Schweizer Landtechnik 06-07/2017

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Schweizer Landtechnik

Juni / Juli 2017

STOPPELBEARBEITUNG Grubber und (Kurz-)Scheibeneggen Erosionsschutz – eine andere Zieldefinition «FastBale» von Vicon im Testeinsatz Problemzone «vorderer Überhang»: Lösung in Sicht


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1734 TENTLINGEN, Jungo Landmaschinen AG 2575 HAGNECK, Dubler Agrar Service 3088 RÜEGGISBERG, Ramseyer Landtechnik AG 3147 MITTELHÄUSERN, Fiechter Landmaschinen GmbH 3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG 3225 MÜNTSCHEMIER, Jampen Landmaschinen AG 3425 KOPPIGEN/HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG 3433 SCHWANDEN I. E., Toni Siegenthaler AG 3617 FAHRNI B. THUN, Walter Streit AG 3860 MEIRINGEN, Streich Landmaschinen GmbH 4451 WINTERSINGEN, Flückiger Agritech AG 4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG 4944 AUSWIL, S. Flückiger AG 5062 OBERHOF, Kuoni Landtechnik AG 5316 LEUGGERN, Märki Landmaschinen 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH 6064 KERNS, Flück Landmaschinen + Fahrzeuge AG 6130 WILLISAU, Kronenberg Hans 6166 HASLE, Urs Unternährer AG

6260 REIDEN, A. Leiser AG 6314 UNTERÄGERI, Merz Karl 6418 ROTHENTHURM, Moser Martin 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8193 EGLISAU, Landmaschinenstation Eglisau AG 8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG 8442 HETTLINGEN, Vögeli & Berger AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8580 HAGENWIL BEI AMRISWIL, Schönenberger Landtechnik 8867 NIEDERURNEN, Landmaschinen Pfeiffer AG 9050 APPENZELL, Fritsche Martin 9125 BRUNNADERN, Kunz Landmaschinen 9204 ANDWIL, Sutter Landmaschinen GmbH 9424 RHEINECK, Lantech AG 9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG 9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt 9556 AFFELTRANGEN, Märla AG


Editorial • Inhalt Juni / Juli 2017   ■

■ Aktuelles

Editorial

10 Kurzmeldungen

■ Markt 10 13 14 16 18

Motorex-Chef: «Herz schlägt für Landtechnik» Kramer: Höher hinaus mit neuen Teleskopladern «Tractor of the Year»: Die Wahl kann beginnen «SmartTouch»: Neues Bedienkonzept bei Valtra «Varea»: Rapids neue Einachser-Variante

Schwerpunkt: Stoppelbearbeitung

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Grubber und (Kurz-)Scheibeneggen im Überblick Feinheit mit dem «Fünfliber» testen Scheibe oder Zinken? Erosionsschutz – eine andere Zieldefinition Schare wechseln – Arbeitsqualität verbessern

Roman Engeler

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■ Impression 36 38 40 42

Fendt «Vario 724: Mehr Komfort – einfachere Bedienung Vicon «FastBale» – that’s it! Manitou «MT 420H»: Kompakte Effizienz JCB «AgriPro»: Sensibler Kraftprotz

42

■ Management 45 46

Arbeitsanhänger – was ist zu beachten? Eine Arbeit – zwei Meinungen

■ Wissen 48

Grassilagebereitung im Flachsilo

48

Vorschau auf die Pflüger-EM und -SM

■ Sicherheit 54

Rauchmelder: Falsche Sicherheit

■ Passion 56

Leichtgewicht mit Panzergrollen

■ SVLT 58 Problemzone «vorderer Überhang»: Lösung in Sicht 60 Sektionsnachrichten 62 Techno und Technik beim Zürcher Sektionspräsidenten 63 G40- und andere Kurse des SVLT

Titelbild: Mit der Stoppelbearbeitung wird unter anderem eine bessere Verteilung der Ernteresten angestrebt.

Dieser Stoppelbearbeitung haben wir den Schwerpunkt in der vorliegenden Ausgabe gewidmet. So werden verschiedene Gerätetypen mit all ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt, wird auf die Unterschiede diverser Bearbeitungskonzepte eingegangen, wobei auch die Hersteller mit ihren spezifischen Maschinen zu Wort kommen. Bekanntlich gibt es zwischen der konventionellen Bodenbearbeitung mit dem Pflug und einer konsequent durchgeführten Direktsaat vielfältige Varianten bodenkonservierender Methoden. Welche davon für eine bestimmte Parzelle die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nicht zuletzt sind es auch finanzielle Überlegungen (Förderbeiträge), die einen Beweggrund für die Wahl eines bestimmten Verfahrens liefern.

■ Plattform 52

In diesen Tagen beginnt die heurige Getreideernte. Zeit also, sich Gedanken über die nachfolgende Bodenbearbeitung zu machen. Mit der Stoppelbearbeitung wird beabsichtigt, die beim Drusch ausgefallenen Körner oder vorhandenen Unkrautsamen möglichst rasch und vor allem vollständig zum Auflaufen zu bringen, damit sie die Folgefrucht nicht stören. Gleichzeitig sollen auch die Ernterückstände ins Erdreich eingemischt werden, damit die Verrottung dieses organischen Materials zügig beginnen kann.

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Klar auf den Pflug, zumindest beim Wettkampf, setzen die Wettpflüger, deren nationale und internationale (europäische) Spitzen sich demnächst im Kanton Thurgau zu den jeweiligen Meisterschaften treffen. Dass das exakte Pflügen um Punkte und Noten nicht nur Passion ist, sondern viel mit praktischer Landwirtschaft und Bodenhygiene zu tun hat, ist auf Seite 52 im Interview mit dem OK-Präsidenten des Anlasses und Landwirt Hansjörg Walter zu lesen. Ausgabe Nr. 8 erscheint am 17. August 2017

Bild: Ruedi Hunger

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n  Aktuelles

In Kürze ■  Die SDF-Gruppe hat 2016 einen Umsatz von 1,366 Mrd. Euro (2015: 1,390 Mrd. Euro) und dabei einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 119 Mio. Euro erzielt. ■  Manitou hat die Übernahme der indischen Terex-Gruppe, die 2016 einen Umsatz von 30 Mio. Euro erwirtschaftete, abgeschlossen. ■  In der Person von Stefan Müller (Niederbuchsiten SO) hat Lemken Schweiz einen Kundendiensttechniker verpflichten können. ■  Der Gründer und frühere Präsident von Agco, Robert Ratliff, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. ■  Über 1100 Schüler erhielten im Rahmen der traditionellen Schülertage im Steyr-Traktorenwerk St. Valentin (A) Einblicke in die Produktion von Landtechnik. ■  Rapid weitet die Baureihe der Heuschieber vom Typ «Twister» mit einem 220 cm breit arbeitenden Modell aus. ■  Total Lubrifiants, weltweit tätiger Hersteller von Schmiermitteln aus Frankreich, und Claas haben ihre Partnerschaft im After-Sales-Service von Öl- und Schmierstoffen bis 2021 verlängert. ■  Der deutsche Agrarkonzern BayWa beteiligt sich als Minderheitsgesellschafter beim US-amerikanischen Start-up-Unternehmen «Abundant Robotics», um die Entwicklung von automatisierten Erntesystemen für Obstanlagen zu unterstützen. ■  Bei leicht tieferem Umsatz (CHF 5,9 Mrd., –1,6 %) hat fenaco 2016 den Gewinn (EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um CHF 4,7 Mio. auf CHF 264,3 Mio. erhöhen können. ■  Agrisano hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem positiven Ergebnis von CHF 6,3 Mio. abgeschlossen.

Nach neuer Abgasnorm Die selbstfahrenden Pflanzenschutzspritzen vom Typ «Pantera 4502» rüstet Amazone ab neuem Modelljahr mit einem 6-Zylinder-Motor von Deutz (218 PS) aus, der die Abgasnorm der Stufe 4 erfüllt. Dabei setzen die Ingenieure beim Thema Abgasnachbehandlung auf die Abgas-

Spezialgeräte für Wintersportregionen Mit der neuen «X-Range» präsentiert Aebi eine Serie von Spezialgeräten, die auf die Bedürfnisse von Wintersportregionen abgestimmt sind. Mit diesen Fahrzeugen soll die Präparierung von Skipisten aller Art für den Breiten- und Leistungssport verbessert werden. So kann der Aebi-«TT XR» mit Raupen und Überkopfwinde beispielsweise dort eingesetzt werden, wo ein vorhandener Fuhrpark an seine Grenzen kommt, schlicht einfach zu gross oder zu schwer ist. Der Wechsel zwischen Rädern und Raupenfahrwerk soll nicht nur schnell

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erfolgen, die beiden Systeme bieten einen Mehrwert, wenn es darum geht, die Fahrzeuge an 365 Tagen für unterschiedlichste Aufgaben einsetzen zu können.

Reifen für Spezialmaschinen

■  Der deutsche Agrarkonzern BayWa und die europäische Weltraumorganisation ESA haben eine Kooperation geschlossen, um gemeinsam die Verwertung von Satellitendaten in der Landwirtschaft voranzutreiben. ■  Trimble, die amerikanische GPS-Technologie-Firma, übernimmt das in der Präzisionslandwirtschaft tätige deutsche Unternehmen Müller Elektronik.

rückführung mit Dieseloxidationskatalysator und Dieselpartikelfilter. Der Dieselpartikelfilter wird während des Betriebs kontinuierlich regeneriert und benötigt dafür keinen zusätzlichen Brenner. Der SCR-Katalysator benötigt einen zusätzlichen 20 l fassenden Tank.

BKT, der aufstrebende, indische Hersteller von Off-Highway-Reifen, bietet

nun auch Spezialreifen mit hoher Stabilität, entsprechender Tragkraft und Flotationsfähigkeiten an, beispielsweise für selbstfahrende Streumaschinen den «FL 630 Ultra». Das veränderte Design mit mehr Stollen, verstärktem Wulstbereich und optimierter Laufflächengestaltung soll perfekte Haftung und gute Selbstreinigungseigenschaften mit sich bringen. Diese Reifen sind in acht Grössen verfügbar.


Aktuelles   n

Akkupower

Feintuning für «Farmlift» Mit einem Feintuning von Getriebe und Hydraulik verbessert Case IH die Baureihe «Farmlift» seiner Teleskoplader. So soll der überarbeitete Drehmomentwandler die Kraftübertragung optimieren und damit bei schwierigen Arbeitsbedingungen mehr Traktion bieten. Zudem wird eine neue Closed-Center-Hydraulikpumpe mit Load-Sensing verbaut, die ein Effizienzplus bei den drei Modellen «632 (6,1 m / 3,2 t), «735» (7,0 m / 3,5 t) und «935» (9,1 m / 3,5 t) im täglichen Einsatz bringt.

170 Gerätehändler haben an einem schweizweiten Akkugeräte-Testtag des schwedischen Unternehmens Husqvarna zum Start der Gartenbausaison die Möglichkeiten präsentiert, die heutige akkubetriebene Geräte bieten. Im Einsatz zum selbstständigen Testen standen Motorsägen, Trimmer, Laubbläser oder Heckenscheren bereit. Noch bis Ende Jahr gibt es bei Husqvarna Sonderaktionen bei Akkugeräten, beispielsweise eine Preisreduktion von CHF 200.– beim Kauf eines Starterpaketes mit Akkumaschine, Akku und Ladegerät.

Neuer Zweiachsmäher

Sauerburger erweitert die Baureihe «Grip4» seiner Hanggeräteträger mit einem 75 PS starken Einstiegsmodell nach unten und bietet dieses in einer Standard- oder Premiumausführung an. In der Basisversion gibt es das Mo-

Schnellere Befüllung Joskin ergänzt seine Transportfässer vom Typ «Tetraliner» mit der Variante, bei der auf der Hinterseite des Fasses eine Verdrängerkolbenpumpe verbaut ist. Diese Pumpe mit einer Fördermenge von 6000 l / min wird vom Traktor hydraulisch angetrieben (120 l / min bei 180 bar) und über einen Bedienhebel aussen am Fass gesteuert. Mit der Verdrängerkolbenpumpe kann das Fass schneller befüllt und entleert werden. Im Vergleich zu einer Vakuumpumpe kann so die Pumpkapazität bei tiefen Gruben oder bei Benutzung von langen Schläuchen verbessert werden.

dell ohne Heckhydraulik-, Zapfwellen-, Klimaanlage, Driftlenkung und Wendelüfter. In der Premiumvariante ist ein Front- und Heckanbauraum inklusiv Kraftheber und Zapfwelle vorhanden, ebenso Klimaanlage, Driftlenkung und Wendelüfter. Weiter gehören eine proportionale Hydraulikanlage mit Axialkolbenpumpe (100 l/min) und entsprechenden Steuergeräten dazu. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem wassergekühlten 4-Zylinder-Motor von Kohler mit maximalem Drehmoment von 300 Nm, 2,5 l Hubraum und elektronischer Direkteinspritzung. Der stufenlose, hydrostatische Antrieb erfolgt über eine Axialkolbenpumpe.

Mit Strom gegen Unkraut Im Rahmen einer Flurbegehung der Gesellschaft für bodenschonende Landwirtschaft «Swiss No-Till» wurde ein von der deutschen Firma Zasso entwickeltes Gerät gezeigt, das Unkraut mit Unterstützung von Strom regulieren kann. Das Gerät soll sich sowohl für den ganzflächigen Einsatz vor der Saat als auch für einen reihenabhängigen Einsatz im Kulturbestand eignen und so den negativen Aspekt bodenschonender Anbausysteme, nämlich den notwendigen Einsatz von Herbiziden, beseitigen. Nebst dem Einsatz im

Acker- und Gemüsebau sollen in diesem Jahr geplante Versuche und Demonstrationen zeigen, ob sich das «Elektroherbizid» auch gegen invasive Neophyten wie das schwer kontrollierbare Erdmandelgras eignet.

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n  Aktuelles

Geräuscharmer Tiertransport

Weniger Druck An der Sima wurde er vorgestellt, nun folgte ein Praxiseinsatz für den ersten Flotationsreifen mit «Very High Flexion»-Technologie von Alliance. Dieser Pneu kann entweder mit einem 30 % niedrigeren Reifendruck oder mit einer 30 % höheren Last beim gleichen Druck wie ein herkömmlicher Flotationsreifen eingesetzt werden.

Mit dieser Neuheit bietet der Hersteller einen Hochleistungsreifen für Anhänger, die mit dem gleichen Druck arbeiten wie die VF-Reifen der aktuellen Traktorreifengeneration. Der neue Alliance «389 VF» wird zuerst in der Dimension 650 / 55R26.5 VF verfügbar sein. Im Laufe des Jahres werden weitere Grössen folgen.

100 000. Maschine

Weidemann konnte im Mai die 100 000. Maschine ausliefern, die im nordhessischen Werk Diemelsee Flechtdorf produziert wurde. Zufälligerweise ist es ein «Hoftrac», eine Baureihe, die bei Weidemann seit einiger Zeit für die Merkmale kompakte Bauweise, niedriger Schwerpunkt, geringer Wenderadius und kraftvolle Leistung steht. Das Jubiläumsmodell «1380», seit diesem Jahr in der Produktion, ging an einen Zucht- und Ausbildungsbetrieb für Spring- und Reitpferde bei Rosendahl-Osterwick im Münsterland.

Fortuna Fahrzeugbau bietet für seine Viehtransporter neuerdings Seitenwände aus geräuschhemmendem Kunststoff an, was zu einen stressfreieren Verlad und Transport beitragen soll. Die Wände sollen zudem besonders gut für die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger geeignet sein. Zur optionalen Ausstattung gehört ein Gummiboden, der vollflächig auf dem Blechboden aufgetragen wird. Die Tiere haben somit einen sehr guten Stand und eine bessere Dämpfung. Die Transporter bestehen aus einem verzinkten Fahrgestell und können in der Länge individuell gefertigt werden.

Gedämpfter Oberlenker ist marktreif Für seinen neuen, hydraulischen Oberlenker mit integrierter Dämpfung erhielt GKN Walterscheid den Innova­ tionspreis 2016 der Eima. Nun kommt der Oberlenker in allen gängigen Grös­sen auf den Markt und soll mehr Komfort sowie Sicherheit gewährleisten. Dazu haben die Ingenieure einen Mechanismus entwickelt, der direkt in den Zylinder integriert wird. So ist der Oberlenker zwar etwas dicker, er nimmt aber keinen zusätzlichen Bauraum in Anspruch wie etwa durch einen externen Stickstoffspeicher. Die gewünschte Dämpfungsrate kann auf die jeweilige Traktorgerätekombination eingestellt

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werden. Der Oberlenker kann sich bei Transporten um bis zu 3 cm verlängern. Auf die Arbeit mit dem Anbaugerät soll die Dämpfung keinen negativen Einfluss haben. Die Funktion ist vom Traktorsitz aus abschaltbar, was laut Hersteller aber selten nötig ist.

Finde die Kuh!

Mit dem «CowLocater» von Lely wird dem Laufstallbesitzer bis auf einen Meter genau angezeigt, wo sich eine bestimmte Kuh befindet. In grösseren Herden kann so Zeit eingespart werden, wenn für gewisse Massnahmen Tiere separiert werden müssen. Technisch gesehen funktioniert das System über mehrere, im Stall angebrachte Ortungsgeräte, die mit den Respondern der Kühe und dem Managementprogramm Lely «T4C» verbunden sind. Die Position der Kuh kann dann beispielsweise auf einem Smartphone angezeigt werden.


Aktuelles   n

Einstreuen mit Fliegl

Fliegl bringt eine neue Einstreuschaufel auf den Markt, mit der ein kompletter Quaderballen aufgenommen und verarbeitet werden kann. Sie ist

mit drei unterschiedlichen Fräswalzen ausgestattet, die das Streugut vor dem Verteilen auflockern. Über ein Transportband wird das Streugut bis 4 m weit eingestreut. Ein schlagfestes Polycarbonat-Schaufenster ermöglicht die Sicht auf den Inhalt. Das Gerät eignet sich neben Quaderballen auch für Rundballen und Silage. Dank einem praktischen Wechselsystem kann die Einstreuschaufel auch für andere Aufnahmesysteme (Hof- Rad- Teleskopund Frontlader) eingesetzt werden.

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die «Schweizer Landtechnik» in Partnerschaft mit einem Landmaschinenhändler ein attraktives Traktormodell.

15. fenaco-LANDI-Versuchsplattform Bei strahlendem Wetter fand die eintägige 15. Versuchsplattform fenacoLANDI zusammen mit Landor und UFA Samen in La Rippe (VD) auf dem Betrieb von Jean-Pierre und Michaël Widmer statt. Auf vier Posten erörterten fachkundige Referenten die Themen wie neue Weizensorten, Auswirkungen von Pestiziden auf die Umgebung, Gründüngung für lebendige Böden, Pflanzenbau, Marktanforderungen sowie Bodenprofil und Auswertung von Bodenanalysen. Fester Bestandteil der Vorführungen, die von einer Gegend der Westschweiz zur anderen pendelt, ist eine passende Maschinenausstellung;

diesmal präsentierte Serco Landtechnik AG verschiedene Geräte.
 Ins Leben gerufen hat die Wandervorführung vor 15 Jahren namentlich Werner Kuert, Chef Departement Pflanzenbau bei fenaco (links); ihre Koordina­ tion und Kommentierung erfolgte erstmals unter Lukas Aebi (rechts), Verkaufsleiter von UFA Samen.

In dieser Ausgabe ist es ein Modell Kubota «M9960» von Siku im Massstab 1:32.

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Maschinen AG Tel: 031 530 09 71

Aebi mit Semi-Hydrostat Aebi rüstet seine beiden Transporter­ modelle «MT740» und «MT750» jetzt mit semi-hydrostatischem Fahrantrieb an, der die Vorteile eines hydrostatischen mit jenem eines mechanischen Fahrantriebs vereinigt. Hydrostatisch, das heisst stufenlos, fahren die Fahrzeuge bis 20 km/h und können so gewisse Arbeiten in langsamem Tempo erledigen. Zum

Einsatz kommt dafür eine hydraulische Booster-Pumpe mit 70 l / min und 200 bar Betriebsdruck. Durch die Umschaltung auf den mechanischen Fahrantrieb sind dann auch hohe Geschwindigkeiten möglich. Verbaut ist weiter ein mechanisches Kriechganggetriebe, das den rein mechanischen Antrieb im unwegsamen und steilen Gelände bietet.

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Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880, und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des Traktors Kubota «M9960». Der glückliche Gewinner des Modells John Deere «6210R», das in der MaiAusgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst Andreas Hasler und kommt aus 8355 Aadorf TG.

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n  Aktuelles

Effizienter Böschungsmäher Mit der Baureihe «75» bringt McConnel eine neue Serie von Böschungsmähern auf den Markt. Zu den Neuerungen zählt insbesondere der Öltank mit dem Kühlsystem, der eine besonders niedrige Durchflussgeschwindigkeit ermöglicht und vermeidet, dass sich an bestimmten Stellen im Tank Öl ablagert. Weiter gibt es nun eine einteilige Stossstange auf der ganzen Breite mit LED-Strassenbeleuchtung, eine Stroboskop-Arbeitslampe, eine leicht zu öffnende Abdeckung für Wartung und Instandhaltung sowie einen integrierten Werkzeugkasten.

Universelle Bodenbearbeitung Seit vier Jahren ist die Grossfederzahnegge «Supermaxx» von Güttler in der Schweiz auf dem Markt. Die Maschine arbeitet mit einem einreihigen Striegel zur mechanischen Unkrautbekämpfung und ohne direkte Rückverfestigung, dafür mit ganzflächiger Bearbeitung und genauer Tiefenführung. Für einen Schweizer Kunden hat Importeur Leiser aus Reiden LU diese Maschine

mit einer Zinkensäanlage ausgerüstet, sodass damit auch Getreide, Erbsen, Soja und weiteres mehr ausgebracht werden kann. Die Maschine ist so in der Lage, die gesamte Bodenbearbeitung von der Grundbearbeitung bis hin zur Saat abzudecken. Die Maschine wird übrigens am vierten Güttler-Feldtag am 13.  Juli in Kölliken AG vorgestellt.

Fülle von Landtechnikprojekten

Selber fahren macht Spass Nach den Erfolgen der Fahrtage 2016 geht JCB Agri Schweiz erneut auf Schweizer Tour. Vom 21. bis 27. Juni kann man selbst Erfahrungen sammeln und sich unkompliziert ein Bild von der Qualität und Funktionalität der JCBModelle machen. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den neuen Teleskopladern «Agri Pro» mit dem «DualTech VT»-Getriebe, auf den wendigen Kompakt-Teleskopladern und den «Fastrac», die vor Ort jeweils von 13 bis 21 Uhr ausprobiert werden können.

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21. 6. 2017: Region Bern/Seeland, Kieswerk Petinesca, 2557 Studen, Käser Agrotechnik AG, 3324 Hindelbank/ Koppigen 24. 6. 2017: Region Zentralschweiz, Kieswerk Kigro AG, 6022 Grosswangen, Kurmann Technik AG, 6027 Ruswil 27. 6. 2017: Region Ostschweiz, Ricoter Erdaufbereitung AG /Zuckerfabrik, 8500 Frauenfeld, Hilzinger AG, 8500 Frauenfeld

Die Spitze des Genossenschaftsverbands Schaffhausen (GVS) mit Geschäftsführer Ugo Tosoni (stehend) und Präsident Hanspeter Kern (sitzend) orientierte Ende Mai an der Medienkonferenz über das Geschäftsjahr 2016 (Warenumsatz CHF 201 Mio., –5 %) und gab einen Einblick in Projekte, vornehmlich im Segment der Landtechnik mit den beiden Tochterfirmen GVS-Agrar und Agrar-Landtechnik. So entsteht in Villars-le-Gran, wo die im letzten Jahr von GVS-Agrar übernommene Bovet SA domiziliert ist, ein Neubau für CHF 3,4 Mio. Zusammen mit Landtechnikhersteller Agco baut man in Tänikon TG eine «Swiss Future Farm» auf, und in Frankreich wird der Fendt Grosshändler «Manager» übernommen und dieser mit Beteiligung der Raiffeisen Waren Zentrale (RWZ) aus Deutschland in eine neue Holding integriert.


Puplireportage Schweizer Landtechnik 183 x 261_MT 1040

Biogasanlage nur mit Manitou Teleskoplader Familie Kronauer führt in Wädenswil einen Landwirtschaftsbetrieb mit einer landwirtschaftlichen Biogasanlage. Untrennbar mit dieser Anlage verbunden ist der Manitou MLT 1040 Teleskoplader. Keiner der Brüder Michael und Marco Kronauer würde auf die Dienste des bulligen Roten verzichten. Der Betrieb der Biogasanlage verursacht einen jährlichen Materialumschlag von 5000 Tonnen. Michael und Marco befüllen mit dem Manitou und seiner Leichtgutschaufel die Biogasanlage täglich mit 15 m3 Material wie Pferde- und Rindermist oder Kräuterabfällen.

Jährlich schlägt der Manitou MLT 1040 für den Betrieb der Biogasanlage 5000 Tonnen Material um

Dabei haben sie unter anderem das

dass sie ohne Bodenabstützung 6.55 m weit

LSU-System (Load Sensing Ultra) des Ma-

reichen können, dazu die fast 10 m Hubhöhe

nitou schätzen gelernt. Es liefert ohne Voll-

und die Möglichkeit 4 t zu heben. So beladen

gas stets die volle Ölmenge, sodass der

sie einen Anhänger mit Siloballen komplett

MLT 1040 die tägliche Füllarbeit dank

von einer Seite und stapeln die Ballen auf

schneller Bewegungen im Nu erledigt.

dem Hof mehrlagig. Der Antrieb mit auto-

Ebenso rassig entfernt er den Gärmist und

matischem Getriebe, Wandlerüberbrückung

belädt damit den Mistzetter. Gemäss Michael

und Inching-Modus eignet sich gemäss den

ist die Lärmentwicklung mit dem Manitou

Brüdern bestens für zügige Strassenfahrten

deutlich gesunken. Das bestätigt Marco.

und Zugbetrieb. Die Verfügbarkeit des Ni-

Vom Wohnhaus aus muss er genau hinhö-

veauausgleichs beim MLT 1040 unterstützte

ren, um die Maschine mit seinem Bruder

die Investition in den Manitou. Reparaturen

zu lokalisieren. Auch im Fahrsilo ist der

an der Biogasanlage oder Unterhaltsarbei-

Der Niveauausgleich des MLT 1040 ermöglicht, Material unabhängig vom Gelände horizontal vor eine Gebäudeöffnung zu liefern

ten auf dem Betrieb erfolgen nach Möglichkeit in Eigenregie. Da der Boden vielerorts abschüssig ist, hilft der Niveauausgleich, beispielsweise eine Palette durch Schrägstellen des Manitou trotzdem horizontal vor eine Gebäudeöffnung zu liefern.

Die Siloschneidschaufel passt auf die ManitouWerkzeugaufnahme und verriegelt hydraulisch

MANITOU-VERTRETUNGEN

Mitentscheidend Neben den harten Fakten der Maschine überzeugte Michael und Marco die spürbare Erfahrung des Lieferanten. Er präsentierte Mit der Leichtgutschaufel schafft der Manitou in 5 bis 6 Fahrten rund 15 m3 Material in die Biogasanlage

anschauliche Praxisbeispiele oder organisierte Besichtigungen vor Ort.

Manitou anzutreffen. Dort walzt er die Silage

Zürich/Ostschweiz/FL/Tessin: Aggeler AG 9314 · Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28 www.aggeler.ch

zusammen oder holt mit der Siloschneidschaufel in der benachbarten Silobahn das Futter, das er für den Bedarf im Stall in den Mischwagen füllt. Kaufentscheidend Weitere kaufentscheidende Eigenschaften des MLT 1040 sind für Michael und Marco,

Ein starkes Trio: Michael (li) und Marco Kronauer mit ihrem bulligen Manitou

Inner-/Nordwestschweiz/Bern: A. Leiser AG · 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40 www.leiserag.ch


n  Markt | Interview

Herz schlägt für die Landtechnik Das Familienunternehmen Bucher AG in Langenthal, besser bekannt unter dem Namen «Motorex», kann heuer sein 100-jähriges Bestehen feiern. Geschäftsführer Edi Fischer stellte sich den Fragen der Schweizer Landtechnik. Roman Engeler bau eigener Niederlassungen in Deutschland, Österreich und in Skandinavien. Als letzten Meilenstein, abgesehen von der 100-Jahr-Feier, möchte ich die Übernahme der französischen Firma York per 1. Januar 2015 erwähnen. Wo liegen die künftigen Herausforderungen in «schmiertechnischer» Hinsicht? Die Ansprüche an Schmierstoffe werden immer grösser, vielfältiger und komplexer. Diese Entwicklung wird einerseits getrieben von neuen Werkstoffen und Technologien, anderseits vom Drang zu noch tieferen Emissionswerten und reduziertem Energieverbrauch bei Verbrennungsmotoren. Zudem beeinflusst die Umweltverträglichkeit und Arbeitssicherheit auch die Entwicklung bei den Schmierstoffen.

Von «Rex» zu «Motorex»: Geschäftsführer Edi Fischer vor einigen Produkten, die den Werdegang des Unternehmens vom Hersteller von Leder- und Bodenpflegemitteln bis hin zum hochspezialisierten Schmierstoff aufzeigt.

Schweizer Landtechnik: Spricht man von Öl oder Motorenöl, denkt man wohl eher an arabische Länder oder an andere ölfördernde Staaten. Wie kommt es, dass Motorex als Schweizer Firma in diesem Geschäft auch weltweit so erfolgreich ist? Edi Fischer: Schmierstoffe sind heute viel eher der chemischen Industrie als der Ölindustrie zuzuordnen, und da ist die Schweiz ja ein guter Standort. Zwar ist es richtig, dass immer noch ein Grossteil unserer Ausgangsprodukte aus Erdöl herge-

Tag der offenen Türe Im Rahmen des Jubiläums wird Motorex verschiedene Anlässe für Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeitende durchführen. Hauptevent ist ein «Tag der offenen Türe» in Langenthal BE, der am Samstag, 24. Juni 2017, stattfinden wird.

