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September 2018

BODENBEARBEITUNG WerkzeugbestĂźckte Rotoren Wassersparende Bodenbearbeitung Forsttechnische Innovationen Positionssensoren in der Landwirtschaft


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September 2018 | Editorial • Inhalt

Aktuelles

Editorial

4 Kurzmeldungen Markt 12 14 16 18 19 20 23 26 30 32

Interview mit dem Verbandspräsidenten Feldhäcksler mit Schweizer Herz Lemken zeigt seine Neuheiten Fendt full-linert weiter Neuer Geräteträger von Reform

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Schwerpunkt: Bodenbearbeitung Flexibilität und Automatisierung im Trend Werkzeugbestückte Rotoren Kreiseleggen mit Unterschieden Wassersparende Bodenbearbeitung Dreipunkt mit integrierter Dämpfung

Impression 34 36 38 40 42

Kuhn «LSB 1270 DC» macht auf dicht Krone «Multibale»: Gross und klein kombiniert Drei Ballenbündler im Test Aebi «TT 211» autonom unterwegs Spaten versus Schar

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Wissen 44 46

Sensoren ermitteln die genaue Position LED auf dem Vormarsch

Management 47 48 51 52

Abschlussgitter bei Tiertransporten Bagatelle wird zum Behördenmarathon Achtung beim Traktorkauf auf die Bremsen Maschinenkosten fürs kommende Jahr

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Plattform 54 56

Pflückroboter in der Erprobung Innovationen an der Interforst

Sicherheit 58

Neue Herausforderungen kommen

Passion 60 Oldtimer-Werkstatt SVLT 62 Fachreise nach Israel 64 Kampf für die Rückerstattung beginnt 66 Sektionsnachrichten 70 Ein Landtechnik-Freak im Porträt 71 Kurse und Impressum

Titelbild: Nach der Ernte ist vor der Ernte: Die Bodenbearbeitung hinterliess in den trockenen Gebieten heuer ganz verschiedene Spuren.

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Roman Engeler

Der Landwirtschaft bläst derzeit ein kalter Wind entgegen. Wäre nicht schon die Trockenheit Unbill genug, jetzt bringen sich auch noch politische Akteure mit medialer Unterstützung in Stellung, um ihren eigenen Interessen zum Durchbruch zu verhelfen. Da wären einmal die Initiativen, die ein weitgehendes Verbot synthetisch-­ chemischer Hilfsmittel in der Landwirtschaft fordern – beispielsweise schön verpackt unter dem Titel «sauberes Trinkwasser». Suggeriert wird, dass die Landwirtschaft – und nur sie – unser Trinkwasser gefährdet. Die zwei Volksbegehren befinden sich derzeit beim Bundesrat, der schon bald seine Stellungnahme zur parlamentarischen Beratung verabschieden wird. Der Vorstand des SVLT hat sich in dieser Thematik frühzeitig positioniert, die «Nein»-Parolen beschlossen. Auf Seite 12 begründet Verbandspräsident NR Werner Salzmann diesen Schritt. Dann soll es der Rückerstattung der Mineralölsteuer an den Kragen gehen, jedenfalls wenn es nach dem Willen der eidgenössischen Finanzkontrolle geht. In regelmässigen Abständen kommt dieses Thema auf die Traktandenliste, sei es wegen Spar- oder anderen Gründen. Die Argumente, wieso diese Rückerstattung Sinn macht, sind weiterhin die gleichen geblieben. Sie werden auf Seite 64 nochmals auf den Tisch gelegt mit der Ankündigung, dass sich der SVLT mit Vehemenz gegen eine Streichung wehren wird. Ja, und dann sollte man auf den Feldern auch noch arbeiten. Welche Maschinen es dazu braucht, was es an Neuheiten auf dem Markt gibt und vieles mehr aus der weiten Welt der Landtechnik – darüber informiert auch diese Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» in gewohnter Manier. Ausgabe Nr. 10 erscheint am 11. Oktober

Bild: R. Hunger

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Aktuelles

In Kürze Ex-Agco-Manager Hubertus Mühlhäuser wird Chef von CNH Industrial.

Pflüger-News

Die deutschen Landtechnik-Hersteller haben im ersten Halbjahr 2018 ein Umsatzplus von 14 % erzielt. Fliegl kombiniert den «Harvest Lab 3000 Sensor» von John Deere mit einer NIR-­ Station und ermöglicht so eine genaue Analyse der Gülle. Mit der Baureihe «Ambion» ergänzt Strautmann das Programm um zwei Grossraum-Ladewagen mit Förder­ schwingen. Mit dem Innovationsprojekt «Cosmos» will Rapid technologische Lösungen ent­ wickeln, damit die Arbeit noch effizienter und bodenschonender erfolgen kann. Serco Landtechnik führt das Endkunden­ geschäft und den Grosshandel näher zusammen und unterstellt sie der gemeinsamen Leitung von Adrian Schürch. Der bisherige Leiter des Vertriebs, Roger Ramseier, hat das Unternehmen verlassen. Für seine Verdienste bei der Unfall­ prävention in der Forstwirtschaft erhielt Ruedi Burgherr, ehemaliger Geschäfts­ führer der BUL, vom Kuratorium für Wald­arbeit und Forsttechnik (KWF) die Ehrenmedaille. Continental erweitert sein Portfolio bei Landwirtschaftsreifen und bringt den Radialreifen «TractorMaster» als Ergänzung der Baureihen «Tractor70» und «Tractor85» auf den Markt. Ropa hat spezielle Schmierstoffe für seine Maschinen in der Kartoffel- und Zucker­ rübenernte entwickelt. Grimme hat den Umsatz von 403 Mio. Euro in 2016 um 13,9% auf 459 Mio. Euro in 2017 gesteigert. DeLaval hat in Sursee ein neues Aus­ bildungs- und Kompetenz-Zentrum – das «DeLaval forum» eröffnet. Krone bietet für alle Presswickel-­ Kombinationen der Rundballenpressen-­ Baureihe «Comprima X-Treme» neu eine Ballenwiege- ­Einrichtung an. Rapid ist nicht mehr Importeur der Outdoor-Geräte von Nilfisk. Neu übernimmt die Firma Züko mit Sitz in Wetzikon diesen Import. Zetor präsentierte Ende August die modernisierte Traktoren-Baureihe «Crystal HD» im Leistungsbereich von 150 bis 170 PS.

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Mit den Weltmeisterschaften Anfang September bei Stuttgart (D) wurden die diesjährigen internationalen Titelkämpfe der Wettpflüger abgeschlossen. Die Schweizer Teilnehmer kämpften dabei an vorderster Front erfolgreich mit. So belegten Marco Angst (Wil ZH) und Beat Sprenger (Wintersigen BL) im Stoppelfeld die hervorragenden Pätze zwei und drei. Im Grasland schauten dann die Ränge fünf und acht heraus, so dass es im Endeffekt Marco Angst auf den dritten und Beat Sprenger auf den fünften Platz reichte. Gewonnen wurden

die Titelkämpfe vom Nordiren Thomas Cochrane vor dem Iren John Whelean. Bei den Europameisterschaften – sie fanden bereits Ende Juni in Russland statt – gab es für Toni Stadelmann (Roggenburg BL) in der Gesamtwertung den achten (7. im Grasland, 11. im Stoppelfeld) und für Ueli Hagen (Hüttwilen TG) den neunten Platz (10. im Grasland, 12. im Stoppelfeld). Gewonnen wurde die EM vom Iren Liam O’Driscoll. An der 39. Schweizer Meisterschaft von Mitte August im Rafzerfeld ZH siegte der einheimische Marco Angst vor Peter Ulrich (Neerach ZH). Dritter wurde Toni Stadelmann vor Beat Sprenger. Angst und Ulrich haben somit die Qualifikation für die Teilnahme an der WM 2019 in den USA geschafft, Stadelmann und Sprenger dürfen im nächsten Jahr an den Europameisterschaften in Irland teilnehmen.

Vom Roboter in die Flasche Mit dem System «Orbiter» hat Lely eine automatische Verarbeitungsanlage für Milch entwickelt, die rund um die Uhr arbeitet. Das System verarbeitet Milch direkt aus den Melkrobotern bis zur Flaschenabfüllung. Das Konzept soll Landwirten neue Chancen zur Vermarktung ihrer eigenen Milch bieten und so ihre nachhaltige Zukunft unterstützen.

Husqvarna-Forsttag Mitarbeitende von Forstbetrieben, Gemeinde- und Kommunalbetrieben so­ wie Landwirte waren im August von Husqvarna Schweiz AG nach Mogelsberg SG eingeladen. Neuste Benzinund Akku-Sägen, darunter die «572 XP», konnten getestet werden. Wer im Forst arbeitet, braucht Schutz­ bekleidung: Dazu war alles vor Ort erhältlich, zudem

gaben Experten nützliche Tipps zu Pflege und Unterhalt der Sägen. Als Attraktion war Beat Schwaller, bekannt als «Timber King Beat» aus der ProSieben-­ Serie der «Timber King», auf dem Platz. Schliesslich ermöglichte ein exklusiver Rundgang mit einem Ranger auf dem Baumwipfelpfad Neckertal einen interessanten Blick in die Baumwipfel.


Aktuelles

Neue «Gator»

Gelungene Feldvorführungen

John Deere lanciert eine neue Palette der Crossover-Nutzfahrzeuge «Gator». Als Schauplatz und Testgelände für die Schweizer Markeinführung diente Importeur Robert Aebi Landtechnik die spektakuläre Grossbaustelle der Skiarena Andermatt-Sedrun, wo die Fahrzeuge mit komfortabler Einzelradaufhängung auch gleich ihre Gelände-Qualitäten bis ans Limit unter Beweis stellen konnten. Allen voran wurden die beiden neuen Modelle «XUV 835M» und «XUV 865M» gezeigt, die neben einem neuen Design eine breitere und besonders gut schallgedämmte und beheizte Kabine bieten. Zusammen mit Bachmann Agrotech in Benzenschwil AG und mit Heller Landtechnik in Hüttwilen TG lud Lemken, nicht zuletzt aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Schweizer Niederlassung, zu zwei Feldvorführungen ein. Neben Traktoren von Deutz-Fahr und Claas stand natürlich Bodenbearbeitungs-, Sä- (im Bild die neue Einzelkornsä­maschine «Azurit 9») und Spritztechnik von Lemken im Zentrum des Inte­ resses, die im praktischen Einsatz den zahlreich anwesenden Landwirten und Lohnunternehmern vorgeführt wurde.

Stabil mit hoher Nutzlast Beim Giant «D254SW Tele» werden alle Räder über Radmotoren hydraulisch angetrieben, was die Bauhöhe niedrig hält und den Schwerpunkt herabsetzt. Dadurch ergibt sich eine gute Stabilität bei hoher Nutzlast. Bei eingezogenem Hubarm und gerade stehender Maschine betragen die Hubkraft 750 kg und die Kipplast 900 kg. Die maximale Hubhöhe liegt bei 2,74 m. Der 3-Zylinder Dieselmotor von Kubota mit 25 PS erlaubt eine Fahrgeschwindigkeit von 15 km/h. Die Arbeitshydraulik bietet 28 l/min und 190 bar. Die Breite von 92 cm prädestiniert die Maschine für enge Platzverhältnisse. Das Betriebsgewicht mit Erdbauschaufel liegt bei 1200 kg. Das Schnellwechselsystem garantiert darüber hinaus eine rasche Einsatzbereitschaft.

Regent im Feld

ABM-Maschinen, Importeur von Bodenbearbeitungs- und Sätechnik des in Attang-Puchheim (Oberösterreich) domizilierten Herstellers Regent, präsentierte an einer Feldvorführung zusammen mit Vertriebspartner T. Jucker

GmbH (Embrach ZH) verschiedene Geräte wie Pflüge, Grubber, Kurzscheiben­eg­ gen, Walzen und Sä­maschi­ nen in diversen Ausführungen. Regent bezeichnet sich als spezialisierten Pflugbauer, der individuelle Kunden­ wünsche erfüllt und so eine breite Palette von Pflügen mit 2 bis 9 Scharen und für Zug­ leistungen von 50 bis 500 PS im Angebot hat. Im Segment der Sätechnik setze Regent auf einfache, kompakte mechanische Drilltechnik, die angebaut oder aufgesattelt auch in Kombination mit Kreiseleggen als Sä-Kombinationen eingesetzt werden kann, betonte Exportleiter Karl Manaberger an der Veranstaltung.

Feldabende von Knüsel Zahlreiche Besucher verfolgten im August die Feldabende von Sepp Knüsel. Zum Einsatz kam neben dem «Rigitrac» auch der neue Antonio-Carraro-«Infinity», ein Mähtraktor mit hydrostatischem Getriebe. Gemäht wurde mit den Knüsel-«Tornado»-Mähwerken, die durch ihre Laufruhe beeindruckten. Ein Kreiselheuer von Sip erstaunte mit einer Arbeitsbreite von 11 m und durch seine Kompaktheit in der Transportstellung. Schliesslich standen ein Bandheuer, der Bandschwader und ein Mittelschwader im Einsatz.

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Aktuelles

Intelligentes Anhängerbremssystem Nimmt man bei stufenlosen Traktoren die Fahrgeschwindigkeit mit dem Fahrpedal oder dem Fahrhebel zurück, verzögert das Getriebe den Traktor, nicht aber den Anhänger. Dieser schiebt den Traktor vor sich her, was zu gefährlichen Situationen führen kann. New Holland hat sich dieser Sache angenommen, ein intelligentes Anhängerbremssystem (ITBS) entwickelt und ein elektronisch gesteuertes, pneumatisches Anhängerbremsventil im Traktor integriert. Voraussetzung ist eine Zweikreis-Druckluftbremsanlage am Anhänger oder eine hydraulische Bremse, die den neuen Vorschriften der Druckluftbremse ähnlich ist. Gesteuert wird das System von einem Drehmomentsensor zwischen Motor und Getriebe. Sobald dieser Sensor eine Schubkraft auf den Traktor wahrnimmt, wird der Anhänger gebremst. Das heisst, wenn das Drehmoment höher ist als bei der Verzögerung des «Solo-Traktors», wird die Anhängerbremse angesteuert. Das ITBS ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Sicherheit. Es schont das Getriebe und die Reifen des Traktors und schützt

Neue Ausleger

letztendlich auch den Motor vorm Überdrehen. Die Motorstaubremse bekommt wieder einen höheren Stellenwert, da sie durch die zusätzliche Bremskraft am Anhänger deutlich stärker verzögert. Das Feature ist bei allen stufenlosen Auto-Command-Traktoren der Serien «T7» und «T6» nachrüstbar. Das kann der Händler durch ein Software-Update und einen Freischaltcode in wenigen Minuten erledigen.

Roadshow von Same Same war mit seinem neusten Modell, dem stufenlosen «Frutteto CVT S», Ende August unterwegs mit einer Roadshow und präsentierte diesen Traktor an insgesamt vier Stationen. Es war die erste und demzufolge eine exklusive Präsentation des neusten Modells in der Schweiz. Anhand einer kurzen Präsentation

McConnel präsentiert neue Auslegemäher. Die aus starkem Stahl präzisionsgefertigte Serie «75» ist die neuste Baureihe der preisgekrönten Auslegerserie von McConnel. Zu den hauptsächlichen neuen Eigenschaften der Maschine zählen ein neuer effizienter Öltank und ein Kühlsystem mit guter Entlüftungsleistung, die eine besonders niedrige Durchflussgeschwindigkeit ermöglicht und vermeidet, dass sich an bestimmten Stellen im Tank Öl ablagert. So sollen Effizienz, Leistung und Lebensdauer gesteigert, eine konstante Kühlung bei allen Wetterbedingungen gewährleistet und die Wärmeentwicklung verringert werden. Weiter gibt es eine neue, einteilige Stossstange mit LED-Strassenbeleuchtung mit integriertem Schutz auf der gesamten Breite sowie gut sichtbare Stroboskop-Arbeitslampen.

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wurden den Anwesenden von Thomas Hahme (SDF-Vertriebsleitung Schweiz) und Patrick Blaser (Gebietsverkaufsleiter, Bildmitte) die Highlights der Baureihe erklärt und dabei auf die neue Multifunktionsarmlehne «MaxCom» sowie auf den ebenen Boden der gefederten 4-Pfosten-Kabine mit Panorama-Front- und Heckscheibe hingewiesen. Im Zentrum stand aber das neue stufenlose Getriebe mit zwei Tempomaten. Nach dem theoretischen Teil und den Erklärungen an den Fahrzeugen konnten die beiden «Frutteto CVT S» ausgiebig auf der Teststrecke gefahren werden.


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Aktuelles

Aachtaler Kompetenz-­Event Die Landi Aachtal lud nach der Getreideund kurz vor der Obsternte zum ersten Kompetenz-Event auf einen Hof bei Kümmertshausen TG ein und thematisierte zahlreiche, interessante und auch landtechnisch wichtige Fragen. So wurden beispielsweise verschiedene Einstreu-­ Systeme demonstriert. Im weiten Bereich des Pflanzenschutzes ging man auf die Driftreduktion beim Spritzen von Obstkulturen, auf die Anforderungen und Effizienz von Spülsystemen bei Feldspritzen sowie auf mögliche Applikationen mit Sprühdrohnen ein. Letztlich kam auch das Thema Anhängerbremsen im Zuge der neuen EU-Vorschriften zur Sprache.

15 Jahre ATZ Im September 2003 wagte Roger Zulliger den Schritt in die Selbständigkeit mit der Gründung der Agro-Technik Zulliger GmbH (ATZ) und der Übernahme der Vertretungen von Strautmann und Seppi M. für die ganze Schweiz. Inzwischen konnten weitere namhafte

Marken ins Sortiment aufgenommen und die Position im Markt gefestigt werden. Dieses Jubiläum wird am Wochenende des 21.–23. September mit Tagen der offenen Türen gefeiert. Dabei werden auch die neusten Produkte der Lieferanten präsentiert.

Tage der offenen Türe bei Lely Viel Interesse bei Tscharner

Tscharner Farm-Service in Cazis (GR) zeigte an ihrem Standort in Cazis-­ Unterrealta (GR) das Kverneland- und Vicon-­Programm. Neben Maschinen für die Bodenbearbeitung, Saat und Pflege von Kverneland waren verschiedene Futterbaumaschinen und Pressen von Vicon auf dem Platz. Darun­ter auch das Top-Modell «FastBale», die Nonstop-Rundballenpresse von Vicon. Simon Tscharner gab einen kurzen Einblick in die Zukunft der Tscharner Farm-Service GmbH, die ab kommendem Jahr als AG firmiert wird. Bei dieser Gelegenheit wird auch die nächste Generation auf den Firmeneinstieg vorbereitet.

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Das Lely Center ist zwar bereits vor einem Jahr in die neuen Lokalitäten in Härkingen eingezogen, die offizielle Eröffnung wollte man aber dann erst feiern, wenn alles rund läuft. Diese und die Tage der offenen Türe wurden mit einem breiten Informationsblock umrahmt, bei dem verschiedene Lely-Produkte detailliert vor­ gestellt wurden, beispielsweise der Fütterungsroboter «Vector», den man vor einigen Monaten auf dem Betrieb von Christoph und Urs Haefely in Hägendorf einrichten konnte, oder die mobile

Version des Melkroboters «Astronaut». Das 2004 gegründete Lely Center – damals übrigens weltweit das erste seiner Art – hat seine Geschäftsleitung in den letzten Jahren auf sechs Personen aus­ gebaut. Die beiden Gründer Franz-Xaver Albisser und Tiziano Ziliani haben mit Marcel Schwager, Marcel Krieg, Fabian Fischer und Daniel Hermann neue und junge Leute ins Boot holen können, von denen fünf als Gesellschafter direkt am über 40 Mitarbeitende zählenden Unternehmen beteiligt sind.


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Aktuelles

«Multi-Twister 190» Rapid lanciert mit dem «Multi-Twister 190» einen weiteren Heu-, Grünfutterund Silageschieber. Wie die anderen Modelle, so kann auch das neue, ab Mai 2019 verfügbare Gerät mit einer Breite von 190 cm das Erntegut schonend aufnehmen und es im Hang oder in der Ebene durch die aktive Querförderung über das lastschaltbare Förderband wahlweise nach links oder rechts abtransportieren. Der «Multi-­Twister 190» ist zu den Modellen des Einachsers «Monta» (bereits ab 14 PS) kompatibel.

SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.

Schmid übernimmt Rieben Schmid energy solutions (Eschlikon TG) und Rieben Heizanlagen (Oey BE) haben sich entschlossen, die künftigen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Schmid übernimmt das Kerngeschäft von Rieben und den Grossteil der Beschäftigten. Wie Niklaus Rieben (links) und Philipp Lüscher, Geschäftsführer von Schmid (rechts) betonen, sei das aktuelle Marktumfeld geprägt von tiefen Energiepreisen und hohen gesetzlichen Anforderungen. Rieben erwähnt das optimierte Sortiment durch die Anbindung an Schmid. Schmid hat 2017 eine komplett neue Linie Stückholzfeuerungen «Generation XV« auf den Markt gebracht. Die Pelletheizungen «Hapero» von Rieben werden von Schmid übernommen und weitergeführt. Im Bereich der grösseren Pellet- und Hackschnitzelfeuerungen setzt Schmid weiterhin auf die bestehenden Produkte «Pelletronic PESS» und «Lignumat UTSL».

Im Edelweiss-Look Ob zum Mähen, für verschiedenste Pflegearbeiten an Grünflächen oder Winterdienstarbeiten wie Schneeräumung – der Hanggeräteträger Aebi «TT211» ist das ganze Jahr über mit zeitgleichem Betrieb von Front- und Heckgeräten einsatzbereit. Nun lanciert Königspartner Aebi ein Jahr vor dem Eidgenössischen Schwingfest (ESAF) ein «ESAF-­Paket» des «TT211» mit zahlreichen Zusatzoptionen wie einem luftgefederten Komfortsitz, zwei Arbeitsscheinwerfern hinten, einer Neigungsanzeige im Display und einer verlängerten Werksgarantie auf zwei Jahre.

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Markt | Interview

Ja zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und nein zu den schädlichen Initiativen Der Vorstand des SVLT hat einstimmig die Nein-Parolen zu den Volksinitiativen «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» beschlossen. Verbandspräsident NR Werner Salzmann begründet im Interview diesen Entscheid. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Wird der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) jetzt politisch? Werner Salzmann: Der SVLT hat sich ei­ gentlich schon immer zu politischen Traktanden geäussert, sofern diese The­ men die Landwirtschaft und die Land­ technik im Kern betrafen. So gesehen ist diese Parolenfassung nicht etwas kom­ plett Neues. Die beiden Initiativen (siehe Kasten) sind derzeit beim Bundesrat in Bearbeitung, ein Abstimmungstermin noch offen. Wieso dieser frühe Zeitpunkt einer Parolenfassung? Wir haben festgestellt, dass in verschie­ denen Medien das Thema bereits aufge­ griffen wurde – leider meist oberflächlich und vor allem oft einseitig. Deshalb ist es wichtig, dass die Landwirtschaft mit ih­ ren Organisationen sich frühzeitig mit guten, griffigen Argumenten, mit einer Art Gesamtschau und letztlich mit Fach­ wissen in die Diskussion einbringt.

Werner Salzmann: «Der SVLT engagiert sich in vielfältiger Weise für den verantwortungsbewussten Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.» Bild: SVLT

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Kann man denn überhaupt gegen sauberes Trinkwasser oder gegen gesunde Nahrung sein? Nein, dagegen ist niemand, und auch der Schweizerische Verband für Landtechnik ist nicht gegen sauberes Trinkwasser oder gegen gesunde Nahrungsmittel. Aber, wir setzen uns auch für genügend Nahrungsmittel für alle ein und wollen, dass die Schweizer Landwirtschaft einen möglichst hohen Anteil für unsere Bevöl­ kerung davon produzieren kann – nota­ bene unter Berücksichtigung der vielfäl­ tigen ökologischen Anforderungen der Gesellschaft. Mit dem aktuell praktizier­


Interview | Markt

Darüber wird abgestimmt • Eidgenössische Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz». Die Initiative fordert einen Verzicht von Pflanzenschutzmitteln und prophylaktischem AntibiotikaEinsatz bei Tieren. Betriebe können von Direktzahlungen ausgeschlossen werden, welche dieser Forderung nicht nachkommen. Anderseits können mit neuen Direktzahlungen die bäuerlichen Einkommen ergänzt werden, wobei keine Angaben über die entsprechende Finanzierung formuliert sind. • Eidgenössische Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide». Das Begehren verbietet den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Bodenund Landschaftspflege. Nach einer Übergangsfrist sind auch importierte Lebensmittel für die weitere Verarbeitung von diesem Verbot betroffen. Beide Initiativen sind derzeit beim Bundesrat in Bearbeitung. Danach gelangen sie ins Parlament und letztlich zur Abstimmung. Ein möglicher Abstimmungstermin ist aktuell noch nicht bekannt.

ten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und den dazugehörenden strengen Applikationsvorschriften wird dies nach meiner Ansicht heute schon erreicht. Kein Landwirt, kein Lohnunternehmer fährt einfach zum Spass mit der Feldspritze herum. Was würde Ihrer Ansicht nach geschehen, wenn man den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Schweiz verbieten würde? Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln würden die Erträge in der Landwirtschaft massiv sinken, Schätzungen gehen je nach Kultur von 40 bis 50 % oder sogar von mehr aus. Im Zuge dessen würde die Auslandabhängigkeit weiter erhöht, ohne dass die Gewissheit besteht, dass diese importierten Lebensmittel dann den gewünschten ökologisch höheren Standard überhaupt erreichen. Eher muss heute mit dem Gegenteil gerechnet werden. Weiter wäre auch die überbetriebliche Zusammenarbeit bedroht, da eingesetzte Futtermittel nur noch vom eigenen Betrieb stammen dürfen. Kann man chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft überhaupt verantwortungsvoll einsetzen? Ganz bestimmt. Einerseits durchlaufen diese Pflanzenschutzmittel, bevor sie überhaupt zugelassen werden, ein lange andauerndes Prüf-Prozedere. Zudem entwickelt sich auch die Ausbringtechnik immer weiter, in dem diese Mittel noch genauer, noch gezielter und noch sparsamer appliziert werden können.

Wie engagiert sich der SVLT in dieser Thematik? Der SVLT engagiert sich in vielfältiger Weise für den verantwortungsbewussten Umgang mit den Pflanzenschutzmitteln. So obliegt unserem Verband die periodische Kontrolle der eingesetzten Sprühgeräte und Feldspritzen. Weiter engagiert sich der SVLT in der Aus- und Weiter­ bildung im Umgang mit Pflanzenschutzgeräten. Es gibt ja aber auch Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz, denken wir beispielsweise an Hack- oder Striegel­ geräte? Die mechanische Unkrautbekämpfung kennt man bereits seit Urzeiten. Mit neuen technischen Möglichkeiten, ich denke da an Roboter-, GPS-, Kamera- und Sensortechniken, erleben solche Techniken wieder einen gewissen Aufschwung. Mit dem Fachmagazin «Schweizer Landtechnik» informiert der SVLT auch regelmässig über diese Entwicklungen. Jeder Landwirt wird sich seine Überlegungen machen und entsprechende Rechnungen anstellen, ob sich solche Techniken für ihn aus finanzieller und arbeitstechnischer Sicht lohnen. Könnten nicht «Smart Farming»-Methoden bei einem Verbot von Pflanzenschutzmitteln in die Lücke springen? Ich bin überzeugt, dass solche technischen Methoden, fassen wir sie einmal unter dem Stichwort «Digitalisierung» zusammen, gerade in der Anwen­ dung von Pflanzenschutzmitteln enormes Potenzial bieten, um diese Sub­stanzen noch zielführender, noch exakter und in noch

geringeren Mengen an den gewünschten Wirkungsort zu bringen. Aber, dass diese Techniken die Pflanzenschutzmittel gänzlich ersetzen, das sehe ich nicht. Denn, es sind ja nicht nur die Unkräuter, die den Ertrag auf unseren Äckern negativ beeinflussen. Es müssen auch Pflanzenkrankheiten und Schädlinge im Griff gehalten werden. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft steckt noch in den Kinderschuhen. Wo steht die Schweiz, und was müsste getan werden, um die Entwicklung entsprechend zu fördern? Die Digitalisierung ist ein Prozess, der sich kontinuierlich entwickelt. Er hat auch in der Schweizer Landwirtschaft Fuss gefasst, es werden bereits die vielfältigsten Anwendungen praktiziert. Weiter ist die Digitalisierung in der Landwirtschaft massgeblich von der Fernerkundung via Satelliten geprägt. Es wäre deshalb zu prüfen, ob die Bereitstellung und Nutzung eines kostenfreien GPS-Netzes mit RTK-Korrektur für die Schweizer Landwirtschaft, wie das zum Teil im benachbarten Ausland schon praktiziert wird, sinnvoll sein könnte.

Stellungnahme des SVLT Der Schutz des Menschen und der Umwelt liegt dem Schweizerischen Verband für Landtechnik sehr nahe. Die Forschung entwickelt laufend neue Wirkstoffe mit immer höherer Wirksamkeit und besserer Umweltverträglichkeit. Pflanzenschutzmittel gehören zu den am besten erforschten und geprüften Chemikalien. Sie sichern die Erträge und die Qualität des Ernteguts, wovon auch die Konsumenten profitieren: Die Äpfel haben keine Würmer und keinen Schorf, im Salat verstecken sich keine Schnecken, die Kartoffeln faulen nicht innerhalb von wenigen Tagen an. Gleichzeitig können potenziell gefähr­ liche Kontaminationen, wie zum Beispiel durch Pilz­gifte oder das Mit­ ernten giftiger Un­kräuter, verhindert werden. Der Vorstand des SVLT lehnt deshalb diese beiden in ihrer Formulierung extremen und in ihren Wirkungen verheerenden Initiativen ab.

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Markt | Neuheiten

Neue Häcksler mit Schweizer Herz Mit der Serie «9000» stösst John Deere in neue Dimensionen bei den Feldhäckslern vor. Bei der Entwicklung wurde der Fokus nicht nur auf mehr Durchsatz, sondern auch auf höhere Effizienz und Qualität gelegt. Ruedi Burkhalter

John Deere stellt sich im obersten Leis­ tungssegment der Feldhäcksler neu auf und lanciert die Serie «9000» mit vier Modellen. Die Leistungen reichen von 625 bis 970 PS. Bei der Entwicklung waren die Ziele hoch­ gesteckt. So strebte man einen um 10 % erhöhten Durchsatz pro PS an, gleichzei­ tig sollte der Treibstoffverbrauch pro Ton­ ne Erntegut um 10 % sinken und zusätz­ lich die Körneraufbereitung im Mais um 10 % intensiver sein. Prüfungen – auch von neutralen Instituten wie der DLG – konnten diese Effizienzsteigerung bestä­ tigen, was dank neuem Antriebskonzept «HarvestMotion» möglich wurde.

«Made in Bulle» Wie es das bullige Design der Motor­ haube mit verchromten Doppelauspuff­ rohren erahnen lässt, wurde bei den drei grössten Modellen («9700», «9800» und

«9900») eine neue Motorisierung in V-Bauweise gewählt. Herzstück dieser Flaggschiffe ist ein effizienter 24,2-l-V12-­ Motor von Liebherr. Diese in Bulle FR ent­ wickelten und hergestellten Aggregate kommen bisher vorwiegend in Bau­ maschinen zum Einsatz und leisten dort mehr als 1200 PS. Bei den Häckslern sind sie für den effizienten Betrieb bei niedri­ gen Motordrehzahlen ausgelegt. Die Mo­ toren drehen nie schneller als 1800 U/min. Dank des breiten Konstantleistungsbe­ reichs von 1400 bis 1800 U/min kann be­ reits ab 1400 U/min mit voller Motor­ leistung sparsam gearbeitet werden. Un­ ter 1400 U/min bietet der Motor immer noch enorme Drehmomentreserven. Er erfüllt die Vorgaben der Abgasstufe 5 nur mit SCR-System, also ohne Abgasrück­ führung und Partikelfilter. John Deere gibt einen AdBlue-Verbrauch von 6 % des Die­ selverbrauchs an. Das «Harvest­Motion»-­

Konzept umfasst auch einen verstärkten, an die tieferen Drehzahlen und erhöhten Drehmomente angepassten Antriebs­ strang.

