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5.4 Vier Bücher, ein Held – die Evangelien

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Quellenverzeichnis

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DAS BUCH DER BÜCHER

Die gute Nachricht über Jesus

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Das Wort Evangelium kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt: „Gute Nachricht“ oder „Frohe Botschaft“. Im Neuen Testament findest du vier Evangelien, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise vom Leben, Sterben und von der Auferstehung Jesu erzählen. Diese vier Evangelien stammen der Überlieferung nach von

Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. In der Kunst wird jeder der vier Evangelisten (Schreiber der Evangelien) häufig mit einem ganz bestimmten Symbol (Zeichen, Sinnbild) dargestellt: Matthäus mit einem geflügelten Menschen, Markus mit einem geflügelten Löwen, Lukas mit einem geflügelten Stier und Johannes mit einem Adler. 1. Trage auf dem Zeitstrahl am Ende der Seite die Entstehungszeiten der vier Evangelien ein. 2. Bilde mit drei Mitschülern oder Mitschülerinnen eine Gruppe. Einigt euch auf ein Ereignis, das ihr alle gemeinsam erlebt habt (z. B. Wandertag, Ausflug, Schulanfang …). Verfasse einen Blogeintrag zu diesem Ereignis. Vergleiche deinen Text mit den Blogeinträgen der anderen. Wo gibt es Gemeinsamkeiten? Wo gibt es Unterschiede? Markus (Mk 1,1–16,20) Das Markusevangelium ist das älteste und zugleich kürzeste der vier Evangelien. Es entsteht um 70 n. Chr. und ist die erste Schrift der Literaturgattung „Evangelium“. Markus verwendet eine einfache, klare und sachliche Sprache. Vermutlich schreibt er für die Gemeinde der Christen und Christinnen in Rom. Matthäus und Lukas benutzen es als Grundlage für ihre eigenen Evangelien. Matthäus (Mt 1,1–28,20) Das Matthäusevangelium entsteht im Zeitraum zwischen 80 und 90 n. Chr. Matthäus schreibt wohl für jüdische Anhänger und Anhängerinnen Jesu, da er die Verbindung Jesu zum Alten Testament, das auch das heilige Buch der Juden ist, sehr hervorhebt. Seine große Nähe zum Judentum zeigt sich auch darin, dass er die Ähnlichkeiten zwischen Mose und Jesus betont, indem er den fünf Büchern des Moses (= Tora) fünf große Reden von Jesus gegenüberstellt. Außerdem fügt er zahlreiche Stellen aus dem Alten Testament ein. Er arbeitet besonders heraus, dass Jesus der Messias ist, der von den Propheten (Menschen, die nach eigenen Aussagen im Auftrag Gottes sprechen) im Alten Testament angekündigt wurde. Ansichtsexemplar

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DAS BUCH DER BÜCHER

Lukas (Lk 1,1–24,53) Das Lukasevangelium entsteht etwa zur selben Zeit wie das Matthäusevangelium, aber unabhängig davon. Es ist neben dem Matthäusevangelium das Einzige, das Erzählungen über Geburt und Kindheit Jesu enthält. Sprachlich ist es das beste Evangelium. Lukas schreibt wahrscheinlich für Anhänger und Anhängerinnen Jesu, die aus dem griechischen/römischen Kulturkreis stammen. Es finden sich hier besonders viele Heilungserzählungen, was wohl damit zusammenhängt, dass Lukas der christlichen Überlieferung nach Arzt war. Er hat vermutlich auch die Apostelgeschichte verfasst. Johannes (Joh 1,1–21,25) Das Johannesevangelium ist das jüngste der vier Evangelien. Es entsteht zwischen 90 und 110 n. Chr. Johannes schreibt zu einer Zeit, als die Christen und Christinnen sich vom Judentum abzugrenzen beginnen. Er erklärt, was damit gemeint ist, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Johannes verwendet dafür den schwer zu übersetzenden Begriff „Logos“ (griech.: „geisterfülltes Wort“, „Sinn“, „Vernunft“). Er weicht aber nie vom Glauben an einen einzigen Gott ab. Die Sprache des Johannesevangeliums ist sehr reich an Bildern. Jesus sagt sieben Mal etwas über sich selbst aus, indem er mit den Worten „Ich bin“ beginnt, z. B. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh, 14,6) Ansichtsexemplar

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