November 2018
AGRAMA 2018 Neuheiten und interessante Exponate Alles über den «Swiss Innovation Award» Trends in der Kartoffeltechnik Innovationen rund ums Energieholz
AGRAMA Halle 633
Setzen Sie rundum auf Qualität! Toni Schmid, 079 294 28 30
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1797 MÜNCHENWILER, M.R. Tech GmbH
8834 SCHINDELLEGI, Schuler Handels und Vertriebs AG
3148 LANZENHÄUSERN, Staudenmann AG
8934 KNONAU, Hausheer & Sidler AG
3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG
9445 REBSTEIN, Maschinencenter Rebstein AG
3225 MÜNTSCHEMIER, Jampen Landmaschinen AG
9475 SEVELEN, Maschinencenter Sevelen AG
3324 HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG
9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG
3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG Grasswil 4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel 5054 KIRCHLEERAU, Peter Roos AG 5078 EFFINGEN, Jürg Müller AG 5322 KOBLENZ, GVS Fried AG 5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG 5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG 6289 HÄMIKON, Bucher Agrotechnik AG 7205 ZIZERS, Kohler Landmaschinen AG 8105 WATT, Benninger Landmaschinen AG 8214 GÄCHLINGEN, GVS Agrar AG 8374 OBERWANGEN, Technikcenter Grueb AG 8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landtechnik AG 8566 LIPPOLDSWILEN, Mühlethaler Technik AG 8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG 8618 OETWIL AM SEE, Rüegsegger AG
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November 2018 | Editorial • Inhalt
Aktuelles
Editorial
4 Kurzmeldungen Markt 8 10 12 14 17 20 22 26 35
Case IH / Steyr plant Ausbau der Stufenlostechnik Case IH «Maxxum 145 ActiveDrive 8» wird «Tractor of the Year» Lely stellt den neuen «Vector» vor Teilautonomer Mäher von Rapid
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Schwerpunkt: Agrama «Swiss Innovation Award» − die sechs Nominierten Der SVLT an der Agrama «Die Agrama ist eine Erfolgsstory» Neuheiten und Interessantes an der Agrama Weniger Traktoren immatrikuliert
Impression 36 38 40 42 44
Erster «Van-Control» auf Güllefass «5709 Dyna4 Global» von MF John Deere «C441R» im Test Neue Technik für New Holland «CX5.90» Hobeln ist ein Systemwechsel
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Wissen 47 48
Der Wastegate Effiziente Wärmerückgewinnung
Plattform 50 52 54
Güllesicherheit mit dem «ProfiPilot» Forsttechnik an der Interforst Neue Kartoffelernte-Technik
Management 57 58
Was tun bei einem Strafbefehl? Mit alten Anhängern sicher unterwegs
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Passion 60
Besuch im Saurer Museum
Sicherheit 63 64
«iGurt» − der intelligente Spanngurt Neue Sicherheitsprodukte für den Forst
SVLT 66 Sektionsnachrichten 70 SVLT-Präsident Werner Salzmann im Porträt
Titelbild: Für den diesjährigen «Swiss Innovation Award» der «Schweizer Landtechnik» sind sechs Schweizer Entwicklungen nominiert.
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Roman Engeler
Mit der Agrama vom 29. November bis zum 3. Dezember steht der Schweizer Landtechnik-Branche ein Highlight bevor. Für Jürg Minger, Präsident des organisierenden schweizerischen Landmaschinenverbands, ist eine Fachmesse selbst im digitalen Zeitalter immer noch ein ideales Instrument für den Informationsaustausch innerhalb der Branche, wie er im Interview auf Seite 22 betont. Eine solche Messe ist auch stets eine ideale Plattform für die Aussteller, ihre Neuheiten zu zeigen. Die «Schweizer Landtechnik» organisiert in diesem Zusammenhang bereits zum zweiten Mal den Wettbewerb um den «Swiss Innovation Award». Getreu dem Messekonzept, das sich möglichst nah an den Bedürfnissen der Schweizer Landwirte orientiert, ist auch dieser Wettbewerb ausgelegt. Der Fokus liegt auf jenen Innovationen, deren grundlegende Idee in der Schweiz «geboren» wurde, deren weitere Entwicklung und letztlich auch die Fabrikation in der Schweiz erfolgt. Aus insgesamt 25 Anmeldungen hat die Redaktion der «Schweizer Landtechnik» deren sechs nominiert. Sie als Leserin oder Leser der «Schweizer Landtechnik» haben nun die nicht einfache Aufgabe, aus diesen sechs Kandidaten Ihren Favoriten auszu wählen. Es wird dann einen offiziellen Sieger geben – im Zeitalter inflationärer Medaillenvergaben anderer Messen bewusst ein Kontrapunkt – wenngleich eigentlich alle Gewinner sind, die für die hiesige Landwirtschaft angepasste, qualitativ hochstehende Technik für eine nachhaltige Erzeugung von gesunden Lebensmitteln bereitstellen und diese Technik stetig weiter entwickeln. Ausgabe Nr. 12 erscheint am 13.12.2018
Bild: Schweizer Landtechnik
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Aktuelles
In Kürze Karl Tanner, langjähriger Verkaufsleiter bei Same Deutz-Fahr (Schweiz), wechselt zu Agrar Landtechnik und übernimmt dort die Verkaufsleitung für die Grünland- Erntetechnik. Escorts Agri Machinery, eine Maschinenbau-Gruppe aus Indien, hat kürzlich einen fahrerlosen Traktor vorgestellt. Bis Ende 2018 gibt es bei Serco Land technik und seinen Vertriebspartnern interessante Frühbezugskonditionen für Produkte von Fliegl. Claas hat zur 200-Jahr-Feier der Universität Hohenheim der Bildungsstätte bei Stuttgart einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro überreicht.
Jubiläumsmaschine bei Giant Giant hat kürzlich die 20 000. Maschine, ein Kompaktradlader des Typs «D332T X-TRA», gebaut und dieses Modell an einen Kunden in Dänemark ausgeliefert. 2001, als der erste Lader bei Giant vom Band lief, betrug die Jahresproduktion an Maschinen gerade einmal 15 Stück. In den letzten Jahren ist das Unternehmen aber rasant gewachsen, dies we-
Continental feiert ein Jubiläum, brachte das Unternehmen doch vor 90 Jahren den ersten Landwirtschaftsreifen auf den Markt. Massey Ferguson hat beim grössten Markentest Deutschlands in der Kategorie «LKW und Nutzfahrzeuge» den 7. Platz erreicht und steht damit an erster Stelle der darin geführten Hersteller von Traktoren. Seit 2004 veranstaltet Grimme mit der «Grimme Technica» eine hauseigene Messe – heuer findet dieser Event vom 4. bis 7. Dezember statt.
gen der hohen Nachfrage an Ladern, Teleladern und Skidsteers, aber auch aufgrund des breiteren Angebots. Deshalb wird der Produktionsstandort im holländischen Oisterwijk derzeit optimiert und weiter ausgebaut. Bis zum Jahresende werden neue Produktionslinien fertig sein, ebenso wird die Vor-Fertigung von zahlreichen Komponenten zentralisiert werden. In den nächsten Jahren soll zudem die Nutzfläche des Werkes weiter erhöht und ein neues Lager gebaut werden.
Erweiterte Garantie
Agco-Chef Martin Richenhagen wurde von der französischen Regierung zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. John Deere und Kramp, Grosshändler für Ersatzteile, erweitern Partnerschaft in Europa auf die Länder Frankreich, Polen, Portugal und Spanien. Amazone übernimmt den Hackgeräte- Hersteller Schmotzer und erweitert damit sein Programm um Hacktechnik-Geräte. Horsch investiert in den nächsten zwei Jahren rund 23 Mio. Euro für den Ausbau des Standorts Schwandorf (D). Die traditionelle Hausvorführung bei Ropa fand heuer auf dem Werksgelände des Standorts im Rheinland statt und diente gleichzeitig als offizielle Eröffnung dieser Niederlassung. Rapid hat den letzten «Euro» in Killwangen montiert, womit die Erfolgsgeschichte dieses Einachsers zu Ende geht. Siku hat den «Terratrac TT211» von Aebi ins 1:32-Programm aufgenommen. Das Modellfahrzeug gibt es mit Frontmähwerk. Joskin kann dieses Jahr sein 50-jähriges Firmenbestehen feiern.
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Die zu Michelin gehörende Reifenmarke Kleber hat Vertrauen in die eigenen Produkte und weitet die Garantie aus. Wird ein Landwirtschaftsreifen von Kleber in den ersten zwei Jahren aufgrund von Verarbeitungs- oder Materialfehlern unbrauchbar, erhalten Kunden kostenlosen Ersatz. Dies entspricht den gesetzlichen Garantiebestimmungen. Die neue, freiwillige Garantie verlängert den Schutz auf bis zu neun Jahre, wobei Verbraucher abhängig vom Alter des beschädigten Reifens einen Ei-
genanteil tragen. Bei Unfall- und Stoppelschäden, die von der gesetzlichen Garantie ausgenommen sind, erstreckt sich die erweiterte Garantie auf zwei Jahre. Stösst beispielsweise ein Landwirt beim Abbiegen aufs Feld an einen Grenzstein und beschädigt die Reifenflanke, muss er bisher selbst für den wirtschaftlichen Schaden aufkommen. Bei der erweiterten Garantie übernimmt Kleber 75 % der Kosten für einen neuen Reifen, wenn der beschädigte Reifen nicht älter als ein Jahr war.
Aktuelles
Mit 21 m3 sicher unterwegs Am Anfang stand die gute Erfahrung, die der Haffa Maschinenbetrieb mit seinem ersten 21 m3 fassenden Güllezubringer von Annaburger gemacht hat: schnelles Beladen beim Kunden und Entladen am Feldrand dank des saugund druckbeständigen Kunststofffasses mit Kompressor-Betrieb und Turbobeschleuniger, grosse Wendigkeit, geringer Pneuverbrauch. So erarbeiteten der langjährige Mitarbeiter Peter Schelling und Bruno Naef, Geschäftsinhaber der Landmaschinenstation Eglisau AG (Schweizer Importeur von Annaburger), gemeinsam die Anforderungen für den zweiten Güllezubringer, der seit Frühling 2018 im Einsatz steht. Der zweiachsige Sattelaufleger mit dem Dolly «DTS 12.00» ermöglicht eine Gewichtsverteilung von je 9 t pro Achse plus 3 t Stützlast. Dank des Dolly, der Lastwagenbereifung und des elektronischen Bremssystems von Wabco ist der Annaburger-Güllezubringer nicht nur stras sen-, sondern auch LKW-tauglich.
Vredestein erweitert Produktpalette Den Reifen «Traxion Versa» hat Vredestein für Teleskoplader, kompakte Radlader und Baggerlader konzipiert. Die Zahl der verfügbaren Grössen hat der Hersteller nun von vier auf acht verdoppelt. Die neuen Grössen sind 340/80R 18IND, 400/70R 24IND, 400/80R 24IND und 440/80R 28IND. Auch die Baureihe «Endurion» wurde für Teleskoplader, kompakte Radlader und Baggerlader entwickelt, jedoch hauptsächlich für Anwendungen auf hartem Boden. Von dieser Baureihe gibt es sechs neue Grössen und zwar 340/80R 18IND, 400/70R 18IND, 340/80R 20IND, 400/70R 20IND, 400/70R 24IND und 400/80R 24IND.
Kompaktlader zu gewinnen Seit etwas mehr als zweieinhalb Jahren werden JCB-Lader in der Schweiz über sechs JCB Center vertrieben. Zu einem Bestseller aus der Produktpalette des englischen Herstellers habe sich dabei der Kompaktteleskoplader «527-58 Agri Plus» (Bild) entwickelt, von dem bisher über 40 Maschinen abgesetzt worden seien und die bisher rund 10 000 Betriebsstunden geleistet hätten, schreibt JCB Agri Schweiz in einer Medienmitteilung. Das Schwestermodell «JCB 525-60
Agri Plus» ist noch etwas kompakter gebaut und mit einem Motor von Kohler bestückt. Unter dem Motto «zwei zum gleichen Preis» werden die beiden Modelle «527-58 Agri Plus» und «525-60 Agri Plus» zum gleichen Nettopreis angeboten – und zwar in einer hochwertigen Ausstattung für je CHF 75 750.– (inkl. MwSt.) bis Ende Dezember 2018. Bei einem Besuch in einem der sechs JCB Center können nicht nur Modelle getestet werden, es besteht auch die Chance,
einen Kompaktlader von JCB für 6 Monate zu gewinnen.
Programm ausgebaut An der Agritechnica 2017 wurden sie bereits angekündigt, nun werden sie im Markt verfügbar. Die Rede ist von den Kurzscheibeneggen des Typs «Terradisc» mit den neuen Modellen «8001 T» und «10001 T» in 8 und 10 m Arbeitsbreite. Diese Kurzscheibeneggen gewährleisten gemäss Pöttinger eine verstopfungsfreie Einarbeitung der Ernterückstände selbst bei massigen Stroh- oder Mulchresten und zuverlässigem Einsatz bei unterschiedlichen Bedingungen bei Arbeitsgeschwindigkeiten bis zu 18 km/h. Man kann zwischen Arbeitstiefen von 5 bis 15 cm wählen. Wie bei den anderen Modellen, so werden auch bei den neuen Maschinen die «Twin»-Arme verbaut. Zwei massive, geschmiedete Tragarme sind jeweils auf einer breiten Klemmschale verschweisst, was bewirkt, dass die Scheiben immer die Position und Einstellung beibehalten. Trotz der grossen Arbeitsbreite sind die neuen «Terradisc T» kompakt im Transport: Ein Lafettenfahrwerk als Klapp- und Transportsystem ermöglicht einen sicheren Strassentransport mit 4,0 m Höhe und 3,0 m Breite. Auf Wunsch ist eine Druckluftbremse oder hydraulische Bremse erhältlich. 11 2018 Schweizer Landtechnik
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Aktuelles
Im «Cage»-Design
Herbstliches Messe-Wetter
Kärcher erweitert seine Mittelklasse der Kaltwasser-Hochdruckreiniger um besonders robuste Geräte mit stabilem Stahlrohrrahmen. Die sogenannten «Cage»-Modelle eignen sich für den harten Arbeitseinsatz im Baugewerbe sowie in der Landwirtschaft und werden in Leistungsklassen mit einer Fördermenge von 560 bis 760 l / h bei einem Arbeitsdruck von 150 bis 180 bar angeboten. Gerade bei häufig wechselnden Einsatzorten ist der bei diesen Modellen verbaute Rahmen von Vorteil. Der Hochdruckreiniger wird daran schnell und sicher fixiert und ist zur Kranverladung geeignet. Der einstellbare Schubbügel und die grossen Räder sorgen zusätzlich für hohen Transportkomfort. Bei Stürzen dämpft der flexible Stahlrohrrahmen die Fallenergie und schützt so die Pumpeneinheit. Neues gibt es bei der «EasyForce»-Pistole. Wesentliches Merkmal dieser vor zwei Jahren erstmals vorgestellten Pistole ist der Abzug, der mit dem Handballen in den Griff geschoben wird. Dadurch erübrigt sich nach dem Auslösen praktisch jegliche Haltearbeit: Der Rückstoss des Wasserstrahls drückt den Abzug von selbst in die Hand, sodass die bisher nötige, dauerhafte Anspannung von Hand- und Fingermuskulatur entfällt. Zu dieser Pistole gibt es nun einen ergonomischen Haltegriff, einen Schnellverschluss für die Montage einer Schaumlanze sowie eine mit LED-Lampen ausgestattete Düsen-Leuchte, sodass das Ziel-Reinigungsgebiet auch im Dunkeln genau anvisiert werden kann.
An der traditionellen Herbstmesse von Pöttinger gab es heuer die jüngsten Geräte- und Maschinen-Neuheiten aus dem Grünland- und Bodenbearbeitungsprogramm zu sehen: Beispielsweise das neue Front-Scheibenmähwerk «Novacat Master» mit der kürzeren «Alpha Motion»-Anbaubock-Version für kleinere Traktoren (auf dem Bild unten mit Geschäftsführer Hanspeter Hitz beim Modell «301»). Gezeigt wurden aber auch der kompakte 4-Kreisel-Zetter «Alpinhit 4.4», die Rundballenpresse «Impress», der Ladewagen «Boss Alpin» mit Pendel-Pick-up und hydraulischer Rückwand, das neue «Multiline»-System, das eine Kurzscheibenegge oder einen Grubber mit einer Sämaschine vereint, die Maissaatmaschine «Aerosem PCS Duplex Seed» für die Aussaat in Doppelreihe und der Anbaudrehpflug «Servo 45 M» in 4- bis 6-schariger Ausführung. Gemäss Hanspeter Hitz seien, bedingt durch den trockenen und heissen Sommer, spürbar Investitionen zugunsten von Futterkäufen verschoben worden, doch habe man den Umsatz im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr halten können.
Einfach, einfacher, «Taurus» Mit dem «Taurus» bringt Köppl einen neuen Einachser auf den Markt, der Ergonomie und einfache Bedienung in einem Gerät vereinen soll. Ausgestattet mit einem Benzineinspritzer (17,2 kW), lässt sich die Maschine auf die Körpergrösse des Bedieners einstellen. So ist die Holmneigung werkzeuglos mit Schnellverschluss veränderbar und um 180 ° schwenkbar. Weiter verfügt der «Taurus» über zwei Lenkarten: eine Holm- und eine Grifflenkung (jederzeit umschaltbar), sodass der Bediener für jeden Anwendungsfall einfach manövrieren kann. Durch die elektronisch gesteuerte Turnaround-Aktivlenkung wird beim Wenden durch den gegenläufigen Antrieb der Radmotoren der Boden umweltgerecht geschont. Anbaugeräte werden per Joystick vom Holm aus gesteuert. Es stehen zwei Zapfwellenge-
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schwindigkeiten (837 und 581 U / min) zur Verfügung. Neuartig ist die Bedienung über einen Fingerjoystick am Führungsholm, mit dem (sowohl vorwärts als auch rückwärts) die Verlagerung des Schwerpunkts der angebauten Geräte während der Fahrt gesteuert werden kann. Der Geschwindigkeitsbereich (Arbeitsgerät vorne, Motor hinten) liegt vorwärts bei 0–8 km/h und rückwärts bei 0–4 km/h. Mit heckseitig angebauter Bodenfräse (Motor vorne) ist eine Maximalgeschwindigkeit von 8 km/h vorwärts und 3,6 km/h rückwärts möglich. Der «Taurus» erkennt die Position des Schwenkholms und stellt für beide Anbauarten automatisch in die entsprechende Fahrtrichtung und auf die maximal erlaubte Geschwindigkeit
um. Die Bedienung bleibt sowohl über die Lenkhebel als auch über den Lenkholm im Front- und im Heckanbau, vorwärts wie rückwärts sinngemäss unverändert. So muss bei der Bedienung nicht umgedacht werden.
Aktuelles
Kontinuierliches Wachstum Die traditionelle Herbst-Ausstellung von Kuoni Landtechnik AG in Oberhof AG startete mit dem Vortrag des neuen BUL-Chefs Thomas Frey über die neuen Sicherheitsbestimmungen. «Unser Betrieb ist in den ganzen Jahren kontinuierlich gewachsen. Mit der stetigen Erweiterung versuchen wir uns der Zeit anzupassen, um in der Arbeit noch schlagkräftiger zu werden», erklärte Alois Kuoni, Geschäftsführer, die fortwährende Expansion am Standort in Oberhof. Das Firmengelände wurde 2004 mit einer Maschinenhalle samt Waschanlage erweitert und 2011 ein Abstellplatz mit Verladerampe gebaut. 2013 entstanden die neue Reparaturwerkstatt mit Hebebühnen sowie einem Lastkran und eine Anlage für den Bremsprüfstand mit hydraulischer Gewichtssimulation.
Award für Sprühgerät
SMSWettbewerb Jeden Monat verlost die Schweizer Landtechnik in Partnerschaft mit einem Landmaschinen-Händler ein attraktives Traktoren-Modell.
In dieser Ausgabe ist es ein Modell des New Holland «T8.390» von Siku im Massstab 1:32.
SMS – und gewinnen mit Gloor Landtechnik AG 5053 Staffelbach
Nach Auszeichnungen an der «Öga» in Koppigen BE), der «Four Oaks Trade Show» in Grossbritannien und an der «GaLaBau» in Deutschland hat Birchmeier für sein neues Sprühgerät mit Luftunterstützung nun auch den «Oscar der Gartenbranche», den «Taspo Award», bekommen. Das Sprühgebläse «AS 1200» kombiniert den Vorteil konventioneller Düsen-Sprühtechnik mit einem gesteuerten Luftstrom. Dabei wird modernste Elektronik und Akku-Technologie verwendet. Diese neue Technik soll Sprühmittel sparen und somit effizienter sowie umweltschonender im Vergleich zu den herkömmlichen Sprühverfahren sein, da kaum umweltbelastende Abdrift auftritt. Das neue Gerät wurde zusammen mit Walliser Weinbauern entwickelt und entstand mit wissenschaftlicher Forschungsunterstützung.
Schreiben Sie ein SMS (1 Fr.) mit SVLT Name Adresse an die Nummer 880 und gewinnen Sie mit etwas Glück dieses Modell des New Holland «T8.390» von Siku. Der glückliche Gewinner des Modells eines Deutz-Fahr «Agrotron 7250 TTV», das in der Oktober-Ausgabe der «Schweizer Landtechnik» zur Verlosung ausgeschrieben wurde, heisst: Emilien Vulliemin und kommt aus 1405 Pomy VD.
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Markt | Interview
Christian Huber amtet bei der CNH-Industrial-Gruppe als Vize-Präsident für die Traktoren von Case IH sowie Steyr und ist gleichzeitig Geschäftsführer von CNH Industrial in Österreich. Bilder: J. Paar
Stufenlos-Technologie wird ausgebaut Vor einem halben Jahr hat Präsident Andreas Klauser das Unternehmen Case-IH / Steyr verlassen. Wie sicher sind der Standort St. Valentin und die Marke «Steyr» heute? Christian Huber, Vizepräsident für Case IH und Steyr Traktoren, gibt Auskunft. Johannes Paar*
Schweizer Landtechnik: Christian Huber, seit Juni dieses Jahres sind Case IH und Steyr nach dem Weggang von Präsident Andreas Klauser führungslos. Wie geht es Ihnen dabei? Christian Huber: Ich würde nicht sagen, dass wir führungslos sind: Wir haben alle unsere Verantwortlichen in den verschiedenen Segmenten, die sich um die Geschäfte kümmern. Diese bringen sich direkt in unser globales Führungsteam ein, *Johannes Paar ist Chefredaktor des österreichischen Fachmagazins «Landwirt».
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wie dies vorher unter unserem Chef Andreas Klauser passiert ist. Als Österreicher war Andreas Klauser speziell mit der Marke «Steyr» stark verbunden. Dieser Fürsprecher innerhalb der CNH-Gruppe ist abhandengekommen. Sind die Marke «Steyr» und das Traktorenwerk in St. Valentin jetzt in Gefahr? Nein, bestimmt nicht! Ich bin überzeugt, dass die Konzernleitung von CNH Industrial die Stärke der Marke «Steyr» und das Know-how am Standort zu schätzen weiss.
Wer ist diese Konzernleitung? Suzanne Heywood ist dem plötzlich verstorbenen Fiat-Chef Sergio Marchionne nachgefolgt und wurde zur neuen Aufsichtsratsvorsitzenden bei CNH Industrial ernannt. Seit September ist zudem Hubertus Mühlhäuser (ehemals Vizepräsident bei Agco) der neue Geschäftsführer bei CNH Industrial. Was macht Sie so sicher, dass Steyr und das Traktorenwerk in St. Valentin nicht in Gefahr sind? Mit Hubertus Mühlhäuser haben wir nicht nur einfach einen neuen CEO bekommen. Hubertus Mühlhäuser bringt auch viel Erfahrung im Bereich des Mehrmarken-Managements mit. Er hat bereits angekündigt, noch in diesem Jahr nach St. Valentin zu kommen und hat schon grosses Interesse an unseren Plänen signalisiert. Heisst das auch, dass Case IH/Steyr gar keinen neuen Präsidenten mehr braucht? Doch, es wird auch wieder einen Präsidenten für unsere Marken «Case IH» und «Steyr» geben. Diesen wird aber Hubertus Mühlhäuser auswählen, da er ja auch an ihn berichten muss. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis alle seine Konzepte auf dem Tisch liegen, da er ja
Interview | Markt
erst vor einigen Wochen diesen Job angetreten hat. Haben Sie sich schon für den Job des Präsidenten beworben? Nein, das habe ich nicht! (lacht). Was wünschen Sie sich vom neuen Verantwortlichen? Mein Wunsch ist es, dass er unsere Anliegen der Qualitäts- und Premium-Strategie entsprechend unterstützt. Das brauchen wir, damit wir unsere Kunden, die wir ganz klar im High-Level-Segment sehen, noch besser bedienen können. Kommen wir zur Technik: Im nächsten Jahr ist wieder Agritechnica. Was darf man an neuen Entwicklungen aus Ihrem Hause erwarten?
Wir schliessen nicht aus, dass wir auch in Europa irgendwann in Zukunft eigene Anbaugeräte anbieten werden. Es wird für den Kunden definitiv sichtbar und spürbar werden. Das heisst, mit dieser neuen «Landwirtschaft 4.0», wenn man es so nennen möchte, zieht auch die Bedienung und Digitalisierung mehr in die fortschrittliche Handhabung ein. Da muss es mit Sicherheit Änderungen geben. Der gesamte Bedienbereich, sprich vom Terminal bis hin zur gesamten Armlehnen-Bedienung, muss einfacher werden. Der Fahrer muss die Maschine konfigurieren und individuelle Bedienschritte festlegen können, ohne vorher in einer Betriebsanleitung lesen zu müssen. Das muss trotz der Komplexität eines Traktors so einfach
Wir wollen die Marke «Steyr» in nächster Zukunft «umbauen», um die Premium-Kunden wieder besser bedienen zu können. Sie wissen, dass wir mit den stufenlosen Getrieben bei den Vorreitern waren, und man darf hier mit einer Erweiterung unseres Portfolios rechnen. Ein weiteres ganz grosses Thema, das uns stark beschäftigt, sind neue Softwarelösungen, mit Telematik-Funktionen, Internetzugang, Cloud- Anwendungen und vielem mehr sowie ein neues, offenes Elektronikkonzept mit einer intuitiven Bedienung. Stichwort «Stufenlos-Getriebe»: Kommt jetzt endlich der kleine stufenlose Steyr-Traktor? Ja, wir werden unsere Stufenlos-Technologie nach unten erweitern, um in Zukunft auch Kunden im 100-PS-Segment bedienen zu können, die keine Kompromisse im Bereich Komfort eingehen wollen.
funktionieren wie im Automobilbereich. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, um auf der Agritechnica 2019 erste Ergebnisse präsentieren zu können. Kommen wir nochmals zur Strategie: Ihre Schwestermarke «New Holland» hat kürzlich den Gerätehersteller Kongskilde übernommen. Brauchen Case IH und Steyr künftig auch einen Gerätehersteller im Programm? Mit unseren Steyr-Traktoren waren wir von Anfang an immer für offene Systeme. Der Kunde hat sich zu seinem Steyr-Traktor jenes Gerät gesucht, das für ihn am besten dazu gepasst hat. Bei Case IH verfolgen wir einen anderen Ansatz: Ausserhalb Europas bieten wir unser ganzes Anbaugeräte-
Portfolio bis hin zu selbstfahrenden Spritzen an, das in Nordamerika hergestellt wird. Wir schliessen aber nicht aus, dass wir auch in Europa irgendwann in Zukunft eigene Geräte anbieten werden. Ob und wie wird auch eine Frage sein, die der künftige Präsident zu entscheiden hat. Der Traktormarkt ist rückläufig – auch in der Schweiz. Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Marktanteilen? In der Schweiz haben wir mit ein paar Problemen zu kämpfen. Es gibt in verschiedenen Bereichen Kunden, die gewisse Technologien wollen. Diesen Premium-Touch können wir heute nicht bei allen unseren Serien anbieten. Die Schweizer Landwirte haben bekanntlich einen etwas anderen Zugang beim Traktorkauf: Es muss nicht unbedingt ein billiger Traktor sein. Schweizer Landwirte nehmen für ein Premium-Produkt auch gerne etwas mehr Geld in die Hand. Dahingehend wollen wir die Marke «Steyr» in nächster Zukunft auch «umbauen», damit wir diese Premium-Kunden wieder besser bedienen können und auf die Erfolgsspur zurückkehren können. Welche Bedeutung haben die Lohnunternehmer für Case IH und Steyr? Eine ganz grosse Bedeutung! Für uns sind Lohnunternehmer generell wichtige Aushängeschilder. Das sind die Profi-Landwirte schlechthin, wo jeder kleinere Landwirt hinschaut: Wenn sich der Lohnunternehmer einen Steyr kauft, dann passt er für mich sicher auch. Wir sind mit Lohnunternehmen immer in Kontakt, um sicherzustellen, dass die von uns auch gut bedient werden.
Sie sprechen von einem neuen Elektronik- und Bedienkonzept. Das klingt nach einer neuen Kabine. Wie wird das aussehen?
Die Konzernleitung von CNH weiss die Stärke der Marke «Steyr» und das Know-how am Produktionsstandort St. Valentin zu schätzen.
Christian Huber verspricht zur nächsten Agritechnica ein neues Elektronik- und Bedienkonzept bei den Traktoren von Case IH und Steyr.
