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Aktuelles
Energie: Steht eine Mangellage bevor?
Markt
«Traxion»-Philosophie auch für Anhänger
Solarbetriebenes Abdecksystem für Fahrsilos
John Deere: Mit weniger mehr erreichen
Schwerpunkt: Maschinenkosten
Über Maschinenkosten nachdenken
Lohnunternehmer in einer Randregion
Winterdienst-Tarife steigen
Kostenkatalog 2022: Viele Tarife sind höher
Eigenmechanisierung versus Alternativen
Mit FarmX die steigenden Kosten abfedern
Impression
Basak: «Red Power» soll es richten
Elektrisches Flaggschiff von Kuhn: «Sitera 3030e»
New Holland baut Serie «T5» aus
Management
Werkstatt-Tipp: Was gibt es bei Zwangslenkungen zu beachten?
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EuroTier: Gold- und Silbermedaillen
Streifzug durch die PotatoEurope
Sima 2022 mit Neuheiten
Landtechnik aus Irland
Kreuzworträtsel
Passion
Sportholzfäller Oliver Reinhard
Sektionen
Porträt: Rahel und Johannes Schlatter aus Dörflingen SH
Kurse und Impressum
Beim Maschinenkauf ist die Kostenfrage nicht mit der Bezah lung des Anschaffungspreises erledigt. Über die Wirtschaftlich keit der Maschinen entscheidet auch die Auslastung. Bild: R. Hunger
Editorial Roman
Engeler
Vorstösse im eidgenössischen Parla ment haben es manchmal ganz einfach, häufig aber auch sehr schwer. Kommt hinzu, dass National- und Ständerat in gleicher Sache oft diametral unterschiedlich entscheiden, weil die Beratungen zu unterschiedli chen Zeiten und Rahmenbedingungen stattfinden. Schwer haben es vor allem landwirtschaftliche Vorstösse, wenn wenige Tage zuvor die Landwirtschaft an der Urne einen Sieg einfahren konnte. Das war schon bei der «Schleppschlauch»-Motion der Fall, die 2021 wenige Tage nach den Abstim mungen über die Agrarinitiativen als Gegenreaktion abgelehnt wurde. Und kürzlich, nach dem Volksnein zur Massentierhaltungsinitiative, ist es der Motion von Ständerat und SVLT-Präsi dent Werner Salzmann im Nationalrat gleich ergangen, nachdem die kleine Kammer diesem Vorstoss deutlich zugestimmt hatte. Mit der Umsetzung dieses Vorhabens sollten umweltscho nende landwirtschaftliche Maschinen und Verfahren unterstützt werden, indem der Kauf von solchen Geräten mit À-fonds-perdu-Beiträgen und Investitionskrediten gefördert werden sollte – eigentlich ganz im Sinne aller, die stets die Nachhaltigkeit auf ihre Fahne schreiben.
Die Sache ist vorerst nun vom Tisch, kommt vielleicht aber als «Zückerli» in die Neufassung der «AP22+». Vorerst bleibt den Landwirten, die solche Techniken gerne anwenden würden, nichts anderes übrig, als selbst zu investieren, solche Anschaffungen mit benachbarten Betrieben zu tätigen oder einen Lohnunternehmer zu beauftragen, der über entsprechende Maschinen verfügt. Passend dazu unser «Schwerpunkt», der sich um Maschinenkosten dreht und auch auf das Thema des überbetrieblichen Maschineneinsatzes eingeht. Ausgabe Nr. 11 erscheint am 17.11.2022
In Kürze
Der Mulchgerät-Hersteller Seppi M. hat den Hauptsitz von Kaltern nach Mezzolom bardo im Trentino (I) verlegt.
Urs Kaufmann soll 2024 bei Bucher Indus tries Nachfolger von Präsident Philip Mosi mann werden.
Rauch erreichte im Jubiläum-Geschäftsjahr 2021/2022 den Rekordumsatz von 103,6 Mio. Euro (Vorjahr: 89,6 Mio.).
Für Schweizer Landwirte gibt es kein kos tenloses RTK-Signal. Der Ständerat hat eine entsprechende Motion, die im Natio nalrat noch stillschweigend angenommen wurde, mit 23 zu 20 Stimmen abgelehnt, womit der Vorstoss vom Tisch ist.
Joskin plant, in Luxemburg auf einer Flä che von 6 ha ein neues Werk mit 15 000 m² überdachter Fläche zu bauen.
Ende Oktober wird Pöttinger das erwei terte Werk in Eggenburg A in Betrieb neh men können. Dort werden nach der Teil-Übernahme von Cross Farm So lution (CFS) Maschinen für die Kultur pflege (Hacktechnik) produziert.
Volker Stöcklin, der langjährige Leiter für Konstruktion und Entwicklung bei Rauch, wird zu Beginn des neuen Geschäftsjahres zum Geschäftsführer ernannt.
Bei Lemken ist per 1. Oktober 2022 Peter Walkenhorst als CIO (Chief Information Officer) und damit als Leiter des neu ge schaffenen Bereiches Informationstechno logie in die Geschäftsleitung eingetreten.
Die Motion von SVLT-Präsident Werner Salzmann, wonach der Bund umweltscho nende landwirtschaftliche Maschinen und Verfahren unterstützen soll, fand im Natio nalrat keine Mehrheit und ist somit vom Tisch.
Sepp Nuscheler, der langjährige Verant wortliche für die Unternehmenskommuni kation bei Fendt, wurde von der DLG für sein Engagement und seine Verdienste rund um die Landwirtschaft und Landtech nik mit der Max-Eyth-Denkmünze ausge zeichnet.
Zunhammer fasst bei seinen Güllefässern ohne Isobus-Steuerung die Bedieneinheit «MagicBox» und das Rechensystem «Gül le2000» optisch aufbereitet in der «Touch Box» zusammen.
Lindner lädt vom 22. bis 24. Oktober 2022 zur Werksausstellung nach Kundl A ein und wird dort insbesondere die neuen stufenlo sen «Lintrac»-Modelle präsentieren.
Hanfschneidwerk von Sauerburger
Sauerburger bietet ein Schneidwerk für die Faserhanfernte an. Dieses Schneidwerk ist eine Kombination aus einem Front-Doppelmessermähwerk in einem Hublift und ei nem Heck-Doppelmessermähwerk. Mit dieser Kombination wird die kurze, faserrei che Pflanze vorn geteilt, also nur der obere Teil der Pflanze abgemäht, und hinten der untere Teil. Der Faserhanf trocknet schneller ab und die dadurch handlicheren Stängel lassen sich leichter bergen und transportieren. Mit dem Hublift kann die Län ge der beiden Pflanzen teile passend eingestellt werden. Die verwendeten Bidux-Messerbalken mit ungleicher Klingenteilung 70/84 mm und gezahnten Carbodux-Messerklingen sollen einen sauberen Schnitt garantieren. Die Doppelmessermähwerke werden hydraulisch an getrieben und benötigen zusammen etwa 37 kW/ 50 PS Leistung.
Nebenantriebssystem von ZF
Beim Umstieg vom Verbrennungs- zum Elektroantrieb steht man vor neuen Her ausforderungen. Neben dem Fahrantrieb müssen auch Nebenantriebe auf den elektrischen Betrieb umgestellt werden. Für die Elektrifizierung bietet sich zuerst das urbane Umfeld an und da verfügen viele Lkw zusätzlich über ein fahrzeugsei tiges Arbeitsgerät wie Kran, Kipper oder Betonmischer. Während bisher alle Ne benantriebe direkt oder indirekt durch den Verbrennungsmotor versorgt wur den, entfällt dies beim rein elektrischen
Antrieb. Mit «eWorX» bietet ZF den Auf bau- und Fahrzeugherstellern eine neu entwickelte Systemlösung an, die alle da für notwendigen Funktionen in einer kompakten, intelligenten Einheit zusam menfasst. Ein anwendungsspezifisches Softwarepaket mit Canbus-Kommunika tion stellen die optimale Nutzung der elektrischen Arbeitsgeräte sicher. Das System befindet sich derzeit in der Vorse rienphase und in der Felderprobung bei Flottenbetreibern. Der Serienanlauf ist für Anfang 2023 geplant.
Lenken mit Sensoren
Bei der elektronisch hydraulischen Hilfslenkanlage «DynamicTrailerSteering» der Firma ME Mobil Elektronik, das Krampe bei seinen grossen Kip pern künftig anbietet, wird zur Optimierung des Fahrverhal tens die Fahrsituation des Gespanns über ein System aus am Anhänger angebrachten Sensoren ermit telt. Zwei Impulsgeber, welche die Drehzahl und Laufrichtung an einer Achse messen, senden die Daten an einen zentralen Lenkrechner. Dazu kommen Daten eines weiteren Sen sors über die Bewegungen des Anhän gers. Der Lenkrechner ermittelt mit Hil fe eines Algorithmus noch fehlende Werte, die zur Ermittlung des Knickwin kels zwischen Traktor und Anhänger und der daraus resultierenden Lenkbe wegung des Anhängers erforderlich sind. Das Lenksystem des Anhängers ist autark und benötigt lediglich elektronische und hy draulische Versorgung vom Zugfahrzeug. Das innovative Lenksystem wurde zusammen mit dem neuen Krampe-Abschieber «AS 750» präsentiert. Ak tuell wird das System auf die einzelnen Modelle angepasst und kann Anfang 2023 regulär als Zusatzausrüstung bestellt wer den.
«eHoftrac» wurde überarbeitet
Seit 2015 baut Weidemann den elektri schen Hoftrac «1160». Jetzt bringt das Unternehmen mit dem Modell «1190e» eine Komplettüberarbeitung mit Lithi um-Ionen-Batterie auf den Markt. Ab gestimmt auf unterschiedliche Ein satzzwecke gibt es für den «1190e» ei ne Auswahl an verschiedenen Fahrer ständen: Fahrerschutzdach fest und klappbar oder die neue, speziell entwi ckelte Kabine für den witterungsunab hängigen Einsatz. Zur Wahl stehen zu dem drei wartungsfreie Lithium-IonenBatterien mit 14,1 kWh, 18,7 kWh und 23,4 kWh. Wahlweise gibt es ein oder zwei Onboard-Ladegeräte mit 3 kW La deleistung. Das integrierte Batterie-Ma nagement-System mit erhöhten Lade strömen soll nicht nur die Effizienz der Batterie erhöhen, sondern auch eine Tiefenentladung ausschliessen. In der Maschine werden zwei getrennte Elekt romotoren für den Fahrantrieb (6,5 kW) und für den Antrieb der Arbeitshydrau lik (8,5 kW) eingesetzt.
Autonomes Füttern
Mit dem «DairyFeed F4500» bringt nun auch GEA einen auto nom fahrenden Fütterungsroboter auf den Markt. Der «Dairy Feed F4500», der im vierten Quartal dieses Jahres zunächst in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Frankreich und Schwe den erhältlich sein wird, fährt rein elektrisch und ist mit Navigati onssensoren und Fahrwerk ausgestattet. Schienen braucht der Roboter somit keine. Mit dem Navi kann der Roboter jederzeit seine Position auf dem Hof lokalisieren und so die ideale Route zur Futterverteilung finden. Zudem kann er Hindernisse erken nen und Kollisionen vermeiden. Auch ein sicheres Navigieren zwischen mehreren Ställen auf unebenem Boden sowie das Be fahren von Steigungen bis zu 10 % ist möglich. Bei einer Fahrt könne der Roboter bis zu 2,2 m³ frisches TMR-Futter für bis zu 300 Tiere in unterschiedlichen Futtergruppen mischen und ver teilen. Zur Futterküche gehören Futtervorratsbehälter, Silos, Mi neral- und Flüssigkeitsbehälter. Das Futtermagazin hat ein Volu men von 16 m³. Der Roboter kann mit dem GEA «DairyNet» Her denmanagementsystem verbunden werden und lässt sich über Mobilgeräte aus überwachen sowie steuern.
Neue Böschungsmäher
Die aus starkem Strenx-Stahl (Domex) präzisionsgefertigten Böschungsmäher der Serie «75» sind die neuesten Modelle der preisgekrönten Auslegerserie von Mc Connel. Zu den hauptsächlichen neuen Eigenschaften der Maschine zählen ein neuer, hocheffizienter Öltank und ein Kühlsystem mit guter Entlüftungsleistung, die eine besonders niedrige Durchflussgeschwindigkeit ermöglicht und vermei det, dass sich an bestimmten Stellen im Tank Öl ablagert. So werden die Effizienz, die Leistung und die Lebensdauer gesteigert, eine konstante Kühlung bei allen Wetterbedingungen gewährleistet und die Wärmeentwicklung verringert. Neu gibt es zudem eine einteilige Stossstange auf der ganzen Breite mit LED-Strassen beleuchtung, integriertem Schutz und mit einer hochsichtbaren Stroboskop-Ar beitslampe. Eine leicht zu öffnende Abdeckung für Wartung und Instandhaltung sowie ein integrierter Werkzeugkasten sind weitere Merkmale der neuen Serie.
Akkupacks für Dauereinsatz
Die österreichi sche Hawe-Grup pe, mit einer Toch tergesellschaft im luzernischen Per len, baut neben Industrie- und Mobilhydraulik auch Batterie packs und Batte riesysteme für Off-Highway-Maschi nen. Diese Lithium-Ionen-Batteriepacks eignen sich unter anderem für den emissionsfreien Antrieb der Ar beitshydraulik. Mit einer Leistung von 10 bis 100 kW sind sie auf Dauerbe trieb ausgelegt. Batteriepacks für va riable Einsatzmöglichkeiten lassen sich parallel zu Batteriesystemen, so genannten Clustern, verschalten und damit perfekt an verschiedene An forderungen anpassen. Ein Batterie management-System überwacht per manent den Zustand des Akkupacks und schützt vor Entladung. Das inte grierte Balancing macht Sicherheits komponenten wie Hochleistungsre lais oder Vorladeeinheiten überflüs sig. Als Einzelakkus werden sie per Industrie-Steckverbinder direkt ange schlossen. Alternativ können die Packs als Wechselbatterie genutzt werden.
Kompakter «Magnon CFS»
«Magnon CFS» steht bei Strautmann für die Hochleistungsladewagen. Auf die nächste Saison kommt der «Magnon CFS» nun auch in einer kompakten Aus führung mit der Bezeichnung «Magnon CFS 8» auf den Markt, vorerst in einer Vorserie mit begrenzter Stückzahl. Den «Magnon CFS 8» soll es in drei Model len mit 36, 40 und 44 m³ Ladevolumen geben. Wie schon der «Magnon CFS» verfügt auch die neue Baureihe über ei ne hydraulisch schwenkbare Stirnwand. Zudem gibt es das bekannte Straut mann «CFS»-Ladeaggregat sowie eine «Flex-Load»-Pick-up.
Packstation für Brennholz
Posch hat mit dem «LogPack» neu einen Verpackungstisch für das einfache Verpacken von Brennholz-Scheitern und Anzündhilfen im Programm. Der rotierende Tisch dreht rund vier Mal in der Minute. Die Scheiter können mit Hilfe von speziellen Verpackungsmodulen in Kartons und Netzsäcke verpackt werden. Bis zu drei Personen haben am Tisch Platz. Die Verpackungsmodule können laut Posch in Kürze montiert, um 90° geschwenkt und die Arbeitshöhe sowie Ablageposition an den Bediener angepasst werden.
Serco vertreibt Bandschwader von Reiter
Serco Landtechnik ist neu Vertriebspartner für die Bandschwader des Typs «Respiro» des österreichischen Herstellers Reiter En gineering. Angeboten werden die Bandschwader für den Frontanbau, als klappbare Variante in Schubfahrt oder als gezogene Ausführung. In den letzten Jahren ist es Reiter gelungen, den Vertrieb seiner Bandschwader in über 25 Ländern aufzubauen. Nun folgt also auch in der Schweiz der Vertrieb über einen offiziellen Importeur.
Steht eine Mangellage bevor?
Derzeit vergeht kaum ein Tag, ohne dass in den Medien ein drohender Mangel an Energie thematisiert wird. Gut tut daran, wer sich so oder so auf mögliche Engpässe vorbereitet –
auch losgelöst von der aktuellen Hektik.
Roman Engeler
Einen Mangel an Energie – dieses Szenario haben sich wohl die Wenigsten von uns bis vor kurzem je vorstellen können. Selbst wenn die Preise, wie vor dem Sommer je ne für Treib- und Brennstoffe, etwas über proportional angestiegen sind, die Verfüg barkeit von verschiedenen Energieträgern war und ist bis jetzt noch immer gegeben. Diverse Faktoren deuten in jüngster Zeit aber darauf hin, dass diese Selbstverständ lichkeit im bevorstehenden Winter nicht mehr gegeben ist. So hat sich insbesonde re die Wahrscheinlichkeit für eine Strom knappheit merklich erhöht.
Die «Energieperspektive 2050+» des Bundes geht davon aus, dass nach der et was gar voreilig gelobten Energiewende in den Wintermonaten künftig gegen 40 % des benötigten Stroms importiert
werden müssen. Ob dies einfach so mög lich ist, muss angezweifelt werden. Im merhin haben die eidgenössischen Räte in der vergangenen Herbstsession einige Korrekturen vorgenommen, so dass ein Ausbau der im Inland erzeugten Elektrizi tät (wieder) möglich sein sollte.
Landwirtschaft und Elektrizität
Einen Alltag ohne Strom kann sich heute niemand mehr vorstellen. Ohne elektri sche Energie läuft so gut wie gar nichts –auch auf einem Landwirtschaftsbetrieb. Je nach Betriebstyp variiert dieser Strom verbrauch aber gewaltig. So haben klassi sche Milchviehbetriebe morgens und abends eine Spitze, in der Geflügel- und Schweinehaltung ist die Lastenverteilung ausgeglichener.
Die fortschreitende Digitalisierung trägt dazu bei, dass der Stromverbrauch ten denziell eher ansteigt als abnimmt. Spar massnahmen, ob erzwungene oder frei willige, können dazu beitragen, das Risiko einer Stromknappheit zu senken und da bei die Elektrizitätskosten zu reduzieren oder zumindest weniger stark ansteigen zu lassen.
Massnahmen des Bundes
Im Fall einer (sich abzeichnenden) StromMangellage sieht das Szenario des Bun desrats vier Stufen einer Verbrauchslen kung vor:
1. Sparappelle an die Bevölkerung auf freiwilliger Basis
2. Verbraucheinschränkungen und Ver bot von nicht notwendigen Geräten
wie Leuchtreklamen, Rolltreppen, Klimaanlagen und dergleichen.
3. Kontingentierung für Grossverbraucher ab 100 000 kWh.
4. Rotierende Netzabschaltungen während gewisser Zeiten.
Massnahmen in der Landwirtschaft
Was den ersten Punkt der oben erwähn ten Massnahmen betrifft, gibt es wohl für jeden Strombezüger die eine oder andere Möglichkeit zur freiwilligen Einsparung. So können beispielsweise T8 Leucht stoffröhren durch LED Lampen ersetzt werden. Weiter kann die Warmwasser produktion durch Wärmepumpenboiler oder mit Hilfe von Sonnenkollektoren ef fizienter erfolgen. Generell lässt sich die Isolation verbessern und Weiteres mehr. Verbrauchseinschränkungen von energieintensiven Anwendungen wird es in der Landwirtschaft kaum geben, dement sprechend tief ist die Betroffenheit der Landwirtschaft der zweiten Stufe der skizzierten Massnahmen.
Von einer Kontingentierung (Stufe 3) sind die meisten landwirtschaftlichen Betriebe kaum direkt betroffen, ausser ihr Be darf übersteigt den Strombedarf von 100 000 kWh pro Jahr. Indirekt kann es aber bei vor oder nachgelagerten Berei chen Auswirkungen haben, was sich in
Nicht kritisch
Risikobewertung?
Produktionsart, Komplexität)
Nicht kritisch
Bestandsaufnahme?
Stromeffizienzmassnahmen Arbeitsorganisation
Nicht kritisch
Kritisch
Installation Notstromaggregat und / oder Treibstoffspeicherung
Entscheidungsdiagramm für die Risikobewertung eines Landwirtschaftsbetriebs.
Quelle: Bericht «Strommangellage in der Landwirtschaft», Schweizer Bauernverband
der Folge auf landwirtschaftliche Betriebe ausdehnen könnte (Futtermühlen, Milch oder Fleischverarbeiter).
Von rotierenden Netzabschaltungen, der letzten der Massnahmen, wären dann aber auch die Bauern betroffen. In einem solchen Fall müsste der eine oder andere Betrieb auf Notstromtechnologien zu rückgreifen.
Notstrom-Aggregate
Bei Notstrom Versorgungen gibt es viele technische Lösungen. Man unterscheidet Aggregate, die mit fossilen Treibstoffen (Gas, Benzin oder Diesel) entweder direkt einen Stromgenerator antreiben oder dies indirekt (z. B. über die Zapfwelle ei nes Traktors) bewerkstelligen. Dann gibt es solche Aggregate, welche die Strom
Bezeichnung
Energiequelle
Mobil (M)/ Stationär (S)
Leistungsbereich [kW] Investition [CHF/kW]
Anwendung in der Landwirtschaft Benzin /Dieselgenerator Benzin/Diesel
Ja Propangenerator Propan
Ja Zapfwellengenerator Diesel (Traktor)
Ja Photovoltaik (Batteriespeicher)
Mittel
Pellets (Stirling)
Quelle: Bericht «Strommangellage in der Landwirtschaft», Schweizer Bauernverband
Diesel auf Vorrat kaufen?
Die Treibstoffpreise sind nach einem (Zwi schen )Hoch mittlerweile wieder etwas gesunken. Einige Faktoren deuten jedoch darauf hin, dass die Preise schon bald wie der ansteigen könnten. Zwar hat China, weltgrösster Erdöl Importeur, immer noch konjunkturelle Schwierigkeiten, was den Treibstoffbedarf sinken lässt, doch warnen Analysten, dass der Markt nach wie vor unterversorgt ist und mit der Einführung der EU Sanktionen gegen Russland im Dezem ber eine Preisspitze zu erwarten ist. Zudem könnte die OPEC, die den Preis bei 100 Dollar pro Fass halten möchte, über weitere
Förderkürzungen befinden. Insgesamt bleibe, so die Analysten, die Lage am Öl markt von vielen widerstreitenden Faktoren und Unsicherheiten geprägt, so dass weiter hin mit erhöhter Volatilität gerechnet wer den müsse.
Der Nutzfahrzeug Verband Astag wiederum sieht sich aufgrund der verfügbaren Anzahl von Fahrzeugen und mit dem aktuell vor herrschenden Fachkräftemangel im Bereich Gefahrguttransport nicht in der Lage, den erwarteten Anstieg der Nachfrage von Brenn und Treibstoffen wie Benzin, Diesel und Heizöl befriedigen zu können. «Dieser
Gering
Gering Schnitzel (ORC)
Umstand schränkt die Versorgungssicher heit des Landes weiter ein», heisst es bei der Astag.
So könnte es durchaus für Betriebe lukrativ sein, Diesel auf Vorrat zu kaufen und diesen in einem eigenen Tank zu lagern. Verschie dene Lieferanten bieten dazu interessante Konditionen an, zudem kann man mit einem eigenen Tank den Einkauf bei einer günstigen Börsenlage vornehmen. Wer eine «eigene Dieseltankstelle» betreibt, muss aber die kantonalen und kommunalen Vorschriften beim Brand und Gewässer schutz beachten.
erzeugung mit erneuerbaren Energie quellen (Holz, Photovoltaik
via Batte rie) betreiben ( siehe Tabelle auf Seite 9 ). Beim Betrieb von Notstrom-Aggregaten ist darauf zu achten, dass jeglicher Eingriff ins Stromnetz dem lokalen Verteilnetzbetrei ber gemeldet werden muss. Wird eine sta tionäre Notstrom-Erzeugung als soge nannte Insellösung in Betrieb genommen, wird diese nur genehmigt, wenn folgende Punkte erfüllt sind:
Galvanische Trennung (Trennung zwischen elektrischem Verteilnetz und Insel)
Spannung und Frequenz vom Verant wortlichen der Insellösung garantiert Meldung der Insellösung ans Eidgenös sische Starkstrominspektorat (ESTI). In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, dass eine Photovoltaik anlage mit einem Batteriespeicher zur Optimierung des Eigenverbrauchs keine Insellösung ist. Will man eine solche errei chen, müsste ein System installiert wer den, das die Trennung vom Netz und die Schaffung einer Strominsel ermöglicht.
