Dollar.
a ) Formulieren Sie in einem ersten Schritt das eigentliche Problem möglichst genau. Je genauer das Problem definiert wird, desto schneller werden Lösungsmöglichkeiten sichtbar.
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Aufgabe 2 Sicherheit und Risiken «Ich überlege mir, 100 000 Franken in sichere Schweizer Bundesobligationen zu investieren. Eine bis im Jahr 2021 laufende Anleihe zahlt 2 Prozent Zins. Was meinen Sie dazu?»
so straft der staat den sparer Ratgeber
Lesen Sie in der nebenstehenden Spalte, wie die MigrosBank zu dieser Frage auf ihrer Website unter der Rubrik «Ratgeber» Stellung nimmt. Beantworten Sie dazu die folgenden Fragen:
Leider muss ich Sie gleich zu Beginn enttäuschen. Obwohl die Bundesanleihe mit der Laufzeit 2010–2021 einen Zins von 2 Prozent auszahlt, beträgt die effektive Rendite lediglich rund ein Prozent. Der Grund: Die Obligation wird derzeit zu einem Kurs von 110 Prozent gehandelt. Bei der Rückzahlung im Jahr 2021 erhalten Sie aber nur den Ausgabepreis von 100 Prozent zurück. Sie erleiden also einen Kursverlust von rund 10 Prozent oder umgerechnet 1 Prozent pro Jahr. Enttäuschung Nummer zwei resultiert aus unserem Steuersystem, das Ihnen die Freude am Sparen verdirbt, speziell im gegenwärtigen Tiefzinsumfeld. Versteuern müssen Sie nämlich nicht die effektive Rendite von 1 Prozent, sondern den vollen Nominalzins von 2 Prozent. Wie viel Ihnen der Fiskus abzwackt, verdeutlicht die folgende Rechnung für eine alleinstehende Person wohnhaft in Basel mit einem steuerbaren Einkommen von 80 000 Franken: Von den 2 000 Franken Zinseinnahmen aus den investierten 100 000 Franken gehen pro Jahr 800 Franken gleich wieder zurück an den Staat (600 Franken als Einkommenssteuer und 200 Franken als Vermögenssteuer). Und weil Sie auf den verbleibenden Zinseinnahmen von 1200 Franken noch den anteiligen Kursverlust von jährlich 1 Prozent oder 1000 Franken verbuchen müssen, bleibt Ihnen Ende Jahr nur noch eine kümmerliche Rendite nach Abzug der Steuern von 200 Franken oder 0,2 Prozent.
a ) Warum beträgt die effektive Rendite der 2 %-Bundesobligation nur 1 %?
b ) Warum wird die 2 %-Bundesobligation zu 110 % des Nominalwerts gehandelt? Mit der Inflation kippt Ihre Rendite ins Negative Für eine dritte Enttäuschung könnte die Inflation sorgen. Denn diese funktioniert im Prinzip wie eine versteckte Steuer: Sie reduziert den realen Wert der Staatsschuld, die Ersparnisse verlieren aber im gleichen Mass an Kaufkraft. Das heisst, Ihre Rendite von 0,2 Prozent wird inflationsbereinigt sehr wahrscheinlich negativ ausfallen. Trotzdem möchte ich Ihnen nicht grundsätzlich vom Kauf der Schweizer Staatsobligation abraten. Deren Vorteil ist die erstklassige Sicherheit. Leider bezahlen Sie für diese Sicherheit jedoch einen äusserst hohen Preis. Dass Sie einen Grossteil der Zinsen, die Sie vom Staat auf die Bundesobligationen erhalten, in Form von Steuern direkt wieder an diesen zurückgeben müssen, ist aus der Sicht des Sparers, also Ihrer Sicht, gewiss unerfreulich. Und trotzdem: In der Schweiz dürfen wir – im Gegensatz zu manch anderen Ländern – wenigstens die Gewissheit haben, dass mit unseren Steuergeldern sorgsam umgegangen wird.
c ) Warum prognostiziert der Ratgeber sogar eine negative Netto-Rendite?