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Markt | Wettbewerb
Case IH stellt Traktor des Jahres Die Landtechnik-Redaktionen von 24 europäischen Fachzeitschriften haben entschieden. Der Titel «Traktor des Jahres 2019» (Tractor of the Year) geht an Case IH. Fendt ist bester Generalist und Same obsiegt bei den Spezialtraktoren. Roman Engeler Im Mai dieses Jahres waren sämtliche Hersteller von Traktoren eingeladen, ihre Modelle für die Auszeichnung «Tractor of the Year 2019» zu präsentieren. Heuer zeigte sich ein etwas gelichtetes Feld von Teilnehmern, gab es doch in keiner der drei Kategorien mehr als fünf Meldungen, sodass die Jury der 24 europäischen Fachzeitschriften keine Vorselektion vornehmen musste. Entsprechend geringer waren die einzelnen Feldtests, welche die Jury-Mitglieder in den Sommer- und Herbstmonaten mit den Traktoren vornehmen durften.
«Tractor of the Year» So starteten in der Hauptkategorie mit dem Zetor «Forterra HSX 140», dem McCormick beteiligt «X7.690 P6-Drive» und dem Case IH «Maxxum 145 Active Drive8» nur gerade drei Modelle. Das
beste Resultat aus den Bewertungen für die acht Merkmale Motor, Getriebe, Elektrik, Hydraulik, Kabine, Optionen, generelle Innovationen und Design erreichte Case IH. Der kompakt gebaute «Maxxum 145 ActiveDrive 8» mit seinem 8-stufigen Lastschaltgetriebe darf sich deshalb ab sofort mit dem Titel «Tractor of the Year 2019» schmücken.
«Best of specialized» In der Kategorie der Spezialtraktoren («Best of Specialized») standen mit dem stufenlosen Same «Frutteto CVT 115 S» und dem lastschaltbaren Landini «Rex 4-120 GT» zwei Vertreter von Schmal spurtraktoren dem mit einem Kombinationsgetriebe ausgestatteten (Hydrostat und drei automatisch unter Last schalt bare Gänge) Hanggeräteträger Antonio Carraro «TTR 7600 Infinty» gegenüber. In
dieser Kategorie, zu bewerten gab es die sechs Merkmale Motor, Getriebe, Ausstattung, Komfort, Agilität und Design, obsiegte schliesslich der Same «Frutteto CVT S», der mit seiner opulenten Hydraulik und dem neuen stufenlosen Getriebe die Jury zu überzeugen vermochte.
«Best of Utility» In der Kategorie «Best of Utility» (4 Zylinder, maximal 9 t Gesamtgewicht) waren es vier Modelle, je zwei aus der CNH(Steyr «4115 Kompakt HD», Case IH «Farmall 75A») und Agco-Gruppe (Fendt «313 Vario», Massey Ferguson «6713»), die um den Titel kämpften. Die Jury bewertete dabei die Merkmale Motor, Getriebe, Elektronik, Hydraulik, Komfort, innovative Features, Ausstattungsoptionen, Vielseitigkeit und Design. Hier zeichnete sich ein spannendes Rennen ab, einerseits zwischen dem einfach gehaltenen und nach dem Motto «Back to the Roots» präsentierten Modell von Steyr sowie dem Kandidaten von Fendt, der mit stufen losem Getriebe, umfangreicher Ausstattung und den in dieser Leistungsklasse neuen elektronischen Möglichkeiten beim Frontlader zu imponieren versuchte. Letztlich hatte der Fendt «313 Vario» die Nase vorn.
«Best of Design» Zum Schönheitspreis, bewertet aus allen Jury-Eingaben des Merkmals Design, sind jeweils alle Modelle aller Kategorien zugelassen. Diese Auszeichnung für 2019 konnte sich Case IH «Maxxum 145 Ac tiveDrive 8» sichern.
Ausblick
Ist «Tractor of the Year 2019»: der «Maxxum 145 ActiveDrive 8» von Case IH. Bild: R. Engeler
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Bei der nächsten Austragung dieses Wettbewerbs wird mit dem «Best of Sustainability» eine neue Kategorie eingeführt. Bei diesem Award soll generell die Nachhaltigkeit der Traktoren bewertet werden, also deren Energieeffizienz und Emissionsverhalten unter die Lupe genommen werden. Die Jury wird das entsprechende Reglement in den nächsten Monaten ausarbeiten.
Georg Bolliger, 079 247 06 56
GVS Agrar AG Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch
Fendt Rotana: Die neue Generation von Rundballenpressen.
AGRAMA Halle 633
„Ballen immer in Bestform“
Als Festkammerpresse oder Press- und Wickelkombination mit variabler Kammer erhältlich. Fendt ist eine weltweite Marke von AGCO.
www.agrartechnik.ch
STARKE MARKEN. STARKE PARTNER. STARKER SERVICE.
Amtacker 4 CH-8476 Unterstammheim +41 52 744 55 03 info@brackag.ch www.brackag.ch
fendt.com
Markt | Firmen
Neue Version «Vector» Das Lely Center Härkingen hat mit dem «M2» die neuste Generation des Fütterungsroboters «Vector» vorgestellt. Bereits seit zwei Jahren einen «Vector» im Einsatz hat Josef Suter in Beromünster.
gänzt werden muss oder nicht. «Damit hat es nie zu viel oder zu wenig Futter auf dem Futtertisch, was die Weidehaltung sehr gut ermöglicht», erklärt Schwager. «Wenn die Kühe draussen auf der Weide sind, dann füttert der ‹Vector› weniger Futter nach. So gehen die Kühe auch wirklich raus auf die Weide.»
Heinz Röthlisberger
«Vector M2» präsentiert
Lely-Verkaufsleiter Marcel Schwager präsentierte auf dem Betrieb Suter in Beromünster LU die neuste Version des Fütterungsroboters «Vector». röt
Zum Fünf-Jahre-Jubiläum der Markteinführung des Fütterungsroboters «Vector» in der Schweiz hat das Lely Center Mitte Oktober auf fünf Landwirtschaftsbetriebe in verschiedenen Regionen eingeladen. So auch auf den Hof von Josef und Irène Suter im Wydacher in Beromünster LU. Suters setzen das automatische Fütterungssystem auf ihrem 37-ha-Landwirtschaftsbetrieb mit 68 Kühen seit etwas mehr als zwei Jahren ein, dies zusammen mit einer Koppelweide-Strategie. «Wir haben 8 Hektar Weide, die in je nachdem in fünf oder sechs Koppeln unterteilt sind», erklärt Josef Suter. «Täglich können die Kühe in einer neuen Koppel weiden, so haben sie immer genügend Futter und so kann das Gras in den anderen Koppeln jederzeit gut nachwachsen.» Dieses Weidesystem zusammen mit dem Fütterungsroboter habe sich auf ihrem Betrieb gut bewährt», sagt Suter, der vor etwas mehr als zwei Jahren einen neuen Stall gebaut hat und damals auch gleich 12
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das automatische Fütterungssystem einbauen liess. Neben dem «Vector» sind im Stall von Suter auch noch ein Melkroboter «Astronaut» und ein automatischer Spaltenreiniger «Discovery», beide ebenfalls von Lely, im Einsatz.
Misst die Futterhöhe «Bei der Kombination von automatischer Fütterung und täglicher Weide ist es wichtig, dass man kein frisches Gras im Stall anbietet», betont der Landwirt, der den Hof zusammen mit zwei Lehrlingen bewirtschaftet. «Ein wichtiger Punkt, damit die Weide zusammen mit dem Fütterungsroboter klappt, ist, dass der ‹Vector› die Futtermenge auf dem Futtertisch im Stall selber erkennen kann», ergänzt Marcel Schwager, Verkaufsleiter beim Lely Center Härkingen. Das geschehe mittels Höhenmessung. Das heisst: Der Roboter misst als einziges System am Markt die Höhe der Ration auf dem Futtertisch und entscheidet dann selber, ob die Ration er-
Das Lely-Team um Verkaufsleiter Marcel Schwager präsentierte auf dem Betrieb Suter mit dem Typ «M2» auch gleich die neuste «Vector»-Generation. Der Fokus beim neuen «M2» liegt auf einer verlängerten Lebensdauer. So wird für den Mischbehälter und die Förderschnecke neu Chromstahl verwendet. Die bessere Verteilung der Messer und eine konstante Drehgeschwindigkeit der Schnecke sorgen für eine bessere Mischung und Ausgewogenheit der Ration. Oben wurde der 2-Kubik-Behälter gegen innen abgewinkelt. Damit fällt das Futter besser nach innen. Das sei vor allem bei viel oder bei trockenem Futter sehr gut, sagt Schwager. Insgesamt sei mit den Anpassungen eine bessere Schnittqualität erreichbar. Zudem wurde beim Futterausgang ein Magnet angebracht, um Metallteile aus dem Futter entfernen zu können. Darüber sei es nun für die Techniker und die Bauern einfacher, an die elektrischen Bauteile für die Wartung zu gelangen. Je nach betrieblicher Situation müsse man für das automatische Fütterungssystem «Vector» mit Investitionen zwischen CHF 100 000.– bis 200 000.– rechnen.
Erste Modelle in der Schweiz «Die ersten Modelle des neuen ‹Vector M2› werden in der Schweiz demnächst in Betrieb genommen», erklärt Schwager. Insgesamt seien seit der Markteinführung vor fünf Jahren in der Schweiz etwas über 30 Lely-Fütterungsroboter im Einsatz. Interessant ist, dass nicht etwa die ganz grossen Betriebe in ein solches Fütterungssystem investieren. «Die meisten Betriebe mit einem ‹Vector› haben 40 bis 70 Kühe und oft auch noch einen Melkroboter», sagt Schwager. Auf diesen Betrieben könne der Roboter am meisten nützlich sein, wenn es um Einsparungen bei den Arbeitskräften gehe. Mit seiner Flexibilität und Einfachheit passe der «Vector» aber auf jeden Betrieb, von 20 Mutterkühen bis zu 300 Milchkühen.
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Markt | Neuheit
Rapid erprobt den «Cosmos» Mit dem Projekt «Cosmos» will Rapid nicht den Weltraum erobern, sondern vielmehr die Grünflächen ökologisch und wirtschaftlich sowie mit einem hohen Grad an Automatisierung bewirtschaften. Roman Engeler
genes angewandt werden soll. Weiter wird der tolerierte Überschnitt programmiert. In der Folge wird das definierte Feld dann teilautonom bearbeitet – mit einer Geschwindigkeit von bis zu 12 km/h. Teil autonom heisst, die Bedienperson überwacht die Arbeiten und kann im Notfall das Gerät per Funkfernsteuerung stoppen. Nach Abschluss der Bearbeitung hält das Gerät an, es kann mit der Fernbedienung wieder zurück zum Ausgangspunkt und auf den Trailer zum Abtransport gefahren werden.
Noch kein Verkaufsprodukt
Teilautonom unterwegs: Eine Bedienperson überwacht den Rapid «Cosmos» bei Mäharbeiten. Aufgrund fehlender Stopp-Sensoren darf das Gerät nicht vollständig autonom arbeiten. Bilder: R. Engeler
Rapid möchte mit der Konzeptstudie «Cosmos» die Grünflächen künftig ökologisch und wirtschaftlich sowie mit hohem Grad an Automatisierung bewirtschaften. Die Maschinenbasis für den «Cosmos» liefert ein Einachser vom Typ «Monta», der bei den bisher drei von Rapid gebauten Prototypen mit einem 23 oder 26 PS starken Direkt-Einspritz-Benzinmotor von Briggs& Stratton ausgestattet ist und über den bekannten hydrostatischen Fahrantrieb verfügt. Die beiden Holme für die Steuerung der Maschine vermisst man, dafür ist eine Schiene verbaut, auf der neben dem Not-Stopp-Knopf und einem Drehlicht die verschiedenen Antennen für den Empfang der Funkfernsteuerung, von GPS-Signalen
sowie von RTK- oder Mobilfunk-Korrekturen für die zentimetergenaue Bearbeitung und auch ein WLAN-Empfang zum Übertragen von Daten angebracht sind. Am Einachser angebaut ist für die Testphase ein 3 m breit arbeitendes Breit spurMähwerk mit einer Aushebevorrichtung. Zwei frei pendelnd angebrachte Räder können über Hydraulik-Zylinder nach unten gedrückt werden, heben das Anbaugerät an und fungieren so quasi als Hilfs achse beim Wendevorgang. Das rund 500 kg schwere Gefährt, das ferngesteuert und teilautonom unterwegs sein kann, verfügt über moderne Navigationstechnologie, die Rapid zusammen mit dem Schweizer Rüstungskonzern Ruag entwickelt hat.
Momentan sind beim «Cosmos» aber noch keine Sensoren verbaut, die das Fahrzeug vor einer drohenden Kollision mit Hindernissen, Tieren oder Menschen stoppen können. Da der Gesetzgeber ohnehin noch keine Richtlinien für derartige Fahrzeuge in der Pipeline habe und eine Bedienperson eh anwesend sein müsse, wolle man sich diesbezüglich auch noch nicht festlegen und allenfalls in eine falsche Richtung entwickeln, heisst es bei Rapid. Man spricht deshalb auch nur von einer teilautomatisierten Arbeit, die in naher Zukunft mit diesem Gerät möglich sein soll. Einen Fahrplan zur allfälligen Markteinführung ist ebenfalls noch nicht definiert. «Es ist für uns erst ein Konzept, wir wollen Rückmeldungen aus der Praxis abholen und weitere Partner mit guten Ideen – insbesondere hinsichtlich Sensor-Technik – ins Boot holen», betonte Rapid-Verkaufsund Marketingleiter Lukas Zumsteg bei der Präsentation des «Cosmos» vor den Medien. Erklärtes Ziel sei es jedoch, den in den letzten Jahren allzu sehr auf die Bergmechanisierung fokussierten Einachser wieder zurück auf die ebene Fläche zu holen – und zwar als bodenschonende, leistungsfähige Alternative zum Traktor in der Grünlandbearbeitung. Dazu will Rapid die Tests mit dem «Cosmos» auch in Richtung Wenden und Schwaden vorantreiben.
Funktionsweise
Auf dieser Schiene sind die Empfänger für die diversen Signale montiert.
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Zunächst fährt eine Bedienperson das Gerät mittels Funkfernsteuerung aufs Feld. Anschliessend wird als Erstes die Aussengrenze des zu bearbeitenden Feldes, gesteuert über die Fernbedienung, bearbeitet. Die innerhalb dieser Kontur liegende Fläche ist danach als die zu mähende Parzelle definiert. Man kann wählen, ob das vom Assistenzsystem («AgroNav»-Computer) berechnete Fahrmuster oder ein ei-
Zwei frei pendelnde Räder dienen als Hilfsachse und werden bei Bedarf über zwei Hydraulik-Zylinder nach unten gedrückt, sodass das Anbaugerät ausgehoben wird.
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Agrama
Abstimmen und tolle Preise gewinnen Nach der gelungenen Erst-Durchführung des Wettbewerbs um den «Swiss Innovation Award» bei der letzten Austragung der Agrama haben Redaktion und Verlag der «Schweizer Landtechnik» beschlossen, diese Auszeichnung auch zur kommenden Agrama zu lancieren. Sechs Inno vationen stehen zur Wahl. Roman Engeler und Heinz Röthlisberger An nahezu jeder Messe werden heute besondere Innovationen ausgezeichnet. Mal ist es eine Fachjury, die sich der Bewertung annimmt, mal ist es das Publikum, das über die Vergabe von Medaillen entscheiden darf. Die «Schweizer Landtechnik» hat zur Agrama 2016 den «Swiss Innovation Award» ins Leben gerufen. Ziel dieses Awards ist es, Schweizer Innovationen im Bereich der Landtechnik gezielt zu fördern, diese Entwicklungen bekannter zu machen und in einem Wettbewerb das Messepublikum sowie die Leserschaft der «Schweizer Landtechnik» darüber abstimmen zu lassen, welche der nominierten Innovationen aus ihrer persönlichen Sicht die beste ist und für die Schweizer Landwirtschaft den höchsten Nutzen bringt. Ende August hat die Redaktion der «Schweizer Landtechnik» alle Agrama- Aussteller angeschrieben und diese eingeladen, ihre Neuheiten (Vorgabe: noch nie an einer Agrama gezeigt) zu melden. Diese Meldung sollte einen möglichst exakten Beschrieb der Innovation und entsprechendes Bildmaterial umfassen. Vorausgesetzt wurde, dass es sich wirklich um eine Schweizer Entwicklung handelt («swiss engineering»), die auch – grösstenteils – in der Schweiz gefertigt wird.
genden zwei Seiten im Detail vorgestellt werden. An der Ausstellung selbst sind diese Exponate an den jeweiligen Ständen mit der auffälligen Plakette «Swiss Innovation Award» gekennzeichnet.
Mitmachen und gewinnen Sie als Leser, Leserin der «Schweizer Landtechnik», aber auch alle Besucherinnen und Besucher der Agrama sind nun eingeladen, den Favoriten zu bestimmen.
Mit Ihrer Stimme nehmen Sie gleichzeitig am Wettbewerb teil, bei dem Sie tolle Preise (siehe Kasten) gewinnen können. Abstimmen können Sie mit dem beiliegenden Talon (als Beilage in diesem Heft oder am Stand des SVLT an der Agrama in Halle 2.1, Stand-Nr. A009 erhältlich). Diesen Talon können Sie entweder per Post einsenden oder am SVLT-Stand in die bereit gestellte Wettbewerbsurne werfen.
Das gibt es zu gewinnen Stimmen Sie ab, wählen Sie Ihren Favoriten für den «Swiss Innovation Award 2018» und gewinnen Sie mit etwas Glück einen dieser drei Preise:
1. Preis: Kaltwasser-Hochdruckreiniger «HD 13/184 SX Plus» von Kärcher im Wert von CHF 3590.–
2. Preis: Roller «Vengo Logik 125i» (Benzin) von LANDI Schweiz im Wert von CHF 2299.−
25 angemeldete Neuheiten Die Ausschreibung stiess auf reges Interesse, meldeten doch knapp 20 Firmen über 25 Neuheiten. Die Redaktion hatte in der Folge die nicht ganz einfache Aufgabe, aus diesen Anmeldungen eine Anzahl zu nominieren. Schliesslich hat man sich entschieden, sechs Innovationen zu selektieren, die auf den nachfol-
3. Preis: Motorsäge «MS 261 C-M» von Stihl im Wert von CHF 1095.–
Werfen Sie die Karte (liegt diesem Heft bei) in die Urne am SVLT-Stand an der Agrama (Halle 2.1, Stand-Nr. A009) oder senden Sie sie per Post an den SVLT, Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken. Weitere Karten gibt es am Agrama-Stand des SVLT.
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Die sechs nominierten Schweizer Innovationen «FarmX» − App für die Maschinenmiete Der jurassische Bauernverband AgriJura präsentiert in Partnerschaft mit dem Maschinenring Schweiz an der Agrama die von mehreren Partnern neu entwickelte Applikation «FarmX». Diese Software-Lösung vereinfacht den Maschinenverleih unter landwirtschaftlichen Betrieben. Über die «FarmX»-App, die auf dem Smartphone, Tablet oder PC läuft, wird die Ausschreibung von Maschinen, deren Reservierung, die Eingabe von Nutzungsdaten und die automatisierte Erstellung von Abrechnungen möglich sein. Für den Betrieb ist ein Jahresbeitrag erforderlich. An der Agrama wird «FarmX» in einer Vorabversion präsentiert. Ab Anfang 2019 wird das Tool voll funktionsfähig sein. Das Ziel der Plattform ist, die Auslastung der Landmaschinen zu erhöhen und damit die Kosten zu senken. Maschinenring Schweiz, Halle 1, B013
Elektrischer Fahrantrieb für Heukrane Bächtold Landtechnik AG aus Menznau LU hat den stufenlosen Elektro-Fahrantrieb «PowerDrive+» für Heukrananlagen entwickelt. Dieser Fahrantrieb wird über einen Frequenzumrichter realisiert, angesteuert durch ein Poti am Joystick. Bei diesem System wird elektrische Energie direkt in die Fahrbewegung umgesetzt, was für einen 30 bis 40 % gesteigerten Wirkungsgrad zu vergleichbaren, hydraulischen Fahrantrieben sorgt. Die kinetische Energie, die durch das Abbremsen frei wird, muss beim hydraulischen System komplett in Wärme umgewandelt werden. Beim «PowerDrive+» wird diese Energie mit ins Netz zurückgespeist. Der Einsatz eines Elektro-Fahrantriebs mit Energie-Rückgewinnung an einem Heukran ist neu. Die Technik ist nicht nur bei neuen Anlagen erhältlich, es können auch bestehende Bächtold-Heukräne damit nachgerüstet werden. Bächtold Landtechnik AG, Halle 632, A005
Teilflächenspezifische Wiesenübersaat Sätechnik-Spezialist Krummenacher aus Dietwil AG präsentiert an der Agrama die Entwicklung ein kameragesteuertes, teilflächenspezifisches Wiesenübersaat-System, das gezielt und punktuell mehr Saatgut ausbringt, speziell dort, wo kein Gras vorhanden ist. Über eine Kamera (z.B. an der Traktorfront) wird vorgängig die Bodenstruktur auf der Arbeitsbreite (momentan 3 m) erfasst. Eine Bordelektronik wertet die Bilder aus. An der Säeinheit befinden sich Magnetventile. Die über die Elektronik angesteuerten Ventile leiten den Luftstrom so um, dass der Samen zur richtigen Düse und zur richtigen Zeit über den Streuteller auf die nackte Bodenstelle geleitet wird. Bei einer Arbeitsbreite von 3 m sind es 8 Streudüsen. So können bis zu 70 % an Saatgut eingespart werden. Krummenacher Saattechnik AG, Halle 1.1, A004
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Doppelpendelachse mit Spurverstellung Kurmann Technik AG aus Ruswil LU ist für den Wettbewerb nominiert mit der Doppelpendelachse «Superlarge». Mit der hydraulischen Spurbreitenverstellung von 600 mm ist im Gelände der Einsatz mit einer Aussenbreite von 3140 mm möglich. Für Strassen- und Feldwegfahrten kann die Aussenbreite auf 2540 mm zurückgestellt werden, was ein problemloses Manövrieren ermöglicht. Zudem erlaubt die Entwicklung den Einsatz von grossvolumigen Ladewagen auch in Hanglagen, wie zum Beispiel mit dem Pöttinger «Euroboss 370H». Die «Superlarge» trägt der Bodenschonung Rechnung, ohne dass eine Tandemachse angeschafft werden muss. Auch erfüllt sie die heutigen Anforderungen mit vielen Betrieben, die Pachtland mit grösseren Fahrdistanzen haben. Kurmann Technik AG, Halle 4.1, B007
Presse für Hanglagen bis 40 % Neigung Mit der «Swiss Profi Press» präsentiert Lüönd aus Unteriberg SZ (mit Sukkurs von Heer Landtechnik AG) eine Kombination aus dem Heckladegerät mit drehschiebbarem Kratzboden als Ballenablage und einer Claas «Rollant 455RCF»Festkammerpresse. Möglich ist mit dieser Kombination das Pressen und die sichere Übergabe von Rundballen auf die Ballenablage bis 40 % Hangneigung sowie das Weiterpressen, bis drei Ballen fertig sind. Insgesamt können drei Ballen transportiert werden, zwei auf der Ballenablage und eine in der Presskammer. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind das Pressen ab Stock und das Rückwärtsladen von ge-«twisterten» Hängen. Gebaut ist die Entwicklung für Transporter mit mindestens 150 PS und einer Nutzlast von 6 t (Schiltrac «Eurotrans»). Lüönd & Co. AG, Halle 2.2, A004
Elektrischer Rigitrac mit 50 kW Der Schweizer Traktorenbauer Sepp Knüsel aus Küssnacht SZ hat mit dem Rigitrac «SKE 50» einen Elektro-Traktor mit rein elektrischem 50-kW-Antrieb entwickelt. Das Fahrzeug besitzt eine zwei Personen-Kabine und ist mit einem Wärmemanagement ausgestattet, bei dem die Energierückgewinnung mit Klimaanlage und Heizung abgestimmt wird. Ebenfalls wird die Bremsenergie in die Batterie zurückgewonnen. Das Batterieladegerät ist im Traktor integriert. Die Zapfwellendrehzahl ist von 0 bis 1000 U/min individuell auf das Arbeitsgerät einstellbar. Das Fronthubwerk ist an der Vorderachse aufgehängt, dadurch sind alle Arbeitsgeräte Vorderachs-geführt. Der «SKE 50» überzeugt durch seine tiefen Betriebskosten, geringe Lärmemissionen und einen hohen Wirkungsgrad. Sepp Knüsel AG, Halle 2.0, B001
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Brennende Themen im Fokus Der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) wird auch heuer an der Agrama vertreten sein. Nach einem Unterbruch sind die Lohnunternehmer wieder mit dabei, mit einem Stand gleich neben dem SVLT, aber mit gemeinsamer Nutzung der Infrastrukturen und Ausstellungsexponate. Beide Aussteller werden brennende Landtechnik-Fragen thematisieren. Roman Engeler
Der Auftritt des SVLT und von Lohnunternehmern Schweiz an der diesjährigen Agrama – noch ohne die einzelnen Exponate. Illustration: Huber Messebau
Vor zwei Jahren hat der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) sich erstmals in einem neuen Messe-Outfit an einer Ausstellung gezeigt. Der helle und einladend gestaltete Stand soll auch heuer eine Drehscheibe für den fachlich-landtechnischen, aber auch für den landtechnisch-politischen Austausch rund um wichtige und aktuelle Themen sein. An solchen mangelt es derzeit ja nicht, sind noch mit der Vernehmlassung zur neuen Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS) einige zentrale Fragen angestossen worden. Beispielsweise jene rund um die Anhängerbremsen: • Wie wird die neue EU-Bremsenrichtlinie in der Schweiz konkret umgesetzt? • Wie lange und in welcher Form wird das hydraulische Einleiter-System für Anhängerbremsen noch zulässig sein? 20
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• Was muss man bezüglich Bremsen bei einem künftigen Traktorkauf berücksichtigen? • Was gilt es, hinsichtlich der Anhänger-Flotte oder generell der angehängten Maschinen zu beachten, die mit Bremsvorrichtungen ausgestattet sind? • Gibt es vernünftige Lösungen, mit denen «alte» hydraulische Einleiter-Systeme mit den geforderten Zweileiter- Lösungen kombiniert werden können?
Antworten drängen Die erwähnte Vernehmlassung ist zwar abgeschlossen, die neue Verordnung aber nicht in Kraft gesetzt, gewisse Tendenzen zeichnen sich aber bereits ab. Anlass genug, diese Fragen am Stand des SVLT zu diskutieren, wozu zeitweise auch externe Fachleute zur Verfügung stehen (siehe Kasten).
Ebenfalls in den Themenkatalog rund um die neue VTS-Verordnung gehört der vordere Überhang. Die Entwicklung der Maschinen hat es mit sich gebracht, dass viele Landwirte mit angebauten Frontgeräten heute im grauen bis illegalen Bereich unterwegs sind. Kamerasysteme sind bekanntlich in Diskussion und wurden in der Vernehmlassung auch explizit vorgeschlagen, was als weiter einschränkendes Kriterium bleibt, sind die maximal zulässigen Achslasten. Aktuell beschäftigt sich der SVLT intensiv mit dem Thema «Pflanzenschutzmittel» und mit dem entsprechenden Aktionsplan zur Risikoreduktion und der nachhaltigen Anwendung dieser Substanzen. Verschiedene Projekte sind im Rahmen dieses Aktionsplans gestartet worden. Nicht zuletzt sind auch diverse politische Vorstösse in der Pipeline, deren Absichten
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aber wenig zielführend sind und der produzierenden Landwirtschaft grossen Schaden zufügen können. Trotzdem setzt auch der SVLT alles daran, die Risiken zu minimieren und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz zu fördern, damit die Schweizer Landwirtschaft auch künftig auf nachhaltige Weise Nahrungsmittel produzieren kann. Entsprechende Exponate am Stand werden dieses Thema entsprechend illustrieren.
Occasionsbörse Im Sommer hat sich die Schweizer Landtechnik an der auch in der Schweiz – vor allem von Händlern gern genutzten – vom österreichischen Fachmagazin «Landwirt» aufgebauten Occasionsbörse beteiligt. Diese Plattform steht auch Schweizer Landwirten offen – bis Ende dieses Jahres ist die Aufgabe eines Occasioninserats sogar noch völlig kostenlos möglich. Informationen dazu wird es am Stand des SVLT geben. Ab 1. Januar wird dieses Angebot dann allerdings kostenpflichtig sein, ausser man ist Mitglied des SVLT. Mit entsprechenden Zugangcodes wird man als Mitglied des SVLT eine definierte Anzahl «Parkplätze» bekommen, um damit eigene, nicht mehr gebrauchte Maschinen und Geräte auf diesem elektronischen Marktplatz anbieten zu können.
«Swiss Innovation Award» Zentrales Element des SVLT-Stands an der Agrama ist natürlich der gross ausgeschriebene Wettbewerb um den «Swiss Innovation Award», mit dem die «Schweizer Landtechnik» eine herausragende Schweizer Landtechnik-Entwicklung, die an der Agrama ausgestellt wird, honorieren möchte. Die Redaktion hat im Vorfeld
Wettbewerb um den «Swiss Innovation Award 2018»: Mitmachen und Gewinnen ist auch heuer wieder angesagt. Bilder: C. Schweizer
sechs solcher Entwicklungen nominiert (siehe dazu auch Titelseite dieses Hefts, Artikel auf Seite 18 und die diesem Heft beigelegte Wettbewerbskarte) und lädt die Leserschaft sowie das Messepublikum der Agrama ein, ihre Favoriten für diese Auszeichnung zu wählen. Am SVLT-Stand steht eine Urne bereit, wo man den ausgefüllten Talon einwerfen kann.
«G40»-Kurse Der SVLT und die «G40»-Kurse – das ist mittlerweile eine lange und erfolgreiche Geschichte. Das Kursprogramm für das nächste Jahr steht, ebenso ist das entsprechende Informationsmaterial verfügbar. Jugendliche Interessierte oder ihre Eltern können sich am Stand über die
Kurse – und auch andere – detailliert ins Bild setzen lassen.
