Brennpunkt Rechnungswesen - Giulias Glacé-Mobil

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BRENNPUNKT RECHNUNGSWESEN 1

So verbuchen wir Geschäftsfälle – Das System der doppelten Buchhaltung

Handout zum Lernmodul «Giulias Glacé-Mobil»

(BP RW 01 - Giulias Glacé-Mobil_2.0_S.docx)

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Brennpunkt Rechnungswesen – System der doppelten Buchhaltung 1


Inhaltsübersicht 1

Giulias Glacé-Mobil – die Geschäftsidee

4

Von der Idee für einen Ferienjob bis zu dessen Darstellung in einem Geschäftsmodell 2

Budget – Plan der zukünftigen Einnahmen und Ausgaben

6

Sie erfahren, wie auf der Grundlage eines einfachen Businessplans ein Budget als Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen erstellt wird 3

«Elevator Pitch» und «Rechnungswesen»

10

Jemandem eine Idee innert kürzester Zeit überzeugend präsentieren 4

«Bilanz» und «Erfolgsrechnung»

12

Lernen Sie die beiden Abschlussrechnungen jeder Buchhaltung kennen 5

«T-Konten» - Grundbaustein für die doppelte Buchhaltung

18

Konten – keine Bankkonten, sondern die zentrale Datenstruktur für die Führung einer Buchhaltung 6

Vier Kontenarten – Kontenrahmen und Kontenplan

22

Auf der Grundlage der Gliederung von Bilanz und Erfolgsrechnung lernen Sie hier die vier grundsätzlichen Kontentypen kennen 7

Vom Geschäftsfall zum Buchungssatz

26

Durch den sogenannten «Buchungssatz» werden die durch einen bestimmten Geschäftsfall betroffenen Konten eindeutig zugewiesen 8

Journal und Hauptbuch

28

Das Journal – die chronologische Aufzeichnung aller buchhaltungsrelevanten Geschäftsfälle 9

Auf einen Blick: Das System der doppelten Buchhaltung

30

Sie lernen die Abfolge aller Elemente des Gesamtsystems der doppelten Buchhaltung kennen, vom Beginn bis hin zum Abschluss am Ende eines Geschäftsjahres 10

Bilanz- und Erfolgsanalyse – Fragen und Entscheide

36

Und wozu das Ganze? Daten aus Bilanz und Erfolgsrechnung als Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen im kommenden Geschäftsjahr 11

Swiss21: So geht Buchhaltung in der Praxis – Keine Buchung ohne Beleg

40

Sie lernen, wie Giulias Geschäftsjahr in einem Profi-Programm abgebildet wird 12

Fallbeispiele zum Buchen und zum Beurteilen

42

Anwenden und Üben der erworbenen Kompetenzen an Fallbeispielen

(Die Idee zu «Giulias Glacé-Mobil» stammt von der Aufgabe «Glacé-Express» von Kurt Bissig, Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri)

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... und so können Sie mit dem Lernmodul arbeiten Dieses Lernmodul besteht aus einem «Lernpfad» im ELearning Arrangement next:classroom und einem «Handout» (wahlweise als PDF oder als Print-Broschüre). Der Lernpfad «Giulias Glacé-Mobil» (nebenstehende Grafik) enthält sämtliche Inhalte und Aufgaben zu diesem Lernmodul in verschiedenen Feldern, sogenannten Lernspots. In den gelben Lernspots wird jedes Kapitel kurz vorgestellt, in den blauen Lernspots finden Sie die jeweiligen Unterkapitel mit verschiedenen Aufgaben. Sie können auf diesen Lernpfad mit Ihrem Computer über den Browser als auch mit dem Tablet und dem Smartphone zugreifen. Laden Sie sich dazu die App «next:classroom by educube» aus Ihrem Store herunter.

Dieses Handout enthält die wesentlichen Inhalte und Wissensstrukturen. Es dient Ihnen damit einerseits als Zusammenfassung der Wissensstrukturen, gleichzeitig auch als Log-Buch für die Aufzeichnung ihres Lernprozesses, indem Sie hier Ihre persönlichen Notizen zu den Wissensstrukturen und den einzelnen Aufgaben notieren können. Wenn Sie das Handout als PDF verwenden, speichern Sie es in Ihrem mobilen Gerät ab. Idealerweise bearbeiten Sie es mit einem stiftfähigen Programm, wie z. B. OneNote oder Notability. Sie können dann Ihre Notizen direkt in dieses PDF hineinschreiben. Wenn Sie lieber von Hand schreiben, dann verwenden Sie das Handout als Print-Broschüre. In der Print-Broschüre lassen sich längere Texte einfacher lesen und bearbeiten. Bei einigen Inhalten bietet die Doppelseiten-Ansicht im Format A3 auch einen besseren Überblick. Schauen Sie sich im folgenden Link (QRCode) das Erklär-Video «Lernwelten in next:classroom» an. Sie werden dabei kennenlernen, wie Sie sich auf diesem Lernpfad bewegen.

Mit dem folgenden Link (QR-Code) gelangen Sie direkt auf den Lernpfad «Giulias Glacé-Mobil».

Lernpfad «Giulias Glacé-Mobil» Wir wünschen Ihnen auf Ihrem Lernpfad viel Erfolg!

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Giulias Glacé-Mobil – von der Geschäftsidee zum Geschäftsmodell

Gesucht: Ein Ferienjob für Giulia

Giulia ist 17 Jahre alt und besucht die Kantonsschule in Schaffhausen. Ihr Freund Marco (18) hat nach der Sekundarschule eine KV-Lehre begonnen. Auch wenn Giulia – in der Regel – gerne zur Schule geht, denkt sie manchmal an die rund CHF 1'000, die Marco mittlerweile monatlich verdient. Aber sie sagt sich: «Dafür habe ich viel mehr Fe-

rien, das ist ja auch etwas – und in den fünf Wochen Sommerferien kann ich ja auch etwas verdienen.» In den Frühlingsferien sucht Giulia im Internet Tipps, wie man erfolgreich einen Ferienjob findet und landet dabei auf der Website www.ferienjob.ch. Aufgabe 1.1 (10’) Siehe Lernpfad ...

Infos zu Ferienjobs 111) Welchen Ferienjob würden Sie wählen?

