Schweizer Landtechnik 03/2020

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Sicherheit | Unfallverhütung

sprechend der vielfältigen Einsatzberei­ che sind verschiedene Modelle von Breit­ bandton-Warnern auf dem Markt. Bei der Auswahl eines geeigneten Systems spielt unter anderem der Lärmpegel in der Umgebung eine Rolle. Für einige An­ wendungsbereiche empfiehlt sich eine automatische Anpassung der Warnton-­ Lautstärke.

Intelligente Software

Grosse Erntemaschinen warnen beim Rückwärtsfahren die Umgebung mittels «Pieper» (dauernd) oder «Zischer» (situativ). Bild: R. Hunger

Akustische Warnsignale Sensorsysteme warnen in der Regel den Fahrer vor Personen und Hindernissen. Es ist aber sinnvoll, dass nicht nur Fahrer, sondern auch Menschen in der unmittelbaren Nähe gewarnt werden. Ruedi Hunger

In der dreiteiligen Folge «Warnung in Ge­ fahrenbereichen» war davon die Rede, dass der Bediener oder Fahrer vor Gefähr­ dungssituationen gewarnt wird. In vielen Einsatzbereichen von mobilen Maschinen ist es sinnvoll, auch die anderen Men­ schen, die sich in der unmittelbaren Um­ gebung aufhalten, zu warnen.

Effektive Aufmerksamkeit erzeugen Für mobile Maschinen stehen unter­ schiedliche akustische Warner zur Verfü­ gung, die der besseren Wahrnehmung dienen. Klassisch ist ein akustischer War­ ner, der bei Bewegung (z. B. Rückwärts­ fahrten) permanent aktiviert ist. Es gibt diese Warner aber auch als situativ akti­ viertes System, wenn beispielsweise ein Sensoriksystem mit intelligenter Software Personen oder Objekte detektiert. Der er­ zeugte Alarmton wird als «Zischen» oder «Piepen» wahrgenommen.

Pieper Der erzeugte Alarmton eines Piepers wird in der Umgebung auch als Lärmbelästi­ 32

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gung empfunden, die bei Beschäftigten und Anwohnern Ärger und Stress aus­lösen kann. Die mögliche Folge kann eine De­ sensibilisierung gegenüber dem Dauer­ piepen sein. Das heisst, dass eine tatsäch­ lich drohende Gefahr nicht mehr als solche eingeschätzt wird. Umso mehr als der Piep­ ton nur schwer lokalisierbar ist und sich ge­ fährdete Personen zunächst orientieren, aus welcher Richtung die Gefahr droht.

Zischer Breitbandton-Warner sind eine neue Ge­ neration von Warnsystemen. Im Gegen­ satz zum Pieper verursachen sie weniger Lärmbelastung. Das Breitbandrauschen (Zischen) wird auch als «weisses» Rau­ schen bezeichnet und entsteht durch die Komposition mehrerer Frequenzen. Es wirkt als verdeckter Schall, indem die Ton­impulse im Rauschen verschwinden. Signifikant für die menschliche Wahr­ nehmung des so erzeugten Tons sind die räumliche Begrenzung und eine schnelle, einwandfreie Lokalisierbarkeit. Zu den sinnvollen Einsatzbereichen zählen landund forstwirtschaftliche Fahrzeuge. Ent­

Die dreidimensionale Umfelderkennung (3D-Terrain-Mapping) ist eine wichtige Unterstützung des Fahrers und dient der Unfallvermeidung. Auf der Basis digitaler Kameradaten werden Personen, Objekte, Hindernisse und auch schwieriges Gelän­ de automatisch erkannt und klassifiziert. Damit können der Fahrer und die mobile Maschine eindeutige Informationen ablei­ ten. Der Fahrer bekommt Informationen, wie und wo das Gelände befahrbar ist. Oder welche Hindernisse sich wo und in welcher Entfernung zur Maschine befin­ den. Zudem wird der Fahrer darüber infor­ miert, wohin sich Personen bewegen. Die intelligenten Digital-Kamerasensoren ar­ beiten unter anderem mit Deep-Learning-­ Methoden. Darunter wird die Zuhilfe­ nahme von Datenanalyse-Algorithmen aus dem Bereich des maschinellen Lernens verstanden. Die intelligente Software muss folglich trainieren und lernen. Nach Abschluss des Trainingsprozesses unter­ scheidet der Algorithmus im laufenden Betrieb der mobilen Maschine selbständig und sicher die definierten Objektklassen.

Fazit Pieper und Zischer als akustische Warn­ systeme dienen der Personenwarnung und sind, mindestens im Fall des Piepers, weitgehend bekannt. Wie oft bei digita­ len Systemen ist die intelligente Software zur dreidimensionalen Umfelderkennung nicht auf Anhieb «(be)greifbar», man muss ihr einfach vertrauen. ­

Serie (3/3) In einer dreiteiligen Serie der «Schweizer Landtechnik» wurde das Thema «War­ nung in Gefahrenbereichen» behandelt. Mit dem dritten Teil «Akustische Warn­ signale, intelligente 3D-Software», wird die Serie beendet. Erschienen sind bereits: «Den Blindflug beenden» (1/2020) sowie «Warn- und Sensoriksysteme» (2/2020).


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