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Tour de Suisse

Tour de Suisse

Fribourg «Peter Aerschmann – I MISS YOU», Ausstellung, Di bis So 11 bis 18 Uhr, Do bis 20 Uhr, bis So, 20. September, Musée d’art et d’histoire Fribourg, Rue de Morat 12 / Murtengasse 12. mahf.ch

Peter Aerschmann gehört zu den profilierten Medienkünstlern der Schweiz. Seine am Computer generierten Filme beruhen auf eigenen Videos oder Fotos, mit denen er auf Strassen und Plätzen, mitten im Leben, den Alltag einfängt. Daraus baut er dann digital eine neue Wirklichkeit, eine Art digital animierte Standbilder, archetypische Szenen unserer Zeit. In der Fribourger Ausstellung erkundet er den (realen und digitalen) Reisenden, der sich gleichzeitig an verschiedenen Orten aufhält und dennoch viele Dinge verpasst – nicht zuletzt sich selbst. Aerschmanns Projek tionen lassen es zu, in eine Welt fesselnder und suggestiver Bilder einzutauchen und stellen dabei doch bewusst die Frage nach der Verortung des Menschen in der Welt. DIF

Muttenz/Basel

«Christoph Oertli – Sensing

Bodies», Ausstellung, bis So, 5. Juli; «Lena Eriksson – Tag und Nacht freihalten», Jahresaussenprojekt, bis Do, 31. Dez., Di bis So 11 bis 17 Uhr, Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Strasse 170. kunsthausbaselland.ch

Christoph Oertli (auch er wie Aerschmann ein bekannter Schweizer Film- und Videokünstler) zeigt in seinen Arbeiten, wie der Mensch seine Identität zu fassen versucht. In langen, teils aufwendigen Inszenierungen baut er die Drehorte selbst, fast wie in einer Büh neninszenierung. Die Personen, die darin auftreten, sind aber die, denen Oertli auf seinen teils mehrmonatigen Reisen ganz real begegnet. Er interessiert sich für Details, die kulturell bedeutend sind: So sei etwa «Sensing Bodies» kein Film über Japan, sondern aus dem Interesse am Gebrauch unserer Körper in hochentwickelten Gesellschaften heraus entstanden. Und wenn wir schon beim Reisen sind: Auch die Künstlerin Lena Eriksson ist eine Abenteuerreisende, eine Einladende und Gastgeberin, eine Gesprächspartnerin – mit wachem Blick reist die Walliserin durch die Welt. Am liebsten an Orte, die weder das Reisen noch den Reisenden kennen, die Zeit fordern und Entschleunigung verlangen. Ihre Werke wirken wie Skizzen aus dem gelebten Leben – sie bespielt damit die Aussenwand des Kunsthaus Baselland. DIF

Hilterfingen (BE)

«Kochen gegen Armut und Trunksucht – Zur Geschichte der Wanderküchen»,

Ausstellung, ab So, 28. Juni (Saisonende So, 18. Oktober), Di bis Sa 14 bis 17 Uhr, So 11 bis 17 Uhr, Stiftung Schloss Hünegg, Staatsstrasse 52. schlosshuenegg.ch Frauenvereine und Gemeinnützige Gesellschaften haben sich früh mit der Ernährung der ärmeren Bevölkerung befasst. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie darauf aufmerksam, dass Mangel- und Fehlernährung sowie Armut und Alkoholismus einen Zusammenhang hatten. Und sie wurden aktiv – indem sie in sogenannten Wanderkursen auf dem Land angehende Hausfrauen im Kochen und in der Haushaltführung unterrichteten. Im Schloss Hünegg ist nicht nur eine der typischen Wanderküchen zu sehen, auch die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gesundheit und Schichtzugehörigkeit werden aufgezeigt. Thema sind dabei auch die gleichzeitig entstandenen Hauswirtschaftsschulen – und damit die Geschichte der Kochbücher. DIF

Nyon

«Sentiments, signes, passions. À propos du livre

d’image», Ausstellung von Jean-Luc Godard, bis So, 13. September, Di bis So 10 bis 17 Uhr, Château de Nyon. chateaudenyon.ch

«Livre d’image» (2018) heisst JeanLuc Godards neuster Film. Er zeigt Bilder aus der Filmgeschichte, an geordnet zu einem politischen filmischen Gedicht. Mit Godards unverkennbarer Stimme und allem, was man von ihm sonst so kennt: sich überlagernde Töne, Texte, Musik und übersättigte Farben. Die Ausstellung dazu hat der französisch-schweizerische Regisseur in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Visions du Réel und seinem langjährigen Kameramann und Mitarbeiter Fabrice Aragno umgesetzt. Sie greift das Drehbuch des Films auf und fragmentiert jeden Teil des Werks noch weiter: Die bildliche wie die akustische Ebene werden aufgebrochen, die Elemente neu assoziiert. Das lineare Format des Films wird aufgelöst. Dafür entsteht eine neue Sprache, die die Betrachterin für sich selbst darin finden kann. Die Teile des Films werden so neu erfunden – und in den Sälen des Château de Nyon neu zusammengesetzt. DIF

Rapperswil

«When the Sick Rule the

World», Ausstellung, bis So, 5. Juli, Mi 12 bis 18 Uhr, Sa/So 11 bis 17 Uhr, Fabrik Rapperswil, Klaus-GebertStrasse 5. alte-fabrik.ch

Was ist «gesund» und was «krank»? Die Gruppenausstellung in Rapperswil hinterfragt normative Kategorien. Der Titel «When the Sick Rule the World» entstammt einem Essay aus der gleichnamigen Prosasammlung der Autorin Dodie Bellamy aus dem Jahr 2015. Der Text zelebriert all diejenigen als Hoffnungsträger, die oft als krank, schwach, ineffizient und damit auch als weniger wert eingestuft werden. Krankheit sei eine dehnbare und sozial konstruierte Kategorie, sagt das Kuratorenduo. Sie trage als Konzept dazu bei, dass Einzelnen oder bestimmten Gruppen körperliche Autonomie und Handlungsfähigkeit abgesprochen werde. Inspiriert von Dodie Bellamy stellen sich 14 Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung eine Gesellschaft vor, die aus dem Blickwinkel all derjenigen geformt wird, die oft als schwach oder abnorm behandelt werden. DIF

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