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Wirtschaftskreislauf

Wenn wir die gesamte Wirtschaft aus der Vogelperspektive betrachten, dann zeigt sich uns ein faszinierendes Bild: Tag für Tag strömen in der Schweiz fast fünf Millionen Menschen in knapp 600 000 Unternehmungen und produzieren pro Jahr für ca. CHF 650 Mia. Güter und Dienstleistungen. Wer lenkt diesen Prozess? Könnte das ganze Wirtschaftstreiben auch anders ablaufen? Welchen Einfluss haben die Unternehmungen? Welche Rolle spielen die Konsumenten?

Theorie 1 2 3 4 5

Übungen

Das ökonomische System ..................................................................................... 2 1 Knappheit und ökonomisches Prinzip .................................................................... 20 Wirtschaften heisst Umgang mit Knappheit  .......................................................... 2 2 Produktionsfaktoren ............................................................................................. 20 Die Wirtschaft als Kreislaufmodell ......................................................................... 6 3 Geld- und Güterkreisläufe ..................................................................................... 21 4 Bruttoinlandprodukt ............................................................................................. 22 BIP: Messgrösse für wirtschaftliche Aktivitäten ...................................................... 14 © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt in 120 Lebensstandard und Lebensqualität ...................................................................... 16 Wirtschaft und 5 Gesellschaft, Wohlstand undLektionen Wohlfahrt .................................................................................... 22 Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Das haben Sie gelernt ........................................................................................... 18 6 Nominale und reale Grössen ................................................................................. 23 7 BIP, HDI und Happy Planet Index ........................................................................... 23 Diese Begriffe können Sie erklären ........................................................................ 19

Aufgaben 1 2 3 4

Knappheit und ökonomisches Prinzip .................................................................... 24 Veränderungen des BIP: nominal und real ............................................................. 24 Der Wirtschaftskreislauf anschaulich ..................................................................... 25 Diskussion um Wohlstand und Wohlfahrt ............................................................. 26

Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft in 120 Lektionen 1. Auflage 2017 / © Verlag SKV AG, Zürich Diese Broschüre ist urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, die Broschüre oder Teile daraus in irgendeiner Form zu reproduzieren. Wirtschaftskreislauf  1


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1 Das ökonomische System

■ Unbeschränkte Bedürfnisse – beschränkte Mittel

Im Vergleich zu anderen Ländern herrscht in der Schweiz eine hervorragende Güterversorgung. Die Läden bieten ein umfassendes Sortiment an Gütern in verschiedensten Qualitäten Steuern Steuern Staat und Preisen an. Trotzdem fehlt den einzelnen Menschen, auch solchen mit hohem EinkomGüterverkäufe, Einkommen: men, immer wieder etwas. Dies lässt sich am Beispiel der Nahrungsmittelversorgung leicht Subventionen Löhne, Sozialversicherungen zeigen: Die allermeisten Leute haben genug zu essen oder essen sogar zu viel. Trotzdem gibt es dauernd neue Angebote, mit denen die Nahrungsmittelindustrie auf unsere veränderten Einkommen: Löhne, Gewinne UnterBedürfnisse reagiert: etwa neue Geschmacksrichtungen oder Produkte, die speziell auf unHaushalte Konsumausgaben nehmungen ser Bedürfnis nach einfachem, schnellem oder gesundem Essen ausgerichtet sind. Der Mensch scheint unersättlich zu sein, auch wenn dies nicht auf jeden in gleichem Ersparnisse Investitionen VermögensMasse zutrifft. Es gibt sicher viele Leute, die nicht jedes Jahr mit dem Flugzeug verreisen müsRechnungsüberschuss veränderungen sen, sondern auch mit einer Wanderung in der Schweiz zufrieden sind. Das bedeutet aber Export- bzw. Importüberschuss nicht zwangsläufig, dass sie deswegen weniger Bedürfnisse haben. Sie brauchen zwar keine Geld- und neuen Flugangebote, dafür sind sie interessiert an wettertauglicher Wanderkleidung, preisWährungspolitik Exporteinnahmen günstigen Hotels in ihrer Ferienregion, bequemen Wanderschuhen oder spezieller WanderAusland Nationalbank Importausgaben nahrung. Im Gegensatz zu den Bedürfnissen sind die Mittel, die einer Gesellschaft zur Herstellung der Güter und Dienstleistungen zur Verfügung stehen, beschränkt. Aus volkswirtschaftlicher © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt undunterscheiden Gesellschaft, in 120wir Lektionen Wir Menschen sind alle in irgendeiner Weise auch Teil des ökonomischen Systems. Wir ar-Wirtschaft Sicht vier verschiedene Produktionsfaktoren, die für die Herstellung von Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht beiten und konsumieren Güter und Dienstleistungen aller Art; wir setzen unsere Fähigkeiten Gütern und Dienstleistungen grundsätzlich notwendig sind. in Arbeitsprozessen ein und legen gespartes Geld an. Wenn sich die Wirtschaft anders ent■ Den Produktionsfaktor Arbeit stellen in der Schweiz jene fast 5 Millionen Menschen wickelt als gewünscht, wirkt sich dies direkt auf eine einzelne Person aus. Sie verliert z. B. ihr zur Verfügung, die gegen Bezahlung arbeiten. Diese Zahl umfasst sowohl inländische als auch ausländische Arbeitskräfte in der Schweiz. investiertes Geld oder ihren Arbeitsplatz. Im schlimmsten Fall sind die Unternehmungen nicht ■ Zum Produktionsfaktor Kapital zählen wir all jene Investitionsgüter, die zur Herstelmehr imstande, genügend Arbeitsplätze für alle Menschen anzubieten. Dann werden vielerlung von Gütern und Dienstleistungen notwendig sind. Dazu gehören einerseits Maschiorts staatliche Massnahmen zur Unterstützung von Unternehmungen verlangt, und das staatnen, Werkzeuge, Fahrzeuge und Gebäude, die sich im Besitz privater Unternehmungen liche Sozialversicherungssystem soll betroffenen Personen mittels Arbeitslosenrenten ihre befinden; andererseits zählt auch die gesamte öffentliche Infrastruktur, z. B. EisenbahExistenz über eine gewisse Zeit sichern. Die Nationalbank führt als unabhängige Einrichtung nen, Strassen, Schulen, Spitäler, zum Produktionsfaktor Kapital. Wenn man den Wert all die Geld- und Währungspolitik eines Landes und schafft damit die grundlegenden wirtschaftdieser Anlagen schätzt, kommt man in der Schweiz auf einen Betrag von ca. CHF 1,3 Billichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Wirtschaft. lionen. Jede wirtschaftliche Entwicklung führt dazu, dass der Produktionsfaktor Arbeit zunehmend durch den Produktionsfaktor Kapital ersetzt wird: Maschinen ersetzen die 2 Wirtschaften heisst Umgang mit Knappheit menschliche Arbeitskraft. Weil aber die dafür notwendigen Mittel nicht unbeschränkt sind, ist auch der Produktionsfaktor Kapital knapp. ■ Zum Produktionsfaktor Boden gehören sowohl die Bodenschätze als auch die Die Bedürfnisse von uns Konsumentinnen und Konsumenten scheinen unbeschränkt: Immer streben wir nach Neuem, immer wünschen wir uns neue Güter und Dienstleistungen. Demerzeugte Energie (z. B. Strom aus Wasserkraft). Der Boden hat aber auch eine wichtige gegenüber sind die Mittel, die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen zur VerFunktion als Standort für Unternehmungen und die Infrastruktur (z. B. Strassen). Schliessfügung stehen, nur beschränkt vorhanden. Daraus ergibt sich ein Knappheitsproblem, um lich bilden intakte Landschaften auch eine wichtige Voraussetzung für den Tourismus und dessen Lösung sich jede Volkswirtschaft kümmern muss. für viele Freizeitbeschäftigungen. Im Modell des Wirtschaftskreislaufs werden die Beziehungen zwischen den verschiedenen Teilnehmern des Wirtschaftsprozesses beschrieben. Es sind dies: –– Haushalte –– Unternehmungen –– Staat –– Finanzsektor (Vermögensveränderungen) –– Ausland –– Nationalbank

Staatsdefizit


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■ Neben Arbeit, Kapital und Boden wird auch das Wissen als eigenständiger Produktionsfaktor betrachtet. Denn mit Wissen können Nachteile bei den anderen Produktionsfaktoren bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden. Dies lässt sich am Beispiel der Schweiz sehr gut zeigen: Obwohl unser Land kaum Rohstoffe hat und aufgrund seiner geringen Grösse nur über eine beschränkte Zahl von Arbeitskräften verfügt, erzielt es eine relativ hohe Wirtschaftsleistung. Der Produktionsfaktor Wissen ist eine zentrale Stärke der schweizerischen Volkswirtschaft, ohne die viele Leistungen im Bereich der Industrie (z. B. Uhren oder Chemie) oder der Dienstleistungen (z. B. Bankwesen, Versicherungen) nicht möglich wären. Zum Produktionsfaktor Wissen zählen wir das gesamte in den Unternehmungen­vorhandene Know-how; darunter verstehen wir das Wissen, wie Vorgänge ablaufen, und die Fähigkeiten, diese umzusetzen. Aber auch dieser Pro­duk­ tionsfaktor ist nicht gratis zu haben: Um neue Erkenntnisse zu erlangen, muss in Forschung und Entwicklung investiert werden. In der Schweiz wurden 2012 3 % des Bruttoinlandprodukts für Forschung und Entwicklung verwendet; dies entspricht mehr als 18 Milliarden Franken pro Jahr. Knapp 70 % der Mittel stammen aus der Privatwirtschaft, vor allem aus der Pharma- und Maschinenbranche. Etwas weniger als 30 % kommen aus dem Hochschul­sektor, der grösstenteils aus staatlichen Geldern finanziert wird.