Fazit
Es ist nicht ausgeschlossen, dass man im kommenden Winter mit einer EnergieMangellage rechnen muss. Obwohl Panik derzeit völlig fehl am Platz ist, ist eine ge wisse Vorbereitung angezeigt. Mit einer
Einschätzung gemäss Grafik ( siehe Sei te 9 ) kann das Risiko in etwa bewertet und es können Minderungsmassnahmen wie die Anschaffung von zusätzlichen Ausrüstungen (Notstrom-Gruppen) vor genommen werden.
Auf vielen Betrieb kann ein Inselbetrieb mit Notstrom-Aggregaten eingerichtet werden, sofern
«Optimall» für den Boden
Mit dem «Flotation Optimall» führt Vredestein seine «Traxion»-Philosophie nun auch bei landwirtschaftlichen Anhänger-Reifen ein.
Roman Engeler
Vor 25 Jahren brachte Vredestein – heute zu Apollo Tyres gehörend – mit dem «Tra xion+» einen Landwirtschaftsreifen mit besonderem Stollenprofil auf den Markt. Die Stollen sind geschwungen und verlau fen nicht parallel zueinander. Die Zwi schenräume öffnen sich gegen aussen, was den Selbstreinigungseffekt erhöhen soll. Zudem ist die sogenannte Komfortzone in der Reifenmitte mit mehr Stollen material besetzt, was die Laufruhe auf der Strasse verbessern soll.
Auf Flotation-Reifen übertragen
Dieses Konzept hat Vredestein nun auch auf das Programm der Flotation Reifen übertragen und führt auf das nächste Jahr mit dem «Endurion Trailer» und dem «Flotation Optimall» zwei neue Reifen für landwirtschaftliche Anhänger ein. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich den «Flotation Optimall» in der Dimension «750/60 R 30.5», montiert an einem schweren Güllewagen, näher anschauen können.
Der Reifen ist auf Basis «VF» (Very high Flexion) konstruiert und verfügt über eine Stahlgürtelkonstruktion. Die flexible und starke Karkasse sorgt für eine gleichmäs sige Druckverteilung in der Aufstandsfläche. Der Reifen wird hier bei einem Rei fendruck von 1,3 bar gefahren, was zur Bodenschonung beiträgt. Der «Flotation Optimall» Reifen ist mit zentralen Reifen druckregelanlagen nach dem System CTIS kompatibel.
Schonend im Grünland
Die Lauffläche besteht aus glatten und abgeschrägten Profilblöcken sowie aus abgerundeten Schultern, was insbeson dere im Grünland die Grasnarbe bei Kur venfahrten schützt. Das laufrichtungsgebundene Profil ist geprägt von nicht parallel verlaufenden, nach aussen sich öffnenden Profilblöcken. Die obere Wul stzone ist mit einem Ring verstärkt, so dass der Reifen auch bei geringem Druck langlebig sein soll.
In einem Versuch zeigte der neue «Flota tion Optimall» im Vergleich zu einem konventionellen «Flotation» Reifen glei cher Dimension eine um 13 % grössere Aufstandsfläche bei 6 % geringerem Schlupf und ein um 11 % geringeres Ein dringen in den Boden.
Mit Sonnenkraft Fahrsilo abdecken
Eine enorme arbeitswirtschaftliche Erleichterung bedeutet das neuste automatische und energieautarke Siloabdeckungssystem für Fahrsilos von AgroCover GmbH aus Romanshorn TG.
Dominik Senn
Ende August ist am Mittelland-Höck der Schweizerischen Vereinigung für Silowirt schaft SVS auf dem Betrieb von Stefan und Andrea Emch in Kammersrohr SO die Ge samtlösung einer automatischen Siloabde ckung präsentiert worden, die den Land wirten die mühsame Abdeckung abnimmt. Entwickelt hat sie die Schweizer Firma AgroCover GmbH aus Romanshorn TG, die das System europaweit zum Patent ange meldet hat. Bei dieser Lösung ist ein Haspel von der Breite der Silozelle auf einem Fahr gestell montiert, das auf den Mauerkronen hin- und zurückrollen kann. Dieser Haspel ist in der Lage, die mit grossen Wasser schläuchen versehene Abdeckplane über die gesamte Länge des Fahrsilos auf- und abzurollen. Das Aufrollgerät lässt sich jeder beliebigen Silobreite anpassen. Jede Silozel le ist mit einer eigenen Abdeckplane und Rolle ausgerüstet. Die Rollen lassen sich auf die Silozelle ablegen und das Gerät ist frei
für eine andere Zelle. Kostenpunkt für das erste Fahrsilo: rund CHF 75 000.–, für Er weiterungen nur noch ein Bruchteil davon, weil das Aufrollgerät nur einmal ange schafft werden muss.
Abdeckplane mit Wasserschläuchen
Die Abdeckplane ist mit längslaufenden Wasserschläuchen zur Beschwerung aus gerüstet. Längs der Wände misst deren Durchmesser 45 cm, das ergibt 90 kg Last pro Laufmeter. Auf den Flächen betragen die Durchmesser der Schläuche 15 cm oder 10 cm. Am Fussende sind die Schläu che zusammengeschlossen und an den Wassertank und das Füllgerät angehängt. Sie bilden so eine Einheit. Das Füllgerät (Überlaufsystem mit integriertem Fühler) kontrolliert täglich mehrmals den Wasser stand im System und garantiert so eine gleichbleibende Beschwerung der Ab deckplane. Falls notwendig, wird aus dem
erdverlegten Tank Wasser nachgefüllt. Bei der täglichen Entnahme wird genügend Plane zurückgerollt, um vom Aktionsradius der Entnahmewerkzeuge wegzukommen. Das dabei resultierende Zuviel an Wasser wird via Überlauf in den Tank zurückgelei tet. Ist die Entnahme abgeschlossen, wird per Fernsteuerung wieder zugedeckt. Die Silage ist geschützt vor Wind und Wetter und vor allem vor der Sonne. Der Fühler im System löst den Ersatz des nun fehlenden Wassers ein und garantiert so die erneute Beschwerung.
Steht eine neue Einfüllschicht in die Silo zelle an, so kann über den Bodenhahn der Zelle das gesamte Beschwerungswas ser in den Tank geleitet werden, um so die Abdeckplane für das Aufrollen vorzu bereiten. Nach ein paar Minuten kann mit Aufrollen begonnen werden. Etwa 15 Mi nuten später ist die Plane aufgerollt und das Gerät am Fussende angekommen.
Über die Hebesäulen lässt sich der Haspel um mehr als 1,5 m in die Höhe heben und gibt so den Weg frei für die Durch fahrt der Abfahrgespanne.
Verteil- und Walzfahrzeuge
Beim Einfüllen kommen nun die weiteren Geräte wie Siloverteiler im Gras oder Schiebeschilder im Mais und natürlich Silowalzen zum Einsatz. Walzfahrzeuge müssen vor allem schwer und langsam sein. Die aus Eisenbahnrädern gefertigten Walzen bringen mehr als 5 kg/cm² Kon taktdruck und helfen so, Qualitätssilage herzustellen, wie Hersteller Martin Hä berli von der Firma Silotools ausführt. Lange Silozellen vereinfachen das Vertei len und erlauben, ein ganzes Fuder über die gesamte Länge in einer feinen Schicht abzuladen. Als Besonderheit bei geraden Silowänden ist das Hochhalten der Wän de (krumme Banane: Futter ist an den Wänden höher als in der Mitte einzufül len) zu beachten. Eine genügende Breite erlaubt das Kreuzen der Fahrzeuge und garantiert damit die kontinuierliche Walz arbeit. Die letzten Fuder werden mittig abgeladen. Vor dem Schliessen müssen nun entlang der Wände leichte Gräben erstellt werden, damit die Wasserschläu che gut an die Wand anschliessen.
Autarkes Energiesystem
Mittels Fernsteuerung lässt sich jetzt das Absenken der Rolle und das Abrollen der Plane mit einem durch Solarzellen elekt risch angetriebenen System erledigen. Während dem Abrollen verschiebt sich das Gerät vom Fussende in Richtung Kopfende. Liegt die Plane fertig ausge breitet, wird das Wassersystem wieder angeschlossen. Nach dem Schliessen des
Bodenhahns kann per Knopfdruck die Pumpe gestartet werden und das Füllen der Schläuche beginnt. Der Fühler im Füll system schaltet beim Erreichen des Ni veaus die Pumpe ab. Wie Martin Wenger, Chef von AgroCover, erläutert, kommt das System ohne Folien aus und schont Portemonnaie und Ressourcen. «Kurze und einfache Deckarbeiten erlauben, mehrere Schichten in eine Zelle einzutra gen. Die gesamte Grundration kann als Sandwich vorbereitet werden. Dies redu ziert die tägliche Mischarbeit enorm und hilft, massiv Kosten einzusparen.» Das Wasser gefriere auch bei grossen Mi nustemperaturen nicht. Der ganze Aufund Abdeckvorgang kann von einer einzi gen Person ausgeführt werden.
Für mittlere bis grosse Tierbestände Fahrsiloanlagen eignen sich für mittlere bis grosse Tierbestände und sind dank dem Elementbau auch erweiterbar. Die Elemen
Die Plane wird über die 40 m Fahrsilolänge innert 15 Minuten aufgerollt.
te können verschoben oder auch weiter verkauft werden. Die Gesamtlösung be inhaltet neben dem Abdeckungssystem auch den Elementbau der Fahrsiloanlage nach den neuesten Gewässerschutzvor schriften. Der Bau der zwei Silozellen von je 40 m Länge, 7 m Breite und 3 m Höhe wurde mit Betonelementen realisiert. Schlank ragen die hochfrequenzvibrierten Wände (L-Form für die Aussenwände, T-Form für die Mittelwand) in die Höhe. Statisch können diese mit ihren 12 cm Kro nenbreite locker mit einer 40 cm starken Ortsbetonwand mithalten, erlaubt der Hersteller immerhin den Einsatz von Walz fahrzeugen mit bis zu 20 t Achslast bis ganz oben auf dem Silohaufen. Mit jedem Element wird auch ein langer in die Silozel le reichender Fuss mitgekauft. Es verbleibt, den Zwischenraum zwischen den Element reihen auszubetonieren. Die Dichtheit der Kanten und Ecken ist mit diesen L- oder T-Formen mehr als gegeben. Fugenbänder und Spezial-Fugenkleber garantieren die Dichtheit. Längs reihen sich Krone an Kro ne und bilden so die Laufbahn für das Ab decksystem.
Mit weniger mehr erreichen
Mit weniger Dünger, Pflanzenschutzmittel und Diesel Erträge sichern und im Idealfall sogar erhöhen? Wie das gehen soll, zeigte John Deere kürzlich live im Feld im Osten Deutschlands.
Matthieu SchubnelKlimawandel, stabile Lebensmittelpro duktion, wachsende Weltbevölkerung, Ukraine-Krise und Wirtschaftssanktionen fordern die Landwirte mehr denn je. Dar über hinaus gilt es, auch noch die gesell schaftspolitischen Forderungen nach ei ner nachhaltigen und ressourcenscho nenden Wirtschaftsweise zu erfüllen. Die Digitalisierung und die Technik rücken in diesem Zusammenhang zunehmend in den Fokus. John Deere hat diese Parame ter ins Zentrum seiner Unternehmensstra tegie gestellt und kürzlich den zweiten «Nachhaltigkeitstag» – erstmals im Feld –abgehalten.
Auf einem Betrieb in der Magdeburger Börde wurden modernste Technologien von der Saat bis zur Ernte im Feldeinsatz gezeigt, mit denen diese Herausforderun gen gemeistert werden sollen. Im Fokus stand dabei immer die gesamte Produkti
onskette einer Fruchtart. Anhand des Weizen- und Maisanbaus demonstrierte der Hersteller, wie sich bei jedem einzel nen Arbeitsschritt Betriebsmittel und CO 2 einsparen lassen. Zwei Schlüsseltechnolo gien stehen dabei im Mittelpunkt: der vom Feldhäcksler bekannte NIR-Sensor (Nahinfrarotsensor) und das neue Spur führungssystem «AutoPath». Die zentrale Schaltstelle für die Erfassung der Doku mentations- und Maschinendaten sowie deren Verwaltung ist das bekannte «Ope rations Center».
Ernte und Planung
Nach der Ernte ist vor der Ernte: Daher ist es wichtig, sich die Frage zu stellen: Hat das funktioniert, was ich gemacht habe? Wer das Ernteergebnis genau analysiert, kann Rückschlüsse für den Anbau der Fol gefrucht ziehen. Dafür baut John Deere
den NIR-Sensor jetzt auch in die Mähdre scherserien «S 700» und «T» (nachrüstbar ab Baujahr 2016) ein. Damit ist es erst mals möglich, neben der gedroschenen Menge auch die Qualität zu bestimmen. Je nach Druschfrucht misst der NIR-Sen sor den Stärke-, Protein- oder Ölgehalt. Damit kann der Landwirt verschiedene Erntepartien trennen und die Vermark tung verbessern.
Durch die permanente Messung werden zudem auch die Unterschiede in den Schlägen aufgedeckt. Dabei geht es nicht nur um den maximalen Ertrag, sondern auch um qualitätsbestimmende Inhalt stoffe. Beim Weizen ist es beispielsweise der Eiweiss- und beim Raps der Ölgehalt. Ein Lohnunternehmer, der erste Erfahrun gen mit dieser Technik in der vergange nen Saison sammeln konnte, berichtete, dass er durch die vielen im «Operations
Center» verknüpften Informationen bis zu 30 % Stickstoff eingespart hat – und das bei gleichem Ertrag und gesteigertem Proteingehalt im Weizen. Zudem konnte er nach eigenen Angaben durch den teilflächenspezifischen Stickstoffeinsatz im Raps den Ölgehalt steigern.
Strip-Till zu Mais
Dieses Verfahren hat Vorteile nicht nur hinsichtlich der Erosion. Es lassen sich da mit auch Düngemittel einsparen. Im Sinne der Nachhaltigkeit hat John Deere ein Gülle-Gespann eines Lohnunternehmers vorgeführt.
Direkt vor der Maissaat wird die Gülle in Bändern etwa 10 bis 12 cm tief in den Bo den eingebracht. Anschliessend erfolgt die Maisaussaat mit einer Einzelkornsämaschi ne, die die Körner exakt 7 cm über die Güllebänder ablegt, um Auflaufschäden zu vermeiden. Voraussetzung für die exak te Platzierung ist das «AutoPath»-System von John Deere. Es zeichnet bei der Gülle ausbringung die Position der Güllebänder auf und speichert sie im «Operations Cen ter». Bei der nachfolgenden Aussaat wer den die GPS-Daten für die Steuerung der Drillmaschine genutzt. Auch bei unregel mässigen Schlägen und Kurvenfahrten werden laut Hersteller die Saatkörner im mer exakt über dem Gülleband abgelegt. Neben der optimalen Applikation ist die genaue Analyse der Gülleinhaltstoffe eine Grundvoraussetzung für eine bedarfsge rechte Düngung. Hier kommt der NIRSensor erneut ins Spiel, denn er kann nicht nur auf dem Mähdrescher, sondern auch auf dem Feldhäcksler und als Tischgerät
zur Futteranalyse sowie bei der Gülleaus bringung eingesetzt werden. Die Nah infrarotmessung erfasst auch bei stark schwankenden Werten immer die aktuelle Menge an Stickstoff, Phosphor und Kali um, die mit der Gülle gerade ausgebracht wird. Gesteuert durch die kontinuierliche Messung sowie durch den aus einer zuvor erstellten Applikationskarte ermittelten Bedarf, variiert der Traktor mit dem Gülle fass automatisch die Ausbringmenge und verteilt so die gewünschte Nährstoffmen ge teilflächenspezifisch.
Hacken und spritzen
Der nächste Schritt im Produktionssystem
ist der Pflanzenschutz. Sowohl bei der me chanischen Hacke als auch beim chemi schen Pflanzenschutz steht mit moderner Technik wie dem exakten GPS-gesteuer ten Anschlussfahren, intelligenten Teilbrei tenabschaltungen (SectionControl) und der Einzeldüsensteuerung die Schonung von Boden und Umwelt im Fokus.
Der chemische Pflanzenschutz wird auf der Basis von Applikationskarten durch geführt. Dabei werden nur jene Teilflä chen gespritzt, bei denen es wirklich nö tig ist – im Englischen «Spot Spraying» genannt. Laut Hersteller wurden auf Feld versuchen in den USA bis zu 70 % Pflan zenschutzmittel eingespart.
Die Digitalisierung bietet ausserdem die Möglichkeit, dass Hackgeräte präziser ge nutzt werden können. John Deere zeigte eine Hackmaschine im Feldeinsatz, die sich mit «AutoPath» an den Pflanzenreihen orientiert, die zuvor von der Sämaschine angelegt und aufgezeichnet wurden.
Mit dem neuen «AutoPath»-Spurführungs system werden die Maiskörner genau über dem Gülleband abgelegt.
Die zentimetergenaue GPS-Steuerung von Traktor und Hackgerät ermöglicht Fahrgeschwindigkeiten bis zu 16 km/h.
Bei leichter Kurvenfahrt oder Hang schrägfahrt wird die Geräteabdrift von einem Hydraulikzylinder in den Unterlen kern seitlich verschoben. Für höhere An sprüche gibt es hydraulisch gesteuerte Verschieberahmen, die das nachfolgende Gerät parallel verschieben können.
Ausblick, CO 2 -Reduktion
Als wichtigen Punkt für die Unterneh mensstrategie nannte John Deere auch die CO 2 -Reduktion. Auch dazu hat der Hersteller ein praktisches Beispiel im Feld präsentiert: beispielsweise die Möglichkeit eines elektrischen Triebachsanhängers mit dem Grosstraktor «8R». Schon mit freiem Auge konnte man bei Bergauffahrt mit vollem Güllefass sehen, dass sich mit akti ven Triebachsen der Schlupf deutlich re duziert: laut Fahrer und Schlupfanzeige des Traktors von knapp 30 % ohne Treib achsantrieb auf rund 10 % mit elektrischer Unterstützung.
Das elektromechanisch leistungsver zweigte Getriebe des «8R» versorgt nicht nur den Fahrantrieb des Traktors, sondern stellt zusätzlich bis zu 100 kW elektrische Leistung für externe Verbraucher bereit. Zudem gab John Deere bekannt, dass bis 2026 in jeder Produktfamilie der Trakto ren für die Rasen- und Grundstückspflege und der kompakten Nutzfahrzeuge eine elektrische Antriebsalternative auf den Markt kommen wird. Weiters ist für die Landwirtschaft in der Klasse unter 100 PS ein vollständig autonomer, batteriebetrie bener Elektrotraktor bis 2026 geplant.
Über Maschinenkosten nachdenken
Jeder Landwirt ist frei in der Entscheidung, wie ein Betrieb mechanisiert werden soll. Einschränkungen ergeben sich durch betriebswirtschaftliche Überlegungen, denn letztlich soll ein Maschineneinsatz wirtschaftlich sein.
Ruedi
Maschinen erleichtern die tägliche Arbeit. Sie erleichtern nicht nur, sie haben mass gebend dazu beigetragen, dass die Pro duktivität der Landwirtschaft in den ver gangenen Jahrzehnten massiv gestiegen ist. Die Kehrseite der «Medaille» sind die Kosten. Die finanziellen Belastungen sind je nach Mechanisierungsgrad sehr hoch. Böse Zungen behaupten gar, dass nicht wenige Landwirtschaftsbetriebe «für die Maschinen» arbeiten.
Das landwirtschaftliche Einkommen soll einerseits die Familienarbeitskräfte für die Arbeit entlöhnen, anderseits das in den Betrieb investierte Eigenkapital entschä digen. Zusammen mit dem ausserland wirtschaftlichen Einkommen ergibt dies das Gesamteinkommen. Wie Berechnun gen von Agroscope zeigen, beanspru chen die Maschinenkosten einen beacht lichen Anteil der Selbstkosten in der Voll kostenrechnung. Nach diesen Analysen werden bis zu 40 % der Strukturkosten ei nes Durchschnittsbetriebs von der Me chanisierung geprägt.
Kauf ist nur ein erster Schritt Beim Maschinenkauf ist die Kostenfrage nicht mit der Bezahlung des Anschaf fungspreises erledigt. Sobald mit einer Maschine gearbeitet wird, entstehen Kos ten, die in irgendeiner Form – letztlich durch den Verkauf von zuvor erarbeiteten Produkten – wieder abgegolten werden müssen. Deshalb stellt sich schnell einmal die Frage, ob und wie die Kosten je produ zierte Einheit gesenkt werden können. In diesem Zusammenhang gilt es die Auslas tung oder die Nutzungsintensität der Ma schine zu prüfen. Denn mit dem Kaufent scheid werden bereits die Weichen für die späteren fixen Kosten (Abschreibung, Zins, Versicherung, Gebühren, Gebäude) eines Fahrzeuges oder einer Maschine gestellt. Der Anschaffungspreis hat direkten Ein fluss auf die Höhe der Abschreibungskos
ten. Folglich gilt: Je höher der Preis, desto höher die Abschreibungskosten und in der Folge sind die jährlichen Kosten umso höher. Übrigens: Der Abschreibungsbe trag entspricht dem jährlichen Wertver lust einer Maschine und wird von der Nutzungsdauer beeinflusst.
Die Zinsbelastung hängt vom effektiven Anschaffungswert, vom Zinsfuss und von der Abschreibungs- oder Nutzungsdauer ab. Für die Grundlagenberechnungen im «Kostenkatalog 2022» dient ein Zins von 1,5 %. Die in den Fixkosten zusammenge fassten Beträge für Versicherung, Steuern und Gebühren beinhalten Haftpflichtund Feuerversicherungsprämien sowie di verse weitere Abgaben. Nicht einge schlossen sind Teil- oder Vollkasko- und Maschinenbruchversicherungen.
Die «Gegenspieler» von fixen Kosten sind die variablen Kosten (Treibstoff, Repara turen, Unterhalt, Wartung). In der Praxis neigt man dazu, diese höher zu bewer ten, weil nach der Anschaffung einer Ma schine das Geld verschwunden (und ver gessen?) ist und dann vordergründig nur noch variable Kosten anfallen. Im Mo ment sind es vor allem die Treibstoffkos
ten (+ 23 %), die ins Gewicht fallen und bei den Hilfsstoffen die Folien- (+ 22 %) und Netzpreise (+ 10 %), die sich entspre chend auf die Kosten von Siloballen aus wirken.
Wer rechnet, spart Kosten …
Die jährlich von Agroscope herausgege benen Maschinenkosten sind neu unter dem Begriff «Kostenkatalog» erhältlich und können unter www.agrartechnik.ch/ verband/technik/maschinenkosten herun tergeladen werden. Dieser Kostenkatalog vermittelt wertvolle Richtwerte zu den Ma schinenkosten. Sie sind aber so allgemein abgefasst, dass es empfehlenswert ist, für die betriebsspezifischen Maschinenkosten berechnungen das Online-Berechnungs programm «TractoScope 2022» zu ver wenden. Mit diesem kann die effektive Auslastung der betriebseigenen Maschine zur Berechnung verwendet werden. Die Auslastung bedeutet (fast) alles, da sie eine Schlüsselrolle bei der ganzen Kosten frage einnimmt. Die Auslastung definiert sich entweder über den Umfang der Nut zung (in ha, Std., Fuder, Ballen usw. pro Jahr) oder über die Ausschöpfung des Leis
Geräte für die mechanische
eingesetzt werden.
R. Hunger
tungspotenzials (Arbeiten, die der Leis tungsfähigkeit der Maschine angepasst sind). Im Klartext heisst das, dass eine Ma schine, die häufig herumsteht und entspre chend wenig eingesetzt wird, je Arbeits einheit (AE) hohe Fixkosten verursacht. Auch eine Maschine, die zwar häufig ein gesetzt wird, deren Leistungspotenzial je doch selten oder nie ausgereizt wird, ist schlecht ausgelastet. Dies äussert sich so wohl in hohen Fixkosten (Anschaffung) als auch in hohen variablen Kosten. Der Kauf eines 125-kW-Traktors macht erst Sinn, wenn sein höheres Leistungspoten zial bei den meisten Arbeiten auch ausge schöpft werden kann. Ist dies nicht der Fall und wird ein solcher Traktor mehr heitlich für Arbeiten eingesetzt, die ein 60-kW-Modell bewältigen kann, ruft dies
nach einer sinnvolleren Alternative, um die unnötig hohen Kosten zu vermeiden.
Was sind sinnvollere Alternativen?
