Hermann Ungar: Der vergessene Dichter des Prager Kreises (Seite 5)
Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE
Jahrgang 75 | Folge 43 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 27. Oktober 2023
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Junge Bayern und Tschechen bei der gemeinsamen Projektarbeit. Foto: StMAS
� Ministerin Ulrike Scharf
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VOLKSBOTE Stephan Mayer
Andreas Künne
Christa Naaß
Thomas Rudner
František Talíř
Jan Kuchař
� Volksgruppen-Sprecher Bernd Posselt lud zum Sudetendeutsch-Tschechischen Zukunftskongreß nach Budweis
„Über unsere gemeinsame Arbeit bauen wir Brücken“
Gastgeber MdEP a. D. Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe.
Zwei intensive Tage, vier Podien, vier Ausstellungen, fast hundert Teilnehmer und zahlreiche Gelegenheiten zum persönlichen Austausch: Beim Sudetendeutsch-Tschechischen Zukunftskongreß wurden am Wochenende in Budweis viele Brücken gebaut. Die südböhmische Stadt war dabei als Konferenzort bewußt gewählt. 2028 wird Budweis europäische Kulturhauptstadt und will in diesem Rahmen auch die eigenen historischen Wurzeln als „multikulturelle Stadt mit einer starken deutschsprachigen Bevölkerung“ (Sudetendeutsche Zeitung berichtete) in der Mitte Europas thematisieren.
Bayerischleider nicht so, warnTschechischer Este sei der Sprecher der SudetenVolksgruppe, Bernd Jugenddialog deutschen Posselt, als Gastgeber in seinem Was macht ein nachhaltigeres und stärkeres Europa aus? Beim Bayerisch-Tschechischen Jugenddialog, der am Wochenende in Furth im Wald stattgefunden hat, haben 15 Jugendliche aus Bayern und Tschechien gemeinsam Handlungsempfehlungen erarbeitet und konkrete Projektideen entwickelt, die in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
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ayerns Jugendministerin Ulrike Scharf betont: „Mir ist es wichtig, der Jugend eine Stimme zu geben und eine Kultur der Jugendbeteiligung zu schaffen. Ich freue mich sehr, daß sich im Rahmen des Projektes 15 junge Menschen aus Bayern und Tschechien kennenlernen und austauschen konnten. Die Impulse der Jugend sind ein Gewinn und verdienen Gehör. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des Jugenddialogs und deren Umsetzung. Die Projekte werden jetzt mit Leben gefüllt.“ Im Rahmen des Projekts „Jugend gemeinsam für Europa“ hatten zunächst 15 000 junge Menschen aus Bayern und der Tschechischen Republik an einer Online-Befragung teilgenommen (Sudetendeutsche Zeitung berichtete), deren Ergebnisse die Basis des jetzigen Workshops bildeten. Dieses Projekt wird als Teil des Bayerischen Aktionsplans „Jugend“ vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert und von dem Verein „Initiative Offene Gesellschaft“ gemeinsam mit den Kooperationspartnern Make.org und eKairos realisiert.
Schlußwort, daß sich insbesondere die jungen Menschen für Europa engagieren. „Das wäre wunderschön. Dann könnten wir uns alle ausruhen und warten, bis die Jugend das Sagen hat“, erklärte der langjährige Abgeordnete des Europaparlaments. In der Realität sei aber der Anteil der ProEuropäer insbesondere bei jenen Altersgruppen besonders hoch, die Nationalsozialismus, Vertreibung und Kalten Krieg selbst erlebt haben. Demokratie und Völkerverständigung seien aber kein Automatismus, sie bedürfen harter Arbeit, so Posselt: „Deshalb ist unser Engagement so wichtig. Wir als Sudetendeutsche sind eine generationenübergreifende Landsmannschaft. Wir sind Speerspitze der Verständigung, der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der europäischen Einigung.“ Das heutige Europa, so hatte Posselt bereits am Samstag in seiner Eröffnungsrede gewarnt, stehe vor der Herausforderung, Demokratie nicht nur als Entscheidung der Mehrheit zu definieren, sondern auch sprachliche, natio-
Gastgeber Bernd Posselt (Mitte) leitete das Podium „Europa der Regionen – eine Heimat der Heimaten“. nale oder ethnische Minderheiten zu schützen. Eine Minderheit hätte sonst nur die Möglichkeit, eine Mehrheit zu erreichen, wenn sie die Mehrheit zur Minderheit mache – etwa durch Zwangsassimilierung, Vertreibung oder Grenzziehung. „So wichtig das Mehrheitsprinzip für die Demokratie ist, es ist nicht geeignet, um das Verhältnis zwischen den Völkern und den Volksgruppen zu regeln“, stellte Posselt fest und verwies in einem historischen Exkurs auf den Kremsier Reichstag, der vor 175 Jahren einen Weg gefunden hatte, wie man die beiden Grundsätze, das Mehrheitsprinzip und die Nationalitätengerechtigkeit, mit einander in Einklang bringen könne. Auch wenn der Reichstag bereits am 7. März 1849 aufgelöst wurde, war der Grundsatz „Alle Volksstämme Österreichs
sind gleichberechtigt“ bis zum Ende der Habsburger Monarchie Teil der Verfassung. Der Schutz der Minder- Podium „Kultur und Bildung – Wegweiser für die Zukunft“ (von links): Milan Muzikář, Dr. Veroheiten sei auch nika Hofinger, Johannes Dill, Terezie Radoměřská, Dr. Gernot Peter, Prof. Dr. Ulf Broßmann, Jaheute eine zen- na Dejmková und Dr. Matthias Schickel. trale Frage innerhalb Europas. „Das Europa- re Aufgabe, vor der Europa heu- Bereichen Kultur, Wirtschaft und parlament darf nicht nur eine Fö- te stehe. Zum sudetendeutsch- Umwelt, ins Bewußtsein rücken. deration der Nationalstaaten sein, tschechischen Verhältnis sagPosselt: „Es gibt nichts, was sondern es muß ein Parlament der te Posselt: „Wir sind historische Menschen mehr zusammenführt, Bürger werden.“ Landsleute. Wir müssen nicht nur als die gemeinsame Arbeit. Über Grundlage dafür sei, daß al- die Vergangenheit bewältigen. unsere gemeinsame Arbeit bauen le Nationalitäten gleichberech- Wir leben in der Gegenwart und wir Brücken.“ tigt sind. Es müsse, so Posselt, das müssen die Zukunft gestalten.“ Im Gegensatz zu jenen, die demokratische Mehrheitsprinzip Ziel des Kongresses sei es des- immer nur sagen: „Man sollte, mit der Gleichberechtigung aller halb nicht, nur die großen politi- man könnte, man müßte.“ Solche Volksgruppen, ob sie groß oder schen Fragen zu diskutieren, son- Schwätzer würden nur alte Wunklein sind, kombiniert werden. dern man wolle auch die vielen den aufreißen. Torsten Fricke Dies sei ohne Frage eine schwe- konkreten Projekte, wie in den Fortsetzung Seite 3
Podium „Heimat heißt Schöpfung bewahren“ (von links): Alfred Miller, Elisabeth Januschko, Marcel Ladka, Klaus Hoffmann, Dr. Jan Gregor, Pavel Hubený und Šimon Heller. Fotos: Torsten Fricke
„Geschichte und Zukunft – zwei Seiten derselben Medaille“ (von links): Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, David Vondráček, Reinfried Vogler, Steffen Hörtler, Peter Polierer, Martin Dzingel und Radek Novák.
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Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
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as Gebäude der neuen Handels- und Industriebank in Mährisch Ostrau wurde von den Wiener Architekten Wunibald Deininger (5. März 1879 in Wien – 24. August 1963 in Salzburg) und dessen Vater Julius Deininger (23. Mai 1852 in Wien – 15. August 1924 in Wien). Wunibald Deininger (Foto: Museum Salzburg) studierte in Wien an der Akademie der bildenden Künste bei Victor Luntz und später bei Otto Wagner und entwickelte später aus Tradition und Moderne seinen eigenen Stil. 1933 bis 1935 und in den Jahren 1942 bis 1943 war er Dekan der Fakultät für Architektur an der Technischen Hochschule Graz. Mit seinem Entwurf gewann das Vater-Sohn-Gespann eine Ausschreibung, an der 85 Personen teilgenommen hatten. Die Realisierung des Projektes wurde 1904 begonnen, und das Gebäude war damals wirklich ein Juwel. Die Zeit der kommunistischen Regierung hat es jedoch
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stark gezeichnet, sodaß es heute fast eine Ruine ist und nichts mehr an den Ruhm alter Zeiten erinnert. Bei seinem Besuch in Ostrau traute der Prager SL-Büroleiter Peter Barton seinen Augen kaum, als er den Zustand des Hauses sah. Im Jahr 2009 hatte ein Unternehmer diese Immobilie erworben, mit dem Plan, ein Hotel daraus zu machen. Wie man sehen kann, ist dort bis jetzt nichts passiert, und das
n der Galerie des Mittelböhmischen Bezirks in Kuttenberg wird anläßlich des 105. Gründungstags der Tschechoslowakei eine Kopie der Wenzelskrone gezeigt. Die Besucher können sie am 28. und 29. Oktober bewundern. Der Goldschmied und Bildhauer Jiří Belda der Jüngere hatte die Kopie der Krone des Heiligen Wenzel 2016 im Auftrag des Mittelböhmischen Bezirks angefertigt. Er knüpfte an die Arbeit seines Vaters an, der 1965 mit derselben Aufgabe für den tschechoslowakischen Pavillon auf der Expo in Montreal beauftragt gewesen war.
Haus wurde äußerlich nur so weit instandgesetzt, daß die Fußgänger nicht von fallendem Putz oder Ziegelsteinen verletzt werden. Hof-
fen wir, daß dieses architektonisch wertvolle Gebäude doch noch aus seinem Dornröschenschlaf erwachen kann.
Empfang des Tschechischen Generalkonsulats in München zum Staatsfeiertag
„Bayern und Tschechien sind zusammen im Herzen Europas“
„Unsere gemeinsame Vergangenheit verpflichtet uns, für eine gemeinsame Zukunft zusammenzuarbeiten“, hat Generalkonsulin Ivana Červenková in ihrer Rede zum Tschechischen Staatsfeiertag unterstrichen und dabei ausdrücklich die Sudetendeutschen Landsmannschaft als Brückenbauer gewürdigt.
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ehn Tage vor dem offiziellen Staatsfeiertag, der am 28. Oktober begangen wird, hatte das Tschechische Generalkonsulat in München zum Empfang in die Hanns-Seidel-Stiftung eingeladen. Unter den Gästen waren neben den Staatsministerinnen Ulrike Scharf und Melanie Huml sowie den Beauftragten der Staatsregierung, Sylvia Stierstorfer und Ludwig Spaenle, auch hochrangige Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft, wie Volksgruppensprecher MdEP a. D. Bernd Posselt, Bayerns Landesobmann Steffen Hörtler, SL-Schatzmeister Toni Dutz sowie Christa Naaß, Präsidentin der Sudetendeutschen Bundesversammlung, Ko-Vorsitzende der Seliger-Gemeinde und Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates. Die Generalkonsulin hob in ihrer Rede das hervorragende Niveau der tschechisch-bayerischen Beziehungen und die Wichtigkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit hervor, erinnerte an das zehnjährige Jubiläum der Rede des ehemaligen tschechischen Premierministers Petr Nečas im Bayerischen Landtag und erörterte die hohen politischen Besuche des tschechischen Premierministers Petr Fiala und des Präsidenten Petr Pavel in Bayern in diesem Jahr. Červenková: „Hervorzuheben ist die herausragende Rolle der Sudetendeutschen, die seit Jahrzehnten als wichtige Brükkenbauer im tschechisch-bayerischen Verhältnis fungieren. Heute befindet sich das bayerisch-tschechische Verhältnis auf einem historischen Hoch und kann als leuchtendes Beispiel einer tollen Nachbarschaft in Europa betrachtet werden.“ Dieser Würdigung schloß sich auch Staatsministerin Melanie Huml in ihrem Grußwort an: „Ich möchte die Sudetendeutsche Landsmannschaft ganz deutlich erwähnen. Wir haben eine gemeinsame Geschichte. Und wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die Zukunft. Ich darf
Wenzelskrone als Kopie zu sehen
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Wieder mehr Flugpassagiere
uf dem Prager Flughafen sind bis zum 30. September 10,5 Millionen Passagiere abgefertigt worden – rund 28 Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Mit 164 000 Fluggästen war Italien im September erneut das beliebteste Reiseziel. Auf den weiteren Plätzen folgten Griechenland, Spanien, Großbritannien und die Türkei.
Grenzkontrollen werden verlängert
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chengen, ade: Deutschland wird die ursprünglich auf zehn Tage befristeten festen Grenzkontrollen zu Tschechien wohl um mindestens zwei Monate verlängern, hat Tschechiens Innenminister Vít Rakušan (Stan) in einer Fernsehdiskussion erklärt. Gleichzeitig kündigte der Innenminister an, daß Tschechien die festen Grenzkontrollen zur Slowakei ebenfalls beibehalten werde, um die illegale Massen-Migration zu erschweren.
Kofola kauft sich in Kolumbien ein
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Petr Kulhánek, Hauptmann der Region Karslberg, unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und bedankte sich bei den Partnern Oberfranken und Oberpfalz.
er tschechische Getränkekonzern Kofola hat angekündigt, mit einem zweistelligen Millionen-Krone-Betrag Anteile an einer Kaffeeplantage in Kolumbien zu erwerben. Das Unternehmen hatte bereits in der Vergangenheit einen Produzenten von Teemischungen gekauft und sich in Eigenregie dem Anbau
und der Verarbeitung von Kräutern gewidmet. Der Konzern zählt zu den größten Anbietern nichtalkoholischer Getränke in Mitteleuropa und hat elf Standorte in fünf Ländern.
Bürgerpreis für Kinder-Initiativen
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en Europäischen Bürgerpreis haben in diesem Jahr in Tschechien zwei Organisationen erhalten, die sich für Kinder in Not einsetzen. Zum einen wurde die Stiftung La Vida Loca für das Projekt „Život v kufříku“ (Leben im Köfferchen) ausgezeichnet. Dabei werden die Erinnerungen von Kindern gesammelt, die ohne Eltern aufwachsen oder in einer Babyklappe abgegeben werden. Außerdem erhielten der Kindergarten sowie die Grundschule Václav Košař in Ostrau den Preis für ihr Engagement, ukrainische Kinder und deren Eltern zu integrieren. Der Europäische Bürgerpreis wird alljährlich vom Europäischen Parlament vergeben. Die Auszeichnungen für Tschechien übergab am Freitag die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Dita Charanzová, in Prag.
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Ed Sheeran kommt nach Königgrätz
m Rahmen seiner Welttournee macht der britische Megastar Ed Sheeran im nächsten Jahr auch in Königgrätz Station und wird am 27. Juli 2024 auf dem ehemaligen Flughafengelände Park 360 auftreten. Zuletzt war Sheeran 2019 in Tschechien. Die beiden Konzerte auf dem Prager Flughafenareal besuchten damals 150 000 Besucher.
Senatsvorsitzender in Plötzensee
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um Abschluß seines Deutschlandbesuches hat der Vorsitzende des tschechischen Senates, Miloš Vystrčil (ODS), am vergangenen Freitag die Gedenkstätte Plötzensee in Berlin besucht und einen Kranz niedergelegt. Das Gefängnis Plötzensee diente während der Zeit des Nationalsozialismus der Inhaftierung von Widerstandskämpfern. Unter den Hingerichteten waren auch 667 Tschechoslowaken.
Sudetendeutsche Zeitung Unter den Gästen waren auch hochrangige Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft (von links): Steffen Hörtler, Christa Naaß, Bernd Posselt und Toni Dutz.
Staatsministerin Ulrike Scharf, die auch Schirmherrschaftsministerin der Sudetendeutschen ist, und Gastgeberin Generalkonsulin Ivana Červenková.
Staatsministerin Melanie Huml. Fotos: Mediaservice Novotny
der Landsmannschaft danken. Das, was Sie als Brückenbauer erreicht haben, ist etwas Besonderes.“ Ministerin Huml, die in der Staatsregierung das Ressort Europa und Internationales verantwortet, unterstrich außerdem, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei: „Bayern und Tschechien sind zusammen im Herzen Europas. Gemeinsam treten wir für den Frieden, die Freiheit und den Wohlstand ein.“ In diesem Jahr präsentierte sich auf dem traditionellen Emp-
Themenfelder, die noch Steigerungspotential aufweisen. Gerade in Zeiten wie diesen müßten die Beziehungen zwischen den Nationen und Ländern gestärkt und gefestigt werden, so Kulhánek: „Es gibt ein großes Potential voneinander zu lernen und die Chancen gemeinsam zu nutzen.“ Über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus Sicht der Wirtschaft sprachen Tomáš Linda von der Handelskammer Karlsbad und der Projektleiter des BMW-Testzentrums Falkenau, Andreas Heb. Pavel Novotny/Torsten Fricke
fang zum Staatsfeiertag die Region Karlsbad. Deren Hauptmann Petr Kulhánek lobte, daß in der Vergangenheit trotz zahlreicher Herausforderungen, wie die Covid-Pandemie, der UkraineKrieg und die Flüchtlingskrise, „die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen uns und Bayern weitergegangen ist“. Kulhánek bedankte sich deshalb insbesondere bei den bayerischen Nachbarregionen Oberfranken und Oberpfalz für die sehr gute Zusammenarbeit und beschrieb erfolgreiche Projekte im Grenzgebiet sowie auch
ISSN 0491-4546 Erscheint wöchentlich freitags. Redaktionsschluß Veranstaltungstermine: Freitag 18.00 Uhr. Redaktionsschluß Montag 18.00 Uhr. Chefredaktion und verantwortlich für den Inhalt: Torsten Fricke, Nadira Hurnaus. Kulturredaktion: Susanne Habel. Korrespondent in Prag: Dr. Jaroslav Šonka; Korrespondentin in TeplitzSchönau: Jutta Benešová; Korrespondenten im Isergebirge: Stanislav Beran, Petra Laurin; Korrespondent in Berlin: Ulrich Miksch. Ständige Mitarbeit: Peter Barton, Markus Bauer, Josef Grimm, Professor Dr. Rudolf Grulich, Dr. Wolf-Dieter Hamperl, Kathrin Hoffmann, Peter Pawlik, Karl Reitmeier, Hildegard Schuster, Lexa Wessel. Anschrift für alle: Hochstraße 8, 81669 München. Redaktion: eMail zeitung@sudeten.de; Verlag: Telefon (0 89) 48 00 03 80, eMail svg@sudeten.de. Jahres-Abonnement 2023 Inland als Postvertriebsstück im Lastschriftverfahren 125,00 EUR einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 154,00 EUR, Luftpost auf Anfrage. Reichenberger Zeitung (24 Ausgaben jährlich) 62,50 EUR, Neudeker Heimatbrief oder einer der Regionalblöcke (Block 1 – Aussiger Bote, Leitmeritzer Heimatbote; Block 2 – Elbogener Heimatbrief, Falkenauer Heimatbrief, Karlsbader Heimatzeitung/Karlsbader Badeblatt, Luditzer Heimatbrief, Der Egerländer, Egerer Zeitung; Block 3 – Isergebirgs-Rundschau, Sternberger Heimat, Zuckmantler Heimatbrief; Block 4 – Riesengebirgsheimat) (12 Ausgaben jährlich) 31,25 EUR. Je Rechnung 2,00 EUR Aufschlag. Bankverbindung: Postbank München – IBAN: DE13 7001 0080 0005 7278 08, BIC: PBNKDEFF; Abbestellungen mit einer Frist von vier Wochen zum Vierteljahresschluß schriftlich an den Verlag. Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 1. Januar 2021; Anzeigengestaltung erst nach Auftrag. © 2023 Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft. Diese Zeitung ist mit allen Texten und Bildern urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und Verwertung – insbesondere auch Weitergabe in Form von Kopien oder Einstellen ins Internet – sind ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urheberrecht nichts anderes ergibt. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Sudetendeutschen Landsmannschaft wieder. Gerichtsstand und Erfüllungsort München. Kein Entschädigungsanspruch bei Nichterscheinen oder Nichtlieferung infolge Streik oder höherer Gewalt. Keine Gewähr für nicht angeforderte Manuskripte, Bilder, Dokumente, Datenträger und Daten. Alle datenschutzrechtlichen Vorschriften werden beachtet; Einzelheiten unter www.sudeten.de Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH, HRB München 3796. Geschäftsführer und verantwortlich für Anzeigen: Torsten Fricke. Alleiniger Anteilseigner: Sudetendeutsche Landsmannschaft, Hochstraße 8, 81669 München. Druck und Versand: Presse-Druck- und Verlags-GmbH, 86167 Augsburg.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
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Sudetendeutsch-Tschechischer Zukunftskongreß in Budweis
Sprache ist der Schlüssel zur Verständigung Daß oft Geduld gefragt ist, wenn man gute Projekte voranbringen will, unterstrich Christa Naaß, die als 1. Vizepräsidentin des Bezirks Mittelfranken sieben Jahre Überzeugungsarbeit leisten mußte, bis jetzt im April eine Partnerschaft des bayerischen Bezirks mit der Region Südmähren realisiert wurde. Der Sudetendeutsch-Tschechische Zukunftskongreß hatte am Samstag mit dem Podium „Kultur und Bildung – Wegweister für die Zukunft“ begonnen. Dr. Gernot Peter, Leiter des Böhmerwaldmuseums in Wien, diskutierte mit Milan Muzikář, dem Gründer des Festivals LeMarcel Ladka vom tschechischen Umweltministerium und Klaus Hoffmann. bendes Grenzland, Dr. Veronika Hofinger r sehe, so vom Centrum Künne, Bavaria Bohein der neuen mia, Johannes tschechischen Dill vom KulRegierung die tusministeriBereitschaft, in um, Terezie Europa mehr Radoměřská, Verantwortung Bürgermeistezu übernehrin von Prag 1, men. dem SL-BunMdB Stedeskulturrephan Mayer ferenten Prof. bestätigte dieDr. Ulf Broßse Einschätmann und zung: „Es ist in den SchuldiDeutschland rektoren Jana viel zu wenig Dejmková und bekannt, daß Dr. Matthias kein Land im Schickel. Verhältnis zur Über Einwohnerzahl das Theso viele Flüchtma „Heimat linge aufgeheißt Schöpnommen wie fung bewahTschechien.“ ren“ sprach Dies zeige, so Klaus HoffMayer, „daß Jana Dejmková, Direktorin des Gymnasiums Prachatitz, und Dr. Matthias Schickel (rechts), Schulleiter des Katharinen- mann, stellFotos: Torsten Fricke vertretender wir, obwohl wir Gymnasiums Ingolstadt, stellten ihre Schulpartnerschaft vor. Links: Prof. Dr. Ulf Broßmann. gute Nachbarn SL-Bundessind, viel zu wenig übereinander vorsitzender, mit Šimon Heller, wissen.“ Abgeordneter des tschechischen František Talíř, Hauptmann Parlaments, Landwirt Alfred Milvon Südböhmen, warnte davor, ler, Elisabeth Januschko von der daß Rußland mit Fake-News den Sudetendeutschen Jugend, Markommenden Wahlkampf zum cel Ladka vom tschechischen Europaparlament manipulieUmweltministerium, Dr. Jan Greren wolle. „Wir sind im Kampf. gor von der Euregio Bayerischer Gerade meine Generation unWald – Böhmerwald – Unterer terschätzt diesen Kampf, weil Inn und mit Pavel Hubený, Leiter wir unsere Demokratie nicht erdes Nationalparks Böhmerwald. kämpfen mußten“, so der 30jäh„Geschichte und Zukunft – rige, der für das Europaparlazwei Seiten derselben Medaille“ ment kandidiert. war der Titel des dritten Podiums, Jan Kuchař, ehemaliger Bürdas von Steffen Hörtler, stellvergermeister von Franzensbad und tretender SL-BundesvorsitzenAbgeordneter des Tschechischen der, geleitet wurde. GesprächsParlaments, warb für grenzüberpartner waren Martin Herbert schreitende Projekte: „Wenn Landwirt Alfred Miller und Elisabeth Januschko. Dzingel, Präsident der Landesman gemeinsame Ziele hat, versammlung der deutschen Verwenn man gemeinsame Intereseine in der Tschechischen Repusen hat, dann überwindet man blik und stellvertretender Vorsitauch sprachliche Hürden“, sagte zender des Rates für nationale Kuchař und nannte als Beispiel Minderheiten der Tschechischen die Eintragung von FranzensRegierung, Radek Novák, Vorbad, Karlsbad und Marienbad sositzender des Kulturverbandes wie weiterer geschichtsträchtiger der Bürger deutscher NationaliKurorte in Europa in die Unescotät in der Tschechischen RepuWelterbeliste. blik, der bekannte TV-JournaThomas Rudner, Europaabgelist und Dokumentarfilmer David Vondráček, der Zeitzeuge und ordneter und langjähriger Leiunter anderem langjähriger Präsiter der Jugendaustauschorganident der Sudetendeutschen bunsation Tandem, berichtete, daß desversammlung, Reinfried VogMartin Herbert Dzingel. man entlang der Grenze bereits TV-Journalist David Vondráček. ler, Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, in den Kindergärten grenzüberLeiter der KZ-Gedenkstätte Flosschreitende Begegnungen mögsenbürg, und Peter Polierer, ehelich mache. Rudner: „Den Kinmaliger Bundesvorsitzender der dern ist es egal, in welcher SpraSudetendeutschen Jugend – Juche sie miteinander spielen.“ gend für Mitteleuropa. Diese Sprachkompetenz sei, „Wir erleben den Wechsel von so Botschafter Künne, „für unseder Erlebnis- zur Bekenntnisgere bilateralen Beziehungen ein neration. Leider werden die Zeitzentraler Baustein“. Man müszeugen immer weniger“, stellte se deshalb auf allen Ebenen darSteffen Hörtler podiumsübergreian arbeiten, daß Deutsch weiterfen fest. Elisabeth Januschko, die hin zweite Pflichtsprache an den in München geboren wurde, hatte tschechischen Schulen bleibe. dafür ein eindrucksvolles Bild, das Im Gegenzug müsse aber auch man auf beiden Beinen besser stein Bayern verstärkt Tschechisch he: „Der eine Schuh ist meine Gean den Schulen gelehrt werden, burtsstadt München, der andere ergänzte Posselt: „Immerhin ist Schuh die Heimat meiner Großelin diesem Jahr in München zum ersten Mal ein Abitur in Tsche- Verfolgen die Diskussion: Reinfried Vogler und Maria Hanclova, CEO des Ge- tern, der Böhmerwald.“ sundheitsunternehmens TechnoLife und Partnerin von Jan Kuchař. Torsten Fricke chisch abgelegt worden.“
„Ich bin ein glühender Verfechter Europas. Egal, ob ich nach einer Reise von einem anderen Kontinent in Berlin, Amsterdam oder Warschau lande, ich bin wieder zu Hause. Aber meine Heimat ist meine Sprache“, hat der Deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, zu Beginn des Podiums „Europa der Regionen – eine Heimat der Heimaten“ festgestellt, das von Volksgruppensprecher Bernd Posselt geleitet wurde. Das Thema Sprache als wesentliches Element der Verständigung zog sich wie ein roter Faden durch alle vier Podiumsdiskussionen auf dem Sudetendeutsch-Tschechischen Zukunftskongreß in Brünn.
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Terezie Radoměřská, Bürgermeisterin von Prag 1, auf dem Podium mit Johannes Dill (links) und Dr. Gernot Peter.
Terezie Radoměřská
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Die Bürgermeisterin und Peter Barton
erezie Radoměřská ist nicht nur Bürgermeisterin von Prag 1, dem historischen Viertel der tschechischen Hauptstadt, sondern auch eine enge Schulreundin von Peter Barton, dem Leiter des Sudetendeutschen Büros in Prag. Die gebürtige Gräfin Sternberg erzählte auf dem Podium, wie Peter Barton bei ihrem Onkel in München Unterschlupf fand und wie sie dann nach Bartons Rückkehr über ihn zahlreiche Politiker kennengelernt hat: Peter Barton leitet in Prag das Büro „Ich hatte damals auch die Mög- der Sudetendeutschen Landsmannlichkeit, reale Sudetendeutsche schaft. zu treffen und von ihnen einige Dinge zu erfahren, die ich nie geahnt hätte.“ Heute weiß Bürgermeisterin Terezie Radoměřská: „Nur wenige Menschen verstehen uns so gut wie die Sudetendeutschen.
Budweiser Brauerei
Bier als Kulturgut
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ür sein Bier ist Budweis weltberühmt. Die Historie der Brauerei, die heute im Staatsbesitz ist, spiegelt aber auch die Geschichte der Sudetendeutschen und Tschechen wieder. Als Český akciový pivovar wurde die Brauerei 1895 von Tschechen aufgebaut – in Konkurrenz zum Budweiser Bürgerbräu, welches 1795 von Sudetendeutschen gegründet worden war, erfuhren die Konferenzteilnehmer bei der abendlichen Brauereibesichtigung.
Überraschung von Monsignore Adolf Pintíř.
Zum Abschluß das Böhmerwaldlied
Monsignore Adolf Pintíř zelebrierte den Gottesdienst in der St.-Wenzel-Kirche.
„Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen, grünen Böhmerwald.
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r habe später noch eine Überraschung, hatte Monsignore Adolf Pintíř vor seiner Predigt in der St.-Wenzel-Kirche verkündet. Zum Ende des Gottesdienst erklangen dann, vorgetragen von einer Sängerin, alle drei Strophen des Böhmerwald-Liedes. „Das ist eine besondere Wertschätzung“, freute sich Bernd Posselt.
Steffen Hörtler, Hans Knapek und Christa Naaß beim Gottesdienst.
