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Lexikon

Babylon Babylon war eine Stadt am Euphrat (im heutigen Irak) und Hauptstadt des gleichnamigen Reiches. Der Einfluss des babylonischen Reiches reichte teilweise bis zum Mittelmeer. In der Bibel wird das babylonische Reich und dessen Hauptstadt immer wieder als Gegner des Königreiches Israel dargestellt. Bergpredigt Die Bergpredigt befindet sich im Neuen Testament im Evangelium nach Matthäus. Zur Bergpredigt gehört auch das wichtigste Gebet der Christen, das Vaterunser. Jesus zeigt in der Bergpredigt auf, wie Menschen friedlich und gerecht miteinander leben können. Wir sollen einander lieben und achten, sogar unsere Feinde. Wir können Gutes tun und anderen helfen. Besonders schwache und benachteiligte Menschen brauchen unsere Hilfe. Ablasshandel Schlechte Taten haben Folgen. Auch wenn sie vergeben werden, bleiben oft ein schlechtes Gefühl und Misstrauen zurück. Deshalb ist es ein Anliegen der Kirche, dass Sünden durch gute Taten wiedergutgemacht werden. Es braucht Zeit, bis Vertrauen und die ursprüngliche Beziehung wiederhergestellt werden. Dieses Wiederherstellen von Vertrauen und Beziehung heißt Ablass. Er kommt durch gute Taten zustande, kann aber von der Kirche auch geschenkt werden. In der Zeit zwischen 1300 und 1570 haben viele Bischöfe einen solchen Ablass auch gegen Geld verkauft. Daher kommt der Name „Ablasshandel“. Der deutsche Mönch Martin Luther hat im Jahr 1517 diese Geschäftemacherei mit dem Glauben scharf kritisiert. Das hat zur Reformation und zur Gründung der evangelischen Kirche geführt. 1570 hat die katholische Kirche den Handel mit Ablässen schließlich verboten. Da war die Spaltung der Westkirche allerdings schon vollzogen. Ansichtsexemplar

Bundeslade

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Die Bundeslade ist eine Truhe, die aus Akazienholz gebaut wurde. Darin bewahrte das Volk Israel die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten auf, die Mose von Gott erhalten hat.

David

König David ist in der Bibel der zweite König Israels nach Saul. Er gilt als so guter und erfolgreicher Herrscher, dass Jüdinnen und Juden zur Zeit Jesu glaubten, der Messias, der Auserwählte Gottes, müsste ein Nachkomme Davids sein. Denar Ein Denar ist eine römische Silbermünze, die zur Zeit Jesu verwendet wurde. Emmaus Im Lukasevangelium lesen wir, dass der Ort Emmaus 60 Stadien von Jerusalem entfernt liegt. Das sind ungefähr elf Kilometer. Engel Der Name Engel leitet sich vom griechischen Wort „angelos“ ab und bedeutet „Bote“. Seit dem Mittelalter gibt es eine eigene „Hierarchie“ (altgriechisch für „Rangordnung“) der Engel, die man die „neun Chöre“ nennt und die auf einen Mann namens Pseudo-Dionysius Areopagita zurückgeht. Eucharistie Der Begriff Eucharistie kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Danksagung“. Er kann mehrere Bedeutungen haben: 1. Eucharistie wird als anderes Wort für Messe verwendet. 2. Eucharistie ist ein bestimmter Teil der Messe. 3. Eucharistie bezeichnet auch die Hostie, die bei der Messe zum Leib Christi gewandelt wird. Evangelium Das Wort Evangelium kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt: „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“. Das Neue Testament enthält vier Evangelien, nach Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, die vom Leben und Sterben Jesu erzählen. Gleichnis Ein Gleichnis ist eine Erzählung, die Jesus dazu verwendet, um seine Botschaft besser verständlich zu machen. Jesus nimmt Beispiele und Begriffe aus der Lebenswelt der damaligen Ansichtsexemplar Menschen und vergleicht sie mit Gott und dem Reich Gottes. Oft haben sie ein überraschendes Ende, mit dem Jesus die Menschen zum Nachdenken anregen will.