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stellt wird, aber mit abnehmender Tendenz. Hinter Schmierstoffen stecken heute komplexe Entwicklung- und Veredlungsarbeiten, für deren Entwicklung es viel Know-how und Erfahrung braucht. Der Weg vom Erdölbohrloch zum Schmierstoff ist ein sehr langer geworden. Welches waren die Meilensteine der mittlerweile 100-jährigen Geschichte? Neben der Firmengründung im Jahre 1917 war sicher die Lancierung der eigentlichen Marke «Motorex» im Jahre 1947 ein zentraler Meilenstein. Weiter möchte ich die ersten TV-Spots erwähnen, die in den 1980er zu sehen waren. In den 1990er-Jahren wurde das Sortiment nach Kundengruppen gebündelt. Damals entstand dann auch die «Farmer Line» mit den Produkten für die Landund Forsttechnik. 2003 erfolgte der Sprung nach Übersee mit dem Start von «Motorex USA». Danach folgte der Auf-

Wie entwickelt sich der Markt? Der Schmierstoffmarkt ist in der westlichen Welt ein rückläufiger Verdrängungsmarkt. Ein Wachstum wird nur noch mit Innovationen erreicht, die dem Kunden einen echten Mehrwert bieten, sei es beim Produkt selbst, beim Service oder bei weiteren Dienstleistungen. Viele unserer Kunden werden internationaler und verlangen deshalb einen weltweiten Service. Deshalb müssen auch wir uns internationalisieren. So haben wir kürzlich entschieden, für die bessere Bedienung unserer Kunden in Deutschland, Skandinavien und Osteuropa eine weitere Produktionsstätte in Polen in Betrieb zu nehmen, die wir noch in diesem Jahr eröffnen werden. Wie entwickelt sich der Markt für Produkte, die für landtechnische Anwendungen prädestiniert sind? Die Landtechnik gehört heute zu den anspruchsvollsten Branchen in unserem Markt. Die Leistungsdichte ist enorm, die Fahrzeuge und Anlagen werden immer grösser und schneller. Entsprechend müssen die teuren Traktoren und Maschinen vor Schäden geschützt werden. Die Zeiten


Interview | Markt   n

Wo betreiben Sie die Forschung und Entwicklung? Das Zentrum für Forschung und Entwicklung ist unser Labor in Langenthal. Wichtig ist aber, dass die Chemiker nicht abgeschottet im Kämmerlein arbeiten, sondern auch den Kontakt zu den Kunden, zur Praxis pflegen. Wie lange dauert es im Schnitt, bis aus einer Idee ein marktfähiges Produkt wird? Das variiert stark und hängt vom jeweiligen Produkt ab. Es kann von wenigen Monaten (Produktüberarbeitung, Weiterentwicklung) bis hin zu mehreren Jahren dauern.

Edi Fischer: «Die im internationalen Vergleich hohen Arbeitskosten in der Schweiz spielen bei den Gesamtkosten unserer Produkte nicht so eine wichtige Rolle.»

sind vorbei, als man es mit der genauen Ölspezifikation nicht so genau nahm. Heute wissen die meisten Landwirte, dass es für jede Anwendung das richtige Öl, den richtigen Schmierstoff braucht. Zentral sind heute die Emissionswerte. Damit die neuen Abgasnachbehandlungssysteme wie Russpartikelfilter oder SCR-Technik einwandfrei funktionieren können, müssen entsprechend geeignete Schmierstoffe eingesetzt werden. Dann sollten gerade die in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzten Schmierstoffe umweltverträglich und biologisch abbaubar sein. Welche Bedeutung hat die Landwirtschaft oder Landtechnik noch in Ihrem Geschäft? Die Landtechnik ist ja der Ursprung unserer Firma. Von da kommen wir her, da liegt unsere Seele und unser Herz schlägt nach wie vor für die Landtechnik. Die Landtechnik ist aber auch besonders, weil die Vielfalt der Maschinen enorm breit ist. Wir gehören heute in der Schweiz, in Österreich, Frankreich und Schweden zu den führenden Anbietern von Schmierstoffen für die Landtechnik. Wie sieht die entsprechende Produktpalette aus? Entsprechend der grossen Vielfalt an Maschinen ist auch unser Sortiment sehr breit und diversifiziert. Wir bedienen ja nicht nur die professionellen Landmaschinenwerkstätten, sondern bieten über den

Shop beim Landmaschinenhändler unsere Produkte auch den Landwirten an. Entsprechend führen wir das Sortiment auch in vielen verschiedenen Gebinden. Das Sortiment umfasst eine Vielzahl an Motorenölen für Vier- und Zweitaktmotoren, Getriebeölen, Hydraulikflüssigkeiten, Fetten und Kettenölen. Dann haben wir Produkte für den Kühlerschutz und Werkstattutensilien wie Sprays, Reinigungsmittel und vieles mehr. Seit 2017 sind wir Generalimporteur für das Alkylatbenzin «Aspen». Das Sortiment wird laufend grösser. Aber das gehört zu unserem Geschäft. Wenn eine Kunde ein Schmierstoffproblem hat, so wollen wir der Ort sein, wo er die Lösung findet. Motorex kommt immer wieder mit Innovationen auf den Markt. Welche Mittel stecken Sie in die Forschung und Entwicklung? Innovation ist vor allem eine Willensbekundung. Wir lieben es, zusammen mit den Kunden unsere Produkte ständig weiterentwickeln zu können. Die Mittel, die es dazu braucht, sind natürlich fähige Leute, die diese Bedürfnisse im Kontakt mit den Kunden aufnehmen (Verkauf) und intern entsprechende Projekte lancieren (Produktmanager, Anwendungstechniker). Kern aller Innovationen sind unsere Chemiker mit ihren Laboreinrichtungen. Wir pflegen zudem eine intensive Zusammenarbeit mit Kunden, Maschinenherstellern, aber auch mit Hochschulen und Forschungsanstalten.

Wo werden Ihre Öle und Schmierstoffe produziert? Langenthal ist mit Abstand unser wichtigster Produktionsstandort. Dann betreiben wir einen zweiten Standort in Frankreich und bald, wie vorhin erwähnt, ein weiteres Werk in Polen. Mehr als ein Viertel der Wertschöpfung erreichen Sie im Export. Sind Sie mit Ihren Produkten auf ausländischen Märkten preislich überhaupt konkurrenzfähig? Es sind unterdessen sogar rund 50 % des Umsatzes, den wir ausserhalb der Schweiz erzielen. Das Herstellen eines

Traditionsunternehmen

Das Traditionsunternehmen Bucher AG (Motorex) in Langenthal BE ist ein Familienunternehmen. Eigentümerin ist die Familie Bucher (3. und 4. Generation). Der jährliche Umsatz beträgt rund CHF 160 Mio., wovon 50 % im Export in 85 Ländern erzielt werden. Pro Jahr werden mehr als 36 000 t Öle und Schmierstoffe verarbeitet. Die Produktpalette umfasst weiter Reinigungs- und Kühlmittel. Motorex ist auch alleiniger Vertriebspartner für den Sonderkraftstoff «Aspen» für Zwei- und Viertaktmotoren. In den USA, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden und Polen hat Motorex Tochterfirmen und Niederlassungen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 352 Mitarbeitende.

6/7 2017  Schweizer Landtechnik

11


n  Markt | Interview

Mechaniker oder Techniker in dieser Branche tätig. Wir haben Spezialisten für die Land- und Forstwirtschaft, für die Baubranche, für das Transportwesen und für Bergbahnen, dann für Autogaragen, für den Fahrrad- und Motorradhandel, aber auch für die metallverarbeitende Industrie. Wie werden Sie das Jubiläum begehen? Am 24. Juni wird es einen Tag der offenen Türe hier in Langenthal geben. Wir möchten damit einfach danke sagen zu allen, die dazu beigetragen haben, dass es möglich wurde, auch nach 100 Jahren ein lebendiges, aktives und jung gebliebenes Unternehmen zu sein.

Wichtig für Edi Fischer ist eine kompetente Beratung, sodass bei den oft teuren Maschinen das richtige Produkt eingesetzt wird.

Schmierstoffes wird stark von der Rezeptur beeinflusst, also von der Auswahl der richtigen Rohstoffe. Und diese Rohstoffe – Basisöle und Additive – kann man nicht in der Schweiz einkaufen, sie werden auf dem Weltmarkt beschafft. Der Herstellungsprozess an sich ist aber nicht so arbeitsintensiv. Die im internationalen Vergleich hohen Arbeitskosten bei uns spielen deshalb für die Gesamtkosten eines Produkts nicht so eine wichtige Rolle. Es gibt Spezialprodukte, die wir sehr gut exportieren können, aber auch andere, bei denen die Logistikosten dann zu hoch sind, um sie im grossen Stil international zu wettbewerbsfähigen Preisen verkaufen zu können. Wie differenzieren Sie Ihre Erzeugnisse zu «billigen» Produkten von Mitbewerbern? Über die Qualität unserer Produkte. Wichtig ist zudem eine kompetente Beratung, sodass der Kunde aus der grossen Palette die richtigen Produkte einsetzt. Der Kunde soll die Sicherheit haben, mit Motorex das Richtige zu tun, damit seine optimal gewarteten Maschinen perfekt und lange eingesetzt werden können. Qualität muss aber auch bei den begleitenden Dienstleistungen wie Analysen oder Unterstützung bei Ausstellungen gewährleistet sein. 12

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Wie ist Ihr Vertrieb organisiert? In der Schweiz wie auch im Ausland sind je nach Kundengruppen spezialisierte Gebietsleiter im Aussendienst tätig. Sie verstehen die Branche, die Kunden und deren Bedürfnisse. Viele dieser Mitarbeitenden waren selbst jahrelang als

Was erwartet die Besucher? Der erwähnte Tag der offenen Türe ist für uns das Highlight. Wir laden alle dazu ein. Es gibt ein schönes Programm mit Oldtimerausstellungen, einem AdventurePark für kleine und grosse Kinder, wo man einfach zuschauen, aber auch mitmachen kann. Dann gibt es selbstverständlich Betriebsbesichtigungen. Für die Verpflegung wird gesorgt sein. Am späteren Nachmittag findet ein Open-Air-Konzert mit einer jungen Schweizer Nachwuchsband statt. Eigentlich ein idealer Anlass, um mit der Firma oder der Familie einen Ausflug nach Langenthal zu machen.  n

Edi Fischer: «Langenthal ist mit Abstand unser wichtigster Produktionsstandort.»


Neuheiten | Markt   n

Höher hinaus

verfügen serienmässig über eine LS-Hydraulik, sind mit den «Ecospeed»-Getrieben ausgerüstet und erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 40 km/h. Bereits eine kurze Fahrprobe vermittelt die verbindenden Vorzüge der Feinfühligkeit dieses hydrostatischen Fahrantriebes mit den erhöhten Zug- oder Schubkräften. Ganz im Sinn einer Effizienzsteigerung sind die Modelle dieser Klasse serienmässig mit der «Smart Driving»-Drehzahlabsenkung ausgestattet. Diese erlaubt ein kraftstoffsparendes Fahren selbst bei maximaler Geschwindigkeit.

Kramer entwickelt und produziert kompakte Rad-, Telerad- und Teleskoplader für die Landwirtschaft. Aktuell wird das Produktangebot um Teleskoplader für die Landwirtschaft mit bis zu 9 m Stapelhöhe erweitert. Ruedi Hunger

«Smart Handling» Mit dem Fahrerassistenzsystem «Smart Handling» ist man «on the safe side» im wahrsten Sinne des Wortes. Die komfortable Bedienung erleichtert dem Fahrer den Materialumschlag und vermittelt Sicherheit, indem das intelligente Überlastsystem verhindert, dass Lasten in den Überlastbereich gelangen und die Fahrzeugstabilität in Längsrichtung gefährden. Der Fahrer wird zusätzlich mit automatischen Funktionen unterstützt, indem ihm drei verschiedene Assistenzmodi zur Verfügung stehen, die er bequem über einen Kippschalter anwählen kann:

schnell überschneidende Ladespiele durchgeführt werden.

•  den Schaufelmodus, für den Schüttgutumschlag durch automatischen Einzug beim Absenken, •  den Stapelmodus, für den Stapelbetrieb durch automatisches Ein- und Austeleskopieren in der vertikalen Linie, •  den manuellen Modus, keine automatischen Funktionen.

Heben und weit reichen

Fazit

Die grössere Maschinenklasse umfasst vier Modelle. Mit Nutzlasten von 4,4 bis 5,5 t sind diese Teleskoplader für den anspruchsvollen Einsatz in der Landwirtschaft konzipiert. Sie verfügen über Deutz-Motoren mit 136 oder 156 PS Leistung. Die Reichweite liegt bei 7 und 9 m. Die Maschinen

Trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld hat Wacker Neuson, zu der Kramer heute gehört, 2016 mehr als CHF 1 Mrd. Umsatz erreicht und im ersten Quartal 2017 ein Plus von 7 % erzielt. Kramer Teleskoplader sind nicht die billigsten auf dem Markt – doch Qualität hat bekanntlich ihren Preis.  n

Mit der Markteinführung der neuen Teleskoplader bietet Kramer ab sofort neun Modelle mit Stapelhöhe zwischen 6 und 9 m an. Bild: R. Hunger

Hohe Wendigkeit, Geländegängigkeit und Effizienz würden die Teleskoplader von Kramer auszeichnen, so Karl Friedrich Hauri, Sprecher der Geschäftsleitung der Kramer-Werke. «Diese Eigenschaften sind mitverantwortlich, dass Kramer-Teleskoplader schon heute auf vielen Betrieben die Funktion einer Schlüsselmaschine einnehmen», wurde anlässlich der Expertentage Anfang Juni betont.

Kompakt und beweglich Die neuen Modelle lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: kompakte Allrounder und grössere Modelle. Die Allrounder sind Teleskoplader mit einer Stapelhöhe von 6 und 7 m und einer Nutzlast bis zu 3,5 t. Oft bestimmen enge Betriebsverhältnisse die Grösse der einsetzbaren Teleskop­ lader. Breite und Höhe der Kompaktklasse sind jeweils unter 2,3 m, der Fahrantrieb ist hydrostatisch. Als Betriebsbremse dient eine fussbetätigte hydraulische Scheibenbremse. Dank einer serienmässig aufgebauten Load-Sensing-Hydraulik (LS) können auch

Tabelle: Übersicht Kramer Teleskoplader KT276

KT306

KT356

KT307

KT357

KT447

KT507

KT557

KT559

Leistung (PS)

75

136

136

136

136

136

136

156

156

Fahrantrieb

Hydrostat

Antriebspumpe

Zahnrad mit LUDV

Axial (Load Sensing)

Zahnrad mit LUDV

Axial (Load Sensing)

Axialkolbenpumpe (Load Sensing)

Nutzlast (kg)

2700

3000

3500

3000

3500

4400

Stapelhöhe (m)

5,73

6,00

6,00

7,00

Maximale Reichweite (m)

3,15

3,28

3,28

3,76

Ecospeed

3,79

Ecospeed Plus

4800

5500

5500

7,01

8,75

3,90

4.79

6/7 2017  Schweizer Landtechnik

13


n  Markt Die Jury

Welcher ist der Beste? Jedes Jahr wählt die Organisation «Tractor of the Year» den besten Traktor des Jahres. Die Vorarbeiten für die aktuelle Wahl 2018 haben bereits angefangen – erstmals dabei die Schweizer Landtechnik. Stephan Schmidlin * mäher und Transporter. «The Golden Tractor of Design» ist die vierte Kategorie. Hier geht es um Schönheit, wobei aber nicht nur über das Aussehen entschieden wird. Auch die Wartungszugänglichkeit oder die Ergonomie in der Kabine sind wichtige Kriterien.

15 werden nominiert Seit 1998 gibt es den Wettbewerb «Tractor of the Year». Damals bestand die Jury noch aus fünf Personen aus fünf verschiedenen Ländern. Mittlerweile hat sich die Organisation mit der Kurzbezeichnung «Toty» zu einem richtigen Unternehmen gemausert und umfasst nun 24 Fachjournalisten aus praktisch ganz Europa. Auch die Schweiz ist mit dabei, heuer erstmals vertreten durch die Schweizer Landtechnik.

Vier Kategorien So vielfältig wie die Landwirtschaft sind auch deren Maschinen. «Toty» trägt diesem Umstand Rechnung und bestimmt den besten Traktor deshalb in vier verschiedenen Kate­gorien. Die Hauptkategorie ist zugleich auch der Namensgeber der Organisation, nämlich der «Tractor of the Year». In dieser Kategorie melden die Hersteller erfahrungsgemäss meistens ihre Flaggschiffe, also grosse Acker­ traktoren, an. Leider widerspiegeln diese Traktoren nicht die europäische Realität im Markt, weshalb man vor ein paar Jahren eine weitere Kategorie, «Best Utility», einführte. In dieser Kategorie findet man Traktoren, die einen Motor mit maximal vier Zylindern und ein Gesamtgewicht von maximal 8,9 t haben. In der Kategorie «Best of Specialized» werden alle Traktoren mit speziellen Anwendungsbereichen zusammengefasst, zum Beispiel Schmalspurtraktoren oder auch die für die Schweiz wichtigen Zweiachs* Stephan Schmidlin vertritt als freier Mitarbeiter die Schweizer Landtechnik in der Jury von «Tractor of the Year».

14

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Bis der «Tractor of the Year» feststeht, müssen die Hersteller mehrere Hürden überwinden. Die erste Hürde ist die Nomination zum Wettbewerb. Dafür findet im Mai eine Nominationsveranstaltung statt, an der die Hersteller der Jury ihre Eingaben präsentieren. Heuer haben 15 Hersteller diese Möglichkeit wahrgenommen und 23 neue Traktoren vorgestellt, woraus die Jury nun fünf Traktoren für die drei Kategorien «Tractor of the Year», «Best Utility» und «Best of Specialized» wählt. Auffallend in diesem Jahr ist, dass gleich zwei Hersteller einen Raupentraktor mit einem stufenlosen Getriebe vorgestellt haben. Ein weiteres Zeichen, dass sich diese Technologie auch bei Grosstraktoren weiter durchsetzt. Aus Schweizer Sicht ist die Präsenz von Aebi nennenswert. Die Burgdorfer Ideenschmiede geht mit dem «TT 281» in der Kategorie

Die Jury «Tractor of the Year» setzt sich aus 24 europäischen Fachmagazinen zusammen. Für die Schweiz ist durch die Schweizer Landtechnik vertreten. Weiter sind dabei: Land Magazin Belgien................... Tractor Power Bulgarien................ Agrocompass Dänemark............... Maskinstationen Deutschland........... Lohnunternehmen Deutschland........... Traction England.................. Farm Contractor Finnland.................. Koneviesti Frankreich............... Powerboost Griechenland.......... Agrotorama Holland................... Trekker Irland...................... Irish Farmers Monthly Italien..................... Trattori Kroatien................. Agroglas Litauen................... Mano ükis Norwegen.............. Bedre Gardsdrift Österreich............... Blick ins Land Polen...................... Rolniczy Przeglad Techniczny Portugal.................. Abolsamia Slowenien............... Kmetovalec Spanien.................. Agro Tecnica Schweden............... Nilehnteknik Tschechien.............. Mechanizace Zemedelstvi Ungarn................... M ezögazdasagi Technika

der Spezialtraktoren an den Start. Bis Ende Juni entscheidet sich, wer in die nächste Runde kommt. Danach erhalten alle nominierten Hersteller die Möglichkeit, ihren Traktor der Jury nicht nur virtuell, sondern auch in Stahl und Eisen zu präsentierten. Damit erhält jedes Jurymitglied die Gelegenheit, die einzelnen Kandidaten auch noch bei einer Testfahrt intensiver kennenzulernen.  n

Die Jury von «Tractor of the Year» wird bis zur Agritechnica ihre Wahl(en) getroffen haben. Bild: Toty


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n  Markt | Neuheiten Valtra «SmartTouch» kombiniert eine ergonomische Armlehne mit einem Multifunktions-Fahrhebel und einem 9 Zoll grossen Touchscreen-Display.

Touch me! Valtra rüstet seine Traktoren der Baureihen «N», «T» und «S» (Leistungsbereich von 135 bis 405 PS) mit einer neuen Bedienkonsole aus. Dieses als «SmartTouch» bezeichnete Bedienkonzept ist nahezu selbst erklärend und soll in der Handhabung noch einfacher als ein Smartphone sein. Roman Engeler

«SmartTouch», das neue Bedienkonzept von Valtra, setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Armlehne, multifunktionalem Fahrhebel und einem 9 Zoll grossem Farbbildschirm mit Touchscreenfunktionen. Damit werden Getriebe-, Hydraulik-, Hubwerks- und Zapfwellenfunktionen mit einer Hand gesteuert, die sich dafür nicht gross bewegen muss. Nur gerade die Positionen von Lenkrad und Sitz oder die Klimaanlage werden nicht über die «SmartTouch»-Armlehne bedient. Verbaut wird dieses in Finnland entwickelte und bereits mit dem Designpreis «Red Dot Award» prämierte Bedienkonzept künftig bei allen lastgeschalteten 16

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

(«Versu») und stufenlosen («Direct») Modellen der Baureihen «N», «T» und «S» von Valtra.

Intelligenter Fahrhebel Mit der Einführung der vierten Genera­ tion der «T»-Serie hat Valtra seine lastgeschalteten Traktoren nahe an den Komfort der stufenlosen Modelle gebracht. Mit dem neuen Fahrhebel wird diese Annäherung weiter vorangetrieben. So wird die Geschwindigkeit einfach durch Vorschieben erhöht respektive durch Zurückziehen des Fahrhebels reduziert. Die Stärke von Beschleunigung und Verzögerung kann dabei kontrolliert werden. Ein

spezieller Wechsel zwischen Fahrhebelund Fahrpedalmodus ist nicht erforderlich, da sich diese beiden jederzeit synchron ergänzen. Die im Fahrhebel integrierten und zum Teil programmierbaren Funktionstasten erlauben es dem Fahrer, den Traktor zu steuern, ohne dabei die Hand heben zu müssen. Der Hebel wurde nämlich so positioniert und geformt, dass er bei der Bedienung eine natürliche Handhaltung und -ablage erlaubt. Dabei kann selbst der Daumen so abgelegt werden, dass Funktionen nicht aus Versehen aktiviert werden. Eine weiche Gummierung sorgt auch bei unruhigem Gelände für guten


Neuheiten | Markt   n

Neue «A4»-Serie

Halt auf dem Fahrhebel, der in alle vier Richtungen mit Funktionen belegt ist.

Intuitiver Touchscreen Ob die Bedienung des Displays wirklich einfacher ist als jene eines Smartphones, wie die Marketingleute von Valtra es behaupten, bleibe einmal dahingestellt. Jedenfalls wurde dieser 9 Zoll grosse Touchscreenterminal so entwickelt, dass man einen einfachen und schnellen Zugang zu allen Traktorfunktionen und weiteren Technologien wie VorgewendeManagement oder Precision-FarmingOptionen (Autoguide, Sectioncontrol, Auftragsmanagement usw.) hat. Ein interaktiv dargestellter Traktor hilft mit, die gewünschte Funktion in weniger als drei Tipp- oder Wischbewegungen zu öffnen. Fahrer- oder geräteindividuelle Profile können in schier unbegrenzter Zahl erstellt werden, und externe Geräte wie Kameras oder Isobus-basierte Maschinen sind voll ins Traktorterminal integriert. Die Menüführung, wegen der Komplexität oft ein Kritikpunkt, ist bei «SmartTouch» flach gehalten. In maximal zwei Stufen gelangt man zur gewünschten Einstellung, wobei der entsprechende «Wirkungsort» der jeweiligen Einstellung auf dem Terminal bildlich angezeigt wird.  n

Valtra befördert nun auch seine «Baureihe «A» in die vierte Generation und wird ab Herbst 2017 sieben Modelle im Leistungsbereich von 75 bis 130 PS anbieten können. Diese Traktoren basieren auf den «Global Tractors» von Konzernschwester Massey Ferguson, kommen aber im Valtra eigenen Look daher und werden auch in Finnland gebaut. Motorisiert sind sie mit 3- oder 4-Zylinder-Motoren von Agco Power mit kompaktem Abgasnachbehandlungssystem («all in one» für SCR und DOC). Das bekannte Valtra-«HiTech»-Wendegetriebe wird durch ein in dieser Klasse bisher einzigartiges mechanisches Getriebe unterstützt. Die 12 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgänge sind in zwei Gruppen unterteilt, wodurch die Anzahl von 2-Hebel-Schaltungen reduziert wird. Eine Superkriechgang-Gruppe ist ebenfalls verfügbar, leider aber keine Lastschalt-Variante. Je nach Leistungsstärke des jeweiligen Modells beträgt der Radstand 2,25, 2,34 oder 2,50 m. Mehr als die Hälfte aller Traktoren der Serien «A» und «N» liefert Valtra bereits ab Werk mit einem Frontlader aus. Passend zu den neuen Modellen gibt es nun auch neue Frontlader, die Valtra weiterhin beim Spezialisten Alö bezieht. Eine neue Schwinge und die optimierte Werkzeugaufnahme sollen dabei eine verbesserte Sicht und mehr Stabilität bieten. Tabelle: Modellübersicht Valtra «A4» Modell

Motor

Zylinder

Leistung max. PS

A74

3,3 l AWIC

A84

3,3 l AWFC

3

Nm

Getriebevarianten Mechanische Wendeschaltung

Hydraulische Wendeschaltung

Kriechgang

75

312

X

X

X

85

347

X

X

X

95

355

X

X

X

A104

100

410

X

X

X

A114

110

417

X

X

X

120

502

X

X

X

130

540

X

X

X

A94

A124 A134

4,4 l AWFC

4

Modellpflege bei den Serien «N», «T» und «S» Bereits an der Sima in Paris zeigte Valtra das neue Spitzenmodell «S 394» mit 405 PS in der Topklasse. Bewegung gibt es auch in den Serien «N», wo das Topmodell «N 174» mit seinem 4-Zylinder-Motor dank zusätzlichem Boost nun über 200 PS leisten soll. In der Baureihe «T» wird mit dem neuen Modell «T 254» die Lücke zur Serie «S» geschlossen. Allerdings sind die Eckdaten dieses neuen Typs, den es in den Getriebevarianten «Hi-Tech», «Active» und «Versu», nicht aber stufenlos gibt, gleich wie jene des «T 234». Einzig die Motorsteuerung wurde dahin gehend verändert, dass mit einem zweiten Boost eine maximale Leistung von 271 PS erreicht wird. Weiter gibt es den «T 234» nun auch mit stufenlosem «Direct»-Getriebe, allerdings auf Kosten einer geringeren Nennleistung und eines tieferen Drehmoments.

6/7 2017  Schweizer Landtechnik

17


n  Markt | Neuheiten

Bei beiden Ausführungen lässt sich der Holm seitlich abwinkeln und in sechs Positionen arretieren. Dazu muss jedoch mittig ein Hebel getätigt und für kurze Zeit eine Hand von einem Holm losgelassen werden.

Das ist geblieben

Mit dem «Varea« bringt Rapid einen neuen, für Kommunen sowie Gartenbau- und Tallandwirtschaftsbetriebe konzipierten Einachser auf den Markt. Bilder: R. Engeler

«Varea» als neue Variante Rapid lanciert, basierend auf der Plattform des «Monta», einen neuen Einachser, konzipiert für Kommunen, Gartenbau- und Tallandwirtschaftsbetriebe. Roman Engeler

Von den Vorgängermodellen übernommen wurden die Holm- und Handhebellenkung mit «Zero-Turn»-Möglichkeit (Wenden an Ort), die Höhenverstellung von Holm und Holmenden sowie die vibrationsmindernde, dreistufige «SoftHolmlagerung». Die Fahrgeschwindigkeit für beide Richtungen lässt sich über den bekannten Drehgriff (mit integriertem Totmannhebel) mit der rechten Hand stufenlos verstellen: 0 – 8 km/h vorwärts und 0 – 4 km/h rückwärts. Am rechten Holmende befindet sich auch das Cockpit mit den Steuerungstasten für die Zusatzhydraulik, die von gewissen Anbaugeräten gefordert wird. Mit einem Hebel wird die Parkbremse aktiviert, sodass der Einachser im Stillstand nicht wegrollt. An den beiden Achsen kann mit einem Inbusschlüssel ein Freilauf erzwungen werden, sodass sich das Gerät auch ohne laufenden Motor bewegen lässt.

Fazit Als Vorpremiere zu den beiden Ausstellungen «Swiss Public» (Bern) und «Demopark» (Eisenach D) zeigte Rapid Technic den Schweizer Fachmedien bereits vorab den neusten Wurf. Die Bezeichnung des neuen Modells «Varea» soll für Variabilität sowie Vielseitigkeit stehen und mittelfristig den etwas in die Jahre gekommenen «Universo» ablösen. Der «Varea» ist mit dem gleichen 14 PS starken Motor von Subaru-Robin und dem hydrostatischen Fahrantrieb ausgerüstet, wie diese beiden Elemente bereits bei dem im letzten Jahr präsentierten Hangmäher «Monta» verbaut werden. Rapid spricht da von einer Plattformstrategie, zu deren Konzept auch der «Orbito» gezählt wird.

Einsatzzwecke sinnvoll ist. Weiter ist die Achse weniger breit. Die Kippstabilität in Hanglagen ist so weniger gegeben, dafür ist die Maschine mit der kleinsten Bereifung weniger als 80 cm breit. Trotzdem soll die Hangtauglichkeit bis zu einer Neigung von 100 % gewährleistet sein. Als weitere Neuerung im Vergleich zum «Monta» kann der Holm in der «S»-Variante nun ganz auf die Gegenseite gedreht werden, sodass man beim Gerätewechsel die volle Sicht auf den Anbaustutzen hat.

Mit dem ab 2018 im Markt verfügbaren «Varea» setzt Rapid einen weiteren Baustein in seine Plattformstrategie. Die aktuellen Produktionszahlen bestätigen den Verantwortlichen die Richtigkeit dieses Konzepts, sind doch Produktion und Montage derzeit voll ausgelastet. Der Preis für den «Varea» beträgt in der mechanischen Variante CHF 14 900.–, jener für die sensorische Variante CHF 18 140.– (inklusive MwSt.). Der «Varea» wird ebenfalls in den Farben von Reform verfügbar sein.  n

Der «Varea» ist mit einem 14 PS starken Motor von Subaru-Robin und mit hydrostatischem Fahrantrieb ausgerüstet.

Das Cockpit mit den Steuerungstasten für die Zusatzhydraulik, die von gewissen Anbaugeräten gefordert wird.