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TERMINE
Bis Sonntag, 29. Oktober: Sonderausstellung mit Werken des Johannes-von-Tepl-Preisträgers Roland Helmer. Egerland-Museum, Fikentscherstraße 24, Marktredwitz. Bis Sonntag, 12. November, Sudetendeutsches Museum, Sonderausstellung: „Ein bißchen Magier bin ich schon … Otfried Preußlers Erzählwelten“. Geöffnet dienstags bis sonntags, 10.00 bis 18.00 Uhr. Sudetendeutsches Haus, Alfred-KubinGalerie, Hochstraße 8, München. Samstag, 28. bis Sonntag, 29. Oktober, Bund der Eghalanda Gmoin: Bundeskulturtagung. Egerland-Kulturhaus, Fikentscherstraße 24, Marktredwitz. Samstag, 28. Oktober, 10.30 Uhr, BdV-Kreisgruppe Bayreuth: Tag der Heimat. Die Festrede hält Hartmut Koschyk, Finanzstaatssekretär und MdB a. D. Gasthof Specht, Fichtelberger Straße 41, Fichtelberg. Samstag, 28. Oktober, 14.30 Uhr, SL-Ortsgruppe Stuttgart-Weilimdorf: Monatsnachmittag mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, MdEP Rainer Wieland. Haus der Begegnung, Giebelstraße 14, Stuttgart. Anmeldung bei Waltraud Illner unter Telefon (07 11) 86 32 58 oder per eMail an illner@sudeten-bw.de Samstag, 28. Oktober, 14.30 Uhr, Ackermann-Gemeinde Bad Kötzting: Buchpräsentation „Mein Weg zu unseren Deutschen“. Hotel Post, Herrenstraße 10, Bad Kötzting. Samstag, 28. Oktober, 15.00 bis 16.30 Uhr, Sudetendeutsches Museum: „Kinderführung durch die Otfried-Preußler-Ausstellung zu Halloween“. Sudetendeutsches Haus, Alfred-KubinGalerie, Hochstraße 8, München. Mittwoch, 1. bis Freitag,
VERANSTALTUNGSKALENDER 3. November, Stiftung GerhartHauptmann-Haus: Studienfahrt „Zwischen Alexanderplatz und Dorotheenstädtischem Friedhof: Historische und literarische Orte in Berlin“. Anmeldung und weitere Informationen unter www.g-h-h.de/exkursion-berlin Samstag, 4. November, 13.00 Uhr, SL-Oberbayern: Mitgliederversammlung und Wahlversammlung der SL-Oberbayern. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Samstag, 4. November, 15.00 Uhr, SL-Ortsgruppe Naila/Oberfrankten: Jahreshauptversammlung. Gaststätte Froschgrün, Froschgrüner Straße 4, Naila. Montag, 6. November, 19.00 Uhr, Stiftung GerhartHauptmann-Haus: „1000 Jahre Nachbarschaft. Österreicher, Tschechen und Sudetendeutsche“. Buchvorstellung mit Prof. Dr. Arnold Suppan. GerhartHauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, Düsseldorf. Dienstag, 7. November, 18.00 Uhr, Stiftung GerhartHauptmann-Haus: „Paul Zech und Wuppertal“. Vortrag und Lesung mit Alfred Hübner im Rahmen des Lesefestivals LangLese 2023. Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Langerfeld, Inselstraße 19, Wuppertal. Mittwoch, 8. November, 16.00 und 19.00 Uhr, Adalbert Stifter Verein: „Literatur im Café – Otfried Preußler zum 100. Geburtstag“. Sudetendeutsches Museum, Museumsbistro, Hochstraße 10, München. Mittwoch, 8. November, 17.00 Uhr, Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen: „Die zwei Gesichter der Zerstörung. Ra-
phael Lemkins UN-Genozidkonvention und die Vertreibung der Deutschen“. Buchpräsentation von Prof. Dr. Manfred Kittel. Live auf dem YouTube-Kanal der Kulturstiftung https://bit.ly/ kulturstiftungvideo Donnerstag, 9. November, 18.00 Uhr, Stiftung GerhartHauptmann-Haus: „Fern der Heimat. Das Trauma Stalingrad in Texten“. Vortrag und Lesung mit Prof. Dr. Winfrid Halder und Dr. Katja Schlenker im Rahmen des Lesefestivals LangLese 2023. Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Langerfeld, Inselstraße 19, Wuppertal. Freitag, 10., 18.00 Uhr bis Sonntag, 12. November, 13.00 Uhr, Arbeitskreis Sudetendeutscher Akademiker: Herbsttagung über Fragen der Volksgruppen- und Minderheitenrechte. Referenten: Bernd Gaida (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten), Dr. Ljubica Djordjević (Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen), Dr. Meinolf Arens (Internationales Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus) sowie Josef Prackwieser (Eurac-Institut). Der Heiligenhof, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen. Anmeldung unter www. heiligenhof.de Freitag, 10. November, 19.30 Uhr, Stiftung GerhartHauptmann-Haus: Konzert „Resistance – Die Wiederbelebung ,entarteter Musik‘“. Sinfonietta VivazzA mit Werken von van Gilse, Kauffmann, Krása und Karel. Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, Düsseldorf. Samstag, 11. November, 15.00 Uhr, SL-Kreisgruppe Erlangen und Ackermann-Gemeinde: Film „Trautenau und
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• Kreativität und Freude an der Umsetzung neuer Ideen • Zugang zu jüngeren Generationen
• unsere Website (www.sudeten.de)
• Interesse an Themen wie Sudetendeutsche, Flucht und Vertreibung, Zeitgeschichte, Tschechien und Europa
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• grundlegende Kenntnisse in Grafik- und Videobearbeitung
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das Riesengebirgsvorland – Begegnungen mit Deutschen und Tschechen“. Café Rathsstift, Rathsberger Straße 63, Erlangen. Sonntag, 12. November, 13.30 bis 17.00 Uhr, Sudetendeutsches Museum: Finissage der Otfried-Preußler-Sonderausstellung. 13.30 Uhr: Kuratorenführung mit Eva Haupt und Anna Knechtel. 15.00 Uhr: Kindertheater „Der Räuber Hotzenplotz“. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Sonntag, 12. November, 17.00 Uhr, Sudetendeutsches Musikinstitut: Konzert des Eybler-Trios mit Miryam YongMi Nothelfer, Wolfrun BrandtHackl und Georg Ongert. Weinschenkvilla, Hoppestraße 6, Regensburg. Tickets unter www. okticket.de und an der Abendkasse zu 15 Euro. Dienstag, 14. bis Freitag, 17. November, Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband: Multiplikatorenseminar auf dem Heiligenhof. Bildungsstätte Der Heiligenhof, Alte Euerdorfer Straße 1, Bad Kissingen. Siehe Seite 7. Mittwoch, 15. November, 14.30 Uhr, SL-Kreisgruppe RothSchwabach: Erzählcafé der Stadt Roth. Auf dem Programm stehen „50 Jahre Zusammenschluß der Kreisgruppen Schwabach und Hilpoltstein“ sowie die Eröffnung der Ausstellung „Gerettete Denkmale in der Tschechischen Republik“ mit der Sudetendeutschen Heimatpflegerin Christina Meinusch. Schloß Ratibor, Ratsstuben, Hauptstraße 1, Roth. Donnerstag, 16. bis Freitag 17. November, Sudetendeutsches Museum: Sudetendeutsche Dialoge. Ethnische Minderheiten und Volksgruppen Europas stellen ihre kulturelle und museale Arbeit vor. Der zweite Konferenztag steht unter dem Thema Dokumentarfilme. Sudetendeutsches Museum, Hochstraße 10, München. Donnerstag, 16. November, 19.00 Uhr, Sudetendeutsches Musikinstitut (Träger: Bezirk Oberpfalz) in Kooperation mit der Heinrich-Simbriger-Stiftung und der KünstlerGilde e. V. Esslingen: „Heinrich Simbriger als Komponist und Musiktheoretiker“. Vortrag von Dr. Dominik Šedivý. Umrahmung mit Cellostücken von Heinrich Simbriger (1903–1976), gespielt von Tomasz Skweres. Weinschenkvilla, Hoppestraße 6, Regensburg. Freitag, 17. bis Samstag, 18. November: Sudetendeutscher Heimatrat: Jahrestagung. Heiligenhof, Alte Euerdorfer Straße 1, Bad Kissingen. Samstag, 18. November, 19.00 Uhr, Egerländer Gmoi Nürnberg: „Tango trifft Polka“. Kathreintanz mit dem Tanzorchester Entensee. Haus der Heimat, Imbuschstraße 1, Nürnberg. Sonntag, 19. November, 10.00 Uhr, Egerländer Gmoi Nürnberg: Gedenkgottesdienst zum Volkstrauertag. Evangelische Kirche St. Paul, Ebermayerstraße 15, Nürnberg. Montag, 20. November, 19.00 Uhr: Vortragsreihe „Böhmische Schlösser – Teil 4: Melnik“ von Prof. Dr. Stefan Samerski. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Samstag, 25. November, 9.30 bis 17.00 Uhr, AckermannGemeinde Augsburg: „Sudetenland heute“. Film und Vortrag von Veronika Kupkova. Anmeldung unter Telefon (08 21) 31 66 85 50 oder per eMail an ackermanngemeinde@bistumaugsburg.de Haus St. Ulrich, Kappelberg 1, Augsburg. Sonntag, 26. November, 17.00 Uhr, Sudetendeutsches Musikinstitut (Träger: Bezirk Oberpfalz): Liederrecital, „Winterreise“ von Franz Schubert (1797–1828). Lukas Ennoch Lemcke (Baß) und Ada Sophie Heinke (Klavier). Festsaal des Bezirks Oberpfalz, Ludwig-Thoma-Straße 14, Regensburg. Tikkets unter www.okticket.de und an der Abendkasse zu 15 Euro.
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
Mitteleuropäische Begegnung nach 600 Tagen Krieg
Sonntag, 29. Oktober bis Samstag, 4. November: „Mitteleuropäischen Begegnung nach 600 Tagen Krieg“ für Studenten aus Deutschland und Ostmitteleuropa in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen. Im Seminar sollen sich Studenten aus der Ukraine, der Republik Moldau, der Tschechischen Republik und Ungarn mit Gleichaltrigen aus Deutschland austauschen. Was westlichen Bürgern über und aus dem Krieg bislang nur über Medien vermittelt worden ist, soll durch Erlebnisse vom Krieg betroffener Ukrainerinnen – wehrpflichtige Männer dürfen nicht ausreisen – ergänzt und bewertet werden. Außerdem sollen Fragen, wie zu helfen ist, wie der Krieg beendet werden kann, wie es wieder eine Friedensordnung in Europa geben kann sowie die Ursachen und Auswirkungen des Krieges aufgegriffen werden. Daneben wird Wissen über die Entwicklung der historischen und gegenwärtigen Beziehungen Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarländern vermittelt. Als Referenten haben zugesagt: Dr. Olga Kuchma, „Ukrainische Aktivisten im Krieg“; Dr. Olene Biletska, „Kontinuität und Neuanfang einer Universität im innerukrainischen Exil“; Prof. Dr. Vita Hamaniuk, „Europa aus ukrainischer Perspektive: gestern, heute, morgen“; Dr. Yuliya Kazhan, „Meine Flucht aus Mariupol und meine Ankunft in Deutschland. Ausschau nach Zukunft“; Herbert Danzer, „Rußlands Vernichtungskrieg gegen die Ukraine – Ansichten eines Zeitzeugen der Nato-Rußland-Beziehungen, Ulrich Feldmann, „Probleme in Europa. Innere und äußere Bedrohungen der EU und an deren Rändern“; Olga Gleiser, „Stille Proteste gegen das russische Regime“; Dr. Jan Čapek, „Die Tradition sowjetischer beziehungsweise russischer Propaganda und ihre Helfer im Ausland“; Dr. Oxana Chira, „Euphemismen als Mittel der Manipulation“; Dr. Josef Sallanz, „Aktuelle politische Entwicklungen in der Republik Moldau“; Dr. Tatiana Kononova, „Die Republik Moldau in den deutschen Medien“; Dr. Lenka Matusková, „Zeitzeugen aus dem Sudetenland im Gespräch mit der jungen tschechischen Generation“; Dr. Jindra Dubova, „Deutsch-tschechische historische Ereignisse als Quelle für literarische Texte“ und Eva Varga, „Bildungspolitische Fragen in Ungarn“. Außerdem ist am Reformationstag eine landeskundliche Busexkursion zur Warburg und nach Eisenach geplant. Die Veranstaltung beginnt am Sonntagabend mit dem Abendessen und ist am folgenden Samstag nach dem Frühstück zu Ende. Die Teilnahme richtet sich an Studenten und kostet 120,00 Euro für Unterkunft, Verpflegung und Programm. Die Veranstaltung wird voraussichtlich vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert. Bitte melden Sie sich bei Interesse umgehend an. Auf unserer Homepage können Sie den genauen Programmablauf einsehen. Anmeldungen und Anfragen sind ab sofort möglich an: Der Heiligenhof, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefax: (0971) 714747 oder per eMail an: hoertler@heiligenhof.de Heiligenhof · Alte Euerdorfer Straße 1 · 97688 Bad Kissingen Telefax (09 71) 71 47 47 info@heiligenhof.de · www.heiligenhof.de
Podiumsdiskussion mit Experten
Erhalt der Kultur der Siebenbürger Sachsen Freitag, 27. Oktober, 19.00 Uhr, Podiumsdiskussion „Wie kann das kulturelle Gedächtnis der Siebenbürger Sachsen erhalten und gesichert werden?“. Teilnehmer: Dr. Ralf Thomas Göllner (Regensburg), Dr. Konrad Gündisch (München), Dr. Ingrid Schiel (Gundelsheim) und Dr. Johann Schmidt (Nürnberg). Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, München. Das Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg auf Schloß Horneck in Gundelsheim am Neckar ist mit seinem Kernstück, der Siebenbürgischen Bibliothek mit Archiv, die wichtigste Forschungseinrichtung der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Es dient der Erhaltung und Sicherung von Büchern, Dokumenten, Fotografien, Film- und Tonaufnahmen sowie der Erforschung der Kultur und Geschichte Siebenbürgens und der Siebenbürger Sachsen. Ein entscheidender Förderer dieser Einrichtung ist die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, die Existenz des Siebenbürgen-Instituts als Kultureinrichtung sicherzustellen. Dafür wirbt die Stiftung intensiv um Spenden und Beiträge. Ziel der Informationsveranstaltung im Haus des Deutschen Ostens ist es, diese beiden eng miteinander verknüpften Einrichtungen vorzustellen und zu erörtern, wie das Siebenbürgen-Institut als Speicher des kulturellen Gedächtnisses der Siebenbürger Sachsen langfristig gesichert werden kann. Vorgesehen sind folgende Themen: Dr. Konrad Gündisch, „Die Bedeutung des Siebenbürgen-Instituts für die siebenbürgisch-sächsische Kulturarbeit und die internationale Forschung“, Dr. Ralf Thomas Göllner, „Die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek und ihre Arbeit“, Dr. Ingrid Schiel, „Die Siebenbürgische Bibliothek mit Archiv und deren Bestände“ und Rechtsanwalt Dr. Johann Schmidt, „Anforderungen an ein rechtssicheres Testament“.
KULTUR · KOLUMNE
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
5 � Mut tut gut
Ende und Vollendung Franz Kafka
Egon Erwin Kisch
Max Brod
Franz Werfel
Rainer Maria Rilke
� Symposium des Deutschen Kulturvereins Region Brünn
Hermann Ungar: Der vergessene Dichter des Prager Kreises Hermann Ungar wurde am 20. April 1893 in Boskowitz geboren und verstarb am 28. Oktober 1929 in Prag. Fotos: Wikipedia
I
n Brünn kamen Literaturwissenschaftler, Literaten, Familienangehörige, Interessierte und Studenten zu einem internationalen Symposium zusammen, um des deutschsprachigen jüdischen Schriftstellers Hermann Ungar, geboren im mährischen Boskowitz, zu gedenken. Der Deutsche Kulturverein Region Brünn organisierte mit der Stadt Brünn diese Veranstaltung, die Teil des Jahresprogramms des Festivals Meeting Brno war. Über der ganzen Veranstaltung schwebte das 1987 erschienene Buch „Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft“ von Jürgen Serke, in dem dieser 47 in Deutschland weithin unbekannte deutschsprachige Dichter aus den böhmischen Ländern – er sparte Kafka, Rilke und Werfel bewußt aus – ins Rampenlicht der Literatur stellte. Leider mußte der mittlerweile hochbetagte Serke, geboren 1938 in Landsberg an der Warthe, seine Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen absagen. Er war aber durch sein Wirken präsent, nicht zuletzt erzählte Sabine Gruša, Ehefrau des 2011 verstorbenen tschechischen Schriftstellers, Diplomaten und Politikers Jiří Gruša, wie sie den Titel dieses Buches bei einem Treffen mit Serke beisteuerte. Alle, die die deutsche Literatur in den böhmischen Ländern repräsentierten und von denen Serke nur eine Auswahl aufführen konnte, waren für die Deutschen mittlerweile oder schon immer „Böhmische Dörfer“. Eine Wendung, die selbst in der tschechischen Übersetzung von 2001 trotz tschechischen Titels übernommen wurde. Hermann Ungar (1893–1929) war einer dieser Vergessenen, die im Stil und der Thematik seiner Literatur dem Prager Kreis zuzurechnen ist, obwohl er nur wenige Jahre in Prag lebte und seine größte Aufmerksamkeit in Berlin und durch Fürsprache von Thomas Mann in den 1920er Jahren erlangte, wo er von 1921 bis 1928 an der Tschechoslowakischen Botschaft in Berlin beschäftigt war. Dem Symposium, das im Ratssaal des Neuen Rathaus von Brünn stattfand, wo in den Bänken Messingschilder auf die gewählten Stadträte verweisen und wo alljährlich am Freitagabend vor Palmsonntag das Brünner Symposium der Ackermann-Gemeinde eröffnet wird, ging am Vormittag ein Workshop mit 30 Studenten und den betreuenden Lehrern Dr. Jan Budňák und Dr. Zdeněk Mareček vom Institut für Germanistik und Nordistik der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn für die Öffentlichkeit über die Bühne. Im Begegnungszentrum des Deutschen Kulturvereins begrüßte die Leiterin Eleonora Jeřábková die Teilnehmer und weitere Interessierte, die Hermann Ungar nachspüren wollten. Zwei Aufgaben bewältigten die Studenten. Sie lieferten Beispiele zeitgenössischer Reflexionen von Ungars Werken, aufgespürt in der deutschsprachigen Presse jener Tage. Und sie stellten fest, daß die ersten Werke noch erfolglos waren. Nach der er-
Deutschnationales Dünkel war ihnen fremd, die meisten waren jüdischer Abstammung, viele beherrschten die tschechische Sprache und einige standen in Austausch mit tschechischen Literaten, Musikern und Künstlern: Der Prager Kreis, der sich ab 1905 um Oskar Baum, Franz Kafka, Felix Weltsch und Max Brod aus deutschsprachigen Literaten und Publizisten bildete und regelmäßig im Café Arco traf, war das Kernelement der bedeutenden Prager deutschen Literatur. Wichtige Akteure waren auch Egon Erwin Kisch und Rainer Maria Rilke. Zu diesen führenden Intellektuellen gehörte auch der in Boskowitz geborene Hermann Ungar, an den jetzt im Rahmen eines Symposiums in Brünn erinnert wurde.
sten positiven Kritik von Thomas Mann Anfang der 1920er Jahre veränderte sich die Situation. Die Nazipresse lehnte die Bücher und Theaterstücke Ungars allerdings rundweg ab. Die zweite Aufgabe an die Studenten waren Übersetzungen aus Ungars Werken ins Tschechische. Beim Symposium im Neuen Rathaus stellte am Nachmittag der Dissident, Schriftsteller und Politiker Milan Uhde einige Werke Ungars vor. Uhde war 1990 der erste tschechoslowakische Kulturminister nach der Samtenen Revolution, 1992 Parlamentspräsident der Abgeordnetenkammer der Tschechischen Republik, 1996 Fraktionsvorsitzender der ODS, von der sich 1997 die Freiheitsunion abspaltete, was Uhde mitmachte,
ge Ausgabe sämtlicher Werke im Igel Verlag Oldenburg 2001/2002 und einige wenige einzelne Editionen wie zuletzt der Roman von 1927 „Die Klasse“, der 2012 neu im Manesse Verlag Zürich erschien, gegeben. Milan Uhde verwies auf eine aktuelle Dramatisierung des Romans „Die Verstümmelten“ durch das Prager Theater X 10 im Jahre 2019, die gut vom Publikum aufgenommen wurde. Wie überhaupt Uhde am Schluß konstatierte: die auf Deutsch schreibenden tschechoslowakischen Autoren kämen zurück zu den Lesern und dem Publikum nach langer Zeit der Vergessenheit, darunter Hermann Ungar. Diese Rückkehr sei eine gute Nachricht für uns Zeitgenossen.
Das Symposium über Hermann Ungar fand im Ratssaal des Neuen Rathaus von Brünn statt. Hauptorganisator Mojmír Jeřábek moderierte die Veranstaltung. Foto: Ulrich Miksch bevor er sich 1998 gänzlich aus der Politik zurückzog. Unter den Werken, die Uhde vorstellte, war der Roman „Die Verstümmelten“ von 1923, der bei Rowohlt erschien und den Thomas Mann ein fürchterliches Buch nannte, „eine Sexualhölle, voll von Schmutz, Verbrechen, tiefster Melancholie, eine monomanische Verirrung, jedenfalls aber reichen Künstlertums, von dem man hoffen darf, daß es zu einer minder einseitigen unfreien Anschauung und Gestaltung von Leben und Menschlichkeit heranreifen wird“. Die Einlassungen Thomas Manns von 1923 verschafften Ungar Aufmerksamkeit, die auch zu zwei Erstaufführungen seiner Werke an Berliner Bühnen unter der Regie von Erich Engel (dem Filmregisseur des „Blauen Engel“ mit Marlene Dietrich) führte. 1928 hatte Ungars Drama „Der rote General“ am Theater in der Königgrätzer Straße, das spätere Hebbel-Theater, heute HAU (Hebbel am Ufer), Premiere und im Dezember 1929 dessen Komödie „Die Gartenlaube“ im Theater am Schiffbauerdamm, das heutige Berliner Ensemble. Da war Hermann Ungar aber bereits mit nur 36 Jahren Ende Oktober 1929 in Prag gestorben, an einer Blutvergiftung in Folge einer Blinddarmentzündung, die zu spät erkannt und operiert wurde. Ein Nachwirken seiner Romane hat es in Deutschland durch die dreibändi-
Einen Eindruck der lebendigen Beschäftigung mit Hermann Ungar und seinem Umfeld lieferte die Gründerin der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur am Institut für Germanistik der Palacký Universität in Olmütz, Ingeborg Fiala-Fürst, die über die deutschsprachige Literatur aus den böhmischen Ländern forscht. Und Jiří Munzar, der einen Lehrstuhl für Germanistik in Brünn innehat und die literarische Landschaft rund um Boskowitz, den Geburtsort Ungars, mit einigen Vertretern illustrierte. Er nannte Kunstadt, das elf Kilometer westlich von Boskowitz liegt, das tschechische Weimar. Als Zeitzeugin war die Enkelin von Herman Ungar, Vicky Unwin, aus London nach Brünn gekommen. Ihr Vater Michael Thomas (ab 1943 nur Tom) Unwin (1923–2012) war mit seiner Mutter und seinem Bruder 1938 nach England emigriert, studierte Landwirtschaft in London, war dann im britischen Kolonialdienst, ab 1965 im Entwicklungsprogramm der UN tätig, wurde 1981 Flüchtlingshochkommissar und schließlich 1983 Direktor im Hauptquartier in Genf. Seiner Tochter warf er, als sie fünf Jahre alt war, wie einen Brocken hin, daß sie tschechisch sei und eigentlich Ungar hieße. Weitere Erläuterungen unterblieben. 2009 überließ er ihr einen Koffer, den
sie aber erst nach seinem Tode öffnen sollte. Darin fanden sich dann Bücher wie Jürgen Serkes „Böhmische Dörfer“ oder eine Korrespondenz mit dem Biografen von Hermann Ungar. Bei einem Besuch im Büro ihres Vaters hing ein Foto des 30-jährigen Hermann Ungar, den sie als jüdischen Intellektuellen taxierte. Waren sie also jüdischer Herkunft? Auch das wußte Vicky Unwin nicht, bis sie zu ihrer Recherche zum Ursprung ihrer Familie anhob. 2021 erschien als Ergebnis ihrer Rekonstruktion das Buch „The Boy from Boscovice. A Father’s Secret Life“. Und im Neuen Rathaus von Brünn stellte sie ihre Recherche mit Fotos dem staunenden Publikum vor. Am Tag danach reiste sie nach Boskowitz, wo sie durch die Bürgermeisterin und ihren Vize empfangen und kundig durch das ehemalige Ghetto, das gleich unter dem Park des Schlosses begann, auf deutsch geführt wurde, wo sie auch an der Gedenktafel für Hermann Ungar an dessen Geburtshaus Halt machten. Schon im nächsten Jahr, es ist das 100. Todesjahr von Franz Kafka, wird nach Aussage seines Biografen Rainer Stach ein Tsunami der Erinnerungen auf uns warten. Kafke, die weltberühmte Leitfigur der deutschsprachigen böhmischen Literatur, war deshalb auch Bestandteil des Symposiums über Hermann Ungar. Stach referierte über Kafka sowie den Ersten Weltkrieg und erläuterte schlüssig, daß der Krieg Kafka zwar nicht aktiv forderte – er war zwar wehrfähig, wurde aber nicht eingezogen– aber mittelbare Folgen hatte, die sein ab 1912 erfolgreiches Schreiben bremsten und schließlich auch sein Leben so früh durch seine Tuberkulose-Erkrankung beendeten. Der Krieg war seine persönliche Lebenskatastrophe, die Stach kenntnisreich schilderte. Ein Gespräch zwischen dem Hauptorganisator und Moderator des Symposiums, Mojmír Jeřábek, und der nach Brünn angereisten Sabine Gruša über ihren Gatten Jiří Gruša und Franz Kafka ließ den 100. Geburtstag von Franz Kafka 1983 noch einmal aufscheinen. Damals war Gruša in Westdeutschland, war ausgebürgert aus der Tschechoslowakei, und wollte etwas zum 100. Geburtstag herausbringen. Es entstand „Franz Kafka aus Prag“ im S. Fischer Verlag mit Fotografien des alten Prags, die aus Prag herausgeschmuggelt wurden durch Sabine Bruss, wie Frau Gruša damals hieß. Auch versah Jiří Gruša diese Sammlung von authentischen Orten des Lebens Kafkas mit einem Essay „Der Schuß von der Marienschanze“, der Jiří Gruša in der Stimme des Dichters, Kafkas über Kafka schreiben ließ, wie Frau Gruša berichtete. Das Symposium wurde unter anderem vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond unterstützt und hat den zu unrecht vergessenen Schriftsteller Hermann Ungar – und mit ihm die gesamte deutsche Literatur in Böhmen – wieder ins öffentliche Bewußtsein gerückt – rechtzeitig vor dem großen Gedenkjahr zu Franz Kafka 2024. Ulrich Miksch
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ald beginnt der November. Zu Allerheiligen und Allerseelen wie auch am Volkstrauertag und am Toten- oder Ewigkeitssonntag sind wir in diesem Monat jedes Jahr eingeladen, uns auf die Endlichkeit unseres irdischen Lebens zu besinnen. Zugleich halten wir im November mehr als sonst Ausschau nach der künftigen Welt. Die Hoffnung auf ein ewiges, unzerstörbares Leben ist unserem Menschsein fest eingeschrieben. Religiöse Menschen setzen ganz besonders auf diese Hoffnung. Aber auch Menschen, die nach einer Formulierung des Philosophen Max Weber „religiös unmusikalisch“ sind, können die Sehnsucht nach einem Weiterleben über den Tod hinaus wohl nicht ganz verdrängen. Meiner Ansicht nach ist das sicherste Zeichen für die Sehnsucht nach einem Weiterleben, daß wir im Blick auf unser irdisches Ende manchmal von Melancholie und Traurigkeit erfasst werden. Der eigene Tod ist eine Tatsache, die kaum jemand auf die kalte Schulter nimmt, ebenso wenig wie den Tod von geliebten Angehörigen oder Freunden. Auch wenn jemand allzu plötzlich aus dem Leben gerissen wird oder, wie wir sagen, „vor der Zeit“ sterben muß, läßt uns das nicht kalt. Der Tod hat die Eigenart, uns zu erschüttern oder jedenfalls nachdenklich zu stimmen. Wir fragen uns: Was ist der Mensch? Was nützt ihm all sein Streben, sein Bemühen, seine Leidenschaft, wenn am Ende alles ins Nichts zurückfällt? Worin besteht dann der Sinn unseres Lebens? „Ende“ und „Vollendung“ sind zwei Begriffe, die zusammengehören. Der erste Begriff verweist auf den zweiten. Unsere menschliche Erfahrung ist, daß wir vieles in unserem Leben nicht vollenden können. Vieles bleibt unvollkommen, manches sogar bruchstückhaft. Es erreicht nicht jene Ganzheit, die wir uns eigentlich wünschen. Nur von ganz wenigem können wir ehrlicherweise sagen, daß es uns rundum gelungen ist. Auch unser Leben als solches bleibt unvollkommen und bruchstückhaft. Es bleibt immer etwas offen. Viele Künstler, Schriftsteller oder Wissenschaftler haben bewußt oder unbewußt unvollendete Werke geschaffen. Ich denke zum Beispiel an Ludwig van Beethovens zehnte, unvollendete Sinfonie, die nur skizzenhaft vorhanden war, als der Komponist am 26. März 1827 starb. Wie hätte sie sich fertig angehört? Wir wissen es nicht. Auch die Bemühungen zu ihrer Vollendung durch andere Komponisten mußten notgedrungen fragmentarisch bleiben. Ein Bild für unser Leben! Die Sehnsucht nach Vollendung ist groß. Das Unvollendete bleibt übrig. In einem Gebet, das wir Priester und Ordensleute regelmäßig im Breviergebet sprechen, heißt es: „Schenke im Ende auch die Vollendung. Nicht in die Leere falle die Vielfalt irdischen Seins.“ Daß wir im Ende zugleich vollendet werden, daß der Tod das Tor zum ewigen Leben ist, diese Sehnsucht möge uns durch den kommenden November begleiten und uns Hoffnung und Trost schenken. Dr. Martin Leitgöb CSsR Provinzial der Redemptoristen Wien-München
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Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
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Über dem Tabernakel auf dem Hauptaltar steht die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk, auf dem rechten Seitenaltar liegen Feldfrüchte und stehen daraus gewonnenes bayerisches Bier und gewonnener südmährischer Wein.
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Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik
Erntedank in Sankt Johannes von Nepomuk am Felsen
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studieren können, erzählt Vier- de während Vierhocks Amtszeit antwortlich für die Ernte, dafür hock. Deshalb habe so mancher, im Stadtzentrum von Leipzig er- daß wir auch in Zukunft ernten der aus ideologischen Gründen richtet. Am 3. Mai 2015 wurde können.“ nichts anderes habe studie zweite Trinitatiskirche Er danke auch für den Samen, dieren dürfen, auch mit einer Messe pro- der die neue Frucht, die neue ohne Gottes Ruf faniert und die drit- Ernte in sich trage. Er demondiesen Weg einte Trinitatiskirche striere das Wunder der Schöpgeschlagen. Die am 9. Mai ge- fung. Aus dem Samen werde eine Kirche sei frei weiht. Und just Ähre. In der Ähre reife das Korn. gewesen, habe in jenem Jahr Das Korn werde zu Mehl gemahaber unter Bebegann Vier- len, aus dem Mehl machten wir obachtung gehock in Hong- einen Teig, der werde belegt und standen. kong zu wir- gebacken. Und schon hätten wir xakt vier Wochen vorher hatNachdem ken. Dann ging eine Pizza. te der Prager Erzbischof Jan ihn Bischof er nach MosVierhock bittet die Kinder, Graubner Lothar Vierhock in ei- Gerhard Schaffkau, und jetzt ist die Erntedankbilder gemalt hatnem feierlichen Gottesdienst in ran am 30. Juni er in Prag. ten, diese der Gemeinde zu zeisein neues Amt eingeführt. Der 1984 in der DresdeDaß Pfarrer Lo- gen. Andere Kinder kommen mit 67jährige Seelsorger hatte sich ner Kathedrale thar Vierhock den Früchten des Feldes, komzuvor um die Deutschsprachi- Zur Heiligsten Die Erntekrone. 1983 sehr wohl men mit Äpfeln, Kräutern, Kage Katholische Sankt-Elisabeth- Dreifaltigkeit dem Ruf Got- rotten und Brot. Alle legen ihre Gemeinde in Moskau und 2015 zum Priester geweiht hatte, dien- tes gefolgt war, spürte man schon Mitbringsel schließlich auf den bis 2017 um die Deutschsprachi- te er drei Jahre lang als Kaplan vor Beginn der Erntedankmesse. rechten Seitenaltar, auf dem bege Katholische Geund zwei Jahre lang Noch in Zivil schaute der Pfar- reits viel Obst und Gemüse liemeinde in Hongals Studentenpfar- rer beim Altar nach dem Rech- gen und bayerisches Bier und kong gesorgt. rer in Zwickau. 1987 ten, währenddessen wuselten südmährischer Wein stehen. Mit Vierhock kam im wurde er Präfekt im kleine Kinder rund um den Altar. Blick auf diesen Erntedankaltar thüringischen GeErfurter Priesterse- Vierhocks Gelassenheit zeigt, sagt Vierhock: „Und ich danke ra zur Welt und minar und 1991 Lei- daß das die sonntägliche Got- auch für den Wein, der das Herz wuchs „in schlichter der Abteilung tesdienst-Normades Menschen erten Verhältnissen“ Pastoral am bischö- lität in dieser Kirfreut.“ auf, wie er sagt. Er lichen Ordinariat in che ist. Nach der Euwurde Facharbeiter Dresden. 1998 bis Die Orgel erchristiefeier und für Bergbautecholo2014 war er Propst tönt, die von Midem Verteilen der gie, machte das Abund Dekan in Leip- nistranten getraKommunion lädt itur nach, arbeitete zig. gene Erntekrone er zum Kirchkafanderthalb Jahre als Vinzenz zeigt sein ErnteDie dortige Prop- und der Seelsorfee mit süßen und Bausoldat bei der dankbild. steikirche Sankt Tri- ger ziehen in die salzigen Leckerein NVA, lernte Latein nitatis war 1943 zer- Kirche ein, die volvor der Kirche ein. und Altgriechisch in der Sprach- bombt worden. 1954 wurde die ler deutschspraUnd dann erteilt schule Schöneiche bei Berlin und Kirchenruine gesprengt. Vier- chiger Katholiken Pfarrer Vierhock feiert Eu- der neue deutsche studierte schließlich am Priester- hock wirkte in der neuerbauten ist. Vierhock: „Die charistie. Seelsorger in Prag seminar in Erfurt Philosophie zweiten Trinitatiskirche, die 1982 Erntekrone soll den Schlußsegen. und Theologie. eingeweiht worden war. Diese uns dankbar machen. Aber er- Und wir alle gehen hin in FrieIm Gegensatz zur ČSSR ha- hatte erhebliche Baumängel, und innern wir uns, was sie symboli- den. Dank sei Gott dem Herren. be in der DDR jeder Theologie eine dritte Trinitatiskirche wur- siert. Wir sind nämlich auch verNadira Hurnaus
Der Sonntag des von der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik Anfang Oktober veranstalteten Großen Treffens begann mit einem Erntedank-Familiengottesdienst in der Kirche Sankt Johannes von Nepomuk am Felsen der Deutschprachigen Katholischen Gemeinde in Prag, den Pfarrer Lothar Vierhock zelebrierte.