Griechisch

Das Neue Testament und Teile des Alten Testaments sind auf Griechisch verfasst, genauer gesagt auf Koine-Griechisch Hebräisch Der größte Teil des Alten Testaments ist in hebräischer Sprache geschrieben. Hebräisch war die Sprache der jüdischen Gelehrten. Heute ist Neu-Hebräisch, genannt Ivrit, gemeinsam mit Arabisch die offizielle Sprache des Staates Israel. Die hebräische Schrift wird anders als unsere Schrift von der rechten Seite beginnend nach links geschrieben. Dabei werden auch nur Konsonanten (Mitlaute) geschrieben. Die Vokale werden nicht niedergeschrieben, aber natürlich gesprochen. Hohepriester Der Hohepriester bekleidete das höchste religiöse Amt im Judentum zur Zeit Jesu. Er durfte an den besonders wichtigen Feiertagen das Opfer im Tempel von Jerusalem vollziehen und als Einziger das Allerheiligste des Tempels betreten. Außerdem war er der Vorstand des Hohen Rates. Im Neuen Testament wird er als Gegenspieler von Jesus dargestellt und Jesus als „wahrer Hohepriester“ bezeichnet. Mit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels verschwand auch das Amt des Hohepriesters. Israel Dieser Ausdruck hat mehrere Bedeutungen und kann eine Person, ein Volk, ein Gebiet, ein Königreich oder einen modernen Staat meinen: 1. Jakob, genannt Israel: In der Bibel erhält der Erzvater Jakob den Beinamen „Israel“, was „Gottesstreiter“ bedeutet. 2. Das Volk Israel: Jakobs Nachkommen sind die Hebräer, die auch „Volk Israel“ oder „Israeliten“ genannt werden. 3. Das Land Israel: Als „Israel“ wird auch das Gebiet bezeichnet, auf dem die Israeliten nach biblischer Darstellung einst gelebt haben. 4. Das Königreich Israel: Die Israeliten gründeten das Königreich Israel, das später geteilt wurde. Das Königreich im Norden („allgemeines Griechisch“). Griechisch war damals die wichtigste Sprache im ganzen Mittelmeerraum. Viele Menschen konnten sich so (zumindest ein wenig) verständigen, vergleichbar mit dem Englischen heutzutage. Ansichtsexemplar hieß weiter Israel, jenes im Süden wurde Juda genannt. 5. Der Staat Israel: Der 1948 gegründete moderne Staat des jüdischen Volkes heißt ebenfalls Israel.

Jerusalem

Jerusalem war die Hauptstadt des Königreichs Juda und ist heute die Hauptstadt des Staates Israel. Sie ist für das Judentum, das Christentum und den Islam die Heilige Stadt. Auch Jesus ist mehrfach in Jerusalem gewesen und wurde dort verurteilt und gekreuzigt. Jerusalemer Tempel Ein Tempel ist ein Gebäude, in dem die Anwesenheit eines Gottes vermutet wird. In einem Tempel wird zu diesem Gott gebetet und ihm werden Opfer dargebracht. Zur Zeit Jesu gab es auch im Judentum einen Tempel: den großen Tempel von Jerusalem, damals das größte Gebäude der Welt. Er war der Mittelpunkt der jüdischen Religion. Im Jahr 70 n. Chr. wurde er von Soldaten des Römischen Reiches zerstört. Heute ist nur noch ein Teil der Westmauer übrig, die bekannte „Klagemauer“. Auf dem ehemaligen Tempelplatz stehen heute der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee, zwei Heiligtümer des Islam. Jünger, Jüngerin Viele Menschen sind Jesus nachgefolgt. Im Neuen Testament werden sie als Jüngerinnen und Jünger bezeichnet. Das bedeutet „Lehrling“ oder „Schüler“. Unter den Jüngern waren zwölf Freunde Jesu, die ihn ständig begleiteten. Diese zwölf werden auch Apostel (Gesandte, Boten) genannt. Kirche Das Wort Kirche hat drei unterschiedliche Bedeutungen: 1. Die von Gott berufene Versammlung, das auserwählte Volk Gottes. 2. Die unterschiedlichen Formen des Christentums, auch „Konfessionen“ genannt: katholische Kirche, orthodoxe Kirche, evangelische Kirche, anglikanische Kirche, Freikirchen, orientalisch-orthodoxe Kirchen ... 3. Das Gebäude, in dem im Christentum Gottesdienst gefeiert und gemeinsam gebetet wird. Kommunion Kommunion kommt vom lateinischen Wort „communio“, was Ansichtsexemplar „Gemeinschaft“ bedeutet. Die Kommunion ist der Bestandteil einer Messe, wenn alle Mitfeiernden, die alt genug sind, gemeinsam den Leib Christi in Gestalt einer Hostie empfangen.

