Landtechnik Schweiz 08/2024

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Landtechnik Schweiz

ENERGIEPRODUKTION

Neue Ideen sind gefragt

Ein Boost für die Biomasse

Entschädigungen für Durchleitungen

Neue Maschinen an den DLG-Feldtagen

UNSERE DEMOFLOTTE

Vereint ZUVERLÄSSIG Ladeleistung und Futterschonung.

Unsere Gebietsverkaufsleiter stehen Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung:

Ostschweiz: Roman Frischknecht, Tel. 076 811 12 64

Nordschweiz: Lukas Meier, Tel. 079 631 52 30

Mittelland: André Schneider, Tel. 079 668 69 79

STEHT BEREIT! Kontaktieren Sie uns für einen Vorführtermin direkt bei Ihnen auf dem Hof.

Alle Agrar-Händler und weitere Informationen auf einen Blick:

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LEISTUNG OHNE KOMPROMISSE

FARMER LINE

4 Kurzmeldungen

100 Jahre Landtechnik Schweiz

8 Bis zur Hightech-Feldspritze

10 Landtechnik-Chronik, Teil 8

12 Hintergrund: Spritzentests

13 Grusswort Johanna Gapany, Präsidentin Lohnunternehmer Schweiz Focus

14 Höhere Ansätze für Durchleitungen

Markt

16 Interview: «Der Transport muss noch viel effektiver werden»

19 Neue Funkraupe von Rapid

20 Fendt: Vorwärtsstrategie im Grünland

22 Automatischer Allround-Vergurtungswagen

24 Pöttinger zeigt Neues für Gross und Klein

26 Claas: Highlights im Grünfutter

Schwerpunkt: Energieproduktion

28 Energiewirt: die neue Normalität

34 Ein Boost für die Biomasse

36 Neue Ideen sind gefragt

38 Aus dem Schattendasein hervortreten

42 Entsorgen und Recyclen

44 Andreas Mehli: «Der Weg führt eindeutig in Richtung Eigenverbrauch»

46 Zwei Schichten für mehr Effizienz

Impression

48 Nachrüst-Lenksystem im Alltagseinsatz Management

52 Biodiversität entlang von Strassen Plattform

54 Rückblick auf die DLG-Feldtage

57 «Suchbild»-Wettbewerb

58 Akku-Mischroboter auf der «Ferme des 3 C»

Passion

60 Youngtimer Case IH «1455XL»

Landtechnik Schweiz

62 Leserreise nach Bolivien

64 Sektionsversammlungen

66 Porträt: Daniel Stauffer aus Staad (SO)

67 Kurse und Impressum

Titelbild:

Ob mit einer Photovoltaik- oder mit einer Biogasanlage: Viele Landwirtschaftsbetriebe sind prädestiniert, Energie in irgendeiner Form zu produzieren. Bild: Heinz Röthlisberger

Editorial

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www.facebook.com/ CHLandtechnik

Roman Engeler

Viele Landtechnik-Unternehmen haben in den letzten Tagen oder Wochen ihre Halbjahreszahlen veröffentlicht. Nach einigen Jahren der Höhenflüge mit Rekordergebnissen zeigen die Zahlen fast durchwegs in eine andere Richtung. Die Landtechnik-Industrie muss heuer deutliche Einbussen hinnehmen – vielleicht ist es aber einfach nur eine Korrektur auf ein gewisses Normalniveau. Nicht wenige Hersteller haben jedoch als Folge dessen die Produktion heruntergefahren, reagieren mit Kurzarbeit oder sprechen gar Entlassungen aus. Dabei zeigt sich, je grösser ein Unternehmen ist, desto einschneidender sind die getroffenen Massnahmen. Generell ist das aktuelle Marktumfeld geprägt von Unsicherheiten. International sind es die geopolitischen Spannungen, vielleicht auch die Sorge ums Klima, regional sind es die Wetterlage und die schwachen Ernteerträge. Und solche Unsicherheiten wirken sich bekanntlich alles andere als förderlich auf das Investitionsklima aus.

Der produzierenden Landwirtschaft ist das bestens bekannt. Deren Akteure wissen nur zu gut, mit Hochs und Tiefs oder mit dem wechselnden Auf und Ab umzugehen. Sie passen entsprechend ihre Investitionsstrategien an. Notfalls lässt man den Franken halt schon lieber einmal im Portemonnaie und nutzt eine Maschine noch eine Saison länger.

Die Landwirtschaft, und damit auch die Landtechnik, wird es aber auch in Zukunft brauchen. So gesehen darf man die aktuelle Flaute auf dem Landtechnikmarkt nicht überbewerten, sondern muss diese Entwicklung in einem grösseren Zeitrahmen betrachten.

In Kürze

Nachdem Överum von CNH Industrial verkauft wurde, will der schwedische Pflughersteller nun den Betrieb wieder als eigenständiges Unternehmen aufnehmen.

Einböck liefert ein Hackgerät «Chopstar­ Max» an das Trägerfahrzeug «Nexat». Weitere Geräte sollen folgen.

Fahrassistenzsysteme sollen neu in den Verkehrskunde ­ Kurs integriert werden. Der Bundesrat hat dazu eine Vernehmlassung gestartet.

Amazone hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 852 Mio. Euro erzielt (2022: 804 Mio. Euro, +6 %).

Claas hat im Juni 2024 den 500 000. Mähdrescher produziert.

Wacker Neuson hat nach einer Bauzeit von 1,5 Jahren das neue Logistikzentrum in Mülheim ­ Kärlich (D) in Betrieb nehmen können, das Drehkreuz der Ersatzteilversorgung für die drei Marken «Wacker Neuson», «Kramer» und «Weidemann».

Ecorobotix weitet sein Marktgebiet auf den Westen der USA und Mexiko aus.

Unter dem Projektnamen «ForageGO!» baut Claas den Standort in Bad Saulgau aus, strukturiert ihn um und erweitert ihn. Mehr als 50 Mio. Euro werden dafür bis 2025 investiert.

Motorenhersteller Deutz und der indische Traktorenbauer Tafe haben eine Vereinbarung unterschrieben, wonach Tafe bis zu 30 000 DeutzMotoren bauen darf.

Die Amazone ­Tochter Schmotzer Hacktechnik verlagert die Produktion von Bayern nach Leipzig.

Stefan Schwab übernimmt 2025 als Leiter Serco Suisse die Verantwortung der Geschäftseinheiten in den Bereichen Import, Vertrieb und Retail von Groupe Serco in der Schweiz.

Argo Tractor hat in Campagnola Emilia (I) einen neuen Produktionsstandort für die technologische Entwicklung und die Herstellung der Getriebe eröffnet.

Mitte Juli lief im 1964 eröffneten Traktorenwerk von New Holland in Basildon (GB) mit einem sonderlackierten «T7.225» der zweimillionste Traktor vom Band.

Flaggschiff-Geschwister

An der Agritechnica 2023 hat New Holland mit dem Modell «CR11» ein neues Flaggschiff seiner Mähdrescher vorgestellt. Diese Serie erhält nun zur offiziellen Markteinführung mit dem «CR10» Zuwachs. Beide Mähdrescher, die im NewHolland ­ Mähdrescher­ Kompetenzzentrum im belgischen Zedelgem gebaut werden, sind mit innovativer neuer Technologie ausgestattet, die helfen soll, die Erträge zu maximieren, Verluste zu minimieren und die Gesamtkosten der Ernte zu senken. Die beiden Modelle unterscheiden sich in erster Linie in der Leistung und der Grösse des Korntanks. Der «CR11» verfügt über einen 20 000 ­ l ­ Korntank und einen 15,9

FPT­ Cursor­16 ­ Motor mit 775 PS. Der «CR10» ist mit einem 12,9 ­ l ­ FPTCursor­13 ­ Motor ausgestattet, der 635 PS leistet, und sein Korntank fasst 16 000 l. Zu den wichtigsten Merkmalen, die diese Mähdrescher in Bezug auf Leistung, Probenqualität und Verlustminimierung in eine neue Liga katapultieren, gehören neben der zusätzlichen Leistung und Kornkapazität auch die längeren Doppelrotoren und das neue Reinigungssystem «Twin ­ Clean».

Sicherheitsklappstecker

Die deutsche Firma Simtecx, gegründet vom bayrischen Landwirt Manfred Mischko, hat verschiedene Versionen ei nes Klappsplinten entwickelt, der sich nicht mehr selbsttätig öffnen oder schliessen lässt, so dass dieser Klappsplint auch nicht mehr verloren gehen kann. Durch die patentierte Bolzenkopf­/Federring­ Konstruktion wird der Federring im geöffneten und im geschlossenen Zustand in der Nut des Bolzenkopfes gehalten. In der Offenstellung ist ein ungewolltes nach hinten oder nach vorne Klappen ausgeschlossen. Im geschlossenen Zustand ist nur ein vom Anwender gewolltes Öffnen möglich.

Quer durch die Schweiz

Pünktlich zur Mähsaison veranstaltete GVS Municipal zusammen mit Larag und Merbag eine Roadshow quer durch die Schweiz, an der Mulag als Hersteller von Böschungsmähern seine Produktpalette von Front­, Heck­ und absaugenden Böschungsmähern an Unimogs und Traktoren zeigte. Fabian Klimmek vom Umweltingenieursbüro Nateco legte in seinem Vortrag über die Biodiversitätsförderung im Strassenbegleitgrün den Fokus auf die Insektenschonung und zeigte auf, welche wichtige Funktionen Insekten im Ökosystem erfüllen. Damit wurde klar, welche Bedeutung das sorgfältige Schneiden der extensiven Grünstreifen entlang von Strassen hat, um bedrohte Arten zu schützen. Dies ist beispielsweise möglich, indem ge ­

staffelt und variiert gemäht, das Schnittgut abgeführt und biodiversitätsfreundliche Mäher eingesetzt werden.

Wasser nachhaltig managen

Die Beratungszentrale Agridea und die Hochschule Zollikofen (HAFL) haben zusammen das «Forum nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft» entwickelt. Wetterextreme mit Trockenperioden und starken Niederschlägen häufen sich, heisst es in einer Medienmitteilung, sodass sich die saisonale Verteilung von Wasser verändern werde: «Eine Herausforderung für die Landwirtschaft, um Wasser zur richtigen Zeit am richtigen Ort und möglichst in der richtigen Menge zur Verfügung zu haben.» Aufgrund dieser Betrachtung habe man nun dieses Forum geschaffen, damit man sich in der

Schweiz rechtzeitig auf diese Veränderungen vorbereiten kann. Das heute verfügbare Fachwissen und die Datenlage im Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft würden nicht genügen, um die künftigen Herausforderungen anzugehen, heisst es weiter. Dies gelte sowohl für die Bewässerung als auch für Massnahmen, wie man Wasser rund um die Betriebe zurückhalten und speichern könne. Neben Agridea und der Hochschule Zollikofen sind weitere Gründungsmitglieder Schweizer Hagel, Fenaco, der Schweizer Bauernverband, Swisspatat, Agroscope, IAG Grangeneuve.

«Helios» mit grünem Wasserstoff

Grünen Wasserstoff nutzen und den CO 2 -Fussabdruck schmälern: Dies erforscht das Projekt «H2Agrar», das von der NBank gefördert im Februar 2021 mit einer Laufzeit von drei Jahren startete. Nun lud die Clean Energy Conversion (CEC) aus dem niedersächsischen Haren alle Partner dieses Projektes zusammen mit Vertretern aus Politik,

Wissenschaft und Praxis zu einem Austausch ein.

Im Rahmen des Projekts sind zwei Prototypen des Wasserstofftraktors Fendt «Helios» im Einsatz. Beide sind mit jeweils fünf Wasserstofftanks ausgestattet, die je ein Fassungsvermögen von 4,2 kg haben. In jedem Tank wird der verdichtete Wasserstoff bei bis zu 700 bar auf dem Dach des Traktors gelagert. Eine 100-kW-Brennstoffzelle erzeugt daraus elektrische Energie. Die Brennstoffzelle und eine 25-kWhBatterie als Pufferspeicher versorgen den Traktionselektromotor mit 100-kW-Dauerleistung und die elektrifizierten Nebenverbraucher. Der Einsatz der Traktoren ist nur mit einer passenden Infrastruktur möglich. So tanken die Traktoren an der speziellen Wasserstofftankstelle über ein speziell definiertes Tankprotokoll bis zu 21 kg Was-

Termine

Freiluftmesse Innov-Agri, 4./5. September 2024 in Ondes (F)

Energie in der Landwirtschaft, 19. September 2024, 9–17 Uhr, Grangeneuve, 1725 Posieux (FR)

Eima, 6. bis 10. November 2024 in Bologna (I)

Agrialp, 7. bis 10. November 2024 in Bozen (I)

Eurotier, 12. bis 15. November 2024 in Hannover (D)

Agrama, 28. November bis 2. Dezember 2024 in Bern

«SuperMaxx Bio» mit neuen Funktionen

Die Grossfederzahneggen von Güttler des Typs «SuperMaxx Bio» werden in der Regel mit Stützrädern in der Arbeitstiefe eingestellt. Dies funktioniert jetzt hydraulisch und ist leicht vom Fahrersitz aus möglich. Mit dieser neuen Striegelverstellung soll man dauerhaft bessere Arbeitsergebnisse erzielen. Man kann den Striegel stets an die aktuellen Bodenbedingungen anpassen. Dies wird erfahrungsgemäss mit der manuellen Einstellung nicht so häufig vorgenommen – vor allem auf wechselnden Böden innerhalb eines Feldes. «Bei optimaler Einstellung des Striegels wird der beste Enterdungseffekt erreicht, also das beste Arbeitsergebnis», schreibt Güttler. Die neue hydraulische Striegelverstellung ist auch an älteren Modellen «SuperMaxx Bio» nachrüstbar.

Pöttinger

lanciert «Row Crop Assist»

Pöttinger hat bereits den «Tramline Assist» für ein optimales Fahrgassensystem im Ackerbau entwickelt und mit dem «Haytool Assist» kann man bei der Grünlandernte den passenden Zetter für verschiedene Mähwerke finden. Nun gibt es mit dem «Row Crop Assist» das nächste Tool, das mit dem Hackgerät

Zukunft der Motorisierung

Wie kann man die Energiewende bei der Fahrzeugflotte seines Betriebs angehen? Soll man weiterhin mit Diesel fahren und gleichzeitig Massnahmen ergreifen, um den Verbrauch auf ein Minimum zu beschränken? Oder eine Photovoltaikanlage nutzen, um auf einen teilweisen oder vollständigen Elektroantrieb umzusteigen? Lässt sich eine Biogasanlage nutzen, um sich für einen Gas-Antrieb zu entscheiden?

Der Energietag in der Landwirtschaft wird dazu die Antworten auf diese und viele andere Fragen geben, die man sich angesichts der Entwicklung der Energiekosten sicherlich stellen muss.

Wer am Donnerstag, 19. September 2024 (9–17 Uhr), nach Grangeneuve (FR) kommt, kann sich einen Überblick über verschiedene Energiefragen verschaffen, die sich für einen Betrieb stellen. An einem einzigen Ort wird man auf konkrete und direkt anwendbare technische Lösungen stossen. Abgesehen von kommerziellen Interessen wird man eine hervorragende Plattform für den Austausch mit Fachleuten und Praktikern finden, die Anlagen auf ihrem Betrieb realisiert haben. Eine Reihe von Vorträgen bietet die Möglichkeit, das eine oder andere relevante Thema zu vertiefen: Die Themen und Zeiten der Vorträge sowie alle weiteren konkreten Informationen finden sich auf www.grangeneuve-conseil.ch.

«Flexcare» eingesetzt werden kann. Dafür werden zuerst Informationen zum verwendeten Aussaatverfahren sowie zum verfügbaren Pflegetraktor abgefragt. Daraufhin visualisiert der Assistent die perfekt dazu passende HackgeräteKonfiguration anschaulich und für jeden zugänglich.

Serie «6M» kommt neu

Die aufgefrischte Traktorenserie «6M» von John Deere umfasst nun insgesamt 17 Modelle, darunter 10 Modelle mit mehr als 150 PS, die den unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Vom kompakten «6M95» bis zum leistungsstarken «6M250» deckt die Serie verschiedene Rahmengrössensegmente ab und bietet jetzt noch mehr Auswahl für Landwirte, die nach leistungsstarken Traktoren mit unkomplizierter Bedienung suchen. Zu den bemerkenswerten Neuzugängen gehören der leistungsstarke «6M150» mit 4-Zylinder- und der verbesserte «6M145» mit 6-Zylinder-Motor. Die Modelle «6M230» und «6M250» mit einem Radstand von 2900 mm erweitern die Produktpalette im Spitzensegment. Ausgestattet mit einem 4,5- oder 6,8-l-Motor bieten alle Modelle eine zusätzliche Leistung von bis zu 20 PS (Nennleistung) mit intelligentem MotordrehzahlManagement (IPM) bei Transport- oder Zapfwellenanwendungen.

Perfektes Duo

Lemken stellt die neue AnbauSämaschine «Solitair MR» in 3 bis 4 m für konventionelle als auch konservierende Bestellverfahren vor. «Solitair MR» mit 1500 l Behälter (Option 2000 l) ist mit der wartungsfreien Säschiene «OptiDisc» mit Reihenabständen von 12,5 oder 15 cm ausgerüstet und hat parallelogrammgeführte Doppelscheibenscharen und nachlaufende Tiefenführungsrollen. Dazu ist das Scharsystem in einer hydraulischen (bis zu 70 kg Schardruck) und mechanischen Variante (bis zu 45 kg Schardruck) erhältlich. Zwei Dosierungen sind möglich. Jede davon versorgt einen Verteiler mit Saatgut, sodass eine Teilbreiten- beziehungsweise Halbseitenschaltung bereits in der Grundausstattung möglich ist.

Optional lässt sich eine hydraulische Fahrgassenschaltung ergänzen. Neu ist auch die KreiseleggenGeneration «Zirkon MR», die je nach Arbeitsbreite für Traktoren bis 240 PS zugelassen ist und die mit der «Solitair MR» kombiniert werden kann. Möglich ist bei dieser Kreiselegge die hydraulische Einstellung von Planierbalken und Arbeitstiefe.

15 m Arbeitsbreite – 3 m Transportbreite

Nach fünf Jahren Unterbruch hat das auf Gülletechnik spezialisierte Unternehmen Agromesser GmbH von René und Regula Messer auf dem Hof Vierlinden auf dem Bözberg (AG) Ende Juli wieder zum Tag der offenen Tür eingeladen, was vor allem am Sonntag die Leute in Scharen herbeilockte. Publikumsmagnet war die Vorführung des Prototyps einer Eigenent-

wicklung eines Schleppschlauchverteilers von René Messer (ganz rechts mit Regula) gemeinsam mit der ARM Eggiwil AG im bernischen Eggiwil (links, mit Ehefrau Yvonne) für den Profibereich mit einer speziellen Geländeanpassungsautomation und einer Tropf-Stopp-Funktion. Trotz der ausladenden Arbeitsbreite von 15 m beträgt die Aussenbreite des eingeklappten Gestänges nicht mehr als 3 m. Die übrigen Highlights waren nebst der beliebten Festwirtschaft die Mitfahrgelegenheit auf den grossen Traktoren, was vor allem Kinder und Jugendliche hell begeisterte, aber auch das breite Angebot an Gülletechnik vom Schleppschlauchverteiler bis zu Pumpensystemen, darunter neue, kleinere Güllefässer in allen Varianten des Herstellers Pomot.

Silagewalze mit Seitenverschub

Die neue Silagewalze von Düvelsdorf mit hydraulischem Seitenverschub von je 300 mm verfügt über ein hohes Leergewicht von 1995 kg in Grundausstattung, das bei maximaler Wasserfüllung und Vollausstattung bis 3950 kg erreichen kann. Der Trommeldurchmesser von 1070 mm und die 175 mm hohen, gewellten Stege sollen für eine tiefenwirksame Ver-

dichtung sorgen, um beste Silagequalität zu erreichen. Zusätzliche Ausstattungsoptionen wie der Ausleger mit Kantenrad rechts oder beidseitig mit Doppelbereifung sowie eine mitlenkende federzentrierte Zugvorrichtung zur Unterstützung der Abfahrgespanne bei der Überfahrt des Silagestocks runden das Angebot der DüvelsdorfSilagewalze ab.

100 000. Fendt «700 Vario»

Am 25. Juli 2024 lief in Marktoberdorf der 100 000. Fendt «700 Vario» vom Band. Wie die Pressestelle von Agco/ Fendt mitteilt, sei dieser Meilenstein bei Fendt im Werk Marktoberdorf gefeiert worden. Seit 25 Jahren hätten diese Traktoren einen festen Platz auf landwirtschaftlichen Betrieben und in Lohnunternehmen, heisst es weiter.

Und: Jede der insgesamt sieben Generationen überzeuge immer wieder mit neuen technischen Lösungen.

«Silo-Push»

Mammut, der österreichische Spezialist für FahrsiloTechnik, erweitert sein Programm mit dem Maisschiebeschild «Silo Push». Es weist eine Arbeitsbreite von 4 m und ein Eigengewicht von 1100 kg auf. Erhältlich ist das neue Schild serienmässig mit klappbaren Seitenflügeln, die sich sowohl 90° nach vorne als auch 90° nach hinten klappen lassen. Sie ermöglichen eine präzise Verteilung der einzelnen Futterhaufen und gewährleisten im Anschluss eine gute

Verdichtung bis hin zur Silowand. Im eingeklappten Zustand misst das Maisschild eine Transportbreite von 2,50 m. Der Gleitschuh aus Hardox-Stahl an der Unterseite lässt das Schild gleichmässig über den Untergrund gleiten. Zusätzlich schützen Schürfleisten vorne und hinten das Schild vor Abnutzung. Weiter lässt sich das Gerät mit Magnetitsand füllen, der das Gesamtgewicht erhöht und somit die Verdichtungsleistung verbessert.

100 Jahre Landtechnik Schweiz

Bis zur Hightech-Feldspritze

Missernten und Hungersnöte führten dazu, dass Forscher und die Landwirtschaft ab Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend versuchten, mit Pflanzenschutzmitteln die Pflanzen zu schützen. Damit begann auch die Entwicklung der Spritztechnik, die im Laufe der Zeit ein hohes Mass an Präzision erreicht hat.

Heinz Röthlisberger

Die Geschichte des Pflanzenschutzes ist so alt wie die Geschichte des Ackerbaus. Bereits in der Antike wurde vom Einsatz anorganischer Chemikalien berichtet. Im 18. Jahrhundert stiessen Forscher auf pflanzliche Wirkstoffe, die gegen Schädlinge eingesetzt werden konnten: zum Beispiel Nikotin aus Tabakblättern (1763) oder Pyrethrum aus Chrysanthemenblüten (1843). Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann man, anorganische Salze im industriellen Massstab zu produzieren und einzusetzen. Ab 1867 wurden Kup -

fermittel wie «Schweinfurter Grün» oder «Pariser Grün», ab 1878 die «Bordeauxbrühe» oder «Kupferkalkbrühe» und ab 1890 das «Bleiarsenat» im Kartoffelanbau gegen die wütende Kraut- und Knollenfäule, aber auch gegen Pilze im Obstund Weinbau eingesetzt. Wie stark der Ruf nach Pflanzenschutzmitteln war, zeigt folgendes Beispiel: Um 1870 hat die Reblaus in Weinbauregionen Frankreichs grosse Schäden angerichtet. Das sorgte auch in der Schweiz für grosse Sorge. Im Bericht der Nationalratskommission be -

treffend Massnahmen gegen die Reblaus vom 7. Juni 1877 stand dazu im «Schweizerischen Bundesblatt»:

«Die Frage der Reblausbekämpfung hat in der That nichts von ihrem wichtigen und brennenden Charakter verloren. Das Übel ist gross, viel grösser als wir uns vorstellten, wenn es nicht gelingt, demselben Einhalt zu thun oder es abzuschwächen, so droht es geradezu eine Hauptkalamität (schwerer Schaden in Pflanzenkulturen) des Jahrhunderts zu

werden. …, dass es daher im öffentlichen Interesse liegt, die Kantone einzuladen, keine Vorkehrungen zu versäumen, welche eine erfolgreiche Bekämpfung des Uebels versprechen. …

Das zeigt: Wenn Schädlinge und Pilze ganze Ernten vernichten und zu Hungersnöten führen, wird der Mensch tätig und sucht nach Lösungen. Deshalb haben sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft Wissenschaftler mit dem Pflanzenschutz beschäftigt und es entstanden erste Firmen, die entsprechende Mittel entwickelten.

Rückenspritzen und pferdegezogen Pflanzenschutzmittel mussten irgendwie auch ausgebracht werden. Um 1850 kamen die ersten Rückenspritzen oder Handpumpen auf den Markt. Mit der Ausdehnung des Kartoffelbaus im Zweiten Weltkrieg wurde die Rückenspritze durch pferdegezogene, motorlose Feldspritzen verdrängt. Der Spritzdruck von rund 10 bar wurde von einer vom Laufrad angetriebenen Dreikolbenpumpe erzeugt. Windkessel verhindern den Druckabfall bei kurzem Anhalten der Spritze. Noch in den 1950er Jahren gab es von Pferden gezogene Feldspritzen. Zentrales Element war ein Behälter, in dem der Landwirt die Spritzbrühe aus Wasser und Pflanzenschutzmitteln anrührte. Sie wurde über eine Pumpe, angetrieben durch die Laufräder, in Richtung Spritzbalken gedrückt. Mehrere Prallteller an dem wenige Meter breiten Spritzbalken verteilten den Flüssigkeitsstrahl in die Breite.

Es folgte der Motor

In einem weiteren Entwicklungsschritt wurde die Spritzbrühepumpe durch einen luftgekühlten Zweitakt-Benzinmotor angetrieben. So wurde die fahrbare Feldspritze auch im Obstbau besser einsetzbar. Bald kam dann der Ruf nach selbstfahrenden so genannten Motorspritzen mit verstellbarer Radspur und pendelnd aufgehängten Spritzbalken von 12 und mehr Meter Breite. Parallel zur Geräteentwicklung verlief auch die Spritzmittelforschung speziell in den Firmen Geigy und Maag.

Heute verteufelt, früher ein Kampf gegen Hunger und Not

Der chemische Pflanzenschutz wird von den einen verteufelt, für die anderen ist er wichtig zum Erhalt der Lebensmittelsicherheit. Gerade in einer Überflussgesellschaft ist es einfach, den Pflanzenschutz an den Pranger zu stellen. Nahrungsmittelknappheit ist für viele ein Fremdwort und viele wissen nichts von Hunger und Not. Hungersnöte führten dazu, dass bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts viele Menschen aus Europa in die «Neue Welt» nach Nordamerika ausgewandert sind, weil sie sich dort ein besseres Leben erhofften. Die Auslöser solch katastrophaler Hungersnöte waren ne -

ben witterungsbedingten Missernten immer auch Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge, die zur Vernichtung der Ernten und damit der Lebensgrundlage der Menschen führten. Ein typisches Beispiel dafür ist die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, die bei «Nichtbekämpfung» die gesamte Ernte auf dem Feld oder später im Vorratslager vernichten kann. Viele Einwohner irischer Abstammung in den USA gäbe es heute dort nicht, wenn diese Kartoffelkrankheit nicht mehr oder weniger regelmässig zu riesigen Ernteausfällen in Irland geführt hätte und die Menschen zur Auswanderung veranlass-

Die Bordeauxbrühe, das Carbolineum und die Schwefelkalkbrühe genügten bald nicht mehr und wurden durch eine Vielzahl von hochspezifischen Präparaten ersetzt. Eine weitere Entwicklung baute die chemische Unkrautbekämpfung aus.

Von Trost zu Birchmeier Als Schweizer Hersteller von Pflanzenschutzspritzen bekannt ist etwa die 1867 gegründete Lampen- und Metallwarenfabrik Raimund Trost im aargauischen Künten. Von der Rückenspritze «Original

te, wie in den Hungerjahren zwischen 1845 und 1851. Schätzungsweise 1,5 Millionen Iren verhungerten und etwa genauso viele emigrierten in andere Länder. Seit Mitte der 1970er-Jahre geriet der unbegrenzte Spritzmitteleinsatz stark unter Beschuss. Speziell die staatlich verordneten Maikäferbekämpfungsaktionen führten zu heftiger Kritik seitens der Umwelt- und Konsumentenschützer und waren Anlass zu einem Umdenken beim Chemieeinsatz in der Landwirtschaft zum Beispiel in der integrierten Produktionsweise und im Biolandbau.

Baumspritze vom Schweizer Hersteller Birchmeier. Bilder: Bayer Crop Science, zvg

Trost» wurden über 50 000 Stück produziert. Nach 30-jähriger Tätigkeit ging die Firma Trost 1907 an den bisherigen Kommanditär Baptist Birchmeier (1861−1939) über. Unter dem Namen Birchmeier & Cie. AG wurden bis 1987 Pflanzenschutzspritzen produziert und zum Teil in alle Erdteile exportiert. Bekannt von Birchmeier in den Anfangszeiten war etwa die Hochdruck-Baumspritze «Ideal» für den Handbetrieb, montiert auf einer Stossbähre mit Brühbehälter, Windkessel und langem Bambusrohr zum Spritzen. Birchmeier ist heute einer der weltweit führenden Hersteller von kleinen Sprühgeräten aller Art und produziert in der eigenen Fabrikation in Stetten (AG).