112) Infos zu Ferienjobs und nützliche Tipps

Die Idee am Lindli

Nach einigen Stunden herumsurfen auf verschiedensten Websites und vier erfolglosen Anfragen ist Giulia recht frustriert. In Schaffhausen finden sich aktuell keine passenden Jobangebote und auf vier spontane Anfragen bei Unternehmungen in der Region erhält sie nur Absagen. Als Giulia mit Marco an einem sonnigen Sonntagnachmittag am Lindli, dem Rheinuferweg von Schaffhausen, den vorbeiziehenden Wolken nachsieht, kommt Giulia auf eine Geschäftsidee ...

Aufgabe 1.2 (10’)

Geschäftsidee

Siehe Lernpfad ...

121) Was versteht man unter einer «Geschäftsidee»?

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Ein Geschäftsmodell erläutert die wichtigsten Bausteine (Schlüsselfaktoren) für den Unternehmenserfolg, es zeigt dabei auf, wie ein Unternehmen Gewinne erwirtschaften will.

Geschäftsmodell «Glacé-Mobil»

Business Model Canvas «Giulias Glacé-Mobil»

Aufgabe 1.3 (10’) Siehe Lernpfad ...

Giulia hat vor einigen Wochen im Wirtschaftsunterricht das «Business Model Canvas» behandelt. In diesem Geschäftsmodell werden die 9 wichtigsten Bausteine für den Unternehmenserfolg auf einer Seite dargestellt, wie auf eine Leinwand gemalt (canvas = engl. Leinwand). . 131) Schauen Sie sich im Lernpfad das Video «Business Model Canvas Explained» an und ergänzen Sie die folgende Canvas-Struktur mit den entsprechenden Bausteinen (Schlüsselfaktoren). Beschriften Sie anschliessend die weissen Felder mit den vier Fragen WAS? FÜR WEN? WIE? WIEVIEL?

132) Studieren Sie im Lernpfad die Leitfragen zu den Bausteinen im Business Model Canvas. Notieren Sie anschliessend im Canvas (Handout, Seite 5) für jeden Schlüsselfaktor ein mögliches Beispiel für Giulias Glacé-Mobil. 133) Wie schätzen Sie die Erfolgschancen von Giulias Glacé-Mobil ein? Begründen Sie Ihre Einschätzung.

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2

Budget und Finanzplanung – wichtige Elemente eines Businessplans

Businessplan – Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen

Marco findet Giulias Geschäftsidee des Glacé-Mobil eigentlich auch noch cool. Er fragt sich aber ernsthaft, ob dieses Geschäftsmodell finanzierbar und rentabel ist. Er schickt Giulia deshalb einen Link zu «Businessplan – Grundlage für erfolgreiche Unternehmungen» und schreibt dazu: Hey, Giulia,

es gibt einiges zu planen: Mit viel Umsatz1 rechnest du? Benötigst du zusätzliches Personal? Welche Dinge musst du dir zu Beginn einmalig anschaffen, wie viel Kapital benötigst du für diese Anfangsinvestitionen? Und welche laufenden Kosten entstehen dir beim Betrieb deines Glacé-Mobils? All diese Entscheide von Giulia fliessen dann in die Finanzplanung ein:

1

Aufgabe 2.1 (15’) Siehe Lernpfad ...

Elemente eines Businessplans Lesen Sie den Text «Businessplan – Grundlage für erfolgreiche Unternehmungen» (S. 8-9). Markieren Sie dabei die unklaren Begriffe und schauen Sie deren Erklärung im Internet nach. 211) Ergänzen Sie die folgende Grafik mit den zutreffenden Begriffen

Aufgabe 2.2 (10’) Siehe Lernpfad ...

Check-Box Begriffe 212) Überprüfen Sie Ihr Wissen zu Businessplan und Finanzplanung. Bei welchen Begriffen waren Sie beim ersten Mal noch nicht sattelfest?

Umsatz = Wert der verkauften Produkte und Dienstleistungen (Anzahl x Verkaufspreis)

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Die Glacés wird Giulia natürlich bei der Gelateria El Bertin in Schaffhausen beziehen. Sie überlegt sich sogar, ob sie vegane Glacé in ihr Sortiment aufnehmen will. Im Internet entdeckt Giulia ihr Traum «Glacé-Mobil» und fordert gleich eine Offerte bei Wiesel Events an. Schon am nächsten Tag trifft die Offerte ein.

Budget in Excel

Jetzt geht’s ans Budgetieren: In einer Excel-Tabelle hat Giulia die geplanten Einnahmen- und Ausgabenpositionen vorbereitet, in den gelb markierten Feldern kann sie nun einfach ihre Annahmen betreffend Arbeits-, Absatz- und Sortimentsplanung eingeben und die Einnahmen und Ausgaben mit verschiedenen Preisansätzen budgetieren:

Das Budget für Giulias «Glacé-Mobil»

Aufgabe 2.3 (25’) Siehe Lernpfad ...

Wie budgetieren Sie Giulias «Glacé-Mobil»? Öffnen Sie im Lernpfad die Excel-Vorlage, geben Sie Ihre Entscheidungen ein und beantworten Sie die folgenden Fragen: 231) Welchen Erfolg (Gewinn oder Verlust) budgetieren Sie für Giulias «Glacé-Mobil»? 232) Wie hoch ist der Kapitalbedarf für Giulias «Glacé-Mobil»? 233) Welches ist aus Ihrer Sicht der kritischste Punkt in einem Businessplan von Giulias Glacé-Mobil? Begründen Sie Ihre Antwort stichwortartig. 234) Was raten Sie Giulia?

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«Elevator Pitch» und «Rechnungswesen»

Giulias «Elevator Pitch» zum 80. Geburtstag von Oma

Aufgrund ihrer Finanzplanung ist Giulia wild entschlossen, ihr Glacé-Mobil-Projekt zu realisieren. Am nächsten Wochenende hat Giulias Oma Geburtstag und die ganze Familie feiert zusammen. Giulia will vor dem Dessert ihre Familie von der Geschäftsidee ihres Glacé-Mobils überzeugen. In der Schule hat Giulia den so genannten «Elevator Pitch» gelernt. Der Begriff «Elevator Pitch» bezeichnet eine Methode, um innerhalb kürzester Zeit eine Idee überzeugend präsentieren zu können. Ziel ist es, eine Person, die man im Aufzug («elevator») trifft, während der gemeinsamen Fahrt mit einer kurzen Präsentation («pitch» 2 ) für eine Idee gewinnen können zu können.