Quelle: Website Migrosbank, www.migrosbank.ch
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Aufgabe 3 Wie funktionieren Exchange Traded Funds? Lesen Sie den folgenden (durch die Autoren gekürzten) Artikel aus der NZZ und beantworten Sie die nachfolgenden Fragen dazu:
etwas teurer. Teurer bis viel teurer sind auch ETF, die in Märkte investieren, die weniger liquide oder nicht für alle Investoren leicht zugänglich sind, z. B. in Schwellenländer […]
Exchange Traded Funds ETF bilden einen Finanzmarktindex nach. Im Idealfall lässt es sich mit ihnen einfach, günstig, diversifiziert und flexibel in ein Marktsegment investieren. […]
Nicht-klassische ETF Zu den nicht-klassischen ETF gehören solche auf Rohwarenindizes. Sie investieren in diejenigen Derivate, aus denen ein Rohwarenindex berechnet wird. Nur wenige dieser ETF kaufen physische Rohwaren. Zu den Ausnahmen, die physisch unterlegt sind, gehören z. B. die Goldund anderen Edelmetall-ETF, bei denen die Zürcher Kantonalbank ZKB Pionier-Emittentin war. Weiter zählen zu den nicht-klassischen ETF solche, die nicht in einen gängigen Marktindex investieren […]
Claudia Gabriel ETF – die Abkürzung steht für Exchange Traded Funds (börsengehandelte Index-Fonds) – sind eine Art von Fonds, deren Wertentwicklung die Entwicklung eines Marktindexes möglichst genau abbildet. Somit sind sie ein Instrument, um auf einfache Art und Weise diversifiziert zu investieren. Sie sind rechtlich selbstständige Sondervermögen, an denen die Anleger Anteile erwerben. Klassische ETF bilden einen gängigen Aktienmarktindex nach, wie etwa den S&P-500 in den USA, den SPI in der Schweiz oder den DAX in Deutschland, oder aber einen Obligationenindex.
Informationen für Anleger Klassische ETF können die günstigste und einfachste Art sein, um diversifiziert in einen Anlagebereich zu investieren. Allerdings lohnt sich vor einem Kauf ein Blick in das Factsheet oder das Investoren-Informationsdokument KIID. Dieses gibt nicht nur Auskunft über die TER und den abgebildeten Index sowie den Tracking Error, sondern auch über die grössten Positionen, in die der ETF investiert. […]
Funktionsweise und Anbieter Klassische ETF investieren zu dem Zweck stets ihr ganzes Kapital in diejenigen Wertschriften, die dem Index unterliegen, und zwar genau in dem Verhältnis, in dem die Wertschriften in den Index einberechnet sind (physische Replikation). Es gibt daneben auch ETF, welche den Index mit den gekauften Wertschriften bloss ungefähr abbilden, […] ETF sind börsenkotiert. Die Anleger können die Anteile wie Aktien jederzeit über die Börse kaufen und verkaufen. Werden viele Anteile gekauft, muss der ETF rasch in die unterliegenden Wertschriften investieren, werden viele Anteile verkauft, muss der Fondsmanager Wertschriften abstossen. Sonst entfernt sich die Wertentwicklung (Performance) von der IndexEntwicklung. […] Emittenten von ETF sind Banken (UBS, Deutsche Bank, Société Générale mit der Marke Lyxor usw.), Fondsgesellschaften (Blackrock mit der Marke iShares, Vanguard, State Street usw.) und spezialisierte Anbieter (Source, Wisdom Tree usw.).