Grössere Rollen – innovative Schmierung Um bei gesteigertem Durchsatz eine höhe­re Aufbereitungsintensität zu errei­ chen, musste logischerweise auch der Körnerprozessor neu aufgebaut werden. Die Durchsatzsteigerung bei gleichzeitig höherer Aufbereitungsintensität und re­ duziertem Treibstoffverbrauch gilt heute als eine der Schlüssel-Herausforderungen im Bau von Feldhäckslern. Die Entwick­ lung des neuen «XStream KP» erfolgte gemeinsam mit dem amerikanischen Kör­ nerprozessor-Spezialisten Scherer. Beson­ derheiten sind der vergrösserte Rollen­ durchmesser von 250 mm und die erhöh­ te Rollen-Drehzahldifferenz von 50  %. Der Prozessor ist nun auf Leistungs­ aufnahmen von über 200 kW ausgelegt und bei den grösseren Modellen mit einem 9-Rillen-Keilriemenantrieb ausge­ stattet. Eine Besonderheit ist die kontinu­ ierliche Schmierung der verstärkten Wälz­ lager durch einen Druckluft-Öl-Nebel. Für die Druckabführung dieses Systems wurden spezielle, luftdurchlässige Lager­ abdichtungen aus Filz entwickelt. Ein weiteres Merkmal ist die serienmässige Temperaturüberwachung dieser Lager. Dadurch wird der Fahrer permanent über den Zustand des Prozessors informiert und unnötige Maschinenausfälle werden vermieden. Die Aufbereiterrollen werden mit zwei unterschiedlichen Profilen angeboten. Das Standard-Sägezahn-Profil ist bei den «Pre­ mium KP»-Prozessoren und den «XSteam KP»-Prozessoren erhältlich. Als zweite Ver­ sion gibt es das neue «XCut»-Profil, das ausschliesslich bei der «XStream KP»-Vari­ ante verfügbar ist. Beide Versionen sind mit der bewährten «DuraLine»-Oberflä­ che lieferbar. In Verbindung mit Schnitt­ längen von 4 bis über 30 mm kann der Prozessor nun alle auf dem Markt nachge­

Video zum John-DeereFeldhäcksler «9800»

Dem Leistungsniveau der neuen Modelle der Serie «9000» wird mit einem bulligen Motorhauben-­Design Ausdruck verliehen. Bilder: R. Burkhalter

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Weitere Filme zu landtechnisch inter­ essanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».


Neuheiten | Markt

570 Proben analysiert In den letzten zwei Jahren wurde die Wirkungsweise des neuen Körnerprozessors «XStream KP» an verschiedenen neutralen Testinstituten mit aufwändigen Versuchen unter die Lupe genommen. Mit verschiedenen Kombinationen aus Trockenmasse des Futters, Häcksel­ längen, Drehzahl- und Abstandswerten der Prozessorwalzen wurden insgesamt 570 Futter­ proben analysiert. Im Fokus stand dabei der «Kernel Processing Score» (CSPS), der angibt, wie viel Prozent der in den Körnern enthaltenen Stärke durch ein 4,75-mm-Sieb passt und somit als hoch verdaulich gilt. Werte zwischen 50 und 70 % werden mit «gut» bewertet, Werte über 70 % als hervorragend. Der neue «XStream KP» liefert auch im leistungsstärksten Modell «9900» bei 30 mm Schnittlänge noch einen CSPS-Wert von über 70, während die an­ deren Aggregate bei hohem Durchsatz deutlich sensibler auf eine Erhöhung der Häcksellänge reagieren. Weiter wurde in Versuchen aufgezeigt (siehe die beiden Grafiken unten), dass bezüglich Durchsatz (t/h) und Treibstoffverbrauch (l/t) im Bereich von 17 mm Häcksellänge die günstigsten Werte erzielt werden.

115%

Durchsatz [t/h]

110% 105% 100% 95% 90% 85% 0 5 10 15 20 25 30 Schnittlänge [mm]

Treibstoffverbrauch [l/t]

110% 115% 100% 95% 90% 85%

häcksler sind mit dem kompletten AMS-Sortiment von John Deere für die Präzisionslandwirtschaft erhältlich. Das neue «HarvestLab  3000»-System mit Nah-Infrarot-Sensor ist nun in der Lage, mehr als die 60-fache Datenmenge des Vorgängers zu verarbeiten. Das System zeigt Echtzeit-Messungen von Ertrag, Feuchtigkeit und Inhaltstoffen wie Ei­ weiss, Stärke, Zucker und Rohfaser an. «HarvestLab  3000» ermöglicht zudem eine automatische Anpassung der Schnittlängen («AutoLoc») und die auto­ matische Dosierung von zwei Siliermitteln in Abhängigkeit des TS-Gehalts. Auch bei den Erntevorsätzen gibt es eini­ ge Neuheiten, beispielsweise die Pick­up für Gras. Sie wurde auf die hohen Mate­ rialdurchsätze angepasst, die mit den neuen Häckslern möglich werden. So wurden etwa Verstärkungen, zusätzliche Verschleissteile angebracht und der Zin­ kendurchmesser auf 6 mm erhöht. Bei den Maisvorsätzen bleibt John Deere vorerst bei der maximalen Arbeitsbreite von 12 Reihen (9 m), da höchstens bei schwachen Beständen mehr Breite Sinn machen würde. In der Modellpalette der John-DeereFeldhäcksler bleiben die fünf Modelle der Serie «8000» unverändert. Die zwei bisher stärksten Modelle «8700» und «8800» hingegen fallen weg. Dafür gibt es das neue Modell «8600», das weit­ gehend dem Typ «9600» entspricht, je­ doch mit dem Standard- statt dem brei­ ten Förderkanal bestückt ist und somit auch mit einer 710er-Bereifung unter 3 m Transportbreite bleibt.

0 5 10 15 20 25 30 Schnittlänge [mm]

fragten Erntegut-Eigenschaften erzeugen (siehe Kasten). Der Körnerprozessor kann in nur fünf Minuten abgekoppelt, über ei­ nen serienmässigen Schwenkarm ausge­ schwenkt und neben dem Fahrzeug abge­ legt werden.

Grundbauweise bleibt erhalten Für den Durchsatz der Maschinen wurde im Vergleich zu den bisherigen Spitzen­ modellen der Serie «8000» die Vorpress­ kanalbreite auf 850 mm erhöht. In der Grundbauweise entsprechen die neuen Häcksler weitgehend der Serie «8000». Auch die neuen Motoren werden ganz hinten längs eingebaut. Neben Vorteilen

bei der Gewichtsverteilung ermöglicht diese Bauweise laut John Deere dank der Luftführung seitlich des Motors nach hin­ ten eine effiziente Kühlung und braucht weniger Leistung. Auch die «Dura­Drum»Vielmessertrommel wurde beibehalten, um dem Anwender durch unterschiedli­ che Messerbestückung eine hohe Flexibi­ lität zu ermöglichen.

Analysesystem Kabine und Bedienungselemente wurden von der Baureihe «8000» übernommen. Nur die Menus des Universaldisplays «4640» wurden mit einigen neuen Funk­ tionen ausgestattet. Die neuen Feld­

Der neu entwickelte «XStream KP»-Körnerprozessor arbeitet mit einem vergrösserten Rollendurchmesser von 250 mm.

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Markt | Firmen

Neue «Rubin 10» Auf nächstes Jahr bringt Lemken mit der «Rubin 10» eine neue Kurzscheibenegge auf den Markt. Die neu konzipierte Anordnung der Scheiben soll für einen geraden Lauf ohne Seitenzug sorgen. Heinz Röthlisberger

es eine hydraulische Tiefenverstellung (Serie bei klappbaren Varianten). Für den Strassentransport müssen bei der 3-m-Version die beiden äusseren Scheiben eingeklappt werden. Dies entweder von Hand oder als Option hydraulisch. Bei den grösseren Anbauversionen gibt es die «Rubin 10» auch mit einem Unirad. Mit diesem rein mechanischen Radsystem wird der Hubkraftbedarf reduziert und die Traktorhinterachse entlastet. Die «Rubin 10» geht ab 2019 in Arbeitsbreiten von 2,50 bis 7 Metern in Serie.

Leichter 6-Schar-Pflug

Die «Rubin 10» mit Unirad. Dieses mechanische Radsystem entlastet die Traktorhinterachse und soll für einen geringeren Hubkraftbedarf sorgen. Bilder: röt

Staubtrocken und dürr. So präsentierten sich Ende August viele Felder in Europa. Auch in der Region Centre-Val de Loire, rund 150 km südlich von Paris, war es trocken. Dort, genauer in der Ortschaft Boigny-sur-Bionne (F), hat Lemken seine neue Frankreich-Niederlassung in Betrieb genommen und der Fachpresse die Neuheiten für die Saison 2019 vorgestellt. Viel Staub aufgewirbelt hat bei der Feldvorführung etwa die neue Kurzscheiben­egge «Rubin 10». Sie wird Nachfolgerin der «Rubin 9», die Lemken seit 2001 im Angebot hatte. Augenfälligstes Merkmal ist

bei der «Rubin 10» die neue Anordnung der Scheiben. Diese sind so angeordnet, dass die Kräfte auf beiden Seiten des Geräts symmetrisch wirken und so für einen geraden Lauf ohne Seitenzug sorgen sollen. Ein Gegenlenken sei nicht mehr nötig. Damit bei einem Strich­ abstand von 12,5 cm auch in der Gerätemitte kollisionsfrei und ganzflächig ge­arbeitet werden kann, sind die drei mittleren Scheiben der «Rubin 10» in der Längsachse versetzt worden. Lemken hat diese neue Anordnung der Scheiben, die den Erdstrom optimieren und für eine gleichmässige Bearbeitung über die gesamte Breite sorgen soll, patentieren lassen.

Weiter vorgestellt hat Lemken mit dem «Juwel 7» einen neuen leichten 6-Schar-­ Anbaupflug. Mit einem Rahmen­ durchmesser von 120 mm ist der Pflug aus­gelegt für Traktorleistungen von 100 bis 200 PS. Das hydraulische «UniTurn»Drehwerk mit mechanischer Neigungseinstellung und 120-mm-Drehachse stammt vom «Juwel 8» und soll auch höhere Kräfte aufnehmen können. Die Arbeitsbreite kann vierfach mechanisch («M») oder in der Version «MV» stufenlos hydraulisch verstellt werden. Mi der neuen Solo-Sämaschine «Optidisc 25» hat Lemken zudem eine neue Variante zur Aussaat präsentiert. Die Säschiene lässt sich mit der Kreiselegge «Zirkon 12» und dem 1900-Liter-Frontsätank «Solitair 23» zu einer kompakten und wendigen Maschineneinheit kombinieren. Erhältlich ist die neue Säschiene klappbar in 4 und 4,5 Meter Arbeitsbreite.

Übernahme von Steketee

Grössere Scheiben

Wendig und kompakt: die neue Solo-­ Sämaschine «Optidisc 25» in Kombination mit Kreiselegge und Fronttank.

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Neu haben die Scheiben einen Durchmesser von 645 mm. Bei der «Rubin 9» waren es 620 mm. Das führt zwar zu mehr Verschleissmaterial, aber dafür sollen auch längere Einsatzzeiten möglich sein. Jede Scheibe ist mit einer Überlastsicherung und neu mit einem gedämpften Rückschlag ausgestattet. Diese Dämpfung von 2 bis 3 cm soll die Belastung des Rahmens minimieren. Die Tiefe kann mittels Bolzen verstellt werden. Optional gibt

Lemken hat an der Neuheiten-Präsentation in Frankreich zudem die Übernahme von Steketee bekannt gegeben. Steketee ist holländischer Hersteller von kamerageführten Hackgeräten, wurde 1936 gegründet und beschäftigt heute knapp 50 Mitarbeiter. Auch die zu Steketee gehörenden Bodenbearbeitungsgeräte von Rumptstad gehören in das Übernahme-Paket von Lemken.


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Ein gutes 2017 für Fendt Das Jahr 2017 war für Fendt ein sehr gutes Jahr, hiess es am Fendt-Feldtag in Wadenbrunn (D). Erstmals vorgestellt hat der Hersteller die neue Pressen-Generation «Rotana». Dominik Senn Die positive Entwicklung setze sich auch im laufenden Jahr fort, führte Peter-Josef Paffen, Vorsitzender der Geschäftsführung Agco/Fendt, aus: «Bis zum Jahres­ ende 2018 rechnen wir mit einem Traktorenabsatz von 16 800 Einheiten; ein Plus von 12 Prozent. Damit befinden wir uns auf Kurs der Fendt-2020-Strategie mit rund 20 000 Traktoren im Jahr 2020.» Agco konnte im Berichtjahr die beiden Standorte Waldstetten und Wolfenbüttel mit rund 300 Beschäftigten übernehmen. Ende Dezember 2017 waren an den sechs Agco-Standorten in Deutschland (Markt­ oberdorf, Asbach-Bäumenheim, Feucht, Hohenmölsen, Waldstetten und Wolfenbüttel) insgesamt 4928 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Aufgrund des guten Geschäftsverlaufs hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen an allen Standorten erhöht. Zur Jahresmitte 2018 waren 5239 Mitarbeiter beschäftigt, 311 mehr als Ende 2017. Inzwischen arbeiten etwa 500 Ingenieurinnen und Ingenieure an Neu- und Weiterentwicklungen bei Traktoren und Feldhäckslern. Das Entwicklungsbudget wird in diesem Jahr erstmals 70 Millionen Euro überschreiten.

100 Hektar grossen Einsatzfläche präsentiert wurde. Um die 120 Fendt-Traktoren und -Selbstfahrer und rund 40 Fendt-Anbaugeräte wurden dafür nach Wadenbrunn geliefert. Vom klassischen Traktorenprogramm inklusive Raupentraktoren über die Pflanzenschutz- und Futtererntetechnik bis hin zu den Mähdreschern wurden Produkte aus dem gesamten Full-Line-Programm den Besuchern in Demon­strationen und Feldeinsätzen vorgeführt – so viele wie noch nie.

Full-Line-Familie gedeiht Wie gross die Fendt-Full-Line-Familie mittlerweile geworden ist, zeigte sich bei der

grossen Maschinenparade. Über 40 Maschinen rollten geschlossen über das staubtrockene Feld, um anschliessend in perfekter Formation vor der Zuschauerwand anzuhalten. Das Themen-Zelt mit dem neuen Grossmähdrescher Fendt «Ideal» war vermutlich das meistbesuchte am Feldtag. Zwei Neuheiten gab es zu sehen: Die Rundballen-Serie Fendt «Rotana», bestehend aus der Festkammerpresse «Rotana 130 F» und der Press- und Wickelkombinationen «Rotana 130 F Combi» und «Rotana 160 V Combi»; sie löst die Fendt-Pressen «1125 F», «2125 F» und «2125 F Profi» ab und ergänzt die variablen Pressen Fendt «4160 V» und Fendt «4180 V». Neu gibt es – nach den Kombiwagen «Tigo PR» und «XR» – die Ladewagen-Modelle jetzt auch für die Mittelklasse: «Tigo MR» und «MR Profi». Sie zeichnen sich nebst einigen Spezifikationen durch einen wartungsfreund­ lichen Rotor mit einsatzgehärteten und einzeln austauschbaren Rotorsegmenten aus.

Nahezu 50 000 Besucher Ein Highlight des 13. Feldtages in Wadenbrunn bei Würzburg (D) war das umfangreiche Fendt-Full-Line-Programm, das den rund 50 000 Besuchern auf einer knapp

Die neue Fendt «Rotana 130 F» wird dem Publikum vorgestellt. Bild: D. Senn

Die grosse Maschinenparade in der Gluthitze des 13. Fendt-Feldtages in Wadenbrunn. Bild: zvg

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Neuheit | Markt

kann sich der Bediener mit der Kamera einen Überblick über die Arbeitssituation verschaffen. Die Reichweite der Funkfernbedienung soll bis zu 400 m betragen.

Einsatz-Möglichkeiten

Der «Metron P48 RC», ein funkferngesteuerter Geräteträger von Reform (hier beim Mulchen einer Böschung) wird mit vier elektrischen Radmotoren angetrieben. Bild: zvg

Revolutionärer Geräteträger Reform kommt mit einem revolutionären und vielseitig einsetzbaren Geräteträger auf den Markt. Was sich unter der Bezeichnung «Metron P48 RC» verbirgt, zeigt dieser Bericht auf. Roman Engeler Es handle sich um den ersten funkferngesteuerten Hybrid-Geräteträger auf dem Markt, betonte der österreichische Hersteller Reform bei Präsentation des «Metron P48 RC». Zudem verfüge diese Maschine über eine Vielzahl von Eigenschaften, die in dieser Form noch nie in einem Fahrzeug kombiniert worden seien.

Antriebskonzept Das Konzept baut auf einem 48 PS starken Benzinmotor von Kubota, einem direkt am Schwungrad angeflanschten Generator mit Batteriepaket sowie vier elektrischen Radmotoren auf. Der «Metron» verfügt über ein Fronthubwerk mit Zapfwelle und kann optional auch mit einem Heckhubwerk ausgestattet werden. Zusätzlich befindet sich eine Anbauplatte auf dem Fahrzeug. Der Benzinmotor treibt den Generator an, dieser liefert die Energie zum Batteriepaket und zu den elektrischen Radmotoren. Der Generator selbst verfügt zusätzlich über einen direkten Durchtrieb, der die mechanische Frontzapfwelle antreibt. Es können also sämtliche Anbaugeräte mechanisch betrieben werden, was gemäss den Ingenieuren von Reform für eine effiziente Arbeitsweise mit deutlich weniger Leistungsverlusten sorge, als dies bei her-

kömmlichen hydraulischen Antrieben der Fall sei. Hydraulikkomponenten sieht man im «Metron» von Reform nicht. So sind sowohl die Lenk- als auch die Hubwerkszylinder mit elektrischen Stellmotoren anstelle von Hydraulikzylindern bestückt. «Die Gefahr von Verschmutzungen durch Ölverlust gehört der Vergangenheit an», betont Reform. Zudem sei die Effizienz der elektrischen Komponenten bedeutend höher als bei vergleichbaren hydraulischen Antrieben.

Funkfernbedienung

Der Hybrid-Antrieb ermöglicht ein emissionsfreies, rein elektrisches Arbeiten. Wird mehr Leistung benötigt, kann bei Bedarf der Benzinmotor hinzugeschaltet werden. Der Antrieb über die elektrischen Radmotoren erfolgt auf vier gleich grosse Räder – und zwar mit permanentem Allrad­ antrieb, was sich positiv auf die Boden­anpassung und Schonung des Untergrunds auswirkt. Über das standardisierte Fronthubwerk und die mechanische Zapfwelle lassen sich alle gängigen Anbaugeräte anhängen und betreiben. Mit seinen Abmessungen (1,4 m breit, 2,4 m lang, 1,2 m hoch) und dem Eigengewicht von rund 1000 kg kann der «Metron» einfach transportiert werden und kommt auch in engen Verhältnissen gut zurecht.

Fazit Reform hat mit dem «Metron» ein interessantes Gerät entwickelt, das für kommunale Einsätze, aber auch in Obst- und Weinbaukulturen seine Verwendung finden könnte. Inwiefern die Maschine auch landwirtschaftlich genutzte Hanglagen bearbeiten kann, wird sich weisen. Ein Verkaufspreis ist derzeit noch nicht bekannt, dürfte aber je nach Ausstattung um die CHF 60 000.– liegen. Bei Reform denkt man auch daran, dieses Gerät über neue Wege im Markt zu platzieren, beispielsweise mietweise anzubieten (Langzeitmiete mit Full-Service). Die Erstpräsentation erfolgte im September an der Messe «Galabau» in Nürnberg. In der Schweiz wird der «Metron» dann an der «Agrama» einen grossen Auftritt haben. Eine Vorserie wird März 2019 vom Band laufen, die Serienfertigung soll dann ab November 2019 beginnen.

Bedient wird der Geräteträger über eine Funkfernbedienung mit integriertem Farb­display. Auf dem 4,3 Zoll grossen Bildschirm kann man nicht nur den aktuellen Status des Fahrzeuges überprüfen, es werden beispielsweise auch der Ladezustand der Batterie sowie weitere wichtige Informationen dargestellt. Optional lässt sich eine Kamera montieren. Die Liveübertragung dieser Kamera wird dann am Display der Fernbedienung Bedient wird der Geräteträger über eine Funkfernbedienung mit integriertem, 4,3 Zoll grossem Farbdisplay. angezeigt. Bei Bedarf

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Bodenbearbeitung

Flexibilität und Automatisierung liegen im Trend Automatisierte Geräteeinstellungen oder automatische Arbeitsabläufe sind ein grosses Thema bei zukünftigen Bodenbearbeitungsgeräten. Im Rahmen von Landtechnik 4.0 ist ein vernetzter, flexibler und intelligenter Einsatz ein zusätzliches Ziel. Ruedi Hunger

Wieselburg hat ein Gemeinschaftsprojekt vorgestellt, welches einen Ansatz zur kameragestützten Saatbeetbereitung darstellt. Bild: Pöttinger

Neuentwicklungen im Bereich Landtechnik allgemein und der Bodenbearbeitung im Speziellen werden jeweils an den grossen Messen vorgestellt. Die dabei auszumachenden Verfahrensziele sind derzeit ein zielgerichteter und variabler Geräteeinsatz für die konservierende Bodenbearbeitung, ein optimales Unkrautund Ernteresten-Management sowie ein rationelles und exaktes Arbeiten auf dem Acker und am Vorgewende. Vergleicht man die Anzahl Hersteller und das Geräteangebot im Bereich der Bodenbearbeitungssysteme, dann fällt auf, dass das Spektrum im Vergleich zu Traktoren oder Erntemaschinen viel breiter ist. Entwicklungskonzepte auf unterschiedlichem Niveau zielen auf eine flexible Anwendung der Maschine ab und streben eine intelligente bzw. automatisierte Maschinen­ einstellung an. Im Arbeitsprozess selbsteinstellende Systeme sind jedoch aufgrund sehr vielfältiger Randbedingungen bei der Bodenbearbeitung (noch) nicht erhältlich. 20

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Trend zu mehr Flexibilität Eine Reihe von Weiterentwicklungen im Bereich der Grubber-Kombinationen und der Kurzscheibeneggen dienen in erster Linie dem Ziel, den chemischen Pflanzenschutz zu reduzieren. Namentlich eine

bessere Strohverteilung oder eine wirkungsvolle Vorzerkleinerung der Ernte­ reste und der Stoppeln in Querrichtung, stehen im Fokus verschiedener Hersteller. Die Firmen Lemken, Kerner und Väder­ stad streben das Ziel über Schneidwalzen

«Section Control» – eine Einzelkörper-Steuerung – schafft mehr Ordnung am Vorgewende. Bild: Kuhn


Bodenbearbeitung

Zur Aussaat von Begrünungspflanzen und Zwischenfrüchten werden zunehmend «BioDrill»oder «GreenDrill»-Systeme eingesetzt. Bild: Väderstad

immer wieder eine Herausforderung. Dies einerseits für den Bauern, anderseits natürlich auch für die Maschinenhersteller. Bei der gezogenen Bodenbearbeitung werden dazu vorschneidende Scheiben- oder Messerwerkzeuge eingesetzt. Amazone und Kerner – als Beispiele – bauen diese Werkzeuge in ein- bis dreireihiger Anordnung vor die Grubberzinken. Bei kleineren Heck-Dreipunkt-Geräten wird die aufgelöste Bauweise bevorzugt, das heisst, die vorschneidenden Werkzeuge werden an der Fronthydraulik geführt und das eigentliche Bodenbearbeitungsgerät an der Heckhydraulik. Das Bearbeitungsziel für vorschneidende Geräte ist ein möglichst enger Schnitt, in mehreren Ebenen und mit sich kreuzenden Schnittlinien.

Trends bei Pflugtechnik

Wenn das «fünfte Rad» auch noch angetrieben wird, steigt die Energieeffizienz. Bild: ZF

oder Strohstriegel an. Sie werden in unterschiedlichen Ausführungen als optionales Modul dem eigentlichen Grubberwerkzeug oder Scheibenfeld vormontiert und sind unabhängig in der Arbeitstiefe einstellbar. Bei Grubber-Technik dominieren zweiund dreibalkige Baureihen. Heute ist eine Durchflusshöhe – in Arbeitsstellung – von 50 cm und ein Strichabstand um 30 cm Standard. Bedingt durch immer zahlreichere und wählbare Scharkonfigurationen setzen sich Schar-Schnellwechsel-Systeme mehr und mehr durch. Scharsicherungen lösen bei Hinderniskontakt ab rund 5 kN aus. Durch separate Tiefeneinstellung und/ oder das vollständige Ausheben einzelner Funktionsbaugruppen werden verschiedene Arbeitsziele angestrebt. So wird mit der Grubber-Kombination «Ceus» von Amazone ein Wechsel zwischen flacher und tiefer Boden­ lockerung oder ein wahlweises Vor­ zerkleinern bzw. Rückverdichten möglich. Die zielgerichtete Rückverfestigung ist bei der Stoppelbearbeitung ebenso wichtig wie bei der Grundbodenbearbeitung. Hieraus ergeben sich für den Anwender Zielkonflikte bezüglich Wal-

zenwahl. Lemken hat mit dem «Opti Change»-Walzenwechselsystem darauf reagiert.

Trend zu mehr «Bewuchs» Verfahren zur Unkrautunterdrückung, Nährstoffstabilisierung und Erosion­ s­ reduzierung prägen ökologische Anbausysteme und verbreiten sich auch im konventionellen Anbau immer mehr. Dies mit der Folge, dass die Nachfrage nach Technik für den Zwischenfrucht­ anbau und das nachfolgende Bewuchsmanagement steigt. Zur Aussaat von Zwischenfutter, Unter- und Nachsaaten werden mechanische oder pneuma­tische Sägeräte mit einem Tank­ volumen bis 500 l (APV) eingesetzt. Der Gebläseantrieb erfolgt elektrisch oder hydraulisch. Mit unterschiedlichen Säwellen sind die Streugeräte an Fein- und Grobsaatgut anpassbar. Andere setzen auf Exakt-Säsysteme mit mechanischen Aufbausämaschinen bei Arbeitsbreiten bis 4 m («BioDrill» Väder­ stad oder «GreenDrill» Amazone).

Trend zu Scheiben und Messern Der Umgang mit Zwischenfruchtbeständen oder grossen Ernte-Restmengen ist

Der bekannte Pflughersteller Kuhn hat an der vergangenen Agritechnica die «Section Control»-(Einzelkörper)-Steuerung vorgestellt und damit eine Silber­ medaille geholt. Das System arbeitet GPS-gesteuert ohne Fahrereingriff und nutzt die Kinematik der hydropneumatischen Einzelkörpersicherung. Durch sepa­rates Ausheben und Einschwenken jedes einzelnen Pflugkörpers exakt an der gleichen Stelle werden gerade Arbeits­ kanten möglich. Das bringt bei mehrscharigen Pflügen mehr Ordnung am Vorgewende.

Megatrend Elektrifizierung Mehr Effizienz bei der Bodenbearbeitung verspricht die Entwicklung eines elektrisch angetriebenen Pflugrades (Gemeinschaftsprojekt von ZF, John Deere und Pöttinger). Mit diesem Projekt werden die vertikalen Pflugkräfte zur Erzeugung von Traktion am tragenden Rad genutzt. Damit wird ein bisher brach liegendes Triebkraftpotential genutzt. Für

Mit kombinierten Schneidwalzen werden Zwischenfruchtbestände zerkleinert. Bild: Treffler

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Bodenbearbeitung

den direkten Nutzen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wird bei gleichbleibender Motorleistung und bei gleichem Schlupf die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht oder bei gleichbleibender Geschwindigkeit werden mehr Pflugscharen angebaut. Das würde bedeuten, dass aus einem 6-Schar-Pflug ein 8-Schar-Pflug wird, um damit mit dem gleichen Traktor eine um 33 % höhere Flächenleistung zu erzielen. Das Projekt hat erst eine Chance zur Markteinführung, wenn Traktoren die benötigte elektrische Energie auch zur Verfügung stellen können.

Megatrend Landtechnik 4.0 Im Rahmen der vorgängig zur Agritechnica durchgeführten VDI Landtechnik-Tagung hat das Josephinum Research Wieselburg (A) einen Ansatz zur Verbesserung der Bodenbearbeitung vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt zusammen mit New Holland und Pöttinger. Mit Hilfe von Stereoskopie-Kameras wird nach (bei) der Überfahrt mit einer Kreiselegge ein digitales Bild der Oberfläche erzeugt und dabei die Oberflächenrauheit bestimmt. Der Einfluss der Nachlaufwerkzeuge wird rechnerisch herausgefiltert

und das Ergebnis mit den Zielgrössen des Anwenders verglichen. Der Prozessrechner der Kreiselegge passt anschliessend per Isobus die Fahrgeschwindigkeit und die Zapfwellendrehzahl des Traktors an. Ziel ist es, bei wechselnden Bedingungen gleichbleibende Arbeitsergebnisse zu erzielen.

Fazit Trends und Megatrends zeigen, wohin sich die Landtechnik entwickelt oder entwickeln könnte. Es fällt auf, dass vermehrt Gemeinschaftsprojekte verschiedener Firmen die Trends bestimmen.

Mit separater Tiefeneinstellung bis zum vollständigen Ausheben einzelner Funktionsgruppen können verschiedene Arbeitsziele erreicht werden. Bild: Amazone

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Schweizer Landtechnik 9 2018


Bodenbearbeitung

Rotorgeräte haben eine ausgeprägt mischende Arbeitsweise. Bild: Kuhn

Werkzeugbestückte Rotoren Bodenbearbeitung durch die Landwirtschaft ist in unserem Land der flächenmässig bedeutendste Eingriff in den Boden. Dazu werden neben passiv arbeitenden Geräten auch aktiv, das heisst zapfwellenbetriebene Maschinen eingesetzt. Ruedi Hunger

Eine zu intensive oder zu einem falschen Zeitpunkt durchgeführte Bodenbearbei­ tung kann zu Bodenverdichtung, Ver­ schlämmung oder Erosion führen. Im Fo­ kus stehen insbesondere zapfwellenbe­ triebene Geräte. Diese aktiv arbeitenden Maschinen sind aber nicht per se «schlecht», massgeblich sind die Bedin­ gungen, unter denen sie eingesetzt wer­ den.

Bodenfräsen Als Bodenfräsen werden Maschinen be­ zeichnet, die einen quer zur Fahrrichtung und parallel zur Ackeroberfläche ange­ triebenen Rotor aufweisen, der mit ab­ gewinkelten Messern bestückt ist. Die

heutige Bodenfräse hat ihren Vorläufer in der selbstfahrenden Meyenburg-­ Gartenfräse mit Federzinken als Werk­ zeug (1913). Eine breite Anwendung der Fräse als zapfwellengetriebenes Anbau­ gerät zum Traktor erfolgte nach 1950. Die Bodenfräse war das erste in grosser Anzahl hergestellte aktiv arbei­ tende Bodenbearbeitungsgerät. Aus ackerbaulicher Sicht ist das Wirkprinzip der Fräse heute umstritten. Sie wird vor­ wiegend im Gartenbau und bei Spezial­ kulturen eingesetzt.

Arbeitsprinzip Während bei den passiv arbeitenden Ge­ räten der Boden an den natürlichen

Bruchzonen in Aggregate zerfällt, wird durch die schlagende Wirkung der Win­ kelmesser das Bodenmaterial «bissen­ weise» abgeschnitten, verformt, gelo­ ckert, gekrümelt und anschliessend durch die Fliehkraft schräg nach hinten abgeworfen. Um in der freien Wurfbahn eine Entmischung der unterschiedlich gros­sen Boden-Aggregate zu verhindern und eine grosse Staubentwicklung zu un­ terdrücken, wird das als Schutz vorhan­ dene Fräsendach (Krümelhaube) bis an den Bodenstrom verlängert. Durch die Aufprallenergie der Bodenaggregate am Fräsendach erfolgt eine weitere Zerklei­ nerung. Dieses Arbeitsprinzip erzeugt viele Fragmente mit unregelmässigen 9 2018 Schweizer Landtechnik

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Bodenbearbeitung

Umrissen. Die Bruchflächen weisen scharfe Bruchkanten auf. Die Bissen-Grösse ist abhängig von der Fahrgeschwindigkeit und der Rotordrehzahl. Die Tiefenführung erfolgt über einstellbare Kufen oder grossvolumige Räder. Bei Verwendung von abgewinkelten Fräsmessern kann eine Frässohle, das

heisst eine verdichtete Bodenzone entstehen.