■ Arbeitsteilung ermöglicht Produktivitätsfortschritte

Das ökonomische Prinzip führt dazu, dass alle Unternehmungen danach streben, die eingesetzten Mittel besser zu nutzen. Wenn Menschen zusammenarbeiten, so teilen sie die einzelnen Tätigkeiten untereinander auf. Während bereits in der «Steinzeit» die «Schnellen» jagten und die «Langsamen» fischten, so spezialisieren sich auch heute die Einzelnen auf jene Tätigkeiten, die sie besonders gut können und gerne machen. In der Schweiz gibt es über 250 verschiedene Berufe. Jeder einzelne Beruf weist meist nochmals verschiedene Spezialisierungen auf. Neben dem für allgemeine Krankheiten zuständigen Hausarzt gibt es eine Reihe von Spezialisten, wie Ohren-Nasen-Halsärzte, Augenärzte, Hautärzte, Orthopäden – und natürlich auch Zahnärzte! Wer sich spezialisiert, lernt die einzelnen Tätigkeiten besser kennen und findet in der Regel immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten. Es gelingt dadurch, mit den eingesetzten Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital und Wissen) mehr zu produzieren. Gemessen wird die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit mit dem Bruttoinlandprodukt, abgekürzt BIP. Die Produktivität zeigt dabei, welche Menge an Sachgütern und Dienstleistungen (Output) mit den eingesetzten Produktionsfaktoren (Input) hergestellt werden kann. Je nach Branche ergeben sich so unterschiedliche Grössen zur Messung der Produktivität: Im Versicherungswesen können es z. B. die Anzahl Versicherungsverträge pro Mitarbeiter sein, bei Landwirten die Menge Kartoffeln (in kg) pro Hektare oder in der Indus■ In Knappheitssituationen wirtschaftlich handeln © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft in 120 Lektionen trieund dieGesellschaft, Anzahl produzierter Stücke eines Artikels pro Maschinenstunde. Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Das Verhältnis zwischen den eingesetzten Mitteln (Produktionsfaktoren) und dem daraus ■ Quellen des Wachstums resultierenden Nutzen (Sachgüter und Dienstleistungen) geschieht in unserer Wirtschaft nach dem ökonomischen Prinzip. Dies kann auf drei Arten erfolgen: Anzahl Erwerbstätige

Ökonomisches Prinzip

Minimumprinzip

Optimumprinzip

Maximumprinzip

Während beim Minimumprinzip versucht wird, ein vorgegebenes Ziel mit möglichst wenig Mitteln zu erreichen, gilt es beim Maximumprinzip, mit den gegebenen Mitteln einen möglichst grossen Nutzen zu erzielen. In vielen Situationen sind aber weder die Ziele noch die Aufgabe 1 Mittel absolut vorgegeben. Beim Optimumprinzip geht es daher darum, ein optimales VerÜbung 1 hältnis von Input (Produktionsfaktoren) und Output (Sachgüter und Dienstleistungen) zu Übung 2 erzielen.

Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen

Total Arbeitsstunden einer Volkswirtschaft

Ausbildung der Erwerbstätigen Kapital für Investitionen

Wachstum (BIP)

Produktivität

Technischer Fortschritt Quelle: http://www.seco-admin.ch


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Damit eine Volkswirtschaft wachsen kann, müssen entweder die Zahl der Arbeitsstunden erhöht oder die Produktivität verbessert werden. Die Zahl der Arbeitsstunden nimmt zu, wenn jeder Einzelne länger arbeitet oder wenn mehr Menschen einer bezahlten Arbeit nachgehen. Eine steigende Zahl von Erwerbstätigen kann viele Gründe haben: zum Beispiel wurde das Rentenalter erhöht oder die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte hat zugenommen. Aber auch die Fruchtbarkeit einer Volkswirtschaft, also die Frage, wie viele Kinder jede Frau bekommt, beeinflusst die Zahl der verfügbaren Arbeitsstunden in einer Volkswirtschaft. Eine Steigerung der Produktivität lässt sich durch einen vermehrten Einsatz von Wissen und Kapital erreichen. Der Einsatz von Wissen führt zu einer verbesserten Ausbildung der Erwerbstätigen und zur Entwicklung neuer Fertigungsverfahren (= technischer Fortschritt). Investitionen in Maschinen (vermehrter Kapitaleinsatz) sorgen dafür, dass mit der gleichen Arbeitskraft grössere Leistungen erbracht werden können.

3 Die Wirtschaft als Kreislaufmodell Kaum jemand ist heute noch in der Lage, sich selber mit allen Gütern zu versorgen. In spezia­ lisierten Volkswirtschaften sind deshalb vielfältige Tauschbeziehungen notwendig. Um eine bessere Übersicht zu gewinnen, fassen wir die wirtschaftlichen Akteure zu Gruppen zusammen und setzen sie miteinander in Beziehung. Ziel einer solchen Modellbetrachtung ist es, das wirtschaftliche Geschehen zwischen diesen Gruppen zu verstehen und erklären zu können. ■ Produktion und Konsum – der einfache Wirtschaftskreislauf Die beiden grundlegenden wirtschaftlichen Tätigkeiten, die Produktion von Gütern durch die Unternehmungen und der Konsum dieser Güter durch die privaten Haushalte, lassen sich in einem einfachen Wirtschaftskreislauf darstellen.

■ Geld für einen effizienten Tauschhandel

■ Der einfache Wirtschaftskreislauf Auf allen Märkten werden Waren gegen Geld abgegeben. Geld ist das übliche Tauschmittel für Käufer und Verkäufer. Aber was ist «Geld» überhaupt? Geld ist alles, was als Tausch­mittel akzeptiert wird. Waren es ursprünglich spezielle Gegenstände, deren Gebrauchswert allGüter und Dienstleistungen gemein anerkannt wurde, wie z. B. Vieh, Schmuck oder sogar Sklaven, wurden seit dem © 2017 Verlag SKV AG: Im Brennpunkt 7. Jahrhundert vor Christus zunehmend Metallmünzen als Tauschmittel verwendet. 11. Jahr-Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Konsumausgaben Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht hundert nach Christus wurden von der chiUnterHaushalte Einkommen: Löhne, Gewinne nehmungen nesischen Regierung die ersten gedruckten Quittungen als Geld ausgegeben – eine Produktionsfaktoren Arbeit und Wissen, Kapital, Boden frühe Form der heutigen Banknoten. Heute wird neben Münzen und Noten immer häuGüterkreislauf Geldkreislauf figer sogenanntes Buchgeld verwendet: Der geschuldete Betrag wird nicht mehr bar Im Modell des einfachen Wirtschaftskreislaufs ergeben sich zwei Kreisläufe: bezahlt, sondern nur noch vom Konto des ■ Der Güterkreislauf: Haushalte liefern den Unternehmungen ihre Produktionsfaktoren; Käufers auf das Konto des Verkäufers umUnternehmungen verkaufen den Haushalten ihre Güter und Dienstleistungen. gebucht. Dieses Geld steht also nur noch in Die Herstellungs- und Verarbeitungskosten der ■ Der in entgegengesetzter Richtung verlaufende Geldkreislauf: Haushalte erhalten von den «Büchern» und ist weder in MünzenSchweizerischen Nationalbank für Banknoten noch in Notenform vorhanden. den Unternehmungen Entschädigungen für die Produktionsfaktoren wie Löhne, Gewinne, belaufen sich pro zirkulierende Note auf rund Zinsen und Mieten. Unternehmungen nehmen die Konsumausgaben der Haushalte ein. 40 Rappen pro Jahr. Unter dem Begriff «Private Haushalte» werden all jene Wirtschaftssubjekte zusammengefasst, die zwar konsumieren, aber selber keine Güter herstellen. Obwohl damit also z. B. auch karitative Organisationen eingeschlossen sind, interessiert natürlich in erster Linie das Verhalten der privaten Haushalte. So besteht z. B. ein Zusammenhang zwischen der Grösse der privaten Haushalte und der Nachfrage nach Wohnungen oder nach kleinen bzw. grossen Packungs­grössen­ im Supermarkt.