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43/2023
Die Delegation der SL-Landesgruppe Bayern vor der Kirche Sankt Johannes von Nepomuk am Felsen.
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Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
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Seminarwoche auf dem Heiligenhof vom 14. bis 17. November 2023 zur Geschichte der Sudetendeutschen
Spurensuche der nachfolgenden Generationen
Die Generationen der Enkel und Urenkel interessieren sich immer stärker für das Schicksal ihrer Familien. Deshalb laden die Sudetendeutsche Landsmannschaft und die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen vom 14. bis 17. November zu einer Seminarwoche ein. Wer seinen böhmischen, mährischen oder schlesischen Wurzeln nachspüren und etwas über Kultur und Geschichte der Sudetendeutschen erfahren möchte, ist hier genau richtig.
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amhafte Referenten vermitteln grundlegendes Wissen und informieren über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse zum heutigen Um-
gang mit der Geschichte. Die gemütliche Atmosphäre des „Heiligenhofs“ im unterfränkischen Bad Kissingen bietet dafür den idealen Rahmen. Geleitet wird die Seminarwoche von Stiftungsdirektor Steffen Hörtler und Hildegard Schuster, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Das Seminarprogramm Dienstag, 14. November
18.00 Uhr: Seminarbeginn mit dem Abendessen 19.00–19.30 Uhr: Eröffnung der Tagung und Einführung in das Thema (Steffen Hörtler und Hildegard Schuster)
19.30–22.00 Uhr: Deutsche und Tschechen – eine schwierige Nachbarschaft in Mitteleuropa (Dr. Ortfried Kotzian, Pädagoge und Politikwissenschaftler) Mittwoch, 15. November
9.00–12.30 Uhr: Spuren deutscher Geschichte in tschechischen Archiven (Werner Honal, Studiendirektor i.R. und Philologe) 14.00–15.30 Uhr: Otfried Preußler: Das Trauma des Krieges und die Kraft des Erzählens (Anna Knechtel M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Adalbert-Stifter-Vereins) 16.00–17.30 Uhr: Die zwei Gesichter der Zerstörung. Raphael Lemkins UN-Genozidkonvention und die Vertreibung der
Deutschen (Prof. Dr. Manfred Kittel, Historiker, Vorstellung seines neuen Buches) 19.00–20.30 Uhr: „Königswald“ – Buchvorstellung mit Gesang (Claudia Nentwich, Musikerin und Autorin, Autorinnenlesung) Donnerstag, 16. November
9.00–10.30 Uhr: Politische Passivität? – Aus den Lebenserinnerungen eines Sudetendeutschen zur politischen Sozialisation in der Zeit der Gründung der Tschechoslowakei (Ralf Pasch, Autor) 10.45–12.15 Uhr: Flüchtlinge und Vertriebene in der damaligen DDR – Filmpräsentation und Diskussion (Martina Kerl, Filmemacherin und Kulturrefe-
rentin der Pommerschen Landsmannschaft Bayern) 14.00–15.30 Uhr: Kooperationen und Projekte im deutschtschechischen Kontext (David Vereš, Dolmetscher und Projektmanager am Centrum Bavaria Bohemia CeBB) 16.00–17.30 Uhr: Auf der Spur der Sudetendeutschen – Vom schwierigen Umgang mit der Geschichte (David Vondráček, Regisseur und Fernsehjournalist) 19.00–20.30 Uhr: Wir Sudetendeutschen: Geschichtsbewußtsein und Identität (Steffen Hörtler, Stiftungsdirektor) Freitag, 17. November
9.00–10.30 Uhr: Projektpräsentation der Ausstellung „Verloren, vermißt, verewigt – Hei-
matbilder der Sudetendeutschen” (Christina Meinusch M.A., Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, und Michael Dehn, Student) 10.30 –11.30 Uhr: Digitale Spurensuche und Vernetzungen – neueste Entwicklungen (Mathias Heider, Historiker,) 11.30–12.15 Uhr: Abschlußdiskussion mit Seminarbilanz (Steffen Hörtler und Hildegard Schuster) Teilnahmegebühren: 95,00 Euro im Doppelzimmer, 125 Euro im Einzelzimmer, jeweils zuzüglich Kurtaxe von 5,85 Euro für den gesamten Seminarzeitraum. Anmeldung und weitere Informationen unter www.sudeten.de und www. heiligenhof.de
Die Referenten: Steffen Hörtler, Hildegard Schuster, Dr. Ortfried Kotzian, Werner Honal, Anna Knechtel, Prof. Dr. Manfred Kittel, Claudia Nentwich,Ralf Pasch, Martina Kerl, David Vereš, David Vondráček sowie Christina Meinusch.
Adventssingen auf dem Heiligenhof
CD-Debüt eines Sudetendeutschen Förderpreisträgers
Ein große Freud‘
T
Härte und Verbindung
halheimers glitzerndes, raffiniertes Spiel in den Stücken des französischen Harfenisten Marcel Lucien Tournier (1879– 1951) ist faszinierend“, schreibt Remy Franck in seiner Rezension zu der Debüt-CD von Markus Folker Thalheimer. Der 1987 in Stuttgart geborene Harfenist und bekennende Egerländer veröffentlichte im Juli 2023 bei Hänß-
Bereits zum 60. Mal findet von Donnerstag, 30. November bis Sonntag, 3. Dezember (Erstes Adventswochenende) das beliebte Adventssingen in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen statt.
D
as Jubiläum steht an! Zum nunmehr 60. Mal treffen sich auf dem Heiligenhof bei Bad Kissingen Alt und Jung, um mit dem traditionellen Adventssingen die Weihnachtszeit einzuläuten. Unter der Leitung von Astrid JeßlerWernz werden mit Schwerpunkt
auf Böhmen und Mähren Chorsätze alter und neuer Meister und Lieder zur Weihnachtszeit gesungen. Für die Aufführung der Kantate „Ein große Freud‘ verkünd‘ ich Euch“ von Fritz Jeßler, dem Begründer des Adventssingens, sind auch Instrumentalisten herzlich eingeladen. Volkstanz steht ebenfalls auf dem Programm. Um musikalische Erinnerungen mitzunehmen, wird das Chorprogramm zusätzlich aufgenommen werden. Alle, die gerne im Chor singen und tanzen, sind herzlich willkommen.
Veranstaltet durch das Sudetendeutsche Sozial- und Bildungswerk e. V., gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Anmeldung an: „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefax (09 71) 71 47 47 oder per eMail an hoertler@heiligenhof.de Geben Sie bitte an, ob Sie im Seminar-/Gästehaus oder der Jugendherberge untergebracht werden wollen. Weitere Informationen: https://heiligenhof.de/ unsere-seminare/seminarprogramm/adventssingen
ler Classic seine erste Solo-CD „Durezza e Ligatura“. Das Programm ist inspiriert von Ascanio Mayones Stücken, heißt es in der Präsentation: „Der Titel bezeichnet ein Stilmittel dieser Musik und bedeutet, direkt übersetzt, Härte und Verbindung, was gut die Idee der CD zusammenfaßt. Gemeint sind damit der Kontrast der drei Hauptwerke, die durch die Renaissancemusik verbunden werden, aber auch Kontraste und Gemeinsamkeiten, Verknüpfungen, Bezüge auf musikalischer Ebene der Stükke untereinander, die durch diese Gegenüberstellung hörbar werden.“ Seit der Spielzeit 2016/2017 ist Thalheimer Solo-Harfenist Die äußerst hörenswerte CD kostet 16,99 Euro der Neuen Lausitzer und eignet sich hervorragend als WeihnachtsPhilharmonie. Als nageschenk. tional wie internatio-
nal gefragter Musiker führen ihn regelmäßige Engagements zu großen Festivals und namhaften Orchestern und Chören wie Rio Harp Festival, hr-Sinfonieorchester, NDR Elbphilharmonie Orchester, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Gewandhausorchester Leipzig, Staatskapelle Dresden, Stuttgarter Philharmoniker, Konzerthausorchester Berlin, City of Birmingham Symphony Orchestra oder Rundfunkchor Berlin. Im Jahr 2021 gründete Thalheimer den Görlitzer Meisterkurs für Harfe. Der jährlich stattfindende Sommerkurs vereint exklusiven Unterricht und Völkerverständigung. Im Herzen des Dreiländerecks Polen, Tschechien und Deutschland lädt er junge Harfenisten aus ganz Europa zu einer Kurswoche mit unterschiedlichem Programm ein. Förderpreise erhielt Thalheimer 2003 und 2004 von der Sudetendeutschen Landsmannschaft und dem Arbeitskreis Egerländer Kulturschaffender. KH
8 „Die Heimat im Herzen, der Zukunft entgegensehend“ – unter diesem Motto hat das 61. Bundestreffen des Heimatkreises Hohenelbe/Riesengebirge mit dem 29. Wiedersehensfest der Riesengebirgler aus Arnau und Umgebung in Bensheim an der Bergstraße stattgefunden.
B
eim Empfang im Stadtmuseum Bensheim, in welchem sich auch Exponate der ehemaligen Arnau-Stube befinden, begrüßte Bürgermeisterin Christine Klein neben dem Vorstand und den Heimatkreismitgliedern auch die Delegation aus der Paten- und Partnerstadt Arnau (Hostinné) mit Bürgermeisterin Dagmar Sahánková und dem Leiter des dortigen Stadtmuseums, Tomáš Anděl. Ebenfalls anwesend waren der Leiter des Bensheimer Stadtmuseums, Dr. Jan Christoph Breitwieser, Stadtrat Andreas Scharff, Carola Heimann vom Deutsch-Tschechischen Freundschaftskreis sowie der ehemalige Leiter des Kulturbüros, Berthold Mäurer. In ihrer Eröffnungsansprache hob Bensheims Bürgermeisterin hervor, sie sei mit einer Delegation vor Kurzem in Arnau gewesen und habe einen Eindruck bekommen von der wunderschönen Stadt im Riesengebirge. Arnaus Bürgermeisterin Sahánková überbrachte in ihrer Erwiderung Grüße an alle Landsleute aus ihrer Stadt und sagte, sie hoffe zudem auf die Einbindung der jungen Generation. Die 1. Vorsitzende des Heimatkreises, Verena Schindler, zeigte sich mit den Gästen begeistert, sich im Stadtmuseum Bensheim einen Eindruck von der Arnau-Sammlung verschaffen zu können. In einem kurzen Überblick schilderte sie den Werdegang der Arnauer Riesengebirgsstube seit der Eröffnung im Jahr 1962 bis hin zur Eingliederung in das Stadtmuseum im Jahr 2006 sowie der Archivierung und Digitalisierung eines großen Teils der Exponate. Mit der ArnauSammlung seien die Erinnerungen an die schöne Stadt im Riesengebirge sichtbar und erlebbar, das kulturelle Erbe werde für die nachfolgenden Generationen gesammelt, bewahrt und ihnen vermittelt, betonte die 1. Vorsitzende. Heute sei die Stadt der Träger der Sammlung. Viele Betreiber von Heimatstuben hätten sich dazu entschlossen, ihre Sammlungen in das Sudetendeutsche Museum nach München zu geben, sagte der Museumsleiter der Stadt Bensheim, Dr. Jan Christoph Breitwieser. Bensheim habe dagegen anders entschieden und beschlossen, die Exponate in Bensheim zu behalten. Man sei dabei, neue Wege für die Erinnerungsstücke zu finden, um die Erinnerung an die nächste Generation weiterzugeben. Das Museum habe deshalb vom Heimatkreis finanzielle Mittel für die Digitalisierung bekommen, die man voranbringen wolle. So könne man bereits jetzt über die Internetseite die Exponate besichtigen oder Zeitzeugenberichte anhören. Wer selbst eine Geschichte zu erzählen habe, möge sich melden. In einer spontanen Ansprache gab der aus Arnau stammende Autor der beiden Arnauer Ortsbücher, Professor Dr. Otto Weiss, bekannt, daß der Direktor des dortigen Stadtmuseums Tomáš Anděl, mittlerweile selbst ein Buch über Arnau verfaßt habe. Er freue sich, so Professor Weiss weiter, daß sich nun in Bensheim einstige und heutige Bewohner der Stadt Arnau begegnen könnten, und er lobte die hervorragende Arbeit und das Engagement von Tomáš Anděl. Die offizielle Eröffnung des Treffens fand am Samstagmittag im Adolph-Kolping-Saal des Kolpinghauses statt. Bei ihrer Begrüßungsansprache zeigte sich die 1. Vorsitzende Verena Schindler erfreut, daß man sich nach sechs Jahren endlich wieder in Bens-
VERBANDSNACHRICHTEN
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
61. Bundestreffen des Heimatkreises Hohenelbe und 29. Wiedersehensfest der Riesengebirgler aus Arnau
„Der Heimatkreis lebt so lange, wie wir es wollen“
Die Musikkapelle Original Feierabend-Musikanten aus Bensheim-Fehlheim umrahmte den Festabend.
Fotos: Vera Kraus
Beim Empfang im Stadtmuseum (von links): Tomáš Anděl, Arnaus Bürgermeisterin Dagmar Sahánková, Bensheims 1. Bürgermeisterin Christine Klein und Verena Schindler, 1. Vorsitzende des Heimatkreises Hohenelbe.
Der (fast vollständige) Vorstand des Heimatkreises Hohenelbe im Stadtpark Bensheim am Rübezahldenkmal, das bereits 1963, also vor sechzig Jahren, aufgestellt worden ist.
heim zusammenfinde. Sechs Jahre seien eine lange Zeit, auch im Heimatkreis Hohenelbe habe es Veränderungen gegeben, und zwar einen Wechsel im Vorstand. Deshalb eröffne sie als neue 1. Vorsitzende an diesem Tag das Bundestreffen. Während der Mitgliederversammlung traf Autor und Rübezahlforscher Ralf Pasch ein, denn eine Lesung aus seinem im Jahr 2014 erschienenen Buch „Die Erben der Vertreibung“ stand am Nachmittag auf dem Programm. „Der Unterschied zwischen ‚daheime‘ und ‚Zuhause‘“ heißt das Kapitel, aus dem er las. Hierin wird der im Jahr 1969 geborene Erik Buchholz porträtiert, welcher mittlerweile Vorsitzender der Hohenelber Nachbar-Heimatorganisation „Braunau im Sudetenland“ sowie Heimatkreisbetreuer für Braunau (Broumov) innerhalb der Sudetendeutschen Heimatgliederung ist. Beim anschließenden Gespräch gab es einige Wortmeldungen, bei denen man jeweils merkte, daß das Thema Sudetenland auch innerhalb der Nachkommen ein fortwährendes ist. Der anschließende Festabend war der traditionelle Höhepunkt des Bundestreffens. Umrahmt von stimmungsvoller Musik der „Feierabend-Musikanten“ aus Bensheim-Fehlheim folgten nach dem Abendessen die Ansprachen und Grußworte. „Ein Leben ohne Feste ist wie eine lange Wanderung ohne Einkehr. Dieses Zitat des griechischen Philosophen Demokrit möge unser Motto am heutigen Festabend sein“, begann die 1. Vorsitzende des Heimatkreises, Verena Schindler, ihre Rede und sagte in ihrer Bilanz: „Wenn wir zurückschauen, dann blicken wir auf die seit vielen Jahrzehnten bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserer Patenstadt. Die Stadt Bensheim
sam mit den Menschen vor Ort im heutigen Hostinné gepflegt werde. So sei ihr beispielsweise die Instandsetzung von Kulturdenkmalen im Riesengebirge bekannt, was nicht zuletzt ein Resultat der guten Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern sei, und wovon sie sich kürzlich bei einem Besuch des Riesengebirges persönlich habe überzeugen können.
übernahm 1956 – also vor 67 Jahren – die Patenschaft für die Stadt Arnau im Riesengebirge, da viele der nach Kriegsende von dort Vertriebenen an der Bergstraße ein neues Zuhause gefunden hatten.“ Sie schloß ihre Rede mit einer klaren Botschaft: „Der Heimatkreis – und damit auch die Heimat – lebt, solange wir es wollen.“ In ihrem Grußwort ging Bensheims Bürgermeisterin Christine Klein auf die engen Bande ein: Bensheim habe schon 1956 die Patenschaft für Arnau übernommen; 2002 sei die Patenschaft in eine echte Städtepartnerschaft gemündet, die unter anderem durch den „DeutschTschechischen Freundeskreis Bensheim – Hostinné (Arnau) e. V.“ gepflegt und mit Leben erfüllt werde. Ein Beispiel für die enge Bindung sei neben dem Rübezahldenkmal im Bensheimer Stadtpark und der Tatsache, daß Exponate der Arnau-Stube im Bensheimer Stadtmuseum ein festes Zuhause gefunden hätten, auch, daß das Bundestreffen des Heimatkreises bereits zum 29. Mal in Bensheim stattfinde. Sie habe großen Respekt vor dem Engagement der Mitglieder des Heimatkreises Hohenelbe/ Riesengebirge, welche sich seit vielen Jahren erfolgreich darum bemühten, die Verbindung – auch der nachfolgenden Generationen – zur alten Heimat aufrechtzuerhalten, selbst wenn längst andernorts eine neue Heimat gefunden worden sei. Für Menschen, die ihre Heimat unter bedrückenden Umständen unfreiwillig hätten verlassen müssen – ob durch Flucht oder Vertreibung –, werde der Ort, an dem sie aufgewachsen seien, immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen behalten. Ebenso wichtig und erwähnenswert sei es aber, daß diese Verbindung längst gemein-
„Wir sind auf einem guten Weg“ Sie wünsche sich, so die Bürgermeisterin abschließend, daß der Geist der Verbundenheit und der Versöhnung, der längst die Beziehungen zwischen den früheren und den heutigen Bürgerinnen und Bürgern von Arnau bestimme, auch die nachfolgenden Generationen prägen werde. Arnaus Bürgermeisterin Dagmar Sahánková freute sich in ihrem Grußwort, daß man sich bei diesem Treffen näher kennenlernen könne. Sie sei zuversichtlich, daß sich das gute Verhältnis weiterentwickeln werde, und fügte an: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Auch dem Direktor des Stadtmuseums Hostinné, Tomáš Anděl, war es ein Anliegen, sich für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Sein Dank galt insbesondere der Vorsitzenden des „Deutsch-Tschechischen Freundeskreises Bensheim – Hostinné (Arnau) e. V.“, Carola Heimann, sowie dem Ehrenvorsitzenden des Heimatkreises, Christian Eichmann mit seiner Gattin Carola. Man arbeite seit mehr als 30 Jahren sehr gut zusammen, und in jüngster Zeit sei es gelungen, zwei Statuen aus der Kottwitzer Pfarrkirche St. Katharina zu rekonstruieren. Jene zwei Statuen seien nun Perlen des Stadtmuseums in Arnau.
Sie sei vor 20 Jahren das erste Mal im Riesengebirge gewesen, erfuhr man in der Ansprache der Vorsitzenden des „DeutschTschechischen Freundeskreises Bensheim–Hostinné (Arnau) e. V.“, Carola Heimann. Es habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, es sei saniert und gebaut worden, und so hätte die Bensheimer Delegation, die Anfang August 2023 wieder zum Porciunkule-Fest in Arnau gewesen sei, das neue Schwimmbad besuchen können, welches wunderschön an der Elbe liege. Außerdem seien der Delegation verschiedene Pläne gezeigt worden, unter anderem für ein neues Seniorenzentrum, das vor allem wegen des sozialen Miteinanders eine große Bereicherung darstelle. Sie sei sehr dankbar, daß sie diese Entwicklung über so viele Jahre habe erleben dürfen, und es rühre sie zutiefst, von den Bürgern aus Arnau auf dem Marktplatz namentlich begrüßt zu werden. Durch die schlimmen Nachrichten im Februar 2022, als Rußland die Ukraine überfallen habe, habe sie reflektiert, was die Tschechen und die Deutschen verbinde, und wie wichtig es sei, für die Zukunft Europas zu arbeiten. „Das Haus Europa ist nie zu Ende gebaut. Man muß gemeinsam einstehen für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie. Man muß ein Leben lang voneinander und miteinander lernen“, so Heimann. Der ehemalige 1. Vorsitzende des Heimatkreises und jetzige Ehrenvorsitzende, Christian Eichmann, fand es erfreulich, daß nach vielen Jahren Bensheim und Arnau wieder zu Begegnungen und gemeinsamen Erinnerungen einluden. „Mut zur Erneuerung“, stets mit dem Zeitgeschehen konform zu gehen, sei der Gedanke, daß man immer wieder zusammenkomme. Es seien neue Impulse gesetzt worden,
um den Heimatkreis und die Verbindungen zu den Patenstädten sowie zu den ehemaligen Bewohnern lebendig zu halten. Die neue Vorstandschaft habe in ihrer eineinhalbjährigen Tätigkeit viel dazu beigetragen, diesen Gedanken zu verwirklichen. Die Erneuerung beziehungsweise Fortführung der Heimatzeitung „Riesengebirgsheimat“ sei dabei wohl die größte Herausforderung gewesen. Der Ehrenvorsitzende erinnerte auch an das Jahr 2002, als unter der Führung des Bensheimer Altbürgermeisters Georg Stolle und des Arnauer Bürgermeisters Karel Klima Bensheim und Arnau Partnerstädte wurden. Unter der Leitung der Stadträtin Carola Heimann und von Gerd Matzer sei zwei Jahre später der Deutsch-Tschechische Freundschaftskreis gegründet worden. Am Schluß seiner Rede wies Eichmann noch auf ein doppeltes Jubiläum hin: „Rübezahl“ stehe seit 1963 im Bensheimer Stadtpark; im selben Jahr sei die Arnau-Stube eröffnet worden. Markus Decker, Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Hessen, Landschaftsbetreuer Riesengebirge sowie Vorstandsmitglied des Heimatrates, betonte in seinem Grußwort, wie wichtig es ihm sei, an dem Bundestreffen des Heimatkreises teilnehmen zu dürfen. Um die drei Heimatkreise des Riesengebirges – Braunau, Hohenelbe und Trautenau – bei Bedarf unterstützen zu können, sei es ihm auch in seiner Funktion als Landschaftsbetreuer Riesengebirge wichtig, die jeweiligen Aktivitäten zu kennen. Der beeindruckende Vortrag des jüngsten Heimatkreismitglieds Jan „Honza“ Vrána rundete den Festabend ab. „Ich gehöre zur letzten Generation, die die Möglichkeit hat, Menschen, die die Vertreibung erlebt haben, persönlich kennenzulernen, um mich mit ihnen auszutauschen. Daher bin ich Mitglied im Heimatkreis Hohenelbe und habe auch schon Mitglieder kennenlernen dürfen“, erläuterte der Träger des Sudetendeutschen Förderpreises 2023 sein Engagement. Vrána wurde 2003 in der Tschechischen Republik in Jungbunzlau (Mladá Boleslav) geboren und interessiert sich trotz seines jugendlichen Alters schon einige Zeit für die sudetendeutsche Geschichte des Riesengebirges. Er steht exemplarisch für diejenigen der tschechischen Nachfolgegenerationen, die sich damit beschäftigen, was in ihrem Land in der Vergangenheit passiert ist, und die sich mit der Historie differenziert auseinandersetzen. Bei der Verleihung des Förderpreises hatte Vrána die Herzen des Publikums erobert, als er am Ende seiner Präsentation die letzte Strophe des Riesengebirgsliedes sang. In Bensheim präsentierte Vrána alle drei Strophen und wurde dabei von seinem Schulfreund Tomáš am Klavier begleitet. Sein Schlußsatz zum Riesengebirgslied, speziell zur letzten Strophe, dürfte noch lange in Erinnerung bleiben: „Diese Strophe ist für mich sowohl ein Symbol als auch eine Lehre, die Verbrechen des letzten Jahrhunderts niemals zu wiederholen.“ Am Sonntagvormittag fand man sich am Gedenkkreuz der Heimatvertriebenen auf dem Friedhof in Bensheim ein. „Gedenkkreuze sind Erinnerung und Mahnung zugleich“, begann die 1. Vorsitzende Verena Schindler ihre Ansprache. Man denke „… an die in Arnau und Umgebung verstorbenen Riesengebirgler. An die bei der Vertreibung getöteten Bürger und an die deutschen Soldaten, die 1945 von der tschechischen Revolutionsgarde erschossen wurden“, so stehe es auf der im September 1999 durch den Arbeitskreis Arnau aufgestellten Tafel vor dem großen Holzkreuz. Kirsten Langenwalder
SL-KG Schlüchtern
Ackermann-Gemeinde
Neues Mitglied ist 17 Jahre alt
Grenzopfer
Die hessische Altkreisgruppe Schlüchtern veranstaltete ein Schmankerlessen und stellte eine Praktikantin ein.
A
llgemeinen Anklang bei Mitgliedern und Gästen fand das Böhmische Schmankerlessen der SL-Kreisgruppe Schlüchtern. Diese Jahr traf man sich im Gasthaus Zum Biber im unterfränkischen Speicherz. Bei leckerem Essen fand ein reger Austausch statt. Einige Mitglieder der Kreisgruppe stellten ihre alte Heimat, das Adlergebirge, vor, welches zur GebirgsketRoland Dwor- te der Sudeschak ten gehört und heute in der Tschechischen Republik liegt. Außerdem konnte Kreisobmann Roland Dworschak an diesem Tag eine Geldspende der Neudek-Reisenden der Kreisgruppe entgegennehmen. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch die Egerländer Boum aus Bad Orb bereichert. Bei Liedern wie „Es war im Böhmerwald“ oder dem „Riesengebirgslied“ wurde kräftig mitgesungen. Das Fazit des Tages lautete: Der Ausflug in die fränkische Rhön hat sich durchaus gelohnt. Freude herrscht bei der SLKreisgruppe Schlüchtern erneut, weil Kreisobmann Roland Dworschak Tabea Ziegler als neues Mitglied und zeitgleich als Praktikantin begrüßen konnte. Die 17jährige aus Steinau-Marjoß besucht die 11. Klasse des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums in Schlüchtern und wird ihr zweiwöchiges Praktikum mit dem Thema Medienproduktion bei der Kreisgruppe absolvieren. Da auch dringend ein Nachfolger für Tabea Ziegler die Gestaltung der vereinseigenen Zeitung gesucht wird und ein Internetauftritt gestaltet werden soll, wurde Ziegler von Vorstand und Mitgliedern mit offenen Armen empfangen. Antje Hartelt
Dr. Tomas Jahn, Thomas Bielo, Hannelore Herrmann, Anton Schön, Kriemhild Heller, Günther Mayer und Edmund Schiefer im Isergebirgs-Museum in Kaufbeuren-Neugablonz.
SL-Bezirksgruppe Bayerisch Schwaben
Neuer Vorstand konstituiert Ende September tagte der neue Vorstand der SL-Bezirksguppe Bayerisch Schwaben in Kaufbeuren-Neugablonz und besuchte das Isergebirgs-Museum.
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unächst traf sich der Vorstand im Gasthaus Alte Heimat zur konstituierenden Sitzung. Nach Begrüßung und To-
tenehrung durch Bezirksobmann Edmund Schiefer stellten sich alle Vorstandsmitglieder vor. Auch die Beweggründe zur Mitarbeit jedes Vorstandsmitgliedes in der SL wurden vorgetragen. Besprochen wurde dann die zukünftige Vereinsarbeit. Der Schwerpunkt liegt auf der Betreuung der Orts- und Kreisgruppen im Bezirk Schwaben. Mit
dem neuen Vorstand ist nun ein in die Zukunft gerichtetes Arbeiten möglich. Erinnern und Versöhnen sieht der Vorstand als seinen Auftrag. Als besonderen Abschluß führte Thomas Jahn vom Stiftungsrat der Stiftung Isergebirgs-Museum die Gruppe dankenswerterweise persönlich durch das informative und interessant gestaltete Museum.
BdV-Kreisgruppe Limburg-Weilburg/Hessen
Charta und Tag der Heimat die Einwohnerzahl im damaligen Zwangsarbeitslagern hätten sich Oberlahnkreis um 13 777 Perso- rund 350 000 Deutsche befunden, nen oder 23 Prozent und im Alt- und bis 1948 seien viele vorzeikreis Limburg um 13 987 Perso- tig durch Erfrieren, Verhungern, nen oder 17 Prozent Entkräftung, Krankheit und Ererhöht. Am meisten schießung umgekommen. hätten Weilburg mit Thießen schilderte, fünf Jah34, Weilmünster mit re lang habe er Perestroika un21, Bad Camberg mit ter Michal Gorbatschow erlebt. 28 und Limburg mit 23 Dies sei wirklich ein gesellschafter Tag der Heimat Prozent aufgenommen. licher Aufbruch in die Freitheit gehe auf den 5. AuFestredner Johann gewesen. Heute sei die Gesellgust 1950 zurück, als vor Thießen, Bundes- und schaft Rußlands allerdings um dem Stuttgarter Schloß Landesvorsitzender der Jahrhunderte zurückgeworfen. die Charta der deut- Johann Thießen Deutschen aus Rußland Und er rief auf: „Freitheit und schen Vertriebenen versowie BdV-ViDemokratie müssen jekündet worden sei, sagte Kreis- zepräsident, begrüßden Tag verteidigt wervorsitzender Josef Plahl. Ziel te die Gäste im Namen den.“ der Charta sei gewesen, auf Ra- der Deutschen aus RußAls Ehrengäste hatche und Vergeltung zu verzich- land. Er sagte, mit dem te Josef Plahl eingangs ten und mit Tatkraft Deutschland Erlaß des Präsidiums Mario Koschel, Bürund Europa wiederaufzubauen. des Obersten Sowjets germeister von WeilDie Charta sei Grundgesetz der der Sowjetunion vom münster, Markus Koob deutschen Vertriebenen und zu 28. August 1941 habe MdB, Andreas Hofmeieinem Gründungsdokument der man mit der Übersiedster MdL, Landrat MiBundesrepublik Deutschland ge- lung der Deutschen aus Josef Harbich chael Köberle, Briworden. Rußland begonnen. In ta Löhr, BürgermeiPlahl sagte, daß die Landes- Wirklichkeit sei es eine Depor- sterin von Weinbach, Albrecht regierung für eine Stelle zur Er- tation der Deutschen gewesen, Kauschat, Vüarstäiha der Eghaforschung von Flucht und Ver- die nichts für Adolf Hiltlers Krieg landa Gmoi z‘ Limburg, Landtreibung der Ostdeutschen sowie konnten. In überfüllten Güter- tagskandidatin Jana Jeuck, Bruderen Eingliederung seit 1945 waggons sei ein unvorstellba- no Götz, Weilburger Stadtverin Hessen an der Justus-Liebig- res Ausmaß an Brutalität gesche- ordnetenvorsteher a. D., und die Universität Gießen mit dem Her- hen. Neugeborene hätte man aus Weilburger Stadträtin Christiderinstitut 300 000 Euro bereit den Zügen geworfen, und Hoch- ne Zips begrüßt. Besonders willgestellt habe. Mit der Aufnah- schwangere wären irgendwo zum kommen hieß Plahl den 101jährime der Vertriebenen habe sich Sterben ausgesetzt worden. In gen Josef Harbich.