Antrieb/Kraftfluss Das Hauptgetriebe besteht bei kleinen Modellen aus einem einfachen Winkel­ getriebe mit Ölbadschmierung. Die Fräsen sind durch eine Nockenschaltkupp-

lung auf der Gelenkwelle vor Überlastung geschützt. Eine andere Möglichkeit sind geräteseitige Überlastkupplungen in Form einer einstellbaren Reibkupplung. Grössere Maschinen sind mit einem Schaltgetriebe oder Wechselrädern für verschiedene Drehzahlen ausgestattet. Der Antrieb erfolgt seitlich über Kette

Übersicht zu zapfwellenangetriebenen Bodenbearbeitungsgeräten

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Geräte

Arbeitsweise

Vorteile

Nachteile

Bodenfräse

Horizontale, mit Werkzeugen bestückte Drehachse (Rotor). Die Arbeitsweise ist vertikal/ drehend. Das Bodenmaterial wird durch Winkelmesser bissenweise abgeschnitten, verformt, gelockert, gekrümelt und anschliessend durch die Fliehkraft schräg nach hinten abgeworfen. Fahr­ geschwindigkeiten unter 4,5 km/h sind als kritisch zu betrachten.

+ Zerkleinert auch grob­ scholligen, vorgelockerten Boden + In einem Arbeitsgang entsteht ein fertiges Saatbeet. + Organische Reststoffe und Hofdünger werden in die gesamte bearbeitete Schicht eingearbeitet.

− Ausgeprägte Schmierschicht möglich − Starke Zerkleinerung − (Zu) starke Lockerung − Hoher Energieaufwand − Begünstigt die Ver­ schlämmung und den Humusabbau − Fördert durch Schneid­ wirkung die Wurzel­ unkräuter − Geringe Flächenleistung

Zinkenrotor

Aufbau und Arbeitsweise sind ähnlich wie bei der Bodenfräse. Anstelle von Winkelmessern trägt die Rotorwelle eine wesentlich grössere Anzahl tangential (oder radial) angeordneter Zinken. Die Arbeits­ intensität wird durch die Rotordrehzahl und die Fahr­ geschwindigkeit bestimmt.

+ Bricht den Boden bereits bei tiefen Drehzahlen ganzflächig auf + Auch bei über 4 km/h Vorfahrt und tiefen Rotor­ drehzahlen entsteht ein fertiges Saatbeet. + Organische Reststoffe und Hofdünger werden gut in die bearbeitete Schicht eingearbeitet.

− Bei hohen Rotordrehzahlen und langsamer Fahrt­ geschwindigkeit wird der Boden «pulverisiert». − Strichförmige bis zusammenhängende Schmier­ spuren − Hoher Energieaufwand − Geringe bis mittlere Flächen­leistung

Dammfräse (Klingenrotor)

Spezialgerät für den Damm­ + Einsatz sowohl als Dammaufbau. Reihenabhängige oder Vollfeldfräse möglich Bodenbearbeitung. Bearbeitet + Heck- oder Frontanbau den Boden intensiv und zermöglich kleinert Erdschollen stark. Die + Kombination mit Lege­ entstandene lockere Erde wird maschine möglich zum Damm aufgebaut und schafft damit die Basis für ein ungestörtes Knollenwachstum.

Spatenmaschine (rotierend)

Lockernde und mischende, aber nichtwendende Grundbodenbearbeitung. Das Gerät reduziert die Oberflächenbedeckung um bis zu 85 %. Die Flächenleistung entspricht einem 4- bis 5-Schar-Pflug (3 m).

+ Nichtwendende Grund­ − Keine saatfertige Ober­ bodenbearbeitung fläche + Lockert den Boden tief und − Mässige Eignung in Böden nachhaltig mit grossen Steinen + Durch die brechende Arbeits­weise keine Schmierschichten + Pflugersatzgerät

Geohobel

Der Geohobel ist ein Gerät für die flache Bearbeitung. Das Arbeitsprinzip ist strukturerhaltend. Gründüngung, Untersaaten oder Zwischenfrüchte werden ganzflächig durchgeschnitten und gleichmässig vermischt. Entscheidendes Bauteil ist das im Rotorradius gebogene Werkzeug.

+ Tiefenführung direkt auf der Höhe der Fräswelle + Ermöglicht sehr flaches Arbeiten + Kaum Schmierschichten bei guten Einsatzbedingungen + Rotordrehzahl wählbar + Pflugersatz bei der Grün­ landerneuerung

Schweizer Landtechnik 9 2018

− Sehr intensive Bodenbearbeitung − Daher sehr feiner Bearbeitungshorizont − Erosionsgefährdete Reihenkulturen − Latente Verschlämmungsgefahr − Steinempfindlich

− Kleine bis mittlere Flächenleistung − Nicht für die Boden­ bearbeitung nach der Pflugfurche gedacht − Mässige Eignung in sehr steinigen Böden


Bodenbearbeitung

und Kettenräder oder Zahnräder. Alpego wählt den Mittelantrieb mit Zahnrädern. In allen Fällen erfolgt die Schmierung über ein Ölbad. Leistungsfähige Bodenfräsen sind mit einem Ölkühlsystem ausge­ stattet, welches eine effiziente Wärmeabführung aus dem Haupt- und Seiten­getriebe garantiert.

scheiben verhindern die Dammbildung und Spurlockerer brechen Verdichtungszonen hinter den Traktorrädern wieder auf. Als Tragwalzen können theoretisch alle Walzentypen eingesetzt werden, was aber wenig Sinn macht. In der Regel kommen Rohrtragwalzen oder Zahnpackerwalzen zur Anwendung.

Winkelmesser

Messer-, Klingen- und Zinkenrotoren

Eingesetzt werden Winkelmesser in unterschied­ licher Grösse und Qualität. Pro Flansch (auf der Rotorwelle) sind vier oder sechs Messer verschraubt. Die Werkzeuggeschwindigkeit entspricht der Fahrgeschwindigkeit in Wechselwirkung mit der Umfangsgeschwindigkeit von 3,5 bis 8 m/s. Dabei kommt es je nach Geschwindigkeit und Bestückung der Fräse zu 50 bis 220 Werkzeug­ einschlägen je Quadratmeter. Der Antriebsbedarf liegt zwischen 16 und 30 kW je Meter Arbeitsbreite. Ein wich­ tiges Merkmal ist die Oberflächen­ bedeckung nach einem Bearbeitungsdurchgang. Die Fräse reduziert die Oberflächen­bedeckung mit organischen Reststoffen um bis zu 70 %.

Nachfolgend wird die Bezeichnung «Zinken­ rotor» verwendet und nur bei Bedarf auf Messer oder Klingen eingegangen. Der Zinkenrotor ist eine Abwandlung oder Sonderbauform der Bodenfräse. Im Grundaufbau unterscheiden sich Bodenfräsen und Zinkenrotoren daher nur wenig. Legendär – und deshalb noch überall präsent – ist der «Rototiller» von Rau. Dieser klassische Zinkenrotor hat den Begriff der Rotorgeräte nachhaltig geprägt. Bei verschiedenen Fabrikaten können die Rotorwellen ausgetauscht werden. Letztere sind jeweils mit werkzeugspezifischen Werkzeughaltern versehen. Zinkenrotoren eignen sich für die Kombination mit einer Aufbausämaschine.

Zusatzausrüstung

Arbeitsprinzip

Einzelne Bodenfräsen sind mit einem Anbaubock ausgerüstet, der ein begrenztes seitliches Verschieben erlaubt. Das ist insbesondere in Spezialkulturen inte­ ressant. Bodenfräsen werden oft ohne Nachläufer eingesetzt. Zusätzliche Seiten-

Im Unterschied zur Bodenfräse ist der Zinkenrotor mit einer wesentlich grösseren Anzahl Zinken (Messer, Klingen) ausgestattet. Die Anordnung ist radial (schlagend) oder tangential (stechend). Der Saathorizont wird durch einen mit Werk-

Verfahrenskosten Traktor und Bodenfräse Maschinen-Kombination Leistung (Agroscope)

0,76 ha/Std.

• Traktor • Bodenfräse

Kostenelement

Agroscope-Richtwert Stunde

Hektaren

Traktor 65–74 kW (88– 101 PS) Bodenfräse 2,5 m, mit Stabkrümler Arbeitskraft

Entschädigungsansatz (inkl. Zuschlag) Fr.

40.23

52.94

Entschädigungsansatz (inkl. Zuschlag) Fr.

77.33

101.75

Landwirtschaft Fr./h

28.00

36.84

Total Verfahrenskosten inkl. Anfahrtspauschale

145.56

191.53

Verfahrenskosten Traktor und Zinkenrotor Maschinen-Kombination Leistung (Agroscope)

zeugen bestückten Rotor gelockert und gekrümelt. Aufgrund der schlagenden oder stechenden Arbeitsweise kann der Boden praktisch nicht ausweichen. Daher ist die zerkleinernde und mischende Wirkung grösser als bei der Kreiselegge. Die durch das Arbeitsprinzip auftretenden Schubkräfte reduzieren den Zugbedarf des Traktors merklich. Der Zinkenrotor weist eine bessere Energieeffizienz aus als die Kreiselegge.

Werkzeuge Die Werkzeuggeschwindigkeit entspricht der Fahrgeschwindigkeit in Wechselwirkung mit der Umfangsgeschwindigkeit von 4,0 bis 8 m/s. Die Rotordrehzahlen sind in einer Bandbreite von 160 bis 450 U/min (gestuft) wählbar. Der Strichabstand beträgt je nach Hersteller zwischen 40 und 70 mm, was gleichbedeutend ist mit etwa 21 bis 33 Werkzeugen pro Meter Arbeitsbreite. Wie bereits erwähnt kommen als Werkzeuge gerade Zinken, Meisselzinken oder verschiedene Messerzinken zur Anwendung. Sie können vor- oder nachlaufend montiert sein. Zinken wie Messer sind verschraubt oder mit einem Schnellwechselsystem auswechselbar. Der Antriebsbedarf liegt zwischen 12 und 25 kW je Meter Arbeitsbreite. Die Fräse reduziert die Oberflächenbedeckung mit organischen Reststoffen um bis zu 75 %.

Besonderheiten Rotoreggen wirken weniger einebnend und benötigen daher fast zwingend eine nachlaufende Walze. Neben Rohrtragwalzen werden vielfach Zahnpacker oder andere Walzenbauarten bevorzugt. Sofern die Maschine mit einer Walze ausgerüstet ist, erfolgt die Höhenverstellung über eine Lochkulisse an der Walze, auf Wunsch auch hydraulisch. Rotoreggen können optional auch mit vorlaufenden Lockerungszinken, Spurlockerer und Seitenscheiben zur Vermeidung von Dammbildung ausgerüstet werden.

Fazit 0,92 ha/Std.

• Traktor • Zinkenrotor

Kostenelement

Agroscope-Richtwert Stunde

Hektaren

Traktor 65–74 kW (88– 101 PS) Zinkenrotor 2,5 m, mit Packerwalze Arbeitskraft

Entschädigungsansatz (inkl. Zuschlag) Fr.

40.23

52.94

Entschädigungsansatz (inkl. Zuschlag) Fr.

94.17

102.36

Landwirtschaft Fr./h

28.00

30.43

Total Verfahrenskosten inkl. Anfahrtspauschale

162.40

176.53

Rotoreggen sind nach der Kreiselegge die zweitwichtigste Gerätegruppe. Das Einsatzspektrum ist von der rotierenden Spatenmaschine bis zum Geohobel gross. Zwischen diesen beiden Extremen liegt die grosse Maschinengruppe für die Saatbeetherstellung. Zapfwellenbetriebene Maschinen arbeiten aktiv und sind unter feuchten Bodenbedingungen mit der nötigen Umsicht einzusetzen. 9 2018 Schweizer Landtechnik

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Bodenbearbeitung

Die Unterschiede findet man beim Hinschauen Die Kreiselegge ist ein klassisches Gerät für die aktive Bodenbearbeitung. Unter den zapfwellenbetriebenen Bodenbearbeitungsgeräten ist sie das weitverbreitetste Gerät und ideal für die Kombinationen mit Sämaschinen. Ruedi Hunger Das Marktangebot an Kreiseleggen ist sehr gross. Auch wenn sich unter schweizerischen Verhältnissen die 2,5- oder 3-Meter-Ausführungen etabliert haben, gibt es kleinere Arbeitsbreiten für Spezialkulturen und grössere in klappbarer Ausführung bzw. für den Längstransport. Bei einer Neuanschaffung kann der Kunde seine Kreiselegge optimal ausstatten. So gehören unterschiedliche Nachlaufwalzen, Getriebevarianten, Spur- und Vor­ lockerer zum erweiterten Angebot.

Bauart der Kreiselegge Unterschiede gibt es aufgrund der Wan­ nen-­Konstruktion. Mögliche Bauformen sind: • Die offene Wanne in U-Form, mit geschraubtem Deckel • Die geschlossene Wanne, bestehend aus zwei verschweissten Profilen

Die Bauart der Wanne bestimmt die Verdrehsteifigkeit. Offene Profile verwinden sich stärker als geschlossene, die aus einem Stück gefertigt oder verschweisst sind. Eine geschlossene Getriebewanne wird als stabiler bezeichnet als eine offene. Der aufgeschraubte Deckel einer offenen Wanne verkleinert den Verdrehwinkel, bringt in der Regel aber nicht die Verdrehsteifigkeit eines geschlossenen Profils. Mit Verstrebungen oder dem Einbau der Wanne in einen Rahmen kann eine offene Wanne so stabilisiert werden.

Werkzeugträger. Weniger Werkzeugträger pro Meter Arbeitsbreite bedeuten weniger Zinken, Lager, Lagerböcke und Zahnräder. Daraus resultiert weniger Gewicht und evtl. ein günstigerer Preis. Aller­ dings stehen zur Bearbeitung des Bodens pro Meter Arbeitsbreite bis zu zwei Zinken weniger zur Verfügung. Die Verbindung zwischen Antriebswelle und Werkzeugträger kann aus einem Stück geschmiedet oder verschweisst sein. Die dritte Möglichkeit wäre eine Verschraubung. Grundsätzlich besteht in jedem Verbindungsbereich eine Schwachstelle, was aber nicht automatisch zu einer kürzere Lebensdauer führt.

Werkzeugträger und Trägerform

Winkelversatz der Werkzeuge

Üblich sind Werkzeugträgerabstände von 25 cm bzw. rund 30 cm. Daraus ergeben sich je Meter Arbeitsbreite 3,33 oder 4

Kreiseleggen mit einer um 90 Grad versetzten Anordnung der Werkzeugträger neigen zu unruhigem Lauf, auch als

• Die geschlossene Wanne aus einem geschlossenen Profil

Die Kreiselegge nimmt unter den zapfwellengetriebenen Bodenbearbeitungsgeräten eine dominierende Stellung ein. Bild: Kverneland

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Schweizer Landtechnik 9 2018


Bodenbearbeitung

Fliessfett hat eine höhere Viskosität als Öl, weshalb die genannten Probleme nicht auftreten. Dafür ist der Wechsel schwieriger, sofern der Hersteller einen vorschreibt.

Drehzahl und Drehrichtung

Aufgrund ihrer kompakten Bauweise eignet sich die Kreiselegge gut als Partner für die kombinierte Saat. Bild: R. Hunger

«Schütteln» bekannt. Das rührt daher, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Hälfte der Zinken quer zur Fahrrichtung steht. In diesem Moment sind Widerstand und Zugkraftbedarf gross. Mit der Dreh­ bewegung erhöht und verringert sich ab­ wechselnd der Zugwiderstand. Das Schüt­ teln rührt daher, dass die Kreiselegge ver­ sucht, zur Seite auszuweichen. Sind die Werkzeugträger weniger als 90 Grad zueinander versetzt, sind zu ei­ nem bestimmten Zeitpunkt nur wenige Zinken quer zur Fahrrichtung. Daraus resul­tiert ein ruhiger Lauf und das Phä­ nomen des Schüttelns tritt nicht oder we­ niger ausgeprägt auf.

Lagerung der Antriebswelle Drehende Wellen können mit Kugellagern oder Schrägrollenlagern gelagert werden. Diese beiden Möglichkeiten werden auch beim Bau von Kreiseleggen genutzt. Schrägrollenlager können Axial- und Radi­ alkräfte besser aufnehmen als gewöhnli­ che Kugellager, da Letztere dazu prädesti­ niert sind, Radialkräfte aufzunehmen und Axialkräfte nur zu einem geringen Teil auf­ nehmen können. In steinlosen Böden mit geringerer Belastung reichen Kugellager aus, da unter diesen Bedingungen kaum Axialkräfte auftreten. In steinigen Böden treten beim Über­fahren von Steinen grosse Spitzenbelastungen auf, weil unter Umständen das ganze Maschinen­gewicht von den auftreffenden Zinken/Zinkenträgern/Wellen­lagern getra­ gen werden muss. Folglich treten zu den «normalen» Radialkräften noch zusätzli­ che Axialkräfte auf, welche durch das La­ ger aufgenommen werden müssen. Oft wird beobachtet, wie kleinere Steine von der Kreiselegge losgerissen und vorweg­

geschoben werden, diese führen zu er­ höhten Radialkräften, nicht aber zu Axial­ kräften.

Schmiermittel Als Schmiermittel für die Lager bzw. die normalerweise gerade verzahnten Zahn­ räder werden Öl oder Fliessfett einge­ setzt. Je nach Hersteller und Medium er­ gibt sich daraus eine lebenslange Füllung, das heisst kein Wechselintervall oder der Hersteller schreibt ein Wechselintervall nach einigen tausend Betriebsstunden vor. Eine Grössenordnung, die in der Pra­ xis schwierig abzuschätzen ist! Bei Verwendung von Öl neigt dieses da­ zu, bei Arbeiten am Hang zur hangab­ wärts geneigten Seite der Kreiselegge zu laufen. Insbesondere wenn längere Zeit in Schichtenlinie gefahren wird, kann dies zu höherem Verschleiss führen, ausser der Hersteller hat Vorkehrungen getrof­ fen. Mit zunehmender Anzahl Einsatz­ stunden sind die Wellendichtungen auf evtl. Ölverluste zu kontrollieren bzw. die­ se zeigen sich nach Standzeiten auf be­ festigtem Boden.

Die Kreiseldrehzahl ist eine wichtige Grösse bei der Bodenbearbeitung mit zapfwellengetriebenen Geräten allge­ mein und bei der Kreiselegge im Speziel­ len. Ist die Kreiseldrehzahl zu hoch, wird der Boden zu intensiv bearbeitet und zu feinkrümelig. Bei zu niedriger Kreisel­ drehzahl ist es möglich, dass der Zerklei­ nerungseffekt unzureichend ist. Da das Resultat der Bodenbearbeitung sowohl von der Kreiseldrehzahl als auch von der Vorfahrgeschwindigkeit abhängig ist, spielt die Fahrgeschwindigkeit eine ebenso grosse Rolle. Geschwindigkeiten unter 4,5 km/h sind als kritisch zu beur­ teilen, weil es dann selbst bei horizonta­ ler Arbeitsweise zur Schmierschichtbil­ dung kommen kann. Durch die richtige Wahl von Fahrge­ schwindigkeit und Kreiseldrehzahl kön­ nen die negativen Auswirkungen redu­ ziert und die Flächenleistung optimiert werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Drehzahl anzupassen: 1. Drehzahlverstellung mittels Schaltge­ triebe 2. Drehzahlverstellung mittels Umstecken von Zahnrädern im Wechselradgetrie­ be Das Schaltgetriebe ist die optimalere Lö­ sung. Dies schon deshalb, weil die Chan­ ce grösser ist, dass die Drehzahlverstel­ lung auch genutzt wird. Das Umstecken der Zahnräder ermöglicht vier verschie­ dene Kreiseldrehzahlen. Ein Umstecken der Zahnräder ist zwar die günstigere Lösung, der Wechsel ist aber mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden.

Im Bild eine Kombination aus Kreiselgrubber und Einzelkorn-Sätechnik. Bild: R. Hunger

9 2018 Schweizer Landtechnik

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Bodenbearbeitung

Kreiselegge oder «Kreiselgrubber»? Eine Kreiselegge hat grundsätzlich nachlaufende oder «schleppende» Zinken. Dadurch ist die Arbeitsweise von Kreiseleggen nicht sehr aggressiv und die Belastungen für das Gerät halten sich in Grenzen. Anders beim Kreiselgrubber. Die vorlaufenden oder auf «Griff» stehenden Zinken arbeiten aggressiver, was auch mit erhöhten Belastungen für das Gerät, insbesondere die Wannenkonstruktion und die Kreisellagerung, verbunden ist. Deshalb weisen Kreiselgrubber meistens eine massivere Bauweise auf. Entsprechend ist das Gewicht (und der Preis) für einen Kreiselgrubber höher. Die unterschiedlichen Effekte vor- oder nachlaufender Zinken werden auch durch Zinkenwechsel, Zinkenaustausch oder Drehrichtungsänderung erreicht. Aus diesem Grund haben auch ­ Schnellwechselsysteme an Bedeutung gewonnen. Bei einigen Kreiseleggen lässt sich die Drehrichtung über das Getriebe ändern, womit die vorher nachlaufend arbeiteten Zinken zu vorlaufenden Zinken werden, die den Boden intensiver mischen und mehr Grobkrümel an die Oberfläche bringen.

Einteilung von Bodenbearbeitungsmaschinen

Geräte und Maschinen für die Bodenbearbeitung

aktiv (angetrieben)

passiv (nicht angetrieben)

gezogen

rollend

rotierend

vertikale Achse horizontale Arbeitsweise (Kreiselegge)

Zinkenform und Länge Wie bei allen Bodenbearbeitungsgeräten gibt es auch für Kreiseleggen zahlreiche Zinken-Varianten. Die Längen variieren zwischen 250 mm und 380 mm. Die Zinkenlänge bestimmt die Arbeitstiefe und

oszillierend (Rüttelegge)

horizontale Achse vertikale Arbeitsweise (Fräse, Rotoreggen)

den Kraftbedarf. Die Zinkenform wurde in den vergangenen Jahren «energetisch» optimiert, mindestens was die Originalzinken betrifft. Unterschiede gibt es in qualitativer Hinsicht, insbesondere fern­ östliche Ersatzzinken, die zwar billiger sind, kommen qualitativ oft nicht an die Originalzinken heran. Praktisch alle Hersteller bieten neben einem relativ günstigen Universalzinken auch mit Hardox, Wolframcarbid oder Hartmetall beschichtete Kreiselzinken an.

Überlastsicherung

Angebaute Sämaschinen können für den Solo-Betrieb von der Kreiselegge getrennt werden. Bild: Pöttinger

Kreiselegge und Kreiselgrubber Bodenbearbeitungsgeräte mit vertikaler Antriebsachse und horizontaler Arbeits­ weise gibt es in der Bauart «Kreisel­ egge» (KE) mit geraden oder nachlaufenden Zinken und in der Bauart «Kreisel­ grubber» (KG) mit Zinken, die auf Griff stehen. Der Saat­horizont wird gelockert, gekrümelt und eingeebnet. Ein Nachläufer in Form einer Walze dient der Rückver­

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Schweizer Landtechnik 9 2018

festigung. Das Gerät reduziert die Ober­ flächenbedeckung mit organischen Reststoffen um 30 % (KE) und 50 % (KG). Die Zinken bewegen sich in Zykloiden­ bahnen durch den Boden. Die Werkzeuggeschwindigkeit entspricht der Fahr­ geschwindigkeit in Wechselwirkung mit der Umfangsgeschwindigkeit von 2,5– 10 m/s. ktbl

In steinigen Böden kann es vorkommen, dass Steine zwischen den Werkzeugen eingeklemmt werden. Dies ist bei eckigen Werkzeugträgern mehr der Fall als bei runden oder ovalen. Es gibt die Möglichkeit, ein- oder beidseitig einen Klemmschutz zu montieren. Um das Gerät, insbesondere das Getriebe, vor Schäden zu bewahren, werden Kreiseleggen in der Regel durch eine Überlastsicherung an der Gelenkwelle abgesichert. Zum Einsatz kommt die ganze Bandbreite der Möglichkeiten, vom einfachen Scherbolzen über Reibkupplungen bis hin zu Nockenschaltkupplungen.

Zusatzausrüstung Die Praxis stellt unterschiedliche Anforderungen an Kreiseleggen. Entsprechend offerieren die Hersteller viele Ausstattungsoptionen und Sonderausstattungen. Spätestens bei der Packerwalze scheiden sich die Geister. Das ist auch richtig, soll diese doch auf die eigenen


Bodenbearbeitung

Bodenbedingungen und die eigenen Vorstellungen von Rückverfestigung abgestimmt sein. Je nach Boden kann eine Stabwalze ebenso richtig sein wie an einem anderen Standort die Zahn­ packerwalze. Da sich die Kreiselegge auf der Walze abstützt, wird auch die Tiefeneinstellung hier vorgenommen. Mit dem Planierbalken zwischen Kreisel und Walze wird die Arbeitsintensität vorgewählt. Neben einem gewünschten

Einebnungseffekt kann durch (zu) tiefe Einstellung zu viel Feinmaterial «pro­ duziert» werden. Für pneumatische Aufbau­ s ämaschinen gibt es (wenn gewünscht) den Zapfwellendurchtrieb am Getriebe. Vorlaufende Lockerungszinken, Spurlockerer, gefederte Seitenbleche und bei grossen Arbeitsbreiten mit Soloeinsatz auch die Spuranzeiger zählen ebenfalls zu den Verkaufsoptionen.

Fazit Die Kreiselegge dominiert die zapf­ wellengetriebenen Bodenbearbeitungsgeräte. Es gibt sie in unterschiedlichen Arbeitsbreiten und Ausrüstungsstandards. Dank ihrer kompakten Bauweise bietet sie sich für die Kombination mit Sämaschinen an. Eine umfassende Markübersicht ist unter www.agrartechnik.ch zu finden.

Bauarten und Kombinationsmöglichkeiten der Kreiselegge

Solo-Einsatz ohne Aufbauten wie Sämaschine usw. Standardbau­ weise mit Arbeitsbreiten ab 2,5 m. Über 4 m breite Kreiseleggen werden geklappt oder längs transportiert. Die max. Arbeitsbreiten erreichen 8 m. Für Spezialkulturen gibt es Arbeitsbreiten unter 2,5 m.

Dank sehr kompakter Bauweise werden Kreiseleggen bevorzugt als aktiv arbeitende Bodenbear­ beitungsgeräte bei Säkombinationen verwendet. Die Aufbauten stützen sich auf der nachlaufenden Walze ab.

Die aufgesattelte Version, wie sie Lemken baut, kann sowohl im Solo-Betrieb als auch in Kombination mit einer Sämaschine eingesetzt werden. Dazu gibt es serienmässig eine Fahrwerkentlastung und optional die Druckluftbrems­ anlage.

Der Frontanbau einer Kreiselegge als Solo-Gerät ist möglich, wenn das Getriebe entsprechend ausgelegt ist (Drehzahl, Drehrichtung, Zapfwellenstummel). Nachteilig ist, dass der Traktor über die be­ arbeitete Fläche fährt.

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9 2018 Schweizer Landtechnik

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Bodenbearbeitung

Wassersparende Bodenbearbeitung Die letzten Jahre zeigen, dass sich Wetterextreme häufen. Wasser wird damit immer häufiger zum Risikofaktor. Es wird daher notwendig, mit der Bodenbearbeitung flexibel auf die sich ändernde Ausgangslage zu reagieren. Ruedi Hunger

Bodenschonende und wassersparende Bodenbearbeitung stehen in enger Wechsel­ beziehung. Bilder: R. Hunger, Ott, Thyregod

Grundlage für ein erfolgreiches Risiko­ management ist in jedem Fall eine viel­ seitige Fruchtfolgegestaltung. Damit kön­ nen die Auswirkungen von «zu wenig» auf «zu viel» wechselnde Witterungs­ einflüsse begrenzt und das Risiko verteilt werden. Je enger die Fruchtfolge, desto intensiver erfolgt grundsätzlich die Bo­ denbearbeitung. Das hat damit zu tun, dass nur auf diese Weise eine gleich­ mässige und zügige Bestandesetablie­ rung möglich ist. Abgesehen von der Di­ rektsaat, welche per se wenig Fragen nach der richtigen Bodenbearbeitung zu­ lässt, gibt es kein Standardverfahren, mit dem die Folgen des Klimawandels um­ schifft werden können. Wechselnde Be­ arbeitungstiefen, Lebendverbauung orga­ nischer Substanz und eine an die Boden­ art angepasste Lockerung dürfen nicht länger ignoriert werden. Leider bleibt zu oft unbeachtet, dass sich Bodenbearbei­ tungsgeräte einstellen lassen.

Bodenbearbeitung ist für die Pflanze Bodenbearbeitung richtet sich in ihrer Intensität und Tiefe immer nach den 30

Schweizer Landtechnik 9 2018

Ansprüchen der Pflanze. Bei der Boden­ bearbeitung stehen zwei Dinge im Vor­ dergrund: einerseits soll die Bearbeitung bodenwassersparend sein und anderer­ seits soll ein günstiges Bodengefüge für die Wurzel geschaffen werden. Ein gros­ ses Wurzelvolumen mit ungestörtem Wachstum in alle Richtungen ist Voraus­ setzung dafür, dass Pflanzen auch länge­ re Stressphasen überstehen.

Bodenverdichtung reduziert Wasservolumen Aufgrund wiederholter mechanischer Be­ lastungen verlieren Böden mit Wasser und Luft gefüllte Hohlräume. Jeder Ver­ lust an Grob- und Mittelporen reduziert

das Speichervolumen für Wasser im Bo­ den. Jede Schonung dieser Hohlräume erhöht damit das Wasserspeichervermö­ gen. Mit intensiver Durchwurzelung vor­ handene Wasserressourcen erschliessen heisst aber, dass die Pflanzen den Boden durchwurzeln müssen. Das wiederum ist nur möglich, wenn keine verdichteten Zonen bzw. Verdichtungshorizonte vor­ handen sind.

Bodenbearbeitung fördert Wasserverluste Jede Bodenbearbeitung kostet erst ein­ mal Wasser. Je tiefer bearbeitet wird und je lockerer und länger der Boden an­ schliessend liegen bleibt, desto mehr Wasser verdunstet unproduktiv. Zusätz­ lich bestimmt die Intensität der Bodenbe­ arbeitung die Bodenwasserverluste. Auf der Suche nach einer wassersparenden Bodenbearbeitung steht der Pflugverzicht an erster Stelle. Keine feuchte Erde aus dem tiefen Bodenbereich nach oben be­ fördern. Das Aufsteigen von Feuchtigkeit soll vermieden werden. Der Speicher für das pflanzenverfügbare Wasser ist nur bedingt veränderbar. Ins­ besondere die Korngrössen-Zusammen­ setzung des Bodens und die organische Substanz bestimmen das Speichervermö­ gen. Während das bodenspezifische Spei­ cherungsvermögen nahezu unverändert bleibt, wird der Ersatz des verbrauchten Bodenwassers über die Bodenbearbei­ tung massiv beeinflusst.

Bearbeitungstiefe bestimmt Wasserverluste Nicht nur die Bodenbearbeitung fördert den Wasserverlust, auch fehlende Be­ arbeitung eines Stoppelackers ermöglicht als Folge der Kapillarwirkung, dass viel Wasser durch die Stoppeln verloren geht. Daher ist eine ganzflächige, flache Stop­ pelbearbeitung sofort nach der Ernte ein guter Entscheid. Tiefer als fünf bis sieben Zentimeter sollte der Eingriff aber nicht sein, denn je tiefer dieser erfolgt, desto schneller geht die Bodenfeuchtigkeit ver­ loren. Ein sieben Zentimeter tiefer Grub­

Einflussfaktoren auf den Wasserhaushalt des Bodens nicht beeinflussbar:

direkt oder teilweise beeinflussbar:

• Standort • Witterung • Klima

• • • •

Bodenbearbeitung für die Pflanze Bodenverdichtung reduziert Wasservolumen Bodenbearbeitung fördert Wasserverluste Wassersparende Bodenbearbeitung bestimmt gleichzeitig die Bearbeitungstiefe • Mechanische Unkrautbekämpfung kostet Wasser • Bodenbedeckung hält Wasser im Boden zurück


Bodenbearbeitung

Bodenverdichtungen reduzieren das Wasserspeicherungsvermögen im Boden.

Staub besteht aus Tonteilchen. Mit ihnen geht ein Teil der Wasserund Nährstoffspeicherkapazität verloren.

Strip-Till, je kleiner der Eingriff, desto mehr Wasser bleibt im Boden.