Das ist neu Den «Varea» wird es in den Ausstattungen «M» (mit mechanischer Ansteuerung, 195 kg) und «S» (mit sensorisch-elektrischer Ansteuerung, 210  kg bei Norm­ bereifung) geben. Im Vergleich zum «Monta» ist die Achse beim «Varea» etwas nach vorne gewandert. Dadurch reduziert sich der Auflagedruck auf die Anbaugeräte, was für die beabsichtigten 18

Schweizer Landtechnik  6/7 2017


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n  Stoppelbearbeitung

Noch werden hauptsächlich 3 m breite Anbaugrubber gekauft. 1 = Zinkenanordnung auf verschiedenen Ebenen. 2 = Einebnungswerkzeuge zum Glätten der Oberfläche. 3 = Nachläufer zur Rückverfestigung. Bild: Kuhn / Hunger

Grubber und (Kurz-)Scheibeneggen In den letzten Jahren wurden verschiedene Konzepte für flache Bodenbearbeitung für das Nacherntemanagement vorgestellt. Angestrebt wird eine bessere Verteilung der Ernteresten, verbunden mit einer optimalen Vermengung im Boden. Ruedi Hunger Die leichten Baureihen der traditionellen Grubber und Kurzscheibeneggen decken die Anforderungen auf mittleren Böden und bei normalen Bedingungen ab. Dank Schar-Schnellwechselsystemen kann auch mit schwereren Grubbern bei Verwendung von Gänsefuss- oder Flügelscharen eine akzeptable flache, ganzflächige Bearbeitung erzielt werden. Eine DLG-Umfrage bei Spitzenlandwirten im Jahre 2016 hat ergeben, dass Grubber sehr häufig (46 %) mit schmalen Spitzscharen für das tiefe Bearbeiten und gleichzeitig 20

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

für flaches Arbeiten mit Flügelscharen (56 %) bestückt werden. Gänsefussscharen werden mit 11 % unter ihrem Wert geschlagen, und lediglich Doppelherzschare setzen 22 % der Landwirte ein. Mit einem Schar-Schnellwechselsystem sind erst rund 18 % der Grubber ausgerüstet.

Vormarsch der Kurzscheibeneggen Während Grubber und v- oder x-förmige Scheibeneggen bekannte Akteure auf dem Acker sind, erreichten Kurzscheibeneggen in den letzten Jahren einen eigent-

lichen Verkaufsboom. Bei den Scheibeneggen sind mittlerweile Kurzscheibeneggen mit bis 80 % gegenüber der traditionellen X- oder V-Form weit verbreitet. Damit sind auch die Diskussionen, ob Kurzscheibeneggen sinnvoll seien, verstummt. Längst wird der Einsatz von Grubbern oder Scheibeneggen nicht mehr nur auf die Stoppelbearbeitung fokussiert. Mit dem Trend zu grösseren Scheibendurchmessern, den verschiedene Hersteller beobachten, nimmt die Arbeitstiefe zu und


Stoppelbearbeitung    n

Grubber

Kurzscheibeneggen: Durchmesser

Grubber unterscheiden sich durch die Rahmenhöhe, die den verstopfungsfreien Durchlass bestimmt. Ein zusätzliches Unterscheidungsmerkmal ist die Zinkenanordnung auf zwei, drei oder vier Balken. Zusammen mit dem Strichabstand bestimmt die Anzahl Balken auch wieder den Durchlass an Ernterückständen, Gründüngungsmasse oder Erdfluss. Unterschiedlich sind ebenfalls die Einebnungswerkzeuge und die Nachläufer zur Rückverfestigung.

Der Scheibendurchmesser reicht von 460 bis 736 mm. Je kleiner der Durchmesser, desto besser ist die Eignung für Arbeitstiefen im Bereich bis 10 cm. Die höhere Umlaufgeschwindigkeit der Scheiben krümelt den Boden besser. Als «Universal-Scheiben» werden solche mit 510 – 530 mm Durchmesser bezeichnet. 630-mm-Scheiben eignen sich gut für Maisstoppeln, und bei 736 mm wird auch Körnermaisstroh über den gesamten Arbeitshorizont eingearbeitet.

die Landwirte beim Grubbern bereits die Saatbeetbereitung im Hinterkopf. Das bedeutet, dass der Grubber gezielt so ausgerüstet wird, dass kein zusätzlicher Durchgang mit einer Egge notwendig wird.

Übersicht

ihre besondere Eignung für flache Stoppelbearbeitung entsprechend ab. Dafür gibt es mehr Durchlass, und die Standzeiten verbessern sich. Aufgrund der schneidenden Wirkung weisen Kurzscheibeneggen generell eine geringe Verstopfungsanfälligkeit auf. Verschiedene Hersteller rechnen zukünftig mit mehr Trockenphasen und haben das Gewicht der Kurzscheibenegge und deren Aggressivität für einen besseren Bodeneinzug erhöht. Arbeitsbreiten von 3 bis 6 m werden laut übereinstimmenden Angaben von verschiedenen Her­ stellern am stärksten nachgefragt. Aufsattelgeräte und / oder gezogene Geräte reichen inzwischen bis 12 m.

Darf es etwas mehr sein? Die Hersteller stellen fest, dass sich Käufer von Grubbern oder Kurzscheibeneggen heute tendenziell für ein grösseres Modell entscheiden. Die Anzahl zinkentragender Balken nimmt zu. Allerdings gibt es länderspezifische Entwicklungen, die von den Betriebsgrössen abhängen. Es wird intensiver gegrubbert als noch vor einigen Jahren, und oft haben

Die nachfolgende Marktübersicht beschränkt sich auf Geräte, die laut Hersteller in der Schweiz eine Vertretung haben. Eine Übersicht mit Kontaktdaten weiterer europäischer Hersteller ist unter www.agrartechnik.ch einsehbar.

Agrisem International (www.netagco.ch) Das französische Unternehmen baut Scheiben- und Kurzscheibeneggen in drei gezogenen Varianten und einer Anbaubaureihe. Die 3 – 12 m breiten Geräte weisen unterschiedliche Scheibendurchmesser auf. Die Anbaugeräte verfügen über Scheiben mit 610 mm Durchmesser vorne und 560 mm hinten. Die Scheiben werden mit 35 × 35 mm Vierkant-Stossfedern geführt. Unterschiedliche Nachläufer in Form von Walzen sorgen für genügend Rückverfestigung. Ab 3 m sind die «DiscO-Mulch»-Geräte klappbar. Im Bereich der Grubber baut Agrisem 2- und 3-balkige Zinkengrubber für Arbeitstiefen zwischen 5 cm und 15 cm. Sie verfügen über eine Scherbolzen- oder Nonstop-Überlastsicherung. Zusätzlich ist die schwere Federzinkenegge «Vibromulch» im Angebot. Die 70 × 12 mm Zinken sind in der Anbauvariante in vier Reihen und in der aufgesattelten Variante auf fünf Reihen angeordnet.

Alpego (www.alphatec-ag.ch) Die Italiener bauen Kurzscheibeneggen mit Arbeitsbreiten zwischen 3 m und 4 m. Der Scheibendurchmesser misst 460 mm. Die Scheibenlagerung ist wartungsfrei, und die Halterung ist über Gummi­ elemente am Tragrahmen gedämpft. Zinkengrubber baut Alpego in drei Baureihen. Der 3-balkige «Cayman CA» gibt es als Anbau-Grubber. Für Traktoren bis 210 kW wird der bis 5 m breite und klappbare «CB» angeboten. Schliesslich gibt es die gezogene Variante «CC». Üblicherweise sind die Grubber mit Flügelscharen ausgestattet. Als Nachläufer kommen unterschiedliche Walzen zum Einsatz.

Amazone (www.ott.ch) Amazone baut unter der Bezeichnung «Catros» Anbau- und Anhänge-Kompaktscheibeneggen in Breiten von 3 bis 6 m. Je nach Arbeitsbreite sind 2 × 10 bis 2 × 24 Scheiben in glatter oder gezackter Ausführung montiert. Der Scheibendurchmesser von 460 mm und die runde Form unterstreichen ihre Eignung für die flache Bearbeitung von 3 bis 12 cm. Die gezackte Form in Verbindung mit mehr Durchmesser ist für tiefere Arbeitsweise gedacht. Als Nachläufer werden verschiedene Walzen angeboten. Die gezogene «Catros» gibt es in Breiten von 4 bis 12 m. Der Anbau erfolgt über die Unterlenker bzw. Zugkugelkupplung. Die Grubberbaureihe «Cenius» gibt es auch als Anbaugrubber oder in der gezogenen Version in Breiten von 3 bis 8 m, ab 4 m sind die Grubber klappbar. Die Zinken sind in drei oder vier Reihen angeordnet. Die «C-Mix»-Zinken gibt es 6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Stoppelbearbeitung

Grubberwerkzeuge

Kurzscheibeneggen: Scheibenart

ten Scheiben haben einen Durchmesser von 520 oder 560 mm. Bei der «MaxiDisc» wird der Schnittwinkel der Scheiben hydraulisch von 0 bis 20° verstellt. Als Zusatzausstattung gibt es unter anderem eine Bogie-T-Ringwalze.

Einböck (www.aebisuisse.ch)

Je nach Verwendungszweck und Arbeitstiefe werden Grubber mit unterschiedlichen Arbeitswerkzeugen ausgerüstet. Für die ganzflächige, flache Stoppelbearbeitung empfehlen sich Flügel- oder Gänsefussschare. Mit zunehmender Arbeitstiefe nimmt ihr Zugkraftbedarf aber zu. Für die tiefere Bearbeitung kommen Doppelherzschare, Meissel- oder Spitzscharen zur Anwendung. Grundsatz: je tiefer die Bearbeitung, desto schmaler die Schar.

Im Gegensatz zu runden Scheiben greifen gezackte Scheiben aggressiver in die Bodenoberfläche ein. Generell wird die Aggressivität durch den Scheibendurchmesser und die Ausprägung der Zacken sowie durch den Scheibenwinkel bestimmt. Gleichzeitig nimmt die Bearbeitungstiefe zu. Der wachsende Scheibendurchmesser reduziert in gleichem Masse die Scheibendrehzahl. Damit wird die Oberfläche etwas rauer und weniger gekrümelt.

Grubberüberlastsicherung

Scheibeneggenüberlastsicherung

Einböck ist ein bekannter Hersteller von Grünlandpflegetechnik. Im Verkaufsprogramm haben die Österreicher aber auch erwähnenswerte Stoppelbearbeitungsgeräte. So den Universalgrubber «Hurricane». Die Zinken sind in vier Reihen angeordnet. Neben Flügelscharen gibt es die Doppelherzschar. Weiter hat Einböck einen bis 12 m breiten Feingrubber mit Federzinkenfeldern im Verkaufsprogramm. Schliesslich sei an dieser Stelle auch der Schälpflug «Ovlac» erwähnt. Ein Pflug der im Biolandbau für den 10 cm tiefen Stoppelsturz verwendet wird.

Gregoiré Besson / Rabe (www.agrar-landtechnik.ch)

Im Vergleich zu den drehenden Arbeitswerkzeugen einer Scheibenegge sind Zinken insbesondere mit zunehmender Arbeitstiefe einer höheren Belastung ausgesetzt. Um Spitzenbelastungen auszuweichen, sind Bruchsicherungen vorgesehen. Die einfachste ist die Abscher- oder Abrissschraube. Hydraulische oder mechanische Federelemente sichern bei weiterem Ausbaustandard die einzelnen Zinken ab.

mit einer Scherbolzen- oder DruckfederÜberlastsicherung.

Carré (www.grunderco.ch) Der französische Hersteller Carré hat eine Kurzscheibenegge und eine Zinken­ grubber / Scheibenegge-Kombination im Sortiment. Zinken wie Scheiben sind in zwei Reihen angeordnet. Alternativ zu den Scheibenelementen kann der Kombi­ grubber mit Nachlaufgeräten ausgerüstet werden. Die Stoppelgrubber werden von Carré in drei unterschiedlichen Baureihen hergestellt. Sie sind mit Vierkant-Federzinken und unterschiedlichen Scharen ausgerüstet. Neben der Scherbolzensicherung gibt es auch die mechanische Nonstop Variante. Carré hat zudem die beiden 22

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Gegenüber den starren Zinken eines Grubbers sind die «drehenden» Arbeitswerkzeuge einer Scheibenegge weniger stark Spitzenbelastungen ausgesetzt. Üblicherweise sind die Scheibenhalterungen mittels Gummielementen gedämpft am Trägerbalken montiert. Mit zunehmendem Scheibendurchmesser und der damit verbundenen grösseren Arbeitstiefe offerieren verschiedene Hersteller Überlastsicherungen.

leichten Feingrubber «Pentasol» und «Polysol» im Programm. Beide können mit unterschiedlichen Federzinken und alternativen Nachläufern ausgestattet ­werden.

Dal-Bo (www.aebisuisse.ch) Die Dänen bauen schwere Dreipunkt- und Aufsattel-Kultureggen mit guter Eignung zur Stoppelbearbeitung. Das Anbaugerät gibt es mit Arbeitsbreiten von 3 bis 8 m. Die aufgesattelte Kulturegge hat 5-reihige Eggenfelder und Arbeitsbreiten von 5 oder 6 m. Neben nachlaufender Rohrstabwalze gibt es auch eine CrosskillStahlwalze. Im Bereich der schweren Grubber baut Dal-Bo zwei Baureihen mit jeweils 3, 4 oder 6 m Arbeitsbreite. «FarmerDisc» und «MaxiDisc» heissen die Anbau-Kurzscheibeneggen. Die gezack-

Der französische Hersteller ist überzeugt, dass sich Kurzscheibeneggen immer mehr zum Universalgerät hin entwickeln. Seit der Übernahme von Rabe sind die Produkte der beiden Firmen baugleich. Die unter der (Rabe-)Bezeichnung «Scheibenmulcher» aufgeführten Kurzscheibeneggen «Fieldbird» werden in drei Baureihen als Anbau- oder Aufsattelgerät angeboten. Der Scheibendurchmesser misst 510 oder 630 mm. Die grossen, traditionellen v- und x-förmigen Scheibeneggen haben Scheiben mit Durchmessern von 660 und 710 mm. Schliesslich hat Gre­ goiré Besson / Rabe drei Scheiben / ZinkenKombigeräte auf dem Markt. Mit dem «Bluebird GH» gibt es zudem einen 2-balkigen Kurzgrubber für flaches Arbeiten und 45 cm Strichabstand. Die 3-balkige Bluebird-Version für tieferes Arbeiten und mit engerem Strichabstand ist bis 4,5 m breit. Neben Flügelscharen, Meisselscharen mit Seitenschneiden und Gäsefussscharen gibt es optional eine 11 cm breite Schmalschar und die 7 cm breite Wendelschar.

He-Va (www.ott.ch) Das 40-jährige Unternehmen in Nykobing (Dänemark) baut eine ganze Palette Acker­ baugeräte, auch Geräte für die Stoppelbearbeitung. Die Anbau- oder Aufsattel-Kurzscheibeneggen verfügen über feingezackte 510 mm oder grob gezackte Scheiben. Dank DSD-Technologie lässt sich die Aggressivität (Schnittwinkel)


Stoppelbearbeitung    n

der Scheiben hydraulisch verändern. Die geräte sind mit V- oder T-Profilwalzen ausrüstbar. Alternativ gibt es die Rohrtragwalze. Die Zinkengrubber werden sowohl als Anbaugeräte wie auch gezogen  /  auf­ gesattelt angeboten. Neben dem federbelasteten Grubberzinken, der erst bei einem Auslösedruck ab 455 kg anspricht, gibt es den doppeltgewundenen 40 ×  40 mm-Vierkant-Federzinken. Neu gibt es die Zinken / Scheiben-Kombination als 3-Punkt-Gerät oder in der aufgesattelten Version. Die 3 m breite «Combi-Disc» mit hydraulischer Steinsicherung und V-Profilwalze gibt es ab rund 4500 kg. Aufgesattelt werden Arbeitsbreiten bis 5,25 m angeboten.

Horsch (www.agrar-landtechnik.ch) Der Bodenbearbeitungsspezialist aus Schwandorf (Deutschland) hat mit dem «Joker» eine klassische Kurzscheiben­ egge mit 520 mm grossen Scheiben im Programm. Die Scheiben sind paarweise angeordnet, daher werden nur halb so viele Scheibenträger benötigt und der Durchfluss wird laut Horsch erleichtert. Den in vier Baureihen gefertigten «Joker» gibt es sowohl als Anbau- wie auch als Aufsattelgerät mit verschiedenen Varianten an Nachläufern. Weiter baut Horsch die «Terrano»-Grubber in vier Ausführungen. Neben der 3-Punkt-Version gibt es die Geräte für exakte und flache Stoppelbearbeitung auch gezogen und aufgesattelt. Neben der 120 mm-«MulchMix»-Scharspitze gibt es je nach Verwendungszweck eine 320 mm oder 370 mm breite Flügelschar. Zur «MulchMix»-Schar mit hartmetall­ spitze sind ergänzend auch 370 mm oder 250 mm breite Scharflügel erhältlich. Mit spezieller Eignung für die flache Boden­ bearbeitung führt Horsch den 4-balkigen Anbaugrubber «Cruiser» und den gezogenen Universalgrubber «Tiger» für die tiefe Arbeit, im Programm.

Kerner (www.alphatec.ch) Kerner Maschinenbau, Aislingen (Deutschland), baut verschiedene Grubberbaureihen. Beim «Sternradgrubber» bezieht sich die Bezeichnung auf die hinter den Flügelscharen angeordneten, sternförmigen Nivellierscheiben. Die Grubberzinken sind hydraulisch oder mechanisch gegen Überlastung gesichert. Als «Ultraflachgrubber» bezeichnet Kerner ein gezogenes Zinkengerät mit Blattfederzinken und Schmal- oder Gänsefussscharen. Neben

Grubber: Anbauarten

Scheibenegge: Anbauarten

Grubber und Kurzscheibeneggen gibt es als Anbau- oder Aufsattelgerät. Anbaugeräte stellen je nach Arbeitsbreite, Gerätelänge und Eigengewicht hohe Anforderungen an die Hubkraft und das Eigengewicht des Traktors. Alternativ gibt es Transporträder.

Gezogene und aufgesattelte Geräte können in der Regel etwas «grosszügiger» gebaut werden. Das heisst, die einzelnen Arbeitswerkzeuge haben in Längsrichtung mehr Abstand und sind daher im praktischen Einsatz weniger verstopfungsanfällig.

Grubbernachläufer

Scheibeneggennachläufer

Grubber weisen mit zunehmender Arbeitstiefe mehr Einzug auf, damit erhöht sich der Druck auf den Nachläufer. Letztlich führt dies zu mehr Rollwiderstand und einem höheren Zugkraftbedarf. Gleichzeitig lassen die Grubberwerkzeuge mit zunehmender Arbeitstiefe eine rauere Oberfläche zurück. Daher sind direkt hinter den Grubberzinken oft sog. Einebnungswerkzeuge in Form von Scheiben, Federzinken oder Blattfedern platziert. Als Nachläufer können alle Arten von Walzen eingesetzt werden.

Kurzscheibeneggen «verlieren» mit zunehmender Arbeitstiefe an übertragbarem Gewicht für den Nachläufer. Dies weil die Scheiben zunehmend das Eigengewicht des Geräts übernehmen. Folglich nimmt der Druck auf den Nachläufer ab. Grundsätzlich können alle Varianten an Walzen als Nachläufer an Kurzscheibeneggen genutzt werden. Rohrtragwalzen werden oft in der Grundausrüstung angeboten. Keilringwalzen sind eine Alternative. Oft bestimmt das Gewicht die Ausrüstung bei Anbaugeräten.

einer Einebnungsschiene (vor der Walze) gibt es alternativ Sternräder. Als Nachläufer kommen Crackerwalzen oder Tandemwalzen infrage. Den Abschluss macht ein Zinkenstriegel. Kerner baut keine Scheiben- / Kurzscheibeneggen.

3-balkige Flügelschargrubber mit Arbeitsbreiten von 2,20 bis 5,50 m im Angebot. Die federbelasteten, geschwungenen Mammut­zinken können mit Schmal-, Meisseloder Flügelschar bestückt werden.

Knoche (www.sandmeier-ag.ch)

Kongskilde (www.hm-maschinen.ch)

Das Unternehmen in Bad Nenndorf (Deutschland) baut seit über 50 Jahren neben Walzen auch Bodenbearbeitungsgeräte. Die Kurzscheibenegge ist unter dem Begriff «Discmax» bekannt. Als Anbaugerät gibt es sie in Arbeits­ breiten von 2,50 m bis 6,0 m. In der angehängten Version von 7,5 m bis 9,0 m. Aufgesattelte Kompaktscheibeneggen baut Knoche in Breiten von 3,0 m bis 6,0 m. Schliesslich werden v- und x-för­ mige Scheibeneggen ab 1,3 m fabriziert. Im Bereich der Zinkengrubber sind 2- und

Im Bereich der Stoppelbearbeitung baut Kongskilde vier Baureihen. Neben den kompakten Front- oder Heckanbaugeräten werden gezogene «Terra-X» hergestellt. Die klassische Anbau-Kurzscheibenegge (3,4 m oder 6 m) ist mit 460 mm grossen Scheiben bestückt. In der Variante mit individuellen Scheibensektoren ist der Arbeitswinkel einstellbar. Die ideale Arbeitstiefe misst 0 – 10 cm. Einzigartig auf dem Markt ist die frontmontierte Scheibenegge «Front Terra Disc», bestehend aus zwei Scheiben­ 6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Stoppelbearbeitung

reihen mit hydraulisch verstellbarem Schnittwinkel. Im Frontanbau ermöglicht dies den gleichzeitigen Heckanbau von Heckgeräten wie Kreiselegge, Bodenfräse mit Sämaschine bei besserer Gewichtsverteilung. Das Gerät kann auch als Frontpacker eingesetzt werden. Im Segment der Zinkengeräte fallen die blattfedergeführten Federzinkengeräte auf. Die Zinken sind mit 6,5 oder 11 cm breiten Universalscharen bestückt, alter­nativ gibt es eine Gänsefussschar. Die Baureihe der «Delta»-Grubber verfügt über gerade, starre Zinken, die über Scherbolzen oder eine Nonstop-Feder, gesichert sind. Schliesslich offeriert Kongskilde mit dem «Delta Flex» und «Vibro Flex» einen gezogenen Stoppelgrubber mit starren oder vibrierenden Zinken. Dazu gibt es das ganze Angebot an Scharwerkzeugen. Die klappbaren Geräte werden für den Strassentransport komplett vertikalgestellt, ohne Mittelsegment. Zur Nivellierung dienen Scheibenelemente, und als Nachläufer kommen unterschiedliche Walzen infrage.

Kuhn (www.kuhncenterschweiz.ch) Für die Stoppelbearbeitung bietet Kuhn sowohl Kurzscheibeneggen wie auch Zinkengrubber an. Die Kurzscheiben­ egge «Optimer» wird mit 510 mm gros­ sen Scheiben in feiner oder grob ge­ zackter Ausführung geliefert. Die Anbaugeräte baut Kuhn mit Arbeitsbreiten von 3, 3,5 und 4 m, ab 4 m sind die Grubber klappbar. Ebenfalls ab 4 m gibt es die gezogene Version. Laut Kuhn überwiegen noch die 3 m breiten Geräte, aber der Trend zu grösseren Arbeitsbreiten zeichnet sich ab. Neben den klassischen Kurzscheibeneggen baut Kuhn herkömmliche x-förmige Scheibeneggen mit 660-mm-Scheiben. In steinigen­ Böden bewährt sich die Überlastsicherung aus Elastomerblöcken. Die «Cultimer»-Zinkengrubber werden unter anderem mit Gänsefussscharen für Bearbeitungstiefen von 3 bis 7 cm ausgestattet oder mit Flügelscharen für 5 bis 15 cm Arbeitstiefe. Die Spitzschar gibt es 50 oder 80 mm breit. Die kompakt gebauten Anbaugrubber haben eine Rahmenhöhe von 85 cm. Eine mechanische Nonstop-Stein­ sicherung oder ein Abreissbolzen schützen die neuen 3-D-Zinken vor Hindernissen. Eingeebnet wird mit Blattfederzustreicher oder Einebnungsscheiben. Als Nachläufer bietet Kuhn verschiedene Walzen an, die auf die jeweils speziellen Anforderungen des Bodens ausgerichtet werden. 24

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Kverneland (www.agriott.ch) In der Produktfamilie der 3 bis 7 m breiten Kurzscheibeneggen ist Kverneland mit der «Qualidisc» vertreten. Entsprechend der Arbeitsbreiten werden sie als starre oder klappbare Anbaugeräte bzw. aufgesattelte Modelle hergestellt. Die leicht gezackten Scheiben messen 673 mm im Durchmesser und sind aus 6-mm-Stahl gefertigt. Als Nachläufer gibt es verschiedene Walzen mit unterschiedlichen Durchmessern. Die «Qualidisc Farmer» ist die leichtere Version. Daneben baut Kverneland die klassische, gezogene xförmige Scheibenegge. Das breite Angebot an Grubbern deckt alle Varianten, von der Federzinkenegge bis zum Tiefenmeissel, ab. Im Bereich der Stoppelgrubber hat Kverneland die 2und 3-reihige «CLC»-Baureihe, die mit zwei Zinkentypen und einer entsprechend grossen Auswahl an Scharen ange­boten wird. Die von Kverneland propa­ gierte Hohlzinkentechnologie weisst hohe Flexibilität auf und kann Hindernissen drei­ dimensional ausweichen. Neben Scherbolzensicherung gibt es die Zinken mit der Blattfedersicherung. Neu gibt es mit «Tiger Points» eine Carbid-Schar für speziell aggressive Bodenverhältnisse. Bis 4 m werden die Grubber starr, ab 4 m klappbar hergestellt.

intensiver mischt als bisher angebotene Scharformen. Zur Nivellierung sind Scheiben zwischen Zinken und Nachläufer platziert. Als Nachläufer kommen verschiedene Walzen infrage. Üblicherweise gehört eine Doppel-Rohrtragwalze zur Ausstattung.

Maschio (www.aebisuisse.ch) Für die passive Bodenbearbeitung bietet der italienische Hersteller Maschio Anbau-Kurzscheibeneggen mit Arbeitsbreiten bis 6 m an. Die Scheiben haben einen Durchmesser von 510 mm und sind grob gezackt. Die Geräte eignen sich für maximale Bearbeitungstiefen von 10 cm. Die Tiefenverstellung erfolgt hydraulisch. «Dracula» ist eine gezogene Kombimaschine mit Zinken und Scheiben. Die 18 oder 26 Scheiben haben einen Durchmesser von 610 mm. Zu den Zinkengeräten für die Stoppelbearbeitung zählt auch eine 3-balkige Grubberbaureihe. Die 3 m breiten Geräte sind ohne Flügelschar in der Version mit Scherbolzensicherung und mit Flügelschar in der Version mit Federsicherung zu haben. Nachgebaut sind Einebnungsscheiben. Schliesslich kommen unterschiedliche Nachläufer in Form von Walzen zum Einsatz.

Pöttinger (www.pöttinger.at) Lemken (www.lemken.com) Lemken hat mit der «Heliodor» sowie den «Rubin 9» und «12» drei unterschiedliche Kurzscheibeneggen im Programm. Die «Heliodor» ist üblicher­ weise mit 510-mm-Scheiben bestückt. Der Strichabstand von 125 mm ermöglicht eine weitgehend ganzflächige Bearbeitung. Die Scheiben werden einzeln mit Blattfedern geführt. Die «Rubin»-Modelle sind mit 620-mm-Scheiben ausgestattet. Diese Hohlscheiben sind einzeln an einem vorgespannten Federelement angebracht. Alle Grubber von Lemken gibt es als Anbaumodelle oder in der gezogenen Version. Lemken verkauft, insbesondere auf dem deutschen Markt, nach wie vor am meisten 3-m-Geräte. Ebenfalls drei Baureihen offeriert Lemken bei den Grubbern. Die 2- oder 3-balkigen Grubber sind mit starren Zinken, die über eine wartungsfreie automatische Überlastsicherung verfügen, ausgestattet. Um die unterschiedlichen Anforderungen abzudecken, sind verschiedene Flügelschare und Schmalschare erhältlich. Für die Baureihe «Kristall» ist mit der «TriMix» eine Flügelschar erhältlich, die deutlich

Die Österreicher bauen Kurzscheibeneggen mit der Bezeichnung «Terradisc». Die starren Modelle gibt es bis 4 m, grösser sind sie klappbar. Schliesslich baut Pöttinger ebenfalls gezogene, klappbare Kurzscheibeneggen. Der Scheibendurchmesser misst 580 mm. Als Herzstück bezeichnet Pöttinger das «TwinArm-»System, eine Klemmschale für jeweils zwei Scheiben. Als Steinsicherung dienen 40 mm starke Gummielemente, die in den Klemmschalen montiert sind. Verschiedene Nachlaufwalzen runden das Angebot ab. Im Bereich der Zinkengeräte deckt Pöttinger die Bedürfnisse mit dem «Synkro» ab. Es gibt ihn in 2- oder 3-balkiger Ausführung, 2,5  m breit (gezogen 6 m). Der Strichabstand misst 27 oder 28,5 cm und die Rahmenhöhe 85 cm. Ausgerüstet mit einer Steinsicherung kann der Zinken 25 cm nach oben ausweichen. Die Zinken sind üblicherweise mit Flügelscharen ausgestattet. Für längere Lebensdauer gibt es die «Durastar»-Scharspitzen. Die Grubber sind als Anbaumaschinen oder in der gezogenen Bauversion auf dem Markt. Als Nachläufer kommen verschiedene Walzen in Frage.


Stoppelbearbeitung    n

Regent (www.abm-maschinen.ch) Das österreichische Unternehmen Regent baut Kurzscheibeneggen für den 3-Punkt-Anbau und mit Aufsattelwagen. Die 6 mm starken Hohlscheiben sind gezackt und haben einen Durchmesser von 615 mm. Der 80 cm hohe Rahmen ermöglicht guten Durchlass auch bei grossen Erntemengen. Die Scheibenelemente sind durch Spiralfedern gesichert und garantieren eine gleichmässige Eingriffstiefe. Die Grubber von Regent sind unter der Bezeichnung «Terrakan» und «Tukan» auf dem Markt. «Terrakan» ist eine bis 6 m breite, massive Federzinkenegge, auf Wunsch mit Fahrwerk. Der Strichabstand misst 15 cm, der Balkenabstand 48 cm. Als Arbeitswerkzeug dienen Wechselschare oder Gänsefussschare. Mit der Bezeichnung «Tukan» sind die 3- oder 4-balkigen Grubber gemeint. Die Zinken können mit Schmal-, Doppelherz- oder Flügelscharen (Mulchsaatzinken) ausgestattet werden. in der Grundausrüstung verfügen die Zinken über Abscherschrauben. Optional gibt es für einige Modelle eine Nonstop Sicherung.