Fischer in Vevey

Ein weiterer bekannter Hersteller von Pflanzenschutzspritzen aus der Schweiz war Fischer aus Vevey, der 1949 gegründet und im Jahr 2000 vom französischen Hersteller Berthoud Agricole übernommen worden ist. Mittlerweile ist die Marke Fischer verschwunden. Die später als Fischer Nouvelle SARL tätige Firma mit Sitz in Collombey-Muraz (VS) hat ihre Tätigkeit per 30. September 2022 aufgelöst und die Firma ist aus dem Handelsregister gelöscht worden.

Heute hohes Mass an Präzision

Die Pflanzenschutztechnik wurde im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt. Heute steht die Praxis an der Schwelle, den ohnehin schon sehr exakten Pflanzenschutz

Mit praxistauglichen Massnahmen wie Waschplätzen für Feldspritzen lassen sich die Umweltrisiken durch Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft reduzieren. Bild: Inforama Rütti

noch exakter zu gestalten. Gerade hier bietet die Landtechnikbranche viele neue verbesserte Ideen, um den ohnehin schon hohen Standard in der Ausbringgenauigkeit noch höher zu setzen. Die Kombination von mechanischer Unkrautbekämpfung und Bandspritztechnik in Reihenkulturen bietet ein immenses Potenzial an Einsparung von Pflanzenschutzmitteln sowie neue Chancen im Resistenzmanagement. Auch verbesserte Prognosemodelle, eng gekoppelt an die Ausbringtechnik mit verbesserten Sensoren, Applikationskarten, künstlicher Intelligenz, Programmen und Düsentechniken, können die Land-

Chronik Landtechnik

wirtschaft noch besser und nachhaltiger für die Zukunft aufstellen. Des Weiteren bietet die bessere oder erweiterte Auslastung der Feldspritze über Elektronik und Flüssigdüngerausbringung dem Praktiker viele neue Einsparmöglichkeiten. Gerade bei der Hacke wurde ein altbewährtes System durch neue Technik auf ein höheres Niveau gehoben. Neben den unterschiedlichen Hackaggregaten werden durch Kamerasteuerung und Verschieberahmen viele Hacken in die Lage versetzt, noch exakter zu arbeiten. Solche Systeme können in den klassischen Hackfrüchten wie Zuckerrüben, Mais und Kar-

Die revidierten Verordnungen über die technische Ausrüstung von Strassenfahrzeugen (VTS) und der Verkehrsregelnverordnung (VRV) treten in Kraft. Die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit für Traktoren auf 40 km/h ab 1. Oktober ist damit Realität. Der SVLT hat sich mit Erfolg für eine pragmatische Umsetzung dieser Vorschriften eingesetzt. Der SVLT und die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) lancieren das Fahrertraining «Profis fahren besser» und den Fahrkurs «G40». Fendt bringt den stufenlosen Traktor. Der erste Melkroboter in der Schweiz wird in Aesch bei Neftenbach (ZH) installiert.

toffeln für ein beachtliches Einsparpotenzial an Pflanzenschutzmitteln sorgen.

Spot-Applikation

Geht man noch einen Schritt weiter zur Spot-Applikation, ist man endgültig in der Hightech-Sparte angelangt. Mit solchen Pflegesystemen kann man wirklich nur noch die Flächen behandeln, die zwingend Pflanzenschutzmittel benötigen. Aber bis hier eine Serienreife erlangt wird, ist sicherlich noch ein wenig Zeit nötig. Obwohl aktuell auch Systeme wie spezielle Spot Sprayer mit geringen Arbeitsbreiten und künstlicher Intelligenz unterwegs sind, die schon einen sehr guten Job machen. Die Smart Sprayer zeigen ebenfalls, was heute schon in der Landtechnik möglich ist.

Auch Alternativen zum chemischen Produkt oder zur Hacke finden langsam Beachtung in der Landtechnik. So zeigen sich auch Bandbehandlungssysteme, die mittels Lasertechnik den Unkräutern zu Leibe rücken. Hierbei hat man den Vorteil, noch näher an die Kulturpflanze heranzukommen, da berührungslos gearbeitet wird. In solchen Systemen steckt sicherlich sehr viel Potenzial für die Zukunft der Unkrautbekämpfung.

Frage nach der besten Düse Unter den heutigen Bedingungen wird man feststellen, dass im Bereich der abdriftreduzierten Düsen so gut wie alle Hersteller Düsentypen anbieten, die sowohl im Bereich der kompakten Injektor-

düsen als auch der langen Injektordüsen anzusiedeln sind. Hierbei kann der Praktiker nun aus einem breiten Angebot JKIanerkannter, abdriftreduzierter Düsen auswählen, um für seinen Betrieb die ideale Düse auszuwählen. Aufpassen sollte man jedoch weiterhin, dass man nicht nur in Sachen Abdriftreduzierung optimiert und die biologische Wirkung dabei vergisst. Dies ist vor allem auch zu beachten, wenn man an die immer stärker reduzierten Wassermengen oder die steigenden Fahrgeschwindigkeiten denkt. Hauptziel sollte doch sein, die Anwendungsqualität durch eine ausreichende Benetzung und bei Bedarf mit einer ausreichenden Bestandsdurchdringung abzusichern. Des Weiteren bieten Systeme wie Dropleg im Raps die Möglichkeit, bienenschonenden Pflanzenschutz zu betreiben.

Aufwandmengen variieren

Auch im Bereich der pulsweitenmodulierten Düse zeigt es sich, dass manchmal auch die Technik noch ein wenig reifen muss. Spricht man über dieses Thema doch schon seit mehreren Jahrzehnten. Doch nun tauchen Systeme auf, die mit Frequenzen von 20 bis 100 Hertz zuverlässig arbeiten und diverse Möglichkeiten wahr werden lassen. Mit Kurvenkompensationen und Spot Spraying können Aufwandmengen innerhalb des Gestänges variiert werden. Diese Systeme zeigen ein enorm grosses Potenzial auf, um den stetig steigenden Anforderungen und Auflagen in der Praxis gerecht zu werden.

Sanierung der Waschplätze

Mit praxistauglichen Massnahmen lassen sich die Umweltrisiken durch Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft reduzieren. Dazu wurden in der Schweiz in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen. Besonders wirkungsvoll sind Sanierungen von Waschplätzen, damit Spritz- oder Sprühgeräte sicherer und gewässerschutzkonform befüllt und gewaschen werden können oder aber auch Massnahmen gegen Abdrift und Abschwemmung.

Nur so viel wie nötig

Doch am Ende entscheidet der Erfolg bei der Bekämpfung von Krankheiten, Insekten und konkurrierenden Unkräutern über die Akzeptanz in der Praxis. Denn bei allen Diskussionen über Einsparung darf man eines nicht vergessen: Der Landwirt ist bestrebt, immer nur so viel Pflanzenschutzmittel auszubringen, wie es unbedingt notwendig ist, um gesunde Lebensmittel zu erzeugen, und das schon seit vielen Jahren. Tatsache ist: Die Landwirte setzen Pflanzenschutzmittel nicht zum Spass ein. Sie schützen damit ihre Kulturen vor Krankheiten, Schädlingen oder Unkräutern und stellen eine verkäufliche Ernte sicher.

Quellen: Ruedi Studer «Führer durch die Landtechnische Entwicklungsschau ‹Agrotechnorama Tänikon›», Birchmeier, JuliusKühn-Institut, Wikipedia, DLG Agritechnica «Trends in der Pflanzenschutztechnik»

Der verantwortliche Redaktor der Verbandszeitschrift

Ueli Zweifel erhält an der Agritechnica in Hannover von der DLG die Bronzemedaille für die Verdienste um internationale Zusammenarbeit. Jürg G. Fischer folgt beim SVLT auf den scheidenden Direktor Werner Bühler. Die Traktorkurse «G40» werden in der ganzen Schweiz an 13 Kursorten angeboten. Der SVLT zählt 29 275 Mitglieder.

Erst freiwillig – heute obligatorisch

Seit 2001 organisiert und koordiniert Landtechnik Schweiz im Auftrag des Bundes die Tests für jene Spritzgeräte, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Vor 50 Jahren, im Jahre 1974, hat der damalige Schweizerische Verband für Landtechnik das Thema «Spritzentechnik» ins Kursprogramm aufgenommen. Man wollte damit den Verbandsmitgliedern eine Weiterbildungsmöglichkeit rund um die

Sind die Kontrollpunkte beim Test alle erfüllt, wird für das Spritzgerät eine Vignette mit «nächste Kontrolle» abgegeben. Bilder: Landtechnik Schweiz

zusehends anspruchsvoller werdende Applikationstechnik bieten. 1980 fand dann erstmals ein Spritzentest nach heutigem Muster statt. Acht Jahre später forderten einige Sektionen, dass man diese Spritzentests offiziell ins Tätigkeitsprogramm des Verbands aufnehmen soll. Entsprechende Richtlinien für Feldspritzen, später dann auch für Gebläse-Spritzen, wurden in der Folge von der Technischen Kommission des Verbands (TK1) erarbeitet.

Prüfstände werden angeschafft

Anfang der 1990er Jahre wurden in verschiedenen Regionen der Schweiz Prüfstände beschafft. An der Forschungsanstalt Tänikon (FAT) wurde ein Prüfstand für Gebläsespritzen gebaut.

Jährlich testete man zu dieser Zeit schon gegen 800 Feldspritzen auf freiwilliger Basis. 1993 schuf man für Firmen die Möglichkeit, sich unter gewissen Bedingungen an den Tests für Feldspritzen zu beteiligen.

Die in diesen Jahren aufgekommene IP-Produktion schrieb solche Tests dann

vor, was zu einem enormen Anstieg der jährlich geprüften Geräte führte. Ab 1997 wurden einheitliche Vignetten für bestandene Spritzentest eingeführt. 1999 erschien der sogenannte «SVLTSpritzentest» plötzlich in den Richtlinien für den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN), der zur Voraussetzung für den Bezug von Direktzahlungen wird. «Nur durch Zufall erfahren wir dies», heisst es in einem Protokoll des Verbandsvorstandes.

Es wird obligatorisch Gespräche mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) liefen an, mit dem Ergebnis, dass der Verband ein Konzept für die Einführung eines offiziell anerkannten Spritzentests erarbeiten und diesen dann auch im Auftrag des Bundes durchführen oder koordinieren sollte. Dies wurde dann 2001 auch in die Tat umgesetzt. Parallel dazu unterzeichnete man eine Leistungsvereinbarung mit der FAT und man setzte die heute noch existierende Arbeitsgruppe Spritzentest ein.

Alle Betriebe mit Angestellten müssen die EKAS-Richtlinie 6508 über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz umsetzen; dafür hat der SBV zusammen mit BUL und unter Mithilfe des SVLT die Branchenlösung agriTOP bereitgestellt. Die Führerprüfung Kat. G schliesst neu die Rollerprüfungs-Theorie ein. Gemäss VTS-Revision vom 15. Oktober können landwirtschaftliche Anhänger mit einem Zusatzgerät oder Arbeitsgerät ausgerüstet werden, das maximal die Breite des Zugfahrzeugs aufweisen darf; neu darf der Transportanhänger, der als Ausnahmefahrzeug immatrikuliert ist, höchstens so breit wie das Zugfahrzeug (max. 3 m) sein. Der SVLT-Mitgliederbestand beträgt 28 626.

Im Rahmen des ÖLN erhielt der Spritzentest in der Folge einen ganz neuen Stellenwert. Nach Gesprächen mit dem BLW und der FAT wurden die SVLT-Richtlinien übernommen sowie die Anerkennung der Prüfstellen und die Qualitätssicherung rund um den Spritzentest – erst für die Feldspritzen, später dann auch für die Sprühgeräte – festgelegt.

Internationale Vereinheitlichung

Auf internationaler Ebene startete man Anfang der 2000er Jahre mit zahlreichen Arbeiten für eine Vereinheitlichung und Harmonisierung der Spritzentests. Das europäische Komitee für Normung

(CEN) setzte die Norm «EN 13 790» am 25. März 2003 in Kraft.

Die Arbeitsgruppe Spritzentest investierte laufend in die Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden der Prüfstellen und ist bis heute an der Qualitätssicherung beim Spritzentest beteiligt. Ebenso werden Reglemente, Arbeitsblätter und Hilfsmittel laufend weiterentwickelt und jährlich mehrere Prüfstellen auditiert.

Seit 2023 müssen alle Spritzgeräte, auch jene ausserhalb des ÖLN, alle drei Jahre zum Test antreten. Für die Ausbildung der Spritzentester hat man 2024 verbandsintern ein neues Schulungsprogramm zusammengestellt.

Spritzentest mit einer modernen mobilen Auffangwanne für die Spritzbrühe des deutschen Herstellers Herbst Prüftechnik.

Das neue Mehrwertsteuergesetz tritt in Kraft. Ab diesem Jahr gilt die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) mit pauschalierten Ansätzen. In der seit Jahresbeginn geltenden Verkehrsregelnverordnung sind dank Intervention des SVLT Schnitzeltransporte mit grün eingelösten Fahrzeugen erlaubt und landwirtschaftliche Fahrten mit gewerblichen Traktoren, Motorkarren und Arbeitskarren mit Anhängern vom Sonntags- und Nachtfahrverbot ausgenommen.

Grusswort

«Es muss sich alles ändern, damit sich nichts ändert.» Das Zitat aus dem Film «Der Leopard» passt zur aktuellen Realität der Landwirtschaft: Wenn wir den für die Unabhängigkeit der Schweiz wichtigen Selbstversorgungsgrad behalten wollen, muss man Veränderungen anpacken: nachhaltige Produktionsmethoden, Sensibilisierung der Konsumierenden, Antworten auf veränderte Konsumgewohnheiten.

Damit diese Wende gelingt, sind Landwirte, Lohnunternehmer, die Lebensmittelverarbeiter, der Handel, die Konsumenten und letztlich auch die Politik gleichermassen gefordert.

Landtechnik Schweiz ist ein gutes Beispiel. Gegründet zu einer Zeit, als es in der Schweiz 240 000 Betriebe gab –während es heute weniger als 50 000 sind –, hat der Verband stets seine Fähigkeit behalten, sich den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Als Staatsbürgerin, als Politikerin und als Präsidentin von Lohnunternehmer Schweiz bin ich dankbar für dieses gute Beispiel und betrachte dies als Motor und Inspiration, um die Arbeit im Dienst der Landwirtschaft fortzusetzen. Jeder Verband hat seine Bedeutung und trägt zur Stärkung des Systems bei.

Wie wäre es mit einem Beispiel? Angesichts der zunehmenden Einschränkungen für den Pflanzenschutz haben die Lohnunternehmer Schweiz das Pflanzenschutzzertifikat als Qualitätslabel entwickelt. Es steht für eine nachhaltige Nutzung der Kulturen, für den Schutz der Landwirte und für eine einwandfreie Lagerung der entsprechenden Mittel.

Die Schweiz hat weniger dadurch gewonnen, indem man mehr als andere gemacht hat. Sie hat jedoch viel gewonnen, indem man es besser gemacht hat, und sie hat immer gewonnen, indem sie sich zusammengeschlossen hat. Lasst uns auf diesem Weg so weitermachen.

Alles Gute zum Jubiläum. Landtechnik Schweiz ist ein wertvoller Partner. Ich freue mich auf unsere weitere Zusammenarbeit.

SR Johanna Gapany, Präsidentin Lohnunternehmer Schweiz

Bei den Entschädigungsansätzen ist zu beachten, dass die Ansätze nach verschiedenen Gegebenheiten festzulegen sind.

Bei Durchleitungen gibt es viele Punkte zu beachten

Die Entschädigungsansätze für Freileitungen und Masten sowie für erdverlegte Leitungen und Schächte wurden für die laufende Periode infolge der Teuerung nach oben angepasst. Wichtig ist: Dauer und Entschädigung müssen übereinstimmen.

Heinz Röthlisberger

Für Freileitungen und Masten sowie für erdverlegte Leitungen und Schächte haben Landwirte Entschädigungen zugute. Alle zwei Jahre werden die Ansätze nach den vereinbarten Regelungen an die Entwicklungen der Teuerung und das Zinsumfeld angepasst. Für die Periode 2024/2025 (ab 1. Januar 2024) stiegen die Ansätze um rund 4,59 % gegenüber der Vorperiode. Hauptgrund für diese Anpassung ist laut Agriexpert, der Rechtsund Treuhandabteilung des SBV, die gestiegene Teuerung. Bei den empfohlenen Entschädigungsansätzen handelt es sich um gemeinsame Empfehlungen des Schweizer Bauernverbandes (SBV), des Verbandes der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE), der Schweizeri -

schen Bundesbahnen (SBB), der Swisscom, der Swissgrid sowie bei erdverlegten Leitungen und Schächten auch des Verbandes Schweizer Abwasser und Gewässerschutzfachleute (VSA) und des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW).

Wichtige Punkte

«Bei den Entschädigungsansätzen ist zu beachten, dass die Ansätze nach verschiedenen Gegebenheiten festzulegen sind», sagt Ruedi Streit, Fachverantwortlicher Umwelt und Entschädigungen bei Agriexpert in Brugg (AG). «Die Ansätze für Strommasten und für Schächte richten sich nach der Anbaueignung des Bodens und nach den Unterschieden bei den Strom-

masten und bei den Schächten.» Weiter sind zu berücksichtigen die Hangneigung und weitere Spezialfälle wie Kuppelstangen oder Erdungsanlagen oder auch Schächte mit einem Durchmesser grösser als ein Meter. Die Überleitung hängt ab von der Stromspannung, von den Leitungsträgern und von der Leitungsbreite (Überspannung von Magerwiesen und von Maiensässen: Reduktion der Normalansätze auf 25 bis 40 %; Überspannung von Alp- und von Sömmerungsweiden: Reduktion der Normalansätze auf 15 bis 25 %). Ruedi Streit: «Für die Ansätze für erdverlegte Leitungen ist der Aussendurchmesser der Leitung massgeblich, wobei auch hier bei Alpweiden, bei Wald und bei befestigten Flurwegen die Ansätze um

Bild: Heinz Röthlisberger

50 % zu reduzieren sind. Werden die Leitungen durch festes Material umhüllt (z. B. Beton), ist der Aussendurchmesser einschliesslich Rohrumhüllung zu messen. Bei Spezialkulturen und bei Wald ist vorgesehen, dass für die Festlegung der Entschädigungen entsprechende Fachpersonen beigezogen werden.»

Weitere Entschädigungen

«Grundlage für die Entschädigungsansätze sind Mehraufwendungen sowie Ertragsausfälle und ­ minderungen, die der Landwirt bei der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung wegen der Duldung der Durchleitung in Kauf nehmen muss», erklärt Streit. Die Entschädigungsansätze enthalten auch eine Abgeltung eines Maschinen ­Schadenrisikos sowie eine Verkehrswertveränderung am landwirtschaftlich genutzten Land. Der tatsächliche Wert des durchgeleiteten Gutes ist jedoch für die Entschädigungshöhe nicht massgeblich. Ausserhalb der Entschädigungsansätze sind allfällige Kultur­ und Terrainschäden zu entschädigen, die durch den Bau der Leitung oder beim Zutritt zum Unterhalt der Leitung entstehen. Die Empfehlungen für Entschädigungsansätze enthalten auch Ansätze für die Durchleitung von Daten für Dritte sowie für die Umtriebe beim Vertragsabschluss und für die persönliche Teilnahme an der Beurkundung des Dienstbarkeitsvertrages. Einzelne Werke und Unternehmen sehen vor, dass bei neuen Leitungen pro Grundstück ein Vertrag erstellt wird, auch wenn ein Eigentümer mit mehreren Grundstücken betroffen ist. Auch in die ­

sen Fällen wird pro Vertrag der Entschädigungsansatz für die Umtriebe beim Vertragsabschluss entschädigt.

Höhere Ansätze als empfohlen?

Die Entschädigungsansätze sind gemeinsame Empfehlungen der erwähnten Verbände und Unternehmungen. «Es ist aber nicht so, dass damit eine Verpflichtung für die Landwirte zum Abschluss von Dienstbarkeitsverträgen nur zu diesen Ansätzen verbunden ist», sagt Streit. «Falls ein Grundeigentümer nachweisen kann, dass sein Schaden durch die Durchleitung höher ist als der zutreffende Entschädigungsansatz, dann ist ihm der nachgewiesene Schaden zu ersetzen. Auch die einzelnen Werke oder Unternehmen sind nicht verpflichtet, nur diese Ansätze zu verwenden.» Auf die oft gehörte Aussage von Werken und von Unternehmen, sie würden schon höhere Ansätze entschädigen, wenn diese mit dem Schweizer Bauernverband (SBV) vereinbart worden wären, ist zu antworten: Der SBV ist nicht dagegen, wenn die Werke und die Unternehmen einen höheren Entschädigungsansatz als den empfohlenen Ansatz anwenden.

Dienstbarkeitsvertrag

Die Durchleitung und die Entschädigungen werden in der Regel in einem Dienstbarkeitsvertrag, der im Grundbuch eingetragen wird, rechtlich gesichert (siehe Kasten «Wichtige Punkte»). Im Dienstbarkeitsvertrag werden nebst der Entschädigung und deren Bezahlung weitere Bestimmungen vereinbart, so z. B. die Dauer

Dienstbarkeitsvertrag: Das müssen Sie beachten

Wichtige Punkte im Dienstbarkeitsvertrag:

• Beschreibung Dienstbarkeit: Zweck der Durchleitung, Breite der Leitung, Umfang Schacht, zugehörige Installationen usw.

• Vertragsdauer: entsprechend der Entschädigungsdauer (25, evtl. auch 50 Jahre).

• Entschädigung: einzelne Positionen aufführen (Anzahl Masten, Länge der Überleitung / der erdverlegten Leitung, Entschädigungsansatz je Einheit usw.).

• Pflichten Berechtigte: schonende Ausübung, Achtung auf Kulturen und auf Zäune usw., Anzeigepflicht für Unterhaltsarbeiten, aufschiebbare Unterhaltsarbeiten bei Vegetationsruhe ausführen usw.

• Rechte Grundeigentümer: Nutzungseinschränkung nur, soweit dies nötig ist.

• Verlegung der Leitung auf Kosten des Berechtigten: Bei einer veränderten Grundstücksnutzung, die eine Verlegung der Leitung erforderlich macht, hat der Berechtigte zu seinen Lasten die Leitung zu verlegen.

• Rückbau bei Ausserbetriebsetzung: Wird die Leitung ausser Betrieb genommen, muss sie zu Lasten der Berechtigten zurückgebaut werden, und der ursprüngliche Zustand des Bodens muss wiederhergestellt werden.

• Gerichtsstand am Ort der gelegenen Sache: Damit wird verhindert, dass bei Streitfällen nicht im Ausland das Recht eingefordert werden muss. agriexpert

Die Entschädigungsansätze stehen auf der Webseite von agriexpert.ch zum Herunterladen gratis zur Verfügung. www.shop.agriexpert.ch; Entschädigungsansätze für elektrische Freileitungen und Masten (D: bs0203d / F: bs0203f); Entschädigungsansätze für Schächte und erdverlegte Leitungen in landw. Kulturland (D: bs0204d / F: bs0204f).

der Dienstbarkeit und die gegenseitigen Rechte und Pflichten. Über die weiteren Bestimmungen des Dienstbarkeitsvertrages bestehen keine gemeinsamen Empfehlungen der beteiligten Verbände und Unternehmungen. Ruedi Streit weist darauf hin, dass daher auf den gesamten Vertrag und nicht nur auf den Entschädigungsbetrag das Augenmerk zu legen ist. So kann es vorkommen, dass im Dienstbarkeitsvertrag bereits auch eine zukünftige Erweiterung der Leitung eingeschlossen wird, wodurch sich der Grundeigentümer später nicht mehr dagegen wehren kann. Insbesondere auch von Bedeutung ist die Vertragsdauer, die der Entschädigungsdauer entsprechen soll. Bei einer Entschädigungsdauer von 25 Jahren, was ungefähr einer Generation entspricht, ist auch der Vertrag auf 25 Jahre zu vereinbaren. Damit erhält auch die nachfolgende Generation die Gelegenheit, sich mit der Dienstbarkeit vertieft auseinanderzusetzen.

Spaltung darf nicht aufgezwungen werden

In einem Entscheid hat das Bundesverwaltungsgericht laut Agriexpert nun in einen zu beurteilenden Fall festgehalten, dass eine Spaltung von Dienstbarkeitsund Entschädigungsdauer nicht aufgezwungen werden kann. Gemäss diesem Urteil ist nun klar, dass Grundeigentümer eine unbeschränkte Vertragsdauer bei einer Durchleitungsdienstbarkeit nicht akzeptieren müssen, wenn nur die Entschädigungsansätze für 25 oder für 50 Jahre angeboten werden. Die gemeinsamen Empfehlungen sehen aber keine Entschädigungsansätze für eine unbestimmte Dauer vor. Ob eine Dienstbarkeit für eine unbestimmte Dauer mit einer vom Werk festgelegten einmaligen Entschädigung gegen den Willen des Grundeigentümers durch die Gerichte geschützt würde, bleibt daher laut Agriexpert ungeklärt. Ansätze gratis herunterladen

«Der Transport muss noch viel effektiver werden»

Im familiengeführten Unternehmen Fliegl ist mittlerweile die dritte Generation in den Startlöchern. Angelika und Josef Fliegl erklären im Interview, wo sie die zukünftigen Herausforderungen für die Firma sehen und wie das Geschäftsjahr angelaufen ist.

Heinz Röthlisberger

Wie sah das letztjährige Geschäftsjahr der Fliegl-Gruppe aus und wie viel Prozent des Umsatzes erzielte 2023 der Bereich Agrartechnik?

Angelika und Josef Fliegl: Im letzten Jahr hat Fliegl in der Agrarsparte 270 Millionen Euro Umsatz erzielt. In der ganzen Gruppe über alle Gesellschaften waren es letztes Jahr 430 Millionen Euro Umsatz. Das diesjährige Jahr ist gut angelaufen und wir konnten bisher eine Steigerung im Umsatz erzielen. In der Agrarsparte arbeiten rund 900 Mitarbeiter, über die ganze Gruppe sind es weltweit über 1400 Mitarbeiter.

Und im Export?

Wir erzielen rund 35 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland und 50 Prozent in den anderen Ländern Europas. Es gibt Länder, in denen wir sehr stark sind, wie etwa in Polen, Ungarn, Frankreich sowie in der Schweiz und Österreich. In diesen Ländern sind wir auch gut aufgestellt. Aber wir sind auch in Neuseeland, Japan und Nordamerika mit Vertriebspartnern vertreten.

Was sind Ihre mittelfristigen Erwartungen?

Der Markt hat sich etwas beruhigt. Wir haben in den letzten drei Jahren eine sehr schwierige Zeit gehabt und die Kunden mussten zum Teil infolge Mangel an Komponenten und Rohstoffen lange Lieferzeiten hinnehmen. Das war für uns als Hersteller unangenehm. Jetzt sind wir aber wieder in einer normalen Auftragssituation, wie wir sie vor vier Jahren gehabt haben. Wir hoffen, dass sich die Situation weiter normalisiert.

Haben Sie eine solche Situation wie in den letzten drei Jahren schon einmal erlebt?

Nein, das war absolut aussergewöhnlich.

Wie sieht es derzeit mit den Lieferfristen und bei der Materialbeschaffung aus?

Das hat sich stark gebessert. Wir sprechen jetzt wieder von Lieferzeiten von unter sechs Monaten. Die Materialbeschaffung macht zum Teil immer noch Probleme, aber auch diese Situation ist besser geworden.

Wie viel investieren Sie in Neuentwicklungen im Segment der Agrartechnik?

Fliegl investiert sehr viel in Neuentwicklungen, und zwar in allen Bereichen. Da haben wir Leute, die für die Entwicklung zuständig sind und Tests durchführen. Rund 6 Prozent des Umsatzes gehen in die Forschung und Entwicklung.

Viele Bauernbetriebe stehen wirtschaftlich unter Druck. Europaweit gab es Anfang Jahr Demonstrationen. Hat diese Stimmung auch Auswirkungen auf die LandtechnikBranche?

Politisch verändert sich gerade sehr vieles, auch in der Agrarpolitik. Das hat Auswirkungen auf die Stimmung in der Landwirtschaft. Weil wir sehr nahe an unseren Kunden und Händlern sind, spüren wir das mehr oder weniger fast täglich. Nur um ein Beispiel zu nennen, derzeit gibt es in der Biogasbranche in Deutschland sehr starke Unsicherheiten, das hemmt die Investitionsbereitschaft der in diesem Bereich tätigen Landwirte, was natürlich Auswirkungen auf die Landtechnik-Branche hat. In vielen Ländern gibt es ähnliche Beispiele.

Angelika Fliegl ist Geschäftsführerin Fliegl Agro-Center in Kastl. Ihr Bruder Josef Fliegl jun. ist für den Bereich «Agrartechnik» am Hauptsitz in Mühldorf am Inn verantwortlich. Bilder: röt/zvg

Da geht es auch um Kostenreduzierung?