Für sinnvollere Alternativen zur schlecht ausgelasteten Eigenmechanisierung gibt es keine allgemeingütige Lösung. Solche müssen für den Einzelbetrieb, eventuell un ter Einbezug der Nachbarbetriebe, gesucht werden. Folgende Möglichkeiten gibt es:
• Gemeinschaftlicher Maschinenkauf
Ein gemeinschaftlicher Maschinenkauf setzt eine minimale standortbezogene Nähe zwischen den Betrieben voraus.
Im Idealfall sind dies Nachbarbetriebe oder Kollegen im gleichen Dorf. Leider funktioniert das nicht immer. Der
Eigenmechanisierung oder Lohnunternehmer? Ehrliches Rechnen gibt die Antwort.
R. Hunger
Grund ist weniger bei den Maschinen zu suchen als vielmehr bei menschli chen Schwächen und Vorurteilen. Na türlich gibt es auch handfeste Gründe. Beispielsweise wenn nachbarliche Be triebe zur gleichen Zeit auf die gleiche Maschine angewiesen sind. Oder wenn die Schlagkraft der Maschine(n) auf ei nem Betrieb aus topografischen Grün den eingeschränkt wird.
• Mieten oder kaufen?
Als Antwort auf die Frage, wann der richtige Moment gekommen ist, eine Maschine zu kaufen, statt zu mieten, gibt es eine mögliche Antwort: Bei Errei chen der «Kaufschwelle». Auf der Kos tenschwelle besteht Kostengleichheit zwischen Miete und Kauf (siehe Dia gramm 1). Das heisst, über dieser Schwelle ist ein Kauf im Vergleich zur Miete wirtschaftlicher, darunter ist es die Miete. Die Kaufschwelle darf nicht mit der unterstellten Auslastung von (…) Std./ha gleichgestellt werden, da der Entschädigungsansatz (als Mietpreis) noch einen Risikozuschlag von 10 % be inhaltet. Natürlich wird die Kaufschwelle vom Mietpreis bestimmt, und dieser muss ja nicht zum Vornherein dem Ent schädigungsansatz entsprechen, weil auch da Angebot und Nachfrage spielen.
• Maschinenring
Die Grundidee der Maschinenringe ist es, die überbetriebliche Zusammenar beit zu fördern und vorhandene Syner gien mit aller Konsequenz zu nutzen. Damit soll die Übermechanisierung der Betriebe, ohne den technischen Fort schritt aufzuhalten, reduziert werden. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitspro duktivität der Betriebe, gleichzeitig sol
len die Produktionskosten gesenkt wer den. Konkret kann ein Landwirt, der über den Maschinenring seine Maschi nen auf einem anderen Betrieb einset zen kann, eine höhere Auslastung errei chen. Dank starken Netzwerken gelingt es damit einerseits, die einzelbetrieblichen Arbeitsspitzen zu brechen, und anderseits, einen wirtschaftlicheren Maschineneinsatz zu generieren.
• Viel Schlagkraft = Lohnunternehmer Schlagkraft ist in den meisten Fällen mit der Maschinengrösse verbunden. In der Regel steigen auch die Maschinenprei se mit zunehmender Schlagkraft massiv an, zudem sind leistungsfähigere Trak toren notwendig. Schlagkraft braucht darüber hinaus eine hohe Auslastung, sonst entstehen nur zusätzliche Kosten. Die Vergabe von Arbeiten an einen Lohnunternehmer kann nicht nur Ar beitsspitzen brechen, sondern kann auch günstiger sein. Dies ist insbeson dere dann der Fall, wenn mit einer Ei genmechanisierung keine optimale Auslastung erreicht wird. Zudem ist ein Lohnunternehmer in vielen Fällen schlagkräftiger als die Eigenmechani sierung eines Landwirtschaftsbetriebs. Aus Sicht des Lohnunternehmers bringt Schlagkraft mehr Flächenleistung und sichert in Verbindung mit qualitativ gu ter Arbeit die Kundenbindung.
Konsequent sein
Nicht selten besteht eine emotionale Bindung zwischen Landwirt und Traktor. Zudem verzichten Bauern aus einem fal schen Sicherheitsbedürfnis heraus, sich von über zähligen Maschinen zu trennen. Daraus entsteht nicht selten die groteske
Situation, dass Landwirtschaftsbetriebe zwar über eine eigene Vollmechanisierung verfügen, gleichwohl aber zum Brechen von Arbeitsspitzen den Lohnunternehmer in Anspruch nehmen. Das Resultat ist nicht nur eine Doppelmechanisierung, daraus ergeben sich auch doppelte Kosten.
Kosten der Eigenmechanisierung
Ein frei gewähltes Beispiel mit einem Trak tor, der eine jährliche Auslastung von 500 Betriebsstunden erreicht, zeigt in Tabel le 1, dass totale Fixkosten in der Höhe von CHF 12 537.– oder pro Arbeitseinheit von CHF 25.07 entstehen. Parallel dazu zeigt Tabelle 2 ein Beispiel, wie sich die fixen Kosten bei einer Ballenpresse bei tieferer oder höherer Auslastung verändern. Mit
einer jährlichen Grundauslastung von 2500 Ballen ergeben sich Fixkosten in der Höhe von CHF 6876.– oder pro Balle von CHF 2.75. Mit sinkender Ballenanzahl stei gen die fixen Kosten je Balle massiv an.
Fazit
Maschinen kosten, und dies ab dem ers ten Tag. Doch ohne Maschinen geht es nicht. Wie lässt sich aus diesem Dilemma ein wirtschaftlich gangbarer Weg fin den? Indem vor dem Kauf ehrlich gerech net wird und indem man eine für den eigenen Betrieb realistische Auslastung akzeptiert. Daraus ergibt sich ein be triebswirtschaftlich vertretbares Resultat, das man akzeptieren oder verwerfen kann.
Ab wann lohnt sich der Kauf?
Lohnunternehmer in einer Randregion
Ein Lohnunternehmen auf- und ausbauen braucht in Randregionen viel Fingerspitzen gefühl und einen «spitzen Bleistift», damit letztlich die Wirtschaftlichkeit stimmt. Ein entscheidendes Kriterium dafür ist eine ausreichende Maschinenauslastung.
Ruedi Hunger
Es ist ein sonniger Septembermorgen, als wir auf den Hof von Ursin Zinsli einbiegen. Die Wälder auf der Sonnenseite der Surselva sind gekennzeichnet vom heissen und trockenen Sommer. Dazwischen leuchten hell die weissen, steil zum Vorder rhein abfallenden Felsen der Rheinschlucht. Das Naturmonument «Ruinaulta», wo sich parallel zum Fluss die Rhätische Bahn in Richtung Ilanz oder Reichenau durch und um die Felsen schlängelt, wird jährlich von hunderten Wandernden begangen und bestaunt. Auf dem Fluss durch den «Swiss Grand Canyon», wie ihn die Tourismus branche gerne nennt, sind öfters Kajaks und Raftingboote unterwegs.
Das 300-Seelen-Dorf Valendas, das Dorf, wo Ursin Zinsli mit sei ner Frau Nadja und drei Kindern wohnt, liegt auf einem Plateau auf der rechten
Seite der Rheinschlucht, 820 m über Meer und 150 m über den Naturschönheiten des Rheinlaufs. Bis 2012 war Valendas eine eigenständige politische Gemeinde im damaligen Kreis Ilanz. Im Dorf mit rätoromanischer Nachbarschaft wird mehr heitlich Walserdeutsch gesprochen. Am 1. Januar 2013 fusionierte die rund 22 km² grosse Gemeinde Valendas mit den Ge meinden Versam, Safien und Tenna zur neuen Gemeinde Safiental (151 km²). Das Dorf Valendas gilt als Ortsbild von natio naler Bedeutung. Idylle pur – könnte man meinen. Alltag und Realität sind, wie so oft, zwei verschiedene Paar Schuhe. Auf den ersten Blick täuscht die Ebene, auf der das Dorf liegt, über die zahlreichen Steil und Steilstlagen der Berg zonen 3 und 4 hinweg. Daher irritiert ein erster Blick in den Maschinenunterstand, wo neben drei Traktoren (vorübergehend)
auch ein Mähdrescher, eine Rundballen presse, ein dreireihiger Anbau Maishäcks ler und seit Frühjahr ein Güllefass mit Schleppschuhverteiler stehen. Eine Aus nahme, die auf steilere Lagen schliessen lässt, macht der Carraro.
Der geborene Lohnunternehmer
Ursin Zinsli hat schon von «Kindsbeinen» an mitbekommen, was es heisst, Lohnarbeiten für andere Landwirte zu machen. Sein Vater, Peter Zinsli, hat den eigenen Landwirtschaftsbetrieb geführt und ne benbei, hauptsächlich während der Alpauf bzw. Alpabfahrt, Viehtransporte für Berufskollegen gemacht. Schon vor fünfundzwanzig Jahren kaufte Peter Zinsli eine Stabketten Rundballenpresse von Krone. Viele Jahre hat er damit mal hier mal dort in Lohnarbeit Rundballen ge presst. Nach der landwirtschaftlichen Aus
bildung hat es den jungen Landwirt in die Ferne gezogen. Lange Jahre war er bei der Firma Tscharner-Farmservice (Cazis im Domleschg) und erledigte Lohnarbeiten. Sein besonderes Hobby war die OrkelMaisballenpresse. Eine solche Presse wur de für das Pressen von Industrie- und Recyclingabfall modifiziert und weil in die sem Bereich in Deutschland eine Markt lücke bestand, schickte ihn sein damaliger Chef mit Traktor und Presse über die Gren ze ins Nachbarland. Zinsli fuhr weit über München hinaus bis fast an die tsche chische Grenze, um diese Arbeiten zu er ledigen. Auch in Vorarlberg hat er Lohn arbeiten mit der Maispresse gemacht. Wochenlang war er also mit dem TraktorPresse-Gespann unterwegs und konnte sich nebenbei ein wertvolles Netzwerk aufbauen. Dann kam der Moment, wo es ihn noch weiter weg zog. Neun Monate war er danach in Neuseeland, unter ande rem bei einem Lohnunternehmer, als Mäh drescherfahrer unterwegs. Zurück in der Schweiz stellte sich dann vor drei Jahren für Peter Zinsli die Frage der Hofnachfolge an seinen Sohn Ursin. Keine einfache Situ ation, wenn man so weit durch Europa und gar nach Neuseeland gereist ist.
Der Situation angepasst Ursin Zinsli ist ein Lohnunternehmer, der sich auf die Gegebenheiten einer Rand region eingestellt hat. «Mein Lohnunter nehmen kann man nicht direkt vergleichen mit den grossen Lohnunternehmen im Rheintal oder gar im Mittelland bzw. der Westschweiz», sagt Zinsli und sieht die Situation realistisch, «aber es braucht auch hier Lohnunternehmer.» Auch wenn, gera de im eigenen Dorf, die Eigenmechanisie rung (noch) einen hohen Stellenwert hat und man sich schwertut, Arbeiten durch Dritte erledigen zu lassen, ist Zinsli über zeugt, dass sich dies bald ändert. Noch hat beispielsweise jeder Landwirtschaftsbe trieb im Dorf ein eigenes Güllefass. Das wird sich wohl bis in einem Jahr mindes tens zum Teil ändern. Mit dem Obligato rium für emissionsarme Gülle-Ausbring technik per 1. Januar 2024 werden sich viele Betriebe gut überlegen, ob sie bei den massiv gestiegenen Anschaffungskos ten für Gülletechnik solche Investitionen noch selber tragen können und wollen. Natürlich werden einige Flächen über der 18%-Einsatzgrenze liegen, aber für alle anderen Flächen gilt das Obligatorium. Zinsli selber hat sich bereits kurz nach der Verlautbarung eines möglichen Obligatori ums nach einer Lösung umgeschaut. In
dieser Situation erwies sich sein grosses Netzwerk in der Schweiz, aber auch in Österreich als vorteilhaft. Noch vor dem letzten Jahreswechsel konnte er sich ein gepflegtes 7000-l-Gebrauchtfass für CHF 11 000.– sichern. In der Zwischenzeit, so Zinsli, ist der Occasionsmarkt für Fässer mit Anbaupunkten für einen Schlepp schlauch in der Schweiz komplett aus getrocknet. «Ich bin überzeugt, dass ein Schleppschuhverteiler die bessere Wahl ist», sagt der Jungunternehmer und erläu tert, wie er sich dank akribischer Vorarbeit letztlich für den Verteiler «UniSpread» von Vogelsang mit 7,5 m Arbeitsbreite ent schieden hat. Dabei spielte das Gewicht ei ne nicht unwesentliche Rolle. Fast inner halb von Stunden musste er sich Anfang
Jahr für den neuen Schleppschuhverteiler zum Preis von «nur» CHF 16 000.– ent scheiden. Danach sind die Preise fast im Wochentakt angestiegen und ebenso verlängerten sich die Lieferfristen. Den Aufbau übernahm ein Landmaschinenbe trieb im Bündner Rheintal und die Details erledigte Zinsli nach seinen Vorstellungen selber.
Es läuft rund … Hauptstandbein seines Lohnunternehmens ist das Pressen von Rundballen. «Ich kann nicht mit den Stückzahlen von Lohnunter nehmen im Rheintal mithalten. Das ist hier unter den gegebenen Umständen gar nicht möglich», sagt Ursin Zinsli und «der Anteil Strassenfahrten ist so schon relativ
Der neue Maßstab
Beste Futterqualität durch gesteuerte
mit 1.800 mm Aufnahmebreite und Kurzschnittschneidwerk bis 31 Messer mit Einzelmessersicherung
Innovatives EVOMATIC Ladeaggregat mit 25 % mehr Ladeleistung bei extremer Laufruhe für maximale Effizienz bis 130 PS Traktorleistung
Maximale Einsatzvariabilität bei der täglichen Einfuhr von Grünfutter, dem klassischen Silageeinsatz oder zur Bergung von Heu und Stroh
hoch.» Zu den Kunden zählen Landwirte aus den umliegenden Dörfern, aber auch im Safiental. Nicht selten ist er an steilen Hanglagen (z. B. den Skipisten der Weissen Arena) unterwegs, wo nicht in erster Linie das Pressen ein Problem darstellt, aber für das Ablegen der Ballen müsse er dann je weils ein geeignetes «Plätzli» suchen.
Aus zwei mach eins Etwa Mitte bis Ende September steht die Maisernte vor der Türe. Ein selbstfahren der Häcksler scheidet mangels Auslas tung und wegen der meist kleineren und nicht selten auch hanganliegenden Par zellen aus. Auch die für einen Selbstfah rer notwendige Schlagkraft der Ablade gebläse fehlt. Grund genug, dass er sich in den letzten Jahren nach einem mehr reihigen Anbauhäcksler umgeschaut hat. Gefunden hat er zuerst einen zwei-, spä ter einen dreireihigen «Feraboli»-Heck anbau-Trommelhäcksler. Aus den brauch baren Teilen der beiden Häcksler hat er einen einsatzfähigen Dreireiher gebaut und ist damit gerüstet für die kommende Maisernte.
«Auch wenn die Eigenmechanisierung in unserer Region einen hohen Stellenwert hat, braucht es hier Lohnunternehmer», sagt Ursin Zinsli.
Zusammenfassung
Von einem Lohnunternehmen in Randregi onen zu träumen, ist nicht schwer, unter den gegebenen Umständen ein erfolg reicher Lohnunternehmer zu sein, ist aber
nicht einfach. Wie überall im Berggebiet kämpft auch ein Lohnunternehmer mit knapper Maschinenauslastung. Wie das Beispiel von Ursin Zinsli zeigt, ist viel Wis sen und kühles Rechnen erforderlich.
Geschäftsführer/in Radtechnik
Ob für Doppel- und Fixspurräder oder optimalen Reifendruck auf Knopfdruck: Die Agro-Räder AG hat die richtige Lösung.
Die Agro-Räder AG mit Sitz in Ruswil LU ist ein erfolgreiches Unternehmen der Krieger-Gruppe. Schweizweit werden rund 800 Wiederverkäufer mit massgeschneiderten Kompletträdern für den Agrar- und Kommunalbereich beliefert. Die Vielfalt der Traktorenmarken und Reifenhersteller sowie die unterschiedlichen Einsatzbereiche der Fahrzeuge sind komplex. In diesem Bereich profiliert sich die Agro-Räder AG mit persönlicher Beratung und der präzisen Fertigung aus der eigenen Produktion. Da der langjährige Stellen inhaber mittelfristig in Pension geht, sind wir beauftragt, eine verkaufsstarke Persönlichkeit als
Geschäftsführer/in
zu finden. In dieser Funktion führen Sie ein erfahrenes Team von drei Mitarbeitern in der Beratung und dem Verkaufsinnendienst. Weiter liegt die Verantwortung für die organisatorische und wirtschaftliche Leitung, inkl. Sortiments- und Preisgestaltung bei Ihnen. Ein Grossteil Ihrer Tätigkeit nimmt die Beratung von Wiederkäufern ein. Sie kalkulieren Offerten und terminieren die Aufträge mit der gruppeneigenen Produktion. Die Nähe zum Markt schätzen Sie – so sind Sie rund 20 % Ihrer Arbeitszeit bei Kunden und pflegen das Netzwerk bei Events und Messen. In den Bereichen Finanzen,
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Auch im Winterdienst steigen die Tarife
Die Tarife für den Winterdienst sind gegenüber dem Vorjahr höher. Neu aufgeführt wird auf der Liste der Tarif «Traktor 150−199 kW».
Heinz RöthlisbergerKostenansätze für Schneeräumarbeiten
Rechnungsjahr 2021 2022/2023 (Spannbreite)¹
Traktoren (grüne Nummer), inkl. Fronthydraulik
37−44 kW (50−60 PS)
35.00/h 38.00/h (34−44)
45−54 kW (61−73 PS) 35.00/h 38.00/h (35−44)
55−64 kW (74−87 PS) 41.00/h 44.00/h (40−51)
65−74 kW (88−101 PS) 43.00/h 48.00/h (43−54)
75−89 kW (102−121 PS) 49.00/h 53.00/h (49−61)
90−104 kW (122−142 PS) 59.00/h 64.00/h (59−73)
105−124 kW (143−169 PS) 67.00/h 73.00/h (bis 82) 125−149 kW (171−203 PS) 78.00/h 87.00/h (bis 99) 150−199 KW (204−271 PS) 107.00/h (bis 120)
Partikelfilter-Nachrüstset 5.00/h 5.00/h
Schneeketten (auch gültig für Spikes)
vorne (paar), Bereifung 280–440 R 24 19.00/h 19.00/h (16.00/h)² hinten (paar, Bereifung 420–540 R 34 23.00/h 22.00/h (17.00/h)²
Schneepflug zu Traktor
bis 59 kW (80 PS) 19.00/h 23.00/h (21−27) 60−88 kW (80−120 PS) 26.00/h 31.00/h (28−36) ab 89 kW (ab 120 PS) 29.00/h 35.00/h (31−40)
Schneeschleuder zu Traktor³
41−80 kW (56−109 PS) 38.00/h 40.00/h (35−48) ab 80 kW (ab 109 PS) 47.00/h 50.00/h (43−62)
Salzstreuer
Schleuderstreuer, Salz, 3-Punkt, bis 600 l 10.50/h 10.50/h (9−13) Tellerstreuer, Salz und Splitt, 3-Punkt, bis 1400 l 26.00/h 25.00/h (21−32) Salzstreuer mit Sole-Zuschaltung, 1200 l 27.00/h 27.00/h (22−35)
Traktorfahrer Mittelwert 65.00/h 66.00/h Traktorfahrer Bereich von 59.00/h 60.00/h ………………………… bis 71.00/h 72.00/h
Zuschläge:
Abend-/Nachtarbeit (20.00−6.00 Uhr) sowie Arbeit an Feiertagen (nicht kumulativ)
21.00/h 22.00/h
Mittlerer Ansatz inkl. Nacht- und Feiertagsarbeit 79.00/h 81.00/h
1 Schwankungsbereiche in Klammern entsprechend dem Ansatz bei 125 % bzw. 75 % einer durch schnittlichen Jahresauslastung. Das heisst, je nach Intensität des Winters kann der Richtwert reduziert oder erhöht werden.
2 Bei guten (verschleissarmen) Bedingungen
3 Der Ansatz für den Traktor ist um mind. 15 % zu erhöhen (höherer Treibstoffverbrauch), Bereitschaftsdienst und Installation Geräte, je nach Region 0 bis 5000 Franken je Winter
Für Traktoren, die im Winterdienst einge setzt werden, können in diesem Winter höhere Tarife verrechnet werden. Bild:
Die Verrechnungsansätze für die Schnee räumung im kommenden Winter sind wie die Tarife für den Einsatz von Landmaschi nen gestiegen. Mit ein Grund dafür ist neben den höheren Anschaffungspreisen der Dieselpreis, der für die Berechnung der Tarife von der Agroscope neu mit durch schnittlich CHF 1,96 pro Liter angegeben wird (Vorjahr: CHF 1,59 pro Liter). Die Winterdienst-Ansätze basieren auf den Zahlen aus dem «Kostenkatalog 2022» der Agroscope (siehe nächste Seite).
Die Differenz zum Vorjahr beträgt für den Winterdienst je nach Tarif zwischen 1 und 5 Franken. Andere Tarife wie der für den Einsatz von Salzstreuern bleiben unverän dert. Um einen Franken höher kann der Stundensatz für die Traktorfahrer verrech net werden. Neu aufgenommen in die Lis te wurde der Tarif «Traktor 150−199 kW» (204−271 PS). Ein solcher Traktor mit grü ner Nummer und Fronthydraulik kann für CHF 107.− pro Stunde bei einer Bandbreite bis CHF 120.– verrechnet werden.
Die erhöhte Belastung durch Korrosion und Verschleiss bei Schneeräumarbeiten ist in den Annahmen der Reparatur- und Unterhaltskosten der Traktoren berück sichtigt. Die Ansätze haben keine rechtli che Verbindlichkeit.
Quelle: kostenkatalog.ch
Höhere Tarife
Die Tarife zum Verrechnen von Landmaschinen sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Neu integriert im Kostenkatalog, wie der Bericht nun heisst, sind die Baukostenerhebung von Gebäuden sowie die Ansätze für hoftechnische Einrichtungen.
Heinz RöthlisbergerAgroscope hat den Maschinenkostenbe richt erweitert und zahlreiche Neuerungen eingeführt. Neu integriert haben die Ver fasser die bisher separat publizierten Bau kostenerhebungen von Gebäuden für ver schiedene Nutztierkategorien. Auch die Kostenansätze für hoftechnische Einrich tungen sind wieder in aktualisierter Form im Bericht enthalten. Zudem sind die Lohnansätze für inner- und ausserland wirtschaftliche Arbeiten transparenter dar gestellt (siehe Tabelle «Lohnansätze»).
Aufgrund dieser Erweiterungen heisst die Publikation nicht mehr Maschinenkosten bericht, sondern neu Kostenkatalog.
In der diesjährigen Ausgabe, die bis Sep tember 2023 gültig ist, hat Agroscope ei nige Maschinen entfernt, die nicht mehr
auf dem Markt erhältlich sind bzw. keine Relevanz mehr haben. Weiter sind ge wisse Maschinentypen in einer anderen Dimension (oder Leistung) aufgeführt. So wurden etwa die zwei Tarife «Transporter 82 PS» und «Transporter 102 PS» mit der Leistungsklasse «75 PS» und mit «109 PS» ersetzt. Zudem wurden neue Maschinen vereinzelt wieder im Spezial kulturbereich eingeführt.
Höhere Anschaffungspreise
Bei den Landmaschinen führten die Ver fasser dieses Jahr eine Vollerhebung der Brutto-Neupreise durch, nachdem diese in den letzten drei Jahren, basierend auf Umfragen zur Preisentwicklung, bei Ge neralimporteuren geschätzt worden wa
ren. Die Veränderungen bei den Neuprei sen gegenüber der letzten Vollerhebung im Jahre 2018 sind je nach Maschinen gruppe teilweise beträchtlich. Motorfahr zeuge sind im Durchschnitt (ohne Ge wichtung) 9 % teurer. Bei den übrigen Landmaschinen wurde eine durchschnitt liche Preissteigerung von 18 % gegenüber 2018 festgestellt (ohne Gewichtung). Ei nen dämpfenden Effekt habe der starke Schweizer Franken bei Maschinen aus dem Euro-Raum gehabt, schreibt die Agroscope zum neusten Bericht.
Massive Preissteigerungen gab es auch im Baubereich, in dem der Preisindex von 2021 auf 2022 um knapp 10 % gestiegen ist, während er sich in den Jahren vorher nur wenig bewegte.