Mechanische Unkrautbekämpfung ist gut, kostet aber Wasser.

berstrich lässt einen gut abgedeckten Boden zurück, der den Wasserverlust minimiert. Auch eine flach eingesetzte Scheibenegge lässt eine mit Ernteresten bedeckte Oberfläche zurück. Allerdings sollten keine Wurzelunkräuter vorhanden sein, da diese durch die Scheiben zerschnitten werden und sich vermehren können. Auf gut eingeebneten Flächen ohne Fahrspuren bietet sich beispielsweise der Geohobel mit seiner gleichmässig flachen Arbeitsweise an.

stärkere Nährstoffauswaschung durch höhere Mineralisation im Boden und mehr Energieverbrauch und CO2-Freigabe durch zwei bis drei Überfahrten fürs gleiche Ergebnis.

Bodenbedeckung hält Wasser im Boden zurück

chentemperaturen auf unbedecktem Boden in den letzten Wochen und Monaten auf über 60 °C angestiegen sind. Treten Trockenheit und Hitze gemeinsam auf, führt dies zu tiefgreifenden Veränderungen in der mikrobiellen Lebensgemeinschaft des Bodens.

Fazit

Mechanische Unkrautbekämpfung kostet Wasser

Jede Bodenbearbeitung bedeutet Wasserverluste, aber auch von unbearbeitetem, unbewachsenem und unbedecktem Boden verdunstet unproduktiv Wasser. Bodenbedeckung senkt die Temperatur an der Bodenoberfläche. Ein Faktor mit besonderer Bedeutung, da die Oberflä-

Bei allen Diskussionen, die sich um die Reduktion von Herbiziden, im Speziellen um Glyphosat, drehen, wird vergessen, dass die mechanische Unkrautbekämpfung insbesondere auf leichten Böden und in Trockenregionen viel Wasser und damit Ertrag kostet. Damit steht die Frage im Raum, ob mit Ultraflachgrubber und Striegel die Wasserreserven geschont werden und gleichzeitig eine wirkungsvolle Unkrautregulierung vollzogen werden kann. Die Folgen einer rein mechanischen Unkrautbekämpfung sind ein erhöhtes Erosionsrisiko durch Bodenbearbeitung, eine

Bodenbedeckung hält das Wasser weitgehend im Boden zurück.

Wasser wird zum Risikofaktor. Weder zu viel noch zu wenig ist gut. Mit der Art und Weise, ob und wie der Boden bearbeitet wird, kann Einfluss genommen werden auf das Infiltrations- und Speicherungsvermögen des Bodens.

9 2018 Schweizer Landtechnik

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Bodenbearbeitung

Dämpfung inbegriffen Schwere und lange Dreipunkt-Anbaugeräte können dazu führen, dass es beim tragenden Fahrzeug zu unangenehmen und schädlichen Schwingungen kommen kann. Dieses Aufschaukeln kann mit gedämpften Oberlenkern reduziert werden. Ruedi Hunger

Schnittbild des Oberlenkers mit integrierter Dämpfung von GKN. Dämpferkolben (1); Dämpferkammer mit Stickstoff-Vorspannung (2) und Überströmkanal bei Druckanstieg (3). Bild: GKN (verändert Hunger)

Wer kennt es nicht, das lästige Aufschau­ keln des Fahrzeuges, die rückenschädi­ genden Nickbewegungen, das spontane Entlasten der Vorderachse. Diese drei negativen Auswirkungen von Gewicht, Geschwindigkeit und Länge des Anbau­ gerätes werden bei modernen Traktoren durch ein ausgeklügeltes Federungs­ system gedämpft. Im Vordergrund steht bei den Herstellern der Wunsch, Ergono­ mie und Komfort für den Fahrer zu ver­ bessern. Das ist auch richtig so. Für das System Fahrer/Traktor erweist sich dies allerdings als nachteilig. Das mag zwar paradox erscheinen, aber entsprechendes Nicken und Springen der an der Drei­ punkthydraulik montierten Geräte wird vom Fahrer nicht oder nur noch ungenü­ gend wahrgenommen. Die Auswirkun­ gen von Nick- und Hubschwingungen auf die Vorderachse werden zum Teil durch die Vorderachsfederung kompensiert. Ebenso nimmt die Schwingungstilgung am Hubwerk die durch Anbaugeräte aus­ gelöste Gewichtskräfte auf. Als weiterer Ansatzpunkt zur Schwingungsdämpfung bleibt eigentlich nur noch der Oberlenker. Dieser ist, als Bindeglied zwischen Traktor 32

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und Anbaugerät, stark wechselnden Be­ lastungen ausgesetzt.

Hydraulische Dämpfung Im Unterschied zu den herkömmlichen hydraulischen Oberlenkern von Walter­ scheid sind bei den neuen Modellen mit integrierter Dämpfung die Durchmesser von Kolben und Kolbenstange grösser di­ mensioniert. Der gedämpfte Oberlenker funktioniert wie ein doppelwirkender Zylinder: In der kolbenbodenseitigen und der ringseitigen Kammer befindet sich Hydrauliköl. Dieses kann von der ringseiti­ gen Kammer in die hohlgebohrte Kolben­ stange gelangen. Auf der anderen Seite der Kolbenstange befindet sich Stickstoff, dieser dient als «Federmedium». Öl und Stickstoff sind durch einen in der Kolben­ stange befindlichen Kolben getrennt, der sich in der Kolbenstange je nach Druck­ verhältnis axial bewegen kann. Die Dämpfung erfolgt durch ein spezielles, als Drossel wirkendes Ventil. Durch dieses Ventil fliesst das Öl mit einer höheren Durchflussrate in die Kolbenstange hinein als aus ihr heraus. Werkseitig ist der Vor­ spanndruck der eingefüllten Stickstoff­

menge auf 60 bar eingestellt. Theoretisch sind Fülldrücke von 20 bis 110 bar mög­ lich. Wird der Traktor mit angebautem Gerät bei der Fahrt auf Strassen, Feldwegen oder im Feld in Schwingung versetzt, wird diese auf das Anbaugerät übertra­ gen und durch Trägheitsmomente ver­ stärkt. Die Dämpfung der Hubschwingun­ gen wird grösstenteils durch die EHR (Schwingungstilgung) sichergestellt. Der Oberlenker mit integrierter Dämpfung ist in der Lage, die durch Nickschwingungen auftretenden Kräfte und Beschleunigun­ gen abzufedern. Bei älteren Traktoren oh­ ne gefederte Vorderachse und/oder ohne Schwingungstilgung reduziert der ge­ dämpfte Oberlenker die Belastungen für den Fahrer und das Material. Bei moder­ nen Traktoren mit umfassendem Feder­ system wirkt sich der gedämpfte Ober­ lenker zusätzlich materialschonend aus.

Mechanische Feder-Dämpfung Bei Transportfahrten mit (leichteren) Pfle­ gegeräten an Klein- und Schmalspurtrak­ toren führen die ständigen Schläge und Vibrationen zu Verschleiss und Maschi­


Bodenbearbeitung

Oberlenker-Dämpfungssysteme Hersteller

Feder-Dämpfungssystem

Hydraulisches Dämpfungssystem

Agritec GmbH, Altlussheim (D)

GKN Walterscheid GmbH, Lohmar (D)

Federsystem

Patentiertes Federsystem Integrierte hydraulische Dämpfung «Shockex» Hubwerk-Baugrösse Kat. 1, 3 Typen (100 bis 500 kg) Kategorie (1) 3 (für schwere Geräte (für Anbaugeräte) Kat. 2, 3 Typen (300 bis 1000 kg) Kategorie 4 an Traktoren 150 kW) Hub 185 mm oder 250 mm Erhältliche Längen Verstellbarkeit

2 × 3 Versionen insgesamt von 410 mm bis 1030 mm Werkzeuglos über Drehkreuz (stufenlos)

nenschäden. Für Anbaugeräte mit einem Eigengewicht von 100 kg bis 1000 kg baut die Firma Agritec in Altlussheim (D) das Oberlenker-Dämpfersystem «Shock­ ex», welches diese Belastungen stark reduziert. Der Dämpfer ist vorgespannt und bis zum Erreichen der minimal angegebenen Kraft starr wie ein herkömmlicher Oberlenker. Damit kann das Anbaugerät präzise und ohne Eigenbewegung in der gewünschten Lage gehalten werden. Beim Überschreiten der Minimalkraft dämpft das System bis zur maximal angegebenen Kraft. Wird die maximale Kraft erreicht, wird der Dämpfer durch einen Anschlag gesichert. Ein «Zerreissen» des Shockex ist nach Angaben des Herstellers, bauartbedingt ausgeschlossen. Das Dämp­fersystem wird mit einem Drehgriff

Dämpfungsdruck 20–110 bar (werk­ seitig eingestellt auf 60 + 10 bar)

am Gehäuse in der Länge passend für das Gerätegewicht eingestellt. Die Spindeln sind mit einer optischen Markierung versehen und gegen ein versehentliches Herausdrehen gesichert.

Fazit Wenn die Nickschwingungen der Anbaugeräte vom Traktor getrennt werden, verbessern sich das Fahrverhalten und der Grip an der Vorderachse. Zusätzlich optimiert die Dämpfung das Arbeitsumfeld für den Fahrer. Schliesslich werden Verschleiss und Schäden an den Geräten merklich reduziert. Neben dem hydraulischen Oberlenker mit integrierter Dämpfung können diese Ziele bei Kleintraktoren und leichten Anbaugeräten auch über ein federbelastetes System erreicht werden.

Hydraulische Dämpfung GKN Walterscheid baut einen hydraulischen Oberlenker mit integrierter Dämpfung. Der Dämpfungsdruck ist werkseitig auf 60 + 10 bar eingestellt. Je nach Anwendung kann es notwendig sein, dass dieser Druck durch geschultes Fachpersonal von Fachwerkstätten entsprechend angepasst wird. Der Oberlenker mit integrierter Dämpfung ist mit bisherigen Standard-Oberlenkern kompatibel und austauschbar. Den Oberlenker gibt es in der Kat. 3 mit einem Kolbendurchmesser von 70 oder 105 mm, in der Kat. 4 mit 130 mm. Der beanspruchte Freiraum für den Oberlenker ist fast identisch wie bei herkömmlichen Oberlenkern. Vertretung GKN für die Schweiz: Paul Forrer AG, 8962 Bergdietikon AG (www.paul-forrer.ch)

Mechanische Feder-Dämpfung Das unter der Bezeichnung «Shockex» angebotene System dämpft die lästigen Schwingungen und erhöht damit den Komfort für den Fahrer. Shockex ersetzt den bisherigen starren Oberlenker. Die im Dämpfungssystem eingebaute Feder soll nach Angaben des Herstellers die Stösse auffangen und absorbieren. Die in drei Shockex-Modellen der Kat. 1 sind jeweils für die Lastbereiche 2150–3950 N / 3000–6200 N und 5340–10 000 N (Gerätegewicht von 100–500 kg) ausgelegt. Weitere drei Modelle der Kat. 2 sind für Lastbereiche von 6000–11 000 N / 6400–13 100 N und 9200–19 700 N (Gerätegewichte von 300– 1000 kg) ausgelegt. Dieser gedämpfte Oberlenker eignet sich für Kleinund Schmalspurtraktoren mit entsprechenden Anbaugeräten. Vertretung Agritec Schweiz: Chalut Green Service SA, 1254 Jussy GE (www.chalut-greenservice.ch) Robert Aebi Landtechnik AG, 8105 Regensdorf ZH (www.robert-aebi-­ landtechnik.ch)

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Impression | Einsatzbericht

Die Quaderballenpresse «LSB 1270 DX» brachte Kuhn 2017 auf den Markt. Die Maschine ist für besonders «harte» Ballen mit Kanalmass 120 x 70 cm ausgerichtet. Bilder: R. Engeler

Dicht, dichter, am … Mit dem Modell «LSB 1270 DX» hat Kuhn vor einem Jahr sein Programm der Quaderballenpressen im Kanalmass 120 × 70 cm mit einer leistungsfähigen Maschine ergänzt. Roman Engeler Die im Titel suggerierte Steigerung konnte man bei diesem Einsatzbericht nicht ganz zu Ende führen. Um dies seriös abklären zu können, wäre ein Vergleichstest nötig gewesen. Aber eines vorweg: Die Kuhn «LSB 1270» in der Ausführung «DX» zeigte im Weizenstroh eine reife Leistung. Viele der verbauten Komponenten im Presskanal oder beim Antrieb dieser Maschine stammen vom grösseren Modell

Video zur Quaderballenpresse Kuhn «LSB 1270 DX» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

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«LSB 1290 D», sind also für hohen Durchsatz und hohe Pressdichte ausgelegt – beispielsweise das schwere Schwungrad.

Konstanter Einzug Die 2,30 m breit aufnehmende Pickup ist – wie bei Kuhn üblich – mit dem sogenannten Integralrotor ausgerüstet. Er unterstützt die Pickup insofern, als er für einen gleichmässigen und konstanten Einzug sorgt. Gemäss Hersteller könne man dank diesem Rotor schneller fahren, was die Flächenleistung entsprechend steigere. Weiter ist der Aufnahmebereich mit einer neuen, aktiv angetriebenen und über eine Nockenschaltkupplung abgesicherten Einzugswalze ausgestattet. Überhaupt sind alle Antriebskomponenten mit Nockenschaltkupplungen gegen Überlastung abgesichert. Tritt dieser Fall ein, wird der Einzug sofort angehalten. Der Fahrer kann

durch Absenken der Drehzahl diese Kupplungen wieder einrücken und dann die Arbeit fortsetzen. In Sachen Schneidwerk bietet Kuhn das schneidwerklose «Optifeed»- oder das «Omnicut»-System (OC) an. Diese Maschine war mit einem «OC 23»-Schneidwerk ausgestattet. Die Messerkassette kann für Wartungszwecke seitlich ausgefahren werden. Die Messer sind einzeln hydraulisch gesichert. Mit zwei Hebeln können 0, 11, 12 oder alle 23 Messer zugeschaltet werden.

Zwang durch den Kanal Der Raffer dreht – oder besser pendelt – kontinuierlich. Ist die gewünschte Pressdichte im Vorpresskanal erreicht, erfolgt ein grosser Hub, und das gepresste Paket wandert in den Presskanal. Zur Steigerung der Ballendichte – Kuhn spricht von bis zu 10 % höherer Dichte als bei vergleichbaren Vor-


Einsatzbericht | Impression

Die mit 23 Messern bestückte Kassette kann zu Wartungszwecken seitlich herausgezogen werden.

Sämtliche Antriebskomponenten, wie hier das Schwungrad, sind für hohen Durchsatz und hohe Dichte konstruiert.

Dieses Modell ist mit einer nachlaufgelenkten und sperrbaren Tandemachse ausgestattet (Reifendimension 620/50-22.5).

gängermodellen – haben die Ingenieure die Reibung im Presskanal erhöht, so dass eine höhere Dichte erreicht wird. Dafür musste man aber robustere Presszylinder mit einem grösseren Durchmesser verwenden. Weiter sind der Hauptrahmen und der Presskanal schwerer gebaut, um diese höheren Press­ drücke einwandfrei zu übernehmen.

formung nicht gespannt. Sobald der Bal­ len die gewünschte Länge hat, werden die Nadeln ausgelöst, bewegen sich nach oben zu den Knotern und beginnen mit der Anfertigung der Knoten. Bei diesem ersten Schritt wird der Ballen mit dem ers­ ten Knoten beendet. Ist der erste Knoten angebracht, werden das obere und untere Garn durch den zweiten Knoten noch einmal verbunden. So kann der Ballen geformt werden, ohne dass das Garn beim Knoten einer hohen Spannung ausgesetzt ist. Seitlich der Maschine gibt es Platz für 30 Garnrollen. Die Kästen lassen sich zur bes­ seren Entnahme der Rollen seitlich aus­ schwenken.

und ein Wiegesystem für die gepressten Ballen. Das Wiegesystem gibt letztlich ei­ ne Übersicht über die Schlagkraft der Bal­ lenpresse Die Ballenpresse kann über das traktor­ eigene Isobus-Terminal oder über ein «CCI»-Terminal (Ausführung «CCI-50» oder «CCI-1200») mit geteiltem Bildschirm und den Anzeiger mehrerer Funktionen bedient werden. Das mit dieser Maschine gelieferte «VT-50»-Terminal wird mittler­ weile durch das «CCI-50» ersetzt.

Doppelknoter-System Die «LSB 1270 DX» von Kuhn verfügt über ein Doppelknotensystem. Der Fahrer kann den Betriebszustand jedes Knoters auf dem Bedienterminal einsehen und so Bal­ lendichte und Durchsatzleistung regulie­ ren. Neu ist auch die elektronische Über­ wachung der Garnspannung am oberen Garnspannhebel. Ist etwas nicht in Ord­ nung, wird man in der Kabine mit einer Warnmeldung orientiert. Als Option kann eine Kamera montiert werden, womit ei­ ne direkte Sicht auf die gepressten Ballen möglich ist. Ein hydraulisch angetriebener Radiallüfter reinigt die Knoter laufend. Bei der Ballenformung werden ein oberes und ein unteres Garn dem Ballen zuge­ führt. Weil das Garn nicht um den Ballen herumrutscht, ist das Garn bei der Ballen­

Steckbrief Quaderballenpresse Kuhn «LSB 1270 DX» Ballenlänge: 60 bis 300 cm Pickup-Breite: 230 cm Anzahl Presskolbenhübe: 46/min Druckregelung: 4 Hydraulik-Zylinder Presskanallänge: 300 cm Knoteranzahl: 6, Doppelknoter Einzugssystem: Integralrotor Bereifung (bei Tandemachse): 620/50-22.5 Ballenquerschnitt: 120 × 70 cm Preis (beschriebene Maschine): CHF 189 510.– Basispreis: ab CHF Fr. 161 910.– (beides ohne MwSt.) (Herstellerangaben)

Optionen Der Presskanal weist eine Länge von 3 m auf. Optional kann man dort einen Feuch­ tesensor verbauen. Ebenso gibt es auf Wunsch einen Sensor für die Ballenablage

Fazit Kuhn hat mit dem Modell «LSB 1270 DX» eine Maschine für den Ballenprofi auf den Markt gebracht. Für den Betrieb der Pres­ se wird ein minimaler Leistungsbedarf von 155 PS angegeben. Etwas wenig, denn will man die vorhandene Leistungsfähigkeit der Maschine auch auf anderen als topf­ ebenen Parzellen voll ausnutzen, sind wohl eher 200 PS oder mehr notwendig.

Praxisstimme Er sei schon immer von den Quaderballen fasziniert gewesen, berichtet Matthias Schnell als Röschenz BL. Der junge Landwirt führt zusammen mit seinem Vater und seinem Onkel einen grösseren Landwirtschafts­ betrieb mit Milchwirtschaft (Holsteinzucht), Munimast und Ackerbau. Bis jetzt setzte man bei den Schnells jedoch ausschliesslich Rundballenpres­ sen ein. Letzten Sommer testete Matthias Schnell die «LSB 1270 DX» von Kuhn, die ihm von Händler Chappatte aus Vicques JU zur Verfügung gestellt wurde. Überzeugt vom Preis-Leistungs-Verhältnis des Angebots wurde dann aufgrund des Testeinsatzes für die Saison 2018 ein Modell gekauft. Ziel sei es, so Matthias Schnell, mit dieser Maschine jährlich rund 2000 Ballen (Stroh, Heu ab Feld und Stock) – vornehmlich für den Eigenbedarf – pressen zu können. Gefahren wird die Presse mit einem John Deere «7530», der mit seinen rund 200 PS in Hanglagen dann aber doch an seine Grenzen stosse. Die Presse ist mit einer Druckluftbremse und einem Tandemachs-Aggregat mit sperrbarer Nachlauflenkachse ausgestattet. Weiter wurde die Maschine mit einem Feuchtesensor und einer Wiegevorrichtung sowie einem aktiv angetriebenen Rollenniederhalter bestückt. Hydraulikseitig werden ein doppelt wirkendes und zwei einfach wirkende Steuerventile benötigt. «Unsere Erwartungen an die Maschine wurden auch heuer erfüllt», sagt Matthias Schnell. Die Ballendichte passe und das Doppelknoter-System funktioniere – nicht zuletzt dank des kontinuierlich arbeitenden Radiallüfters, der diese Elemente stets sauber halte. Die Wartung, so Schnell weiter, mit ausziehbarer Messerschublade sowie zentraler Schmierung sei einfach. «Einzig einige Zinken bei der Pickup mussten wir vielleicht etwas gar früh schon ersetzen.»

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Impression | Einsatzbericht

Die Ernteleistung der «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed» ist mit aktiver «MultiBale»-Funktion etwa so gross wie die von zwei bis drei HD-Kleinballenpressen. Bilder: R. Burkhalter

Gross- und Kleinballen kombiniert Mit der «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed» hat Krone eine vielseitig einsetzbare Presse im Programm. Die «MultiBale»-Ausrüstung produziert auch handliche Kleinpakete. Ruedi Burkhalter «Es ist die vielseitigste Presse, die es auf dem Markt gibt», sagt Christophe Hauser. Der Landwirt und Lohnunternehmer aus Oron-le-Châtel VD hat eine Quaderballenpresse «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed» von Krone in seinem Fuhrpark. Die Maschine kann nicht nur Quaderballen mit hoher Dichte herstellen und so zu tiefen Transport- und Lagerkosten beitragen. Dank der «MultiBale»-Ausrüstung kann er mit der Maschine auch Kunden bedienen, die ihr Erntegut in Form von

Steckbrief «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed» Kanalbreite × -höhe: 80 × 70 cm Ballenlänge: 100–270 cm Ballenlänge «MultiBale»: mind. 30 cm Pickup: 235 cm, ungesteuert Leistungsbedarf: ab 163 PS Garnvorrat: 32 Rollen Messer: 16 (in 8er-Gruppen schaltbar) Minimale Schnittlänge: 44 mm Kolbenhübe: 49 pro min Leergewicht: ab 9400 kg Preis: ab CHF 185 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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Kleinballen gepresst haben wollen. Dabei erzielt er eine Ernteleistung, die mehr als jener von zwei herkömmlichen HD-Kleinballenpressen entspricht.

Paketgewicht fast halbiert Mit der «MultiBale»-Ausrüstung verfolgt Krone als einziger Hersteller den Ansatz, die Vorteile der leistungsfähigen Grosspacken- mit jenen der Kleinballenpressen zu kombinieren. Bereits 2003 präsentierte Krone das «MultiBale»-System erstmals als Option für das Pressenmodell «Big Pack 1270» mit einem Kanalmass von 120 × 70 cm. Die Maschine war mit einer neuen Knotertechnik ausgestattet, die es ermöglicht, sowohl herkömmliche Quaderballen herzustellen, als auch zusätzlich innerhalb des Quaderballens kleine Pakete mit 30 bis 135 cm Dicke mit zwei Schnüren zu binden. Wird die Quaderballe aufgeschnitten, können die kleinen, handlichen Pakete manuell an den Verbrauchsort gebracht werden. Beim Modell «1270» konnten die Kleinpakete mit einem Gewicht von 45 bis 60 kg von den meisten Personen nur mit Hilfe eines Sackkarrens bewegt werden, weshalb sich das Verfahren «gegen» die her-

kömmlichen HD-Ballen nur begrenzt durchsetzen konnte. Mit der «Big Pack 870 HDP HighSpeed» stellte Krone 2015 ein zweites Pressenmodell vor, das es serien­mässig mit der «MultiBale»-Ausrüstung gibt. Mit dem Kanalmass 80 × 70 cm fallen die Kleinpakete nun deutlich kleiner aus und können von einer körperlich leistungsfähigen Person auch angehoben und getragen werden.

Zwei plus drei oder fünf Knoten Die Presse arbeitet mit insgesamt fünf Doppelknotern, wobei zwei Knoter die Kleinpakete binden, die drei anderen den gesamten Ballen. Damit dies möglich wird, ist die Nadelschwinge geteilt. Wird ein kleiner Ballen gebunden, entriegelt ei-

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Einsatzbericht | Impression

Je nach Erntegut wiegen die kürzesten Kleinpakete zwischen 25 und 35 kg und können getragen oder mit dem Sackkarren transportiert werden.

ne gesteuerte Klinke die Schwinge und nur zwei Nadeln führen das Garn zu den Knotern. Zum Ende koppelt die Klinke beide Teilschwingen und alle fünf Fäden werden den Knotern zugeführt, so dass diese gleichzeitig das letzte Kleinpaket und die grosse Balle binden können. Bis zu neun kleine Ballen lassen sich in einem 2,7 m langen Gesamtballen binden, wobei die kleinen Ballen immer mindestens 30 cm lang sein sollten. Die grossen Ballen können aber auch in nur zwei, drei oder vier kleine Ballen unterteilt werden. Die minimale Länge des Quaderballens liegt bei 50 cm. Wird die «MultiBale»-­ Funktion deaktiviert, binden alle fünf Knoter ganz normale Grossballen.

Hoher Pressdruck bringt mehr Gewicht Im «MultiBale»-Modus arbeitet die Maschine mit einem Pressdruck, der etwa jenem herkömmlicher Quaderballenpressen entspricht. Werden hingegen StandardQuaderballen hergestellt, lässt sich die Presskraft über das Bedienterminal bis auf das bereits bekannte «HDP»-Niveau steigern. Die «Big Pack 870 HDP» erreicht dann eine bis zu 25 % höhere Pressdichte gegenüber den Standardpressen. Dadurch lässt sich der zur Verfügung stehende Raum bei Transport und Lagerung besser ausnutzen. Die «HDP»-Technologie umfasst eine Schwungmasse, die ein 2,5-fach grösseres Trägheitsmoment aufweist im Vergleich zur Standardpresse «Big Pack

890» mit dem grösseren Kanalmass 80 × 90 cm. Der Antriebsstrang ist stärker dimensioniert und mit einer stärkeren Nocken­schaltkupplung ausgestattet. Für die Kraftübertragung setzt Krone auch bei Raffer und Knoter nicht auf anfällige Ketten, sondern ausschliesslich auf wartungsarme Antriebswellen und Getriebe. Die grösseren Zylinder an den Pressklappen erreichen eine um bis zu 21% höhere Spannkraft als beim Vergleichsmodell. Mit einem komplett verstärkten Rahmen ist die «BigPack» mit einem Leergewicht von 9400 kg rund eine Tonne schwerer als die Standardpresse «BigPack 890». Das Gewicht ist für Praktiker Hauser der einzige Wermutstropfen an der Maschine. Krone gibt einen Leistungsbedarf ab 163 PS an. Hauser gibt aber zu bedenken: «Bei der Arbeit bewege ich ein Gesamtgewicht von gut 18 t. Im Flachen kann man sicher mit 163 PS arbeiten, sobald es aber etwas bergauf geht, fällt die Fahrgeschwindigkeit auch mit über 200 PS an der Zapfwelle noch relativ schnell ab.»

Aktive Pickup Serienmässig ist die «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed» mit der «Active Pickup» ausgestattet, bei der die kurvenbahnlose «EasyFlow»-Pickup um eine aktiv angetriebene Zuführwalze ergänzt ist. Gerade in kurzem, brüchigem Material sowie bei Silage soll diese Bauweise ihre Stärken ausspielen und eine hohe, konstante

Der Doppelknoter arbeitet mit einer geteilten, über eine gesteuerte Klinke verbundenen Nadelschwinge.

Durchsatzleistung ermöglichen. Bei der Pickup kann zwischen 195 cm oder 235 cm Arbeitsbreite gewählt werden. Christophe Hauser hat sich für die Version mit dem «X-Cut»-Schneidwerk mit 16 Messern entschieden, die komplett oder in 8er-Gruppen geschaltet werden können. Die theoretische Schnittlänge beträgt 44 mm. Die Messer sind in zwei hydraulisch absenkbaren Kassetten untergebracht und lassen sich für den Wechsel bequem seitlich herausziehen. Obwohl dies von Krone nicht propagiert wird, hat Hauser auch schon im «MultiBale»-Modus mit acht Messern gearbeitet und damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Somit ist die «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed» die einzige «Kleinballenpresse» mit Schneidfunktion.

Bedienung Christophe Hauser bedient die Isobus-fähige Maschine ausschliesslich über das Traktor-Terminal. Der Menüaufbau ist einfach und logisch, in der Standardansicht wird der Fahrer über die wichtigsten Maschinendaten informiert und auch der aktuelle Messwert der optionalen Feuchtemessung wird angezeigt. Auf Wunsch verfügbar, aber bei Hausers Maschine nicht installiert, ist eine in die Rollenschurre integrierte Ballenwaage, die mittels vier Wiegestäben das Ballengewicht misst und eine Genauigkeit von +/− 2 % bieten soll.

Fazit Die Bilanz von Christophe Hauser nach der dritten Saison mit der «Big Pack 870 HDP XC HighSpeed»: Seine Erwartungen an die vielseitig einsetzbare «MultiBale»-­Technik wurden mehr als erfüllt. «Nachdem anfänglich einige Kinderkrankheiten behoben werden mussten, habe ich inzwischen schon fast vergessen, auf welcher Seite der Maschine der Serviceaufstieg befestigt ist», lacht der passionierte Presser.

Die Bedienung der Isobus-kompatiblen Presse erfolgt übersichtlich über das Traktor-Terminal.

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Impression | Einsatzbericht

Gross umschlagen, klein verbrauchen Hydraulische Ballenbündler ermöglichen es, kleine Hochdruck-Ballen bei Ernte, Transport und Lagerung so schlagkräftig wie Quaderballen zu handhaben. Nicht jedes Modell eignet sich für alle Betriebe gleich gut. Ruedi Burkhalter Sind Kleinballen out? Keineswegs, sagen die drei Praktiker, die in diesem Bericht zu Wort kommen. Sie berichten gar von Kunden, die nach der Umstellung auf Grossballen wieder zu den guten alten Hochdruck-Ballen zurückkehren. Darunter besonders viele Pferdehalter, deren Zahl in den letzten Jahren in der Schweiz stetig angestiegen ist. HD-Ballen haben ihr «verstaubtes» Image vor allem der Tatsache zu verdanken, dass das Handling von einzelnen Kleinballen anstrengend und arbeits­ intensiv ist. Bei Ernte und Transport werden deshalb Kleinballen zunehmend in Form von Paketen maschinell umgeschlagen. Die benötigten Bündelmaschinen sind relativ teuer und anspruchsvoll in der Handhabung, die Arbeiten werden deshalb meist überbetrieblich von Profis ausgeführt. Alle Bündelmaschinen funktionieren nach dem gleichen Grund­ prinzip: Die einzelnen Kleinballen werden durch einen mehrphasigen hydraulischen Hebelmechanismus in einer Presskammer gestapelt, dann zusammengedrückt und ähnlich wie bei einer Quaderballenpresse von einem Knoter zusammengebunden. Im Aufbau und in der Handhabung unterscheiden sich die

Maschinen jedoch stark. Die «Schweizer Landtechnik» hat drei unterschiedliche Systeme im Praxiseinsatz begleitet.

Klassiker für den Einmannbetrieb Christophe Hauser (siehe auch Seite 36) setzt bereits seit 19 Jahren eine Kleinballenpresse mit angehängtem Ballenbündler von Belair ein. Mit der «MultiBale»-­ Technik von Krone wollte er die Schlagkraft erhöhen und die erforderliche Erntezeit verkürzen. Die traditionelle Kleinballentechnik bleibt aber auch weiterhin in seinem Maschinenpark erhalten. «Für Betriebe, die das Erntegut vorwiegend maschinell einlagern können, sind ist die ‹MultiBale› eine super Lösung», sagt er. «Es gibt aber Kunden, welche die Ballenpakete gleich bei der Anlieferung aufschneiden und die Kleinballen dann manuell, beispielsweise unter einem Dachboden, einlagern und aufstapeln oder sogar noch einzeln weitertransportieren wollen. Diese Kunden bevorzugen

nach wie vor die etwas leichteren und besser stapelbaren HD-Kleinballen.» Der direkt an der Kleinballenpresse angekuppelte Bündler von Belair schneidet bezüglich Wendigkeit am schlechtesten ab. Da es sich hier um eine Kombination aus Einachsanhänger (Presse) und Zweiachs­ anhänger (Bündler) handelt, kann der Fahrer in der Regel beim Manövrieren nur wenige Meter rückwärtsfahren. Daher ist das Wenden oder die «Routenwahl» auf dem Feld anspruchsvoll. Hauser relativiert: «Man gewöhnt sich ans Gespann und kommt mit etwas Übung auch auf kleinen Parzellen gut zurecht.» Hauser würde sich auch heute wieder für das System von Belair entscheiden: «In der Erntezeit muss oft vieles gleichzeitig erledigt werden, es mangelt an Fahrern und Traktoren. Deshalb ist es auf unserem Betrieb immer wieder ein Vorteil, wenn ein Fahrer mit nur einem Traktor in einem Arbeitsgang pressen und Pakete herstellen kann.» Bei diesem System wird die HD-Presse an einem Dreipunktbock mit integriertem Hydrauliksystem und Zapfwellendurchtrieb angebaut. Der Bündler wird dann über Schläuche von dieser Bordhydraulik rein hydraulisch angetrieben. Die liegende Presskammer fasst 2 × 7 Ballen mit bis zu 110 cm Länge. Die Ballen werden zuerst mit einem Zweihebel-Mechanismus flach um 90° gedreht, dann über ein Bogenblech nach oben in die Presskammer gehoben. Die Leistung der Maschine wird durch jene der Ballenpresse vorgegeben. Hauser erreicht 20 bis 25 Pakete, was 280 bis 350 HD-Ballen in der Stunde entspricht.