Der Transport muss noch viel effektiver werden. Wenn viel mit dem Lkw transportiert oder in der Kombination transportiert wird, kann der Spritverbrauch reduziert werden und damit ist man auch umweltfreundlicher unterwegs. Ziel muss es sein, die Spritkosten nach Tonnen oder nach Kubikmetern zu senken, vor allem bei Landwirten und Lohnunternehmern, die viele Transporte durchführen. Es sieht natürlich nicht überall gleich aus. Die Märkte sind in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich.

Welche Trends sehen Sie im Fahrzeugbau für die Landwirtschaft?

Die Trends gehen hin zu mehr Volumen, zum Strassentransport mit dem Lkw und hin zum kombinierten Transport, also zum Beispiel mit Wechselbehältern, Containern und Überlademöglichkeiten. Das merkt man beispielsweise beim Transport von Silage, aber auch in der GülleLogistik. Die Bedürfnisse der Landwirtschaft haben sich stark verändert oder

werden sich auch in Zukunft noch ändern.

Fliegl ist ein familiengeführtes Unternehmen. In den letzten Jahren ist die Firma stark gewachsen. Wie familiär können die Strukturen von Fliegl da noch sein?

Wir haben verschiedene Produktsparten, und die sind auf die Geschwister aufgeteilt. Meine Schwester Angelika führt das Agro-Center mit der Entwicklung und Produktion der Anbaugeräte, unser älterer Bruder Helmut ist für das Trailer-Werk in Thüringen verantwortlich, in dem die Lkw-Anhänger entwickelt und produziert werden. Unser Bruder Martin kümmert sich um die Bau- und Kommunaltechnik und ich bin in der Sparte Agrartechnik zuständig für den Bereich landwirtschaftliche Anhänger und die Biogastechnik. Der Zusammenhalt in der Familie ist sehr gross und jeder unterstützt jeden. Es gibt damit auch viele Synergien und mit dieser Struktur können die ganzen Abläufe flach gehalten werden, was viel Flexibilität bietet und Vorteile für die Produktion hat.

«Mit dem Cargos ist Fliegl zum Full-Liner geworden»

Im Frühling hat Fliegl das Werk für Grünlandtechnik in Kirchdorf bei Haag offiziell eröffnet. Andreas Fliegl erklärt, welche Ziele Fliegl mit der «Cargos»-Baureihe hat.

«Landtechnik Schweiz»: Wie ist die Produktion der «Cargos»-Lade- und Häckselwagen dort angelaufen?

Andreas Fliegl: Wir haben die Rechte an der «Cargos»-Baureihe im August 2022 übernommen und dann letztes Jahr umgehend mit dem Aufbau der Fertigung im Werk in Kirchdorf begonnen. Die Grünlandtechnik ist eine eigenständige Firma, welche durch die dritte Generation selbstständig aufgebaut wurde. Der Ausbau des Werkes erfolgte schrittweise. Mittlerweile haben wir mit Laserschneidanlagen, Abkant maschinen, Schweissanlagen, Schweissrobotern, Lackiererei und vielem mehr eine hohe Fertigungstiefe erreicht.

Die Produktion ist insgesamt sehr gut angelaufen. Bei Beginn sind wir mit drei Mitarbeitern gestartet, nun beschäftigen wir für die «Cargos»-Produktion 40 hochqualifizierte Facharbeiter.

Welche «Cargos»-Stückzahlen produziert Fliegl derzeit?

Letztes Jahr haben wir 60 «Cargos» produziert. In diesem Jahr sind es insgesamt 150 Einheiten. Produziert werden die Ladewagen «Cargos 8000» von 30 bis 41,5 Kubik und der «Cargos 9000» mit 44 und 50 Kubik sowie der Häckselwagen «Cargos 700» von 38 bis 51 Kubik. Mit dem «Cargos» ist Fliegl im Transportbereich für die Landwirtschaft zum einzigen Full-Liner im europäischen Markt geworden. Darauf sind wir sehr stolz.

Wie viel Claas steckt noch im «Cargos»? Derzeit produzieren wir noch nach den Plänen von Claas. Die Technik haben wir eins

Andreas Fliegl, Sohn von Josef Fliegl jun., ist Geschäftsführer der Fliegl Grünlandtechnik GmbH. Seine Partnerin Alexandra Huber ist Mitglied der Geschäftsleitung.

Sie sind in der zweiten FlieglGeneration. Nun steht ja bereits die dritte Generation bereit?

Unser Ziel ist es, die dritte Generation rechtzeitig mit dem Unternehmen vertraut zu machen. Andreas (der Sohn von Josef Fliegl jun., die Red.) ist Geschäftsleiter der Cargos-Grünlandtechnik-Sparte, damit hat er die ersten Schritte in die Eigenverantwortung gemacht. Bei Helmut, im TrailerWerk, sind auch schon bereits drei Kinder im Unternehmen. Die Kinder von Angelika gehen noch zur Schule.

Was sind die grössten Herausforderungen für Sie als Fahrzeughersteller, damit die Landwirte mit ihren Fahrzeugen legal auf der Strasse unterwegs sind?

Die grösste Herausforderung der letzten zehn Jahre war die Umsetzung der einheitlichen Zulassung von Landwirtschaftsfahrzeugen in ganz Europa. In der Vergangenheit hatte es in verschiedenen Märkten sehr einfache Bremssysteme, was für die Sicherheit nicht förderlich war. Mit der einheitlichen EU-Zulassung

zu eins übernommen. Wichtig ist nun in der ersten Phase, dass wir die Fertigung noch optimieren können. Ab 2025 wollen wir erste Neuerungen aus unserer Entwicklung von der Vorserie in den Serienstand bringen. So zum Beispiel eine neue Stirnwand mit Pressvorrichtung und einen neuen 2,30-MeterPick-up mit Pendelaufhängung. In Planung ist auch ein Kurzschnittaggregat, das 1:1 tauschbar ist. So können auch Besitzer, die schon einen «Cargos» haben, auf diese Option erweitern.

Ist eine Ausweitung des «Cargos»Programms geplant?

Ja, wir wollen das «Cargos»-Produktportfolio in Zukunft noch ausweiten. In Planung sind neben den diversen Optionen auch Lade- und Häckselwagen mit kleineren Volumen, was ja dann auch für die Schweiz interessant sein dürfte. Wir werden diese Neuerungen ab 2026 sukzessive im Markt einführen.

Wird der Name «Cargos» beibehalten oder wird es dereinst einmal eine Namensänderung geben?

Der Name «Cargos» bleibt weiterhin bestehen, da werden wir nichts ändern. Geändert haben wir hingegen die Farbgebung auf eine grüne Farbe von Fliegl.

wurden die Standards zum Beispiel bei den Brems- und Lichtanlagen sowie Sicherheits vorschriften stark verschärft. Mit dieser Verordnung ist ja auch in der Schweiz die Einleiter-Bremse weggefallen. Es gibt aber immer noch länderspezifische Abweichungen. So dürfen Landwirte beispielsweise in Frankreich mit höheren Achslasten fahren oder die Fahrzeuge dürfen dort auch länger sein. Etwas Ähnliches gibt es auch in Dänemark. Auch in anderen Ländern gibt es noch Sonderregelungen, aber das meiste ist mit der EU-Abnahme erledigt. Das macht es uns als Hersteller insgesamt sehr viel einfacher. Wir waren von Anfang an mit dabei bei der Ausarbeitung und haben uns auch entsprechend eingebracht. Bei Fliegl haben 90 Prozent der Fahrzeuge eine europäische Zulassung.

Welches sind für Fliegl die grössten Herausforderungen bei den Schweizer Vorschriften?

In der Schweiz funktioniert eigentlich alles gleich wie hier bei uns in Deutschland. Der Schweizer Markt benötigt keine besonderen Anpassungen.

Welche Bedeutung hat der Schweizer Markt für Fliegl?

Der Schweizer Markt ist für uns sehr wichtig. Mit der Firma Serco sind wir mehr als 30 Jahre in sehr guter Verbindung und wir haben mit Serco einen guten Partner, was für uns natürlich sehr wichtig ist.

Was ist Ihr Bestseller bei den Schweizer Landwirten?

Da gibt es nicht einen Bestseller. Gefragt sind von uns in der Schweiz zum Beispiel grosse Abschiebewagen, aber auch Kip -

«Unser Ziel ist es, die dritte Generation rechtzeitig mit dem Unternehmen vertraut zu machen.»

per und Güllefässer mit Schleppschlauchverteiler werden gut nachgefragt. Sehr gut läuft das Geschäft mit Anbaugeräten aus dem Agro-Center. Von Geräten für das Ballen-Handling bis zu den Astsägen geht da sehr viel.

Welche Neuheiten hat Fliegl in Planung?

Vieles haben wir ja schon auf dieses Jahr hin neu präsentiert. Wie schon eingangs erwähnt, wird es neue Versionen vom Cargos geben. Ausgebaut wird auch der Agro-Truck-Bereich, zum Beispiel mit Niederdruck-Bereifung, damit die Lkws auch ins Feld fahren können. Den Agro-Truck wird es neben den bisherigen Aufbauten neu auch mit dem Cargos-Aufbau geben. Damit haben wir im Agro-Truck-Bereich

1975 auf einem Bauernhof gegründet

Das Unternehmen Fliegl wurde 1975 vom damals 30-jährigen Josef Fliegl sen. auf einem Bauernhof in Kastl in Oberbayern mit der Produktion von Kippern und Güllefässern gegründet. 2013 zieht Fliegl vom damaligen Hauptsitz Töging an den neuen Hauptsitz nach Mühldorf am Inn. Insgesamt verfügt die Gruppe heute über zwölf Produktionsstandorte in sieben Ländern. Zur Fliegl-Gruppe gehören die Bereiche Agrartechnik, Agro-Center, Bau- und Kommunaltechnik, Dosiertechnik, Fahrzeugbau und der neue Bereich Grünlandtechnik in

Kirchdorf bei Haag, ein 15 ha grosser Gewerbepark mit einem grossen Hallensystem, das Fliegl für die Fertigung und Endmontage der «Cargos»-Lade- und Häckselwagen nutzt. Die Fliegl-Gruppe wird heute in zweiter Generation von Helmut Fliegl und seiner Frau Margit (Fahrzeugbau), Josef Fliegl jun. (Agrartechnik) und Angelika Fliegl (Agro-Center) geführt. Andreas Fliegl, der Sohn von Josef Fliegl jun., ist für das «Cargos»-Werk verantwortlich. Auch der heute 79-jährige Gründer, Josef Fliegl sen., ist immer noch im Betrieb tätig.

die komplette Palette Aufbaugeräte im Angebot.

Letztes Jahr konnte Fliegl mit dem Abschiebewagen das 25-Jahr-Jubiläum feiern. Bei der Markteinführung 1998 wurde Fliegl dafür noch belächelt. Wie lief das damals ab?

Der Abschiebewagen war in der Tat ein Produkt zum richtigen Zeitpunkt. Erstmals präsentiert haben wir den Abschiebewagen 1998 am Karpfhamer Fest, der wichtigsten Agrarmesse Bayerns. Das war der Typ 268 mit 35 Kubik Ladevolumen. Dort wurden wir belächelt und es wurde gefragt, ob das etwa ein fahrendes Silo sein soll, oder es hiess, so etwas sei sowieso nur etwas für den Osten. Drei Jahre später war der Abschiebewagen durch den Biogasboom dann schon fast Standard und wir konnten in der Folge viele davon verkaufen. Da hat sich die Meinung sehr stark geändert.

Wie viele Abschiebewagen hat Fliegl seither produziert?

Über 25 000 Abschiebewagen seit der ersten Präsentation 1998.

Nächstes Jahr steht bei Fliegl ein grosses Jubiläum an.

Ja, Fliegl kann nächstes Jahr das 50-JahrJubiläum feiern. Unser Vater hat die Firma 1975 gegründet. Im Mai 2025 wird es deshalb ein grosses Jubiläumsfest geben. Da sind wir aber noch in der Planung.

Neue Funkraupe von Rapid

Rapid bringt mit dem Modell «RoboFlail Vario D401» eine neue Funkraupe auf den Markt und baut damit die Palette in diesem Maschinensegment aus.

Mit «RoboFlail Vario D401» ergänzt Rapid die Produktpalette im Segment der funkferngesteuerten Raupen mit einem fünften Modell. Die Bezeichnung «Vario» deutet dabei auf die variablen Einsatzmöglichkeiten mit Dreipunkt-Anbau hin –im Gegensatz zu den Modellen «One», die es nur mit fest verbautem Mäh- oder Mulch-Aggregat gibt. Weiter steht «D» für den Diesel-Motor und «401» für die (ungefähre) PS-Zahl sowie für den Baustand der Maschine.

Mit der neuen Raupe wird die Lücke zwischen den Modellen «Vario D251» und «Vario D501» geschlossen. Angetrieben wird der Neuling von einem 3-Zylinder- Motor von Yanmar mit elektronischer Steuerung, Abgasrückführung, Dieseloxidationskatalysator und Partikelfilter, so dass die Abgasnorm der Stufe 5 erfüllt wird. Das Tankvolumen beträgt 30 l. Verbaut ist auch ein «CleanFix»Umkehrlüfter, so dass am Kühlersieb anhaftendes Material in regelmässigen Abständen weggeblasen wird.

Die Raupe wiegt 1350 kg und kann Geräte am Dreipunkt der Kategorie 1 bis zu einem Gewicht von 350 kg aufnehmen. Bis zu drei hydraulische Zusatzsteuergeräte sind möglich. Die Steuerung erfolgt über eine handliche, intuitiv handzuhabende Fernbedienung, deren Akku während des Raupen-Betriebs im robusten und umsturzsicheren Chassis aufgeladen werden kann.

Spezieller Geräteaushub

Interessant ist der Geräteaushub, der nicht durch das Anheben der Unterlenker funktioniert. Wie schon beim kleineren Modell «Vario D251» wird über zwei HydraulikZylinder das Heck der Raupe abgesenkt. Der Drehpunkt ist so positioniert, dass etwa 57 % des Maschinengewichts im hinteren Teil liegen. So entsteht eine Art Kontergewicht zum Anbaugerät. Mit diesem Mechanismus bleiben Raupe und Anbaugerät immer in derselben Position zueinander, was die Kraftübertragung von der 1000er-Zapfwelle begünstigt.

Pendelnde Laufrollen

Das Raupenlaufwerk verfügt über Pendellaufrollen. Bodenunebenheiten wie Steine werden so absorbiert. Standsicherheit und Auflagefläche bleiben stets im optimalen Bereich. Die formschlüssigen Gummiraupen mit Hochstollenprofil werden hydraulisch gespannt.

Neues Kompetenz-Zentrum

Rapid hat die Produktionsstätte im süddeutschen Mennwangen, wo bis anhin die Motormäher der Marke «Brielmaier» gefertigt wurden, zum Kompetenz-Zentrum für die Funkraupen-Sparte umfunktioniert. Man meine es ernst mit diesem Maschinensegment und sehe darin grosses Potenzial, betonten die Verantwortlichen von Rapid an einer Medienkonferenz Mitte Juli. Das Schweizer Traditionsunternehmen mit bald 100-jähriger Geschichte kam 2019 durch die Übernahme der in Osterburken (D) ansässigen Firma Kommtek zu diesem

Die beiden Laufwerke sind positionsunabhängig hydraulisch. Die Spurbreite kann um 39 cm von 138 bis 177 cm verstellt werden. Die Radmotoren verfügen über eine nasse Feststellbremse. Klassische Anwendungen dieser Maschine sind mittelschwere Zapfwellenarbeiten wie das Mulchen von Gras oder Gestrüpp.

Maschinensegment, das bis anhin bei Niko Maschinenbau gefertigt wurde. Nun will man bei Rapid voll und ganz auf Qualität und Knowhow aus eigenem Hause setzen und produziert die Funkraupen des Typs «RoboFlail» in Mennwangen, von wo aus auch der Kundendienst und alle weiteren After-Sales-Aktivitäten erfolgen. Die Fertigung der Brielmaier-Geräte wurde bereits vor einigen Monaten in die Schweiz nach Killwangen-Spreitenbach verlegt und dort das Kompetenz-Zentrum für die Einachser eingerichtet.

Mit dem Modell «RoboFlail Vario D401» bringt Rapid eine neue Funkraupe auf den Markt und schliesst damit die Lücke zwischen den Geräten «Vario D251» und «Vario D501». Bild: Roman Engeler

Die neuen Schmetterlingsmähwerke «Slicer» können die Aufbereitungsintensität über Sensoren oder Applikationskarten den Gegebenheiten anpassen. Dieser Schlüssel hält die Mähscheibe in geöffneter Position, so dass der Messerwechsel beidhändig erfolgen kann.

Vorwärtsstrategie im Grünland

Fendt will sich in der Futtererntetechnik weiter etablieren und präsentierte seine neusten Entwicklungen erstmals im Praxiseinsatz.

Roman Engeler

Seit 2015 ist die Futtererntetechnik fester Bestandteil im Programm von Fendt. Die Maschinen fürs Mähen, Wenden und Schwaden werden im ehemaligen FellaWerk in Feucht bei Nürnberg produziert –mittlerweile nur noch montiert, die notwendigen Teile werden «auswärts» gefertigt, teilweise in anderen Werken des Mutterkonzerns Agco. Zusammen mit dem Feldhäcksler «Katana» und den durch die Übernahme der Grünfutter-Technik von Lely ins Portfolio gekommenen Ladewagen und Rundballenpressen ergibt sich so ein komplettes Maschinen-Angebot, das sukzessive dem (hohen) Qualitätsanspruch von Fendt gerecht werden soll.

Nun haben die Ingenieure insbesondere bei den Schmetterlingsmähwerken, den Doppelschwadern und den Rundballenpressen an einigen Stellschrauben gedreht und diesen Geräten für die kommende Saison neue Features verpasst.

«Pro» für mehr Smart-Farming Maschinen mit der Bezeichnung «Pro» sind mit allerlei Tools für das Smart-Farming ausgestattet. Dazu gehören in der Regel eine Isobus-Ansteuerung und digitale Funktionen. So gibt es die neuste Ge -

neration der Mähwerkskombinationen «Slicer» in zwei Arbeitsbreiten (9,6 und 10,1 m) mit Zinken oder Rollenaufbereiter, wahlweise mit Förderband zur Schwadzusammenführung und eben in Ausführung «Pro» mit Isobus-Funktion.

Die Press-Wickel-Kombinationen vom Typ «Rotana Combi» sind künftig mit Profi-Features wie Wiegefunktion oder Feuchtemessung über die an der Innenwand der Presskammer angebrachten Sensoren erhältlich.

Bilder: Johannes Paar

Total sind es zwölf verschiedene Modelle, wobei bei allen der vollverschweissten Stirnrad-Mähbalken «Streamline» verbaut ist. Die Mähwerke können alle mit einer reduzierten Zapfwellendrehzahl von 850 gefahren werden.

Der Auflagedruck lässt sich per Knopfdruck am Display automatisch entsprechend dem gefahrenen Tempo anpassen. Dieses System ergänzt die bekannte hydropneumatische Mähbalkenentlastung. Weiter kann man auch die Aufbereiter-Intensität in der Kabine einstellen. Als zusätzliche Erleichterung erfolgt eine automatische Einstellung des Gegenkamms entweder mithilfe eines am Dach der Traktorkabine angebrachten Biomasse-Sensors von Fritzmeier-Isaria in Echtzeit oder durch den Einsatz von Satellitendaten via daraus abgeleitete Applikationskarten. Damit soll eine homogene Trocknung des Futters erreicht werden.

Verfügbar ist auch Section-Control, so dass die Mäheinheiten selbsttätig ausgehoben werden, wenn bereits gemähte Flächen überfahren werden.

Ist ein entsprechendes Frontmähwerk angebaut, beispielsweise das «Slicer 310 FQ KC», so lässt sich dieses bei Kurvenfahrten per Knopfdruck über zwei verbaute Hydraulikzylinder mitlenken, so dass keine «Restschnäuze» entstehen.

Für den Messerwechsel hat Fendt einen speziellen Schlüssel konstruiert, der die Mähscheibe eigenständig in geöffneter Position hält, so dass der Messerwechsel beidhändig erfolgen kann. Schwenken wegen eines Hindernisses die Mäheinheiten nach hinten oben aus, wird nun auch der Leuchtenträger automatisch mit ge -

25 000 Futtererntemaschinen von Fendt

Seit 2015 bietet Fendt Futtererntetechnik aus dem Werk für Futtertechnik in Feucht an. In diesem Jahr wurde mit dem Zweikreisel-Mittelschwader «Former 920 C Pro» das 25 000. Fendt-Produkt in Feucht gebaut. Ab Oktober 2024 können Besuchergruppen dieses Werk nach Anmeldung besichtigen.

schwenkt. Und letztlich wird es zu diesem Mähwerk optional ein Stützrad geben, das beim Strassentransport die Hinterachse des Traktors entlasten kann.

Smarter Zweikreisler

Auch die sechs neuen Zweikreisel-Mittelschwader vom Typ «Former C» mit Arbeitsbreiten von 6,9 bis 10 m haben in den Ausführungen «Pro» einige smarte Funktionen bekommen. So ist die Isobus-Steuerung dieser Modelle voll ins Traktor- respektive «FendtOne»-Terminal integriert. Zu diesen Isobus-Funktionen gehören Section-Control mit Einzelaushebung oder -absenkung der Kreisel, das automatische Einstellen einer tempoabhängigen Rechhöhe sowie die Arbeitsund Schwadbreiten-Verstellung. Weiter können einmal gemachte Einstellungen gespeichert und beim nächsten Einsatz wieder abgerufen werden.

Die Kurvenbahn kann wie bis anhin werkzeuglos verändert werden, um die Schwadformen an unterschiedliche Ernte -

Die Isobus-Funktionen sind im Segment der Zweikreisel-Schwader einmalig. Damit kann unter anderem bei diesem «Former 960 C Pro» die Rechhöhe automatisch dem gefahrenen Tempo angepasst werden.

bedingungen anzupassen. Auf Wunsch ist optional auch ein automatisch klappendes Schwadtuch verfügbar.

Die Transporthöhe mit allen aufgesteckten Zinkenarmen liegt mit Ausnahme des Modells mit 10 m Arbeitsbreite unter 4 m. Es können aber drei oder vier Zinkenarme über Schnellverschlüsse demontiert werden. Die anderen Zinkenarme sind verschraubt.

Lenkbare Tandemachsen bei den Kreiseln steigern die Manövrierfähigkeit des Gespanns und sind optional verfügbar.

Updates bei den Press-WickelKombinationen

Profi-Features hat Fendt auch den Rundballen-Press-Wickel-Kombinationen «Rotana Combi» spendiert – beispielsweise beim variablen Modell «Rotana 160 V Combi». So gibt es neu eine Wiegefunktion mit im Wickeltisch verbauten Messzellen und eine Feuchtigkeitsanalyse mit zwei an der Innenwand der Presskammer platzierten Sensoren.

Dank integriertem Tractor-ImplementManagement stoppt der Traktor automatisch beim Bindevorgang. Auch der Ballenauswurf und die Reinigung der Messerschlitze sind automatisiert.

Die Folienbindung ist jetzt auch für die variablen Pressen verfügbar – und zwar nach dem Prinzip der Schachtbindung, welche die Folie vor Schäden schützt. Eine elektromagnetische Bremse steuert die Vorstreckung der Folie entsprechend dem Rollendurchmesser.

Weiter kann eine Zielgrösse und Zieldichte der Ballen definiert werden, woauf der Traktor automatisch stoppt und der Bindevorgang eingeleitet werden kann, wenn diese Werte erreicht sind.

Automatisch gesicherte Ladung mit unterschiedlichen Stückgütern auf diesem dreiachsigen Drehschemel-Anhänger. Bilder: Roman Engeler

Automatischer AllroundVergurtungswagen

Agrarsysteme Hornung hat ein innovatives Ladungssicherungssystem entwickelt, das effizient und sicher sowie unter Einhaltung der gesetzlichen Masse funktionieren soll. «Landtechnik Schweiz» war bei der Erstpräsentation dabei.

Roman Engeler

Eine korrekte und funktionierende Ladungssicherung mit Spanngurten ist meist eine zeitlich aufwändige Sache. Einige Firmen haben deswegen automatische oder halbautomatische Systeme entwickelt. Vielen diesen Entwicklungen ist jedoch gemeinsam, dass sie die maximal zulässige Fahrzeugbreite von 2,55 m oft überschreiten, insbesondere dann, wenn die seitliche Fixierung mit irgendwelchen Gatterkonstruktionen vorgenommen wird.

An der Agritechnica ausgezeichnet

Hubert Hornung, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Agrarsysteme Hornung

aus Unterschneidheim (D), hat nun ein System entwickelt, bei dem die Ladungssicherung automatisiert mit Spanngurten erfolgt. Auf schweres Gestänge oder Gatterkonstruktionen konnte verzichtet werden. Die Breite der Ladefläche von um die 2,55 m wird dabei nicht überschritten. Zudem ist es möglich, auf ein und derselben Ladefläche Stückgüter in verschiedenen Dimensionen, mit unterschiedlichen Gewichten und Stabilitäten zu sichern. Hornung erhielt für diese Entwicklung von der Neuheiten-Kommission der Agritechnica 2019 eine silberne Auszeichnung.

Demo-Wagen

gebaut

An der bayrischen Lehr- und Versuchsanstalt Triesdorf stellte Hornung dieses System nun erstmals einem ausgewählten Personenkreis live im Einsatz vor. Und zwar auf einem dreiachsigen Drehschemel-Anhänger, den das Unternehmen Mang Fahrzeugbau aus Lutzingen (D) speziell für dieses Vergurtungssystem gebaut hat. Dieser Wagen verfügt über eine Ladefläche von 10 × 2,53 m und weist ein zulässiges Gesamtgewicht von 24 t auf. Vorne und hinten sind 2,80 m hohe Bordwände angebracht, worin sich die Mechanik für die Schwingen befindet. Die

beiden Schwingen sind mit einem Bügel verbunden, an dem die Haken der Spanngurten eingehängt werden. Die mit dem Bügel verbundenen Schwingen werden mit hydraulischem Kettenantrieb von der einen Wagenseite auf die andere bewegt. Dazu wird ein doppeltwirkendes Steuergerät oder ein einfachwirkendes mit freiem Rücklauf benötigt.

Seitlich ist der Wagen offen, da weder Gestänge noch Gatter vorhanden sind. Es gibt also keine Sicht- oder andere Behinderungen beim Be- oder Entladen, so dass auch diese Arbeiten zügig erledigt werden können.

Vorgespannte Gurtenrollen

Mittig an der Unterseite der Ladefläche ist ein Stahlträger verbaut, an dem die Spanngurten-Rollen angebracht sind. Diese Rollen sind vorgespannt, so dass die Gurten beim Lösen der Ladungssicherung selbsttätig aufgerollt werden. Seitlich an den Rollen befinden sich Elektromotoren, die über die 12-V-Steckdose des Zugfahrzeugs gespiesen werden und die Gurten spannen, und zwar mit einer Kraft von bis zu 500 kg pro Gurt. Die Spannkraft lässt sich über das Bedientableau für jede Gurte individuell einstellen, je nach Ladegut, das gesichert werden soll. Theoretisch kann alle 35 cm eine solche Spanngurten-Einheit angebracht werden. Die Aussparungen an den Längsprofilen des Wagens (für den Durchlauf der Gurten) und am Bügel (für das Anbringen der Haken) müssen entsprechend abgestimmt sein.

Nachspannen während der Fahrt

Im Leerzustand des Wagens befindet sich der Bügel links unter der Ladefläche. Nach dem Beladen wird der Bügel auf die

andere Seite über die mit Stückgut beladene Ladefläche geführt. Eine Welle sorgt für den Synchronlauf des vorderen und hinteren Kettenantriebs, damit es bei diesem Vorgang nicht zu einer Verwindung des Bügels kommt. Der Bügel rastet dann rechts unterhalb der Ladefläche ein. Anschliessend sorgen die Elektromotoren an den Gurtenrollen für die finale Spannung. Bei einem Stromunterbruch würde die Spannkraft erhalten bleiben. Sensoren warnen, falls sich ein Gurt lockert. Zudem bietet die Elektronik auch die Möglichkeit, während der Fahrt nachzuspannen.

Fazit

Für Hornung ist dieses System die Zukunft der Ladungssicherung – sicher und effizient unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Eine Vergurtung soll mit die -

sem System gar in rund einer Minute möglich sein. Hornung sieht das Einsatzpotenzial seiner Entwicklung nicht nur in der Landwirtschaft, sondern überall dort, wo auf seitlich offenen Ladeflächen Stückgüter transportiert werden, also auch bei LKW-Aufliegern oder im Güterverkehr der Bahn. Auf bestehenden Transportwagen lässt sich dieses System nicht nachrüsten, die Vermarktung muss also zusammen mit Fahrzeugbauern erfolgen. Diesbezüglich ist Hornung noch auf der Suche nach entsprechenden Partnern. Die elektronische Steuerung des Systems über ein Tablet ist umgesetzt. Diese soll künftig dann auch über Isobus oder per Handy möglich sein. Die eigentliche Serienreife steht kurz bevor, konkrete Preisvorstellungen sind aber noch nicht bekannt.