Abb. 5: Giulias Oma beim «Elevator Pitch»

Aufgabe 3.1 (20’) Siehe Lernpfad ...

Ein «Elevator Pitch» zu Omas 80. Geburtstag 311) AIDA-Modell als Rahmen für Elevator Pitch 312) Notieren Sie sich ein Drehbuch für den Elevator Pitch von Giulias Glacé-Mobil (Gruppenaufgabe).

Aufgabe 3.2 (20’) Siehe Lernpfad ...

Jurierung «Elevator Pitch» 321) Nehmen Sie Ihren Elevator Pitch auf dem Smartphone auf und laden Sie das Video im Lernpfad hoch. Sehen Sie sich anschliessend die verschiedenen Elevator Pitchs in der Klasse an. Welche Präsentation überzeugt Sie am meisten? Weshalb?

Omas Bedingung für die Finanzierung des Glacé-Mobils: «Kompetent im Rechnungswesen»

Giulia hat ihre Oma und die ganze Familie mit ihrem Elevator Pitch begeistert. Giulias Oma hat früher eine eigene Treuhandunternehmung geführt und ist vom unternehmerischen Engagement ihrer Enkelin begeistert. Giulia staunt nicht schlecht, als sie am nächsten Tag die folgende WhatsApp-Nachricht von ihrer Oma erhält:

«Liebe Giulia, für dein Ferienprojekt «Glacé-Mobil» fehlt dir ja noch etwas Kapital – nicht wahr? Ich möchte mich an deinem Projekt mit einem Darlehen beteiligen (Laufzeit 3 Jahre, Zinssatz 0.1%, fällig jeweils am 30. September). Und weil du immer den Überblick über deine Finanzen haben solltest, führst du für dein Glacé-Mobil eine doppelte Buchhaltung und erstellst per 30. September jeweils eine Jahresrechnung mit Bilanz und Erfolgsrechnung. Und dann schauen wir gemeinsam, wie dein Projekt weiter gehen soll. Einverstanden? Falls ja, gib mir deine IBAN-Nummer an. Mit kühlen GlacéGrüssen, Deine Oma» Giulia kann es kaum glauben ... und schreibt sofort zurück: !"#

«Wow!!! Natürlich einverstanden! Meine IBAN-Nummer sende ich dir, sobald ich das Bankkonto eröffnet habe » Der Pitch-Begriff stammt aus der Werbeagenturbranche, wenn Agenturen vor einem potentiellen Kunden gegeneinander antreten, um den Kunden zu überzeugen und Aufträge zu ergattern. So hat sich der Begriff „Pitch“ in der Startup-Szene entwickelt. 2

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«... und weil du immer den Überblick über deine Finanzen haben solltest, führst du für dein Glacé-Mo-

bil eine doppelte Buchhaltung und erstellst per 30. September jeweils eine Jahresrechnung mit Bilanz und Erfolgsrechnung.»

Begriffsübersicht «Rechnungswesen»

Giulia hat keine Ahnung was eine «Doppelte Buchhaltung» ist. Sie recherchiert in der Schulbibliothek zu den Begriffen «Doppelte Buchhaltung», «Bilanz» und «Erfolgsrechnung». In einer Publikation findet sie die folgende Übersicht der Begriffe rund ums Rechnungswesen:

Begriffsübersicht Rechnungswesen 331) Wer ist an finanziellen Informationen einer Unternehmung interessiert? Weshalb sind finanzielle Informationen einer Unternehmung für diese Gruppen bedeutsam? 332) Soll der Staat gesetzliche Vorschriften zum Rechnungswesen erlassen? Begründen Sie Ihre Antwort. 333) Recherchieren Sie, ob gesetzliche Vorschriften zum Rechnungswesen bestehen. 334) Beurteilen Sie die folgende Aussage: «Gesetzliche Vorschriften zur Betriebsbuchhaltung sind

Aufgabe 3.3 (15’) Siehe Lernpfad ...

nicht notwendig.»

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4

«Bilanz» und «Erfolgsrechnung»

«Bilanz» und «Erfolgsrechnung» am Beispiel der Familie Keller

Viele Begriffe in der Begriffsübersicht zum Rechnungswesen (siehe Seite 10) erscheinen Giulia doch sehr abstrakt. Was heisst z.B. «...Aufbereitung aller finanziell relevanten Vorgänge einer Unternehmung ...» oder «... Vermögen, Schulden und Erfolg (Gewinn/Verlust)» konkret? Giulia fragt ihren Vater, ob er hier weiterhelfen könne. «Aber sicher! Wir können Vermögen, Schulden und Erfolg auch anschaulich am Beispiel unserer Familie ansehen» entgegnet ihr Vater und zeigt ihr die folgenden zwei Übersichten. Dabei hat er bewusst bei einigen Positionen die Beträge offengelassen.

Aufgabe 4.1 (20’) Siehe Lernpfad ...

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Finanzielle Situation der Familie Keller 411) Welche Beträge würden Sie für die noch offenen (grau schattierten) Positionen schätzen? Tragen Sie Ihre Schätzungen in die grau schattierten Felder ein (auf CHF 1'000.– gerundet). 412) Welche Positionen verstehen Sie nicht? 413) Welche weiteren Aktiven, Passiven, Aufwände oder Erträge fehlen aus Ihrer Sicht in dieser Übersicht? Notieren Sie solche Positionen mit Ihren geschätzten Beträgen auf die freien Schreiblinien. 414) Sehen Sie im Lernpfad die konkreten Zahlen der Familie Keller nach und vergleichen Sie diese mit Ihren Schätzungen. Bei welchen Positionen haben Sie richtig geschätzt? Welche Beträge sind für Sie nicht nachvollziehbar?

