Sudetendeutsche Zeitung 10. November 2023 Ausgabe 45

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Die schönsten Weihnachtsmärkte in Tschechien (Seite 3)

Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft

Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE

endeutsche Zeitung

Jahrgang 75 | Folge 45 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 10. November 2023

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Der Jahreskalender der Sudetendeutschen

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„Heimat in Bildern“, der Sudetendeutsche Kalender 2024, spiegelt in 25 großartigen Fotos die Schönheit Böhmens, Mährens und Sudetenschlesiens wider und erzählt Geschichten aus den Regionen.

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bonnenten der Sudendeutschen Zeitung, Amtsträger und Spender der Sudetendeutschen Landsmannschaft bekommen den Kalender in den nächsten Wochen zugeschickt. Solange der Vorrat reicht, kön-nen weitere Exemplare von je-dermann direkt bei der Sudetendeutschen Landesmannschaft Bundesverband bestellt werden, und zwar per eMail an info@ sudeten.de oder telefonisch während der üblichen Bürozeiten unter der Nummer (0 89) 48 00 03 70.

Das Kalenderblatt für die zweite Mai-Hälfte zeigt Anton Werner‘s Gasthaus im Egerland. B 04053 B 04053 B 04053 B 04053

Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadt- und Landkreis Mitteilungsblatt desvereinigt Heimatverbandes e. V.und Landkreis Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadtmitder Karlsbader

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Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadt- und Landkreis Mitteilungsblatt desvereinigt Heimatverbandes e. V.und Landkreis Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadtmitder Karlsbader Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin

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Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin 66. JAHRGANG Jänner 2016 FOLGE 1 66. JAHRGANG JAHRGANG 72.

Jänner 2016 Dezember 2022

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Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin

Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin 66. JAHRGANG Jänner 2016 FOLGE 1 66. JAHRGANG JAHRGANG 72.

Jänner 2016 Dezember 2022

Dezember ... und Friede den Menschen auf Erden.

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Holzschnitt W. Klemm

Wegen Vergewaltigung verurteilt: Dominik Feri, ehemaliger Abgeordneter von Top 09. Foto: Wikipedia

Dezember ... und Friede den Menschen auf Erden.

Holzschnitt W. Klemm

Dominik Feri

Drei Jahre Haft für Ex-Politiker Der ehemalige Abgeordnete Dominik Feri, einst Hoffnungsträger der Partei Top 09 (Sudetendeutsche Zeitung berichtete), ist in der vergangenen Woche wegen zweifacher Vergewaltigung und einer versuchten Vergewaltigung zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

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B 6543

as Prager Amtsgericht befand den 27jährigen in allen Punkten der Anklage für schuldig. Feri ging direkt nach der Urteilsverkündung in Berufung. Am letzten Prozeßtag, der unter großem Interesse der Öffentlichkeit stattfand, kam es außerdem zu einem Medien-Eklat. Der Fernsehsender Nova Television übertrug die Verkündung des Urteils live. Dabei wurden auch sensible Details über die Opfer bekannt. Das Amt für den Schutz personenbezogener Daten (ÚOOÚ) hat jetzt ein Verwaltungsverfahren gegen den Sender eingeleitet. Nova Television droht, so berichtet das Onlinemagazin Irozhlas.cz, eine Geldstrafe von bis zu fünf Millionen Euro. Der Sender verteidigte sich mit der Behauptung, man habe nicht gewußt, daß intime Details genannt werden.

Der Kalender-Sendung wird dann ein Spendenüberweisungsträger zur freundlichen Beachtung beigelegt.

Petr Fiala nach Testeinkäufen in Waldsassen und Eger

Premierminister macht Testeinkäufe: Tschechien ist teurer als Deutschland Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft: Weil immer mehr Tschechen klagen, daß Lebensmittel mittlerweile sogar teurer als im benachbarten Deutschland sind, hat Premierminister Petr Fiala einen Einkaufstest gemacht – mit überraschendem Ergebnis.

Eger

Waldsassen

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er Regierungschef nutzte einen Termin in Karlsbad für einen Abstecher über die Grenze ins Oberpfälzer Waldsassen. Im dortigen Aldi kaufte Fiala unter anderem Milch, Butter, Brot, Tomaten, aber auch Schokolade, Ketchup, Nutella und Coca-Cola. Der Premierminister zahlte dafür rund 500 Kronen, also weniger als 20 Euro. Anschließend kaufte Fiala die gleichen Produkte im zehn Kilometer entfernten Eger in Böhmen – und mußte rund 560 Kronen bezahlen, also über zehn Prozent mehr, und dies obwohl die Packungsgrößen auch noch oftmals kleiner waren. In einem Video, das Fiala über die Sozialmediaplattform X (vormals Twitter) postete, rechnete der Regierungschef vor. Der Liter Coca-Cola kostete in Deutschland 29,40, in Tschechien 32,90 Kronen. 450 Gramm Heinz Ketchup gab‘s in Waldsassen für 68 Kronen, in Eger für 76,90. Fast schon unverschämt ist der Preisunterschied bei Nutella. Während Fiala für 600 Gramm