Der Bügel rastet unterhalb der Ladefläche ein.
Der Bügel mit den Spanngurten zieht sich über den Wagen auf die andere Seite.
An den Spanngurten-Rollen sind Elektromotoren montiert, die für das Nachspannen bis zu einer Kraft von 500 kg – notfalls auch mehr – sorgen.
Die maximal zulässige Wagenbreite von 2,55 m wird nicht überschritten.
Die Haken der Spanngurte werden am Bügel eingehängt.
Hubert Hornung (links) hat dieses System entwickelt, Benjamin Mang (rechts) den Drehschemel-Anhänger dazu gebaut.

Neues für Gross und Klein

Pöttinger präsentierte kürzlich neue Alpin-Geräte sowie weiterentwickelte Maschinen für die schlagkräftige Grünfutterernte in dafür geeigneten Lagen.

Johannes Paar* und Matthieu Schubnel

Vor rund zwei Jahren hat Pöttinger begonnen, seine Alpin-Geräte zu überarbeiten. Mit zwei neuen Kreislern und dem kleinen «Boss»-Ladewagen ist dieser Prozess jetzt abgeschlossen.

4 oder 6 Kreisel

Die neuen «Alpin»-Zetter gibt es mit vier oder sechs Kreiseln: «Hit V 4240 Alpin» oder «Hit V 6260 Alpin». Die Kreisel haben einen Durchmesser von 1,38 m und jetzt auch die geschwungenen Zinkenträger wie ihre grossen Brüder. Zudem haben die Zinkenpaare ungleich lange Schenkel. Die mechanische Streuwinkelverstellung und Grenzstreueinrichtung an den Kreiselrädern sind serienmässig. Überarbeitet wurde auch der Anbaubock: Er ähnelt dem des 10-fach-Kreislers, wie er vor zwei Jahren vorgestellt

* Johannes Paar ist Landtechnik-Redaktor beim österreichischen Fachmagazin «Landwirt».

wurde. Zwei hydraulische Zentrierzylinder sorgen für einen ruhigen Lauf in Arbeitsstellung, verhindern beim Bergabfahren ein Auflaufen und Zentrieren die Maschine beim Aushub in Mittelstellung sanft. Mit der Funktion «Hydrolift» lassen sich beim 6-Kreisler die äusseren Einheiten für eine grössere Bodenfreiheit am Vorgewende bis zu einem Anschlag anwinkeln. Für extrem steile Hänge gibt es den 4-Kreisler optional auch mit einem starren Anbaubock.

Angetrieben werden die Kreisel mit dauergeschmierten Doppelgelenken. Das Tastrad am Schwenkbock zur besseren Bodenanpassung ist optional. Neugestaltet und massiver ausgeführt als bisher ist die Abstellstütze am Anbaubock. Der neue 6-Kreisler ist trotz grösserer Arbeitsbreite um rund 30 kg leichter als sein Vorgänger. Der 4-Kreisler ist hingegen gleich schwer wie bisher. Die ersten Vorserienmaschinen sind für den Herbst 2024 geplant.

Kleiner «Boss»

Vor zwei Jahren wurde des Ladewagen «Boss 3000» eingeführt. Nun folgt der «Boss 2000 Alpin». Die neue Baureihe besteht aus drei Modellen mit einem Ladevolumen von 13,5 bis 18,7 m³ nach DIN. Sie ist für Traktoren zwischen 40 und 100 PS und als Tieflader konzipiert. Als zentrales Element hat der «Boss 2000 Alpin» das 1,80 m breite Pickup vom grossen Bruder «Boss 3000» übernommen. Die Pendelfähigkeit dieses Pickups wurde nochmals verbessert. Der Antrieb der fünf gesteuerten Zinkenträger erfolgt über einen Keilriemen. Mit der Knickdeichselsteuerung «Autotast» lässt sich in stark kupiertem Gelände die Futteraufnahme optimieren.

Das Förderaggregat unterscheidet sich vom «Boss 3000»: Der kleine «Boss» hat das «Supermatik»-FörderschwingenAggregat, das das Erntegut mit drei gesteuer ten Förderschwingen durch das Schneidwerk transportiert. Die

Das Frontmähwerk «Novacat F 3100 Opticurve», hier im Einsatz mit der Kombination «Novacat H 11 300», verfügt über einen bogenförmigen Seitenverschub. Bild: Pöttinger

«Evomatic»- Förderschwingen beim «Boss 3000» haben hingegen keine Kurvenbahn, sondern eine fixe Steuerung.

Serienmässig verfügt der «Boss 2000» über ein 6-Messer-Schneidwerk. Maximal sind bis zu 16 Messer möglich.

Die Anforderungen an den Traktor sind gering: 540er-Zapfwelle sowie ein doppelt wirkendes und ein einfach wirkendes Steuergerät mit Rücklauf. Für den Einsatz mit Zwillingsrädern gibt es eine Deichselverlängerung. Optional lässt sich der Wagen auch mit einer Load-Sensing-Hydraulik und einer Isobus-Steuerung betreiben.

«Jumbo 5000»

Dann wird mit der neuen Serie «5000» die Baureihe der professionellen Ladeund Erntewagen des Typs «Jumbo» nach unten erweitert. Wesentliche Elemente der grösseren Serien «7000» und «8000» haben in den sechs kompakten 5000erModellen mit Ladevolumina von 32 bis 54 Kubikmetern Eingang gefunden.

Die Gutaufnahme erfolgt durch ein 6- oder 7-reihiges Pickup. Der Laderotor weist einen Durchmesser von 800 und eine Breite von 1580 Millimetern auf. 45 Messer sorgen für eine theoretische Schnittlänge von 34 Millimetern. Optional gibt es auch beim «Jumbo 5000» die Messerschleifeinrichtung «Autocut» mit elektrisch-hydraulischem Antrieb.

Facelift für Mähwerke

Pöttinger hat die Front-Scheiben- und Trommelmähwerke einem Facelift unterzogen. Der Fokus lag dabei auf eine verbesserte Zugänglichkeit für Service- und Wartungsarbeiten. Zudem lassen sich die Maschinen dank neuer Schutzklappung deutlich einfacher reinigen. Weiter gibt es

optional hydraulisch klappbare Seitenschutze, sodass man vor der Strassenfahrt nicht mehr absteigen muss.

Auch das «Novacat F 3100 Opticurve» hat seit der Erstpräsentation auf der Agritechnica nochmals einen Feinschliff erhalten und kommt jetzt auf den Markt. «Opticurve» steht für den bogenförmigen Seitenverschub. Dieser verbessert in Kurvenfahrten und in Hanglagen die Überlappung zum Heckmähwerk. Dadurch wird das Futter vom Traktorhinterrad in keiner Situation überfahren und die Arbeitsbreite des Heckmähers voll ausgenutzt, ohne dass Futter stehen bleibt.

Ein optionales Isobus-fähiges Automatikpaket steuert das Mähwerk automatisiert in Abhängigkeit des Lenkeinschlags des Traktors oder der Hangneigung nach links oder rechts. Ein Eingreifen des Fahrers ist nicht notwendig.

Auch die neuen Mähkombinationen «Novacat H 9500» mit 9,46 m Arbeitsbreite und «Novacat H 11 200» mit 11,14 m Arbeitsbreite haben ein neues Erscheinungsbild. Es handelt sich dabei um die überarbeitete «Novacat S»-Baureihe. Für die Transportstellung wird die Mähkombination hydraulisch nach hinten geschwenkt, wobei die vorderen Schutztücher automatisch hochklappen. Dies sorgt für eine schmale Transportbreite von 2,20 m. Die Länge der geklappten Mähkombination ist vergleichbar mit einem 5-Schar-Pflug.

Neu ist die Mähkombination «Novacat V 9200 Cross flow». Diese Mähkombination hat integrierte Querförderschnecken, die das Futter ohne Aufbereiter in der gewünschten Form ablegen: Entweder zusammengeführt als Schwad, breit über die Arbeitsbreite des Heckmähwerkes

oder einseitig breit abgelegt. Im Vergleich zu Mähkombinationen mit Aufbereiter und Schwadbändern punktet «Cross flow» mit einem geringeren Eigengewicht und einem geringeren Leistungsbedarf.

Automatische Tastradverstellung

Bei den Schwadern «Top VT 6820 S» und «Top VT 7620 S» hat Pöttinger einige Neuerungen eingeführt. Der kürzere und niedrigere Rahmen soll Vorteile im Hangeinsatz bringen. Zudem sind die neuen Modelle um rund 100 kg leichter als ihre Vorgänger. Die Aushubhöhe am Vorgewende beträgt 50 cm. Das Schwadtuch klappt für den Transport automatisch ein, so dass die Höhe von 4 m nicht überschritten wird. Augenscheinlichste Option ist das neue Multitastrad als Ergänzung zum standardmässigen Fünfrad-Kreiselfahrwerk. Beim Verstellen der Rechhöhe –elektrohydraulisch aus der Traktorkabine oder mechanisch per Handkurbel – wird das Multitastrad automatisch mitverstellt. Der Vierkreiselschwader «Top VT 12 540 C» ist eine Neuentwicklung. Er hat einen einfacheren Rahmen mit nach aussen verlagerten Drehpunkten. Dadurch ist er um etwa 1500 kg leichter als sonstige 4-Kreiselschwader. In der Basisausstattung soll er 5200 kg, in Vollausstattung 5700 kg auf die Waage bringen.

Die Arbeitsbreite des «Top VT 12 540 C» lässt sich hydraulisch nach Bedarf einstellen. Der Antrieb aller vier Kreiseleinheiten erfolgt über Gelenkwellen. Abhängig vom nachfolgenden Erntesystem kann man die hinteren Kreisel werkzeuglos in drei Positionen verstellen. So erreicht man Schwadbreiten von 1,20 bis 2,00 m.

Der neue Kreiselheuer «Hit V 6260 Alpin» ist trotz grösserer Arbeitsbreite leichter als sein Vorgänger. Bild: Matthieu Schubnel
Der «Boss 2000 Alpin» ist ein klassischer FörderschwingenLadewagen. Ihn gibt es nur als Tieflader. Bild: Johannes Paar

Neue Grünfutter-Highlights

Die Futtererntemaschinen für das Mähen, Zetten und Schwaden produziert Claas im Werk Bad Saulgau beim Bodensee, wo die Neuheiten für die kommende Saison vorgestellt wurden.

Johannes Paar* und Matthieu Schubnel

Mit den neuen Triple-Mähkombinationen bietet Claas ab sofort über 15 verschiedene Scheibenmähkombinationen in den Arbeitsbreiten von 8,30 bis 10,70 m an. Mit den beiden Einstiegsmodellen «Disco 8500 C Trend» (mit Zinkenaufbereiter) und «Disco 8500 RC Trend» (mit Rollenaufbereiter) führt der Hersteller bewährte Merkmale der grösseren Modelle in die kleineren Arbeitsbreiten ein. Diese Mähwerke wurden für Traktoren ab 160 PS konzipiert. Der Entwicklungsfokus lag neben einer stabilen Bauweise bei geringerem Gewicht vor allem auf einem nahe am Traktor liegenden Schwerpunkt und einem geringeren Leistungsbedarf.

Gleich geblieben sind der Mähbalken selbst, die Auflagedruckregelung und die mechanische Nonstop-Anfahrsicherung. Mit dem neuen Niedrigdrehzahlkonzept von 850 Zapfwellenumdrehungen soll sich der Kraftstoffverbrauch reduzieren

* Johannes Paar ist Landtechnik-Redaktor beim österreichischen Fachmagazin «Landwirt».

lassen. Das Aufbereiterblech wurde mit Hardox verstärkt. Neben einer längeren Standzeit konnte man mit dieser Massnahme auch Gewicht einsparen. Auch der Verzicht auf LS-Hydraulikblöcke und hydraulische Anfahrsicherungen trägt zur Gewichtsreduktion bei. Zudem konnte man damit die Anschaffungskosten deutlich reduzieren.

Diese Neuerungen gelten auch für die beiden neuen Modelle «Disco 9300 C Comfort» und «Disco 9300 RC Comfort». Sie lassen sich mit Traktoren ab 180 PS betreiben. Für die Variante mit Rollenaufbereiter gibt es einen neuen doppelten Walzenantrieb mit Scherengetriebe. Hinter der Bezeichnung «Comfort» steht die optionale automatische Regelung des «Active-Float»-Entlastungssystems. Dieses System passt mit der Hangautomatik den Auflagedruck am Seitenhang einzeln und für jede Seite unterschiedlich an. Zudem gibt es für diese Modelle weitere per Isobus steuerbare Funktionen wie den Ausleger-Einzelaushub und die optionale hydraulische Schutztuchklappung.

Schneckenmähwerk

Für Betriebe, die auf den Aufbereiter, aber nicht auf eine Schwadzusammenführung verzichten möchten, gibt es jetzt auch bei Claas eine Kombination mit Schneckentechnologie. Der Hersteller erweitert das Produktsortiment um zwei Modelle mit 9,10 m Arbeitsbreite. Der neue Mäher «Disco 9300 Direct Swather» arbeitet ohne Aufbereiter und führt das Futter mit Schnecken direkt in den Schwad. Dieses neue Konzept bietet vier Mäh- und Ablagestrategien:

• Ausgeschwenkte Schnecken: Breitablage für schnelles Anwelken.

• Beide Schnecken eingeschwenkt: Mittelschwadablage ohne Wender und Schwader.

• Beetablage: 18 m Mahd auf 12 m ablegen – danach schwaden mit Vierkreiselschwader für eine verbesserte Auslastung der nachfolgenden Erntemaschinen.

• Feldrandräumung mit einseitiger Schwadablage bei der ersten Rundumfahrt auf der Fläche.

Das Mähwerk «Disco 9300 Direct Swather» arbeitet ohne Aufbereiter und führt das Futter mit Schnecken direkt in den Schwad. Bilder: Johannes Paar und Matthieu Schubnel

Die Schnecken sind parallel zu den Mähscheiben angeordnet und nehmen das Futter direkt auf. Sie sind, wie auch das dahinterliegende Schneckengehäuse, konisch ausgeführt. Dadurch steigt das Fördervolumen zur Mitte hin an. Gegenschneide und Messer am Schneckenausgang verhindern Mähgut-Ansammlungen in diesem Bereich und sollen so Verstopfungen verhindern.

Eine Ergänzung zu den bisherigen klassischen Aufbereiter-Mähkombinationen mit Schwadzusammenführung ist das Modell «Disco 9300 C Auto Swather». Hier wird der Futterstrom vom integrierten Zinkenaufbereiter übernommen und auf die Querförderbänder geleitet. So lassen sich mit dem neuen Antriebsstrang nochmals höhere Durchsatzleitungen erzielen. Weiter soll das neue Stützfusskonzept den Freiraum zum einfacheren An- und Abbau an den Traktor sowie das platzsparende Abstellen verbessern. «Smarte» Isobus-Funktionen sorgen für einen hohen Bedienkomfort, wie die automatische Bandbeschleunigung zum Entleeren der Bandeinheiten am Vorgewende, die automatische Reduktion der Bandgeschwindigkeit bei einseitigem Aushub und der automatische Aushub beider Einheiten beim Rückwärtsfahren. Die Hangautomatik steuert neben der Bandgeschwindigkeit auch den Auflagedruck.

Wender mit Nachlauflenkung

Vier neue, gezogene «Volto»-Modelle erweitern das Produktprogramm bei den Zettern: Der «Volto 1300 T» mit 12 Kreiseln hat eine Arbeitsbreite von 13 m, das neue Spitzenmodell «Volto 1500 T» weist 14 Kreisel und eine Breite von 15,10 m auf.

Die neuen Geräte zeichnen sich durch ein neues Rahmen- und Fahrwerkskonzept aus. In der Variante «TS» sind beide Modelle mit einer Nachlauflenkung des Fahrwerks ausgestattet. Damit lassen sich enge Kurvenradien bis hin zu Wendemanövern am Vorgewende durchführen, ohne die Kreisel auszuheben. Verspannungen werden ebenso vermieden wie Schädigungen der Grasnarbe durch radierende Kreiselräder. Sobald der Kreiselrahmen ausgehoben wird, richten sich die Fahrwerksräder automatisch gerade in Fahrtrichtung aus.

Neu ist auch das Antriebskonzept: Die Wellendrehzahl wurde für geringere Drehmomente um 50 % erhöht. Zudem sind verstärkte Permalink-HD-Fingerkupplungen mit grösser dimensionierten Lagern verbaut. Darüber hinaus erhielten

Mehr Leistung, komfortablere Bedienung und längere Haltbarkeit verspricht die neue Press-Wickel-Kombination «Rollant 630 RC Uniwrap».

die Kreisel neue gekapselte Getriebe mit mehrjährigen Wartungsintervallen.

Für die Bedienung dieser beiden Grossflächenwender wird kein Terminal benötigt. Ein einfach wirkendes Hydrauliksteuergerät steuert den Aushubzylinder an, ein doppelt wirkendes das Ein- und Ausklappen des Kreiselrahmens. Dabei sind weder störende Seile oder Stabilisierungsstreben noch ein Umschalten der Hydraulik erforderlich.

Neue Festkammer-Wickelkombi

Seit 2001 baut Claas die Wickelkombis als Einachser. Auch die neue ist wiederum ein Einachser, mit grossvolumigen Rädern von bis zu «600/55 R 26.5» mit hoher Bodenfreiheit bei niedrigem Übergabeschwerpunkt.

Im Fokus der Entwicklung der neuen «Rollant 630 RC Uniwrap» standen insbesondere mehr Leistung, eine komfortablere Bedienung und die Haltbarkeit. Für eine höhere Haltbarkeit wurden die Kettenantriebe in den am stärksten bean -

In der Variante «TS» ist der Kreiselheuer «Volto 1300», hier mit einem Roboter «Agbot» gezogen, mit einer speziellen Nachlauflenkung ausgestattet, das enge Radien ermöglicht, ohne die Kreisel anheben zu müssen.

spruchten Bereichen deutlich verstärkt –längere, stärkere Kettenglieder und grössere Zahnräder. Zudem wurde der Ölbehälter der zentralen Kettenölung vergrössert. Neu ist auch die Zentralschmierung ausgelegt. Bei der PlusVariante werden auch die Schmierstellen des Wickeltisches mit Fett versorgt.

Zu den Neuerungen zählt auch das optional erhältliche «Multiflow»-Pickup mit 2,10 m Arbeitsbreite (1,90 m nach DIN). Die fünf gesteuerten Zinkenträger sorgen auch bei schnellerer Fahrgeschwindigkeit für eine saubere Aufnahme. Abnehmbare Abstreiferbänder aus Kunststoff reduzieren den Geräuschpegel und ermöglichen einen schnelleren Zugang für Wartungsarbeiten.

Am Schneidrotor hat sich nur wenig geändert. Neu hingegen ist das 17-Messer-Schneidwerk mit einer theoretischen Schnittlänge von 63 mm. Das 25-Messer-Schneiwerk schneidet 44 mm kurz. Die Messergruppen (17/9/8/0 oder 25/13/12/0) werden vom Fahrersitz aus elektrohydraulisch geschaltet.

Die 1,25 × 1,20 m grosse Presskammer besteht aus 16 profilierten Walzen. An den am stärksten beanspruchten Stellen wurde auf 55 mm starke Antriebwellen umgestellt. Der Ballendurchmesser lässt sich von 1,25 bis 1,35 m einstellen. Geändert hat sich die Folienbindung. Die neue hydraulische Bremse soll den Folienverbrauch nochmals reduzieren.

Auch das Chassis der neuen PressWickelkombi hat um 20 % stärkere Stahlprofile und ist im Bereich der Ballenübergabe neu konstruiert. Die Kippmulde ist nicht nur stabiler, sondern arbeitet dank neuer Endlagendämpfung schneller und trotzdem maschinenschonend.

Energiewirt –Die neue Normalität

Ohne Energie in Form von Licht und Wärme wäre die Erde ein Planet ohne Pflanzen, Menschen und Tiere. Daher sind Landwirtschaft und Energie eng miteinander verbunden. Fossile Energien ermöglichen seit mehr als einhundert Jahren eine beispiellose Industrialisierung, verbunden mit grossem Wohlstand. Der Preis dafür ist hoch. Die Menschheit verbraucht zu viel Energie und zu viele natürliche Ressourcen.

Ruedi Hunger

Bild: Ruedi Hunger

Die Schweizer Landwirtschaft ist Teil des Problems. Einerseits wird es immer deutlicher, dass sie stark vom Klimawandel betroffen ist. Extreme Wetterphasen, Trockenperioden, tiefere Erträge oder Ernteausfälle sind direkte Folgen. Anderseits ist die Landwirtschaft auch Verursacherin. Laut Bundesamt für Statistik berechnet sich ihr Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen auf rund 13 %.

Die Schweizer Landwirtschaft ist Teil der Lösung. Diese Chance sollte sie vermehrt wahrnehmen, denn auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit spielen erneuerbare Energien eine Schlüsselrolle. Durch Energieproduktion in Form von Biogas aus Gülle und Mist, Strom und Wärme aus Solarzellen oder in Form von Holzenergie aus dem Wald leistet die Landwirtschaft schon heute einen wichtigen Beitrag an die Energieversorgung. Energie zu sparen durch effizienten Einsatz von Energie, Isolation von Gebäuden, Rückgewinnung von Wärme in der Milchwirtschaft und klimaschonende Bodenbearbeitung sollten für jeden Landwirtschaftsbetrieb essenzielle Ziele sein. Noch gibt es Luft nach oben. Denn laut Agrocleantech

« Die Schweizer Landwirtschaft ist Teil der Lösung. Diese Chance sollte sie wahrnehmen. »

beträgt das Potential an erneuerbaren Energien, welches der Schweizer Landwirtschaft bis 2030 für die Energienutzung dienen kann, 2100 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a) für den Strom und 1300 GWh/a Wärme. Dies entspricht 130 000 Tonnen Heizöl.

Das Pferd nicht vom Schwanz her aufzäumen

Bei aller Euphorie für die Energieproduktion darf nicht vergessen werden, dass es zuallererst am sinnvollsten ist, unnötigen Verbrauch zu lokalisieren und abzustellen, anschliessend soll die Energieeffizienz gesteigert werden. Erst wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann der restliche Bedarf möglichst mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden. Bei der Eigenversorgung mit Strom besteht die grosse Herausforderung darin, Erzeugung und Verbrauch mengenmässig und zeitlich möglichst deckungsgleich zu steuern. Um damit hohe Eigenverbrauchs­ und Selbstversorgungsanteile zu

Viele Landwirtschaftsbetriebe sind prädestiniert, Energie

in

irgendeiner Form zu produzieren. Bild: Roman Mani

erreichen und teure Speicherung zu umgehen. Blockheizkraftwerke produzieren im Gegensatz zu PV­ und Windanlagen bedarfsgerechte Bandenergie. Sie können strom ­, aber auch wärmegeführt ausgelegt sein. Eine stromgeführte Anlage dient einerseits der bedarfsgerechten Stromerzeugung, anderseits dem Ausgleich fluktuierender Stromquellen und bietet somit eine Alternative zur (noch) teuren Stromspeicherung. Bei fluktuierenden, also nicht steuerbaren, Stromquellen wie PV­ Anlagen (und kleineren Windenergieanlagen) bestimmt oft das sich widersprechende Verhältnis zwischen Anlagegrösse und Strombedarf die Höhe des Selbstversorgungsgrads.

Erneuerbar und CO 2 -neutral in die Zukunft

Erneuerbare Energien sind Wasserkraft, Wind ­ und Solarenergie, Erdwärme sowie Biomasse. Biomasse setzt sich unter anderem zusammen aus Holz, Gülle, Mist und Grünschnitt/­abfälle. Allen erneuerbaren Energien gemeinsam ist, dass sie aus Quellen stammen, die sich innerhalb kurzer Zeit selbst erneuern oder die sich nicht erschöpfen. Im Basisjahr 2010 lag die erneuerbare Stromproduktion bei 1403 GWh. Zwölf Jahre später, 2022, betrug allein der Nettozuwachs gegenüber dem Vorjahr 1039 GWh. Mit anderen Worten, der Zuwachs seit 2011 entspricht 385 GWh pro Jahr. Gemäss (altem) Energiegesetz betrug der Richtwert für das Jahr 2035 11 400 GWh. Um diesen zu er­

reichen, war im Mittel ein Nettozuwachs von 414 GWh/Jahr erforderlich. Ein noch deutlich höherer Zuwachs, nämlich 2229 GWh/Jahr, ist für die Erreichung des Zielwertes (35 000 GWh) gemäss dem vom Volk am 9. Juni 2024 angenommenen Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien erforderlich.

Was heisst CO 2 ­ neutral? Eine wachsende Pflanze nimmt Kohlendioxid (CO 2) auf und gibt Sauerstoff ab. Ein Vorgang, der in der Landwirtschaft bestens bekannt ist. Bäume bzw. Holz sind für die Landwirtschaft eine wichtige Biomasse. Wird Holz verbrannt, entweicht zwar CO 2 in die Atmosphäre, welches aber durch das Wachstum bestehender und neuer Bäume «neutralisiert» wird. Diese Gegen ­

Begriffe

• Fluktuierende Quellen: veränderlich oder schwankend (Solar­ und Windenergie).

• Lastverschiebung: Verlagerung von Einsatzzeiten, um ein zwischen Energieerzeugung und Energiebedarf abgestimmtes Lastmanagement zu erreichen.

• Bivalente Heizsysteme: Heizsysteme, die zwei verschiedene Energieträger parallel nutzen.

• Bandenergie: Grundbedarf an Strom, der jeden Tag rund um die Uhr (7/24) verbraucht wird.

überstellung ist nur korrekt, wenn nicht mehr Bäume entnommen werden als nachwachsen.

Biogasanlage füttern und Gas geben … Umgangssprachlich wird der Begriff Mist oft abwertend für Unsinn und Chaos verwendet. In der Landwirtschaft ist man sich der Bedeutung von Mist (und Gülle) bewusst. Nicht von ungefähr heisst es: «Mist ist des Bauern List». Neben seiner Düngerwirkung leistet der Mist einen wertvollen Beitrag zur Humuserhaltung und zum Humusaufbau in landwirtschaftlich genutzten Böden. Mist kann noch mehr. Ohne dass Nährstoffe verloren gehen, kann das Energiepotential, das in ihm steckt, «zur Fütterung» der Biogasanlage genutzt werden. Derzeit geht man bei der stofflich-energetischen Nutzung von lediglich 5 % der anfallenden Hofdüngermengen aus. In den Hofdüngern liegt derzeit das grösste noch verfügbare Biomassenpotential für die energetische Nutzung der Schweiz. Heute wird sofort hinterfragt, worin die Klimaschutzleistung liegt. Bei der Vergärung von Hofdüngern liegt diese einerseits in der Reduktion von Methanemissionen gegenüber konventioneller Hofdüngerlagerung. Anderseits in der Produktion und Nutzung erneuerbarer Energie. Das heisst, die CO2 -Emissionen werden durch den Ersatz von fossilen Energieträgern reduziert.

«So ein Mist …» Damit das verfügbare Biomassepotential besser oder vermehrt der energetischen Nutzung zugeführt wird, braucht es langfristige Planungsund Investitionssicherheit. Der Wille, solche Rahmenbedingungen zu schaffen, steht bei den dafür verantwortlichen Behörden nicht zuvorderst auf der Prioritätenliste. Es braucht aber ein tragfähiges und marktnahes Fördersystem für stromproduzierende und gaseinspeisende Anlagen. Oft sind auch die administrativen und raumplanerischen Hürden (zu) hoch. Daher ist eine vereinfachte und beschleunigte Bewilligungspraxis notwendig.

Am Anfang steht die Sonne … Die Landwirtschaft leistet heute schon mit grossflächigen Photovoltaik-Anlagen (PVA) auf Dächern einen namhaften Beitrag zur Energieversorgung mit erneuerbarem Strom. Laut Schätzung von Swissolar beträgt der Anteil Solarstrom (2024) am Schweizer Stromverbrauch 11,3 %. Ist noch mehr möglich? Klar – beim Solarstrom ist noch weit mehr möglich. Neben

Die Landwirtschaft leistet mit Solaranlagen heute schon einen namhaften Beitrag zur Energieversorgung. Bild: Ruedi Hunger

den PVA an Fassaden und Dächern wird vermehrt auch über Agri-Photovoltaik bei Beeren- und Obstkulturen und den damit verbundenen Doppelnutzen diskutiert. Laut Laveba, dem Genossenschaftsverband der Ostschweizer Landwirtschaft, gibt es in der Schweiz rund 3000 ha geschützte Beeren- und Obstanlagen, die sich für Agri-PVA eignen. Damit liessen sich rund 3,6 TWh Strom pro Jahr produzieren. Diese Menge entspricht etwa 6 % des aktuellen Stromverbrauchs der Schweiz. Agri-PVA ist nicht unumstritten. Kritiker mahnen, dass zuerst Dächer und Fassaden genutzt werden sollen, bevor man über Kulturflächen Agri-PVA baue.