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■ Entwicklung der Anzahl Familienhaushalte

■ Der Staat im Wirtschaftskreislauf

Der Staat hat die wichtige Aufgabe, Rahmenbedingungen für das gesellschaftliche Zusammenleben zu setzen, d. h., Rechtsvorschriften zu erlassen und durchzusetzen. Darüber hin(Ehe-)Paar ohne Kinder aus tritt er sowohl als Produzent als auch als Konsument von Gütern und Dienstleistungen 1 200 000 auf. Private Unternehmungen produzieren nämlich üblicherweise keine Güter, die sie nicht mit Gewinn verkaufen können. Dennoch sind solche Güter und Dienstleistungen für die 1 000 000 (Ehe-)Paar mit Kind(ern) Gesellschaft sehr wichtig. Der Staat produziert diese sogenannten öffentlichen Güter und 800 000 finanziert seine Aktivitäten mit Steuereinnahmen. Beispiele für öffentliche Güter sind 600 000 die Schulbildung, Sicherheit und Ordnung (z. B. Militär, Polizei, Justizwesen) oder der 400 000 öffentliche Verkehr. Aber der Staat kauft Elternteil mit Kind(ern) auch Konsumgüter von privaten Unterneh200 000 mungen, beispielsweise Waffen für Armee Einzelperson mit Elternteil und Polizei oder Putzmittel zur Reinigung 0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 der öffentlichen Gebäude. Der Staat greift auch in die Einkommensverteilung ein: Während in einzelnen Quelle: Haushaltszenario 2005 – 2030, BFS © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, 120 Lektionen Im Jahr 2013 beliefen sich die Kosten der öffent­ Branchen grosseinGewinne erzielt und hohe Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht lichen Hand für die berufliche Grundbildung auf Löhne bezahlt werden, müssen in anderen Den privaten Haushalten gehören aber auch die Produktionsfaktoren. Ihr Boden, ihr Wissen, CHF 3518 Mio. ihre Arbeitskraft und ihr Kapital bilden die Grundlage für die Herstellung von Sachgütern und Branchen Mitarbeiter entlassen werden. Dienstleistungen in den Unternehmungen. Die privaten Haushalte stellen den UnternehmunDer Staat betreibt deshalb über die Steuern und die Sozialversicherungen eine Umverteilung, indem z. B. Besserverdienende überproporgen diese Produktionsfaktoren zur Verfügung. Dafür erhalten sie eine Entschädigung in Form tional mehr Steuern bezahlen als Leute mit geringen Einkommen und gesamthaft auch mehr von Geld. Für die Arbeit, die sie leisten, erhalten sie Lohn. in die Rentenkassen (z. B. die AHV) einbezahlen, als sie in Form von Renten zurückerhalten. Auch für den Boden, das Kapital (z. B. die Gebäude) und das Wissen (z. B. in Form von Der Staat ist dadurch heute in vielen Volkswirtschaften ein wichtiger WirtschaftsteilnehPatenten) erhalten sie eine Entschä­d igung (z. B. Pachtzinsen, Gewinne, Miete). Dieses Geld mer. Den Bund, die 26 Kantone und die knapp 2300 Gemeinden bezeichnen wir in diesem ermöglicht es ihnen wiederum, jene Konsumgüter zu kaufen, die in den Unternehmungen Zusammenhang auch als «Öffentliche Haushalte». Die Staatsquote, d. h. der Anteil der Ausproduziert werden. Nicht alle Güter, die in den Unternehmungen hergestellt werden, gehen gaben der öffentlichen Haushalte am Gesamtwert der in der Schweiz hergestellten Güter tatsächlich in Form von Konsum an die privaten Haushalte. Ein Teil (z. B. Maschinen) wird und Dienstleistungen, ist durch die wachsende Bedeutung von Infrastrukturleistungen (z. B. auch dazu verwendet, andere Konsumgüter herzustellen. Güter, die der Produktion anderer Verkehr und Umweltschutz) und von Umverteilungszielen (soziale Wohlfahrt, Subventionen) Güter dienen, bezeichnen wir als Investitionsgüter. deutlich gestiegen: 1970 betrug diese Staatsquote noch 26 %, im Jahr 2015 bereits 33 %. Im einfachen Wirtschaftskreislauf werden nicht alle wirtschaftlichen Transaktionen der Die Leistungen, die der Staat erbringt, werden mit Steuern finanziert. Diese Steuer­ Unternehmungen und Haushalte dargestellt. Neben den Tauschbeziehungen zwischen den Unternehmungen und den Haushalten bestehen auch noch Wechselwirkungen zum Staat, einnahmen werden einerseits für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen bei den Unterzum Ausland und zum Finanzsektor. Um detailliertere Aussagen über die Wirtschaft machen nehmungen verwendet; andererseits werden damit die Löhne für das Staatspersonal bezahlt. zu können, müssen diese Wirtschaftsteilnehmer in den Wirtschaftskreislauf einbezogen werWenn der Staat mehr Steuern einnimmt, als er ausgibt, kann er diesen Überschuss anlegen und erhält dafür Zinsen; im umgekehrten Fall muss der Staat Kapital aufnehmen und dafür den: Aus dem «einfachen» wird so der «erweiterte» Wirtschaftskreislauf. Zinsen bezahlen. Die Anlage oder die Aufnahme von Kapital erfolgt mittels des Finanzsektors, d. h. mithilfe der Banken. 1 400 000


■ Staatsquote Entwicklung der Staatsquote 1

Quoten in % des BIP 2

50 % Bund 2008 2010 2012 2014

45 % 40 % 35 % 30 %

10,2 10,3 10,4 10,4

Kantone 2008 2010 2012 2014

25 % 20 %

12,4 12,8 13,7 13,7

15 % Gemeinden 2008 2010 2012 2014

10 % 5% 0% 2000

2002

2004

2006

2008

2010

2012

2014

6,9 7,1 7,1 7,1

0%

5%

10 %

15%

1 Anteil der gesamten Staatsausgaben (inkl. der obligatorischen Sozialversicherungen) in % des BIP 2 Ohne obligatorische Sozialversicherungen

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

Staatsquoten ausgewählter OECD-Staaten im Jahr 2015 55,6

Frankreich 53,3

Belgien Schweden

51,4

Österreich

51,1 49,9

Italien

49,5

Niederlande EU – Euroraum

48,7 45,3

Norwegen Vereinigtes Königreich

45,2 44,7

Deutschland 39,8

Kanada 36,8

USA

32,5

Schweiz

40,4

OECD Durchschnitt 0%

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

Quelle: BFS , 2016

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■ Vermögensveränderungen: der Finanzsektor im Wirtschaftskreislauf

■ Das Ausland im Wirtschaftskreislauf

Die privaten Haushalte geben in der Regel nicht ihr ganzes Einkommen für den Konsum von Gütern und Dienstleistungen aus. Das gesparte Geld wird von den wenigsten unter der Matratze versteckt, sondern bei Banken und der Post, in Versicherungen oder direkt bei Unternehmungen in Form von Wertpapieren (Aktien oder Obligationen) angelegt. Der Finanzsektor ermöglicht allen Wirtschaftsteilnehmern die Anlage ihrer Ersparnisse und gewährt ihnen bei Bedarf auch Kredite. Im erweiterten Wirtschaftskreislauf bezeichnen wir diesen Bereich deshalb als «Vermögensveränderung». Für die Ersparnisse werden den Anlegern Zinsen vergütet; für gewährte Kredite werden höhere Zinsen verlangt, damit die Banken ihre Aufwendungen decken können. Die Banken erfüllen (in Form von Kapitalsammelstellen) eine wichtige Funktion in der Volkswirtschaft eines Landes, wenn sie den Unternehmungen Kredite gewähren. Volkswirtschaftlich bedeutsam ist dabei die Veränderung des gesamtgesellschaftlichen Vermögens: Je grösser die Ersparnisse, desto mehr Kredite können den Unternehmungen gewährt werden.

Heute sind praktisch alle Volkswirtschaften mehr oder weniger stark mit dem Ausland verflochten. Während die Einfuhren mit Importausgaben bezahlt werden, erhält man für die Ausfuhren die entsprechenden Exporteinnahmen. Als kleine, offene Volkswirtschaft gehört die Schweiz mit ihren Ein- und Ausfuhrwerten im Vergleich zur gesamten Wirtschaftsleistung zu den Spitzenreitern im weltweiten Vergleich.