Sky Agriculture (www.agrar-landtechnik.ch) Nach eigenen Angaben zählt das französische Unternehmen Sky Agriculture zu den grössten Anbietern von Bodenbearbeitungstechnik in Frankreich. Entsprechen ist das Angebot an Scheibeneggen auf diese Bedürfnisse ausgelegt. Neben zwei Anbau-Baureihen überwiegen die gezogenen Modelle. Die Scheiben sind fein gezackt und messen im Durchmesser 560 mm. Als Nachläufer werden üblicherTrend: Gleichzeitige Saat

weise Doppel-Walzen eingesetzt. Der Universal-Zinkengrubber von Sky Agriculture wird als 4-balkige Maschine mit Arbeitsbreiten von 4,80 m bis 8,15 m verkauft. Der Durchgang misst 84 cm. Für die flache Stoppelbearbeitung empfiehlt sich die Flügelscharversion. Für tieferes Arbeiten eine schmale Schar ohne Flügel. Die Zinken sind über eine Nonstop-Sicherung gesichert.

gibts mit Arbeitsbreiten von 2,50, 3 und 4,30 m. Die 11 bis 19 Zinken sind an drei Balken montiert. Zur nachfolgenden Nivellierung setzt Treffler Blattfederzinken ein. Getragen wird der Grubber durch ein Tandemfahrwerk (vorne) und eine Rohrtragwalze (hinten). Die gezogenen Grubber sind klappbar, haben vorne ein vierfaches TandemFahrwerk und können mit unterschiedlichen Nachläufern ausgerüstet werden.

SMS (www.centrerose.ch) Das tschechische Unternehmen SMS baut neben herkömmlichen Scheibeneggen auch gezogene Kurzscheibeneggen. Die am verschweissten 150 × 100 × 8 mm starken Rahmenprofile montierten Scheiben weisen einen Durchmesser von 510 oder 610  mm auf. Der Strichabstand misst 25 cm. Die Geräte wiegen zwischen 1290 und 14 200 kg. Die von SMS hergestellten Grubber mit Arbeitsbreiten von 2,20 bis 6 m gibt es sowohl für den 3-Punkt-Anbau als auch gezogen. Ausschliesslich Aufsattelgeräte sind in der obersten Liga (9 – 12 m) zu finden. SMS bietet drei verschiedene Grubberzinken und entsprechend auch die ganze Bandbreite an Scharen. Auch als Nachläufer können verschiedene Walzen geordert werden.

Treffler (www.agrar-landtechnik.ch) Treffler hat keine Scheiben- / Kurzscheibeneggen im Programm. Unter dem Begriff «Präzisionsgrubber» baut das Unternehmen aus Pöttmes-Echsheim (Nähe München) eine Anbau- und eine gezogene Grubbervariante. Die 3-Punkt-Modelle Aktuell: Gülleeinarbeitung

Väderstad (www.keller-technik.ch) Der schwedische Hersteller Väderstad ist ein Spezialist für gezogene Bodenbearbeitung, sowohl im Bereich der Scheibenund Kurzscheibeneggen als auch bei Zinkengrubbern. Mit der «Carrier» hat Väderstad eine Kurzscheibenegge im Programm, die angebaut oder gezogen gekauft werden kann. Die gezogenen Geräte werden auf Wunsch mit unterschiedlichen Vorwerkzeugen ausgestattet. Neben fein gezackten 510 und 610 mm grossen Scheiben gibt es für die aggressive Bodenbearbeitung die «TrueCut 470»-Scheibe mit starker Zahnung. Als Nachläufer kommen Packerwalzen verschiedenster Art zum Einsatz. Mit den Bezeichnungen «Cultus», «Swift», «TopDown» und «Opus» hat Väderstad vier Grubberbaureihen im Programm. «Opus» gibt es mit Arbeitsbreiten von 3, 3,5, 4 und 5 m als 3-Punkt-Anbaumaschine. Dank verschiedenen Arbeitswerkzeugen mit Breiten von 50 bis 300 mm kann auf unterschiedliche Bodenbedingungen und Arbeitseffekte reagiert werden. Die Zinken sind mechanisch über Spiralfedern oder hydraulisch vor Überbelastung geschützt. Zur Nivellierung setzt Väderstad Einebnungs- oder Nivellierscheiben ein. Als Packerwalzen kommen verschiedene Varianten infrage.

Fazit

Was einst als wenig sinnvoll beurteilt wurde, wird heute dank Nivellierwerkzeugen und optimalen Packerwalzen wieder aktueller. Nämlich die gleichzeitige Aussaat von Zwischenkulturpflanzen und Begrünungen in einem Arbeitsgang mit der Stoppelbearbeitung, was mit pneumatischen Sägeräten möglich geworden ist. Der Aufbau dieser Geräte ist sowohl auf Grubbern wie auch auf Kurzscheibeneggen möglich, aber in der Praxis noch nicht die Regel.

Verschiedene Hersteller beobachten einen Trend, dass Scheibeneggen neben der klassischen Stoppelbearbeitung vermehrt auch für die direkte Einarbeitung von Zwischenfruchtbeständen eingesetzt werden. Gleichzeitig hat sich mit der Einarbeitung direkt hinter den Güllefässern ein weiteres Einsatz­ gebiet eröffnet. Es zeichnet sich daher eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Güllespezialisten und Herstellern von Bear­beitungsgeräten ab.

Grubber übernehmen vermehrt Aufgaben, die der Pflug bisher bewältigt hat. Nur mit unterschiedlichen Werkzeugen und logischerweise einem Schar-Schnellwechselsystem kann dieser Spagat zwischen flacher und tiefer Bearbeitung erfolgreich bestanden werden. Schwieriger ist der Spagat zwischen flacher und tiefer Arbeit bei der Kurzscheibenegge zu bewältigen. «Scheibenwechselsysteme» gibt es keine. Folglich ist die richtige Auswahl des Scheibendurchmessers beim Kauf wichtig. Er entscheidet, ob sich die Scheibenegge eher für tiefes oder flaches Arbeiten eignet.  n 6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Stoppelbearbeitung

Die Stoppelbearbeitung muss vielen, oft gegensätzlichen Faktoren gerecht werden: Einarbeitung von Ernterückständen, gleichzeitig aber auch Erosionen verhindern. Bild: R. Engeler

Erosionsschutz – eine andere Zieldefinition Ein Ziel der Stoppelbearbeitung ist die Einmischung von Stroh und Stoppelrückständen zur Förderung der Rotte. Anderseits ist die Bodenbedeckung mit Mulchmaterial wichtig, damit die Gefahr von Bodenerosion bei pflugloser Bodenbearbeitung verringert wird. Ruedi Hunger Bezogen auf Bodenerosion, ausgelöst durch (zunehmende) Starkniederschläge, ist die Bodenbedeckung mit Mulchmaterial wichtig. Damit der Bodenabtrag durch Niederschlag im Vergleich zur vollständigen Bedeckung auf 50 % *  Schriftenreihe des LfULG, Heft 16/2013 «Optimierung der Stoppelbearbeitung»

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Schweizer Landtechnik  6/7 2017

stabilisiert wird, muss eine Mulchschicht mit einem minimalen Bedeckungsgrad von 30 % erhalten bleiben. Praxisversuche* zeigen, dass die Bodenbedeckung nur wenig durch Veränderungen an Stoppelbearbeitungsmaschinen beeinflusst werden kann. Es zeigte sich nämlich, dass vielfach schon nach einem ersten Arbeitsdurchgang der Bodenbe-

deckungsgrad unter die kritische Grenze von 30 % absinkt.

Erster Durchgang entscheidet Es liessen sich keine grossen Unterschiede zwischen den Maschinen feststellen. Selbst wenn beispielsweise unterschiedliche Arbeitseinstellungen wie Anstellwinkel, Arbeitstiefe und Arbeitsgeschwindig-


Stoppelbearbeitung    n

keit einer Scheibenegge verändert wurden, blieb die Mulchauflage nach dem ersten Arbeitsdurchgang vergleichbar gross. Die Beschränkung auf nur einen Arbeitsgang bringt gegenüber zwei Arbeitsgängen nicht den gewünschten Erfolg. Allen Maschinen gemeinsam ist, dass das Aufbrechen und Zerkleinern des Bodens im ersten Durchgang für die intensive Bodenüberdeckung von Mulchmaterial verantwortlich ist. Besonders Ackerflächen mit abgeführtem Stroh (wie es bei uns üblich ist) sind einer hohen Erosionsgefahr ausgesetzt, wenn sie bearbeitet werden. Daher ist es nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, dass der Stoppelbearbeitung eine Zwischenfrucht zur Erhöhung der Erosionsfestigkeit folgt.

Strohverteilung Die Verteilung von Reststroh und Ernterückständen auf dem Acker ist für jede Art der nachfolgenden Bodenbearbeitung von entscheidender Bedeutung. Beim Bearbeiten (Stoppelbearbeitung, Saatbeetvorbereitung, Saat) entsteht aus einem Strohhaufen nach der Durchfahrt immer wieder ein Strohhaufen, oder Geräte mit engem Strichabstand verstopfen. Der Strohstriegel ist diesbezüglich ein «Ausnahmekönner». Durch seine Zinkenanordnung füllt er sich zwar relativ rasch, gibt das Stroh oder die Ernterückstände aber anschliessend kontinuierlich und gut verteilt wieder ab. Das Gerät soll möglichst immer am Boden bleiben und darf beim Wenden am Feldende nicht ausgehoben werden. Zügige Fahrt begünstigt das Arbeitsergebnis.

Stroh einmischen Das Einmischen von Stroh in den Boden wird von Grubbern, Scheiben- und Kreiseleggen mit mässigem Erfolg ausgeführt. Selbst bei Arbeitstiefen bis 18 cm konzentriert sich das Stroh in einer Schicht von 5 bis 10 cm im Boden. Die notwendige, ganzflächige Bearbeitung mit dem Grubber wird nur mit Flügel- oder Gänsefussscharen beziehungsweise Scheiben- oder Kreiseleggen erzielt. Bei Arbeitstiefen von weniger als 6 cm können grössere Strohmengen nicht

Der Strohstriegel ist das einzige Gerät, das Strohansammlungen (Strohnester) auf dem geernteten Acker gleichmässig verteilen kann. Die Zinken sind 70 cm lang und haben Durchmesser von bis 16 mm. Der Strichabstand liegt bei etwa 5 / 6 cm. Der Zinkenwinkel ist bei einzelnen Geräten fest, üblicherweise wird er hydraulisch verstellt. Durch das Aufkratzen der Erdkruste (1 – 2 cm), werden zusätzlich gute Bedingungen geschaffen für das Aufkeimen von Ausfallgetreide. Mit dem Strohstriegel wird bis 20 km/h schnell gefahren.

Zugkraftbedarf Die Geometrie von Grubberscharen wurde in der Vergangenheit auf das beste Arbeitsergebnis ausgerichtet. Erst in der Neuzeit wurde dem Zugkraftbe-

Schmale Grubberschar

Doppelherz-Flügelschar

Die schmale Grubberschar (55 mm ×  15  mm) eignet sich für mittlere bis tiefe Bodenbearbeitung, gute Lockerung, aber geringe Durchmischung. Die Schar hat einen verhältnismässig moderaten Zugkraftbedarf mit geringem Treibstoffverbrauch. Die schmale Grubberschar eignet sich nicht für Stoppelbearbeitung, weil erstens der Mischeffekt für diesen Zweck zu klein ist und weil zweitens zu tief bearbeitet werden muss. Ein weiterer Nachteil ist die nicht flächendeckende Bearbeitung. Aus Sicht des Erosionsschutzes hinterlässt die Schar eine raue, unausgeglichene Oberfläche.

Die sich in der Schnittbreite überlappenden Flügel lockern den Bearbeitungshorizont vollständig. Ohne nachlaufende Einebnungswerkzeuge bleibt die Bodenoberfläche sehr rau zurück. Die Bearbeitungssohle bleibt wellig, aber komplett durchgeschnitten zurück. Im Unterschied zur Doppelherzschar erhöht sich der Zugleistungsbedarf der zusätzlichen Flügelschar um 1 bis 4 kW je Meter Arbeitsbreite, wobei evtl. zusätzlich montiertes Gewicht, das den Einzug sichert, mehr Leistung abfordert als die Scharform. Stroh wird zu 75 – 80 % in einer Tiefe von bis 10 cm eingearbeitet, der Rest tiefer im Profil bis 15 cm. Eine wiederholte Bearbeitung auf gleicher Arbeitstiefe kann zur Ausbildung eine «Scharsohle» beitragen.

Doppelherzschar Strohstriegel

mehr eingearbeitet werden, weil danach kein Saathorizont im Sinne eines Keimbettes hergestellt werden kann. Auf Nachläufer in Form von Walzen wird in der Regel nicht verzichtet, weil diese auch zur Tiefenführung der Zinkenwerkzeuge dienen.

Die Doppelherzschar bricht auch bei Arbeitstiefen von 14 bis 15 cm den Boden nur streifenweise auf. Das bedeutet, dass etwa ein Drittel des Bodens unbearbeitet bleibt. Stoppel und Unkraut bleiben dort daher verwurzelt. Die Bodenoberfläche ist ohne nachlaufende Einebnungswerkzeuge sehr rau, was für einen guten Erosionsschutz spricht. Die Bearbeitungssohle ist wenig ausgeprägt und hat eine hohe Rauheit. 80 % des Strohs werden in einer Tiefe von bis 10 cm eingearbeitet, die restlichen ca. 20 % liegen tiefer. Der Zugleistungsbedarf der zwischen 135 mm und 180 mm breiten Doppelherzscharen, unterscheidet sich nur geringfügig.

Gänsefussschar Die Gänsefussschar sichert – bei entsprechend gewähltem Strichabstand – ein vollständiges Durchschneiden des Bodenhorizontes, und dies bei verhältnismässig günstiger Zugleistung. Die Gänsefussscharen sind bekannt für ihr relativ schwaches Einzugsverhalten. Das ist mitunter ein Grund dafür, dass dieses Werkzeug in der Praxis nur mässig akzeptiert und entsprechend eingesetzt wird. Eine wiederholte Bearbeitung auf der gleichen Arbeitstiefe fördert die Bildung einer «Scharsohle».

6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Stoppelbearbeitung

darf vermehrt Beachtung geschenkt. Der Zugkraftbedarf wird bestimmt durch die Scharform (Anstellwinkel, Spreizwinkel) und den Verschleissgrad. Auftragsschweissen ist immer ungünstig und erhöht den Zugbedarf in jedem Fall. Abhängig von Arbeitstiefe, Bodenart, Bodenzustand und Scharform erfordert ein Grubber je Meter Arbeitsbreite 15 bis 20 kW. Gänsefussscharen beanspruchen für die ganzflächige Bearbeitung den tiefsten Zugleistungsbedarf und können diesbezüglich mit einer Kurzscheibenegge konkurrieren. Die Verwendung von Flügelscharen erhöht den Kraftbedarf. Den höchsten Zugleistungsbedarf weist die Kreiselegge auf.

Scheiben (kleiner Durchmesser, glatt oder wenig gezackt) Abhängig von der Bodenart arbeiten glatte oder leicht gezackte Scheiben mit kleinem Scheibendurchmesser verhältnismässig flach im Bereich von 3 bis 8 cm. Entsprechend flach werden Ernterückstände, Ausfallgetreide und Unkrautsamen eingearbeitet beziehungsweise überdeckt. Bei kleinen Mengen bedeutet dies gute Rottebedingungen. Je nach Eingriffswinkel kann es bei flacher Bearbeitung zu unvollständiger Bodenlockerung bei der Stoppelbearbeitung kommen. Die geringe Bodenüberdeckung und der hohe Anteil feiner Bodenaggregate bietet wenig Erosionsschutz. Die Boden­ oberfläche kann «Saatbeetqualität» erreichen.

Scheiben statt Zinken Kurzscheibeneggen werden in der Praxis besser akzeptiert als Grubber mit Gänsefussscharen. Dies obwohl ein guter Einzug der Scheibenegge bei flacher Arbeit nicht immer gegeben ist. Weil aber Boden aufgeworfen und dadurch solche Unregelmässigkeiten überdeckt werden, wird dieser Nachteil von Kurzscheibeneggen relativ wenig wahrgenommen. Scheibeneggen inkl. Nachläufer hinterlassen eine relativ ausgeglichene (eingeebnete) Bodenoberfläche.

Scheiben (grosser Durchmesser, gezackt, viel Untergriff) Scheibeneggen mit grossen, stark gezackten Scheiben ar-beiten im Bereich ab 8  cm. Generell nimmt die Arbeitstiefe mit steigendem Scheibendurchmesser zu. Pflanzenreste

Fazit Es ist nicht üblich, das Arbeitsergebnis der Stoppelbearbeitung schwerpunktmäs­ sig aus Sicht des Erosionsschutzes zu betrachten. Dabei zeigt sich, dass die «üblichen» Ziele der Stoppelbearbeitung dem Erosionsschutz (Bodenbedeckung) zum Teil widersprechen. Dennoch darf die Situation nicht einfach schwarz-weiss betrachtet werden. Im Bewusstsein, die Erosion zu reduzieren, ist eine angepasste Gerätewahl und Maschineneinstellung vorzunehmen.  n

und Stroh werden tief(er) eingearbeitet. Die Einarbeitungstiefe von Stroh ist, abhängig von der Bodenart, uneinheitlich. Aus Sicht des Erosionsschutzes ist der geringe Bedeckungsgrad von 30 % oder weniger ein Nachteil. Der Untergriff (Pfeil) ist fest oder verstellbar.

Seitenverstellung, Schnittwinkel Das Arbeitsergebnis und die Zugleistung einer Scheibenegge bei der Stoppelbe­ arbeitung werden durch die Bodenart, die Arbeitstiefe, den Schnittwinkel und die Fahrgeschwindigkeit bestimmt. Scheibeneggen mit im Winkel verstellbaren Werkzeugachsen lassen eine Anpassung der Bodenlockerung an die Bodenbedingungen und Bearbeitungsziele durch variable Anstellwinkel zu. Bezogen auf den Bedeckungsgrad des Bodens ändert sich nicht viel. Die Geräte werden dadurch lang und entsprechend schwer, das heisst, sie erreichen die Anwendungsgrenze für den 3-Punkt-Anbau.

Tabelle 1: Ziele und Massnahmen der Stoppelbearbeitung Ziele

Massnahme

Vorhandene Unkräuter vernichten

Abschneiden, Schälen, austrocknen

Samenkörner zum Keimen bringen

Bodenkontakt, flach einarbeiten, anwalzen

Strohverrottung fördern

Bodenkontakt, einmischen, teilweise zudecken

Krusten brechen

Flach lockern

Flache Verdichtung lockern

Flach lockern, Verdichtung «unterfahren»

Saatbeetherstellung (kombiniert mit Saat)

Boden lockern, krümeln, rückverfestigen

Tabelle 2: Geräteeigenschaften Eigenschaften (nach Agroscope Tänikon)

Grubber mit Doppelherzschar

ScheibenGrubber

3-/4-balkiger Grubber

Spatenrollegge

Stroh­ striegel

Kurzscheibenegge

X-förmige Scheibenegge

Kombination GrubberScheibenegge

Einhaltung Arbeitstiefe

++

++

++

++

++

+++

+++

+++

Horizont ausgeglichen

+

+++

+++

+

++

+++

+++

+++

Strohverteilung

+

+

+

+

+++

+

++

++

Stroheinarbeitung

+

++

++

+

+

++

+++

+++

Versch. Einsatzmöglichkeiten

+++

+++

+++

+

+

+++

+++

+++

Einzug (Boden)

+++

++

++

+

+

++

+++

+++

Bearbeitungstiefe flach

+

++

++

+++

+++

+++

+++

++

Bearbeitungstiefe 15 cm

+++

+++

+++

+

++

++

+++

+ weniger gut / ++ gut / +++ sehr gut

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Stoppelbearbeitung

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n  Stoppelbearbeitung

kraft als Grubber. Subjektiv wird in der Praxis die Zugkraftminderung noch höher geschätzt, was aber nach Ansicht von Fachleuten auf das Nichteinhalten der angestrebten Arbeitstiefe zurückzuführen ist. Messwerte zeigen deutlich einen progressiven Anstieg der Zugkraft mit wachsender Arbeitstiefe. Mit zunehmender Arbeitstiefe stützt sich die Scheibenegge vermehrt über die Scheiben ab. Dies mit der Folge, dass zusätzliches Gewicht zur Rückverfestigung auf der Walze fehlt. Gezackte Scheiben haben ein gutes Eindringvermögen in den Boden, wogegen glatte Scheiben gleichmässigere Arbeit leisten. Gewölbte Scheiben durchmischen den Boden intensiver als die flachen Scheiben.

Universalgerät Grubber

Kurzscheibeneggen beanspruchen etwas weniger Zugkraft. Mit zunehmender Arbeitstiefe nimmt die Wirkung der Rückverfestigung ab und das Stroh wird tiefer eingearbeitet. Bild: Kverneland

Scheibe oder Zinken? Im Vergleich zum Grubber benötigen Kurzscheibeneggen etwas weniger Zugkraft. Bedingt durch die Werkzeugform entstehen beim Grubber Einzugskräfte, welche die Walze zusätzlich belasten und damit die Rückverfestigung verbessern. Scheibeneggen ihrerseits bedecken das Stroh besser mit Erde und hinterlassen ein gleichmässigeres Bodenprofil. Ruedi Hunger Der Zugkraftbedarf eines Bodenbearbeitungsgeräts resultiert zu einem grossen Teil aus Reibungsvorgängen zwischen Boden und Arbeitswerkzeug. Weil der Scherwiderstand des Bodens nicht nur von den physikalischen Eigenschaften bestimmt wird, sondern mit steigender Schergeschwindigkeit zunimmt, kommt der Fahrgeschwindigkeit bezogen auf den Zugkraftbedarf besondere Bedeutung zu. Anderseits wird durch Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit die Zerkleinerungswirkung der Werkzeuge entscheidend 30

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

verbessert. Deshalb versuchen Konstrukteure, die Werkzeugform so zu gestalten, dass einerseits die Reibkräfte auf einem tragbaren Niveau bleiben. Anderseits soll der Erdfluss des aufgebrochenen Bodens so stark beschleunigt werden, dass sich die Erdschollen beim Aufprall zerkleinern. Das Ganze wieder mit der Absicht, die Fahrgeschwindigkeit nicht über ein optimales Mass hinaus ansteigen zu lassen.

Gleichmässiges Bearbeitungsprofil Tendenziell benötigen Kurzscheibeneggen zwischen 15 und 20 % weniger Zug-

Der Grubber ist nach wie vor häufig auf den Stoppelfeldern anzutreffen. Grubberwerkzeuge entwickeln mit zunehmender Arbeitstiefe Vertikalkräfte, die den Traktor und die angebaute Walze zusätzlich belasten. Das hat einerseits zur Folge, dass der Rollwiderstand der Walze steigt, was zum höheren Zugkraftbedarf des Grubbers beiträgt, anderseits wird dadurch die Oberfläche mehr rückverfestigt. Der Grubber belässt mehr Stroh auf der Oberfläche als die Kurzscheibenegge. Im Gegensatz zur Kurzscheibenegge bringt der Grubber das Stroh besser auch in tiefere Bodenschichten. Das hängt vor allem mit dem Mehr an bewegter Erd­ masse zusammen. Unterschiedliche Werkzeuge erzielen auch unterschiedliche Arbeitseffekte. Allerdings ist der Aufwand für den Werkzeugwechsel nicht zu unterschätzen. Schnellwechsel-Scharsysteme reduzieren den Aufwand.

Alternativen kommen und gehen Grubber und Kurzscheibeneggen sind nicht die einzigen Akteure im Bereich der Stoppelbearbeitung. Seit Jahrzehnten hat die Spatenrollegge ihre Anhänger, doch die Marktanteile steigen nicht an. Der Arbeitseffekt einer Spatenrollegge beruht auf dem speziellen Konstruktionsprinzip der vier Messer. Diese sind untereinander um 45° versetzt angeordnet und stechen während der Vorwärtsbewegung bis zur Achse in den Boden ein. Weil sich die Relativbewegung zwischen Boden und Werkzeug verändert, wird Erde ausgebrochen und vermischt. Federzinkeneggen waren vor Jahrzehnten das Standardgerät zur Bodenbearbeitung respektive zur Saatbeetherstellung. Nahe-


Stoppelbearbeitung    n

liegend, dass sie – weil schon vorhanden – auch zur Stoppelbearbeitung eingesetzt wurden. Ihre Eignung zur Stoppelbearbeitung ist eigentlich gut, wenn da nicht die Neigung zum Verstopfen wäre, die den Traktorfahrer fast zur Verzweiflung bringen kann. Mit vielen Vorschusslorbeeren wurde Ende der 1980er-Jahre die Doppelro­ toregge «Dyna-Drive» für die Stoppelbearbeitung angepriesen. Die mit 5 cm breiten Löffel-

zinken versehenen Rotorwellen drehen im Verhältnis 1 : 3. Der Arbeitseffekt beruht auf der bodenangetriebenen, schiebend/ hebenden Bewegung der Zinken. Trotz guter Eignung schaffte das Gerät den eigentlichen Durchbruch nicht. Ein weiteres, relativ erfolgloses Gerät für die Stoppelbearbeitung ist der Ringschneidgrubber. Dieses Gerät versucht, sich mit drehenden Schneidringen Marktanteile zu sichern.

Fazit So wie es für die Stoppelbearbeitung verschiedene Definitionen gibt, gibt es auch ein unterschiedliches Angebot an Stoppelbearbeitungsgeräten. Doch wenn sich die «Spreu vom Weizen» trennt, bleiben letztendlich wieder Grubber und Kurzscheibenegge. Sie bestechen durch ein­ fachen Aufbau, universelle Einsatzmöglichkeiten und erzielen gute, wenn auch unterschiedliche, Arbeitsergebnisse.  n

Unterschiedliche Sicht •  Der Ackerbauer will mit der Stoppelbearbeitung den kapillaren Wasseraufstieg unterbinden und gleichzeitig dem (Stark-)Niederschlag das Versickern im Boden ermöglichen. •  Der Saatzüchter ist bestrebt, Ausfallgetreide und Unkrautsamen durch gute Bedingungen in Keimstimmung zu bringen. •  Der Bodenkundler will auch nach der Stoppelbearbeitung ein Minimum an Bodenbedeckung. Zudem will er ein Gerät einsetzen, das keinen Schmierhorizont im Boden hinterlässt. •  Der Biobauer schätzt die Stoppelbearbeitung, weil durch die ganzflächige Bearbeitung Wurzelunkräuter vernichtet werden. Grubber haben mit zunehmender Arbeitstiefe mehr Einzug, damit erhöht sich der Druck auf den Nachläufer, was letztendlich zu mehr Rollwiderstand und Zugkraftbedarf führt. Bild: R. Hunger

Tabelle: Wirkungsvergleich verschiedener Maschinen für die Stoppelbearbeitung Strohstriegel

Schälpflug

Grubber

Kurzscheibenegge

Arbeitsweise

Flach mischend

Wendet flach

Mischend und lockernd

Mischend und lockernd

Arbeitswerkzeug

Federzinken mit bis zu 16 mm Durchmesser Strichabstand 5/6 cm Verstellbarerer Zinkenwinkel

Kompakte Pflugschar

Doppelherz-, Gänsefuss- oder Flügelschare und Nachläufer (Packerwalze)

Glatte oder gezackte Scheiben und Nachläufer (Packerwalze)

Arbeitstiefe

2 cm

4 bis 12 cm (teilweise auch tiefer)

5 bis 25 cm

5 bis 15 cm

Arbeits­ geschwindigkeit

10 bis 25 km/h

8 bis (15) km/h

8 bis 15 km/h

8 bis 15 km/h

Arbeitsqualität wird beeinflusst durch

•  Zinkenform •  Zinkenstellung •  Zinkenabstand •  Arbeitstiefe •  Fahrgeschwindigkeit

•  Pflugkörperform •  Pflugkörpergrösse •  Pflugkörperabstand •  Fahr-geschwindigkeit •  Bodenzustand •  Menge an organischer Masse

•  Anzahl Balken •  Zinken- und Scharform •  Zinken- und Scharstellung •  Strichabstand •  Arbeitstiefe •  Fahrgeschwindigkeit •  Bodenzustand

•  Form und Durchmesser der Scheiben •  Scheibenstellung •  Gewichtsbelastung (der Scheiben) •  Arbeitstiefe •  Fahrgeschwindigkeit •  Bodenzustand •  Menge an organischer Masse

Auswirkungen positiv

+  Sehr gute Strohverteilung +  Geringer leistungsbedarf

+  Saubere Oberfläche +  Ganzflächige Durchtrennung (Wurzelunkraut)

+  Gute Stroheinarbeitung +  Verbesserung der Durchmischung mit zunehmender Arbeitstiefe +  Vielseitigkeit

+  Gute Stroheinarbeitung +  Gute Durchmischung bei flacher Bearbeitung +  Gutes Einzugsverhalten +  Vielseitigkeit

Auswirkungen negativ

–  Flache Arbeitsweise –  Keine tiefe Durchmischung –  Keine Lockerung

–  Boden darf nicht zu leicht sein

–  Schlechte Durchmischung bei flacher Bearbeitung

–  Mässige Wirkung auf Wurzelunkräuter –  Durchmischung nimmt mit zunehmender Arbeits­weise ab

Eignung als/für

Stoppelbearbeitung im Direktsaatverfahren und als erste Stoppelbearbeitung vor Grubber oder Scheibenegge im Mulchsaatverfahren

Erste und zweite Stoppelbearbeitung beim Pflugsaatverfahren

Abhängig von der verwendeten Schar, für erste und zweite Stoppelbearbeitung im Pflugoder Mulchsaatverfahren

Erste und zweite Stoppelbearbeitung mit unterschiedlicher Arbeitstiefe im Pflug- und Mulchsaatverfahren

6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Stoppelbearbeitung

Als Grössenvergleich zu den Erdschollen im Saatbeet, hat der Fünfliber auch heute seine Berechtigung – noch gibt es keine Smartphone-App, die ihn ablösen könnte.

«Werterhaltung» des Fünflibers Auf dem Acker wird die Feinheit, also das Arbeitsergebnis der Bodenbearbeitung, hauptsächlich visuell beurteilt. Auch Anzahl und Grösse der groben Erdschollen, die der Verschlämmung und dem Oberflächenabfluss entgegenwirken sollen, wird geschätzt. Praktisch das einzige Hilfsmittel zur Beurteilung der Saatbeetoberfläche ist der Fünflibertest. Ruedi Hunger Oft möchte der Landwirt sein Arbeitser­ gebnis überprüfen und sich bestätigt fühlen, dass seine eben gewählte Maschi­ neneinstellung und die Fahrgeschwindig­ keit, bezogen auf die Feinheit des Saat­ beets, richtig sind. Um dem Teufelskreis einer (zu) intensiven Bodenbearbeitung zu entfliehen, hat

Agroscope Tänikon vor mehr als 20 Jah­ ren den Fünflibertest kreiert und dazu ein

Merkblatt geschaffen. Dieser Test hat heute noch Gültigkeit und wurde zwi­

Grafik: Kreiselegge in lehmigem Sandboden vor

nach Bearbeitung

45 40

Grössenanteile in %

35 30 25 20 15 10 5 0 bis 2,5

2,5–5 mm

5–10 mm

10–20 mm

20–40 mm

40–80 mm

über 80 mm

Aggregatsgrössen in mm

Die Feinheit eines Saatbeets entscheidet darüber, ob und wie stark die Oberfläche verschlämmt.