Treibstoffpreise treiben Kosten in die Höhe
Für die Richtwerte der Kostenansätze wer den die Preissteigerungen abgefedert, in dem Agroscope für den Anschaffungspreis von Landmaschinen einen 8-Jahres-Mittel wert verwendet. Deutlich stärker betroffen sind die Richtwerte von steigenden Treib stoffpreisen. So sind die Dieselpreise im Ver gleich zum Vorjahr (im Durchschnitt der Jah resperiode Juli bis Juni) um 23% gestiegen. Trotz der aktuell sehr hohen Dieselpreise hält Agroscope an der retrospektiven Preis erfassung fest, sodass auch Preissenkungen erst mit Verzögerung in den Richtwerten abgebildet werden (siehe auch «Schweizer Landtechnik» Nr. 4/2022 «Hohe Dieselprei se verrechnen – oder nicht?»).
Die Auswirkungen auf die Tarife
Wie sich die Tarife zum Teil veränderten, zeigt die Tabelle «Veränderung ausgewähl ter Tarife 2021 zu 2022». So ist etwa der Tarif «Traktor 150–199 kW (204–271 PS)» von 90 auf 99 Franken pro Stunde gestie gen, was einer Veränderung von 10 Pro zent entspricht. Einzelne Tarife im neuen Kostenkatalog bleiben zum Vorjahr unver ändert oder steigen nur marginal wie der Tarif für einen 5-Schar-Pflug zeigt (+1.–/h gegenüber dem Vorjahr). Es empfiehlt sich auf jeden Fall, den Bericht genauer anzu schauen, um festzustellen, welche Tarife sich wie verändert haben.
Auch Folien und Netze teurer
Die gesteigerten Energiepreise haben zudem Auswirkungen auf die Herstel lung von Folien für das Pressen von Silo ballen und für Netze und Schnüre für das Binden von Stroh- und Heuballen. Laut
Agroscope betrugt die Preissteigerung bei den Folien 22 Prozent und bei den Netzen 10 Prozent, was sich entspre chend auf die Kosten der Siloballen aus wirkt. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht.
Kostenkatalog 2022 gratis herunterladen
Der Kostenkatalog
2022 hat rund 600 Maschinentarife und ist gültig bis Sep tember 2023. Er kann – wie zuvor der Maschinenkosten bericht – von der Agroscope-Website heruntergeladen (kostenkatalog.ch) oder in gedruckter Form kostenlos abonniert werden (verkauf.zivil@bbl. admin.ch). Hinweis: Die Publikation kann laut Agroscope in gedruckter Form nicht nachbestellt werden. Für individuelle Anpassungen bietet Agroscope seit mehreren Jahren das praktische OnlineTool «TractoScope» an, mit dem An nahmen konfiguriert und die Maschinen kosten individuell berechnet werden können. Dieses ist ebenfalls zu finden auf www.kostenkatalog.ch
Die neue Auflistung für die Berechnung der Lohnansätze
Annahme Wert
Mutmassliches Einkommen1
522 Fr./Jahr Arbeitsstunden je Arbeitskraft innerhalb Landwirtschaft (9,5 h × 280 Arbeitstage)
h/Jahr ausserlandwirtschaftlich (8,4 h × 280 Arbeitstage) 2660 h/Jahr Lohnansatz innerlandwirtschaftlich 29 Fr./Akh Lohnansatz ausserlandwirtschaftlich mit Bandbreite Angestelltenverhältnis Lohnunternehmer2
Fr./Akh Unternehmerverhältnis 3 60–72 Fr./Akh
1 Schätzung Brutto-Angestelltenlohn, basierend auf Lohnstrukturerhebung Bundesamt für Statistik und Lohnprognosen für 2022; 2 inklusive Sozialkosten Arbeitgeber; 3 zusätzlich allg. Betriebs- und Verwaltungskosten, Risiko u. Gewinn; Akh = Arbeitskraftstunde
Eigenmechanisierung versus Alternativen
Eigenmechanisierung steht für Unabhängigkeit, oft aber auch für schlechte Auslastung. Alternativen sind betriebswirtschaftlich dann die bessere Lösung, wenn mit der eigenen Maschine die notwendige Auslastung nicht erreicht wird.
Ruedi Hunger
Ein Bauer kann den Franken nur einmal ausgeben, entweder für die Familie, für die Betriebsentwicklung oder für den Ma schinenpark. In der Regel wird mit diesem «Franken» eine Grundmechanisierung fi nanziert. Wenn es darum geht, schlag kräftige und spezialisierte Maschinen ein zusetzen, stehen eine gemeinschaftliche Anschaffung oder die Miete im Vorder grund. Eine bessere Auslastung der eige nen Maschinen kann über den Maschi nenring erzielt werden. Zudem können gewisse Arbeiten an Lohnunternehmer delegiert werden. Bei allen Alternativen zur Eigenmechanisierung fördern eine offene Kommunikation und gegenseitige
Toleranz die Zusammenarbeit, in welcher Form dies auch immer der Fall ist.
Eigenmechanisierung –Grundmechanisierung
Der Begriff «Grundmechanisierung» ist dehnbar, er reicht vom absolut Notwendi gen bis zur Vollmechanisierung. Die Ei genmechanisierung ist dann wirtschaft lich, wenn die Kosten je Einheit den Ver rechnungssatz einer Alternative nicht übersteigen. Das ist nicht immer der Fall und deshalb ist die Eigenmechanisierung in vielen Fällen wohl die teuerste Mechanisierungslösung. Sie ist dennoch weitverbreitet. Also muss es Gründe ge
ben, die für diese Lösung sprechen. Einen Hauptgrund gibt es nicht, aber im über tragenen Sinn könnte man sagen: «Man ist stolz auf das, was man selbst hat, auch wenn es vielleicht mehr kostet.»
Viele Betriebsleiter (mehr als Betriebsleite rinnen) entwickeln eine emotionale Bin dung zu ihrem Traktor oder ihren Maschi nen (schliesslich hat man hart dafür gear beitet, dass man sich diese leisten kann). Ein weiterer Grund ist, dass man «auf si cher gehen will». Soll heissen, der Betriebs leiter will jederzeit auf ein Fahrzeug oder eine Maschine zugreifen können. Insbe sondere dort, wo die topographischen Vo raussetzungen schwierig und in der Regel
auch noch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Feldarbeitstage beschränkt sind, ist diese Absicherung verständlich. Doch sowohl emotionale Bindungen als auch die jederzeitige Verfügbarkeit einer eigenen Maschine haben direkte finanziel le Auswirkungen. Ob nun die Eigenmecha nisierung die einzig richtige Lösung ist, zeigt nur eine Vergleichsrechnung.
Maschinengemeinschaft Neben der sporadischen Nachbarschafts aushilfe, als loseste Form der Zusammen arbeit, bietet der gemeinsame Maschi nenkauf von zwei oder mehreren Land wirten die Chance, jährlich anfallende Kosten auf mehrere Schultern zu vertei len. Diese Gemeinschaftsform hat eine tiefe Eintrittsschwelle und ist einfach strukturiert. Sie hat verständliche Regeln, ist aber auf Toleranz und Flexibilität der Partner angewiesen. Damit die Zusammenarbeit zum Erfolg wird, ist eine klare Regelung der Aufga ben und Kompetenzen erforderlich. Mög lichen Unstimmigkeiten kann vorgebeugt werden, wenn die Aufteilung des An kaufpreises, der Standort der Maschine und ein jährlicher Abrechnungsmodus mit Gut- und Lastschriften in gegenseiti gem Einvernehmen definiert und schrift lich festgehalten werden. Es wird auch bestimmt, wer für Reparaturen, Unterhalt und Wartung zuständig ist. Die unterneh merische Freiheit der Betriebe wird kaum eingeschränkt. Der wirtschaftliche Nut zen ist für die beteiligten Betriebe klar er sichtlich, weil teure Maschinen dank hö herer Auslastung wirtschaftlicher sind.
Diese Form der Zusammenarbeit bietet neben den wirtschaftlichen noch weitere Vorteile. Fehlende Kenntnisse oder Fähig keiten können gegenseitig erarbeitet und optimiert ausgeräumt werden. Muster ver träge für Maschinen(klein)gemein schaften können bei der Agridea zum Preis von CHF 20.–/Stk. bezogen werden (Suche auf google.ch mit Stichwörtern: Agridea und Musterverträge).
Maschinengenossenschaften
Maschinengenossenschaften sind eine andere Rechtsform als Maschinenge meinschaften. Für Genossenschaften sind Statuten und Handelsregistereintrag Be dingung. Der Landwirt ist Mitglied. Ziel
ist die gemeinsame Anschaffung und Nutzung von Maschinen. Der grosse Un terschied besteht darin, dass die Maschi nen im Eigentum der Institution sind.
Maschinenmiete
Wenn ein Betriebsleiter die Kosten seiner Maschine berechnet, kann er rasch fest stellen, dass diese pro Arbeitseinheit (AE in ha, Std., Fuder usw.) mit steigender Auslastung sinken. Eine steigende Aus lastung anstreben und vor allem umset zen ist oft rascher gesagt als getan. Die Miete kann in dieser Situation eine Alter native sein. Als Vermieter kommen ande re Landwirtschaftsbetriebe, Landmaschi nenhändler oder Institutionen in Frage, die als Eigentümer von Maschinen auf treten (Genossenschaften, landwirt schaftliche Vereine).
Als Mietpreis für die Maschine wird in der Regel der Richtwert aus dem AgroscopeKostenkatalog vereinbart. Die Miete kann ein einmaliges Ereignis sein oder Ma schinen (Mähwerk, Mistzetter, Gülle fass usw.) können regelmässig gemietet werden.
Vorteilhaft ist, dass der Mieter keinen Platz/Gebäude für die Maschine benötigt und dass er die Verantwortung für Repa raturen und Unterhalt an die dafür ver antwortliche Person «abgeben» kann. Einzig für die Wartung im Sinn von Ma schinenreinigung ist er als Mieter verant wortlich.
Maschinenring
Der Maschinenring zeichnet sich dadurch aus, dass die Maschinen zu einem verein
barten Tarif gegenseitig zur Verfügung gestellt werden. Der Maschinenring als Institution (Rechtsform: Verein) macht das Angebot einer schlagkräftigen Me chanisierung sichtbar und übernimmt die Koordination. Die Maschinen bleiben im Eigentum der Halter (Landwirt, Lohnunternehmer). In der Regel besitzt der Maschinenring keine eigenen Maschinen. Der Maschinenring ermöglicht so auf der einen Seite eine bessere Auslastung der betriebseigenen Geräte (Auftragnehmer) und erhöht auf der anderen Seite (Auf traggeber) die Schlagkraft. Letztlich sol len dadurch die Betriebskosten der Mit glieder gesenkt und damit das Einkom men der Bauernbetriebe verbessert werden. Heute bieten Maschinenringe ih re Dienstleistungen inner und ausserhalb der Landwirtschaft an. Grundsätzlich kann jeder Mitglied im Maschinenring werden. Auch Nichtmitglieder können die Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Mitglieder haben in der Regel Vorzugs rechte.
Lohnunternehmer
Lohnunternehmer sind klassische Dienst leister. Ein Landwirtschaftsbetrieb kann Dienstleistungen in Anspruch nehmen und Arbeiten zu einem vereinbarten Tarif an einen Lohnunternehmer auslagern. Durch die Vergabe von Arbeiten an einen Unternehmer kann er eine schlagkräftige Mechanisierung einkaufen, ohne in eige ne Maschinen zu investieren. Lohnunter nehmer sind, wie es der Name bereits aus drückt, Unternehmer, das heisst, aus Sicht des Lohnunternehmers bringt Schlagkraft mehr Flächenleistung und sichert damit die Kundenbindung. Schlagkraft ist in den meisten Fällen mit Maschinengrösse ver bunden. In der Regel steigen die Maschi nenpreise mit zunehmender Schlagkraft an, zudem sind leistungsfähigere Trakto ren notwendig. Schlagkraft erfordert auch beim Lohnunternehmen eine hohe Auslastung, sonst entstehen nur zusätzli che Kosten. Es gilt abzuwägen zwischen Schlagkraft und Bodenschutz.
Fazit
Viele Landwirtschaftsbetriebe «leiden» unter schlechter Maschinenauslastung. Vielfach wird diese Tatsache einfach ach selzuckend zur Kenntnis genommen. Die ser Umstand muss nicht einfach akzep tiert werden. Es gibt Alternativen zur Ei genmechanisierung. Zugegeben, diese sind nicht immer und überall umsetzbar, doch ein Versuch lohnt sich immer.
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für Landtechnik kann
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«FarmX hilft, die stetig steigenden Kosten abzufedern»
Seit dem Start von FarmX vor knapp vier Jahren hat sich auf der Online-Plattform zum Mieten von Maschinen einiges getan. Thomas Cadonau von Maschinenring Schweiz sagt im Interview, wie sich die Plattform entwickelt hat und wo es noch Potential gibt.
Heinz Röthlisberger«Schweizer Landtechnik»: Jetzt, rund vier Jahre nach dem Start, wie läuft es mit FarmX?
Thomas Cadonau: Nach vier Jahren Be trieb haben wir eine durchzogene Bilanz: Als Erfolg kann bezeichnet werden, dass FarmX als verbandsneutrale Plattform aufgebaut werden konnte und unabhän gig von irgendwelchen Mitgliedschaften von allen Landwirten in der Schweiz zu gleichen Konditionen genutzt werden kann. Bei bereits bestehenden Maschi nengemeinschaften hat sich FarmX gut bewährt und sich als moderne und effiziente Plattform etabliert. Bei den einzel nen Landwirten ist das Interesse an einer
Maschinenmiete durchaus gegeben. Dass der einzelne Landwirt seine eigenen Ma schinen auf FarmX erfasst und an be nachbarte Landwirte vermietet, ist aber noch zu wenig gegeben. Die aktuell stark steigenden Preise bei landwirtschaftli chen Maschinen werden den Druck für den überbetrieblichen Maschineneinsatz erhöhen. Mit FarmX können die stetig steigenden Kosten abgefedert werden.
Wie viele Maschinen respektive Aktivitäten sind derzeit am Laufen?
Wir haben aktuell 1200 Maschinen on line. Seit dem Start sind knapp 60 000 Transaktionen durchgeführt worden.
Vier Partner für FarmX zuständig
FarmX ist eine Schweizer Plattform für den unkomplizierten Austausch von landwirtschaftlichen Maschinen, die im Frühling 2019 online ging. Organisato risch verantwortlich sind heute die Bau ernverbände Agrijura und Prométerre, der Maschinenring Schweiz sowie die Firma Seccom aus Bern. Die vier Partner betreiben FarmX als virtuelle Organisation. Für FarmX ist es wichtig, dass die Plattform unabhängig von irgendwelcher Verbandszugehörigkeit benutzt werden kann und benutzt wird. www.farmx.ch
Gab es einen kontinuierlichen Anstieg der Aktivitäten in den vier Jahren?
Das Interesse an FarmX war zu Beginn sehr stark. Um die Plattform flächende ckend bekannt zu machen, haben wir regel mässig landwirtschaftliche Versammlungen und Generalversammlungen von Maschi nengemeinschaften besucht. Durch Corona wurden diese Präsentationen in den Jahren 2020–2022 stark eingeschränkt. Für die kommenden Monaten planen wir wieder vermehrt Auftritte, um FarmX bekannter zu machen. Das Bedürfnis nach einer Platt form wie FarmX steigt; insbesondere bei jungen Landwirten und aufgrund der stark steigenden Maschinenpreise.
Welche Maschinengruppen laufen gut, welche eher weniger?
Maschinengemeinschaften haben vor al lem Maschinen im Bereich der Bodenbear beitung online, diese Gruppe wird aktuell
In der Schweiz ist es im mer noch sehr unüblich, den eigenen Traktor für einzelne Stunden an einen benachbarten Landwirt zu vermieten.
Thomas Cadonau von Maschinenring Schweiz: «Insbesondere bei jungen Landwirten steigt das Bedürfniss nach einer Plattform wie FarmX.» Bilder: zvg
üblich, den eigenen Traktor für einzelne Stunden an einen benachbarten Landwirt zu vermieten.
Welche Regionen der Schweiz sind besonders aktiv?
Sehr stark verbreitet ist FarmX im Kanton Jura, wo auch die Idee von FarmX gebo ren worden ist. In Regionen, wo Maschi nengemeinschaften bereits seit 20 bis 30 Jahren aktiv sind, wird FarmX ebenfalls stark eingesetzt.
Die Suche und die Miete von Maschinen können bequem am Smartphone erledigt werden. Die App gibt es sowohl bei Google Play als auch im Apple Store.
sich zwar gerne auf FarmX ein, stellen ih re eigenen Maschinen aber nur in einem bescheidenen Umfang der Plattform zur Verfügung.
Wo wünschen Sie sich noch mehr Aktivitäten?
auch am meisten auf FarmX nachgefragt. Zudem hat z. B. Hadorn’s Gülletechnik alle Miet-Güllenfässer auf FarmX online ge stellt. Die Maschinengruppe, die aktuell gar nicht benutzt wird, sind Motorgeräte. In der Schweiz ist es immer noch sehr un
Wer genau nutzt FarmX?
Es sind insbesondere Maschinengemein schaften sehr aktiv. Grössere Lohnunter nehmer nutzen FarmX weniger, da sie be reits bestehende Abrechnungsprogram me besitzen. Einzelne Landwirte loggen
Einerseits wollen wir in naher Zukunft mög lichst alle bestehenden Maschinengemein schaften dazu bringen, FarmX zu nutzen, da die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Transaktionen für den Weiterbestand dieser Gemeinschaften von zentraler Be deutung sind. In Zusammenarbeit mit Hoch
Die aktuell stark steigenden Preise bei landwirtschaftlichen Maschinen werden den Druck für den überbetrieblichen Maschineneinsatz erhöhen.
schulen und bestehenden landwirtschaftli chen Organisationen wollen wir noch bes ser aufzeigen, dass der überbetriebliche Maschineneinsatz eine Kostenreduktion für jeden einzelnen Landwirt zur Folge hat. Die Maschinenkosten pro Betrieb können nur si gnifikant reduziert werden, wenn die Aus lastung erhöht werden kann. Gerne würde FarmX dazu einen Beitrag leisten.Auch die Miet-Güllefässer von Hadorn können über FarmX gebucht werden.
«Red Power» soll es richten
Mit dem Modell «5120 Red Power» will der türkische Traktorenbauer Basak Traktör auf etablierten europäischen Märkten Fuss fassen. Die «Schweizer Landtechnik» konnte diesen Traktor einer Fahrprobe unterziehen.
Roman Engeler
Der Traktorenbauer Basak war in seinen Anfängen Importeur und Vertriebspartner in der Türkei für Traktoren von Ford und Steyr. Daneben produzierte das einstige Staatsunternehmen auch Klein- oder Kleinsttraktoren. Ab 1976 baute man im etwa zwei Fahrstunden östlich von Istanbul gelegenen Sakarya in Lizenz gewisse Trak torenmodelle von Steyr – vornehmlich für den Heimmarkt. Nach der Privatisierung wurden dann vermehrt eigene Traktoren mit hoher Fertigungstiefe hergestellt. Viele Modelle haben aber bis heute das ur sprüngliche Design von Steyr behalten. Mittlerweile gehört Basak zur Asko Hol ding, in der weitere Maschinenbauer, vor nehmlich für die Bauwirtschaft, integriert sind. Die Asko Holding wiederum ist Be standteil der Sanko Gruppe, die mit Landund Baumaschinen sowie Textilien, Ver
packungsfolien, Zement und Elektrizität einen Umsatz von knapp 6 Mrd. US-Dol lar erwirtschaftet und von der Familie Konukoglu kontrolliert wird.
Basak will es wissen Bislang waren Traktoren von Basak kaum auf den europäischen Märkten anzutref fen. Mit dem Modell «5120 Red Power» will man nun versuchen, auch hierzulande Fuss zu fassen. So hat man sich bei der Entwicklung dieses Modells vom Konzept der hohen Eigenfertigung verabschiedet und setzt vor allem auf bekannte, bewähr te Komponenten renommierter Hersteller.
Motor von Deutz
Verbaut im «5120 Red Power» ist ein was sergekühlter 4-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung von Deutz («TCD 3.6»).
Mit SCR- und Dieseloxidationskatalysator sowie Dieselpartikelfilter wird die Abgas norm der Stufe 5 erreicht. Die Nenn leistung bei 2200 U/min beträgt 116 PS, maximal sind es 120 PS. Das maximale Drehmoment von 480 Nm wird bei 1600 U/min erreicht. In den Tanks haben 200 l Diesel und 20 l AdBlue Platz. Die nicht gefederte Vorderachse stammt von Carraro, die Hinterachse von ZF.
Lastschaltgetriebe
Beim Getriebe wird das 4-stufige Last schaltgetriebe «TPT 11» von ZF verbaut. Mit vier Gängen und zwei Gruppen ste hen insgesamt 32 Gänge vor- und rück wärts zur Verfügung. Die Schaltung der Lastschaltstufen erfolgt entweder per Knopfdruck am Multifunktionshebel oder man wählt dafür den Automatikmodus.
Steckbrief
Basak «5120 Red Power»
Motor: Deutz «TCD 3.6», 3,6 l, 4 Zyl.
Abgasstufe 5 mit SCR, DOC und DPF. 116 PS (max. 120 PS). 480 Nm.
Getriebe: ZF «TPT11», 32 × 32 mit 4 Last schaltstufen, 4 Gängen, 2 Gruppen.
Hydraulik: 100 l/min, max. 3 mech. und 1 elektr. Steuerventil (hinten), 1 (vorne)
Zapfwelle: 540, 540E, 1000 und 1000E
Masse: L × B × H: 4622 × 2320 × 2620 mm.
Gewichte: 5260 kg (leer), 7500 kg (max.).
Radstand: 2500 mm. Wenderadius: 5,4 m
Preis: ab CHF 80 000.– (inkl. MwSt.)
(Herstellerangaben)
Der Traktor bietet die vier Zapfwellengeschwindigkeiten 540, 540E, 1000 und 1000E. Die Vorwahl erfolgt über zwei Hebel rechts unterhalb des Fahrersitzes, die Zuschaltung über einen Knopf an der Seitenkonsole. Optional stehen eine Fronthydraulik und eine 1000er Front zapfwelle zur Verfügung.
Solide Hydraulik
Die Hydraulikpumpe (Closed Center Load Sensing) leistet 100 l/min. Für die Lenkung stehen 39 l/min extra zur Verfügung. Maximal stehen im Heck drei mechanische und ein elektrisches Steuerventil zur Verfügung, an der Front ist es eines. Das Heckhubwerk vermag über die ge samte Hubstrecke 4610 kg zu heben, vor ne sind es 2200 kg.
Zweckdienliche Kabine Über drei Stufen gelangt man in die opti onal mechanisch gefederte Kabine, die Basak selbst herstellt. Das VierpfostenFahrerhaus bietet eine gute Rundum sicht – auf Wunsch auch mit Dachfens ter – und einen Sitz für einen Beifahrer.
Die Seitenkonsole wirkt aufgeräumt, könnte jedoch noch einen Schliff in Rich tung mehr Ergonomie gebrauchen. So ist der Lärmpegel mit 78 dB(A) recht hoch.
Die Hebel für die hydraulischen Steuer ventile sowie der Ganghebel in der Positi on des ersten und dritten Ganges sind et was gar weit vom Fahrer weg. Interessant ist jedoch, dass dieser Ganghebel als Multifunktionsgriff konzipiert ist. So können mit diesem Hebel auch die lastschaltbare Wendeschaltung, die Last schaltstufen, die Aktivierung der Last schaltautomatik, die Kupplung, das Abru fen der zwei Drehzahlspeicher, Heben und Senken des Heckkrafthebers sowie die zwei Steuergeräte bedient werden. Mit zwei Drehrädern lassen sich eine minimale und eine maximale Motordreh
zahl einstellen. Das Armaturenbrett ist bezüglich Informationsangebot schlicht gehalten, zeigt aber das Wesentliche schnörkellos und übersichtlich. Weitere elektronische oder digitale Komponen ten wie Fernüberwachung, Spurführung, Isobus Anschluss oder eine Reifendruckregelanlage bietet Basak derzeit nicht an. Nach vorne leuchten acht Arbeitsschein werfer und ein LED Balken das Arbeits umfeld aus, nach hinten sind es vier Scheinwerfer und ein LED Balken.
Dimensionen
Die Standardbereifung (380/85R24 vorne und 480/85R34 hinten) stammt vom tür kischen Hersteller Petlas. Optional gibt es aber auch Reifensätze von Michelin und solche bis zu Dimensionen 440/70R28 vorne und 540/70R38. Das Leergewicht
beträgt 5260 kg. Das zulässige Gesamt gewicht gibt Basak mit 7500 kg an.