Zu den Vorteilen zählt die erhöhte Landnutzungseffizienz, weil Land gespart und gleichzeitig Abfall reduziert wird, da im bestehenden Anbausystem mit Überdeckung die Folien ersetzt werden. Zudem bieten Agri-PVA in Zeiten des Klimawandels eine willkommene Abschattung für die Kulturen. Auch über Sinn und Zweck von Agri-PVA über anderen landwirtschaftlichen Kulturen wird gesprochen. Ein echter Doppelnutzen im Sinn von zweimal einhundert Prozent Ertrag ist aber eine Illusion. Dennoch ist mit einer höheren öffentlichen Akzeptanz zu rechnen als bei herkömmlichen PV-Freiflächenanlagen. Derzeit gibt es noch For-

schungsbedarf, weil Agri-PVA erst seit zwei Jahren bewilligungsfähig sind.

… am Ende das Recycling Es gibt Stimmen, die davon ausgehen, dass Photovoltaik in Zukunft neben der Wasserkraft die zweite tragende Säule der Energieversorgung der Schweiz wird. Das Gesamtpotential wird auf rund 100 TWh/Jahr geschätzt. Allein zwischen 2019 und 2021 hat sich die Anzahl an PVA in der Schweiz mehr als verdoppelt. In den letzten zwei Jahren verstärkte sich dieser Trend noch. Pronovo, die Vollzugstelle für Förderprogramme hat allein im März 2024 pro Tag fast 200 Anmeldungen für Förderbeiträge zu PVA erhalten. Insbesondere grosse Anlagen ab 100 kW mit Eigenverbrauch verzeichnen auffallend grosse Zunahmen. Hingegen stagnierten die Fördergesuche für Anlagen unter 100 kW. Insgesamt wurden in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres 81 % mehr Anlagen angemeldet als im Vorjahr. Dieser Rekordzubau bei Photovoltaik darf nicht darüber hinwegtäu -

Wo finden Biogasanlagen ihren Platz?

Landwirtschaftliche Biogasanlagen … Gewerbliche Biogasanlagen …

… sind zonenkonform und nicht planungspflichtig:

• Sofern die verarbeitete Biomasse engen Bezug zur Land- und Forstwirtschaft des Standortbetriebes oder zu Betrieben in der Umgebung hat

• Sofern jährlich höchstens 45 000 Tonnen Substrat (Menge) genutzt werden

Hofdüngervergärung in Biogasanlagen

Nutzen für …

Energieversorgung

Klimaschutz

Methanreduktion,

Substitution fossiler Energie

Ressourceneffizienz (Nährstoffmanagement, Substitution Mineraldünger)

Diversifizierung für Landwirtschaftsbetriebe

… auch ausserhalb der Bauzonen zuzulassen (standortgebunden):

• Sofern dies für eine sichere Versorgung mit erneuerbaren Energien als zweckmässig erscheint

• Bundesrat regelt unter welchen Voraussetzungen und legt Gewicht auf bestehende Gasanschlüsse

Politikbereich und Massnahmen

Energiepolitik/Energiegesetz: Investitions- und Betriebskostenbeitrag

Klimapolitik/CO 2 -Gesetz: Kompensationspflicht für Treibstoffimporteure (Kompensationsprojekte)

Agrarpolitik: Forschungs- und Innovationsförderung, technische Anforderungen, Beratung

Agrarpolitik/Strukturverbesserungen: Investitionskredit Die Windkraft polarisiert und die Meinungen gehen sowohl politisch als auch in der Bevölkerung stark auseinander. Bild: Ruedi Hunger

schen, dass die Recyclingkapazitäten noch hinter dem Zubau zurückliegen. Tatsache ist, dass für das «End-of-Life» von PV-Modulen in absehbarer Zeit brauch- und umsetzbare Lösungen benötigt werden. Während die Installation von PV-Modulen rasant zunimmt, fallen die ausrangierten PV-Module langsam, aber sicher ins Gewicht. Fachleute gehen davon aus, dass es 2035 bereits 70 000 Tonnen sein werden. Angesichts dieser Mengen ist es wichtig, dass die Lebensdauer von PV-Modulen von heute durchschnittlich 25 Jahren verlängert wird. Zudem sind die verwendeten Rohstoffe so zu recyceln, dass sie möglichst ohne Wertverlust in den Kreislauf zurückfliessen. Ein PV-Modul besteht zu 80 % aus Glas, Metallen wie Aluminium und Kupfer, einer Kunststofffolie und den Silizium-Wafern, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln. Fortschrittliche Recyclingbetriebe können heute bereits bis zu 90 % der Rohstoffe, die für die Produktion von PV-Modulen verwendet werden, zurückgewinnen (Stiftung Sens eRecycling).

Wärmeerzeugung

In ländlichen Regionen ist Holz als Brennstoff weit verbreitet. Viele Bauernfamilien besitzen seit Generationen Wald. Sie nutzen den erneuerbaren Energieträger zum Heizen des Wohnhauses oder der Ökonomiegebäude. In Frage kommen Scheitoder Stückholz, Holzschnitzel oder Pellets. Holz gilt als CO 2 -neutraler Energieträger, weil bei der Verbrennung nur so viel Treibhausgas entsteht, wie die Bäume während ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen haben.

In vielen Regionen der Welt werden Wälder übernutzt. Bei uns ist das Gegen -

Inländischer Bruttoenergieverbrauch 1025 PJ (285 TWh) 2022

Erdöl

Rohwasserkraft

Kernbrennstoffe

Gas

Holzenergie

Müll/Industrieabfall

übrige er. Energie

Kohle

teil der Fall. Es wächst mehr Holz nach als abgeholzt wird. Gemäss Forststatistik misst die Waldfläche 1 272 527 ha. Rund die Hälfte des energetisch genutzten Holzes stammt direkt aus dem Wald. Das Energieholzpotential wird zurzeit bereits zu 88 % ausgeschöpft. Das grösste noch verbleibende Potential liegt beim Waldenergie- und beim Flur- und Altholz. 2022 wurden laut Jahrbuch «Wald und Holz 2023» rund 11 600 GWh Nutzenergie mit Holz erzeugt. In neuen, modernen Hackschnitzel-Anlagen kann nach einer Holzvergasung mit einem Blockheizkraftwerk gleichzeitig noch Strom produziert werden. 6 % der gesamten Nutzenergie oder rund 696 GWh dienten 2022 der Produktion von elektrischer Energie. Mit thermischen Solaranlagen wird die Sonnenstrahlung durch den Einsatz von Kollektoren zur Brauchwasserbereitung genutzt. Hier handelt es sich um bivalente Systeme, da die Solarwärme nicht durchgehend ganzjährig in ausreichender

Menge zur Verfügung steht. Die Sonnenstrahlung wird über einen Flach- oder Röhrenkollektor aufgenommen und auf eine Sole übertragen. Die Kollektoren sind über Soleleitungen und Wärmetauscher mit einem Wasserspeicher verbunden. Die Grösse des Wasserspeichers wird durch den Verwendungszweck bestimmt.

So viel zum Schluss Viele Landwirtschaftsbetriebe sind prädestiniert, Energie in irgendeiner Form zu produzieren. Entsprechend gibt es auch viele gute Beispiele im ganzen Land. Bei Photovoltaikanlagen (und Windstrom) besteht die grösste Herausforderung darin, die fluktuierende Produktion und den Verbrauch aufeinander abzustimmen. Eine ökonomisch rentable Eigenversorgung mit Strom ist derzeit am einfachsten mit PV-Anlagen und gegebenenfalls durch die Mitversorgung aus einer Biogasanlage realisierbar.

(Quelle: Bundesamt für Energie)

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Bei Verwendung von grünem Wasserstoff für die Methanisierung könnte praktisch die gesamte Gasproduktion eines Fermenters in energetisch nutzbares Biogas umgewandelt werden. Bild: Ökostrom Schweiz

Ein Boost für die Biomasse

Biogasanlagen produzieren auf der einen Seite mit dem erneuerbaren Methan einen klimafreundlichen Erdgas-Ersatz, entlassen anderseits aber Kohlendioxid (CO2), das zuvor in der Biomasse gebunden war, ungenutzt in die Umwelt.

Ruedi Hunger

Üblicherweise sieht man einem Energieträger nicht an, ob er fossilen Ursprungs ist oder aus einer erneuerbaren Quelle stammt. Physikalisch ist Strom ein Fluss von Elektronen, unabhängig davon, ob er aus einem Kohlekraftwerk oder einer Solarzelle stammt. Ähnlich verhält es sich beim üblichen Haushaltgas, dem Methan (CH 4). Sein Ursprung bzw. seine Quellen sind heute in der Regel Erdgasfelder, damit ist klar: Erdgas ist fossilen Ursprungs. Durch Vergärung von Gülle, Pflanzenresten oder Lebensmittelabfällen lässt sich Methan auch in Biogasanlagen gewinnen. Dieses Methan gilt als erneuerbar. Begründung: Bei seiner Verbrennung fällt nur so viel Kohlendioxid an, wie zuvor im Gärsubstrat aus der Atmosphäre gebunden worden war.

Rohgas aus dem Fermenter

Das Rohgas, welches im Fermenter einer Biogasanlage entsteht, enthält zur Hälfte (ca. 50 %) Methan. Das Rohgas besteht

weiter aus etwa 45 % CO 2 und anderen Gasen. In der Regel wird heute nur das Methan genutzt. Die übrigen Gase werden abgetrennt und entweichen in die Umwelt, darunter auch das CO 2, welches aufgrund seiner mangelnden Reinheit in die Atmosphäre abgegeben wird. Dass es auch anders geht, zeigt die Fachhochschule OST in Rapperswil mit dem von ihr entwickelten Eisen-Katalysator. CO 2 lässt sich dann energetisch nutzen, wenn es von Fermentationsprodukten gereinigt wird. Dieser Vorgang wird «Aufreinigung» genannt. Dazu werden aus dem Rohbiogas Schwefel, Ammoniak und weitere Gase entfernt. Zurück bleibt ein Gemisch aus Methan und CO 2. Wird dem ungereinigten Gemisch Wasserstoff (H 2) zugesetzt, kann das CO 2 «methanisiert», das heisst in Methan umgewandelt werden. Damit der Reaktionsvorgang (Methanisierung) in Gang kommt, ist ein metallischer Katalysator erforderlich. Dieser ermöglicht eine Neukombination der Ele -

mente, indem er CO 2 und H 2 aufspaltet und daraus CH 4 (Methan) und H 2O (Wasser) entstehen lässt. Dank Methanisierung des CO 2 wird – vorausgesetzt, der verwendete Wasserstoff ist «grün» –praktisch die gesamte Gasproduktion eines Fermenters in energetisch nutzbares Biogas umgewandelt.

Erträge erhöhen

An sich ist dieses Verfahren seit über 100 Jahren bekannt, doch erst seit Biogas vermehrt als klimafreundlicher Energieträger präsentiert wird, klären Wissenschaftler intensiv ab, ob und wie die Methanisierung von CO2 eingesetzt werden kann, um den Ertrag von Biogasanlagen zu erhöhen. Deshalb haben die Forscher an der FH-OST in den letzten zehn Jahren den sogenannten «SmartCat» entwickelt. Dieser Katalysatortyp auf der Grundlage von Nickel wandelt das CO2 bei atmosphärischem Druck und einer Temperatur von 300 °C in nahezu reines Methan (Qualität 98–99 %)

um. Die Reaktionswärme wird abgeführt und kann im Sinne der Wärmerückgewinnung genutzt werden, um andere Prozessschritte zu erwärmen.

Ein Hürdenlauf

Nickel ist allerdings für Mensch und Umwelt problematisch, daher suchten die Forscher nach einer Alternative und wurden mit Eisen fündig. Ein Eisen-Katalysator basiert auf dem gleichen Prinzip wie vorher der Nickel-Katalysator. Der einzige Unterschied liegt darin, dass für den Prozess ein Druck von 15 bar (statt 1 bar) und eine Temperatur von 400 °C (statt 300 °C) erforderlich sind. Die Umwandlungsrate liegt bei über 90 %. Damit ist es an der Fachhochschule OST erstmals gelungen, einen Eisen-Katalysator mit hoher Leistung für die Methanisierung zu nutzen. Allerdings sind noch weitere Hürden zu überwinden. Neben einer Erhöhung der Umwandlungsrate muss sichergestellt werden, dass der Katalysator auch langfristig stabil läuft. Ein weiteres Ziel der Wissenschaftler ist der Nachweis, dass die Methanisierung mit dem EisenKatalysator energetisch autark abläuft. Das heisst, die für den Prozess erforderliche Wärme soll aus der Reaktionswärme rekuperiert werden. Die Kosten der Methanisierung sind sehr stark von der Verfügbarkeit und dem Preis von erneuerbarem Wasserstoff abhängig. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum DBFZ in Leipzig schätzt die Investitionskosten für die katalytische Methanisierung auf

Begriffe

Begriff

Biogas

Biomethan

Bio-SNG

E-Methan

Erneuerbares Methan

Methan

Power-to-Gas (PTG)

Roh-Biogas

Strombasiertes Methan

Synthetisches Methan

Biogas-Methanisierung

Biologische Methanisierung

Katalytische Methanisierung

Erläuterung

Gasgemisch, das durch die anaerobe Vergärung von Biomasse entsteht und sich hauptsächlich aus Methan und Kohlenstoffdioxid zusammensetzt

In Biogasanlagen produziertes Methan aus Biomasse

Biogenic Synthetic Natural Gas

Strombasiert erzeugtes Methan

Methan, das aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse oder durch Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde

Brennbares Gas mit der Summenformel CH 4 , das als Hauptbestandteil in Erdgas und Biogas vorhanden ist

Strombasiert erzeugte Gase wie Wasserstoff oder Methan

Biogas vor einer Primärbehandlung, bei der für die Nachnutzung potentiell schädliche Spurenbestandteile entfernt werden

Methan, das aus einem strombasierten Energieträger hergestellt wurde, beispielsweise Wasserstoff aus strombetriebener Wasserelektrolyse

Durch Methanisierung erzeugtes (erneuerbares) synthetisches

Erdgassubstitut

Umsetzung von Biogas mit Wasserstoff zu Biomethan ohne die vorherige Trennung von Kohlenstoffdioxid und Methan

Umsetzung einer Kohlenstoffquelle (CO / CO 2 / Biogas) mithilfe von Wasserstoff und Mikroorganismen zu Methan

Umsetzung einer Kohlenstoffquelle (CO / CO 2 / Biogas) mithilfe von Wasserstoff und eines Katalysators zu Methan

Euro 633/kWh CH 4 , dies bei einem Wasserstoffpreis von Euro 4/kg. Für die biologische Methanisierung veranschlagt das DBFZ die Kosten auf Euro 685/kWh CH 4 (Basis 2020).

Fazit

Die Methanisierung von CO 2 aus aufgereinigtem Roh-Biogas hat unter Labor-

Jetzt

bedingungen ein erhebliches Potential zur Steigerung der Gasproduktion in Biogasanlagen aufgezeigt. Welches Anwendungspotential die Methanisierung mit Eisen-Katalysator effektiv hat, wird sich zeigen, sobald der definitive Prozess in einer realen Umgebung, heisst, in einer Biogasanlage, zur Anwendung kommt.

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Neue Ideen sind gefragt

Etwas mehr als ein Viertel der in der Schweiz heute konsumierten Energie kommt aus erneuerbaren Quellen. Davon stammt nochmals rund ein Viertel aus Biomasse. Mit dem Ausbruch des Ukrainekrieges zeigte sich die Verletzlichkeit der Energieversorgung, insbesondere der Gaslieferungen in Europa.

Ruedi Hunger

Die Biogas-Produktion von inländischen Anlagen lag in den letzten Jahren konstant auf dem Niveau von rund 150 Mrd.

m³, was damit rund 6 % des Schweizer Gasbedarfs entspricht. Wenn auch auf einem tiefen Niveau, so kann die Biogas-Energie doch einen wertvollen Beitrag zur Energieversorgung unseres Landes erbringen. Zudem leistet sie einen namhaften Beitrag zur Erreichung des Schweizer Netto-Null-Zieles, weil der bei

der Verbrennung freigesetzte Kohlenstoff zuvor durch Pflanzen der Atmosphäre entzogen wurde.

Es stellen sich Fragen

Auch bei Bioenergie stellt sich die Frage, wie sich deren Bedeutung steigern lässt. Ansatzpunkte liegen in der mechanischen, thermischen oder chemischen Vorbehandlung der Substrate, vor der eigentlichen Vergärung. In einem Forschungs-

projekt der Hochschule für Wirtschaft und Ingenieurwissenschaften des Kantons Waadt (HEIG-VD) wurde untersucht, wie ein Gemisch aus Mist und Molke für die Vergärung vorbehandelt werden kann. Dazu wurden die Zeitdauer des Hydrolyse-Prozesses, die Temperatur, der Zerkleinerungsgrad und die Milchsäurekonzentration des Substrats variiert. Dabei zeigte es sich, wie wichtig die richtige Wahl dieser Parameter ist. Konnte doch

Wenn neue Ideen umgesetzt werden sollen, muss die Wirtschaftlichkeit stimmen. Bild: Roman Mani

die Produktion des Energieträgers Methan im günstigsten Fall um 30 % gesteigert werden.

Ein anderes Projekt (ZHW) offenbart, dass durch eine veränderte Prozessführung der Materialdurchsatz der BiogasAnlage um zwei Drittel gesteigert und die Stabilität des Vergärungsprozesses trotz der sehr heterogenen Substrate verbessert werden kann. Bezogen auf die Substratmenge wurde zwar etwas weniger Methan erzeugt, aber der erhöhte Durchsatz verbesserte dennoch die Rentabilität der Anlage. Da sich diese neben dem Verkauf von Biogas auch durch Abfallgebühren finanziert.

Mist als Energiespender

Noch vor einhundert Jahren bedeutete ein grosser Misthaufen vor dem Bauernhof wirtschaftliche Kraft und Ansehen in der Gesellschaft. In der Zwischenzeit hat der Misthaufen an symbolischer Ausstrahlung verloren und viele sind, bedingt durch neue Stallsysteme, gar verschwunden oder haben einem grösseren Güllekasten Platz gemacht. Beide, Gülle und Mist, haben neben der Düngewirkung aber weiterhin ein grosses energetisches Potenzial, das es zu nutzen gilt. Dazu bietet sich die Verwendung in einer der über 110 landwirtschaftlichen Biogas-Anlagen an, die Biogas über Blockheizkraftwerke in Strom umwandeln. Diese Anlagen mit einer elektrischen Leistung zwischen 5 und 740 kW werden zusätzlich ergänzt durch 35 industrielle Anlagen mit Leistungen von 1000 kW und mehr. Insgesamt werden auf diesem Weg 1,9 Mio. t Biomasse zu Biogas verarbeitet.

Was der Bauer nicht kennt … Das nutzbare Hofdüngerpotenzial zur Energiegewinnung in Form von Biogas liegt in der Schweiz bei 15,5 PJ*/Jahr (1 Petajoule = 1015 J = 1000 TJ ≈ 278 GWh). Bisher werden in Schweizer Biogas-Anlagen nur rund 3 bis 5 % genutzt. Hauptgrund ist die fehlende Wirtschaftlichkeit (geringe Energiedichte und hohe Anlagekosten). Der Bau kleiner Anlagen wird dadurch behindert oder gar verhindert. Zudem reichen die derzeitigen Energiepreise und die Förderungsmöglichkeiten nicht aus, um das vorhandene Potential zu erschliessen. Ein Forschungsprojekt mit dem Namen «Nährstoff- und Energietechnik-Zentrum» (NETZ), das unter der Federführung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) steht, widmet sich einer besseren Rentabilität. Mitbeteiligt

Die Idee des Netz-Konzepts beruht auf der Trennung landwirtschaftlicher Substrate vor der Vergärung im Biogas-Reaktor in flüssige und feste Komponenten. Bild: Ruedi Hunger

sind die eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landwirtschaft (WSL), das Ingenieurbüro Hersener, die Laveba-Genossenschaft und die GRegio Energie AG.

… das er nicht will

Die Idee des Netz-Konzepts beruht auf der Trennung landwirtschaftlicher Substrate vor der Vergärung im BiogasReaktor in flüssige und feste Komponenten (Separierung). Während die flüssigen Bestandteile vor Ort auf dem Bauernhof durch eine Nassvergärung in Biogas umgesetzt werden, gelangen die Feststoffe in eine regionale Vergärungsanlage und werden dort gemeinsam mit Feststoffen aus anderen Betrieben vergärt.

Mit der Separierung werden Transportkosten reduziert oder vermieden und eine zentrale Anlage erlaubt den effizienten Betrieb. Die Verwirklichung des NetzKonzepts ist in zwei Regionen (Safiental und Waldkirch) bisher wegen fehlender Bereitschaft der Bauern und wegen planungsrechtlicher Hindernisse gescheitert.*

«BioCircle»-Studie: Ungenutztes Potential

Verschiedene Experten, darunter vom Fachverband Ökostrom Schweiz und von der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landwirtschaft und haben in der «BioCircle»-Studie untersucht, wie sich die Produktion von Biogas steigern liesse. Bekanntlich werden

die in Biogas-Anlagen anfallenden Gärreste als Dünger verwendet. Bei der Biogas- Produktion entstehen rund 1,6 Mio. t Gärreste. Diese enthalten rund 22 000 t Nährstoffe (N, P, K). Die «BioCircle»-Studie zeigt, dass bis ins Jahr 2050 die Produktion von Energie rundweg verdoppelt werden könnte. Gleichzeitig würden dank höherem Gärrest-Anfall erhebliche Mengen an Mineraldünger und TH-Emissionen eingespart.

Zusammenfassung

Bisher werden erst 3 bis 5 % der Schweizer Hofdünger zu Biogas vergärt. Ein wesentlicher Grund ist die geringe Energiedichte. Ein weiterer Grund sind die im Vergleich zu den erzielbaren Erträgen relativ teuren Fermenter in landwirtschaftlichen Biogasanlagen.

Verschiedene Studien zeigen jedoch klar auf, dass Nachhaltigkeitsüberlegungen für einen Ausbau der Schweizer Biogas-Produktion sprechen. Dazu braucht es gemäss den Experten neue Geschäftsmodelle, damit insbesondere die Rentabilität kleinerer landwirtschaftlicher BiogasAnlagen verbessert beziehungsweise sichergestellt wird. Es braucht aber auch die Bereitschaft der Landwirte, sich mit neuen Geschäftsmodellen auseinanderzusetzen und deren Umsetzung proaktiv zu unterstützen.

* Der Schlussbericht zum Vorprojekt Netz ist abrufbar unter: https://www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=46 573 (dt. u. fr.).

Aus dem Schattendasein hervortreten

Mehr Verkehr – weniger CO2 . Diese Quadratur des Kreises verlangt nach Alternativen zu Benzin und Diesel. Wenn es um die Frage geht, welches die geeigneten Alternativen sind, beginnen die Diskussionen. Biomethan ist eine Alternative mit Zukunft.

Ruedi Hunger

So viel ist bisher klar, es gibt nicht das einzig richtige Antriebssystem, welches die bisherigen erdölbasierten Treibstoffe ablösen wird. Eine Möglichkeit ist Biogas, das sich als Treibstoff für Personenwagen, Kommunalfahrzeuge, Lastwagen und Traktoren eignet. Biogas aus der Landwirtschaft entsteht bei der anaeroben Vergärung von Gülle, Mist und organischen Reststoffen. Wird diese Biomasse nicht einer Biogasanlage zugeführt und einfach sich selbst überlassen, verrottet sie. Dabei entstehen bestimmte Mengen an Methan (CH 4) und Kohlendioxid (CO 2). Das Treibhausgas CH 4 entweicht dabei ungenutzt in die Atmosphäre. Im geschlossenen System der Biogasanlage wird das Methan in Energie umge ­

wandelt, indem die im Inneren der Anlage unter Luftabschluss lebenden Mikroorganismen das organische Material abbauen und zu Roh ­ Biogas umwandeln. Dieses Roh ­ Biogas ist vor allem ein Gemisch aus CH 4 und CO 2. Üblicherweise nutzen landwirtschaftliche Biogasanlagen das Biogas über ein Blockheizkraftwerk und produzieren erneuerbaren Strom und Wärme. Eine andere Nutzungsmöglichkeit ist die Aufbereitung zu Treibstoff. Dazu wird in einem ersten Schritt vom Roh ­ Biogas, welches aus 55 bis 60 % CH 4 und rund 40 % CO 2 besteht, das Kohlendioxid abgetrennt. Durch diese Abtrennung wird der Brennwert erhöht. Dieser Prozess wird als Methanisierung bezeichnet.

Aus Mist und Gülle

Wie bereits erwähnt, wird in der Schweiz das Biogas hauptsächlich für die Erzeugung von Wärme und Strom genutzt. Biogas kann aber auch gasförmig als CNG (Compressed Natural Gas) oder in flüssiger Form als LBG1 als Treibstoff für Fahrzeuge eingesetzt werden. In der Schweiz wird Biogas in über 110 landwirtschaftlichen und 35 industriellen Biogasanlagen hergestellt. Laut VSG ­Jahresstatistik gab es in der Schweiz und Liechtenstein im Jahr 2022 42 Biogasanlagen mit Einspeisung ins Gasnetz. Biogas deckt damit rund 6 % des Schweizer Gasbedarfs. Betrachtet man die verschiedenen Anwendungsbereiche für Gas, stellt man unschwer fest, dass Biogas bei den gasförmigen Treibstoffen

Biogas direkt vom Bauernhof – die Leuchtturm-Tankstelle in Thayngen (SH) ist seit zwei Jahren in Betrieb. Bild: Müller Energie

rund einen Viertel abdeckt. Dieser Anteil kommt nicht zuletzt daher, dass man dem Erdgas-Treibstoff, welchen man an Schweizer Erdgas-Tankstellen bezieht, zwischen 20 und 26 % Biogas beimischt (Schweizer Gas-Mix).

Könnte LKW voranbringen

«Könnte» deshalb, weil derzeit in der Schweiz noch keine LBG-Produktion besteht und dieses aus anderen europäischen Ländern bezogen wird. Der Import ist nicht ganz einfach, da LBG aus Substraten produziert wird, die den Vorgaben der Eidgenössischen Zolldirektion entsprechen müssen (Gesetze, Verordnungen).

Bei gasförmigem Treibstoff, in Form von CNG, wird der Energiegehalt für eine gegebene Tankgrösse gegenüber unkomprimiertem Gas um etwa das 200-Fache erhöht. Wird das Gas bei 1 bar Druck auf –162 °C abgekühlt, verflüssigt es sich zu LNG. Mit diesem Vorgang wird eine 600-mal höhere Energiedichte als unter Normalbedingungen erreicht. Damit wird die Reichweite eines LKW wesentlich erhöht.

Emissionsminderung

Skandinavische Berechnungen zeigen, dass mit LBG gegenüber fossilem Diesel Emissionsminderungen von bis zu 82 % möglich sind, sofern für die Produktion erneuerbare Energie eingesetzt wird. Ist dies nicht der Fall, reduziert sich die Emissionsminderung auf «nur» 46 %. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Ostschweizer Fachhochschule (OST) mit dem Projekt «HelloLBG»2, welchen Beitrag Biogas in flüssiger Form für einen klimafreundlichen Gütertransport in der Schweiz leisten kann. Insbesondere interessierte, ob und wie LBG (Liquefied Biogas) ökologisch und ökonomisch sinnvoll im Schweizer Schwerlastverkehr eingesetzt werden kann. Projektpartner waren Lidl Schweiz und das Logistikunternehmen Krummen Kerzers AG. Mit einer Well-to-Wheel-Analyse3 wurden der Energiebedarf und die Emissionen während der ganzen Wertschöpfungskette analysiert. So wurden bei der Treibstoff-Verbrennung zusätzliche Schadstoffmessungen gemacht (NO x, Feinstaub). Ein sogenannter «Fuel switch» von fossilem LNG auf erneuerbares verflüssigtes Biomethan (LBG) ist ohne technische Anpassungen am LKW möglich. Ebenso verhält es sich beim «Blending», also dem Vermischen von LBG und LNG.

Finanzielle Anreize notwendig Methan ist, wenn es in die Atmosphäre gelangt, ein 28-fach stärker wirkendes Treibhausgas als CO 2. Entsprechend wurde ein spezielles Augenmerk auf Leckagen und andere Methan-Emissionen von der Produktion über den Transport (Norwegen–Schweiz) bis zum Einsatz von LBG gelegt. Auf der Basis von Messungen und Auswertung hat das Projektteam aus den Betriebsdaten errechnet, wie stark die THG-Emissionen vermindert werden können. Das Ergebnis: Würde eine Schweizer LKW-Flotte anstelle von Diesel mit LBG (unterschiedlicher Herkunft) betrieben, würde der THG-Ausstoss um vier Fünftel (82 %) sinken. Allerdings bremsen hohe Preise den Umstieg. 2022 haben sich LNG und LBG durch die geopolitische Energiekrise stark verteuert. Daher ist LBG derzeit nicht konkurrenzfähig und ein Umstieg eines Flottenverbandes ist daher unwahr scheinlich. Dies, obwohl dieser Treibstoff problemlos funktioniert, betonte das am Projekt beteiligte Transportunternehmen Krummen. Auch die Projektleitung der Fachhochschule OST betont, dass mit dem Einsatz von LBG der Schwerlastverkehr schnell klimafreundlicher würde, auch wenn es nur eine Übergangstechnologie zu Elektrofahrzeugen sei. Aber es bräuchte finanzielle Anreize und die Anerkennung europäischer Zertifikate, damit die für Biogas grundsätzlich gewährte Befreiung von der Mineralölsteuer auch für importiertes LBG greift.