32

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Beim Einsatz der Kreiselegge in einem lehmigen Sandboden nehmen vor allem die feinen, kleinen Aggregatsteile stark zu, wogegen nach der Bearbeitung kaum über 80 mm grosse Aggregate gefunden werden (DLG-Prüfbericht 5897F).


Stoppelbearbeitung    n

schenzeitlich durch keine bessere oder schnellere Methode abgelöst. Dem Praktiker fehlen selbst im Elektronik­ zeitalter praxisnahe Alternativen. Das spricht einerseits für die Praxistauglichkeit dieses Tests, anderseits könnte daraus auch geschlossen werden, dass die Fein­ heit des Saatbeets gar kein Problem ist. Entschärft wurde die Problematik, wie Thomas Anken, Agroscope Tänikon, auf Anfrage bestätigt, tatsächlich durch die Verbreitung der minimalen Bodenbearbei­ tung. Anderseits ist beim Praktiker aber auch das Bewusstsein gewachsen, dass eine auf die Bodenbedingungen und das Gerät abgestimmte Grundgeschwindigkeit

besser (und billiger) ist, als die «Garten­ beet»-qualität seines Saatbeetes.

Im eigenen Interesse Ein feines Saatbeet entspricht in der Praxis dem Idealbild einer «guten» Bodenvorberei­ tung für die nachfolgende Saat. Ein sehr feines Saatbeet – hergestellt mit hohem Energieaufwand – sorgt zwar bei Getreide für einen guten Feldaufgang, bringt letztlich aber keinen Mehrertrag. Eine intensive Bo­ denbearbeitung fördert Bodenerosion und Bodenverschlemmung und ist gleichzeitig für einen hohen Treibstoffverbrauch verant­ wortlich. Gleichzeitig steigt der Verschleiss an den Arbeitswerkzeugen.

«Zum Thema Feinheit der Bodenbearbeitung wird heute kaum noch geforscht. Einerseits spielt die Feinheit im Zuge der Minimalbodenbearbeitung mit schweren, gezogenen Sämaschinen eine viel kleinere Rolle. Anderseits hinter­ lassen die europaweiten Sparübungen auch auf diesem Gebiet ihre Spuren», Thomas Anken, Agroscope Tänikon.

Fazit Der Fünflibertest ist und bleibt vorerst die einzige Möglichkeit, ohne grossen Auf­ wand die Feinheit eines Saatbeetes zu überprüfen. Das vierseitige Merkblatt kann bei Agridea bezogen werden (www. agridea.ch).   n

Fünfliber-Test •  Doppelmeter so auslegen, dass er ein 40 × 60-cm-Rechteck bildet •  Einen Fünfliber in das Rechteck legen •  Anzahl Schollen grösser als das Geldstück auszählen   Resultat •  Über 20 Schollen sind grösser als des Geld­ stück, zum Teil gar faustgross – sehr grobes Saatbeet •  Etwa 20 Schollen sind grösser als der Fünfli­ ber – für die meisten Kulturen ideales Saatbeet •  Es sind kaum Schollen vorhanden die grös­ ser als das Geldstück sind – meist zu fein, Saatbeet ist erosionsfördernd

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n  Stoppelbearbeitung

Mit Schnellwechselsystemen könnten die Schare eigentlich schnell getauscht werden. Wieso geschieht dies nicht öfters?

Bild: R. Engeler

Schare wechseln – Arbeitsqualität verbessern Einfach, schnell und effizient – so werden Schnellwechsel-Scharsysteme vom Handel angepriesen. Besteht aber überhaupt ein Bedürfnis, die Scharen rasch zu wechseln? Oder muss die Frage anders gestellt werden: Warum werden kaum Scharen gewechselt? Ruedi Hunger Speziell beim Grubbereinsatz stellt sich immer wieder die Frage, wie tief und wie flächendeckend bearbeitet werden soll. Die Antwort kann nicht nur über eine andere EHR-Position auf dem Traktor ge34

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

geben werden. Die Arbeitswerkzeuge, das heisst die gerade verwendete Schar, bestimmen weitgehend, wie effizient der Grubbereinsatz erfolgt. Tiefes Bearbeiten heisst schmale Scharen einsetzen. Gute

Durchmischung erfordert breite Flügelscharen, und sehr flaches Arbeiten bedingt eventuell eine Gänsefussschar. Nun, es ist zwar nicht gerade üblich, dass ein Landwirt für seinen Grubber gleich mehrere


Stoppelbearbeitung    n

Tabelle: Schnellwechselsysteme verschiedener Hersteller im Überblick Hersteller

Amazone Unter der Bezeichnung «C-Mix-Clip» offeriert Amazone neuerdings eine Schnellwechselschar mit Leitblech und Spitze. Während das Leitblech fest mit dem Zinken verschraubt ist, wird die Spitze auf dem Schnellwechselsystem befestigt. Nach einmaliger Montage der ClipAufnahme auf dem Zinken lassen sich mithilfe eines Sicherungsstiftes unterschiedliche Scharspitzen aufschieben. Der Sicherungsstift wird auf der Rückseite des Zinkens durch eine Hohlschraube geführt und hält somit die jeweilige Scharspitze auf der Aufnahme. Zur Scharmontage gibt es ein Spezialwerkzeug. Lemken Das Schnellwechselsystem von Lemken erlaubt es, bei allen Karat- und Kristall- Grubbern die Werkzeuge schnell zu wechseln. Bis zu sieben verschiedene Zinkenvarianten können entsprechend den Bodenbedingungen rasch gewechselt werden. Beim System von Lemken wird der gesamte Scharfuss mit Werkzeugen gewechselt. Der Scharfuss wird mittels Klappstecker gesichert. Zum Öffnen des Klappsteckers ist ein mitgeliefertes Werkzeug erforderlich, der Werkzeugwechsel erfolgt danach werkzeuglos. Kverneland «Knock-on» ist ein patentiertes Scharwechselsystem, das den Austausch der Grubberschar innert kurzer Zeit ermöglicht. Die Standzeit wird daher auf ein Minimum reduziert. Für den Scharwechsel werden lediglich Hammer und Meissel benötigt. Die aus speziell gehärteten Stahl gefertigten Schare sind in Breiten von 80, 150, 250 und 320 mm erhältlich. Ausserdem gibt es eine 345 mm breite Flügelschar. Die Bearbeitungstiefe des Scharsortiments reicht von 3 – 35 cm. Zudem gehören 80 und 100 mm breite Leitbleche zur «Knock-on»-Baureihe. Kerner Die von Kerner entwickelte Technik erlaubt eine Einstellung der Tiefe und den Wechsel der Flügelschare werkzeuglos auf dem Feld. Die Steckverbindung ermöglicht ein einfaches Wechseln der Flügel ohne Schraubenschlüssel. Der einfache Austausch bzw. Wechsel von unterschiedlichen Schararten erleichtert die richtige Wahl der Schar, abgestimmt auf den jeweiligen Bodenzustand und das Bearbeitungsziel. Die Wechselflügel können in Halterungen am Rahmen mitgeführt werden.

Schartypen auf dem Hof lagert. Zwei unterschiedliche Schare verbessern zwar das Einsatzspektrum und die Effizienz des Grubbers – wäre da nicht die «Schrauberei» für den Wechsel!

Einfach und rasch Nach einer erstmaligen Montage der Halterteile ermöglichen Schnellwechselsysteme den raschen Scharwechsel. Das erlaubt es dem Anwender, nach Angaben der Hersteller, mit reduziertem zeitlichem Aufwand auf andere Einsatzbedingungen zu reagieren und von Flügelscharen auf Spitzscharen und umgekehrt zu wechseln. Und wenn möglich noch auf dem Feld, wo geschraubte Scharen sicher nicht gewechselt werden. Grundsätzlich kann zwar davon ausgegangen werden, dass beim Wegfahren

«ClipOn» «ClipOn» ist ein Schnellwechselsystem, das verschiedene Hersteller nutzen (beispielsweise Horsch). Für die Schar wird ein Klemmkeil an die Zinken geschraubt und daran die «ClipOn»,Schar mit einem Hammerschlag auf- oder abgeschlagen. Die Klemmkeile sind zusätzlich mit einer Verlustsicherung ausgestattet. Zum Entfernen dieser Schar muss mit einem Entriegelungswerkzeug die Sicherungsnase zurückgedrückt werden.

auf dem Hof die Entscheidung schon feststeht, ob flach oder tief gearbeitet werden soll. Vorausgesetzt, am Grubber gibt es eine sichere Haltevorrichtung, kann der Wechsel mit wenig Zeitverlust auch auf dem Feld vorgenommen werden. Das DLG-Testzentrum hat beim Scharwechsel Zeitmessungen gemacht und beispielsweise im Prüfbericht «6029F» festgehalten, dass mit dem Schnellwechselsystem eine Schar in eineinhalb Minuten zu wechseln ist, während für die verschraubte Version über 20 Minuten be­nötigt werden.

«Faustregel für den Grubber-Einsatz: Je tiefer die Bearbeitung, desto schmaler die Schar.»

Fazit Scharwechselsysteme motivieren den Anwender, seinen Grubber mit dem jeweils richtigen Werkzeug auszurüsten, um damit ein optimales Arbeitsergebnis zu erzielen.  n 6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Impression | Einsatzbericht

Der neue Partikelfilter wurde unter der Motorhaube angebracht, wodurch diese 4 cm höher ausgefallen ist.

Der Fendt «Vario 724 S4» ist gemessen an seiner Leistung ein wendiger Allrounder im oberen Leistungssegment. Bilder: R. Burkhalter

Mehr Komfort – einfachere Bedienung Der Fendt «Vario 724 S4» ist seinem Vorgänger um einiges Voraus. Die neue Motorisierung ist sparsam und kraftvoll, neue Möglichkeiten im Bedienungskonzept vereinfachen das Beherrschen des Fahrzeugs insbesondere auch für weniger geübte Fahrer. Ruedi Burkhalter

Fendt hat die Baureihe «700 Vario» zur Einführung der Abgasnorm der Stufe IV einer Erneuerung unterzogen. Die Fahrzeuge der neusten Generation sind nicht nur im neuen, helleren Fendt-(Nature)Grün eingekleidet, sondern haben auch technische Neuheiten vorzuweisen. Die «Schweizer Landtechnik» konnte das Topmodell der Baureihe, den «Vario 724 S4», in der höchsten Ausstattungsvariante «Profi Plus», im Praxiseinsatz beobachten.

Partikelfilter senkt AdBlue-Verbrauch Für den Antrieb des «724 Vario» setzt Fendt nach wie vor auf den «TCD 6.1 L6» von Deutz mit rund 6,1 l Hubraum. Das Aggregat liefert 237 PS Nennleistung und 246 PS Maximalleistung (nach ECE R 120). Um die gesetzlichen Grenzwerte der Abgasstufe IV zu erfüllen, wurden mehrere konstruktive Änderungen vorgenommen: So ist nun eine externe gekühlte Abgasrückführung (AGRex) zur stärkeren 36

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Reduzierung der Stickoxidemissionen ein­ gebaut, und es kommt eine neue SCREinspritzung mit 6-Loch-Düsen für feinere Zerstäubung zum Einsatz. Zusätzlich rüsteten die Ingenieure den 6-Zylinder mit einem passiven Partikelfilter aus, der ohne Dieseleinspritzung regeneriert und zudem auf die Lebensdauer des Schleppers ausgelegt sein soll. Durch diese Kombination konnte der AdBlue-Verbrauch deutlich reduziert werden. Erneuert wurde auch das komplette Kühlerpaket, dessen Wasserkühler laut Fendt 15 % grösser ist als beim Vorgänger. Dazu wurde der Lüfterdurchmesser auf 620 mm vergrössert. Nach wie vor ist ein Wastegate-Turbo ohne VTG-Technologie verbaut. Der Dieseltank fasst beachtliche 400 l, in den AdBlue-Tank passen 38 l. Beim «DLG Power Mix»-Test konnte der Schwerarbeiter mit tiefen Treibstoffverbrauchswerten überzeugen. Auch der niedrige AdBlue-Verbrauch wurde im Test bestätigt.

«Lernfähige» Grenzlastregelung An der Bauweise des stufenlosen Getriebes vom Typ «ML 180» hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert. Das Getriebe arbeitet nach wie vor mit einer mechanischen Untersetzung für schwere Zugarbeiten, die nur manuell und nicht unter Last geschaltet werden kann. Die Reversierung erfolgt hydraulisch, in jeder Situation sanft und ruckfrei. Stetig weiter optimiert wird die MotorGetriebe-Steuerung. Jedenfalls lässt die automatische Grenzlastregelung, die sich automatisch dem Einsatz und dem Fahrstil des Fahrers anpasst, im praktischen Einsatz keine Wünsche offen. Eine manuelle Einstellung der Grenzlastregelung ist zwar immer noch möglich, bei den meisten Einsätzen jedoch nicht mehr erforderlich. Dies entspricht der allgemeinen Tendenz, dass die Hightechtraktoren von Fendt in der Bedienung deutlich einfacher geworden sind. Dazu noch mehr im Bedienungsteil.

Hohe Leistung aus getrenntem Ölhaushalt Die Hydraulikanlage wird beim Testfahrzeug von der optionalen 193-l/min-Axialkolben-Verstellpumpe (Serie: 152  l/min) gespeist. Die Hydraulik hat als grossen Pluspunkt einen vom Getriebe getrennten Ölhaushalt und bietet eine entnehmbare Menge von 64 l. Vorne sind maximal zwei, hinten fünf Zusatzsteuergeräte möglich. Mit einer maximalen Hubkraft von 10 360 daN hinten bewegt sich der Allgäuer im oberen Mittelfeld. Wie von Fendt-Traktoren gewohnt, sammelt das Fahrzeug insbesondere auch beim Komfort viele Pluspunkte. Absolut spitzenmässig ist der Fahrkomfort. Zusätzlich zur gefederten ZF-Vorderachse ist das Fahrzeug mit der optionalen 3-Punkt-Kabinenfederung ausgestattet. Bei dieser Variante ruht die «Visio Plus»-Kabine


Einsatzbericht | Impression   n

Der Fendt «Vario 724 S4»bietet einen grosszügig dimensionierten und ruhigen Arbeitsplatz.

Im Heck können bis zu fünf Steuergeräte geordert werden. Die Hubkraft beträgt 10 360 daN.

vorne zentral auf einer hydraulisch gedämpften Schwinge, hinten auf zwei aktiv gesteuerten Luftbälgen. In Kombination mit der hochwertigen Fahrersitzdämpfung geniesst der Fahrer eine sanfte Fahrt, die ihresgleichen sucht. Alle weiteren Vorteile des komfortablen Fahrerhauses aufzuzählen, würde zu weit führen. Als Beispiele lassen sich etwa der äusserst niedrige Geräuschpegel, das durch die gewölbte Panoramafrontscheibe grosszügige Sichtfeld oder der 300°-Scheibenwischer nennen der als eine von drei Scheibenwischervarianten zur Auswahl steht.

men vor allem auch weniger geübte Fahrer nun viel schneller und stressfreier mit der Bedienung klar, da sie die aktuell benötigten Funktionen nicht mehr in einem Irrgarten von verschachtelten Untermenüs zusammensuchen müssen.

Benutzerfreundlich Das Bedienungskonzept des «Vario 724 S4» ist bekanntlich seit einigen Jahren weitgehend identisch mit jenem der anderen grösseren Baureihen von Fendt. Als Neuheit ist hier vor allem die weiter entwickelte Bedienungsoberfläche auf dem Vario-terminal mit 10,4-Zoll-Touchscreen zu nennen. Bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche hat der Fahrer beinahe unbegrenzte Möglichkeiten, um ein für die jeweilige Anwendung ideales Layout zu wählen. Der Bildschirm kann bis zu vier Ansichten gleichzeitig anzeigen, wobei jede dieser Ansichten durch einfaches Antippen auch zum Vollbild vergrössert werden kann. Dank der «SmartphoneOptik» ist die Bedienung auch komplexer Funktionen wesentlich einfacher und intuitiver geworden als noch vor Jahren. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die neuen «Schnellzugriffstasten», die als eine der vier Bildschirmansichten konstant angezeigt werden können. Hier kann der Fahrer die für den aktuellen Einsatz am häufigsten benötigten Untermenüs, wie beispielsweise die Zusatzsteuergeräte, ablegen und selbstverständlich die Konfiguration für jede Maschine abspeichern und später wieder aufrufen. Sind diese Voreinstellungen einmal gemacht, kom-

Fazit Der Fendt «724 Vario» punktet als kräftiger und sparsamer Allrounder mit einem erstklassigen Komfortniveau. Als Topmodell der Baureihe verfügt er über ein sehr tiefes Leistungsgewicht und eine für die PS-Klasse überdurchschnittliche Wendigkeit und Handlichkeit, dies trotz neuester Abgastechnologie. Bekanntlich gibt es Spitzentechnologie nicht zum Nulltarif: Mit einem Preis von CHF 289 000.– bewegt sich der «Vario 724 S4» auch preislich im obersten Segment.  n

Die Kabine mit 3-Punkt-Federung bietet erstklassigen Komfort. Die Frontscheibe ist bis ins Dach hochgezogen.

Steckbrief Fendt «Vario 724 S4» Motor: Deutz «TCD 6.1 L6», 6 Zylinder, 6,1 l Hubraum, SCR plus Partikelfilter Leistung: 237 PS Nennleistung, 246 PS Maximalleistung (ECE R 120), max. Drehmoment 1072 Nm bei 1450 U/min Getriebe: stufenloses Getriebe vom Typ «ML 180», zwei mechanische Fahrbereiche Zapfwelle: 540 / 540E / 1000 / 1000E Hydraulik: LS-Verstellpumpe mit 193 l/min (option), max. 5 Steuergeräte hinten, 2 vorne Kraftheber: max. Hubkraft 10 360 daN hinten, 4418 daN vorne Abmessungen: Radstand: 2783 mm; Länge: 5240 mm; Breite: 2550 mm; Höhe: 3050 mm Gewicht: Leergewicht: 7980 kg; Gesamtgewicht: 14 000 kg Kraftstofftank: 400 l Diesel, 38 l AdBlue Preis: CHF 289 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

Praktikerstimme «Der Arbeitskomfort lässt sich kaum mehr weiter steigern.» Das dachte sich Urs Zimmermann, als er vor einigen Jahren zwei grössere Fendt-Traktoren der letzten Generation in den Einsatz nahm. Der neuste Fendt auf dem Betrieb des Landwirts und Lohnunternehmers aus Oberwil BL hat ihn eines Besseren belehrt. Er setzt den «Vario 724 S4» vor allem im Ackerbau und zum Mähen, aber auch für diverse Lohnarbeiten, beispielsweise mit einem Forstmulcher oder für den Kompost, ein. «Der Fahrkomfort ist erstaunlicherweise noch einmal spürbar besser geworden», sagt der Lohnunternehmer. Mit der Anschaffung des neuen Traktors hat Zimmermann begonnen, im Ackerbau mit einer automatischen RTK-Lenkung zu arbeiten. «Der Nutzen des Systems ist wesentlich grösser als erwartet. Einerseits kann man produktiver arbeiten, anderseits hat der Fahrer nun wesentlich mehr Aufmerksamkeit übrig, um die Arbeit des Anbaugeräts zu überwachen. Zudem steigt

Team Zimmermann mit Urs Zimmermann (links), Vater Sämi (Mitte) und Mitarbeiter Marius Lips (rechts)

man nach einem langen Arbeitstag wesentlich frischer ab als früher. Dazu trägt auch die wesentlich einfacher gewordene Bedienungsoberfläche des Vario-Terminals bei.» Kritikpunkte sind Zimmermann bisher keine aufgefallen, dafür umso mehr Verbesserungen. So seien beispielsweise in der neuen Kabine die Ablagemöglichkeiten deutlich besser ausgefallen als bei früheren Modellen, und auch die Top-LED-Beleuchtung erleichtert das Arbeiten in der Nacht.

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«FastBale» – that’s it! Vicon hat mit der «FastBale» die erste Nonstop-Press-Wickel-Kombination serienreif auf den Markt gebracht. Dreissig Exemplare der ersten Serie sind in ganz Europa im Einsatz. Die Schweizer Landtechnik war dabei, als das Lohnunternehmen Tscharner Farmservice das schweizweit erste Modell in Betrieb nahm. Ruedi Hunger Mit der «FastBale» hat Vicon seine Festkammerpresse zur Nonstop-Kombination weiterentwickelt. Bilder: R. Hunger

Die «FastBale» hinterlässt einen kompakten Eindruck, daher fallen die verborgenen Besonderheiten der neuen Nonstop-Presse von Vicon kaum auf. Erst beim genaueren Hinschauen und vor allem wenn die Presse in Fahrt ist, bemerkt man die Besonderheiten. Die auf-

Steckbrief Press-Wickel-Kombination «FastBale» von Vicon Presssystem: Nonstop-Festkammer-Presse Ballengrösse: 1,25 – 1,35 m Transportlänge: 5,80 m Maschinenhöhe: 3,10 m Breite mit Standardbereifung: 2,75 m Gewicht: rund 8000 kg Erforderliche Traktorleistung: 110 kW (150 PS) Hydraulikversorgung: 1 dw- und 1 ewSteuerventil mit drucklosem Rücklauf oder Loadsensing mit Powerbeyond Zapfwellendrehzahl: 1000 U / min Leistung Presse: 70 – 100 Ballen / Stunde Richtpreis: CHF 150 000.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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fallendste ist sicher das ununterbrochene Fahren. Also kein Anhalten – Rundballen um Rundballen – ausser der Fahrer verschuldet eine Störung.

Presse mit Herz Die «FastBale», die im Vicon-PressenKompetenzzentrum in Ravenna (I) ent­ wickelt wurde, ist derzeit die einzige Non-Stop-Festkammerpresse und gleichzeitig die einzige, kontinuierlich arbeitende Press-Wickel-Kombination auf dem Markt. Doch welches sind nun die Be­sonderheiten? Das Presskammerkonzept, bestehend aus zwei in Reihe geschalteten Presskammern, darf sicher als das Herzstück der Maschine bezeichnet werden. Hier liegen die Besonderheiten und Geheimnisse der «FastBale». So werden beispielsweise in diesen Presskammern drei Presswalzen beidseitig genutzt.

und fliessend dem Rotor übergeben. Der im Durchmesser 800  mm messende Schneidrotor verfügt über 25 Schnittstellen. Oder anders ausgedrückt, es können maximal 25 Messer eingesetzt werden, wahlweise aber auch nur sechs, zwölf oder dreizehn. In den Klee-Gras-Beständen waren sämtliche Messer im Einsatz, im trockenen Roggen reduzierte der Fahrer auf zwölf Messer. Das in die erste Kammer – die sogenannte Vorkammer – einfliessende Pressgut wird bis zu einem definierten Pressdruck zu einem Rundballen geformt (entspricht etwa zwei Dritteln der endgültigen ­Grösse). Ohne den Pressvorgang zu unterbrechen, wird nun der Gutfluss in die Hauptpresskammer umgeleitet. Indem ein Walzensegment kurzzeitig nach oben ausweicht, wird fast zeitgleich der vorverdichtete Ballen ebenfalls der Hauptkammer übergeben und der Pressvorgang fortgesetzt. Hat der Rundballen in der Hauptkammer einen Durchmesser von 1,25 bis 1,35 m erreicht, wird der Futterfluss ohne Unterbruch wieder in die Vorkammer geleitet. Das ist auch der Moment, wo der fertige Ballen mit Netz (oder Folie) umwickelt und dazu ein Walzensegment kurzzeitig beidseitig genutzt wird. Der fertig umwickelte Rundballen wird schliesslich durch das Öffnen der Heckklappe dem Wickeltisch übergeben. Nach der Übernahme wird der «bela­ dene» ­Wickeltisch etwas angehoben, damit der

Funktionsablauf Doch schön langsam der Reihe nach: Die Ersteinsätze wurden in Klee-Gras-Kunstwiesen und stark angewelktem Grünroggen gefahren. Das Pressgut wird über eine 2,20 m breite Pickup aufgenommen

Zur zuverlässigen Ballenübernahme wird der Wickelrahmen mit einer parallelogrammgeführten Aufhängung abgesenkt.


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Einblicke ins Innenleben: Über das 4erWalzensegment hinweg ist die geöffnete vordere Presskammer erkennbar. Im hinteren Teil ist die Hauptpresskammer.

Beim Schneidwerk können 6, 12, 13 oder 25 Messer (waagrechter Pfeil) gewählt werden. Einstellung und Arretierung erfolgen über den Handhebel (senkrechter Pfeil).

Das 220 cm breite Pickup passt sich den Bodenunebenheiten gut an und nimmt das Futter sauber auf. Nach dem Rotor wird es in die Vor- oder Hauptkammer geleitet.

vertikal drehende Doppel-Sattelitenwickler genügend Bodenfreiheit erhält.

rem» Tag nicht möglich, da auch noch andere Kunden bedient wurden.

Zeit ist Geld

Nach dem Herz das Hirn

Der ganze Press-Wickel-Vorgang erfolgt fliessend und unterbrechungslos. Das ist die Stärke der neuen Presse, und diese Arbeitsweise hat Simon Tscharner, In­ haber von Tscharner Farmservice, überzeugt. «Zeit ist Geld, und Zeit kann ich mit der ‹FastBale› einsparen», so Tscharner. Das neue Pressenkonzept habe ihn von Anfang an überzeugt, und weiter sagt er: «Beim Parallelfahren mit einer herkömmlichen Presse und der ‹FastBale› hat man den Unterschied deutlich ge­ sehen.» Der gleichzeitige Einsatz von unterschied­lichen Pressen war an «unse-

Die elektronische Steuerung ist das Hirn der Maschine. Alle Informationen von den Sensoren laufen zentral zusammen und ermöglichen so den vollautomatischen Betrieb der Presse. Die einzelnen und zum Teil parallel ablaufenden Arbeitsschritte werden auf dem Terminal angezeigt und überwacht. Die Abbildungen auf dem Terminal sind übersichtlich und weitgehend selbsterklärend. Bei Tscharner läuft die Steuerung über das Isobus-Terminal des Traktors. Eine andere Möglichkeit wäre die Nutzung des «IsoMatch Tellus», also der Kverneland / ViconOriginallösung. Der Fahrer kann notfalls manuell in die Prozesse eingreifen. Das war beim Testeinsatz dort notwendig, wo geländebedingt der fertige Rundballen nicht einfach irgendwo, sondern gezielt an einem sicheren Standort abgelegt werden musste. Beim Heupressen kann so der Wickler deaktiviert oder der letzte Ballen nur in der Hauptkammer gepresst werden, damit sie nachher leer ist. In den ersten Einsätzen hat es sich gezeigt, dass bei der Software noch Optimierungsbedarf vorhanden ist. Insbesondere bereitete der Maschine der Wechsel zwischen manueller Bedienung und vollautomatischem Betrieb noch etwas Mühe.

Der Wickler senkt sich zwar tief ab, sodass der Ballen sanft abgelegt und die Gefahr eines Wegrollens gesenkt wird, trotzdem kann es in Hanglagen vorkommen, dass die Balle bis zu einem geeigneten Ablageplatz mitgenommen werden muss, was den Prozess dann etwas bremsen kann.

Evolution der «schnellen Ballen» Bereits mit beginnender Mechanisierung der Grün- und Dürrfutterernte stand die Verdichtung der anfallenden Futtermas­ sen im Vordergrund der technischen Entwicklung. Die Entwicklungsgeschichte der «Radialdruckpressen» begann 1945 mit der Vorstellung des «RotoBaler» von Allis Chalmer. Der technische Durchbruch vollzog sich aber erst 1971 mit der Einführung des Variokammerprinzips durch Vermeer und kurze Zeit später ebenfalls durch Welger. Der Grundstein für eine neuartige, kontinuierlich arbeitende Radialdruckpresse legte Matthies 1989, mit einer Patentschrift zur «Compactrollenpresse». Rund ein Vierteljahrhundert später wurden die ersten Prototypen von Nonstop-Rundballenpressen vorgestellt. Krone und Lely haben bereits früher Konzepte von kontinuierlich arbeitenden Rundballenpressen vorgestellt, die Markteinführung lässt aber noch auf sich warten.

Mut zum Vollautomatismus In den automatischen Steuerungsablauf sollte nur eingegriffen werden, wenn dies auch notwendig ist. Das ist eine besondere Herausforderung, wenn die Maschine neu und die Erfahrung erst im Aufbau ist. Mit der Presse sollte nur so schnell gefahren werden, dass der Wickler als limitierendes Element mit seiner Arbeit nachkommt.

Fazit Die Schweizer Landtechnik bedankt sich beim Lohnunternehmen Tscharner Farmservice aus Cazis für die Möglichkeit, die Ersteinsätze der «FastBale» zu begleiten. Dass bei einem Erstserienmodell noch Optimierungsbedarf vorhanden ist, muss man zu diesem Zeitpunkt als weitgehend normal betrachten. Generell erhielt man einen guten Eindruck von der Presse, sei es, was die Verarbeitung betrifft, oder sei es ihre Leistung. n

Vicon liefert zur Steuerung das «IsoMatch Tellus»-Terminal (rechts). Die Maschine lässt sich aber auch mit einem traktorinternen Isobus-Terminal bedienen (links).

Video zur Vicon-«FastBale» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserm YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik».