Fazit
Basak will mit diesem Traktormodell auf neuen Exportmärkten Fuss fassen. Ein ers ter Schritt, dem weitere im höheren Leis tungssegment folgen sollen. Die Kosten in Vollausstattung inklusive Frontlader sind mit einem Preis ab CHF 95 000.– sicher attrak tiv. Entscheidend wird aber sein, ob es Basak gelingt, auf den angepeilten Märkten auch ein Händlernetz aufzubau en und den notwendigen After Sales Ser vice bieten zu können.
Importeur für die Schweiz ist F&S Solu tions in Schötz LU. Dort stehen derzeit zwei Modelle am Lager, davon einer auch mit Frontlader.
Elektrisches Flaggschiff
Elektrische Antriebe sind auf dem Vormarsch, auch in der Sätechnik. Kuhn stellte sich mit der neuen elektromechanischen Aufbausämaschine «Sitera 3030e» einem Praxistest.
Lukas Weninger*
Die mechanische Sämaschine «Sitera» er gänzt seit einigen Jahren das Sätech nik-Programm von Kuhn. Diese ist nun auch mit elektrischem Dosierantrieb (und frischem Design) auf dem Markt. Die «Sitera 3030e» wurde beim letztjährigen Herbstanbau von Weizen, Dinkel (im Spelz und entspelzt), Roggen und im Frühling zur Aussaat von Hafer, Erbsen, Lupinen, Ölrettich sowie Luzerne einge setzt.
E-Motor statt Getriebe
Statt eines Stufenlosgetriebes mit Sporn rad sorgt bei der neuesten Aufbausäma
* Lukas Weninger ist Landtechnik-Redaktor beim österreichischen Fachmagazin «Landwirt».
schine von Kuhn ein Elektromotor für den Antrieb der Sä- und der Rührwelle. Das nötige Geschwindigkeitssignal liefert der serienmässige Radarsensor oder der Trak tor. Ein am Oberlenkerturm der Kreisel egge montierter Sensor sorgt für das Einund Ausschalten der Dosierung, wenn das Hubwerk betätigt wird. Allerdings muss die Position des Sensors beim Ver stellen des Oberlenkers ebenfalls ange passt werden, damit nichts verbiegt. Gut gelöst ist dafür die Verstellung des Aus lösemoments des Oberlenkerschalters. Bei Ausstattung mit einem Isobus-Termi nal lässt sich stattdessen besser das Hub werkssignal des Traktors nutzen.
Der Saattank fasst 800 l und baut schwer punktgünstig weit nach vorne. Der De ckel besteht aus Metall und verfügt über
eine Staubschutzdichtung. Er lässt sich ausserdem um 100° öffnen. Zusammen mit der Behälteröffnung von 250 × 84 cm ist der Saattank somit auch gut aus Big Bags befüllbar. Das Befüllen mit Säcken dagegen wird durch den schmalen Auf stieg etwas erschwert.
Problemlose Zellenräder
Im Behälter melden zwei Sensoren einen niedrigen Füllstand. Die Rührwelle dreht sich nicht, sondern pendelt nur – das schont empfindliche Sämereien. Die Do sierung erfolgt durch die bekannten Heli ca-Zellenräder. Die Aussaatmenge wird durch ein seitliches Verschieben der Zel lenräder verändert (daher auch Schubrä der genannt), weil sich somit der Zellenin halt verkleinert oder vergrössert. Die Jus
Das «Seedflex»-Scharsystem leistete sehr gute Arbeit, nur das Verstellen des Schar drucks ist etwas umständlich.
tierschraube (mit guter Skala) sitzt dafür im Einstellzentrum an der linken Maschi nenseite. Weil Kuhn in den Zellenrädern auch ein Feinsärad integriert hat, müssen für kleine Saatgüter keine Teile getauscht oder ergänzt werden. Kuhn gibt Saatstär ken von 1,5 bis 450 kg/ha an, bei Ge schwindigkeiten bis 14 km/h (Dinkel bis 12 km/h).
Das für die Abdrehprobe nötige Zubehör (Abdrehprobensack und Waage) ist hinter dem rechten Deckel verstaut. Nach dem Wegschwenken der Särohre lassen sich die Abdrehwannen unter die Säräder schieben, aber leider etwas beengt. Zu dem sitzen die Wannen relativ weit unter den Särädern, weshalb bei der Abdreh
Praxisstimmen
Heinz Mathis mit Jahrgang 1965 hält im Marglerhof in Watt ZH Milchvieh und be treibt Ackerbau. Zusammen mit Landwirt Daniel Zollinger, ebenfalls aus Watt, hat er die elektromechanische Aufbausämaschine Kuhn «Sitera 3030e» auf einer Kuhn-Krei selegge «HR 3020» mit Doppelscheibenschar in Maschinengemeinschaft erworben. «Ich habe jetzt in zwei Saisons jeweils rund 20 Hektaren Gras und im Herbst Getreide gesät. Überzeugend finde ich den auffällig regelmässigen Feldaufgang der Saat. Das hat zum einen mit dem genauen elektrischen Dosierantrieb zu tun, andererseits mit der exakten Ablage durch die Doppelscheiben
probe grosskörniges Saatgut heraussprin gen kann. Dafür besitzen die Wannen ei ne federbelastete Klappe für ein sicheres Entleeren. Gut gelöst ist auch die Ab drehprobentaste links: Einmal drücken und die Säwelle dreht selbstständig eine definierte Fläche ab – man muss nur mehr die abgedrehte Menge wiegen und im Terminal eingeben. Die linke Halbseite der Säwelle lässt sich manuell abschalten. Fahrgassen sind auf insgesamt zehn Rei hen flexibel anlegbar, die Verstellung er folgt werkzeuglos.
Enormer Schardruck
Die Testmaschine war mit den einzeln im Parallelogramm aufgehängten «Seed flex»-Doppelscheibenscharen ausgerüs tet. Die Arbeit der 35 cm grossen Schei ben hat überzeugt. Die Ablage ist exakt, der Feldaufgang war gleichmässig. Das liegt wohl auch am hoch einstellbaren Schardruck. Dieser wird nicht zentral, sondern auf jedem Säschar extra mittels Zugfeder eingestellt. Das bietet zwar eine gute Bodenanpassung aller Schare. Das Einstellen per mitgeliefertem Haken läuft besser, wenn die Maschine ausgehoben ist (was die Sicherheit aber einschränkt). Zudem ist die höchste von vier Stufen an manchen Scharen nur schwierig einzu
Steckbrief Säkombination
Sämaschine «Sitera 3030e»
Arbeits-/Transportbreite: 3,00 m
Reihenanzahl u. -abstand: 24/12,5 cm
Säschare: versetzte Doppelscheiben Ø 35 cm, mit Andruckrollen Ø 33 cm, Breite 5 cm
Dosierung: Zellenräder, Elektromotor
Saatkasten Inhalt : 800 l (1200 l mit Aufsatz)
Gewicht : 1200 kg
Preis : ab CHF 26 555.− (inkl. MwSt.)
Kreiselegge: Kuhn «HR 3020»
Arbeits-/Transportbreite: 3,00 m
Anzahl Kreisel: 10
Zinkenlänge: 31,5 cm
Gewicht mit Testwalze: 1660 kg
Nachläufer : Trapezringwalze Ø 55 cm
Preis : ab CHF 21 655.– (inkl. MwSt.)
(Herstellerangaben)
stellen. Die Sätiefe lässt sich stufenlos von 0 bis 8 cm (2 bis 10 cm durch Umstecken der Druckrollen) und unabhängig vom Schardruck verändern. Das muss an bei den Seiten der Maschine erfolgen. Innen an den Scheiben sitzen karbidbeschichte te Abstreifer, optional sind solche auch aussen möglich.
scharen. Die Rückverfestigung mit den An druckrollen hinten erfolgt genau in der Reihe, in der das Saatgut abgelegt worden ist. Praktisch ist auch, dass für kleine Saatgüter wie Gras keine Teile ausgetauscht oder ein gesetzt werden müssen, weil in den Zellen rädern ein Feinsärad eingebaut ist. Als ver besserungswürdig erachte ich eindeutig das Bedienprogramm, welches mit Isobus auf das traktoreigene Terminal gespielt wird. Man kann bei der Menüführung beispielsweise nicht einen Schritt zurück machen, sondern muss gleich auf ‹Reset› gehen und von vorne beginnen.» (Ein Software-Update ist von Kuhn geplant, siehe auch Hauptartikel).
Daniel Zollinger mit Jahrgang 1986 hält in Watt ZH Mutterkühe und betreibt Ackerbau. Die in Maschinengemeinschaft mit Heinz Mathis erworbene Kuhn «Sitera 3030e» auf der Kuhn-Kreiselegge «HR 3020» hat er ebenfalls seit zwei Saisons auf je etwas über 20 Hektaren für Getreidesaat, Grassaat und die Saat von Blühstreifen (ausschliesslich Tagetes) eingesetzt. Sein Eindruck: «Die Abdrehprobe per Knopfdruck für eine ein gestellte Fläche ist einfach vorzunehmen
und ist sehr exakt; wägen, einmal einstellen und gut ist. Mir gefällt auch, dass die Säroh re auf der ganzen Breite an einem Balken befestigt sind und von der Mitte aus mit einem Hebel abgesenkt werden, um die Abdrehwannen unter die Säräder platzieren zu können. Bei der ‹Sitera› ist meines Erach tens nichts Bedeutendes zu bemängeln, ausser dass es von Vorteil wäre, wenn der Abstand zwischen der vorderen und hinte ren Scheibenreihe etwas kürzer wäre. Denn wenn ich beim Säen mittels GPS Kurven fahre, stimmt der Reihenabstand nicht mehr genau, was beim Auflaufen der Saat zu sehen ist.» Dominik Senn
Die serienmässig montierten Andruckrol len sind 33 cm gross und 5 cm breit. Auch sie waren mit (optionalen) Abstreifern ausgerüstet. Bei sehr feinem Saatbett und ab 11 km/h Fahrgeschwindigkeit warf je de zweite Druckrolle zu viel Erde auf und bedeckte somit die danebenliegende Saatrille. Der abschliessende Striegel lässt sich rasch durch Umstecken von zwei Bol zen ausheben. Das Einstellen des Striegels in Tiefe beziehungsweise Druck erfolgt durch Drehen von zwei Federn. Auch da zu sollte die Maschine ausgehoben sein.
Lieber mit Isobus
Die Maschine ist serienmässig Isobustauglich. Beim Test stand das allerdings
nicht Isobus-taugliche Terminal «VT30» zur Verfügung. Es ist kompakt und ein fach aufgebaut, der Bildschirm ist 3,5 Zoll gross und bietet die wichtigsten Funktio nen. Die Menüführung des Testgeräts zeigte Schwächen, verlangte es doch mehrmals einen vollständigen Reset. Es wurde dann gegen Ende des Tests ge tauscht. Und im Herbst soll ein Soft ware-Update kommen. Empfehlenswert ist, diese Maschine gleich mit einem der Isobus-Terminals «CCi 800» oder «CCI 1200» zu bestellen oder das traktoreige ne Isobus-Terminal zu verwenden. Dann lässt sich die Saatstärke sogar automa tisch mittels Applikationskarten regeln und die Maschine kann am Vorgewende
Kurzbewertung
+ exakte Saatgutablage, gleichmässiger Aufgang
+ Saatkasten gut mit BigBags/Kisten befüllbar
+ Striegel einfach per Bolzen auszuheben
– Einstellung von Schardruck und Striegel aufwändig
– Abdrehwannen sitzen tief, Einschieben umständlich
– Hohes Gewicht der Säkombination
automatisch ein- und ausschalten und die Halbseitenabschaltung als Section-Con trol nutzen.
Heavy-Metal-Kreiselegge
Die «Sitera 3030e» passt dank Schnell kuppelsystem auf die Kuhn-Kreiseleggen der Baureihen «HR 1020», «HR 1030» und «HR 1040» sowie auf die Schei ben-Kurzkombination «CD 1020». Als Partner stellte Kuhn die Kreiselegge «HR 3020» mit einer Freigabe bis 180 PS für den Test zur Verfügung. Sie arbeitet mit zehn Kreiseln auf 3 m Arbeitsbreite. Die Zinken sind per Schnellwechselsystem ersetzbar. Die Arbeitstiefe wird manuell per Lochraster eingestellt, auf Wunsch hydraulisch. Schönes Detail: Die Höhe der Planierschiene ist manuell zentral verstell bar, mittels leichtgängiger Kurbel. Das reicht, dennoch ist auch hier als Option eine hydraulisch einstellbare Planierschie ne erhältlich. Die Test-Kreiselegge hatte die Steelliner-Walze aufgebaut, eine 55 cm grosse Trapezringwalze. Die Ringe mit 12,5 cm Abstand sorgen für die Vor verdichtung exakt in der Saatrille. In Kom bination mit der «Sitera» fiel das hohe Ei gengewicht von 2860 kg ins Auge. Kuhn hat auch noch stärkere Kreiseleggen für stärkere Traktoren im Programm, was aber das Gesamtgewicht weiter erhöht.
Fazit
Die «Sitera 3030e» mit Elektroantrieb ist das Flaggschiff unter den mechanischen Aufbausämaschinen von Kuhn. Das schlägt sich auch im Eigengewicht und im Preis nieder: Die getestete Säkombi kommt auf knapp CHF 50 000.−. Bei der Bedienung ist ein Isobus-Terminal emp fehlenswert, so dass dann der gesamte Funktionsumfang der Maschinen auch genutzt werden kann. Saatgutablage und Feldaufgang waren im Test sehr gut. De tails in der Handhabung könnte man noch optimieren.
AK
Aufs Wesentliche konzentriert
New Holland baut seine Serie «T5» der Mittelklasse-Traktoren aus und bringt die beiden Modelle «T5.90S und «T5.100S» neu auf den Markt. Die «Schweizer Landtechnik» konnte das Modell «T5.100S» mit Frontlader und Sä-Kombination ausprobieren.
Roman EngelerNew Holland verfügt in der Mittelklasse seiner Traktoren mit den Baureihen «T5 Utility», «T5 Electro Command», «T5 Dy namic Command» und «T5 Autocom mand» über ein breites Angebot im Leis tungsbereich von 80 bis 140 PS. Mit den neuen «T5S»-Modellen, die vor allem für den vielseitigen Einsatz – mitunter auch mit Frontlader – auf gemischten Betrie ben konzipiert sind, wird diese Palette mit Traktoren in einfacher Ausstattung nach unten abgerundet.
Kompakte Abgasnachbehandlung
Beim «T5.100S» kommt ein 3,6-l-Motor von FPT aus der Baureihe «F5» zum Ein
satz. Das 4-Zylinder-Modell weist eine Leistung von 101 PS auf. Das maximale Drehmoment von 450 Nm wird bei 1300 U/min erreicht. Der Drehmomen tanstieg beträgt 47 %.
Die Abgasnorm der Stufe 5 wird durch das kompakte und wartungsfreie «HieSCR2»-System, bestehend aus SCR-und Dieseloxidationskatalysator sowie Diesel partikelfilter (DPF), erreicht. Die meisten Komponenten dieses System sind voll ständig unter der Motorhaube integriert, so dass die Sicht, die Manövrierfähigkeit oder die Bodenfreiheit kaum beeinträch tigt werden. Gemäss Aussagen des Mo torenbauers soll die optimierte DPF-Tech
nologie für eine hohe Partikelentfernung auch bei niedrigen Betriebstemperaturen sorgen, während die niedrige Abgasrück führungsrate von weniger als 10 % dazu führt, dass die erforderlichen SCR-Dimen sionen minimiert werden konnten. Die Traktoren haben ein 600-Stunden-Inter vall für die Motorwartung.
Mechanisch oder «Powershuttle»
Der «T5.100S» ist standardmässig mit dem soliden, mechanischen 12 × 12-Ge triebe mit vier synchronisierten Gängen und drei Gruppen erhältlich. Wer es etwas komfortabler haben will, der kann den Traktor auch mit einem «Powershuttle»-
Getriebe ordern. Dann stehen je 20 Vorund Rückwärtsgänge mit hydraulischer Wendeschaltung zur Verfügung.
Überarbeitete Kabine
Die 4-Pfosten-Kabine mit weit öffnenden Türen und 77 dB(A) Lärmpegel wurde überarbeitet und bietet jetzt eine bessere Rundumsicht. New Holland gibt eine 320°-Sicht an, was das auch immer heis sen mag. Die Kabine verfügt über einen flachen Boden und einen luftgefederten Fahrersitz samt angenehmer Sitzmöglich keit für einen Beifahrer. Gerade beim Ein satz mit dem Frontlader bewährt sich das Dachfenster. Die Seitenkonsole mit den Hebeln für die mechanischen Steuerventi le ist schlicht gehalten. Wird mit einem ab Werk montierten Frontlader gearbeitet, den New Holland vom deutschen Herstel ler Stoll bezieht, ist ein Joystick verbaut, über den dieses Arbeitsgerät gesteuert werden kann.
Hydraulik und Zapfwelle
Im Heck stehen maximal drei doppeltwir kende Steuergeräte zur Verfügung. Mit
49, 64 und 82 l/min kann man zwischen drei Hydraulikpumpen auswählen, wobei unabhängig davon eine Lenkhydraulik mit 28 oder 37 l/min zur Wahl stehen.
Die Hubkraft im Heck beträgt maximal 4,4 t, im Frontbereich sind es 1,4 t. Das System «Lift-O-Matic» offeriert ein schnel les Senken und Heben von Anbaugeräten in die gewünschte Stellung.
Bei der Zapfwelle – mechanisch oder hydraulisch zugeschaltet – gibt es serien mässig die Drehzahlen 540 und 540E, die aber noch um eine 1000er Zapfwelle er weitert werden können. In der Front (als Option) wird eine 1000er Zapfwelle an geboten.
Je nach Ausstattung und Bereifung liegt das Leergewicht zwischen 4150 und 4350 kg. Das zulässige Gesamtgewicht von 6,5 t lässt eine Zuladung von etwas mehr als 2 t zu.
«Smart» auf Wunsch
Es mag vielleicht etwas erstaunen, dass es für diesen eher einfach konzipierten Trak tor auf Wunsch auch beinahe eine Vollaus stattung an smarten Funktionen wie Spur
Steckbrief
New Holland «T5.100S»
Motor : FPT «T5», 3,6 l, 4 Zyl. Abgas
stufe 5 mit SCR, DOC und DPF. 101 PS. 450 Nm.
Getriebe: 12 × 12 oder 20 × 20 (Power shuttle)
Hydraulik : 49, 64 oder 82 l/min, max. 3 mechanische Steuerventile
Zapfwelle: 540, 540E (optional 540, 540E und 1000 oder 540 und 1000)
Masse: L × B × H: 4396 × 1910 × 2648 mm.
Gewichte: 4150–4350 kg (leer), 6500 kg (max.). Radstand: 2350 mm.
Wenderadius: 5,64 m
Preis : noch nicht bekannt ( Herstellerangaben)
führung, Telemetrie mit drahtloser Daten übertragung von Feldkarten und Auftrags dateien samt Isobus-Konnektivität gibt. Alles angezeigt und teilweise steuerbar über einen seitlich positionierten «Intelli View 4»-Bildschirm. Ob das der Markt dann auch verlangt, wird sich weisen.
Fazit
Mit den in der Türkei produzierten Trakto ren «T5S» rundet New Holland die um fangreiche Baureihe im unteren bis mittle ren PS-Bereich mit zwei neuen Modellen ab. In einem Praxiseinsatz mit Frontlader
und Sä-Kombination wusste der gefahrene und leicht manövrierbare «T5.100S» zu ge fallen, wobei es aber gerade mit der Sä-Kombination das bekannte Problem der Achslasten, der korrekten Ausbalancierung und der Einhaltung des zulässigen Gesamt
Weitere neue Traktoren von New Holland
Im Rahmen einer Neuheiten-Präsentation für ausgewählte Medien zeigte New Holland auch sein neues Flaggschiff bei der Serie «T7 LWB». Bisher war bei New Holland bei den «T7» mit langem Radstand Schluss bei 270 PS. Mit dem neuen Modell kratzt man nun an der 300-PS-Marke. Angetrieben von einem optimierten 6-Zylinder-NEF-Motor von FPT mit 6,7 l Hubraum bringt der «T7.300» eine Nennleistung von 260 PS und eine maximale Leistung von 280 PS –mit Boost bei Zapfwellen- und Transport aufgaben gar 300 PS. Das maximale Drehmoment des neuen Modells beträgt 1249 Nm bei einem Anstieg von 39%. Verbaut ist das bekannte stufenlose «AutoCommand»-Getriebe mit vier Fahrberei chen. Es wurde hinsichtlich Geräuschreduk tion verbessert und soll nun dank eines hydrostatischen Systems mehr Leistung auf den Boden bringen. Die «Horizon-Ultra»Kabine mit semiaktiver elektrohydraulischer und in drei Stufen einstellbarer Federung wurde von den «T7 Heavy-Duty»-Modellen übernommen. Der digitale Bildschirm in der Lenkradmitte zeigt jene Informationen an, die sonst auf einem Armaturenbrett zu sehen sind. Neu kann auch das Bild der vorn am Kühlergrill platzierten Kamera angezeigt werden.
Im Zuge der Digitalisierung lässt sich der Traktor über das «PLM»-System von New Holland fernüberwachen. Weiter ist ein Tractor-Implement-Management (TIM) integriert, das auch mit Anbaugeräten fremder Marken funktionieren soll. Neu ist das «IntelliField»-Tool. Es ermöglicht bis zu sechs verschiedenen Fahrzeugen, im glei chen Feld zu arbeiten und dabei Parzellen informationen wie Spurführungslinien oder Auftragskarten gleichzeitig zu benützen. Aufträge können im Büro am PC vorbereitet und drahtlos über eine Cloud zum Traktor geschickt werden.
Das Leergewicht liegt bei rund 9200 kg. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 14,5 Tonnen.
gewichts zu beachten gilt. Ausgerüstet mit den «smarten» Funktionen kann der Trak tor auch beim Profi im Pflegebereich Auf gaben übernehmen. Die Preise für die Bau reihe «T5S» waren bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht bekannt.
Weiter bringt New Holland eine neue Gene ration der Spezialtraktoren «T4 F», «N» und «V» auf den Markt und erweitert die Serie «T3» um ein teilintegriertes Modell. Die neue Generation der Serie «T4 F/N/V» bietet eine stärkere Leistung und wird um ein 118-PS-Modell an der Spitze der Baurei he erweitert. Der Motor, die fortschrittliche Hydraulik und die Spezifikationen, die in einem äusserst kompakten Traktor mit einer neuen, niedrigen Motorhaube verpackt sind, sollen diese Traktoren noch leistungs fähiger und sicherer für den vielseitigen Einsatz in den Spezialkulturen machen. Diese neuen Traktoren werden im Novem ber an der Sima in Paris erstmals öffentlich gezeigt.
Zwangslenkungssysteme in der Landwirtschaft: Was gibt es zu beachten?
Die Zwangslenkung bietet viele Vorteile beim Ziehen von Tandem- und Tridem-Anhängern. Doch Achtung! Beim Kuppeln gibt es wichtige Normen zu beachten.
Zwangslenkungen kommen häufig zum Einsatz, wenn gezogene Anhänger, zum Beispiel Muldenkipper oder Güllefässer, mehr als eine Achse haben und die Achs abstände grösser als einen Meter sind. Je grösser der Achsabstand, umso wichtiger wird das Mitlenken der Räder «unter Zwang». Dabei folgen die Achsen der Lenkbewegung des Traktors.
Das Radieren der Räder und folglich der Reifenverschleiss verringert sich beträcht lich, wenn bei Tandem-Geräten die Nach laufachse und bei Tridem-Fahrzeugen die erste und dritte Achse mitlenken.
Auch die Beanspruchung der Felgen, Rad lager und der Achsaufhängung wird durch Lenksysteme verringert. Ein weiterer Vor teil ist die Bodenschonung auf dem Acker, da ansonsten die Räder den Boden auf schieben würden. Zwangslenkungen er möglichen ein sicheres, leichtzügiges Fah ren im Strassenverkehr und auf dem Feld. Im Markt gibt es verschiedene technische Systeme. Die einfachste Zwangslenkung ist die klassische «Nachlauflenkung» an Tan demfahrwerken. Die Lenkbewegung er
Lage der 50-mm-Kugeln für die Zwangslenkung zur 80-mm-Kugel
Traktorheck.
folgt selbstständig, rein durch die Achs geometrie (Nachlauf). Dieses System funk tioniert allerdings nur in Fahrtrichtung! Beim Rückwärtsfahren und Rangieren muss die Lenkung der Nachlaufachse me chanisch blockiert werden, da sonst die Achse entgegen der gewählten Richtung lenken würde.