■ Hypothekarforderungen und Spartätigkeit

1000 000

■ Aussenhandelsanteil der Wirtschaftsleistung verschiedener Länder (2014)

Schweiz Österreich Korea Deutschland EU

in CHF Mia.

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Italien

900 000

Frankreich

800 000

Hypothekarforderungen

700 000

Grossbritannien

600 000

Bankanlagen in Spar- und Anlageform

China (2013)

500 000 Australien 400 000 300 000

Japan

200 000

USA

100 000 Jahresende

0 2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Quelle: BFS (SNB), 2016

Exporte Importe Prozent des BIP 0

10

20

30

40 Quelle: OECD50 60 Factbook 2015  – 2016

Neben den Exporten und Importen fliessen auch Finanzströme zwischen der Schweiz und dem Ausland: Schweizer haben die Möglichkeit, Geld im Ausland anzulegen, und Ausländer können Investitionen in der Schweiz vornehmen.


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■ Die Nationalbank im Wirtschaftskreislauf

■ Der erweiterte Wirtschaftskreislauf

Die Nationalbank ist die einzige Institution, welche die Banken und dadurch die Wirtschaft mit Geld versorgen darf: Sie kauft einerseits von den Banken Vermögenswerte (Wertpapiere, Staatsdefizit Devisen) und bezahlt diese mit selbst geschaffenem Geld, andererseits gewährt sie den BanSteuern Steuern Staat ken Kredite gegen entsprechende Sicherheiten. Die Geschäftsbanken nutzen die so erhaltenen Gelder, um den Unternehmungen, dem Staat und den privaten Haushalten Kredite zu Güterverkäufe, Einkommen: gewähren. Die Nationalbank ist damit eine Art «Bank der Banken»; in anderen Ländern wird Subventionen Löhne, Sozialsie auch Zentralbank genannt. Selbstverständlich kann sie die gekauften Wertpapiere und versicherungen Devisen auch wieder verkaufen; damit entzieht sie der Wirtschaft Geld. Die Nationalbank hat die Aufgabe, den Geldumlauf in der Wirtschaft so zu steuern, dass die Preise möglichst stabil bleiben. Stabile Preise sind eine wesentliche Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand. Einkommen: Löhne, Gewinne Die Vermögenswerte der Nationalbank (Guthaben bei den Banken, Wertpapiere, DeviUnterHaushalte Konsumausgaben sen, Edelmetalle) bringen ihr Erträge in Form von Zinsen und Kursgewinnen ein. Damit deckt nehmungen sie ihren Personalaufwand und allfällige Kursverluste bei anderen Anlagen. Obwohl es nicht das Ziel der Nationalbank ist, GeErsparnisse winne zu erwirtschaften, fallen dennoch Investitionen Vermögensfast jedes Jahr solche an. Für die Jahre 2011 Rechnungsüberschuss veränderungen © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt bis 2015 wurde vereinbart, dass jährlichWirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht CHF 1 Mrd. Gewinn an den Bund und die Export- bzw. Importüberschuss Kantone ausgeschüttet werden. Der übrige Gewinn wird als Reserve zurückbehalten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik des Landes.

Geld- und Währungspolitik Exporteinnahmen Importausgaben

Ausland

Nationalbank

■ Der erweiterte Wirtschaftskreislauf in der Gesamtsicht Im erweiterten Wirtschaftskreislauf werden somit neben den privaten Haushalten und den Unternehmungen auch der Staat, die Vermögensveränderungen (Finanzsektor), die Nationalbank und das Ausland dargestellt. Jedem Güterstrom steht ein entsprechender Geldstrom gegenüber: Der Import von Gütern und Dienstleistungen (Güterstrom) führt zu Importausgaben (Geldstrom), der Export hingegen zu Exporteinnahmen; die Gewährung von Krediten (Güterstrom) wird mit entsprechenden Zinszahlungen abgegolten (Geldstrom); und für ihre Steuergelder (Geldstrom) erhalten die Unternehmungen und die privaten Haushalte im Gegenzug staatliche Leistungen in Form von Sicherheit, öffentlicher Bildung oder einer intakten Infrastruktur (Güterstrom).

Obwohl sich Güterstrom und Geldstrom immer entsprechen müssen, verläuft die wirtschaftliche Entwicklung nicht immer störungsfrei: Der Wohlstand kann zurückgehen, Menschen können arbeitslos werden oder Preise übermässig steigen. Um sich ein Bild von der wirtschaftlichen Entwicklung machen zu können, sind die Wirtschaftsteilnehmer an der Messung der Geldströme und der Gütermengen interessiert. Für die Unternehmungen ist relevant, zu welchem Zins sie künftig Kredite erhalten werden, für den Staat, mit welchen Steuereinnahmen er rechnen kann, und für die privaten Haushalte, welche Mittel ihnen künftig für den Aufgabe 3 Konsum und zum Sparen zur Verfügung stehen werden. Übung 3


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4 BIP: Messgrösse für wirtschaftliche Aktivitäten

■ Drei Berechnungsmethoden für das BIP

Wenn man Aussagen über die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes machen will, so muss man den Umfang dieser wirtschaftlichen Tätigkeiten zuerst beschreiben bzw. messen. Als Messgrösse für den wirtschaftlichen Wohlstand eines Landes – auch für internationale Vergleiche – wird das Bruttoinlandprodukt (BIP) verwendet. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) umfasst den Wert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die innerhalb der Schweiz während eines Jahres produziert werden. Allerdings kann man nicht einfach den Wert aller Güter, die in der Schweiz verkauft werden, zusammenzählen, denn viele Unternehmungen produzieren Rohstoffe, Halb- oder Zwischenprodukte, die schliesslich in irgendwelche Fertigprodukte einfliessen. Würde man nun sämtliche produzierten Güter aufsummieren, ergäben sich Doppelzählungen, und das BIP eines Landes würde viel zu hoch ausfallen. Mit dem BIP wird mit anderen Worten die tatsächliche Wertschöp­ fung eines Landes erfasst. Dies kann am Beispiel eines Joghurts dargestellt werden. Ein Glas Fruchtjoghurt, das z. B. im Laden zu CHF 1.– verkauft wird, enthält Joghurt, Zucker, Früchte, Milchpulver, Proteine, Stärke, Aromen usw. Diese Produkte werden von unterschiedlichen Produzenten hergestellt und der Molkerei, dem eigentlichen Joghurtproduzenten, angeliefert, sodass dessen Kalkulation z. B. wie folgt aussehen könnte:

Jede Produktion im Wirtschaftskreislauf führt zu Wertschöpfungen. Damit können Löhne an die Arbeitnehmer, Gewinne an die Eigentümer, Zinszahlungen an die Kapitalgeber und Steuern an den Staat gezahlt werden. Das BIP eines Landes kann deshalb nicht nur über die Wertschöpfung, sondern auch nach weiteren Erhebungsmethoden ermittelt werden. Das Bundesamt für Statistik (BfS) berechnet das BIP entsprechend nach drei unterschiedlichen Ansätzen: dem Produktionsansatz, dem Einkommensansatz und dem Verwendungsansatz. Alle drei Berechnungsmethoden führen aber letztlich zum gleichen Ergebnis. Für das Jahr 2015 beläuft sich das BIP der Schweiz zu laufenden Preisen auf CHF 646 Mrd. ■ Der Produktionsansatz zeigt die Entstehung der gesamten Wertschöpfung in den Unter­nehmungen aller Branchen auf. Daraus wird die überragende Bedeutung des Dienstleistungssektors für die schweizerische Volkswirtschaft ersichtlich, der insgesamt fast drei Viertel zum BIP beiträgt. ■ Aus dem Verwendungsansatz wird erkennbar, wie die Wirtschaftsteilnehmer ihr verfügbares Einkommen verwenden. Den grössten Anteil nimmt hier der Konsum der privaten Haushalte in Anspruch. Die Summe des Konsums und der getätigten Investitionen zeigt die gesamte Nachfrage einer Volkswirtschaft. Durch den Einbezug der ins Ausland gelieferten bzw. vom Ausland bezogenen Waren und Dienstleistungen wird rechnerisch © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 wiederum das BIP Lektionen ausgewiesen. Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht ■ BIP-Beitrag aus Vorleistungen und Wertschöpfung ■ Der Einkommensansatz zeigt schliesslich auf, wie viel für die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital vergütet wird. Rund zwei Drittel der Einkommen entfallen auf die «Rohstoffe» «Molkerei» Verkauf Löhne. Durch den Einbezug weiterer Grössen lässt sich in dieser Berechnung das Volkseinkommen bestimmen, das den Wirtschaftsteilnehmern für Konsumzwecke oder zur Nature-Joghurt, Zucker, Herstellung des Joghurts: Ersparnisbildung zur Verfügung steht. Früchte, Verpackungen –.55 Vorleistung –.55 Löhne Gewinn

–.35 –.10 Wertschöpfung Molkerei

Wertschöpfung Rohstoffproduzenten

}

= Vorleistung für die Molkerei

} }

Verkaufspreis

1.–

BIP-Beitrag = Wertschöpfung plus Vorleistung

■ Bruttoinlandprodukt zu Marktpreisen 2015: CHF 646 Mrd. Die Entstehung des BIP 2015 (Prozentuale Verteilung) 1 Landwirtschaft 28

20 5

Der BIP-Beitrag dieses Joghurts beträgt CHF 1.– ; würde man die Produkte der Zulieferer (Zutaten wie Joghurt, Zucker und die Verpackung) zum BIP zählen, ergäbe sich ein falscher Wert von CHF 1.55.