Videos zu den drei Ballenbündlern Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».

Beim direkt an der Presse angehängten Ballenbündler von Belair ist das Hydrauliksystem an einem Dreipunktbock mit Zapfwellendurchtrieb angebaut. Bilder: R. Burkhalter

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Einsatzbericht | Impression

Beim «Bale Baron» sorgen die Ballenaufnahme mit Gummibändern sowie ein Drehteller für eine sehr flüssige Förderung der Kleinballen.

Höchstleistungen mit drei Traktoren Ganz anders wird gearbeitet, wenn die drei Generationen Baltensperger vom Baltihof in Höri ZH mit dem ersten in der Schweiz laufenden «Bale Baron 4245P» ausrücken. Die Maschine ist auch als Version zum Anhängen an der Presse erhältlich, wird hier aber nur mit Ballenaufnahme im abgesetzten Verfahren eingesetzt. Das leistungsfähigste Modell des Herstellers hat technisch die Kapazität, in einer Stunde bis zu 1000 HD-Ballen zu 21er-­ Paketen zu schnüren (ohne Wenden und Unterbrüche). In der Praxis schafft das Team vom Baltihof auf längeren «Schweizer» Parzellen immerhin bis zu 650 HD-Ballen und somit fast so viel wie eine kleinere Quaderballenpresse. Somit ist klar, warum dieser Maschine meist zwei HD-Pressen gleichzeitig vorausfahren. Die hydraulisch angetriebene Maschine benötigt für Höchstleistungen eine Ölfördermenge von 150 bis 170 l/min und wurde deshalb mit der optionalen, auf der langen Deichsel installierten Bord­hydraulik mit kräftigem Kühlsystem ausgerüstet. Die Ballenaufnahme arbeitet mit dreiseitigen Gummibändern extrem flüssig und ist auch noch mit gut 20 km/h relativ tolerant gegenüber nicht gerade ausgerichteten Ballen. Hingegen werden nur geringe Abweichungen von der gewünschten mittleren Ballenlänge von 95 cm toleriert. Deshalb wurden die Presskanäle der HD-Pressen für möglichst regelmässig geformte Ballen mit zusätzlichen Kunststoffgleitelementen ausgerüstet. «Wir haben uns für diese Maschine entschieden, weil sie die grössten, stabilsten und regelmässigsten Pakete liefert und zugleich die grösste

Schlagkraft aufweist», sagt Beni Baltens­ perger. Eine Besonderheit ist das Fahrwerk der relativ langen Maschine: Die starre Hinterachse wird durch zwei nachlaufgelenkte Doppelräder vorne ergänzt. Diese Kombination bietet einerseits eine gute Höhenführung der Ballenaufnahme. Andererseits lässt sich die Maschine wie ein Einachs­anhänger auch im Rückwärtsgang gut manövrieren.

Der kompakte Mittelweg Der «Multipack B14»-Bündler von Arcusin ist nur für den Einsatz im abgesetzten Verfahren vorgesehen. Matthias Balsiger aus Riggisberg BE verkauft HD-Ballen an Pferdehalter und hat die Maschine wegen Rückenproblemen angeschafft. Mittlerweile wird der Bündler bei steigender

Nachfrage auch vermietet und im Lohn eingesetzt. Balsiger lässt seine Ballen vom Lohnunternehmer pressen. Kommt die Maschine so an einem Tag auf mehreren Betrieben zum Einsatz, lässt sich ihr Leistungspotenzial, das bei 30 bis 40 Paketen zu 14 Ballen pro Stunde etwas höher liegt als jenes einer Presse, unabhängig von den eingesetzten Pressen voll ausnutzen. Balsiger schätzt an seinem Bündler vor allem die kurze, wendige Bauweise und die gute Übersicht des Fahrers: «Die stehende, sich nahe am Traktor befindende Presskammer ermöglicht es dem Fahrer, den Aufnahme- und Bündelvorgang auf einen Blick zu überwachen.» Deshalb und aufgrund des einfachen Arbeitsprinzips kommen beim überbetrieblichen Einsatz auch ungeübte Fahrer schnell mit der Maschi­ ne zurecht. Balsigers Maschine kommt häufig auch in leichten Hanglagen zum Einsatz. «Die Maschine kommt mit geneigten Flächen gut zurecht, allerdings muss man beim Öffnen der Presskammer eine eher flache Stelle auswählen, ähnlich wie bei einer Rundballenpresse.» Bei dieser Maschine werden jeweils zwei Ballen liegend in die Presskammer geschoben und dann von unten nach oben gedrückt. Das hier abgebildete Modell «Multipack B14» wurde mittlerweile durch das aktuelle Modell «C14» ersetzt. Die beiden Versionen unterscheiden sich vor allem durch die geänderte Ballen­ aufnahme. Die Ballen werden nicht mehr stehend nach oben gefördert, sondern flach um 90° gedreht und so auf direkterem Weg vor die Presskammer gefördert. Dadurch soll die Leistung der Maschine noch etwas höher ausfallen.

Die «Multi Pack» von Arcusin bietet dank stehender Presskammer einen sehr guten Überblick über den Arbeitsablauf.

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Impression | Fahrbericht

Der Aebi «TT 211» mäht auf dieser Parzelle das hoch stehende Gras selbstständig. Die Bedienperson kann per Knopfdruck am kleinen Handgerät die Maschine starten und stoppen. Bilder: R. Engeler

Autonom unterwegs An autonomen Fahrsystemen forschen und entwickeln nicht nur die grossen Autohersteller, auch in der Landtechnik wird dies zu einem Thema. Mit dabei ist auch der Schweizer Bergmechanisierungsspezialist Aebi. Roman Engeler Der Schweizer Land- und Kommunaltechnik-Spezialist Aebi hat in Zusammenarbeit mit der holländischen Firma «Precision Makers» ein mit GPS selbstständig, fah­ rerlos arbeitendes Fahrsystem für seine Hanggeräteträger entwickelt. Vor zwei Jahren wurde es erstmals vorgestellt und erhielt dafür an der Agrama den «Swiss Innovation Award» der «Schweizer Landtechnik» verliehen. In der Zwischenzeit hat man bei Aebi die Technologie weiter optimiert. Für die «Schweizer Landtechnik» organisierte Aebi einen exklusiven Test, bei dem in einer Hanglage und einer eher ebenen Parzelle Gras gemäht wurde.

Testfahrzeug Die Komponenten für das autonome Fahren – möglich ist übrigens auch ein ferngesteuertes Fahren – waren bei die40

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sem Test in einem konventionellen Hanggeräteträger vom Typ Aebi «TT 211» verbaut. Dieses allradgelenkte Fahrzeug weist eine Leistung von 72 PS auf, ist mit einem stufenlosen und hydrostatischen Fahrantrieb ausgestattet. Das Front­ hubwerk mit dem angebauten Alpin-­ Mähwerk «260 FA» von Lely verfügt über eine Entlastungshydraulik und einen Seitenverschub von 20 cm. Vorne und hinten am Fahrzeug waren die äusserlich sichtbaren Komponenten für das autonome Fahren angebracht, nämlich zwei Stoss-Stangen mit allerlei Sensor-­Technik. Zunächst einmal befand sich je ein Radargerät vorne und hinten für das frühzeitige Erkennen von Hindernissen. Es liefert Impulse zur Reduktion der Fahrgeschwindigkeit bei der Annäherung an ein Hindernis.

Weiter waren an beiden Stossstangen handelsübliche Ultraschallsensoren angebracht. Wird ein Mindestabstand vor einem Hindernis unterschritten, liefern diese die notwendigen Impulse für ein kontaktloses Stoppen des Fahrzeugs. Zudem verfügte jede Stoss-Stange über eine Schaltleiste mit mechanischem Sensor. Sobald diese Leiste berührt wird, stellt der Motor ab und die Parkbremse aktiviert sich. Gleiches passiert auch, wenn von Hand einer der beiden roten Emergency-Knöpfe gedrückt wird.

Steuerung Die Spurführung erfolgt über ein GPS-­ Signal. Mit einer RTK-Korrektur via GSMNetz wird die erforderliche, theoretische Präzision von +/− 2 cm erreicht. Die Steuerung geschieht über das Bedienterminal in der Kabine. Im dynamischen Modus

Video zum Aebi «TT 211 autonom» Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».


Fahrbericht | Impression

wird zunächst mit einer bemannten Fahrt die innere Kontur festgelegt, also jene Fläche, die bearbeitet werden soll. Mit einer weiteren bemannten Fahrt definiert man die äussere Umrandung der Parzelle. Diese Grenze darf das Fahrzeug unter keinen Umständen verlassen. Anschlies­ send wird die Mährichtung vorgegeben. In der Folge berechnet das System automatisch die Routenwahl. Der Fahrer kann aussteigen und per Knopfdruck am Feld­ rand das Fahrzeug in den autonomen Modus versetzen. Anschliessend wird die definierte Fläche in einzelnen Bahnen bearbeitet – und zwar in einer optimierten und autonomen Abfolge. Die Wendemanöver am Vorgewende erfolgen ebenfalls automatisch. Das System ist derzeit ausschliesslich für den Einsatz auf dem Feld bestimmt. Eine Anwendung auf öffentlichen Strassen, auch in deren Nähe, lässt der Hersteller nicht zu.

Fazit Der autonome «Terratrac» steht bei Aebi für ein Plus an Produktivität, Präzision und Wirtschaftlichkeit. Ein Fahrer kann damit zwei Arbeiten gleichzeitig

Die Steuerung läuft über dieses zusätzliche Terminal im Innern der Kabine.

Die Komponenten für das autonome Fahren wie Radargerät, Ultraschallsensoren, Stopp-Leiste und Emergency-Knopf befinden sich auf den beiden Stossstangen vorne und hinten.

ausführen, beispielsweise die eine Maschine selbstständig mähen lassen und mit einer anderen das gemähte Gras gleich wenden. Einmal programmiert, mäht die autonom agierende Maschine das Grünland selbstständig, sei es am Hang oder in der Ebene. Die einzelnen Routen sind exakt repetierbar, so dass geringere Überlappungen der Arbeitsbreiten resultieren sowie Treibstoff und Zeit gespart werden können.

Der Test hat gezeigt, dass das autonome Fahren mit dem Aebi «Terratrac» grundsätzlich funktioniert. Obwohl das GPS-­ System kurzzeitige Unterbrechungen überbrücken kann, können Ab­ schattungen, verursacht durch Bäume oder andere Hindernisse, problematisch sein. Weiter hat sich im Test gezeigt, dass überständige und hohe Wiesen­ bestände gerade für die Ultraschall­ sensoren noch eine Herausforderung darstellen. Die Option «autonomes Fahren» bietet Aebi ab Werk für seine Hanggeräteträger an. Das Angebot umfasst drei Arten der Fahrzeug- und Anbaugerätebedienung: autonom, ferngesteuert und auch das konventionelle manuelle Fahren.

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Impression | Einsatzbericht

Das Modell «46-VX300» von Imants ist eine Spatenmaschine mit rotierender Welle. Bilder: R. Hunger

nen mit einer Rotorwelle (stechend, rotierend) angeboten. Die Arbeitsweise ist nicht wirklich dieselbe und auch die Flächenleistung ist unterschiedlich.

ben am Kranz verschraubt. Die Spatenwelle selbst dreht mit 90 U/min. Während der Drehbewegung stechen die Werkzeuge senkrecht in den Boden und brechen diesen auf. Gleichzeitig erfolgt ein gleichmässiges Einarbeiten von Gülle, Mist oder Ernterückständen auf die gesamte Arbeitstiefe. Die stechend/brechende Arbeitsweise hinterlässt keine feststellbare Bearbeitungssohle und bringt viel Luft in den Boden, was die Verrottung der eingearbeiteten Masse fördert. Die Tiefenkontrolle wird einerseits über die Unterlenker, anderseits über den Nachläufer vorgenommen. Lohnunternehmer Horni hat sich für eine Zahnpackerwalze entschieden. Diese kann hydraulisch entlastet werden, was sich gleichzeitig auf die gewünschte Rückverfestigung auswirkt.

Einstechen, losbrechen, umdrehen

Optionale Ausrüstung

Die beschriebene Maschine wurde in Holland bei Imants hergestellt, arbeitet 3 m breit und wiegt laut Typenschild 2170 kg. Als Traktor stand ein MF «7799» mit einer Motorleistung von 162 kW zur Verfügung. Die Zapfwellenleistung wird mit 1000 U/min auf die Maschine übertragen. Dazu dient eine Gelenkwelle mit Nockenschaltkupplung. Kommt es zu unzulässigen Drehmo­ mentspitzen, unterbricht diese den Kraftfluss. Die Spaten- oder Rotorwelle wird einseitig – in Fahrtrichtung rechts – über ein Stirnradgetriebe angetrieben. Auf der Spatenwelle sind sechs «Kränze» mit jeweils vier Arbeitswerkzeugen – total 24 Spaten –, die ein flächendeckendes Bearbeiten ermöglichen. Die mit einem einmal nach links und einmal nach rechts gekröpften Halter verschweissten Spaten sind mit drei Schrau-

Imants baut verschiedene Spatenmaschinen und rüstet diese mit verschiedenen Arbeitswerkzeugen aus. Horni hat sich für eine Spatenform entschieden, die sich für die ganze Bandbreite der existierenden Bö-

Spaten versus Schar Die Bodenbearbeitung reicht von minimal und flach bis hin zur tiefen Untergrund-Lockerung. Je nach Standpunkt wird das Saatbeet oder die Bodenstruktur unterschiedlich gewichtet. Einst fast «Alleinherrscher» auf dem Feld, erhält der Pflug heute von allen Seiten Konkurrenz. Ruedi Hunger

Die Schweizer Landtechnik hatte im Vorsommer Gelegenheit, bei Lohnunternehmer Felix Horni in Bad Ragaz (SG) eine Spatenmaschine im Einsatz zu begleiten und mit ihm über seine Beweggründe für den Kauf und seine Erwartungen an die Maschine zu diskutieren.

Vom Spaten zur Spatenmaschine Die Arbeitsweise eines Spatens kennen alle, die schon einmal ein Gartenbeet umgestochen haben: einstechen – losbrechen – umdrehen. Was einfach tönt, ist bei händischer Verrichtung mit erheblichem Kraftaufwand verbunden. Wie bereits erwähnt, ist die Arbeitsweise ebenso einfach wie logisch, allerdings lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Schon seit längerer Zeit werden vor allem im Gemüse-Anbau, aber auch zur Bodenbearbeitung im Kartoffelbau oder im Rebberg, Spatenmaschinen eingesetzt. Während über Jahrzehnte der Kurbelwellenantrieb (stechend, werfend) dominierte, werden seit einigen Jahren Spatenmaschi42

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Steckbrief Imants «46-VX300» Import und Verkauf: Agrar Landtechnik Arbeitsbreite: 300 cm Arbeitstiefe: 15 bis 30 cm Anzahl Spatenarme: 24 Arbeitsgeschwindigkeit: 5 bis 6 km/h Min. Leistung: ab 92 kW (125 PS) Max. Leistung: bis 185 kW (250 PS) Gewicht: 2170 kg Preis: ab CHF 43 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)


Einsatzbericht | Impression

den gut eignet. Als Nachläufer kommt neben der Zahnpackerwalze auch eine Stabwalze infrage. Der einfachste Nachläufer ist ein hydraulisch verstellbarer «Egalisierrechen». Eine angetriebene Krümmelwalze gilt bei Imants als Standardausrüstung für eine direkt anschliessende Saat oder Pflanzung. Schliesslich gibt es auch rotierende Gleitkufen, die unter bestimmten Umständen dem Gerät auf der Vorderseite zusätzliche Führung bieten.

Erwartungen erfüllt Den direkten Vergleich zum Pflug muss diese Spatenmaschine nicht scheuen. «Mein Fahrer hat selbst in abgehenden Kunstwiesen Flächenleistungen bis 140 Aren in der Stunde erreicht», so Horni. Mit solchen Leistungsvorgaben werden selbst 5- oder 6-scharige Pflüge unter vergleichbaren Bedingungen Mühe bekunden, wenn sie mithalten sollen. Natürlich, einen «sauberen Tisch», wie ihn der Pflug hinterlässt, erreicht die Spatenmaschine nicht – muss sie auch nicht. Denn der Preis für den sauberen Acker, der beim Pflug in Form von Strukturschäden «bezahlt» wird, ist hoch und wird deshalb oft verschwiegen. Angesprochen auf die «Glyphosat»-Diskussion, bei der vieles wieder für den Pflug spricht, äussert sich Horni überzeugt, dass seine Kunden wegen der Spatenmaschine nicht Glyphosat verwenden werden müssen. «In den Maisäckern haben wir die Unkrautkontrolle bisher mit herkömmlichen Herbiziden durchgeführt – und zwar problemlos.» Eine Bewährungsprobe steht der Maschine noch bevor, nämlich welches Arbeitsergebnis in geernteten Karottenfeldern erzielt

Der Antrieb erfolgt einseitig durch ein Stirnradgetriebe auf der rechten Maschinenseite. Als Nachläufer ist eine Zahnpackerwalze angebaut.

wird. Oder anders gesagt, wie gut kann sie «Rüebli-Kraut» einarbeiten. Das Arbeitsprinzip der Spatenmaschine verspricht eigentlich ein gutes Einarbeiten und eine gute Durchmischung von Kraut und Erde. «Bisher haben wir sie in abgeernteten Spinatfeldern eingesetzt und das war natürlich problemlos», sagt Horni, der insbesondere nach der Maisernte ideale Voraussetzungen für seine Spatenmaschine sieht.

Der eigentliche «Spaten» ist mit einem versetzten Halter verschweisst.

Flächenleistung und Kosten Die Flächenleistung liegt nach Angaben des Lohnunternehmers zwischen 1,0 und 1,4 ha/h. Gefahren wird mit 4–5 km/h. Zieht man einen Vergleich zum Pflug, braucht es mindestens einen 5- oder 6-Schar-Pflug, um eine vergleichbare Leistung zu erzielen. Insbesondere auf Ackerflächen oder bei Feldrandgrenzen, die nicht parallel verlaufen, oder bei unförmigen Flächen ist die Spatenmaschine im

Pflugsohle aufbrechen Seit diesem Frühjahr setzt das Lohnunternehmen von Felix Horni in Bad Ragaz (SG) eine Spatenmaschine des holländischen Herstellers Imants ein. Was waren die Beweggründe für diese Anschaffung: «Ich war auf der Suche nach einem Gerät, mit dem wir eine gute Bodenlockerung erzielen und wo nötig auch die Pflugsohle aufbrechen können», sagt Felix Horni. Weiter betont er: «Der wiederholte Pflugeinsatz im intensiven Ackerbau des Rheintals und im Sarganserland hat teilweise zu ausgeprägter Pflugsohlen-Bildung geführte. Wenn mit der Spatenmaschine noch gleichzeitig Gülle, Mist oder Kompost einarbeitet werden kann, sind eigentlich die wesentlichen Ziele erreicht. Ich darf sagen, diese Erwartungen erfüllt die Spatenmaschine von Imants.» Der Lohnunternehmer ist überzeugt, dass diese Art der Bodenbearbeitung die Bodenstruktur erhalten oder gar verbessern wird. Die umgrabende Arbeitsweise soll mehr Luft in den Boden bringen. «Die Starkniederschläge im Mai (mit einer Intensität von 41 l/h am 11. Mai und von 69 l/h am 23. Mai in Bad Ragaz) haben klar gezeigt, dass das Wasser besser versickert als auf vielen gepflügten Flächen und es daher nicht zu Staunässe kommt.» Felix Horni verrechnet dem Kunden CHF 300.– pro ha. Wobei der Kunde, vorausgesetzt die vorgeschriebene Arbeitstiefe wird eingehalten, die Fläche für den REB-Mulchsaat-Beitrag anmelden kann.

Vorteil. Während es beim Pflug noch Abkehr- oder Randfurchen gibt, kann mit der Spatenmaschine problemlos überfahren oder ein Bogen begradigt werden. Der Richtpreis für diese Maschine liegt bei CHF 43 000.– (exkl. MwSt.) und damit etwa im vergleichbaren Mittel zwischen einem fünf- und einem sechsscharigen Wendepflug. Betrachtet man die Energieeffizienz des eingesetzten Treibstoffes, fällt diese Bilanz wohl zugunsten der Spatenmaschine aus. Dies aufgrund der einfachen Annahme, dass die Leistungsübertragung mittels Zapfwelle auf das Gerät effizienter ist als die reine Zugkraftübertragung, die der Pflug fordert. Apropos Zugkraft, solche wird nicht benötigt, denn aufgrund ihrer Arbeitsweise übt die Spatenmaschine je nach Boden erhebliche Schubkräfte auf den Traktor aus.

Fazit Die rotierende Spatenmaschine ist eine echte Alternative zum Pflug. Dieses Bodenbearbeitungsverfahren bringt Luft in den Boden und kann, wenn erforderlich, die Pflugsohle aufbrechen. Der allgemeine Grundsatz, dass mit dem Pflug oder mit zapfwellenbetriebenen Geräten keine nassen Böden bearbeitet werden sollen, gilt auch für die Spatenmaschine. 9 2018 Schweizer Landtechnik

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Wissen | Technisch

Die genaue Position Die grossen technischen Fortschritte offenbaren sich, wenn Parallelen zwischen den heutigen Maschinen und jenen aus früheren Jahren gezogen werden. Viel zur technischen Revolution haben kleine Bauteile beigetragen. Ruedi Hunger

im Hydraulikzylinder integriert. Selbst in Teleskopzylindern kommen sie zur An­ wendung. Dazu ist ein fadenförmiges «Seil» einerseits am Kolbenkopf befestigt und anderseits auf einer Seiltrommel auf­ gewickelt. Fährt der Zylinder aus, wird das aufgewickelte Seil ausgezogen. Dabei wird die Rotation der Seiltrommel von der ebenfalls eingebauten Sensorelektronik berührungslos erfasst und in einen linea­ ren Weg umgerechnet. Eine genaue und absolute Positions- und Geschwindig­ keitserfassung des Zylinders ist zu jeder Zeit möglich.

Beispiel SGH-Sensoren

Wiederkehrende Bewegungsabläufe an Ackerbau-Maschinen werden durch Positions­ sensoren kontrolliert. Bild: Fendt

Sie tragen die Bezeichnung «Positions­ sensoren» und sind aus einer zunehmend automatisierten und vernetzten Land­ technik nicht mehr wegzudenken. Eine Landwirtschaft 4.0 ohne Sensoren – Posi­ tionssensoren im Besonderen – ist nicht denkbar. Solche Messtechnik stellt auch die erforderlichen Daten für komplexe Funktionssysteme zur Verfügung. Diese Funktionssysteme bestehen ihrerseits aus Positions-, Weg-, Winkel-/Drehwinkelund Neigungsüberwachung. Der Laie wird die unscheinbaren «Dinger» leicht übersehen oder kann sich gar nicht vor­ stellen, dass selbst ein Hydraulikzylinder ein Innenleben aufweist. Es lohnt sich daher, kurz hinzuschauen. Nachfolgend zwei unterschiedliche Bauarten von Posi­ tionssensoren.

Über den Auszug des Seils dreht sich die Seiltrommel und ermöglicht so die Wegmessung. Grafik: Siko

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Seilzug-Sensoren Immer öfter besteht das Innenleben eines Hydraulikzylinders nicht nur aus Öl. Wenn wiederkehrende Bewegungen automati­ siert werden, muss «jemand» bestimmen, was bei welcher Zylinderposition passiert. Vielfach wurde dies bisher über ein stan­ genbasiertes Messsystem ermöglicht. Für den Laien nicht vorstellbar und von aus­ sen nur ansatzweise erkennbar, sind im­ mer mehr auch Seilzug-Positionssensoren

SGH*-Sensoren verfügen über eine druck­ feste Grundplatte. Die Elektronik ist voll­ vergossen auf der drucklosen Seite des Systems verbaut. Anders als beim extern am Zylinder montierten Messsystem kann das Seilzugsystem nicht beschädigt oder durch Umwelteinflüsse negativ beeinflusst werden. Die spezialisierte Firma Siko baut die Sensoren nach Vorgaben renom­ mierter Hydraulikzylinder-Hersteller. Mit dem Seilzugprinzip lassen sich die Senso­ ren in nahezu jedes Zylinderdesign integ­ rieren. Da die Sensoren keine Tot- oder Dämpfungszonen besitzen, wird bereits ab dem «ersten Millimeter» gemessen. In Abstimmung mit dem Zylinder-Hersteller verfügt das Sensorsystem über absolute Verträglichkeit gegenüber unterschied­ lichen Hydraulikmedien. Ebenso ist die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) garantiert. Alle notwendigen Spezifikatio­ nen wurden in Lebensdauertests bei den Zylinderherstellern geprüft. Die Messlänge der im Zylinder integrier­ ten Sensoren reichen von null bis fünf Meter. Abhängig von der Messlänge be­ nötigen die Sensoren unterschiedlich grosse Seil-Trommeln, auf denen das Seil

Anwendungsbeispiele von Seilzugsensoren • S eilzuggeber sind unter anderem wesent­ liche Bestandteile der Positionserfassung bei Flurförderfahrzeugen wie Hubstap­ lern oder Teleskopladern. Die smarten Sensoren sind im Zylinder gegen jegliche Umgebungsbedingungen bestens ge­ schützt. • E in weiteres Beispiel sind SGH-Seil­ zug-Sensoren, mit denen es erstmals möglich ist, die Position von TeleskopZylindern (Kipper) zu erfassen. •A uch für die Automatisierung von wie­ derkehrenden Arbeitsabläufen an Land­

maschinen (Pflüge, Erntemaschinen) ist eine absolute Positionserfassung notwen­ dig. Ein integriertes Seilzug-Messsystem steigert die Effizienz der Arbeitsbewe­ gungen und damit den ganzen Maschi­ neneinsatz. • Beim Gabelstapler dürfen im Arbeitshub die vorgegebenen Fahrzeughöhen nicht überschritten werden, dennoch sollte er über einen möglichst grossen Hub verfü­ gen. Ein im Hubzylinder integrierter Sensor kontrolliert und begrenzt die maximal zulässige Hubhöhe sicher.


Technisch | Wissen

Magnetostriktive Positionssensoren • Bei Anhängern führen Positionssensoren die automatische Lenkung und die aktive Schwingungsdämpfung der Achsfederung. • Bei Traktoren kommen sie bei der aktiven Schwingungsdämpfung in Hub- und Kippzylindern am Frontlader zum Einsatz und ermöglichen beschleunigte Arbeitsprozesse mit dem Frontlader. Zudem ermöglichen sie kontrollierte Bewegungen der Vorderachsfederung und der Kabinenfederung. • Bei Rundballenpressen ermöglichen Positionssensoren die exakte Messung des Ballendurchmessers (automatisch). Zusätzlich erfassen sie die Pick-up-Position und die Position der (Ballen-)Auswurf­ klappe.

aufgespult wird. Bei der Integration in Hydraulikzylindern, bei denen keinerlei Hubverlust akzeptiert werden kann, bei ex­ trem kleinen Kolbendurchmessern oder bei Zylindern mit mechanischer Endlagendämpfung eröffnet sich die Möglichkeit, den Sensor seitlich zu montieren und das Seil um 90° umzulenken. Nach Angaben von Siko ist es weltweit einzigartig, dass diese Sensortechnologie auch in Tele­ skopzylindern zur Anwendung kommt.

Magnetostriktive Positionssensoren «Magnetostriktive»** Positionssensoren erfassen lineare Bewegungen und geben diese als elektrisches Signal aus. Das Mess­ prinzip dieser Positionssensoren basiert auf einer Laufzeitmessung. Konstruktiv sieht dies folgendermassen aus: in einem Schutzrohr ist ein magnetostriktiver Draht (Wellenleiter) gespannt, durch den Strom­ impulse fliessen und um den ein ringförmiges Magnetfeld aufgebaut wird. Als Positionssensor dient ein berührungslos geführter Permanentmagnet, dessen Magnetfeld

• Beim Mähdrescher sind Positionssensoren verantwortlich für die automatische Lenkung bei GPS- oder Laser-geführter Navigation. Des Weiteren für die Haspelhöhenverstellung und die Position des Schneidwerktischs. • An Pflanzenschutzspritzen (Selbstfahrer) werden mittels Positionssensor der Füllstand im Spritzmittelbehälter, die Hubwerk-Position und die Lenkung gesteuert. Schliesslich ermöglichen sie eine Teilbreitennutzung. •B ei Hebefahrzeugen ermöglichen Positionssensoren das parallele Heben und Absenken mittels Hub- und Kippzylinder. Zudem kommen sie bei der Kippmomentbegrenzung am Teleskoparm und zur Steuerung der Messlänge zum Einsatz.

den Wellenleiter tangiert. Treffen die beiden verschieden ausgerichteten Magnetfelder aufeinander, wird ein Torsions­ impuls ausgelöst, welcher sich mit Schallgeschwindigkeit in beide Richtungen entlang des Drahtes bewegt. Vereinfacht gesagt, wird die Zeitdifferenz zwischen dem Aussenden des Stromimpulses und der Ankunft des Torsionsimpulses in ein wegproportionales Signal umgewandelt, das digital oder analog zur Verfügung steht. Dieses Positionsmesssystem ist zuverlässig, wiederholbar und weist eine hohe Genauigkeit auf.

Vielseitiger Nutzen Magnetische Messsysteme sind berührungslos und daher verschleissfrei. Sie eignen sich auch für die hohen Anforderungen unter den harten Einsatzbedingungen in der Landtechnik. Beispielsweise helfen intelligente Systeme, beim Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutztechnik den Mitteleinsatz gezielter und effizienter zu gestalten. Dabei ist beispielsweise ein

Beim Teleskoplader sind Positionssensoren wichtige Teile des Sicherheitssystems. Bild: CaseIH

In diesem Hydraulikzylinder ist, von aussen nur durch die elektrische Leitung erkennbar, ein «magnetostriktiver» Positionssensor eingebaut. Bild: MTS

korrektes Zusammenspiel der Sensorik zur Abstands- und Positionsüberwachung am Hubgerüst der Spritze und der Neigungsüberwachung am Spritzgestänge während der Fahrt notwendig. Magnetisch-translatorische Messsysteme (MTM) bestehen aus einer magnetisch kodierten Kolbenstange mit Sensor. Was kompliziert tönt, eignet sich gut, weil die Hydraulikzylinder konstruktiv nicht verändert werden müssen und sich auch bei einer Verbesserung oder Überarbeitung der Maschine eignen (Retrofit).

Fazit Es sind nicht die mit Grösse beeindruckenden Bauteile, welche Maschinen von heute «modern» machen. Vielmehr sind es kleine, smarte und oft gar nicht sichtbare Bauteile, die zu eigentlichen Messsystemen zusammengeführt werden und die durch ihr Zusammenspiel den Weg zu «Landtechnik 4.0» öffnen. *SGH-Sensoren sind ein Produkt der Firma Siko GmbH, Buchenbach D; **«Magnetostriktion» ist die Deformation magnetischer Stoffe infolge eines angelegten magnetischen Feldes. (Wikipedia)

Mehr Infos http://bit.ly/SikoSGHInfo www.ifm.com/de www.tr-elektronic.de www.mtssensor.de www.siko.de

Mähdrescher sind ein klassisches Beispiel für die SystemÜberwachung durch Positionssensoren. Bild: New Holland

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Wissen | Landtechnik-Begriffe

LED auf dem Vormarsch Sie sind zwar teurer als herkömmliche Lampen, langfristig überzeugen LED-Lampen aber durch ihre lange Lebensdauer und Energieeffizienz. Heinz Röthlisberger

Mit LEDs ist eine optimale Ausleuchtung möglich. Das Licht ist angenehm für die Augen und mit dem Tageslicht vergleichbar. Bild: Fendt

Die LED-Beleuchtungstechnik ist weiter auf dem Vormarsch. Im Jahr 2011 betrug der globale Umsatz an LED-Leuchtmitteln laut Wikipedia 9,7 Mrd. US-Dollar, für das Jahr 2020 wird ein Umsatz von 64 Mrd. US-Dollar vorausgesagt. LED sind elektrische Lampen, die Leuchtdioden einsetzen. Diese sind zwar teurer als herkömmliche Leuchtmittel, bestechen vor allem aber durch zwei herausragende Eigenschaften: Sie sind äusserst stromsparsam und müssen fast nie ausgewechselt werden. Bei LED gibt es zudem keine Einschaltverzögerung wie bei Sparlampen. Sie leuchten sofort in voller Helligkeit. Besonders energieeffizient sind LED-Lampen, weil sie im Gegensatz zu anderen Leuchttechniken einen Grossteil der zugeführten Energie in Licht umwandeln – und nicht in Abwärme. Ein Beispiel: Eine

LED-Schweinwerfer haben eine lange Lebensdauer. Sind sie trotzdem einmal defekt, muss statt einzelner Dioden gleich das ganze Modul ersetzt werden. Bild: Hella

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Schweizer Landtechnik 9 2018

60-Watt-Glühlampe hat eine Leuchtkraft von rund 600 Lumen. Eine aktuelle LED-Lampe, die 600 Lumen erzeugt, verbraucht dagegen nur rund 8 Watt. Deshalb werden LED-Leuchtmittel nicht heiss und man kann sich an ihnen nicht die Finger verbrennen wie bei anderen Leuchtmitteln.