Für die CNG-Mobilität sprechen

• Geringere Emissionen als Benzin und Diesel

• CNG lässt sich problemlos und schnell tanken

• CNG- und Biogas-Fahrzeuge sind sicher

• Mehr als 150 CNG-Tankstellen in der Schweiz garantieren eine gute Versorgung

• CNG-Fahrzeuge sind wartungsfreundlich

• CNG ist ein sehr sicherer Treibstoff

• CNG ist ungiftig und nicht krebserregend

• Auch Kälte kann CNG nichts anhaben

• CNG ist ein Treibstoff für die Zukunft

• Werden die Emissionen nicht am Auspuff gemessen, sondern über den ganzen Lebenszyklus des Fahrzeuges berechnet, bewegen sich CNG-Fahrzeuge – egal, ob Traktor, LKW oder PW – mit Biogas im Tank sogar auf Augenhöhe mit E-Fahrzeugen, die erneuerbaren Strom tanken.

Fazit

Mit Hilfe von verflüssigtem Biomethan als Treibstoff können die klimarelevanten Emissionen von Schwerverkehr-LKW gegenüber fossilem Diesel und verflüssigtem Erdgas deutlich reduziert werden. Den Unterschied bei Verwendung von LNG und LBG zeigt die ganzheitliche Well-to-Wheel-Betrachtung. Diese zeigt

mit alternativen Antriebssystemen. Bild: Krummen

Das Transportunternehmen Krummen in Kerzers sammelt bereits seit geraumer Zeit Erfahrungen

Drei Formen von Biogas

Biogasanlagen können erneuerbare Energie in drei Formen liefern:

• In Form von Strom und Wärme (BHKW): Das Biogas wird in einem Motor verbrannt. Der angebaute Generator erzeugt erneuerbaren Strom, gleichzeitig entsteht Wärme. Der Strom wird selber genutzt oder ins Netz eingespeist. Mit der Wärme können eigene oder benachbarte Gebäude beheizt werden.

• In Form von Biogas-Brennstoff: Biogas wird aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Biogas dient daher hauptsächlich als Brennstoff zum Heizen und Kochen oder zur Erzeugung von Prozesswärme in Industriebetrieben.

• In Form von Biogas-Treibstoff: Das Verfahren zur Herstellung von Biogas-Treibstoff (CNG) ist im Wesentlichen dasselbe wie für die Einspeisung ins Gasnetz. Das Biogas kann über eine Tankstelle bezogen werden und dient Traktoren, LKW und PKW als Treibstoff.

auf, dass bei fossilfreier Produktion des Biogases insgesamt eine Reduktion der THG gegenüber Diesel von mehr als 70 % erreicht wird. Mehr als die Hälfte der verbleibenden Emissionen in der Well-toWheel-Bilanz entfallen auf den Transport des LBG (aus Norwegen).

1 LBG ist tiefkaltes, verflüssigtes Biogas (Methan), das im Gegensatz zu LNG (Erdgas) aus biologischen Rohstoffen hergestellt wird.

2 Projekt HelloLBG: https://eeublog.ost.ch/ projekt-hellolbg-verfluessigtes-bio-methan-alstreibstoff

3 Well-to-Wheel-Analyse: «Vom Bohrloch bis zum Rad»-Energie-Wirkungskette

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Mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) wird das Biogas in einem Motor verbrannt. Der angebaute Generator erzeugt erneuerbaren Strom, gleichzeitig entsteht Wärme. Bild: Ruedi Hunger
Biogas kann aufbereitet auch ins Gasnetz eingespeist werden. Bild: Ruedi Hunger
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Wenn das «End-of-Life» kommt, wird es Zeit, die Wiederverwertung einzuleiten. Bild: zvg

Entsorgen und Recyclen

Rund um Photovoltaik-Anlagen ist derzeit viel von Zubau die Rede. Wenig gesprochen wird noch über das Entsorgen und Recyclen von PV-Modulen.

Ruedi Hunger

Energiewende, erneuerbare Energie, Eigenenergieversorgung. Die Energiediskussion wird geprägt durch Schlagworte. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass mehr von PV-Zubau als von PV-Recycling die Rede ist. Doch eines ist sicher, alle PV-Module, die heute montiert werden, müssen im Verlauf der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte demontiert und recycelt werden. Wie sind die Entsorgung und das Recycling heute organisiert und wer kommt für die Kosten auf? Eine InternetRecherche gibt Antworten.

In der VREG geregelt

Die Entsorgung von elektrischen Geräten –dazu zählen auch PV-Module – ist in der Schweiz in der «Verordnung über die

Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte» (VREG) geregelt. Die Verantwortung für die Entsorgung der Geräte überträgt VREG den Herstellern und Importeuren. Seit über 30 Jahren besteht in unserem Land ein Entsorgungssystem für elektrische und elektronische Geräte, Leuchten und Leuchtmittel. Dieses Entsorgungssystem basiert auf geteilter Verantwortung, was so viel heisst wie: Konsumenten bezahlen beim Kauf einen Beitrag an die Entsorgung, und Hersteller und Importeur verpflichten sich im Gegenzug zur Rücknahme ausgedienter Geräte. Der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie hat sich vor über zehn Jahren diesem System freiwillig angeschlossen. Damit ist ge -

währleistet, dass auch PV-Module auf diese Weise fachgerecht entsorgt werden können. Zudem unterstützen «Swissolar» und «SENS eRecycling» die Hersteller und Importeure bei der Recyclingpflicht.

Wer bezahlt was?

Wenn eine PV-Anlage nach rund 25 Jahren ausgedient hat oder durch äussere Einflüsse beschädigt wurde, wird sie von Fachspezialisten abgebaut. SENS holt die demontierten Module vor Ort ab und liefert sie direkt einem PV-Recycler. Das Recycling wird durch eine vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) finanziert. Die Höhe der vRG errechnet sich aus dem Gewicht des Moduls (inkl. Anschlussdose, Kabel usw.) und beträgt derzeit

CHF 0.04/kg (CHF 40/t). Die vRG aller verkauften Geräte und PV-Module fliessen in einen von SENS eRecycling verwalteten Fonds. Mit diesem Geld organisiert und finanziert SENS das Abholen der zu entsorgenden PV-Module beim Hersteller oder Importeur, den Transport zu den PV-Sammelplätzen sowie die fachgerechte Entsorgung. Diese Rechnung geht nur deshalb auf, weil derzeit die Mengen an installierten PV-Anlagen die Menge an ausgedientem Material noch deutlich übersteigen.

Markanter Zubau

Während 2018 die installierte Photovoltaik-Leistung pro Kopf/Schweiz 255 Watt/Einwohner betrug, wurden im Jahr 2020 fast 50 % mehr PV-Anlagen gebaut als im Vorjahr. In den letzten zwei Jahren verstärkte sich dieser Trend noch. «Pro -

« Solaranlagen produzieren 10-

bis

20-mal mehr Energie, als für ihre Herstellung benötigt wird.

»

novo», die Vollzugstelle für Förderprogramme, hat allein im März 2024 pro Tag fast 200 Anmeldungen für Förderbeiträge zu PVA erhalten. Insbesondere grosse Anlagen mit Eigenverbrauch ab 100 kW verzeichnen auffallend grosse Zunahmen. Hingegen stagnierten die Fördergesuche

«

In Gramm

ausgedrückt

besteht ein PV-Modul beispielsweise aus 8742 g Glas, 173 g Metall, 1071 g Kunststoff, 240 g Silizium und 2 g weiteren Bestandteilen. »

für Anlagen unter 100 kW. Insgesamt wurden in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres 81 % mehr Anlagen angemeldet als im Vorjahr. Dieser Rekordzubau bei Photovoltaik darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Recyclingkapazitäten derzeit noch hinter dem Zubau zurückliegen. Immerhin wurden 2022 bereits 936 Tonnen PV-Module zum Recycling zurückgenommen. Das ist deshalb noch kein grosses Problem, weil die grossen Mengen der heute montierten Anlagen erst in etwa 25 Jahren (um 2050) ersetzt werden müssen. Tatsache ist aber, dass für das «End-of-Life» von PV-Modulen in absehbarer Zeit mehr brauch- und umsetzbare Lösungen benötigt werden.

Recycling

Die grosse Anzahl der in der Schweiz bisher verbauten PV-Module sind kristalline Silizium-Module. Kristalline Silizium-Module sind grundsätzlich immer schadstofffrei. Dagegen können DünnschichtPV-Module schadstoffhaltig sein, das ist

aber stark von der Technologie abhängig. Achtung: Schadstoffhaltige PV-Module können nur anhand der Beschriftung oder der Anlagebeschreibung als solche erkannt werden (SENS eRecycling). Aus diesen Gründen müssen schadstofffreie und schadstoffhaltige PV-Module immer separat voneinander palettiert werden.

Module bestehen zu 90 % aus Glas. Weitere Schichten sind Silizium-Wafer, Verbundfolien, etwas Metall und je nach Modulart eine Rückseitenfolie. Die Silizium-Wafer werden zusammen mit dem Glas aufbereitet und zu Flachglas oder Baudämmstoff aus Glaswolle weiterverwendet. Für Solarzellen, die statt Silizium Cadmium-Tellurid oder Kupfer-IndiumSchwefel-Selen-Verbindungen oder andere Schwermetalle enthalten, gelten besondere Entsorgungsvorschriften. Die Verbund- und Rückseitenfolie wird verbrannt (Zementproduktion). Metalle (zirka 5 bis 8 %) werden extrahiert und für die Wiederverwertung zu Schmelzwerken in Europa transportiert.

«Der Weg führt eindeutig in Richtung Eigenverbrauch»

Wird die Energieproduktion auf dem Landwirtschaftsbetrieb zur neuen Normalität?

Darüber und welche Möglichkeiten es gibt, haben wir mit Andreas Mehli, Geschäftsführer der GRegio Energie AG aus Chur (GR), gesprochen.

Ruedi Hunger

Andreas Mehli ist auf dem Gebiet der Energieproduktion eine Koryphäe. Der gelernte Landmaschinenmechaniker mit eigener Landmaschinenfirma in Chur blickt auf 30 Jahre «Mehli Landtechnik» zurück. Der in Chur aufgewachsene und beheimatete Unternehmer hat sich vor allem in den letzten 20 Jahren mit zahlreichen «Energieprojekten» einen Namen gemacht. Dazu gründete er 2017 die GRegio Energie AG, welche sich intensiv mit Energie und Biomasse befasst.

«Landtechnik Schweiz»: Mit dem im Juni vom Volk angenommenen Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien sind wir gefordert, mehr zu tun. Welchen Beitrag kann die Landwirtschaft leisten?

Andreas Mehli: Heute naheliegend ist Photovoltaik. Für die Energieproduktion mittels Photovoltaik eignet sich die Landwirtschaft besonders gut, weil wir auf den Gebäuden grosse Dachflächen ha -

« Wir können nicht mehr einfach produzieren und die Verwertung anderen überlassen. »

ben. Die Landwirtschaft kann damit einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung leisten. Allerdings ist der Weg bis zum Ziel nicht mehr hindernisfrei.

Was meinen Sie damit?

Einerseits werden die höchsten Produktionsspitzen unserer PV-Anlagen gekappt. Das heisst, weil fast alle PV-Anlagen in den

Sommermonaten ihre Höchstproduktion aufweisen, wird es künftig in dieser Zeit für die gekappte Spitzenproduktion kein oder nur noch wenig Geld geben. Hinuntergebrochen auf die Tagesproduktion eines einzelnen Betriebes heisst das, für den über die Mittagszeit – bis Mitte Nachmittag – produzierten Strom gibt es nur noch eine tiefe bis sehr tiefe Entschädigung. Anderseits wird die Stromproduktion mittels PV-Anlage auf eine neue Schiene gedrängt, und der führt eindeutig in Richtung Eigenverbrauch. Dieser Weg führt zum Ziel und das Ziel heisst, wir müssen den PV-Strom speichern. Da kommt man früher oder später nicht herumi.

Was heisst das nun für den PV-Anlagen-Betreiber?

Zuerst der einfachere Weg: Wer eine PV-Anlage plant, der muss parallel dazu eine Eigenverbrauchslösung planen. Wenn von einer neuen Normalität für die Energieproduktion auf dem Landwirtschaftsbetrieb gesprochen wird, müssen wir auch Verantwortung übernehmen. Wir können nicht mehr einfach produzieren und die Verwertung anderen überlassen. Diese Marktgesetze kennt jeder Bauer von anderen Produkten bestens. Schon aus wirtschaftlichen Gründen haben wir grosses Interesse daran, den produzierten Strom zu speichern, um ihn dann wäh -

Andreas Mehli: «Wir müssen den PV-Strom speichern, daran führt früher oder später kein Weg vorbei.» Bild: Ruedi Hunger

rend produktionsarmer Zeiten zu nutzen. Schwieriger wird es, wenn bereits eine oder mehrere PV-Anlagen unsere Dächer bedecken. Allerdings braucht es auch hier eine Eigenverbrauchslösung. Diese muss sich dann eben an der Grösse der PV-Anlage orientieren. Übrigens bekommt das bidirektionale Laden mit zunehmender Anzahl von E-Fahrzeugen in der Landwirtschaft eine immer grössere Bedeutung. Ich denke, die Rentabilität der Stromproduktion auf dem Betrieb bekommt künftig eine ganz andere Bedeutung. Beispielsweise bieten sich Eigenverbrauchsgemeinschaften (ZEV) an. Heute zeichnet sich bereits ab, dass Stromspeicher künftig billiger werden.

Welche Chancen geben Sie der Biomasse?

Biomasse ist der Energiespeicher mit grosser Zukunft. In der Biomasse sehe ich eine Riesenchance für die Zukunft. Biomasse ist das Einfachste, was wir haben, und sie fällt jeden Tag an. Zudem ist sie als Speicher nutzbar. Irrtum vorbehalten geht man derzeit lediglich von fünf Prozent stofflich-energetischer Nutzung der anfallenden Hofdünger in der Schweiz aus. Zur besseren und vermehrten Nutzung von Mist und Gülle braucht es kleinräumige Biogasanlagen für Betriebe ab 40 bis 50 GVE. Bekannt unter der Bezeichnung «mobiles Biogas». Das heisst: Biogas dezentral ohne teures Block-

« Sorgen bereiten mir die Rahmenbedingungen für Biogasanlagen, die alles andere als optimal sind. »

heizkraftwerk oder teure Gasaufbereitung produzieren. Das gewonnene Gas anschlies send sammeln, atmosphärisch transportieren und zentral verbrauchen. Daran arbeiten wir.

Gibt es auch Hindernisse? Sorgen bereiten mir die Rahmenbedingungen für Biogasanlagen, die alles andere als optimal sind. Selbst der Fortbestand bestehender Anlagen ist derzeit in Gefahr, eigentlich eine unhaltbare Situation in der heutigen Zeit. Ich denke, das Bundesamt für Energie muss in dieser Sache über die Bücher.

Welcher Art der Energieproduktion in der Landwirtschaft geben Sie kurzfristig die grössten Chancen?

Das Betreiben einer Photovoltaikanlage ist – wenn wir so wollen – für viele Betriebe schon heute eine neue Normalität. PV-Anlagen haben sich etabliert und werden sich, auch unter anderen Voraussetzungen, weiterverbreiten. Wie ich bereits

Donnerstag 19.09.2024

09:00 – 17:00 Uhr

Tagung Energie

erwähnt habe, ist für eine wirtschaftliche Produktion eine Eigenverbrauchsplanung unerlässlich. Zudem bin ich der Meinung, dass jeder PV-Anlagen-Betreiber Speichermöglichkeiten prüfen muss.

Und bei Biogas?

Bei Biogas ist es insofern etwas komplizierter, als die Bewilligungs- und Projektkosten stark ins Gewicht fallen. Die Politik ist zum Umdenken aufgefordert. Für mich ist «mobiles Gas», produziert in einem 40-Fuss-Container, sehr vielversprechend. Mit einer ersten Pilotanlage mit einem 500-Liter-Fermenter wurden im Projekt «mobiles Biogas» bereits erste, vielversprechende Erfahrungen gesammelt. Ich sehe Hofbiogasanlagen auf Betrieben ab 40 GVE, wo die separierten Feststoffe wieder eingestreut werden. Die Vorteile liegen auf der Hand, es kann Stroh eingespart werden und die stallinternen Bakterien bewegen sich in einem Kreislauf. Zudem ist alles automatisierbar.

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• Mehr als 30 Stände mit Fachinformationen und praktischen Tipps

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• Vorträge

Der deutsche Mineraloge Gustav Rose gab dem Kristall aus dem Uralgebirge den Namen «Perovskit». Bild: zvg

Tandem-Solarzellen auf Perovskit-Basis können das Sonnenlicht besser einfangen als herkömmliche Solarzellen aus Silicium. Bild: zvg

Zwei Schichten für mehr Effizienz

Seit 70 Jahren wird an Silicium-Zellen für PV-Anlagen geforscht. Heute sind sie, was den Wirkungsgrad betrifft, ausgereizt. Ein neues Material auf Perovskit-Basis verspricht eine merkliche Effizienzsteigerung bei Solarzellen.

Ruedi Hunger

Man schrieb das Jahr 1839, als sich der deutsche Mineraloge Gustav Rose über eine ihm bisher unbekannte Gesteinsprobe aus dem Uralgebirge beugte. Ihm war aufgefallen, dass in dem Stein ein etwa sieben Millimeter grosser kubischer Kristall aus einem bis dato unbekannten Material eingebettet war. Rose gab dem neu entdeckten Mineral den Namen «Perovskit». Machen wir einen Sprung ins Jahr 2009, als die Eignung von Perovskit als Solarzelle entdeckt wurde. In Laborgeräten lag der Wirkungsgrad von Perovskit-Solarzellen damals noch bei 3,8 %. Im Jahr 2021 wurde bereits ein solcher von 25,7 % erreicht. Seit 2016 sind die Perovskit-Solarzellen die sich am schnellsten entwickelnde Solartechnologie.

Schwarz-blau und rechteckig

Auf immer mehr Schweizer Dächern sieht man grosse schwarz-blaue Rechtecke, sogenannte Solarzellen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Die schwarz-blaue Farbe kommt nicht von ungefähr, sie stammt von Silicium-Kristallen. Einem Halbleitermaterial*, aus dem heute (noch) die Mehrheit der erhältlichen Solarzellen bestehen. Photovoltaik-Zellen auf Silicium-Basis sind aber so weit ausgereizt, dass sie an ihre Effizienzgrenzen stossen. Die theoretische Wirkungsgrad-Obergrenze einer Silicium-Einfachzelle liegt bei 33 %. In der Praxis ist der Wirkungsgrad aber tiefer. Der Grund für die begrenzte

Effizienz liegt in einer «Bandlücke», die das Material aufweist. Diese bewirkt, dass Energie von der Solarzelle nicht vollständig verwertet werden kann. In Laborräumen der Empa wird seit einiger Zeit an hocheffizienten Solarzellen aus Perovskit geforscht. Eine Perovskit-Einfachzelle allein erreicht noch keinen höheren Wirkungsgrad, denn auch diese hat begrenzende Bandlücken. Doch anders als bei Silicium können die Forscher die Zusammensetzung des Perovskit-Materials variieren. Indem sie zwei Perovskite mit unterschiedlichen Bandlücken übereinanderlegen und zu Dünnschicht-Solarzellen verarbeiten. Auf diese Art erhalten sie eine sogenannte Tandem-Solarzelle, mit einem theoretischen Wirkungsgrad von 45 %. Also deutlich mehr als die 33 % bei Einfachzellen.

Ziel des Empa-Projekts ist es, flexible Perovskit-Tandem-Module zu entwickeln, die in der Praxis einen Wirkungsgrad über 30 % aufweisen und die sich skalierbar und kostengünstig produzieren lassen. Laut den Empa-Forschern können Perovskit-Solarzellen noch mit einem weiteren Vorteil aufwarten: Während Silicium-Solarzellen in der Regel hochreine Silicium-Monokristalle benötigen, können Perovskit-Dünnschichten heute gedruckt, verdampft oder aus der Lösung abgeschieden werden. Dies alles mit einem entsprechend niedrigen CO 2 -Fussabdruck. Letztlich soll die Zelle selbst we -

niger als 20 % der Kosten einer PV-Anlage ausmachen, die restlichen 80 % – so die Empa-Forscher – entfallen dann noch auf Verkabelung, Wechselrichter, Steuerung und den Montageaufwand. Durch eine Effizienzsteigerung der einzelnen Zellen erreicht man dieselbe Stromproduktion mit einer kleineren und günstigeren PV-Anlage. Beispielsweise können Dünnschichtzellen aus Perovskit, an Stelle der schweren und starren Silicium-Glasplatten, auf leichten und flexiblen Folien hergestellt werden.

Noch etwas Geduld

Es ist noch nicht ganz so weit. «Zunächst müssen wir die Perovskit-Zellen von den heutigen Prototypen mit wenigen Zentimetern Grösse auf Industriegrösse skalieren», sagen Empa-Forscher. Auch die etwas grössere Witterungsempfindlichkeit müsse noch optimiert werden. Die Fachspezialisten gehen aber davon aus, dass dies in den nächsten 10 bis 15 Jahren gelingen werde. Denn die Forschung beschäftige sich erst seit rund 15 Jahren mit Perovskit-Solarzellen. Im Gegensatz dazu werde an Silicium-Zellen schon seit 70 Jahren geforscht. (Quelle: Empa Quarterly «Blick in den Kristall»)

* Ein Halbleiter ist ein Material, dessen elektrische Leitfähigkeit zwischen der eines Leiters (wie Metall) und der eines Isolators (Glas, Gummi, Holz usw.) liegt.

Eine RTK-Basisstation selbst bauen

Damit ein Lenksystem eine hohe Genauigkeit erreicht, ist ein RTK-Korrektursignal unumgänglich.

Eine RTK-Basisstation kann in Eigenregie konstruiert werden und über die Webplattform «centipede.fr» genutzt werden. Damit können Sie mit ihrem eigenen RTK-Korrektursignal arbeiten. Im Rahmen von Centipede stellen Sie das Korrektur signal auch anderen Berufskollegen zur Ver fügung. In diesem Kurs stellen Sie die Komponenten der Basisstation zusammen und erhalten wichtige Informatio nen für die Inbetriebnahme zu Hause.

Zielgruppe

Landwirte und andere interessierte Personen, die ihren eigenen Betrieb mit einer RTK-Basisstation aufrüsten wollen.

Datum

23.10.2024 | 09.00–16.30 Uhr | Deutsch 30.10.2024 | 09.00–16.30 Uhr | Französisch

Kursort

HAFL, Länggasse 85, 3052 Zollikofen

Voraussetzungen

• Computerkenntnisse

Zusätzliche Hinweise

Im Kurs wird die Basisstation gemäss «docs.centipede.fr» aufgebaut und in Betrieb genommen. Der Aufbau und die Inbetriebnahme am finalen Standort (zu Hause) erfolgt selbstständig durch die Teilnehmer – erforderliche Informationen werden vermittelt.

1. Im Anschluss an den Kurs sind folgende Arbeiten selbstständig auszuführen:

• Bereitschaft, sich in die Benutzeroberfläche der Basisstation einzuarbeiten

• Französisch- und/oder Englischkenntnisse von Vorteil

• Für die Installation «zu Hause» muss selbst eine Halterung für die Antenne gebaut werden

Inhalt

• Grundlagen der satellitengestützten Standortbestimmung

• Erklärung der Bestandteile der RTK-Basisstation

• Zusammenbau der RTK-Basisstation

• Konfiguration der Grundeinstellungen

• Erläuterungen zum Antennenstandort und Inbetriebnahme

• Bedienung des Systems

• Tipps für die Installation der Antenne (zu Hause)

• Tipps für den Betrieb der RTK-Basisstation (Qualitätskontrolle, Störungsbehebung etc.)

Kosten

Mitglieder: CHF 850.– | Nichtmitglieder: CHF 950.–inkl. Verpflegung und Material im Wert von ca. CHF 400.–

Material (im Kurspreis enthalten)

• GNSS-RTK-Empfänger inkl. Multiband-Antenne (IP66)

• Raspberry Pi Computer mit SD-Karte

• Stromversorgung (Netzteil – Kabellänge 1,5 m)

• Wasserdichtes Gehäuse und erforderliche Kleinteile

• Eine Halterung für Antenne und Elektronik-Box bauen und montieren.

• Die Internetverbindung mit der Antenne herstellen (Kabel, Wi-Fi oder Mobilfunk).

• Das Prozedere zur Ausmessung und Anmeldung bei centipede.fr durchführen.

2. Die Teilnehmenden sind selbst für den Erfolg ihrer Installation verantwortlich. Ein Support nach dem Kurs wird nicht garantiert. Nach Absprache und Verfügbarkeit ist Support möglich für CHF 80.–/h.

3. Es gibt keine Garantie auf die im Kursmaterial enthaltenen Teile.

4. Wer eigene Komponenten verwenden möchte, soll das bitte bei der Anmeldung mitteilen.

Unterhalt

• Es werden dauerhafte Komponenten verbaut, die wenig Unterhalt erfordern. Gelegentlich kann es sein, dass die RTKAntenne mit Updates versorgt werden muss.

Anmeldung für den Kurs bis 15. September 2024 an Landtechnik Schweiz, 5223 Riniken, zs@agrartechnik.ch, Tel. 056 462 32 00 oder über QR-Code.

Das

Nachgerüstetes Lenksystem im Alltagseinsatz

Originale Lenksysteme sind meist recht teuer und selbstgebaute Systeme nicht jedermanns Sache. In den letzten Jahren sind kostengünstige Nachrüstsysteme auf den Markt gekommen. «Landtechnik Schweiz» hat das System «AT2» von FJ Dynamics getestet.

Martin Abderhalden* und Roman Engeler

Die Firma Matcom aus Thayngen (SH)/ Schnottwil (SO) vertreibt die nachrüstbaren Lenksysteme von FJ Dynamics und hat für einen dreimonatigen Test das System «AT2» zur Verfügung gestellt. Spezialisten halfen bei der Montage dieses Systems an einem John Deere «6430». Mit etwas landtechnischem Knowhow lässt sich diese Arbeit auch allein verrichten,

* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet regelmässig Maschinen und Geräte für «Landtechnik Schweiz».

wohl mit einem zeitlich etwas längeren Aufwand.

Verschiedene Ausführungen

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, bietet Matcom das Lenksystem in drei Ausführungen an. Eine Variante für Traktoren, die über keine Werksvorbereitung für ein Lenksystem verfügen. Dann wird die Variante mit dem Lenkradmotor verbaut. Neu gibt es auch die Variante mit einem hydraulischen Lenkventil, das direkt in die Lenkung des Traktors eingreifen

kann. Diese Variante ist nicht viel teurer, benötigt aber mehr Montageaufwand

Kurzbewertung

+ Wiederholgenauigkeit

+ auf jeden Traktor nachrüstbar (Servolenkung Voraussetzung)

+ Preis-Leistung RTK-Signal

– flaches Lenkrad

– Managementsoftware nicht inklusive

– Seitenversatz-Einstellung aufwändig

nachrüstbare Lenksystem «AT2» von FJ Dynamics machte im Testeinsatz eine gute Figur. Bilder: Martin Abderhalden

und eine Nachprüfung beim Strassenverkehrsamt. Für Fahrzeuge, die bereits werksseitig mit einer Vorrüstung und einem Lenkventil ausgestattet sind, gibt es entsprechend passende Ausführungen.

Montage und Einstellung

Das Testfahrzeug war bereits mit einem Lenksystem ausgerüstet. Dieses wurde demontiert und mit dem kompletten «AT2»Paket für einen nicht vorgerüsteten Traktor ausgestattet. Zuerst baute man das bestehende Lenkrad aus und befestigte den Lenkradmotor. Da ist es besonders wichtig, dass dieser fest mit dem Lenkstock verbunden ist und kein Spiel aufweist.

Der Lenkwinkelsensor wird angeklemmt und justiert sich dann von selbst.

Wichtig ist das genaue Vermessen des Traktors für alle weiteren Einstellungen.

Ist alles montiert, werden die Lizenzen aktiviert, Updates und Einstellungen vorgenommen.

Das originale Lenkrad (braun) wurde ausgetauscht und durch das schwarze ersetzt.
Der Lenkradmotor ist fest an der Lenksäule zu fixieren und darf kein Spiel haben.
Die saubere Kabelführung vom Kabinendach zum Monitor gibt etwas Aufwand.