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«Muster-Bilanz» einer Firma

Nachdem sich Giulia unter dem Begriff «Bilanz» und «Erfolgsrechnung» in ihrer Familie konkret etwas vorstellen kann, fragt sie sich, inwiefern sich die Bilanz und Erfolgsrechnung von Unternehmen unterscheiden. 3 Auf dem KMU-Portal findet Giulia zwei Texte zur Bilanz und Erfolgsrechnung von Unternehmen:

Die Bilanz eines Unternehmens unterscheidet zwischen Vermögen (Aktiven) und Schulden (Passiven). Der Überschuss des Vermögens über die Schulden bezeichnet man als Reinvermögen, bzw. als Eigenkapital. Die Aktiven (das Vermögens) geben Auskunft darüber, wie das Unternehmen das verfügbare Kapital angelegt (investiert) hat. Beispiele dafür sind Bargeld, Guthaben auf dem Bank- oder Postkonto sowie Fahrzeuge, Maschinen oder Immobilien. Gegliedert werden die Aktiven in Umlaufvermögen und Anlagevermögen:

• •

Zum Umlaufvermögen gehören die flüssigen Mittel (Kasse, Post- und Bankguthaben) und solche Vermögensteile (Kundenguthaben, Vorräte), die kurzfristig (d.h. innerhalb eines Jahres) in flüssige Mittel umgewandelt werden können. Das Anlagevermögen umfasst die Vermögensteile, die dem Unternehmen für lange Zeit (meist über mehrere Jahre) zur Nutzung bereitstehen (Büroeinrichtungen, Geschäftsliegenschaft, Maschinen etc.).

Die Passiven (die Schulden) zeigen auf, wie das Unternehmen finanziert ist, d.h. wer dem Unternehmen Kapital zur Verfügung gestellt hat. Das sind zum einen aussenstehende Geldgeber wie Banken oder weitere Kreditgeber und zum andern die Eigentümerinnen oder Eigentümer mit ihrem Eigenbetrag am Unternehmen. Bei den Passiven wird zwischen Fremdkapital und Eigenkapital unterschieden.

• •

Fremdkapital (Schulden) besteht aus noch nicht bezahlten Rechnungen (Schulden bei Lieferanten) sowie Schulden (Kredite) bei der Bank oder Privaten. Das Fremdkapital wird nach Fälligkeit geordnet, indem die zuerst fälligen Ansprüche zuoberst aufgeführt werden. Das Eigenkapital (Reinvermögen) zeigt den Kapitalbeitrag der Eigentümerinnen oder Eigentümer. Bei Aktiengesellschaften ist dies das Aktienkapital, bei einer GmbH das Stammkapital sowie bei beiden die Reserven und ein allfälliger Gewinnvortrag.

In der Bilanz werden die Aktiven und die Passiven einander gegenübergestellt und in ein «Gleichgewicht» gebracht, d.h. die Summe aller Aktiven muss gleich gross sein wie die Summe aller Passiven. Eine Bilanz ist immer nur eine Momentaufnahme an einem bestimmten Tag; häufigster Bilanzstichtag ist der 31. Dezember.

Firma (von lateinisch firmare = beglaubigen, befestigen) ist der Name, unter dem eine Unternehmung auftritt. Für die Firmenbildung bestehen rechtliche Vorschriften für die verschiedenen Rechtsformen der Unternehmen, wie z.B. Einzelunternehmen, Aktiengesellschaft (AG) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), damit es zu keinen Täuschungen betreffend der Haftungsverhältnisse kommen kann. 3

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Muster-Bilanz vom Aktiven (Vermögen)

CHF

% Passiven (Schulden)

Umlaufvermögen Liquide Mittel (Kasse, Post, Bank) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) Wertschriften (Aktien, Obligationen) Betriebsmaterial Software Total Umlaufvermögen

20'000

%

28'000

7

14'000

3.5

10'000

2.5

52’000

13

40'000

10

120'000

30

160’000

40

120'000

30

Reserven

48’000

12

Reingewinn

20'000

5

5 Bank (Kontokorrent) Verbindlichkeiten aus Lieferungen

10'000

2.5

40'000

10 Privatdarlehen Schwester

8'000

und Leistungen (Kreditoren)

2 Total kurzfristiges Fremdkapital

50'000 12.5 128'000

32

Anlagevermögen

Langfristiges Fremdkapital

EDV-Anlage

160'000

Bürogeräte

36'000

Büromobiliar

44'000

Fahrzeuge

32'000

Total Anlagevermögen

CHF

Kurzfristiges Fremdkapital

272'000

40 Privatdarlehen Eltern 9 Bankdarlehen 11 Total langfristiges Fremdkapital 8 68 Eigenkapital Einbezahltes Aktienkapital

Bilanzsumme

400'000 100 Bilanzsumme

400'000 100

Fachbegriffe rund um die Bilanz 421) Was kann man alles aus einer Bilanz herauslesen? 422) Was ist der Unterschied zwischen «Geld» und «Kapital»? 423) Was muss man sich unter «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren)» und «Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren)» genau vorstellen? 424) Was heisst «kurzfristig», «langfristig» und «fällig»? 425) Sind «Eigenkapital und «Reserven» Vermögen oder Schulden?

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Aufgabe 4.2 (20’) Siehe Lernpfad ...

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«Muster-Erfolgsrechnung» einer Firma

Ziel eines Unternehmens ist es, Güter und Dienstleistungen zu produzieren und möglichst mit Gewinn zu verkaufen. Durch die Herstellung und den Verkauf dieser Güter und Dienstleistungen entstehen Aufwendungen und Erträge. Diese stellt man in der Erfolgsrechnung gegenüber, um daraus den Erfolg (Gewinn oder Verlust) zu ermitteln. Die Zahlen einer Erfolgsrechnung beziehen sich immer auf einen bestimmten Zeitraum. Gesetzliches Erfordernis ist eine Jahresrechnung, d.h. die Auflistung sämtlicher Aufwendungen und Erträge über ein Geschäftsjahr. Es lohnt sich aber auch, eine Erfolgsrechnung für das halbe Jahr, für das Quartal und eventuell sogar für jeden Monat zu erstellen. Damit kann man rasch abschätzen, ob ein Unternehmen im Budget liegt oder ob Korrekturen nötig sind. Für die Betriebsabläufe in einem Unternehmen werden Arbeitskräfte, Vermögenswerte (Produktionsmittel usw.) und gewisse Leistungen von externen Anbietern benötigt. Das verursacht unter anderem Lohnzahlungen, Materialverbrauch, Abnützung von Anlagen und Mietzinskosten. Diesen Wertverzehr bezeichnet man in der Buchhaltung als Aufwand. Durch den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen entsteht auf der anderen Seite aber auch ein Wertzuwachs, den man als Ertrag bezeichnet. Eine Frage hat Giulia noch: «Weshalb spricht man bei der Erfolgsrechnung so schwerfällig vom Aufwand

als «Wertverzehr» und bei den Erträgen als «Wertzuwachs»? Man könnte doch einfach Aufwand als «Ausgaben» und Ertrag als «Einnahmen» bezeichnen, oder?» Auf www.bookyto.com findet Giulia eine für sie viel verständlichere Definition:

Aufwand ist alles, was (voraussichtlich) innerhalb eines Jahres verbraucht oder weiterverarbeitet oder weiterverkauft oder weniger wert wird.