21

25

Verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren, Energie- und Wasserversorgung Baugewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Kommunikation Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Grundstücks- und Wohnungswesen Öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheit und sonstige Dienstleistung

Die Verwendung des BIP 2015 (Prozentuale Verteilung) 12 23

Die Verteilung des BIP 2015 (Prozentuale Verteilung) 3 21

54

16

60

11 Private Konsumausgaben

Arbeitnehmerentgelt (Löhne)

Staatskonsum

Nettobetriebsüberschuss (Unternehmensgewinne)

Investitionsausgaben Nettoexporte (Export abzüglich Importe)

Abschreibungen Produktions- und Importabgaben abzüglich Subventionen


Alle diese Daten ermöglichen einen Überblick über den Zustand einer Volkswirtschaft. Grundsätzlich ist eine Steigerung der Produktion wünschenswert, weil dadurch die Menschen besser mit Gütern und Dienstleistungen versorgt werden können. Ferner können Interessierte in der Privatwirtschaft, beim Staat und der Nationalbank aus dem Verlauf der BIP-Daten ableiten, ob die Wirtschaft schrumpft oder wächst. Dies wiederum kann Forderungen nach einer Ankurbelung der Wirtschaft oder nach einer Dämpfung der wirtschaftlichen Aktivitäten begründen. ■ Nominale und reale Werte Die Güter und Dienstleistungen werden zu laufenden, d. h. aktuellen, Preisen des jeweiligen Jahres berechnet. Damit nun die einzelnen Masszahlen mit jenen früherer Jahre verglichen werden können, müssen allfällige Preisänderungen berücksichtigt werden. Wenn nämlich eine Unternehmung den Verkaufspreis für ein Medikament von einem Jahr auf das andere um 5 % erhöht und die Zahl der verkauften Medikamente stabil bleibt, so erhöht sich dadurch zwar der Beitrag zum (nominalen) BIP um 5 %, die wirtschaftliche Leistung (der mengenmässige Output) hat sich jedoch nicht verändert. Teuerungsbedingte Veränderungen werden mit einem Preisindex korrigiert, der die durchschnittliche Teuerung aller Güter und Dienstleistungen beinhaltet. Dadurch erhält man die reale Entwicklung des BIP, also die Ent2017 SKV AG: Brennpunkt wicklung des BIP, bewertet zu Preisen eines Basisjahres. Wenn © das BIPVerlag zu laufenden (= aktu-Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht ellen) Preisen beispielsweise um 3 % wächst, der Preisindex aber anzeigt, dass die Preise seit dem letzten Jahr durchschnittlich um 2 % gestiegen sind, hat die eigentliche Wirtschaftsleistung nur um 1 % zugenommen. Wir sprechen dann von einem Realwachstum von 1 %. ■ Entwicklung des BIP zu laufenden Preisen (nominal) und real zu Preisen von 2006 700 000

in CHF Mio.

650 000 Bruttoinlandprodukt zu laufenden Preisen (nominal) 600 000 Bruttoinlandprodukt zu Preisen von 2006 (real)

550 000

500 000

Aufgabe 2 Übung 4 Übung 6

Jahr

450 000 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Wirtschaftskreislauf  15


Wirtschaftskreislauf  16

5 Lebensstandard und Lebensqualität

Die beiden bekanntesten Messgrössen in diesem Zusammenhang sind der Human De­ velopment Index (HDI) und der sogenannte Happy Planet Index (HPI). Der HDI wird seit 1990 jährlich von der UNO erhoben und kombiniert das Pro-Kopf-Einkommen in einem Land Grundsätzlich strebt jede Volkswirtschaft eine möglichst gute Güterversorgung für ihre Bemit Angaben zum Bildungsgrad und zur Lebenserwartung der Menschen. Die voraussicht­ wohner an. Letztlich geht es aber darum, möglichst vielen Menschen eine möglichst hohe liche durchschnittliche Lebenserwartung gilt dabei als übergeordneter Indikator für die GeLebensqualität (Wohlfahrt) zu ermöglichen – und dies ist nicht automatisch identisch mit sundheitsversorgung, die Ernährung und die Hygiene in einer Gesellschaft. Daten zum Bildem Grad der Güterversorgung. Wenn ein Land ein höheres Bruttoinlandprodukt erwirtschafdungsniveau in einem Land sagen nicht nur etwas über die erworbenen Kenntnisse der tet, bedeutet dies einen zusätzlichen materiellen Wohlstand, d. h., das Land verfügt über Bewohnerinnen und Bewohner aus. Bildung ist auch eine wesentliche Voraussetzung für eine bessere Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen. Wohlstand ist eine wichtige Vobefriedigende soziale Kontakte, für die politische Meinungsbildung und für das persönliche raussetzung für die Lebensqualität. Eine Zunahme des Lebensstandards (Zunahme des BIP) Wohlbefinden. Wer besser gebildet ist, ist eher bereit, sich öffentlich zu engagieren, und muss aber nicht automatisch auch eine Zuversteht besser, was um ihn herum vor sich geht. Weil sich die wirtschaftliche Entwicklung nahme an Lebensqualität bedeuten: So eines Landes direkt auf den HDI auswirkt und der HDI kaum ökologische Komponenten entwerden die Folgen von Autounfällen, wie hält, wird er als Mass für die Lebensqualität eines Landes nur mit Vorbehalten akzeptiert. z. B. der Reparaturaufwand der Garagen, Als Reaktion auf die Kritik am HDI hat eine private Organisation vor einigen Jahren bedie Arzt- und Spitalkosten oder gar die Begonnen, den HDI um eine ökologische Komponente zu ergänzen. Der Happy Planet Index gräbniskosten, zum BIP dazugezählt. Auch zieht zu diesem Zweck den sogenannten ökologischen Fussabdruck zu Hilfe. Der ökolo­ eine Zunahme der Krimi­nalität fliesst ins BIP ein, weil dadurch z. B. die Umsätze der Begische Fussabdruck sagt aus, welche Fläche der Erdoberfläche benötigt wird, um den Lebenswachungsfirmen zunehmen. Zusätzliche stil eines Landes zu ermöglichen. Dazu gehören sowohl die Rohstoffe als auch die fürs WohLuftbelastungen können zu Atemwegsernen und die Entsorgung von Abfällen benötigte Fläche. Für die Schweizerinnen und © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen krankungen und schliesslich zu einem höSchweizer ermittelt man so einen Wert von 5,8 Hektaren Boden pro Kopf und Jahr. Je ­grösser Persönliches Exemplar Heinz Ruefenacht Pro Jahr werden laut Berechnungen desvon Bundesheren Medikamentenumsatz führen, was die so berechnete Fläche ist, desto mehr reduziert sich der im HDI ausgedrückte Wert. amtes für Statistik nicht ganz 8.7 Milliarden wiederum das BIP erhöht. Aber keines dieWenn ein Land also ein hohes Mass an Lebensqualität erreicht, drückt sich dies in einem Stunden für unbezahlte Arbeit geleistet. Dies ser Beispiele erhöht unsere Lebensqualität. hohen HDI-Wert aus. Basiert diese hohe Lebensqualität jedoch in erster Linie auf einem entspricht einem geschätzten Wert von gut 400 Milliarden Franken. (BFS, 2015) Für die Messung der Lebensqualität ist hohen Ressourcenverbrauch, weist der Happy Planet Index einen tiefen Wert aus. Die im Indemnach das Bruttoinlandprodukt nur mit ternet publizierte Rangliste zeigt für den Happy Planet Index überraschende Resultate. So Vorbehalten geeignet: Ereignisse, die unweisen Länder wie Costa Rica und Mexico im Jahr 2016 die besten Werte aus, während die sere Lebensqualität vermindern (z. B. Unfälle), wirken sich positiv auf das BIP aus, während Schweiz – als eines der bestplatzierten europäischen Länder – erst an 24. Stelle folgt. Das unentgeltliche Leistungen, die sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken (z. B. Hausbedeutet nicht etwa, dass Mexikanerinnen oder Costa Ricaner eine höhere Lebensqualität Aufgabe 4 oder Erziehungsarbeit), im BIP nicht mitgezählt werden. aufweisen als wir; es zeigt einzig, dass das Verhältnis von Ressourcenverbrauch und Lebens- Übung 5 Wie lässt sich nun aber die Lebensqualität messen? Eine allgemeingültige Messgrösse für qualität in diesen Ländern in einem besseren Verhältnis zueinander steht. Übung 7 Lebensqualität gibt es nicht, weil Lebensqualität sehr stark von subjektiven Einschätzungen abhängt. Aber es gibt eine Vielzahl von sogenannten Sozialindikatoren, die neben dem BIP Hinweise darauf geben, wie sich die Lebensqualität der Menschen entwickelt. Solche Sozialindikatoren basieren einerseits auf Daten zu den Lebensumständen der Menschen (Gesundheit, Bildung, soziale Sicherheit, Kriminalität, familiäre Situation etc.) und andererseits auf den Ergebnissen von Umfragen zu jenen Bereichen, die das subjektive Wohlbefinden (Glück, Liebe etc.) betreffen. Wenn all diese Daten mit Methoden der Sozialforschung verarbeitet werden, lassen sich Entwicklungen einerseits über einen längeren Zeitraum beobachten und andererseits mit anderen Ländern vergleichen.


© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

Wirtschaftskreislauf  17


Wirtschaftskreislauf  18

 Das haben Sie gelernt

Offene Fragen

Die drei Grundfragen des wirtschaftlichen Handelns erläutern Die vier Produktionsfaktoren nennen Vorteile und Nachteile einer zusätzlichen Verschuldung erläutern Die drei verschiedenen Arten des ökonomischen Prinzips an Beispielen anwenden Produktivität als Kennzahl für wirtschaftliches Handeln erklären Quellen des Wachstums erläutern Geld als Tauschmittel beurteilen Den einfachen Wirtschaftskreislauf erklären Die Gründe für staatliche Aktivitäten in der Wirtschaft erklären Die Aufgabe des Bankensystems im erweiterten Wirtschaftskreislauf beschreiben Die wirtschaftliche Verflechtung mit dem Ausland begründen Bruttoinlandprodukt (BIP) als Messgrösse für die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Landes erläutern © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Den Unterschied zwischen nominalen und realen Grössen kennen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

Lebensstandard und Lebensqualität an konkreten Beispielen unterscheiden


 Diese Begriffe können Sie erklären Produktionsfaktor Arbeit Kapital Boden Wissen Ökonomisches Prinzip Minimumprinzip Maximumprinzip Produktivität Geld Einfacher Wirtschaftskreislauf Haushalte (im Wirtschaftskreislauf) Unternehmungen Erweiterter Wirtschaftskreislauf Staat (im Wirtschaftskreislauf)

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

Staatsquote Finanzsektor (Vermögensveränderungen) Ausland (im Wirtschaftskreislauf) Nationalbank Bruttoinlandprodukt (BIP) Nominale Werte Reale Werte Wertschöpfung Wohlstand (Lebensstandard) Wohlfahrt (Lebensqualität) Human Development Index (HDI) Happy Planet Index (HPI)

Wirtschaftskreislauf  19


Wirtschaftskreislauf  20

Übung 1 Knappheit und ökonomisches Prinzip

Übung 2 Produktionsfaktoren Die folgenden Auswahlaufgaben enthalten immer zwei Aussagen, die miteinander verknüpft sind. Entscheiden Sie sich jeweils für eine der folgenden Antwortmöglichkeiten: Ziffer des zutreffenden Begriffs

Ordnen Sie den Formulierungen a) bis h) den jeweils zutreffenden Fachbegriff aus der unten aufgeführten Liste zu.

a ) Alle Mittel und Leistungen, die an der Bereitstellung von Sachgütern und Dienstleistungen mitwirken. b) Das Verhältnis zwischen den hergestellten Gütern (Output) und den dafür benötigten Produktionsfaktoren (Input). c ) Entwicklung, bei der unter Einsatz von Kapital und Wissen ein Gut schneller und günstiger hergestellt werden kann als früher.

A +weil+

B +/+

C +/–

D –/+

E –/–

Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft zu

Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft nicht zu

Erste Aussage richtig, zweite Aussage falsch

Erste Aussage falsch, zweite Aussage richtig

Beide Aussagen falsch

Begründen Sie falsche Verknüpfungen oder die falsche Teilaussage in wenigen Worten. a) Wissen ist für die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz besonders wichtig, weil der Produktionsfaktor Boden in der Schweiz nur in beschränkter Menge vorhanden ist.

d) Situation, bei der die Nachfrage nach einem Gut grösser ist als dessen Angebot. © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen

e ) Der Wunsch, einem empfundenen oder tatsächlichen Mangel Abhilfe Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht b) Der Produktionsfaktor Arbeit besteht in der Schweiz aus der Arbeitskraft von zu schaffen. rund 5 Millionen Menschen, weil als Produktionsfaktoren nur jene Mittel gelten, f) Aus den gegebenen Mitteln möchten wir einen möglichst grossen die einen Beitrag zur Herstellung wirtschaftlicher Güter leisten. Nutzen ziehen. g) Zahlungsversprechen einer Bank, das es ermöglicht, Zahlungen auch ohne Noten und Münzen vornehmen zu können. h ) Mit möglichst wenig Mitteln ein bestimmtes Ziel erreichen.

1 Minimumprinzip 2 Maximumprinzip 3 Produktionsfaktor 4 Knappheit 5 Buchgeld 6 Bedürfnis 7 Produktivität 8 Technischer Fortschritt

c) Der Produktionsfaktor Boden wird heute manchmal auch als Natur oder Umwelt bezeichnet, weil die Natur nicht nur als Produktionsstandort und Rohstoffquelle, sondern auch als «Rohstoff» für den Tourismus wichtig ist.

d) Der Produktionsfaktor Kapital umfasst alles Geld, das einer Wirtschaft zur Verfügung steht, weil Kapital alle Investitionsgüter der privaten Unternehmungen sowie die öffentliche Infrastruktur umfasst.


Übung 3 Geld- und Güterkreisläufe Güterkreislauf

Geldkreislauf

6 15

7

C 5

5

15

16

17

8

Unternehmungen

11

1 14 9

10

4

D

E

Unternehmungen

Löhne, Gewinne, Miete

Sachgüter und Dienstleistungen

B

Konsumausgaben

F

Steuern Staatsausgaben C

Arbeit

Löhne

Kapital

Zinsen

Ersparnisse © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen 3 9 Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Geld- und gp Währungspolitik

20

19

13

Zinsen D

Kredite

Zinsen Importausgaben

Importe E Exporte

a ) Wie heissen die Wirtschaftsteilnehmer (B, C, D, E und F) im erweiterten Wirtschaftskreislauf? Tragen Sie die Namen in die nebenstehende Tabelle ein.

Nr. Geldstrom

Arbeit, Kapital, Boden, Wissen

Sachgüter und Dienstleistungen

B

18

Wirtschaftsteilnehmer

Staatliche Leistungen

2

12

Nr. Güterstrom

Exporteinnahmen F

b) Ordnen Sie den beschriebenen Güterströmen und Geldströmen die richtige Nummer zu.

Wirtschaftskreislauf  21


Wirtschaftskreislauf  22

Übung 4 Bruttoinlandprodukt

Übung 5 Wohlstand und Wohlfahrt

Welche Aussagen sind richtig (R), welche falsch (F)? Setzen Sie das zutreffende Symbol in das Kästchen und korrigieren Sie die Fehler auf den leeren Linien. a ) Das Bruttoinlandprodukt umfasst den Wert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die innerhalb der Schweiz von den privaten Unternehmungen während eines Jahrs erbracht werden.

Viele wirtschaftliche Tätigkeiten werden im Bruttoinlandprodukt (BIP) erfasst und vergrössern gleichzeitig die Wohlfahrt in einem Land. In der unten stehenden Grafik ist dies in der Fläche A dargestellt. Nicht alle Tätigkeiten werden im Bruttoinlandprodukt erfasst, erhöhen aber trotzdem die Wohlfahrt (Fläche B). Schliesslich gibt es auch wirtschaftliche Tätigkeiten, die zwar das BIP erhöhen, aber keine Wohlfahrtssteigerung bewirken. Dies wird durch die Fläche C dargestellt.

b ) Das BIP wird als Messgrösse für den wirtschaftlichen Wohlstand eines Landes verwendet und kann auch für internationale Vergleiche herangezogen werden. C

c ) Der Wert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die in einer Volkswirtschaft innerhalb eines Jahrs hergestellt werden, nennen wir «Wertschöpfung».