Danach erfolgte die Verkabelung des Displays mit dem vorher mittig montierten Empfänger auf dem Kabinendach. Diesen konnte man, mit einer abschliessbaren Adapterplatte ausgestattet, auf die bestehende Halterung klicken. Der vorkonfektionierte Kabelstrang wurde möglichst gut geschützt zwischen Kabinenboden sowie Fussmatte verlegt und im A-Holm zum Kabinendach hochgezogen. Die Stromversorgung mit Hauptschalter schloss man direkt an die Batterie an.

Nachdem der Lenkwinkelsensor auf dem Kotflügelhalter festgeschraubt und angeschlossen war, ging es an die Einstellung des Systems. Zunächst wurden ak tuelle Updates geladen und die Lizenzen aktiviert. Ganz wichtig ist eine möglichst genaue Vermessung des Traktors mit der Position des Empfängers. Je genauer dies gemacht wird, umso präziser läuft danach das System.

Nach einer Kalibrierungsfahrt, bei der sich das System alle Masse sowie Positionen einprägt und abgleicht, konnte es losgehen. Für einen routinierten Facharbeiter war die komplette Montage und Einrichtung mit Fahrerschulung in einem Tag erledigt.

Guter Support ist hilfreich

Grundsätzlich ist die Eigenmontage der Hardware für einen handwerklich versierten Landwirt möglich. Es bedingt eine sorgfältige und saubere Montage, damit das System auch störungsfrei läuft. Es wurde jedoch festgestellt, dass es sinnvoll und vor allem auch effizienter ist, wenn ein Profi die Einrichtung und Einschulung vornimmt. Auch bei bester, einfacher Technik gibt es immer noch Details und Tricks, die ein erfahrener Monteur weitergeben kann.

Matcom bietet ein 5-Jahre-SorglosPaket an, worin sämtliche Updates und ein Suppert inbegriffen sind. Mit der Onlineunterstützung hat der jeweilige Spezialist die Möglichkeit, vom Büro aus über den PC auf das System online zuzugreifen und Einstellungen direkt anzupassen.

Mit RTK und Hangausgleich

Damit das System auch funktioniert, benötigt man verschiedene Lizenzen und Aktivierungen. Das RTK-Signal, das Matcom selbst anbietet, kostet CHF 1 pro Tag. Die für die Datenübertragung nötige SIM-Karte kann man beispielsweise beim Verband Landtechnik Schweiz beziehen. Die Gerätelizenz wird von Matcom registriert.

Ist alles freigeschaltet und der Satellitenempfang vorhanden, werden nun die Grunddaten erfasst und der Traktor exakt vermessen, die Masse übertragen und die Anbaugeräte definiert. Wenn auf einem Betrieb mehr als ein solches Lenksystem im Einsatz ist, so synchronisieren sich sämtliche Geräte automatisch in Echtzeit. Sehr gut arbeitete das System bezüglich Empfang. Auch in einer Remise oder unter einem Vordach hielt die Verbindung und unterbrach nicht. Da der Hangausgleichsensor (Gyroskop) sich im Empfänger auf dem Dach befand, arbeitete dieser etwas weniger präzis, als wenn er separat unter der Kabine platziert ist.

Intuitive Bedienung über den Touchscreen

Auch wer vorher noch nie mit einem GPS-System gearbeitet hat, kann sich schnell zurechtfinden. Auf dem Display (28,5 cm in der Diagonalen) ist die Menüführung gut gegliedert und perfekt lesbar. Die Registerseiten mit den jeweiligen Anwendungen und entsprechenden Symbolen sind übersichtlich angeordnet. Von der einfachen, geraden AB-Linie über die Kurvenlinie bis zur Feldgrenze ist die Erstellung einfach. Um das Lenksystem zu aktivieren, ist rechts unten auf dem Display eine entsprechende Schaltfläche vorhanden. Es empfiehlt sich aber, einen optionalen Drucktaster an einer Stelle zu montieren, die für den Fahrer besser passt.

Isobus, Wifi-Kameras und U-Turn als Optionen

Wer über einen mit Isobus vernetzten Traktor oder Anbaugeräte verfügt, hat die Möglichkeit, das Lenksystem darüber zu koppeln. Weiter ist noch eine U-TurnFunktion erhältlich, welche die automatische Spurwahl am Vorgewende übernimmt. Am Testsystem waren eine von zwei möglichen Wifi-Kameras angeschlossen, die auch bei Nacht gute Bilder im Halb- oder Vollbildmodus auf den Monitor lieferte.

Mit FMS alles im Blick

Optional ist auch ein Farm-ManagementSystem (FMS) erhältlich, mit dem sich FJDynamics-Systeme managen lassen. Es beinhaltet das Feld- und Maschinenmanagement, ermöglicht Aufgabenzuweisungen und speichert erfasste Aufzeichnungen. Das Ganze funktioniert im Realtime- Modus. Das heisst, sämtliche Maschinenpositionen und Dateiübertra -

Technische Daten Lenksystem FJ Dynamics «AT2»

RTK-Signal mit +/–2,5 cm Genauigkeit ab 80 m/h

Echtzeitkontrolle: Fahrspuren und Arbeitsvorgänge

Touchscreen: Monitor 28,5 cm in der Diagonalen

Preise:

– System komplett, ohne Montage: CHF 6990.–

– RTK-Lizenz: CHF 365.–/Jahr

– Support, Updates, Fahrerschulung im 5-Jahres-Paket: CHF 980.–

(Herstellerangaben)

gungen erfolgen in Echtzeit. GIS-Felddaten lassen sich in verschiedenen Formaten übertragen. Beispielsweise lassen sich Feldgrenzen im Voraus erstellen und mit einem Mausklick generiert man die Leitlinien, die sofort dem Lenksystem vor Ort zugewiesen werden. Maschinen, Personal und Material lassen sich so managen. Praktisch wäre ein aufzeichnungstechnischer, akzeptierter Feldkalender, um die nötigen Aufzeichnungen abzulegen.

Testerfahrungen

Während des Tests wurde das Lenksystem bei verschiedenen Arbeiten eingesetzt. Die Gülleausbringung mit dem Schleppschuhverteiler und das Düngerstreuen auf 21 m waren leichte Übungen. Arbeitsbreiten und auch Felder waren schnell erstellt, die Genauigkeit passte. Etwas kniffliger war es mit dem Mulcher im Frontanbau, wobei das schwere, auf der Walze laufende Gerät an der Front die Lenkeinheit forderte. Diese reagierte aber bis rund 9 km/h noch gut, der Lenkmotor konnte die schnellen und zügigen Lenkbewegungen ausführen. Das eher flache Lenkrad dürfte für den besseren Griff mehr geschwungen sein. Beim kombinierten Mähen mit Front- und Heckmähwerk war die Einstellung des Seitenversatzes etwas umständlich. Da wäre ein einfacheres Vorgehen angezeigt. Das Lenksystem «AT2» funktionierte zuverlässig und genau. Es wurde festgestellt, dass es für die Einstellungen und allfällige Bedienprobleme doch einiges an Fachwissen und Erfahrung braucht und es sich lohnt, dafür einen Spezialisten beizuziehen. Diese Nachrüstlösung ist bezüglich Preis-Leistung interessant und kann vielfältig eingesetzt werden.

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Biodiversität entlang von Strassen

Unter dem Begriff Biodiversität versteht man die Vielfalt des Lebens in Ökosystemen. Die Landwirtschaft bemüht sich schon lange um den Erhalt von Lebensräumen und der Artenvielfalt. Doch wie sieht es in anderen Bereichen aus, beispielsweise entlang von Strassen und Autobahnen?

Ruedi Hunger

Beim Thema «Autobahnböschungen» denkt man vermutlich nicht als Erstes an Biodiversität. Meistens stehen die Kosten im Vordergrund und damit ein möglichst günstiger Unterhalt. Zudem geht es um Verkehrssicherheit und um die erforderlichen Halte ­ und Überholsichtweiten sowie um eine garantierte Strassenentwässerung. Die gesetzlichen Grundlagen (ASTRA) sind in der Richtlinie 18 007 (Grünräume an Nationalstrassen) und der Richtlinie 88 017 (Bewertung bei der Erfassung der Grünräume) umschrieben.

Ökologisches Potential ungenügend genutzt

Das ökologische Potential des Strassenbegleitgrüns liegt in den grossflächigen und extensiv gepflegten Grünräumen. Diese sind oft umgeben von meist intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen oder Siedlungsgebieten. Mit einer angepassten Pflege kann in diesen Grünräumen ein wertvoller Mehrwert für die Biodiversität erreicht werden. In den DACH ­ Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) haben die Bundesanstalt für Strassenwesen (BAST) in Deutschland, das Bundesministerium für Klimaschutz,

Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Österreich sowie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) in der Schweiz die Problematik erkannt und erste Massnahmen ergriffen. 2022 gaben sie eine Untersuchung zum Thema

der biodiversitätsschonenden Mähtechniken für den Unterhalt von Autobahn ­ Böschungen in Auftrag. Diese Untersuchung wird von einem Team der Nateco AG und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW bearbeitet.

Noch gibt es keine Normen für «Ökomäher», die als Entscheidungsgrundlage für die Anschaffung dienen könnten. Bilder: Ruedi Hunger
Zahlreiche Hersteller haben für den Strassendienst Mähgeräte entwickelt, welche die Biodiversität schonen sollen. Im Bild links ein System für das indirekte Absaugen des Schnittgutes. Rechts eine mechanische Schnittgut-Aufnahme für den Frontanbau.

In den DACH-Ländern besteht schon länger der Auftrag, die Biodiversität auf Staatsflächen zu fördern. Dennoch wurde in der Vergangenheit die Biodiversitätsförderung bei der Pflege des Strassenbegleitgrüns nicht zufriedenstellend umgesetzt. Aus Gründen der Arbeitseffizienz und der auflaufenden Kosten wird immer noch ein Teil der Flächen mit Mulchmaschinen gepflegt. Dabei wird in Kauf genommen, dass bei jedem Arbeitsdurchgang zahlreiche Kleintiere wie Insekten und Eidechsen verletzt oder getötet werden. Kommt dazu, dass das Schnittgut oft auf den Flächen liegen bleibt und damit zur Nährstoffanreicherung im Boden und zur Verarmung der Artenvielfalt führt.

Klarheit schaffen

Um den Unterhaltsbetrieben und Behörden bei der Beschaffung insektenschonender Maschinen mehr Klarheit und Sicherheit zu geben, wurde in den DACHStaaten das länderübergreifende Forschungsprojekt über biodiversitätsschonendes Mähen geschaffen. Damit soll den speziellen Herausforderungen des Autobahnunterhalts Rechnung getragen werden. Gleichzeitig haben in den letzten Jahren zahlreiche Hersteller im deutschsprachigen Raum Mähgeräte entwickelt, welche die Biodiversität schonen sollen. Die Gerätehersteller versprechen eine Mahd, bei der die bisherigen Arbeitsabläufe und teilweise auch die Trägerfahrzeuge beibehalten werden können. Gleichzeitig soll die Mahd deutlich schonender für Kleintiere sein und die Pflan -

Wo liegt die Problematik?

Bisher

Schneidende Mähwerke haben weniger Saugwirkung auf Kleintiere.

zenvielfalt unterstützen. Je nach Mähkopf kommt eine Kombination von technischen Massnahmen zum Einsatz. Noch gibt es keine Normen für «Ökomäher», die als Entscheidungsgrundlage für die Anschaffung dienen könnten. Derzeit gibt es erst ein laufendes VDI-Projekt. Aus der landwirtschaftlichen Forschung gibt es aber verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf die Eignung von Geräten. Das Projektziel ist die Erarbeitung einer standardisierten Testmethode zur Prüfung von Mähmaschinen und Mähvorsätzen auf ihre Auswirkungen betreffend tierische und pflanzliche Biodiversität. Konkrete Erkenntnisse zu Mähern für Strassenbegleitgrün gibt es

Was ist an der heutigen Pflege problematisch?

erst teilweise von der Universität Tübingen/Hohenheim. Sowie verschiedene, aber noch unvollständige Vergleiche zu Böschungsmähern von Fornat und Astra (und anderen).

Fazit

In der Vergangenheit wurde die Biodiversitätsförderung zu oft mit dem Adressetikett «Landwirtschaft» versehen. Dass in zahlreichen weiteren Bereichen – bis hinunter zu Einzelpersonen – noch Nachholbedarf besteht, liegt auf der Hand. Strassen-Unterhaltsdienste verstärken zurzeit ihre Bemühungen, das Begleitgrün entlang von Strassen und Autobahnen ökologischer zu pflegen.

Die bisher grossmehrheitlich eingesetzte Mulchtechnik verletzt oder tötet zahlreiche Insekten aller Arten. Zudem bleibt das Mulchgut auf der Fläche. Es entsteht ein Mulchschnitt und der Boden wird unnötig gedüngt.

ASTRA: 20% der Grünflächen entlang der Autobahnen werden als Biodiversitäts-Schwerpunktflächen ausgeschieden.

Kanton Zürich: Wiesen an Kantonsstrassen dürfen nur noch mit schneidenden Mähwerken gemäht werden (kein Mulchen mehr).

Mähregime: Ein verändertes Mähregime mit gestaffeltem Mähen und zurückbleibenden Altgrasstreifen. Die Mähtermine variieren und der Mähbeginn erfolgt später. Zudem wird das Schnittgut abgeführt.

(Quelle: Nateco AG, Ingenieurbüro, Gelterkinden BL)

Mähwerke: Schneidende Mähwerke wie Scheiben- oder Balkenmähwerke anstatt vertikal rotierender Schlegelmähwerke. Dadurch weniger Saugwirkung auf Kleintiere, die dadurch höhere Überlebenschancen haben.

Saugwirkung: Schneidende Mähwerke erzeugen eine geringere Saugwirkung. Das Schnittgut wird mechanisch oder durch Blasen aufgenommen. Zudem verbleiben die Samen auf der Fläche. Weitere Massnahmen sind eine geschlossene Bodenabdeckung und bei Mulchern die Verwendung von Y-Messern statt Schlegeln.

Tastwalzen: Keine durchgehenden Tastwalzen oder Rollen. Damit reduziert sich die Auflagefläche und es werden weniger Kleintiere am Boden zerquetscht.

Schnitthöhe: Grössere Schnitthöhe (mindestens zehn Zentimeter) anstreben. Damit wird der sichere Bereich in Bodennähe vergrössert, es gelangen weniger Tiere ins Mähwerk. Die Entfernung des Schnittgutes direkt hinter dem Mähkopf wird erleichtert.

Trotz des wechselhaften Juni-Wetters konnten die Vorführungen an den Feldtagen 2024 stattfinden.

Vorführungen im Mittelpunkt

Mitte Juni fanden auf dem Gut Brockhof in Erwitte (D) die drei Tage dauernden DLG-Feldtage statt. Auf der grossen Pflanzenbau-Veranstaltung versammelten sich 370 Aussteller aus 18 Nationen und rund 17 000 Fachbesucher.

Matthieu Schubnel

An den DLG-Feldtagen 2024 auf dem Gut Brockhof in Erwitte (Nordrhein-Westfalen) gab es neben der Pflanzenbau-, Landtechnik- und Agri-Photovoltaik-Ausstellung viele Vorführungen zu den Themen Pflanzenschutz, mechanische Unkrautbekämpfung und Düngung zu sehen. In diesem Jahr hat der Organisator, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG, die neue Plattform «FarmRobotix» eingeführt, ein Ausstellungsbereich, der sich mit Robotern, digitaler Landwirtschaft, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz befasst. Trotz des unbeständigen Juni-Wetters zeigten viele Hersteller ihre Neuheiten im Einsatz. Nachfolgend stellt «Landtechnik Schweiz» einige Geräte vor, die auf den DLG-Feldtagen zu sehen waren.

Müthing «CoverSeeder 600»

Der «CoverSeeder 600» von Müthing unterscheidet sich von anderen Geräten auf dem Markt dadurch, dass er in einem einzigen Arbeitsgang die Erntereste bearbeiten und gleichzeitig eine Zwischenfrucht säen kann. Der «CoverSeeder» ermöglicht eine Bearbeitung direkt nach der Ernte. Die Arbeitsbreite des pneumatischen Sägeräts beträgt 6 Meter, der hydraulisch angetriebene Sätank fasst 500 l. Im ersten Arbeitsschritt werden die Stoppeln durch den Doppelspiralrotor bodennah abgetrennt und die gesamten Erntereste durch den Sogeffekt von der Oberfläche aufgenommen, so dass eine freie Bodenoberfläche entsteht. Dort wird das Saatgut deponiert und mit dem organischen Material wieder bedeckt, wie bei

einer Mulch, damit die Bodenfeuchtigkeit erhalten bleibt. Die kleinere Version der Maschine mit 2,80 m Breite, die 2021 lanciert wurde, ist jetzt mit einem Saattank von 200 l und elektrischem Antrieb erhältlich. Der «CoverSeeder 600» ist für Leistungen zwischen 150 und 300 PS ausgelegt. Der Hersteller hat bereits einige Vorserieneinheiten im Einsatz. Die Serienproduktion soll ab 2025 beginnen.

Bilder: Matthieu Schubnel

Duport «Liquiser»

Der neueste Prototyp des gezogenen Flüssigdünger-Verteilers «Liquiser» des niederländischen Gülletechnikherstellers Duport kann die Zufuhr für jede Reihe steuern. Möglich ist eine Ausbringmenge zwischen 200 und 1600 Liter pro Hektar, wobei die Menge mithilfe von PWM-Düsen angepasst wird. Bei der Verwendung der Cultan-Düngemethode verfügt der «Liquiser» über Applikationsräder, die 25 cm voneinander entfernt und über das 15 m lange Gestänge verteilt sind. Agroscope hatte Versuche mit dieser Cultan-Düngemethode durchgeführt und kam Ende 2023 zum Schluss, dass sie Stickstoffverluste im Ackerbau erheblich

verringern kann. Die Flüssigdüngerinjektoren an den Speichenrädern bringen den Dünger bei der Fahrt alle 16 cm in den Boden. Das Gestänge wird aus einem 8500 l fassenden Ammoniumtank aus Edelstahl gespeist. Das Gerät kann Gras, Getreide, Mais oder jede andere Kultur auch auf steinigen Böden düngen. Laut Duport hat dieser Prototyp bereits über 2000 ha gedüngt, wird aber erst 2026 auf den Markt kommen.

Hackroboter «Farming GT»

Der Hackroboter «Farming GT» der deutschen Firma Farming Revolution GmbH übernimmt die mechanische Unkrautbekämpfung in Acker- und Sonderkulturen sowie das Spot-Spritzen. Mit seiner 4-kWh-Batterie, die eine Laufzeit von zwei Stunden hat, und seinem Benzinmotor, der von einem Generator angetrieben wird, kann der Roboter 24 Stunden am Stück arbeiten. Ohne Hydraulikaggregat wiegt er 2000 kg. Er verfügt über einen elektrisch angetriebenen Allradantrieb und eine Allradlenkung und kann in den drei üblichen Richtungsmodi fahren. Seine Spurbreite kann zwischen 150 und 225 cm verstellt werden. Die Lenkung erfolgt über Kameras. Der «Farming GT» arbeitet auf einer Breite von 1,80 bis 3 m. Die möglichen Anwendun -

gen reichen vom Hacken der Zwischenreihen bis hin zum Hacken in der Reihe. Der Roboter stützt sich auf eine Datenbank mit 100 Pflanzentypen. Der Hersteller gibt eine Hackleistung von 10 ha pro 24 Stunden an. 10 Einheiten seien bereits in Betrieb. Der Bediener steuert den Automaten über eine App auf dem Smartphone.

Feuerlöscher «Löschtainer»

Der neue mobile Feuerlöscher «Löschtainer» von Michalek wurde für die Befestigung an der Fronthydraulik oder am Frontlader mit Euroauflader entworfen. Er verfügt über einen 20 m langen Schlauch und ein Hochleistungs-Strahlrohr von Bavaria. Im Behälter sind 50 Liter Schaumlöschmittel, die für ganze 5 Minuten reichen, die Wurfweite beträgt bei einem Betriebsdruck von 22 bar rund 15 m. Das Gesamtgewicht beträgt knapp 400 kg.

Eine Variante für Mähdrescher ist auch erhältlich. Der Hersteller gibt an, dass 2024 bereits zwischen 10 und 20 Geräte in Betrieb sind und 10 weitere verkauft wurden. Der Preis für den «Löschtainer» beträgt laut Hersteller 12 200 Euro.

«Photoheyler»-Hackgerät

Die Firma Photoheyler hat ihr gleichnamiges Hackgerät weiterentwickelt. Der «Photoheyler» kombiniert das Hacken der Zwischenreihen sowie die Unkrautentfernung innerhalb der Reihen durch speziell geformte Rotoren. Für den Antrieb dieser Rotoren hat der Hersteller die Hydraulik zugunsten eines leistungsfähigeren und schnelleren elektrischen Antriebs aufgegeben. Das von einem Terminal aus gesteuerte System ermöglicht es,

bis zu zwei Mal hintereinander zwischen zwei Pflanzen zu hacken. Der Wechsel führt auch zu einem geringeren Gewicht der Maschine, die jetzt 1640 kg wiegt, gegenüber 2100 kg vor zwei Jahren. Die Geräte sind auf einem 6 m breiten Rahmen montiert, der von Hatzenbichler geliefert wird. Die Anzahl der benötigten Kameras und die Breite der Messer, mit denen die Sterne bestückt sind, hängen von der Kultur ab. Das Arbeitstempo beträgt 1,5 km/h bei Rüben und bis zu 3,5 km/h bei anderen Kulturen.

Saphir «GrindStar»

Der Rotationsschleifer «GrindStar» von Saphir stiess auf den Feldtagen auf grosses Interesse bei den Besuchern. Nach Angaben des Entwicklers ist er eine Alternative zur Grubbermaschine. Das Gerät ohne mechanischen oder hydraulischen Antrieb zeichnet sich durch parallelogrammgeführte Rotoren mit 81 cm Durchmesser aus, deren Schaufeln den Boden in einer Tiefe von 0 bis 3 cm abkratzen. Gegenüber der Messerwalze hat es den Vorteil, dass es sich besser an Bodenunebenheiten anpassen kann. Der Abrieb von Stoppeln und Unkräutern wird bei einer oder vorzugsweise zwei Überfahrten gewährleistet. Die Scheiben drehen sich also umso schneller, je höher die Geschwindigkeit ist. Saphir empfiehlt eine Arbeitsgeschwindigkeit von 12 bis 18 km/h. Jedes Rotorblatt steht unter Spannung. Der Schweizer Saphir-Vertriebspartner, Lüthi Landmaschinen AG aus Affeltrangen (TG), verfügt über ein «GrindStar»-Gerät zur Demonstration.

Geringhoff «Mais Star Collect» Geringhoff stellte das «Mais Star Collect»Schneidwerk aus, das bereits auf der letzten Agritechnica gezeigt wurde. Das Stroh wird sofort nach der Ernte zu Schwaden zusammengefasst, das Gerät hat hinten auf der Seite einen Auslass.

Diese Lösung erzeugt viel weniger Staub, als wenn der Schwader die Schwaden zusammenlegt. Der Hersteller bot bereits 2012 eine ähnliche Lösung mit zentralem Ausgang an, stellte den Verkauf jedoch ein. Jetzt bringt er die neue Version auf den Markt, weil das Interesse an der Biomasse gestiegen ist, um Biogasanlagen zu versorgen.

Treffler «THP 600»

Nach einer ersten Ausstellung letzten Herbst auf der Agritechnica zeigte Treffler seine Hackmaschine «THP 600» in Aktion. Sie hat eine Arbeitsbreite von 6 m, verfügt über einen doppelten Schieberahmen und wird von Claas-Kameras gesteuert. Die Einstellung des Abstands der Hackwerkzeuge zur Reihe ist zentral und wird während der Arbeit hydraulisch von

der Kabine aus betätigt. Die Hackbandbreiten können stufenlos zwischen 3 und 17 cm eingestellt werden. Die IsobusSteuerung über ein Terminal in der Kabine gehört zur Standardausstattung. Die Konstruktion ermöglicht ein individuelles Anheben der Elemente auf eine Höhe von bis zu 600 mm. Die Maschine ist in Breiten von 3 und 6 m erhältlich.

Zürn: Support über AR-Brille

Zürn arbeitet an einem Projekt für eine AR-Brille (AR = Augmented Reality) für Endkunden. Die Brillen sollen aus der Dis-

tanz übertragen, was der um Unterstützung bittende Kunde tut, und bestimmte Teile der Maschine markieren, um über diesen personalisierten Service Lösungen aus der Ferne anbieten zu können. Auf der rechten Seite filmt eine Kamera, was der Benutzer sieht. Ein kleiner Bildschirm neben seinem Auge liefert ihm Augmented-Reality-Informationen, mit denen er in die Maschine eingreifen kann, z. B. wenn das Erntegut nicht sauber ist, bei Reparaturen oder bei der täglichen Wartung und Schmierung. So behält er beide Hände für die Arbeit frei. Die Software, welche die Brille steuert, ist mehrsprachig. Die Brille ist mit dem Hotspot des Handys verbunden. Dadurch werden die mit dem Einsatz verbundenen Kosten und die Fahrzeit drastisch reduziert. Zurzeit arbeitet Zürn mit Pilotkunden, die Feldversuche durchführen. Erste Tests liefen laut dem Hersteller vielversprechend.

Einböck «Chopstar Prime»

Das Unternehmen Einböck stellte eine verbesserte Version seines Hackgeräts «Chopstar Prime» aus, das auf der Agritechnica 2023 vorgestellt wurde. Die Maschine ist nun mit Schneidscheiben ausgestattet, um noch näher an der Pflanze zu arbeiten. Ihr Neigungswinkel ist ein -

stellbar, ebenso wie die Breite zwischen den Scheiben. Dadurch wird vor allem bei Rüben verhindert, dass Verdrängungskrusten die Pflanze beschädigen. Einböck wird in der Schweiz von Aebi Schweiz importiert.

Stelzen-Selbstfahrer zur Ausbringung von Trichogramma Der selbstfahrende Prototyp des Leichtstelzenschleppers, der von der Firma Biocare mit zahlreichen Partnern, darunter namentlich der Universität Magdeburg, entwickelt wurde, dient ausschliesslich der Ausbringung von Trichogramma. Er arbeitet auf einer Breite von 26 Metern, verfügt über eine variable Spurweite von

1,50 bis 2,25 m und eine verstellbare Unter fahrhöhe, die es ihm ermöglicht, in 1,80 m hohen Mais zu fahren. Das Gerät wurde bereits vor zwei Jahren auf den Feldtagen vorgestellt. Biocare sucht nun einen Industriepartner, um die Maschine, die eine hohe Flächenleistung hat, in Serie zu produzieren.

Field Robot Event

Die DLG-Feldtage waren auch in diesem Jahr der Schauplatz des jährlich stattfindenden Wettbewerbs «Field Robot Event» auf der Feldtage-Plattform «FarmRobotix». Dabei wurden die Leistungen von Robotern verglichen, die von Entwicklerteams aus verschiedenen europäischen Schulen erdacht und gebaut wurden. Ein Dutzend dieser Prototyp-Roboter traten gegeneinander an, um ihre Fähigkeiten in den Bereichen Robotik und Präzisionslandwirtschaft unter Beweis zu stellen. Ein Teil des Wettbewerbs bestand darin, die längste Strecke durch die Reihen eines kleinen, kurvigen Maisfeldes zurückzulegen, das eigens für diesen Anlass ausgesät wurde.

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Picardiestrasse 3 | 5040 Schöftland | +41 62 739 50 40 | bul@bul.ch | www.bul.ch

Auf der BG «Ferme des 3 C» in Mettembert (JU) kommt seit diesem Frühjahr ein «Triomatic WB 2-300» von Trioliet zum Einsatz.

Akku-Mischroboter auf der «Ferme des 3 C»

Die Betriebsgemeinschaft «Ferme des 3 C» in Mettembert (JU) produziert mit 60 Kühen Milch für Gruyère AOP. Seit diesem Frühjahr kommt ein Fütterungsroboter zum Einsatz, der über zwei Mischschnecken verfügt, was sich besonders gut zum Mischen von Heu eignet.

Heinz Röthlisberger

Seit 2006 baut Trioliet mit dem «Triomatic»-System automatische Fütterungssysteme. 2012 kam das Bunkersystem hinzu, 2018 das erste mit einer Batterie betriebene. Mittlerweile laufen auch in der Schweiz vier autonome «Triomatic»-Fütterungssysteme, drei davon mit Akku. Eines davon, ein «Triomatic WB 2-300», läuft seit diesem Frühjahr auf der Betriebsgemeinschaft «Ferme des 3 C» in Mettembert (JU). Die BG ist Gruyère-AOP-Milchproduzentin mit 550 000 kg Milch pro

25 Jahre Trioliet in der Schweiz

Der holländische FütterungstechnikSpezialist Trioliet ist seit 25 Jahren in der Schweiz tätig. Angefangen hat die Schweizer Tätigkeit von Trioliet 1999 mit der Landtechnik Zollikofen, die dann 2010 infolge der Übernahme der Serco durch die Fenaco (2009) in die Serco integriert wurde. Trioliet wurde 1950 von den drei Brüdern in Purmerend nördlich von Amsterdam gegründet. Bekannt wurde die Firma für ihre Siloblockschneider und den U-förmigen Schneidrahmen. Seit 1997 hat Trioliet den Hauptsitz in Oldenzaal und beschäftigt weltweit mehr als 350 Mitarbeiter. CEO ist seit 2023 Marc Jansen.

