Trauer um Brückenbauer und Botschafter František Černý (Seite 3)
Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
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Jahrgang 76 | Folge 6 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 9. Februar 2024
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Vorstandssitzung der Sudetendeutschen Landsmannschaft am Samstag im Sudetendeutschen Haus in München
Sprecher Bernd Posselt: „Wir sind nicht Kriegspartei, aber Kriegsziel“
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Sudetendeutsche und Tschechen – miteinander für Europa
endeutsche Zeitung Auf der Vorstandssitzung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die am Samstag in München stattfand, hat Volksgruppensprecher Bernd Posselt in seinem Bericht zur Lage dargestellt, vor welchen elementaren Herausforderungen Europa in diesem Jahr steht.
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elbst für ihn, als hartgesottenen Politiker mit jahrzehntelanger Erfahrung, sei es ein Schock, daß in den unterschiedlichen Gremien mittlerweile darüber gesprochen wird, wie real die Gefahr für Europa ist, in einen Krieg mithineingezogen zu werden. „Das ist keine diffuse Befürchtung wie in Zeiten des Kalten
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Krieges, sondern eine konkrete und realistische Einschätzung der Lage“, so Posselt. Putin habe mittlerweile Staat, Gesellschaft und Unternehmen konsequent auf eine Kriegswirtschaft umgebaut, die es in dieser Dimension selbst in der Sowjetunion nicht gegeben habe. „Rußland wird für Jahre und Jahrzehnte eine akute und konkrete Kriegsgefahr in Europa darstellen“, so Posselt. In den EU-Staaten werde diese höchst besorgniserregende Entwicklung unterschiedlich wahrgenommen. Während man sich in Polen, Tschechien und anderen ehemaligen WarschauerPakt-Staaten auf eine Eskalation vorbereitet, sei Westeuropa, insbesondere Deutschland, von
einer gefährlichen Naivität geprägt, so Posselt: „Der vom Bundeskanzler angekündigten Zeitenwende ist nichts gefolgt. Dabei ist die reale Kriegsgefahr für uns im Westen seit Ende des Zweiten Weltkriegs noch nie so groß gewesen wie derzeit. Das ist im deutschen Bewußtsein noch nicht angekommen.“ Neben seinem Angriffskrieg auf die Ukraine bedrohe Putin derzeit vor allem zwei Länder – die Republik Moldau und das Nato-Mitglied Lettland. Posselt: „Nahezu jeden Tag sagt Putin – was in der deutschen Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen wird –, daß er unter anderem Finnland, Lettland, Estland und Litauen in sein
Imperium zurückbringen wird.“ Putin stehe auf dem Standpunkt, die russische Welt sei überall dort, wo auch russische Volksgruppen lebten. „Putin spricht deshalb auch ganz offen von einem Eurasien von Wladiwostok bis Lissabon. Damit ist klar, daß der Krieg gegen die Ukraine kein Krieg gegen die Ukraine, sondern ein Krieg gegen Europa ist. Wir sind nicht Kriegspartei, aber Kriegsziel.“ Um dieses Kriegsziel zu erreichen, müsse Rußland nicht unbedingt Waffen einsetzen. Vielmehr werde Putin versuchen, die Demokratien in Europa und den USA zu destabilisieren. Insbesondere mit Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament
und des US-Präsidenten warnte Posselt vor von Moskau gesteuerten Desinformationskampagnen, die von rechts- und linksextremen Parteien in Deutschland weiterverbreitet werden. Insbesondere die Sudetendeutschen als eine der ältesten Friedensbewegungen der Welt müßte hiergegen Flagge zeigen und sich schützend vor unsere Demokratie stellen. Einstimmig schloß sich daraufhin der SL-Bundesvorstand der Resolution gegen Populismus, Propaganda und Polarisierung an, die der Sudetendeutschen Rat Mitte Januar einstimmig verabschiedet hatte (Sudetendeutsche Zeitung berichtete). Torsten Fricke
Heimatpflegerin Christina Meinusch und das Sudetendeutsche Museum luden ein
Fasching im Sudetendeutschen Haus Erste Station auf der „Faschingsreise durch das Sudetenland“ war die Sonderausstellung „So ein Theater!“ in der Alfred-KubinGalerie. Inspiriert von den wunderschönen Marionetten bastelten die Kinder anschließend einen Stock tiefer in der Museumspädagogik Faschingsmasken. Anschließend ging‘s wieder einen Stock hinauf, wo im AdalbertStifter-Saal die Faschingsparty mit Musik und Krapfen startete.
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Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadt- und Landkreis Mitteilungsblatt desvereinigt Heimatverbandes e. V.und Landkreis Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadtmitder Karlsbader
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Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadt- und Landkreis Mitteilungsblatt desvereinigt Heimatverbandes e. V.und Landkreis Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadtmitder Karlsbader Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin
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Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin 66. JAHRGANG Jänner 2016 FOLGE 1 66. JAHRGANG JAHRGANG 72.