Bruttoinlandprodukt

A

B Wohlfahrt

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

d) Die Wertschöpfung des Verkäufers eines Produkts ergibt sich, indem man vom Verkaufspreis die Löhne und den Gewinn subtrahiert.

Ordnen Sie die folgenden Tätigkeiten den zutreffenden Feldern zu. e ) Die Berechnung des BIP nach dem Produktionsansatz zeigt, mit welchen Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) das BIP erzielt wird.

a) Spitalkosten nach einem Arbeitsunfall b) Unbezahlte Arbeit im Haushalt c) Leitung eines Pfadfinderlagers d) Herstellung einer Kaffeemaschine e) Verkaufte Autos f ) Verkaufte Velos g) Entfeuchtung eines Kellers nach einer Überschwemmung h) Durchführung eines Open-Air-Konzerts durch einen grossen Konzertveranstalter

A

B

C


Übung 6 Nominale und reale Grössen

Übung 7 BIP, HDI und Happy Planet Index Welche Aussagen sind richtig (R), welche falsch (F)? Setzen Sie das zutreffende Symbol in das Kästchen und korrigieren Sie die Fehler auf den leeren Linien.

Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS

a) Zwischen BIP und Human Development Index gibt es überhaupt keinen Zusammenhang; die beiden Konzepte messen unterschiedliche Grössen.

Medienmitteilung

4

b) Wenn ein Land ein höheres Bruttoinlandprodukt erwirtschaftet, bedeutet dies einen zusätzlichen materiellen Wohlstand.

Volkswirtschaft

Nr. 0350-1607-80

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Schweiz 2015

Abschwächung des Wachstums im Jahr 2015

c) Der Human Development Index wird von der EU erhoben und kombiniert das Pro-Kopf-Einkommen in einem Land mit Angaben zum Bildungsgrad und zur Lebenserwartung der Menschen.

Neuchâtel, 25.08.2016 (BFS) – Die Schweizer Wirtschaft verzeichnete 2015 einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu Preisen des Vorjahres um 0,8 Prozent © (2014: +2,0%). 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft Angesichts der Abschwächung des allgemeinen Preisniveaus stieg das BIP zu laufenden Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Preisen um 0,3 Prozent (2014: +1,4%). Dieses verhaltene Wachstum erfolgte in einem schwierigen Währungsumfeld. Das Bruttonationaleinkommen (BNE) zu laufenden Preisen nahm um 1,6 Prozent zu, was auf einen verbesserten Saldo der Einkommensbilanz mit dem Ausland zurückzuführen ist. Diese Ergebnisse gehen aus den ersten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

und Gesellschaft, in 120 Lektionen

d) Wenn ein Land also ein hohes Mass an Lebensqualität erreicht, wirkt sich dies in einem hohen HDI-Wert aus.

Um wie viel Prozent haben sich die Preise im Jahr 2015 verändert?

Um wie viel Prozent hat sich das BIP im Jahr 2015 real verändert?

a ) um 0,8 %

e) um 0,8 %

b) um 0,3 %

f) um 0,3 %

c ) um 0,5 %

g ) um 0,5 %

d) um –0,5 %

h ) um –0,5 %

e) Wenn eine Frau den Angestellten des Putzinstituts heiratet, der bisher gegen Entgelt ihre Wohnung geputzt hat, und dieser die Wohnung künftig in der Freizeit putzt, bleiben Wohlstand (BIP) und Wohlfahrt unverändert.

f ) Der Human Development Index berücksichtigt die langfristigen ökologischen Folgen unseres Lebensstils nur unzureichend.

g) Wenn Land A einen höheren Wert im Happy Planet Index aufweist als Land B, ist die Lebensqualität in A höher als in B.

Wirtschaftskreislauf  23


Wirtschaftskreislauf  24

Aufgabe 1 Knappheit und ökonomisches Prinzip Petra will sich ihre erste Wohnung einrichten. Sie hat sich in den letzten Wochen etwas in Einrichtungshäusern umgesehen und eine Liste jener Möbel zusammengestellt, die ihr am besten gefallen. In den besuchten Geschäften kostet alles zusammen ca. CHF 10 000.–. Aus Erspartem stehen ihr aber nur CHF 5000.– zur Verfügung. Sie bespricht das Problem deshalb mit Freunden und Verwandten. Lösungsvorschlag A: Ihre Eltern schlagen ihr vor, CHF 4000.– zu verwenden, um jene Einrichtungsgegenstände zu kaufen, die ihr am wichtigsten sind. Mit den restlichen CHF 1000.– solle sie dann bei einem Billiganbieter all das kaufen, was sie noch brauche, auch wenn ihr das nicht gefalle.

Aufgabe 2 Veränderungen des BIP: nominal – real Entwicklung des Bruttoinlandproduktes 2000 bis 2014: Jahr

BIP zu laufenden Preisen

BIP zu Preisen von [..?..]

2000

458 779

504 138

2001

470 214

511 431

2002

469 338

512 165

2003

474 015

512 419

2004

489 369

526 987

2005

507 463

542 998

2006

538 125

564 788

2007

573 080

588 172

Lösungsvorschlag B: 2008 597 381 Ihr Bruder findet, Petra solle sich ihre Träume erfüllen und keine Abstriche machen. Er ist 2009 587 061 überzeugt, dass sich die gesamte Wunscheinrichtung von Petra im Internet günstiger kaufen 2010 606 146 lässt, wenn man nur genügend sucht. Er bietet ihr an, in Billigportalen und bei eBay die 2011 618 325 gesamte Einrichtung vollständig und so günstig wie möglich zu kaufen. Er kann ihr keine 2012 623 943 Garantie geben, dass das klappt, und sie läuft Gefahr, dass ihre Einrichtung beim Einzug 2013 634 854 © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen lückenhaft ist und wichtige Teile fehlen. Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

Lösungsvorschlag C: Ihre Freundin findet das alles viel zu kompliziert. Wenn sie CHF 5000.– habe, müsse sie einfach damit klarkommen und ihre Wünsche entsprechend anpassen. Statt am Ende mit scheusslichen Billigmöbeln oder ohne Bett oder Sofa dazustehen, solle sie genau jene Möbel auswählen, die es ihr ermöglichten, mit den CHF 5000.– die Wohnung vollständig einzurichten. Versuchen Sie sich in die Situation von Petra zu versetzen. Welche Lösung würden Sie bevorzugen? Begründen Sie Ihren Entscheid.

2014

642 256

601 566 588 755 606 146 617 084 624 024 635 062 647 061

Quelle: OECD Statistik (abgerufen am 20. Mai 2016)

a) Welche Jahreszahl gehört anstelle des Fragezeichens in die Spaltenüberschrift «BIP zu Preisen von [..?..]»?

b) Berechnen Sie die prozentuale Veränderung des BIP zu laufenden Preisen von 2004 bis 2014.

c) Wie gross war das reale Wachstum in Prozenten von 2004 bis 2014?

d) Erklären Sie den Unterschied zwischen den Lösungen von b) und c).


Aufgabe 3 Der Wirtschaftskreislauf anschaulich Die folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt der Wirtschaft aus der Vogelperspektive. Abgebildet sind verschiedene Gruppen von Wirtschaftsteilnehmern, die untereinander (wirtschaftliche) Beziehungen pflegen.

a) Welche Gruppen von Wirtschaftsteilnehmern (blau) erkennen Sie? b) Welche Arten von Beziehungen (grün und rot) zwischen den Gruppen von Wirtschaftsteilnehmern lassen sich unterscheiden?