Info-Material in Tragtasche Letztlich gibt es am SVLT-Stand auch allerlei Informationsmaterial zu beziehen. So die neu gestalteten Flyer zu den wichtigsten rechtlichen Aspekten rund um Fahrzeuge der Land- und Forstwirtschaft oder die inzwischen vergriffene, aber bis zum Messestart neu aufgelegte Broschüre «Verkehrsvorschriften für landwirtschaftliche Fahrzeuge», die der SVLT in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Strickhof vor knapp drei Jahren herausgegeben hat. Alles Material können die Messebesucher dann in der neuen, praktischen SVLT-Tragtasche transportieren.
SVLT-Aktivitäten an der Agrama Standort: Halle 2.1, Stand A009
Täglich: Das Zentralsekretariat und Vorstandsmitglieder des SVLT sowie die Redaktion der «Schweizer Landtechnik» sind für Sie da. Der bekannte Imagefilm des SVLT, der Werbefilm zu den «G40»-Kursen und weitere bewegte Bilder aus der grossen Welt der Landtechnik werden an den Bildschirmen zu sehen sein.
Fragen Sie den Spezialisten: Spezialisten von der Kantonspolizei und des Strassenverkehrsamts des Kantons Bern sind täglich von 12 bis 14 Uhr am Stand und beantworten Fragen. • Donnerstag, 29. November 2018: Strassenverkehrsamt • Freitag, 30. November 2018: Kantonspolizei • Samstag, 1. Dezember 2018: Strassenverkehrsamt • Sonntag, 2. Dezember 2018: Strassenverkehrsamt • Montag, 3. Dezember 2018: Kantonspolizei
Präsidialer Apéro: Am Samstag, 1. Dezember 2018, lädt SVLT-Präsident Nationalrat Werner Salzmann ab 17 Uhr am SVLT-Stand zu einem Apéro und zu ungezwungenen fachlich-politischen Gesprächen ein.
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Nach wie vor eine Erfolgsstory Die «Schweizer Landtechnik» fragte beim Präsidenten des Schweizerischen Land maschinenverbands (SLV) nach, wie es um die Agrama 2018 steht, wie man beim SLV die Zukunft dieser Messe sieht und welche Entwicklungen es im Schweizer Landmaschinen markt gibt. Roman Engeler
Schweizer Landtechnik: Die Agrama 2018 steht vor der Türe. Ist man mit den Vorbereitungen auf Kurs? Jürg Minger: Ja, es läuft derzeit alles nach Plan, abgesehen von den üblichen Kleinigkeiten, wie sie bei jeder Messe mehr oder weniger kurz vor Schluss auftreten. Diese wurden aber heuer im Vergleich zu früheren Austragungen eher in geringerer Anzahl an die Ausstellungs-
kommission, die übrigens alles im Griff hat, herangetragen. Sind Sie mit der Zahl der Anmeldun gen zufrieden? Ja, die Flächen sind ausgebucht, und zwar auf dem gleichen Niveau wie vor zwei Jahren. Wie immer hat es im Vorfeld einzelne Abmeldungen gegeben, dafür sind neue Aussteller dazugekommen.
Der SLV führt eine Warteliste von Ausstellern, weil man nicht alle berücksichtigen kann. Die Ausstellungskommission wurde auf dieses Jahr hin personell verän dert und steht heuer unter der Leitung des SLV-Geschäftsführers Pierre-Alain Rom. Gibt es neben der personellen Veränderung in der
«Wir beobachten die Veränderungen im globalen Ausstellungsmarkt und werden, wenn nötig, in den kommenden Jahren das Ausstellungs konzept der Agrama entsprechend anpassen», betont SLV-Präsident Jürg Minger. Bilder: R. Engeler
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Organisation sonstige Modifikationen im Messekonzept? Es gibt immer kleinere Anpassungen im Messekonzept, in dem man auf marktwirtschaftliche Veränderungen oder Neuheiten reagiert. Aber grundsätzlich verfolgt die Agrama auch bei der Aus tragung 2018 die bestehende Strategie: Wir wollen unsere Messe so nahe wie möglich an den Bedürfnissen des Schweizer Marktes und der Schweizer Kunden positionieren. Der Automobilsalon in Genf hat mit Opel und Volvo zwei gewichtige Marken verloren. Auch bei anderen Messen gibt es Rückzüge von prominenten Firmen. Drohte im Vorfeld selbiges auch der Agrama? Nein. Es war von Anfang an klar, dass man bei der Agrama nicht mit grossen Verschiebungen rechnen musste. Es gab zwar einzelne Aussteller, die weniger Fläche wünschten, der weitaus grössere Teil möchte aber immer noch mehr Fläche für den Stand beanspruchen. Sicher beobachten wir die Veränderungen im globalen Ausstellungsmarkt und werden, wenn nötig, in den kommenden Jahren das Ausstellungskonzept der Agrama entsprechend anpassen. In diesem Jahr war es aber zu keiner Zeit der Fall, dass wir mit grossen Abwesenden rechnen mussten. Wie zeitgemäss ist für den organisierenden SLV heute noch eine «Messe»? Was spricht aus Ihrer Sicht für, was gegen Messen? Landwirtschaftliche Fachmessen kann man nicht direkt mit Publikumsmessen vergleichen. Fachmessen haben einen hohen Stellenwert, gerade als Branchentreffpunkt oder als Plattform für den Informationsaustausch, und weisen überaus hohe Besucherquoten auf. Wir stellen dies auch bei ähnlich gelagerten, internationalen Messen wie beispielsweise der Eima in Bologna, der Sima in Paris oder bei der Agritechnica in Hannover fest. Die Agrama ist heute regional breit abgestützt und – wie bereits erwähnt – wir wollen damit die Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen abdecken. Für mich ist diese Messe mit seinen 50 000 Eintritten eine Erfolgsstory und wird ihren Platz auch künftig behalten. Selbstverständlich beschäftigt sich der SLV immer mit dem Thema, wie die Agrama in fünf oder zehn Jahren ausschauen wird. Dazu wurde vor geraumer Zeit eine Arbeitsgruppe
eingesetzt, die sich diesen Fragen annimmt. Gibt es darüber Diskussionen, allenfalls differenzierte Ansichten bei den SLV-Mitgliedern? Es hat solche Diskussionen schon immer gegeben und diese werden wohl auch in Zukunft stattfinden. Solche Fragen stellt man sich überall, sei es in Unternehmen, Organisationen, Verbänden oder auch bei Fachzeitschriften (Augenzwinkern): Braucht es uns (in dieser Anzahl) noch? Wie zeitgemäss ist man unterwegs? Sind Veränderungen notwendig? Ich bin der Meinung, dass es gerade diese Diskussionen sind, die eine Aus stellung wie die Agrama in Zukunft, in welcher Form auch immer, entsprechend erfolgreich positionieren können. Kommen wir zum Landmaschinenmarkt in der Schweiz. Wie hat sich dieser Markt heuer entwickelt? Sicher haben sich die Trockenheit im vergangenen Sommer und die politischen Diskussionen nicht förderlich auf den Landmaschinenverkauf ausgewirkt. Bei den Traktoren ist die vom tiefen Euro- Kurs ausgegangene Euphorie der vergangenen Jahre etwas verflogen. Da dürfte sich der Markt wieder auf dem Niveau
um die 2000 Einheiten einpendeln. Bei der Grossernte-Technik ist der Markt stabil bis gar leicht steigend. Gerade wegen der Trockenheit sind die Verkäufe von Futterernte-Technik aber zurückgegangen, da viele Tierhaltungsbetriebe Futter zukaufen mussten und nun weniger Geld für Investitionen in die Landtechnik haben. Gibt es einen generellen Trend? Ja. Die Tendenz nach weniger, dafür grösseren, effizienteren Traktoren und Maschinen hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Man kann aber davon aus gehen, dass wertmässig die Umsätze stabil bleiben. Gibt es regionale Unterschiede? Die Tendenz nach grösseren Maschinen ist in der Westschweiz stärker ausgeprägt, als dies in der Deutschschweiz der Fall ist. Welche Impulse erwartet man im SLV von der bevorstehenden Agrama? Zukunftsorientierte Landwirte informieren sich stets über neue, mögliche Investitionen. Diesbezüglich bietet ihnen die Agrama sicher eine gute Plattform. Grundsätzlich kommt ja kein Betrieb um Investitionen herum, wenn er langfristig
Agrama im Überblick Die Agrama ist die grösste Schweizer Fachmesse für Land- und Forsttechnik. Sie wird vom Schweizerischen Landmaschinenverband (SLV) seit 1977 veranstaltet und findet alle zwei Jahre auf dem Gelände der BernExpo in Bern statt. Über 250 Firmen der Land- und Forsttechnikbranche werden in diesem Jahr an der Messe vertreten sein. Dauer: 29. November bis 3. Dezember 2018 Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr Preise: Erwachsene: CHF 18.–, Jugendliche bis 20 Jahre: CHF 12.–, Studenten: CHF 12.– (Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in Begleitung eines Elternteils gratis). Tickets online über www.agrama.ch Anreise: • Car: Aus vielen Regionen bieten Carunternehmen Direktfahrten an. Informationen auf www.agrama.ch • Tram: Nummer 9: ab Bahnhof Bern bis Station «Guisanplatz Expo» • S-Bahn-Nummern S1, S2, S3, S4, S31, S44: bis Station «Wankdorf», anschliessend Tram Nummer 9: bis Station «Wankdorf Center» • Bus: Nummer 20: bis Station «Wankdorf Bahnhof», anschliessend Tram Nummer 9 bis Station «Wankdorf Center» • SBB: Fahrplan-Ziel: Bern Guisanplatz Expo • Auto: Das Veranstaltungsgelände liegt wenige hundert Meter neben dem Autobahnkreuz Wankdorf. Ab Autobahnausfahrt der Beschilderung «BernExpo»/«expo» folgen. Unmittelbar neben dem Veranstaltungsgelände steht das Expo-Parking zur Verfügung. Auf und neben dem Gelände stehen zusätzlich Allwetterparkplätze zur Verfügung.
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erfolgreich sein will. So gesehen, kann die Agrama für alle Aussteller Impulse für künftige Geschäfte liefern. Wie sind die Marktaussichten fürs kommende Jahr? Die vergangenen drei Jahre waren für den Landmaschinenhandel eher schwierige Jahre. Ich meine aber, dass auch aus Sicht der Landwirtschaft selbst die Investitio nen in den kommenden Jahren wieder ansteigen sollten, will man nicht weiter an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Es finden nach wie vor Konzentrationsprozesse bei Herstellern statt. Im Nachgang dazu gibt es meistens auch Anpassungen bei den Schweizer Importeuren und nicht zuletzt bei den Händlern. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Geht es weiter so oder ist demnächst mit einem Marschhalt zu rechnen? Mit einem Marschhalt ist zu rechnen. Viele Händler haben immer noch das Ge fühl, weiterhin viele Marken im Portfolio zu haben und die geforderte Qualität lie fern zu können. Leider ist das nicht immer so, denn viele regional tätige Händler ha ben zu geringe finanzielle Mittel, können kaum mehr kostendeckend wirtschaften und werden langfristig Mühe haben, zu überleben. Dann brauchen Lohnunter nehmer je länger je weniger den Land maschinenhandel. Sie sind heute bereits technisch, aber auch werkstattmässig fast besser aufgestellt als viele Händler. Und die Importeure fragen sich vielleicht, ob man da noch einen Händler dazwischen schalten muss. Ich denke, die Händler sind gefordert, sie müssen sich fokussier ter ausrichten und mehr in ihre Haupt marken investieren. Ist für die Schweizer Importeure grösser auch immer besser – oder gibt es da differenzierte Ansichten? Gross oder klein ist für mich nicht die Frage. Gegenüber den Herstellern oder Lieferanten sind vielmehr die technische Effizienz und die Finanzstärke die wesent lichsten Kriterien. Die Hersteller fordern für den jeweiligen Vertrieb geeignete Per spektiven und vor allem deren Umset zung. Aber es ist so, dass dies für kleine Importeure halt eher schwieriger sein wird. Schweizer Importeure bewirtschaften zunehmend auch Marktgebiete im Ausland, indem sie dort Vertriebs24
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Die vergangenen drei Jahre seien für den Schweizer Landmaschinenhandel eher schwierige Jahre gewesen, meint Jürg Minger.
kanäle übernommen haben. Was hält man im SLV davon? Der SLV äussert sich zu den Strategien seiner Mitglieder nicht. Aus meiner Sicht sind solche strategischen Entscheide aber nachvollziehbar, hat man doch gegen über dem Hersteller dank grösserer Stückzahlen auch eine bessere Verhand lungsposition, speziell was die Preis bildung betrifft. Wo liegen aus Ihrer Sicht die Gefahren solcher Expansionen? Gefahren sehe ich bei den unterschiedli chen Mentalitäten und Bedürfnissen, sei es beim Personal oder generell bei den Geschäftspraktiken. Beim rein «techni schen» Ablauf rund um Verkauf und Ser vice sind die Prozesse auf der ganzen Welt mehr oder weniger die gleichen. Kommen wir zurück auf den Schweizer Markt. Welche Herausforderungen stehen dem Schweizer Landmaschinenhandel bevor? Entscheidender Faktor ist die Landwirt schaftspolitik. Wollen wir in der Schweiz weiterhin eine hohe Selbstversorgung sowie eine gepflegte, landwirtschaftlich geprägte Landschaft? Wenn ja, dann sind für mich die finanziellen Mittel der öffent lichen Hand gut investiert und der Land wirt wie auch der Landmaschinenhandel können darauf basierend kalkulieren. Si cher wird es im Landmaschinenhandel zu einem Strukturwandel kommen. Voraus zahlungen, Garantie-Entschädigungen, eine langfristige Abnahmeplanung oder
Rücknahmen von alten Maschinen verlan gen eine gewisse Finanzstärke, was aber nicht überall gegeben ist. Alles spricht von der Digitalisierung. Gibt es den «Landmaschinenhandel 4.0» in der Schweiz schon? Einige Hersteller wie auch Importeure ha ben dies vorangetrieben und sind schon seit geraumer Zeit in Richtung «Landma schinenhandel 4.0» unterwegs. Das heisst aber nicht, dass fortan in unserem Geschäft alles nur noch elektronisch ab läuft. Serviceorganisationen vor Ort wird es aus meiner Sicht aber immer brauchen. Wie sieht die Sache bei den Navigations- und Positionierungssystemen aus? Hier herrscht eine breite, vielleicht zu breite Vielfalt. Es handelt sich ja um komplexe Systeme, die viel Beratungs aufwand bedingen, aber für die meisten (Anbieter und Anwender) noch wenig rentabel sind. Ich habe bereits vor Jahren einmal einen Vorstoss in Richtung einheit liches System für die Schweizer Landwirt schaft unternommen, leider ohne Erfolg. Wie üblich möchte niemand auf «sein» System verzichten. Wo steht der SLV, was bietet der SLV in diesem Themenbereich? Als klassische Milizorganisation kann der SLV höchstens beratend zur Seite stehen. Die Entscheidungen müssen der Impor teur oder der Händler mit dem jeweiligen Hersteller treffen.
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Neuheiten und Interessantes Auch in diesem Jahr gibt es auf der Agrama wieder etliche Neuheiten und interessante Exponate zu sehen. Die Redaktion «Schweizer Landtechnik» gibt einen Überblick. Zusammengestellt von Heinz Röthlisberger und Roman Engeler
Reihensaat mit der «SuperMaxx» Die Firma Leiser AG aus Reiden LU wird auf der Agrama mit der Güttler-Feder zahn egge «SuperMaxx» ihre Schweizer Innovation mit aufgebautem Sägerät und mit spezieller Einrichtung für die Reihensaat zeigen. Möglich ist damit, zusätzlich zur Breitsaat, auch die Reihensaat von Gerste, Weizen, Soja, Erbsen und weiteren Saatgütern. Bei allen Scharen
sind Chromstahlrohre befestigt, die am Ende angeschrägt und mit einer Säklappe versehen sind. Das Saatgut wird über Verteilköpfe und Schlauchleitungen zu den Zinkenrohren geführt. Integriert bei je zwei Schläuchen ist eine Fahrgassenschaltung. Montiert wurde ein zweites, ebenfalls hydraulisch angetriebenes Gebläse. Ein Bajonettverschluss ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen den Schlauchleitungen für die Breit- und die Reihensaat. Mit dieser Zusatzausrüstung ist die Güttler «SuperMaxx» universell einsetzbar – von der Grundbodenbearbeitung über Unkrautbekämpfung, Saatbeetbereitung bis hin zur Breitsaat von Zwischenfrüchten und Reihensaat. Die Federzahnegge ist in Arbeitsbreiten von 3, 5 und 6 Metern erhältlich. Leiser AG, Halle 3.0, B002 und B004
RTK-Korrektur mit «Clue Net Swiss» Die Remund + Berger AG aus Oberbottigen und Rizenbach hat für die Schweizer Landwirtschaft einen günstigen RTK-Korrekturdienst aufgebaut, der von jedem Anwender einfach genutzt werden kann. Bei diesem Dienst hat der Nutzer jederzeit die Möglichkeit, die Verbindung über sein Smartphone einfach zu kontrollieren. Der Standort der Maschine/Traktor/Robo26
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ter kann in Goo gle Maps gefunden werden, zudem kann man die angelegten Fahrspuren sehen. Es handelt sich hier um eine Sin gle-Basis die über das GSM-Netz verbunden wird. So ist der sogenannte «Rover» auf dem Traktor/Maschine immer fest mit einer Station verbunden. Neu ab 2019 kann das System aus Kostengründen auch saisonal genutzt werden. Remund + Berger hat dazu für die Schweizer Landwirtschaft ein neutrales «Clue-Net Swiss» geschaffen, das flächendeckend mit 15 Basisstationen die ganze Schweiz abdeckt. Das System ist GEO-referenziert. So können die Koordinaten von GIS-Dateien übernommen werden. Die Felder, beziehungsweise Feldgrenzen und Schächte, werden damit für die Aussaat-Planung übernommen. Remund + Berger, Halle 3.2, A016
Knicklenker mit Allradlenkung Das wesentliche Merkmal des Radladers Thaler «3248T-5A» mit «SPS» («Secure Power Steering») ist die Kombination der Vorteile der beiden Lenkarten Allradlenkung und Knicklenkung in einem Lader. Dadurch ergeben sich eine sehr gute Wendigkeit mit einem Innenradius von nur 760 mm für ein 3-t-Fahrzeug bei einer gleichzeitigen Minimierung des Risikos, auf die Seite zu fallen aufgrund des reduzierten Knickwinkels in der Knicklenkung. Darüber hinaus lassen sich bei dem
Radlader fünf Lenkarten (Einzellenkarten) auch situationsbedingt separat per Knopfdruck einschalten. Möglich sind mit dem neuen Thaler-Radlader somit: Fixe Knicklenkung mit einem Knickwinkel von 20 ° und Pendelachse im Heck; Vorderrad-Lenkung, Allrad-Lenkung, Hundegang-Lenkung und wie schon erwähnt die Kombinationen zwischen beiden Lenkungssystemen (Achsschenkellenkung und Knicklenkung). Somit sind fünf verschiedene Lenkungsarten möglich. Das Kürzel «5A» bedeutet denn auch 5-Achslenker. Die Firma Thaler GmbH aus Polling (D) stellt den Radlader auf der Agrama erstmals in der Schweiz vor. Seelandtechnik AG, Halle 673, A007
Neues Transportgestell «Trage»
Die Firma Arbor aus Boll BE hat ein kompaktes Transportgestell für die Teleskop lader von Hersteller Dieci entwickelt. Mit dem Transportgestell, das an die Frontschaufel gekoppelt werden kann, können Zubehör und Anbaugeräte in kompakter und strassentauglicher Form direkt auf dem Fahrzeug mitgeführt werden. Das Gestell hat eine leichte und kompakte Bauweise, damit die Vorderachse bei der Strassenfahrt nicht unnötig belastet wird. Der Teleskoplader bleibt sowohl strassenverkehrstauglich wie geländetauglich. Die wetterfeste und abschliessbare Kiste bietet Platz für zusätzliches Gerät, wie etwa einer Motorsäge oder Schaufel und Pickel. Die Schaufel des Dieci-Teleskopladers wird werksseitig mit zwei zusätzlichen Aufnahmewellen hergestellt. Damit kann das Transportgestell in die Schaufel aufgenommen werden. Arbor lässt das «Trage»-Transportgestell bei der Firma Zaugg AG in Eggiwil BE herstellen. Damit
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ist das Gerät zu 100 Prozent «Made in Switzerland». Arbor AG, Halle 2.2, A001
Zwei gelenkte Achsen Die neuste Triebachsanhänger-Entwicklung der Trachsel Technik AG heisst «X-Trailer Tandem». Der hydraulisch angetriebene Geräteträger verfügt über zwei gelenkte Achsen sowie ein hydraulisch geregeltes Fahrwerk, welches in jedem Betriebszustand eine optimale Bodenanpassung garantiert. Mit einem Lenkeinschlag von 30 °, erreicht der «X- Trailer» ein Maximum an Wendigkeit. Das
hydraulische Achshubwerk ermöglicht es, die Aufbaugeräte um 150 mm auf- und abzusenken. Die hydraulischen Radnabenmotoren mit integrierter Trommelbremse erzeugen sowohl die Antriebskraft bei Bergauffahrt als auch die Bremswirkung beim Bergabfahren. Mit einem Positionssensor in der Deichsel und einem Neigungssensor wird der Fahrzustand ermittelt und der Antriebsdruck entsprechend angepasst. Eine «Load Sensing»- Verstellpumpe sorgt für den nötigen Synchronlauf zum Zugfahrzeug. Trachsel Technik AG, Halle 3.2, A001
le Steuerung. Das robuste Fahrwerk ist für Kurvenfahrten und Steigungen ausgelegt. Eingesetzt wird der Entnahmekran für die Entnahme sowie für die Befüllung von Heu. Für Bedienerfreundlichkeit sorgt die Funkfernsteuerung. Wüthrich LM AG, Halle 672, A004
Neue Knickdeichselsteuerung Gegenüber anderen Systemen arbeitet die «Optitast»-Knickdeichselsteuerung der Agrar Landtechnik AG mit einer Echtzeitmessung, welche direkt im Aufzug des Pick-up integriert ist. Unabhängig von der Pendelposition des Pick-up (beidseitig sind bis 15 cm möglich) wird die Distanz zum Boden laufend berechnet und die Knickdeichsel über den zentral montierten Zylinder sofort in die richtige Stellung gebracht. Die neue «Optitast»-Steuerung arbeitet im Gelände bis zu einer Lade geschwindigkeit von 12 km/h. Eine Ölmenge von 30 bis 40 l/min seitens des Schleppers ist bereits ausreichend. Das Messsystem ist einfach und robust aufgebaut und geschützt unter dem Verdeck des Pick-up-Aufzugs angeordnet. So bleibt die «Optitast»-Knickdeichselsteuerung unempfindlich gegenüber Verschmutzung, Futterrückständen oder Fremdkörpern. Eine «SPS»-Steuerung verwertet die Daten der Aktoren und Sensoren in Echtzeit und lässt je nach Einsatz auch verschiedene Parametereinstellun-
Heukran «Hydro-Entnahmeprofi II» Der «Hydro-Entnahmeprofi II» ist die weiterentwickelte Heukran-Eigenproduktion der Firma Wüthrich LM AG aus Bütz berg BE. Ausgerüstet ist der Kran jetzt mit Dreifachteleskoparm, einem unbegrenzten Fahrwerk und einer Reichweite bis 17,4 Meter. Die Hydraulik kann für jeden Betrieb individuell angepasst werden. Als Option gibt es eine proportiona-
gen zur Optimierung zu. Eine manuelle Betätigung der Knickdeichsel entfällt, der Anwender kann sich ganz auf das Fahren und das Gelände konzentrieren. Agrar Landtechnik AG, Halle 633, A001
Liegenboxenbügel für Mutterkühe Mit dem «CNS» hat DeLaval einen neuen Boxenbügel im Angebot, der den Kuhkomfort in der Mutterkuhhaltung erhöht. Die Mutterkuh hat keine Berührungen mit Metallteilen und trotzdem noch eine klare Führung durch den Boxenbügel. Die Höhe des Bügels deckt kleine Kuhrassen sowie auch grosse Mutterkuhrassen ab. Die Kälber können problemlos zwischen
die Boxen laufen und der Kälberschlupf funktioniert mit einem schonenden Frontband. So ist auch der Fokus klar auf ein robustes und gesundes Kalb gerichtet. Der komplette Boxenbügel ist aus dickwandigem Chromstahlrohr gefertigt und erweist so eine sehr lange Lebensdauer. Ebenfalls ein Thema bei DeLaval ist das neu entwickelte Anbindesystem «Sarine» und der neue Mutterkuh-Normstall. DeLaval AG, Halle 3.2, B001
Einfacher Seilbahn-Transport
Die neuste Innovation der Firma Wyssen Seilbahnen AG aus Reichenbach im Kandertal ist der «Skymule», der sich für rationelle und zügige Transporte in steilen Plantagen eignet. Der «Skymule» ist eine Art «Schwebender Transportsack», der mit einer einfachen Seilbahn befördert werden kann. Die Seilbahnlänge ist unbegrenzt und der Auf- und Abbau schnell möglich. Das Aufziehen erfolgt mittels Flaschenzug, die Anzahl Stützen beliebig. Mit dem «Skymule» können mehrere Lasten gleichzeitig herunterschweben. Das Gewicht des «Skymule» beträgt nur 4,5 kg und ist damit sehr leicht zu tragen. Die Ankunft im Tal erfolgt langsam und kontrolliert. Wyssen Seilbahnen AG, Halle 2, B005
Comfort-Kälberboxe Die Comfort-Kälberboxe von Krieger ist ein auf Tierkomfort, stressreduzierte und antibiotikafreie Tierhaltung ausgelegtes 11 2018 Schweizer Landtechnik
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Kälberhaltungssystem. Die Kälberbox er möglicht es, zwei frisch geborene Kälber einzeln in der Box zu halten. Nach zwei Wochen wird die Verbindungstüre in der Mitte der Box geöffnet und so eine Kleinstgruppe gebildet, in welcher die Kälber bis zu einem Alter von vier Mona ten ohne Umstellung gehalten werden können. Durch diese Massnahme wird Stress, der bei einem Umzug und die Inte gration in eine neue Gruppe entsteht, vermieden. Zum Tränken werden die Käl ber mit der Verbindungstüre separiert und können zweimal täglich für 30 Mi nuten einzeln gehalten werden, ohne die Tiere in einem Gitter fixieren zu müssen. Weiter kann die Box mit dem integrierten Fahrwerk verschoben und der ver schmutzte Boden durch den Einsatz von Maschinen einfach und schnell entmistet und gereinigt werden. Ebenfalls zeigt
Krieger an der Agrama die Eier-Reini gungsmaschine «Ariana» zum schonen den Entfernen von Staub und Federn bei Eiern. Die Maschine hat eine Leistung von rund 2400 Eier pro Stunde. Krieger AG, Halle 1.2, B002 Kolbenpumpen bei Hans Meier AG Die Hans Meier AG zeigt an der Agrama unter anderem die doppeltwirkenden lie genden Zwei-Kolben-Pumpen «Meier- Aecherli» der Baureihe «H-30-0» und «H-60-0», die nach wie vor weiterentwi ckelt und von der Hans Meier AG herge stellt werden. Die Kolbenpumpe ist die einzige Pumpe, mit der über eine lange Zeitspanne Wasser und Gülle gepumpt werden kann. Der trockene Sommer 2018 hat gezeigt, dass es mit der Kolbenpum pe möglich ist, Wasser mit über 140 m langen Saugleitungen aus Seen oder Bä chen anzusaugen. Kolbenpumpen sind keine Diesel- oder andere Energievernich tungsmaschinen. Die Kolbenpumpen werden mit den Steuerungen der neusten Generation unterstützt. Am Stand der Hans Meier AG kann an einer installierten Kolbenpumpe des Typs «H-60-0 SG2» der «ProfiPilot» und der «AgroPilot» aus probiert und getestet werden. Neben den 28
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Kolbenpumpen sind auch alle anderen Ei genprodukte ausgestellt. Neu kann auch eine Bewässerungsmaschine der Firma Casella auf Herz und Nieren geprüft wer den. Die Daten des Bewässerungszyklus kann zur Echtzeit auf dem Natel abgeru fen werden. Hans Meier AG, Halle 3.2, A005
heit ermöglicht eine optimale Kraft- und Schubübertragung mit Kraftaufnahme zur Mitte des Balkens. Dadurch entsteht eine gleichbleibende Links-Rechts-Belas tung am 4,70-m-Balken. Dank des flexib len Balkens besteht eine hohe Bodenan passung. Das Doppelmessermähwerk «KDSP 470» hat verschleissarme Messer köpfe aus Kugelbolzen und Kugelpfanne sowie bodenschonende Gleitkufen.
Köppl GmbH, Halle 1.1, A005
Kompakt-Teleskoplader von Neslift Neues Einzelkorn-Säsystem Auf dem Stand der Krummenacher Saat technik AG gibt es neben dem teilflä chenspezifischen Wiesenübersaat-System (siehe Seiten «Swiss Innovation Award) mit einem patentierten Einzelkorn-Säsys tem eine zweite Neuheit zu sehen. Mit diesem Einzelkorn-Säsystem kann mit leichten Standard-Kreiseleggen-Säkombi nationen auch gezielt Mais ausgebracht werden. Durch Wechseln der Dosierwalze (Zeitaufwand rund 1 Minute) oder durch Umstecken der Saatleitungen kann über 4, 8 oder 24 Reihen gesät werden, dies ohne grosse Mehrkosten und in kürzester Zeit. Die dritte Neuheit von Krumme nacher ist eine sehr kleine, leichte und preisgünstige Dosiereinheit. Das Sägerät kann auf kleine, leichte Grundmaschinen oder z. B. als Zusatzgerät auf 3-m-Säma schinen aufgebaut werden. Auch eignet sich das Gerät für den Einsatz in Bergge bieten.