Unter dem Leitwort „Krieg und Vertreibung – Geiseln der Menschheit“ fand Anfang Oktober der Tag der Heimat des hessischen BdV-Kreisverbandes Limburg-Weilburg in Weilmünster statt, wo einst für Vertriebene ein Lager war.
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SL-Landesgruppe Berlin
Die fünf Kreuze des Volksbundes Gefallene in brandenburgischer Erde entdeckt Nun fanden die deutschen Soldaten ihre letzte Ruhestätte auf Deutschlands größter Kriegsgräberstätte in Halbe rund 70 Kilometer südlich von Berlin. lrike Liedke, Vorsitzende des „Plötzliche Stille. Das ist es, woBrandenburger Landesver- von mir viele Menschen berichtebandes des Volksbundes Deut- ten, die das Kriegsende erlebt hasche Kriegsgräberfürsorge und ben. Die Stille, die eintrat, als die Landtagspräsidentin, und Volks- Granaten nicht mehr explodierbund-Landesgeten und die Tiefflieschäftsführer Oliver ger nicht mehr heulBreithaupt hatten ten. Die Stille, als Fischer eingeladen. die Kanonen schwieDie 162 Gefallenen gen und die Schreie zählen zu der einen von Sterbenden verMillion Kriegstoten, hallt waren. Stille. die der Volksbund So wie jetzt hier auf bislang fand, barg dem Waldfriedhof und würdig bestatteHalbe.“ te. Jahrzehnte nach So begann die Kriegsende werden eindrucksvolle und jedes Jahr noch im- Blumen der SL-Landes- zu tiefem Nachdenmer mehr als 300 gruppe Berlin. ken auffordernde Anfang Oktober nahm Rudolf D. Fischer, Obmann der SL-Landesgruppe Berlin, an der Einbettung von 162 deutschen Kriegstoten auf dem Waldfriedhof Halbe in Brandenburg teil.
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VERBANDSNACHRICHTEN
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
Begrüßung Breithaupts. Er schloß: „Mögen die fünf Kreuze des Volksbundes uns und alle Menschen draußen in der Welt an die urchristlichen, friedvollen Gesten des Verzeihens, des Vergebens und des Hoffens auf Frieden zwischen den Menschen und Völkern erinnern.“ Helge Klassohn, Die Särge der deutschen Soldaten auf dem Waldfriedhof im brandenburgischen Halbe. Kirchenpräsident i. R., dankte dem Volksbund für seine unermüd- bar beschreibt, und fügte hinzu: liche Arbeit und betonte, wie „Diese Stunde möge uns in der wichtig es sei, den zahlreichen Hoffnung stärken, daß die KräfToten ihre Namen wiederzuge- te aus Gottes Frieden und aus ben – soweit dies noch möglich der Menschlichkeit sich als stärsei. Er erinnerte an den Artikel 1 ker erweisen werden als Machtdes Grundgesetzes, der die Wür- wahn, Haß, Rachsucht und Zerde des Menschen als unantast- störungswut.“ fr
zum Matrikeleintrag gegeben. Auch bayerische Grenzsoldaten seien getötet worden. Ab den 1960er Jahren seien die Grenzopfer vor allem DDRler gewesen. Gründe seien der Eindruck einer nicht mehr so stark bewachten Grenze – 1965 Abschaffung der elektrischen Grenzsicherung an der Westgrenze – und die Aufhebung der Visumspflicht gewesen. Im Praen Referenten und seinen ger Frühling sei die Zahl geForschungsgegenstand wachsen, ab 1972 seien DDRstellte Moderatorin Sandra Bürger die größte Gruppe Uhlich vor. Das Projekt sei gewesen, Ende der 1980er im Forschungsverbund SED- Jahre schließlich 90 Prozent. Staat an der FU Berlin durch- Neben Westböhmen Richgeführt und Anfang des Jah- tung Bayern sei die Fluchtres beendet worden. Zváno- trasse nach Österreich genutzt vec habe sich vor allem auf die worden. Hier habe man Flüsse deutschen Todesopfer des Ei- überwinden müssen, weshalb sernen Vorhangs in der Tsche- manches Opfer ertrunken sei. choslowakei konzentriert. Von Noch im Sommer 1989 seien der FU Berlin initiiert, sei es Menschen auf dem Weg nach in Kooperation mit Wissen- Ungarn von Grenzhunden geschaftlern aus den ehemali- tötet worden. gen Ostblockstaaten bearbei1986 hätten die ČSSRtet worden und untersuche die Grenzsoldaten den Wanderer Grenzzwischenfälle, bei denen Johann Dick aus Amberg mit vor allem DDR-Flüchtlinge, einem flüchtigen Polen veraber auch Bundeswechselt, erschosbürger ums Leben sen und die Leiche gekommen seien. in ihr Gebiet verDer AG sei Zvánoschleppt. „Das war vec zudem als Geder erste Fall, wo die schäftsführer der ČSSR den Tod eines Bernard-BolzanoUnschuldigen zugeGesellschaft beben mußte.“ Am 14. kannt. Seit 2008 sei Oktober 1972 habe er auch Reiseleiter ein alkoholisierter Mikuláš tschechischer Grenmit Schwerpunkt Ak- Dr. tiv-Radreisen. Sei- Zvánovec zer den Zollobersene Doktorarbeit habe kretär Anton Kreim er über „Der nationale Schul- in den Räumten des Zollamts kampf in Böhmen: Schulver- am Grenzübergang Furth im eine als Akteure der nationa- Wald/Schafberg hinterrücks len Differenzierung (1880 bis erschossen. 1918)“ geschrieben. In das Ab 1995 seien in der ČR Thema führte dann Moderator die Voraussetzungen geschafRainer Karlitschek ein. fen worden, um diese FälEinleitend nannte Zvánovec le zu rekonstruieren und juri60 im biografischen Handbuch stisch aufzuarbeiten. Bei Rebestätigte deutsche Todesop- konstruktionen hätten sich oft fer am Eisernen Vorhang zwi- eklatante Unterschiede zwischen 1948 und 1989: 29 DDR- schen den Darstellungen der Bürger, 19 Sudetendeutsche Augenzeugen und den offizioder Staatenlose und zwölf ellen Dokumenten ergeben. Bundesbürger. „Aber es gibt „Bezüglich getöteter Deutviele Opfer, die nie identifi- scher gab es meist Freisprüziert wurden.“ Zudem wür- che, Mordabsicht war nicht den die Tdesopfer der Vertrei- nachzuweisen. Nur vier Urteibung der Deutschen aus der le wurden vollstreckt.“ ČSSR nicht einbezogen – al2016 habe die Staatsanwaltlein 1946 etwa 87 Personen. schaft Weiden in der Ober8000 Sudetendeutsche, die pfalz mit einer Klage die AnHäftlinge oder Kriegsgefange- gelegenheit wieder aufgene in der ČSSR gewesen seien, nommen und die tschechische hätten die Grenze illegal über- Staatsanwaltschaft dies unterschritten. Damit hätten sie ei- stützt. Nun seien alle Verantner Umsiedlung ins Landesin- wortlichen bis hinauf zum polinere entgehen wollen. Dar- tisch höchsten Rang angeklagt aufhin seien auf der einen worden. In den meisten Fällen Seite die Grenzanlagen aus- seien die Angeklagten uralt gebaut und auf der anderen oder tot. Deshalb seien Ermittdie Schleuser und Schmuggler lungen aus gesundheitlichen mehr geworden. Gründen oder post mortem Das habe tragische Er- eingestellt, aber doch Straeignisse gezeitigt. Zum Bei- fen ausgesprochen worden. spiel am 1. Juli 1950 die Er- Abschließend zeigte Zvánoschießung von Franz Linz- vec Bilder von Denkmalen in mayer oder einen Todesschuß Tschechien, auf denen – zuauf Grund von Hörproble- sammen mit anderen – deutmen nach einem Ballbesuch sche Flucht- und Grenzopfer oder am 22. Oktober 1949 die namentlich genannt sind. Schüsse aus nächster Nähe In der Diskussion wurden auf den aus Daberg in Furth auch die toten Tschechen an im Wald stammenden Franz der Grenze angesprochen. Die Stauber. Im letzten Fall sei der juristische Aufarbeitung solle Täter amnestiert worden. Ab den verbrecherischen Charak11. Juli 1951 habe es für die ter des kommunistischen Remilitärische Grenzverteidi- gimes verdeutlichen und klargung nach sowjetischem Vor- machen, daß Morde nicht verbild neue Gesetze gegeben: jähren. Laut Zvánovec können Berufsgrenzsoldaten, Waf- noch 67 Personen zur Rechenfengebrauch auch ohne Vor- schaft gezogen werden. Daß warnung und Aufbau des tat- laufende Klagen deutsche und sächlichen Eisernen Vorhangs tschechische Opfer beträfen, mit elektrischer Sicherung bringe eine stärkere Identifimit 4000 Volt. „Ab da gab es kation. „Das Thema wird mit auch Todesopfer durch Strom- Aufmerksamkeit verfolgt.“ schlag, darunter auch Sude- Mikuláš Zvánovec nannte den tendeutsche.“ Prager Rechtsanwalt Lubomír Zunächst seien Opfer aus Müller, dem viele Rehabilitieder BRD verschwiegen wor- rungen zu verdanken seien. den, später habe es die Pflicht Markus Bauer Deutsche Opfer des Eisernen Vorhangs der Tschechoslowakei 1948 bis 1989 standen im Mittelpunkt des Themenzooms der Ackermann-Gemeinde (AG) am Abend des 3. Oktobers, des Tages der Deutschen Einheit. 42 Rechner mit weit mehr Zuschauern verfolgten die Ausführungen des Historikers und Mauerexperten Mikuláš Zvánovec.
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VERBANDSNACHRICHTEN
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
BdV-Kreisverband Mühldorf/Oberbayern
Erinnerung verblaßt Manfred Schuller, Dr. Nelu Bradean-Ebinger, Norbert Kapeller und Gerhard Schiestl.
VLÖ
Symposium in Ungarn Anfang Oktober fand das 22. VLÖ-Volksgruppensymposium im ungarischen Kumlau statt.
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ie Teilnehmer waren aus Österreich, Ungarn, Serbien, Slowenien und der Slowakei gekommen. Besonders freute sich VLÖ-Präsident Norbert Kapeller, daß Werner Senfter vom Österreichischen Außenministerium dabei war. Zunächst empfing der Österreichische Botschafter Alexander Grubmayr die Landsleute in seiner Residenz in Budapest. Den Tagungsreigen eröffnete Zoltán Schmidt, Regionalleiter des Büros der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Fünfkirchen, der über die Arbeit dieser Organisation berichtete. Zoltán Tefner referierte über „Die Ansiedlung der Ungarndeutschen vor 300 Jahren in der Nord-Schomodei“ und Nelu Bradean-Ebinger über den „Temeswarer Wasserschub“. „Die Zukunftsperspektiven der deutschen altösterreichischen Heimatverbliebenen liegen uns am Herzen“, so Kapeller. Er überlegte, wie man die einzelnen Volkgruppen am besten unterstützen könne. „Wie können sich die Heimatverbliebenen einbringen? Welcher Inhalte bedarf es dazu? Wie kann die Vernetzung der Aufnahmeländer und der Vertreiberländer intensiviert werden?“, waren Eckpunkte der Diskussion über „Netzwerk Heimat“. Ebenso berichtete Kapeller über die Zusammenarbeit mit Philipp Strobl von der Universität
Wien, der den VLÖ bei der Aufarbeitung und Digitalisierung der umfangreichen Archiv- und Bibliotheksbestände mit zahlreichen Primärquellen konstruktiv begleite und die Geschichte der deutschen Altösterreicher als Forschungsgebiet noch interessanter machen werde. Zoltán Schmidt führte durch Fünfkirchen, dann besuchte man den schwäbischen Weinbaubetrieb Blum-Pince in Wieland. Kapeller dankte Bradean-Ebinger und Schmidt für die Mitgestaltung des Symposiums und zeichnete Bradean-Ebinger mit der Ehrennadel in Gold und Schmidt mit der Ehrennadel in Silber des VLÖ aus. Harald Hartl erhielt ebenfalls die Ehrennadel in Silber. Auf der Rückreise besuchte man das ungarische Parlament in Budapest. Dies war mit Emmerich Ritter, Sprecher der Ungarndeutschen in der Volksvertretung, organisiert worden konnte. Auch die Sudtendeutschen waren mit SLÖ-Bundesobmann Rüdiger Stix stark vertreten. Zu ihnen gehörten Oberösterreichs SL-Landesobmann Peter Ludwig, Hans-Günter Grech, Obmann des österreichischen Südmährerbundes, seine Frau Christa-Gudrun, Dieter und Herta Kutschera vom Bund der Nordböhmen sowie Markus Goritschnig. Übrigens soll das jüngst einer Brandkatastrophe zum Opfer gefallene Haus der Heimat in Wien mittelfristig ein Kulturzentrum mit einem modernen Museum werden.
LESERBRIEFE Wer ist ein „normaler Sudetendeutscher“?
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um Bericht „Wie geht es weiter?“ über die Jahreshauptversammlung der SL-Bezirksgruppe Niederbayern-Oberpfalz von Markus Bauer ( SdZ 42/2023). Wie dem Bericht der „Sudetendeutschen Zeitung“ zu entnehmen ist, war zur Bezirksversammlung der SL NiederbayernOberpfalz Altsprecher Johann Böhm als Festredner eingeladen. Laut seinen Ausführungen haben nach der Satzungsänderung der Landsmannschaft bei „normalen Sudetendeutschen“ Verunsicherung, Enttäuschung und Resignation vorgeherrscht. Dieser Einschätzung widerspreche ich ganz entschieden. In der Kreisgruppe Erlangen, für die ich seit 20 Jahren die Verantwortung trage, sieht die weitaus überwiegende Mehrheit die neue Ausrichtung des SL-Bundesverbandes positiv. Etliche Landsleute haben gerade deswegen erst den Weg zu uns gefunden. Schon in den 1920er Jahren verstanden die meisten Sudetendeutschen, daß die Abtrennung der überwiegend deutsch besiedelten Gebiete von der Tschechoslowakei unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht nur neues Unrecht gegenüber der tschechischen Minderheit in den
Sudetengebieten, und der deutschen Minderheit in den böhmischen und mährischen Sprachinseln bedeutet hätte. Eine wirklich gerechte Lösung für alle hätte nur ein Volksgruppenrecht bringen können, wie es schon im alten Österreich seit 1867 angestrebt worden war. Eine solche Lösung strebten die „aktivistischen“ sudetendeutschen Parteien an, die in den Jahren 1926 bis 1935 von drei Vierteln der sudetendeutschen Wähler unterstützt wurden. Eine unglückliche Kombination von inneren und äußeren Faktoren hat dazu geführt, daß unsere Volksgruppe unter Führung von Konrad Henlein ab 1935 auf den nationalistischen Weg der deutschen Nationalsozialisten eingeschwenkt ist – was am Ende zur Katastrophe unserer Vertreibung geführt hat. Leider haben viele Funktionäre der Sudetendeutschen Landsmannschaft trotz dieses Desasters über Jahrzehnte die Rhetorik von Konrad Henlein fortgesetzt – was viele „normale Sudetendeutsche“ gerade von einem Engagement abgeschreckt hat. Ich bin froh, daß mit der Satzungsänderung der überfällige klare Schnitt gegenüber der unseligen Vergangenheit gelungen ist und die Landsmannschaft jetzt für die Position der übergroßen Mehrheit der „normalen Sudetendeutschen“ steht. Christoph Lippert per eMail
stützung sowie Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden aus, mahnten aber zugleich massivere Grenzkontrollen an. Schließlich sprach Waldkraiburgs Stadtarchivar Konrad Kern. Er erzählte von den ersten Bahntransporten, bei denen die vertriebenen Sudetendeutschen am Kraiburger Bahnhof im April 1946 angekommen und in den Holzbaracken des Flüchtlingslagers Pürten untergebracht worden seien. „Damals sah es keinesfalls so aus, als würde irgendjemand eine Heimat, eine neue, eine zweite Heimat finden. Da
innerten an das Sudetenland, an Schlesien, Pommern, Ostpreußen, Siebenbürgen und das Banat. Ab 1952 seien die ersten Heimatvereine und Landsmannschaften entstanden wie die Heiie Veranstaltung sei nicht so matgruppe Oberland-Niedergut besucht wie früher, sagland, die SL, Heimatgruppen der te die ehemalige Waldkraiburger Egerländer, der Schlesier, der Stadträtin Susanne Schnabel. In Isergebirgler und so weiter. ihrer Stimme spiegelte sich ein Alle Vertriebenen und FlüchtHauch von Traurigkeit und Entlinge pflegten ihr aus der Heitäuschung. Ihr gegenüber saß mat mitgebrachtes Kulturgut wie Krista Müller vom Vorstand der Mundart, Musik, Tanzen, SinSL-Ortsgruppe Waldkraiburg. gen, Tracht, traditionelles HandDie übrigen Besucher ließen sich werk und Bräuche. Dabei würdie Laune nicht verderben und den sie auch von der Stadt Waldfeierten fröhkraiburg lich zu den unterstützt Klängen der wie mit dem Blaskapelle Bau des Hauder Banater ses der VerSchwaben. eine und des Moderator Hauses SudeGeorg Ledig, tenland, dem BdV-KreisWeg der Gevorsitzender schichte oder und StellDenkmavertretender len. BundevorsitKern bezender der dauerte, daß Landsmanndie ErinneLinks Bürgermeister Robert Pötzsch, oben Stephan Mayer rungen an die schaft der BaMdB, Archvar Konrad Kern, Landrat Max Haimerl und BdV- Vertreibung nater SchwaKreisvorsitzender Georg Ledig. Bilder: Rafael Raaber langsam verben, eröffnete die Feier blaßten, das und stellte das Programm vor. war zunächst das Barackenlager überlieferte Kulturgut nicht mehr Dazu gehörten der Ein- und Aus- selbst, das alles andere als einla- gepflegt werde und Heimatvermarsch der Fahnenträger, eine dend wirkte, nachdem es wenige eine aufgelöst würden. Die GeStrophe der Bayern-Hymne und Tage vorher noch von Exil-Un- schichte der alten und der neuen das Totengedenken. garn geplündert und beschädigt Heimat dürfe nicht verloren geDann begrüßte er Bürgermei- worden war.“ Kern machte klar: hen, sondern müsse in Museen ster Robert Pötzsch, Stefan May- „Das Entstehen und Wachsen und Archiven für die folgenden er MdB, Landrat Max Haimerl der Stadt Waldkraiburg, daß hier Generationen bewahrt werden. und Sascha Schnürer, der eine eine neue Heimat werden konnDer Tag der Heimat in WaldWoche zuvor in den Landtag ge- te, ist alles andere als eine Selbst- kraiburg endete mit schmissiger wählt worden war. Die vier Politi- verständlichkeit.“ Musik der Blaskapelle der Baker lobten die Arbeit der LandsErst nachdem die Infrastruktur nater Schwaben. Und Georg Lemannschaften und Heimatver- einigermaßen aufgebaut worden dig erinnerte an zwei Jubiläen im eine aus Waldkraiburg und dem gewesen sei, habe man ab 1950 kommenden Jahr: die KreisverKreis Mühldorf, verurteilten begonnen, auch das mitgebrach- bände Mühldorf der LandsmannRußlands Angriffskrieg auf die te kulturelle Erbe aus der Heimat schaften der Banater Schwaben Ukraine und die Terrorangrif- zu pflegen. Das mache sich bei- und der Siebenbürger Sachsen fe der Hamas auf Israel. Sie al- spielsweise bei den Straßenna- würden 50 Jahre alt werden. le sprachen sich für die Unter- men bemerkbar. 48 Straßen erRafael Raaber
Mitte Oktober beging der oberbayerische BdV-Kreisverband Mühldorf im Haus der Kultur in Waldkraiburg seinen Tag der Heimat.
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SL-Ortsgruppe Aichach/Bayerisch Schwaben
Historische Sternstunde höre der Markt zu den ältesten en. Deren Eigentum habe der Orten Bayerns, an denen hinter Staat eingezogen, der BauernKlostermauern Gebet, Gesang stand sei frei geworden. 1842 und Meßfeier bei persönlicher Armut, inen historischen Volltref- Keuschheit fer hatte die SL-Ortsgruppe und GehorAichach mit Professor Wilhelm sam gepflegt Liebhart gelandet. Dieser erläu- würden. terte in einem ausgesprochen leDen Reichbendigen Vortrag die fast 850jäh- tum der Klörige Geschichte des Klosters ster begrünAltomünster. Gespickt mit hu- dete Liebhart morvollen Anekdoten ließ er des- mit der Mitsen wechselvolle Entwicklung gift, die vielvon der Einsiedlerzelle des spä- fach für den Gabriel Bucerius: „Kloster Altomünster“ (1653). teren heiligen Alto über die An- Eintritt von siedlung der Benediktiner, das Kandidatinnen in die Ordens- sei es vier älteren Nonnen und folgende Frauenstift bis hin zur gemeinschaften Voraussetzung zehn Kandidatinnen gelungen, Übernahme durch den Birgitten- war. Bis zur Säkularisation habe das Kloster zurückzukaufen. Der orden Revue passieren. Neben der Birgittenorden in Altomün- Grundbesitz habe später mit 50 Tegernsee und Niederaltaich ge- ster auf einen Landbesitz von Hektar jedoch nie mehr an jenen 3000 Hektar verweisen kön- früherer Zeiten herangereicht. nen. Diesen hätten die Bau- Am Ende des Zweiten Weltkriegs ern, vielfach in der Friedber- habe man wieder 42 Nonnen geger und Meringer Gegend, zählt, die in zwei Gruppen, die zu bewirtschaften gehabt. Chorfrauen und die ArbeitsWeinberge in Südtirol hät- und Küchenschwestern, aufgeten zum Anspruch von täg- teilt gewesen seien. Das folgenlich einem halben Liter Wein de Schrumpfen der Anzahl von für Nonnen und der doppel- Schwestern habe schließlich 2015 ten Menge für Mönche ge- zum Exodus der kirchlichen Einführt. Eine wichtige Rolle richtung geführt. für die kirchlichen EinrichFür den erkrankten SL-Ortsobtungen hätten neben den mann Gert-Peter Schwank dankWittelsbachern auch lokale te dessen Stellvertreterin HelAdelslinien gespielt, wie et- ga Hötschel dem Referenten „für wa die Sandizeller Linie von die Sternstunde“, mit der er die Großhausen. SL bereicherte habe. Zugleich Eine Zäsur sei das Jahr lud sie die Mitglieder zum Ge1803 gewesen, in dem im denken an die im Sudetenland Rahmen der Säkularisation begrabenen Familienmitglieder Professor Dr. Wilhelm Liebhart und Bar- mehr als 400 Klöster in Bay- am Allerheiligentag auf dem Albara Hötschel. Bild: Susanne Marb ern aufgehoben worden sei- ten Friedhof ein. Vergangenen Freitag fand die Monatsversammlung der bayerisch-schwäbischen SL-Ortsgruppe Aichach im Gasthof Specht statt.
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André Hartmann
DBB-Ortsgruppe München
Kabarett mit Musik Für Anfang Oktober hatte die Ortsgruppe München des Deutschen Böhmerwaldbundes (DBB) zu einem heiter-musikalischen Nachmittag mit André Hartmann in den Adalbert-Stifter-Saal des Sudetendeutschen Hauses eingeladen.
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unächst begrüßte DBBOrtsobfrau Renate Ruchty André Hartmann, Träger des SL-Förderpreises 2006. Er ist ein Musikkabarettist, Stimmenimitator und exzellenter Musiker. Mit dem Herbstlied „Bunt sind schon die Wälder“, das die Zuschauer mit Mitsingen animierte, legte er los. Er beließ es aber nicht dabei, das Lied in deutscher Sprache zu singen, sondern intonierte es auch auf Chinesisch, Französisch und schließlich auf Holländisch. Dabei stellte er fest, daß der Irschenberg der höchste Berg Hollands sei. Bekannt durch seine Darstellung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg, gab er köstliche Proben von Münchens Altoberbürgermeister Christian Ude und Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber ab. Es folgte das Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ im Original, aber auch dramatisch intoniert nach Johann Sebastian Bach und verspielt nach Wolfgang Amadeus Mozart. Auch Angela Merkel mit Merkel-Raute kam vorbei. „Horch, was kommt von draußen rein“ kennen alle, aber nicht, wenn das Lied vom rockigen Udo Lindenberg, der rauhen Stimme von Herbert Grönemeyer, der Mutter der Nation, Inge Meysel, oder vom nuscheligen Hans Moser gesungen wird. Dann noch ein kurzer Auftritt von Horst Seehofer, Christian Lindner und Andreas Scheuer. Dann trug Hartmann die unverfälscht gefühlvolle Mondscheinsonate von Beethoven vor, ein Ohrenschmaus. Dabei berichtete er, daß er schon mit vier Jahren Kla„vier“ gespielt habe. Auf Publikumswunsch folgte „Kein schöner Land“, dramatisch nach Beethoven intoniert, aber auch „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens und „Ich will keine Schokolade“. Um Zeit zu sparen, wurde das Abba-Lied „Waterloo“ mit „Nabucco“ kombiniert. Schließlich folgte ein Lied aus dem „Freischütz“. Mit der „Moldau“ von Friedrich Smetana endete Hartmanns Vortrag mit dem Hinweis, daß es Moldau heißt, weil es in Moll gesetzt sei, den wäre es in Dur geschrieben, müsse es „Durau“ heißen. Nach langem Applaus dankte Obfrau Ruchty dem Künstler. Zum Schluß sagte Hartmann, daß er gerne in Bayern auftrete und alle 2078 ins Olympiastadion einladen werde. Wer bald mehr von ihm sehen und hören möchte, sei herzlich zu seinem neuen Programm „Ratschkartell“ eingeladen. Als Zugabe beendete André Hartmann das Programm endgültig mit dem gemeinsam gesungenen Böhmerwaldlied. Damit endete ein wunderbarer Nachmittag. ey
VERBANDSNACHRICHTEN . AUS DER HEIMAT
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
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Bund der Deutschen in Böhmen
Am anderen Ende des Landes
Die Karlsbader Aussichtsplattform Hirschsprung.
Trautenauer Erinnerungen an Karlsbad
Mit Oma zur Kur Diabetes gehört zu unserer Trautenauer Familie. Meine Oma mußte sich schon vor 1945 Insulin spritzen, meine Mutter war daran erkrankt und auch mein Bruder ist zukkerkrank. Ich selbst bin bisher davon verschont geblieben. Ob es wohl daran liegt, daß ich als Vorschulkind mit meiner Oma zu einer „vorbeugenden Kur“ in Karlsbad war?