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht

Wirtschaftskreislauf  25


Wirtschaftskreislauf  26

Aufgabe 4 Diskussion um Wohlstand und Wohlfahrt Lesen Sie den Text zum Bruttonationalglück und beantworten Sie die Fragen dazu:

Himalaja-Staat Bhutan

Im Zentrum der Politik soll das Glück des Einzelnen stehen, das sich nicht materiell Auf der Suche nach dem Bruttonationalglück definieren lässt. So muss sich jede öffentliche Investition, jede politische Gesetzesänderung ihn? Am vergangenen Sonntag, erinnert er daran messen lassen, ob sie tatsächlich dem Krise ist kein Thema im Königreich Bhutan. Hier geht es nicht um Jagd nach mehr Effizi- sich, war er besonders glücklich, als er neun Allgemeinwohl dient – und nicht einem ab­ Messer verkauft hatte, das Stück für umgerech- strusen Wachstumsmantra. Und um das herenz, höherer Produktivität, höherem Profit, sondern darum, eine «Glücksformel» für die net zwölf Euro. Heute habe er erst zwei Messer auszufinden, berief die Regierung eine Komverkauft, sei aber dennoch glücklich, weil die mission, die am Forschungsinstitut «Centre for Untertanen zu finden. Dazu trägt auch ein Sonne scheint und er viel Zeit hat, mit seinem Bhutan Studies» in der Hauptstadt Thimphu deutscher Wissenschaftler bei. Freund Sonam zu plaudern. nach der «Glücksformel» forscht. Unter FühElian Ehrenreich rung des heutigen, erst 29-jährigen Königs Bruttonationalglück als Maxime Jigme Khesar Namgyel Wangchuck wurde die Yeshey Dorji sitzt auf dem Wochenmarkt der 800 000 Einwohner verlieren sich in dem Land Kommission jüngst sogar in den Stand eines Kleinstadt Paro im Westen Bhutans, wie jeden von der Größe der Schweiz. Die Menschen sind Superministeriums erhoben. Sonntag. Der 59-Jährige aus dem Dorf Woochu arm, viele sind©Selbstversorger und leben von Während Herr Dorji mit dem gleichaltri2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen genießt die Sonne, die sich soeben durch die dem, was auf ihren Feldern wächst. Dennoch gen Sonam kichernd die neuesten Gerüchte Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Wolken kämpft und die Kühle des Morgens in spricht in Bhutan derzeit niemand von Krise, austauscht, kaut er Doma, die Volksdroge, die diesem Hochlandtal vertreibt. Er trägt die Gho, denn zum einen liegt das Land im toten Winkel seine Zähne blutrot färbt und vor allem aus das bhutanische Nationalgewand: ein knielan- der globalen Waren- und Finanzströme. Und Betelnuss besteht. Das Kauen der bitteren Palges, längs gestreiftes Kleid, das ein wenig an zum anderen ist das allgemeine Glück der Un- menfrüchte, die mit einer weißen Kalkpaste einen Bademantel erinnert und in der Mitte tertanen – und das ist weltweit einzigartig – seit bestrichen und einem grünen Blatt, Betelpfefmit einem Gürtel gehalten wird. über drei Jahrzehnten ganz offiziell höchstes fer genannt, umwickelt werden, ist in Bhutan Die Bauern der näheren Umgebung ver- Ziel der königlichen Regentschaft von Bhutan. eine alte Tradition und geht auf Guru Rinpoche kaufen auf dem Markt die ersten Chili-Schoten Nicht statistischen Größen wie dem zurück. Als er im 8. Jahrhundert dem Land den des Jahres aus eigener Ernte, die mit Käse zu- Bruttoinlandsprodukt sei man politisch ver- Buddhismus schenkte, wollte er mit der Verbereitet und mit rotem Hochlandreis serviert pflichtet, äußerte Bhutans damaliger König breitung der Betelnusskauerei die archaische das Nationalgericht Emadatse ergeben. Die Jigme Singye Wangchuck 1974 in einem Inter- Praxis verdrängen, getötete Feinde zu verspeiletzten Monate waren nur die wenig beliebten view mit der «Times» eher beiläufig, sondern sen. «Würden wir nicht Betelnüsse kauen, Schoten aus Indien im Angebot, die sind zwar dem «Gross National Happiness», zu Deutsch dann wären wir wahrscheinlich heute noch schärfer, haben aber weniger Geschmack. «Bruttonational­glück». Was für europäische Menschenfresser», sagt Herr Dorji. Er sieht Außerdem gibt es grünen Spargel, Pilze, Toma- Ohren ein wenig nach Pekingoper klingt, nach zufrieden aus. ten, Kartoffeln, Blumenkohl, wilden Gemüse- verordnetem kollektiven Frohsinn, war ursprünglich als buddhistische Anti-These zu der Entwicklungshilfe für Europa Farn und vieles mehr zu kaufen. Herr Dorji hat den Macheten ähnliche in der westlichen Welt vorherrschenden Jagd Wie misst man die Zufriedenheit eines Volkes Messer im Angebot, die er in akribischer Hand- nach mehr Effizienz, höherer Produktivität, – zählt man, wie oft die Menschen fluchen, arbeit gefertigt hat. Was bedeutet Glück für höherem Profit gedacht. lachen, weinen? In Bhutan geht man streng

demoskopisch vor. Mit einer detaillierten Erhebung auf Grundlage von 290 Fragen wird die Gemütslage des Volkes permanent ergründet. Mitarbeiter des «Centre for Bhutan Studies» gehen damit von Haus zu Haus. Antworten zu erhalten ist gar nicht so einfach, denn die Menschen des Landes sind sehr zurückhaltend. Der deutsche Doktorand Tobias Pfaff war vor Ort dabei, hat die Kriterien des Glücks erforscht und bei der Überarbeitung des Fragenkatalogs geholfen. Die Auswertung soll Aufschluss darüber geben, wie Glück erzeugt und weiterentwickelt werden kann. Die Monate im Himalaja verstand er durchaus als Entwicklungshilfe – für Europa, um sich von alten Irrtümern zu befreien. Dem Irrtum zum Beispiel, dass Glück stets etwas mit Geld, Wohlstand, materiellem Zugewinn zu tun hat. «Es ist in Deutschland vielfach so, dass Glück dadurch definiert wird, bei Günther Jauch zu sitzen und die Million zu gewinnen», so der 29-jährige Wissenschaftler von der Uni Münster. «Der Drang nach mehr, die Angst vor Verlust oder Verringerung des Vermögens verdrängt weitgehend jedes Sichzufriedengeben als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Glück im wirklich menschlichen Sinne», meint der ehemalige Botschafter Harald Nestroy. Der Diplomat hat den Verein «Pro Bhutan» gegründet, die sich um Gesundheit und Erziehung bemüht, und ist in Bhutan ein häufiger Gast. Empfinden wir also so selten ein Gefühl des Glücks, weil wir dem falschen Begriff nacheifern? Nestroy: «Im Buddhismus wird Glück als Zustand innerer Ausgeglichenheit definiert». […] www.spiegel.de; 25. Januar 2010


a ) Wie lässt sich das im Text erwähnte Bruttonationalglück beschreiben?

b) Nennen Sie eine Gemeinsamkeit und einen Unterschied von Bruttoinlandprodukt und Bruttonationalglück?

Der Happy Planet Index ist ein Index für die menschliche Zufriedenheit, der auch die öko­ logischen Folgen unseres Lebensstils berücksichtigt. Vereinfacht betrachtet wird der HPI ermittelt, indem die Anzahl der erwarteten glücklichen Lebensjahre durch den ökologischen Fussabdruck eines Landes geteilt wird. Die Anzahl der glücklichen Lebensjahre ergibt sich aus der durchschnittlichen Lebenserwartung in einem Land (in Anzahl Jahren) sowie der Lebens­ zufriedenheit (repräsentiert mit einem Wert zwischen 1 und 10). Dieser Gesamtwert wird anschliessend mit einem Streufaktor multipliziert, der die ungleichmässige Verteilung der Lebenserwartung und der Lebenszufriedenheit in der Bevölkerung in den jeweiligen Ländern erfasst. Der ökologische Fussabdruck misst den Verbrauch natürlicher Ressourcen eines bestimmten Landes und drückt in globalen Hektaren (gha) die Fläche aus, die für die Produktion dieser Ressourcen notwendig wäre. Verkürzt ergibt sich damit folgende Formel für den HPI: Happy Planet Index ≈ (Lebenserwartung × Lebenszufriedenheit) × Streufaktor ökologischer Fussabdruck

Im Jahr 2016 sahen die ersten fünf Plätze innerhalb Europas wie folgt aus: Staat

Rang

HPI

Lebenserwartung

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Norwegen 12 36,8

c ) Angenommen, Sie müssten das Bruttonationalglück der Schweiz bestimmen: Welche Daten würden Sie zu diesem Zweck erheben?

Lebenszufriedenheit

Ökologischer Fussabdruck

Streufaktor

BIP pro Kopf ($)

81,3

7,7

5,0

7 %

69 712

Spanien

15

36,0

82,2

6,3

3,7

10 %

26 823

Niederlande

18

35,3

81,2

7,5

5,3

4 %

44 828

Schweiz

24

34,3

82,6

7,8

5,8

6 %

*77 943

Dänemark

32

32,7

79,8

7,5

5,5

7 %

53 104

Quellen: «happyplanetindex.org» und «de.statista.com»/* = 2015

Wirtschaftskreislauf  27


Wirtschaftskreislauf  28 d) Wäre der Happy Planet Index Ihres Erachtens geeignet, um das Bruttonationalglück zu messen? Nennen Sie je ein Argument, das dafür resp. dagegen spricht.

© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht


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