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Bike me up
Bike me up. Rose Biketown/München
Das Rad haben sie nicht neu erfunden, seinen Verkauf schon. Rund um den Radsport dreht es sich nicht nur um die Zugehörigkeit zu einer gewissen Community – es geht um Innovation. Das digitale Store-Konzept von Rose Biketown in München setzte
das in die Praxis um und gewann damit den Store of the Year Award 2015 des HDE. Text: Isabel Faiss. Fotos: Rose Biketown
Multichannel und die Verbindung von digitaler Technik und stationärem Einzelhandel ist nicht neu. Die Idee von Customizing direkt vor Ort? Gelernt. Aber die Kombination von beidem in einem interaktiv so ansprechenden Umfeld, dass auch neugierige Kunden in den Laden gezogen werden, die eigentlich gar kein Fahrrad kaufen wollten? Clever. Selbst, wenn man es an den ikonenhaft aufgebahrten Fahrrädern, die wie Ausstellungsstücke in einer Galerie auf leuchtenden Podesten stehen, vorbei geschafft hat, bleibt man spätestens an einem der daneben angebrachten Tablets kleben. Und wie das immer so ist, genau in dem Moment, in dem man sein inneres Kind wieder zur Vernunft gerufen hat und die Hände vom Tablet zieht, steht ein Berater neben einem und stellt die richtige Frage: „Macht Spaß, hm?“
Digitale Walhalla
In der Rose Biketown dreht sich zwar alles um Fahrräder, aber nur ein Bruchteil der Ware ist tatsächlich ausgestellt. Die wahre Goldgrube des Herstellers, der jedes Rad in Deutschland produziert, verbirgt sich im digitalen Rad-Konfigurator, den die Kunden vor Ort bedienen können. So entstehen Räder nach Kundenwunsch, nach individuellem Anforderungsprofil und Budget. Auf einem überdimensionalen Bildschirm, der in die acht Meter breite und drei Meter hohe LED-Wall an der Rückwand des Stores eingelassen ist, können Außenstehende beim Konfigurieren zusehen. Man kann aber auch zuhause beginnen, das Rad zusammenzusetzen und es dann in der Biketown mit Hilfe fachkundiger Beratung fertig stellen, es bestellen und sich nach Hause oder in den Laden schicken lassen. Zum Ausprobieren der einzelnen Modelle, Rahmen, Sattel und Reifen – oder zum ganz analogen Kauf eines Fahrrads – stehen im Store reale Räder und kompetente Berater zur Verfügung.
Radeln für Digital Natives
Für die Umsetzung dieser Biketown – der zweiten neben dem Flagship-Store im Headquarter in Bocholt – engagierte das Familienunternehmen Rose Bike das Designbüro Blocher Blocher Partner, die den 250 Quadratmeter großen Store im neuen Münchner Einkaufszentrum Mona im futuristischen Design in Szene setzten. Ein Dorado für Digital Natives – und den stationären Einzelhandel, denn der Crossover zwischen Online und Offline kompensiert durch
Rose Biketown
Mona, Pelkovenstraße 143–147, 80992 München/Deutschland www.rosebikes.de Eröffnung: Oktober 2014 Inhaber: Rose Versand GmbH Anzahl der Mitarbeiter: 4 Verkaufsfläche: 250 qm Marken Textilien: u. a. Adidas, Alpenheat, Alpinestars, Basil, Craft, Falke, Gore Bike Wear, Hey Sport, Jack Wolfskin, Löffler, Maloja, Odlo, Roeckl, Schöffel, Vaude die Fusion ziemlich exakt die Schwachstellen des Einzelhandels und des E-Commerce: konkurrenzlose Flexibilität und maximale Auswahl plus Verfügbarkeit trotz minimaler Verkaufsfläche auf der einen Seite, persönliche Beratung und ein reales Einkaufserlebnis mit haptischen Eindrücken auf der anderen. Der Handelsverband Deutschland verlieh Rose Bike für diese Innovation den Preis als Store of the Year 2015 in der Kategorie Out of Line. Viel wichtiger dürfte die Antwort der Kundin auf die eingangs vom Berater gestellte Frage „Macht Spaß, oder?“ sein. Sie lautet JA!
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