Krummenacher Saattechnik AG, Halle 1.1, A004 Flexibler Messerbalken Die Firma Köppl zeigt an der Agrama ne ben dem neuen Einachser «Taurus» (siehe Seite 6) auch das neue Doppelmesser mähwerk «KDSP 470» mit 4,70 m Ar beitsbreite und flexiblem Messerbalken. Der stabile Portalrahmen und der kom plett symmetrische Aufbau der Mähein
Neuwerth präsentiert an der Agrama sei nen neuen kompakten Teleskopstapler Neslift mit einer Reichweite von ca. 4 Me tern. Ein «Low-Cost»-Teleskopstapler so wie ein 4 × 4-Gegengewichtsstapler kom plettieren das Sortiment der Gelände-Ga belstapler. Der sehr kompakte Teleskopstapler hebt bis zu 1400 kg bei einer Reichweite von 4010 mm. Der leichte und
kompakte Teleskopstapler lässt sich prob lemlos auf einen Anhänger laden (Ge samtgewicht 2500 kg, Länge 3350 mm, Breite 1588 mm). Ausgestattet mit einem 4-Zylinder-Perkins-Dieselmotor mit einer Leistung von 24,6 kW (33,5 PS), erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 17 km/h. Der Achskörper und sein hydrosta tisches Getriebe werden in Italien herge stellt; sie treiben die vier Räder mit einer Differenzialsperre an der Vorderachse an. Die Schnellkupplungssysteme für das Zu behör und die Selbstnivellierung sind sehr praktisch. Im Innenbereich gibt es eine ge schlossene Kabine, ausgestattet mit Joy stick-Steuerknüppeln, einem grossen er gonomischen Sitz, einer Heizung und ei ner Rückfahrkamera für den grösstmöglichen Komfort des Fahrers. Neuwerth SA, Halle 2.2, B005 New Holland − eine Marke, ein Partner Mit dem Zusammenführen des Traktorenund des Erntetechnikprogramms sind erstmalig alle New-Holland-Produkte auf dem Stand des New Holland Centers Schweiz ausgestellt. Das New Holland
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Center Schweiz ist Ihr Ansprechpartner für Traktoren, Mähdrescher, Pressen, Häck sler und Teleskoplader. Mit dem Ausbau unseres Service- und Vertriebsnetz profitieren unsere Kunden von einer noch besseren Betreuung, gebündeltem Know-how und einem schweizweit breit abgestützten Service- und Vertriebsnetzes. Zu sehen gibt es natürlich viele Neuheiten. So etwa Die neue Traktoren-Serie «T5 AutoCommand». Die Baureihe im Leistungsbereich von 110 bis 140 PS (im Schnitt 20 PS mehr Leistung als bei der bestehenden Baureihe «T5 ElectroCommand») ist mit einem neuen stufenlosen Getriebe ausgestattet. Als Motor kom-
men ein NEF-Aggregat aus dem Hause FPT mit 4,5 l Hubraum zum Einsatz, das die Abgasnorm der Stufe 5 erfüllt. Die Abgasnachbehandlung mit Dieseloxidationskatalysator, AdBlue-Einspritzung und entsprechenden Filtern («Hi-eSCR2»-System) ist komplett unter der ansprechenden Kühlerhaube platziert. New Holland Center Schweiz, Halle 3.0, A008 Kuhn-Mähwerk «1021F-Compact» Speziell für den Einsatz an Zweiachsmähern und kompakten Traktoren hat Kuhn die Mähwerke der Serie «1021F-Compact» entwickelt. Diese beiden Mähwerke mit Arbeitsbreiten von 2,7 und 3,14 Metern überzeugen durch den wartungsfreien Mähbalken mit seiner lebenslangen Schmierung, die optimal ausgeformten Übergänge zwischen den Mähscheiben für geringstmögliche Verschmutzung oder die neue Abdeckung mit den bereits auf anderen Kuhn-Mähwerken bekannten, klappbaren «Flexprotect»-Seitenschützen. Der Mähbalken ist mit dem Kuhn-Protectadrive gegen Fremdkörper einwirkung geschützt. Die einzigartige Kuhn-«I-Bio-Press»-Wickelkombination für den Einsatz im hügeligen Gelände übertrifft bezüglich Kompaktheit und Zuverlässigkeit alles. Selbstverständlich ausgerüstet mit der von Kuhn patentierten Folienbindung. Neu sind zudem die Halterungen der Wickelfolie zu-
sätzlich abklappbar, wodurch das Wechseln der Folienrollen erheblich erleichtert wird.
Die neue Einzelkornsämaschine «Maxima 3» mit mechanischem oder elektrischem Antrieb gibt es neu nebst hydraulisch teleskopier- und indexierbarer 6-reihiger «TI»-Variante auch in der Ausführung als «TI L» mit 8 Reihen. Weiter gibt es Säkombinationen mit den neuen Kreiseleggen der Serie «HR 1000» und die pneumatischen Sämaschinen «Venta» der Serie «3000» zu sehen. Die neuen Kreiseleggen zeichnen sich durch geringeren Kraft- und Kraftstoffverbrauch und sehr robuste und langlebige Bauweise aus, zudem werden die Sämaschinen neu auf der Packerwalze abgestützt, was zu noch besserer Rückverfestigung führt. Die Steuerung und das Abdrehen der neuen Sämaschinen «Venta 3000» ist sehr einfach und bedienerfreundlich. Kuhn Center Schweiz, Halle 2.0, C002 Amazone-Düngerstreuer «ZA-TS» Der neue Düngerstreuer «ZA-TS» mit Isobus und dem revolutionären «TS»-Streuwerk mit integrierter Grenzstreueinrichtung setzt neue Massstäbe. Höchste Präzision dank modernen Materialien und perfekter Verarbeitung. Der neue Amazone-Düngerstreuer «ZA-TS» ist aktuell die leistungsstärkste Maschine im Wettbewerb. Weiter zeigt Ott aus dem Amazone-Programm die neue Generation Grubber «Cenius 3003» mit «C-Mix»-Schar und die Amazone-Isobus-Feldspritzen «UF» mit elektrischer Einzeldüsenschaltung «AmaSwitch» mit 50-cm-Teilbreiten. In Kombination mit der automatischen Vorgewende- und Teilbreitenschaltung «GPS-Switch», die für sich allein Mitteleinsparungen von rund 5 % ermöglicht, lassen sich die Überlappungen bei der Applikation durch die Einzeldüsenschaltung AmaSwitch weiter verringern. Die neue Frontlader-Serie von Stoll heisst «Solid» und wird für Traktoren von 45 bis 120 PS angeboten und ist dank ihres geringen Eigengewichts speziell für Grünlandtraktoren geeignet. 11 2018 Schweizer Landtechnik
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Die neue leistungsstarke Selbstfahrspritze «Agribuggy A280» von McConnel ist leicht, kompakt, wendig und überzeugt durch ein besseres Leistungsgewicht und geringeren Kraftstoffverbrauch.
Betätigung der Schieber. Diese Elektro stellmotoren sind 2,5-mal schneller als herkömmliche und sorgen für mehr Präzision und Effizienz. Alle Dünger- und Winterstreuer von Rauch gibt es am Stand des Rauch Center Schweiz, einem Geschäftsbereich der Ott Landmaschinen AG, zu sehen. Darunter mit dem «MDS»-Streuer auch den meistverkauften Ein-Trichter-Streuer. Rauch Center Schweiz, Halle 3.2, B010
Umfassendes Full-Line-Programm
Vom dänischen Hersteller HE-VA – dem Profi für Walzen und mechanische Unkrautbekämpfung – zeigt Ott die neue Messerwalze in Kombination mit einem Frontroller, den Flachgrubber «Triple Tiller Airy» und einen 9-m-Hackstriegel mit Sägerät. Ott Landmaschinen, Halle 3.2, B010 Niki Trac ab 25 PS China ist an der Agrama bei der Firma Raus AG aus Rosé-Avry FR, die ihre Produktpalette erweitert und die auch auf Maschinen für den biologischen Anbau einschliesslich des Unkrautjätens im Mais
spezialisiert ist. Nicht zu vergessen sind auch die landwirtschaftlichen Konstruktionen. In der Traktoren-Baureihe Niki Trac «Lovol» werden 3 Modelle von 25 bis 50 PS neben den 60 bis 280 PS vorgestellt. Raus SA, Halle 671, B001 Silobau bei Stocker Stocker ist wieder mit den Produkten Silofräsen, Gebläsesysteme, Silobau und Trommelhäcksler vertreten. Im Fokus steht neben der bestehenden Produktpalette auch der Silobau. Dank der modularen Bauweise sind die Silos schnell aufbaubar, umsetzbar und flexibel. Sie lassen sich darüber hinaus problemlos erweitern und sind somit eine wirtschaftliche Lösung über Jahrzehnte. Weiter ist Stocker auf den neuen Internetauftritt-Relaunch der Webseite www.silofraesen.ch stolz. 30
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Übersichtlich, strukturiert und weiterhin sehr informativ präsentiert sich der neue Internetauftritt. Statt sich mit mühsamem Durchklicken aufzuhalten, finden die Internetbenutzer auf der neuen Seite alle Informationen schnell und auf einen Blick. Besonders schön sind die persönlichen Referenzen; ebenso die Mediathek für sämtliches Werbematerial. Stocker Fräsen & Metallbau AG, Halle 3, B009
In der Halle 633 erwartet den Besucher nicht nur ganz viel Stimmung, sondern die vollumfängliche Palette an Landtechnik. Rund 280 Partner zählen zum schweizweiten Händlernetz der GVS Agrar und der Agrar Landtechnik. Über 60 Händler zusammen mit den Mitarbeitenden der GVS Agrar und der Agrar Landtechnik heissen Sie in Bern herzlich
«Axis H 30.2» von Rauch Der Zweischeibenstreuer «Axis H» von Rauch ist eine Profimaschine für die exakte Düngerausbringung. Der hydraulische Scheibenantrieb «H-Drive» ermöglicht eine äusserst kraftstoffsparende Düngerausbringung. Die benötigte Ölmenge beträgt 45 l/min bei einem Druck von 140 Bar. Weiter ist durch dieses Antriebssystem der Scheiben ein präzises Grenzstreuen auf beiden Seiten sowie die stufenlose Teilbreitenschaltung «VariSpread» perfekt umsetzbar. Die weltweit nur von Rauch erhältliche «EMC»-Massenflusskontrolle ermöglicht eine vollautomatische Einstellung der Ausbringmenge für beide Seiten getrennt in Echtzeit. Das «EMC» ermittelt die Durchflussmenge durch das Messen des Antriebsdrehmoments der Streuscheiben unabhängig von Neigung und Vibrationen. Die neuentwickelten Elektrostellmotoren «Speedservos» regeln den Aufgabepunkt und die
willkommen und bieten vor Ort «ganz viel Service»! Die GVS Agrar präsentiert nicht nur die Schlepper der Marken Fendt, Massey Ferguson und Valtra, sondern zum ersten Mal das umfassende FullLine-Programm von der Futterernte- bis zur Grosserntetechnik der Hersteller Fendt und Massey Ferguson. Grossartig sind das Spektrum und die Kompetenz der Agrar Landtechnik. Die qualitativ hochwertigen Produkte der Marken Agrar, Fella, Horsch, Krone, Favaro, Monosem und Sulky decken sämtliche Bedürfnisse von der Bodenbearbeitung über den Pflanzenschutz bis hin zur Nährstoffausbringung und Futterernte ab. Diverse Modelle zeigen Ihnen live und in Action verschiedene technische Neuheiten und den Nutzen, von welchem Sie profitieren können. GVS Agrar AG, Agrar Landtechnik AG Halle 633, A001
Volles Programm bei SDF Als besonderes Highlight zeigt DeutzFahr den neuen stufenlosen «6140 TTV». Dank innovativer Funktionen wie der «Real4»-Bremse, der Federspeicher-Fest-
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stellbremse «HPB», der «HEB»-Motorbremse sowie dem LED-Beleuchtungspaket ist dies der sicherste stufenlose Traktor in der 120- bis 143-PS-Klasse. Kinder erhalten während der Agrama eine exklusive Deutz-Fahr-Sicherheitsweste für einen sicheren Schulweg. Nur solange der Vorrat reicht. Neben dem gesamten Hürlimann-Programm wird in Bern der Erfolgstraktor «XB Edition 1929» präsentiert, den Hürlimann zum 90-Jahr-Jubiläum als limitiertes Editionsmodell lanciert. Kraftvolle 4-Zylinder-Motoren von 90 bis 113 PS – ohne Diesel-Partikel-Filter und ohne AdBlue – dafür aber mit serienmässiger Komfort-Schaltung, «HSB»-Kabinenfederung sowie 5-Gang-Getriebe mit einstellbarem Power-Shuttle.
Von Same gibt es an der Agrama den modernsten stufenlosen Schmalspurtraktor in der Schweiz zu sehen. Dank ebenem Kabinenboden kann man bequem in den Frutteto «CVT» einsteigen. Dank neuer Verstellung kann das Lenkrad optimal an die Körpergrösse angepasst werden. Mit der 4-Pfosten-Struktur und der Arm lehnen-Bedienung verfügt der Frutteto «CVT» über eine einmalige Rundumsicht und über beste Ergonomie. Same Deutz-Fahr Schweiz AG, Halle 4.1, A008
müsebau gibt es die beliebten «DTH»-Bügelmodelle oder Schmalspurversionen. Drei Jahre Werksgarantie ist bei Kubota für die «M»-Serie Standard. Während der Agrama wird auf eine limitierte Anzahl Traktoren die 5-Jahres-Garantie geschenkt.
Orange Schweizer Premiere Ad. Bachmann AG präsentiert nebst dem kompletten Kubota-Traktoren-Programm von 66 bis 175 PS auch Fahrzeuge aus der Hebe- und Transporttechnik des bekannten Herstellers aus Japan. Der neue Kubota «M7002» ist mit einer noch besseren Fahrdynamik und höherer Nutzlast ausgestattet. Die neuentwickelte Serie «M4002» löst die Modelle «M6060» und «M7060» ab. Die ausgezeichnete Wendigkeit, geringes Eigengewicht, eine hohe Nutzlast und ein 18/18- oder 36/36«Dual-Speed»-Getriebe sind nur einige seiner Vorzüge. Für den Obst- und Ge
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Im Bereich Forst findet man Holzhacker und dosiert bedienbare Seilwinden von Farmi, Profi-Seilwinden von Tiger und die Stock- und Mulchfräsen von Ahwi. Ad. Bachmann AG, Halle 2.2, C002
Neu mit Kramer Mit der Übernahme der landwirtschaftlichen Rad- und Teleskoplader der Kramer-Werke GmbH wird das Sortiment von Robert Aebi, das bereits zahlreiche
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der als leichtester Traktor in dieser Leistungsklasse gilt. Zudem wird mit dem Modell «LB 424R XL» die neue Generation dieser Pressenreihe vorgestellt, die den Kunden bei der Ernte einen technologischen Vorsprung geben wird.
Qualitätsprodukte für die Land-, Forstund Kommunaltechnik, aber auch für die Bereiche Transporte, Golfplatzunterhalt, Natur- und Kunstrasenpflege, professionelle Rasen- und Landschaftspflege sowie private Rasen- und Grundstückspflege enthält, um ein weiteres Spitzenprodukt ergänzt. Robert Aebi will damit dem Anspruch, führende Premiumprodukte kombiniert mit einem Spitzenservice anbieten zu können, weiter nachkommen. Das Unternehmen importiert und wird an der Agrama Produkte von John Deere, Brantner, Posch, Joskin und weiteren Marken vorstellen. Robert Aebi Landtechnik AG, Halle 673, A009
Getriebe-Offensive bei Case-Steyr Im Zentrum der Präsentation stehen beim Case Steyr Center die Traktoren Steyr «Profi 6145 S-Control 8», das Top-Modell der «Profi»-Baureihe mit 6-Zylinder-Motor und dem neuen 24/24-Lastschaltgetriebe «S-Control 8», das einzigartige Funktionen wie Kick-Down oder S-Stop umfasst und so den Fahrer entlasten, sowie der Case IH «Maxxum 150 Multicon troller» mit dem achtstufigen «Active Drive 8»-Lastschaltgetriebe und 6-Zylinder-Motor mit 175 PS Maximalleistung,
derangebote, kombiniert mit dem neuen Standkonzept der Serco Landtechnik AG, adaptiert auf die Marken: Claas, Fliegl, Trioliet, Gilibert, Tanco, Agrifac, Orkel und Tanco. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, schliesslich freut sich die Serco Landtechnik, jeden Besucher am Stand zu begrüssen. Serco Landtechnik AG, Zelthalle 672
Neuheiten für 2019
Case Steyr Center, Halle 4.1, A004
Entdecken, einsteigen, lossparen Neuheiten gibt es bei der Serco Landtechnik an der Agrama zahlreiche. Mit den Worten wie teilflächenspezifisch, bodenschonend und mit Hangausgleich können Themen und Neuheiten genannt werden. Ein umfassendes Sortiment wird im Zelt 672 präsentiert – ein lohnenswerter Besuch für alle Lohnunternehmer und Landwirte. Produktneuheiten und Son-
Bei Pöttinger stehen zwei Exponate im Zentrum des Messestandes. Mit der neuen Press-Wickelkombination erweitert Pöttinger seine «Impress»-Rundballenpressen. Das völlig neuartige, leistungs fähige Wickelkonzept wurde speziell auf den hohen technischen Durchsatz der Presse abgestimmt. Neben der geringen Anhaltezeit kann der Wickler je nach Ballendurchmessern (von 1,10 m bis 1,50 m) auf die optimale Folienüberdeckung angepasst werden.
Weiter bekommt auch das Frontmähwerk «Novacat Alpha Motion» Zuwachs: Die neue Baureihe «Master» umfasst fünf Modelle. Durch den kurzen Anbaubock ist die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse wesentlich verbessert, zudem ist das Gewicht um mehr als 40 kg reduziert. Eine Umrüstung auf
EINE MARKE. EIN PARTNER. GROSSES KINO.
Das New Holland Center Schweiz ist ab sofort Ihr kompetenter Ansprechpartner für das gesamte Programm von New Holland. Blaue Traktoren gelbe Mähdrescher: Erleben Sie die Hauptdarsteller live und besuchen Sie uns an der AGRAMA in Bern: Halle 3.0, Stand A008
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Aufbereiter ist allerdings aufgrund des begrenzten Anbauraumes nicht möglich. Optisch erstrahlen die neuen Modelle im ansprechenden Frontmähwerks-Design mit dem hellgrauen Tragrahmen. Pöttinger AG, Halle: 4.1, A006
Schiebeband für Elektro-Mischer Für den Anbau an die elektrisch betriebenen selbstfahrenden Futtermischwagen von Kurmann gibt es nun ein hydraulisch
Weltneuheit bei BalleMax Als absolute Weltneuheit zeigt BalleMax den selbstfahrenden Ballenauflöser mit elektrischem Antrieb. Durch einen Akku gespeist, kann der BalleMax «Zero-Emission» bis zu 5 Ballen nacheinander auf lösen, bis er wieder aufgeladen werden muss. Eine weitere Neuheit ist der BalleMax «SiloCombi». Als leistungsfähiger
Futterverteilwagen mit bis zu 4 m3 Inhalt wird er dank bewährtem Walzensystem mit jedem Futter fertig. Auch für Grossbetriebe mit stationärem Mischer eignet sich der «Silocombi» als reiner Verteil wagen für die Mischung und löst nebenbei noch die Ballen für das Jungvieh auf. Ebenfalls zu sehen sind die neuen selbstfahrenden Futtermischer mit stärkerem Antrieb der Mischschnecke. BalleMax GmbH, Halle 2.0, A005
angetriebenes Futterband mit 1700 mm Breite. Dieses ermöglicht mit dem selbstfahrenden elektrischen Futtermischwagen eine gezielte Futtervorlage sowie eine Arbeitserleichterung und Kosten einsparungen. Möglich ist der Front- oder der Heckanbau. Dank des elektrischen Futtermischwagens gibt es keinen Lärm und Russ in der Arbeitsachse. Kann auch an Hoflader angebaut werden. Kurmann Technik AG, Halle 4.1, B007
neuartigen Stufenlos-Getriebe. Von der Firma SIP zeigt die Sepp Knüsel AG die Hochleistungs-SIP-Heuerntemaschinen. Zudem wird der vollgefederte Caron- Transporter mit Allradlenkung und der neusten Abgasstufe «Euro 6c» ausgestellt. Eine interessante Anpassung gibt es auch am Knüsel Bandrechen. Sepp Knüsel AG, Halle 2.0, B 001
Grundstein erfolgreicher Aufzucht
Zum Sortiment von Dirim gehört die Kälberbox, die dafür sorgt, dass die Kälber viel frische Luft erhalten, aber trotzdem keiner Zugluft ausgesetzt sind. Die Tiere liegen in der Kälberbox nicht direkt auf dem Boden, sondern auf dem erhöhten, griffigen GFK-Bodenrost – dies bedeutet für die Kälber mehr Wärme und Trocken«Tornado» mit Aufbereiter heit. Die Kälberbox ist ausgestattet mit Die Firma Sepp Knüsel AG zeigt an der einer in beide Richtungen zu öffnenden Agrama neben dem für den «Swiss Innovation Award» nominierten Elektro- Drehtüre mit zwei absperrbaren Fress öffnungen, einer Tränkeeimerhalterung Rigitrac «SKE 50» (siehe in diesem Heft) das erste Mal den Rigitrac «SKH 150» mit und zwei klappbaren Eimerhalterungen. 160 PS. Neu auf dem Markt ist das KnüExtragrosse Gummiräder und Klappgriffe sel-«Tornado»-Mähwerk mit integriertem an der Vorderseite machen das Versetzen der Kälberbox spielend leicht. Der stabile, Aufbereiter in der Grösse 2,66 m und 3,06 m. Eine weitere Neuheit ist der Anfeuerverzinkte Metallrahmen ist zudem tonio Carraro «Infinity 7600» mit seinem so konstruiert, dass ein Transport mit
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Palettengabeln möglich ist. Die Seitenwände aus PVC-Paneelen verfügen über eine glatte Oberfläche und sind somit sehr leicht zu reinigen. Die Kälberboxen sind in zwei Grössen erhältlich (Innenmasse: 130 × 85 × 106 cm und 160 × 100 × 106 cm) und entsprechen den neuesten Anforderungen der Tierschutzverordnung. Optional verfügbar sind Fahrvorrichtung, Dach und Eimer. Dirim AG, Halle 1.0, C015
Vollgepackt mit Intelligenz Verbesserte Arbeitswinkel, noch bessere Sicht und einfacher Gerätewechsel: Mit der neuen «Q»-Serie hat Quicke den Frontlader weiter perfektioniert und digitale Elemente für einen sicheren Front laderbetrieb einfliessen lassen. Das Supportsystem mit integrierter Waage, Posi-
tionierungshilfe und Wartungsanzeige unterstützt, macht den Frontlader noch funktioneller und vielseitiger einsetzbar. Der Zuidberg-Auffahrschutz für Traktoren erhöht die Sichtbarkeit und Erkennbarkeit des Traktors, vermindert Schäden bei einem Unfall und bietet so mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Mit dem neuen Zuidberg-Frontkraft heber-Konzept werden grösstmögliche Bodenfreiheit und niedrige Betriebskosten garantiert. Der irische Hersteller Major bietet Sichelmäher von 1,90 bis 6,10 m Arbeitsbreite für die Heck- oder Fronthydraulik und gezogene Versionen. Durch das patentierte System wird Streifenbildung beim Mähen vermieden. Aktuell ist zudem der «Mais-Topper» zur Maiszünslerbekämpfung. Speriwa AG, Halle 1.1, A001
«Keiler 1» von Ropa Die Firma Brack Landtechnik AG ist seit 2017 mit der Kartoffeltechnik der Firma Ropa auf dem Schweizer Markt tätig. Der Ropa «Keiler 1» ist ein gezogener, einreihiger Kartoffelroder mit Doppelbunker. Entwickelt wurde der Roder insbesondere für Kunden mit gesteigerten Anforderungen an höchste Qualität bei zugleich gründlicher und extrem schonender Reinigung. Über eine Load-Sensing- Eigenhydraulik werden alle Reinigungselemente vollhydraulisch in der Drehzahl angepasst, insbesondere auch Siebketten und Krautkette. Dies ermöglicht eine optimale Anpassung an alle Rodebedingungen und es müssen keine Kompromisse in der Motordrehzahl eingegangen werden. Aufgrund des hydraulischen Antriebs und der offenen Bauweise der Maschine ist sie in der Wartung sehr
Gülletechnik
Gülletechnik Mostereigeräte
einfach, keine Gelenkwellen, Ketten und Getriebe in der Maschine. Zur umfang reichen Grundausstattung gehören: Vollhydraulischer Antrieb des gesamten Roders, automatische Dammmittenfindung, Aufnahme mit Schnellwechselfunktion, 900-mm-Trenngerät «UFK»
einzeln und unabhängig voneinander einstellbar, 6-t-Bunker mit Tuchrollboden, hydraulischer Stützfuss, Drucküberwachung aller Bänder, um ein Verstopfen zu verhindern, hydraulische Vorbereitung für Zwiebelaufnahme und hydraulische Scheibenseche. Brack Landtechnik AG, Halle 2.2, B001
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Das neue, aus Edelstahl gefertigte «Optimix 2A»-Tauchmotorrührwerk der Firma Wälchli aus Brittnau ist die ideale Lösung für Einsätze in Substraten mit geringen pH-Werten und sehr aggressiven Medien. Das Tauchmotorrührwerk hat ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Wälchli Maschinenfabrik AG, Halle 1.2, A009
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Rückläufiger Traktorenmarkt Neue Traktoren sind in diesem Jahr weniger gefragt als noch ein Jahr zuvor. Das hat Auswirkungen auf die Zulassungszahlen. Heinz Röthlisberger Die Schweizer Bauern haben in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weniger in neue Traktoren investiert als noch vor einem Jahr. Laut Statistik des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes SLV wurden von Januar bis September 1477 Traktoren neu in Verkehr gesetzt. Das sind 162 Traktoren oder 10,9 Prozent weniger als in der gleichen Zeitperiode des Vorjahres. Die Z ulassungen sind damit nicht nur rückläufig zum Vorjahr, sie sind auch auf das tiefste Niveau der letzten zehn Jahre gefallen. Im Vergleich mit dieser Zeitspanne wurden nie so wenige Traktoren in den ersten drei Quartalen immatrikuliert wie 2018. Gründe für den Rückgang sind auf die Unsicherheiten bei den Bauern Betreff der Agrarpolitik und in der Milchwirtschaft zurückzuführen. Auch das sehr trockene Wetter und die damit verbundene Ungewissheit auf die zu erwartenden Erträge dürften mit ein Grund für die verhaltene Investitionsbereitschaft gewesen sein.
Fendt vor John Deere An der Spitze nach drei Quartalen im 2018 steht die Marke Fendt vor John Deere und New Holland. Auf Rang vier folgt Deutz-Fahr. Diese vier Traktorenmarken erreichen zusammen einen Marktanteil von nahezu 50 %.
Der Traktorenmarkt ging in den ersten neun Monaten um knapp 11 Prozent zurück. Bild: röt
Schweizer Traktorenmarkt Zulassungszahlen von Januar bis September 2018 Hersteller 2018 2017 Differenz* Fendt 265 314 -49 -15,6% John Deere 230 198 32 16,2% New Holland 219 255 -36 -14,1% Deutz-Fahr 197 165 32 19,4% Massey Ferguson 94 124 -30 -24,2% Claas 77 82 -5 -6,1% Steyr 59 102 -43 -42,2% Case IH 56 61 -5 -8,2% Kubota 55 68 -13 -19,1% Hürlimann 47 55 -8 -14,5% Valtra 46 29 17 58,6% Lindner 41 75 -34 -45,3% Same 33 39 -6 -15,4% Landini 20 24 -4 -16,7% Rigitrac 19 14 5 35,7% McCormick 15 22 -7 -31,8% Lamborghini 2 3 -1 -33,3% JCB 1 6 -5 -83,3% Zetor 1 3 -2 -66,7% Total 1477 1639 -162 -10,9% Quelle: Schweizerischer Landmaschinen-Verband SLV; *Differenz in Anzahl Traktoren und in %
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Pascal Grützner, Mitarbeiter von Fernand Andrey, zeigt den «Van-Control 2.0». Der NIR-Sensor, der bei der Pumpleitung angebracht ist, misst während des Befüllens den Nährstoff-Gehalt der Gülle im Sekundentakt. Bilder: röt
«Van-Control» auf dem Güllefass Fernand Andrey aus Pierrafortscha FR setzt seit dieser Saison ein Güllefass mit dem NIR-Sensor «Van-Control 2.0» von Zunhammer ein. Seine ersten Erfahrungen sind durchwegs positiv. Heinz Röthlisberger
«Wie viele Nährstoffe sind in der Gülle drin?» Wer das wissen will, der macht in der Regel eine Laboranalyse. Die ist zwar präzise, sie ist aber nur eine Momentaufnahme. Denn im Frühling ist die Menge der Nährstoffe in der Gülle meist nicht gleich wie im Sommer oder im Herbst. Und wenn es fast keine Niederschläge gibt, wie in diesem Jahr, ist die Zusammensetzung der Gülle noch einmal anders. Die Lösung wäre, regelmässig ei36
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ne neue Gülleprobe ins Labor zu senden. Das ist aber nicht jedermanns Sache. Abhilfe schaffen sogenannte NIR- Sen soren.