Jahr, melkt rund 60 Red-Holstein- sowie Holstein-Kühe und wird von Simon Chèvre und Gaël Monnerat geführt, unterstützt werden die beiden von Simons Vater Joseph, zudem bilden sie einen Lehrling aus. Zum Betrieb gehören 80 Hektaren Ackerund Grünland, eine Schweinemast mit 450 Plätzen, auch bieten sie in der Region diverse Lohnarbeiten an. Bei der Besichtigung war der Fütterungsroboter, der über zwei vertikale Mischschnecken und einen 3-Kubik-Behälter verfügt, mit zehn Fütterungen pro Tag programmiert. Gefüttert werden damit sowohl die Kühe als auch die 25 Rinder. Das Navigieren des auf Rädern fahrenden Roboters erfolgt schienenlos, dies geschieht hingegen mit einer Antenne, die den im Boden verlegten Drähten folgt. Um in den Rinderstall zu gelangen, fährt der Roboter selbstständig über den ganzen Hofplatz zum Gebäude, in dem die Rinder untergebracht sind, und fährt danach wieder zurück in den Milchviehstall, wo er einen neuen Befüllund Mischvorgang startet. Damit der Roboter seine Akkus aufladen kann, kann er bei der Kraftfutterstation an eine Stromschiene andocken.

Fünf Heukomponenten

Als Gruyère-AOP-Milchproduzenten dürfen Simon Chèvre und Gaël Monnerat

keine Silage füttern. Die Kühe werden geweidet und mit Heu-Mischrationen gefüttert. Befüllt wird der «Triomatic» mit Heurationen aus fünf Komponenten, das heisst mit verschieden altem sowie gepresstem und ungepresstem Heu und Emd. Dazu hat die BG auf der Heubühne fünf Dosierbunker installiert, die den Behälter des Roboters befüllen. Über eine separate Futterküche wird zusätzlich je nach Ration Kraftfutter, Mineralstoffe und Melasse beigemischt.

Zuerst schieben, dann mischen Nach dem Befüll- und Mischvorgang fährt der Roboter zuerst ans Ende des Stalls. Bei dieser Fahrt schiebt der Roboter das restliche Futter, das sich von der vorherigen Fütterung noch auf dem Futtertisch befindet, zu den Kühen hin. Erst bei der Rückfahrt füttert er die Kühe mit der neuen Mischration. «Unser Ziel mit dem Fütterungsroboter war es, die Arbeitszeit für die Fütterung zu reduzieren», sagen Simon Chèvre und Gaël Monnerat, die das Futter vorher mit einem 25-Kubik-Mischwagen aufbereitet haben. Auch schätzen sie, dass der «Triomatic» über zwei Mischschnecken verfügt, die die verschiedenen Heukomponenten, also auch trockenes Futter, sehr gut durchmischen können.

Von links: die Betriebsleiter Simon Chèvre und Gaël Monnerat sowie Simons Vater Joseph. Bilder: Heinz Röthlisberger

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Der kultige Case IH «1455XL»

Landwirt und Lohnunternehmer Christian Gfeller und seine ganze Familie auf dem Sonnenbühl-Hof in Koblenz sind sich einig: der bis 1996 im deutschen Neuss gebaute Case IH «1455XL» besitzt Kultstatus.

Dominik Senn

Der Landtechnik-Reporter will eigentlich bloss den Case IH «1455XL» von Besitzer Christian Gfeller auf dem SonnenbühlHof in Koblenz (AG) in Augenschein nehmen. Der Termin wird jedoch zum unerwartet fröhlichen Stelldichein der Familien der beiden Brüder Christian und Ruedi mit ihren Frauen Sandra bzw. Karin und den Kindern. Alle haben etwas über das Bauernjahr zu berichten und tun ihre Meinungen kund über die eingesetzten Maschinen und Geräte. Und bald stellt sich heraus, wie eng verbandelt die Familien mit der Landtechnikbranche im Zurzibiet sind. Und nicht nur Christians Kinder Fabienne und Jannik, sondern auch Ruedis Nachkommen Ivan und Ani -

na geben mit ihren Anmerkungen zu verstehen, wie sehr sie Landwirtschaft – und ihre Familien – lieben. Es überrascht auch niemanden, wenn der achtjährige Jannik stolz auf seine ersten Fahrerfahrungen mit dem «1455XL» hinweist.

Landwirtschaft und ein Lohnunternehmen

Die Gebrüder Gfeller betreiben den ansehnlichen Ackerbaubetrieb mit Rindermast gemeinsam. Derzeit halten sie rund 150 Nutztiere. Vor fünf Jahren haben sie die Milchproduktion eingestellt. Zum Futterbau mit Mais und Gras gesellt sich das Ackern für den Anbau von Brotgetreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Karotten,

Konserven-Erbsen und -Bohnen. Daneben führen sie seit 1996 ein Lohnunternehmen, das ständig wächst. Hauptsächlich ist Rundballenpressen gefragt, aber auch Quaderballenpressen, Pflanzen und Säen, Güllen, Ernte- und Häckselarbeiten sowie Transporte. Landtechnisch lassen sie es schon etwas krachen: Für das Ackern, Pressen und Güllen wird im 200-PSBereich gefahren, vom John Deere «7430 Premium» bis zum «930»er Fendt.

Eigenhändig modifiziert

Da wäre eben noch der Case IH «1455XL», einer der allerletzten im Jahre 1996 in Neuss gebauten Traktoren und das grösste von IHC gebaute Modell (sie -

Christian Gfeller mit Kindern sowie dem Neffen und der Nichte vor dem kultigen Case IH «1455XL». Bild: Dominik Senn

he Kasten). Christian Gfeller schafft ihn 2016 an. Der Traktor hat weder Beulen noch Rost. Der Betriebsstundenzähler steht bei rund 7000 Stunden. «Ich lernte vor meinem Zweitberuf Landwirt Landmaschinenmechaniker bei Walter Suter in Klingnau (AG), der ein weitherum bekannter Case-Händler war. So konnte ich bei der Revision von Getriebe und Motor mithelfen. Zusätzlich nahm ich eigenhändig auf den Betrieb zugeschnittene Modifikationen vor. Der ‹1455XL› erhielt zusätzliche Steuergeräte, schaltbare Steckdosen und einen zusätzlichen Hubzylinder, damit ich den Fünfscharpflug anhängen konnte», sagt er. Der Traktor mit 6,42 t Eigengewicht, 6-Zylin derTurbomotor, 145 PS und dem 20/9Wechselgetriebe von ZF sowie Frontlader wird schwergewichtig für das Bergen der Rundballen, für Transporte mit Anhänger, für das Düngerausbringen und für leichtere Bodenbearbeitung mit 6-m-Kulturegge sowie für die Gras- und Heuernte eingesetzt.

Er «reisst»

Heute steht der Stundenzähler vom Case IH «1455XL» bei 11 200, der Traktor läuft somit im Jahresschnitt rund 400 Stunden, und das pannenfrei, wie Christian Gfeller betont. Zu den Vorzügen des Traktors befragt, erhält man vom Landtechniker eine eher unerwartete Antwort: «Ganz einfach. Der 1455XL reisst kompromisslos. Schon beim Anfahren vermittelt er einem jenes Gefühl von einem wahrhaftigen, echten Traktor, wie er sein muss. Man sitzt auf, fährt los und merkt: Das gute Fahrgefühl ist da.» Gfeller verschweigt natürlich nicht, dass die gute Gewichtsverteilung Vorder-/ Hinterachse und der grosse Radstand, aber auch die Turboaufladung (an der Welle werden schon mal 180 PS gemessen) dazu beitragen. Er schätzt aber auch die «gäbige» Turbokupplung, den Frontlader, den Komfort der geräuscharmen Kabine und die Laufruhe, auch bei voller Geschwindigkeit.

Dagegen wirken die von ihm genannten Schwachpunkte eher als unbedeutend: Die Hydraulikleistung sei etwas schwach dimensioniert (trotz Hubkraft inklusive Zusatz-Hubzylinder von 5840 Deka- Newton), weshalb der Traktor vor wiegend für Transporte und Zugarbeiten eingesetzt werde. Zweitens sei die Gangabstufung etwas mangelhaft, was für einen geübten Fahrer jedoch kein Problem darstelle, wie er sagt.

«Kult-Ackergaul» – «Rotes Eisenschwein»

Er wird gerne «Kult-Ackergaul» und «Rotes Eisenschwein» genannt. Jedenfalls ist er ein Klassiker unter den Case-Traktoren: der Standardtraktor Case IH «1455 XL». Die Entwicklung der formschönen Kabine im Porsche-Design und den eigenen Konstrukteuren lief bis Anfang der 1980er-Jahre. Die Geräuschdämmung war bei den Entwicklern oberstes Projektziel, neben der Überschlagsicherheit mit integriertem Überschlagbügel und der besseren Rundumsicht gegenüber den bis dahin auf dem Markt angebotenen Kabinen. Erstmals wurde die Kabine auf so genannten ISOMount- Blöcken gelagert, womit die Vibrationen des Traktors auf die Kabine abgefangen werden konnten.

Nachdem die Modelle «1255» und «1455» bereits im Jahr 1979 von IHC eingeführt und 1981 um die XL-Kabine erweitert wurden, bekam auch die so genannte Case-IH-«D-Familie» im Jahr 1985 die neue Case-IH-Optik. Die Case Corporation hatte ein Jahr zuvor die Landmaschinensparte

von International Harvester (IH) übernommen und nannte sich jetzt Case IH. Der «1455 XL» war weltweit der letzte Traktor, der von IH konstruiert und immerhin noch elf Jahre lang nach Zusammenschluss mit Case gebaut wurde. Er war vor dem Zusammenschluss auch das grösste von IH gebaute Modell. Über 7621 Stück gingen insgesamt vom Band, der letzte am 20. Dezember 1996, weiss Christian Gfeller. Der Case IH «1455XL» bekam gegen Ende nochmals ein neues Erscheinungsbild mit grossem «1455»-Schriftzug – ähnlich der «Magnum»- und «Maxxum»-Serie –entlang der Motorhaube. Er hatte eine grössere Vorderachse als der «1255XL» und verfügte über deutlich mehr Hubkraft. Auch der Motor des Typs «DT-402» war im Spitzenmodell grösser dimensioniert. Es gab weiter ein Sondermodell mit dem Zusatz «Profi», das eine umfangreiche Sonderausstattung wie eine pneumatische Allradzuschaltung und eine DifferentialSperren-Schaltung aufwies.

Vorwiegend für Transporte und Zugarbeiten eingesetzt: Der «1455XL» mit Frontlader.

mit seinem vielfältigen Einsatzspektrum. Bilder:

Der Case IH überzeugt
Gfeller

Leserreise nach Bolivien

Reisende nach Bolivien sollten es zunächst langsam angehen lassen. Das Dach Südamerikas erwartet die Besuchenden mit Höhenlagen von über 4000 m ü. M. Am liebsten möchte man seine Kamera gar nicht mehr aus der Hand legen – so vieles gibt es zu sehen und zu entdecken. An jeder Ecke findet man ein neues Fotomotiv. Das farbenfrohe Volk der Bolivianer bringt mit seinen leuchtenden Gewändern bunte Farbkleckse in die Landschaft. Es existieren hier über 3500 indigene Gemeinden, die neben Spanisch auch Quechua, Aymara und weitere einheimische Sprachen sprechen. Auch der Glaube ist ein buntes Gemisch. Hexen, Heilige und Sonnengötter gehören zum Alltag.

Das Reiseprogramm

Tag 1: Zürich–Santa Cruz

Flug mit Air Europa via Madrid nach Santa Cruz.

Tag 2 und 3: Santa Cruz

Ankunft in Santa Cruz. Fahrt ins Hotel. Zeit zur freien Verfügung, um die Zeitverschiebung auszugleichen. An Tag 3 Fahrt nach Valles Cruceños und Besuch des Weinguts «Landsua» mit Weindegustation. Rückfahrt nach Santa Cruz.

Tag 4: Santa Cruz–Concepción

Nach dem Frühstück Fahrt nach Concepción. In dieser Region wurden vor über 300 Jahren Jesuitenmissionen gegründet.

Nach dem Mittagessen Besuch einer Farm.

Tag 5: Concepción–San Javier Fahrt nach San Javier. Unterwegs Besuch einer Büffelzucht. Nach der Ankunft in San Javier steht ein Besuch der Käserei Pereyra auf dem Programm.

Tag 6: San Javier–Santa Cruz

Frühe Abfahrt zurück nach Santa Cruz. Nach der Ankunft Stadtrundfahrt.

Tag 7: Santa Cruz–Sucre

Nach dem Frühstück Fahrt zur «Patiño» Bienen-Farm und zu einem Ackerbauund Tierhaltungsbetrieb. Am späteren Nachmittag kurzer Flug in die offizielle

Hauptstadt von Bolivien, Sucre. Nach der Ankunft Stadtrundfahrt.

Tag 8: Sucre–Potosí

Nach dem Frühstück die Fahrt nach Potosí. Hier wurde bereits im 16. Jahrhundert Silber abgebaut. Das Zentrum der Stadt ist durchgehend im Kolonialstil gehalten, heute auf der WeltkulturerbeListe der Unesco.

Tag 9: Potosí–Uyuni

Nach dem Frühstück Besuch eines Milchbetriebs nach Schweizer Vorbild. Weiterfahrt nach Uyuni.

Tag 10: Uyuni

Besuch einer Quinoa-Farm.

Tag 11: Uyuni

An diesem Tag steht ein Besuch des Salzsees auf dem Programm.

Tag 12: Uyuni–La Paz

Kurzer Flug nach La Paz. Nach der Ankunft Besuch einer Käsefabrik mit Schule. Nachmittags Stadtrundfahrt in La Paz mit einem Höhenunterschied von rund 1000 m zwischen dem hochgelegenen Armenviertel und dem tiefer gelegenen Villenquartier.

Tag 13: La Paz–Huatajata

Nach dem Frühstück Fahrt nach Huatajata am Titicacasee. Besuche des Freilichtmuseums «Andean Roots Eco-Village», des Museums «Altiplano» und eines Handwerkerdorfs mit einem Naturheiler.

Tag 14: Huatajata–Isla del Sol

Kurze Fahrt nach Cocotoni Bay. Dann geht es mit einem Tragflächenboot auf den Titicacasee mit Besichtigung von verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Nachmittags Möglichkeiten für Spaziergänge.

Tag 15: Isla del Sol–La Paz

Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Gegen Mittag Besuch der «Grossen Treppe» der Inka und der heiligen Brunnen. Nach dem Mittagessen Fahrt mit dem Tragflächenboot zum malerischen Dorf und Hafen von Copacabana. Weiterfahrt nach Huatajata und danach Überlandfahrt nach La Paz.

Tag 16: La Paz–Zürich Fahrt zum Flughafen und Rückflug.

Tag 17: Ankunft in Zürich

Die Daten

1. Reise 05.01. bis 21.01.25

2. Reise 26.01. bis 11.02.25

3. Reise 09.02. bis 25.02.25

Die Preise

• Preise pro Person im Doppelzimmer CHF 6250.–

• Zuschlag Einzelzimmer CHF 1150.–

Anmeldung

Die Reiseorganisation erfolgt über das Büro Bischofberger Info-Reisen AG. Dieses Reisebüro nimmt auch die Anmeldungen entgegen.

Bischofberger Info-Reisen AG

Dufourstrasse 159

8008 Zürich

info@bischofberger-reisen.ch

Tel. 044 384 93 93

Anmeldeschluss: 31. Oktober 2024

Die Leistungen

• Flüge mit Air Europa nach Santa Cruz und zurück in Economyclass

• Inlandflüge Santa Cruz–Sucre, Uyuni–La Paz, La Paz–Santa Cruz

• 14 Übernachtungen in guten Mittelklassehotels

• Täglich Frühstück und Abendessen

• 6 Mittagessen

• Sämtliche Eintritte und Besichtigungen

• Lokale, deutschsprechende Reiseleitung vor Ort

• Deutschsprechende Reiseleitung ab/bis Zürich

Sektionsmitteilungen

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und Traktorenprüfung

Die Vorbereitungskurse für die Mofa- und Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mitglieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–.

Nächste Termine:

• Mittwoch, 21. August 2024, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

• Mittwoch, 25. September 2024, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

• Mittwoch, 6. November 2024, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

«G40»-Kurse

Die Kurse werden von Landtechnik Schweiz angeboten und an den Standorten bei Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: Anmeldung und Infos unter: www.agrartechnik.ch (G40-Kurse).

Roller- und Autoprüfung

Theorieprüfung online lernen für CHF 24.– (Zugang für 12 Monate). Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für den 3-teiligen Kurs (Kurs 630) beträgt für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–.

Nächste Termine (Kurs 650 für Roller/Motorrad, 3-teilig):

• Teil 1: Samstag, 7. September 2024, 8.00–12.00 Uhr

• Teil 2: Samstag, 14. September 2024, 8.00–12.00 Uhr

• Teil 3: Samstag, 21. September 2024, 8.00–12.00 Uhr

Verkehrskundeunterricht (VKU)

Der Verkehrskundeunterricht findet in Sursee statt. Der Preis für Mitglieder beträgt CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–.

Nächste Termine (Kurs 440 für Roller/Motorrad/Auto, 2×2-teilig):

• Teil 1 + 2: Montag, 9. September 2024, 18.00–22.00 Uhr

• Teil 3 + 4: Dienstag, 10. September 2024, 18.00–22.00 Uhr Jeweils im BBZN Sursee. Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt.

Infos und Anmeldung

(Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 555 90 00, info@lvlt.ch.

TG

Vermittlung von Batterien und Bedarfsartikeln

Die Vermittlung von Batterien und Bedarfsartikeln erfolgt über die Geschäfts stelle VTL/Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, Münchwilen, 071 966 22 43 oder 079 643 90 71. Bitte beim Einkauf von Treib- und Schmierstoffen die Partnerlieferanten berücksichtigen, die den Verband durch finanzielle Beiträge unterstützen, namentlich MR Ostschweiz, Wängi, C. Tanner Söhne AG, Frauenfeld, Bosshard AG, Frauenfeld, Agrola, Lang Energie AG, Kreuzlingen, LGG Handels AG, Güttingen, und Osterwalder, St. Gallen.

Spritzenprüfung Feldbau 2024

Der VTL/Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch:

Ort Adresse

Datum 2024 Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt Mo, 19. Aug

Die Feldspritzen müssen technisch in einwandfreiem Zustand zur Kontrolle erscheinen. Die Innenreinigung muss ab 1.1.2023 aufgebaut sein, dies wird am Spritzentest kontrolliert. Das Prüfintervall ist neu bei 3 Jahren. Auch Geräte von Biobetrieben müssen geprüft sein.

Theoriekurse Kat. M/G im Jahr 2024

Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Um unsere Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Die Kurse finden jeweils am Samstagvormittag statt. In den Kurskosten von 70 Franken für Jugendliche von Mitgliedern des VTL/Landtechnik (Nichtmitglieder 90 Franken) ist ein Lern-Code mit Original-Prüfungsfragen der Asa enthalten. Gesuchsformulare für die Theorieprüfung Kat. M/G können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil bezogen werden. Den ausgefüllten und mit Kursnummer versehenen Talon einsenden an VTL/Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, oder info@tvlt.ch.

5

6 Amriswil

7 Friltschen Samstag, 23.11.2024 Samstag, 30.11.2024

VD

Waadtländer

Sektion feiert

ihr 100-jähriges Bestehen

Die Sektion Waadt von Landtechnik Schweiz organisierte Mitte Juni zum 100-jährigen Bestehen der Sektion einen Tagesausflug mit einem vielseitigen Programm. Besucht wurde am Morgen das Liebherr-Werk in Bulle (FR). Das Unternehmen Liebherr wurde 1949 von Hans Liebherr in Deutschland gegründet und ist heute ein multinationaler Technik-Konzern. Der 1978 in Betrieb genommene Standort in Bulle zählt aktuell rund 1500 Mitarbeitende, darunter 50 Auszubildende. Die Belegschaft produziert jährlich etwa 6600 Reihenmotoren, 1700 V-Motoren mit 8 bis 12 Zylindern, 250 Motoren mit 16 bis 20 Zylindern, die hauptsächlich für die Stromversorgung von Rechenzentren verwendet werden, sowie Hydraulikpumpen von 28 bis 550 cm3. Anschliessend machte die Reisegruppe einen Zwischenstopp bei der Domaine des Marnes in Constan -

Spannende Besichtigungen und gesellige Momente prägten den Ausflug zum 100-jährigen Bestehen der Sektion Waadt. Bild: M. Schubnel

tine (VD), wo eine Weinprobe stattfand. Die Familien Pierre Gentizon und Julien Cressier bewirtschaften dort 11 ha, die zu 100 % mechanisiert sind. Nach dem Abendessen im Equinoxe in Salavaux lernten die teilnehmenden Mitglieder die Strafanstalt Bellechasse kennen. Der Landwirtschaftsbetrieb von Bellechasse ist mit rund 435 ha Fläche der zweitgrösste Landwirtschaftsbetrieb der Schweiz. Dazu gehören zusätzlich rund 300 ha Alpweiden am Moléson. Im Gefängnis Bellechasse befinden sich etwa 200 Insassen, davon 40 im Hochsicherheitstrakt. Je nach ihrem Profil werden sie in den Werkstätten verschiedener Berufsgruppen und in den drei Landwirtschaftssektoren Tier- und Pflanzenproduktion sowie Bio-Gemüseanbau beschäftigt. Eine Biogasanlage versorgt 250 Haushalte mit Strom. Das Gelände und die nächstgelegenen Häuser der Strafanstalt werden mithilfe eines Hackschnitzelkessels beheizt. Der Ausflug endete mit einem Besuch der Weinkeller von Le Prieuré in Cormondrèche.

SG AR AI GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2024

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2010 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kurskosten: CHF 60.– für Mitglieder, CHF 85.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung: Luzia Grünenfelder, Brunnenwiesenstrasse 2, 7323 Wangs, 079 153 52 58, luzia-vltsg@hotmail.com

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 24. Aug 2024

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 25. Sep 2024

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 28. Aug 2024

Rorschach, Aula Schulh. Burghalde / StVA Mi, 18. Sep 2024

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 14. Sep 2024

SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 16. Okt 2024

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 21. Sep 2024

Kaltbrunn Rest. Löwen / StVA Kaltbrunn Mi, 23. Okt 2024

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Theoriekurse Kategorie F/G

Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

BL, BS

Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

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FR

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49

GR

Kontakt: Ladina Volken-Tschopp, Voia Principala 70. 7492 Alvaneu Dorf, +41 79 702 89 87, svlt.kurse@gmail.com, www.svlt-gr.ch

NE

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

GL

Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch

SH

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

SO

Kontakt: Christian Murer, 079 794 46 47, chrigu_murer@hotmail.com

SZ,

UR

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

TG

Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD

Kontakt: ASETA – section vaudoise, Natacha Buffat, Chemin des Alpes 12, 1418 Vuarrens, +41 76 564 01 76, admin@asetavaud.ch

ZG

Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch

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Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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Vielseitige Investitionen

Direkt an der Aare im Weiler Staad der Stadt Grenchen (SO) liegt der 40 ha grosse Ackerbaubetrieb von Daniel Stauffer. Um die Bewässerung seiner topfebenen Kulturen muss sich der Junglandwirt mit Jahrgang 1989 keine Sorgen machen, denn der Wasserbezug erfolgt seit Grossvaters Zeiten aus der Aare; gespeist wird ein weit verzweigtes Wassernetz mit vielen Entnahmeschächten, was praktisch beliebige Rotationen bei der Fruchtfolge erlaubt.

38 ha sind offene Ackerfläche, auf der Getreide, Raps, Sonnenblumen und Zuckerrüben gedeihen. Und auf rund anderthalb Hektaren bauen Stauffers Spezialkulturen für die Direktvermarktung an: Gemüse, Salate, Früchte und Beeren, zu einem geringen Teil in einem Treibhaus, der grosse Rest im Freiland. «An fünfzig Samstagen im Jahr, von 8 bis 11 Uhr, verkaufen wir auf dem Hof Gemüse, und dies an ebenso vielen Freitagen von 7 bis 12 Uhr am Wochenmarkt in Grenchen, wo etwa drei Viertel abgesetzt werden», sagt Daniel Stauffer. Nach der CoronaZeit hat sich die Nachfrage auf einem guten Niveau stabilisiert, «dank der bekannten Qualität und Frische des Angebots», wie er anmerkt.

Der Ausbildung zum Landwirt EFZ hängte Daniel Stauffer diejenige zum Agrotechniker HF am landwirtschaftlichen Bildungs­, Beratungs­ und Tagungszentrum Inforama Rütti in Zollikofen an, die er 2015 abschloss und tiefe Einsichten in den Pflanzenbau und in die Betriebswirtschaft gewann. Diese Kenntnisse fliessen auch in seine Beratungstätigkeit beim Treuhand ­ und Beratungsbüro König AG in Iffwil (BE) ein, wo er in Teilzeit Landwirte und KMU betreut. Er ist ein Zahlenmensch und hat klare Vorstellungen über Betriebsaufwände und ­ erträge. Seit der Übernahme kurz vor Corona ­Ausbruch sind die Eltern bei ihm angestellt. Seither hat er in drei Bereiche investiert: im Liegenschaftsbereich in eine Betriebsleiterwohnung, in die Mechanisierung in Form eines neuen Mähdreschers Claas «Trion 530 Montana» (Beteiligung 33 %) und eines neuen Haupttraktors John Deere «6R 150» sowie in die Altersvorsorge. «Letztere ist ein äusserst wichtiger Punkt», sagt Daniel Stauffer, der aus seiner Nebentätigkeit weiss, wie oft sie immer noch vernachlässigt wird. «Alle Investitionen müssen betriebsgerecht erfolgen», sagt Daniel Stauffer. «Für meinen Betrieb geht die Rechnung dann auf, wenn wir die Produktion bzw. die Arbeitsaufwendungen familienintern bewältigen, mit Ausnahme der temporär beschäftigten externen Verkäuferinnen. Bezüglich Mechanisierung setzen wir oft auf gemeinschaftliche Maschinenkäufe, zu zweit, zu dritt oder mit noch mehr Partnern.» In der Realität bedeutet es, dass der Ackerbau von der Saat bis zur Ernte ohne familienfremde Angestellte bestritten werden kann, womit zwar die Wertschöpfung vollständig auf dem Betrieb verbleibt, dem Betriebsleiter aber nur noch wenig freie Zeit für das Hornussen in der Hornussergesellschaft Grenchen, für die Ortsfeuerwehr und für die Verwaltungsratstätigkeit in der Landi Region Solothurn zur Verfügung steht.

Aufgezeichnet von Dominik Senn

Aus- und Weiterbildungskurse

Drohnenkurse

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse

Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» von Landtechnik Schweiz ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse

Mit einem optimierten Traktoreneinsatz kann der Verbrauch bis zu 30% reduziert werden. Die Reduktion des Treibstoffverbrauchs senkt einerseits die Betriebskosten und andererseits werden die klimaschädlichen Emissionen gesenkt.

Kursziel: Dank den gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen über die wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise können die Teilnehmenden ihre Fahrweise so verändern, dass die Betriebskosten und die Emissionen gesenkt werden können.

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch

Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute.

Anmeldung: Landtechnik Schweiz führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch

«agriLIFT»-Staplerkurse

Staplerkurse: Module Basis, R1 (Gegengewichtstapler), R4 (Teleskopstapler) – Kursdauer 2 Tage – Suva-auditiert und CZVanerkannt. Hubarbeitsbühnenkurse: Kategorien 1A, 1B, 3A, 3B – Kursdauer 1 Tag – VSAA-auditiert und CZV-anerkannt.

Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Impressum

86. Jahrgang www.agrartechnik.ch

Herausgeber

Landtechnik Schweiz

Ständerat Werner Salzmann, Präsident

Dr. Roman Engeler, Direktor

Redaktion

Tel. +41 56 462 32 00

Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch

Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch

Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch

Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch

Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung

Dr. Roman Engeler

Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken

Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch

Inserate/Anzeigen

Alex Reimann

Anzeigen-Verkauf

Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch

Anzeigentarif

Es gilt der Tarif 2024. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole Suisse»

Herstellung und Spedition

AVD GOLDACH AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach

Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise

Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für Mitglieder von Landtechnik Schweiz gratis. Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.) ISSN 2813-9887

Nächste Ausgabe

Mit Schwerpunkt «Spezialkulturen»

Ob Wein-, Obst- oder Beeren- und Gemüsebau − Spezialkulturen sind zwar je nach Kultur arbeitsintensiv, haben aber oft eine hohe Wertschöpfung. Nr. 9/2024 erscheint am 12.9.2024

Redaktionsschluss: 26.8.2024

Anzeigenschluss: 30.8.2024

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• KUHN Kreiselheuer

• KUHN Schwader

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• KUHN Rundballenpressen

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• KUHN Quaderballenpressen

• KUHN Ballenwickler (Rundund Quader)

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