Ein hydraulisches Zwangslenkungssystem ist um einiges komfortabler. Hierbei wer den die Lenkbewegungen vom Kuppel punkt aus über mechanische Lenkstangen
auf einen oder zwei Hydraulikzylinder übertragen. Durch die Positionsänderung der Kolbenstangen wird dabei das Öl im Zylinder verdrängt und über eine Steuer einheit an einen auf der Achse befindli chen Lenkzylinder übertragen, welcher den Lenkausschlag ausführt. Entsprechend der Norm für Zwangslen kungen (ISO 26 402) ist festgelegt, dass sich die Lenkstange(n) horizontal auf glei cher Höhe wie der Kuppelpunkt befinden müssen, damit ein genormter Abstand von jeweils 250 mm eingehalten wird und die Lenkkräfte insgesamt 20 kN nicht überschreiten. Im Übrigen ist hierbei das Kugelsystem «K80» als Verbindungsein richtung zwingend vorgeschrieben!
Eine weitere technische Lösung ist das elektrohydraulische System. Hierbei wer den die Lenkbewegungen am Kuppel punkt elektrisch über einen Sensor, der am Drehpunkt der Kugel «K80» befestigt ist, auf ein Hydrauliksystem übertragen. Dieses verarbeitet die Information und steuert die einzelnen Lenkzylinder der Achsen an. Mit einem solchen System las sen sich auch Achsverschiebungen reali sieren, um spurversetzt oder im soge nannten «Hundegang» über den Acker zu fahren. Dies ist vor allem ein sehr kom fortables System zur Bodenschonung bei schweren Geräten wie Güllefässern. Bei allen Systemen ist nach dem Ankup peln eine Kalibrierung der Lenkung erfor derlich!
nicht normgerech
Anbindungen.
ist die Freigabe
Hersteller
gung der Verbindungseinrichtung er lischt.
Die Hersteller von Verbindungseinrichtun gen bieten eine Vielzahl von universellen Lösungen zur Übertragung der Lenkwinkel an. So sind zum Beispiel alle Walter scheid «K80» Anhängeböcken ab Werk mit Aufnahmen zur Montage der Zwangslenkung vorgerüstet. Diese wur den durch den Hersteller entsprechend dimensioniert und überprüft.
Im Falle einer Reklamation erkennen die Hersteller nur dann Ansprüche an, wenn die verwendeten Zwangslenkungsbautei le vom Hersteller der Einrichtung auch freigegeben worden sind. Im Umkehr schluss bedeutet dies aber auch, dass jeg liche Eigenbaulösung für die Fahrt auf ei ner öffentlichen Strasse zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führt, sofern keine Herstellerfreigabe vorliegt.
Befestigungspunkten
Da die Zwangslenkungsbauteile und ihre Anbindungen an das Traktorheck nicht genehmigungspflichtig sind, gibt es am Markt eine Vielzahl von Eigenbauten.
Die Vorschriften geben vor, dass die zu sätzlichen Kräfte der Zwangslenkung für die Prüfung zur Erlangung einer Bauart genehmigung der Verbindungseinrich tung nicht berücksichtigt werden müs sen, solange bei diesen Kräfte in der Summe 20 kN bei dem definierten Lenk abstand 250 mm entsprechend der Norm ISO 26 402 nicht überschritten werden. Das Lenkgestänge ist nicht bauartgeneh migungspflichtig und kann damit auch unter Berücksichtigung der genannten Voraussetzungen nachträglich montiert werden, ohne dass die Bauartgenehmi
Zusätzliche Lenkkräfte, die in den Anhän gebock eingeleitet werden, dürfen maxi mal 20 kN betragen, unabhängig davon, ob diese nur auf einer Seite oder auf bei den Seiten des Bockes übertragen wer den. Eine Überschreitung hat erheblichen Einfluss auf die Verbindungseinrichtung, was zum Ausfall des Systems führen kann. Aus diesem Grund gibt es aus tech nischer Sicht die Empfehlung, die Bauteile direkt am Kupplungsbock zu platzieren. An zweiter Stelle gibt es Möglichkeiten, diese an den sogenannten Tragplatten, Kugelbalken oder Kugelpendeln zu plat zieren.
Die Kombination von höhenverstellbaren Bauteilen mit Zwangslenkungseinrichtun gen ist aus technischer Sicht die schlech teste Variante.
Die Vertriebspartner von Walterscheid beraten zu diesen Fragen umfänglich, da mit alle auch in Zukunft immer richtig kuppeln und entsprechend sicher unter wegs sind.
Walterscheid
Schweizer Import:
EuroTier-Medaillen für Innovationen
Die EuroTier, die Mitte November in Hannover stattfindet, gilt als führende Plattform für Innovationen in allen Bereichen der Tierhaltung. Zur diesjährigen Messe hat die NeuheitenJury vier Gold- und 14 Silbermedaillen vergeben.
Ruedi Hunger
«Die Zeichen stehen auf Veränderung», sagte Heinz Bernhardt, Vorsitzender der EuroTier-Neuheitenkommission anlässlich der EuroTier-Pressekonferenz in Göttin gen (D). Weiter sagte er: «Die massiven Preissteigerungen für Dünger läuteten die Veränderung bereits Anfang Jahr ein. Der Sommer 2022 war exemplarisch für den Klimawandel und brachte in vielen Teilen Europas entsprechend negative Folgen für die Futter-, Getreide- und Maisernte. In der Folge stieg der globale Mais- und Weizenpreis massiv an. Treiber dieser Ver änderungen für die Landwirtschaft sind nach wie vor der Ukrainekrieg, die Coronapandemie, in Teilen Mittel- und Osteuropas die Afrikanische Schweinepest und natürlich der Klimawandel.» Trotz dieser Vorzeichen, so Bernhardt, befass ten sich zwei Drittel der Deutschen Tier halter mit Investitionen auf ihrem Betrieb. Zudem ist bei den Herstellern ein unge brochener Wille zu Innovationen festzu stellen.
Internationale Trends
Wo liegen die Trends, die eine TierhalterMesse beeinflussen? Zum Beispiel bei den Betriebsmitteln, wo aktuell zwei grosse Strömungen zu erkennen sind. Einerseits geht es um eine optimale – um nicht zu sagen maximale – Gesundheitsvorsorge für die Tiere. Anderseits kann beobachtet werden, wie man versucht, mit Hilfe ent sprechender Fütterungssysteme die Um weltauswirkungen (sprich Emissionen) der
EuroTier-Messeinformationen
Messegelände
Geöffnet
Tiere zu reduzieren. In der Rinderhaltung steht weiterhin das Tierwohl im Fokus. Dank datenmässiger Verknüpfung ver schiedener Prozesse wird es möglich, Entscheidungen noch tierindividueller zu treffen. Zudem werden im Betriebs- bzw. Prozessmanagement Teilbereiche immer mehr automatisiert. Die Trends zeigen auch auf, dass sich die Rolle der Landwir te immer deutlicher vom Arbeiter zum Manager verschiebt.
Im Schweinebereich ist ein deutlicher Schritt in die Welt der Sensortechnik zu beobachten. Neue innovative Ansätze, beispielsweise Bild- und/oder Tonanalyse, machen es möglich, dass Sensorik nicht mehr am Tier fixiert sein muss. Neue technologische Entwicklungen in einge streuten Haltungssystemen erlauben es, über digitale und automatisierte Ein streusysteme gleichzeitig die Ziele betref fend Arbeitserleichterung, Ökologie und Ökonomie zu erfüllen.
Auch bei der Geflügelhaltung hat man er kannt, dass eine Steigerung des Tierwohls vermehrt in Verbindung mit einer Redu zierung der Umweltbelastung im Vorder grund stehen muss. So sind auch hier op
timierte Einstreusysteme für Geflügelstäl le zu finden.
Rund 1700 Aussteller
Laut der neuen EuroTier-Projektleiterin, Ines Rathke, ist die EuroTier nicht nur die Kompassnadel der internationalen Nutz tierhaltung, sondern sie ist die Weltleit messe der Tierbranche schlechthin. Trotz Unsicherheiten präsentieren rund 1700 Aussteller aus 55 Ländern vom 15. bis 18. November 2022 ihre Innovationen, Produkte und Dienstleistungen. Für das Highlight in der internationalen Tierhal tungsbranche werden in Hannover 14 Hallen mit rund 250 000 m² Ausstel lungsfläche belegt sein. Laut einer Um frage vom Juni 2022 ist das Besucherinte resse hoch. Rund 98 % der befragten Tierhalter aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern planen einen Besuch in Hannover. Das Fachprogramm hat Experten-Foren, Konferenzen und Branchen- Events unter dem Leitthema «Transforming Animal farming» als Themenschwerpunkte. Die parallel statt findende «EnergyDecentral» rückt die Chancen dezentraler Energieerzeugung
EuroTier-Goldmedaillen
Die klassischen Atemwegserkrankungen Husten, Schnupfen, Heiserkeit treten auch bei Schweinen auf. Dies nicht ohne Folgen.
Das «SoundTalks»-System analysiert kontinuierlich den respiratorischen Gesundheitsstatus von Schweinen so wohl in der Aufzucht als auch in der Mast.
SoundTalks von Boehring Ingelheim Vetmedica GmbH
Die zu diesem Zweck im Stall installierten Monitore mit je sechs Mikrofonen erfassen alle Geräusche im Stall und können Hustengeräusche von anderen Geräuschen unterscheiden. Das System zeichnet die Hustenintensität während 24 h/Tag auf, auch während der Ruhephasen, und kann den Husten bis zu 5 Tage früher als der Land wirt erkennen. Bei einem vorliegenden Problem wird der Tierhalter über eine App auf dem Smartphone gewarnt.
GEA Farm Technologies
Kühe mit hoher Milchleistung trocken zu stellen, ist immer risikobehaftet. Das System «AutoDry» ist innerhalb der GEA-Herdenmanagementsoftware eine neue Funktion. Diese lässt sich kuhindividuell aktivieren und bereitet Kühe schonend und effektiv auf das Trockenstellen vor. AutoDry leitet die automatische Melkzeugabnahme nach Erreichen einer vordefinierten Zielmilchmenge ein. Rund zehn Tage vor dem Trockenstellen startet AutoDry und verringert über einen patentierten Algorithmus mit jedem Tag schrittweise die Milchproduktion. Damit kann der Antibiotika-Einsatz reduziert, das Tierwohl gefördert und die Arbeitsbelastung reduziert werden.
Unterschiedliche Zitzengrössen bedingen bei den Zitzengummis einen Kompromiss. Bei grossen Zitzen schliessen sie zu dicht ab, bei kleinen Zitzen kommt es zu Lufteinbrüchen oder gar Abfallen des Melkzeugs. Dank einer völlig anderen, wellenförmigen Konstruktion des «Stimulor StressLess»-Zitzengummis mit integrierten adaptiven Lippen können unterschiedliche Zitzengrössen problemloser mit dem gleichen Zitzengummi gemolken werden. Die neue wellenartige Konzeption der Lippe reagiert auf Druckdifferenz im Zitzengummi und lässt wenn nötig Aussenluft zum Ausgleich einströmen. Dadurch wird ein überhöhtes Kopfvakuum verhindert und das Klettern des Melkbechers wird hinausgezögert und damit verringern sich parallel dazu die Gewebebelastungen. Auch ungewollte Lufteinbrüche oder gar ein Abfallen der Becher wird verhindert.
Der «Active Cleaner» von Wasserbauer ist ein Reinigungsroboter zur Entfernung von Emissionsquellen für Pfer deställe. Das auf KI-Technologie basierte Robotersystem identifiziert und entfernt automatisch die «Pferdeäpfel» (Mistmaterial). Die kamerageführte KI-Technik analysiert in Echtzeit die gesammelten Daten und erkennt die jeweilige Position der Pferdeäpfel. Wenn das Gerät mehrere Mistansammlungen identifiziert hat, errechnet es automatisch eine optimale Streckenführung und sammelt vollautomatisch das Material ein. Die eingesammelte Menge wird anschliessend an einer vordefinierten Stelle entladen. Durch das Entfernen der Mistansammlungen wird eine Emissionsquelle verkleinert und die Sauberkeit der Einstreu erhöht.
in den Fokus. Ines Rathke ist sich sicher, dass die diesjährige EuroTier hinsichtlich Produkt- und Themenvielfalt neue Mass stäbe setzt.
Megatrend Digitalisierung
Die Digitalisierung und das elektronische Herdenmanagement gehören weiterhin zu den Megatrends in der Landwirt
schaft. Dabei führen die Entwicklungen von der automatisierten Datenerfassung mit vernetzter Sensortechnik über Da tensysteme bis hin zur Automatisierung von Analysen und Prozessen sowie weiter zu einem intelligenten, smarten Stallma nagement. Die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit rücken dabei immer mehr in den Vordergrund.
EuroTier-Silbermedaillen
Neben den vier Goldmedaillen wurden am diesjährigen DLG-Neuheitenwettbewerb auch 14 Silbermedaillen vergeben.
Die Preise gingen an folgende Unternehmen:
• Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH für ein Ergänzungsfuttermittel für Absetz-Kälber.
• DSM Nutritional Products für ein Produkt, das die Methanbildung im Pansen der Wiederkäuer reduziert.
• Hanskamp AgroTech BV wurde ausge zeichnet für ein Anhängegerät an Trakto ren, zur Reinigung von Einstreumaterial.
• Förster Technik GmbH für die «Clean & Fill Station» für mobile Kälbertränkesysteme.
• Cowhouse International B. V. wird ausge zeichnet für den Liegeboxenbügel
«Dreamstall», welcher es den Kühen erlaubt, sich nahezu frei in den Liegeboxen aufzuhalten.
• MIK International GmbH für einen neuen innovativen Ansatz zur Optimierung der Ferkelnesttemperatur.
• Big Dutchman International erhielt die Silbermedaille für eine neue, innovative Technik zum Einstreuroboter für die Schweinehalter.
• Hölscher + Leuschner GmbH wird mit einer Silbermedaille ausgezeichnet für eine Markierstation mit optischer Waage für Mastschweine.
• Meier-Brakenberg GmbH bekam die Sil bermedaille für den körperschonenden Lift zum Öffnen von Gülleschiebern.
Innovation-Award
Eine von der DLG (Deutsche Landwirt schafts-Gesellschaft) eingesetzte neutra le Expertenkommission hat aus 150 zuge lassenen Neuheiten vier Innovationen mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Weiter vergab die Jury 14 Silbermedaillen. Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rah men der EuroTier 2022.
• Schauer Agrotronic wird ausgezeichnet für die automatische Strohverteilung von entstaubtem Stroh in Geflügelställen.
• Dammann & Westerkamp bekommt Silber für ein Fütterungssystem zur Fütterung von Insekten.
• SBE Farm Management-System erhielt die Medaille für eine smarte Lösung zur Steuerung von Lüftung, Beleuchtung und Ventilatoren.
• Lakto Hayvancilik Technolojileri wird ausgezeichnet für eine Reinigungseinheit für mobile Eimermelkanlagen.
• AKO Albert Kerbl GmbH erhält die Auszeichnung für die Wolf-Stop-Schutz vorrichtung an Weidenetzen für den Herdenschutz.
PotatoEurope 2022: Zurück ins Freie
Die PotatoEurope 2022, die nach einer coronabedingten zweijährigen Pause in Springe-Mittelrode bei Hannover stattfand, lockte rund 8000 Kartoffelprofis aus 65 Ländern an. Vor Ort waren 250 Aussteller.
Matthieu Schubnel
Von der Bodenbearbeitung über das Pflanzen, die Unkrautbekämpfung, die Krautabtötung und die Ernte bis hin zum Verladen – die Aussteller auf der Potato Europe 2022 zeigten eine Reihe neuer Maschinen für die Kartoffelproduktion. Die «Schweizer Landtechnik» hat einige Neuheiten für Kartoffelbauern und Lohn unternehmer herausgesucht.
Evers Untergrundlockerer «Breton»
Die niederländische Firma Evers zeigte den Untergrundlockerer «Breton». Dieses sehr kompakte Gerät mit 4, 5 oder 6 Zin ken ist jetzt serienmässig mit einer hy draulischen Hubvorrichtung ausgestattet. Damit lässt sich der «Breton» mit einer Kreiselegge oder einem nicht angetriebe nen Bodenbearbeitungsgerät kombinie ren. Der Dreipunktheber hat zwei dop peltwirkende Hydraulikzylinder mit einer
Kapazität von 3000 kg. Optional gibt es eine Version, die über Spindeln einstellbar ist. In der Version mit sechs Zinken hat das Gerät ein Gewicht von 850 kg und ei nen Hecküberhang von 63 cm.
AVR «Ceres 450»
Ein Jahr nach der Einführung der Pflanz kombination mit Rotorfräse erweitert AVR sein Sortiment um die 4-reihige Le gemaschine «Ceres 450» mit Kreiselegge. Radarsensoren, die vorne am Rahmen dieser Kombination angebracht sind, überwachen die Einhaltung der voreinge stellten Arbeitshöhe. Die «Ceres 450» verfügt über einen Hydraulikmotor pro Reihe, mit denen der Fahrer eine Pflanz reihe hinzu- bzw. wegschalten kann. Der Saatgutbehälter hat ein Fassungsvermö gen von 3,5 t. Die beiden lenkbaren Hin terräder können um bis zu 15 ° einge
schlagen werden. Optional gibt es ein Lenksystem, einen Spritzbehälter oder ei nen Mikrogranulatstreuer.
APV «Variostriegel»
Die «Variostriegel»-Baureihe des öster reichischen Herstellers APV, die es bisher aus Modellen mit einer Arbeitsbreite von 6,2 m (Foto) bis 12,2 m gab, wurde um die zwei weiteren Modelle «VS 150 M1» und «VS 300 M1» mit Arbeitsbreiten von 1,7 m bzw. 3,2 m erweitert. Die Geräte, die eine Zugleistung von 15 bzw. 30 PS benötigen, haben Zinken mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Länge von 520 mm. Die einzeln aufgehängten Zinken machen die Verwendung im Beet anbau möglich. Um eine höhere Präzision beim Zinkendruck zu erzielen, verfügen die Geräte über zwei Tasträder.
«Crown Crusher» von MSR
Das dänische Unternehmen MSR Plant Technology zeigte den «Crown Crusher», eine mechanische Lösung für die Wachs tumshemmung des Kartoffelkrauts. Der «Crown Crusher» zerkleinert schonend den Herztrieb der Kartoffelpflanze und verhindert damit ein Nachwachsen. Das Kraut wird mittig zwischen den Reihen abgelegt, welches ein problemloses Ro den zur Folge hat. Gegen grüne Kartof feln kann der Damm nachgehäufelt wer den. Das Gerät, das mit verschiedenen hydraulisch angetriebenen Elementen ar beitet, gibt es in zwei, vier oder sechs Rei hen. Bei langem Kraut sind zusätzliche
Die PotatoEurope fand Anfang September in der Nähe von Hannover statt und lockte rund 8000 Kartoffelprofis an. Bild: M. SchubnelHeberollen erforderlich (optional). Das Gerät verfügt dann über sieben Hydrau likmotoren pro Element. Das Hydraulikaggregat wird in diesem Fall auf den Frontlader platziert und von einem 350 Liter Öltank gespeist. Der «Crown Crusher» hat eine gemeinsame Basis mit dem mechanischen Unkrautbekämp fungsgerät «Opti Weeder». Nach der Ein führung von acht «Crown Crusher» Vor seriengeräten in Dänemark und den Nie
derlanden will MSR Plant Technology diese Maschinen ab 2023 exportieren. Der Grundpreis soll 50 000 Euro (inkl. MwSt.) betragen. Gesucht wird auch ein Importeur für den Schweizer Markt.
Vegniek Krautzupfer «DiscMaster» Vegniek aus den Niederlanden stellte sei nen in der letzten Saison erstmals vorge stellten mechanischen Krautzupfer «Disc Master» vor. Mit diesem Gerät, das in
zwei, vier oder sechs Reihen erhältlich ist, kann der Landwirt das Wachstum der Kartoffeln im richtigen Stadium stoppen, indem er das gesamte Kraut zieht. Der «DiscMaster» kann Reihen von 70 bis 92 cm Abstand mechanisch bearbeiten. Jedes Element dreht mit Hilfe von hydrau lischen Trommeln das Kartoffelkraut zu einer schmalen Reihe. Danach wird diese von zwei V förmigen Fingerscheiben nach oben gezogen. Neben den Scheiben
Links der Untergrundlockerer «Breton» von Evers in der 6-Zinken-Ausführung. Oben rechts der «Crown Crusher» von MSR Plant Technology, der das Kraut zerkleinert und damit das Wachstum hemmt. Unten rechts: der «VarioStriegel» von APV, der sich den Dämmen anpasst. Links die Legemaschine «Ceres 450» von AVR und rechts der mechanische Krautzupfer «DiscMaster» von Vegniek. Bilder: Matthieu Schubnelsind Edelstahl-Gleiter angebracht, die verhindern, dass die Kartoffeln aus dem Damm gezogen werden. Weiter hinten wird das Kraut zu Rollen geführt, die den Boden wieder festdrücken und eine Kontrolle der Arbeitstiefe gewährleisten. Vegniek sucht einen Importeur und Händler für den Schweizer Markt.
AVR: Krauttrennsystem optimiert AVR optimiert das Krauttrennsystem sei ner gezogenen Roder «Spirit 7200» und «Spirit 7200-S». Der belgische Hersteller fügte neu eine spezielle Krautwalze hin zu, die sich direkt vor dem Längsigelband befindet und die das restliche Kraut «wegzieht», das beim Durchgang auf dem Krautband nicht entfernt wurde. Ein zusätzliches kleines Rückführband unter dem Krautband sorgt dafür, dass Kartof feln, die noch am Kraut hängen, in der Maschine bleiben. Die zusätzliche Reini gungswalze kann bei Bedarf bei der Ernte von empfindlichen Sorten oder Zwiebeln entfernt werden.
Amazone: «DirectInject»
Amazone präsentierte seinerseits die ge zogene Feldspritze «UX 8601» mit dem neuen «DirectInject»-Direkteinspritzsys
tem, das mit einer Agritechnica-Silberme daille ausgezeichnet wurde. Dieses Sys tem ermöglicht dem Anwender eine flexi ble Dosierung von Pflanzenschutzmitteln, die an die jeweilige Situation auf dem Feld angepasst werden kann. Der An wender muss das vorzubereitende Volu men nicht mehr bestimmen, da die nicht verwendeten Pflanzenschutzmittel wie der in den Originalkanister zurückgefüllt werden können. Die lästige Verwaltung der Restmengen gehört somit der Ver gangenheit an.
«Enduro» von Dewulf
Der neueste 4-reihige selbstfahrende Siebkettenroder «Enduro» zeichnet sich durch ein Gewichtsverteilungssystem über zwei Hinterachsen aus und ist damit bes ser für nasse Bedingungen geeignet. Die Siebe weisen auf der ganzen Länge keine Verengung auf, was den Reinigungspro zess optimiert. Der Bunker mit einem Fas sungsvermögen von 10 Tonnen verleiht ihm eine hohe Autonomie. Die in der Nei gung verstellbare hintere Reinigungsein heit kann den Erntebedingungen ange passt werden, was eine zeitliche Optimie rung bedeutet. Der Umlaufelevator hat eine hohe Kapazität von 200 t/h, seine
Geschwindigkeit wird automatisch mit hilfe eines Sensors gesteuert, was das Verhältnis von Leistung und Qualität wei ter verbessert.
«K6» trennt die Steine
Der bayerische Hersteller Brettmeister er weitert seine vor drei Jahren eingeführte «K»-Reihe von zweiachsigen Überlade wagen um das Modell «K6», das mit ei nem leistungsstarken Gebläse für die Aussortierung von Steinen ausgerüstet ist. Die Trennung der Steine erfolgt auf grund ihrer unterschiedlichen Dichte zu den Kartoffeln. Nach der Trennung wer den die Steine über ein Förderband auf der linken Seite abgeladen. Der «K6» mit einem Bunkerinhalt von 24 m³ ist mit den verschiedenen Sortierfunktionen erhält lich, die bereits bei den Vorgängermodel len angeboten werden. Mit seinem aus klappbaren Förderarm erreicht der «K6» eine Überladeweite und -höhe von je 5 m. Die Entladeleistung beträgt 50 bis 80 t/h. Der Anhänger wiegt leer 12,5 t. Sein hy draulischer Antrieb erfordert laut Brett meister eine Mindestleistung von 200 PS sowie eine Load-Sensing-Hydraulik. Der zeit verkauft der Hersteller seine Anhän ger auf dem Schweizer Markt selbst.