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a meine Oma nicht allein fahren wollte und aus unserer Familie aus geschäftlichen Gründen keiner mitfahren konnte, durfte ich mitkuren. Außer zu Augenarztbesuchen in Prag im Sperrwagen durch das Protektorat und Besuchen bei meinem Vater während seiner Militärzeiten an seinem Standort bis 1944 in Breslau kannte ich keine weiteren größeren Reiseerlebnisse. So brachte mir der Aufenthalt in Karlsbad viel Neues und Unbekanntes. Wir logierten im Hotel Goldener Löwe. Gleich hinter der Straße war ein Fluß, direkt gegenüber waren die Kolonnaden. Dort lernte ich die typischen Trinkbecher und das warme, nicht gerade leckere Quellwasser kennen. Im Unterschied zu meiner Oma war dieses für mich jedoch keine Pflicht, sondern nur Kür. Besonders beeindruckt war ich von der heißen Quelle, die in einem eigenen, sehr hohen Pavillon untergebracht war
und eingetauchte Gegenstände versteinern ließ. So kann ich mich neben einer Rose auch an eine versteinerte Lokke von mir erinnern. Besonders enttäuscht war ich von der Disziplinlosigkeit der Erwachsenen. Vor dem Besuch eines Kurkonzertes im Park hatte Oma mir eingebläut, daß ich während des Konzertes kein Wort sprechen dürfe und absolute Stille herrschen müsse. Während ich mich auch absolut daran hielt, war ich von dem ständigen Gemurmel der Erwachsenen maßlos enttäuscht. Von den vielen Ausflugszielen ist mir nur noch der Hirschsprung auf einem hohen Berg in Erinnerung. Aus Trautenau kannte ich nur über das Straßenpflaster rumpelnde Pferdefuhrwerke. Und hier die nächste Überraschung. Wohltuend gleichmäßiges Pferdegetrampel ließ mich jedes Mal einen Reiter erwarten. Um so überraschter war ich, als es lautlose Kutschen waren. Und es dauerte recht lang, bis ich diesen neuen Zusammenhang verinnerlicht hatte. Während der DDR-Zeit waren wir dann noch öfter in Karlsbad, dann mit dem eigenen Auto, einem Trabanten. Aber das erlebte meine Oma nicht mehr. Sie ruht fern der Heimat im Ostseebad Zingst als „Kaufmannswitwe aus Trautenau“. Peter Barth
Der Måla Richard alias Richard begleitet. Gemeinsam sind sie der Vorsitzenden Hana Slížová ends geschlossen. Deshalb überhalf beim Organisieren der Le- nachteten sie in Hultschin. Es bot Šulko ist der letzte Autor, der in das Duo „Målaboum“. Die Lesung begann mit dem sung in Havířov. In das Restau- sich also an, den Sonntagsgottesder Tschechischen Republik lebt und seine Texte neben Deutsch Egerländer Volkslied „Asm Eg- rant des Kulturhauses Radost dienst in der dem heiligen Johanauch in der Egerländer Mund- halånd bin i(ch“. Nach dem Ge- Havířov waren 19 Neugierige ge- nes dem Täufer geweihten Kirart schreibt. Dank des Bundes- dicht „D‘ Händ“ begrüßte die kommen, um sich die Egerländer che in Hultschin zu erleben. Volle Kirche mit ministeriums vielen kleinen des Innern Kindern und und für Heivielen ganz almat, der Geten Menschen. meinde NetVorbildlich. schetin und Davon können der Hausnerwir in WestStiftung konnböhmen nur te der Bund träumen. der Deutschen Der Deutin Böhmen mit sche FreundesSitz in Plachtin kreis Krawarn bei Netschetin Richard und Vojtěch Šulko vor dem Kulturhaus in Havířov, der Kirche in Hultschin und dem Schloß in Krawan. unter der Leifür Mitte Oktober eine Autorenlesung orga- Vorsitzende Jeřábková die drei- aus Plachtin anzuhören. Wie in tung von Pavla Knyblová half bei nisieren, mittlerweile die ach- zehn Zuschauer. Im eineinhalb- Brünn so wurde auch in Havířov der Organisation der dritten Lete. Diesmal waren die Ziele drei stündigen Programm wurden der Sinn der Texte ins Tschechi- sung. Das dortige Deutsch-tscheVereine der deutschen Minder- Texte auf Egerländer Mundart sche übersetzt. „Das ist die rich- chische Begegnungszentrum beheit, die im Osten des Landes und auf Deutsch vorgetragen, tige kulturelle Arbeit der deut- findet sich im Krawarner Schloß. wirken: in Brünn, in Havířov und das waren Feuilletons, Geschich- schen Minderheit, das reiche Damit war das die erste Lesung Kulturgut auch in anderen des Måla Richards, die in eiin Deutsch Krawarn. Regionen zu präsentieren“, nem Schloß stattfand. Ein großer n Brünn gibt es den Deutsagte Slížová nach dem Auf- Dank geht an Pavla Knyblová, schen Kulturverein Regitritt. weil sie unter Zeitdruck einen Eron Brünn unter der Leitung Die „Målaboum“ blie- satztermin für eine ausgefallene von Eleonora Jeřábková. ben noch sitzen und genos- Lesung hatte organisieren müsDer Verein arbeitet eng mit sen die Gastfreundschaft. sen. dem Institut für GermaniBevor es für sie weiterging, Als die „Målaboum“ ins stik der Philosophischen Fawurde die Freundschaft Schloß kamen, waren bereits 22 kultät der Brünner Masazwischen den Egerländern Besucher da, und vor jedem laryk-Universität zusammen und den Teschner Schlesi- gen belegte Brötchen und Krapsowie mit anderen Institutioern mit der Egerländer Spe- fen auf dem Tisch. In dem Pronen und der Stadt. Auch mit Vojtěch Šulko, Pavla Knyblová, Richard Šulko. zialität Becherbitter bekräf- gramm wurden wieder Texte in dem Mährischen Landesmutigt. „Kommt wieder,“ bat Deutsch und Egerländer Mundseum in Brünn gibt es eine gu- ten und Gedichte. Musikeinla- Slížová. Die Nacht verbrach- art vorgelesen und ihr Inhalt ins te Zusammenarbeit. Und im dor- gen lockerten die Lesungen auf. ten die Egerländer in Hult- Tschechische übersetzt. Vor altigen Vortragssaal fand die er- Der Inhalt wurde dann für die, schin. lem Liebesgeschichten fanden ste Lesung statt. Es wird ja nicht die kein Deutsch verstehen, auch Ursprünglich wollten sie in ei- großen Anklang. „Kommt ihr nur gelesen. Autor Måla Richard auf Tschechisch erklärt. nem kleinen Hotel in Mährisch wieder mal?“, fragte Knyblová kommt immer mit seinem Sohn Der Verein der Deutschen Ostrau übernachten, aber die beim Abschied. Vojtěch, der ihn auf der Zither des Teschner Schlesiens mit Küche des Hotels ist wochen-
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Bubenreutheum
Tag der offenen Werkstatt Die Innungsbetriebe der Streichund Zupfinstrumentenmacher aus dem mittelfränkischen Bubenreuth und seinem musikalischen Umland präsentierten am Tag der offenen Werkstatt ihr kunstvolles und traditionelles Handwerk. Begründet worden war dies nach dem Zweiten Weltkrieg von vertriebenen Instrumentenbauern aus Schönbach bei Karlsbad, einst bekannt als Österreichs Cremona. Neben den sieben Werkstattbesichtigungen umfaßte das Programm eine umfangreiche Instrumentenausstellung im Rathaus, und der Museumsverein Bubenreutheum öffnete Tür und Tor.
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Ursula Brenner, Jost-Ernst Köhler, Herbert Preisenhammer, Helmut Preisenhammer, Hannelore Preisenhammer und Gerlind Preisenhammer.
Walther-Hensel-Gesellschaft
Neuer Vorstand Im Rahmen der Sommersingwoche auf dem Heiligenhof Ende Juli bis Anfang August zum Gedächtnis an die erste Singwoche in Finkenstein bei Mährisch Trübau vor 100 Jahren ( SdZ 33+34/2023) fand die Mitgliederversammlung statt.
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orsitzender des neuen Vorstandes ist Herbert Preisenhammer, geboren in Witkowitz, Heimatort Neutitschein im Kuhländchen. Seine Stellvertreterin ist Gerlind Preisenhammer, ihr Vater ist Wolfgang Preisenhammer, geboren in Witkowitz, Heimatort Neutitschein im Kuhländchen. Geschäftsführerin ist Han-
nelore Preisenhammer, geboren in Zwittau im Schönhengsgau. Ihr Stellvertreter ist Jost-Ernst Köhler, geboren in Landskron im Schönhengstgau. Kassiererin ist Ursula Brenner, geboren in Heilbronn am Neckar. Ihr Stellvertreter ist Helmut Preisenhammer, geboren in Neutitschein im Kuhländchen. Dem Arbeitsausschuß gehören neben dem Vorstand Renate Bekker, geboren in Breslau, verantwortlich für die Werkarbeit, Irmtraud Mielebacher, ihr Vater ist Karl Greipel, geboren in Rosendorf bei Tetschen-Bodenbach, verantwortlich für das Chorsingen und die Stubenmusik, an.
m Mittelpunkt stand eine Sonderausstellung von Instrumenten. Insgesamt 14 Landesmusikräte haben die Mandoline zum Instrument des Jahres 2023 erkoren. In diesem Sinne präsentierten der Museumsverein und der Mandolinenbauer Thomas Dotzauer von der kleinen Piccolo bis hin zur großen Mandola insgesamt 21 verschiedene Modelle. Startpunkt für den Werkstattrundgang war das Rathaus, wo bereits im Foyer der Musikinstrumentenbauer und Gitarrenbaumeister Jens Schönitz den Arbeitsplatz eines Gitarrenbauers eingerichtet hatte und den Werdegang einer Gitar-
re erklärte. Im großen Rathaus- tausenderlei Varianten in der dreas Dörfler ging es um Fernamsaal, in welchen die kommunal- Beschaffenheit des Holzes und bukholz aus Südamerika und um politischen Geschicke des Gei- vom Lack ab. Die Steifigkeit des mindestens 120 Zentimeter langenbauerortes sehr rhetorisch Holzes sorgt für die Klangstärke, ge Roßhaare aus Sibirien oder und manchmal auch etwas laut aber eine große Geige braucht der Mongolei. Interessant waren entschieden werden, erklangen außerdem einen hohen Grad an auch die Erläuterungen, was ein sanfte Geigen-, Gitarren- und Dämpfung, eine Verminderung „Pariser Auge“ ist und warum die Kontrabaßtöne, denn dort stell- der Vibrationen durch Verwen- Griffhilfe Frosch heißt. ten 23 Saiteninstrumentenbauer dung von Lack zum Beispiel, daDer Rundgang endete im Geiund Zubehörhersteller ihre Pro- mit ihr Klang weicher und glatter genbaumuseum des Museumsduktpaletten vor. „Hier hat der wird. Baut man jedoch eine gut vereins Bubenreutheum im UnBesucher“, so Mantergeschoß des Ratdolinenbauer Thomas hauses. Dort konnten Dotzauer, „die einmaExponate und Rarilige Möglichkeit, Intäten von mehr als 35 strumente verschiedeAusstellern von der ner Meister in Form, Meisterwerkstätte des Farbe und Klang zu Geigen-, Bogen- und vergleichen.“ Gitarrenbaues bis hin Sieben Meisterzu den Zulieferfirmen werkstätten des Saifür Einzel- und Beteninstrumentenbaustandteile besichtigt Bilder: Heinz Reiß werden. es hatten Tür und Tor Mandolinen-Sonderausstellung. geöffnet und stellAuch hier mußten ten sich den Fragen von mehr als gedämpfte Geige, so verliert sie Peter Bradler und seine Frau An700 Besuchern. Innungsobermei- an Klangstärke, ohne Dämpfung na Maria Fragen beantworten ster Günter Lobe, der Bogenbau- erzielt man einen lauten, durch- wie „Spielt Paul McCartney noch meister Sebastian Dirr und der dringenden Ton. Das Geheimnis auf solch einem Baß aus BubenStegbauer Roland Schuster muß- liegt irgendwo dazwischen.“ reuth?“, „Aus welchem Materiten viele Fragen beantworten. In der Werkstatt des Geigen- al und unter welchen Umständen „Wer hat die Form der Geige er- baumeister Laszlo Oh trafen wir wurde die Kriegsgeige gebaut?“ funden?“ „Klingt eine Stradiva- eine Dame aus Erlangen, wel- oder „Wurde der Goldkelch der ri wirklich besser als die, die ich che ihrer Geige zu neuem Klang Innung vor der Vertreibung wirkhier in der Hand halte?“ „Kann verhelfen will. Und sie bekam lich vergraben?“. Zwei Studenman durch Klopfen Tonholz er- einen sehr positiven Bescheid. ten der Hochschule für Musik kennen?“ Nach dem ersten Eindruck muß aus München schrieben ins GäDie Meister des Kunsthand- die Geige gereinigt und müs- stebuch: „Ein einmaliger Ort, eiwerks gingen aber auch ins De- sen die Wirbel überarbeitet wer- ne einmalige Ausstellung und eitail. „Der unverwechselbare den. In den heiligen Hallen der ne einmalige Führung.“ Klang einer Geige hängt von Streichbogenbau-Weltfirma AnHeinz Reiß
Fabian mit Roßhaaren und Sebastian Dirr, Streichbogenbauerin Laura Reutter, Roland Schuster mit Stegmodellen und Günter Lobe mit Geige.
Neudeker Heimatbrief
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Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
für die Heimatfreunde au+ Stadt und Landkrei+ Neudek Neudek
Abertham
Folge 650 · 10/2023
Bärringen
Frühbuß
Platten
Patenstadt Augsburg
Heimatkreis Neudek – Patenstadt Augsburg. Heimatkreisbetreuer: Heinrich Hegen, Pflugstraße 41, 86179Heimatkreisbetreuer: Augsburg, Telefon (08 21) XXXXXXX. Heimatmuseum Stadt und Kreis Neudek, Von-Cobres-Straße 5, 86199 Besichtigungstermine bei Heimatkreis Neudek in der Sudetendeutschen Landsmannschaft – Patenstadt Augsburg. Josef Grimm, Waxensteinstraße 78c, 86163 Augsburg, Telefon (08 21) 6Augsburg. 41 42, eMail grimm-augsburg@ Josef Grimm, Telefon (08 21) 6 41 42, eMail grimm-augsburg@t-online.de oder Dieter Thurnwald, Telefon (08 21) 88 05 55. Heimatgruppe „Glück auf“ Stadt und Landkreis Neudek – Vorsitzender: Heinrich Hegen. Neudeker Heimatbrief – Verantwortlich von t-online.de. Heimatmuseum Stadt und Landkreis Neudek, von-Cobres-Straße 5, 86199 Augsburg; Besichtigungstermine bei Josef Grimm. Heimatgruppe Glück auf – Freunde des Heimatmuseums Stadt und Landkreis Neuseiten der Heimatgruppe: Dieter Thurnwald. Redaktion: Herbert Fischer, Hochstraße 8, 81669 München, Telefon (0 89) 48 00 03 80, eMail neudeker@sudeten.de. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. dek in Augsburg, eMail heimatgruppe-glueckauf@t-online.de, Internet www.heimatgruppe-glueckauf.de – Vorsitzender und zuständig für den Neudeker Heimatbrief: Josef Grimm. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg Erscheint achtmal jährlich im Abstand von etwa sechs Wochen. Jahresbezugspreis 25,00 EUR. Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe: Mittwoch, 14. März. 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Jahresbezugspreis 31,25 EUR. Konto für Bezugsgebühren und Spenden: Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft, Stadtsparkasse München – IBAN: DE69 7015 0000 0906 2126 00, BIC: SSKMDEMMXXX. Redaktionsschluß für Folge 651 (11/2023): Mittwoch, 15. November.
Der Chor „Cantus de Velas“ aus Merkelsgrün.
Beim Verein Potok gibt es Kaffee und Kuchen.
Die Aberthamer verkaufen Herzhaftes.
Bilder: Ulrich Möckel
Pater Krzysztof Dędek zelebriert die Feldmesse.
Seifen/Kreis Sankt Joachimsthal
Wenzelstreffen hat neuen Schwung Bereits zum 17. Mal trafen sich Ende September die Freunde des Böhmischen Erzgebirges im verschwundenen Seifen/Ryžovna, um gemeinsam das traditionelle Wenzelfest zu begehen.
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as Kirchenfest zu Ehren des heiligen Wenzel war nach der Vertreibung der deutschböhmischen Bevölkerung in Vergessenheit geraten und vor Jahren vom damaligen Bürgerverein und heutigen Erzgebirgsverein Abertham/Abertamy gemeinsam mit dem Erzgebirgszweigverein Breitenbrunn in Sachsen zu neuem Leben erweckt worden. Im Laufe der Zeit kam der DeutschTschechische Kulturverein Potok hinzu, und so war dies bisher eine Veranstaltung dieser drei Vereine, deren Mitglieder das Fest mit hohem Engagement ehrenamtlich stemmten. Ende 2022 wurde die Destinační agentura Krušnohoří/Zielgebietsagentur Erzgebirge ins Leben gerufen, welche die touristischen Belange des Erzgebirges als Gesamtheit steuert und unterstützt. Dies war schon lange erforderlich, da das Erzgebirge als Einheit die beiden Kreise Karlsbad und Aussig an der Elbe umfaßt, aber die Zusammenarbeit der beiden Kreise in touristischen Belangen kaum spürbar war. Als dritter Partner kam noch die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří der tschechischen Seite hinzu. In diesem Jahr beteiligte sich diese touristische Agentur an der Organisation und Durchführung des Wenzelsfestes und erweiterte dieses Fest um das Thema „Tag der verschwundenen Dörfer“. So wurden die Vereine etwas entlastet und neue Ideen flossen ein. Spürbar wurde dies für die Besucher an dem nahezu elfstündigen abwechslungsreichen Programm. Im Fokus standen dabei der einstige Ort Seifen, dessen Gebiet heute zu Gottesgab gehört, und dessen Geschichte. Wichtig bei solchen Veranstaltungen auf knapp 1000 Me-
tern Höhe ist das Wetter, welches traditionellen erzgebirgischen stand vertreten. Die Europäische auch dem Treffen von Menschen sich zum Herbstanfang von sei- Weisen begleiteten Frank Gott- Idee, gekoppelt mit dem freien aus beiden Ländern und von ner schönsten Seite zeigte. Das schalk und Franz Severa die Gä- Reiseverkehr ist eine Grundlage, Gleichgesinnten, die sich gerne nahmen viele Erzgebirgsfreunde ste durch die Mittagspause. Das auf der das Wenzelsfest seit sei- in der rauhen Natur des Böhmizum Anlaß, sich noch einmal mit Angebot an Speisen war dank nem Bestehen beruht. Leider hat schen Erzgebirges bewegen und Gleichgesinnten in gemütlicher des Erzgebirgsvereins Abertham man in den letzten acht Jahren die sich für die Geschichte dieser Runde auf dem Kamm des Erzge- und des Vereins Potok ganztä- den Eindruck bekommen, daß Region interessieren. Der Ausbirges zu treffen. gig gut gesichert. Während die elementare Bestandteile dieses tausch von Informationen und Die Vorsitzenden Rudolf Böhmen für Herzhaftes zustän- freien Miteinanders nicht mehr Erkenntnissen ist dabei genau so Löffler vom Erzgebirgsverein dig waren, gab es bei den Sach- funktionieren, wenn man heu- wichtig wie das gemeinsame EsAbertham, Klaus Franke vom sen Kaffee und Kuchen. te wieder über Grenzkontrollen sen und Trinken. Mittlerweile ist Erzgebirgszweigverein BreitenNeben den kulinarischen zwischen Deutschland und der das Wenzelsfest fester Bestandbrunn und Hans-Uwe Haase von Ständen der Vereine und der Tschechischen Republik oder Po- teil des Terminplans vieler ErzPotok sowie Štěpán Javůrek, Di- Seifener Brauerei war auch das len sprechen muß. Die Leidtra- gebirgler beiderseits des Grenzrektor der Zielgebietsagentur Handwerk vertreten. Klöpple- genden wären wir, die aus un- grabens. Krušnohoří/Erzgebirge, begrüß- rinnen zeigten ihr Können, ge- terschiedlichsten Gründen auf In den Vorjahren war das Fest ten die Besucher herzlich zum 17. webt wurde mit einfachen Mit- beiden Seiten des Grenzgrabens meist schon am frühen Abend zu Wenzelfest. Die sich anschließen- teln, und Perlen boten sich her- daheim sind. Ende. Doch heuer folgte der spede Heilige Messe, zelebriert von vorragend für die Herstellung Böhmen und Musik sind un- zielle Teil der ZielgebietsagenPater Krzysztof Dędek, fand au- von Motivbändern an. Aus Wol- trennbar miteinander verbun- tur Erzgebirge zum Thema „Tag ßerhalb des Zeltes vor dem frisch le und Holz wurden Engel gefer- den. Dies zeigte deutlich der der verschwundenen Dörfer“. restaurierten Wegkreuz statt. Je- tigt, die man auch kaufen konn- Auftritt des Chores „Cantus de Der Architekt Josef Zumr führte doch wollte bei den Mitgliedern te. Keramik wurde ebenso ange- Velas“ aus Merkelsgrün, dessen die knapp 80 Interessierten von der Schlackenwerther der heutigen Seifener Kirchgemeinde keine Brauerei mit Restaurechte Freude aufkomrant in der ehemaligen men, da die berufliche Volksschule zur KirZukunft des von der che und erklärte daKirchgemeinde gebei an fünf Stationen schätzten Geistlichen die Besonderheiten ungewiß ist. des einstigen Dorfes Die festliche Mesund deren Architekse auf dem Platz der tur. Dabei regte er die zerstörten Kirche löZuhörer an, sich Geste bei den Gläubigen danken über die Zueine Mischung aus kunft dieses Ortes zu Traurigkeit und Dankmachen. Entgegen des barkeit aus. Traurig von Bürgermeister Jan war man über den VerHorník aus Gottesgab lust des Gotteshauses, vor Jahren vorgestellandererseits war man ten Bebauungsplanes dankbar, daß die Verwar die überwiegende eine dem kirchlichen Meinung, dieses herrLeben in Seifen wieder Im verschwundenen Dorf Seifen auf dem Kamm des Erzgebirges herrscht geschäftiges Treiben. liche Fleckchen Nazum Durchbruch vertur, wenn überhaupt, halfen, auch wenn dies nur ein- boten wie Mineralien vom Verein Mitglieder sich aus Freude am nur sehr vorsichtig für eine Bemal im Jahr geschieht. Daß die Freude des heiligen Mauritius. Singen und der Gemeinschaft bauung zu nutzen. Das abschrekVerachtung Einzelner vor reli- Und wer sich für die Geschichte zusammengefunden hatten und kende Beispiel hat man am nördgiösen Symbolen keinen Halt verschwundener Dörfer des böh- mittlerweile ein beachtliches Re- lichen Fuße des Keilberges mit macht, mußten alle schmerz- mischen Erzgebirges interessier- pertoire präsentieren. Die im der zu Böhmisch Wiesenthal gelich erfahren, als das vor weni- te, konnte sich mit Lesestoff für Anschluß aufgetretene Gruppe hörigen Neubausiedlung vor Augen Jahren geweihte Wegkreuz die dunkle Jahreszeit eindecken. „Zavěšený kafe“ ist mit ihrer Mu- gen. Wohngebäude, die nur spoabgebrochen wurde. In diesem Gut besucht war auch der Ver- sik der Rubrik „Folkrock/Coun- radisch genutzt werden, ergeben Jahr bereichert es nun viel sta- kaufsstand mit wohlschmecken- try“ zuzuordnen und traf damit niemals einen Ort mit intaktem biler wieder den Platz der einsti- dem Honig aus den Kammlagen den Geschmack von jung und alt. Gemeinschaftsleben. gen Wenzelskirche, nun hoffent- des böhmischen Erzgebirges. Jedoch sollen solche VeranIm bis auf den letzten Platz gelich für lange Zeit. Europe Direct Karlovy Vary/ staltungen nicht nur unterhal- füllten Festzelt wieder angekomZur Mittagszeit war das Fest- Europa direkt Karlsbad war eben- ten. Vielmehr dient das Wenzels- men, präsentierte in einer Uraufgelände schon gut besucht. Mit falls mit einem Informations- treffen, wie der Name schon sagt, führung Petr Mikšíček seinen
halbstündigen Film über Seifen, wobei die im Ort geborene Erika Brinkmann/Günl in ihrer humorvollen Art nicht alltägliche Episoden aus ihrem Leben berichtete. Im zweiten Teil dieser Dokumentation kamen Rudolf Löffler und Klaus Franke zu Wort. Sie erzählten von den Anfängen des Denkmalbaues und den vielen bisherigen Treffen an diesem herrlichen Ort. Den Film kann man unter https://www.youtube.com/ watch?v=oImsAw9PrAo anschauen. Die Zeit bis zur Lichtschau um 21.00 Uhr überbrückte musikalisch die Folkrockgruppe Birchtown. Es war nur bekannt, daß zu dieser Lichtschau an den einstigen Standorten der Häuser Lichter erstrahlen sollen. Über das „Wie“ gab es die wildesten Spekulationen unter den Festbesuchern. Schließlich leuchtete pünktlich das erste Licht auf der weiten dunklen Fläche. Es waren etwa 60 Zentimeter hohe Leuchten, die man von der einstigen Kirche aus gut sehen konnte. Gleichzeitig wurden Episoden aus dem Leben der einstigen Gebirgsbewohner vorgelesen, und ständig kamen neue Lichtpunkte hinzu. Diese geniale Idee wurde nach etwa 20 Minuten mit lang anhaltendem Beifall belohnt. Die diesjährige Zusammenarbeit mit der Destinační agentura Krušnohoří brachte neue Impulse für das Wenzelsfest und etwa 500 Besucher in diese landschaftlich schöne Region. Dabei war erkennbar, daß das Durchschnittsalter der Besucher im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken war. Junge Menschen beider Länder haben durchaus Interesse an der Geschichte der deutschböhmischen Region. Man muß sie nur dafür begeistern. Im nächsten Jahr wird vermutlich ein anderer verschwundene Ort von dem Team der Destinační agentura Krušnohoří aus dem Dunkel geholt werden. Bleiben wir gespannt und neugierig. Ulrich Möckel in „Der Grenzgänger“
Einladung zur Mitgliederversammlung
� Augsburg
Stadt benennt Weg nach Herbert Götz
am Freitag, 17. November, um 15.00 Uhr, im Café Cabresso, Göginger Straße 90, in Augsburg-Göggingen. Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Genehmigung der vorgeschlagenen Tagesordnung 3. Bericht des Vorsitzenden 4. Aussprache zum Bericht 5. Bericht der Kassierin 6. Aussprache zum Bericht 7. Geplante Vorhaben im Jahr 2024 8. Anfragen und Verschiedenes 9. Filmvorführung Das Café befindet sich stadtauswärts auf der rechten Seite der Gögginger Straße. Es empfiehlt sich, mit der Straßenbahnlinie 1 Richtung Göggingen bis Haltestelle Burgfrieden anzureisen, da im Bereich des Cafés kaum Parkplätze zur Verfügung stehen. Josef Grimm . Helmut Günther . Anita Donderer
Pechöfen heute.
� Pechöfen – Teil II und Schluß
Ehemalige rote Hochburg Kommunisten selbst vorbereitet und organisiert, die die Worte „Tod den Faschisten“ mit Kalk auf die Brücke zur Siedlung in Richtung Chodau schreiben ließen. In Pechöfen wurde ebenfalls ein Band mit der Aufschrift „Den Faschisten Tod, Pechöfen bleibt rot“ gespannt. Bei dem Vorfall gab es zahlreiche Verletzte, die meisten von ihnen Sozialdemokraten, insgesamt 18, aber nur zwei Kommunisten – Karl Haiblick und Karl Lauber, ein Arbeiter aus Voitsgrün. Im Hinblick auf die zu erwartende Störung der Versammlung durch die Kommuni-
über die Zusammenstöße heißt es, die kommunistischen Arbeiter seien bei der Versammlung erschienen, um die ehrenwerten sozialdemokratischen Arbeiter mit dem Singen der Internationale zu begrüßen. Doch diese hätten begonnen, sie gemeinsam zu schlagen, und die Polizei auf sie gehetzt. Es habe viele Verletzte gegeben, und der Abgeordnete aniel Stutzig, in dessen Gasthaus Karl Haiblick, der durch einen Steinwurf die Versammlung der örtlichen Soam Kopf verwundet worden sei, wurde zialdemokraten am 28. September 1930 namentlich erwähnt. stattfand, wollte die Kommunisten an Die sozialdemokratische Zeitung der Stelle, an der die Straße an seinem „Volkswille“ kommentierte die EreigGrundstück vorbeiführnisse auf ihre Weise: Die te, am Betreten hindern. neu gegründete OrtsDie Kommunisten finorganisation habe ihre gen an, sich mit den SoParteifreunde, darunter zialdemokraten anzuauch Frauen und Kinlegen. Sie begannen, der, aus der unmittelbasie zu schlagen und mit ren Umgebung zu einer Steinen zu bewerfen. Eifestlichen Versammlung nige Sozialdemokraten eingeladen, und einierwiderten das Verhalge hätten dies für einen ten der Kommunisten. Ausflug gehalten – die Die Massenschlägerei, Menge sei vor allem aus die nur wenige Minuten Neudek und Eibenberg dauerte, führte zu Vergekommen. Die beteiletzungen auf beiden ligten Sozialdemokraten Seiten. Auch die Kasse seien aufgefordert worder Sozialdemokraten den, sich von den Komblieb nicht verschont, ihr munisten nicht provoInhalt wurde entwendet. zieren zu lassen und ihStutzigs Gasthaus beren eigenen Weg zu fand sich ungefähr in der gehen. In der SchlußfolMitte der Siedlung in der Im früheren Gasthaus von Daniel Stutzig residiert heute das Gemeindeamt. gerung des Berichts, der Nähe der Rohlau, so daß vom Kommandanten der die Sozialdemokraten einen beträcht- sten bot das Bezirksamt in Neudek Hilfe Polizeistation, Wilhelm Schubert, am 30. lichen Teil von Pechöfen durchqueren an, die jedoch abgelehnt wurde. Trotz- September 1930 verfaßt wurde, heißt es, mußten, bevor sie Stutzigs Gasthaus er- dem trafen gegen 15.00 Uhr in Pechöfen daß „alle an den Gewalttätigkeiten bereichten, was den Plänen der Kommu- 13 Polizisten zusammen mit Dr. Čermák, teiligten Personen leugnen, daß sie jenisten nur förderlich war. Das Gasthaus dem Leiter der Bezirksverwaltung ein, mandem etwas zuleide getan haben, befand sich nur wenige Dutzend Me- genau zu dem Zeitpunkt, als die Mas- einer beschuldigt den anderen, und ter von der Wohnung des kommunisti- senschlägerei stattfand. keiner weiß von den Aktivitäten der eischen Bürgermeisters von Voigts grün, Kurz nach dem Eintreffen der Polizi- genen Leute. Sie sehen nur, was die anRudolf Kannler (Haus-Nr. 94), entfernt, sten zerstreuten sich die an der Schlä- deren getan haben.“ und gegenüber wohnte Hermann Esch- gerei beteiligten Kommunisten. Sechs Der Fall hätte gar nicht anders enka, der erste Vorsitzende der Kommu- Polizisten blieben in der Gemeinde. Sie den können als mit einem Prozeß. Am 3. nistischen Partei (KSČ) in Pechöfen, im hatten die Absicht, im Falle von Aus- November 1931 verurteilte das BezirksHaus Nr. 84. Beide waren persönlich an schreitungen einzugreifen. Die Angriffe gericht in Neudek die neun Kommunider Schlägerei beteiligt. gingen in den Zeitungen weiter, diesmal sten Hermann Eschka, Rudolf Ebert, JoDaß die Kommunisten die Absicht verbaler Natur. sef Track, Ernst Stutzig, Karl Lauber, hatten, die sozialdemokratische VerDie kommunistische Zeitschrift „Der Karl Götz, Alfred Kraus, Wenzel Kraus sammlung gewaltsam aufzulösen, be- Kämpfer“ verurteilte die blutige Ausein- und Josef Reinwarth zu geringfügigen weist auch ein Telefonanruf der Orts- andersetzung in Pechöfen scharf und er- Haftstrafen zwischen drei und vier Wogruppe in Chodau vom 27. September klärte, die ganze Veranstaltung sei von chen. 1930, in dem in Chodau die Anhän- den Sozialdemokraten als Provokation Die Einwohnerzahl entwickelte sich ger der KSČ zur Teilnahme an der Ver- gut vorbereitet worden, als eine Men- von 185 im Jahr 1890 über 327 im Jahr sammlung in Pechöfen eingeladen wur- ge von Sozialdemokraten durch Pechö- 1930, 177 im Jahr 1961 auf 148 im Jahr den. Die Gewalttätigkeit wurde von den fen marschiert seien. In einem Bericht 2011. Pechöfen liegt etwa vier Kilometer südlich von Neudek an der Bahnlinie Karlsbad–Neudek–Breitenbach auf einer Höhe von 518 Metern über dem Meeresspiegel und wurde 1872 als Teil des Dorfes Voigtsgrün gegründet. Die Gesamtfläche des Dorfes beträgt 645 Hektar.