▼ Hinweise:
Kosten […] Die Total Expense Ratio TER enthält die Kosten für Verwaltung, Unterhalt und Vertrieb des ETF, welche direkt von der Anlagerendite weggehen. Die TER wird in den InvestorenDokumenten Factsheet oder KIID ausgewiesen. Sie liegt heute bei ETF, die in Aktienmärkte von westlichen Industriestaaten investieren, im einstelligen Zehntel-Prozentbereich und damit sehr tief (zum Vergleich: Bei aktiv investierenden Aktienfonds in ähnlichen Märkten kommen Privatanleger kaum unter einem halben Prozent TER weg). Obligationen-ETF und -Fonds sind
S&P-500: Standard & Poor’s 500; Aktienindex, der die Aktien von 500 der grössten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst. SPI: Swiss Performance Index; Index aller an der Schweizer Börse gehandelten Aktien. Dax: Deutscher Aktienindex; zeigt die Entwicklung der wichtigsten an der Frankfurter Börse gehandelten Unternehmungen Kotierung: Zulassung eines Wertpapiers zum Handel an einer Börse KIID: Key Investor Information Document = «Anlegerinformationen».
Aufsicht und Regulierung ETF, die öffentlich Privatanlegern angepriesen werden dürfen, müssen vorher von der Aufsichtsbehörde eines Landes (in der Schweiz: Der Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma) zum Vertrieb zugelassen worden sein und werden von dieser beaufsichtigt. Eine Finma-Zulassung braucht auch die Emittenten-Firma […] Quelle: NZZ, 14. 05. 2016
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a) Wofür steht die Abkürzung ETF und was versteht man genau darunter?
e) Was sind die Vorteile von ETF für die Anleger gemäss diesem Textauszug?
b ) Wie genau wird das Kapital in einem klassischen ETF investiert?
c ) Welcher Vorteil ergibt sich daraus, dass EFT börsenkotiert sind?
d ) Wer sind die Emittenten (Herausgeber) von ETF?
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Aufgabe 4 Anlagestrategie eines Fonds Fondsanlagen sind grundsätzlich nicht frei von Risiken. Auch sie unterliegen den Gesetzmässigkeiten des Markts. Wer mehr Ertrag anstrebt, muss höhere Risiken in Kauf nehmen. Chancen der Wertsteigerung gehen mit Risiken der Wertminderung Hand in Hand. Der Anlageerfolg hängt eng mit der spezifischen Anlageausrichtung zusammen. Anlagefonds investieren in verschiedene Kapitalmärkte und sind in der Folge auch vergleichbaren Kursschwankungen ausgesetzt. Ein erhöhtes Risiko besteht vor allem bei Aktienanlagen oder bei Investitionen in fremden Währungen. Um hier allfällige Kursschwankungen schadlos überstehen zu können, sollte der Anleger über einen längerfristigen Anlagehorizont verfügen. Die Vergangenheit hat mehrfach bewiesen, dass sich mit zunehmendem Anlagehorizont das Verlustrisiko vermindert und das Ertragspotenzial steigt. Aber auch dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass vergangene Renditen keine Garantie für künftige Wertentwicklungen darstellen.
er Fonds investiert weltweit in Aktien, Obligationen Swisscanto (LU) Portfolio nd Geldmarktinstrumente. Der Aktienanteil liegt da Fund Balanced AA
Ausgewogen (Balanced)
Wachstum (Growth)
Kapitalgewinn (Equity)
Weiter unterliegen Anlagen in Fremdwährungen regelmässigem EinkommenDie interessiert sind.im Einzelnen Wechselkursschwankungen. Risiken sind •m einen langfristigen dargelegt. Anlagehorizont im Auge haben. Verkaufsprospekt • bereit sind, Kursschwankungen in Kauf zu nehmen. • ein gewisses Risiko in Kauf nehmen wollen.
Beschreibung Profil/Eignung Der Fonds investiert weltweit in Aktien, Obligationen und Geldmarktinstrumente. Aktienanteil liegt dabei Dieser Fonds eignet sich für Der Anleger, die zwischen 30% undvon 60%. Mit der breiten Streuung von auf den Ertrag Obligationen bauen und Aktien und Obligationen reduziert sich dasprofitieren Risiko im gleichzeitig von Aktienkursgewinnen Vergleich zu einer Investition in eine Einzelanlage. möchten.