Premiere auf Güllefass Einer, der auf ein solches Analyse-Gerät setzt, ist Fernand Andrey. Der Landwirt und Lohnunternehmer aus Pierrafortscha FR setzt seit diesem Frühling den NIR-Sensor «Van-Control 2.0» von Zun-
hammer ein. Es ist der erste «Van-Control 2.0»-NIR-Sensor, der in der Schweiz auf einem Güllefass zum Einsatz kommt. Montiert ist das Gerät auf einem Zunhammer-16 000-Liter-Güllefass mit Schleppschuh-Verteiler. Fernand Andrey ist Angusbeef-Produzent und bringt jährlich rund 30 000 bis 35 000 Kubik Gülle aus.
Unterschiedliche Gülle Ein Grund für die Anschaffung des «Van- Control» war, dass Andrey die Gülle von mehreren Standorten mit unterschiedlicher Gülle ausbringen muss. So etwa Laufstall-Gülle, Gärsubstrate, aber auch Gülle, die von anderen Betrieben übernommen wird. Jede Güllegabe hat eine andere Nährstoffzusammensetzung. «Mit dem NIR-Sensor wissen wir nun bei jeder Fass-Betankung ganz genau, wie viele Nährstoffe wir auf das Feld ausbringen», sagt Andrey. «Wir sehen in Echtzeit den Anteil an Gesamtstickstoff, Ammonium, Phosphor und Kali in der Gülle, aber auch den Anteil der Trockensubstanz», erklärt er. «Damit können wir
Einsatzbericht | Impression
die Gülle gezielt nach Anteil der Nährstoffe ausbringen. Ziel ist es damit, die Kosten beim Kunstdünger-Zukauf zu senken.»
Funktionsweise «Van-Control»
Güllen nach Nährstoffgehalt Der NIR-Sensor, der mit dem Isobus- tauglichen Terminal am Traktor verbunden ist, misst beim Befüllen des Fasses die Inhaltsstoffe im Sekundentakt und ermittelt so einen Durchschnittswert der Inhaltsstoffe. «Anhand dieser Messwerte Zunhammer hat seinen NIR-Sensor kann ich die Dosierung der Gülle beim «Van-Control» für die Messung von GülAusbringen exakt nach dem gewünschleinhaltsstoffen erstmals 2007 vorgestellt ten Inhaltsstoff festlegen», erklärt Pascal und seither intensiv weiterentwickelt. Der Grützner, der Fahrer des Traktor-GülleSensor besteht aus einer kompakten Box, in fass-Gespanns. Die Werte werden ihm der sich ein hochwertiges NIR-Spektromeam Traktor-Terminal direkt angezeigt. ter (NIR = Nahinfrarot) und ein spezieller Möglich ist die Dosierung mittels AnpasController befinden. Diese Box wird – komsung der Fahrgeschwindigkeit und der biniert mit einem Saphirglasfenster – an der Drehzahl-Regelung der Güllepumpe mitPumpleitung des Güllefahrzeugs montiert. hilfe einer Verteiltabelle. Möglich ist auch Während der Befüllung des Fasses wird die vorbeiströmende Gülle aus der Box heraus die Option einer automatisierten Dosiekontinuierlich mit Infrarotlicht bestrahlt und rung mittels Durchfluss-Messung an eiim Sekundentakt gemessen. In Echtzeit nem Bypass, die aber am Fass von Andrey vergleicht der Controller die reflektierten nicht zum Einsatz kommt. Lichtstrahlen in Höchstgeschwindigkeit mit Die Werte werden via Isobus-Terminal einer Kalibrationsdatenbank und berechnet dokumentiert und können auf einem daraus die Werte für die verschiedenen USB-Stick abgespeichert und dann ausInhaltsstoffe (Gesamtstickstoff, Ammonigedruckt werden. So kann der Landwirt umstickstoff, Phosphor, Kali) sowie für die sehen, ob die Kultur genügend Nährstoffe erhalten hat oder noch nachgedüngt werden muss. Möglich wäre auch die Datenübertragung in ein Farm-Manageverglichen. «Die beiden Proben waren ment-Programm. exakt gleich.» Das zeige ihm auf, dass der NIR-Sensor präzise arbeite. Andrey Probe verglichen setzt den «Van-Control 2.0» in dieser Saison vorerst nur auf seinem Betrieb Fernand Andrey hat auch schon eine Gülein. Das Ziel wäre es, den NIR- Sensor leprobe ins Labor geschickt und dann auch bei anderen Bauern anzu b ieten. diese mit den Werten des NIR-Sensors
Beim Ausbringen hat der Fahrer jederzeit die Kontrolle über die ausgebrachte Menge Gülle mit deren Nährstoffgehalt sowie der Fahrgeschwindigkeit.
Trockensubstanz. Ist der Befüllvorgang abgeschlossen, wird für die Inhaltsstoffe je ein Mittelwert über die Messdauer gebildet. Auf Basis dieses Mittelwertes kann die Güllepumpe bei der Ausbringung gezielt, beispielsweise für den Gesamtstickstoff, gesteuert werden. Auf diese Weise ist laut Zunhammer eine gezielte Gabe in kg N/ha möglich – anstatt wie vorher rein mengengesteuert. Für die aktuelle Version, den «Van-Control 2.0», hat Zunhammer im Herbst 2017 das Prüfzeichen «DLG-anerkannt in Einzelkriterien» erhalten. Für die Kalibration des NIR-Sensors wurde das Gerät mit einer Unmenge von Nährstoff-Referenzdaten «gefüttert». Die Datenbank wird stetig mit neuen Daten aktualisiert, was sicherstellen soll, dass der NIR-Sensor eine sehr hohe Genauigkeit zur Verfügung stellen kann.
Der NIR-Sensor ist nicht ganz billig in der Anschaffung. «Ich bin überzeugt, dass wenn man viel Gülle mit unterschiedlicher Zusammensetzung hat und am Ende den Kunstdünger- Verbrauch senken kann, ist das Gerät schnell amortisiert», sagt Andrey.
Das neue 16 000-Liter-Güllefass mit Schleppschlauchverteiler und NIR-Sensor. Der Betrieb von Fernand Andrey bringt jährlich bis zu 35 000 Kubik Gülle aus.
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Impression | Einsatzbericht
Der MF «5709 Dyna4 Global» stemmt mit 4300 kg Hubkraft auch schwere Anbaugeräte. Bilder: R. Burkhalter
Top Komfort trotz einfacher Ausstattung Mit dem «5709 Dyna4 Global» hat Massey Ferguson für den Markt einfach ausgestatteter Economy-Traktoren einen vielversprechenden Kandidaten am Start. Er bietet viel Traktor für wenig Geld. Ruedi Burkhalter Einfache, aber moderne Technik zu vorteilhaften Preisen: So lautet die Philosophie hinter den Traktoren der «Global Series» von Massey Ferguson. Bei dieser Konstruktionsplattform für den Leistungsbereich von 75 bis 130 PS setzte MF nach der Lancierung 2015 vorerst ausschliesslich auf ein neu konstruiertes, mechanisches 12×12-Wendegetriebe. Bekanntlich fordert der europäische Markt auch im einfach ausgerüsteten Segment etwas mehr Technik und Komfort als anderswo. Als Antwort darauf stellte MF vor rund einem Jahr die Modelle der «Dyna4 Global»-Serie vor. Diese sind zwar mit dem Design und der einfachen Kabine der bisherigen Modelle ausgestattet, haben jedoch Getriebe und Hinterachse von den in Beauvais hergestellten High-Tech-Trak 38
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toren der «S»-Baureihen erhalten. Das Resultat begeistert Landwirt Vincent Grangier aus Montbovon FR nach gut 170 Einsatzstunden mit einem der ersten in der Schweiz ausgelieferten Exemplare. Grangier hat das Modell «5709 Dyna4 Global» mit 95 PS als Zweittraktor neben einem Fendt «312 Vario» angeschafft. «Ich empfinde die Kabine trotz einfacher Bauweise sogar als etwas ruhiger als jene von Fendt», berichtet der Praktiker. Die Schweizer Landtechnik konnte ihn bei einem Praxiseinsatz begleiten.
Rail-Einspritzung, Vierventiltechnik sowie einer Kombination aus Dieseloxydationskatalysator und SCR-Katalysator erfüllt. Das externe Abgasreinigungssystem bezeichnet MF als «revolutionär» und wurde an der Eima in Bologna bereits mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Die grosse Herausforderung bestand bei der Entwicklung dabei, höchste Kraftstoff- und AdBlue-Effizienz zu erreichen, ohne die Sicht, Wendigkeit und Bodenfreiheit zu beeinträchtigen. Obwohl die Zielsetzung eigentlich identisch war wie bei grösseren Traktorenbaureihen, war die Realisierung bei Kompakttraktoren aufgrund ihrer Zweckbestimmung und der knappen Platzverhältnisse deutlich schwieriger. Die Lösung ist eine kompakte Einheit unter dem Namen «All-in-One-System», die gut geschützt und kaum sichtbar in die rechte Traktor-Unterseite integriert ist. Die Einheit arbeitet mit einem sogenannten «Swirl»-Verwirbelungs-System, mit dem Abgase und AdBlue optimal vermischt werden sollen, sodass bei geringem AdBlue-Verbrauch ein geringerer Kühlbedarf entsteht und das Kühlerpaket kompakt gehalten werden konnte. Zudem ist das System komplett wartungsfrei.
Preisgekröntes Abgassystem Angetrieben wird der «5709 Dyna4 Global» von einem 3,3-l-3-Zylindermotor von Agco Power, der die Abgasvorschrift der Stufe 4 mit elektronischer Common-
Kupplungspedal überflüssig Während MF in den übrigen Typen der «Global Series» auf ein mechanisches 12×12-Getriebe setzt, kommt in den neu-
Einsatzbericht | Impression
en Traktoren ausschliesslich das aus anderen Baureihen bekannte «Dyna4»-Getriebe mit vier Gruppen zu je vier unter Last schaltbaren Gängen, also insgesamt 16 Vor- und Rückwärtsgängen, zum Einsatz. Innerhalb einer Gruppe schaltet man die Lastschaltstufen entweder durch Antippen des «T»-Hebels in der Seitenkonsole oder durch Antippen des «PowerControl»-Wendeschalthebels links unter dem Lenkrad. Zum Gruppenwechsel wird zusätzlich der seitlich am «T»-Hebel angebrachte Knopf gedrückt. Es können also alle Gänge ohne Benutzung des Kupplungspedals durchgeschaltet werden. Mit der «SpeedMatching»-Option wird beim Gruppenwechsel automatisch die am besten zur Fahrgeschwindigkeit passende Lastschaltstufe ausgewählt. Optional gibt es die «AutoDrive»-Funktion. Wird diese über einen Kippschalter aktiviert, werden die Lastschaltstufen innerhalb einer Gruppe lastabhängig automatisch geschaltet. Für einen Traktor der Economy-Klasse ungewöhnlich: Über ein Menü am Armaturenbrett lässt sich die Aggressivität der Schaltvorgänge sowohl für den Richtungswechsel als auch die Lastschaltstufen je nach Einsatz von schnell bis sanft verstellen. Ebenfalls als Option wird die Kupplungsfunktion des Bremspedals angeboten, mit deren Hilfe der Traktor, etwa bei Frontladerarbeiten, lediglich durch Betätigung des Bremspedals angehalten und wieder in Bewegung versetzt werden kann. Diese Funktion kann mittels Wippschalter aktiviert oder deaktiviert werden. Als weitere Option ist zudem ein Superkriechgang verfügbar, sodass die Anzahl der Gänge auf 32V/32R verdoppelt werden kann. Die Zapfwelle ist in der Stan-
dardversion mit den Geschwindigkeiten 540 540E ausgestattet. Auf Wunsch sind auch die Kombinationen 540 1000 oder 540 540E/1000 erhältlich.
Bis zu 100 l / min Auch in Sachen Hydraulik bietet der «5709 Dyna4 Global» für seine Klasse überdurchschnittliche Werte. Das einfache, offene Hydrauliksystem wird durch zwei Zahnradpumpen versorgt. Dabei stehen 32 l/min für interne Verbraucher wie Lenkung, Getriebe und Bremsen zur Verfügung. Die Hauptpumpe liefert 58 l/min für das Hubwerk und die Zusatzsteuergeräte. Als zusätzliche Option kann eine dritte Pumpe mit weiteren 42 l/min bestellt werden. Dann stehen 58 l/min für das Hubwerk und 42 l/min für die Zusatzsteuergeräte zur Verfügung. Beide Pumpen können über einen Kippschalter kom biniert werden, sodass für externe Verbraucher wie Frontlader ein Durchfluss von 100 l/min zur Verfügung steht. Serienmässig werden zwei doppelt wirkende Zusatzsteuergeräte verbaut, auf Wunsch ist ein drittes verfügbar. Für ein Steuergerät steht hinten ausserhalb der Kabine ein Drehregler für die Mengenverstellung zur Verfügung. Auch in Sachen Hubkraft und Nutzlast bietet der «5709 Dyna4 Global» Werte, die sich sehen lassen können. Die Hubkraft hinten beträgt maximal 4300 kg, je nach Ausstattungsvariante können gut 4000 kg zugeladen werden.
Gute Sicht Die 6-Pfosten-Kabine bietet, nicht zuletzt dank des schlanken Auspuffs, eine gute Rundumsicht. Insbesondere die Sicht auf den Heckanbauraum ist vorbildlich. Die
Bedienungselemente sind praktisch und übersichtlich platziert. Lediglich die Position des «T»-Schalthebels ist nicht optimal. Dieser dürfte etwas höher und näher bei der EHR-Bedienung angebracht sein. Das Armaturenbrett ist modern gestaltet und bietet neben den Standardanzeigen viele Extras wie die Anzeige von Serviceinterval len, Kraftstoffverbrauch oder Flächenzähler. Obwohl viele Anzeigen auf kleinem Feld angeordnet sind, ergibt sich eine gute Übersicht. So wird beispielsweise die aktuelle Lastschaltstufe mit deutlich grösserer Schrift angezeigt. Erstmals für die «Global»-Traktoren lassen sich die Modelle mit «Dyna4» optional mit einer Kabinenfederung ausstatten. Die Kabine ist hierbei vorne auf zwei Silentblöcken und hinten auf einem Paar federgestützter Stossdämpfer gelagert. Weiterhin nicht erhältlich ist hingegen eine Vorderachsfederung.
Fazit Für einen Traktor der Economy-Klasse bietet der «5709 Dyna4 Global» ein hohes Komfortniveau und viele Ausstattungs-Varianten. Mit seinen Leistungswerten ist er auch bezüglich Hydraulik und Zuladung vorne mit dabei. Als grosse Stärke sieht Vincent Grangier die gut gelungene und einfach zu verstehende Bedienungsoberfläche. «Bei der Futterernte wird der Traktor vor allem von meiner Frau gefahren. Für sie ist die Bedienung bei anderen Traktoren oft zu kompliziert, im neuen hat sie sich hingegen sofort zurechtgefunden.» Kritik gibt es auch vom Praktiker nur für kleinere Details, so etwa für die etwas schwergängigen Kabelzüge der Zusatzsteuergeräte. Im Schweizer Markt dürfte die Baureihe deshalb in den Startlöchern für eine Karriere als Verkaufsschlager stehen.
Steckbrief MF «5709 Dyna4 Global»
Die Global-Kabine bietet trotz einfacher Ausstattung einen sehr komfortablen und aufgeräumten Arbeitsplatz.
Motor: 3,3 l, 3 Zylinder von Agco Power, Stufe 4, max. 95 PS, Abgasreinigung mit DOC und SCR (AdBlue) Getriebe: 16V/16R mit 4 Lastschaltstufen, auf Wunsch Kriechgang Zapfwelle: 540 540 Eco oder 540 1000 oder 540 540 Eco/1000 Hydraulik: offenes System mit 32 l/min für interne Verbraucher, 58 oder 100 l/min Arbeitshydraulik Steuergeräte: 2 oder 3 (dw), 1 mit Mengenregelung Hubwerk: 4300 kg max. Hubkraft hinten Höhe: 2,86 m; Breite ab 1,8 bis 2,5 m, Länge: 4,1 m, Radstand: 2,3 m Gewicht: 4300 kg, zulässiges Gesamtgewicht: 8500 kg Preis ab: CHF 64 000.− inkl. MwSt. (entspricht nicht dem Preis der Testmaschine) (Herstellerangaben)
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Impression | Testbericht
Im letzten Jahr hat John Deere eine neue Generation von Rundballenpressen auf den Markt gebracht, darunter diese Press-Wickelkombination «C441R». Bilder: M. Abderhalden, R. Engeler
Foliert und verpackt Im letzten Jahr hat John Deere die neue Generation von Press-Wickelkombinationen auf den Markt gebracht. Die «Schweizer Landtechnik testete das Modell «C441R», das mit einer Einrichtung zu Folienbindung nachgerüstet wurde. Martin Abderhalden* Bei der neuen Generation der Rund ballenpressen hat John Deere zahlreiche Neuerungen eingebaut, nicht aber ab Werk die Möglichkeit einer zusätzlichen Mantelfolienbindung. Diese wurde beim getesteten Modell von Brülisauer Land technik in Eichberg SG nachgerüstet. Diese Premium-Presse ist für hohe Leis tungen ausgelegt, wie sie von grösseren Betrieben und Lohnunternehmen gefor * Martin Abderhalden ist Landwirt und testet für die «Schweizer Landtechnik» regelmässig Maschinen und Geräte.
Video zur Press-Wickelkombi John Deere «C441R» Weitere Filme zu landtechnisch inter essanten Themen auf unserem YouTube- Kanal «Schweizer Landtechnik».
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dert werden. Da Herbstfutter bekanntlich grösste Ansprüche an eine Presse stellt, war der Zeitpunkt im September für den Test ideal.
Neues Design Das neue Design und die kompakten Masse machen die Festkammerpresse recht wendig. An der Testmaschine war eine starre Tandemachse mit Breitreifen der Dimension «620/40-22,5» von Vre destein montiert. Verbaut war eine Zwei leiter-Druckluftbremse. Die Maschine kommt bei dieser Bereifung auf eine stol ze Breite von 326 cm, muss dementspre chend eingelöst werden. Für den nötigen Antrieb stellte Forrer Landtechnik aus Frasnacht TG einen John Deere «6155R» der neusten Generation zur Verfügung. Dank Isobus konnte die Presse direkt über den grossen Monitor im Traktor bedient werden – eine zuverlässige Lösung. Alle Arbeitsprozesse werden direkt angezeigt und sämtliche Maschineneinstellungen sind auch für ungeübtere Fahrer logisch
durchführbar. Vermisst wurden hingegen Kameras mit Blick auf die Bindevorrich tung und den Wickler.
Für grosse Traktoren ausgelegt Die Ölversorgung erfolgt über ein LS-Sys tem. Das Pick-up, die hydraulische Messer schaltung und der absenkbare Messerbo den benötigen eine eigene Ölversorgung über zwei Steuerventile (dw). Zur Absiche rung des Zapfwellenantriebs (1000 U / min) spricht die Nockenkupplung bei Belastung von rund 157 kW / 210 PS an. Ein direkter Antrieb über den Rotor versorgt direkt das 5-reihige, gesteuerte Pick-up an. Mit einer Aufnahmebreite von 220 cm / 212 cm (nach DIN) lassen sich auch breite Schwaden gut aufnehmen. Auch pendelnde Tasträder sind serienmässig montiert. Die Pickup-Abstreifer aus Edelstahl sowie der gross dimensionierte Rollenniederhalter unter stützen den Futterfluss bis zum Rotor.
Hydraulische Messerschaltung «MaxiCut HC25» heisst der verbaute Ro tor, der mit verschleissfesten Hardox-Zin ken ausgestattet ist. Die seitlich angeord neten Zuführschnecken leiten das Futter ins Schneidwerk. Dieses verfügt über eine hydraulische Messerschaltung mit zwei Balken zu 13 und 15 Messern. Am Trak torterminal wird eingestellt, ob keine, 13, 15 oder 25 Messer zugeschaltet sind. Für den Messerwechsel muss man aber die Presskammer öffnen, hat jedoch einen guten Zugang zu den Messern. Dank des parallel absenkbaren Förderka nalbodens lassen sich Verstopfungen vom
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Fahrersitz aus beheben. Hartnäckige Futterstaus lassen sich bis unter die Förderschnecken lösen. John Deere hat die Materialstärke der Presskammer auf 4 mm erhöht und vier exponierte Presswalzen verstärkt. Anstelle der bisherigen 8 Kanten verfügen diese neu über 12, um den Ballenstart verbessern und den Drehvorgang zu optimieren. Die Presskammer formt Ballen mit einer Breite von 121 cm. Ebenfalls am Terminal einstellbar ist der Durchmesser (125 bis 135 cm). Der Antrieb der 18 Presswalzen ist auf der linken Maschinenseite untergebracht. Eine Kartuschen-Zentralschmierung versorgt die gross dimensionierten Lager. Die fünf Antriebsketten werden von einer automatischen Ölschmierung versorgt.
Netz- und Folienbindung Eine absolute Neuheit ist die nachträglich angebrachte Folienbindung. Diese ist vor der Netzbindung platziert, ein Wechsel aufs Netz ist für geübte Fahrer schnell erledigt. Damit es beim Wechsel auf die Folie wieder sauber anläuft, muss die Folie beim Einziehen erst durch das Beschicken der Presskammer mit Futter kurz manuell eingezogen werden.
Schneller Wickler Eine leistungsfähige Presse fordert auch einen passenden Wickelvorgang. Das ist mit dem Transporttisch-System «TTS» gut
Kurzbewertung + Einfache Bedienung, Isobus-tauglich + Hohe Durchsatzleistung mit schnellem Wickler + Kurze Distanz zwischen Pick-up und Rotor, fördert auch schwieriges Futter gut – Ketten streifen auf dem Rollenniederhalter (Geräusch) – Keine Kameras (optional aber möglich) – Platz auf Podest etwas knapp
Das Testmodell wurde mit einer Einrichtung zur Folienbindung nachgerüstet.
Steckbrief John-Deere-Press-Wickelkombination «C441R» Gewicht: 7300 kg Länge: 695 cm Höhe: 305 cm Breite: 326 cm Fahrwerk: Starre Tandemachse, bereift mit Vredestein «Flotation 620/40-22,5», Druckluftbremse Ballendurchmesser: 125–135 cm bei 121 cm Breite Pick-up: 220 cm, 5 gesteuerte Zinkenreihen Wickler: 2 Wickelarme mit 750-mm-Rollen, 40 U/min, Vorrat für 10 Rollen Wickelfolie und 3 Binderollen (Netz oder Folie) Preis: CHF 110 000.– (exkl. MwSt., Testausstattung) (Herstellerangaben)
gelungen. Zur Ballenübergabe fährt dieser Tisch nach vorne unter die Presskammer. Beim Öffnen der Presskammer fällt der Ballen ohne grossen Schlag auf den Tisch und wird zügig nach hinten in den Wickelbereich gefahren, wo ein mit zwei robusten Armen ausgerüsteter Wickler die Ballen mit bis zu 40 U/min einwickelt. Auch bei viel Futter ist es so möglich, dass der Ballen hinten fertig gewickelt ist, bevor die Presskammer voll ist. So sollen bis zu 60 Ballen pro Stunde zu pressen sein. Die seitlich angebrachten Magazine für je fünf Reservefolien sind hydraulisch absenkbar, können so bequem bedient werden. Beidseitig auf den Kotflügeln befinden sich Folientaster für die Bedienung der wichtigsten Funktionen. Die im Dunkeln leuchtenden Taster ermöglichen es, Folienmesser, ausschwenkbare Folienhalter, Wickler und Wickeltisch sowie die Heckklappe komfortabel zu bedienen.
Im fünften Schnitt konnte die Maschine bei besten Verhältnissen getestet werden. Das Futter war gut angetrocknet und an mittelgrosse Schwaden gelegt. Unter diesen optimalen Bedingungen schluckte die Presse gehörig, die Fahrgeschwindigkeit lag zwischen 14 und 20 km/h. Durch den
geringen Abstand zwischen Pick-up und Rotor wird auch kurzes Futter flüssig aufgenommen. Mit den gut 200 PS Maximalleistung und allen zugeschalteten Messern wurde das Limit der Förder-, Schneidund Pressaggregate nicht ausgereizt. Die Ballen zeigten sich schön geformt. Die Folienbindung arbeitete störungsfrei. Allerdings musste beim Öffnen der Presskammer und bei der Übergabe auf den Wickeltisch die Drehzahl reduziert werden, ansonsten wegen des grossen Drehzahlunterschieds stellenweise die Folie riss. Der Wickler wurde immer fertig, bevor der nächste Ballen bereit war. Wegen der nachgerüsteten Folienbindung war der Platz auf dem Podest recht eingeschränkt, was beim Rollenwechsel stört. Gut gefallen hat die Bedienung am Isobus-fähigen Terminal im Traktor. Nach einer kurzen Instruktion ist alles gut verständlich, die aktuellen Arbeitsabläufe werden gut dargestellt. Sämtliche Arbeitsabläufe lassen sich automatisieren, die einzelnen Funktionen lassen sich bei Bedarf auch manuell steuern. Für den Preis der Testmaschine mit CHF 110 000.– (exkl. MwSt.) und ohne Folienbindung (CHF 9500.–) bekommt man wirklich viel gute Technik, die mit 7300 kg Leergewicht, Tandem achse und dem schnellen Wickler für Schweizer Verhältnisse geeignet ist.
Einige der Funktionen lassen sich über Folientaster auf beiden Kotflügeln steuern.
Gut gefallen hat die Bedienung am Isobusfähigen Terminal im Traktor.
Viel Leistung
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Der «CX5.90» ist dank tiefem Leergewicht und kompakten Abmessungen wie für Schweizer Verhältnisse geschaffen. Bilder: R. Burkhalter, zVg
Mittelklasse mit Plus Der neue Mittelklassemähdrescher «CX5.90» von New Holland hat im Vergleich zu seinem Vorgänger viel neue Technik erhalten, insbesondere eine neue, an die grösseren Baureihen angelehnte Kabine. Ruedi Burkhalter «Er ist der leichteste Mähdrescher auf diesem Leistungsniveau», sagt Andreas Schneider. Der Landwirt mit Dreschunternehmen aus Rünenberg im Oberbaselbiet hat einen der ersten Mähdrescher der Baureihe «CX5» von New Holland im Einsatz. Das günstige Leistungsgewicht und die kompakten Abmessungen waren für ihn Hauptargumente für den Kauf des «CX5.90 Laterale» mit neuer Kabine, der bei ihm vorwiegend auf hügeligen, klein strukturierten Flächen zum Einsatz kommt. Angetrieben wird der «CX5.90» von einem 6,8-l-Motor von FPT. Die Nennleistung bei 2100 U/min beträgt 272 PS, die Maximalleistung bei 2200 U/min 300 PS. Der 670-l-Dieseltank ist mit einem integrierten 110-l-Tank für AdBlue ausgerüstet, der nur bei jeder zweiten Dieseltankfüllung befüllt werden muss.
stellmöglichkeiten und damit eine grosse Flexibilität, um in jedem Bestand und unter unterschiedlichsten Bedingungen ein optimales Resultat zu erzielen. Die Hauptdreschtrommel hat für diese Leistungsklasse mit 60 cm einen grossen Durchmesser und kann mit entsprechend geringerer Drehzahl betrieben werden, was einen geringen Anteil an Bruchkorn verspricht. Durch Verstellen des hinteren Korbelements kann die Intensität der Abscheidung an Reifegrad und Ertrag angepasst werden. Bei ganz geschlossenem Dreschkorb beträgt der Umschlingwinkel 121 °, woraus sich eine grosse Abscheidefläche ergibt. Wird der obere Teil ausgeschwenkt, ist die Abscheidung weniger aggressiv und die Strohqualität wird ver-
Vier Trommeln für mehr Fluss Herzstück ist das Viertrommel-Dreschwerk «Opti-Thresh», bei dem die Hauptdresch trommel mit Wendetrommel durch einen zusätzlichen Zentrifugalabscheider mit Wendetrommel ergänzt wird. Diese einzigartige Kombination soll einerseits eine hohe Leistung ohne Abstriche bei der Korn- und Strohqualität ermöglichen. Anderseits bietet das System zahlreiche Ein42
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bessert. Das Umstellen von einem Erntegut auf ein anderes erfolgt durch Austausch der unteren Korbelemente am mehrteiligen Standardkorb in 20 Minuten. Die nach der Hauptdreschtrommel folgende Wendetrommel wurde überarbeitet und soll nun dank der verstellbaren Wendetrommelbleche mit Rechteckprofil zu einem weiter verbesserten Strohfluss, einem minimierten Bruchkornanteil und höherer Leistungsfähigkeit bei feuchten Bedingungen beitragen. Die Wendetrommel übergibt das Material an den Zentrifugalabscheider. Dieser sorgt durch den zusätzlichen Korb, zusätzliche Fliehkraft und zusätzliche Richtungsänderungen für eine erhöhte Abscheideleistung. Auch der Zentrifugalabscheider bietet mit einer zweistufigen Drehzahlverstellung und zwei Einstellpositionen für den Korb zusätzliche Möglichkeiten, um die Arbeitsweise an Bestand und Bedingungen anzupassen. Anschliessend sorgt die Strohfluss-Wendetrommel dafür, dass das verbleibende Material optimal dosiert an die Schüttler weitergegeben wird.
Schüttlerdrehzahl automatisch Neu ist die automatisch variierbare Schüttlerdrehzahl. Sie soll eine Steigerung der Produktivität um bis zu 10 % ermöglichen. Nachdem die Fruchtart ausgewählt wurde,
Video zum New Holland «CX5.90»
Sowohl die Hauptdreschtrommel (links) als auch der Zentrifugalabscheider (rechts) bieten Verstellmöglichkeiten von Drehzahl und Korbabstand.
Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube- Kanal «Schweizer Landtechnik».