Im Stall und auf der Maschine Auch in der Landwirtschaft werden immer mehr LED-Lampen eingesetzt. So etwa bei Stallbauten und Stallsanierungen, wo sie der bewährten Metalldampflampe immer mehr Konkurrenz machen (siehe auch «Schweizer Landtechnik» Nr. 5/2018). Landwirte und Lohnunternehmer, die viel in der Nacht oder Dämmerung arbeiten und deshalb auf eine möglichst optimale Ausleuchtung im Nahund Weitfeldbereich angewiesen sind, setzen auf ihren Landmaschinen zudem vermehrt LED-Arbeitsscheinwerfer ein. Neben der guten Ausleuchtung ist auch hier die lange Lebensdauer einer der gros­sen Vorteile von LED-Lampen gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln wie etwa Halogen. Die Lebensdauer dieser Leuchttechnik kann oft sogar ein Fahrzeugleben überdauern. Sollte der LEDScheinwerfer doch einmal ausfallen, gibt es einen Nachteil: Sie können derzeit

noch nicht einzeln getauscht werden. In diesem Fall ist dann leider ein kompletter Wechsel des Scheinwerfers nötig.

Breites Farbspektrum Mit LED lässt sich das komplette Spektrum von Warmweiss bis Tageslichtweiss abdecken. Im Bereich der landwirtschaftlichen Fahrzeugbeleuchtung ist dabei primär die tageslichtähnliche Lichtfarbe von Bedeutung, weil diese Lichtfarbe die Augen nicht anstrengt und das die Arbeit in der Nacht erleichtert. Beispielsweise ist das Licht eines LED-Arbeitsscheinwerfers mit einer Farbtemperatur ab 6000 Kelvin dem Tageslicht sehr ähnlich. Weitere Vorteile sind, dass sich durch den gerin­gen Stromverbrauch auch mehrere Scheinwerfer nachrüsten lassen, ohne dass die Lichtmaschine an ihr Limit kommt, und dass solche Scheinwerfer auch kompakt gebaut sind, was nicht unwesentlich bei der Montage sein kann. Im Auge behalten muss man die Kosten bei der Anschaffung von LED-Arbeitsscheinwerfern. Eine Komplett-Ausrüstung bei einem Traktor ist nicht ganz billig. Deswegen wird diese Leuchttechnik oft auch in Kombination mit Halogen montiert. So kommt man günstiger, hat aber in den gewünschten Arbeitsbereichen trotzdem eine hohe Lichtleistung.

LED-Zukunft Die Entwicklung im Bereich der LEDTechnik ist längst noch nicht zu Ende. So gibt es im Pkw-Bereich Lösungen wie die so genannte «Matrix»-LED-Technologie. Diese soll es dem Fahrer erlauben, mit permanent eingeschaltetem (LED-)Fernlicht zu fahren, ohne dass der Gegenverkehr oder vorausfahrende Fahrzeuge geblendet werden. Durch die LED-Technik ist auch beim Design mehr möglich. Ein Beispiel hierfür sind Traktoren, die dank besonderen LED-Scheinwerfern sehr futuristisch designt sind. Quellen: Wikipedia, Hella

«Landtechnik-Begriffe» In der Serie «Landtechnik-Begriffe erklärt» sind bereits erschienen: «AdBlue» (Ausgabe Nr. 12/2017); «Common Rail» (1/2018); «Drehmomentwandler» (2/2018); «Ejektor» (3/2018); «Feuer­ verzinkt» (4/2018); «Metalldampflampe» (5/2018); «LoadSensing» (6/7/2018), «DOC» (8/2018).


Praxisfragen | Management

forderungen, falls die Oberkante der Ladefläche zum Ein- und Aussteigen der Tiere weniger als 25 cm über Boden liegt; die Tiere müssen jedoch vorwärts einund aussteigen können. Beträgt der Niveauunterschied mehr als 25 cm, ist das Ein- und Ausladen von Einhufern und Klauentieren über eine gleitsichere Rampe obligatorisch.

Auch bei absenkbarer Ladefläche

Gesetzeskonformes Abschlussgitter für Kleinvieh. Bild: vskt

Abschlussgitter am Klauentier-Transportmittel An allen Transportmitteln für Klauentiere muss neu am Heck ein Abschlussgitter angebracht sein. Das dafür zuständige Bundesamt sieht demzufolge keine Ausnahmen mehr vor. Urs Rentsch, Dominik Senn Die Vorgabe, dass Transportmittel für Klauentiere ein Abschlussgitter haben müssen, besteht seit dem 1. September 2008, erläutert Susana Ordóñez vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. Die Vorgabe ist mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren in Kraft gesetzt, d. h., seit September 2010 von den Kontrollbehörden durchgesetzt worden. Im Rahmen der Teilrevision der Tierschutzverordnung von 2017 wurde eine Zusatzvorschrift für Abschluss­ gitter auch an Seitentüren in die Vernehmlassung geschickt – und von der Mehrheit der interessierten Kreise deutlich abgelehnt. «Somit bleibt es beim Abschlussgitter am Heck, das grundsätzlich nie in Frage gestellt worden ist», so Susana Ordóñez.

Keine Ausnahme mehr toleriert Einzig Viehanhänger mit absenkbarer Ladefläche hatten bis zum Inkrafttreten der letzten Revision der Tierschutzver­ ordnung am 1. März 2018 von einer Ausnahmeregelung profitiert. Nun hat mit

der Bestätigung der Abschlussgitterpflicht am Heck aller Fahrzeuge und Anhänger, in denen Klauentiere transportiert werden, das BLV zusammen mit der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärzte entschieden, keine Ausnahmen mehr zu tolerieren. Viehanhänger mit hydraulisch absenkbarer Ladefläche ohne Rampe entsprechen den gesetzlichen An-

Ein Heckabschlussgitter ist auch bei Viehwagen mit absenkbarer Ladefläche seit Juni 2018 obligatorisch. Sie müssen nachgerüstet werden. Die Regelung betrifft alle zum Klauentiertransport benutz­ ten Anhänger, auch solche, die vor dem 1. März 2018 verkauft wurden. Es gibt keine Übergangsfrist. Das Abschlussgitter darf gemäss Artikel 165, Abs. 1, Tierschutzver­ordnung in der Praxis in einer Minimal­ variante umgesetzt werden, bestehend aus zwei soliden Stangen oder Brettern, die auf unterschiedlicher Höhe fixiert sind.

Sinn und Zweck des Gitters Ein Abschlussgitter vermindert gemäss BLV das Verletzungsrisiko für alle Beteiligten, indem es die Tiere beim Öffnen des Hecks zurückhält, wird in der entsprechenden Fachinformation Tierschutz festgehalten. Am Ende des Transports können Rampe und – wo notwendig – Seitenschutz in Ruhe vorbereitet und die Tiere fachgerecht und schonend ausgeladen werden. Zusätzlich ermöglicht ein Abschlussgitter bei Bedarf das Be­lüften des Laderaums, indem das Heck des Transportmittels geöffnet werden kann, ohne dass die Tiere ausbrechen können. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn es bei heissem Wetter zu unvorherseh­ baren Fahrunterbrüchen kommt.

Anforderungen an das Abschlussgitter Ein Abschlussgitter muss aus mindestens zwei Teilen, zum Beispiel soliden Brettern oder Stangen, bestehen, die auf verschiedenen Höhen angebracht sind. Zudem muss es: • so gestaltet sein, dass die Tiere bei offenem Heck nicht entweichen können, und auch starkem Druck standhalten, ohne zu brechen oder sich zu verbiegen; • so arretiert werden können, dass die Tiere es nicht selber öffnen können; • so beschaffen sein, dass die Tiere sich nicht unter oder zwischen Teilen des

Abschlussgitters hindurchzwängen oder darüberspringen können; • so beschaffen sein, dass die Verletzungsgefahr minimal ist; • so konstruiert sein, dass der Innenraum bei geschlossenem Abschlussgitter einsehbar ist (keine geschlossenen Türen oder Wände). Wichtig: Für Trennwände zur Unterteilung von Transportflächen gelten dieselben Anforderungen. Textil- oder Kunststoff­ bänder erfüllen die Anforderungen an das Abschlussgitter nicht. Dasselbe gilt für eine einzelne Stange oder Latte.

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Management | Rechtsecke

Ein Bagatellfall wird zum Behördenmarathon Welche Auswirkungen eine Kehrichtabfuhr mit grün eingelöstem Traktor und einem gewerblichen Kehrichtanhänger für einen Jungen und den auftraggebenden Landwirt hatte, zeigt folgender Fall, der sich zu einem wahren Behördenmarathon ausweitete. Heinz Röthlisberger

Strafbefehl, Ausweisentzug, Beschwerden, Bundesgerichtsentscheid und wieder zurück zum Kanton. Selbst ein harmloser Fall kann sich leicht zu einem Verfahrensmarathon entwickeln, bei dem es am Ende nur Verlierer gibt. Bilder: H. Röthlisberger (Bearbeitung AVD)

Es war an einem Mittwoch vor vier Jahren. Der damals 15-jährige Jonas (Name geändert) führt mit Traktor und Anhänger Kehricht in die Verbrennungsanlage. Der Traktor ist mit einem grünen Kon­ trollschild eingelöst und damit für landwirtschaftliche Fahrten berechtigt. Beim Anhänger handelt es sich um einen nicht immatrikulierten Kehrichtlastwagen (ohne Kontrollschild), der für den Einsatz 48

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mit dem Traktor umgebaut worden ist. Jonas ist im Besitz eines Führerausweises der Kategorie G (landw. Fahrzeuge) und hat auch den G40-­ Fahrerkurs absolviert. Die Fahrt mit dem Kehricht führt er im Auftrag des Landwirts durch, der für die Gemeinde schon seit Jahren die Kehrichtabfuhr erledigt. Jonas, der gerne Traktor fährt, hat solche Fahrten schon oft ausgeführt. Er bekommt dafür

ein Sackgeld. Eine Sonderbewilligung für gewerbliche Fahrten mit dem Gespann war nicht vorhanden. Jonas ist auch nicht im Besitz der Führerausweiskategorie F, die er nach Auffassung der Schaffhauser Behörden hätte besitzen sollen.

Von der Polizei kontrolliert Am besagten Mittwoch führt Jonas mit dem Gespann Kehricht in die Ver-


Rechtsecke | Management

brennungsanlage. Auf dem Rückweg wird er von der Polizei angehalten und kontrolliert. Die Polizei stellt fest, dass der Junge nicht im Besitz der Füh­ rerausweis­kategorie F ist und auch keine Aus­ nahmebewilligung für gewerbliche Fahrten vorhanden ist. Diese beiden Sach­verhalte werden zum Auslöser eines wahren Behördenmarathons, der mittler­ weile über mehr als drei Jahre dauert und von Strafbefehlen über Führerausweis­ entzug, Beschwerden, Revisionsgesuche bis hin zu einem Bundesgerichtsent­ scheid führt.

Es kommt zum Ausweisentzug Die Polizei zeigte Jonas an. Es kommt zu einer Vorladung mit Vernehmung und schliesslich zu einem Strafbefehl der Jugend­staatsanwaltschaft. Begründung: «Mehrfaches Führen eines Motorfahr­ zeuges, ohne den dafür er­ forderlichen Führerausweis zu besitzen, sowie mehr­ fache Übertretung der Verkehrsregel­ verordnung durch Verwenden eines landwirtschaftlich immatrikulierten Fahr­ zeugs für gewerbliche Fahrten». Im anschlies­senden Administrativverfahren hat der Strafbefehl zur Folge, dass Jonas seinen Führerausweis für einen Monat abgeben und auch die Kosten des Ver­ fahrens tragen muss. Laut dem Adminis­ trativbescheid handelt es sich dabei um eine mittelschwere Wider­ handlung ge­ gen die Strassenverkehrs­ vorschriften. Jonas hätte sich selber informieren und sich bewusst sein müssen, dass er diese Fahrten nicht hätte durchführen dürfen, hiess es.

Auftraggeber wird verurteilt … Auch der auftraggebende Landwirt wird vorgeladen. Er erhält einen Strafbefehl. Begründung: Überlassen eines Motor­ fahrzeuges an einen minderjährigen Fah­ rer für eine gewerbliche Fahrt, ohne dass der Fahrzeugführer über den nötigen Führerausweis verfügt. Das stelle eine nicht unerhebliche Gefahr für die Sicher­ heit anderer Verkehrsteilnehmer dar. Der Landwirt wird zu einer Geldstrafe und ei­ ner Busse verurteilt. Zudem erfolgt ein Eintrag ins Strafregister.

… und freigesprochen Der Landwirt nimmt sich einen Anwalt und macht eine Einsprache gegen diese Verurteilung. Es nützt nichts. Im Gegen­ teil: Nach ergänzter Untersuchung kam es erneut zu einem Strafbefehl. Auch gegen diesen erhob der Beschuldigte Einsprache,

Das Bundesgericht als Retterin Das Bundes­ gericht hat in seinem Ent­ scheid zusam­ menfassend und zutreffend befunden, dass Jonas und der Landwirt durch ihr Verhalten keine Gefahr für die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer geschaffen haben. Jonas habe sich nicht einmal eine leichte Widerhandlung gegen die Strassenver­ kehrsvorschriften zu Schulden lassen kom­ men. Auf jeden Fall könne ein besonders leichter Fall angenommen werden und auf jegliche (Administrativ-)Massnahmen ver­ zichtet werden. Der geschilderte Vorfall habe offensichtlich Bagatellcharakter. Die von schaffhausischen Behörden eingeleite­ ten Straf- und Verwaltungsverfahren ste­ hen nach zutreffender Ansicht des Bundes­ gerichts nicht mehr in einem vernünftigen Verhältnis zur Schwere der Tatvorwürfe. Wichtige Grundsätze im Umgang mit Behörden Auch in der Landwirtschaft werden die Vorschriften immer zahlreicher und wie der vorliegende Fall zeigt, kennt selbst das Amt die einschlägigen Regeln und Vor­ schriften nicht immer zuverlässig. Ein auf den ersten Blick harmloser Fall kann sich leicht zu einem Verfahrensgeschwulst entwickeln, bei dem es am Ende nur noch Verlierer gibt. Wichtige Grundsätze im Behördenverfahren In einem Behördenverfahren sollte man sich ganz am Anfang folgende Fragen stellen: • Kenne ich das oder die Verfahren, die am Laufen sind? • Vorliegend wurde beispielsweise zuerst ein Strafverfahren geführt und Jonas verurteilt (Verweis und Verfahrenskosten von CHF 163.–). Daran – und das

worauf es zu einer Verhandlung vor dem Obergericht kam, wo der Landwirt nach kurzer Beratung freigesprochen wurde. Die Verteidigung des Beschuldigten argu­ mentierte etwa, dass die Abgrenzung zwischen gewerblichen und landwirt­ schaftlichen Fahrten kompliziert und alles andere als klar sei. Bei der Unterscheidung «grüne Nummer – weisse Nummer» gehe es zudem lediglich um steuerliche Aspek­ te, mit Sicherheitsaspekten habe die Un­ terscheidung nichts zu tun. Konkret hätte

• •

wusste Jonas nicht – schloss sich das Administrativverfahren (Führerausweis­ entzug) an. In diesem Administrativ­ verfahren wurde auf den festgestellten Sachverhalt und das Schuldeingeständnis von Jonas im Strafverfahren abgestützt; also hatte er keine Chance mehr. Der Mist war schon lange geführt. Das vorliegend harmlose Strafverfahren kann im nachfolgenden Schadenersatz­ prozess ausschlaggebend sein. Wie wird der Fall vom Amt eingeschätzt? Wer entscheidet den Fall? In informellen Gesprächen geben die Amtsstellen häufig ihre Einschätzungen ab, was für die eigene Beurteilung von Nutzen sein kann. Die oberen Instanzen korrigieren die Unterinstanzen nur zurückhaltend, was sich auch am vorliegenden Fall exemplarisch zeigt.

Am kürzeren Hebel Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die beschwerdeführende Person grundsätzlich immer das volle Aufwandund Kostenrisiko trägt. Der Betroffene muss die Beschwerde einreichen und womöglich einen Kostenvorschuss bezah­ len. Im Falle des Obsiegens deckt die Entschädigung für beigezogene Rechts­ anwälte regelmässig die tatsächlichen Kosten nicht. Das Amt hat grundsätzlich kein solches Prozessrisiko. Hinzu kommt noch die Zurückhaltung der oberen Instanzen. Stephan Stulz ist praktizierender Rechts­ anwalt mit einer eigenen Kanzlei. Nach der Lehre als Landmaschinenmechaniker absolvierte er ein Maschineningenieur­ studium. Nach längerer Projektleitertätig­ keit studierte Stephan Stulz an der HSG (lic. iur). Stephan Stulz ist spezialisiert auf sämtliche Verwaltungs- oder Straf­ verfahren mit technischem Hintergrund. Anwaltskanzlei Stulz, Hahnrainweg 4, Postfach, 5400 Baden (Tel.: 056 203 10 00; office@stulz-recht.ch, www.stulz-recht.ch)

der Junge mit demselben Traktor und An­ hänger anstelle des Kehrichts Zuckerrü­ ben transportieren können, was als land­ wirtschaftliche Fahrt gegolten hätte und somit ohne Probleme möglich gewesen wäre. Die Strassensicherheit sei niemals beeinträchtigt worden. Das Obergericht sprach den Beschuldig­ ten auch deshalb frei, weil das Gesetz für diesen Sachverhalt keine Strafe vorsieht und sich der Landwirt zuvor noch beim Strassenverkehrsamt erkundigte, ob er 9 2018 Schweizer Landtechnik

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Management | Rechtsecke

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eine Sonderbewilligung benötige. Diese Frage wurde vom Amt verneint. Das geschah etwas mehr als eineinhalb Jahre nach dem ersten Strafbefehl.

Langwieriges Hin und Her Doch wie ging das Verfahren mit Jonas weiter? Nach dem Strafbefehl entzog die Verkehrsabteilung ihm den Führerausweis für die Dauer eines Monats. Einen Rekurs gegen die Entzugsverfügung weist der Regierungsrat ab. Eine Beschwerde beim Obergericht wird von diesem zurückgewiesen. Nun geht es ein erstes Mal ans Bundesgericht. Dieses heisst die Beschwerde gut und weist den Fall ans Obergericht zurück. Dieses weist die Beschwerde erneut ab. Es ist ein Hin und Her. Selbst nach dem Freispruch des auftraggebenden Landwirts wird die Beschwer­de abgewiesen, auch vom Bundes­amt für Strassen. Erst das Bundesgericht beendet dieses Trauerspiel mit einem klaren Verdikt (siehe Kasten). Begründung ist, dass hier ein besonders leichter Fall vorliegt und der Junge keine Gefahr für die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer geschaffen hat. Weiter habe der Fall offensichtlich Bagatellcharakter und es seien Straf- und Verwaltungsverfahren ausgelöst worden, die nicht mehr in einem vernünftigen Verhältnis zur Schwere der Tatvorwürfe stünden, den Jugendlichen stark belasteten und ihm offenbar auch die Möglichkeit genommen haben,

sich bei der Armee als Motorfahrzeugführer zu bewerben.

Verfahren läuft weiter Noch ist der Marathon aber nicht zu Ende und Jonas, der heute ein junger Erwach­sener ist, vom kantonalen Richteramt nicht freigesprochen, trotz klaren Verdikts des Bundesgerichts. Ein erneutes Revisionsgesuch des Jungen und seines Anwalts hat das Obergericht erneut abgewiesen. Eine Beschwerde dagegen ist beim Bundesgericht deponiert worden. Der Entscheid ist nach wie vor offen, fast vier Jahre nachdem der Junge diese Fahrt an einem Mittwochnachmittag mit einem Traktor und Kehricht­anhänger durchgeführt hat. Mit etwas behördlichem Augenmass hätte man sich seitens der Ämter einiges an Aufwand und Kosten sparen können, denn immerhin musste der Kanton Schaffhausen mehrere tausend Franken Verfahrenskosten und Parteientschädigungen berappen.

Serie «Rechtsecke» In der Serie «Rechtsecke» werden tatsächlich passierte Rechtsfälle mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen ge­ schildert und die daraus entstandenen «rechtlichen Folgen» von Rechtsanwalt Stephan Stulz analysiert. Die Serie erscheint in loser Folge.

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Nach der Einvernahme der Polizei folgte der Strafbefehl der Staatsanwaltschaft. Trotz klaren Verdikts des Bundesgerichts ist der junge Traktorlenker auch heute, vier Jahre nach dem Vorfall, nicht freigesprochen.

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Schweizer Landtechnik 9 2018


Ausrüstung | Management

Achtung beim Traktorkauf Seit dem 1. Januar 2018 dürfen gemäss der Richtlinie «EU 176/2013» nur noch Traktoren in Verkehr gebracht werden, die mit einem Zweileiter-Bremssystem ausgerüstet sind. Bis Ende 2020 ist es noch zulässig, zusätzlich zum ZweileiterBremssystem einen hydraulischen Einleiter-Bremsanschluss zu montieren. Roman Engeler Die neue EU-Verordnung «EU 167/2013» besagt unter anderem, dass nur noch Traktoren mit einem Zweileiter-Brems­ system in Verkehr gebracht werden dürfen. Diese Bremsvorschrift wird von den Herstellern und Importeuren unterschiedlich umgesetzt.

Zweileiter-Druckluft- und hydraulische Einleiter-Bremsen Bis Ende 2020 darf in der EU – in der Schweiz ist dies noch nicht abschliessend geregelt – optional zu einem Zwei­leiterBremssystem ein hydraulisches Einleiter-­ Bremsventil montiert werden. Damit können Anhänger mit Zweileiter-Druckluftbremse und auch die bestehenden alten Anhänger ohne Einschränkung an der hydraulischen Einleiter-Bremse angekoppelt und sicher gebremst werden.

Hydraulische Zweileiter-Bremse mit Umschaltung Auf dem Markt gibt es heute «intelligente» hydraulische Zweileiter-Bremssysteme, die mit einem Umschaltventil aus­ gerüstet sind. Dieses erkennt, ob ein neuer Anhänger mit hydraulischem Zweileiter-Bremssystem (2 Schläuche) oder ein alter Anhänger mit hydraulischem Ein­ leiter-­Bremssystem (1 Schlauch) angekoppelt ist und verzögert automatisch richtig, so dass bei einer Abbremsung keine Gefahr besteht.

Hydraulische Zweileiter-Bremse mit EU-Bremsband Ein solches Bremsventil hat kein Umschaltventil und bremst alte Anhänger, die eine hydraulische Einleiter-Bremse haben, ungenügend ab. Der Traktor bremst

dann stärker als der Anhänger und es besteht höchste Unfallgefahr (Anhänger schiebt Traktor)! Dies haben auch verschiedene Strassenverkehrsämter bei ihren Prüfungen bereits festgestellt. Bei neuen Traktoren, die auf dem Prüfstand nicht mindestens 130 bar Druck am Bremsventil abgeben, wird im Fahrzeugausweis unter der Ziffer «Code 500» deshalb ein Eintrag gemacht, wonach an solchen hydraulischen Zweileiter-Bremssystemen nur Anhänger mit einem hydraulischen Zwei­ leiter-Bremssystem gekoppelt werden dürfen. Wenn nun an einen solchen Traktor Anhänger mit einem hydraulischen Ein­ leiter-Bremssystem gekoppelt werden, macht sich der Fahrzeughalter/Fahrzeugführer strafbar, da er gegen die Auflagen im Fahrzeugausweis verstösst. Es droht somit eine Verzeigung, Busse und eventuell ein Fahrausweisentzug!

Wie vermeidet man Probleme? Der SVLT empfiehlt, dass beim Traktorkauf im Kaufvertrag schriftlich festgehalten wird, dass am neuen Traktor mit Zweileiter-Bremssystem auch Anhänger mit hydraulischem Einleiter-Bremssystem angekoppelt werden dürfen. Nur so können böse Überraschungen vermieden werden.

Technisch zwar möglich, aber nicht erlaubt: Das Ankuppeln eines hydraulischen Einleiter-Anhängers an ein Zweileiter-Bremssystem beim Traktor – ausser das Bremssystem ist «intelligent» und erkennt, ob es sich um einen Einleiter-Anhänger handelt. Bild: R. Engeler

9 2018 Schweizer Landtechnik

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Management | Maschinenkosten

Leicht sinkende Richtwerte Gegenläufige Effekte führten zu weitgehend stabilen bis leicht sinkenden Richtwerten für die Maschinenausleihe. Dies zeigt der neue Maschinenkostenbericht von Agroscope, der bis September 2019 gültig ist. Christian Gazzarin* Für die diesjährige Ausgabe des Maschinenkostenberichtes wurde wieder eine umfassende Neupreiserhebung durch­ geführt. Auffallend war die deutliche Preissteigerung im zweistelligen Bereich bei den Motorfahrzeugen (Traktoren, Grosserntemaschinen). Neben dem erstarkten Euro kann die Preissteigerung auf die Einführung von neuen Modellreihen zurückgeführt werden. Diese haben nicht nur bessere Abgaswerte (Stufe 4), sondern weisen oft auch eine umfangreichere Standardausstattung aus. Die Preissteigerung bei den übrigen Maschinen liegt im einstelligen Bereich zwischen 0 % und 8 %. Aufgrund der Mittelwertbildung der Neupreise über die letzten zehn Jahre ist die Preissteigerung für das aktuelle Jahr wie immer entsprechend abgedämpft. Der Dieselpreis hat

Vollständigen Bericht bestellen Der Maschinenkostenbericht 2018/2019 von Agroscope enthält die Tarife von über 600 Landmaschinen und dient als Orientierungshilfe bei der Preisfestsetzung für den Maschinenaustausch. Nur der Agroscope-Transfer-Maschinenkostenbericht führt sämtliche Annahmen und Detailresultate auf, wobei die Richtwerte auch für abweichende Auslastungen (+/–25 %) angegeben werden. Darüber hinaus sichert die Original-Printversion auch eine gute Übersichtlichkeit. Der neue Maschinenkostenbericht kann gratis als PDF-Dokument von der Internetsite www.maschinenkosten.ch heruntergeladen werden. Wer schnell bestellt, erhält eine der 30 Hardcopys, die der SVLT kostenlos verschickt (E-Mail: re@svlt.ch). Die Tabelle im Anhang zeigt einen Auszug der Richtwerte von relevanten Landmaschinen.

*Der Autor ist bei der Agroscope in der Forschungsgruppe Betriebswirtschaft tätig.

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Schweizer Landtechnik 9 2018

sich gegenüber dem Vorjahr um 10 Rappen auf Fr. 1.64 je Liter erhöht. Die Preise für Folien und Netze sind um rund 10 % gestiegen.

Tiefes Zinsniveau Die Erstarkung des Euros, höhere Benzinund Dieselpreise sowie deutlich höhere Neupreise für Traktoren und andere Motorfahrzeuge würden auch höhere Richtwerte für die Maschinenausleihe erwarten lassen, wäre da nicht das weiterhin tiefe Zinsniveau, das eine weitere Senkung des Kapitalzinssatzes nötig machte. Für die Berechnung der Kapitalkosten bei den Maschinen wird der hypothekarische Referenzzinssatz für Mietverhältnisse über den Durchschnitt der letzten 10 Jahre angewandt. 2018 blieb er konstant bei 1,5 %, was nun zu einer Senkung des Kapitalzinssatzes von 2,5 % auf 2 % führte. Die preissteigernden Effekte wurden damit vom tieferen Kapitalzinssatz wieder kompensiert, sodass die Richtwerte weit-

gehend konstant blieben oder in der Tendenz gar minim gesunken sind. Die Versicherungen und Gebühren bzw. Steuern wurden nach fünf Jahren wieder aktualisiert. Veränderungen nach unten gab es insbesondere bei den Berg-Transportern. Schliesslich wurde das Kapitel der Gemüsebaumaschinen nach drei Jahren wieder umfassend aktualisiert.

www.maschinenkosten.ch Für häufige Anwender empfiehlt sich das Online-Tool «Tractoscope». Damit können die Berechnungen an die individuelle Situation angepasst werden. Zudem lassen sich auch ganze Arbeitsverfahren berechnen, indem eine Maschinenkombination mit Bedienung einbezogen werden kann. Im Laufe der letzten Jahre sind in diesem Programm diverse weitere Funktionen eingebaut worden. «Trac-Sharing» ist eine Hilfestellung beim gemeinschaftlichen Maschinenkauf, die bei bis zu sechs Teilhabern am Ende des Jahres die Ausgleichszahlungen in Abhängigkeit von Auslastung und Investitionsbeitrag berechnet. Ein Kaufschwellenrechner zeigt auf, ab wann sich der Kauf einer Ma­ schine lohnt oder ob die Miete sinnvoller wäre.

Tarife für die Schneeräumung Neben den Richtwerten für landwirtschaftlich genutzte Maschinen gibt es speziell für die Schneeräumung eine angepasste Berechnung, die im Rahmen einer separaten Publikation erscheint (Verrechnungsansätze für Schneeräumarbeiten unter www.maschinenkosten.ch).

Welche Tarife können für überbetrieblich eingesetzte Maschinen berechnet werden? Der Maschinenkostenbericht der Agroscope gibt detailliert Auskunft. Bild: röt


Maschinenkosten | Management

Bezeichnung und nähere Umschreibung der Maschine

1001 1002 1003 1004 1005 1006 1010 ° 1011 ° 1012 ° 1013 ° 1014 ° 1101 1102 1104 1130

1. Motorfahrzeuge Traktor 30–36 kW (41–49 PS) Traktor 37–44 kW (50–60 PS) Traktor 45–54 kW (61–73 PS) Traktor 55–64 kW (74–87 PS) Traktor 65–74 kW (88–101 PS) Traktor 75–89 kW (102–121 PS) Traktor 90–104 kW (122–142 PS) Traktor 105–124 kW (143–169 PS) Traktor 125–149 kW (171–203 PS) Traktor 150–199 kW (204–271 PS) Traktor 200–250 kW (272–340 PS) Hof-, Kompaktlader, mit Mist­gabel, Diesel, 20 kW (27 PS) Hof-, Kompaktlader, mit Mist­gabel, Diesel, 44 kW (60 PS) Teleskoplader, 75 kW (102 PS), 2,5–3,4 t, ohne Anbau Motormäher, 2,3 m Balken, Benzin, 12 kW (16 PS) mit Hangaus­rüstung, Doppelmessermähwerk

Motorenoder Arbeits­ leistung

Mittlerer Anschaffungspreis

Entschädigungsansatz für die betreffende Maschine (ohne Bedienung, ohne MwSt.)

Zugrunde Fixe gelegte Auslas- Kosten tung pro Jahr Total für Richtwert

Variable Kosten Total

Fr.