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NEUDEKER HEIMATBRIEF
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
die Marktgemeinde und spätere Stadt Göggingen insbesondere bei der Formulierung des Eingemeindungsvertrages von Göggingen in die Stadt Augsburg im Jahr 1972. Bernd Kränzle würdigte den erfolgerbert Götz stammte aus Bernau bei reichen beruflichen Weg von Herbert Neudek, war einer der fünf Neude- Götz, der immer von großem sozialen ker Stadträte von Göggingen, 16 Jahre Engagement für die Gemeinschaft gelang Vorsitzender der Arbeitsprägt gewesen sei. Für seine gemeinschaft der Gögginger Verdienste habe Herbert Götz Vereine und Organisationen das Bundesverdienstkreuz (ARGE Göggingen), neun Jahund die Verdienstmedaille der re lang Stellvertretender VorStadt Augsburg erhalten. Nach sitzender der Heimatgruppe dem schmerzlichen Verlust der „Glück auf“ und starb am 7. Heimat habe er sich nicht in Dezember 2020 im Alter von Bitterkeit ergangen, sondern fast 82 Jahren. zusammen mit anderen BrücIn Erinnerung an den langken der Verständigung und jährigen Vorsitzenden hat Herbert Götz Versöhnung zu den heute in der Vorstand der ARGE beim seiner Heimat lebenden TscheAugsburger Stadtrat angeregt, die bis- chen gebaut. herige Graslitzer Straße, die die ErzHeinz Münzenrieder, Stadtdirektor gebirgsstraße mit der Neudeker Stra- a. D. der Stadt Augsburg, unterstrich die ße in Göggingen verbindet, in Herbert- wesentliche Mitwirkung von Herbert Götz-Weg umzubenennen. Der Stadtrat Götz bei der Formulierung des Eingestimmte diesem Vorschlag am 27. Juli meindungsvertrages von 1972, in dem zu. Als Termin für die feierliche Hand- der Heimatgruppe „Glück auf“ und ihlung wurde der Nachmittag des 13. Ok- rem Heimatmuseum Stadt und Landtober festgelegt. kreis Neudek ein eigener Paragraph geMehr als 60 Vorstände und Mitglie- widmet worden sei, und bei der Ausweider der Gögginger Vereine, insbesonde- tung der Patenschaft Göggingens und re der Heimatgruppe „Glück auf“, wa- später der Stadt Augsburg über die Heiren zur Feier gekommen. Für eine wür- matvertriebenen auf die heutige tschedige musikalische Umrahmung sorgte chische Stadt Neudek/Nejdek. Nach das Turmbläserquintett des Kolping- den Reden enthüllte Bernd Kränzle unBlasorchesters. ter den Klängen des TurmbläserenJoachim Wetzenbacher, Vorsitzender sembles in Vertretung der Oberbürgerder ARGE Göggingen, begrüßte die Fa- meisterin von Augsburg, Eva Weber, milie des Geehrten, Augsburgs Dritten das Straßenschild des Herbert-GötzBürgermeister Bernd Kränzle, Stadträ- Weges. Schon der bisherige Name Graste und Altstadträte und die Besucher der litzer Straße erinnerte an das ErzgebirVeranstaltung. Er erinnerte an die Ver- ge. Um so mehr erinnert jetzt der Name dienste von Herbert Götz für die Hei- Herbert-Götz-Weg an einen verdienten matvertriebenen, die in Göggingen eine Neudeker in der zweiten Heimat Augsneue Heimat gefunden hätten, und für burg-Göggingen. Josef Grimm Am 13. Oktober wurde im Augsburger Stadtteil Göggingen bei strahlendem Herbstwetter die bisherige Graslitzer Straße in einer würdigen Feier zum Herbert-Götz-Weg umbenannt.
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Dr. Heinz Münzenrieder, Stadtrat Andreas Jäckel MdL, Anita Donderer, Walter Schließleder, Dritter Bürgermeister Bernd Kränzle und Joachim Wetzenbacher. Bilder: ARGE Göggingen (3), Josef Grimm (1)
Mehr als 60 Leute feiern die Benennung des Herbert-Götz-Weges.
WIR GRATULIEREN Folgendem treuen Bezieher des Neudeker Heimatbriefs, der im Oktober Geburtstag feierte, wünschen wir von Herzen alles Gute, viele schöne Jahre in Gesundheit und Gottes überreichen Segen. n Bärringen. Dr. Heide Sonnevend, Beethovenstraße 16, 18069 Rostock, 24. Oktober 1939.
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Dux
Ladowitz
Klostergrab
für die Kreise Dux, Bilin und Teplitz-Schönau
Ossegg
Bilin
Heimatlandschaft Erz- und Mittelgebirge – Landschaftsbetreuer: Dietmar Heller, Hillenloher Straße 10, 87733 Markt Rettenbach, Telefon (0 83 92) 9 34 72 77, Telefax 9 34 72 78, eMail dietmar.heller@deheller.de. Heimatkreis Bilin – Patenstadt Gerolzhofen; Heimatkreisbetreuer: Dietmar Heller. Internet www.heimatkreisbilin.de. H eimatkreis Dux – Patenstadt Miltenberg; Heimatkreisbetreuer: Klaus Püchler, In den Seegärten 35a, 63920 Großheubach, Telefon (0 93 71) 9 94 01, eMail klauspuechler@web.de. Heimatkreis Teplitz-Schönau – Patenstadt Frankfurt am Main; Heimatkreisbetreuer: Erhard Spacek, Franz-Schubert-Straße 13, 01796 Pirna, Telefon (01 60) 95 32 07 27, eMail erhard. spacek@gmx.de Redaktionsschluß: Freitag der Vorwoche. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de
Teplitz-Schönau
Graupen
Anfang Oktober fand nun bereits das 16. Heimattreffen der Landsleute aus Bilin und Umgebung statt. Dietmar Heller, Heimatkreisbetreuer von Bilin, Vorsitzender des Heimatkreisvereins Bilin und Betreuer der Heimatlandschaft Mittelgebirge, hatte unsere Korrespondentin Jutta Benešová, Mitglied des Teplitz-Schönau Freundeskreises, gemeinsam mit ihrem Mann Ivan eingeladen, am Treffen teilzunehmen. Sie berichtet über den ersten Tag des Treffens.
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s ist mir eine echte Herzens angelegenheit, über dieses Heimattreffen zu berichten. Der Heimatkreisverein Bilin wurde bereits im September 1970 ge gründet. Die Treffen der Biliner Landsleute fanden damals zu nächst nur in kleinerem Kreis in Miltenberg gemeinsam mit dem Heimatkreis Dux statt, 1988 war ein großes Treffen in Gerolz hofen, das seit 1992 Patenstadt der Vertriebenen aus Stadt und Kreis Bilin ist. Nach den gesellschaftlichen Veränderungen in Europa und damit auch in der Tschecho slowakei trafen sich die Biliner Landsleute ab 2006 regelmäßig in ihrer Heimatstadt Bilin. Heu er also nun zum 16. Mal. Was nimmt es da Wunder, daß die Teilnehmerzahl ständig sinkt. Josef Liebscher konnte nun aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen. Um so bewunderungswürdiger war die Teilnahme von Bilins Ehrenbür ger Professor Karl-Heinz Plat tig, dessen Vater Willi bereits bei der Gründung des Biliner Hei matkreisvereins tatkräftig mitge wirkt hatte. Er war mit dem Ehe paar Dietmar und Kriemhild Hel ler angereist. Zunächst war ein Empfang bei der Bürgermeisterin Zuzana Schwarz-Bařtipánová mit ihrer Stellvertreterin Marcela Dvorá ková im herrlichen Jugendstilrat haus am Markt in Bilin angesagt. Das Rathaus hatte gerade sein 110jähriges Jubiläum gefeiert und war für diesen Anlaß frisch renoviert worden. Die übrigen Heimatfreunde hatten die Anreise nicht pünkt lich geschafft, so daß das Ehe paar Heller mit Karl-Heinz Plat tig und mit uns, dem Ehepaar Beneš, allein im großen Rathaus saal an der Begrüßung durch das Stadtoberhaupt teilnahm. Die Bürgermeisterin berichtete über die Entwicklung von Bilin und die zukünftigen Pläne. So werde eine Erneuerung der ehemaligen Stadtbrauerei geplant. Auch der Bereich des ehemaligen Bades
Kriemhild Heller, Professor Dr. Karl-Heinz Plattig, Vizebürgermeisterin Marcela Dvoráková, Bürgermeisterin Zuzana Schwarz-Bařtipánová, Heimatkreisbetreuer Dietmar Heller sowie Jutta und Ivan Beneš.
� Heimatkreis Bilin
Empfang im Rathaus und Kaffeekränzchen im Schloß Sauerbrunn solle zukünftig in zur Entstehung dieser freund das gesellschaftliche Geschehen schaftlichen Beziehung zwischen von Bilin einbezogen werden. Heimatkreis und Rathaus bei Anfängliche getragen ha Bemühungen, ben. Während den Bäderbe die Bürger trieb wieder meisterin seit aufzunehmen, den Kommu seien leider ge nalwahlen re scheitert. Doch lativ neu im nun werde das Amt ist, war Klub-Gebäu die Stellver de am Golf tretende Bür platz zu einem germeisterin kulturellen Dvořáková den Zentrum um Bilinern be gebaut. Diet reits aus Hrob mar Heller hat schitz bekannt, te als Heimat wo sie früher kreisbetreuer wirkte. Sie hat auch Worte des te uns auch an Grußes vor schließend an bereitet. Klei die Begrüßung ne Geschen zum Mittages ke wurden aus sen in das Re getauscht und Hotelfachschüler bewirten die Gä- staurant U Kádi vor allem ein ste auf Schloß Mireschowitz. in Sauerbrunn Gruppenbild eingeladen. gemacht, denn so jung trifft man Dort war unterdessen auch das sich ja nicht wieder. Ehepaar Neumann angekom Mich freute vor allem die herz men, das von allen herzlich be liche Aufnahme unserer klei grüßt wurde. Das Mittagessen nen Gruppe, die davon zeugt, verlief in sehr freundlicher At daß die Biliner Landsleute in den mosphäre, es gab viel zu erzähvorangegangenen Jahren viel len.
Jana Čapková und Jana Syslová schneiden die Torte an.
Brigitta metscht.
Janovská
dol-
Nachmittags stand bereits ein aus den umliegenden Gemein weiterer Empfang – diesmal im den, die zu Bilin gehören, waren wieder erstandenen Schloß Mi Vertreter zu dieser Feier zu Eh reschowitz – ren der Biliner auf dem Pro Heimatfreun gramm. Die de gekommen Fahrt dorthin wie Barbo war landschaft ra Bažantová, lich sehr reiz Bürgermeiste voll, das Böh rin der Gemein mische Mittel de Schwaz/ gebirge winkte, Světec, Filip und der begin Strasser, Stell nende Herbst vertretender zeigte die er Bürgermei sten Farben. Im ster von Mero strahlend neu nitz, und Soňa en Schloß ist Jermanová, nun in der er die sich in ih sten Etage ei rer Heimatge ne Art Bankett meinde Rotau saal entstan gest/Červený den, die Tische Újezd mit ih waren festlich rem Verein Ve gedeckt, und selý venkov in die Bürgermei Heimatkreisbetreuer Dietmar Hel- tensiv um das sterin Jana Sy ler dankt den Gastgebern. gesellschaft slová und ih liche Leben re Stellvertreterin Jana Čapková kümmert. begrüßten uns sehr herzlich. Und in diesen Nachmittags Anwesend waren auch Mit stunden waren auch die Biliner glieder des Freundeskreises Heimatfreunde Mutter und Toch Hrobschitz, die aktiv ihre sehr ter Paula und Gabriela Liebscher fähige Bürgermeisterin unter angereist. Sie kamen noch recht stützen. Aber nicht nur sie, auch zeitig, um die herzlichen Begrü
Barbora Bažantová, Filip Strasser und Soňa Jermanová amüsieren sich beim Empfang im Schloß.
Niklasberg
ßungsworte von Bürgermeiste rin Syslová zu hören, die über die Renovierung des zur Ruine ver fallenen Schlosses in ihrer Ge meinde Mireschowitz berichte te. Diese Erneuerung habe in den letzten Jahren Hrobschitz viel Arbeit und Geld gekostet. Die Begrüßungsworte beglei teten drei junge Damen vom Konservatorium Teplitz auf der Blockflöte. Die Renaissancemu sik paßte so recht zu den wun derschönen Räumen im Schloß. Auch Dietmar Heller bedankte sich in seinen Begrüßungsworten herzlich für die Einladung. Ei nen runden Abschluß der Begrü ßung brachten dann die Kinder des Kindergartens mit ihren Er zieherinnen, die jedem anschlie ßend eine Blume überreichten – eine sehr nette Geste. Nun wurde eine wunder schöne Torte mit einem Bild des Schlosses von den beiden Bür germeisterinnen angeschnitten. Im Nebenraum hatten Schüler der Hotelschule in Brüx/Most Kaffee zubereitet und servierten diesen. Außerdem wurden wei tere leckere Köstlichkeiten an geboten, die ebenfalls von den Schülern zubereitet worden wa ren. Nach dem gemeinsamen Kaf feetrinken bot Bürgermeisterin Syslová einen Rundgang durch das Schloß an, dem sich auch Karl-Heinz Plattig, unser älte ster Teilnehmer, tapfer anschloß. Und man muß sagen, diese Füh rung hat sich gelohnt. Erstaun liches wurde hier geleistet, das konnte jeder mit Hochachtung feststellen. Demnächst werden die Räume zur kommerziellen Nutzung angeboten, und es wird sicher nicht an Interessenten feh len. Einen Raum mietete bereits die Caritas Brüx. Hier stellt sie ihre hilfreichen, auch grenzüber schreitenden Aktivitäten vor. Bri gitta Janovská, Koordinatorin für Auslandskooperationen der Brü xer Caritas, die neben ihrer Tä tigkeit bei der Caritas auch als Dolmetscherin bei unserem Tref fen tätig war, konnte über ihre Arbeit berichten. Die nächsten Stunden waren freundschaftlichen Gesprächen gewidmet, teils Englisch, teils Deutsch und Tschechisch, auch den leckeren Angeboten der Ho telschule wurde zugesprochen – ein überaus gelungener und erfreulicher Nachmittag, der ge gen Abend langsam ausklang. Der kleine Kreis unserer Biliner Heimatfreunde begab sich an schließend zum abendlichen Bei sammensein ins Hotel Cascade in Brüx.
Das Blockflöten-Trio vom Konservatorium Teplitz spielt Renaissance-Musik.
HEIMATBOTE
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Bischofteinitz
Ronsperg
FÜR DEN KREIS BISCHOFTEINITZ
15 Hostau
Heimatkreis Bischofteinitz – Patenstadt Furth im Wald. Heimatkreisbetreuer: Peter Pawlik, Palnkamer Straße 73a, 83624 Otterfing, Telefon (0 80 24) 9 26 46, Telefax 9 26 48, eMail peter-pawlik@t-online.de, Internet www.bischofteinitz.de. Spendenkonto: Heimatkreis Bischofteinitz, Raiffeisenbank Chamer Land – IBAN: DE55 7426 1024 0007 1343 20, BIC: GENODEF1CHA. Heimatbote für den Kreis Bischofteinitz – Redaktionsschluß: Donnerstag der Vorwoche. Verantwortlich von seiten des Heimatkreises: Peter Pawlik. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de
Die Sankt-Georgs-Kirche von außen … Seit den Kommunalwahlen im Herbst 2022 ist Antonín Kolář Bürgermeister von Hochsemlowitz. Unser Korrespondent Karl Reitmeier besuchte ihn. Er berichtet.
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und zehn Kilometer nördlich der Stadt Bischofteinitz liegt am südöstlichen Rand der Siebenberge der kleine in eine wunderschöne Landschaft eingebettete Ort Hochsemlowitz/ Semněvice. Bevor die Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, zählte der Ort 42 Häuser mit 226 Einwohnern. Dort gab es zwei Gasthäuser, einen Kaufladen, zwei Schmieden, einen Tischler und weitere Handwerke. Nach der Vertreibung kamen neue Bewohner. Die kommunistische Herrschaft hat dem einst bäuerlichen Ort schwer zugesetzt, und die Spuren davon sind noch überall deutlich zu sehen. Seit Oktober des vergangenen Jahres ist dort Antonín Kolář der neue Bürgermeister, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Gemeinde, in der rund 250 Bürger registriert sind, wieder aufblühen zu lassen. Kolář geht dabei mit gutem Beispiel voran, denn er hat vor etwa zwei Jahren vom Bistum Pilsen den einstigen Pfarrhof mit Nebengebäuden – darunter ein Pferdestall – und die dazugehörenden Grundstücke erworben. Ein großes Anliegen ist ihm die gute Verständigung mit den Nachfahren der einstigen Bewohner. Diese würde er zu gerne anschreiben und sie wegen der Vertreibung um Entschuldigung bitten. Dabei ist Kolář 50 Jahre alt und hat mit der Verfolgung und Vertreibung der deutschen Böhmwerwäldler nichts zu tun. Auf jeden Fall lädt er die Bewohner von der anderen Seite der Grenze zu einem Besuch in Hochsemlowitz ein, damit sich diese ein Bild von der Gemeinde machen können. Antonín Kolář, von Beruf Lehrer am bekannten Jan-KeplerGymnasium in Prag, hat große Pläne. Diese erläuterte er bei einem Gespräch mit Ludmila Mathauserová vom Programm „Ein
… und von innen.
Der Pfarrhof.
Hochsemlowitz
Antonín Kolář – der etwas andere Bürgermeister Jahr an der Grenze“ des DeutschTschechischen Zukunftsfonds, denn er hofft auch auf finanzielle Unterstützung vom Fonds. In dem stark heruntergekommenen Pfarrhof laufen bereits seit einiger Zeit die nicht einfachen Renovierungsarbeiten, die aber gut vorangehen. Bei diesen Arbeiten wurden die Fundamente einer Festung aus dem Mittelalter entdeckt, was das Interesse der Archäologen weckte, die nun bei den Renovierungsarbeiten ein Wörtchen mitsprechen. So untersuchten erst kürzlich Studenten von der Tschechischen technischen Universität in Prag (ČVUT) unter Leitung von Michael Rykl die Baugeschichte des Pfarrhofs. Und dann erhoben ČVUT-Architekturstudenten unter Leitung der Professorin Klára Salzmann Daten für eine neue Landschaftsgestaltungs-Studie. Zum Pfarrhof gehören ein großer Pferdestall und Grundstücke. Mittlerweile wurde mit der Neuanpflanzung ursprünglicher alter Obstbaumsorten der Obstgarten vollständig rekultiviert. Angepflanzt wurden auch Tomaten, Kürbisse und Auberginen, die dort prächtig gedeihen. Dem Bürgermeister schwebt vor, daß die Bürger in dem großen Garten ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten können. Das Gemeindeoberhaupt ist voller Tatendrang und sprüht nur so vor Ideen, die eine Verbesserung des Gemeindebildes mit sich bringen sollen. Wie schwierig es ist, die Renovierungs- und Verbesserungsarbeiten in Angriff zu nehmen, beweist die Tatsache, daß aus dem Pferdestall und dessen Umgebung zuerst einmal rund 16 Tonnen Abfall beseitigt werden mußten. Noch bevor Kolář das Amt des Bürgermeisters antrat, hatte er
die Überführung der Sankt-Georgs-Kirche in den Besitz der Gemeinde veranlaßt. Deren Inneres
hannes von Nepomuk, die sich jedoch aufgrund der Witterungseinflüsse in diesem Bereich in ei-
Die Johannes-von-Nepomuk-Statue braucht Hilfe. befindet sich in einem recht guten Zustand und birgt wertvolle Schätze. An einem Seitenaltar findet sich eine Kopie des Prager Jesusleins. Ausgestattet ist die Kirche zudem mit einer LourdesMadonna. Gegenüber der Kirche steht eine Steinstatue des heiligen Jo-
Bilder: Karl Reitmeier
nem kritischen Zustand befindet. Geschaffen wurde sie vom Barockschnitzer Karel Legát, der im 18. Jahrhundert weit und breit barocke Kirchenaltäre schuf. Als Bürgermeister zählte es für Kolář mit zu seinen ersten Aufgaben, die Statue zum Kulturdenkmal erklären zu las-
sen, was das Kulturministerium Anfang Januar tat. Die Reparatur der Statue kostet allerdings umgerechnet 40 000 Euro. Aus diesem Grund wurden Freiwilligen-Aktionen organisisert und ein Benefizkonzert in der Kirche veranstaltet, dem weitere folgen sollen. Kolář würde sich freuen, wenn auch deutsche Musikgruppen zur Unterstützung auftreten würden oder sich sogar ein Partner von jenseits der Grenze für die Restaurierungsarbeiten finden würde. Kolář hat inzwischen ein transparentes Konto errichtet, wo man für die Rettung der Statue spenden kann. Der berühmteste Sohn von Hochsemlowitz ist der Komponist und Musikpädagoge Rudolf Leberl, der 1884 zur Welt kam. Dieser ist 1952 in Sulzbach an der Donau gestorben. Kolář möchte die vielen Werke von Rudolf Leberl wieder aufleben lassen. So kann er sich auch auf diesem Gebiet eine grenzüberschreitende Arbeit vorstellen, zum Beispiel, daß Werke von Leberl sowohl in Sulzbach als auch in Hochsemlowitz aufgeführt werden. Auch eine Zusammenarbeit von Musikschulen von beiden Seiten der Grenze, die sich mit den Stücken von Leberl befassen, würde er begrüßen. Leberl komponierte sinfonische Werke, Kammermusik und Musik für Klavier und Blasinstrumente. Bekannt wurde er vor allem für seine Kompositionen für Gitarre. 500 seiner Kompositionen liegen als Originalhandschriften in einem tschechischen Archiv. Daneben beschäftigte er sich mit der Aufzeichnung, Erhaltung und Wiederbelebung von Volksliedern aus dem Böhmerwald. Inzwischen gab es in Deutschland erste Konzerte und sogar ein Leberl-Festival.
Antonin Kolář gelang außerdem, einen Kontakt zu Vanessa Fails herzustellen, der Enkelin der aus Hochsemlowitz stammenden Krista Schnabel. Fails schrieb ein Buch mit den Erinnerungen ihrer Großmutter an ihre Jugendzeit in Hochsemlowitz. Dieses Erinnerungsbuch der aus der Vorkriegszeit stammenden Krista Schnabel mit dem Titel „Anything for Frances“ wurde Ende Juni sogar im Kulturzentrum von Hochsemlowitz getauft. Das Buch war bereits 2021 in Minneapolis in den USA erschienen. Für Kolář wäre es toll, wenn dieses Buch auch ins Deutsche beziehungsweise ins Tschechische übersetzt werden könnte. Inzwischen hat er die deutschen Namen auf dem Denkmal, das an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert, mit einem neuen Goldanstrich versehen lassen. Und damit präsentiert sich das Denkmal, das schon viel erlebt hat, nun als ein Schmuckstück. Gerne erzählt Kolář auch von dem Pfarrer Jan Thonabauer, der nicht wollte, daß die Kinder in der Nazi-Zeit „Heil Hitler“ sagten. Thonabauer habe verlangt, daß die Kinder bei der Begrüßung „Gegrüßet seist Du, Maria“ sagen. Damit habe er sich den Zorn der grausigen NaziHerrscher zugezogen und sei in ein Konzentrationslager gesteckt worden. Ein großes Anliegen ist Antonín Kolář eine gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit den Deutschen. Er läßt zudem wissen, daß er jede Information über Hochsemlowitz aus der Vorkriegszeit sehr begrüßen würde und daß alle auch herzlich nach Hochsemlowitz eingeladen seien. Ein solch engagierter Bürgermeister hat wahrlich Unterstützung verdient. Spendenkonto: Transparentní účet Semněvice, IBAN: CZ16 0100 0001 2399 5900 0247, BIC: KOMBCZPP. Über folgenden Link kann man die Umsätze verfolgen: https://www.kb.cz/cs/ transparentni-ucty/ 123-9959000247
Antonín Kolář an einem wiederaufgestellten Feldkreuz, im Pferdestall, aus dem 16 Tonnen Abfall beseitigt wurden, im Pfarrhof mit mitelalterlichen Fundamenten, im rekultivierten Gemüsegarten und am Gefallenendenkmal.
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Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27. 10. 2023
Heimatbote für den Kreis Ta<au
Heimatkreis Tachau – Patenstadt Weiden in der Oberpfalz. Heimatkreisbetreuer: Dr. Wolf-Dieter Hamperl, Aubergstraße 21, 83352 Altenmarkt, Telefon (0 86 21) 6 36 27, Telefax 64 75 27, eMail wolf-dieter.hamperl @online.de. Internet www.tachau.de. Tachauer Heimatmuseum: Kulturzentrum Hans Bauer, Schulgasse 3a, 92637 Weiden, Telefon (09 61) 81 41 02, Telefax 81 41 19, eMail museum@tachau.de. Spendenkonto: Heimatkreis Tachau, HypoVereinsbank Nürnberg – IBAN: DE38 7602 0070 0002 0824 54, BIC: HYVEDEMM460. Heimatbote für den Kreis Tachau – Redaktionsschluß: Donnerstag der Vorwoche. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de
� Chronik der Volksschule Godrusch 1935 bis 1944 – Teil VI
Schnee und Grippe verhindern Schulbesuch Der sechste Teil der Schul chronik befaßt mit dem weite ren Verlauf des zweiten Schul halbjahres 1938/39 bis Ende des Schulhalbjahres 1940/1941.
Osterfreizeit Über Anordnung des Reichskommissars für die sudetendeutschen Gebiete begann die Osterfreizeit im Schuljahr 1938/39 am Samstag, den 1. April um 12.00 Uhr mittags und dauerte bis einschließlich Mittwoch, den 12. April.
Führergeburtstag Unser Führer feierte am 20. April sein 50. Wiegenfest. Schon am Vortag wurde anläßlich dieses großen Festtages die Schulfeier abgehalten. Das Klassenzimmer kleidete sich in Festschmuck, und das Führerbild war umrahmt und eingebettet in ein Meer blühender Blumen. Zur Feier fanden sich auch die Gliederungen der Partei und die übrige Einwohnerschaft ein. In Sprechchören wurden dem Führer die Glückwünsche dargebracht. Die Lieder der Nation beendeten die eindrucksvolle Feier. Das Schulgebäude war drei Tage lang festlich geschmückt.
Schuljahr 1939/40 Das Schuljahr 1939/40 begann am Montag, 11. September 1939. Der verspätete Schulbeginn hatte seine Ursache in dem Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Deutschland und Polen.
Schülerstand Zur Abteilung 1 gehören ein Knabe und drei Mädchen, zur Abteilung 2 ein Knabe und ein Mädchen, zur Abteilung 3 sieben Knaben und fünf Mädchen, zur Abteilung 4 fünf Knaben und zwölf Mädchen, mithin sind das 35 Schüler.
Ungeteilter Vormittagsunterricht Über Ansuchen des Leiters der Schule wurde vom Regierungspräsidenten die Einführung des
ten 345 Arbeitsstunden. Der Einsatz wurde von der Bevölkerung dankerfüllt begrüßt, zumal es in zwei Fällen offensichtlich nur dem Schülereinsatz zu verdanken war, daß noch vor Antritt der wochenlang anhaltenden naßkalten Witterung die Kartoffelernte unter Dach gebracht wurde.
Kohlenferien
Pfraum berg (Apotheke) abgeführt.
der der geteilte Unterricht eingeführt wurde.
Ernteeinsatz
Schülerstand
Die Osterferien dauerten vom 21. bis 27. März.
Zur Heuernte waren die Schüler(innen) der Mittel- und Oberstufe an vier Tagen, zur Unkrautbekämpfung an drei Tagen eingesetzt.
Heilkräuter
Personales
Schulschluß
Die Schule beteiligte sich an der Sammlung von Heilkräutern (Erdbeerblättern), die getrocknet bei der Sammelstelle abgeliefert werden.
Der nebenamtliche Religionslehrer Ignaz Reinl wurde am 29. April nach Prag versetzt. Den Religionsunterricht an der hiesigen Schule übernahm der nebenamtliche Religionslehrer Karl Rosin, Neustadtl.
Das Schuljahr 1939/40 schloß am 13. Juli 1940. An diesem Tage wurden auch die Zeugnisse verteilt.
Zur Abteilung 1 gehören zwei Jungen, zur Abteilung 2 zwei Jungen und vier Mädchen, zur Abteilung 3 sieben Jungen und vier Mädchen und zur Abteilung 4 drei Jungen und sechs Mädchen. Das sind insgesamt 28 Schüler.
Impfung Die Impfung der Geburtsjahrgänge 1925 bis 1927 durch den Distriktarzt Josef Bauer fand am 13., die Besichtigung am 20. Oktober statt.
Infolge Kohlenmangels war die Schule vom 26. Jänner bis 11. März geschlossen.
Osterferien
Pfingstfreizeit Die Pfingstfreizeit begann Samstag, 10. und endete Mittwoch, 15. Mai.
Schulfeier Im Rahmen einer Klassenveranstaltung fand für die Entlaßschüler eine Abschiedsfeier statt, in der Lieder, Kernsprüche und Sprechchöre in würdiger Form zum Vortrag gebracht wurden.
Die Herbstferien dauerten vom 9. bis 17. Oktober. Die Schülerschaft beteiligte sich während dieser Zeit tatkräftig an der Einbringung der Hackfruchternte.
Unterrichtserteilung Auf Grund des Erlasses des Reichsstatthalters im Sudetengau wurde der Unterrichtsbeginn während der Wintermonate vom 15. November bis 28. Feber um eine Stunde später, das heißt um 9.00 Uhr angesetzt. Die dadurch entfallende Stunde wird durch pausenlosen Vormittagsunterricht – außer der Hauptpause – und durch Verlängerung des Unterrichtes bis 12.15 Uhr aufgeholt.
Unkrautvertilgung auf den Feldern Die Schüler wurden zur Bekämpfung des Unkrautes auf den Feldern zehn Unterrichtsstunden lang eingesetzt. Diese Aktion fand hierorts allgemeines Lob.
Schulschluß
Am 16. Juli fand im Schulgarten für die aus der Schule austretenden Schüler eine eindrucksvolle Feier statt. Vertreter von Partei, Gemeinde und Elternschaft fanden sich zu dieser Feier ein und nahmen sichtlichen Anteil an dem würdevollen Verlauf derselben. Der Schulleiter nahm in längeren Ausführungen Abschied von seinen Schülern, ermahnte sie, aufrecht und ehrenhaft den Lebensweg zu beschreiten. Hierauf folgte die Übergabe der Entlassungsurkunden mit einem Buchgeschenk. Folgende Schüler(innen) erhielten die Entlassungsurkunden: Franz Watzka, Godrusch Nr. 19, Betti Brix, Godrusch Nr. 22, Erna Schober, Godrusch Nr. 12, Anna Wartha, Kleinmaierhöfen Nr. 5, Barbara Wenisch, Kleinmaierhöfen Nr. 14. Ein Kind besucht im kommenden Schuljahr die Zubringeschule in Tachau. Godrusch, am 16. Juli 1939, Ludwig Sporer, Oblehrer
Herbstferien
Von den 28 Schülern der hiesigen Schule sind 28 der Schulgroschensammlung, 21 der Filmbildsammlung und 18 dem VDA eingegliedert.
Die Pfingstfreizeit begann am Freitag, den 26. Mai und endete am Dienstag, den 30. Mai. Mittwoch begann wieder der regelmäßige Unterricht.
Entlassungsfeier
Mit der Erteilung des Handarbeitsunterrichtes wurde ab Schulbeginn die Haushaltungslehrerin Helene Schnabl beauftragt. Den Religionsunterricht erteilt Kaplan Karl Rosin, Neustadtl.
Opfergemeinschaft
Pfingstfreizeit
Das Schuljahr 1938/39 schloß am 15. Juli 1939. An dem Tag wurden auch Zeugnisse verteilt.
Personales
Weihnachtsferien Schüler 1938 mit dem damaligen Lehrer Ludwig Sporer, im Hintergrund die Schule. ungeteilten Halbtagsunterrichtes mit Schulbeginn bewilligt. Der Unterricht beginnt nun täglich um 8.00 Uhr vormittags und endet um 13.00 Uhr. Donnerstag als Ferialtag entfällt.
Personales Den Religionsunterricht an der hiesigen Schule übernahm mit Schulbeginn der nebenamtliche Religionslehrer Ignaz Reinl vom Seelsorgeamt Neustadtl. Der Handarbeitsunterricht wurde ab Schulbeginn bis 15. Oktober für die beurlaubte Haushaltungslehrerin Anna Müller vertretungsweise von der Haushaltungslehrerin Philomena Schamburek aus Neustadtl erteilt. Ab 15. Oktober wurde die Haushaltungslehrerin Marie Rebitzer an der hiesigen Schule angestellt.
Erntedienst Zur Einbringung der Hackfruchternte wurde die Schuljugend geschlossen an drei Tagen eingesetzt. Die Schüler unter Beaufsichtigung des Lehrers leiste-
Opfergemeinschaft
Ärztliche Untersuchung
Von den 35 Schülern der hiesigen Schule sind 35 der Schulgroschensammlung, 28 der Filmbildsammlung und 19 dem Volksdeutschen Kameradschaftsopfer eingegliedert, was einen jährlichen Opferbetrag von 44,64 RM ergibt.
Die Untersuchung der 6-, 10und 14jährigen Schüler(innen) fand Dienstag, 18. Juni statt. Der Gesundheitszustand der Kinder ist als gut zu bezeichnen.