Indexierte Performance in CHF
Performance bis 31.01.2017 Fonds (Tranche) Benchmark
Ertrag (Yield)
Performance bis 31.01.2017 Fonds (Tranche) Benchmark
Sicherheit (Income)
bereit sind, Kursschwankungen in Kauf zu nehmen. Dieser eignet sichinfür Anleger, diewollen. ein Fonds gewisses Risiko Kauf nehmen
ei wischen 30% und 60%. Mit der breiten Streuung v • auf den Ertrag von Obligationen bauen und Januar 2017 | Ausgabe Schweiz profitieren der Anlagevon sindAktienkursgewinnen Risiken, insbesondere diejenigen ktien und Obligationen reduziert sich das Risiko im Mitgleichzeitig onmöchten. Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. l i h i ii i i i l l • sowohl an Kapitalwachstum als auch an
Risiko-/Ertragsmerkmale der Anlagestrategiefonds Ertrag
regelmässigem Einkommen interessiert sind.
Profil/Eignung einen langfristigen Anlagehorizont im Auge haben.
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g g Ausschüttungen berechnet. Die Berechnung 31.01.17 erfolgt in der Rechnungswährung CHF. Die Rendite in anderen DieWährungen vergangenekann Performance ist kein Indikator für die infolge von Währungsschwankungen zukünftige Wertentwicklung und bietet keine Garantie steigen oder fallen. für den Erfolg in der Zukunft. Die Performancedaten wurden ohne Berücksichtigung der bei Company Ausgabe und Quelle: Lipper, a Thomson Reuters Rücknahme der Anteile/Aktien erhobenen Kommissionen und Kosten und auf der Basis der Wiederanlage etwaiger Ausschüttungen berechnet. Die Berechnung 3J seit 2012 2013 2014 erfolgt 2015 in 2016 der Rechnungswährung CHF. Die Rendite in anderen Lanc. Währungen p.a. kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. 7.22% 3.96% 8.21% 6.36% 7.49% –1.84% 1.04%
5.97% 12.92% 5.18% 8.37% 6.69% 8.86% –0.79% 4.64% Quelle: Lipper, a Thomson Reuters Company
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Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Weiter unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Wechselkursschwankungen. Die Risiken sind im Einzelnen im Verkaufsprospekt dargelegt.
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a) Welche Anlagestrategie kann mit diesem Fonds verfolgt werden? Aktien Obligationen, Geldmarkt Risiko
Lesen Sie den nebenstehenden Auszug aus einem Factsheet und beantworten Sie die anschliessenden Fragen.
b ) Die Performance (Messgrösse zur Erfolgsbeurteilung von Kapitalanlagen) dieses Fonds lag in den letzten fünf Jahren meistens leicht unter dem Benchmark (= Vergleichsmassstab für den Erfolg). Worauf könnte dies zurückzuführen sein?
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Aufgabe 5 Anlagevorschläge und Anlegerprofile Auf der Website der Raiffeisenbank lässt sich mit der Beantwortung der folgenden Fragen ein Online-Anlagevorschlag ermitteln.
Auf der nächsten Seite finden Sie zwei unterschiedliche Anlageprofile. Charakterisieren Sie den dahinterstehenden Anlegertypen. a) Typische Merkmale Anlegertyp A
b) Typische Merkmale Anlegertyp B
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■ Anlegertyp A
■ Anlegertyp B
Ertrag Ein kontinuierliches Einkommen soll durch Kapitalgewinne ergänzt werden. Die Wertschwankungen sind mässig und werden einer geringen Risikobereitschaft gerecht.
Wachstum Überwiegend durch Kapitalgewinne, ergänzt durch Einkommen, soll eine Rendite erzielt werden, welche die höheren Risiken durch entsprechenden Vermögenszuwachs entschädigt. Es müssen grössere Wertschwankungen in Kauf genommen werden.
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