Premierminister Petr Fiala vor dem Tesco in Eger. bei Aldi 90,70 Kronen zahlte, mußte er bei Tesco mit 169,90 Kronen fast doppelt so viel auf den Tresen legen. Einziger Trost: Da Nutella wegen seines astronomischen Zuckergehaltes von 54 auf 100 Gramm, der von Öko-Test nachgewiesenen Mineralölverunreinigung und einer Reihe von Inhaltsstoffen, die im Verdacht stehen, unter anderem krebserregend, erbgutschädigend und appetitanregend zu sein, eines der ungesündesten „Nahrungsmittel“ ist, sollte man den Brotaufstrich sowieso um jeden Preis meiden. Ärgerlich für Fiala ist dagegen der drastische Preisunterschied beim Grundnahrungsmittel Butter, die in Tschechien rund ein

Fotos: X/Petr Fiala

Drittel teurer ist als in Deutschland. Fiala kündigte in dem Video an, er werde von den internationalen Konzernen eine „öffentliche Erklärung“ verlangen, warum deren Produkte in Tschechien deutlich teurer verkauft werden. Diese Frage könnte der Regierungschef aber auch in Pilsen und Budweis stellen. So berichteten Medien in Sachsen bereits im vergangenen Jahr von Kundenanstürmen aus Tschechien, die Budweiser oder Pilsner Urquell kistenweise reimportierten und dabei bis zu 50 Cent pro Flasche sparten. Aktuell kostet die 500-Milliliter-Flasche Urquell bei Tesco in Eger 1,30 Euro, in Dresden beim

Der Regierungschef nach seinem Einkauf beim Aldi in Waldsassen. örtlichen Getränkehändler D & S 1,21 Euro. Wie dramatisch die Preisunterschiede für die Tschechen im Alltag sind, zeigt eine andere Statistik, die Fiala nicht erwähnt hat: die offizielle Einkommensstatistik des Tschechischen Statistikamtes. Demnach beträgt der sogenannte Medianlohn in Tschechien 1 500,74 Euro pro Monat, also 18 008,88 Euro im Jahr. Das Medianeinkommen wird auch als mittleres Einkommen bezeichnet und gibt die Einkommenshöhe an, von der aus die Anzahl der Haushalte mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist wie die der Haushalte mit höheren Einkommen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt das Medianeinkommen im Jahr 2023

bei 44 074 Euro brutto – ist also mehr als doppelt so hoch. Hinzu kommt, daß auch andere Ausgaben in Tschechien überproportional steigen. So hat in Prag der Mietpreis bereits die Schallmauer von 15 Euro pro Quadratmeter durchbrochen. Auch ältere Bürger ziehen deshalb vermehrt in Wohngemeinschaften, da sie sich alleine keine Wohnung mehr leisten können. Für Deutsche lohnt sich die Fahrt über die Grenze mittlerweile fast nur noch zum Tanken. So kosteten am Montag in Tschechien Super 1,59 Euro und Diesel 1,61 Euro pro Liter – waren also rund 25 Prozent billiger als in Deutschland. Torsten Fricke

Diplomatischer Eklat auf der Afrika-Reise des tschechischen Regierungschefs

Wegen Israel-Unterstützung: Nigeria lädt Fiala aus Auf seiner Reise durch Afrika sollte Premierminister Petr Fiala am Donnerstag in Nigeria empfangen werden. Doch der Staatsbesuch wurde in letzter Sekunde abgesagt.

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ffiziell ließ Staatspräsident Bola Tinubu erklären, das

Land sei nicht in der Lage, einen angemessenen Empfang, ein Programm sowie das geplante Wirtschaftsforum auf die Beine zu stellen – was kaum glaubhaft ist, da Nigeria noch vor Südafrika über die größte Volkswirtschaft Afrikas verfügt. Der wahre Grund, so meldet

es die tschechische Nachrichtenagentur ČTK mit Berufung auf diplomatische Kreise, ist Tschechiens Nein in der UN-Vollversammlung gegen die umstrittene Anti-Israel-Resolution (Sudetendeutsche Zeitung berichtete). Wie über 50 Prozent der 200 Millionen Einwohner Nigerias

ist auch Staatspräsident Tinubu Moslem. Zu Beginn seiner Afrika-Reise hatte Premierminister Petr Fiala Äthiopien und Kenia besucht. So eröffnete Fiala am Montag in Nairobi das tschechisch-kenianische Wirtschaftsforum und sagte in seiner Rede, er sehe neue

Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Verteidigungssektor und in der Informatik. Zum Abschluß seiner einwöchigen Reise standen noch Ghana und die Elfenbeinküste auf dem Programm. Ziel sei es, die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen zu verbessern.


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