Oben links der AVR Kartoffelroder «Spirit 7200-S». Oben rechts: Hersteller Dewulf war mit der «Enduro» erstmals ausserhalb Belgiens im Einsatz. Unten links: Das «DirectInject»-System der AmazoneFachtage “Neu- und Umbau”
Di. 18.10.2022, Umbauprojekt von Urs & Nina Beerli, Lindenhof, 8363 Bichelsee TG Di. 25.10.2022, Neubauprojekt von Jakob & Heidi Looser, Freudenbergweg 2, 9621 Oberhelfenschwil SG Do. 03.11.2022, Umbauprojekt von Andreas & Seraina Stuber, Chüeschwand 1, 6023 Rothenburg LU Do. 10.11.2022, Neubauprojekt von Hannes & Brigitte Buri, Hüsligässli 16, 3309 Kernenried BE
Zusammen mit Partnern organisiert das Lely Center im Herbst 2022 in verschiedenen Regionen der Schweiz Fachtage zum Thema «Neu- und Umbau». Anhand von interessanten Praxisbeispielen wird die zukunftsorientierte Realisierung von Um- und Neubauprojekten im
LELY CENTER Härkingen Dairy Solution GmbH Im Feld 16 4624 Härkingen
Rindviehbereich thematisiert und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Die Fachtage finden jeweils von 09:30 Uhr bis 15:30 Uhr statt und die Teilnahme ist kostenlos.
Wir freuen uns auf Deinen Besuch.
Eine Anmeldung ist erforderlich www.lely.com/ch/de/fachtage oder info@sui.lelycenter.com / 032 531 53 53
Das erwartet Dich:
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«Innovation Awards» und «Farming Awards»
Für die «Innovation Awards» der Si ma wurden 118 Innovationen einge reicht. Die Neuheitenjury wählte 35 dieser Innovationen aus. Wer die Ge winner eines Sima Awards sind, wird am Abend des 6. November 2022 bekannt gegeben. Dieses Jahr steht die Messe auch im Zeichen der Auszeichnung «Farming Awards» der Landwirte, die sich für eine nach haltige Agrarwirtschaft einsetzen.
14 europäische Profis nehmen an dieser Herausforderung teil. Auch diese Gewinner werden an der Sima bekannt gegeben.
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Sima erfindet sich neu
Die Pariser Landtechnik-Ausstellung Sima feiert heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum und erfindet sich neu, wurde doch die Austragung vom Februar in den Spätherbst verlegt. So findet die Messe vom 6. bis 10. November 2022 statt.
Matthieu SchubnelDie Sima in Paris steht bei ihrem 100-Jahr-Jubiläum ganz im Zeichen einer Reihe von Veränderungen: Nicht nur der in den November verschobene Termin, der infolge Konkurrenz zu anderen Land technik-Messen für viel Getöse gesorgt hat, auch was den Inhalt der Messe be trifft. So sollen nicht nur die traditionell für die verschiedenen Arbeiten auf einem landwirtschaftlichen Betrieb genutzten Maschinen gezeigt werden, vermehrt soll der Fokus auf neue Technologien wie Smart Farming, Robotik oder die Erzeu gung erneuerbarer Energien gelegt wer den.
So umfasst die Ausgabe 2022 der Sima ein «Sima Tech»-Zentrum, in dem 150 Aussteller sich eben diesen Trends in der Landtechnik widmen und entsprechende Konzepte präsentieren. Ergänzt wird dies mit einem umfangreichen Forumspro gramm, das sich zudem auch Themen wie der regenerativen Landwirtschaft oder
der nachhaltigen Einkommenssicherung der Bauernfamilien widmet. Selbstverständlich werden auch bei der Sima 2022 wieder die begehrten Aus zeichnungen für besonders innovative Neuheiten vergeben. Aktuell ist man erst in der Phase der Nomination, die finale Bekanntgabe der prämierten Exponate findet dann unmittelbar vor der Messe statt. In der Folge stellt die «Schweizer Landtechnik» einige der zur Wahl stehen den Neuheiten vor.
Agco / Massey Ferguson / Fendt Agco hat bei seinen Press-Wickel-Kombi nationen vom Typ «3130F Protec» (Mas sey Ferguson) und «Rotana 130 F» (Fendt) die Aufnahmevorrichtung «Rapid Reload System» entwickelt. Diese Vorrichtung fasst bis zu drei Rollen (Netz, Folie oder beides) und erlaubt die Bestückung mit Ersatznetz- oder Ersatzfolienrollen vom Boden aus, indem diese senkrecht auf ei
nen langen Ladearm gestellt werden, was das Anheben in die waagerechte Position und das Einschieben über die Stützwalze erheblich erleichtern soll.
Berthoud
Berthoud wird auf der Sima eine Weiter entwicklung seines «Spot-Spraying»-Sys tems «Sniper» vorstellen. Alle 3 m sind auf dem Spritzbalken Kameras verbaut, die Unkraut bis zu einer Distanz von 1,8 m erkennen sollen. Diese Kameras können ihren Blickwinkel je nach Neigung
Die Sima in Paris findet neu in geraden Jahren im November statt. Mit rund 230 000 Eintritten ist die Sima eine der grössten Landtechnik-Messen weltweit. Bild: Comexposiumanpassen und 256 Farben unterscheiden. Die Keramik- und Anti-Drift-Düsen wer den durch elektrische Impulse mit 20 Im pulsen pro Sekunde gesteuert. Um das dauerhafte Öffnen der Düsen durch
Schmutz auf den Kameras zu verhindern, können sich diese mit Hilfe eines integ rierten Schaums selbst reinigen, indem sie kurzzeitig in ihr Gehäuse zurückkehren. Das Schutzgehäuse dient auch dazu, die Kameras bei der Transportfahrt zu schüt zen.
Case IH
Case IH wird auf der Sima den «Puma 260» erstmals zeigen und so diese Bau reihe nach oben erweitern. Der «Puma
den Drehzahlen passen sich automatisch an Schnittlänge und Fahrgeschwindigkeit des Feldhäckslers an. Diese Entwicklung ist vorerst nur für die Modelle der Baurei he «Jaguar 900» optional erhältlich.
Ecorobotix
Das Schweizer Unternehmen hat die Präzision des «Spot-Spraying»-Systems «Ara» verbessert, das Flächen von
zu vereinfachen, bietet die kanadische Fir ma Flexxifinger das System «Multi Crop Valve» mit integrierten Luken an. Es han delt sich dabei um ein Y-förmiges Teil, das in den Pneumatik-Kreislauf integriert ist. Es soll dem Bediener bei sortenreinen oder bei Mischkultur-Saaten das mühsa me Ab- und Umstecken der Saat gut-Transportleitungen oder des Düngers ersparen.
Grégoire Besson
Grégoire Besson, Spezialist für Bodenbe arbeitungstechnik, erweitert sein Ange bot um den Fronttank «Epona». Dieser komplett aus Edelstahl gefertigte und druckfeste Behälter kann Saatgut oder Dünger aufnehmen. Auf Anfrage mon tiert Grégoire Besson dazu auch ein sepa rates Ausbringgestänge aus Aluminium mit Breiten von 4 bis 12 m. Der Behälter hat ein Fassungsvermögen von 1700 oder 2300 l und kann mit einem einfachen oder doppelten Dosierer ausgestattet werden.
260» enthält eine Reihe von Funktionen aus der Serie «Optum». Der Traktor ist mit einer Kabine ausgestattet, welche die «AVS»-Option («Advanced Vehicle Sys tem») enthält. Dieses System verarbeitet alle Informationen von den hinteren und vorderen Hubwerken, von der Vorderach se sowie von der Kabinenfederung und sorgt so zusammen für eine Stabilisierung der Kabine. Dieses System soll später auch bei anderen Modellen der Baureihe «Puma» verfügbar werden.
Claas
Claas hat ein Pick-up mit variablem An trieb entwickelt, um die Arbeitsleistung bei den Feldhäckslern von Typ «Jaguar 900» zu maximieren. Das als «Variable Pick-up» bezeichnete System trennt den Antrieb des Pick-ups (hydraulisch) von den Zuführschnecken (mechanisch). Die bei
6 × 6 cm zentimetergenau besprühen kann. Die Höhe des Spitzbalkens (Bild) kann jetzt vom Bediener über ein Touch screen-Tablet in der Kabine eingestellt werden, je nach Stufe und Art der zu be handelnden Fläche. Die Entwicklung einer Software zur räumlichen Auswertung von Geländeunebenheiten mit platzierten 3D-Kameras ebnet den Weg für die Be handlung von kleinen Hügeln und Sen ken. Darüber hinaus bietet Ecorobotix dem Bediener jetzt die Möglichkeit, eine Ausschlusszone von 1 bis 2 cm festzule gen, die beim Erkennen der Pflanze be rücksichtigt wird, um beispielsweise Sala te mit einem Herbizid zu behandeln, ohne die eigentliche Kultur zu beeinträchtigen.
Flexxifinger
Um die Umrüstung von pneumatischen Sämaschinen für verschiedene Saatgüter
Holmer
Holmer, ein Tochterunternehmen der Ex el-Industries-Gruppe, stellt mit den Mo dellen «T5-30» und «T5-40» mit zwei be ziehungsweise drei Achsen neue Versio
nen des Rübenroders «Terra Dos» vor. Verbesserungen gibt es insbesondere im Bereich der Kabine mit LED-Beleuchtung für eine homogene Ausleuchtung im Nah- und Fernbereich. Die Kabine wurde zudem um 18 cm verlängert, die Bedien elemente auf das Wesentliche reduziert und ergonomisch angeordnet. Im Mittel punkt der Neuentwicklung steht die Be nutzeroberfläche auf dem Hauptdisplay
Bild: CNH Bild: Ecorobotix Bild: Flexxifinger Bild: Claas Bild: Berthoud Bild: Grégoire Besson Bild: Holmerals Schaltzentrale des Fahrers. In der Kon struktion wurden verschiedene Details verbessert. Vor allem aber schauten die Ingenieure darauf, robustere Materialien zu verwenden, mit denen die Wartungsund Reparaturkosten gesenkt werden können.
John Deere
Auf der Sima 2022 präsentiert John Dee re erstmals die Baureihe «9700» der selbstfahrenden Feldhäcksler. Diese Ma schine ist mit dem neuen 18-l-Motor «JD18X» ausgestattet, der ohne Ad Blue-Zusatz arbeiten soll. Verbaut ist wei ter ein um 20 cm längerer Auswurfkrüm mer, der durch optimierte Konturen und Gestaltung einen höheren Durchsatz er möglicht. Zusätzliche Öffnungen erleich tern hier die Wartung und tragen so zu einer längeren Einsatzzeit der Maschine bei.
Kuhn
Der Düngerstreuer «Aero 32.1» komplet tiert bei Kuhn das Programm mit einem angebauten pneumatischen Dünger streuer. Das Isobus-gesteuerte Modell umfasst einen 2000-l-Tank und kann Dünger in Arbeitsbreiten bis 30 m präzise
kann der Betrieb aus der Kabine über wacht werden. Lindsay sucht übrigens ei nen Importeur oder eine Vertriebsorgani sation in der Schweiz.
Maschio Gaspardo
Krone
Krone bietet neu für seine Quaderballen pressen ab Werk ein Dosiersystem für Si liermittel an. Es ist in der Lage, die Dosie rung sowohl bezüglich auf Feuchtigkeit des Ernteguts als auch aufgrund der ge pressten Menge exakt einzuhalten. Ver baut wird ein 400-l-Tank, der über dem Presskanal installiert ist und mit einem abgedichteten Kasten verbunden ist, in dem sich die Dosierpumpe befindet. Die vier angeschlossenen Düsen liefern dank zweier Magnetventile insgesamt zwi schen 0,5 und 6,5 l Dosiermittel pro Mi nute. Die Zugabe erfolgt, sobald das Pickup abgesenkt ist, mit einer festen Zugabe pro gepresster Tonnage – mit oder ohne Berücksichtigung der Futterfeuchte.
über 24 Düsen ausbringen. Die Dosierung erfolgt über Wiegesensoren. Wie bei den gezogenen pneumatischen Modellen kann die Gestängeausbreitung jetzt für alle Wetterbedingungen, einschliesslich Wind, programmiert werden. Eine optio nale spezifische Dosierwalze eignet sich auch zum Ausbringen von Schnecken korn oder zur Aussaat von Kleinsaaten. Für den Transport klappt das Gestänge senkrecht hinter den Behälter.
Lindsay Europa
Der auf Bewässerung spezialisierte ameri kanische Hersteller Lindsay bringt unter seiner Marke «Perrot by Lindsay» die neue Haspel «TR88» mit Düsenkopf auf
Maschio Gaspardo präsentiert die Sä kombination «Opera 600 Isotronic», wel che die bisherigen Maschinen vom Typ «Corona» ablösen werden. Diese aufge sattelte Isobus-Maschine mit pneumati scher Verteilung besteht aus einem Rei fenpacker an der Vorderseite (optional) und zwei Reihen von Scheiben mit einem Durchmesser von je 470 mm. Diese wei sen einen relativ grossen Abstand auf, da mit sich Ernterückstände nicht verfangen können. Weiter gibt es Düngerschare mit einem Durchmesser von 380 mm. Trans porträder sorgen für die Rückverfesti gung. Die «X-Force»-Doppelscheiben-Sä
den Markt, mit einer Kapazität von 760 m Länge bei einem Schlauchdurchmesser von 125 mm. Bisher war das Modell «TR83» mit 700 m langem Schlauch das grösste Modell im Sortiment. Auf einer solchen Länge ist das Abrollen nur mög lich, indem der Wagen abgesetzt und die Haspel über das Feld zum anderen Ende der Parzelle gezogen wird. Lindsay bietet dazu ein drahtloses elektrohydraulisches Steuersystem an, um den Wagen und Schlauch zu platzieren, ohne vom Traktor absteigen zu müssen. Mit einer Kamera
schiene ermöglicht mit bis zu 70 kg Schar druck eine exakte Aussaat auch bei hohen Geschwindigkeiten. Das Volumen des Tanks beträgt 5100 l. Ein Nachlauf Striegel sorgt für den Abschuss der Saat arbeit.
Monosem
Die neue Sämaschine «ValoTerra» von Monosem mit elektrischem Antrieb kann auf Anfrage ab 2024 mit der Einheit «Va loTerra Ultimate» ausgestattet werden. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass das Särad das Saatgut von der Scheibe auf nimmt und es dann in einen Saatförderer ablegt, der aus einer langen Bürste be steht. An dieser Bürste bleibt das Saat
Bild: John Deere Bild: Krone Bild: Kuhn Bild: Lindsay Bild: Maschio Bild: Monosemkorn haften, bis dieses am Boden abge legt wird. Die Saatgutablage wird so nicht durch Stösse oder andere Einflüsse ge stört und soll eine höhere Arbeitsge schwindigkeit erlauben. Monosem spricht von bis zu 18 km/h.
New Holland
New Holland wird einen Teil seines Aus stellungstandes der Kreislaufwirtschaft widmen. Im Zentrum steht die Verwen dung von Biogas als Treibstoff für den Traktor «T6.180 Methan Power». Vor zwei Jahren beteiligte sich New Holland am Start-up-Unternehmen Bennamann, das Systeme und Konzepte für die klein strukturierte Methan-Gewinnung entwi ckelt. Diese Systeme umfassen Abde ckung von Güllegruben, Filtration und
Trockenmasse, Stickstoff, Phosphat und Kalium einsehen. Diese Ausstattung wird in der Industrialisierungsphase als Option für alle Streuer von Samson und Pichon angeboten. Es ebnet den Weg für eine präzise Regulierung der Mistgabe.
SIP
Reinigung des erzeugten Biogases sowie dessen Kompression für die Lagerung in Tanks. In England sind bereits drei solcher Anlagen in Betrieb. Das Abdecken der Grube auf einem Betrieb mit 120 Kühen habe es ermöglicht, in einem Jahr 820 m³ Wasser zurückzugewinnen und gleichzei tig die Emission von 23 t Methan (Äquiva lent zu 1800 t CO2) zu vermeiden. Laut New Holland habe die Kraft-Wär me-Kopplung auf diesem Betrieb die Hälfte des zum Melken erforderlichen Stroms produziert und 17 t Biogas in CNG-Qualität erzeugt.
Samson/Pichon
Samson und das Tochterunternehmen Pi chon führen den «Opti-Sensor» ein, mit dem die Inhaltsstoffe auch von Festmist in Echtzeit bestimmt werden können. Der Sensor verwendet eine Reihe von Spek trogrammen, die vom französischen For schungsinstitut INRA bereitgestellt wer den. Der von Photon Lines entwickelte NIR-Sensor, der hinten an der Heckklappe des Miststreuers installiert ist, erfasst alle 100 Millisekunden ein Spektrum und ver gleicht es sofort mit einer der 500 verfüg baren Referenzen. Der Fahrer kann somit in der Kabine in Echtzeit die Anteile an
Hersteller SIP stellt auf der Sima den Zweikreiselschwader «Star 860-26 TS» mit Seitenablage vor, der für ein oder zwei Schwade ausgelegt ist. Der Chas sis-Bogen wurde neu gestaltet. Die Kine matik des Z-Antriebs begrenzt die Belas tungen auf den Drehpunkt der Anhän gung. Jeder Kreisel wird von einem Fahrwerk mit vier oder sechs Rädern ge tragen. Am Vorgewende heben die Krei sel 50 cm parallel zum Boden an. Der Be diener kann das sequenzielle Anheben
am besten geeigneten Druck an, um die Effizienz im Einsatz der Reifen zu stei gern.
Ullmanna
Das tschechische Start-up-Unternehmen Ullmanna hat das System «Newman» für die mechanische Unkrautbekämpfung in der Reihe von Gemüsekulturen entwi ckelt, das vom 2-Blattstadium bis hin zur ausgewachsenen Pflanze funktionieren
und Absenken jedes Rotors einstellen. Die Höhe jedes Kreisels kann von der Kabine aus hydraulisch verstellt werden. Hydrau lisch kann auch das Schwadtuch verstellt werden. Der Schwader ist standardmässig hydropneumatisch gefedert.
Trelleborg
Trelleborg stellt auf der Sima das adaptive Reifenmanagementsystem «ATMS» vor. Dank seiner Sensoren ist es in der Lage, die Betriebsbedingungen der Reifen in Echtzeit zu erkennen und zu überwa chen, indem es Last, Druck und Tempera tur erfasst. Diese Funktion optimiert dann die Traktorkonfiguration und zeigt den
soll. Das Unternehmen sucht nach Part nern, um diese Lösung in Bodenbearbei tungsgeräten zu integrieren. Der aufwän dige Bausatz beinhaltet künstliche Intelli genz sowie eine Box mit Kameras und der Steuerung der Infrarot-Strahlung. «New man» funktioniert sowohl am Tag als auch in der Nacht.
Väderstad
Die elektrisch angetriebene Sämaschine «Proceed» von Väderstad kann vielseitig für Weizen, Gerste, Raps, Rüben, Erbsen, Mais oder Sonnenblumen eingesetzt wer den. Der Reihenabstand ist einstellbar zwischen 22,5, 25, 45, 50 oder sogar 75 cm. Hydraulisch vorgespannte Säräder verfestigen den Boden. Jeder Samen wird durch das Druckrad auf den Boden ge drückt.
Bild: New Holland Bild: Samson Bild: SIP Bild: Väderstad Bild: Ullmanna Bild: TrelleborgLandtechnik aus Irland
Die National Ploughing Championships ist die grösste Landwirtschaftsmesse Irlands. Nach einem Unterbruch von zwei Jahren konnte die Freiluftmesse diesen Herbst wieder durchgeführt werden. In Ratheniska (County Laois Irland) zeigten 1700 Aussteller Ende September ihre Maschinen und Produkte für die Landwirtschaft.
Matthieu SchubnelDas National Ploughing Championships, die grösste landwirtschaftliche Messe Ir lands, wird normalerweise jährlich im Süd westen von Dublin abgehalten. Nachdem die Messe wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang aussetzen musste, konnte die Freiluftveranstaltung wieder durchge führt werden. Während drei Tagen lockte die Messe Ende September 1700 Ausstel ler und über 270 000 Besucher nach Ratheniska. Präsentiert wurden auch viele Neuheiten. Einige dieser Produkte wurden mit einem «Enterprise Ireland Innovation Arena Award» ausgezeichnet.
Abbey Machinery
Abbey Machinery hat einen Rahmen für den Dreipunktanbau der Gülleverschlau chung entwickelt, der mit sämtlichen Gül leverteilern der Marke kompatibel ist. Sol che Schleppschlauchverteiler mit einer Breite von 7,7 m, 9,2 m bzw. 10,7 m wur den bis anhin ausschliesslich mit den Gül lefässern des Herstellers verwendet.
Clarke Agriculture Engineering
Für die Heuernte bietet das Start-upUnternehmen Clarke Agriculture Enginee ring den «DualStar 6000E», der einen
Schwader und einen Zetter in einem Gerät vereinigt. Er besitzt vier hydraulisch ange triebene Kreisel mit einem Durchmesser von 1,5 m. Das mitgeführte Hydraulikagg regat besitzt zwei Pumpen, die von einem Ölbehälter mit einem Volumen von 300 Li tern versorgt werden. Die Maschine wird ab 2024 im Handel verfügbar sein.
Cross Agricultural Engineering Ltd Cross Agricultural Engineering Ltd stellt ein Bodenbearbeitungsgerät vor, das ei
nen zweibalkigen Scheibengrubber mit ei ner Cambridge-Walze kombiniert. Optio nal kann das Gerät auch eine Sämaschine
Die grosse irische Landwirtschaftsmesse National Ploughing Championships fanden Ende September in Ratheniska (County Laois Irland) statt. Während der drei Tage dauernden Ausstellung konnten die Organisatoren 277 000 Eintritte verzeichnen. Bilder: Matthieu Schubnelfür kleinkörniges Saatgut mitführen. Die ses gezogene Gerät hat eine feste Arbeits breite von 3 m und kann auf 6,20 m aus geklappt werden. Der Mindestleistungsbe darf liegt, je nach Modell, zwischen 90 und 140 PS.
Dairymaster
Der Melktechnik-Spezialist Dairymaster führt die Plattform «DairyVue360» ein, mit der der ganze Milchviehbestand be treut werden kann. Mit diesem vor Ort oder über das Mobiltelefon erreichbaren Instrument können sämtliche die Maschi
LvLogics
Dem Unternehmen LvLogics verdanken wir die digitale Lösung «SiloSpi» für die Fernüberwachung von Lagersilos. Das Sys tem warnt den Landwirt, sobald der La gerbestand einen gefährlichen Tiefstand
Dieselmotor der Marke Doosan treibt eine Güllepumpe Bauer «SX2000» mit ei ner Förderleistung von 227 m³/h bzw. 136 m³/h bei einer Förderhöhe von 200 m. Mit einem Schlauchquerschnitt von 150 mm kann die Gülle mit einem Akti onsradius von 2000 m verteilt werden. Die Produkte von Mastek werden in der Schweiz durch AgriDubey vertrieben.
Major Equipment Intl Ltd
Die Firma Major Equipment Intl Ltd stellt den Häcksler «MJ39-143D» zum Unterhalt von Hecken und Banketten vor. Dieser wurde ursprünglich für einen hydrauli schen Schaufelbagger von 10 bis 14 t ent
nen und das Vieh betreffenden Daten ge speichert, untersucht und angezeigt wer den. Damit sollen eventuelle Zusammen hänge zwischen der Milchproduktion, dem Gesundheitszustand und der Frucht barkeit der Tiere aufgezeigt werden.
Dickson Agri solutions
Dickson Agrisolu tions hat ein aus geklügeltes elek trisches System, «The Third Arm», entwickelt, mit dem die Unter lenker ein- und ausgezogen wer den können, oh ne vom Trak tor absteigen zu müssen. Damit soll das Ankoppeln von an gebauten oder aufgesattelten Geräten er leichtert werden. Bei einem Gewicht von 5 kg besitzt es einen elektrischen Hub zylinder mit 200 mm Hubhöhe sowie eine Fernsteuerung. Der Vertrieb erfolgt direkt über die Webseite www.thethirdarm.com.
Dromone Engineering Ltd
Dromone Engineering Ltd hat ein System zur Sicherung der korrekten Verriegelung des «Hitch»-Anhängesystems, eines in Irland weit verbreiteten Kupplungssys tems für Traktoren, entwickelt. Der Be nutzer wird von einem Buzzer gewarnt, solange der Haken nicht sicher verrie gelt ist.
erreicht. Dank einem batteriebetriebenen Lasersensor wird der Füllstand mit einer nachweislichen Präzision von ± 3% ermit telt. Bei Unterschreitung eines bestimmten Wertes erhält der Landwirt eine Nachricht auf dem Natel.