Richtwert Fr./h

AE

Fr./AE

Richtwert Fr./AE

Fr./Jahr

33 kW 41 kW 50 kW 60 kW 70 kW 82 kW 97 kW 115 kW 137 kW 175 kW 225 kW 20 kW

41 000 51 000 61 000 74 000 90 000 110 000 143 000 168 000 196 000 249 000 310 000 44 000

25.00* 30.00* 32.00* 37.00* 40.00* 45.00* 55.00* 62.00* 72.00* 90.00* 113.00* 29.00*

300 h 300 h 350 h 400 h 450 h 500 h 500 h 550 h 550 h 600 h 600 h 250 h

3 780 4 505 5 256 6 830 8 092 9 744 12 251 14 147 16 346 21 901 26 822 3 740

9.98/h 12.15/h 14.11/h 16.25/h 18.73/h 21.09/h 25.52/h 30.19/h 35.78/h 45.65/h 58.23/h 11.48/h

44 kW

69 000

47.00*

250 h

5 833

19.50/h

75 kW 80 kW

96 000 31 500

48.00* 78.00*

400 h 55 ha

8 398 2 733

22.92/h 39.73/h

14 000

14.50

120 h

1 068

4.20/h

1 Fu/h 1 Fu/h 1 Fu/h 1 Fu/h

6 200 18 000 29 000 36 000 68 000 68 000 17 500 27 000

7.70 40.00 56.00 48.00 68.00 58.00 25.50 37.00

5.70/t 5.60/t 3.20/t 3.40/t 3.80/t 25.50/Fu 37.00/Fu

120 h 350 t 550 t 1 200 t 2 000 t 2 500 t 100 h 100 h

559 1 362 2 122 2 538 4 569 5 066 1 741 2 578

2.36/h 1.26/t 1.27/t 0.78/t 0.82/t 1.47/t 5.60/Fu 8.10/Fu

98.–/ha

2037 3002 3008 3011 3023 3025 3042 3043

2. Zusatzgeräte und Anhänger Frontlader, mittel, ohne Anbau­gerät, 49–66 kW (66– 90 PS) Hubstapler, Heckanbau, 3 m Hubhöhe Anh. 1-achsig, 7 t, hydraulisch kippbar Anh. 2-achsig, 10 t, hydraulisch kippbar Anh. tandem, 2-achsig, 15 t, hydraulisch kippbar Anh. 3-achsig (Tridem), 20 t, hydraulisch kippbar Hakengerät um 15 t, mit Container, 25 m3 Viehtransportwagen bis 7 Grossviehpl. Viehtransportwagen bis 11 Grossviehpl.

4004 4023 4035 4039 4057 4059 4076

3. Bodenbearbeitung Grubber mit Nachläufer, 2,5 m Pflug 4-scharig Kurzscheibenegge mit Nachwalze, 4 m Federzinkenegge mit Krümler, aufklappbar, 4 m Kreiselegge mit Packerwalze, 4 m Zinkenrotor mit Packerwalze, 3 m Rauwalze, 6 m, dreiteilig, gezogen

119 a/h 62 a/h 192 a/h 212 a/h 140 a/h 109 a/h 365 a/h

9 400 30 000 41 000 12 500 30 000 19 000 15 000

39.00 72.00 170.00 89.00 148.00 101.00 100.00

33.–/ha 115.–/ha 89.–/ha 42.–/ha 105.–/ha 92.–/ha 27.–/ha

40 ha 40 ha 45 ha 35 ha 40 ha 30 ha 50 ha

912 2 595 2 934 993 2 934 1 909 1 085

7.34/ha 40.91/ha 15.38/ha 9.77/ha 22.50/ha 20.36/ha 3.13/ha

5002 5044 5082 5092 5135 5143 5153

4. Saat, Pflege und Pflanzenschutz Sämaschine mit Fahrgassenschaltung, 3 m Kartoffellegemaschine, automatisch, 4-reihig Hackstriegel, hydraulisch, 9 m Sternhackgerät für Mais, 4-reihig Striegel + pneumatische Sä­maschine, 3 m Schlegelmulcher Front-/Heck­anbau, 3 m Anbaufeldspritze, 12 m Balken, 600 l Fass

164 a/h 60 a/h 556 a/h 140 a/h 130 a/h 102 a/h 253 a/h

15 000 28 000 14 000 15 000 11 200 13 000 20 800

76.00 113.00 121.00 80.00 32.00 35.00 115.00

46.–/ha 190.–/ha 22.–/ha 57.–/ha 24.–/ha 34.–/ha 46.–/ha

35 ha 16 ha 75 ha 40 ha 60 ha 70 ha 50 ha

1 128 1 986 1 164 1 320 895 1 177 1 463

9.75/ha 47.60/ha 4.20/ha 19.17/ha 7.28/ha 14.18/ha 12.13/ha

6024 6028 6074 6077 6092

5. Düngung Miststreuer m. Seitenstreuwerk, um 5 m3 Mulden-Miststreuer, um 12 m3 Pumpfass, 5000 l Pumpfass, 10 000 l 12 m Schleppschlauchverteiler + 6000 l Fass

2.1 Fu/h 1.3 Fu/h 20 m3/h 29 m3/h 22 m3/h

27 000 45 000 33 000 56 000 64 000

66.00 33.00 52.00 56.00 52.00

32.00/Fu 25.00/Fu 2.60/m3 1.90/m3 2.40/m3

120 Fu 300 Fu 1 700 m3 4 000 m3 4 000 m3

2 799 5 508 2 975 4 966 6 227

5.40/Fu 4.50/Fu 0.64/m3 0.53/m3 0.59/m3

9085 9087 9102 9139

6. Futterernte Ladewagen mit Schneidvorrichtung, 25 m3 DIN Rotor-Ladewagen, 35 m3 DIN Häckselwagen mit Dosiereinrichtung, 35 m3 DIN Grossballen-Transportwagen, 10 t

2.0 Fu/h 1.2 Fu/h 1.8 Fu/h 1.0 Fu/h

54 000 109 000 53 000 24 000

60.00 66.00 56.00 0.00

30.00/Fu 55.00/Fu 31.00/Fu 37.00/Fu

220 Fu 220 Fu 250 Fu 80 Fu

4 983 9 499 5 401 2 196

4.86/Fu 6.54/Fu 6.36/Fu 6.00/Fu

10045 11030 12074

7. Innenwirtschaft und Diverses Blockschneider für Fahrsiloentnahme, 1,5–1,9 m3 Klauenpflegestand, kippbar, mobil (3-Punkt) Kompaktbagger, 1,7 t, 12 kW (16 PS)

10 m3/h

18 500 11 200 42 000

29.00

2.90/m3 5.80/Tier

1 000 m3 250 Tiere 250 h

1 751 975 4 240

0.93/m3 1.36/Tier 15.98/h

2012

12 kW

36.00*

*Betriebsstunden

9 2018 Schweizer Landtechnik

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Plattform | Forschung

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Pflück-Roboter für Peperoni «Sweeper» heisst der weltweit erste Pflückroboter für Peperoni. Der in einem holländischen Gewächshaus arbeitende Prototyp soll in wenigen Jahren Marktreife erlangen und dann auch andere Früchte ernten können. Roman Engeler

Roboter dieser Art sein. Ein dreidimen­ sional beweglicher Arm ist auf einer mobilen, höhenverstellbaren Plattform auf­ gebaut, die sich durch die Pflanzreihen bewegt. Die Früchte können beidseitig geerntet werden.

3-D-Kamera

«Sweeper» entdeckt, positioniert und ergreift Peperoni und trennt die Frucht von der Pflanze ab. Bilder: A. Bakker, sweeper-robot.eu

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Im Schnitt 24 Sekunden Wie an der ersten öffentlichen Vorstellung berichtet wurde, brauche der Roboter im Schnitt 24 Sekunden für das Erkennen und Ernten einer Frucht. Die Erfolgsrate soll derzeit bei 62 % liegen. Die Forscher gehen davon aus, dass dieser Roboter in wenigen Jahren die Serienreife erlangen wird. Zuvor sind aber weitere Verbesserungen bei der Schnelligkeit und der Erkennungsquote nötig. Zudem soll auch der eigentliche Pflückvorgang

Gerstenähre | © Agrisano

Infos unter: www.agrisano.ch

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Ein Konsortium, gebildet von Universitäten aus Holland, Schweden und Israel sowie einer Forschungsstation in Belgien und einem Gewächshausbetrieb in den Niederlanden, hat in rund vierjähriger Entwicklung einen Pflückroboter für Peperoni konstruiert. «Sweeper», wie die Maschine heisst, soll weltweit der erste

Zuerst scannt eine auf dem Roboterarm fixierte 3-D-Kamera die Pflanzreihen nach vorhandenen Früchten ab. An­ schliessend nimmt sich die Maschine jede gefundene Frucht einzeln vor und ermittelt exakt deren Position in einem drei­ dimensionalen Koordinatensystem. Weiter werden der Reifegrad, die Hänge­ position und allfällige Hindernisse wie Stängel oder Blätter, die beim Pflück­ vorgang in die Quere kommen könnten, festgestellt. Wird eine Peperoni als ernte­ reif eingestuft, trennt eine Klinge die Frucht von der Pflanze, die Peperoni fällt in eine mit gummierten Fingern ausstaffierte Fanghand und wird dort in die Sammelbox auf der mobilen Plattform gelegt.

Video zum Pflückroboter «Sweeper»

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Diese 3-D-Kamera ist für die Erkennung und exakte Feststellung der Position reifer Peperoni verantwortlich.

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Schweizer Landtechnik 9 2018

Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube-­ Kanal «Schweizer Landtechnik».


Forschung | Plattform

A LONG WAY

TOGETHER

Der dreidimensional bewegliche Roboter ist auf einer mobilen und höhenverstellbaren Plattform aufgebaut.

noch etwas schonender erfolgen. Darüber hinaus sind auch die Pflanzenzüchter gefordert, sollen doch die Kulturen züchterisch so angepasst werden, dass die Früchte einheitlicher an der Pflanze hängen und weniger durch das Blattwerk abgedeckt werden.

Die Maschine soll später auch Pilz- und andere Krankheiten erkennen und für andere Früchte wie Gurken oder Tomaten verwendet werden können. Angedacht ist, dass der Pflückroboter Bestandteil eines vollständig automatisierten Ernteund Verarbeitungssystems sein wird.

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LANDTECHNIK-AUSSTELLUNG Samstag, 29. September 2018 9.00 Ð 22.00 Beratung 19.30 Vortrag über Neuerungen im Strassenverkehr mit Thomas Frey, BUL Schöftand ab 19.00 musikalische Unterhaltung mit Echo vom SchnŠggŠberg

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Plattform | Ausstellung

löf. Neu ist, dass mit dem Gerät nicht nur Höhen von Bäumen oder Holzpoltern sowie Entfernungen, sondern auch Volumina gemessen werden können, etwa Haufen mit Hackschnitzeln oder Erdreich. Dazu wird beispielsweise ein Haufen von mehreren Standorten vermessen, das handliche Gerät ermittelt dann das entsprechende Volumen.

Zubehör

Spannende Einblicke in die Waldwirtschaft und neuste Innovationen der Forsttechnik zeigte die Interforst in München. Bilder: landpixel.de

Schaufenster der Forsttechnik Die alle vier Jahre stattfindende Interforst in München hat ihren Anspruch als forstliche Leitmesse unterstrichen: Über 50 000 Besucher kamen Mitte Juli trotz sommerlicher Hitze aufs Gelände, wo sich an fünf Messetagen 450 Aussteller auf 75 000 m2 Fläche präsentierten. Christian Mühlhausen* Das Thema Digitalisierung ist auch im Forst angekommen. Es war an der Interforst in München omnipräsent, sowohl bei den Maschinenherstellern als auch im Kongress, in Foren und in diversen Sonderschauen. Zu sehen waren zum Beispiel Harvester, die selbsttätig Daten aufnehmen und in die Buchführung einspielen. Oder Drohnen, die einen Überblick über den Baumbestand im Wald, über Windwurf und Schädlinge geben.

Forstwirtschaft 4.0 Spannende Einblicke in die Chancen einer «Forstwirtschaft 4.0» zeigte das Kuratorium für Wald und Forst (KWF). So wurde das Projekt «on track» vorgestellt: Ein mit Bodenscanner ausgestatteter Rückezug ermittelt und dokumentiert bei jeder *Christian Mühlhausen ist Forstingenieur und Agrarjournalist sowie Inhaber der Bildagentur landpixel.de, Göttingen D.

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Überfahrt den Zustand der Rückegasse – etwa bis zum Punkt, an dem eventuelle Schäden zu gross werden und das Rücken abgebrochen werden muss. Gerade vor dem Hintergrund eines sich ändernden Klimas mit weniger Frost und damit durchgefrorenen Böden verspricht das im Rahmen eines EU-Verbundprojekts entwickelte System einen interessanten Lösungsansatz. Ebenfalls noch Zukunftsmusik ist eine 3-D-Brille, bei der ein liegender Stamm digital vermessen wird und dem Forstwirt auf dem Brillendisplay die wertmässig optimale Aushaltung vorschlägt – inklusive Marken, an denen der Stamm getrennt werden soll. Noch sind die Brillen nicht outdoortauglich, mit einer Markttauglichkeit rechnen Experten aber innerhalb der nächsten fünf Jahre. Zu messen gibt es im Forst immer etwas: Erleichterung verspricht das neue Laser«Geo» vom schwedischen Hersteller Hag-

Eine absolute Messeneuheit ist der Motorsägen-Halter «Toolprotect» von Cepak, wie er etwa auf Arbeitsbühnen oder -körben verwendet werden kann. Das österreichische Unternehmen fertigt die Halterung aus nach eigenen Angaben «schier unzerstörbarem, zähelastischem und vibrationsdämpfendem Hochleistungskunststoff». Hersteller Stubai bietet seine Forstwerkzeuge von der Axt über Fällheber bis zum Sappie jetzt zusätzlich zu Holz und Aluminium auch in 2K-Kunststoff an, einem faserverstärkten Kunststoff, der für den Bergsport entwickelt wurde. Der ergonomisch geschweifte Stiel soll nach Angaben von Stubai die Geräte noch ergonomischer machen, durch die durchgehende Griffigkeit des gesamten Stiels ist dieser damit auch ideal für die zweihändige Bedienung geeignet.

Holzernte Die weltweit erste Motorsäge mit einer elektronisch gesteuerten Einspritzung konnte am Stand von Stihl bestaunt werden. Die «MS 500i» ist eine durchzugsstarke Starkholzsäge, bei der Sensoren die Kraftstoffdosierung übernehmen und dadurch eine stets optimale Motorleis-

Ein mit Bodenscanner ausgestatteter Rückezug ermittelt und dokumentiert bei jeder Überfahrt den Zustand der Rückegasse.


Ausstellung | Plattform

Zurzeit noch Zukunftsmusik, schon bald aber Realität: Holzvermessen mit der 3-D-Brille …

Der Motorsägen-Halter «Toolprotect» kann auf Arbeitsbühnen oder -körben verwendet werden.

tung gewährleisten sollen – unabhängig von der Umgebungstemperatur und der Höhenlage. Das Leistungsgewicht der 5 kW starken und 6,2 kg schweren Säge liegt bei 1,24 kg/kW, erhältlich ist sie voraussichtlich ab Januar 2019.

… oder mit dem Lasergerät, das auch Volumina von Schüttgütern erfassen kann.

Das Fällen von stärkeren Bäumen ist eine körperlich anstrengende und auch gefährliche Arbeit. Hydraulisch wirkende Fäll­ heber (Funktionsweise ähnlich wie ein Wagenheber) wie die von Strixner ­Fällsysteme, die beim Fällschnitt den Baum entsprechend anheben, haben sich in den vergangenen Jahren am Markt etabliert. Immer mehr Fällheber lassen sich nicht nur direkt am Stamm, sondern auch aus der Ferne bedienen, um aus den Gefahrenbereich zu kommen. Etwa der «TR 300» von Forstreich: Über ein Schlagwerk und einen Akku kann das 10 kg schwere Gerät auf bis zu 50 m per Fernbedienung mit 25 t Hubkraft den Stamm bis auf 6 cm anheben. Nutzer von Forstseilwinden kennen das Problem, wenn ein unter Spannung stehendes Seil gelöst wird: Durch die plötzliche Entspannung gerät das Seil auf der Trommel durcheinander, die Seillagen können sich ineinander verkeilen. Abhilfe verspricht die Trommelnachlaufbremse von Pfanzelt, die für «S-line»-Getriebeseilwinden erhältlich ist. Sie bremst die Trommel beim plötzlichen Lösen, so dass das gelöste Seil geordnet aufgewickelt werden kann.

Stihl bringt mit der «MS 500i» die weltweit erste Motorsäge mit elektronisch gesteuerter Einspritzung auf den Markt.

Borkenkäfer Heisse Sommer, Windwürfe, Borkenkäfer: Der Waldschutz steht vor neuen Herausforderungen. Ein vielversprechender Ansatz ist der Einsatz von so genannten «Debarking Heads» (entrindende Fällköpfe für Harvester). Dabei werden die normalen Vorschubrollen eines HarvesterAggregats durch Entrindungsrollen ersetzt. Das Holz wird damit beim Aufarbeiten zugleich entrindet und unattraktiv für Borkenkäfer gemacht, zudem bleiben die in der Rinde gespeicherten Nährstoffe im Wald und durch den Wegfall von Volumen kann voraussichtlich mehr eigentliches Holz vom Lkw abtransportiert werden. Im Gegensatz zu einer eigenen Entrindungsmaschine – dies wäre ein eige­ ner, zudem logistisch aufwändiger Arbeitsschritt – kann der Entrindungsprozess durch einen «Debarking Head» beim ohnehin anfallenden Schritt des maschinellen Entastens stattfinden. Rund 30 solche Maschinen laufen derzeit in Deutschland, ein Grossteil davon in Süddeutschland, und erste Waldeigentümer fordern die Verwendung eines solchen Kopfes mittlerweile in ihren Ausschreibungen für Holzeinschläge.

Stubai bietet seine Forstwerkzeuge auch in 2K-Kunststoff an, einem faserverstärkten Kunststoff.

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Sicherheit | Prävention

Kamerasysteme sollen den künftig vielleicht ausgedehnteren vorderen Überhang sicherer machen. Die limitierenden Faktoren wie zulässige Achslast oder Tragfähigkeit der Reifen bleiben jedoch und schränken diese mögliche Ausdehnung vor allem bei kleinen und mittleren Traktoren ein. Bild: R. Engeler

Herausforderungen bleiben Auch wenn die schweren und tödlichen Unfälle sich in den letzten Jahren merklich reduziert haben, bleibt die Unfallprävention in der Landwirtschaft aktueller denn je. Für einige landtechnische «Problemfälle» zeichnen sich Lösungen ab. Roman Engeler Der neue Geschäftsführer der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL), Thomas Frey, umriss an der traditionellen Präventionstagung die künftigen Herausforderungen in der Unfallverhütung. «Die fortschreitende Digitalisierung ist auch für uns ein hochspannendes Thema», meinte Frey und stellte sich die Frage: «Wird der Mensch plötzlich zum schwächsten Glied der Kette?» Weitere Herausforderungen ortete Frey in der steigenden Komplexität der Maschinen. Automatikfunktionen böten zwar höheren Komfort, könnten den Bediener aber auch zur Überforderung oder Nachlässigkeit treiben, meinte er. Aktuell bleiben zudem die sich stetig erneuernden EKAS-Richtlinien, die vor allem 58

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im Zusammenhang mit Arbeiten für Dritte oder bei der Beschäftigung familien­ fremder Arbeitskräfte für die Bauernbetriebe nicht einfache Anpassungen verlangen.

Neue Vorschriften für Anhänger Die neue EU-Typenprüfung für Fahrzeuge nimmt auch die landwirtschaftlich genutzten Anhänger unter die Lupe. Das neue Regelwerk, von dem derzeit ein Entwurf vorliegt, hat das Ziel, den Betrieb von solchen Anhängern einheitlicher zu regeln, den heutigen Erfordernissen anzupassen und im Endeffekt auch sicherer zu machen. Neu sollen auch Arbeitsanhänger wie Pressen oder Spritzen eine Ladung von zwei

Drittel des zulässigen Gesamtgewichtes mitführen dürfen. Weiter sollen 30-km/hArbeitsanhänger ohne Betriebsbremse bis 3,5 t Gesamtgewicht (bisher 3 t) zulässig sein. Bei Transportanhängern bis 30 km/h ist es aber nur noch erlaubt, ohne Betriebsbremse mit 1,5 t unterwegs zu sein (bisher 3 t). Mehr Spielraum soll es geben, wenn eine Auflaufbremse vorhanden ist. So sollen 30-km/h-Transportanhänger und 40-km/hAnhänger künftig mit 8 t fahren dürfen (bisher 6 t, respektive 3,5 t). Kontrollierbar machen möchte man zudem das Anfahrvermögen: Um dieses bei 15 % Steigung erfüllen zu können, soll neu ein Adhäsionsgewicht (Gewicht auf den angetriebenen Achsen) von 22 % des gesamten Gewichts eines Gespanns er-


Prävention | Sicherheit

forderlich sein. Im Vergleich dazu müssen die Lastwagen heute ein solches von 25 % erfüllen.

Prüfkriterien für Kameras Ob es überhaupt zu Veränderungen in Sa­ chen vorderer Überhang kommt und wie diese dann konkret formuliert werden, ist zwar noch offen. Dennoch beschäftigt man sich bereits jetzt mit der möglichen Umsetzung, beispielsweise den Kame­ rasystemen. So besteht die Absicht, im Ausland geprüfte Systeme anzuerkennen. Weiter soll auch in der Schweiz ein Prüf­ konzept mit Zertifizierung entwickelt werden. Als mögliche Prüfstellen sind derzeit DTC Vauffelin und FAKT Sennwald im Gespräch. Die Kameras sollen einen horizontalen Öffnungswinkel von 50 bis 70° aufweisen und die Bilder – mit gleichzeitigem Blick nach links und rechts – verzögerungsfrei auf einen Monitor übertragen. Kamera und Monitor müssen auch bei Blendun­ gen und grellem Sonnenlicht brauchbare Bilder erzeugen sowie Wasser und Staub trotzen können.

Noch sind aber solche Kamerasysteme teuer, man spricht von CHF 3000.– bis 5000.–. Zu beachten gilt es auch, dass li­ mitierende Faktoren wie die zulässige Achslast oder die Tragfähigkeit der Reifen weiterhin bestehen bleiben und die mög­ liche Ausdehnung des vorderen Über­ hangs vor allem bei kleinen und mittleren Traktoren einschränken.

Richtlinien für Einachser Neuere Einachsgeräte sind mit einem sogenannten Totmannschalter ausge­ stattet. Lässt man diesen los, stellt der Motor mit einer kleinen zeitlichen Ver­ zögerung ab, ebenso der Antrieb ange­ bauter Geräte, und die Maschine, soll­ te sie zuvor in Bewegung gewesen sein, rollt noch aus. Insbesondere das Ab­ stellen des Motors, beispielsweise beim Griffwechsel, war mit ein Grund, wes­ halb in der Praxis dieser Totmannschalter nicht selten mit einem Gummi- oder gar Klebeband temporär oder permanent überbrückt wurde. Mit der ab Dezember dieses Jahres gülti­ gen Norm soll diesem Treiben nun ein En­

de gesetzt werden. So hält eine neue Richtlinie fest, dass beim Loslassen des Totmannschalters die Maschine sofort stoppen muss und der Antrieb angebau­ ter Maschinen unterbrochen wird, hin­ gegen soll der Motor aber weiter in Be­ trieb sein. Für den Bediener heisst das, dass er bei Gefahr schnell die Hände von den Holmen nehmen muss. Will man die Maschine dann wieder in Betrieb setzen, braucht es zwei Handgriffe.

Fazit Nicht nur Raubtiere zeigen ihre Zähne und sind bisweilen für Menschen gefährlich, auch Landmaschinen können «bissig» sein. Dompteure können Erstere mit auf­ wändigem Training dressieren, bei den Maschinen heissen die entsprechenden Zauberworte Prävention, Ausbildung oder Vorsicht im Umgang mit Maschinen. Die an den Präventionstagungen der BUL regelmässig thematisierten schweren Un­ fälle in der Landwirtschaft haben eines gemeinsam: Meist wurde bei einem sol­ chen Ereignis mindestens eine Regel im Umgang mit Maschinen verletzt.

“Dank dem Roboter habe ich mehr Zeit für die Familie.” Daniel Pittet, Bière

Mehr Lebensqualität dank dem Lely Astronaut Hätte ich gewusst, wie viel Lebensqualität mir der Lely Astronaut A4 bringt, hätte ich mich schon viel eher für das Robotermelken entschieden. Dank dem Roboter spare ich einen Mitarbeiter und mit der Unterstütung meines Vaters habe ich trotzdem ab und zu ein freies Wochenende oder Ferien, um Zeit mit der Familie verbringen. Das ist sehr wichtig. LELY CENTER, Dairy Solution GmbH, Im Feld 16, 4624 Härkingen www.lely.com/haerkingen

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Passion | Oldtimer

Sein Herz schlägt für Oldtimer-Traktoren Markus Büchler in Buttisholz LU hat ein grosses Herz für Oldtimer-Traktoren. Technik aus der Pionierzeit der Mechanisierung verstehen und fachmännisch reparieren ist seine grosse Leidenschaft – und seit zwei Jahren sein Beruf. Dominik Senn «Traktoren faszinieren mich seit jeher», sagt Markus Büchler, «in der Freizeit begann ich schon früh, alte Traktoren zu reparieren und restaurieren.» Der Maschinentechniker TS lernte ursprünglich Landmaschinenmechaniker, absolvierte später die Technikerschule und arbeitete bis Ende Vorjahr in Konstruktions- und Produktionsbetrieben für Anlagenbau und Automation, unter anderem von Getreidemühlen. Der erste Oldtimer-Traktor, den er anschaffte, war ein Fordson «Super Dexta» mit Jahrgang 1963. Er restaurierte ihn in einer kleinen Werkstatt in der Nähe seines Wohnhauses und präsentierte das Schmuckstück an Ausfahrten und Traktorentreffen in der Umgebung. Es dauerte

nicht lange, folgten Anfragen zuhauf von Kollegen und weiteren Besitzern von Oldtimer-Traktoren. Eine grössere Werkstatt musste her. Als er an der Ober-Allmendstrasse 22 fündig wurde, reifte in ihm der Entschluss: Ich wage den Schritt in die Selbstständigkeit. Das tat er auf den 1. Januar 2016 mit der Gründung der Traktorenwerkstatt Büchler GmbH. Am erstmaligen Tag der offenen Tür gab er kürzlich einer grossen Besucherschar Einblick in seine Einmann-Profiwerkstatt; ein Besucher, Schacher Sepp, händigte ihm bei dieser Gelegenheit eine Liste mit lieferbaren Ölfiltern aus. «Wer weiss, vielleicht kann ich einmal darauf zurück­ greifen», sagt Büchler.

Ausschliesslich Oldtimer «Meine Traktorenwerkstatt ist eine Spezial­werkstatt für alte Traktoren. Service, Reparaturen, Revisionen, Karosseriearbeiten und Neulackierungen von Old­ timertraktoren sind meine Haupttätig­ keiten», sagt Markus Büchler. «Was ich auf keinen Fall mache, ist Landmaschinen-­ Werkstätten in ihre Arbeit reinpfuschen. Bei mir haben ausschliesslich Oldtimer Zugang.» Die Werkstatt weist einen Fahrzeugstellplatz und drei Boxen auf. Zwei davon sind mit einem Kran ausgestattet. In der grössten Koje ist die eigentliche Werkstatt, mit allen nötigen Werkzeugsets, um einen Traktor nach Bedarf vollständig ausweiden zu können. Die zweite ist mit einer Sandstrahlkabine samt Zubehör bestückt. Die anschliessende dritte ist der abgeschlossene Lackierraum mit Absauganlage.

Dienstleistungen im Überblick Zu Markus Büchlers Dienstleistungen rund um Oldtimer-Traktoren gehört an erster Stelle die mechanische Überarbeitung von eingelaufenen oder ausgeschlagenen Bohrungen und Wellen, hauptsächlich ausgeschlagene Vorderachsen, sowie die Fertigung von Übermassbüchsen für die Vorderachse, gefolgt von der Instandstellung der elektrischen Anlage und Erneuerung der in fünfzig bis sechzig

Markus Büchler, Buttisholz LU, bei einem vorbildlich restaurierten Bucher «D 1800». Bilder: zVg/Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik 9 2018


Oldtimer | Passion

Mit einem Fordson «Super Dexta» hat alles begonnen …

Jahren zumeist spröde gewordenen Ver­ kabelung. Je nach Marke unterschiedlich ist der Bedarf für Service-, Einstell­- und Revisionsarbeiten an Diesel- und Benzin­ motoren, das Prüfen und Einstellen von Einspritzdüsen am Prüfgerät, Getriebe­ prüfungen und -reparaturen, Kurbelwelle Abdichten, die Konstruktion und Ferti­ gung von nicht erhältlichen Ersatzteilen, die Entlackung in der Sandstrahlkabine oder durch chemisches Abbeizen, die Neulackierung, das Ausbeulen von Hau­ ben oder Kotflügeln sowie sonstige Ka­ rosseriearbeiten, das Lackieren oder Auf­ frischen von Beschriftungen (Spritzen) und Emblemen/Schildern, die eventuell notwendige Zerlegung für einen Neuauf­ bau und die Vorbereitung für die Motor­ fahrzeugkontrolle. So ist Markus Büchler Spezialist für nicht alltägliche Arbeiten wie das Montieren von Schrumpfringen auf Steckachsen.

IGFS Fahrzeugrestauratoren Schweiz Für alle diese Arbeiten kommt Markus Büchler das kulminierte Fachwissen als Maschinentechniker und Landmaschinen­ mechaniker zugute. Das erklärt auch den Aufschwung, den das Einmann-Unter­ nehmen immer noch nimmt. Und falls er einmal etwas nicht weiss, behilft er sich mit dem Studium von Fachbüchern. Dazu ist er Mitglied der Interessengemein­ schaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz IGFS, die gute Verbandsstrukturen auf­ weise und den Nachwuchs fördere, so Markus Büchler. Was die Kosten für Restaurationen be­ trifft, nimmt Markus Büchler kein Blatt vor den Mund: Bringe er einen OldtimerTraktor mechanisch in Ordnung, sei inklu­ sive Vorführung und Service je nach Jahr­ gang und Marke ein Betrag im niedrigen vierstelligen Bereich fällig, für die kom­ plette Neulackierung belaufe sich der Be­

… und zur Freude des Besitzers geendet.

trag bald einmal bis gegen 6000 Franken. Nicht zu unterschätzen sei auch der Be­ darf für das Ausbeulen und Neulackieren von Hauben und Kotflügeln; beispiels­ weise müsse allein für das Ausbessern ei­ nes Kotflügels mitsamt Ausrichten ein Arbeits­ tag einberechnet werden. Auch ein Nachbau sei eine Option, aber in je­ dem einzelnen Fall halt eine Frage von Aufwand und Preis.

In der Sandstrahlkabine erfolgt die Entlackung oder Entfernung von Rost.

Betreibt keinen Handel Auch bezüglich der Beschaffung von Tei­ len ist Markus Büchler ein Profi. «Je nach Marke finde ich Ersatzteile im Inland und in Europa, aber auch in Übersee, das meiste mittels Internet», sagt er. Selten besucht er Auktionen. Was er tunlichst beiseitelässt, ist mit Ersatzteilen oder Old­ timern handeln. Er hat inzwischen drei Fordson «Super Dexta», die er jedoch nicht verkauft: «Die emotionale Bindung ist zu gross», meint er. «Mir geht es da­ rum, meinen Kunden Dienstleistungen anzubieten, die sie selber aus verschiede­ nen Gründen nicht erbringen können. Die

Kundenzufriedenheit hat für mich obers­ te Priorität. Ich führe die mir anvertrauten Arbeiten immer mit Sorgfalt und Liebe zum Detail aus», bekräftigt er. Falls er ein­ mal Hilfe benötigt, steht ihm Bruder Toni auf Abruf zur Seite. Dieser hat den elterli­ chen Bauernhof übernommen; er hat erst kürzlich auf Kräuteranbau umgestellt. Das Rückgrat für Büchlers Unternehmung ist seine Familie mit Ehefrau Brigitte und den Kindern Lorena, Nick und Ronja. Weitere Informationen unter 079 372 57 17 und www.traktorenwerkstatt.ch

Eine stolze Parade Büchler’schen Schaffens.