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Kompakte Teleskoplader sind im Trend, Manitou tritt in diesem Segment mit dem «MT 420H New Buggy» an. Bilder: R. Engeler

Kompakte Effizienz Mit dem «MT 420H New Buggy» baut Manitou sein Angebot im Segment der kompakten Teleskoplader aus und lanciert damit eine Maschine, die für das effiziente Materialhandling in engen Räumen gedacht ist. Roman Engeler Bei einer Fahrprobe stellte der Zentralschweizer Manitou Importeur Leiser (Reiden LU) den neusten Wurf des französischen Laderspezialisten vor. Mit dem kompakten Teleskoplader «MT 420H New Buggy» hat der Hersteller vornehmlich jene Betriebe im Fokus, die in gegebenen, oftmals engen Strukturen intensiver wirtschaften wollen und deshalb mehr oder schwerere Güter umschlagen müssen. Für dieses Marktsegment, es wird in der Schweiz auf rund 350 Maschinen jährlich geschätzt, hat Manitou das neue Modell konzipiert.

versenkt in der Karosserie angebracht, so­ dass die Gefahr von Anfahrschäden minimiert wird. Der zweistufige Ausleger (Teleskoparm) befördert Lasten bis auf eine Höhe von 4,30 m, wo auch die maximale Nutzlast

von 2 t verfügbar ist. Bei ganz horizontal ausgefahrenem Teleskoparm beträgt die Tragkraft 900 kg bei einer Reichweite von 2,65 m (LS 500 mm). Dies reicht aber gut aus, um einen Anhänger mit Siloballen zu ent- oder beladen. Gemäss europäischer

Kompakte Abmessungen Der kompakte Lader «MT 420H» wiegt 4260 kg. Bei einer Breite von 1,49 m und einer Höhe von 1,90 m kann er sich punkto Kompaktheit sehen lassen. Der äussere Wendekreis beträgt im allradgelenkten Modus 5,90 m. Das Fahrzeug weist eine Länge von 3,67 m bei wenig Hecküberstand auf. Die Leuchten im Heck sind alle 40

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Die Leuchten im Heck sind alle versenkt in der Karosserie angebracht.


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Richtlinie muss ein zu weites Ausfahren des Auslegers mit einer Überlastsicherung verhindert werden, damit das Fahrzeug nicht kippen kann. Im Bedarfsfall lässt sich diese Sicherung beim «MT 420H» kurzzeitig überbrücken. Man braucht dazu aber beide Hände, ist also wirklich nur für den Notfall gedacht. Je nach Lademodus – Schaufel-, Gabel- oder Kranprogramm – wird das dieser Sicherung hinterlegte Lastdiagramm automatisch angepasst.

Bekannte Kabine Die Kabine stammt vom grösseren Modell «MT 625» und präsentiert sich entsprechend geräumig. Dafür ist der Teleskoparm ganz auf die rechte Seite des Fahrzeugs gerückt, dort aber tief angelegt, sodass die Sicht nach hinten rechts kaum beeinträchtigt ist. Damit die angebauten Werkzeuge doch zentral platziert sind, ist der Ausleger vorne dann leicht angewinkelt. Die tief gelegte Kabine mit zweiteiliger Türe (nicht arretierbar) hat mit 24 cm Bodenfreiheit einen niedrigen Einstieg (Konzept «New Buggy»). Die wichtigsten Funktionen wie Heben und Senken des Auslegers sowie das Bewegen der Anbaugeräte erfolgen über den bekannten «JSM»-Joystick. Mit Drehrädern werden das Ein- und Ausfahren des Teleskoparms sowie der dritte Steuerkreis bedient. Weiter können auf dem Joystick Fahrstufe und Fahrtrichtung bestimmt werden. Alle Funktionen sind dabei proportional und unabhängig voneinander bedienbar.

Motor und Getriebe Verbaut ist ein 4-Zylinder-Motor von Kubota mit 49 PS. Der Direkteinspritzer erfüllt die Abgasnorm der Stufe 3a, kommt also ohne Abgasnachbehandlung aus. Der hydrostatische Fahrantrieb von Sauer Danfoss bietet zwei Stufen, die maximale Geschwindigkeit beträgt 25  km/h. Die Maschine ist mit einem permanenten Allradantrieb ausgestattet. Gebremst wird mit Scheibenbremsen, die direkt auf die Kardanwelle und somit auf beide Achsen wirken. Automatisch wird die Parkbremse aktiviert, wenn der Lader sich nicht bewegt.

Ausleger und Gerätewechsel Der «MT 420H» hat einen zweistufigen Ausleger. Die Hydraulikschläuche sind innerhalb des Arms geführt, sodass die Beschädigungsgefahr minimiert ist. Die Werkzeugaufnahme basiert auf dem be-

Vorne am Ausleger ist der Aufnahmebereich leicht angewinkelt, sodass die Anbaugeräte zentral positioniert sind.

Die Verriegelungswelle muss händisch eingeführt und mit einem Spannstift gesichert werden.

Nach dem Entfernen der Abdeckung lässt sich der Kühler für die Reinigung und den Zugang zu den Motorkomponenten seitlich ausschwenken.

In der Kabine trifft man den bekannten «JSM»-Joystick für die Bedienung des Auslegers, des Getriebes und des dritten Steuerkreises.

kannten Standardkonzept von Manitou. So werden beim Gerätewechsel die für den dritten Steuerkreis benötigten Hydraulikschläuche vom Anbaugerät auf den Lader gekoppelt. Die Verriegelungswelle muss händisch eingeführt und mit einem Spannstift gesichert werden. Eine hydraulische Verriegelung gibt es aber auf Wunsch. Die verbaute Hydraulikpumpe leistet 65 l/min bei einem Druck von 235 bar.

Fazit

Drei Lenkungsarten Die Lenkungsart wird über einen zweiten Hebel in der rechten Seitenkonsole vorgewählt. Drei Lenkarten stehen zur Wahl: für die Strassenfahrt die Vorderradlenkung, dann die Allradlenkung und zudem der Hundegang. Sollte der Lader selbst mal transportiert werden müssen, so gibt es zwei Zurrpunkte vorne und drei hinten.

Video zum Manitou «MT 420H New Buggy» Weitere Filme zu landtechnisch interes­­­s anten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Ob mit Palettengabel, Ballenzange, Ballenspiess oder Schüttgutschaufel: Der «MT 420H New Buggy» machte bei der Fahrprobe eine gute Falle. Mit «gewichtigen» Gütern wie Siloballen oder DüngerBigbags kam die Maschine bestens zurecht. Man darf gespannt sein, welchen Anteil der ab Spätsommer zu einem Grundpreis von CHF 59 000.– lieferbare «MT 420H» sich vom einleitend erwähnten Marktvolumen von jährlich rund 350 Maschinen abschneiden wird.  n

Steckbrief

Manitou «MT 420H New Buggy» Motor: Kubota, 4 Zylinder, 49 PS, Abgasstufe 3a Getriebe: 2-stufiger Hydrostat, 25 km/h Lenkung: Allrad, Vorderrad, Hundegang Hydraulik: 65 l/min, 235 bar Hubhöhe: 4,30 m Hubkraft: maximal 2 t (LS 500 mm) Masse: Breite; 1,49 m; Höhe; 1,90 m; Länge; 3,67 m; Wendekreis: 5,90 m; Bodenfreiheit: 0,26 m Leergewicht: 4260 kg Grundpreis: CHF 59 000.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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Der «536-70 AgriPro» ist dank seiner robusten Bauweise auch für Bauarbeiten geeignet.

Die Kabine bietet dank grosszügiger Fenster­flächen eine gute Sicht auf angehobene Anbaugeräte. Bilder: R. Burkhalter

Die Anzeigetafel ist rechts vom Lenkrad angeordnet, weitere Anzeigen befinden sich vor dem Lenkrad. Der Belastungszustand wird im rechten Kabinenholm angezeigt.

Sensibler Kraftprotz Die neuen «AgriPro»-Teleskoplader von JCB sind mit einem neuen, einzigartigen Getriebe­konzept ausgestattet. In Kombination mit einer intelligenten Hydraulik und einer speziell robusten Bauweise bietet die Maschine eine hohe Arbeitsproduktivität bei Lade- und Transportarbeiten. Ruedi Burkhalter

Vor rund einem Jahr stellte JCB die neue Teleskoplader-Baureihe «AgriPro» vor. Sie ergänzt die bisherigen Modelle in den drei Ausstattungsvarianten «Agri», «AgriPlus» und «AgriSuper» gegen oben. Herzstück der neuen Lader ist das «DualTech VT»-Getriebe. Dabei handelt es sich um das weltweit erste Teleskoplader-­ Getriebe, das die Vorteile des hydro­­ sta­ tischen Antriebs für geringe Fahr­ geschwindigkeiten mit der Effizienz einer rein mechanischen Leistungsübertragung eines Lastschaltgetriebes für höhere Fahrgeschwindigkeiten kombiniert. Inzwi­ schen wurden die ersten Serienmaschinen ausgeliefert. Die Schweizer Landtechnik konnte das Modell «536-70 AgriPro» mit 3600 kg Tragfähigkeit und 7 m Hubhöhe im Praxiseinsatz beobachten. 42

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Das Beste aus zwei Systemen Das Hauptmerkmal des neuen, von JCB eigens entwickelten «DualTech VT»-­ Getriebes ist ein 100 % hydrostatischer Fahrantrieb im einem Bereich von 0 – 19 km / h. Beim Überschreiten dieser Geschwindigkeit erfolgt ein automatischer Wechsel zu einem elektronisch modulierten 3-Gang-Lastschaltgetriebe, wobei der Hydrostat vollständig entkoppelt wird. Diese neuartige Kombination wird in einem einzigen Gehäuse untergebracht. Das Resultat ist ein stufenlos und feinfühlig dosierbares Fahrverhalten im hydrostatischen Fahrbereich, kombiniert mit einer hohen Leistungseffizienz im mechanischen Fahrbereich bei höheren Fahrgeschwindigkeiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hydrostaten, die eine

Leistungsentfaltung von 0 auf die Höchst­ geschwindigkeit bewerkstelligen müssen, ist der Hydrostat im in diesem Getriebe für ein optimales Ansprechverhalten bei niedriger Geschwindigkeit optimiert. Das Ergebnis: ein sanftes und geschmeidiges und dennoch präzises und leistungs­ effizientes Getriebe. Der Direktantrieb sorgt für schnelle Beschleunigung, hohe Zugkraft und die beste verfügbare Drehzahl aus jedem Gang. Nach dem Herunterbremsen an einer Kreuzung wird das Getriebe auf die niedrigste Übersetzung heruntergeschaltet, um erneut anzufahren. Bei Beschleunigung mit leichter Be­ ladung wird der Schaltweg verkürzt. Das Getriebe kann ausserdem, je nach Feld­ arbeit – wie beispielsweise die Aufnahme von Ballen – auf die Gänge eins, zwei


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oder drei beschränkt werden. Das Ge­ triebe ermöglicht eine Maschine, die laut JCB in der Anwendung um bis zu 25 % produktiver im Umschlag sein soll als vergleichbare Wettbewerbsmodelle.

Praktischer «Flexi-Modus» Im normalen Fahrmodus wirkt sich der Druck auf das Gaspedal auf die Fahrgeschwindigkeit und die Motordrehzahl aus, das heisst, es wird automotiv gearbeitet. Die Steuerungselektronik passt dabei beide Werte automatisch an den Be­ lastungszustand und die vom Fahrer gewünschte Geschwindigkeit an. Für Arbeiten, die eine konstante Hydraulikleistung erfordern, beispielsweise Ladearbeiten oder Arbeiten mit einer hydraulisch angetriebenen Bürste, steht zusätzlich der «Flexi-Modus» zur Verfügung, der analog zum Zapfwellenmodus beim Traktor funktioniert. Die Aktivierung des Flexi-Modus durch Gedrückthalten der Taste zum Herunterschalten ermöglicht erstmals die unabhängige Kontrolle von ­Motordrehzahl und Fahrgeschwindigkeit. In diesem Modus kann der Fahrer einerseits über ein elektronisches Handgas die Motordrehzahl auf eine optimale Hydraulikleistung am Ausleger einstellen. Anderseits kann er über einen Drehregler die maximale hydrostatische Fahrgeschwindigkeit einstellen. Das Gaspedal dient­ in diesem Modus als reines Fahrpedal, das heisst, die Fahrgeschwindigkeit wird im eingestellten Geschwindigkeitsbereich proportional zum Pedalweg verändert, ohne dabei die Motordrehzahl zu beeinflussen. Durch diese Vorwahl der Maximalgeschwindigkeit lassen sich die Fahreigenschaften für kurze Ladezyklen, beispielsweise in engen Ställen, opti­ mieren. Der Flexi-Modus umfasst auch die «Varispeed-Funktion» des vollhydrostatischen JCB-525-60-Kompaktladers, was den Betrieb von Anbaugeräten wie Kehrmaschinen oder Strohverteiler vereinfacht. Eine «Memory»-Funktion im Flexi-Modus ermöglicht es dem Fahrer, beispielsweise zum Entleeren eines Kehrmaschinenbehälters oder zur Aufnahme einer Futterladung die volle Geschwindigkeit zu nutzen, um dann mit einfachen Handgriffen zu der vorher gewählten Einstellung zurückzukehren. Der Fahrer hat zudem die Wahl zwischen «Power»- und «Eco»-Modus. Ersterer ermöglicht es dem Getriebe, volle Motor­ umdrehungen und Nutzleistung sowohl im Hydrostat- als auch im Lastschalt­ modus zu nutzen, während der «Eco»-

Modus die Motordrehzahl im jeweiligen Gang auf 1700  U  /  min begrenzt. Die Leistungsabgabe des Motors ist für möglichst g ­ eringen Kraftstoffverbrauch und schnelles Hochschalten ausgelegt. Der «Eco»-Modus reduziert den Kraftstoffverbrauch während eines durchschnittlichen Arbeitseinsatzes eines landwirtschaftlichen Teleskopladers markant. Das Bremspedal bietet eine Inch-­Funktion, das heisst, beim Bremsen wird der Hydrostatantrieb unterbrochen, was einerseits den Bremsenverschleiss und anderseits den Treibstoffverbrauch reduziert. Die «AgriPro»-Maschinen sind nun neu mit Servobremsen ausgestattet. Sie garantieren eine ausgezeichnete Bremsleistung bei schwerem Anhängerbetrieb bei reduziertem Pedaldruck.

Bauweise auf hohe Belastung getrimmt Betrachtet man die Grundbauweise des Teleskopladers, wird sofort klar, dass hier mit JCB ein Hersteller am Werk war, der sich vor allem auch mit hoch belastbaren Baumaschinen einen Namen erarbeitet hat. Die Maschine ist durch und durch auf eine lange Lebensdauer bei hohen Belastungen getrimmt worden, was hier an drei Beispielen aufgezeigt wird. Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass der Lader trotz beachtlicher Tragfähigkeit von 3600 kg und sehr grosser Losreisskräfte über kein Gegengewicht am Heck verfügt. Der Grund dafür ist einfach: Anstelle von Zusatzgewichten wurden die nötigen Kilos einfach als zusätzliche Stabilität in

die tragenden Bauteile eingebaut. So bilden zwei massive, von vorne bis hinten reichende Stahlplatten die Basis des massiven und dadurch sehr verwindungssteifen Chassis. Das hat zusätzlich den Vorteil eines tief liegenden Schwerpunkts. Gewichtige Bauteile wie der Hydraulik­öltank wurden weit hinten platziert, um ein zusätzliches Gegengewicht überflüssig zu machen. Dieser Öltank ist übrigens als weitere Besonderheit ins Chassis eingeschweisst, sodass ein grosser Teil der Wärme des Hydrauliköls über das Chassis abgestrahlt wird und so die zusätzliche Ölkühlung durch einen Ventilator auf ein Minimum beschränkt wird – was sich ­natürlich günstig auf den Treibstoffverbrauch auswirkt. Ein zweites Beispiel für die Stabilität ist die Schwinge, die aus einem gefalteten und unten zugeschweissten U-Profil besteht. So konnte die Anzahl der Schweissnähte auf ein Minimum beschränkt werden. Zudem weist das Teleskop mit 100 cm eine deutlich grössere minimale Überlappung auf als bei Mitbewerbern, was sich ebenfalls auf eine lange Lebensdauer bei hohen Belastungen auswirkt. Das dritte Beispiel schliesslich ist der «Q-Fit»-Anbaurahmen, der bereits auf ­ den ersten Blick einen sehr massiven Eindruck hinterlässt. Die Anlenkpunkte für die Anbaugeräte wurden bewusst sehr weit auseinander platziert. Das verleiht dem Ganzen wiederum eine grosse ­Verwindungsstabilität und wirkt sich für gewisse Anbaugeräte wie Schaufeln verstärkend aus.

Praktikerstimme Daniel Keller aus Bavois VD setzt einen der ersten in der Schweiz ausgelieferten «AgriPro»-Lader auf seinem Betrieb vielseitig ein. «Ich habe mich für die Maschine von JCB vor allem aus zwei Gründen entschieden: Ich wollte eine Maschine, die auch für Zugarbeiten eine gute Effizienz bietet und trotzdem beim Manövrieren feinfühlig gesteuert werden kann. Mit dem neuen Getriebe werden diese Anforderungen vorbildlich erfüllt. Mit der grossen Anhängelast und der mechanischen Leistungsübertragung bin ich auf der Strasse effizient unterwegs, allerdings dürfte der Motor dann noch 10 bis 15 PS mehr Leistung haben. Der zweite Grund liegt in der robusten Bauweise des Laders. Ich setze diesen auch für Bauarbeiten und Erdbewegungen ein und war deshalb auf der Suche nach einem speziell robust gebauten Fahrzeug. Das Getriebe hält, was es verspricht, der hydrostatische Fahrbereich ist sehr fein dosierbar, und der Wechsel in den mechanischen Fahrbereich erfolgt völlig ruckfrei. Auch die Wendigkeit ist dank dem grossen Einschlagwinkel sehr gut. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: dass für Lade­ arbeiten auf dem Feld keine breitere Bereifung als eine 500er verfügbar ist, was ich bedaure. Der Arbeitskomfort ist allgemein sehr gut, insbesondere schätze ich den «Flexi-Modus» sehr. Negativ aufgefallen sind mir bis jetzt nur die kleinen und nach innen versetzten Einstiegsstufen, die man beim Verlassen des Fahrzeugs gerne verfehlt.

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einfacht und beschleunigt eine Druckentlastungstaste in der Kabine den hydraulischen Anbaugerätewechsel. Neben der «HighFlow»-Zusatzhydraulik sind je ein Zusatzsteuergerät hinten und vorne verfügbar.

Kabine mit Rundumsicht

Rechts vom Joystick mit Armauflage sind das Handgas sowie der Drehregler für den Geschwindigkeitsbereich angebracht.

Der Motor wurde speziell für den kompakten Motorraum gebaut, sodass eine gute Sicht nach rechts gewährleistet ist.

Motor speziell für Teleskop entwickelt

Motors wird kein Partikelfilter mit zusätzlichen Wartungsanforderungen benötigt.

Der Lader wird von einem 4,8 l-«JCBEcoMAX»-Dieselmotor angetrieben, der 145 PS bei 2200 U / min und 560 Nm Drehmoment bei nur 1500 Um / min liefert. Der Motor wurde von JCB speziell für die ­Anforderungen eines Teleskop­laders entwickelt. Aufgrund der kompakten, an die Geometrie des Chassis angepassten Form konnte der Motorraum entsprechend optimal ausgefüllt und niedrig gestaltet werden. So konnte eine deutlich bessere Fahrerübersicht nach rechts realisiert werden, als dies mit einem Standardmotor der Fall gewesen wäre. Die aktuelle Abgasstufe IV wird mithilfe eines SCR-Systems und eines Dieseloxydationskatalysators erfüllt. Der SCR-Katalysator ist kompakt unter der Motorhaube untergebracht und so vor Witterungseinflüssen und Verschmutzung geschützt. Dank der sauberen Verbrennung des

Steckbrief JCB «536-70 AgriPro» Motor: JCB EcoMax Stufe 4, 4 Zylinder, 4,8 l Hubraum, 145  PS, SCR plus DOC Getriebe: JCB «DualTech VT», hydrostatisch bis 19 km / h, dreistufige Lastschaltung von 19 bis 40 km / h Maximale Hubhöhe: 7,00 m Maximale Traglast: 3600 kg, 2250 kg bei maximaler Hubhöhe Maximale Reichweite: 3,7 m Gesamthöhe: 2,49 m Radstand: 2,75 m Gesamtlänge: 4,99 m Gewicht: 7800 kg Hydraulik: 140 l / min AxialkolbenVerstellpumpe / Zusatzkreis 110 l / min Treibstofftank 146 l Preis: ab CHF 118 000.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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Smarte Hydrauliktechnologie Die Hydraulikanlage verfügt über eine Axialkolbenpumpe mit einer Leistung von 140 l / min und eine Load-Sensing-Steuerung. In der «AgriPro»-Ausstattung ist bei allen grossen Teleskopladern standardmässig die sogenannte «Smart Hydraulics»-Technik eingebaut. Diese umfasst einen einzigartigen regenerativen Hydraulikkreislauf für die Hub- und Ausfahrzylinder. Dadurch wird der Ölstrom beim Absenken und Einfahren des Teleskops über einen Bypass so reguliert, dass sich der Ausleger trotz geringer Motorendrehzahl erheblich schneller als gewöhnlich und dennoch unter voller Kontrolle senken lässt. Ein direkter Vergleich von Teleskopladern mit und ohne System soll laut JCB zeigen, dass sich bei jenen mit System beim Umschlag gleicher Materialmenge die Ladezyklus­zeiten bis zu 20 % verringern und der Kraftstoffverbrauch um 15 % reduziert wird. Weiter im Paket enthalten ist eine «High-Flow»-Zusatz­ hydraulik, die eine Leistung von bis zu 110 l / min abgeben kann und dank einer Verrohrung mit grossen Querschnitten trotzdem ein Überhitzen des Hydrauliköls verhindert. Das automatische Schwingungsdämpfungssystem (SRS) des Auslegers – das ein angenehmes Fahren bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ermöglicht – wird deaktiviert, wenn der Fahrer langsam fährt, um beispielsweise die präzise Positionierung einer Palette oder Kartoffel­kiste zu ermöglichen, und wird auto­matisch wieder aktiviert, wenn die Fahrgeschwindigkeit von 4 km / h überschritten wird. Eine Schaufelrüttelfunktion vereinfacht das feine Dosieren beim Auskippen und das vollständige Entleeren von Schaufel und Gabel. Schliesslich ver-

Das Bedienungskonzept beinhaltet serien­ mässig einen sitzmontierten Servo-Joystick mit proportionalen Daumenschaltern zum Aus- und Einfahren des Auslegers sowie einen Kippschalter für die Fahrtrichtungsänderung als Ergänzung des tradi­ tionellen Lenkradhebels. Zwischen den drei Lenkungsarten «Vierradlenkung», «Vorderradlenkung» und «Hundegang» kann über einen Drehschalter unter dem Lenkrad fahrend gewechselt werden. Die Einstiegstüre ist zweiteilig, wobei der obere Teil zum Arbeiten dank einer Aussen­ verriegelung geöffnet bleiben kann. Der Fahrer kann zudem vorwählen ob mit permanentem 4-Radantrieb oder automatischer Schaltung auf 2-Radantrieb über 19 km / h gearbeitet wird. Das «AgriPro» Ausrüstungspaket beinhaltet zudem vorne und hinten LED-Arbeitsscheinwerfer, die für 360-Grad «Tageslichtbeleuchtung» und somit maximale Sicherheit bei schlechtem Licht sorgen. Die Lader sind serienmässig mit der JCB-«LiveLink»Technik ausgestattet. Damit ist das Fahrzeug über eine Internetverbindung immer mit dem Hersteller bzw. dem Händler ver­bunden. Dieser kann, falls nötig, eine Störungsanalyse durchführen oder beispielsweise Hinweise zu bald fälligen Wartungsarbeiten auf das Fahrzeug über­ mitteln. Die Technik bietet zahlreiche weitere Möglichkeiten, so kann aufgrund der Daten etwa das Fahrverhalten bezüglich des Treibstoffverbrauchs analysiert werden. Besonders interessant ist die Technik dann, wenn eine Maschine vermietet wird. Der Besitzer kann dank der Positionsbestimmung jederzeit sehen, wo sich das Fahrzeug gerade befindet, und kann die Daten nachträglich für die Rechnungsstellung nutzen.

Schrittweise Einführung JCB hat sein neues «DualTech VT»-Getriebe bei einem neuen Sortiment von drei 7 m hohen Teleskopladern mit Tragfähigkeiten von jeweils 2,1, 3,6 und 4,1 t eingeführt. Inzwischen sind je ein Modell der 6-m- und 9-m-Klasse dazu gekommen. Schrittweise soll die Technik auch auf weiteren Modellen im unteren Leistungsbereich verfügbar werden.  n


Fragen aus der Praxis | Management   n

Bei über 2,10 m breiten Arbeitsanhängern sind zwei von vorne (weisse) und zwei von hinten (rote) sichtbare Markierlichter erforderlich.

Über 2,10 m breite oder über 7 m lange Arbeitsanhänger müssen bei Strassenfahrten mit Markierlichtern ausgerüstet sein. Bilder: BUL

Arbeits­anhänger – was ist zu beachten? Wer sich mit oftmals schweren oder breiten Fahrzeugen sicher und vor allem korrekt auf der Strasse bewegen will, benötigt nicht nur fahrerisches Können, sondern braucht auch einiges Wissen über die Vorschriften in verschiedenen Bereichen des heutigen Strassenverkehrs. Was gilt für Arbeitsanhänger? Urs Rentsch und Dominik Senn Der Arbeitsanhänger ist – wie der Name sagt – ein Gerät zum Arbeiten. Als Beispiele seien Ballenpressen, Ballenwickler, Kartoffel- und Rübenvollernter sowie die gezogenen Mähwerke, Kreiselheuer und -schwader genannt. Für alle gilt gemäss Art. 22 der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge VTS: Warentransporte mit diesen Geräten sind verboten (beispielsweise Ballen in der Rundballenpresse oder im Wickler mitzuführen).

Vorschriften Arbeitsanhänger, deren Höchstbreite unter 2,55 m liegt und die nur eine Geschwindigkeit von 30 km / h erreichen, benötigen kein Kontrollschild. Für Breiten ab 2,55 m bis 3,50 m sind eine Ausnahmebewilligung und ein braunes Kontrollschild erforderlich. Sind Arbeitsanhänger breiter als 2,10 m und länger als 7,00 m, müssen sie bei Strassenfahrten mit Markierlichtern ausgerüstet sein. Bei über 2,1 m breiten Arbeitsanhängern sind zwei von vorne  sichtbare weisse Markier-

lichter und zwei von hinten sichtbare rote Markierlichter anzubringen. Die hinteren Markierlichter können die vorderen ersetzen, wenn sie von vorne sichtbar sind. Über 7,00 m lange Arbeitsanhänger benötigen entweder möglichst weit hinten beidseits je ein weisses und von vorne sichtbares Markierlicht oder – als Alternative – je zwei rote oder gelbe Markierlichter, die von vorne gemessen weniger als 3 m und von hinten gemessen unter 1 m seitlich angebracht werden dürfen. Die Vorschriften beziehen sich auf alle ab 1. Januar 2011 konstruierten und in Verkehr gesetzten Arbeitsanhänger. Arbeitsanhänger, die vor dem 1. Januar 2011 hergestellt wurden, hatten gemäss einer Übergangsbestimmung vor dem 1. Januar 2013 entsprechend nachgerüstet werden müssen.

Schutzvorkehrungen Gemäss Art. 58 der Verkehrsregelnverordnung VRV sind vorstehende Teile zu schützen und mit Wimpeln oder Tafeln, nachts und bei ungünstiger Witterung mit Licht oder Rückstrahlern (nach vorne weiss, nach hinten rot), zu kennzeichnen, im Wortlaut: «Bestandteile, also Arbeitsgeräte oder Ladestücke, die bei Zusammenstössen gefährlich werden könnten, namentlich wegen Spitzen, Schneiden oder Kanten, müssen mit Schutzvorrichtungen versehen werden.» Solche Rückstrahler dürfen sich höchstens 90 cm über dem Boden befinden.  n

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt Sektionsmitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Wo drückt der Schuh? Welchen Hauptproblemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die Schweizer Landtechnik solche Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich Weiterbildung und Beratung des SVLT herangetragen werden.

6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Management

Eine Arbeit – zwei Meinungen Eine raue Oberfläche bietet mehr Erosionsschutz als eine ebene, die in «Saatbett-Qualität» Niederschlägen schutzlos ausgeliefert ist. Nur eine grösstenteils bedeckte Oberfläche bietet Gewähr für ausreichenden Erosionsschutz. Ruedi Hunger

Unkrautsamen von Samenunkräutern werden durch die Stoppelbearbeitung zum Keimen gebracht.

Eine zweimalige Bearbeitung der Stoppeln fördert vor allem das Auflaufen von Ausfallgetreide. Bild: R. Hunger

Eine Stoppelbearbeitung mit Grubber und Kurzscheibenegge reduziert den Bedeckungsgrad oft schon beim ersten Durchgang unter das gewünscht Minimum von rund 30 %. Kreiseleggen können Stroh und Stoppelreste weniger gut einarbeiten und schaffen daher einen Bedeckungsgrad um 40 %. Die Direktsaat bietet mit einer Bodenbedeckung bis 90 % den besten Erosionsschutz. Nachfolgend bekannte Argumente, bezeichnet als «Lehrbuchmeinung», und alternative Meinungen zu Fragen rund um Sinn und Zweck der Stoppelbearbeitung.

Kann Ausfallgetreide durch die Stoppelbearbeitung zum Auskeimen angeregt werden? Lehrbuchmeinung In getreideintensiven Fruchtfolgen und bei reduzierter Bodenbearbeitung ist die Bekämpfung von Ausfallgetreide ein wichtiger Schwerpunkt der Stoppelbearbeitung. Getreidekörner wie Unkrautsamen dürfen nicht tief verschüttet werden, damit sie sofort keimen. Bei Raps sollte mit einer Bearbeitung zugewartet werden, bis die ausgefallenen Körner gekeimt und aufgelaufen sind. 46

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Alternative Meinung Das Ergrünen des Stoppelackers veranlasst zur Annahme, dass die Stoppelbearbeitung einen positiven Einfluss auf die Keimung der Ausfallsamen hat. Unberücksichtigt bleibt, dass Ausfallsamen auch ohne Stoppelbearbeitung keimen können, dies umso ausgeprägter, je kleiner die Samen sind. Zudem wird die Anzahl Samen auf der Bodenoberfläche auch durch andere Faktoren verringert (Frass, angekeimte Samen vertrocknen). Versuche bestätigen, dass durch die Stoppelbearbeitung das Auflaufen von Ausfallgetreide gefördert wird. Auszählungen bestätigen, dass insbesondere die zweimalige Bearbeitung der Stoppeln zu höherem Auflaufen von Ausfallgetreide führt. Spezialfall Raps: Bei früher Stoppelbearbeitung und trockenen Verhältnissen besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass es zur Ausbildung einer sekundären Keimruhe kommt. Liegt Ausfallraps hingegen auf dem unbearbeiteten Rapsfeld und ist damit dem Licht ausgesetzt, entwickelt sich keine Keimruhe, sondern er keimt, sobald ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist.