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passt das System die Schüttlerdrehzahl automatisch so an, dass beim Bergauffahren Kornverluste vermieden (reduzierte Drehzahl) und beim Bergabfahren eine Überladung der Schüttler vermieden (erhöhte Drehzahl) werden. Zur optimierten Feineinstellung der Schüttlerdrehzahl werden auch die Daten der Sieb- und Gebläseeinstellungen miteinbezogen. Der geschlossene Schüttlerboden gewährleistet bei der Arbeit in Hanglagen eine gleichmässige Zufuhr der abgeschiedenen Körner zum Vorbereitungsboden.
cher Fensterfläche, bei der viele Elemente von New Hollands grösseren Mähdrescherbaureihen stammen. Allem voran betrifft dies die Multifunktions-Armlehne mit dem integrierten Fahrhebel. Am äusseren Rand der Armlehne können die wichtigsten Einstellungen wie Dreschtrommeldrehzahl, Korbabstand, Gebläsedrehzahl und Siebeinstellungen direkt über praktische Kipptaster elektronisch verstellt werden. Auf dem Fahrhebel können die am häufigsten benutzten Funktionen wie Schneidwerk und Haspeldrehzahl oder Abtankschnecke bedient werden.
Siebkasten mit mehr Fallstufen Die Reinigung der abgeschiedenen Körner erfolgt anschliessend im Siebkasten mit drei Fallstufen. Durch die zusätzliche Fallstufe in der Mitte des Vorbereitungsbodens kann bereits ein grosser Teil des Spreu- und Kurzstrohanteils ausgeblasen werden, bevor das Erntegut die Hauptsiebe erreicht. Diese Technik soll gegenüber herkömmlichen Systemen eine um bis zu 15 % höhere Reinigungsleistung bringen. Das «Smart Sieve»-System lenkt die Körner bei seitlicher Hangneigung abhängig von Gebläsedrehzahl und Korngrösse durch eine Querbewegung nach oben und soll so einen Seitenhangausgleich bis 25% ohne grössere Einbussen bei der Reinigungsleistung ermöglichen. Zum Ausgleich von Längsneigungen gibt es das überarbeitete «Opti-Fan»-System, das die Gebläsedrehzahl automatisch an Richtung und Neigung anpasst, um die Arbeit der Siebe konstant zu halten. Die «Laterale»-Version gleicht zusätzlich durch die automatische, hydraulische Verstellung der Radnaben bis zu 18% seitliche Hangneigung aus. Die «Hillside»-Version mit noch grösserem Neigungsausgleich ist in der Schweiz nicht erhältlich.
Mehr Raum, mehr Übersicht Die augenfälligste Neuerung am «CX5.90» ist die neue Kabine mit zusätzli-
Automatikfunktionen sparen Zeit Ebenfalls aus grösseren Baureihen bereits bekannt ist der Monitor mit Touchfunktion, auf dem der Fahrer in der Standardansicht alle wichtigen Betriebszustände auf einen Blick ablesen kann. Das Elektroniksystem bietet dem Fahrer zahlreiche zeitsparende Funktionen. So sind beispielsweise für alle Kulturen automatische Standardeinstellungen vorprogrammiert, die der Fahrer aktivieren und so schnell mit der Arbeit beginnen kann. Zusätzlich kann der Fahrer auch seine eigenen Einstellungen für bestimmte Bedingungen abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abrufen. Praktisch aufgefallen sind zwei Knöpfe in der Armlehne, mit der jeweils innerhalb einer Systemeinstellung zwischen zwei Konstellationen (beispielsweise trocken-feucht) mit nur einem Knopfdruck hin- und hergewechselt werden kann. Verbesserungen gab es auch bei der Wartungsfreundlichkeit. So wurde die Anzahl der Schmierstellen von 32 auf 20 deutlich gesenkt. Nach dem Schmieren kann am Monitor die automatische Variatorverstellung aktiviert werden, worauf die Variatoren einmal den gesamten Verstellbereich durchfahren, um das Schmierfett im ganzen Verstellbereich zu verteilen. Eine weitere Erleichterung ist die «Clean Out»-
Die neue Kabine bietet viel Fensterfläche, die Bedienelemente stammen aus den grösseren Leistungsklassen.
Steckbrief New Holland «CX5.90 Laterale» Motor: 6,8 l, FPT, Abgasstufe 4; 272 PS; maximal 300 PS Fahrantrieb: Hydrostatisch mit 3-Gang- Getriebe Schneidwerk: Varifeed 4,88–6,5 m Dreschtrommel: 0,6 m Durchmesser, 1,3 m breit, 400 bis 1140 U/min Zentrifugalabscheider: 0,59 m Durchmesser, 400/760 U/min Schüttler: 5 Stück, 5,38 m Abscheide fläche Siebe: Triple-Clean-Siebkasten, «Smart Sieve»-Hangausgleich optional Abmessungen: Höhe 3,99 m; Breite 3,29, Länge ohne Schneidwerk 8,76 m Korntank: 8300 l Gewicht: 13 900 kg ohne Schneidwerk und Strohhäcksler Preis: ab CHF 299 400.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)
Funktion, die automatisch die Siebe öffnet und auf die maximale Gebläsedrehzahl hochfährt, um die Maschine vor dem Fruchtwechsel von Resten zu befreien.
Fazit Nach 180 Einsatzstunden zieht Andreas Schneider Bilanz: «Dank der vielen Ein stellmöglichkeiten ist es in allen Kulturen schnell gelungen, ein optimales Ergebnis zu erzielen. Das haben auch die durchwegs positiven Rückmeldungen unserer Kunden bestätigt. Die Arbeit hat einfach nur Spass gemacht, mir fallen beim besten Willen keine Kritikpunkte ein.» Ein besonderes Lob gibt es für das «Heavy Duty Varifeed»-Schneidwerk, bei dem die Messerposition zu jeder Zeit während der Arbeit über eine Taste am Fahrhebel um 575 mm verstellt werden kann. «Ich nutze dies innerhalb einer Parzelle oft, um auch bei sich ändernden Bedingungen immer einen flüssigen Einzug des Ernteguts zu haben.»
In der «Laterale»-Version kann die ganze Maschine zusätzlich zum «Smart Sieve» bis zu 18 % Hangneigung ausgleichen.
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Ein Schlüssel zum Erfolg ist die spezielle Formgebung der «Hobelmesser», die sich im Rotorkreis der Welle drehen. Bilder: R. Hunger
Hobeln ist ein Systemwechsel Der Geohobel ist ein aktiv arbeitendes Bodenbearbeitungsgerät. Ausgerüstet mit Hobelmessern ist er beispielsweise in der Lage, Hofdünger zu zerkleinern und in die obersten und gleichzeitig biologisch aktivsten Bodenschichten einzumischen. Ruedi Hunger Normalerweise bringt man den Hobel mit Holz in Verbindung. Nicht so beim Geo hobel. Er ist ein vergleichsweise «junges» Gerät mit hobelnder Arbeitsweise. Seine Spezialität ist der flache, pfluglose Wie senumbruch. Die «Schweizer Landtech nik» hat sich mit den «Geohobel-Pionie ren» Beat Erni, Roggliswil (LU), und Ueli Zemp, Buttisholz (LU), getroffen und sich das System Geohobel erklären lassen. Be reits früher durften wir das Gerät von Flu rin Frigg, Landwirt in Rodels/Pratval (GR), beim Kunstwiesenumbruch vor der Mais saat, im praktischen Einsatz begleiten.
Gesucht: Alternative zum Pflug Beat Erni hat seit zwanzig Jahren keinen Pflug mehr eingesetzt. Der Weg zu einer befriedigenden Alternative war für den 44
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Bio-Bauern beschwerlich. Verschiedenste Grubber wurden getestet und eingesetzt, alle scheiterten am Kunstwiesenum bruch. «Das geht mit einem Grubber mit vernünftigem Aufwand einfach nicht», sagt Erni. Wie so oft war es dem Zufall zu verdanken, dass er auf Michael Rath in Maria-Rojach (A) stiess. Der Kärntner Maschinenbauer tüftelte zu jenem Zeit punkt an einer Maschine mit dem Ar beitsprinzip einer «Haue». Das Arbeits prinzip eines handgeführten Werkzeuges auf ein Gerät mit horizontaler Rotorwelle zu übertragen, war nicht ganz einfach. Beat Erni war aber sofort klar, dass seine Vorstellungen eines flachen Kunstwie senumbruchs mit diesem, für die flache Bodenbearbeitung konstruierten, Gerät beherrschbar werden.
Hobelmesser als Werkzeuge «Es gibt zwei Schlüsselstellen an diesem Gerät, die entscheidend sind. Erstens die breiten und wenigen Werkzeuge, die ins gesamt gegenüber ähnlichen Geräten ei ne geringere Strukturbelastung ergeben, und zweitens die Tiefenführung», so Erni. Die patentrechtlich geschützten Hobel messer drehen im Radius des Rotorkreises und ermöglichen damit eine exakte fla che Bearbeitung. Um keine falschen Vor stellungen aufkommen zu lassen, die Messer einer Holz-Hobelmaschine ent sprechen der ganzen Breite der Hobel welle. Nicht so beim Geohobel. Ein 230 cm breites Gerät hat 27 Messer, ver teilt über den ganzen Rotor. Es sind spezi elle Messer, die einer Gänsefussschar oder Flügelschar ähnlich sind. Das verleiht
Einsatzbericht | Impression
ihnen die Eigenschaft, dass sie einerseits einen guten Mischeffekt erzielen, anderseits aber keine Schmierschicht hinterlassen. Die Standzeit der Messer wird durch die Bodeneigenschaften bestimmt und liegt zwischen 80 und 120 Hektaren.
Exakte Tiefenführung Damit die Pflanzen einer Grasnarbe genau unterhalb des Vegetationskegels abgeschnitten werden und nicht unnötig viel Erde bewegt wird, ist eine genaue Tiefenführung notwendig. Diese ist nur er reichbar, wenn – wie im Fall des Geo hobels – die tragenden Räder weder vor noch hinter der Rotorwelle, sondern direkt auf der Höhe der Werkzeugwelle laufen. In der Praxis funktioniert die genaue Tiefenführung nur so gut, wie die Ackeroder Wiesenoberfläche auch eben ist. Ist dies nicht der Fall und ist die Oberfläche in Fahrrichtung von tieferen Fahrspuren durchzogen, kann keine Tiefenführung funktionieren. «Ist die Fläche von Fahr spuren durchzogen, muss entweder quer dazu oder diagonal gefahren werden», sagt Bio-Bauer Ueli Zemp, der für den Vertrieb in der Schweiz verantwortlich ist. Fahrspuren gebe es nur, wenn vorher der Pflug eingesetzt und der Boden überlockert wurde, fügt Zemp noch an.
wellendrehzahlen des Traktors genutzt wird. Erni und Zemp sind sich einig, damit kann der Treibstoffverbrauch auf dem tiefen Niveau von 10–12 l/ha gehalten werden. Übrigens wird die Traktorgrösse mehr durch das Gerätegewicht bestimmt als durch den Kraftbedarf. Das ist auch ein Grund, warum sich Flurin Frigg für eine aufgelöste Bauart mit dem Saatgut-Behälter an der Fronthydraulik entschlossen hat.
Walzen ist entscheidend
Der Geohobel kann mit einer Farmflexoder einer Glattwalze ausgerüstet werden. Wir haben beide Varianten gesehen, auf dem Betrieb von Frigg die Farmflexwalze und bei Erni die Glattwalze. Bei einer Bearbeitungstiefe von 3 cm baut sich ein zirka 6 cm starkes, krümeliges Humus-Mulch-Gemisch auf. Das heisst, es findet ein Sauerstoffeintrag statt. Das bewirkt eine Mineralisation und die Bakterien bauen bereits nach kurzer Zeit Kohlenstoff ab. Ohne Versiegelung – und mehr macht die Walze nicht, da das Maschinengewicht auf den Stützrädern ruht – würde eine starke Ausgasung stattfinden. Unter diesen Bedingungen leiten die Feuchtigkeit und der notwendige Restsauerstoff sofort einen Rotteprozess ein. Somit kann der innert kürzester Zeit mineTiefe Drehzahlen wählen ralisierte Stickstoff die Rotte unterstützen (C : N-Verhältnis). «Der grosse Vorteil dieInsgesamt sind die mechanischen Einwirkungen auf den Boden viel geringer als ser reduzierten Mineralisierung besteht bei anderen Geräten. Das aufgebaute darin, dass das eingearbeitete MulchmaGetriebe ermöglicht vier verschiedene terial nicht verdorrt, sondern in Rotte Rotordrehzahlen. Alle drei Geohobel- geht. Damit keimen einjährige SamenbeiExponenten plädieren für tiefe Rokräuter deutlich schwächer», betont Erni. tor-Drehzahlen im Bereich von 200/ 250 U/min. Ueli Zemp empfiehlt noch tieEin Systemwechsel fer, auf 170 U/min zu gehen. Das ist Wer einen Geohobel kauft oder vom möglich, wenn auch noch die Eco-ZapfLohnunternehmer einsetzen lässt, muss
Die aufgelöste Bauart mit Sätank und Applikationstechnik zur Rottelenkung vorne, bringt eine gute Gewichtsverteilung.
Die Geohobel-Pioniere Beat Erni und Ueli Zemp (vorne) zeigen den gleichmässigen Bearbeitungshorizont.
sich bewusst sein, dass er einen Systemwechsel vornimmt. In einem Durchgang werden die drei Arbeitsschritt hobeln- säen-walzen kombiniert. Das ist für die pfluglose, flache Bodenbearbeitung im Bio-Landbau bisher einmalig. «Der abwechselnde Einsatz von Pflug und Geohobel passt nicht in dieses System», warnt Erni und liefert auch gleich die Begründung nach: «Da die in der Fruchtfolge aufgebaute Lebendverbauung durch den Pflugeinsatz wieder in untere, weniger aktive Schichten vergraben wird. Die sich unter Lebendverbauung nach Jahren gebildete, tragfähige Struktur, welche entscheidend für die Wasserführung ist, würde mit dem Pflug auch wieder auf null gesetzt.» Das bestätigt auch Flurin Frigg, der den Geohobel auf dem elterli-
Der Geohobel ist insgesamt ein kompaktes, nahe am Traktor gebautes Gerät.
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Beispiele Variante I
Variante II • Parallelogrammgeführte Doppelscheibenschar mit Gummi- Druckrolle • Exakte Saatgutablage • Rund CHF 8000.– teurer
• Sähaube; Saatgut wird über höhenverstellbare Särohre in den Erdstrom abgelegt • Leichter, kürzer, kostengünstiger
Arbeitsbreiten ab 120 cm, Standard 230/260/300 cm. Ab 60 kW (80 PS) Maschinengewicht bestimmt Traktorgrösse Leichte Farmflex- oder Glattwalze Verschiedene Möglichkeiten von Aufbau-Sätechnik
koordiniert, betont die Wichtigkeit einer beratenden Begleitung. «Dieses Zusammenspiel braucht es, wenn wir die Maschine weiterhin erfolgreich platzieren wollen.» Und Ja, der Geohobel sei eine Maschine für den Bio-Betrieb – aber nicht nur –, denn es zeige sich, dass sich mehr und mehr auch Nicht-Bio-Landwirte dafür interessieren. Unter den Geohobel- Besitzern herrsche ein reger Austausch und jeder gebe seine gemachten Erfahrungen gerne weiter.
Fazit
Nach Aussage von Beat Erni ist die neue Variante der Glattwalze eine optimale Lösung.
chen Betrieb und einem Partnerbetrieb im (trockenen) bündnerischen Domleschg einsetzt.
Die Geohobel-Familie Bisher laufen rund 25 Maschinen in der Schweiz, verteilt vom Jura bis ins Bünd-
nerland. Wie erwähnt, braucht es mit dem Geohobel ein Umdenken. Das ist auch ein Grund, warum die Maschine nicht über den Landmaschinenhandel verkauft wird. Verkaufen und vergessen, das funktioniert mit dem Geohobel nicht. Zemp, der den Verkauf und die Beratung
Das auf der Höhe der Rotorwelle platzierte Rad garantiert eine optimale und gleichbleibende Arbeitstiefe.
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An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Akteure. Uns ist kein anderes Bodenbearbeitungsgerät bekannt, das mit einer so konstanten Arbeitsqualität eine Arbeitstiefe von durchgehend 3 bis 5 cm einhalten kann und gleichzeitig das Material so gleichmässig einmischt. Dies alles ohne Schmierschicht. Apropos Schmierschicht, um sicherzugehen, dass es diese nicht gibt, müsste die Maschine auch einmal bei nassen Bodenbedingungen getestet werden, ein Unterfangen, das im Sommer 2018 schwierig war! Kontakte: Beat Erni, boedeis@bluewin.ch Ueli Zemp, geohobelschweiz@hotmail.com Flurin Frigg, Flurin.Frigg@bluewin.ch Walter Zumbühl, info@brunnmatthof.ch
Luzernewurzel als «Beweismittel», mit niedriger Rotordrehzahl werden auch tief wurzelnde Pflanzen ausgezogen und nicht zerhackt.
Landtechnik-Begriffe | Wissen
Bypass beim Turbolader Das Bypassventil, auch Wastegate genannt, sorgt beim Turbolader dafür, dass der Ladedruck kein kritisches Niveau erreicht.
«Landtechnik-Begriffe» In der Serie «Landtechnik-Begriffe bereits erschienen: «AdBlue», «Common Rail»; «Drehmomentwandler»; «Ejektor»; «Feuerverzinkt»; «Metalldampflampe»; «LoadSensing», «DOC», «LED-Lampe» und «NIR-Sensor».
Heinz Röthlisberger Ladedruck reduzieren. Wann und wie weit das Ventil öffnet, wird durch die Unterdruckdose gesteuert. Sie besteht im Wesentlichen aus einer Membran und einer Feder und ist über eine Leitung mit der Frischluftseite des Laders verbunden. Ab einem gewissen Ladedruck, der in der Unterdruckdose gegen die Membran wirkt, gibt die Feder nach und öffnet über ein Stellwerk das Wastegate-Ventil im Abgastrakt des Turbos. Weil das Wastegate-Ventil durch eine federbelastete Membran angesteuert wird, handelt es sich quasi um ein rein mechanisches System ohne Elektronik.
Direkt am Gehäuse
Wann und wie weit das Wastegate-Ventil öffnet, wird durch die Unterdruckdose (links) reguliert. Sie steuert den Ladedruck. Bild: zvg
Damit ein Turbolader einwandfrei funktionieren kann, sind meist noch andere Installationen nötig. So zum Beispiel ein Bypassventil, welches eher unter dem Begriff Wastegate bekannt ist. Damit der Ladedruck des Turbos bei steigender Drehzahl nicht ein kritisches Niveau erreicht, bedarf es einer Regulation. Sonst wäre eine Überbelastung des Turbos und weiterer Motor-
komponenten die Folge. Die Regulation geschieht meist über das sogenannte Wastegate-Ventil, das an der Abgasseite des Turboladers verbaut ist.
Unterdruckdose steuert Im geöffneten Zustand führt es die Abgase am Turbinenrad vorbei, sodass sich die Turbinendrehzahl und damit auch der
Beim Wastegate ist es oft üblich, dass das Bypassventil als Klappe direkt im Turbinengehäuse integriert ist. Diese Methode der Ladedruckregelung hat allerdings den Nachteil, dass bei geöffnetem Wastegate nicht mehr die Energie des gesamten Abgases genutzt wird, sondern nur noch ein Teil. Das Bypassventil und seine Stellglieder sind aufgrund ihrer Position im heissen Abgasstrom (rund 1000 °C) thermisch hoch belastet und sind damit störanfällig. Das war einer der Gründe, warum einzelne Motorenbauer sich von der Turboaufladung von Ottomotoren wieder abwendeten und Kompressor systeme verwendeten, die ohne Bauteile im Abgasstrom arbeiten.
Der Turbolader
Abgasstrom
Bypassventil (Wastegate) Turbolader
Ladeluft kühler Auspuff
Funktionsweise eines Wastegate-Turbo laders. Durch das Bypassventil strömt das Abgas neben dem Turbolader hindurch direkt ins Auspuffrohr. Schema: zvg
Der Schweizer Erfinder Alfred Büchi (1879– 1959) gilt als Erfinder des Turboladers. Er stellte fest, dass herkömmliche Verbrennungsmotoren einen schlechten Wirkungsgrad besitzen, weil zwei Drittel der Energie ungenutzt als Wärme mit dem Abgasstrom verloren gehen. 1905 meldete er ein Patent über die Druckaufladung an. Damals wie heute ist es das Ziel des Turboladers, welcher auch Abgasturbolader oder ganz einfach Turbo genannt wird, die Energie des
Abgasstroms eines Motors gewinnbringend zu nutzen. Das Grundprinzip besteht darin, einen Teil der Energie des Motorabgases zu nutzen, um den Druck im Ansaugsystem zu erhöhen, und er sorgt dafür, dass bei der Verbrennung ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Der Turbolader drückt mehr Luft und damit mehr Sauerstoff in den Brennraum. Gleichzeitig wird die Luft intensiver verwirbelt und der eingespritzte Kraftstoff dadurch besser verteilt. röt
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Wissen | Praktisch
Wirtschaftlichkeit ist keine Selbstverständlichkeit Die schnelle und effektive Kühlung der Milch ist die Grundvoraussetzung für eine gute Milchqualität. Ein effizienter Betrieb des Milchkühlsystems könnte den Energieverbrauch drastisch senken und damit die Wirtschaftlichkeit erhöhen. Ruedi Hunger und Felix Düring
Wenn Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht, dann interessiert in erster Linie die Frage, wie viel Milch auf welche Tempera tur gekühlt werden muss. Damit in direk ter Verbindung steht die Frage, wie die anfallende Wärmemenge sinnvoll genutzt werden kann.
speicher beanspruchen niedrigere Leis tung, dafür aber über eine längere Zeit dauer, damit genügend Eis und Eiswasser produziert wird. Vorteilhaft ist, dass Eis wasser zum Niedertarif während der Nacht produziert werden kann. Bei Wär merückgewinnung mit Eisspeicher ist der Stromverbrauch leicht höher.
Milchkühlung Auf einem Milchwirtschaftsbetrieb wer den insbesondere für das Kühlen der Milch und für die Bereitstellung von war mem Wasser grosse Mengen elektrischer Energie benötigt. Standard ist, dass zur Milchkühlung ein Kühlaggregat einge setzt wird und die Heisswasserbereitung zur Reinigung der Melkanlage und des Milchgeschirrs über einen Elektroboiler läuft. Obwohl die technischen Systeme auf dem Markt verfügbar sind, werden nur wenige Milchkühlungen mit Wärme rückgewinnungsanlagen (WRG) opti miert. Mit dem Einbau einer WRG wird dem Elektroboiler ein Warmwasser speicher vorgeschaltet. Die Energie zur Wassererwärmung wird dem Kühlmittel kreislauf der Kälteanlage entnommen und im neuen System gespeichert.
Unterschiedliche Kühlsysteme Eine Möglichkeit besteht darin, dass die Milch komplett im Tank gekühlt oder mit einem Wasser-Plattenkühler vorgekühlt wird. Durch die Vorkühlung verringert sich der Strom- und Leistungsbedarf des elektrischen Kühlsystems bereits deutlich. Kann das durch Vorkühlung erwärmte Wasser wieder verwendet werden, ent steht zusätzlicher Nutzen. Ein anderes System besteht aus einer elektrischen Hauptkühlung, die je nach Bedarf mit oder ohne Wärmerückgewinnung und mit direkter Kühlung oder einem Eis speicher ausgestattet ist. Die direkte Milchkühlung im Tank erfordert entspre chend hohe energetische Leistung. Eis 48
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Schwierige Wirtschaftlichkeit Die Investitionskosten für den Milchtank und die Kühl-Komponenten variieren je nach Systemkonfiguration. Der Stromver brauch und der Leistungsbedarf sind – genau wie die Energieeffizienz – von vielen Faktoren abhängig. Es lohnt sich daher bei der Anschaffung einer Milch kühlung einen Kältetechnikspezialisten beizuziehen und eine Gesamtkostenrech nung zu erstellen.
Ein Betrieb, der im Jahr 365 000 kg Milch produziert, muss pro Melkgang rund 500 kg Milch kühlen. Über die WRG wer den daraus rund 350 l warmes Wasser mit einer Temperatur von 52 °C generiert (1 l / Milch, rund 0,7 l / Warmwasser). Da die Milchkühlung während und kurz nach dem Melken erfolgt, müsste laufend das während dieser Zeit erwärmte Wasser ge nutzt werden. Eine effizient eingestellte Milchgeschirr- und Melkstandreinigung benötigt für einen Betrieb dieser Grösse rund 100 l heisses Wasser. Es verbleiben folglich 250 l ungenutztes Heisswasser. Um eine zuverlässige Reinigung sicherzu stellen, reicht 52 °C heisses Wasser aus der WRG nicht, sodass dieses weiter er wärmt werden muss. Der wirtschaftliche Nutzen des Wärme angebots in Form von warmem Wasser
Funktionsprinzip des Milchkühlprozesses Eine Milchkühlanlage hat einen Verdamp fer, einen Verdichter/Kompressor, einen Verflüssiger/Kondensator und eine Drosse lungsvorrichtung/Expansionsventil. Bei der Milchkühlung mit Wärmerückgewinnung wird der Kältemitteldampf nach der Kom pression dem Kondensator im Warmwas serbehälter und danach dem luftgekühlten Kondensator zugeführt. Der luftgekühlte Kondensator ist druckgesteuert und der Ventilator läuft an, wenn zu wenig Wärme ans Wasser abgegeben werden kann. Dort kondensiert das Kältemittel unter Abgabe von Wärme. Das flüssige Kältemittel wird nach der Expansion durch das Expansions ventil in den Verdampfer geleitet. Unter Aufnahme von Milchwärme verdampft das Kältemittel wieder, wodurch die Milch gekühlt wird. Bei der Milchkühlung ohne Wärmerückge winnung wird das Kältemittel nach der Kompression in den luftgekühlten Konden
sator geleitet und von dort wieder über das Expansionsventil zurück zum Verdampfer. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Prozessführungen besteht im Kondensationsvorgang, der bei verschiede nen Temperaturen stattfindet. Die Konden sationstemperatur bei der Milchkühlung mit Wärmerückgewinnung ist in der Regel viel höher als diejenige bei Milchkühlung ohne Wärmerückgewinnung. Dies ist durch die Warmwasser-Temperatur einerseits und die Umgebungs-Temperatur anderseits erklärbar. Die Kompressionsdrücke sind von der Kondensationstemperatur abhängig. Je höher die Temperatur, umso grösser der notwendige Druck. Deshalb benötigt ein Kompressor im Fall der Milchkühlung mit Wärmerückgewinnung auch mehr Energie. Schliesslich dauert der Kühlprozess mit Wärmerückgewinnung länger. Quelle: Mjongsu Pak, Fachhochschule Köln
Praktisch | Wissen
wird im Sommer zusätzlich durch die höheren Frischwasser- und Lufttemperaturen erschwert. Die Folge ist ein zusätzlicher Wärmeüberschuss, der nicht gespeichert werden kann. Dies ist im vor liegenden Beispiel selbst dann noch der Fall, wenn der tägliche Warmwasserbedarf des Haushalts in der Höhe von 150 bis 200 l / Tag mit einbezogen wird. Gemessen an der Realität, liefert die Rentabilitätsrechnung nach der bekannten Faustregel, dass man aus 1 l Milch rund 0.8 l Warmwasser erhält, oft ein zu optimistisches Resultat.
Energiesparen durch gute Wartung Häufig basieren Störungen bei Kühlanlagen auf einem verschmutzten Verflüssiger. Gute Wartung der Kühlanlage zahlt sich nachweislich durch tiefere Energiekosten aus. Einer der häufigsten Mängel sind verschmutzte Verflüssiger / Kühler in denen das Kühlmittel vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatszustand umgewandelt wird. Saubere Wärmeübertra-
gungsflächen sind Voraussetzung für eine effiziente Kühlung. Äussere Einflüsse, insbesondere der allgegenwärtige Staub, «verstopft» in Verbindung mit Feuchtigkeit die Lamellen. Dadurch wird die Luftführung beeinträchtigt oder im Extremfall gänzlich unterbrochen. Das Resultat ist eine überhitzte Kälteanlage, eine Hochdruckstörung und ein Anlageausfall. Deshalb sind Verflüssiger je nach Standort während der heissen Jahreszeit mindestens einmal pro Jahr mit Druckluft auszublasen. Stark verschmutzte Verflüssiger mit Haushaltreiniger einsprühen und einwirken lassen. Danach mit Wasser gut spülen, Wasser nicht quer zu den Kühlrippen richten.
Förderprogramm Zur Reduktion des Energieverbrauchs bieten AgroCleanTech, die Plattform für Energieeffizienz und Klimaschutz in der Landwirtschaft, sowie mehrere beteiligte Kantone in einem Förderprogramm finanzielle Unterstützung bei der Installation einer Wärmerückgewinnungsanlage aus der Milchkühlung an. Ausführliche Informationen zu diesem Förderprogramm, die Bedingungen dazu und Gesuchsformulare finden Sie auf der Homepage von AgroCleanTech. www.agrocleantech.ch unter dem Link «Für Landwirte»
Fazit Die Wärmerückgewinnung zur Generierung von warmem Wasser bietet sich zur Steigerung der Energieeffizenz bei der Milchproduktion an. Eine befriedigende Wirtschaftlichkeit benötigt eine sorgfältige Planung und vor allem eine sinnvolle
Verwendung des produzierten Warmwassers – auch im Sommer. Gute Wartung/Reinigung der Kühlanlage beansprucht zwar etwas Zeit, kostet aber nichts und reduziert den Energieaufwand.