Ertrag entsteht aus dem Verkauf von Gütern und Dienstleistungen oder durch Einnahmen aus weiteren Leistungen

Beispiele für einen Coiffeur-Salon • «verbrauchen»: o Lohnzahlungen für Arbeitsstunden der Mitarbeitenden (Personalaufwand) • «weiterverarbeiten»: o Einkauf von Farben und Tönungsmitteln (Materialaufwand) • «weiterverkaufen»: o Einkauf von Shampoos und Haarfestiger zum Verkauf (Warenaufwand) • «weniger wert wird»: o Abnutzung Coiffeurstuhl durch Gebrauch und Alterung (Abschreibungsaufwand)

Beispiele für einen Coiffeur-Salon • «Verkauf von Gütern und Dienstleistungen» o Umsatz an Haarschnitten (Dienstleistungsertrag) o Verkauf von Shampoos und Haarfestigern (Warenertrag) • «Einnahmen aus weiteren Leistungen» o an Dritte vermietete Lagerräume (Mietertrag)

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Muster-Erfolgsrechnung vom Aufwand

CHF

%

Ertrag

Personalaufwand

130'000 38.0

Verkauf von Produkten

Materialaufwand

120'000 35.1

Beratung/Schulung

Mietaufwand

8'000

2.3

Zinsaufwand

6'000

1.8

Unterhalt und Reparaturen

18'000

5.3

Abschreibungen

20'000

5.9

Steuern und Versicherungen

4'000

1.2

Energie/Treibstoff

2'000

0.6

Büro und Verwaltung

4'000

1.2

Werbeaufwand

10'000

2.9

Gewinn

20'000

5.9

Total

CHF

%

280'000 81.9 62'000 18.1

342'000 100 Total

342'000 100

«Aufwand», «Ertrag» oder ... ? 431) Ordnen Sie die folgenden Beispiele einer Drogerie den zutreffenden Begriffen zu.

Aufgabe 4.3 (20’) Siehe Lernpfad ...

Beispiel Einkauf von Medikamenten

Aufwand

Ertrag

X

Einkauf einer neuen Geschäftskasse

X

Verkauf von Tee

X

Aufnahme eines Bankdarlehens Lohnzahlungen an Mitarbeitende

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Weder Aufwand noch Ertrag

X X

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«T-Konto» - Grundbaustein für die doppelte Buchhaltung

«Geschäftsfälle» verändern die Bilanz und die Erfolgsrechnung

Giulia weiss jetzt, was sie im Rechnungswesen zu tun hat: Mit einer sauberen Buchführung eine aussagekräftige Bilanz und Erfolgsrechnung erstellen. Eigentlich ganz einfach, oder? Ja schon, denkt sich Giulia, aber Im Zusammenhang mit ihrem Glacé-Mobil werden ja ganz viele Dinge zu berücksichtigen sein, z. b. der Kauf des Glacé-Mobils, die Überweisung des Darlehens der Grossmutter, der Einkauf der Glacé bei El Bertin, die (hoffentlich) vielen Einnahmen aus dem GlacéVerkauf und dann natürlich der Lohn, den sich Giulia auszahlen will ... Wie werden all diese Vorgänge, die sogenannten «Geschäftsfälle», am besten aufgezeichnet? Giulia findet dazu unter www.buchen.ch verschiedene Theorie-Handouts zum 1x1 der Buchhaltung. Wir begleiten Giulia durch einige dieser Theorie-Handouts.

Aufgabe 5.1 (15’) Siehe Lernpfad ...

T-Konto «Kassenbuch» mit Soll und Haben Sehen Sie sich im Lernpfad den Lehrfilm zur Abbildung «Grundbaustein für die doppelte Buchhaltung – T-Konto» an und lösen Sie anschliessend die folgenden Aufgaben: 511) Beschriften Sie in der nebenstehenden Abbildung «Grundbaustein für die doppelte Buchhaltung: TKonto» das Konto «Kasse» mit Soll und Haben sowie mit + und –. 512) Tragen Sie anschliessend die Beträge der Geschäftsfälle 1) – 7) im Konto Kasse auf der richtigen Seite ein und schliessen Sie das Konto mit dem Eintrag des Saldos ab. 513) Überprüfen Sie Ihr Wissen mit den Kontrollfragen.

«Konto» die zentrale Datenstruktur in der Buchführung

In Wikipedia4 findet Giulia die folgende Erklärung zum Begriff Konto: «Prinzipiell ist ein Konto eine Tabelle mit beliebig vielen Zeilen und zwei (als Soll und Haben bezeichneten) Spalten, die Geldbeträge aufnehmen. Zu diesen zwei Spalten kommen in praktischen Anwendungen fast immer zusätzliche Hilfsspalten, die Informationen wie das Buchungsdatum, eine fortlaufende Nummer der Buchungszeile, erläuternden Text etc. aufnehmen. Das Konto selbst wird durch eine (meist numerische, seltener alphanumerische) Kontonummer identifiziert und trägt fast immer zusätzlich eine prägnante Bezeichnung. Vielfach ist eine Information wie die Art des Kontos (siehe unten) in seiner Nummer codiert, was ein als Kontenplan oder auch als Kontenrahmenplan bezeichnetes Schema zur Nummernvergabe erfordert.»

So zitiert man Wikipedia-Quellen: In der Menüleiste links unter der Rubrik Werkzeuge «Artikel zitieren» aufrufen. (Seite „Konto“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. Juni 2020, 18:53 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konto&oldid=201391900 (Abgerufen: 24. August 2020, 14:43 UTC) 4

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«MilchbüechliRechnung»

Nachdem Giulia weiss, wie ein Kassa-Konto geführt wird, zeigt sie ihrer Oma mit Stolz die folgende Excel-Tabelle: «Mit Hilfe dieser Tabelle werde ich die Buchhaltung kompetent führen» ...

