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1.2 Auf dem Weg zum Ich

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Quellenverzeichnis

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KAPITEL 1

ÜBER DAS LEBEN NACHDENKEN

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Die eigene Identität entwickeln

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Dein Ich oder auch Identität genannt, ist die Mischung aus allem, was dich ausmacht. Deine Stärken gehören ebenso dazu wie deine Schwächen. Damit du deine Persönlichkeit

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entfalten, Selbstvertrauen entwickeln und ein glückliches und erfülltes Leben führen kannst, braucht es bestimmte Voraussetzungen. Trage deine Antworten entlang des Weges ein.

1 Wer begleitet mich in meinem Leben? 2 Was brauche ich zum Leben? 3 Was ist mir wichtig?

4 Was/wer fordert mich heraus? 5 Worauf kann ich vertrauen? 6 Wo möchte ich hin? 2 Ansichtsexemplar

KAPITEL 1

ÜBER DAS LEBEN NACHDENKEN

Zeit für ein Gespräch mit Luise Hollerer

Elina und Emilio haben sich mit Dr.in Luise Hollerer getroffen und nachgefragt, was sie als Expertin mit dem Thema Identität verbindet.

Emilio: Kannst du uns kurz etwas über dich erzählen?

Luise: Mein Name ist Luise Hollerer. Ich bin Psychologin und arbeite häufig mit Kindern und Jugendlichen. Oft geht es dabei zum Beispiel um Fragen wie: Wer bin ich?, Was macht mich besonders? oder Was ist mir wichtig? Das sind Fragen, die viele junge Menschen gerade in der Pubertät sehr beschäftigen.

Elina: Was bedeutet es heute, einzigartig zu sein?

Luise: Zuallererst: Jeder Mensch ist einzigartig. Das hat mit unserer Lebensgeschichte zu tun. Sie macht uns besonders und für andere interessant. Einzigartig zu sein kann toll und angenehm, aber auch herausfordernd sein – für einen selbst, aber auch für andere. Jeder Mensch ist mit seiner ganz eigenen Lebens-, Familien- und Herkunftsgeschichte Teil der Gemeinschaft und bringt besondere Talente ein, die das Leben bunt machen. Manches Mal muss man vielleicht erst ausprobieren, wo die eigenen Talente und Gaben liegen. Zu verstehen, wer man ist, ist große Klasse.

Emilio: Wie kann man mit Herausforder- Profiaufgabe:

ungen umgehen? Finde heraus, Luise: Nehmen wir zum Beispiel einen Schulwas eine wechsel. Ein Schulwechsel bedeutet immer: Psychologin ist. Alles ist neu. Neue Schule, neuer Schulweg, neue Klasse, aber auch neue Fächer und neue Leistungen. Positiv denken ist hier wichtig. Ich mag es angehen, Neues ausprobieren und entdecken, was in mir steckt. Ich mag andere kennenlernen, mich mit ihnen zusammentun. Ich fahre vielleicht mit den anderen gemeinsam im Zug oder Bus. Wir tauchen gemeinsam in das Abenteuer neue Schule ein. Auch fürs Lernen gilt: sich ausprobieren, andere fragen und Unterstützung suchen, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Ganz nach dem Motto: Gemeinsam packen wir es an.

Elina: Woran kann man sich orientieren? Spielt der Glaube eine Rolle?

Luise: In der Psychologie hat man in allen Kulturen erforscht, was die Grundregeln für ein gutes Leben sind. Kurz gefasst sind das: Weisheit – Lernfreude, Neugier Courage – Tapferkeit, Beharrlichkeit, sich bemühen Menschlichkeit – Liebe, Freundlichkeit Gerechtigkeit – Fairness, Verantwortung Mäßigung – Selbstbeherrschung, nicht alles ausreizen Spirituelle Stärken – Vertrauen, Dankbarkeit Der Glaube spielt eine Rolle, wenn ich daran glaube, dass ich mich jeden Tag ein Stück weiterentwickeln kann, dass ich, wenn etwas nicht klappt, wieder etwas Neues ausprobieren kann, dass ich mich begleitet fühlen darf.

Elina, Emilio: Liebe Luise, vielen Dank, dass du dir für unsere Fragen Zeit genommen hast.

Dr.in Luise Hollerer • Psychologin und Hochschullehrerin • Arbeitsbereiche: Lernschwierigkeiten, Lernstörungen, Schulprobleme und auch Familienfragen. Artikel 8 der UN-Kinderrechtskonvention: Identität. Mit Juki kannst du hier einen eigenen Trickfilm zu diesem Thema gestalten. Ansichtsexemplar

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