Mastek Ltd
Die für Ausbringtechnik spezialisierte Firma Mastek Ltd stellt ein unabhängiges Pumpenaggregat vor, das voll fernsteuer bar ist und den Bediener in die Lage ver setzt, die Gülleausbringung per Verschlau chung allein zu steuern. Der aus einem Tank mit 1000 l Inhalt gespiesene 200-PS-
wickelt und besitzt zwei vertikale Rotoren, die mit je drei waagerechten Hackmessern arbeiten. Für die Arbeitsbreite von 1,43 m wird eine Hydraulikleistung von mindes tens 80 l/min benötigt.
Malone Farm Machinery
Malone Farm Machinery hat sein Heuern temaschinensortiment um den gezogenen Zetter «Tedd-Air 846T» erweitert. Das Ge rät mit sechs Kreiseln mit je sieben Zinken
armen und doppelten Hakenzinken wen det das Heu über eine Breite von 8,40 m. Importeur der Produkte von Malone für die Schweiz ist die Firma Rindisbacher Land- und Forsttechnik.
McHale
Die Firma McHale nahm die «National Ploughing Championships» zum Anlass, um die nächste Generation der Press-
Bild: Dairymaster Bild: LvLogicsWickelkombination «Fusion 4» vorzustel len. Das Basismodell existiert in den Versi onen «Pro» und «Plus». Beide verwenden das neue Pickup «Profi-Flo» mit 5 Zinken reihen (optional 6, ungesteuert). Mit der revolutionären Funktion «Adaptive Intake» wird die Futtermenge reguliert. Auch be sitzt die Presse eine doppelte Öl- und Fett pumpe. Die Bremse der Bindefolienrolle wurde überarbeitet, und auf der Rückseite ein mehrfaches Bedienfeld (Modelle «Pro» und «Plus») angebracht. Letzteres zeichnet sich durch einen automatisch absenkbaren Förderkanalboden zur Behebung von Ver stopfungen und eine auf Wunsch lieferba re extrabreite Bereifung aus.
Grass Technology
Grass Technology, der irische Spezialist auf dem Gebiet der Futtermischwagen, hat in den letzten Jahren sein Angebot mit Tank fahrzeugen und Geräten für die Ausbrin
mit dem der Mastzustand von Rindern (englisch «BCS» oder Body Condition Sco ring) automatisch in Echtzeit erfasst wer den kann. Die in Partnerschaft mit der technologischen Universität Dublin ent wickelte Innovation bietet dem Züchter eine hohe Präzision und ein besseres Unterscheidungsvermögen als das subjek tive Urteil. Mit diesem Produkt hat sich Pearson den Rang des Gesamtsiegers bei der Vergabe der «Innovation Arena Awards» gesichert.
Samco Systems
Für ein einfaches Einsammeln von Heuund Strohballen oder gewickelten Silo ballen vertreibt Samco Systems ab diesem Jahr den Anhänger «CTS 1600», auf dem die Ballen auf zwei Höhen aufeinan der gestapelt werden können, um dann
Stephen Kelly
Der durch den irischen Unternehmer
Stephen Kelly entwickelte 8 m breite Ver teiler «LimePHro» wird hinten an einem Kalkstreuer mit Streutisch installiert. Der Bausatz mit einer Arbeitsbreite von 12 m optimiert die Einsatzbedingungen beim Aufkalken von Parzellen, indem er die Staubentwicklung hemmt und dadurch solche Arbeiten auch bei windigem Wetter möglich macht.
gung von Gülle ergänzt. Für 2023 stehen Anbausätze zur Montage der Verteiler auf Güllefässer auf dem Programm. Grass Technology sucht einen Importeur und Vertreiber für die Schweiz.
Pearson International
Der Melkanlagen-Hersteller Pearson Inter national stellte das System «BullsEye» vor,
halbautomatisch weiterbefördert zu wer den. Gesteuert wird er per Joystick und er kann bis zu 16 Ballen aufnehmen. Dank seinem hydraulischen Seitenarm und sei nem Greifer zum Erfassen der Ballen wird nur ein Traktor und sein Bediener benö tigt. Das Entladen erfolgt in zwei Schritten durch Kippen in die senkrechte Lage.
Samco Systems
Im Bereich der Landwirtschaft unter Plas tik hat Samco Systems dazu noch ein Ge rät mit einer 530 mm breiten Rolle Bioplas tik (statt wie bisher 1375 mm) vorgestellt. Mit dieser Version will die Firma 25 % Ver brauchsstoffe sparen. Die Maschine wird im Herstellerwerk für die bei der Bestel lung durch den Käufer angegebene Breite konfiguriert.
Tanco Ltd
Die für Ausrüstungen zum Wickeln und Handhaben von Ballen spezialisierte Firma Tanco Ltd differenziert ihr Angebot mit den gezogenen Mähaufbereitern «Auto cut M9» (Bild) bzw. «M10», nach einem
ähnlichen Konzept, die das Gras über eine Breite von 8,86 m mähen bzw. 9,79 m in Verbindung mit einem Frontmäher «M3» mit 2,80 m Schnittbreite. Die Produkte von Tanco werden durch Serco Landtechnik in die Schweiz importiert.
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Säge, Axt und «Pionier-Spirit»
Forstwirtschaft-Student Oliver Reinhard aus Waltalingen hat den «Pionier-Spirit» der Holzfäller in Übersee erlebt und ist beeindruckt. Jetzt gehört der junge Zürcher Weinländer zur Weltelite der Sportholzfäller.
Dominik Senn
Holzhacken ist eine der ursprünglichsten Tätigkeiten der Menschen. Das Sport holzfällen, eine der ältesten Sportarten, ist vom deutschen Motorsägen- und Mo torgerätehersteller Stihl als internationale Wettkampfserie Stihl-Timbersports von den Pionierländern Australien, Neusee land, USA und Kanada nach Europa herü bergebracht worden. In Neuseeland und Australien ist «woodchopping» gar der Nationalsport.
Einer, der sich dem Hantieren mit Holz, Säge, Axt und Spalthammer voll und ganz verschrieben hat, ist Oliver Reinhard aus Waltalingen ZH, Student Forstwirt schaft an der Hochschule für Agrar-,
Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen BE sowie selbstständiger Forst dienstleister. Beim Besuch auf dem elterli chen Bauernhof verrät der 22-Jährige, weshalb er bereits zur internationalen Eli te der Sportholzfäller zählt; die Qualifika tion für die Weltmeisterschaft schaffte er als Achtbester in Europa im Jahr seines Übertritts von der Juniorenkategorie Roo kie zur Hauptkategorie Pro.
«Pionier-Spirit»
«Den Pionier-Spirit erlebte ich bei mei nem neunmonatigen Aufenthalt in Neu seeland und Australien. Professionelle Holzfäller lehrten mich das Holzhacken
von Grund auf. Ich lernte so die weltbes ten Holzhacker und ihre Wettkampferfah rungen und -tipps kennen», sagt Oliver Reinhard. Regelmässig nach Feierabend habe er trainingshalber weiter Holzblöcke verhauen; dies unter teils bissigen Kom mentaren alter Woodchopper-Haudegen. Aber er habe dazugelernt. «Körperkraft ist wichtig. Doch achtzig Prozent des Er folgs macht die richtige Technik aus», sagt er. Es gelte das Gewicht der Axt auf ideale Weise zu beschleunigen, die Schneide am richtigen Ort zu platzieren und, je nach Holzart und Beschaffenheit, den richtigen Einschlagwinkel zu setzen und mit einer gleitend-schneidenden Be wegung das Holz zu durchtrennen. Gleichzeitig sei die Strategie zu wählen (oder blitzschnell zu ändern), mit welcher Anzahl Schläge von welcher Seite her die Kerbe vertieft werden soll, um auf die gleiche Weise von der Gegenseite her zum Durchtrennen des Stammholzes zu gelangen.
Tricks und Kniffs vom Profi «Mehr Schläge benötigen mehr Zeit und ermüden bei falsch gewähltem Winkel umso mehr. Ideal sind wenige, aber rich tig abgewinkelte Schläge, bevor die Er müdung der Muskeln zu spüren ist, was schon nach wenigen Sekunden der Fall sein kann und die Bewegungen lähmt», verrät Oliver Reinhard. Im Wettkampf sei ein klarer Kopf am wichtigsten. Dies er laube die Koordination der verschiedenen kleinen Dinge, die es zu berücksichtigen gelte, das Feintuning, aber auch das Ab rufen einer konstanten Leistung. Um überhaupt zur Weltspitze zu gelangen, brauche es zudem viel Disziplin, Training, Fitness, Kraft und die Unterstützung der richtigen Leute, welche die richtigen Tipps zur richtigen Zeit geben, sagt er. «Mein Ziel ist, diesen Sport möglichst lan ge auszuüben. So achte ich darauf, die Schlag- und Sägebewegungen nicht bloss mittels der Muskulatur der Arme auszu führen, sondern sie aus der Hüfte, Schul tern und Rücken heraus zu unterstützen», sagt er weiter.
Trainingsplatz
Die Trainings und deren Übungen zur Er reichung dieser Ziele verordnet er sich sel ber. Aber er erfreut sich auch grosser Un terstützung: In seiner Heimatgemeinde Stammheim machte er die Forstwartlehre unter Vorarbeiter Stephan Hübscher, der ihm den Timbersport näherbrachte. Stephan Hübscher ist auch der Gründer
des Axeman Club Nordostschweiz, der heute zwei Dutzend Mitglieder zählt, da runter Oliver Reinhard, und einen Trai ningsraum und einen Trainingsplatz in der Furtmühle unterhält; hier werden die Stämme mit einem umgebauten Mistkran auf den Rindenschäler gehievt und zu Blöcken gesägt, denen die Vereinsmitglie der dann mit Axt und Säge zu Leibe rü cken. Die Beschaffungskosten für das Holz werden durch Shows bei Firmen, Geburtstagen und anderen Festivitäten gedeckt. Oliver Reinhard trainiert hier oder dann auf dem Betrieb zuhause etwa dreimal die Woche; er reduziert in der Ne bensaison auf etwa zweimal pro Woche und im Winter gönnt er sich einen Monat lang eine Sportpause.
Teurer Sportspass
Obwohl die Geräte teuer sind – eine neu seeländische Tuatahi-Axt von etwa 3 kg Gewicht von «F. Seevo» kostet gut und gerne 650, eine Handsäge etwa 3000
und eine getunte Motorsäge bis 10 000 Franken –, hat Oliver Reinhard eine ganze Batterie Äxte, eine Handsäge, eine Stock Saw Stihl «MS 661», eine Stock Saw Stihl Zweitakt-«MS 500 i» mit Direktein spritzung und eine «Hot Saw» mit ei nem 390-Kubik-70-PS-Motorradmotor von KTM und Hochzahnkette. Einverleibt hat sich der Sportholzfäller in den zahlrei chen Wettkämpfen das englische Timber sport-Vokabular – er sagt «handle» statt «Stiel» – und spricht auch mit seiner Freundin aus Neuseeland Anika Rahm meistens Englisch; er hat die Englischleh rerin allerdings in der Schweiz kennenge lernt. Seine berufliche Zukunft sieht er in der Selbstständigkeit oder als Leiter eines grösseren Forstbetriebs und als Landwirt im Nebenerwerb. Die Eltern Paul und Danuta betreiben Ackerbau. Auf einer Hek tare werden jedes Jahr Tausende von Speise- und Zierkürbissen in rund 100 Sorten gezogen und ab Hof verkauft. Am liebsten ist Oliver Reinhard natürlich
Drei Axt- und Sägedisziplinen
Bei den nationalen und internationalen Wettkämpfen der Königsklasse im Sport holzfällen treten die Athleten und Athle tinnen in drei Axt- und drei Sägediszipli nen gegeneinander an. Springboard, Un derhand Chop und Standing Block Chop gehören zu den klassischen Axtwettbe werben; bei der Single Buck (Zugsäge), der Stock Saw (handelsübliche Motorsä ge) und der Hot Saw (bis zu 80 PS starke, getunte Motorsäge) kämpfen die Sport ler mit Sägen um Bestzeiten.
die eigene Hektare Wald mit amerikani scher Schwarznuss (juglans nigra) und ei nem Weiher. Inzwischen hat er sich für die kommende Weltmeisterschaft «WM Trophy» Ende April 2023, eventuell in Israel, qualifiziert. Sein Ziel ist wahrhaftig ambitioniert: Er möchte sich unter die ersten Fünf der weltbesten Sportholzfäller einreihen.
Aktuelles Kursangebot
Mofa- und Traktorenprü fung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit glieder des Verbands Fr. 70.–, für Nichtmitglieder Fr. 90.–.
Nächste Termine: Mittwoch, 19. Oktober 2022, BBZN Hohenrain, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 16. November 2022, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 14. Dezember 2022, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr «G40»-Kurse werden vom SVLT an den Standorten Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt: agrartechnik.ch (G40-Kurse) Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für Fr. 24.– (Zu gang für 12 Monate)
K: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder Fr. 450.–, für Nichtmitglieder Fr. 480.–.
Nächste Termine: Kurs 615 für Roller/Motorrad (3-teilig): Derzeit läuft gerade der letzte Kurs vor der Winterpause. Die nächsten Kurse sind für April 2023 geplant und werden auf www.lvlt.ch publiziert. Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder Fr. 220.–, für Nichtmitglieder Fr. 240.–.
Nächste Termine: Im Frühjahr 2023, Daten noch in Planung, werden auf www.lvlt.ch publiziert.
Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen wie Kursort, -inhalt, -preis und -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch.
Voranzeige Generalversammlung (VLT/MR) Luzern: Dienstag, 6. Dezember 2022, 9.30 Uhr, Restaurant Brauerei, Sursee. Wir freuen uns und hoffen, dass wir dieses Jahr die GV wieder in ge wohnter Form durchführen können. Alle LVLT/MR-Mitglieder sind dazu recht herzlich eingeladen. Die schriftliche Einladung folgt später.
TG
Theoriekurse Kat. M/G im Jahre 2022
G esuchsformulare für die Theorieprüfung Kat. M (frühestens 1 Monat vor dem 14. Geburtstag) und G (frühestens 1 Jahr vor dem 14. Geburts tag) können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil bezogen werden. Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Um unsere Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Wir führen die Kurse am Samstagvormittag durch. In den Kurskosten ist eine Lern-CD mit Ori ginalprüfungsfragen der asa enthalten. Die Kurskosten betragen inkl. Lern-CD 70 Franken für Mitglieder von VTL\Landtechnik, die Aufwen dungen des Strassenverkehrsamtes werden separat in Rechnung gestellt. Anmeldung bei: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhof stras se 9, 9542 Münchwilen. Homepage: www.tvlt.ch. E-Mail: info@tvlt.ch.
SG AR AI GL
Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2022
Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühes tens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.
Kurskosten: Fr. 70.– für Mitglieder, Fr. 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch
Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach
Kursort
1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag
Wangs, Parkhotel Sa, 5. Nov. 22 Wangs, Parkhotel/StVA Mels Mi, 30. Nov. 22
Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 9. Nov. 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 7. Dez. 22
Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 12. Nov. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 14. Dez. 22
Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 23. Nov. 22 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 21. Dez. 22
ZG
9. und 10. Januar 2023
An diesem zweitägigen Kurs des Verbands für Landtechnik Zug wird der sichere Umgang mit Gegengewichtsstapler, Teleskoplader und Deichsel gerät nach Suva-Richtlinien gelehrt. Ziel ist der Erhalt des Suva-Auswei ses auf Gegengewichts- und Teleskopstaplern (R1, R4, S2). Ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungsverordnung) angerechnet werden. Kursinhalt: eintägige Ausbildung auf dem Gegengewichtsstap ler, dem Teleskoplader und dem Deichselgerät sowie Theorie und Praxis im Wechsel. Voraussetzungen sind das Mindestalter 18 Jahre (Ausnahme nur nach ArGV 5, Art. 4, Abs. 4) und praktische Erfahrung auf Maschi nen. Die Kosten für beide Tage betragen ca. 750 Franken für Mitglieder und 790 Franken für Nichtmitglieder des VLT Zug, inkl. Unterlagen und Mittagessen. Anmeldung/Auskunft: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch
ZH
Elektroinstallations-Kontrolle: Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder
Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie
Gegengewichtsstapler- und Teleskop lader-Grundkurs
entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Ange
erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netz betreiber erhalten: www.strickhof.ch.
Vorbereitungskurs Traktorenprüfung
Die SVLT-Sektion Zürich bietet einen Kurs zur Vorbereitung auf die Theo rieprüfung der Kat. G (Traktoren bis 30 km/h) an. Das Kursdatum ist der 19. November, von 8.00 bis 14.00 Uhr. Teilnehmen kann man bis 6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelferund Verkehrskundeausweis in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrie ben). Der Kursbeitrag beträgt 110 Franken, für Mitglieder des SVLT Zü rich 80 Franken; inbegriffen Lernprogramm und Mittags verpflegung. Kursort ist der Strickhof. Onlineanmeldung unter: SVLT Zürich, Eschi kon 21, 8315 Lindau, 058 105 99 52.
TI
Jubiläumsreise führte nach Italien
BS BL
Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2022
Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2022 14 Jahre alt (Jahrgang 2008) oder äl ter werden, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G.
Vorkurs: Mi, 9. Nov., 13.30 Uhr; Prüfung: Sa, 19. Nov., 9.00 Uhr
Der Vorkurs findet am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, im Kurslokal 3, statt, die Prüfung auf der Motorfahrzeugprüfstation (MFP) in Münchenstein. Die Kurskosten betragen für Mitglieder 40 Franken, plus Lern-CD 40 Franken, für Nichtmitglieder 80 Franken, plus Lern-CD 40 Franken. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch; bitte unbedingt Kurs- und Geburtsdatum angeben.
Theoriekurse Kategorie F/G
Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.
Siehe auch www.fahrkurse.ch
AG
Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)
BL, BS
Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch
BE
Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch
FR
Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49
GR
Aus Anlass ihres 80-Jahr-Jubiläums organisierte die Sektion Tessin An fang August eine Reise nach Norditalien. Rund 20 Mitglieder folgten dem Aufruf und besuchten zuerst in der Lombardei die Gebrüder Grignani, die als Italiens grösste Lohnunternehmer gelten (Bild oben). Zugleich be wirtschaften sie 800 ha in Eigenregie, davon 500 ha Reis und der Rest Mais und Soja. Zusätzlich werden im Lohn weitere 2000 ha und zwölf Biogasanlagen bewirtschaftet. Der mittlerweile 90-jährige Gründer des Betriebs ist immer noch als «Springer» tätig und besorgt im Pannenfall benötigte Ersatzteile. Nach einem reichhaltigen Mittagessen ging es auch den Milchviehbetrieb der Familie Grugni in Cervignano d’Adda mit 500 laktierenden Kühen und 300 Rindern (Bild unten). Dort steht auch eine grosse Biogasanlage, für die täglich zwei Traktoren mit je einem 20-m³-Fass unterwegs sind, um die anfallenden Gärreste auszubringen.
Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch
NE
Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch
GL
Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch
SH
Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch
SO
Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch
SZ, UR
Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch
TG
Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen
VD
Kontakt: ASETA –
ZG
ZH
Kursort:
«Leidenschaft»
Das schaffhausische Rebbaudorf Dörflingen mit Rheinan stoss grenzt an Deutschland und an die Schweizer Enklave Büsingen und ist elf Kilometer von Schaffhausen entfernt.
Hier, auf dem Schlatterhof, lebt und arbeitet die Bauernfami lie Schlatter in dritter Generation. Rahel, geborene Ulmer, Jahrgang 1990, und Johannes Schlatter, Jahrgang 1983, ha ben mit der Heirat 2015 und den Kindern Reto (12-jährig), Evangeline (8) und Marie-Sophie (5) die vierte Generation begründet.
«Der 19-ha-Betrieb mit Acker- und Obstbau reicht nicht für einen Vollerwerb», waren sich die beiden lange vor Plänen für eine Übernahme im Klaren. Angebaut werden auf den leichten, guten Böden jeweils rund 5 ha Getreide, 3 bis 4 ha Zuckerrüben 1,5 ha Intensivwiesen, wenig Ökoflächen und auf den restlichen Flächen Raps; dazu kommt Mostobst von einigen tausend Niederstammbäumen auf 1,5 ha und etwas Tafelobst für den Hofverkauf. Der Obstanbau ist wetter abhängig, Frost- und Hagelschäden keine Seltenheit. Ein Ausbau der Obstanlagen mit Netz und Bewässerung rechnet sich kaum.
«Dann hatten wir die Blitzidee für eine wetterunabhängige Betriebsentwicklung: eine Pferdepension», sagt Johannes Schlatter. «Wir produzieren eigenes Futter und Stroh für die Einstreu. Den Mist bringen wir auf die eigenen Felder aus, im Sommer nimmt ihn ein Nachbar für die Bestückung der Bio gasanlage ab, was uns Gärgülle als wertvollen Dünger be schert.» Drei Jahre dauerte die Planung des Vorhabens, denn nebst dem Pferdestall mit Waschplätzen, Auslauf, Futter- und Strohlager musste anstelle der abgebrochenen eine neue Remise samt Fahrzeughalle her. Inzwischen lernte Rahel als Zweitberuf Landwirtin, denn beide waren ursprünglich Gärt nerin und Gärtner. Und nach relativ kurzer Bauzeit stand am 28. Mai 2021 das erste Pferd in einer der acht geräumigen, 4 × 4 Meter messenden Boxen mit noch grösserem Allwetter auslauf. Bereits besteht eine Warteliste.
Schon auf Jahresbeginn 2021 hatte das junge Paar den Be trieb übernommen und gleich noch einen stärkeren Traktor und eine Feldspritze angeschafft. Wie sie das alles stemmen? Rahel Schlatter: «Wir hatten einerseits die Planungssicher heit. Dazu gehört, dass jedes von uns den Betrieb allein bewältigen könnte. Wir arbeiten gemeinsam draussen wie drinnen, auch ich kann mit dem Drescher fahren oder pflü gen und Johannes kocht mindestens so gut wie ich.» Johan nes Schlatter ergänzt: «Wir arbeiten viel und gerne zusam men. Denn uns verbindet die Leidenschaft für das Arbeiten in der Natur und mit den Pferden.»
Gemeinsamen ist ihnen eine weitere Leidenschaft: Feuer wehr: Rahel ist Materialwartin der Feuerwehr Dörflingen, Johannes deren Kommandant und schweizerischer Feuer wehrinstruktor, sodass ausser zwei Wochen Skiferien kaum mehr Freizeit übrig bleibt.
Aufgezeichnet von Dominik Senn
Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT
«G40»-Fahrkurse
Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absol viertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich imma trikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahr kurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) an erkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.
CZV-Weiterbildungskurse
Kursort: Riniken AG
Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformu lare sowie weitere Informationen.
Ecodrive-Fahrkurse
Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch.
Neu: Drohnenkurse
Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformu lare sowie weitere Informationen.
Schweisskurse
Kursort: Bildungszentrum Aarberg BE
Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschritte ne, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: Der SVLT führt diese Kurse nicht mehr in eigener Regie durch und verweist an dieser Stelle auf das Kursangebot von AM Suisse: www.amsuisse.ch
«agriLIFT»-Staplerkurse
In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegen gewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.
Informationen und Auskünfte zu den Kursen
www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. +41 56 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch
Impressum
84. Jahrgang www.agrartechnik.ch
Herausgeber
Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor
Redaktion
Tel. +41 56 462 32 00
Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch
Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch
Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch
Mitglieder- und Abodienste, Mutationen
Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken
Tel. +41 56 462 32 00, Fax +41 56 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Verlagsleitung
Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken
Tel. +41 79 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch
Inserate/Anzeigen
Alex Reimann
Anzeigen-Verkauf
Tel. +41 62 877 18 50 / +41 79 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch
Anzeigentarif
Es gilt der Tarif 2022. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole»
Herstellung und Spedition
AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach
Erscheinungsweise
11-mal jährlich
Abonnementspreise
Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)
ISSN 0377-5070
Nächste Ausgabe
Mit Schwerpunkt «Agrama» und «Swiss Innovation Award»
Eine Vorschau auf die Agrama und die nominierten Innovationen für den «Swiss Innovation Award» sind Schwerpunkte der nächsten Ausgabe.
Nr. 11/2022 erscheint am 17.11.2022 Redaktionsschluss: 1.11.2022 Anzeigenschluss: 4.11.2022