Aufgabe 5.2 (10’)

Buchführung mit einer «Milchbüechli-Rechnung»?

Siehe Lernpfad ...

521) Die Oma von Giulia ist gar nicht begeistert von diesem Vorschlag. Warum wohl?

Aufgabe 5.3 (10’) Siehe Lernpfad ...

Doppelte Auswirkung eines Geschäftsfalles 531) Markieren Sie in der Abbildung «Doppelte Auswirkung eines Geschäftsfalles» die Kontennamen mit den entsprechenden Farben. 532) Ergänzen Sie die leeren Kästchen mit S (Soll), H (für Haben), + (für Zunahme), – (für Abnahme). 533) Tragen Sie die Auswirkungen des Geschäftsfalles in die T-Konten ein.

Aufgabe 5.4 (10’) Siehe Lernpfad ...

Check-Box Begriffe 531) Überprüfen Sie Ihr Wissen rund um Soll und Haben. Bei welchen Fragen waren Sie beim ersten Mal noch nicht sattelfest?

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Vier Kontenarten – Kontenrahmen und Kontenplan

Vier Kontenarten

Fassen wir zusammen: Mit Hilfe der Bilanz werden die Vermögens- und Schulverhältnisse für einen bestimmten Stichtag (meistens 31.12.) übersichtlich dargestellt. Dabei wird für jede einzelne Vermögensposition ein Aktivkonto und für jede einzelne Schuldposition ein Passivkonto ausgewiesen. Diese Bilanzkonten werden in Form von T-Konten nach den folgenden Regeln geführt:

Aktivkonten funktionieren plus / minus (+ / –) • • •

Anfangsbestand [AB] im Soll (links) Zunahmen im Soll (links) / Abnahmen im Haben (rechts) Saldo (= Differenz Haben- und Sollseite), steht im Haben (rechts), zeigt den Schlussbestand (SB) des Aktivkontos

Passivkonten funktionieren minus / plus ( – / + ) • • •

Anfangsbestand im Haben (rechts) Abnahmen im Soll (links) / Zunahmen im Haben (rechts) Saldo (= Differenz Haben- und Sollseite), steht im Soll (links), zeigt den Schlussbestand (SB) des Passivkontos

Mit Hilfe der Erfolgsrechnung werden die Ursachen für den Gewinn bzw. den Verlust für einen bestimmten Zeitraum (meist 1 Jahr) dargestellt. Dabei wird für jede Aufwandposition ein Aufwandskonto und für jede Ertragsposition ein Ertragskonto geführt. Diese Erfolgskonten werden in Form von T-Konten nach den folgenden Regeln geführt:

Aufwandskonten funktionieren plus / minus (+ / –) • • •

Kein Anfangsbestand (Rechnung beginnt bei «null») Zunahmen im Soll (links) / Abnahmen im Haben (rechts) Saldo (= Differenz Haben- und Sollseite), steht im Haben (rechts), zeigt den entsprechenden Aufwand des Geschäftsjahres

Ertragskonten funktionieren minus / plus ( – / + ) • • •

Kein Anfangsbestand (Rechnung beginnt bei «null») Abnahmen im Soll (links) / Zunahmen im Haben (rechts) Saldo (= Differenz Soll/Haben) steht im Soll (links), zeigt den entsprechenden Ertrag des Geschäftsjahres

Aufgabe 6.1 (10’)

So funktionieren die 4 Kontenarten

Siehe Lernpfad ...

611) «plus / minus (+ / –)» oder «minus / plus (– / +)» ? 612) Wo stehen die Anfangsbestände?

Aufgabe 6.2 (10’) Siehe Lernpfad ...

Menükarte «Kontenrahmen» / Auswahl «Kontenplan» Markieren Sie in der Abbildung «Kontenrahmen und Kontenplan» die Kontennamen mit den entsprechenden Farben (gelb, blau, rot oder grün) und prüfen Sie anschliessend im Lernpfad Ihr Wissen. 621) Welche Kontennummern gehören zu welchen Kontenarten?

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Empfehlung Kontenplan für Giulias «Glacé-Mobil»

Aufgabe 6.3

Auf den folgenden Seiten finden Sie einen umfangreichen Kontenrahmen als «Menükarte» für den Kontenplan für die Buchführung von Giulias «Glacé-Mobil» 631) Welche Bilanzkonten empfehlen Sie Giulia für ihre Buchhaltung? 632) Welche Erfolgskonten empfehlen Sie Giulia für ihre Buchhaltung?

Siehe Lernpfad ...

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Menükarte: «Kontenrahmen»

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Der Kontenrahmen ist ein systematisches Verzeichnis aller Konten für die Buchführung, vergleichbar mit einer Menükarte.

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Jede Unternehmung kann aus dem Kontenrahmen die gewünschten Konten auswählen. Je mehr Konten ausgewählt werden, desto aussagekräftiger ist die Buchführung.

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Auswahl: «Kontenplan»

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7

Vom Geschäftsfall zum Buchungssatz

«Buchungssatz» SOLL (an) HABEN

1.

Schritt:

2.

Schritt:

3.

Schritt:

Der «Buchungssatz» ist eine standardisierte Anweisung zum Eintrag der Beträge in den Konten der Buchhaltung. Er legt fest, welcher Betrag in welchen Konten auf welchen Seiten eingetragen (gebucht) werden. • Das Konto, das durch den Geschäftsfall auf der Soll-Seite (links) betroffen wird, ist das «Sollkonto»; das Konto, das auf der Haben-Seite (rechts) betroffen wird, ist das «Habenkonto». • Der Buchungssatz nennt immer zuerst das Sollkonto und dann das Habenkonto und wird wie folgt ausgesprochen: «Sollkonto an Habenkonto». Anstelle des „an“ wird ein Schrägstrich (slash) „/“ verwendet: «Sollkonto / Habenkonto». «Welche zwei Konten sind durch diesen Geschäftsfall betroffen?» Haben wir durch diesen Haben wir durch diesen Wird durch diesen GeErhalten wir durch dieGeschäftsfall mehr oder Geschäftsfall mehr oder schäftsfall etwas sen Geschäftsfall weniger Vermögen? weniger Schulden? ... verbraucht? ... Einnahmen aus dem ... weiterverarbeitet Verkauf von Gütern bzw. zum Weiterver- und Dienstleistungen? kauf eingekauft? ... Einnahmen aus wei... weniger wert? teren Leistungen? Welches Welches Welches Welches Aktivkonto? Passivkonto? Aufwandskonto? Ertragskonto? «Auf welcher Seite (links oder rechts bzw. Soll-Seite oder Haben-Seite) wird die Veränderung (Zu- oder Abnahme) in den betroffenen Konten eingetragen?»