Lehrbuchmeinung Unkräuter und Ungräser aus ausgefallenen Samen sollen für die nachfolgende Bekämpfung gleichmässig auflaufen. Optimale Keimbedingungen werden durch flache Bearbeitung, gute Krümelung und Rückverfestigung erreicht. Es ist wichtig, dass der Boden auf der ganzen Arbeitsbreite bearbeitet wird und nicht Teile zwischen den Werkzeugen unbearbeitet bleiben. Alternative Meinung Nach bisheriger Meinung keimen Unkräuter nach der Stoppelbearbeitung und werden durch einen nachfolgenden Bearbeitungsdurchgang vernichtet. Damit soll die Anzahl der Neuzugänge zur Population vermindert werden. Dieser Zusammenhang scheint bei Unkräutern nicht zu stimmen. Grund: Die meisten Unkräuter weisen im Sommer und zur Ernte eine ausgeprägte Keimruhe auf. Deshalb gibt es kaum aufgelaufene Unkräuter, weder auf einem unbearbeiteten noch auf einem bearbeiteten Stoppelacker. Zudem sind Unkrautsamen in der Regel klein und benötigen folglich äusserst wenig Wasser zum Keimen. In vielen Fällen ist Tau oder auf­ steigendes Bodenwasser ausreichend. Zudem wird die ausgeprägte primäre Keimruhe unter trockenen, warmen Bedingungen auf der Oberfläche eher abgebaut als im Boden. Dadurch ist die Keimung der oben aufliegenden Unkrautsamen wahrscheinlicher als bei eingearbeiteten.

Werden Wurzelunkräuter durch Stoppelbearbeitung reduziert? Lehrbuchmeinung Wurzelunkräuter können dann wirkungsvoll bekämpft werden, wenn Pflanzenwurzeln lückenlos über den ganzen Bearbeitungshorizont auf einer Tiefe von 2 bis 5 cm durchgeschnitten werden. Ein


Management   n

Grubber mit Flügelscharen erfüllt den ganzflächigen Schnitt am besten. Zur Queckenbekämpfung müssen die unterirdischen Rhizome möglichst an die Oberfläche geholt werden. Dazu sind mehrmalige und unterschiedlich tiefe Bearbeitungen notwendig. Im ökologischen Landbau bewährt sich auch der Schälpflug. Alternative Meinung Im Gegensatz zu den Samenunkräutern werden Wurzelunkräuter durch ganzflächige Bearbeitung ohne unbearbeitete Streifen eindeutig zurückgedrängt. Neuere Versuche zur Wirkung der Stoppelbearbeitung unter den Produktionsbedingungen des ökologischen Anbaus zeigen, dass zur Bekämpfung und Eindämmung von Wurzelunkräutern, insbesondere der Ackerdistel und der Quecke, eine möglichst frühe Stoppelbearbeitung wichtig ist. Schneiden allein reicht nicht aus, Wurzelunkräuter sollen möglichst auf die Oberfläche zu liegen kommen, damit sie vertrocknen. Der Bioanbau kann schon aus diesem Grund nicht auf die Stoppelbearbeitung verzichten.

Welche Auswirkungen hat die Stoppelbearbeitung auf den Wasserhaushalt des Bodens? Lehrbuchmeinung Ein wichtiges Ziel der Stoppelbearbeitung ist es, die Verdunstung von aufsteigendem Wasser aus dem Boden zu verhindern. Dies wird durch das Unterbrechen der Bodenkapillare mit einem flachen Arbeitsgang erreicht. Wird der Boden bereits beim ersten Durchgang tief bearbeitet, erreicht man das Gegenteil, weil dann der Boden im bearbeiteten Horizont austrocknet. Wichtig ist, dass der Bearbeitungsdurchgang möglichst kurz nach der Ernte durchgeführt wird.

Alternative Meinung In den wenigen Versuchen, die dazu durchgeführt wurden, zeigt sich eher, dass die Bearbeitung zum Austrocknen des Bodens führt. Ein Versuch zeigt insbesondere, dass die unbearbeiteten Stoppeln dann Wasser besser konservieren, wenn das Stroh auf den Stoppeln liegen bleibt (Pekrun, 2004). Aufgrund der Daten, die aus Versuchen zu Direktsaat bekannt sind, ist dieser Befund nicht überraschend. Breit abgestützte Versuchsresultate zur Fragestellung liegen nicht vor.

Wie wirkt sich die Stoppelbearbeitung auf Ernterückstände und Krankheitsübertragung aus? Lehrbuchmeinung Wenn bei einem flachen Stoppelumbruch die Pflanzenreste beschädigt werden, hat dies eine beschleunigende Wirkung auf die Rotte zur Folge. Je intensiver und gleichmässiger dies geschieht, umso schneller erfolgt die Umsetzung. Dies lässt sich aufgrund von Versuchen im Zusammenhang mit konservierender Bodenbearbeitung auch belegen. Gerade bei Mais hat sich dieses Vorgehen aus phytosanitären Gründen bewährt. Alternative Meinung Wichtig ist eine schnelle Strohrotte zur Unterbrechung von Infektionsketten vom Stroh der Vorfrucht auf die jungen Pflanzen der Folgekultur. Stroh kann, mit Ausnahme des Strohstriegels, nicht verteilt werden. Eine gleichmässige Verteilung ist aber Voraussetzung für eine flächendeckende Verrottung. Insbesondere für pfluglos arbeitende Landwirte ist es wichtig, zu wissen, inwiefern die Bodenbearbeitung zwischen zwei Kulturen negative Effekte der nicht wendenden Bodenbearbeitung ausgleichen

Stoppelbearbeitung kann Erosion nicht unterbinden, weil der Bedeckungsgrad oft schon nach dem ersten Durchgang unter 35 % liegt. Bild: Kverneland

kann. Es sind dringend weitere Versuche notwendig.

Stoppelbearbeitung bietet Gewähr für ausreichenden Erosionsschutz Lehrbuchmeinung Durch richtige Stoppelbearbeitung werden Stroh und andere Ernteresten mehrheitlich flach in den Boden eingearbeitet. Dank Rückverfestigung wird die Oberfläche eingeebnet, was wiederum den guten Bodenkontakt für die Strohrotte fördert. Die Strohrestmenge an der Oberfläche unterbindet Erosion durch Niederschläge genügend. Alternative Meinung Für einen ausreichenden Erosionsschutz ist ein Bodenbedeckungsgrad von 30 bis 35 % notwendig. Diese Werte werden meist schon beim ersten Durchgang unterschritten. Zudem soll die Ackeroberfläche möglichst rau bleiben und wenig oder gar nicht rückverfestigt sein. Stoppelbearbeitung führt nicht nur zu ungünstigen Bedingungen in Bezug auf den Erosionsschutz, auch für eine direkt folgende Aussaat sind die Voraussetzungen nicht optimal, weil sich Stroh und Stoppeln dicht unter der Bodenoberfläche ansammeln und damit die Aussaat und den Keimvorgang des Saatgutes behindern.

Fazit

Stoppelbearbeitung, ja oder nein? Tendenziell kann von einem positiven Einfluss der Stoppelbearbeitung ausgegangen werden. Bild: R. Hunger

Die Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Stoppelbearbeitung beruhen hauptsächlich auf Erfahrungswissen. Zur Beantwortung der Frage, ob Stoppelbearbeitung die Umsetzung von Ernterückständen fördert und beschleunigt, fehlen ausreichende Versuchsergebnisse. Beim Einfluss auf Unkräuter muss zwischen Samen- und Wurzelunkräutern unterschieden werden. Tendenziell wird die Ertragsbildung durch Stoppelbearbeitung positiv beeinflusst.  n 6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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n  Wissen | Praktisch

Grassilagebereitung im Flachsilo Sorgfältiges Vorgehen – von der Wiesenpflege bis zur Futterentnahme – sichert die Qualität der Grassilage, denn diese entscheidet sich bekanntlich nicht erst im Silo. Worauf ist zu achten? Roy Latsch und Ueli Wyss* rungen. Oberhalb dieses TS-Gehaltes treten Verdichtungsprobleme auf.

Einlagerung und Verdichtung

Voraussetzung für gute Startbedingungen des Silierprozesses ist eine gute Verdichtung. Bild: R. Engeler

Bei der Grassilage wird im Schnitt ein Energiegehalt von 5,8 MJ NEL / kg TS und eine wiederkäuergerechte Struktur angestrebt. Weiter sollten weder Nacherwärmung noch Schimmelbefall auftreten. Bereits vor dem Silieren kann man durch eine optimale Düngung und Wahl des richtigen Erntezeitpunkts entsprechende Weichen stellen. Eine lückenlose Grasnarbe liefert ein Optimum an Futter, reduziert das Auflaufrisiko von Unkräutern und letztlich auch die Futterverschmutzung.

Futterernte Um schnell nachwachsende Bestände zu haben, darf nicht zu tief gemäht werden. Eine Stoppelhöhe von 6 bis 7 cm wird heute als optimal betrachtet, was einen Klingenabstand des Mähwerkes von rund * Eine Zusammenfassung des Berichts «Agroscope Transfer Nr. 179/2017» von Roy Latsch und Ueli Wyss

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Schweizer Landtechnik  6/7 2017

3 cm zu einem festen Untergrund bedeutet. Die im Vergleich zum Rasierschnitt geringere Erntemenge wird durch eine bessere Futterqualität mehr als ausgeglichen (höhere Anteile junger Pflanzenteile, geringere Futterverschmutzung). Das schnelle Anwelken des Futters verhindert eine allzu grosse Zuckerveratmung, weshalb sofort nach dem Mähen mit maximal 5 km / h und bei hoher Tourenzahl gezettet werden sollte. Besonderes Augenmerk gilt der Zinkeneinstellung von Zetter und Schwader. Die Zinken sollen in die Stoppeln eingreifen, keinesfalls aber Erde mit ins Siliergut eintragen. Aufbereiter verkürzen die Trocknungszeit, sind deshalb zu empfehlen. Die Schnittlänge beim Silieren sollte kleiner als 40 mm sein, damit eine gute Verdichtung im Silo erreicht wird. Der optimale TS-Gehalt liegt bei 30  –  45  %, darunter entsteht Gärsaft, mit dem wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Zudem erhöht sich das Risiko von Fehlgä-

Bei der Einlagerung soll ein optimales Milieu für die Entwicklung der Milchsäurebakterien geschaffen werden. Ist das Siliergut luftdicht abgedeckt und der Restsauerstoff veratmet, setzen sich die Milchsäurebakterien gegenüber anderen Organismen besser durch und die gewünschte Milchsäuregärung läuft an. Im besten Fall sinkt der pH-Wert des Ernteguts auf einen Wert von 4, sodass bis auf die säureresistenten Hefen beinahe alle Schadorganismen absterben. Die pHWertabsenkung ist vom TS-Gehalt abhängig, wobei hohe TS-Gehalte eine schnelle Absenkung behindern. Eine gute Verdichtung bewirkt, dass der Anteil von Restsauerstoff im Siliergut gering ist, die sauerstoffatmende Schadorganismen schlechte Startbedingungen haben, die Luft auch später während der Entnahme nur schwer eintreten kann und eine hohe Ausnutzung des Siloraums erreicht wird. Die Grafik zeigt die Zielwerte für die Lagerungsdichte bei TSGehalten von 20 bis 50 % auf. Zur optimalen Verdichtung sollten die Walztraktoren möglichst schwer sein. Als Anhaltspunkt für die Ballastierung gilt folgende Faustregel: Beim Ladewagen sollte das Walzgewicht (t) ein Drittel des pro Stunde eingeführten Futters (in t), beim Häcksler ein Viertel betragen. Verdichtet werden sollte –  bei maximal zulässigem Reifendruck (2 bis 3,5 bar), –  mit möglichst schmaler Bereifung ohne Doppelbereifung, –  bei einer Geschwindigkeit von 4 bis 6 km / h, –  eine maximale unverdichtete Schichtdicke von 30 cm, –  durch sofortiges Walzen ab dem ersten Erntefahrzeug, –  durch mindestens dreimaliges komplettes Überfahren jedes Fuders und –  bis zu einer Stunde nach Einfuhr des letzten Fuders.


Praktisch | Wissen   n

Ab einer eingeführten Menge von stündlich rund 20 t TS ist selbst bei pausenlosem Walzen eine ausreichende Ver­ dichtung allerdings nicht mehr gewährleistet. Bei höherer Ernteleistung sollte deshalb in zwei Silos parallel mit zwei Walzfahrzeugen einsiliert werden.

Siloabdeckung Die Siloabdeckung schliesst das Futter luftdicht ab und schützt die Silage vor sauerstoffreichem Regenwasser. Die besten Gärbedingungen herrschen bei sofortigem Zudecken des Silos nach dem Ende des Verdichtens. Innerhalb von ein bis zwei Stunden nach dem Zudecken ist der Sauerstoffvorrat im Futterstock verbraucht, und Schadorganismen stellen ihre Aktivität ein. Daher ist auch bei mehrtägiger Einfuhr von Futter das zwischenzeitliche Zudecken dringend empfohlen. Die häufigste Art der Silageabdeckung in Flachsilos ist die Verwendung von Wand-, Unterzieh- oder Silofolien sowie von Netzen und Silosäcken. Querriegel aus Silosäcken vermindern den Sauerstoff­eintrag ins Futter. Sie sind alle 2 bis 3 m durchgehend anzulegen und verhindern, dass sich Wind unter den Folien fängt und die Abdeckung wegbläst. In den letzten Jahren wurden einige Innovationen zur einfacheren und arbeitssparenden Silageabdeckung vorgestellt. So ersetzen beim «System Duhamel» und dem «Silo-Clip-System» federbelastete Spannbügel die Silosäcke entlang der Silowand. Die eigentliche Siloabdeckung kann durch ein mechanisches Ratschensystem erleichtert werden. Die Querriegel aus Silosäcken können durch Spanngurte, bei hochaufgeschichteten Silagestöcken durch sogenannte Bauchbinden oder durch Lastwagenplanen ersetzt werden. Ein neues System aus den Niederlanden arbeitet mit sehr schweren Folien (680 g /m2), die in die Wasserschläuche

TS-Schnellbestimmung mit Mikrowelle Die Bestimmung des TS-Gehalts kann mit einer Haushaltsmikrowelle, einem Glas Wasser und einer Waage vorgenommen werden. Bei trockenem Gras werden etwa 50 g, bei feuchtem Gras etwa 100 g Futter abgewogen und das Futter auf dem Rotationsteller der Mikrowelle verteilt. Das Glas mit Wasser ist ebenfalls in die Mikrowelle zu stellen. Es verhindert einen möglichen Brand bei trockenem Futter. Mit der Einstellung «Auftaustufe» wird trockenes Material ungefähr 15 Minuten, feuchtes Material bis zu 45 Minuten getrocknet. Der TS-Gehalt berechnet sich mit einem Dreisatz: TS-Gehalt (%) =

Auswaage (g) × 100 Einwaage (g)

eingenäht sind (Firma Bokano). Diese Schläuche werden beim Abdecken mit Salzwasser befüllt, um frostsicher zu sein. Achtung: In der ersten Woche der Gärphase entsteht unter der Unterziehfolie eine Gashaube, die mit hochgiftigen nitrosen Gasen versetzt sein kann. Diese Haube darf nicht abgelassen werden. Es besteht Lebensgefahr! Die Hauptgärphase dauert ein bis zwei Wochen. Vor Ablauf dieser Zeit sollte das Silo nicht geöffnet werden, da die Silage noch nicht lagerstabil ist. Es besteht erhöhte Neigung zum Verderb der Silage.

Siliermittel Bei guten Bedingungen und richtiger Technik sind in der Regel keine Siliermittel zur Verbesserung der Gärqualität nötig. Solche Mittel bringen nur dann Erfolg, wenn je nach Anwendungsbereich das richtige eingesetzt wird und in der vom Hersteller empfohlenen Menge gleichmässig verteilt wird. Bei Flachsilos können die obersten Schichten bereits beim Einsilieren vorbeugend mit einem wirksamen Mittel gegen Nacherwärmungen behandelt werden. Dies gilt insbesondere, wenn der Vorschub nicht optimal ist. Ein strik-

Eine Stoppelhöhe von 6 bis 7 cm bedingt einen Klingenabstand zum Boden von rund 3 cm. Bild: Joachim Sauter, Agroscope

INSERAT

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n  Wissen | Praktisch

a 3

Silosäcke Netz 2

Silofolie Unterziehfolie

gerundete Silowand

Wandfolie

1

b

1 1

c

Optimale Silageabdeckung (nach Pflaum 2004). a, b, c: Aufbringen der Silosäcke je nach Füllstand; 1, 2, 3: mit Kies gefüllte Silosäcke.

tes Einhalten der Silierregeln ist erstrangig. Siliermittel können diesbezügliche Fehler nicht wettmachen.

Sandwich-Silagen In der Schweiz werden die Flachsilos oft nicht in einem Zug gefüllt. Das Nachsilieren ist prinzipiell möglich, es ist dabei aber darauf zu achten, dass sauber und zügig gearbeitet wird, um keine Qualitätseinbussen bei der bestehenden Silage zu erleiden. Gute, energiereiche Silagen in den Übergangsschichten stellen einen optimalen Nährboden für Schadorganismen dar und sind beim Öffnen der luftdichten Hülle durch Nacherwärmung gefährdet. Wird das Silo für einen zweiten Schnitt oder für Maissilage geöffnet, ist zuvor eine Kontrolle der Basissilage durchzuführen und verdorbene Silage zu entfernen. Um Nacherwärmungen dieser oberen Schicht zu unterbinden, um Schimmelbefall zu vermeiden, sollte sie als vorbeugende Massnahme mit Siliermitteln der Liste B behandelt werden. Die Gärsaftbildung des frisch eingebrachten Futters ist zu vermeiden. Nach der Verdichtung der neuen Schicht ist der Silo sofort wieder luftdicht zu verschliessen. Ist im Vorfeld bereits bekannt, dass eine Nachsilierung stattfinden wird, ist die Länge der Wandfolie schon ausrei-

Download Der vollständige Bericht «Agroscope Transfer Nr. 179/2017» von Roy Latsch und Ueli Wyss kann von der Website www.agroscope.ch/transfer heruntergeladen werden.

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Schweizer Landtechnik  6/7 2017

chend zu bemessen. Die alte Unterziehfolie kann nur wiederverwendet werden, wenn sie in absolut einwandfreiem Zustand und der luftdichte Verschluss der Silage gewährleistet ist. Im Zweifelsfall ist immer eine neue Unterziehfolie zu verwenden.

Futterentnahme und Vorschub Beim Öffnen des Silos zur Futterentnahme dringt zwangsläufig Luft ein. Hefen bauen in Gegenwart von Sauerstoff die konservierende Milchsäure ab. Dadurch steigt der pH-Wert, und Mikroorganismen wie Schimmelpilze werden wieder aktiv. Diese Aktivität wird als Nacherwärmung bezeichnet. Auflockernde Entnahmetechniken, beispielsweise Reisszangen, sollten daher möglichst vermieden werden. Sind die empfohlenen Verdichtungswerte erreicht, dringt die Luft maximal 1 m tief ein. Starkwind, der auf offene Anschnittsflächen trifft, kann Sauerstoff aber auch 3 bis 5 m tief in den Futterstapel hineindrücken. Das zwischenzeitliche Abdecken des Anschnitts ist deshalb wichtig. Bei gut verdichteter und luftdicht verschlossener Silage sollte im Flachsilo der tägliche Vorschub zwischen 15 und 35 cm betragen. Damit wird die Silage schneller verfüttert, als sie schlecht werden kann. Im Sommer sollte der Vorschub mit 2 bis 2,5 m pro Woche eher grösser sein, als in der kalten Jahreszeit, in der 1 bis 1,5 m pro Woche genügen. Kann der Mindestvorschub aufgrund der Siloabmessungen nicht erreicht werden, besteht das Risiko der Nacherwärmung. Geht man von einem täglichen Vorschub von 20 bis 35 cm aus, so müsste ein Silo für die Ganzjahresfütterung also theoretisch rund 73 bis 128 m lang sein. Da dies


Lagerungsdichte [kg TS/m3]

Grafik: Zielwerte für die Lagerungsdichte

350 300 250 200 150 100 50 0

20

30

40 50 TS-Gehalt [%]

60

Erforderliche Lagerungsdichte zur Beschränkung des Lufteintrags, abhängig vom TS-Gehalt (nach Richter et al. 2009).

unrealistisch ist, bieten sich mehrere Flachsilos mit Längen von 40 bis 50 m an, was wiederum Vorteile beim Befüllen bringt. Flachsilos sollten eine Mindestbreite von 6 m aufweisen, damit zwei Fahrzeuge nebeneinander Platz haben und keine Unterbrechungen beim Abladen auftreten.

tief in die Silage eingespritzt werden. Bei fortwährenden Problemen wegen Nacherwärmung muss der Vorschub überprüft und gegebenenfalls die Silogrösse dem Tierbestand angepasst werden. Alternativ können zur Erhöhung des Vorschubs Silogemeinschaften mit Nachbarn gebildet werden.

Nacherwärmung und Gegenmassnahmen

Fazit

Zur Bekämpfung von Nacherwärmungen im Silo, beziehungsweise zur Hemmung der Hefen, ist der Einsatz von Propionsäure ein überaus wirksames Mittel. Allerdings greift dies nur als vorbeugende Massnahme. Bereits erwärmte Schichten zu behandeln, nützt nicht viel. Im Zweifelsfall sind grössere Schichten zu entsorgen. Bei Behandlung der Anschnittsfläche dringt die Propionsäure maximal 5 cm in den Futterstapel ein. Mit sogenannten Silolanzen kann das Produkt bis zu 1 m

Die Qualität der Grassilage entscheidet sich nicht erst im Silo, sondern schon bei der Bestandespflege des Grünlands. Hier werden die ersten Weichen gestellt, wie energiereich und lagerstabil die spätere Grassilage werden kann. Ein guter Futterwert des Grünlands gewährleistet hohe Energiegehalte der Grassilage. Aber auch jeder einzelne der im Text erwähnten Verfahrensschritte bis hin zur finalen Entnahme aus dem Silo entscheidet über die Qualität der vorgelegten Silage.  n

Beispiel eines Abdecksystems mit Spannbügeln; System nach Duhamel. Bild: Hansjörg Nussbaum, LAZBW


n  Plattform | Wettpflügen

ziert? Wo findet das Demonstrationspflü­ gen unter dem Patronat der landwirt­ schaftlichen Bildungszentren Arenenberg und Strickhof statt? Nachher beginnt dann der Aufbau des Festgeländes mit der gesamten Infrastruktur. Dafür suchen wir noch Helfer und sind deswegen mit den regionalen Landjugendorganisatio­ nen im Gespräch. Weiter müssen wir noch mit Werbemassnahmen auf den Anlass hinweisen, um möglichst viele Zu­ schauer zu bekommen.

Für NR Hansjörg Walter, Landwirt und OK-Präsident der Pflüger-EM, hat das Pflügen nach wie vor eine grosse Bedeutung im Ackerbau. Bild: R. Engeler

Grossereignis steht bevor Die Schweizerische Pflügervereinigung organisiert heuer die Europameisterschaft im Wettpflügen. Die Schweizer Landtechnik sprach mit dem OK-Präsidenten Hansjörg Walter über den Stand der Vorbereitungen, aber auch über die generelle Bedeutung des Pflügens. Roman Engeler Schweizer Landtechnik: Am Wochenende vom 18. bis 20. August 2017 trifft sich die europäische Pflügerelite zur alljährlichen Europameisterschaft, die heuer auf dem Gutsbetrieb St. Katharinental in Diessenhofen TG stattfindet. Tags zuvor erküren die Schweizer Wettpflüger ihren Meister für dieses Jahr. Wie stehen die Vorbereitungen zu diesem Grossanlass? Hansjörg Walter: Wir sind auf Kurs und konnten zur Unterstützung dieses Gros­ sereignisses namhafte Sponsoren gewin­ nen. Für den rein organisatorischen Teil des Festanlasses ist das OK mit mir als Präsidenten zuständig, für den techni­ schen Teil wie die Feldeinteilungen, Ab­ grenzungen der einzelnen Wettkampf­ parzellen oder das Vorpflügen zeichnet die Equipe der Schweizerischen Pflüger­ vereinigung unter der Leitung von Willi Zollinger verantwortlich. Welches waren für das OK die grössten Herausforderungen? 52

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Die grösste Herausforderung war sicher das Finden eines geeigneten Wettkampf­ platzes. Die Schweizerische Pflügerverei­ nigung hat sich vor einigen Jahren einmal für die Durchführung dieser Europameis­ terschaft beworben, ohne damals schon zu wissen, wo dieser Anlass stattfinden kann. Wir haben nun auf der Thurgauer Staatdomäne St. Katharinental bei Dies­­ senhofen, die von Urban Dörig gepachtet wird, die notwendigen Felder erhalten. Das sind total rund 50 ha. Für den Bewirt­ schafter bestand die Herausforderung darin, dass er auf den Termin hin die notwendigen Flächen von Stoppelfeldern und Grasland bereitstellen kann. So musste er seine Fruchtfolge entsprechend anpassen. Das OK und ich sind Urban Dörig sehr dankbar dafür, dass er dazu seine Einwilligung gegeben hat. Und was steht noch bevor? Jetzt steht die exakte Planung und Eintei­ lung des Festgeländes an. Wo wird die Maschinen- und Geräteausstellung plat­

Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie? Gegenwärtig sind 13 Nationen mit einem Zweierteam und Supportern angemeldet. Ausstehend ist noch Russland, für das wir bei einer Teilnahme das notwendige Ma­ terial organisieren müssten. Eigentlich sind alle Nationen, in denen dieser Wett­ kampf betrieben wird, vertreten, obwohl unsere Veranstaltung aufgrund unseres Preisniveaus ja nicht gerade billig ist. Bringen denn die Pflüger ihre Maschinen selbst, oder müssen die Organisatoren entsprechendes Equipment zur Verfügung stellen? Ja, die Teilnehmer bringen ihre eigenen Maschinen mit, denn die Pflüge sind ja sehr individuell konstruiert, mit zusätzli­ cher Hydraulik versehen, damit alles ge­ mäss den eigenen Vorstellungen vom Traktor aus verändert werden kann. Das Pflügen kam im Zuge verschiedener staatlicher Fördermassnahmen für die reduzierende und konservierende Bodenbearbeitung oder für die Direktsaat etwas in Misskredit. Welche Bedeutung hat die wendende Bodenbearbeitung für Sie persönlich? Meiner Meinung nach gehört das Pflügen in eine Fruchtfolge, sei es zur Boden­ durchmischung und Unkrautbekämp­ fung. Gerade auf Gemüse- oder Biobe­ trieben finde ich dies besonders wichtig. Pflügen Sie auf Ihrem Betrieb? Ja, wir pflügen auf unseren Feldern, und zwar in Abhängigkeit der Fruchtfolge, einzelner Kulturen und der Witterung. Ich habe aber auch schon Frässaaten ge­ macht, wenn es für eine bestimmte Kultur gepasst hat. Damit man die aus der Tierhaltung anfal­ lenden Hofdünger wie beispielsweise Mist im Ackerbau optimal einsetzen kann, ist es entscheidend, dass man diese Dün­ ger unterpflügen kann. Zudem bin ich


Wettpflügen | Plattform   n

gegenüber einem allzu forcierten Einsatz von Glyphosat skeptisch. Dieses an sich nicht schlechte Herbizid ist ja recht unter Beschuss, und die Landwirtschaft sollte in der Anwendung doch zurückhaltender sein, damit am Ende nicht das Gleiche passiert wie mit dem Atrazin und das Mittel die Zulassung verliert. Pflügen Sie selbst? Ja, in der Regel beginne ich, stelle beim Pflug den Vorschäler und die Tiefe ein, lasse dann aber die Lehrlinge die Arbeit fertig ausführen. Am Schluss schaue ich das Resultat an. Ist dieses Resultat dann ebenso schön wie bei den Wettpflügern? Wir achten sicher darauf, dass die Pflug­ arbeit exakt und schön ausgeführt wird, denn die Schönheit beim Pflügen hat ja auch eine funktionale Bedeutung. Man sollte gleichmässig tief pflügen, die Scholle muss sich richtig drehen, damit die nachfolgende Bodenbearbeitung möglichst in einem Durchgang erfolgen kann. Welche Bedeutung messen Sie dem Wettpflügen zu? Ist es reine Passion der Teilnehmer, oder sehen Sie in dieser Veranstaltung auch eine gewisse Strahlkraft für die praktische Landwirtschaft? Es steckt sicher viel Passion bei den Teil­ nehmern dahinter, aber das Wettpflügen animiert bestimmt auch die jungen Landwirte, diese Feldarbeit exakt auszu­ führen. Heute besteht ja mit dem Leis­ tungsdruck, unter dem die Landwirtschaft steht, die Gefahr, dass diesem Punkt zu wenig Beachtung geschenkt wird. Ich bin überzeugt, dass man gerade auch mit

den regional stattfindenden Wettpflü­ gen, bei dem jeweils viele junge Landwir­ te mitmachen, diese Strahlkraft erreicht. An der letzten Versammlung der Schweizerischen Pflügervereinigung wurde darauf hingewiesen, die Ausbildung der jungen Landwirte rund um den Pflugeinsatz nicht zu vergessen. Sehen Sie diesbezüglichen Handlungsbedarf? Wir haben in der heutigen Ausbildung der Lehrlinge das Problem, dass auch auf den Lehrbetrieben viele Arbeiten im Ackerbau den Lohnunternehmern über­ tragen werden. Daher haben die Lehrlin­ ge auf vielen Betrieben oft kaum noch die Möglichkeit, in diesem Bereich Erfahrun­ gen zu sammeln und sich die notwendi­ gen Kenntnisse aneignen zu können. Auf meinem Betrieb lege ich gerade aus Sicht der Ausbildung starken Wert darauf, dass wir diese Arbeiten noch selbst ausführen. Ob ich aber generellen Handlungsbedarf in der Ausbildung sehe, ist noch schwierig zu sagen. Die angesprochene Entwick­ lung zur Arbeitsauslagerung an Lohnun­ ternehmen kann man so leicht nicht än­ dern, denn aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dies ja durchaus sinnvoll. Zurück zur Europa- und Schweizer Meisterschaft der Wettpflüger: Welches Programm erwartet die Besucher? Der Besucher darf sich auf spannende Wettkämpfe freuen. Am Samstag findet das Stoppelfeldpflügen mit einer speziellen Wertung statt, am Sonntag dann das Graslandpflügen, ebenfalls mit einer spezi­ ellen Wertung. Eigentlicher Pflüger-Euro­ pameister wird dann jener, der in der Summe der Beste ist. Am Donnerstag zuvor führen wir die Schweizer Meister­

schaften durch. Dieser Wettkampf gilt als Qualifikation für die Europameisterschaf­ ten in Russland und die Weltmeisterschaf­ ten in Deutschland im nächsten Jahr. Wann wird es für die Besucher am interessantesten sein? Ich bin sicher, dass uns ein interessanter Pflügeranlass bevorstehen wird. Alle Tage werden spannend sein!  n

Das Programm Schweizer Meisterschaft Donnerstag, 17. August 2017

Europameisterschaft Samstag, 19. August 2017 9.00 h: Traktorenparade 9.30 h: Eröffnung 11.00 h: Start des Stoppelfeldpflügens Sonntag, 20. August 2017 9.30 h: Traktorenparade 10.30 h: Start des Graslandpflügens 10.45 h: Frühschoppenkonzert 15.30 h: Festakt 16.30 h: Rangverkündigung Durchgehende Festwirtschaft, Ausstellung und Marktstände, verschiedene Vorführun­ gen, Präsentation alter Landmaschinen, Kinderparadies usw.