Letztes Abendmahl

Bevor Jesus von Judas verraten wurde, feierte er noch einmal mit den Aposteln gemeinsam das Pessachfest. Diese gemeinsame Feier, bei der Jesus mit seinen Jüngern aß, wird das Letzte Abendmahl genannt. Meditation Meditation kommt vom lateinischen Wort meditari. Das heißt übersetzt achtsam sein und nachdenken. In einer Meditation versuchen Menschen sich ganz auf sich oder etwas zu konzentrieren oder an gar nichts zu denken. Es gibt dazu viele Übungen. Die Atmung und die Haltung des Körpers spielen dabei eine wichtige Rolle. Was ablenken kann, wird beiseitegelassen. Meditieren spielt in vielen Religionen eine wichtige Rolle. Menschen kommen durch Meditieren und Beten Gott näher. Messe Die Messe ist eine bestimmte Form des Gottesdienstes in der katholischen Kirche. Gemeint ist damit ein Gottesdienst, bei dem auch die Eucharistie in Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu gefeiert wird. Eine Liturgie ist eine gemeinsame religiöse Feier mit festgelegtem Ablauf. Teile der heiligen Messe: Die Eröffnungsriten: (Wir kommen zusammen) • Begrüßung • Schuldbekenntnis • Herr, erbarme dich (heißt auch: Kyrie) • Ehre sei Gott (heißt auch: Gloria) • Tagesgebet Die Liturgie des Wortes: (Wir hören zu, antworten und bitten) • Lesung • Wir hören Gottes Worte aus dem Alten oder Neuen Testament • Zwischengesang • Evangelium (heißt auch: Frohe Botschaft) • Glaubensbekenntnis • Fürbitten Die eucharistische Liturgie: (Wir bereiten das Mahl, danken und essen) • Gabenbereitung • Hochgebet • Dankgebet • Heilig (heißt auch: Sanctus) • Wandlung • Vaterunser • Friedensgruß • Lamm Gottes (heißt auch: Agnus Dei) • Kommunion • Schlussgebet Die Abschlussriten: (Wir werden gesegnet und gestärkt) • Segnung • Sendung • Auszug Moschee Eine Moschee ist das Gebetshaus im Islam. Dort treffen sich Muslime, um gemeinsam zu beten. Eine Moschee ist aber nicht nur ein Ort des Gebets, sondern dient auch als Treffpunkt, Ansichtsexemplar Veranstaltungsort und Schule.

Ökumene

Ökumene kommt aus dem Griechischen und bedeutet „die ganze Welt“. Ökumene meint die Annäherung und Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Kirchen (katholisch, evangelisch, orthodox etc.). Auch wenn sie getrennt sind, stehen sie miteinander in Kontakt, tauschen sich aus und können vieles gemeinsam machen (zum Beispiel eine Hochzeit oder einen Wortgottesdienst feiern). Ostern/Ostersonntag Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Es ist das höchste Fest im Christentum. Der genaue Termin hängt vom Mond ab und ändert sich jedes Jahr: Es ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Die Feier der Auferstehung findet in der Osternacht statt, das ist die Nacht vor dem Ostersonntag. Die Woche vor dem Ostersonntag heißt Heilige Woche (Karwoche). Papst Der Papst ist der Bischof von Rom und das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er lebt und arbeitet im Vatikan. Das ist ein eigener kleiner Staat, der mitten in Rom liegt. Der Papst hat großen Einfluss auf die Kirche und kann für alle verbindlich machen, was gelten soll. Auch bei Fragen des Glaubens gibt er eine Richtung vor. Papyrusrolle Papyrus war als erster beschreibbarer Stoff bei den Ägyptern, in Vorderasien sowie bei Griechen und Römern weit verbreitet. Papyrus hieß im Alten Ägypten eigentlich pa-per-aa. Die Übersetzung ist ganz einfach: Der König hatte das Recht, die Papyruspflanze herzustellen. Daher setzt sich das Wort aus pa (Besitz) und per-aa (Pharao) zusammen – Besitz des Pharaos. Die Griechen machten daraus papure, aus dem „Papyrus“ wurde. Unser Wort „Papier“ leitet sich übrigens auch von dem Wort ab. Die Papyrusrolle ist eine mit roter oder schwarzer Farbe beschriebene Schriftrolle aus Papyrus. Pessachfest (auch Pessach oder Pascha, gesprochen Pas-cha) Die Juden erinnern sich bei diesem Fest daran, wie Mose das Volk Israel aus Ägypten nach Kanaan geführt hat. Sie wurden dadurch aus der Unterdrückung durch die Ägypter befreit. Ansichtsexemplar

Psalm

Das Buch der Psalmen ist eine Sammlung von 150 Liedern, Gedichten und Gebeten im Alten Testament.