Jänner 2016 Dezember 2022
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Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin
Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin 66. JAHRGANG Jänner 2016 FOLGE 1 66. JAHRGANG JAHRGANG 72.
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BdV-Präsident warnt:
Regelung fördert die Altersarmut Dezember ... und Friede den Menschen auf Erden.
Holzschnitt W. Klemm
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ür den richtigen Sound sorgte dort das EnnoStrauß-Duo mit Namensgeber Enno Strauß und Roland Hammerschmied von den Egerländern. Trotz des Faschings besonders züchtig zeigte sich Heimatpflegerin Christina Meinusch – die Gastgeberin kam als Nonne. Ausführlicher Bericht auf Seite 7.
Von rund 50 000 Anträgen aus dem Härtefallfonds für Spätaussiedler, jüdische Kontingentflüchtlinge und Härtefälle aus der Ost-West-Rentenüberleitung, die bis zum Stichtag 31. Januar eingereicht werden konnten, wurde nur ein Viertel genehmigt, meldet der Bund der Vertriebenen (BdV.
Dezember ... und Friede den Menschen auf Erden.
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Holzschnitt W. Klemm
charfe Kritik äußert deshalb BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius: „Aussiedler und Spätaussiedler, die von Altersarmut betroffen oder akut davon bedroht sind, brauchen dringend eine Anpassung der Fremdrentengesetzgebung.“ Mit der Begrenzung, daß nur Spätaussiedler antragsberechtigt sind, die vor dem 1. April 2012 nach Deutschland gekommen und damals mindestens 50 Jahre alt waren, werde Zehntausenden Menschen Hilfe verwehrt, so Fabritius: „Das ist angesichts der Not unverantwortlich. Aussiedler und Spätaussiedler mit ihrer Leistungsbereitschaft und ihren Familienstrukturen waren, sind und bleiben ein Gewinn für unser Land. Sie tragen maßgeblich zur Stabilisierung unserer Sozialsysteme bei.“
Heimatpflegerin Christina Meinusch als Nonne mit ihren narrischen Mitstreitern Martina Miksch, Birgit Unfug, Michael Stempfhuber und Ingrid Heigl. Unten: Das Duo Enno Strauß und Roland Hammerschmied. Fotos: Torsten Fricke
Neu bei der SL: David Heydenreich mit Ehefrau Gohar.
Tschechiens Präsident Petr Pavel mahnt im Vorfeld der 60. Münchner Sicherheitskonferenz die europäischen Nato-Partner
Europa sollte auf Trump-Sieg vorbereitet sein Im Vorfeld der 60. Münchner Sicherheitskonferenz hat Tschechiens Präsident Petr Pavel die europäischen Nato-Verbündeten aufgefordert, eine Strategie für den Fall einer Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident zu entwickeln.
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uropa müsse damit rechnen, so mahnte das Staatsoberhaupt in einem TV-Interview, „daß Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnt, dann mit Wladimir Putin verhandelt und mit ihm ein Abkommen
abschließt. Solch ein Abkommen könnte zum Nachteil der Ukraine und Europas ausfallen. Und genau darauf müssen wir vorbereitet sein. “ Die US-Wahl findet am 5. November 2024 statt. Wer bei den Republikanern gegen voraussichtlich US-Präsident Joe Biden ins Rennen geht, wird offiziell Mitte August auf einem Parteitag entschieden. Erste Vorwahlen hat Ex-Präsident Trump bereits gewonnen. Petr Pavel sagte, es ginge nicht darum, die transatlantischen Bin-
Tschechiens Staatspräsident Petr Pavel.
UN-Generalsekretär António Guterres. F.: UN
dungen und die USA als Verbündeten anzuzweifeln, „aber wir müssen uns eingestehen, daß Trump viele Dinge anders sieht und dies Folgen haben kann“.
Geplant ist, daß Petr Pavel auch in diesem Jahr an der internationalen Konferenz teilnimmt. Im Vorjahr hatte er – zu dem Zeitpunkt noch designierte Präisent – dabei am Rande Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder getroffen und die gemeinsame Eröffnung der BayerischTschechischen Freundschaftswohen im Mai 2023 in Selb vereinbart. Auch in seinen vorherigen Generalsverwendungen war Pavel als Vorsitzender des NatoMilitärausschusses und als Leiter des Generalstabs der tschechi-
schen Armee regelmäßig Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz. Zu der 60. Konferenz, die unter der Leitung des langjährigen Botschafters Christoph Heusgen vom 16. bis 18. Februar im Münchner Hotel Bayerischer Hof stattfindet, werden rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie 100 Minister aus der ganzen Welt erwartet. Eröffnet wird das weltweit wichtigste Politikerund Expertentreffen von UNGeneralsekretär António Guterres. Torsten Fricke