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6/7 2017  Schweizer Landtechnik

53


n  Sicherheit | Brandschutz

Rauchmelder zur Frühwarnung? Die schweizerischen Brandschutzvorschriften, konzipiert von der Vereinigung der kantonalen Feuerversicherungen, schreiben keine Brandmeldeanlagen oder Rauchmelder in landwirtschaftlichen Betrieben vor. Gemäss den Brandschutzvorschriften ist in land­ wirtschaftlichen Ökonomie- und Betriebsbauten mit einem Volumen von über 3000 m3 ein Wasserlöschposten erforderlich – Handfeuerlöscher werden empfohlen. Zusätzlich ist ein Blitzschutzsystem nötig. Ruedi Hunger

Ein Brand in einem landwirt­ schaftlichen Anwesen richtet meist grossen Schaden an. Rauchmelder bieten nur bedingt Sicherheit. Wichtig ist, die allgemeinen Brandpräventionen zu beachten. Bild: zvg

Einzelrauchmelder sind für den Einsatz im Haushalt bestens geeignet und alarmieren die Bewohner frühzeitig über einen möglichen Brand. Anders ist die Situation in landwirtschaftlichen Ökonomiegebäuden, wo die Funktionalität der Melder durch folgende Faktoren negativ beeinflusst werden kann, die damit eher für falsche Sicherheit sorgen: –  Einzelrauchmelder alarmieren akustisch. Solche akustischen Signale können unter Umständen bereits in benachbarten Gebäuden nicht mehr wahrgenommen wer54

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

den. Um diesen Negativpunkt zu entschärfen, besteht die Möglichkeit, funk- oder drahtvernetzte Rauchmelder zu installieren und den Alarm akustisch zu verstärken oder in andere Gebäude zu übertragen. –  Rauchmelder reagieren empfindlich auf Staubpartikel. Da es in landwirtschaftlichen Gebäuden immer wieder zu mässiger bis starker Staubentwicklung kommt, lösen Rauchmelder dort häufig Fehlalarme aus. –  Einzelrauchmelder decken je nach Modell eine Fläche von etwa 60 m2 ab und sollten nicht höher als 6 m über Boden

montiert werden. Gebäude in der Landwirtschaft weisen in den meisten Fällen eine grössere Fläche und Deckenhöhe auf. Daher müssten mehrere Rauchmelder montiert werden.

Notwendige Zertifizierung In der Schweiz gibt es zahlreiche Vertreiber von Rauchmeldern. Die Qualität der verschiedenen Modelle ist weitgehend gleichwertig. Grundsätzlich müssen in der Schweiz vertriebene Modelle nach DIN 14604 zertifiziert sein.


Brandschutz | Sicherheit   n

Tabelle 1: Brandschutz in der Landwirtschaft

Ordnung halten

•  Gebäude periodisch entrümpeln •  Spinnennetze und Staub regelmässig entfernen •  Gebäude / Räume abschliessen und überwachen

Brennbare Flüssigkeiten

•  Die Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten im Stall ist verboten •  Brennbare Flüssigkeiten nur in geeigneten und nicht feuergefährdeten Räumen lagern, insgesamt maximale 25 Liter (Benzin, Heiz- und Dieselöl). Für grössere Lagermengen wird eine Brandschutzbewilligung benötigt

Schlafen im Stroh

•  Das Beherbergen von Gästen in landwirtschaftlichen Betrieben ist feuerpolizeilich bewilligungspflichtig

Elektrische Einrichtungen

•  Elektrische Anlagen und Geräte vorschriftsgemäss betreiben •  Defekte an Kabeln, Steckern und Apparaten sofort beheben lassen •  Defekte oder unvollständige Blitzschutzanlagen reparieren

Einstellraum für Motorfahrzeuge

•  Den Abladeplatz nicht als Garage verwenden •  Motorfahrzeuge dürfen nur in separaten und geeigneten Räumen untergebracht werden (Beton, Mauerwerk) •  Arbeiten mit Trenn-, Schleif- und Schweissgeräten nur an geeigneten Orten ausführen. Brennbares Material von der Arbeitsstelle fernhalten •  Löschgeräte in unmittelbarer Nähe bereithalten

Für die Landwirtschaft wichtige Punkte Brandschutzexperten erinnern im Zusammenhang mit der Brandverhütung in der Landwirtschaft einmal mehr an folgende Punkte, die von grosser Wichtigkeit sind (siehe auch Tabelle 1 «Brandschutz in der Landwirtschaft»): –  Heulagerraum: Temperatur des Lagergutes (Heustock, Ballenlager) überwachen. Bei Temperaturen über 55 °C sind Massnahmen wie Absaugen von Gär­ gasen, Bohren von Löchern, Schroten von Gängen zu treffen. Liegen die gemessenen Temperaturen bereits über 70 °C, ist aufgrund der Selbstentzündungsgefahr unverzüglich die Feuerwehr zu alarmieren. Bei einer funktionierenden Heubelüftungsanlage ist diese Gefahr als klein einzustufen. – Brandabschnitte zwischen den einzelnen Gebäudeteilen verhindern oder reduzieren die Gefahr, dass Feuer innert kurzer Zeit auf das ganze Gebäude übergreift. –  Motorfahrzeuge dürfen nicht in feuergefährdeten Räumen abgestellt werden. – Elektrische Installationen und Einrichtungen müssen sicher sein. In landwirtschaftlichen Gebäuden gelten die Installationsanforderungen für «feuergefährdete Räum mit brennbarem Staub». – «Ordnung ist das halbe Leben» – im Fall von Brandverhütungsmassnahmen gilt, dass Gebäude periodisch entrümpelt

Tabelle 2: Übersicht Arten von Feuerlöschern Brandklasse

Pulverlöscher mit Glutbrandpulver

A

B

C

D

E

Feste Stoffe

Flüssigkeiten

Gas

Metalle

Öle / Fette

geeignet

geeignet

geeignet

Pulverlöscher mit Metallbrandpulver

geeignet

Pulverlöscher

geeignet

Kohlendioxidlöscher (CO2)

geeignet

Wasserlöscher

geeignet

Schaumlöscher

geeignet

geeignet

geeignet

Fettbrandlöscher

geeignet

Feuerlöscher sind nicht generell für jeden Brand geeignet. Sie sind mit einer Aufschrift versehen, die Auskunft über ihre Eignung je nach Brandklasse gibt.

werden sollten. Spinnennetze und Staub regelmässig entfernen. Wo möglich /nötig, Gebäude abschliessen.

Die drei Feuerfaktoren

Brennstoff

–  Keine Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin, Dieselöl usw. im Heustall. Für Fragen rund um die Brandprävention stehen die Experten der kantonalen Feuer- oder Gebäudeversicherungen zur Verfügung und geben entsprechende Antworten.

Fazit

Löschen durch Entfernen

Sauerstoff

Temperatur

Löschen durch Ersticken

Löschen durch Kühlen

Feuer in landwirtschaftlichen Gebäuden ist immer «brandheiss». Daher ist es nachvollziehbar, dass nach Möglichkeiten einer frühen Branderkennung gesucht wird. Rauchmelder im Wohnbereich sind eine gute Sache. In Ökonomiegebäuden sind sie weniger gut geeignet und vermitteln oft eine falsche Sicherheit. Wichtig ist, dass man sich die bekannten Grundsätze der Brandverhinderung wieder einmal in Erinnerung ruft. Wichtig ist ebenfalls die Alarmierung: im Brandfall unverzüglich über die Telefonnummer 118 alarmieren!  n 6/7 2017  Schweizer Landtechnik

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Quelle: Feuerlöscher Service Center, Burgdorf

Weitere Informationen, insbesondere die Kontaktdaten von Vertreibern von Rauchmeldern, sind im Internet unter www.agrartechnik.ch abrufbar.


n  Passion | Youngtimer

Der landtechnikinteressierte Janik Wyss in Bettwil, ist hin und weg vom Panzer-ähnlichen Ton seines Valtra «8050-4» von 2004. Bilder: Dominik Senn

Leichtgewicht mit Panzergrollen Im Jahre 2004 hat ein neuer Valtra «8050-4» den Weg zum Schafhaltungsbetrieb mit Lohnunternehmen von Stefan, Janik und Sandro Wyss in Bettwil AG gefunden – und macht seither die Familie glücklich. Dominik Senn Janik Wyss mit Jahrgang 1996 ist als gelernter Müller, heute Landwirt und Teilzeitmitarbeiter im Lohnunternehmen Strebel, Maschinenbau AG, Waldhäusern, auf heimischem Boden gut geerdet, in einer Beziehung hebt er jedoch schwärmerisch ab – wenn es um seinen Valtra «8050-4» geht: «Unter Last produziert der Motor diesen tiefen, an einen Panzer mahnenden Ton, ein – dank Turbolader – gedämpftes Grollen, das die ganze Kraft dahinter erahnen lässt. Ginge es nach mir, wäre er lauter eingestellt. Der Ton ist einzigartig und für mich wie Musik in den Ohren. Mir gefällt auch die typische ausladende Motorhaube.» Wyss verschweigt ob allem Enthusiasmus nicht, dass er beziehungsweise Vater Stefan den Zweittraktor nach ausgiebi56

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

gem Testen nebst dem «A83-H» für seinen Betrieb in Bettwil erworben hat, weil erstens ein Landmaschinenhändler mit dieser Marke, Paul Mosimann, ins Dorf kam, zweitens für die Lohnarbeiten ein über Hundertpferder nötig wurde und drittens der Traktor relativ leichtgewichtig daherrollt. «Über 110 PS bei unter fünf Tonnen Gesamtgewicht ist ein hervorragendes Verhältnis. Uns ist eine möglichst weitgehende Bodenschonung wichtig», sagt Vater Stefan Wyss, «auch unsere Kunden schätzen diese Einstellung.» Eingesetzt wird der «8050-4» hauptsächlich zum Pressen und Transport, fast ideal für dieses kraftvolle Leichtgewicht. «Gerade im Transportbereich schätze ich den ruhigen Lauf des Motors», sagt Janik Wyss. Denn zum väterlichen Schafhal-

tungsbetrieb gehört ein Strohhandel, und später ergab sich die Gelegenheit zur Übernahme eines benachbarten Lohnunternehmens. Das Stroh führt Janik Wyss bis in die Zentralschweiz und ins Entlebuch. Für die Strassenfahrten kommen ihm der Komfort der Kabine und der gefederten Vorderachse, die Spurtreue sowie die geringe Breite des Traktors gelegen: Die 2,155 m erlauben ihm eine gute Übersicht und Kontrolle. «Ich finde auch, der Motor ist nicht nur zugkräftig, sondern auch relativ sparsam», schätzt er. Stefan Wyss bevorzugt das Pressen, obwohl er hier und da auch Transporte ausführt. Dabei schätzt er die Getriebeeigenschaften mit Einfachkupplung, 36 Gänge vorwärts und rückwärts (rückwärts fast so schnell wie vorwärts), Wechselgetriebe


Youngtimer | Passion   n

mit vier Gängen, Gruppengetriebe mit drei Gruppen, Wendegetriebe, DreifachLastschaltung: «Die Lastschaltstufen sind in Bezug aufs Arbeiten mit Pressen gut abgestimmt», so sein Bescheid. Inzwischen presst Wyss mit dem Traktor und seinen zwei Kleinballenpressen in der Region über 30 000 Stück pro Jahr. Er lobt auch die Übersichtlichkeit der Anordnung der Hydraulikhebel mit der elektronischen Unterlenkerregelung. «Ich bin vollkommen überzeugt vom 8050er und kann ihn guten Gewissens weiterempfehlen», so seine Einschätzung. Inzwischen hat der Traktor 3750 Stunden auf dem Buckel. Mit grüner Nummer eingelöst, besorgt Wyss zusätzlich im Auftrag der Gemeinden Bettwil und Buttwil Winterdienste, auch für Private. «Bis heute hatten wir noch nie irgendein Problem mit dem Motor», versichert Janik Wyss. Stellt sich ein mechanisches Problem, löst er es oft eigenhändig: «Bei Strebel lerne ich laufend durch learning by doing, was ich daheim anwenden kann», sagt er. Das Hauptstandbein des landwirtschaftlichen Betriebes ist seit Generationen die Aufzucht von Schafen verschiedener Fleischrassen; der Bestand bewegt sich zwischen 650 und 700 Tieren. «Ab etwa 350 Tieren ist ein Familienauskommen möglich», sagt Stefan Wyss. Er ist glücklich darüber, dass seine Söhne Janik und Sandro für den betrieblichen Fortbestand und Ausbau sorgen: Sandro, Landwirt von Beruf, hat sich voll und ganz der Schafhaltung verschrieben, während Bruder Janik das Lohnarbeitenangebot ausweitet und sich um den Maschineneinsatz für die eigene und auswärtige Futtermittelbeschaffung sorgt.  n

Unverkennbar: die «Schnauze» des Valtra «8050-4».

Valtra – Erfinder des Zapfwellen-Boosts Valtra ist eine finnische Traktorenmarke, die 2001 aus Valmet hervorging und heute zur AgcoGruppe gehört. Die Marke hat ihre Ursprünge in den staatlichen finnischen Metallwerken Valmet (Valtion Metallitehtaat). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese auf Basis der finnischen Waffenindustrie aufgebaut. Die primäre Aufgabe dieser Werke war, durch die Herstellung ziviler Produkte einen Beitrag zum Wiederaufbau nach dem Krieg zu leisten. Valtra stellt mit der Erfindung des Zapfwellen-Boosts einen der Meilensteine in der Landtechnik: Die Vorstellung von «Sigma Power» auf der Agritechnica 1997 war eine Sensation und wurde mit der DLG-Goldmedaille ausgezeichnet. Im Jahre 2001 führte Valemt mit der Namensänderung die «S»-Serie von Grosstraktoren mit mehr als 200 PS ein, um die Märkte in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Schweiz bedienen zu können. Im Jahr 2002 legte Valtra die neue «T»-Serie auf. 2003 wurden die Baureihen «M», «XM» und «C» in Europa eingeführt. 2003 lief bereits der 500 000. Valtra-Traktor vom Band. Gegen Höchstgebot wurde Valtra an Agco verkauft und ist seit dem 5. Januar 2004 Teil dieser Firmengruppe. Valtra-Traktoren werden in über 75 Ländern weltweit vertrieben. Rund 2300 Mitarbeitende sind weltweit in der Produktion, der Forschung und Entwicklung und im Kundenservice beschäftigt. Jedes Jahr werden um die 23 000 Traktoren gebaut, die auf dem neusten Stand der Technik sind. Die modernen Fertigungsstätten sind in Suolahti, Finnland, und Mogi das Cruzes, Brasilien. Schweizer Importeur von Valtra ist GVS Agrar in Schaffhausen.

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n   SVLT | Strassenverkehr

Es kommt Bewegung in Sachen vorderer Überhang. Ausgerüstet mit einem Kamerasystem können vielleicht künftig Frontanbaugeräte schon bald über 4 m, gemessen ab Mitte Lenkrad, nach vorne reichen. Bild: Fliegl

Lösung in Sicht Das Problem ist bereits seit Langem erkannt und bekannt. Nun kommt Bewegung in die Thematik rund um den vorderen Überhang bei landwirtschaftlichen Traktoren. Im Herbst soll die Vernehmlassung über eine entsprechende Anpassung der Verordnung starten. Roman Engeler

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Die Traktoren und Frontanbaugeräte werden laufend weiterentwickelt und nehmen vor allem in den Dimensionen zu. Was diese Dimensionen anbetrifft, so ist in letzter Zeit der vordere Überhang beim Traktor zu einem echten Problem geworden. Viele der heute im Einsatz verwendeten Kombinationen sind im Strassenverkehr eigentlich nicht mehr gesetzeskonform unterwegs. Bereits seit längerer Zeit fordert deshalb der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT), zusammen mit weiteren interessierten Kreisen, neue Vorschriften respektive eine Anpassung der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS), damit die aktuellen technischen Gegebenheiten in diesem Regelwerk Eingang finden.

braucht es zudem zwingend Seitenblickspiegel, die möglichst weit vorne am Anbaugerät montiert sind. In der Arbeitsgruppe landwirtschaftlichen Strassenverkehr hat man sich intensiv darüber Gedanken gemacht, wie eine gewünschte Vergrösserung des vorderen Überhangs technisch sicher und mit einer entsprechenden Zertifizierung erreicht werden kann.

Aktuell geltende Vorschrift

Eckpunkte der neuen Vorschriften

Heute gilt für den vorderen Überhang bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen eine Distanz von maximal 4  m, gemessen vom vordersten Fahrzeugteil bis zur Mitte des Lenkrads. Ab einer Distanz von 3 m

Für Fahrzeuge und Zusatzgeräte, die bereits jetzt mit Seitenblickspiegeln ausgerüstet sind (vorderer Überhang zwischen 3 und 4 m), soll weiterhin das bestehende Recht gelten. Die Seitenblickspiegel sollen

Schweizer Landtechnik  6/7 2017

aber künftig als Weitwinkelspiegel mit einer konvexen Spiegelfläche von 500 cm2 (bisher 300 cm2) ausgeführt sein (Nachrüstpflicht). Bei Fahrzeugkombinationen, bei denen die vorübergehend angebrachten Zusatzgeräte nach vorne mehr als 4 m von der Mitte der Lenkvorrichtung reichen, soll ein geprüftes Kamera-Monitor-System verbaut werden müssen. Die technischen Anforderungen an ein solches System werden in einem separaten Anhang zur VTS ausführlich beschrieben. Noch nicht endgültig geregelt ist hingegen ein notwendiges Prüfkonzept für diese KameraMonitor-Systeme. Weiter soll am Anbaugerät mindestens ein gelbes Gefahrenlicht aufgebaut sein, das sowohl nach vorne als auch zur Seite wirkt. Unangetastet bleiben die Gesamtlänge eines Gespanns von weiterhin 12 m sowie die Achslasten. Interessant ist jedoch, dass nach vorne künftig auf eine maximale Länge (bisher 4 m) verzichtet werden soll.

Vernehmlassung im Herbst Nun scheint es, als sei ein Durchbruch erreicht worden und eine vernünftige Lösung unter Berücksichtigung (fast) aller Anliegen in greifbare Nähe gerückt. Noch in diesem Herbst will das Bundesamt für Strassen (Astra) eine Vernehmlassung über die modifizierte VTS starten.

Das weitere Vorgehen Wie erwähnt, soll in diesem Herbst die Vernehmlassung zur modifizierten VTS starten. Eingeladen zu dieser Vernehmlassung sind die üblichen Organisationen – quasi «Freund und Feind». Als Eingabefrist ist der 31. Dezember 2017 vorgesehen. Anschliessend erfolgen eine Analyse und allenfalls eine nochmalige Anpassung einzelner Artikel in der Verordnung. Im optimalen Fall kann dann die revidierte Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge auf den 1. Januar 2019 in Kraft gesetzten werden.  n


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n  SVLT | Sektionen

Sektionsnachrichten BE Auftritt an der BEA

Traktorfahrkurs für Frauen und Junglenker! Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit oder ohne Anhänger manövrieren. Dies ohne Stress und Zeitdruck … … damit Sie das nächste Mal wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen! Dazu: organisiert der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) einen Kurs für Frauen und Junglenker, die ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt (Kategorie: B, C, D, F, G). Wo: am Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve, 1725 Posieux. Wann: Samstag, 16. September 2017, von 9 bis 16.30 Uhr. Kosten: CHF 110.– für Ehefrauen und Kinder von Mitgliedern des FVLT, für Nichtmitglieder 130 Franken. In den Kurskosten inbegriffen: Unterlagen, Kaffee / Gipfeli, Mittagessen, Warnweste. Also: schreiben Sie sich unter folgender Adresse bis spätestens am 5. September 2017 ein: FVLT, Laurent Guisolan, rte de Grangeneuve 31, 1725 Posieux – laurent.guisolan@fr.ch, Tel. 026 305 55 58

LU Aktuelles Kursangebot Als Gast auf dem Stand beim Berner Bauern Verband war die Berner Sektion des SVLT während zehn Tagen an der BEA in Bern präsent. Zusammen mit dem Verband der Lohnunternehmer informierte man die Messebesucher über die vielfältigen Verbandsaktivitäten des BVLT und von Lohnunternehmen Schweiz. Auf dem Bild Geschäftsführer Peter Gerber (l), Sektionsvizepräsident Ueli Liechti und (im Hintergrund) Lohn­ unternehmer Oskar Schenk.

FR Bremsenkontrolle 2017

Der FVLT hält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km / h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen. Der Test findet in dafür ausgerüsteten Fachwerkstätten statt (die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.smu.ch­zu finden). Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet werden. Vorteil: Für seine Mitglieder gewährt der FVLT bei Vorlegung der Rechnung einen Rabatt von CHF 50.– pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA / FVLT, Laurent Guisolan, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux.

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Schweizer Landtechnik  6/7 2017

Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten, inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): Für Mitglieder CHF 70.–, für Nichtmitglieder des Verbands CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 21. Juni 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Mittwoch, 5. Juli 2017, in Sursee, 13.15 – 17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.–. Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nichtmitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 606: jeweils Samstag, 8. / 15. Juli 2017, 8 – 12 Uhr Kurs Nr. 608: jeweils Samstag, 19. / 26. Aug. 2017, 8 – 12 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs Nr. 405: 4 Abende jeweils Mittwoch / Donnerstag: 30. / 31. August und 6. / 7. September 2017, 19 – 21 Uhr, in Sursee. Teilnehmerzahl beschränkt. Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.–. Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 8. September 2017; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch


Sektionen | SVLT   n

ZH Professioneller Maschinencheck Halten die Landwirte das Strassenverkehrsgesetz ein, können sie bei einem Unfall weniger zur Verantwortung gezogen werden. Wer sich aber einen Überblick über die gesetzlichen Mindestanforderungen verschaffen will, findet sich im Gesetzesdschungel nur schwer zurecht. Mit Unterstützung des Beraters der Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung vom Strickhof können Sie beim Rundgang durch Ihren Maschinenpark eine Mängelliste erstellen. Die Ausrüstungen und notwendigen Einrichtungen Ihrer einsatzbereiten Maschinen und Fahrzeuge können so auf die gesetzeskonforme Strassentauglichkeit hin überprüft werden. Die Kosten für diesen Maschinencheck belaufen sich auf CHF 120.– (für Mitglieder SVLT-Zürich CHF 100.–) pro Betrieb. Auskünfte: Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung Strickhof, Telefon 058 105 99 52, oder Stefan Pünter, SVLT, E-Mail: puenter@hombi.ch.

Kurs für richtiges Pflügen 1. Juli 2017, 8 bis 16 Uhr, am Strickhof Lindau 15. Juli 2017, Region Frauenfeld (bei grosser Nachfrage)

Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km / h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

AG Kursorte und -daten: Muri: 16. und 23. August; Riniken: 23. und 30. November; jeweils um 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, bvlt@bluewin.ch BL, BS Kursort: Sissach; Kursdaten: 17. August und 3. September, 2. November und 19. November Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch FR Kontakt: FVLT, Laurent Guisolan, rte de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, laurent.guisolan@fr.ch, 026 305 55 58 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kursdaten: in den Herbstferien Kontakt: M. Bernard Tschanz, ch. du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

Erfolgreiche Wettpflüger unterstützen die Teilnehmer in der Umsetzung des theoretischen Wissens auf dem Feld

Der Pflügerkurs ist für Berufseinsteiger, angehende Wettpflüger, Lehrabgänger vor der Abschlussprüfung und weitere Interessierte gedacht. Die Teilnehmer lernen, den Pflug richtig einzustellen, und sie können mithilfe von Weltklasse-Wettpflügern das Gelernte auf dem Feld umsetzen und üben. Den Pflug richtig einstellen gehört zu den anspruchsvolleren Aufgaben des Landwirts in der Bodenbearbeitung. Auch wenn in den letzten Jahren der pfluglose Anbau einen Aufschwung erlebt hat, gehört der Pflug nicht der Vergangenheit an. Richtiges Pflügen ist auch bei der heutigen Vielfalt der Bodenbearbeitungstechniken weiterhin eine Grundqualifikation der landwirtschaftlichen Ausbildung. Vor Ort sind erfolgreiche Wettpflüger (Willi Zollinger, Peter Ulrich, Walter und Marco Angst), die die Teilnehmer in der Umsetzung des theoretischen Wissens auf dem Feld unterstützen und ihnen Tipps und Tricks für erfolgreiches Pflügen mitgeben. Passend zum Kurs findet am 19. und 20. August 2017 in Diessenhofen TG die Europameisterschaft im Wettpflügen statt. Gerade für Berufseinsteiger ist ein Wettpflügen eine ideale Möglichkeit, sich intensiv mit dem Pflug zu befassen. Dazu eignet sich die Kategorie Plausch ideal. Kursausschreibung und Anmeldung im Internet unter www.strickhof.ch/ Der Kurs wird organisiert vom Strickhof, BBZ Arenenberg und den Landtechnikverbänden Thurgau, Schaffhausen und Zürich in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Pflüger-Vereinigung (SPV). Anmeldung bis 24. Juni 2017 an SVLT Zürich, Charlotte Baumgartner, 058 105 98 22 oder Stephan Berger, der auch Auskunft erteilt: Fachstelle Landtechnik Strickhof / SVLT, 058 105 99 52.

SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kursort und -datum: Herblingen (GVS Agrar AG): Sa., 16. September Kontakt: VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch SO Kursort: Wallierhof Riedholz Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kursort: Schwyz. Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kursorte/-daten: Bürglen 27. August + 3. September; Müllheim 29. Oktober  und 9. November Kontakt: VTL / Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens Kursdaten: Oktober 2017 und März 2018 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau; Kursdaten: 23. Sept., 25. Nov., je 9.30 – 15.30 Uhr Kontakt: SVLT ZH, Eschikon, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

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n  SVLT | Porträt

Techno und Technik An der Delegiertenversammlung im Thurgau in den Vorstand gewählt, ist Landwirt Urs Wegmann mit Jahrgang 1978 aus Hünikon ZH einer der jüngsten Exponenten des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik SVLT – und der Sektion Zürich, deren Präsident er seit dem Jahre 2013 ist. Sein Weg dazu verlief nicht schnurgerade; im Gegenteil im Zickzack, war er doch lange Jahre als DJ «Revibe» unterwegs und brachte mit dem «Malträtieren» der Vinylscheiben auf dem Plattenspieler vornehmlich junges Publikum an Technopartys und Vereinsanlässen in musikalische Ekstase; zwei dieser Scheiben hat er selber komponiert, sie schafften es bis in Partyhöhlen in Fernost und USA. Auch eher als Umweg betrachtet er heute seine politischen Ambitionen, die ihn zum Grundsatzentscheid zwangen. Hier liess er sein Herz sprechen, und dieses sagte ihm: «Bleib bei deiner Kuhhaltung, die du so sehr liebst.» Das tat er, und die Silomilch seiner Holstein- und Red-Holstein-Kühe wird – absatzgarantiert – von der Käsereigenossenschaft Sommer im Nachbardorf Henggart zu Raclette sowie Weich-, Mittel- und Hartkäse verarbeitet. Freude an seinem Entscheid haben auch seine Familie, seine Freundin, aber auch der Zürcher Bauernverband, bei dem er Agro-Controller war, dann zum Landwirtschaftsamt St. Gallen in den Vollzug Direktzahlungen wechselte, und schliesslich die Landwirtschaftsschule Strickhof, wo er bis heute ÜK-Instruktor ist und das Wahlfach ÖLN-Richtlinien unterrichtet. Was von seinen Politambitionen übrig geblieben ist: der beeindruckende Auftritt vor Publikum zugunsten der schweizerischen Landwirtschaft. Das hat auch Vorgänger Willi Zollinger erkannt, der ihn für beide Ämter angefragt hatte. «Ich war bereit, weil für mich klar ist, dass ein Präsident und ein Vorstand die Leute hinter sich scharen und mit der Fahne vorausgehen muss», sagt Wegmann. Seither ist er darauf bedacht, zugunsten der Landtechnik «an den richtigen Stellen Einfluss zu nehmen», wie er sich ausdrückt, und sich der Probleme anzunehmen, statt die Faust im Sack zu machen. Er habe dafür glücklicherweise riesige Unterstützung vom ganzen Vorstand und auch vom Strickhof, namentlich von Stephan Berger. Ganz der Landwirtschaftspolitiker, pflegt er Netzwerke: mit der Kantonspolizei, mit dem Strassenverkehrsamt, mit dem Zürcher Bauernverband, und sitzt in mehreren landwirtschaftlichen Kommissionen ein. «Meine Vorstandstätigkeiten erweitern meinen Horizont, das hilft dem eigenen Betrieb, aber auch der Schweizer Landwirtschaft, und gibt mir viel zurück.»  n

Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik  6/7 2017


Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40 1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 *Bulle FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3267 Seedorf BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i.E. BE 3770 Zweisimmen BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW

Die G40-Fahrkurse 2017 6130 Willisau LU 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 ***Erstfeld UR 6702 **Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 ***Schaffhausen SH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 8625 Gossau ZH 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Italienisch *** neue Kursorte

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km / h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen.

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Hebegerätekurse Suva-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Weitere Kurse sind für Herbst 2017 vorgesehen

Kursdaten und Anmeldung: www.fahrkurse.ch

Video zu den «G40»-Fahrkursen Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-Kanal «Schweizer Landtechnik»

Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

n   Impressum   79. Jahrgang

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate / Anzeigen Stämpfli AG Dominik Kittelmann, Anzeigenleiter Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 300 63 82 E-Mail: inserate@staempfli.com Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2017. Kombinationsrabatt: 25 % bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Forstmesse/ Forsttechnik Markt: Bremsen: Strategien der Traktorbauer Wissen: Bekämpfung des Erdmandelgrases Management: Energiecheck in der Landwirtschaft

Nr. 8 / 2017 erscheint am 17. August 2017. Anzeigenschluss: 27. Juli 2017

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