Kühlaggregate arbeiten nur effizient, wenn sie gepflegt und sauber gehalten werden. Bild: R. Hunger
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Plattform | Reportage
Thomas Estermann aus Hildisrieden LU mit seiner Güllepumpe, die speziell nach seinen Ideen entwickelt worden ist. Mit der Funk fernsteuerung «ProfiPilot» kann er alle Funktionen der Pumpe aus der Ferne steuern. Bilder: röt
«Hat die Leitung ein Leck, stellt die Pumpe sofort ab» Ein Mengenmesser auf der Güllepumpe und einer auf dem Schleppschlauchverteiler. Damit stellt die Pumpe von Thomas Estermann sofort ab, wenn die Leitung leckt. Das System basiert auf der Funkfernsteuerung «ProfiPilot». Heinz Röthlisberger Auf dem Betrieb von Thomas Estermann ist das Ausbringen von Gülle ein grosses Thema. Bis zu 3000 Kubik Gülle von rund 800 Mastschweinen und 20 Kühen bringt der Landwirt aus Hildisrieden LU jährlich auf seine knapp 40 Hektar Land aus. Dabei setzt er auf die Verschlauchung und einen Schleppschlauchverteiler sowie GPS-Steuerung auf dem Traktor. Um Effizient güllen zu können, hat Estermann eine Bodenleitung erstellt. Die ist rund einen Kilometer lang und führt neben dem Dorf auf sein Land hinaus. «Diese Bodenleitung ist wirklich eine gute Sache», sagt er. Sie berge aber auch Gefahren. Denn sollte die Leitung einmal ein Leck haben, stellt dies zwar der Traktorfahrer mit dem Schleppschlauch auf dem Feld unmittelbar fest, bis er aber der Per50
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son an der Güllepumpe zu Hause auf dem Betrieb per Funk oder Telefon Bescheid geben und diese die Pumpe abstellen kann, vergehen wertvolle Sekunden. «Wenn all die Gülle, die dann noch in der Leitung drin ist, durch das Leck in ein Gewässer oder sonst irgendwo hinfliesst, habe ich ein grosses Problem.»
Zwei Durchflussmesser Damit es nicht so weit kommt, dafür hat Estermann zusammen mit der Meier Elektronik AG und der Hochdorfer Gülletechnik AG nach einer Lösung gesucht. Entstanden ist aus dieser Zusammen arbeit ein Gülleausbring-Überwachungssystem, das so noch nirgendwo zur Anwendung kommt. Speziell an diesem System ist, dass sowohl die Güllepumpe wie
auch der Schleppschlauchverteiler mit einem Durchflussmessgerät ausgestattet ist. Kontrolliert, respektive gesteuert wird der ganze Ablauf via die Funkfernsteuerung «ProfiPilot» der Meier Elektronik AG, die vor vier Jahren erstmals auf den Markt kam (siehe Kasten) und für das Estermann-Projekt entsprechend mit weiteren Funktionen erweitert worden ist. Am 7-Zoll-Touchscreen-Terminal des «Profi Pilot» hat der Fahrer im Traktor jederzeit die volle Kontrolle über die beiden gemessenen Durchflussmengen. Er sieht auf dem Monitor in Echtzeit, welche Menge die Güllepumpe zu Hause schöpft, und er sieht, welche Menge beim Schleppschlauchverteiler auf dem Feld ankommt. Gibt es eine Differenz zwischen diesen Werten, beispielsweise wenn die Leitung ein Leck oder einer der Schläuche geplatzt ist, sorgt der «Profi Pilot» dafür, dass die Güllepumpe automatisch abstellt, und zwar sofort. Der Toleranzwert zwischen den beiden Durchflussmengen kann am «ProfiPilot» variabel eingestellt werden. Zum Beispiel: Gibt es länger als fünf Sekunden lang eine Differenz von drei Kubik, stellt die Pumpe ab. Eine Person, die an der Pumpe steht, wird mit diesem System nicht mehr benötigt. Natürlich kann der Fahrer die Güllepumpe mit dem «ProfiPilot» auch direkt selber vom Traktor aus abstellen.
Reportage | Plattform
Die Güllepumpe hat sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite Anschlüsse für Gülle und Wasser.
Ein Durchflussmesser ist auf der Pumpe montiert, der andere auf dem Schleppschlauchverteiler. Stellt der «ProfiPilot» eine zu hohe Differenz zwischen den beiden gemessenen Mengen fest, wird die Güllepumpe sofort automatisch abgestellt.
Überwachung aus der Ferne
rantiert laut Geschäftsführer Markus Kurmann mit dem «ProfiPilot» eine Funkverbindung von drei bis fünf Kilometer je nach Gelände. Das Gerät, das über einen Akku verfügt und somit auch «herum getragen» werden kann, zeigt sofort an, wenn es keine Funkverbindung hat.
Der «ProfiPilot» kann aber noch mehr. Neben dem An- und Abstellen der Pumpe aus der Ferne erhält der Bediener mit diesem Funk stetig die nötigen Informationen wie Druck und Schieberstellung in Echtzeit auf den Monitor in der Kabine. Dank des Durchflussmessgeräts auf der Pumpe wird dem Fahrer zudem auch die Fahrgeschwindigkeit berechnet. Damit kann er die gewünschte Menge Gülle pro Hektare ausbringen. Die Meier Elektronik AG ga-
Frequenzgesteuerte Güllepumpe Die 30-kW-Güllepumpe, die von der Hochdorfer Technik AG aus Küssnacht am Rigi speziell für Thomas Estermann
Gesteuert und überwacht wird die Gülleausbringung auf dem Traktor mit der Funkfernsteuerung «ProfiPilot». Für die Anwendung von Thomas Estermann wurde die Steuerung um die Differenz-Erkennung von zwei Durchflussmessungen erweitert.
«AgroPilot», «ProfiPilot» und Co. Die Meier Elektronik AG aus Buttisholz LU ist auf Funkfernsteuerungen für die Landund Forstwirtschaft, Industrie sowie für viele andere Bereiche spezialisiert. Gegründet wurde die Firma von Fredi Meier, der 1985 eine Funkfernsteuerung zum Ein- und Ausschalten der Güllepumpe seines Bruders entwickelt hat. Bekannt wurde die Firma in der Landwirtschaft durch die Funkfernsteuerung «AgroPilot», die seit 1987 am Markt ist und mit der unter anderem Pumpen aus der Ferne an- und abgestellt werden können. Es folgten weitere Funksteuerungen
wie der «MiniPilot», «SmartPilot» sowie im Jahr 2014 der «KameraPilot» und der «ProfiPilot», der eine Weiterentwicklung des «AgroPilot» ist. Weitere «Pilot»-Geräte kommen laufend dazu, je nach Kundenwunsch. Kunden sind hauptsächlich die Hersteller, ein Direktverkauf an die Endkunden findet nicht statt. Rund 60 Prozent des Umsatzes erzielt die Firma, die zwölf Mitarbeiter beschäftigt und auch nach Deutschland und Österreich exportiert, in der Landwirtschaft. Geschäftsführer ist seit 2009 Markus Kurmann.
weiterentwickelt und mit einem Durchflussmessgerät ausgestattet worden ist, schöpft 120 Kubik die Stunde, hat einen Trockenlaufschutz und ist Frequenz gesteuert. «Das heisst, der Traktorfahrer kann über die Funksteuerung die Geschwindigkeit der Pumpe verstellen und so die Menge der auszubringenden Gülle festlegen», sagt Beat Süess von der Hochdorfer Gülletechnik. Zudem könne man mit dieser Technik den Motor nicht überlasten. Sowohl links wie auch rechts hat die Pumpe zwei Anschlüsse, einen für Wasser, den anderen für Gülle. «Das ist deshalb so, weil wir an vier Standorten Gülle pumpen müssen, und da ist die Zufahrt nicht überall von der gleichen Seite her möglich», sagt Estermann. Die Schieber können, ebenfalls mit dem «Profi Pilot», automatisch geöffnet und geschlossen werden. Die Umschaltung von Wasser auf Gülle erfolgt elektrisch und über die Funksteuerung kann die Pumpe auch entleert werden. Sowieso sei an dieser Pumpe viel getüftelt, ausprobiert und wieder geändert worden. Entstanden ist aus vielen Ideen sozusagen eine Hightech-Güllepumpe, die in Kombination mit der Funkfernsteuerung «ProfiPilot» eine automatisierte Überwachung und Bedienung vom Traktor aus ermöglicht und damit Gülleunfälle vermindern soll.
Viel in Sicherheit investiert «Damit wir von Betrieb zu Betrieb fahren können, haben wir die Pumpe auf einen Anhänger montiert», sagt Estermann. Hydraulische Stützfüsse seien zwar Luxus, aber sehr praktisch, lacht der Perfektionist, der von seinen Lieferanten viel fordert. Und wer weiss, vielleicht kommt da ja noch mehr hinzu. Gewisse Ideen würden ihm bereits im Kopf herumschwirren. Eines hat aber Estermann bereits gemacht. Er hat viel dafür investiert, dass es auf seinem Betrieb zu keinem Gülleunfall kommen soll. 11 2018 Schweizer Landtechnik
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Plattform | Ausstellung
Innovationen rund ums Energieholz Die Technik für die Brennholzaufbereitung und -verwertung bleibt nicht stehen – vor dem Hintergrund neuer Normen und Gesetze. Die neusten Entwicklungen gab es an der Messe «Interforst» in München zu sehen. Carsten Brüggemann
Bei Holzspaltern steht die Einhaltung der neuen Sicherheitsnorm «DIN EN 609-1» im Zentrum der Entwicklungen. Diese ist für die Hersteller zwar nicht bindend, macht die Maschinen aber sicherer und ist im Schadensfall juristisch relevant. Die Norm unterteilt die Spaltgeräte in vier Kategorien, in Kurz- und Langholzspalter sowie in waagerecht und senkrecht arbeitende Geräte.
spalter umfunktioniert werden konnten. Wesentlich ist, dass man von dem Prinzip der Einmannbedienung abrückt und eine zweite Person zulässt. Diese muss zusätzlich durch Schutzgitter oder Abstände zum Spaltbereich geschützt werden. Hersteller wie AMR, Binder berger, Eifo, Growi, Krpan, Lancmann, Posch und Scheifele zeigten entsprechende Lösungen.
Zweimannbedienung
Sägespalter
Kurzholzspalter sind Geräte mit einem maximalen Spalthub von 550 mm, darüber hinaus sind es Langholzspalter. So wird der Markt um einige Bauweisen reduziert werden. Dies sind beispiels weise Maschinen, die durch einfache Umbauten vom Kurz- zum Langholz
Neue Sägespaltmaschinen wurden von Palax («C 750»), Posch («SpaltFix K 415») und Hakki Pilke («50Pro») vorgestellt, die das jeweilige Produktprogramm durch andere Leistungsklassen und Detailverbesserungen ergänzen. Ein neues System für das Sägen von Holzmeterscheiten zeigte Landtechnik Stanggassinger. Das Gerät sieht aus wie ein Siloblockschneider, der an den Frontlader oder auch im Heck des Schleppers angebaut, zunächst manuell mit Meter-
*Carsten Brüggemann ist Berater für Energietechnik bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Stehende Langholzspalter müssen mit Hub- und Fangbügeln ausgestattet sein, die das Anheben der Stämme erleichtern und ein Umfallen der Stämme verhindern.
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scheiten bestückt wird (1 rm). Das Holz wird dann, beispielsweise in Kombination mit einem Frontlader, über einem Anhänger mittels einer Bandsäge auf die gewünschte Länge geschnitten. Die Holzlänge ist bis maximal 50 cm stufenlos einstellbar. Ein ähnliches Gerät gibt es auch zur Aufnahme von Holzbündeln, die dann nach vergleichbarem Prinzip auf die gewünschte Läge gesägt werden können. Der Antrieb erfolgt hydraulisch. Binderberger zeigte mit dem «Spaltfix» den Prototyp eines Schichtspalters, der vollständig gekapselt ist und so Verletzungsgefahren minimiert. Die Maschine erreicht eine Spaltkraft von 16 t und kann Holz bis 50 cm Durchmesser und Länge verarbeiten. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle oder einen Elektromotor (9,2 kW).
Die neue Brennholzsäge für den Frontlader von Stanggassinger. Bilder: C. Brüggemann
Bei Zweihandbedienungen müssen die Abstände der Bedienhebel so weit entfernt angeordnet sein, dass sie nicht überbrückt werden können.
Ausstellung | Plattform
Liegender Kleinspalter bis maximal 550 mm Spalthub und mit Sicherheitshaube.
Heiztechnik HDG stellte mit dem «Compakt 40 – 80E» einen neuen Kessel für Holzhack schnitzel mit integriertem Elektrofilter vor. Der Kessel wird in fünf Leistungsklas sen von 35 bis 80 kW angeboten. Der elektrostatische Filter befindet sich im Kessel hinter den Wärmetauschern. An fallender Feinstaub wird über die vorhan denen Ascheschnecken in den dafür vor gesehenen Behälter gedrückt. So ist kein zusätzliches Entnehmen des Feinstaubes aus dem Kessel erforderlich. Fröling zeigte die neue Generation der Holzhackschnitzelfeuerungen «T4e» (45– 60 kW), die noch nicht serienmässig mit elektrostatischem Filter ausgerüstet ist. Ein entsprechender Filter kann aber nach gerüstet werden. Im Gegensatz zu Mitbe werbern wird dann der gesamte Wärme tauscher statisch aufgeladen, um Staub
Liegende Grossspalter müssen durch Schutzgitter und Abstände zu den Spaltwerkzeugen sicher bedienbar sein.
partikel aus dem Rauchgasstrom zu binden. Der anfallende Feinstaub wird wie bei HDG durch die vorhandenen Asche schnecken aus dem Kessel gedrückt. Hargassner zeigte seine Holzvergaser-Ein heit mit elektrischer Leistung von 20 kW und einer thermischen Leistung von 61 kW. Die Anlage ist kompakt gebaut, benö tigt für Vergaser und Generatoreinheit ei ne Fläche von nur 2,5 m². Wie bei allen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ist eine möglichst gleichmässige Wärmeabnahme über das Jahr erforderlich, damit ausrei chend Volllaststunden erreicht werden. Heizomat zeigte eine Kettenaustragung für Hackschnitzelfeuerungen. Gegenüber der sonst üblichen Schnecke zwischen Bunker und Kessel arbeitet die Kette, die bis zu 20 m lang sein kann, mit geringe rem Strombedarf, ist verschleissarm und unempfindlich gegen Fremdkörper.
Binderberger zeigte den Prototyp eines Schichtspalters, der vollständig gekapselt ist und so Verletzungsgefahren minimiert.
Hacker NHS stellte den neuen Hacker «ECO motion Legacy» vor, der mit eigenem 45-PS-Aufbaumotor mit unterschiedli chen Brennstoffen wie Diesel, Gas (LPG) oder Erdgas gefahren werden kann. Die Maschine kann Holz bis zu einem Durch messer von 18 cm verarbeiten und kann auf der Lafette um 45° geschwenkt wer den. Jenz präsentierte die neue Hackerbau reihe «HEM 841», die als angehängte Zapfwellenmaschine oder als LKW-Auf baumaschine «Cobra+ hybrid» angebo ten wird. Durch Änderungen der Neigung des Auflagetisches, sowie einer aggressi veren Einzugswalze wird die Durchsatz leistung gegenüber Vorgängermodellen um 15 bis 20 % erhöht. Die Schlepperma schine benötigt eine Antriebsleistung von 180 bis 400 kW.
Die kompakt gebaute Kraft-Wärme-Kopplungseinheit (Holzvergaser) von Hersteller Hargassner mit 20 kW elektrischer Leistung.
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Plattform | Report
Profis unter sich Der Kartoffelanbau verlangt viel Fachwissen und Geschick, damit die hohen Anforderungen, welche die Verarbeiter heute an die Knollen stellen, auch erfüllt werden können. Neue technische Lösungen unterstützen dabei die Produ zenten. Ruedi Burkhalter
Mit dem «Trailer Lift» von Horsch wird das Gewicht des «TransFarmer»-Sattelaufliegers von Fliegl auf zwei grosse Raupenlaufwerke angehoben. Bilder: R. Burkhalter
Auch die Technik rund um den Kartoffelbau entwickelt sich stetig weiter. Diese Entwicklung konnte man kürzlich an der Freiluft-Veranstaltung «PotatoEurope» feststellen, die von über 10 000 Kartoffel-Profis aus 60 Ländern besucht wurde.
LKW-Beladung Im Bereich der Feldrandlogistik setzen grosse Produzenten zunehmend auf Lastwagen bei Abtransport der Ernte. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zeitfenster mit optimalen Erntebedingungen immer kürzer ausfallen. Dies steht im Widerspruch zum allgemeinen Ruf nach höherer Auslastung von Maschinen. Um mit den immer teurer werdenden Hightech-Kartoffelrodern bei guten Bedingungen in kurzer Zeit möglichst ohne Unterbrüche viel Fläche abräumen zu können, setzen sich wie schon beim Getreide auch in der Kartoffelernte zunehmend Überladeverfahren durch.
Möglichkeiten, um Erde, Steine und andere Verunreinigungen aus dem Erntegut abzuscheiden. Bei diesem Verfahren werden die Kartoffeln mit einem herkömmlichen Muldenkipper, Rollbodenanhänger oder Abschieber vom Roder zur Feldverladestation transportiert. Der «Clean Loader» von Grimme und der «Field Loader 240» von Dewulf sind zwei Neuheiten. Beide Maschinen sind mit grosszügigen Feldern aus Spiralrollen für die Erdabscheidung ausgestattet. Bei Bedarf können zudem bis zu vier Personen am Verlese-Tisch manuell Steine und Kluten aussortieren. Beide Maschinen sind mit einem mehrfach klappbaren, an einem Drehkranz befestigten Elevator ausgerüstet. Die Gelenke ermöglichen es, dass die Spitze des Elevators auch bei hohen Transportfahrzeugen in den Be hälter eintauchen können, um auch zu Beginn des Überladevorgangs mit einer möglichst geringen Fallhöhe arbeiten zu können.
Verladestation mit Reinigung Die klassische Feldverladestation ist das aufwendigste Verfahren, bietet jedoch mit grossflächigen Reinigungselementen und einem Verlesetisch auch die besten 54
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Überladewagen Der klassische Überladewagen ist ein weiteres Verfahren. Hawe mit dem «KUW 2000» und der «K3» von Brettmeister
sind zwei Beispiele in diesem Segment. Bei diesem Verfahren sind die Reinigungselemente und der klappbare Elevator direkt am Fahrzeug befestigt, das die Kartoffeln vom Roder zum Feldrand transportiert. Der Aufwand für das Transportieren und Installieren einer Feldverladestation fällt somit weg, jedoch sind die im Wagen integrierten Reinigungselemente zur Erdabscheidung deutlich kleiner als bei der Verladestation, einen Verlesetisch gibt es hier gar nicht. Die abgetrennte Erde wird bei beiden Fahrzeugen unter den Spiralrollen in einem Behälter aufgefangen und kann bei der nächsten Fahrt übers Feld gleich wieder dosiert entladen werden. Somit fällt auch der Aufwand für das zusätzliche Abtransportieren der Erde weg. Beim Wagen von Brettmeister wird der Behälter über ein schmales, kartoffelschonendes Gummiband entleert, bei Hawe über einen ansteigenden Rollboden aus Metall. Beide Fahrzeuge können folglich nur begrenzt (Rüben, Karotten) für andere Zwecke eingesetzt werden. Dies im Gegensatz zum dritten Überladewagen von Fliegl. Hier wird ein Standard-Abschiebewagen im Heck mit der abnehmbaren Überladeausrüstung «PomOver» ausgestattet. Diese arbeitet mit fünf Reinigungswalzen, die abgeschiedene Erde fällt zu Boden. Gegenüber den beiden Wagen mit seitlich ausfahrbarem Elevator hat diese Variante den Nachteil, dass während des Überlade vorgangs nicht mit dem Fahrzeug entlang des Transportanhängers vorgefahren werden kann. Ein Hauptvorteil besteht darin, dass der Überladewagen ohne «PomOver» auch für viele andere Transporte ganzjährig genutzt werden kann.
Auf grossem Fuss Das «TransFarmer»-System von Fliegl und Horsch ist ein Verfahren, bei dem gänzlich auf eine zusätzliche Überladetechnik verzichtet wird. Stattdessen macht man mit dem «Trailer Lift» von Horsch gleich den LKW-Sattelauflieger feldtauglich und holt die Kartoffel damit direkt beim Rodefahrzeug. Dazu werden die Sattelauflieger mit einer speziellen Aufnahmevorrichtung und einer Funkfernsteuerung ausgestattet, damit diese mit dem «Trailer Lift» angehoben und dank überdimensionierter Raupenlaufwerke trotz hohen Leergewichts durchaus bodenschonend über das Feld gezogen werden können. Für Strassenfahrten können die Raupenlaufwerke hydraulisch auf eine verkehrstaug-
Report | Plattform
Beim Überladewagen «K3» von Brettmeister wird die während des Überladens abgetrennte Erde in einem Kratzboden-Bunker gesammelt und aufs Feld zurückgeführt.
liche Breite zusammengeklappt werden. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt sicher in der Einsparung eines Arbeitsschritts und somit der Vermeidung zusätzlicher Schlagschäden in Fallstufen. Auf der anderen Seite stehen die fehlende Reinigungsmöglichkeit und die auf die speziell ausgerüsteten Auflieger begrenzte Einsatzmöglichkeit als Hauptnachteile.
Vollernter mit Überladefunktion Auch bei den Vollerntern fliesst der Trend zum Überladen zunehmend in die Entwicklung mit ein. Allgemein ist ein Trend hin zur Anschaffung von teureren Bunkerrodern festzustellen, da so eine Entkoppelung zwischen dem eigentlichen Rodevorgang auf dem Feld und dem Abtransport der Kartoffeln möglich ist. Diese Trennung ist vor allem für Betriebe vorteilhaft, die nicht über ausreichend Arbeitskräfte verfügen, um beide Ver fahrensschritte gleichzeitig durchzuführen. Darüber hinaus lassen sich zusätzliche Standwagen als Puffer nutzen, um auch grössere Hof-Feld-Entfernungen oder eine noch nicht angepasste Einlagerungsleistung zu überbrücken, ohne die Kontinuität der Rodearbeit zu beeinträch-
Klassische Feldverladestationen wie der «Clean Loader» von Grimme bieten eine grosse Abscheidefläche und Platz für vier Personen am Verleseband.
tigen. Mit der Weiterentwicklung der Überladebunker ist bei entsprechend ausgerüsteten Maschinen ein einfacher Wechsel zwischen Bunker- und Überladebetrieb möglich.
Schadknollen vermeiden Neben möglichst geringen Umlaufgeschwindigkeiten der Förder- und Trenn elemente innerhalb des Roders liegt zunehmend auch die Optimierung des noch oft als Beschädigungsquelle unterschätzten, Überladens der Kartoffeln auf Transportfahrzeuge im Fokus der Entwickler. Bei den Rodeladern unterstützen verlängerte und mit mehreren Knickpunkten versehene Überladeelevatoren sowie deren stufenloser Antrieb das knollenschonende Befüllen höherer Transportfahrzeuge. Als Beispiel für diesen Trend steht der neue «Keiler 2L» von Ropa. Es handelt sich dabei um einen zweireihig gezogenen Kartoffelroder mit 5,5-t-Überladerbunker. Der «Keiler 2L» verfügt über eine teleskopierbare Achse sowie gross dimensionierte 850er-Radialreifen für hohen Fahrkomfort und Bodenschonung. Durch das Ausschieben der Spur auf 3,50 m wird trotz grosser Überladeweite
Der neue «Keiler 2L» von Ropa ist mit einem Überladebunker ausgestattet, bei dem die Bunkerwanne und das 3-fach knickbare Entladeband separat angetrieben werden.
eine deutlich verbesserte Standsicherheit realisiert. Die bauliche Trennung von Bun kerwanne und Entladeband ermöglicht eine zeitsparende und restlose Bunkerentleerung sowie ein Nonstop-Roden. Für eine optimale Ausnutzung des Bunkervolumens wird der Bunker sensorgesteuert befüllt. Das Entladeband ist dreifach knickbar und ermöglicht ein flexibles Entladen. Damit lässt sich eine Überladehöhe von 3,5 m bei einer Eintauchtiefe von 600 mm in den Anhänger sowie eine maximale Entladehöhe von 4,10 m realisieren.
Ultraschallsensoren Ein Ultraschallsensor am Bunkerbefüllband regelt die Befüll-Automatik und die Bunkersteuerung. Zur Einhaltung der minimalen Fallhöhe misst der Ultraschallsensor kontinuierlich die Füllhöhe. In Endlage des Befüllbandes werden Rollboden und Entladeband synchron aktiviert. Beim Entladen wird das Band automatisch abgesenkt, sobald die Distanz des Sensors zu den Kartoffeln wieder grösser wird. Diese Automatik bringt für den Fahrer vor allem während des Überladevorgangs eine deutliche Entlastung und senkt zudem
Der optische Sortierer «Tomra FPS» reinigt Feldkartoffeln von Steinen, Kluten und anderen Fremdkörpern mit einer Leistung von bis zu 70 t pro Stunde.
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Plattform | Report
Der optoelektronische Sortierer «Visar Sortop Potatoes» bietet sechs Abgänge, für die beliebige Qualitätskriterien am Touchscreen definiert werden können.
das Risiko für Schlagschäden. Ein weiterer Ultraschallsensor misst die Schichthöhe auf der Überleitwalze. Der Rollboden wird automatisch aktiviert, sobald bei laufendem Entladeband die vorgegebene Schichthöhe unterschritten wird. Die Geschwindigkeit des Rollbodens wird abhängig vom Entladeband geregelt. Für eine vollständige Entleerung des Entladebandes während des Rodens kann der Rollboden separat ausgeschaltet werden.
Optisch-elektronische Sortierung Im Rahmen der Effizienzsteigerung bei der Kartoffelernte und deren Verarbeitung kommt dem Thema «Optoelektronische Sortierung» eine zunehmende Bedeutung zu. Der von der Firma Visar Sorting in Oppens VD entwickelte «Visar Sortop Potatoes» kann gewaschene, ungewaschene und geschälte Kartoffeln automatisch sortieren. Die einzigartige optische Konfiguration, die eine 360°-Ansicht in einem Schuss und eine hohe Auflösung (0,16 mm2) mit einer Infrarot-Signalkamera kombiniert, ermöglicht es, Grösse, Gewicht und Form jeder Knolle sowie grüne Flächen, Striche, dunkle Flecken, Schorf, Silberschorf, Risse, Wurmlöcher mit einer Genauigkeit zu analysieren, die das menschliche Auge übertrifft. Jedes Kriterium hat drei Qualitätsstufen, die beliebig definiert werden können. Ein Produkt, das bei einem der Kriterien nicht die niedrigste Stufe erreicht, wird aussortiert. Die Maschine kann je nach Produktdurchmesser rund 2,5 t/h sortieren. Durch die hochauflösende Infrarot-Ansicht mit zusätzlicher Farb-Vision können kleinste Beschädigungen wie Löcher von Drahtwürmern erkannt werden. Alle entdeckten Beschädigungen werden präzise auf dem Bildschirm angezeigt. Das Prinzip beruht auf künstlicher Intelligenz, welche die subjektive Bewertung 56
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Das neue «Electroherb»-Verfahren von Zasso schädigt das Kraut mit elektrischem Strom und soll einen deutlich geringeren Energieverbrauch realisieren als thermische Verfahren mit Gas.
von Qualität, Form und Erscheinungsbild jeder einzelnen Kartoffel ermöglicht. In einem ersten Schritt werden die Kartoffeln vereinzelt und auf V-förmig angeordneten Gummibändern genau ausgerichtet. Nach der «Belichtung» jeder einzelnen Knolle werden diese durch einen Druckluftstrahl in einen der sechs Abgänge umgelenkt. Auf dem grossen Bildschirm kann jedes Kriterium wie beispielsweise die maximal tolerierbare Fläche von dunklen Flecken schnell und einfach verändert werden. Der optische Sortierer «Tomra FPS» reinigt Feldkartoffeln von Erdklumpen, Steinen und anderen Fremdkörpern wie Holz-, Kunststoff- oder Metallteilen. Einzigartige NIR-Sensoren tasten jedes einzelne Produkt vom Einlaufband kommend im freien Fall ab. Die Konstruktion des Sortierers ist grundsätzlich auf ein produktschonendes Handling ausgelegt. Die Kartoffeln werden nicht berührt und fallen auf ein speziell entwickeltes, weiches Igelband. Die unterschiedlichen Fremdkörper werden mechanisch durch verschleissarme und intelligente Auswurf finger aus Kunststoff ausgestossen. Die Maschine ist in unterschiedlichen Abmessungen verfügbar und kann je nach Arbeitsbreite und Kartoffelgrössen bis max. 35, 50 oder 70 t pro Stunde sortieren. Der Sortierer überzeugt durch seine einfache Bedienbarkeit, ist wartungsarm und sortiert auch bei schwierigen Böden zuverlässig und präzise.
Krautminderung Neben den chemischen Varianten werden vermehrt Krautschläger oder die thermischen Verfahren mit Gasbrenner zur Kraut minderung angewandt. Im Unterschied hierzu schädigt das «Electroherb-Verfah ren» von Zasso nicht nur die überirdischen Pflanzenteile, sondern auch die Wurzeln
nachhaltig. Bei diesem Verfahren wird elektrische Hochspannung mittels Metallapplikatoren durch die Pflanzen geleitet und der Stromkreis wird mit einem zweiten Applikator auf dem Boden oder weiteren Pflanzen geschlossen. Dabei werden Zellen in durchströmten Blättern, Stiele und Wurzeln ohne relevante Hitzeeinwirkung so weit zerstört, dass die Wasserversorgung in der Pflanze unterbrochen wird und die Pflanze austrocknet. Da kein Boden bewegt wird, bleibt der Lebensraum ungestört erhalten und Bodenlebewesen sollen nach aktuellem Versuchsstand bei Nutzung im normalen landwirtschaftlichen Anwendungsrahmen nicht relevant geschädigt werden. Die Variante mit einem vorgängigen Krautschläger- Durchgang präsentierte sich sehr überzeugend. Laut Zasso sollen Fahrgeschwindigkeiten bis 8 km/h möglich sein, der Energieverbrauch insgesamt deutlich tiefer ausfallen als mit dem thermischen Verfahren. Weiter gibt es den Krautrupfer von Rema mit relativ komplexer Technik. Diese Maschine fixiert die Stängel zwischen zwei Gummilippen und reisst sie aus der Erde. In Kombination mit dem Krautrupfen oder als Sologeräte sind zudem noch Wurzelschneider einsetzbar, die mit breiten V-Messern den Damm unterfahren, die Wasserzufuhr unterbrechen und so die Gefahr eines Wiederaustriebs der Pflanzen weiter einschränken soll.
