Sudetendeutsche Zeitung 19. Januar 2024 Ausgabe 3 Pay

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Neujahrsempfänge in München und Prag (Seite 3)

Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft

Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE

Jahrgang 76 | Folge 3 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 19. Januar 2024

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Schweigeminute des Sudetendeutschen Rates

Gedenken der Prager Amokopfer

74 . S U D E T E N D E U T S C H E R TAG 17 . B I S 19 . M A I 2 0 2 4 IN AUGSBURG

Sudetendeutsche und Tschechen – miteinander für Europa

„Der fürchterliche Amoklauf in Prag war auch ein Schuß in unser Herz“, hat der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, erklärt und verwies dabei auf die vielfältigen Kontakte, die auch Sudetendeutsche seit Jahrzehnten mit der Karls-Universität pflegen. Anschließend erhoben sich die Mitglieder des Sudetendeutschen Rates sowie die Gäste, wie Tschechiens Konsul Lukáš Opatrný, für eine Schweigeminute von den Plätzen und gedachten der Opfer.

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VOLKSBOTE Schweigeminute in Gedenken der Opfer des Amoklaufs am 21. Dezember in Prag.

Fotos: Torsten Fricke

s ist der folgendschwerste Amoklauf in der Geschichte Tschechiens. Wie berichtet, hat ein 24-jähriger Student in der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität am 21. De-

zember 14 meist junge Menschen erschossen und 25 weitere zum Teil Konsul Lukáš schwer verOpatrný. letzt. Unter den Todesopfern ist die Musikwissenschaftlerin Lenka Hlávková, die auch an der HumboldtUniversität in Berlin und an der Technischen Universität in Dresden gearbeitet hat. Vor dem Amoklauf hatte der Massenmörder seinen Vater sowie einen 32-jährigen Mann und dessen Tochter getötet. Nachdem Polizisten den Amoktäter umzingelt hatten, richtete er sich selbst.

Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe: „Vor uns liegt ein Jahr mit viel Arbeit“

Sudetendeutscher Rat warnt vor Angriffen auf unsere Demokratie

Mitteilungsblatt für den früheren Gerichtsbezirk Zuckmantel im Altvatergebirge

MdL a. D. Christa Naaß, Generalsekretärin des Sudetendeutsches Rates.

Rechenschaftsbericht

Flagge zeigen In ihrem Rechenschaftsbericht hat die Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates, Christa Naaß, die vielfältigen Aktivitäten des vergangenen Jahres Revue passieren lassen.

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eben der Organisation eigener Veranstaltungen, wie den Marienbader Gesprächen, sei es wichtig, bei vielen Brükkenbauer-Veranstaltungen in Tschechien und Deutschland präsent zu sein, so Naaß.

In einer einstimmig verabschiedeten Resolution (Wortlaut auf Seite 2) warnt der Sudetendeutsche Rat vor einem Aufkeimen von Nationalismus und National-Egoismus im Vorfeld der Wahl zum Europäischen Parlament vom 6. bis 9. Juni Lanund fordert al- Bayerns le EU-Bürger desobmann Stefauf, „ihr Wahl- fen Hörtler leiterecht wahrzu- te die Sitzung. nehmen und den rechts- und linksextremistischen Parteien eine Absage zu erteilen“.

Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und langjähriger Abgeordneter des Europäischen Parlaments.

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benfalls mit großer Sorge sieht der Sudetendeutsche Rat, der aus Bundestagsabgeordneten der demokratischen Parteien und der Sudetendeutschen Landsmannschaft besteht, die Entwicklungen in der Ukraine, in Bergkarabach und in Israel. Für Europa und den Westen sei das Jahr 2024 ein Jahr der Entscheidungen, stellte Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, in sei-

MdL Dr. Petra Loibl

Der Tschechische Botschafter in Berlin, Tomáš Kafka, analysierte in seiner Video-Botschaft an den Sudetendeutschen Rat den Stand der (sudeten-)deutsch-tschechischen Beziehungen. Das komplette Video ist im YouTube-Kanal der Sudetendeutschen Zeitung unter https://youtu.be/MpBXy6FojR8?si=f7AYUZRkKaDa7vMr abrufbar. nem Referat fest. Sowohl Posselt als auch Tschechiens Botschafter Tomáš Kafka in seiner Video-

MdB Rita Hagl-Kehl

Bayerns neue Beauftragte Dr. Petra Loibl ist die neue Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene.

D

ie Tierärztin aus dem Landkreis Dingolfing ist seit 2018 Mitglied des Bayerischen Landtages und hat sich seitdem in der Arbeitsgruppe Vertriebene, Aussiedler und Partnerschaftsbezie-

Ansprache unterstrichen, daß das (sudeten-)deutsch-tschechische Verhältnis im vergangenen Jahr

MdL Dr. Petra Loibl.

hungen der CSU-Landtagsfraktion engagiert. Petra Loibl: „Ich empfinde mein neues Amt als Beauftragte als eine großartige Aufgabe.“

Ingrid Sauer vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv

Ins Präsidium gewählt Einstimmig ist Rita Hagl-Kehl aus Deggendorf als Nachfolgerin des ehemaligen Landtagsabgeordneten Albrecht Schläger in das Präsidium des Sudetendeutschen Rates gewählt worden.

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chläger hatte aus gesundheitlichen Gründen das Amt niedergelegt, bleibt aber Mitglied des Sudetendeutschen Rates.

besondere Fortschritte gemacht hat. „Das ist aber keine Selbstverständlichkeit“, warnte Posselt

und verwies insbesondere auf „die sehr schwierige Situation in der Slowakei, die sich momentan zuspitzt“ und auf den „absoluten Nationalismus des Putin-Gehilfen Viktor Orbán“ in Ungarn. Auch in Polen sei nach dem erfolgreichen Regierungswechsel die Lage noch nicht ausgestanden. Posselt: „Wir Sudetendeutsche sind eine der ältesten Friedensbewegungen der Welt und haben den großen Auftrag, in diesem Sinne politisch tätig zu sein. Vor uns liegt ein Jahr mit viel Arbeit.“ Torsten Fricke

MdB Rita HaglKehl.

Die SPDPolitikerin ist seit 2013 Mitglied des Bundestages und war von 2018 bis 2021 Parlamentarische Staatssekretärin im Justizministerium.

Die Hüterin der Schätze Seit 2008 verantwortet Ingrid Sauer vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv das „Sudetendeutsche Archiv“. Dem Sudetendeutschen Rat stellte die Historikerin jetzt ihre Arbeit vor.

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as Archiv sei einzigartig, da hier ausschließlich Unikate gesichert werden. Archivalien können deshalb nicht ausge-

Historikerin grid Sauer.

In-

liehen, sondern nur im Lesesaal eingesehen oder als Reproduktion bestellt werden. Sauer: „Ich hüte alle meine Schätze wie meinen Augapfel.“


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