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62 SVLT-Fachreise

Fachreise nach Israel Die nächste, exklusive Fachreise für die Mitglieder und Freunde des SVLT führt nach Israel. Die SVLT-Reisegruppe hat diese interessante Destination vor einem Jahr ausreichend rekognosziert. Roman Engeler

18. Januar bis 27. Januar 2019 15. Februar bis 24. Februar 2019 Nach knapp vier Flugstunden landet man in Tel Aviv – und weniger als eine Autostunden davon entfernt liegt das sagenumwobene Jerusalem mit seiner 3000 Jahre alten Geschichte. In dieser Region ist alles etwas komplizierter. Dafür wird man mit einer spannenden Reise durch ein Land belohnt, das nicht nur mit Heiligtümern dreier grosser Weltreligionen, sondern auch mit Naturschönheiten, drei Meeren, Wüste und einer äusserst innovativen, modernen Landwirtschaft aufwarten kann. Während in der Schweiz noch Orangen und Mandarinen geschält werden, ist in Israel bereits Erdbeerzeit. Sogar in der Wüste, wo es bekanntlich kaum regnet. Die Nachteile dieser heissen und trocke-

nen Umgebung verwandelten israelische Forscher jedoch in einen Standortvorteil. Die Sonne scheint auch im Winter, so dass mehr als eine Ernte pro Jahr möglich ist. Innovation und Improvisation heissen die Schlüsselwörter, so wurde in einem israelischen Kibbuz auch die Tröpfchenbewässerung erfunden. In israelischen Ställen stehen leistungsstarke Kühe mit bis zu 12 000 Litern Milch pro Jahr. Auch der Anbau und der Export von Kräutern sind ein lukratives Geschäft. Israel beliefert mittlerweile rund fünfzig Prozent des europäischen KüchenkräuterMarktes. Der gesamte Erzeugungswert der israelischen Landwirtschaft lag 2013 bei 8,3 Mrd. US$.

Reisedaten Reise 1: 18. Januar bis 27. Januar 2019 Reise 2: 15. Februar bis 24. Februar 2019

Nach dem Morgenessen Besuch im Kibbuz «Malkia». Ein Schweizer Kibbuz-Mitglied und Landwirt weiss Interessantes über die Lage an der Grenze zu berichten. Weiterfahrt auf die Golan-Höhen mit Rundumblick zum Hermon-Gebirge und ins fruchtbare Hula-Tal. Mittagessen. Weiterfahrt nach Katzrin und Besichtigung der Spitzen-Weinkellerei «Golan Heights Winery» mit Degustation. Anschliessend Rundgang durch das Moshav «Ramat Magshimim» mit Führung des Schweizer Landwirts Emma­nuel, der über seine Arbeit mit den Rindern der Kooperative berichtet. Abendessen und Übernachtung.

Versicherung Eine Annullations- und Extrarückreise-­ Versicherung (von Elvia für CHF 98.– pro Person) wird empfohlen.

Durchführung Twerenbold Reisen AG, Abteilung Spezialgruppen, Kathy Malka, Im Steiacher 1, 5406 Baden-Rütihof Tel. +41 56 484 84 70, Fa. +41 56 484 84 75 k.malka@twerenbold.ch www.twerenbold.ch

Nach dem Frühstück und Check-out. Fahrt entlang der Mittelmeerküste nach Caesarea. Spaziergang durch den antiken Ort mit Aquädukt, Amphitheater und Hippodrom. Mittagessen. Weiterfahrt zum Kibbuz «Mishmar Ha Emek» (Milchviehbetrieb mit den ersten Melkrobotern des Landes). Zum Kibbuz gehört auch die Firma «Tama plas­ tic», die Netze für nahezu alle Hersteller von Rundballenpressen herstellt. Weiterfahrt zum See Genezareth. Zimmerbezug, Abendessen und Übernachtung.

3. Tag (Sonntag): Galiläa

Preis pro Person Im Doppelzimmer: CHF 2990.– Im Einzelzimmer: CHF 3580.– Verlängerung: CHF 100.– pro Tag (DZ, CHF 175.– EZ)

Inbegriffene Leistungen Linienflüge mit Flughafen-Taxen, alle aufgeführten Besichtigungen gemäss Programm. Übernachtungen in guten Hotels mit Frühstück. 8 Mittag- und Abendessen. Reise­ leitung durch Twerenbold und/oder SVLT. Nicht inbegriffen Persönliche Auslagen, Getränke, Trinkgelder.

2. Tag (Samstag): Caesarea–See Genezareth

Reiseprogramm 1. Tag (Freitag): Zürich–Tel Aviv

4. Tag (Montag): Galiläa–Jerusalem

Individuelle Anreise an den Flughafen Zürich, Check-in, Sicherheitskontrolle. Abflug nach Tel Aviv um 10.05 Uhr. Ankunft um 15.10 Uhr (Zeitverschiebung: 1 Stunde). Transfer zum Hotel im Zentrum und nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt. Zimmerbezug, Abendessen und Übernachtung.

Frühstück und Check-out. Fahrt ins JezreelTal. Besuch der Carmel Crops Farm mit einem Rundgang durch die hydroponischen Gewächshäuser (Gemüse wächst ohne Boden­kontakt) und Felder, inklusive Besichtigung des Maschinenparks. Die Firma «Etgar» beliefert die Farm mit speziellen Erntegeräten. Mittagessen. Nachmittags


SVLT-Fachreise 63

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Anmeldetalon Ich melde folgende Personen verbindlich zur SVLT-Reise nach Israel an: Gewünschtes Reisedatum: 1. Person, Name, Vorname: Adresse:

Fahrt ins «Tal der Quellen» zum Kibbuz «Sde Eliyahu», wo «Bio-Bienen» gezüchtet werden, die schädliche Insekten von den angebauten Produkten fernhalten. Weiterfahrt nach Jerusalem. Zimmerbezug, Abendessen und Übernachtung.

PLZ: Telefon:

Nach dem Morgenessen geführter Rundgang durch den Kibbuz «Ramat Rachel» mit seinen 50 ha Obst- und Frucht-Anbaufläche. Anschliessend Fahrt auf den Ölberg. Spaziergang zum Garten Gethsemane. Durch das Löwentor in die Jerusalemer Altstadt. Mittagessen. Erkundung der Altstadt mit Klagemauer. Abschluss mit Führung durch das israelische Parlament «Knesset» (vorbehältlich Verfügbarkeit).

6. Tag (Mittwoch): Wüste Negev– Mitzpe Ramon Frühstück und Check-out. Fahrt in den trockenen Süden zur Wüste Negev. Rundgang durch das landwirtschaftliche Forschungszentrum «Volcani» (Pflanzen- und Tierzucht, Landtechnik). Weiterfahrt ins Ella-Tal zum Schweizer Weingut «Mettler». Mittagessen bei Mettler und Rundgang durch die Weinberge und die Kellerei. Fahrt zum Kibbuz «Hatzerim», dem Weltmarktführer für Tropf- und Mikrobewässerungsprodukte «Netafim». Informativer Rundgang. Weiterfahrt nach Mitzpe Ramon. Zimmerbezug, Abendessen und Übernachtung.

7. Tag (Donnerstag): Jeep-Tour– Totes Meer Nach dem Frühstück Fahrt in Jeeps zum weltweit grössten Erosionskrater «Mach­ tesh Ramon» (200 Mio. Jahre alt) mit seinen rund 40 Arten von kleinen Wüstentieren. Während der Fahrt umfangreiche Informationen über Geologie, Flora und Fauna. Mittagessen auf der Kornmehl-Ziegen-Farm mit Besichtigung. Am Nachmittag Fahrt ans

E-Mail:

2. Person, Name, Vorname: Adresse: PLZ:

5. Tag (Dienstag): Jerusalem

Ort:

Ort:

Telefon:

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Ich wünsche r Doppelzimmer  r Einzelzimmer  r die Annullations- und ExtrarückreiseVersicherung r Verlängerung für Nächte   Unterschrift: Ort/Datum: Anmeldung senden an: Twerenbold Reisen AG, Abteilung Spezialgruppen, Kathy Malka, Im Steiacher 1, 5406 Baden-Rütihof, Tel. +41 56 484 84 70, Fa. +41 56 484 84 75, k.malka@twerenbold.ch – Bitte legen Sie der Anmeldung eine Passkopie bei.

Tote Meer, den tiefsten Punkt der Erde, mit Bademöglichkeit im salzhaltigsten Gewässer. Zimmerbezug, Abendessen und Übernachtung

vatorium). Diskussion mit Alfonso Nussbaumer über das Thema «Was ich schon immer über Israel wissen wollte». Abendessen und Übernachtung.

8. Tag (Freitag): Arava–Eilat

10. Tag (Sonntag): Rückflug in die Schweiz

Frühstück und Check-out. Interaktive Information über die Methoden der Landwirtschaft in der Wüste. Anschliessend Besuch der Landwirtschaftsschule. Nach dem Mittagessen Besichtigung umliegender Felder und Gewächshäuser mit allerlei technischen Innovationen. Fahrt nach Eilat am südlichsten Zipfel des Landes am Roten Meer. Zimmerbezug, Abendessen und Übernachtung.

9. Tag (Samstag): Eilat und Umgebung Nach dem Frühstück Tagesausflug mit Alfon­so Nussbaumer, ehemaliger Honorarkonsul der Schweiz in Israel. Fahrt zum Kibbuz «Yotvata» mit Dattelpalmenplantage und vollklimatisierter Milch-Farm. Fahrt ins Timna-Tal mit den berühmten SalomonSäulen. Kurze Wüstenwanderung und Mittagessen. Am Nachmittag Fahrt an den Korallen­strand in Eilat (Unterwasser-Obser-

Frühstück und Check-out. Rückflug via Tel Aviv nach Zürich. Ankunft: 19.15 Uhr. Möglichkeit zur Verlängerung in Eilat (Badeferien).


SVLT | Stellungnahme

Mineralölsteuer-Rückerstattung – ein sinnvolles Instrument Die eidgenössische Finanzkontrolle möchte die Rückerstattung der Mineralölsteuer aufheben. Der Schweizerische Verband für Landtechnik wehrt sich dagegen und legt die Gründe auf den Tisch. Roman Engeler In regelmässigen Abständen wird von verschiedener Seite versucht, die Mineralölsteuer-Rückerstattung an die Land- und Forstwirtschaft zu streichen. Letztmals war dies 2004 der Fall, als der Bundesrat im Rahmen des damaligen Entlastungsprogramms «EP 04» dem Parlament diese Streichung beantragte. Dem SVLT war es damals im Verbund einer grossen Koalition mit anderen Verbänden (Bündnis «Landwirtschaft und Tourismus») gelungen, dieses Ansinnen zu bodigen. Nun hat die eidgenössische Finanzkon­ trolle, eine unabhängige Kontrollinstanz des Bundes, diesen Ball wieder aufgenommen und in einem Bericht nahegelegt, diese Rückerstattung aufzuheben. Als etwas diffuse Begründung wird vorgeschoben, die Streichung könnte dazu beitragen, dass die Landwirtschaft die Umweltziele erreichen könnte.

Um was geht es? Die Mineralölsteuer ist eine Verbrauchssteuer und wird auf Erdöl, anderen Mineralölen, Erdgas und den bei ihrer Verarbeitung gewonnenen Produkten sowie auf Treibstoffen erhoben. Diese Steuer fliesst hälftig in die Bundeskasse und zweckgebunden für Aufgaben im Strassen- und Luftverkehr. Zusätzlich gibt es einen Mineralölsteuerzuschlag auf Treibstoffen, der dann zu 100 % zweckgebunden für Aufgaben im Zusammenhang mit dem Stras­ sen- oder Luftverkehr eingesetzt wird. In der Gesamtheit machen diese Steuern beim Dieselöl einen Zuschlag von 75,87 Rappen aus. Gemäss geltendem Recht werden der grösste Teil der Steuer und der ganze Zuschlag der Land- und Forstwirtschaft zurückerstattet.

Traktoren fahren nicht auf Autobahnen Diese Rückerstattung macht auch heute noch Sinn, denn die davon profitierende Land- und Forstwirtschaft beanspruchen diese Infrastrukturen mit ihren Fahrzeu64

Schweizer Landtechnik 9 2018

Der SVLT wird sich dafür engagieren, dass die Rückerstattung der Mineralölsteuer auch künftig erhalten bleibt. Bild: R. Engeler

gen kaum, im Falle der Nationalstrassen beispielsweise überhaupt nicht. Weiter sticht das im Bericht der Finanzkontrolle stipulierte Argument eines positiven Effekts auf die Umwelt in keiner Art und Weise. Die Rückerstattung richtet sich nämlich nicht nach dem effektiven Verbrauch, sondern basiert auf einem besonderen Schlüssel. Wird in der Landwirtschaft viel Treibstoff verbraucht, führt dies nicht zu einer höheren Rück­ erstattung. Die Landwirtschaft zahlt aber trotz dieser Rückerstattung immer noch einen stolzen Betrag in die genannten Kassen. Berechnungen haben ergeben, dass es rund CHF 50 Mio. sind. Einerseits wird die Steuer ja nur teilweise rückerstattet, anderseits ist die verbrauchte Menge von Dieselöl in der Landwirtschaft nachweislich höher, als es das normierte Berechnungsverfahren ausweist. Auch Landmaschinen benutzen Strassen, vornehmlich sind es aber Flurstrassen, für

deren Unterhalt die Bauern in vielen Fällen – oft im Rahmen von Korporationen – selbst aufkommen. Sie wenden dafür Schätzungen zufolge schweizweit rund CHF 60 Mio. auf und lassen dabei auch die breite Öffentlichkeit in Form von Spazier- und Wanderwegen sowie Velostrecken teilhaben.

Fazit Die beabsichtigte Streichung der Mineralölsteuer-Rückerstattung zielt rein auf zusätzliche Einnahmen der Bundeskasse. Ein ökologischer Nutzen wird damit nicht erreicht, hingegen die Produktion von heimischen Nahrungsmitteln verteuert, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Landwirtschaft verschlechtert (zumal umliegende Länder diese Rückerstattung nach wie vor anwenden) und letztlich das Einkommen der Schweizer Landwirte geschmälert. Der SVLT wird sich mit Vehemenz gegen diese Streichung wehren.


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BE Rütti im Fokus der Bremsen

Sie findet statt in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers. Die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.­agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglie­ der bietet der FVLT einen Rabatt von 50 Franken pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei ei­ nem später folgenden Aufgebot zur Expertise.

Infotag Waschplätze/Sprühspülsysteme 19. September 2018, Le Lat 59, 1483 Vesin FR Das Landwirtschaftliche Institut von Grangeneuve und der FVLT organisieren am Mittwoch, 19. September 2018, einen Informationstag über Waschplätze und Sprühspülsysteme. Im Rahmen des Aktionsplans zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzen­ schutzmitteln werden Subventionen für diese verschiedenen Systeme gewährt. Darüber hinaus sind die Spülsysteme ab 2022 Pflicht. Jeder­ mann ist zu dieser Veranstaltung eingeladen. Verschiedene Firmen werden anwesend sein, und der Waschplatz von Herrn Bersier er­ möglicht, sich ein klares Bild von diesen beiden heiss diskutierten Themen zu machen. Vollbremsung mit dem hydraulischen Zweileiter-Bremssystem «H2L» von Paul Forrer. Bild: röt

Der landwirtschaftliche Strassenverkehr war Ende August Thema am In­ forama Rütti in Zollikofen BE. An drei Posten wurden die zahlreich er­ schienenen Besucher zu den Themen «Luftdruckbremsen», «Hydrauli­ sche Zweileiterbremsen» sowie «Sehen und gesehen werden» infor­ miert. Im Voraus gab es eine Praxisvorführung, bei der sehr eindrücklich das Bremsverhalten von Traktor-Anhänger-Kombinationen bei einer Voll­ bremsung mit 2-Leiter-Bremssystemen demonstriert wurde. Einerseits ein Gespann mit Druckluftbremsen (John Deere «6910S» mit Tri­ dem-Tankanhänger von Marolf) und andererseits dasjenige Gespann, das mit dem neuen hydraulischen Zweileiter-Bremssystem «H2L» von Paul Forrer ausgestattet ist (New Holland «T7.270» mit Fliegl-Zwei­ achsanhänger, siehe auch «Schweizer Landtechnik» Nr. 8/2018). An der Veranstaltung auf der Rütti war zu spüren, dass das Thema «Neue Bremsvorschriften» die Bauern nach wie vor stark beschäftigt. Wie ge­ nau die Bestimmungen dann definitiv lauten werden, und ob es zu einer Sonderlösung Schweiz kommen wird, zeigt sich spätestens dann, wenn der Bund seine Antwort auf die Vernehmlassung bekannt geben wird. Angesprochen wurden auch der «Vordere Überhang», Sichtwinkel und kritische Achslasten. Der Anlass auf der Rütti wurde von der Oekonomi­ schen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (OGG) gemeinsam mit dem In­ forama, dem Berner Verband für Landtechnik BVLT und der Berner Fach­ hochschule organisiert.

FR Bremsenkontrolle 2018 Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält die Bremstest­ kampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhänger­ bremsen erstellt wird.

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Schweizer Landtechnik 9 2018

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit­ glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 26. September 2018, in Hochdorf, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 14. November 2018, in Sursee, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nicht­ mitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 611: jeweils Samstag, 13./20. Oktober 2018, 13.00–17.00 Uhr Kurs 613: jeweils Samstag, 24. November / 1. Dezember, 8.00–12.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende jeweils Montag/Dienstag: 19./20./26./27. No­ vember 2018, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse können nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lektionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs umfasst 32 Lektionen in vier Wochen, je­ weils an einem Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Nächster Kursbeginn: 28. September 2018; Durch­führung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Ho­ henrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch


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Futterernte in Steillagen «Ertragsfähige Wiesen und Weiden in Hang- und Steillagen» war das Thema des Start-Events des Maschinenrings Luzern zusammen mit dem Luzerner Verband für Landtechnik und dem Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung BBZN Luzern in Steinhuserberg.

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 29. Sept 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

24. Okt 18

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 31. Okt 18 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA

28. Nov 18

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 10. Nov 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

5. Dez 18

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 21. Nov 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn

12. Dez 18

Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

19. Dez 18

Sa, 24. Nov 18

Nachruf Gebhard Ammann, alt Kantonsrat, Gossau

Toni Moser stellt die zahlreich aufgefahrenen Maschinen im Detail vor. Bild: D. Senn

Mehr als hundert Landwirte liessen sich über standortgerechte Düngung und Nutzung, Bestandeslenkung, Wiesenpflege und -erneuerung sowie hangtaugliche Mechanisierung informieren. Leider fiel die geplante Maschinendemonstration ins Wasser – zu nass. So beschränkten sich die Lehrer und Berater Anton Moser (Schüpfheim) und Franz Wüest (Hohenrain) auf die Vorstellung der Maschinen für die Wiesenerneuerung und Futterernte in Hang- und Steillagen in Interviews mit den Herstellern, Importeuren oder Händlern, während Futterbaulehrer Herbert Schmid (Hohenrain) wertvolle Tipps zur Beurteilung und Bestandesverbesserung von Wiesen und Weiden abgab. 14 zum Teil extrem hangtaugliche Maschinen, von der Wiesenerneuerung über die Futterernte bis zum Abtransport, wurden vom Publikum eingehend begutachtet und die Vorzüge hervorgehoben: die Mäher Köppl «Atra», Köppl «Gekko», Reform «G3 X» mit Scheibenmähwerk, Brielmaier mit Busatis-Mähwerk, Aebi «Terratrac TT281» mit Scheibenmäher vorne und Aufbereiter hinten, Rapid «Orbito MT220», dann die Aufbereiter und Ernter Hillrake System Erni an einem Brielmaier, Knüsel-Bandrechen am Antonio Carrara, Massimo-Bandrechen System Helbling Landtechnik AG, Knüsel-Bandschwader am Rigitrac, Köppl-Bandrechen sowie schliesslich die Transporter Urs Schmid-­ Lenktriebachswagen, Schiltrac «Swisstrans» von Peter Barmettler und Aebi «TP420» mit Agrar-Ladegerät und Euro-6-Motor.

SG

AR

AI

GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2018 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag Salez, Rheinhof Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 15. Sept 18

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 22. Sept 18 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA

10. Okt 18

17. Okt 18

Gebhard Ammann erblickte das Licht der Welt am 18. Dezember 1921. Sein Vater war Schreiner. Mehrere ledige Geschwister ohne Nachkommen seitens seiner Mutter bewirtschafteten im Niederdorf einen ansehnlichen Hof, den Gebhard später übernehmen durfte. 1947 heiratete Gebhard dann Hedi Bossart und gründete seine Familie. Im Jahre 1951 wurde Sohn Gebhard und 4 Jahre später Tochter Hedeli geboren. Für über 12 Vereine übernahm Gebhard irgendwann das Präsidium oder Vorstandstätigkeiten, so auch für den Traktoren­ verband bzw. den Schweizerischen Verband für Landtechnik SVLT oder für Strassenkorporationen und in politischen Ämtern. Er wurde zum Stadtrat von Gossau gewählt, später zum Kantonsrat. Im Verband für Landtechnik war er jahrzehntelang, von ca. 1962 bis 1989, in den Kantonen St. Gallen, Glarus und beiden Appenzell als Kat.-G-Kursleiter tätig. Er hat mehrere tausend Fahrschüler im Traktorfahren ausgebildet. Und es hat ihn trotz der jahrelangen Praxis immer wieder gerührt und gefreut, wenn er von seinen ehemaligen Schülern und Schülerinnen auf der Strasse wiedererkannt und gegrüsst wurde. Er führte Kreisversammlungen durch und war dabei noch Referent. Für seine unschätzbaren Dienste ist er zum Ehrenpräsidenten der Sektion St. Gallen und im Jahre 1988 zum Ehrenmitglied des SVLT ernannt worden. Bis er seinen Bauernhof 1974 verkaufte, war er immer offen und begeistert für neue Techniken und Möglichkeiten in der Landwirtschaft. Manchmal kamen gar ganze Reisebusse aus Deutschland oder der Umgebung, um irgendeine Innovation zu bestaunen, die Gebhard auf seinem Hof eingeführt hatte. Im Beisein seiner Familie konnte er sich aus dieser Welt verabschieden. Er ist am 3. Juli 2018 friedlich eingeschlafen. Den Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid.

Spannender Wettkampf Am 26. August durfte der Verband für Landtechnik St. Gallen, VLT-SG, die Ausscheidung im Traktoren-Geschicklichkeitsfahren bei frischen Temperaturen und Sonnenschein auf dem Areal der Emil Egger AG in St. Gallen durchführen. Bewertet wurden 101 Teilnehmer bei sieben verschiedenen Parcours in drei Kategorien. Sogar vier Damen wagten sich auf die Maschinen. Bei den Junioren erzielten folgende Teilnehmer am wenigsten Strafpunkte: Dietrich Reto, Kriessern (225 Strafpunkte), Brauchli Yannick, Oberbüren (255), Müller Florian, Lömmenschwil (265). In der Kategorie Elite hob sich der Gewinner Alex Schönenberger aus Mörschwil mit 130 Strafpunkten von den restlichen Teilnehmern ab.

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Auf dem 2. Rang platzierte sich Felix Ziegler aus Andwil mit 165 Straf­ punkten und auf dem 3. Rang Stefan Müller aus Lömmenschwil mit 180 Strafpunkten. Folgende Damen absolvierten den Parcours mit Bravour: Rang 1: Andrea Hürlimann, Berg SG (435 Strafpunkte), Rang 2: Johanna Beschi, Waldkirch (530), Rang 3: Regula Heeb, Rüthi (610), Rang 4: Sonja Dosch, Bad Ragaz (710).

zu beweisen. Neben dem obligaten Theorieteil, der immer wieder her­ ausfordernden Wippe oder dem Dauerbrenner «Heisser Draht» sowie weiteren Posten kam erstmals auch das Thema «Digitalisierung» aufs Tapet. So musste man einen Futterschieber vom Typ Lely «Juno» durch einen von Strohballen umsäumten Rundkurs steuern. Bei fast zu schönem Wetter – die Temperaturen kletterten über 30° – gewann in der Hauptkategorie «Herren» mit Matthias Klarer aus Gralts­hausen TG ein ausserkantonaler Teilnehmer. Er konnte den zweit­ platzierten Marcel Hürlimann (Dürnten) und den Dritten Beat Derrer (Oberhasli) in Schach halten. Bei den Damen heisst die Siegerin Salome Fürst (Dachsen). Sie gewann vor Manuela Hauser (Bachs) und Fiona Aeschlimann (Wangen). Die Kategorie «Junioren» wurde von Tobias Moser (Ramsen SH) vor Fabia Mosberger (Gossau ZH) und Marc Bär (Bachs) gewonnen. Sie, wie alle anderen Teilnehmer, bekamen bei der Rangverkündigung einen Preis überreicht. Den Besten winkt dann zusätzlich noch die Teilnahme an der nächsten Schweizer Meisterschaft.

SVLT 20 Eintritte zu gewinnen Am Traktoren-Geschicklichkeitsfahren des VLT-SG waren 101 Teilnehmer am Start. Bild: zvg

Zudem traten beim Mannschaftsparcours 29 Mannschaften an. Auf dem kompletten Parcours galt es mit verschiedenen Fahrzeugen wie Traktor, Huki und Giesskanne, Wasser von A nach B zu transportieren. Der Spass wurde natürlich an diesem Parcours grossgeschrieben. Die vielen Kinder beschäftigten sich im grossen Sandkasten oder auf den Rasenmäher­ traktoren. Dank der Sponsoren konnte ein spannender Wettkampf mit einem schönen Gabentempel durchgeführt werden.

ZH Gefragte Vielseitigkeit Das Zürcher Traktoren-Geschicklichkeitsfahren lockte heuer rund 100 Teilnehmende (72 Herren, 16 Junioren und 7 Damen) auf das Ge­ lände von HM-Maschinen in Marthalen. An dem von der Landjugend «Ryfall» und von der Zürcher Sektion des SVLT gemeinsam organisierten Anlass galt es, an zehn verschiedenen Posten das fahrerische Geschick

Oft entschieden exakt gemessene Millimeter, wie viele Punkte man an einem Posten ergattern konnte. Bild: R. Engeler

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Über 600 Aussteller bieten vom 29.9. bis 7.10.2018 am landwirt­ schaftlichen Hauptfest in Stuttgart D einen vielfältigen Einblick in die Welt der Landwirtschaft. Die «Schweizer Landtechnik» verlost 20 Ein­ tritte. Unter dem Motto «Landwirtschaft erleben» erwartet die Besucher der grössten Fachmesse für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Süd­ deutschland ein attraktives Ausstellungsprogramm. Neun Tage dreht sich auf einer Fläche von 130 000 m2 alles um Tiere, Ernährung, Natur und Technik. Den Laufstall für Milchkühe, ausgestattet mit modernster Technik, soll­ te jeder Besucher gesehen haben. In diesem Stall mit knapp 30 Kühen wird die Bodenreinigung von einem Roboter übernommen und die Tie­ re bekommen ihr Futter computer­gesteuert serviert. Die bestimmen jetzt selbst, wann sie vom Melkroboter gemolken werden möchten. Leistungsstarke Landmaschinen sind für eine multifunktionale Land­ wirtschaft unverzichtbar. Von der Bodenbearbeitung über die Saat bis zur Ernte, die Ausstellung bietet die Möglichkeit, moderne landwirt­ schaftliche Maschinen und Geräte hautnah erleben zu können. Die «Schweizer Landtechnik» verlost 20 Eintritte für diesen Anlass. Einfach E-Mail an red@agrartechnik.ch – Stichwort «LWH» – und die ersten Einsender sind die Glücklichen.


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Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch

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SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

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0799-GC-EU-CH-DE – Foto: D. Rousselot

Im Ackerbau setze ich auf Präzision und Wirtschaftlichkeit.


SVLT | Porträt

Technik­freak In Rovray im Bezirk Jura-Nord vaudois, auf 650 Meter über Meer, mit Traumaussicht auf den Neuenburgersee, befindet sich der Landwirtschaftsbetrieb samt Lohnunternehmen von Laurent Vernez, Jahrgang 1972. Ein zweiter Hof, den er von einem Onkel übernehmen konnte, vervollständigt das Bild eines 45 Hektaren grossen Futterbau- und Kälbermastbetriebs mit drei John-Deere-Häckslern, einem «6810» mit 8500, einem «7400» mit 6500 und einem «7450» mit 3200 Betriebsstunden, samt kompletter Silierkette bis zu grossen Dosierwagen und einem mobilen Strebel-Gebläse mit einem Motor von einer alten Landmaschine. «Nicht nur dieses Siliergebläse ist Marke Eigenbau. Auch das 6-Reihen-Maisgebiss, zusammen­ geschweisst aus einem Capello- und einem KemperSchneidwerk, stammt aus der eigenen Werkstatt. Es verarbeitet drei Reihen ganze Pflanzen und drei Reihen Kolben aufs Mal – das ideale Futter für Kälbermast.» Selber fährt er den «7450»er, für die übrigen Häcksler und die Dosierwagen stehen ihm bis fünf Chauffeure beiseite. Die ausladende Werkstatt, die einen ganzen Traktorzug aufnehmen kann, lässt unschwer erkennen: Hier ist ein Landtechnikfreak am Werk, der selbst gröbere Maschinen nach eigenen Vorstellungen umzubauen vermag. «Ich bin an Technik interessiert und liebe es, Maschinen falls nötig eigen­ händig zu verbessern», sagt Laurent Vernez, «das war auch der Grund, in der Sektion die Nachfolge von Olivier Gavier und im Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT) von Simon Eschler 2016 anzutreten.» Seine Passion für Land­ maschinen ent­ wickelte sich auch aus einem anderen Grund. Als neugieriges Kind kam er einst einer Maschine zu nahe und erlitt dabei einen bleibenden körperlichen Schaden – für ihn der Anlass, den 2007 übernommenen Betrieb weitestgehend zu mechanisieren. So sind der praktisch eingerichtete Maststall und die moderne Werkstatt sein ganzer Stolz. Sein Technikwissen und seine Erfahrungen als Lohn­ unternehmer möchte er in der Sektion und im Verband weitergeben. «Ich erlebe wachsende Probleme im Stras­ senverkehr, zumeist wegen der vielen offenbar ungeduldigen übrigen Strassenbenützer. Zu denken gibt mir auch die überbordende behördliche Kontroll- und Sparwut, wie gerade jetzt bei der Treibstoffzollrückerstattung, bei der Landwirtschaft 4.0 oder beim Pflanzenschutz», sagt er. Der SVLT dürfe sich glücklich schätzen, im Vorstand mit Präsident NR Werner Salzmann und in den Sektionsvorständen dynamische Verfechter einer produktiven Schweizer Landwirtschaft zu wissen. Auch Laurent Vernez ist vom steigenden Aussendruck auf die Landwirtschaftspolitik direkt betroffen. So investiert er als Landwirt und als Lohnunternehmer auf der einen Seite viel, hat jedoch auf der anderen Seite weder einen Einfluss auf die Fleischpreise noch eine Vertragssicherheit bei seinen Kunden; eben erst habe ein Kunde für dessen 30 ha Mais einen eigenen Häcksler angeschafft. Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik 9 2018


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40

Die G40-Fahrkurse 2018

1260 *Nyon VD 1315 *La Sarraz VD 1510 *Moudon VD 1562 *Corcelles-près-Payerne VD 1630 **Bulle FR 1786 **Sugiez FR 1920 *Martigny VS 1964 *Conthey VS 2208 *Les Hauts-Geneveys NE 2720 *Tramelan BE 2852 *Courtételle JU 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3270 Aarberg BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i. E. BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU

6170 Schüpfheim (neuer Kurs) 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 ***Claro TI 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR 7550 Scuol GR 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8315 Lindau ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8625 Gossau ZH 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch *** Sprache Italienisch

Direkt zu den «G40»-Fahrkursen Über diesen QR-Code gelangen Sie direkt zu den Terminen und Anmeldungen der diesjährigen «G40»-Fahrkurse des SVLT.

Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Die ersten G40-Kurse der Kurssaison 2019 sind veröffentlicht: Anmeldungen können ab sofort vorgenommen werden! www.fahrkurse.ch

CZV – Weiterbildungskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdatum Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch

auf Anfrage

ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch

auf Anfrage

Ladungssicherung, Deutsch

16.11.2018

Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch

15.11.2018

Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader

Kursort und Sprache

Kurstag 1

Kurstag 2

Rümlang ZH, Deutsch

26.10.2018

27.10.2018

Goldach SG, Deutsch

auf Anfrage

auf Anfrage

Chavornay VD, Französisch

01.10.2018

02.10.2018

Chavornay VD, Französisch

04.10.2018

05.10.2018

Oberbipp BE, Deutsch

18.10.2018

19.10.2018

Schweisskurse

Kursort: Riniken AG

Kursart Kursdaten Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch

Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch

15./16.10.2018

Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch

18./19.10.2018

Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch

01./02.11.2018

Impressum 80. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2018. Kombinationsrabatt bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)

Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Unterwegs für Dritte Impression: Was bringen Draper-Schneidwerke? Sicherheit: 20 Jahre Schleuderkurse Plattform: Eurotier: Innovationen für den Stall

Nr. 10/2018 erscheint am 11. Okt. 2018 Anzeigenschluss: 29. September 2018

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11. – 21.10.2018 Stand 3.1.43 | Halle 3.1

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