Ableitung des Buchungssatzes: «SOLL / HABEN» Geschäftsfall (Text) Beispiel Kapitaleinlage

Soll Konto mit Soll-Eintrag 1020 Bank

/ (an) /

Haben Konto mit Haben-Eintrag 2850 Eigenkapital

Aufgabe 7.1 (10’) Siehe Lernpfad ...

Auswirkungen von Geschäftsfällen 711) Ergänzen Sie in der Abbildung «Geschäftsfall – Auswirkung auf Erfolg und Liquidität» die Geschäftsfälle 2) – 7) mit den zutreffenden Buchungssätzen und kreuzen Sie die Auswirkungen auf Erfolg und Liquidität an.

Aufgabe 7.2 (10’) Siehe Lernpfad ...

Erfolgswirksam? Liquiditätswirksam? – that’s the question 721) Lesen Sie auf der nächsten Seite den Text zu den Auswirkungen von Geschäftsfällen auf den Erfolg und die Liquidität. Ergänzen Sie die folgende Tabelle mit möglichen Geschäftsfällen für Giulias Glacé-Mobil. Erfolgswirksam

Erfolgsunwirksam Finanzierung

Definanzierung

Aktivtausch

Passivtausch

Geschäftsfälle Giulias Glacé-Mobil Buchungssatz Soll / Haben Liquiditätswirksam? Liquiditätsunwirksam?

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8

Journal und Hauptbuch

Buchhaltungssoftware mit

In der Praxis wird die Buchhaltung mit einer Buchhaltungssoftware geführt. Dabei werden die Buchungen in einem speziellen Erfassungsformular, einer sogenannten «Buchungsmaske» erfasst. Die Buchungsmaske enthält Eingabefelder, in die für jeden Geschäftsfall die erforderlichen Angaben eingetra«Buchungsmaske» gen werden müssen. Die Felder der Buchungsmaske sind bei den meisten Programmen ähnlich und enthalten die folgenden Felder: «Journal» • Datum • Buchungsnummer «Hauptbuch» • Buchungstext • Rechnungs- / Belegnummer • Konto / Gegenkonto • Betrag Die Einträge in der Buchungsmaske werden in der Buchungssoftware in einem «Buchungsjournal» festgehalten und in den zutreffenden Konten automatisch eingetragen. Das Verzeichnis aller Konten nennt man «Hauptbuch». Führen Sie in der folgenden Abbildung das Buchungsjournal und das Hauptbuch. Aufgabe 8.1 (10’) Siehe Lernpfad ...

Journalbuchung in Hauptbuch eintragen 811) Markieren Sie in der Abbildung «Buchung – Journal – Hauptbuch» die Kontennamen mit den entsprechenden Farben. 812) Tragen Sie die Auswirkungen des Geschäftsfalles 1 «Kapitaleinlage in die Kasse» in das Journal und das Hauptbuch ein.

8.2 (10’) Siehe Lernpfad ...

Buchen in bookyto 821) Führen Sie für Giulia die Geschäftsfalle mit der Buchhaltungssoftware bookyto. Loggen Sie sich dazu im Lernpfad auf bookyto ein.

822) Buchen Sie die 8 Geschäftsfälle mit der Buchungsmaske. 823) Verfolgen Sie die Auswirkungen der Geschäftsfälle im Hauptbuch. Nach welchem Geschäftsfall erzielt Giulia erstmals einen Gewinn?

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9

Auf einen Blick: Das System der doppelten Buchhaltung

Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz

Die Abbildung «Systemübersicht Doppelte Buchhaltung» zeigt den Ablauf von der «Eröffnungsbilanz» über «Buchungsmaske und Journal» zum «Hauptbuch» bis zur «Schlussbilanz I (vor Gewinnverbuchung)» und «Schlussbilanz II (nach Gewinnverbuchung)»

Aufgabe 9.1 (10’) Siehe Lernpfad ...

System der doppelten Buchhaltung 911) Markieren Sie in der Abbildung «Systemübersicht Doppelte Buchhaltung» die Kontenklassen mit den entsprechenden Farben. 912) Was ist «doppelt» an der doppelten Buchhaltung? 913) Worin unterscheidet sich die «Schlussbilanz I» von der «Schlussbilanz II»?

Aufgabe 9.2 (10’) Siehe Lernpfad ...

Was passiert mit dem Gewinn?

921) Beantworten Sie diese beiden Fragen klar und verständlich in vollständigen Sätzen

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Aufgabe 9.3 (10’) Siehe Lernpfad ...

Zwei Varianten der Gewinnverbuchung In der Abbildung «Gewinnverbuchung – 2 Varianten» werden die zwei Varianten der Gewinnverteilung dargestellt. Beantworten Sie dazu die folgenden Fragen. 931) Markieren Sie in der Abbildung «Gewinnverbuchung – 2 Varianten» die Kontennamen mit den entsprechenden Farben. 932) Tragen Sie für die beiden Varianten der Gewinnverbuchung die jeweiligen Buchungssätze in der Abbildung ein. 933) Ergänzen Sie in der Abbildung die Konten Kasse und Eigenkapital und ermitteln Sie die entsprechenden Saldi für die Schlussbilanz II. 934) Welche der folgenden beiden Varianten ist besser? 1: Gewinn aus dem Unternehmen nehmen 2: Gewinn im Unternehmen behalten Begründen Sie Ihre Antwort.

Aufgabe 9.4 (10’) Siehe Lernpfad ...

Und was passiert bei einem Verlust?

Wenn aufgrund eines schlechten Geschäftsjahres ein Verlust entsteht, stellen sich viele Fragen. 941) Wie könnte man einen Verlust verbuchen?

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Aufgabe 9.5 (10’) Siehe Lernpfad ...

