style in progress 4/2019 – Deutsche Ausgabe

Page 67

RP E D

ER FEK T ER FEK T

P

SL

AUF.

AU SSLL AUFF. .

D

E

SSLAUF. .

D ER P

E RE EK K R EI I

U A F L S LAUF .

R DEER PP

E R FE K T E R FE K T

RP E D

DER PERFEKTE KREISLAUF K R EI

E K R EI

E R E K EI

K RE I

Mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr neu produziert, der Anteil an wiederverwendeten Fasern oder Altware, die hochwertig verarbeitet werden kann, ist verschwindend gering. Noch: Denn Forschung und Entwicklung beginnen gerade, das unermessliche Potenzial dieser Ressource zu wecken.

E E KREI

KR E I

Text: Martina Müllner-Seybold, Kay Alexander Plonka. Fotos: Hersteller

versuchen daher, im Recyclingprozess sowohl die natürlichen als auch die künstlichen Fasern in ihre molekularen Bestandteile aufzulösen. Das funktioniert mit erstaunlich guten Ergebnissen: Statt Baumwollblüten also Baumwollbrei? Möglich, bisher allerdings nur in Laborbedingungen.

SO LÄUFT’S

FEK

RP E D

ER FEK T E R FE K T

RP E D ER FFEEKKT T T ER ER

UF . AUF L S .

S u s ta i n + A b i l i t y – S a lvat i o n A r m y

E KR D

as Ziel industriellen Upcyclings ist klar definiert: Die aus wiederverwendeten Rohstoffen erzeugten Fasern und Stoffe müssen mindestens die Qualität der Ausgangsmaterialien erreichen, wenn sie diese nicht sogar übertreffen. Dazu taugen klassische Recyclingprozesse nicht im großen Stil, denn die energieaufwändigen Prozesse des Textilrecyclings resultieren heute in einem Rohstoff, der schlechter als die noch immer viel zu billig verfügbare Neuware ist. Trägt ein Baumwoll-T-Shirt stolz das Etikett „Recycling“, bedeutet das also, dass trotzdem rund 70 Prozent neue Baumwolle enthalten ist. Die größte Tücke im Recycling ist allerdings, dass für hochwertige Ergebnisse bei wiederverwendeten Fasern auch hochwertig sortenreine Altware benötigt wird. In Zeiten, da der Polyesteranteil der gesamten weltweit hergestellten Bekleidung rund 60 Prozent beträgt, kein einfaches Unterfangen. Forscher

MUSS ES ERST ZU SPÄT SEIN?

Um aus der Utopie der Kreislaufwirtschaft Wirklichkeit werden zu lassen, fehlt der finanzielle Druck. Noch sind alle Rohstoffe in ausreichendem Maße vorhanden, Recycling ist bislang ein Hobby von Überzeugungstätern. Das wird sich ändern, nicht zuletzt dadurch, dass diese verrückten 100 Milliarden neuen Kleidungsstücke jedes Jahr den Klimawandel ordentlich anheizen. Müssen erst die Baumwollfelder unter der gleißenden Hitze versengen oder unter Dauerregen versinken, dass unser Verständnis ein anderes wird? Kann man den Konsumenten alleine die Verantwortung dafür überlassen, ob Kreislaufwirtschaft auch im Textilbereich zum Standard wird? Nein, sagen jene, die das Thema trotzdem vorantreiben und wissen, dass ihr Beitrag vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Denn Veränderung geschieht nie, weil es sich viele bequem machen, sondern weil wenige handeln, bevor es für alle unbequem wird.

E KR

style in progress

065


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Reload. Stereo MUC/München

1min
page 128

Kleine Fläche, großer Auftritt. Loyale Fair/Stuttgart

1min
page 122

Die Männer emanzipieren sich. Jades Men/Düsseldorf

2min
pages 124-125

Im Westen was Neues. Voo West/Berlin

1min
page 123

Alles auf den Kopf gestellt. Stulz/Waldshut-Tiengen

2min
pages 126-127

Imperfect Store. Mit Ecken und Kanten/Nürnberg

1min
page 117

Der Versteher. Daniel Thiel/Wiesbaden

2min
page 120

Schöner wohnen, schöner kleiden. Gehmacher/Salzburg

1min
page 121

Premium Fashion auf dem Kiez. Ingrid Dörr/Heilbronn

2min
pages 118-119

Wer leitet an?

2min
page 103

Wir wollen nichts mehr dem Zufall überlassen

11min
pages 105-109

Female Future

1min
page 104

Die Kriterien der Siegel zielen oft auf die falschen

2min
page 102

Ich suche nach kompromissloser Qualität

2min
page 95

K)Eine nachhaltige Masche

10min
pages 96-101

Nachhaltigkeit ist eine Haltung

8min
pages 92-94

It’s the salary, stupid

2min
page 91

Die Idee vom grünen Store

15min
pages 70-79

Grün oder grün gewaschen?

11min
pages 80-83

Finden wir gut

2min
pages 87-88

Ist Nachhaltigkeit ein Muss?

2min
pages 89-90

Wie grün kann blau werden?

3min
pages 55-57

Zukunftsmusik in Blau

10min
pages 60-66

Wir dürften nicht die Nachhaltigkeitspolizei spielen

13min
pages 34-41

Der perfekte Kreislauf

8min
pages 67-69

Lang lebe die Jeans

3min
pages 58-59

Die große Chance

3min
pages 44-45

Best of Evil

1min
pages 42-43

Nachhaltigkeit ohne Profite ist nicht nachhaltig

17min
pages 46-54
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.