Weihnachtsferien Die diesjährigen Weihnachtsferien begannen am 20. Dezember und wurden auf Grund der andauernden strengen Kälte bis zum 10. Jänner verlängert.
Personales Die beurlaubte Handarbeitslehrerin Anna Müller trat mit 1. Jänner wieder ihren Dienst an. Mit Wirksamkeit vom 1. Feber wurde sie der Bürgerschule in Haid zur Dienstleistung zugewiesen. Mit gleichem Tage wurde die Handarbeitslehrerin Anna Schlögl an der hiesigen Schule angestellt.
Zeugnisabschrift Dem Gendarmerie-Wachtmeister i. R., Wachauf Josef, geboren am 7. April 1888 in Zummern wurde über Ansuchen eine Zweitschrift des Entlassungszeugnisses ausgestellt.
Schülerbrief Sämtliche Schüler(innen) der Schule vom 4. Schuljahr aufwärts schrieben an alle Soldaten der Schulgemeinde Briefe.
Kräutersammlung Die Schuljugend sammelte 5,5 Kilogramm Löwenzahnblätter, ein Kilogramm Lindenblüten und 200 Gramm Erdbeerblätter. Die getrockneten Heilpflanzen wurden der Sammelstelle in
In längeren Ausführungen nahm auch der Leiter der Schule von seinen Schülern Abschied. Anschließend erfolgte die Übergabe der Entlassungsurkunden und der Buchgeschenke.
Entlaßschüler Josef Richter, Godrusch Nr. 25, Josef Watzka Josef, Godrusch Nr. 19, Erna Bogner Erna, Godrusch Nr. 26, Emma Marka, Godrusch Nr. 23, Sophie Müller, Godrusch Nr. 9, Marie Roith, Godrusch Nr. 27, Hildegard Reißer, Kleinmaierhöfen Nr. 11, Anna Wenisch, Kleinmaierhöfen Nr. 24, Anna Maria Wenisch, Kleinmaierhöfen Nr. 9. Godrusch, am 13. Juli 1940 Ludwig Sporer, Oberlehrer
Die Weihnachtsferien 1940/41 wurden mit Erlaß des Reichsministers für Volksbildung, Erziehung und Wissenschaft einheitlich auf Freitag, 20. Dezember 1940 bis Montag, 6. Jänner 1941 festgesetzt. Die Halbjahresferien im heurigen Schuljahre entfallen.
Schulbesuch Der Schulbesuch im Monate Jänner litt unter den äußerst ungünstigen Witterungsverhältnissen. Den Schülern der eingeschulten Ortschaft Kleinmaierhöfen war der Weg zur Schule durch überaus große Schneeverwehungen absolut ungangbar geworden. Darüber hinaus hatte der Ausbruch einer allgemeinen Grippeerkrankung unter der Schülerschaft eine weitere Verminderung des Schulbesuches zur Folge.
Schuljahr 1940/41
Zeugniserteilung
Das Schuljahr 1940/41 begann Montag, 2. September 1940. In der Unterrichtserteilung trat insofern eine Änderung ein, als mit Beginn des Schuljahres wie-
Die Zeugnisse für das erste Halbjahr des Schuljahres 1940/41 wurden am 31. Januar an die Schülerschaft verteilt. Fortsetzung folgt
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Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
Heimatblatt für die Kreise Hohenelbe und Trautenau Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. – 1. Vorsitzende: Verena Schindler, Telefon 0391 5565987, eMail: info@hohenelbe.de, www.hohenelbe.de – Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V. – 1. Vorsitzender Wigbert Baumann, Telefon 0931 32090657 – Geschäftsstelle Riesengebirgsstube (Museum-Bibliothek-Archiv), Neubaustr. 12, 97070 Würzburg, Telefon 0931 12141, eMail: riesengebirge-trautenau@freenet.de – www.trautenau.de – Redaktion: Karin WendeFuchs, Agg 3, 83246 Unterwössen, Telefon 08641 6999521, Mobil 0157 32215766, eMail: Riesengebirgsheimat@t-online.de – Redaktionsschluss: jeweils der 1. des Erscheinungsmonats.
� Nachrichten aus dem Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V.
� Treffen Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V.
Mittellangenau hat wieder eine „Himmelskönigin“ An der Straße von Mittellangenau nach Lauterwasser stand früher zwischen zwei Nadelbäumen eine Marienstatue. Sie gehörte zu dem großen Bauernhof von Franz Weiss in Mittellangenau Nr. 23.
folgende Inschrift zu erkennen: Errichtet von der Familie Weiss MARIA O unbefleckte Jungfrau bitt für uns! Erbaut Ano 1885.
Auf der Rückseite stand ursprünglich der Name des Bildhauers aus Kleinlangenau. Die Gemeinde Mittellangenau hat eine ungefähre Kopie der Marienstatue aus einem Sand-
Die neue „Himmelskönigin“ in Mittellangenau. Foto: K. Boková.
Alte Ansichtskarte der ursprünglichen Marienstatue von 1885. Sammlung D. Janecek.
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ie Statue war 1885 errichtet worden, nachdem ein junges Mädchen, das auf einem Pferdewagen saß, tödlich verunglückt war, weil an der Stelle die Pferde scheuten. Die Mutter der Bürgermeisterin von Mittellangenau kann sich daran erinnern, daß sie als Kind Kontakt mit einer Frau aus Niederlangenau hatte, welche ihr diese Geschichte von der Marienstatue erzählt hat. Vermutlich war es Ludmilla Lorenz, geboren am 03.10.1882 in Niederlangenau Nr. 209 (s. Chronikbuch von Roland Zirm). Die Statue ist wahrscheinlich in den 1960er-Jahren verschwunden; übrig blieb nur der Sockel. Auf dessen Vorderseite ist Vom 8. bis 15. September waren wir wieder bei bestem Wetter in unserem schönen Riesengebirge! Wir besuchten unter anderem Starkenbach, Hohenelbe, Trautenau, Arnau, Wildschütz, Pilnikau und Schatzlar.
� Reisebericht
Reise ins Riesengebirge
steinimitat anfertigen lassen. Die „Himmelskönigin“ steht nun etwa drei Meter hinter ihrem ursprünglichen Standort und blickt wegen des starken Verkehrs nicht mehr auf die Straße nach Lauterwasser, sondern auf einen Grünstreifen mit einer kleinen Nebenstraße. Zum Innehalten bei der „Himmelskönigin“ wurde eine Bank aufgestellt; zwei immergrüne Bäume und blühende Stauden sollen noch gepflanzt werden. Wir freuen uns, daß die Gemeinde Langenau mit der neuen „Himmelskönigin“ ein deutliches Zeichen der Erinnerungskultur gesetzt hat. Die Informationen und die Fotos übermittelte mir Karolina Boková vom Infocentrum Langenau/Lanov. Wer Näheres zu der Geschichte der Marienstatue weiß und noch alte Fotos hat, möge sich bitte bei mir melden. HOB Verena Schindler Tel. 0391 5565987 terunser. In Hohenelbe haben wir das Grab von Hana Jüptnerová besucht, ebenfalls Blumen niedergelegt und unserer lieben
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ir waren sehr überrascht, wie positiv sich einzelne Orte entwickelt haben, was das Straßenbild und die Häuserfassaden betrifft. Leider waren wir von unserem eigentlichen Ziel, Spindelmühle, sehr enttäuscht, da man ein weiteres Wahrzeichen unseres alten Heimatortes abgerissen hat – das Hotel Spindelmühle mitten im Zentrum. Wo früher das alte Hotel stand, ist nur noch ein Schotterplatz mit einem Bauzaun zu sehen und ein Bauschild, auf dem das künftige Gebäude abgebildet ist. Natürlich ist der Baustil der heutigen Zeit angepaßt; es ist so schade,
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uf dem Bahnhof in Horka haben wir dann in einem Kohlen- und Heuschuppen übernachtet. Immer mehr Vertriebene aus den umliegenden Dörfern trafen ein, unter ihnen auch unser Pfarrer, Herr Alois Sommer aus Widach, der weiteren Schikanen ausgesetzt gewesen war. Bis zu unserem Abtransport brachten uns einige Stupnaer Verpflegung. Am Nachmittag wurden wir dann in offene Güterwaggons verladen, eng zusammengepfercht, man konnte kaum sitzen, geschweige denn liegen. Die Notdurft mußte in einer Ecke des Waggons verrichtet werden. Abends ging die Fahrt los und
Hinter dem Bauzaun soll das neue Hotel entstehen. Fotos: Carmen Schulze.
Am Grab von Hana Jüptnerová.
daß damit wieder ein Stück von unserem alten Spindelmühle mit seinem besonderen Charakter und Charme verloren geht. Positiv dagegen ist, daß an der Straße von Hohenelbe nach Spindelmühle Baumfällarbeiten mit
Hana gedacht. Neben einer wunderschönen Wanderung durch den Weißwassergrund besuchten wir auch noch die Daftebauden und genossen ein wunderbares Pilsner Urquell. Carmen und Dirk Schulze
gleichzeitiger Gesteinssicherung durchgeführt wurden, so daß sich hier wieder freie Sicht bietet. Natürlich waren wir auch am Veraweg am Gedenkstein für die ermordeten Männer, legten Blumen nieder und beteten ein Va-
� Stupna
Vertreibungsbericht Teil 2
dauerte die ganz Nacht. Es kursierten viele Gerüchte, etwa daß es nach Sibirien ginge oder daß wir alle in der Elbe ertränkt würden. Als wir dann tatsächlich morgens die Elbe erreichten, war die Angst sehr groß. Es ging aber weiter bis Teplitz-Schönau, wo man uns aus dem Zug holte. 3.8.1945: Bei glühender Hitze mußten wir den ganzen Tag steil bergauf laufen. Mancher hat noch seine letzten Habseligkeiten weggeworfen. Ich trug zeit-
weise die Rucksäckchen der Kinder meiner Tante und den meiner Mutter mit. Auch den 5-jährigen Werner habe ich immer wieder ein Stück des Weges getragen. Zu essen und zu trinken gab es nichts, außer einmal einen Schluck Wasser aus einer Quelle. Die tschechischen Begleitsoldaten haben uns den ganzen Tag getrieben. Viele alte Leute sind vor Erschöpfung zusammengebrochen. Wer Glück hatte, wurde auf ein Fuhrwerk geladen,
das ortansässige deutsche Bauern zur Verfügung gestellt hatten. So haben wir dann am späten Nachmittag die reichsdeutsche Grenze erreicht. Bei den letzten tschechischen Leibesvisitationen wurde dabei noch so manches weggenommen. Endlich waren wir in Deutschland und ein Tscheche sagte spöttisch: „Ihr wolltet doch schon immer ins Reich“. Der erste Ort auf deutschem Boden war Geising. Vor dem Bahnhof auf einer Wiese war unser Nachtquartier, ohne Essen, Decken und Schlafunterlagen.(gekürzt, 3. Teil folgt) Heidrun Vogt HOB von Stupna
61. Bundestreffen in Bensheim Der „Rübezahl“ im Stadtpark von Bensheim hat nach seinen Riesengebirglern nicht vergeblich Ausschau gehalten. Sie besuchten ihn zahlreich am Wochenende 16./17. September. Der ausführliche Bericht über das 61. Bundestreffen des Heimatkreises Hohenelbe/Riesengebirge und 29. Wiedersehensfest der Riesengebirgler aus Arnau und Umgebung steht im allgemeinen Teil dieser Sudetendeutschen Zeitung sowie auf der In-
ternetseite des Heimatkreises www.hohenelbe.de Wir gratulieren dem 2. Vorsitzenden und Kassenwart des Heimatkreises Hohenelbe/Riesengebirge, Herrn Gerhard Baumgartl, nachträglich zu seinem 75. Geburtstag am 19. Oktober und wünschen ihm alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Für den Vorstand: Verena Schindler 1. Vorsitzende
Viele Heimatfreunde versammelten sich am Rübezahldenkmal, um der Geschichte von Prof. Dr. Otto Weiss (mit Tasche) zu lauschen. Foto: Tomáš And l
� Heimatortsbetreuung Rochlitz:
Ich bin die Neue
D
ie Sprecherin der Heimatortsbetreuer (HOB) im Heimatkreis Hohenelbe, Bärbel Hamatschek, fragte mich beim Bundestreffen in Bensheim, ob ich die Ortsbetreuung für Rochlitz übernehmen könnte. Ich freue mich sehr über die neue Aufgabe! Eventuell kennen mich einige schon. Mein Name ist Kirsten Langenwalder, geborene Palme. Ich bin die Enkelin vom „Palme-Heger“, welcher in der Stickbaude, unterhalb der Hofbaude, wohnte. Meine Großmutter stammte aus dem Hause „Langer-Tischler“ in Oberrochlitz. Geboren im Jahr 1966 in Oberstdorf, wußte ich lange Zeit nicht viel über meine Familiengeschichte, außer daß mein Vater in Rochlitz im Riesengebirge geboren wurde und von dort nach dem Krieg „mit einem Zug“ von der Heimat wegfuhr. Erst ein Buch, das sich mit meiner Generation im Zusammenhang mit dem Krieg befaßt, machte mich nachdenklich: War der Zug gar kein Zug, so wie ich ihn mir all die Jahre vorgestellt hatte? Wo genau liegt Rochlitz? All das und noch viel mehr war mir unbekannt, und so machte ich mich im Oktober 2015 erstmals auf den Weg nach Rochlitz, das für mich bis dahin nur ein
weißer Fleck auf der Landkarte war. Seitdem bin ich mehrmals im Jahr dort und habe durch viele Kontakte eine Menge über den Heimatort meiner Ahnen erfahren, besonders von meiner Heimatfreundin Erna Schöntag, geb. Sieber aus Oberrochlitz 52. Ich habe ein gutes Netzwerk, sowohl hüben als auch drüben, einschließlich Familie, die noch in Rochlitz wohnt: meine Verwandten aus der Palme- und der Langer-Familie. Daß ich nun neben meiner Tätigkeit als Schriftführerin für den Heimatkreis und meinem Engagement im Riesengebirgsmuseum auch die Heimatortsbetreuerin für Rochlitz sein darf, freut mich sehr. Außerdem freue ich mich auf weitere Rochlitzer Kontakte, ob alt oder jung. Da ich berufstätig bin, bin ich am besten abends oder am Wochenende erreichbar. Ich bin auf Mithilfe angewiesen: Falls bei meinen zukünftigen Geburtstagslisten etwas falsch ist oder wenn es Veränderungen gibt, bitte ich darum, mir das möglichst umgehend mitzuteilen. Danke! Kirsten Langenwalder, geb. Palme, die neue Rochlitzer HOB, Tel. 089 12018348; presseriesengebirge@aol.com
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RIESENGEBIRGSHEIMAT
Familiennachrichten aus dem Heimatkreis Hohenelbe Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. Sitz Marktoberdorf Geschäftsführung: Gerhard Baumgartl 87616 Marktoberdorf, Richard-Wagner-Str. 2 Tel. 08342 40528, Fax 08342 7054060 www.hohenelbe.de, eMail: info@hohenelbe.de Sparkasse Allgäu, IBAN: DE 41 7335 0000 0380 271262 BIC: BYLADEM1ALG
WIR GRATULIEREN Der Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. gratuliert zum Geburtstag 02.11. Hans-Joachim Hönig HOB von Witkowitz zum 72. 07.11. Ingrid Mainert geb. Wängler, HOB von Hohenelbe, Harta, Hennersdorf zum 84. Bärbel Hamatschek Sprecherin der HOB 3. Vorsitzende des HKH
zum 82. 12.11. Ingeborg Arenz geb. Hollmann zum 95. 15.11. Ingrid Raab geb. Vogl zum 84. 18.11. Wolfgang Weinmüller zum 80. 23.11. Rudolf Schedofka zum 93. HOB Ingrid Mainert Tel. 06039 2255 n KLEINBOROWITZ
HOB Erich Kraus Tel. 0351 4718868 eMail: brigitte.und.erich.kraus @web.de n NIEDERLANGENAU
01.11. Renate Totzauer geb. Burkert zum 79. 10.11. Irmgard Willgalies geb. Hanka zum 94. 15.11. Elisabeth Fitze geb. Weiß zum 92. 16.11. Dietmar Pogert zum 84. 23.11. Eckard Gall zum 84. 28.11. Maria Sturm zum 99. 30.11. Waltraud Scholz geb. Adolf zum 87. HOB Verena Schindler Tel. 0291 5565987 n OBERLANGENAU
18.11. Liesl Schrag geb. Pittermann zum 90. HOB Bärbel Hamatschek Tel. 06451 9134
11.11. Detlef Garwe (121) zum 66. 13.11. Maria Grigarczik geb. Scharm (15) zum 96. 15.11. Edith Bäumler geb. Lauschmann (44) zum 89. 18.11. Günter Steffan (138) Liesel Schrag mit ihrem Mann Erich, zum 66. 1993. n ANSEITH 24.11. Franz Klug (138) zum 89. 03.11. Egon Beck (JH2) zum 94. 26.11. Heidemarie Rolf (217) 07.11. Hubert Follert (JH39) zum 80. zum 96. HOB Tanja Fritz s. Anseith 24.11. Diethard Tauchmann n KOTTWITZ (JH33) zum 84. 24.11. Manfred Stuchlik (A4) 01.11. Manfred Schoft zum 78. zum 79. 02.11. Helga Köhler (Nr.115) 25.11. Gerhard Dittrich (JH38) zum 82. zum 89. 03.11. Helmut Kudernatsch (im 27.11. Margit und Marie Dittrich Tampel Nr.34) zum 89. (JH38) zum 87. 08.11. Erika Künzel (Karlseck HOB Tanja Fritz Nr. 93) zum 92. Tel. 06222 389787 08.11. Franz Kuhn-Gaber (im eMail: meerfritz@gmail.com Tampel Nr.33) zum 84. 21.11. Richard Scholz n ARNAU (Oberdorf Nr.122) zum 91. 01.11. Anneliese Wrabetz geb. 26.11. Andreas Scholz Hampel zum 91. (Oberdorf Nr.122) zum 92. Bensheim-Treffen 2023. 07.11. Ingrid Mainert geb. 29.11. Walter Kuhn-Gaber Links Bärbel Hamatschek, Mitte Wängler zum 84. (im Tampel Nr.33) zum 83. Gerhard Kühn (wohnte gegenüber der 09.11. Norbert Fries zum 83. HOB Gudrun Bönisch Bönisch-Fabrik), rechts Waltraud Lotz 12.11. Klaus Bittner zum 84. Tel. 08377 1293 (Tochter vom Lang-Bauer). 27.11. Rudolf Seidel zum 84. noch gemeldet von HOB Heidrun n KRAUSEBAUDEN Helmut Hamatschek zum 90. Tippelt (verstorben) 19.11. Erika Kunath geb. Lahr Er wurde am 24.09.1933 in (Nr. 11) zum 82. Oberlangenau geboren und hatn HARRACHSDORF HOB Karl-Heinz Schmidt te noch 8 Geschwister. (Es gab 01.11. Günther Palme zum 82. Tel. 03151 4032327 5 Hamatschek-Familien). 1946 03.11. Brigitte Prechtl zum 84. Aussiedlung in die Nähe von n MASTIG 03.11. Hannelore Faißner Heiligenstadt Krs. Eichsfeld. zum 84. 01.11. Walter Bönisch 1955 Ausreise in den Westen 07.11. Gerti Schumann zum 93. (HM32) zum 89. nach Willershausen. 1956 Hoch10.11. Hanni Feistauer zum 84. 03.11. Reinhard Ettrich zeit mit Ehefrau Maria, 2 Söhne. 11.11. Barbara Donth zum 92. (WH87) zum 82. Nachträglich herzlichen Glück14.11. Carola Knappe zum 94. 22.11. Elli Schienke wunsch zum 90. Geburtstag! 15.11. Marie-Luise Rieger geb. Staffa zum 101. Bärbel Hamatschek zum 89. 23.11. Vera Hänsel geb. Joch- 15.11. Erika Rathke zum 82. mann (MBhf) zum 92. 16.11. Elisabeth Förste zum 95. 29.11. Edith Schmidt geb. 16.11. Helmut Knappe zum 80. Rumler (M82) zum 88. 19.11. Kurt Preißler zum 84. HOB Tanja Fritz s. Anseith 21.11. Gerlinde Berger zum 85. n MITTELLANGENAU 23.11. Horst Dlabola zum 85. Ines und Falk Heinrich 03.11. Horst Tauchen zum 90. Tel. 03586 4085635 08.11. Werner Wonka zum 93. 08.11. Kurt Puntschuh zum 78. n HENNERSDORF 09.11. Marta Pawlowski geb. 02.11. Erich Fischer zum 95. Rilk zum 87. 02.11. Ernst Susanek zum 79. 12.11. Alfred Hanka zum 73. 06.11. Eckhart Kober zum 84. 22.11. Anna Hartauer Helmut Hamatschek. 17.11. Christian Erben zum 87. geb. Renner zum 100. n NIEDERPRAUSNITZ HOB Ingrid Mainert (Wängler) 27.11. Ingeborg Rost Tel. 06039 2255 geb. Kaufmann zum 83. 29.11. Reinhard Köhler zum 86. 29.11. Erika Lang HOB Tanja Fritz s. Anseith n HERMANNSEIFEN geb. Hamatschek zum 92. 04.11. Ilse Mosch geb. Fries 30.11. Dr.-Ing. Edwin Kreutzer n OBERPRAUSNITZ (Nr. 180) zum 81. zum 79. 01.11. Ernst Rumler (258) 16.11. Christel Kümpel geb.Pohl HOB Verena Schindler zum 97. (Leopold Nr. 6) zum 84. Tel. 0291 5565987 01.11. Rudolf Wanka (29) 18.11 Bernhard Weirich zum 82. n MOHREN (Nr. 234) zum 86. 03.11. Helga Berlenga 20.11. Dietmar Drescher 1.11. Manfred Großmann geb. Erben (86) zum 82. (Nr. 165) zum 81. (Nr. 140) zum 83. 04.11. Ottmar Hampel (69) 21.11. Anneliese Frass geb. Pohl 24.11. Pfarrer Herbert Rücker zum 84. (Nr. 129) zum 91. (Nr. 14) zum 89. 07.11. Fritz Wanka (111) zum 91. HOB Christina Auerswald HOB Christina Auerswald 11.11. Marie Stopp geb. Borth Tel. 0341 24707822 Tel. 0341 24707822 (213) zum 86. 12.11. Rudolfa Kusche geb. n HOHENELBE n NIEDERHOF Baudisch (214) zum 84. 02.11. Lorelies Nitschinger 24.11. Brunhilde Ludwig geb. 15.11. Günter Rumler geb. Kober zum 87. Stiller (Kl. Elbetal 1) (148) zum 86. 03.11. Hildegard Heeb zum 95. 26.11. Ernst Dittrich (62) zum 82. geb. Wanitschek zum 97. 28.11. Ottfried Goder 27.11. Fred Stopp (22) zum 76. 11.11. Dipl.Ing. Günther Piekny (Luisental 72) zum 84. HOB Tanja Fritz s. Anseith
n PELSDORF
05.11. Elfi Diegner geb. Mai zum 98. 22.11. Theo Müller zum 99. 28.11. Walli Reichert geb. Petschik zum 95. HOB Anna Schreier Tel. 03695 600862
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
zum 84. 09.11. Waltraut Inholt (Ullrich- Hs-Nr. 18) zum 81. HOB Heidrun Vogt Tel. 036421 22707 n SWITSCHIN
n SWITSCHIN
Rudolf Patzelt geb. 07.11.1940 in Switschin 53, verst. 01.08.2021, 80 Jahre.
� Hohenelbe
In memoriam Johannes
02.11. Frieda Gerloff geb. Russ Borth (1884-1959) (Nr. 49) zum 90. n POLKENDORF 07.11. Elisabeth Hahn Während un08.11. Erhard Nechanitzky geb. Staffa (Nr. 3) zum 91. seres diesjähri(Nr. 24) zum 79. 15.11. Walburga Stolze geb. gen Bundestreffens in Bensheim 21.11. Hega Bärthel geb. Müller Dittrich (Nr. 51) zum 83. besuchte ich auf (Nr. 53) zum 93. 20.11. Rosa Mai geb. Tscherney 23.11. Roland Fries (Nr. 36) (Nr. 46) zum 85. dem dortigen zum 84. 21.11. Richard Scholz (Nr. 64) Friehof auch das HOB Sylvia Colditz zum 94. Grab von JohanHOB Roman C. Scholz nes Borth, der von 1925 bis 1945 n ROCHLITZ Tel.: 0170 2457875 Stadtdechant von Hohenelbe 09.11. Martha Schmidt geb. eMail: r.c.scholz@freenet.de war. Pfeifer (R-Franzenthal 72) Als Nachfolger von Dechant n WITKOWITZ zum 98. Monsignore Franz Proschwitzer 12.11. Konrad Möchel (OR 99, 02.11. Hans-Joachim Hönig war er sowohl bei Katholiken als Hinterwinkel) zum 86. (Oberdorf 41) zum 72. auch Protestanten sehr beliebt 17.11. Werner Biemann 07.11. Helmut Hönig (Butterhö- und geschätzt. Erzählungen mei(OR 388) zum 81. nig, Niederdorf 40) zum 91. ner Eltern zufolge rankten sich 18.11. Franz Möchel 20.11. Elisabeth Kaschka geb. viele humorige Geschichten um (R-Sahlenbach) zum 96. Donth (Schüsselbauden ?) seine Person. Er war ein Volks28.11. Irene Reiter geb. Möchel zum 88. priester, der bekannt dafür war, (R-Sahlenbach) zum 79. 21.11. Inge Heindl geb. Kraus daß er mit einem schweren RuckHOB Kirsten Langenwalder (Kosper-Marie, Schüssel- sack bepackt auf seinem MotorTel 089 12018348 (abends u.WE) bauden 144 ) zum 92. rad seine „Schäflein“, also seine eMail: presseriesengebirge 30.11. Gertrud Pfeil geb. Janka Pfarrkinder, besuchte. Hohenelbe @aol.com (Hannesse-Vinzens, Schüs- war damals die größte Pfarrei der selbauden 231) zum 92. Erzdiözese Königgrätz und umn SCHWARZENTAL Hans-Joachim Hönig faßte etwa 30 Kilometer. 01.11. Julius Gall Tel. 03949 502153 Nach der Vertreibung 1946 (Hs.48, Schule) zum 84. wurde Johannes Borth 1949 zu15.11. Ingrid Raag nächst als Kaplan der Pfarrei geb. Vogl zum 84. WIR BETRAUERN Bensheim nach Reichenbach/ 18.11. Ursula Kormann Odenwald gesandt. Von hier aus n MITTELLANGENAU geb. Fries (Hs19) zum 77. wanderte er zu den zahlreichen 22.11. Werner Erben (Hs.195) Maria Freitag geb. Rilk (Haus Vertriebenen in den benachbarzum 90. Nr. 56), geb. 13.03.1938, verst. ten Orten. 1951 wurde er nach 22.11. Christa Linke geb. Erben 04.09.2023 in Hainrode/ThürinHüttenfeld, im südhessischen (Hs.204) zum 82. gen, 85 Jahre. Kreis Bergstraße, versetzt, wo 24.11. Dipl. Ing. Ludwig Roland Thost (Haus Nr.174), er bis zu seinem Tod am 10. NoErlebach geb. 19.08.1937, verst.09.09.2023, vember 1959 als guter Seelsorger („Töpferbauden“) zum 89. 86 Jahre. wirkte . Ingrid Mainert 30.11. Arno Leppelt (Hs.1129) Leopold Schöbel geb. 17.09.1930 zum 99. (Haus Nr. 55), verst. 30.06.2023 30.11. Gerlinde Liebe in Gemünden, 92 Jahre. geb. Spiller zum 93. 30.11. Helga Wolf geb. Möhwald n NIEDERHOF („Bohnwiese“) zum 88. Marianne Ramm geb. Erben HOB Gernoth Bock (Kleines Elbtal 92), geb. Tel. 0521 335546 05.12.1935, verst. 27.05.2022, 86 Jahre. n ROCHLITZ
Hilda Parton geb. 01.01.1924, verst. 08.04.2015, 91 Jahre. Hermine Siebenhaar geb. 02.01.1927, verst. 06.12.2015, 88 Jahre. In der Kirche St. Michael von Schwarzental fand am Freitag, 29.09.2023, um 16 Uhr ein Wallfahrtsgottesdienst statt. n SPINDELMÜHLE -
FRIEDRICHSTHAL 01.11. Christa Ebert geb. Moritz (Sp058 - St. Peter, Haus Drei Berge) zum 82. 02.11. Anna Kraus geb. Borufka (F027 - staatl. Arbeiter- haus) zum 91. 02.11. Edeltraud Jirschik geb. Zubina (Sp091 - Zinecker- baude/Daftebaude) zum 90. 06.11. Ursula Hollmann (Sp049 St. Peter - Bergheim) zum 88. 17.11. Maria Pasch geb. Kohl (Sp216 - Kurkanzlei) zum 102. 18.11. Vinzenz Ullrich (Sp209 - Haus Ullrich Bäckerei) zum 85. 21.11. Christel Kleinert geb. Zinecker (Sp072 - St. Peter beim Felsen-Kleof’n) zum 83. 23.11. Werner Kraus (F060 Gemeindehaus) zum 83. 23.11. Elli Renner geb. Keil (Sp028) zum 94. 26.11. Berta Kohl (Sp145 - Gemeindehaus) zum 93. 27.11. Hans-Joachim Spindler (Sp029 Pension Spindler) zum 65. 27.11. Helga Lauer geb. Gilbert (Sp171 - Haus Tannenstein) zum 90. HOB Dirk Schulze Tel. 033732 40383 eMail: tischlerei-dirk-schulze @t-online.de n STUPNA
01.11. Fritz Scharf (Hs.-Nr. 69
Das Borth-Grab in Bensheim. Fotos: I. Mainert
Familiennachrichten aus dem Stadt- und Landkreis Trautenau
Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V., Sitz Würzburg Geschäftsstelle/Riesengebirgsstube: 97070 Würzburg, Neubaustr. 12 Tel. 0931 12141, Fax 0931 571230 1. Vorsitzender Wigbert Baumann www.trautenau.de, eMail: riesengebirge-trautenau@freenet.de Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN: DE 31 7905 0000 0001 405695 BIC: BYLADEM1SWU
WIR GRATULIEREN Der Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V. gratuliert zum Geburtstag 05.11. Wilfried Rudolf HOB von Slatin zum 83. 06.11. Walter Thole HOB von Radowenz zum 89. 11.11. Herbert Rzehak ehem. HOB von Wölsdorf zum 89. 20.11. Harald Richter HOB von TrautenauHohenbruck zum 86. 20.11. Dr.-Ing. Herbert Gall HOB von Freiheit zum 85. 30.11. Herta Gröschel ehem. HOB von Altrognitz zum 93.
n ALTENBUCH
09.11. Anna Schirmer geb. Hantscher (MA 124) zum 97. 09.11. Manfred Teichmann (MA 56) zum 82. 17.11. Christl Gruhl geb. Fiedler (MA 45) zum 87. 17.11. Edeltraud Reicher geb. Meergans (MA 92) zum 86. 17.11. Annelies Augst geb. Fink (NA 26) zum 86. 25.11 Adolf Pauer (S 25) zum 85. HOB Markus Decker Tel. 0170 2120408 (ab 19.00 h) n ALTROGNITZ
01.11. Walter Patzak (RUD 19) zum 90. 14.11. Christine Geißendörfer geb. Schleif (AR 28) zum 74. 30.11. Herta Gröschel geb. Rind (AR 58) zum 93.