Zwei Varianten der Verlustverbuchung Beantworten Sie die folgenden Fragen im Zusammenhang mit einem Verlust. 951) Markieren Sie in der Abbildung «Verlustverbuchung – 2 Varianten» die Kontennamen mit den entsprechenden Farben. 952) Tragen Sie für die beiden Varianten der Verlustverbuchung die jeweiligen Buchungssätze in der Abbildung ein. 953) Ergänzen Sie in der Abbildung die Konten Kasse und Eigenkapital und ermitteln Sie die entsprechenden Saldi für die Schlussbilanz II. 954) Welche der folgenden beiden Varianten ist besser? 1: Verlust durch Vermögenseinlage decken 2: Verlust mit dem Eigenkapital verrechnen Begründen Sie Ihre Antwort.

Aufgabe 9.6 (10’) Siehe Lernpfad ...

Üben mit bookyto 961) Im Lernpfad finden Sie die Links zu den Bookyto-Übungen AC-01 und AC-02.

Bei welchen Buchungen waren Sie noch nicht sattelfest? 962) Überprüfen Sie anschliessend Ihre Buchungskompetenz in der Lernpfad-Aufgabe.

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10 Bilanz- und Erfolgsanalyse – Fragen und Entscheide Finanzielle Zielsetzungen

Anhand der Bilanz und der Erfolgsrechnung können wir die finanzielle Lage einer Unternehmung beurteilen. Für diese Beurteilung können die folgenden drei Zielsetzungen genauer analysiert werden: n n

n

Liquidität: Sind wir in der Lage, unsere finanziellen Verpflichtungen termingerecht zu begleichen? Sicherheit: Wir stark sind wir finanziell von Banken oder anderen Kapitalgebern abhängig? Stehen uns die Kredite langfristig zur Verfügung? Rendite: Erzielen wir genügend Gewinn? 1 Mia. CHF Gewinn ist für die UBS aus Sicht von Finanzanalysten viel zu wenig, 100'000 CHF Gewinn können für eine Einzelunternehmung eine unrealistische Zielgrösse sein. Absolute Gewinnzahlen in CHF sind deshalb nicht aussagekräftig. Um beurteilen zu können, ob ein Gewinn hoch oder tief ist, muss man wissen, wie viel Kapital für diesen Gewinn im Unternehmen investiert worden ist.

Aufgabe 10.1 (10’)

Check-Box Liquidität

Siehe Lernpfad ...

1011) Lesen Sie den Abschnitt «Liquidität: Die Frage nach der Zahlungsbereitschaft» und beantworten Sie anschliessend die Fragen im Lernpfad.

Aufgabe 10.2 (10’)

Check-Box Sicherheit

Siehe Lernpfad ...

1021) Lesen Sie den Abschnitt «Sicherheit: Wahrung der finanziellen Unabhängigkeit» und beantworten Sie anschliessend die Fragen im Lernpfad.

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Liquidität

Check-Box Rentabilität

Aufgabe 10.3 (10’)

1031) Lesen Sie den Abschnitt «Sicherheit: Gewinn im Verhältnis zum Eigenkapital» und beantworten Sie anschliessend die Fragen im Lernpfad.

Siehe Lernpfad ...

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Sicherheit

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Rentabilität

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11 Swiss21: So geht Buchhaltung in der Praxis Swiss21

Swiss21 ist das digitale Ökosystem aus der Cloud für Schweizer Kleinunternehmen, bestehend aus Rechnungen & Offerten sowie Buchhaltung, Online Shop und CRM. Alles was Sie brauchen auf dem Weg zum digitalen Unternehmen. Clever vernetzt, im Büro und unterwegs. Sie haben stets den Überblick und alles unter Kontrolle.

Aufgabe 11.1 (10’) Siehe Lernpfad ...

Check-Box Begriffe Lesen Sie die Abbildung «Keine Buchung ohne Beleg» und folgen Sie den Links im Lernpfad. Beantworten Sie anschliessend die folgenden Fragen. 1111) Belegarten und Belegfluss 1112) Was ist ein «digitales Ökosystem»? 1113) Was versteht man unter «CRM»? 1114) Was bringt Swiss21?

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12 Fallbeispiele zum Buchen und zum Beurteilen Aufgabe 12.1 (10’) Siehe Lernpfad ...

Giulias «Glacé-Mobil» Giulia führt die Buchhaltung mit Swiss21. Im Lernpfad finden Sie einige Belege, die noch verbucht werden müssen, sowie den direkten Link zum Swiss21-Account.

1211) Verbuchen Sie die Belege im Swiss21-Account Giulias Glacé-Mobil. 1212) Erstellen Sie die Bilanz und Erfolgsrechnung. 1213) Wie beurteilen Sie die Bilanz und Erfolgsrechnung von Giulias Glacé-Mobil?

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Restaurant Kreuz

Aufgabe 12.2 (15’)

Das Restaurant Kreuz führt die Buchhaltung mit Swiss21.

Siehe Lernpfad ...

Im Lernpfad finden Sie einige Belege, die noch verbucht werden müssen, sowie den direkten Link zum Swiss21-Account.

1221) Verbuchen Sie die Belege im Swiss21-Account Restaurant Kreuz. 1222) Erstellen Sie die Bilanz und Erfolgsrechnung. 1223) Wie beurteilen Sie die Bilanz und Erfolgsrechnung des Restaurants Kreuz?

Zur Vertiefung empfehlen wir:

Case Study «Kennzahlenanalyse» Benchmarking beim Restaurant Kreuz: Welche Massnahmen empfiehlt BDO AG aufgrund der Kennzahlenanalyse?

Mit diesem QR-Code gelangen Sie zu den Cases Studies von get it

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Aufgabe 12. 3 (15’) Siehe Lernpfad ...

Schreiner Koller Die Schreinerei Koller führt die Buchhaltung mit Swiss21. Im Lernpfad finden Sie einige Belege, die noch verbucht werden müssen, sowie den direkten Link zum Swiss21-Account.

1231) Verbuchen Sie die Belege im Swiss21-Account Schreiner Koller. 1232) Erstellen Sie die Bilanz und Erfolgsrechnung. 1233) Wie beurteilen Sie die Bilanz und Erfolgsrechnung des Restaurants Kreuz?

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Platz für eigene Notizen

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Platz für eigene Notizen

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Platz für eigene Notizen

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