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Auf Erfolgskurs
Artigiano. Das beste wei SSe Hemd der Schweiz
Ganz so überheblich würden es die Macher des Hemdenspezialisten aus Neerach selbst nicht formulieren, aber der Claim lautet immerhin: „The No.1 for white Shirts.“ Nicht mehr und nicht weniger hat Firmengründer Hans Aeberhard seit jeher im Sinn. Text: Dörte Welti. Fotos: Artigiano
Es gibt sie noch, die Firmen, die so ein bisschen unter dem Radar fahren, einen verflucht guten Job machen und kontinuierlich wachsen, wenn andernorts alles drunter und drüber geht. Ein regelrechtes Erfolgsrezept hat Hans Aeberhard eigentlich nicht, außer, dass er 1972 beschloss, das beste weiße Hemd herzustellen. Dafür suchte und fand der Schweizer eine italienische Weberei, die feinste ägyptische Baumwolle nach seinen Vorstellungen verarbeitete, eröffnete eine Produktion im Tessin und legte los. Artigiano nannte er die Marke, die in der dafür gegründeten Firma Asoni Group auf den Markt kam und sich anfangs rein auf weiße und blaue Hemden für Männer spezialisierte. Artigiano ist italienisch und heißt soviel wie Handarbeit, ein Grundprinzip der Marke.
Handarbeit als Kernkompetenz Heute, 43 Jahre später, wird immer noch das meiste per Hand hergestellt und die weißen und blauen Hemden sind die Basis des Geschäfts. Artigiano ist darüber hinaus zu einem veritablen Hemden- und auch Damenblusenanbieter gewachsen, mit eigener Produktionsstätte in Portugal und seit 2014 auch wieder mit einer Niederlassung im Tessin. In Deutschland zählen Apropos – The ConceptStore, die KaDeWe-Gruppe und Lodenfrey (für die beispielsweise auch Sonderserien zur Wies’n hergestellt werden) zu den festen Kunden, in Österreich sind es der Sagmeister, Grüner und Steffl, in der Schweiz Jelmoli, PKZ, Grieder und Bernie’s. Kooperationen gibt es auch: Mit Tommy Hilfiger wurde eine Kapselkollektion erarbeitet: Tommy Hilfiger Tailored by Artigano, die in den europäi
Artigiano hat jüngst seinen Vertrieb neu aufgestellt: Für Deutschland und Österreich ist ab sofort die Elvis Giglione Fashion Agency zuständig. Die Schweiz und die internationalen Märkte werden von Aline Aeberhard und Kai Müller betreut. Weiße Hemden von Artigiano, seit 43 Jahren eine feste Größe.
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schen Monomarken-Läden von Tommy Hilfiger vertrieben wird. Der Handel kann von den Vorzügen der NOS-Politik von Artigiano profitieren: Montags wird durchgegeben, welche Hemden aus der NOS (never out of stock) Reihe fehlen, am Freitag treffen die Hemden am PoS ein. Saisonale und Pre-Kollektionen in verschiedensten Dessins, mit modischen Drucken und in so außergewöhnlichen Qualitäten wie Cashmere im Denimlook werden insgesamt sechsmal pro Jahr geliefert und es gibt ein Maßhemdenprogramm.
Internationalisierung ist das Ziel Zum dritten Mal zeigt Artigiano dieses Jahr auf dem Pitti in Florenz. Mit Gründertochter Aline Aeberhard, die seit 2013 im Geschäft tätig ist und am London College of Fashion studiert hat, und Produktmanager Kai Müller, der an der Fachakademie Textil in Nagold gelernt hat, kommt erst Recht frischer Wind ins alte, herrlich ausgebaute Fachwerkhaus im beschaulichen Neerach. Hier atmet man Ruhe, hier ist der Firmenhauptsitz, hier entstehen die Designs, hier arbeiten acht Enthusiasten. Wohlgemerkt nicht, um Trendsetter zu sein, sondern um den Status als feste Größe bei einigen der besten Ausstatter Europas beizubehalten. Demnächst wird London angepeilt, dann Paris. Artigiano soll internationalisiert werden, Schweizer Qualität ist eine starke Aussage, wird im europäischen und ferneren Ausland nach wie vor hoch geschätzt. Für das beste Schweizer Hemd hätt’s überall noch Platz.
Asoni SA, Neerach/Schweiz, asoni@asoni.ch, www.asoni.ch