HOB Andreas Hoffmann Tel. 0372 411729 eMail: brunnl@outlook.de n ALTSEDLOWITZ -
23.11. Hermann Brönner (II/65) zum 88. 24.11. Klaus-Günther Janisch (II/12) zum 81. 27.11. Adolf Bönsch (II/107) zum 81. HOB Christa Lang Handy: 0170 6523260
MARKAUSCH 05.11. Rosel Haase geb. Kopacek (S) zum 78. 11.11. Lotte Rzehak geb. Berger n GÜNTERSDORF - KOMAR (S) zum 84. 18.11. Adolf Haase (S) zum 87. HEGERBUSCH HOB Günter Henke 08.11. Margot Jäger Tel. 07257 2208 geb. Schinkmann (208) eMail: henke.g-f@t-online.de zum 85. 26.11. Oswin Fabinger (286) n BAUSNITZ zum 89. 27.11. Alfred Leon zum 88. 29.11. Werner Schubert (H19) HOB Günter Henke zum 92. s. Altsedlowitz HOB Georgine Nitsch Tel. 08638 9822828 n BERNSDORF-BERGGRABEN eMail: georgine.nitsch 03.11. Erika Gürtler geb. Dittrich @t-online.de zum 84. 04.11. Roswitha Winklerová n HARTMANNSDORF geb. Bönsch zum 84. 18.11. Scheurich Anneliese 13.11. Gerda Hampel zum 87. geb. Schmidt zum 86. HOB Markus Decker s. Altenbuch HOB Peter Stächelin n HERMANITZ, BIELAUN, Tel. 08171 26363 PRODE und GRABSCHÜTZ n DEUTSCH PRAUSNITZ 03.11. Marga Rudisch zum 87. 01.11. Anni Englisch 12.11. Annelies Banduch geb. Fiedler (4) zum 96. geb. Posner zum 79. 02.11. Rosl Kamitz (85) zum 92. 18.11. Willibald Langner 10.11. Anni Vogel geb. Kaiper zum 90. (K19) zum 98. HOB Markus Decker s. Altenbuch 11.11. Elisabeth Löchel n JOHANNISBADgeb. Futter (100) zum 84. 16.11. Reinhard Hiltscher (60) SCHWARZENBERG zum 85. 11.11. Helga Baumgarten 17.11. Elisabeth Stroh geb. geb. Winter zum 92. Teichmann (134) zum 82. 19.11. Hugo Vyhart zum 91. 26.11. Josef Mai (75) zum 95. HOB Günter Henke 27.11. Maria Schmidt s. Altsedlowitz geb. Seidel (3) zum 96. HOB Markus Decker s. Altenbuch n DÖBERLE
15.11. Rosa Stein geb. Geisler (Nr.15) zum 85. 20.11. Maria Hofberger geb. Schöbel (Nr.25) zum 104. 23.11. Roswitha Böckler geb. Spitzer (Nr.85) zum 91. HOB Dr. Siegfried Erben Tel. 03843 842088 eMail: dr.siegfriederben@web.de n FREIHEIT
01.11. Roland Bönsch zum 87. 04.11. Horst Kleinert zum 93. 08.11. Roland Staude zum 98. 15.11. Günther Fries zum 89. 18.11. Ingrid Gröger geb. Messner zum 86. 20.11. Dr.-Ing. Herbert Gall zum 85. 20.11. Felix Lamer zum 85. HOB Dr. Ing. Herbert Gall Tel. 03744 2413660 n GABERSDORF
23.11. Roswitha Böckler geb. Spitzer zum 91. HOB Peter Stächelin Tel. 08171 26363 n GRADLITZ
04.11. Siegfried Friebel zum 93. 06.11. Günter Zakolt zum 86. 07.11. Herta Pechler geb. Hauke zum 91. 11.11. Gerhard Purr zum 93. 17.11. Susanne Ondrej geb. Paul zum 95. 28.11. Walter Rosel zum 89. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz n GLASENDORF
08.11. Erika Kinder geb. Steidler (Nr.28) zum 79. 29.11. Anneliese Rödersdorf geb. Hübner (Nr.18) zum 80. HOB Alois Zieris Tel. 03578 314382 n GROSS-AUPA I und II
03.11. Norbert Popien (II/30) zum 87. 05.11. Hildegard Tippelt (II57) zum 87. 07.11. Christa Lempke geb. Thamm /II/161) zum 75. 11.11. Josef Kleinert (I/114) zum 87. 12.11. Klaus Dix (II/206) zum 90. 14.11. Herbert Tippelt (I/139) zum 88. 15.11. Edith Frommelt geb. Steiner (I/194) zum 73. 16.11. Dr. Florian Kirchschlager (I/29) zum 38.
19
RIESENGEBIRGSHEIMAT
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
Johannisbad. Foto: Kalenderblatt „Alt-Riesengebirge“ 2024, Jan Víšek n KAILE
23.11. Maria Fleischer geb. Hilsch 23.11. Rosa Hofmann geb. Schmist zum 95. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz n KETZELSDORF
08.11. Dr. Karl Scholz (47) zum 92. 08.11. Franz Scholz (47) zum 90. 20.11. Ida Brinkmann geb. Schmischek (221) zum 93. HOB Georgine Nitsch s. Güntersdorf
n KÖNIGSHAN
04.11. Roswitha Winklerová geb. Bönsch zum 84. 17.11. Norbert Bönsch (76) zum 83. 19.11. Reinhold Schmidt (133) zum 76. 26.11. Sophie Sturm geb. Guth (113) zum 91. 27.11. Alfred Leon zum 88. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz n KOKEN
n PETZER
02.11. Berthold Tippelt zum 84. 05.11. Gertrud Gütgemann geb. Hermann zum 99. 05.11. Horst Enthaler zum 87. 06.11. Günter Bien zum 84. 07.11. Werner Tippelt zum 87. 15.11. Erna Purmann geb. Sagasser zum 80. 21.11. Gerlinde Kirchner geb. Hofer zum 92. HOB Christa Lang Handy: 0170 6523260
07.11 Prof. Dr. Gottfried Brauner zum 92. 13.11. Anni Kowitz geb. Just (Bäcker Just) zum 87. 15.11. Ernestine August geb. Wawra zum 89. 29.11. Josef Winter zum 93. HOB Josef Heina Tel. 03831 280179 n KUKUS
15.11. Elli Schreiber geb. Langer zum 95. HOB Georgine Nitsch s. Güntersdorf n LAMPERSDORF
01.11. Karlheinz Augsten (108) zum 71. 03.11. Martin Gärtner (35) zum 86. 04.11. Luise Radová geb. Efler (100) zum 80. 06.11. Herwig Hofmann (201) zum 92. 08.11. Dr. Manfred Müller (78) zum 74. 12.11. Siegfried Polz (224) zum 84. 12.11. Reinhard Haselbach (20) zum 74. 16.11. Ingeborg Fischerová geb. Gintschel (30) zum 85. 18.11. Dieter Leder (97) zum 79. 30.11. Elisabeth Huppenberger geb. Hofmann (13) zum 86. 23.11. Ursula Chradinová geb. Flögel (93) zum 79. 23.11. Helmut Schmidt (92) zum 76. 24.11. Anita Bialek geb. Schubert (191) zum 79. 28.11. Edeltraud Demuth geb. Kriegel (171) zum 90. 29.11. Dagmar Setzepfand geb. Gellert (153) zum 74. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz
Petzer. Foto: Kalenderblatt „Alt-Riesengebirge“ 2024, Sammlung Jan Víšek n PILNIKAU - PILSDORF
06.11. Marilies Streng geb. Harpke (Pd II/152) zum 88. 06.11. Josef Wihan (Pd I/70) zum 92. 07.11. Gertrud Schubert geb. Wonka (Pd II/139) zum 95. 09.11. Gottfried Rumler (Pd II/118) zum 88. 11.11. Elisabeth Sass geb. Illner (Pd II/149) zum 98. 14.11. Ursula Lösch geb. Richter (Pd I/182) zum 82. 15.11. Ilse Ehrlicher geb. Ullrich (Pd II/122) zum 84. 16.11. Dr. Rainer Tschirner (Pd II/102) zum 78. 18.11. Lothar Streck (Pd II/ 93) zum 67. 18.11. Renate Schneeberger geb.Bönisch (Pi 43) zum 87. 20.11. Anna Böhme geb. Sander (Pd I/61) zum 83. 23.11. Alois Fischer geb. Ficker (Pd II/125) zum 95. 25.11. Heidrun Witter geb. Erben (Pi 27) zum 84. 27.11. Margarete Pietsch geb. Breiter (Pi 82) zum 83. 30.11. Gerhard Ripka (Pd II/149) zum 93. HOB Markus Decker s. Altenbuch n QUALISCH
26.11. Liesbeth Gerber NEUJAHRSDORF geb. Schreiber zum 90. 09.11. Wenzel Gottwald (Njd1) HOB Günter Henke zum 91. s. Altsedlowitz HOB Georgine Nitsch n RADOWENZ s. Güntersdorf 06.11. Walter Thole zum 89. n MARSCHENDORF I-II 09.11. Reiner Patzak zum 82. 18.11. Ingrid Gröger 10.11. Herbert Thole zum 88. n KLADERN geb. Messner zum 86. 12.11. Gerhard Hampel zum 93. 02.11. Rudolf Teuber zum 85. HOB Peter Stächelin 16.11. Gertrud Weizmann (geb. 16.11. Heinz Tasler zum 84. Tel. 08171 26363 Altenberger) zum 97. HOB Josef Heina HOB W. Thole n MARSCHENDORF III-IV Tel. 03831 280179 Tel. 06196 44836 und DUNKELTHAL n KLEINAUPA n SCHATZLAR, STOLLEN, 04.11. Elsa Hildel 05.11. Ingrid Böhme geb. Nikele zum 86. BRETTGRUND, WERNSDORF, geb. Grabiger zum 81. HOB Peter Stächelin REHORN, QUINTENTAL, 09.11. Erna Häcker geb. Tel. 08171 26363 SCHWARZWASSER Kirchschlager zum 94. 06.11. Herwig Hofmann n OBERALTSTADT 12.11. Genofeva Kewick (Sw30/Lp201) zum 92. geb. Mohorn zum 85. 12.11. Richard Snitil zum 93. 06.11. Rosemarie Kuhnová 14.11. Irmgard Salowski 13.11. Karl-Heinz Joppich (S167) zum 75. geb. Kretschmann zum 83. zum 83. 08.11. Kurt Zinser (Sw1) zum 87. 15.11. Roswita Haase 13.11. Ingeborg Veeh 09.11. Renate Pickel zum 66. geb. Bönsch zum 87. geb. Kasper zum 88. 11.11. Ursula Hofmann 17.11. Hans Salwender zum 89. 19.11. Christel Anselmi geb. Kuhn (Sw30, 20.11. Anton Kirchschlager geb. Werner zum 81. Kleinaupa) zum 80. zum 83. 23.11. Jürgen Bruckmann 12.11. Erika Klengel geb. Sitka 21.11. Wolfgang Brunecker zum 84. (Bo74/S) zum 88. zum 86. 26.11. Alois Gaberle zum 87. 13.11. Waltraud Dellwig 23.11. Ursula Maletz HOB Markus Decker s. Altenbuch geb. Hasenöhrl zum 92. geb. Klein zum 79. 15.11. Wolfgang Kühnel n OBER- NIEDERALBENDORF 24.11. Hans Salwender zum 84. (S222) zum 74. 24.11. Rosemarie Torpe und DÖRRENGRUND 18.11. Elisabeth Sternberger geb. Salwender zum 84. 05.11. Herbert Bohner geb. Bönsch (S 231) 25.11. Helga Beier geb. Hofer (Dörrgrd.) zum 93. zum 89. zum 83. 10.11. Margarete Föller 21.11. Marianne Heinrich 26.11. Ludmilla Rudolph geb. Reiß (N.A.) zum 87. geb. Rösel (S216) zum 88. geb. Mohorn zum 90. 22.11. Josef Demuth (O.A.) 22.11. Brigitta Marksová 30.11. Franz Purrmann zum 93. zum 89. geb. Bock (B31/W) HOB Günter Henke HOB Helena Kessler zum 82. s. Altsedlowitz Tel. 09355 1047 22.11. Dieter Meisner (S191) zum 67. n KÖNIGINHOF n OBER25.11. Inge Görz geb. Ruffer DEUTSCH PODHART NIEDERKOLBENDORF (Bo13/Reichenbach ) 04.11. Rainer Rösel zum 88. 10.11. Anna Wawor geb. Hübner zum 87. 12.11. Peter Schmidt zum 82. (N.K.) zum 96. 29.11. Doris Lindenberger HOB Georgine Nitsch HOB Helena Kessler geb. Weinelt (S) zum 93. s. Güntersdorf Tel. 09355 1047 29.11. Renate Bradl n LITTISCH und
geb. Winkler (S) zum 86. Halcová (Frau von Karl 29.11. Wolfgang Kuhn (Sw10) Patzak) zum 83. zum 80. 12.11. Christa Kirstein 30.11. Jaromir Ruzicka (S) geb. Jirasek zum 80. zum 66. 13.11. Maria Gabriel geb. Morak HOB Günter Henke (OT Bilaun) zum 87. s. Altsedlowitz HOB Josef Heina Tel. 03831 280179 n SILWARLEUT n WILDSCHÜTZ 11.11. Inge Kreis geb. Tichatschke zum 79. 01.11. Elisabeth Lüth HOB Georgine Nitsch geb. Goldmann zum 82. s. Güntersdorf 02.11. Florian Hantscher (84) zum 93. n SLATIN 02.11. Marianne Jeßberger 05.11. Wilfried Rudolf zum 83. geb. Flögel zum 80. 09.11. Günter Baier zum 58. 13.11. Gertrud Herrmann HOB Wilfried Rudolf geb. Flögel (34) zum 96. Tel. 05086 2278 23.11. Emanuel Kunz (145) zum 85. Liebe Heimatfreunde, HOB Markus Decker s. Altenbuch vor einem Jahr habe ich in der n WÖLSDORF RGH diesen Satz geschrieben: „Es würde mich sehr freuen, 09.11. Edeltraud Jondral geb. wenn mich Ihre Anregungen oder Jeschke (OW89) zum 76. Fragen jeder Art für die nächste 21.11. Siegfried Amler (OW2) Ausgabe erreichen würden. Sehr zum 79. gern nehme ich diese auf.“ 26.11. Gerhard Stransky (NW70) Bedauerlicherweise erreichte zum 85. mich keine einzige Antwort. HOB Georgine Nitsch Da ich jetzt über 20 Jahre als s. Güntersdorf HOB für Slatin tätig bin, bitte ich n WOLTA nun, mich abzulösen. Ich freue mich schon heute auf Ihre 02.11. Erika Dietrich geb. Seidel Zusagen. (W59) zum 84. In heimatlicher Verbundenheit 06.11. Peter Baudisch (NW144) und mit den besten Wünschen zum 79. für unser aller Gesundheit 07.11. Peter Riediger (W59) Ihr Wilfried Rudolf, zum 82. Tel. 05086 2278 09.11. Edith Kerscher geb. Rudlof (W22) zum 84. n SÖBERLE 12.11. Gretel Feist (W51) 09.11. Maria Reetz geb. Kasper zum 94. zum 96. 13.11. Anna Hartwig geb. Efler 25.11. Erna Weigel geb. Baier (W64) zum 88. zum 98. 15.11. Leo Feierfeil (W62) HOB Georgine Nitsch zum 89. s. Güntersdorf 16.11. Hedwig Gareis geb. Hamp (W5) zum 95. n SOOR 17.11. Christa Röder geb. 02.11. Walburga Filip geb. Demuth (W62) zum 85. Baudisch (OS24) zum 85. 18.11. Alfred Nagel (NW132) 05.11. Erwin Scharf (NS13) zum 85. zum 79. 21.11. Annelies (?) Korn 06.11. Elsa Schenk (NS10) geb. Illner (W39) zum 85. zum 86. 28.11. Edith Bantel geb. Reichelt 08.11. Doris Riebel geb. Pusch (W116) zum 80. (OS/KR68) zum 82. 30.11. Klaus Baudisch (W147) 14.11. Horst Sterba (OS86) zum 86. zum 83. HOB Günter Henke 17.11. Gertrud Neumann geb. s. Altsedlowitz Just (OS/KR144) zum 94. 18.11. Heinz Hanke (OS/EI44) n WELHOTTA - BÖSIG zum 82. 04.10. Roland Weiser zum 91. 18.11. Hedwig Pusch (OS/KR71) 03.10. Ursula Bannert zum 80. zum 79. 02.11. Horst Schmidt zum 88. 29.11. Marie Kordina geb. Bradl 09.11. Manfred Rücker zum 84. (OS/KSTK) zum 91. 27.11. Heinz Staude zum 81. HOB Edith Niepel Sieglinde Wolf Tel. 03841 632765 n TRAUTENAU
03.11. Horst Tauchen zum 90. 04.11. Jarmila Wittenbeck geb. Ernst zum 99. 12.11. Ingeborg Pix geb. Hoffmann zum 95. 12.11. Günther Hoffmann zum 95. 15.11. Marianne Zeilinger geb. Lorenz zum 98. 17.11. Anneliese Augst zum 86. 28.11. Jürgen Kühn zum 79. 29.11. Doris Lindenberger geb. Weinelt zum 93. HOB Markus Decker s. Altenbuch
WIR BETRAUERN n GROSS-AUPA
Anton Ettrich geb. 10.11.1930, verst. 22.08.2023, 92 Jahre. Rudolf Machatschke geb. 07.10.1932, verst. 26.08.2023, 90 Jahre. n MARSCHENDORF IV
Lieselotte Wöhrl, Tochter des Arztes Dr. Richter, verstarb am 02.08.2023 im Alter von 89 Jahren. 20 Jahre arbeitete sie im Germanischen Nationalmuseum n TRAUTENAUNürnberg. Im dortigen GlockenHOHENBRUCK archiv konnte sie einsehen, 03.11. Josef Kindler zum 86. daß die alten Glocken der Kir06.11. Irmtraud Schmöger geb. che von Marschendorf IV einRichter zum 83. geschmolzen worden waren (sie 11.11. Dr. Gerhard Illner zum 81. selbst wohnte früher in der Vil14.11. Hedwig Weu geb. Illner la zwischen Kriegerdenkmal und (Nr. 57) zum 92. Schule. Das Haus steht noch und 27.11. Helmut Schedivy (Nr. 11) wird von Tschechen bewohnt.) zum 94. Die Glocke der neuen Kirche in HOB Harald Richter Marschendorf spendierte Graf Tel. 02224 81437 Czernim, mit dem sie in VerbineMail: UHRichter@t-online.de dung stand. Peter Stächelin n WEIGELSDORFn RADOWENZ KALTENHOF 02.11. Reinhard Mann Elvira Pfitzner geb. Rzehak, (We39) zum 82. verst. 05.10.2023, 88 Jahre. 08.11. Irma Schwans geb. Richter (Ka17) zum 80. 10.11. Ursula Kapraun geb. John Liebe Heimatfreunde, bitte melden Sie Todes(Ka13) zum 83. 11.11. Edeltraud Pauer geb. fälle weiterhin Ihrem HOB. Schneider (We73) zum 95. Sollten bereits Verstorbene HOB Markus Decker s. Altenbuch noch in der Geburtstagsliste n WIHNAN
08.11. Jirina Pazáková geb.
erscheinen, bitten wir ebenfalls um Berichtigung. Vielen Dank!
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RIESENGEBIRGSHEIMAT
� Schatzlar, Trautenau, Riesengebirge
� Treffen
Heimatkalender 2024 jetzt bestellen
Kalender 2024 Alt-Riesengebirge. Fotos: Jan Víšek
Kalender 2024 Alt-Trautenau.
Liebe Heimatfreunde, Jan Víšek und sein Freund bieten wieder die Kalender für 2024 mit schönen alten Aufnahmen aus dem Riesengebirge, AltSchatzlar und Alt-Trautenau an. Die Kalender sind im Format DIN A 3 (42 x 29,7 cm) auf sehr hochwertigem Papier gedruckt. Der Preis pro Kalender beträgt 12 Euro plus Versandkosten.
Kalender Trautenau mit Umgebung: Trautenau (Lichtspielhaus, Ringplatz, Krieblitz, Evangelische Kirche, Bulharská-Straße, ehem. Gasthaus Reinhold Bönisch, Jirásek-Platz, VáclavHavel-Kai, Freiung, der Wawrateich), Oberaltstadt, Parschnitz (Kraftwerk). Kalender Riesengebirge: Martinsbaude, Peterbaude, Marschendorf 1. Teil, Seilbahn auf die Schneekoppe, Elbquelle, Pantschefall, Johannisbad, Grenzbauden, Bradlerbaude, Petzer, Wegweiser bei der heutigen Baude Szrenica, Segelflugzeug unter der Schneekoppe.
D
ie Versandkosten von Tschechien in die EU, also auch nach Deutschland, betragen bei 1 bis 3 Exemplaren einheitlich 15 Euro. Bei mehr als 3 Exemplaren bitte Versandkosten bei mir erfragen. Erst wenn die Kalender verschickt wurden, erhalten Sie eine Gesamtrechnung.
Kalender 2024 Alt-Schatzlar. Kalender Schatzlar und Umgebung: Schatzlar mit Blick aufs Rabengebirge, Marktplatz (3 Perspektiven), Rathaus, Schatzlarer Schloß, Steinkohlengrube, Berggraben, Bernsdorf, Goldenöls, Lampersdorf (Feuerwehrkorps), Quellenbaude in Königshan.
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Kino Vesmír in neuem Glanz
Fragen und Bestellungen unter Angabe des Namens, der Adresse und Telefonnummer bitte an Peter Stächelin, Lilienstraße 35, 82538 Geretsried, Telefon 08171 26363 eMail: webmaster@peter-st.de (Die Bestellung setzt Ihr Einverständnis voraus, Ihren Namen, Adresse und Telefonnummer zum Zweck der Zustellung an die Herausgeber nach Tschechien weiter geben zu dürfen. Die Telefonnummer ist durch den EUVersand aufgrund der Zollvorschriften notwendig.) HOB Peter Stächelin
I Nach aufwendigen Renovierungsarbeiten wurde das Vesmír-Kino im September 2023 neu präsentiert. Das Kino ist derzeit eine der Abteilungen der Kultureinrichtung „Trutnovsko Sozialzentrum für Kultur und Freizeit UFFO“. as Lichtspielhaus wurde 1928-1929 anstelle des sogenannten Judenhauses erbaut, das 1914 abgebrannt war. Das Grundstück in der heutigen Nábřeža Václav Havel Nr. 20 am Flußufer der Aupa stellte schon damals hohe Anforderungen an die Baufirma: Der Mühlgraben in unmittelbarer Nähe mußte teilweise abgedeckt werden, die Grundmauern bis auf die Felssohle im Niveau der Aupa ausgeschachtet und das Gebäude gegen das Grundwaser aus dem Mühlgraben isoliert werden. Des weiteren wurde eine Brandmauer errichtet, um das Kino von der benachbarten „Schmidt’s Wäscherei und Dampfreinigung“ zu trennen.
Der „Kino-Architekt“ Richard Brosch entwarf ein modernes Kino mit 500 Sitzplätzen im Erdgeschoß und 250 auf dem Balkon. Am 1. März 1929 war Premiere mit viel Prominenz aus Politik und Kultur. Der Besucherstrom war vom ersten Tag an enorm. Dank einer modernen Tonapparatur konnte bereits am 9. Oktober 1930 der erste Tonfilm vorgeführt werden. Nach 1945 erhielt das Kino den Namen „Stalino“, später wurde es in „Vesmír“ (Universum) umbenannt. Durch die Austragung des jährlichen „Trutnov Youth Filmfestivals“ von 1963 bis Ende der 1980er Jahre ging es in die Geschichte der tschechischen Nachkriegskinematographie ein. Die erste umfangreiche Modernisierung erfuhr es im Jahr 1975-1976. Um das Kino zu erhalten, wurde 2021-2023 eine Gesamtrekonstruktion durchgeführt. kw Quelle: Město trutnov Angeregt durch Peter Stächelin
m Gegensatz zu anderen Regionen, aus denen Deutsche vertrieben wurden, gibt es hier viele deutschstämmige Spezialisten, die in ihrer Heimat bleiben durften. Beispielsweise hat jeder 10. Bewohner der Bergstadt Schatzlar deutsche Wurzeln. So blieben der alte Dialekt und viele deutsche Traditionen erhalten. Das hat sich vor allem der Verein für deutsch-tschechische Verständigung Trautenau-Riesengebirge zur Aufgabe gemacht. Die Beziehungen zu den ehemaligen Bewohnern sind hier vorwiegend durch Freundschaften und gegenseitiges Vertrauen gekennzeichnet. Der Film stellt Schicksale, Lebenswege und gemeinsame Projekte von Tschechen und Deutschen in den Mittelpunkt. Zugleich werden Menschen beider Nationalitäten vorgestellt, die sich für die Erhaltung des kulturellen Erbes der Region einsetzen. Die Lebenswege der Menschen überschneiden sich hier mehrfach. Besonders die gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte, die Erhaltung und Rekonstruktion von Bauwerken sowie die Pflege der alten Traditionen stehen im Mittelpunkt des Films und sind Beispiele für ein konstruktives und zukunftsorien-
A
„Schatzlarer Kirmes“ in Dillenburg
uch in diesem Jahr feierte die Dillenburger Riesengebirgsgruppe mit Gästen aus Göppingen, Trier und Bensheim die schon zur Tradition gewordene „Schatzlarer Kirmes“, die jedes Jahr am ersten Sonntag im September stattfindet. Unsere liebe Wirtin Beate hatte ihr Lokal „Zum Kanzelstein“ extra für uns an diesem Tag geöffnet, wenngleich kurz vorher in ihrer Familie ein tragischer Todesfall ihre Lebenssituation total verändert hat. Danke Beate. Frühzeitig sind die ersten Gäste angereist, einige haben sich entschuldigt wegen der Dinge, die bei jedem in unserem Alter eintreten können, andere rappelten sich auf und trugen, trotz eigener körperlicher Beeinträchtigungen, dazu bei, daß die Veranstaltung gelingen konnte. Nachdem sich die Reihen so nach und nach verdichtet hatten, konnte der Sprecher unserer Gruppe, Manfred Luschtinetz, alle Anwesenden herzlich begrüßen, einen schönen Tag wünschen und das weitere Prozedere bekannt geben.
Allen, die wegen Krankheit nicht kommen konnten aber gerne dabei gewesen wären, wünschte er eine rasche Genesung, so z.B. Helga Soukup, die mit 95 Jahren zum ersten Mal gefehlt hat. Das gemeinsame Mittagessen, wie immer sehr köstlich und liebevoll vom Küchenteam des „Kanzelstein“ zubereitet, brachte etwas Ruhe in das eifrige „dischkerieren“, denn mit vollem Munde spricht man bekantlich nicht sehr gut. Anschließend wurde aber wieder geredet, Fotos wurden betrachet und zu guter Letzt warteten alle darauf, daß der so beliebte Mohnkuchen hereingetragen und von unserer Wirtin Beate feierlich angeschnitten wurde. Wichtig war auch, sich wieder ein Paket dieser Kuchenspezialität für zuhause zu reservieren… Schwierig ist es immer bei dieser Veranstaltung, alle Beteiligten auf ein gemeinsames Foto zu bekommen, deshalb fehlen auch jetzt wieder ein paar „Streuner“; die meisten sind aber auf dem Bild. Manfred Luschtinetz
„Schatzlarer Kirmes“ in Dillenburg 2023. Foto: Manfred Luschtinetz
� Treffen
„Trautenau und das Riesengebirgsvorland“ Nach der Deutschlandpremiere im November 2022 in Würzburg wurde der Film „Trautenau und das Riesengebirgsvorland – Begenungen mit Deutschen und Tschechen“ erstmals in Thüringen gezeigt, und zwar am 30.09.2023 im Altvaterturm bei Lehesten. Der Dokumentarfilmer Jörg-Peter Schilling war mit Kamera und Mikrofon wieder auf den Spuren der Vergangenheit jenseits der deutsch-tschechischen Grenze unterwegs.
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einzelnen Kalenderblätter finden Sie auf www.trautenau.de unter dem Punkt „Aktuelles“.
� Filmpremiere in Thüringen
Das renovierte Kino bei Nacht, extra für uns fotografiert von Ralf Richter.
Sudetendeutsche Zeitung Folge 43 | 27.10.2023
31. Aupatal-Treffen
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Auszüge aus dem Artikel von Henry Bechtoldt, Ostthüringer Zeitung. Anmerkung der Redaktion: Einen Trailer zu dem Film sehen Sie bei youtube unter „Trautenau und das Riesengebirgsvorland“.
ir war von vornherein klar, daß nicht sehr viele zu dem Treffen vom 8. bis 10.09.2023 in Wernigerode kommen würden, da infolge von Krankheit oder sogar Todesfall eine Absage nach der anderen eintraf. Freitagnachmittag kamen wir erstmals in Wernigerode/Harz beim Kaffee auf der sonnigen Terrasse des Hotels am Schloßpark zusammen. Die bereits von mir in den vergangenen Jahren gefertigten Familienchroniken mit Bildern wurden natürlich mitgebracht. Diese wurden von Hand zu Hand weitergereicht, interessiert studiert und gelesen. Selbst nach dem Abendessen ging das so weiter. Wir fanden die Begegnung, weil ja im kleinen Kreis, sehr familiär und belebend. Am Samstag nach dem Frühstück begann dann unser Programm. Leider konnten wir – wie sonst üblich – keine neuen Gäste begrüßen. Mit klopfendem Herzen und teilweise mit Gänsehaut sangen wir gemeinsam das Riesengebirgslied. Anschließend wurden die Namen der Toten aufgezählt, die seit dem letzten Treffen nicht mehr unter uns sind.
Willi Rimpl (rechts) und Jörg-Peter Schilling im Gespräch. Foto: Henry Bechtoldt
Die Teilnehmer des 31. Aupatal-Treffens. Foto: Christa Lang
tiertes Miteinander. Bei der Veranstaltung war auch Andreas Hoffmann, Heimatortsbetreuer und Mitglied im Heimatkreis Trautenau anwesend, der im Film über seine Wurzeln im Riesengebirgsvorland berichtete. In der alten Heimat unterstützt er tschechischdeutsche Projekte. Selbst heimatvertrieben, verwies der unlängst mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte Willi Rimpl darauf, daß heute die Vergangenheit in den Hintergrund gerückt ist und man lernen muß, die Zukunft zu meistern. Einig waren sich die circa 20 Premierengäste nach der Filmvorstellung – der Film macht Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Die DVD zum Film kann unter www.filmstudio-sirius.de bestellt werden. Eingesandt von Andreas Hoffmann
Nächstes Thema war die Auflösung des Heimat-Museums. Viele Exemplare wurden bereits oder werden wieder an die Spender zurückgegeben (Hörnerschlitten, Milchkanne, Krippe etc.). Daneben gab es mehrere kleinere Dinge, die nicht mehr in sehr gutem Zustand sind und kaum weiter verwendet werden können, für eine Stiftung schon gar nicht. Helmut Bönsch (80) hat sich bereit erklärt, mit Hilfe seines Sohnes bis Ende Oktober alles auszuräumen, wofür ich ihm ein herzliches Dankeschön aussprechen möchte! Nach dem Mittagessen zogen sich die Teilnehmer zurück, um spazieren zu gehen oder sich kurz zu entspannen. Zum Kaffee trudelten alle wieder ein und die Gespräche gingen weiter bis lange nach dem Abendessen. Alle fanden das Treffen sehr positiv und intensiv und es wurde allgemein bedauert, daß dies das letzte Mal hier in Wernigerode gewesen sein soll. Wir wollen in Verbindung bleiben und vielleicht klappt es ja doch noch, wer weiß?! HOB Christa Lang