Sabbat

Das hebräische Wort Shabbat leitet sich vom Verb savat (ausruhen, aufhören) ab und meint jenen Feier- und Ruhetag, der im Judentum am Samstag gefeiert wird. Laut Bibel erinnert er an Gottes Ruhe nach der Schöpfung und an den Auszug aus Ägypten. An diesem Tag gilt Arbeitsverbot. Im Gebet erinnert man sich daran, dass Gott immer für die Menschen da ist und sie unterstützt. Zur Zeit Jesu gab es sehr strenge Vorschriften, welche Arbeiten am Sabbat getan werden durften und welche nicht. Jesus hat sich nicht an diese strengen Festlegungen gehalten, sondern gezeigt, dass dieser Tag dafür da ist, dass die Menschen die Güte Gottes erfahren. Im Christentum wurde vieles vom Sabbat übernommen, aber auf den Sonntag (den Tag der Auferstehung) gelegt. Sakrament Das Wort Sakrament stammt aus der lateinischen Sprache und heißt sinngemäß „heiliges Geheimnis“. Die Sakramente sind die wichtigsten Feiern der katholischen Kirche. Sakramente sind besondere Zeichen und Handlungen, die Christinnen und Christen stärken, weil Jesus Christus versprochen hat, sich uns durch diese Zeichen zu schenken. Diese heiligen Zeichen zeigen, dass Gott unser Leben begleitet. In der katholischen Kirche gibt es sieben Sakramente. Diese sind die Taufe, die Feier der Eucharistie, die Firmung, die Ehe, das Weihesakrament, das Sakrament der Buße und Versöhnung und die Krankensalbung. Es gibt auch in fast allen christlichen Glaubensrichtungen Sakramente. Die Taufe und das Abendmahl (katholisch: Eucharistie) haben in allen christlichen Kirchen eine zentrale Bedeutung. Seele Die Seele gehört zum Menschen wie sein Leib. Sie ist nicht körperhaft und hat auch keine Gestalt. Man kann sie nicht mit den Sinnesorganen wahrnehmen. Gott hat den Menschen in Leib und Seele geschaffen. Deswegen steht der Mensch immer in Beziehung mit Gott. Symbol Ein Symbol ist eine besondere Form, etwas zum Ausdruck zu bringen. Der Begriff stammt aus der griechischen Sprache (sýmbolon) und heißt so viel wie zusammenfügen. Es können Gegenstände, Farben, Gesten oder Bilder sein, die eine besondere Bedeutung haben. Symbole weisen auf etwas Größeres hin, das über das Sichtbare hinausgeht. Ein Symbol verbindet Ansichtsexemplar das, was wir sehen können, mit einer nicht sichtbaren Wirklichkeit. Um von Dingen sprechen zu können, die man nur schwer begreifen kann, kann man Symbole verwenden.

Synagoge

Das Wort „Synagoge“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Versammlung“. Es bezeichnet das Gebäude, in dem im Judentum die Gottesdienste gefeiert werden. Manchmal werden Synagogen auch einfach „Tempel“ genannt. Die Schrift (Tora) wird hier gelesen und ausgelegt. Weihnachten Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Es wird am 25. Dezember gefeiert. Am Abend davor, dem Heiligen Abend, wird in der Kirche die Christmette gefeiert. Das Wort „Weihnachten“ bedeutet so viel wie „heilige Nacht“. Die Zeit vor Weihnachten heißt Advent. Tempel Siehe Jerusalemer Tempel. Tora Die Tora ist der hebräische Name für die Fünf Bücher Mose, die ersten fünf Bücher der Bibel. Für das Judentum stellt sie den wichtigsten Teil der Heiligen Schrift dar. Ansichtsexemplar

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