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7.6 Unter einem gemeinsamen Dach

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Methoden-Werkstatt

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Christliche Kirchen und Konfessionen

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Heute gibt es im Christentum vier große und viele kleinere Richtungen. Sie sind wie Zimmer in einem großen Haus: Sie haben eine unterschiedliche Einrichtung und andere Böden. Manchmal sind die Zimmertüren zugesperrt,

Evangelische Kirchen

Die evangelischen Kirchen richten ihre Aufmerksamkeit auf Jesus, die Bibel und den Glauben.

Sie möchten sich besonders an der Frohen Botschaft der Evangelien orientieren, daher werden sie „evangelisch“ genannt. Einen Papst, geweihte

Priester oder amtliche Heiligenverehrung gibt es nicht, auch keine Orden. Wichtig ist ihnen vielmehr der persönliche Glaube. Die Kirchenräume sind einfach gehalten, damit man sich ganz auf das Wort – die Bibel, das Gebet, die Predigt, den

Gesang – einlassen kann. Auch Frauen können eine Gemeinde leiten und Pfarrerin werden. Anstelle von sieben kennen sie nur zwei Sakramente, die Taufe und das Abendmahl. In Österreich gehören etwa 300.000 Menschen der evangelischen Kirche an, weltweit etwa 180 Millionen.

manchmal offen. Aber dennoch sind sie alle unter einem Dach und stehen auf demselben Fundament – dem Glauben an Jesus Christus. Auf dieser Doppelseite lernst du die größten christlichen Kirchen besser kennen. Findet heraus, welche unterschiedlichen christlichen Gemeinden und Kirchen es in eurem Schulort oder eurem Heimatort gibt. Erstellt eine Karte, auf der ihr ihren Standort einzeichnet. Römisch-katholische Kirche „Katholisch“ ist griechisch für „allumfassend“. Denn die katholische Kirche versteht sich als Weltkirche, als eine Kirche für alle Menschen. Daher hat sie auch ein gemeinsames Oberhaupt: den Papst. Sie ist die größte der christlichen Kirchen und weltweit verbreitet. Die sieben Sakramente sind die wichtigsten Feiern und Zeichen der Nähe zu Gott. Gott, Jesus und die Bibel stehen wie bei den anderen Kirchen im Mittelpunkt; Ansichtsexemplar die katholische Kirche stützt sich aber auch auf die kirchlichen Lehren und die Verehrung der Heiligen und von Maria. Eine besondere Rolle spielen die Orden mit ihren Ordensfrauen und Ordensmännern. Im Unterschied zu anderen Kirchen dürfen verheiratete Männer nicht die Priesterweihe empfangen. In Österreich gehören etwa fünf Millionen Menschen der katholischen Kirche an, weltweit etwa 1,2 Milliarden.

AUFEINANDER Freikirchen ZUGEHEN

„Freikirchen“ nennt man verschiedene Gemeinschaften und Kirchen, die unabhängig von den anderen drei großen Kirchen sind. Dazu gehören zum Beispiel Baptisten, Pfingstgemeinden oder Siebenten-Tags-Adventisten. Für sie steht der freie, persönliche Glaube an Jesus im Mittelpunkt. Aus diesem Grund taufen sie keine Säuglinge, sondern nur Jugendliche und Erwachsene. Sie versuchen, möglichst genau nach der Bibel zu leben. Die Pfingstgemeinden legen zusätzlich großen Wert auf die Wirkung des Heiligen Geistes. Die einzelnen Freikirchen sind sehr vielfältig und unterschiedlich; sie verstehen die Bibel unterschiedlich, auch die Gottesdienste sind je nach Gemeinschaft anders gestaltet. Hauptsächlich verbreitet sind sie in Nord- und Südamerika, in Afrika und Asien. In Österreich gehören etwa 55.000 Menschen verschiedenen Freikirchen an, weltweit etwa 600 Millionen.

Orthodoxe Kirche

Das Wort „orthodox“ bedeutet „rechtgläubig“. Die orthodoxen Kirchen sind verbreitet in Ost- und Südosteuropa, zum Beispiel in Griechenland, Russland, Bulgarien oder Serbien. Der Gottesdienst in der Kirche wird sehr aufwendig gefeiert. Die orthodoxe Kirche kennt ebenfalls sieben Sakramente. Eine besondere Rolle im orthodoxen Glauben spielen das Malen und die Verehrung von Ikonen. Das sind Bilder von Jesus, Maria oder von Heiligen, die besonders kostbar gestaltet sind, meistens goldfarben. Man findet sie in allen Kirchen und in den Wohnungen und Häusern. Der Heilige Geist nimmt im Denken und Glauben eine bedeutsame Stellung ein. Priester dürfen verheiratet sein, Bischöfe jedoch nicht. Es gibt aber auch unverheiratete Mönche und Nonnen. In Österreich gehören etwa 700.000 Menschen der orthodoxen Kirche an, weltweit etwa 350 Millionen.

Wusstest du …? Neben diesen vier großen Richtungen gibt es noch viele kleinere, zum Beispiel orientalischorthodoxe Kirchen, die anglikanische Kirche oder apostolische Kirchen. Die Zusammenarbeit verschiedener Kirchen heißt Ökumene oder oikoumene („Erdkreis“, „die ganze Erde“). Wenn Angehörige verschiedener Kirchen zusammen Gottesdienst feiern, spricht man deshalb von einer ökumenischen Feier. Das Logo zeigt ein Kreuz auf einem Boot. Dies soll den gemeinsamen Glauben und die Einheit aller Kirchen ausdrücken. Ansichtsexemplar

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