Video zum Kartoffelroder «Keiler 1» von Ropa Weitere Filme zu landtechnisch interessanten Themen auf unserem YouTube- Kanal «Schweizer Landtechnik».
Praxisfragen | Management
Wenn dem Strafbefehl der Führerscheinentzug folgt Unzulänglichkeiten beim technischen Zustand oder beim Einsatz von Fahrzeugen im Strassenverkehr ziehen in der Regel eine Anzeige nach sich. Nicht bewusst ist vielen, dass dem Strafbefehl auch der Entzug des Führerscheins folgen kann. Urs Rentsch Vergehen im Strassenverkehr werden in leichten Fällen mit einer Ordnungsbusse bestraft. Die Busse kann vor Ort oder gegen Rechnung bezahlt werden und er gibt für den Verursacher direkt keine weiteren Konsequenzen. Eine Ordnungs busse spricht der kontrollierende Polizist anhand der Ordnungsbussenliste aus; die Höhe des Betrages ist in der Liste fest gelegt.
Strafbefehl mit Einsprachefrist Ist ein Vergehen nicht in der Bussenliste aufgeführt und / oder nimmt eine grössere Tragweite an, folgt die Strafanzeige. In der Kontrolle stellt der Polizist den Tat bestand fest und rapportiert diesen zu handen der Staatsanwaltschaft. Diese Be hörde erhebt Anzeige gegen den Fehlba ren, was diesem mit einem Straf befehl
mitgeteilt wird. Ein Strafbefehl enthält die Art und den Ort des Vergehens, die Höhe des Bussenbetrages und allfällige Schreib gebühren sowie eine Rechtsmittelbeleh rung. In der Rechtsmittelbelehrung wird mitgeteilt, wie und in welchem Zeitraum (Einsprachefrist) gegen diesen Strafbefehl Einsprache erhoben werden kann.
Schwere Fälle und Wiederholung Erhebt der Schuldige keine Einsprache während der festgelegten Frist und be zahlt die Busse, anerkennt er sein Verge hen. Fälle, welche die Verkehrssicherheit nicht oder nur geringfügig gefährden, sind in diesem Moment abgeschlossen. Nicht jedoch, wenn eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer eingetreten oder möglich gewesen wäre. Hier leitet die Staatsanwaltschaft die Unterlagen an
Nur leichte oder schwere Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz? Wichtig ist die genaue Abklärung des Tatbestandes. Bild: Kapo St.Gallen
die Administrativbehörden weiter, welche weitere Massnahmen verfügen. Mass gebend sind dabei die Schwere des Ver gehens und der fahrerische Leumund des Schuldigen. Wird ein Fall als leichte Wi derhandlung eingestuft und hat sich der Fahrer nicht anderes zuschulden kom men lassen, wird eine Verwarnung mit einer Bewährung ausgesprochen. Schwe re Fälle und Wiederholungstaten in der Bewährung führen zu Entzug des Führer ausweises.
Tatbestand genau abklären Ein Beispiel eines Falles von Landwirt X: Er transportierte ungesicherte Siloballen auf einem Feldweg und wurde ange zeigt. Für ihn war die Sachlage eindeu tig. Er bezahlte die Busse. Relativ überra schend kam dann der Entscheid der Be hörde, welche seinen Führerausweis aufgrund einer mittelschweren Wider handlung gegen das Strassenverkehrsge setz einziehen wollte. Mit einigem Auf wand musste X beweisen, dass sein Ver gehen (Feldweg, kurze Strecke, keine Gefährdung anderer Verkehrsteilneh mer) nur eine leichte Widerhandlung darstellt. Die Behörde anerkannte die Umstände und verwarnte X mit einer Be währungsfrist von zwei Jahren. Daraus ist abzuleiten, dass sich eine genaue Ab klärung des Tatbestandes und der Kon sequenzen eines Strafbefehles lohnt. Ist eine Weiterleitung an die Administrativ behörde explizit im Strafbefehl erwähnt, muss man mit einem Entzug des Führer ausweises rechnen. In allen Fällen hat der Schuldige jedoch das Recht, gegen die verfügten Mass nahmen Einsprache zu erheben. Die Rechtsmittelfrist ist zu beachten. Auskünfte zum landwirtschaftlichen Strassen verkehr sind beim SVLT in Riniken erhältlich. Telefon 056 462 32 00. Mehr Infos auf www.agrartechnik.ch
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Management | Ausrüstung
Leider zeigen Fahrzeugkontrollen immer wieder, dass ältere Anhänger zum Teil massive Mängel bezüglich Strassenverkehrstauglichkeit aufweisen. Auf einem Bremsprüfstand kann die Wirksamkeit von Anhängerbremsen zuverlässig überprüft werden. Bild: röt
Mit alten Anhängern sicher unterwegs Zu kleine Bremstrommel, Zylinder geht auf Anschlag, verschlissene Bremsbeläge: Alte Anhänger weisen oft massive Mängel auf. Wer mit solchen Fahrzeugen unterwegs ist, muss mit Straf- und Bussgeldern rechnen. Hansjörg Furter* Nächstes Jahr werden wohl die neuen Vorschriften über Anhängerbremsen in Kraft treten. Für neue Fahrzeuge gelten dann strengere Vorschriften und die Sicherheit im Strassenverkehr wird für diese Fahrzeuge merklich verbessert. Wie sieht das aber bei bestehenden Anhängern aus, die zum Teil schon viele Jahre ihren Dienst verrichten? Geschätzt stehen über 200 000 Anhänger mit zugelassenen Geschwindigkeiten zwischen 25 und 30 km/h in der Landwirtschaft im Einsatz. Diese Anhänger werden nie von einem Strassenverkehrsamt auf ihre Betriebssi*Hansjörg Furter ist Lehrer und Berater «Landtechnik und Unfallverhütung» am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen AG.
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cherheit geprüft und leider zeigen Fahrzeugkontrollen immer wieder, dass ältere Anhänger zum Teil massive Mängel bezüglich Strassenverkehrstauglichkeit aufweisen.
nicht eingelösten Fahrzeuges und Betreiben eines nicht verkehrssicheren Fahrzeuges sind schwere Delikte und können Straf- und Bussgelder im fünfstelligen Bereich zur Folge haben!
Problem «Zu schnelles Fahren»
Bremsen sind oft «mangelhaft»
Ältere Anhänger verfügen über Bremsanlagen, die in ihrer Auslegung für die damaligen Geschwindigkeiten gebaut wurden. Es sollte daher allen klar sein, dass dann auch nur diese Geschwindigkeiten gefahren werden dürfen, auch wenn der Traktor schneller darf und kann! Der Anhänger muss deshalb hinten mit der erlaubten Geschwindigkeit markiert sein. Zu schnelles Fahren ist nicht nur strafbar, es erhöht auch massiv den Verschleiss an den Anhängerbremsen. Betreiben eines
Freiwillige Tests im Kanton Aargau haben gezeigt, dass bei 85 Prozent der geprüften 30-km/h-Anhänger die Bremsen eine ungenügende Leistung erbringen. Dabei ist zu erwähnen, dass ein Drittel dieser Anhänger für eine Geschwindigkeit von nur 25 km/h gebaut, aber mit einem 30-km/h-Aufkleber versehen waren! Die Gründe für die mangelhafte Funktion der Bremsen war meistens zu viel Verschleiss an den Belägen, nicht nachgestellte Bremsen, aber auch zu klein dimensio-
Ausrüstung | Management
Abbremsung in %
Bremsdiagramm
Bremsdruck in bar
Beträgt der Zylinderausstoss mehr als 5 cm, müssen die Bremsen nachgestellt oder die Beläge erneuert werden. Bilder: Hansjörg Furter
nierte Bremszylinder. Es gab auch Fälle, wo Traktoren den geforderten Bremshydraulikdruck von 130 bar an der Bremskupplung nicht aufbringen konnten. Bremsen sind ein Verschleissartikel und müssen deshalb regelmässig auf ihre Funktion überprüft werden. Jedes Mal, wenn der Fahrer beim Traktor auf das Bremspedal tritt, werden auch die Anhängerbremsen betätigt. Bei jeder Bremsung wird etwas Bremsbelag abgetragen und die Beläge werden dünner. Mit der Zeit müssen die Bremszylinder immer weiter ausfahren und die Ansprechzeit der Bremsen wird verlängert. Der Tag kommt, wo die Beläge praktisch verschlissen sind oder die Beläge mit ungenügender Kraft an die Trommel gepresst werden, da der Bremszylinder nicht mehr weiter ausfahren kann! Im Notfall, bei einer Vollbremsung, können die Anhängerbremsen ihre angedachte Wirkung nicht mehr entfalten und der Anhänger kann den Traktor vor sich herschieben und überschlagen.
Zu knapp bemessen So weit sollte es gar nicht kommen. Überprüfen Sie regelmässig den Ausstoss der Bremszylinder. Bei mehr als fünf Zentimeter sollten die Bremsen nachgestellt oder die Beläge erneuert werden. Viele ältere
Jeder Anhänger ab Baujahr 1970 muss über ein Typenschild verfügen.
Anhänger verfügen über knapp bemessene Bremsanlagen. Anders ausgedrückt, die Bremstrommeln sind für das Gewicht und die Geschwindigkeit in ihrem Durchmesser und Breite zu klein dimensioniert. Beim Bremsvorgang entsteht sehr viel Verschleiss und die entstehende Wärme kann nur ungenügend abgeführt werden. Die Bremsbeläge verhärten sich und verlieren an Reibwert. In diesem Falle hilft Nachstellen nichts mehr! Auf die Dauer hilft nur der Umbau auf eine Achse mit grösseren Bremstrommeln. Ob sich das bei jedem Anhänger noch lohnt, ist eine andere Frage.
Bremsprotokoll eines 12-Tonnen-Tandemkippers mit 30 km/h. Die Bremskraftlinie sollte sich im gelben Bereich befinden.
nen, dass das Fahrzeug nicht überladen ist, über die richtige Bremsausstattung verfügt und für die gefahrene Geschwindigkeit ausgelegt ist.
Wertvolle Tipps kurz und bünd ig
Fahrzeuge in Landund Forstwirtschaft
Information gibt das Typenschild Wie stellen nun Kontrollorgane fest, mit welcher Bremsausrüstung und Geschwindigkeit unsere Anhänger betrieben werden dürfen? Auskunft darüber gibt indirekt das Typenschild. Es ist wichtig, dass jeder Anhänger ab Baujahr 1.1.1970 mit einem Typenschild versehen ist. Ab diesem Datum gilt Geschwindigkeit maximal 25 km/h, vorher nur 20 km/h. Bei Anhängern ab Baujahr 1.1.1985 muss nebst Hersteller, Fahrzeugnummer und Garantiegewicht noch der Jahrgang im Typenschild eingeschlagen sein. Seit 1.1.1985 gilt 30 km/h. Damit diese Geschwindigkeit aber gefahren werden darf, muss eine durchgehende Bremse vorhanden sein (Luft oder hydraulisch). Seit 1.1.2002 müssen auf jedem Typenschild zusätzlich die Achslasten, Deichselstützlast und Anhängelasten eingetragen sein. Ein landwirtschaftlicher Anhänger darf nicht ohne Typenschild betrieben werden. Geraten Sie in eine Polizeikontrolle und Ihr Anhänger hat kein Typenschild, müssen Sie als Fahrzeugbetreiber beweisen kön-
Motorfahrzeug
Verbindungse Führerausw
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inrichtungen
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eiskategorien 6 Masse und Gewi chte 8 Ladungseinrich tungen 10
Information : Schweizerischer Verband für Land CH-5223 Rinik en | Telefon 056 technik 462 32 00 | Fax www.agrartech 056 462 32 01 nik.ch | www.fahrk urse.ch
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Selbstverständlich müssen Sie auch die korrekte Signalisation der Fahrzeuge beachten. Beleuchtungsanlagen und Markiertafeln sollten gut sichtbar angebracht sein und jederzeit ihre Funktion erfüllen können. Der sichere Betrieb eines Anhängers ist mittlerweile sehr komplex. Es müssen viele Vorschriften beachtet werden. Das neue Merkblatt des SVLT «Fahrzeuge in Land- und Forstwirtschaft» gibt Ihnen wertvolle Tipps dazu. Hansjörg Furter Download: www.agrartechnik.ch – unter dem Link «Flyer und Merkblätter»
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Passion | Oldtimer
Das «lebende, stickende und fahrende Saurer Museum» Damals grösstes Einzelunternehmen der Schweiz, baute Saurer Arbon Fahrzeuge und Motoren für den Einsatz zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Mit Stickmaschinen beherrschte die Firma den Weltmarkt. Dominik Senn
Das klassische Postauto, der «Car Alpin», auf dem Bild der «S4C» von 1948, hat jahrzehntelang das Strassenbild in den Alpen geprägt. Bilder: D. Senn
Die einzigartige Geschichte von den Anfängen über den Aufstieg und den teilweisen Niedergang bis zur Wiederauferstehung der weltbekannten Firma zeigt das Saurer Museum am Bodensee. Sie dokumentiert generell auch die Entstehung der weltweiten Industrie, bei der Schweizer Technikpioniere Geburtshilfe geleistet haben. Entsprechend stolz sind die Betreiber des Museums auf «ihre» Firma Saurer Werke Arbon. Es muss dieser Stolz sein, der seit Jahren die fast sechzig in ihren jeweiligen Bereichen hochspezialisierten Museumsverantwortlichen zu dieser Freiwilligenarbeit treibt: Fahrzeugexperten, Textilfachleute, Finanzexperten, Marketingspezialisten, Chauffeure, Werkzeugmacher usw. Der pensionierte Unternehmensberater Ruedi Baer ist der Chef dieser Museumstruppe und gleichzeitig Präsident des 1983 gegründeten gemeinnützigen Oldtimer Clubs 60
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Saurer OCS, des Trägervereins des Museums, welcher mit der «OCS Gazette» ein vereinseigenes Mitteilungsblatt herausgibt.
Firmenlogo privat erworben Wenn Ruedi Baer übers Museum spricht, ist er nicht zu bremsen, so sehr sind ihm die Geschicke um den Aufbau des Museums in Fleisch und Blut übergegangen. Denn er war und ist die treibende Kraft dahinter, der Mensch gewordene SaurerMotor des Museums. Nur ein Beispiel: Nach der Produktionseinstellung 1983 bzw. dem Übergang an Oerlikon erwarb er stillschweigend privat das Saurerlogo und verwendete es für den Verein. Als ihn die «Oerliker» abmahnen wollten, setzte er sie über die wahren Besitzverhältnisse in Kenntnis. Das Logo schenkte er zu seinem Sechzigsten dem OCS, der heute rund 600 Mitglieder zählt.
Ein lebendes Museum Auch dem Museumskonzept hat Ruedi Baer den Stempel aufgedrückt. «Wir zeigen nicht bloss die Maschinen und Geräte, sondern wir lassen sie auch laufen. Hinter jedem Objekt stecken Geschichten, die wir erzählen, stehen auch zum Teil längst verstorbene Menschen, über die wir berichten. Kurz: Das Saurer Museum ist ein lebendes, stickendes und fahrendes Museum», sagt er. Das 1911 gebaute Nutzfahrzeug «Caminhao» läuft, nachdem es 2003 nach über hundert Jahren des Betriebs in Brasilien nach Arbon zurückgeholt wurde. Da brummen auch der legendäre «Car Alpin», Vater aller Postautos, die Zürcher Trambahn, Feuerwehrautos, Militärautos und Schneefräsen, Flugzeugmotoren, Schiffsmotoren. Ergänzt wird das eigentliche Museum durch das Depot in einem über hundert Jahre alten Gebäude auf dem «WerkZwei Areal» hin-
Oldtimer | Passion
ter dem Bahnhof: Fahrzeuge, Maschinen, Motoren, eine Hand-Stickmaschine und unzählige Ersatzteile warten auf Museumsbesucherinnen und -besucher.
Erfolg mit Stickmaschinen Im Bereich Textilmaschinen werden Stickmaschinen der drei Pioniergenerationen gezeigt, ebenso Webmaschinen verschiedener Bautypen. Die älteste Stickmaschine des Museums, eine «Chlüpperlimaschine», ist 1860 konstruiert worden. Die «modernste» Stickmaschine wird von einem bereits 1912 gebauten «mechanischen Computer» gesteuert und stickt wunderschöne
In Hürlimann Traktoren wurden zeitweise Lizenzbau-Motoren von Saurer, wie dieses Modell «4 DB 85», entwickelt von Ingenieur Ariste Liengme, verbaut.
Aus der Saurer-Geschichte
Franz Morgenegg zeigt den SAURER Motor CBD C485 D auf einem Vevey von 1942.
Die Adolph Saurer AG in Arbon am Bodensee war der bedeutendste Schweizer Hersteller von mittleren und schweren Lastwagen und zeitweise auch von Autobussen und Trolleybussen sowie Militärfahrzeugen. Das Unternehmen wurde 1853 von Franz Saurer als Eisengiesserei für Haushaltswaren in St. Georgen (St. Gallen) gegründet und 1863 nach Arbon gezügelt. Unter Adolph Saurer ent wickelte sich Saurer zum grössten Einzel unternehmen der Schweiz. Es folgte die Produktion von mit Petroleum betriebenen Verbrennungsmotoren, die ab 1896 auch an Hersteller von Strassenfahrzeugen verkauft wurden. Das erste Automobil war ein viersitziges Doppelphaeton mit einem Einzylinder-Gegenkolbenmotor von 6 PS (ca. 4,5 kW) Leistung im Heck – zu sehen im historischen Museum Arbon. Bereits 1908 entstand bei Saurer ein Dieselmotor, an dem Rudolf Diesel (1858–1913) selber mitgearbeitet hat. 1903 begann die Herstellung von Nutzfahrzeugen. Saurer fertigte neben Lastwagen auch Autobusse und im Ersten (und Zweiten) Weltkrieg Flugzeugtriebwerke und avancierte aufgrund diverser Innovationen zu einem Fahrzeug hersteller von Weltruf. So wurden in einigen Ländern Saurer-Lastwagen in eigenen Werken oder in Lizenz hergestellt. Fahrzeuge für Schweizer Armee 1928 erschien der erste wirklich brauchbare Diesel-Lastwagen auf dem Markt, für den Saurer anfänglich auf das Acro-Luftspeicherverfahren nach Herbert Akroyd Stuart (1864–
1927) zurückgriff und bis 1934 zum Saurer- Kreuzstromverfahren zur direkten Treibstoff einspritzung weiterentwickelte, ergänzt durch eine spezielle Verwirbelung der Verbrennungsluft. Darauf erhielt Saurer 1936 ein Patent. 1929 wurde Saurer Mehrheitspartner bei Berna, dem zweiten grossen Nutzfahrzeughersteller der Schweiz. Bereits in den 1910er-Jahren entstanden die ersten Saurer- Feuerwehrfahrzeuge. Während des Zweiten Weltkriegs baute Saurer zahlreiche Militärfahrzeuge für die Schweizer Armee. Motoren für Vevey Gemäss Traktorenfachmann und Buchautor Franz Morgenegg, Zetzwil AG, ist belegt, dass Saurer ausser für Vevey keine Traktoren für die Landwirtschaft gebaut hat, jedoch eine geringe Anzahl originale Traktormotoren. Im Jahre 1941 seien 138 Stück des «CBD – C485D Dieselmotor» gebaut und dem Atelier de construction de Vevey verkauft worden, ebensolche mit Direkteinspritzung im Doppelwirbelungsverfahren, schnelllaufend, mit 35 PS. Er selber hat den Motor aus einem Vevey von 1942 auf den originalen Zustand zurückgebaut und will den Traktor nächstes Jahr fahrbereit fertigstellen. Bedeutende Stückzahlen von Saurer-Traktorenmotoren entstanden in Lizenzbau im In- und Ausland. In die Hürlimann-Traktoren seien ausschliesslich Lizenzbau-Motoren Saurer «4 DB 85», entwickelt von Ingenieur Ariste Liengme, verbaut worden. Franz Morgenegg zufolge war Hürlimann der erste Traktorenfabrikant, der diesen Motor einbaute. Franz Morgenegg besitzt verschiedene Motorentypen aus den Produktionsjahren von 1939 bis 1948, darunter ein kleiner, dessen Einspritzdüsen seitlich ausbaubar sind. Der 1942 von Hans Hürlimann an der Muba vorgestellte Dieseltraktor «4 DT 70», Motor «4 DB 110», Lizenz Saurer, sei damals der stärkste direkteingespritzte 4-Zylinder-Dieseltraktor gewesen, wie er vermutlich zu Recht behauptete.
Später trugen Zylinder und Zylinderköpfe mit Brennraumgestaltung der Vier- und Sechs zylinder-Motoren von Same die Handschrift von Saurer und Hürlimann. Franz Morgenegg belegt aber auch mit Originalteilen und Dokumenten, dass der erste Elektrotraktor 1941 in der Schweiz lief, ein Vevey, entwickelt vom genialen J. André Crotta, der die erste funktionierende Scheibenbremse gebaut und patentiert hat. FPT in Arbon Die Produktion von Lastwagen im Zivilbereich wurde 1983, die von Webmaschinen und Militärfahrzeugen 1986 eingestellt. Die Pioniertaten im Bereich Motorenentwicklung leben heute weiter in Form der Firma FPT (Fiat Power Train), die in Arbon mit über 240 Fachleuten Diesel-, Hybrid-, Elektro- und Gasmotoren für Strassen- und Geländefahrzeuge entwickelt, testet und weiterentwickelt. Die Firma Saurer selbst gelangte unlängst als Bestandteil von Oerlikon in den Besitz der Renova-Holding des russischen Investors Viktor Vekselberg. Dieser refinanzierte die ausgebluteten Firmen Oerlikon und Saurer und verhalf ihnen zu neuem Glanz. Ende 2012 verkaufte Oerlikon den Teil Spinnmaschinen und Spinnereiwerke «natural fibres» der Firma Saurer Oerlikon Textiles an einen chinesischen Investor. Der andere Teil («man made fibres») verblieb bei Oerlikon. Der Name Oerlikon Saurer aber ist verschwunden. Die Firma des Investors Pan Xueping hingegen hat den gekauften Teil neu als «Saurer» bezeichnet – und so lebt dieser traditionelle Name weiter. Zur Firma Saurer innerhalb der chinesischen Jinsheng-Gruppe gehören heute auch Produktionsbetriebe in Deutschland, Indien und in China. Saurer gehört zu den Weltmarktführern. In Arbon war und ist die Firma Saurer Embroidery domiziliert; heute werden dort hochmoderne Sticksysteme für den Weltmarkt entwickelt und produziert.
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Passion | Oldtimer
Täglich geöffnet
Der Caminhao von 1911 kam dank der Hilfe von Josef «Dieselsepp» Wespe 2003 von Brasilien zurück nach Arbon und ist wieder fahrtüchtig.
Die «modernste» Stickmaschine wird von einem bereits 1912 gebauten «mechanischen Computer» gesteuert und stickt wunderschöne Sankt Galler Stickereien.
Ruedi Baer im Depot des Saurer Museums, dahinter die im Glatttal eingesetzte Motorspritze «Peterli», ein klassischer Haubenlenker der ersten «D»-Generation.
Eintrittstickets für das Saurer Museum in Arbon TG sind im Hotel Wunderbar, Weitegasse 6, gleich neben dem Muse um, erhältlich. Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet und rollstuhl gerecht eingerichtet. Führungen sind jederzeit möglich. Weitere Auskünfte unter: Arbon Tourismus, Schmied gasse 5, Arbon, 071 440 13 80, info@ arbontourismus.ch, www.arbontouris mus.ch, www.saurermuseum.ch
Sankt Galler Stickereien. «Die Textilmaschi nen sind alle betriebsbereit aufgerüstet und werden selektiv bei Führungen in Be trieb genommen», versichert Ruedi Baer. Ruedi Baer hat übrigens das Projekt «Wis sensradar» ins Leben gerufen, um Wissen über die Objekte, deren Geschichte, Be dienung und Wartungsarbeiten festzuhal ten, indem Museums-Mitarbeiter inter viewt und wichtige Arbeitsschritte filmisch aufgezeichnet werden. Ziel ist es, dass das Wissen in kurzen Videoclips den Interes sierten zur Verfügung steht und weiterver mittelt wird.
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Strassenverkehr | Sicherheit
Intelligente Spanngurtüberwachung Bei Transporten, gleich welcher Art, fährt die Verantwortung mit. Korrekte Ladungs sicherung dient der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und schützt gleichzeitig den Ruf der Landwirtschaft auf der Strasse. Ruedi Hunger Das Gesetz sagt: «Fahrzeuge dürfen nicht überladen werden. Die Ladung ist so an zubringen, dass sie niemanden gefährdet oder belästigt und nicht herunterfallen kann.» Was einfach tönt, ist im Alltag nicht immer einfach umzusetzen.
Ausgangslage Das Gewicht der Ladung, die sogenannte «Gewichtskraft», dient als Ausgangs grösse für die Dimensionierung der Si cherung. Die Ladung hat die Eigenschaft, eine einmal eingenommene Bewegungs richtung und Geschwindigkeit beizube halten. Diese Trägheitskräfte machen sich in Form der «Beschleunigungskraft» und der «Verzögerungskraft» beim An fahren bzw. beim Abbremsen bemerk bar. Bedingt durch unterschiedliche Fahr bahnen, treten während der Fahrt Stösse, Schwingungen und Vibrationen auf, die in Form «vertikaler Trägheitskräfte» bei der Ladung bewirken, dass die Ladung zeitweise den Kontakt zur Ladebrücke verlieren kann. In Kurven treten «Fliehkräfte» auf, die auf das Fahrzeug und auf die Ladung wirken. Die Fliehkraft ist abhängig von der Ge schwindigkeit, dem Kurvenradius und der Masse. Eine wichtige Grösse ist ebenfalls die «Reibkraft». Die Reibkraft tritt zwi schen der Ladung und der Ladungsfläche auf. Sie wirkt gegen die Trägheitskräfte in horizontaler Richtung. Der entscheidende Reibwert hängt unter anderem von der Materialpaarung zwischen Ladefläche und Ladungsunterseite ab. Die gegebene Reibkraft reicht nicht aus, die Ladung oh ne weitere Massnahmen ordnungsge mäss zu sichern.
Kraftschlüssige Ladungssicherung Mit der kraftschlüssigen Sicherung wird die Reibung durch «Niederzurren» zwi schen Ladefläche und Ladung so erhöht, dass die Ladung nicht mehr verrutschen kann. Mit Antirutschmatten kann die Rei bung auf glatten Ladeflächen erhöht werden. Je höher die Vorspannkraft ist, mit der niedergespannt wird, umso bes
Der «iGurt» kontrolliert und dokumentiert die Spannung des Zurrgurts. Die Daten lassen sich auf Smartphone oder Tablet-Computer darstellen. Bild: BPW
ser ist die Sicherung. Die Vorspannkraft hängt vom Zurrmittel (Spanngurte usw.) und dem Zurrwinkel ab. Je steiler der Zurrwinkel, umso besser kann die Vor spannkraft auf die Ladung übertragen werden.
Spannung überwachen Mangelnde Ladungssicherung ist immer wieder die auslösende Ursache für Un fälle. Nicht nur bei landwirtschaftlichen Transporten, auch im Transportgewerbe wird fehlende oder mangelnde Ladungssi cherung von den Kontrollorganen bean standet. Die verschiedenen Kräfte, welche auf die Ladung wirken, haben zur Folge, dass sich Sicherungsmittel während der Fahrt entspannen oder gar lösen können. Mit einer intelligenten Ladungssicherheit kann die richtige Vorspannung des Zurr gurtes während der Fahrt überwacht wer den. Dieser «iGurt», entwickelt von BPW, lässt sich am Zurrgurt befestigen. Wäh rend der Fahrt zeigen alle im Einsatz be findlichen Geräte die jeweilig angelegte
Ladungssicherung • Sicherung seitlich und nach hinten Eine Ladung mit 1000 daN Gewichts kraft ist mit mindestens 500 daN gegen Rutschen zur Seite und nach hinten zu sichern (50 % nach jeder Seite). • Sicherung nach vorne Eine Ladung mit 1000 daN Gewichts kraft ist mit mindestens 800 daN gegen Ru0tschen nach vorne zu si chern (80 %). (daN = deka-Newton)
Vorspannkraft auf deren Gehäuse an und senden die Daten zusätzlich per Bluetooth auf das Smartphone des Fahrers. Lockert sich einer der Zurrgurte, schlägt die Smartphone-App des «iGurt»-Systems sofort Alarm. Das robuste, schlagfeste Gehäuse des «iGurts» ist auf den Dauer einsatz ausgelegt. Eine Batterieladung hält rund ein Jahr, der Batterie-Austausch ist problemlos. 11 2018 Schweizer Landtechnik
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Sicherheit | Schutzausrüstung
Sicher und modisch Wer im Wald arbeitet, sollte besonderen Wert auf seine persönliche Schutzausrüstung legen. Die Messe «Interforst» in München zeigte die neusten Trends auf: Sicherheit kann auch angenehm und modisch sein. Christian Mühlhausen*
Da sich Mann und Frau in der Statur unterscheiden, gibt es Schnittschutzhosen jetzt auch im Damenschnitt – je nach Hersteller extrem reissfest, wasser- und schmutzabweisend. Bilder: Ch. Mühlhausen
Die Waldarbeit ist nach wie vor eine der unfallträchtigsten und von der Schwere der Unfälle her eine der gefährlichsten Tätigkeiten überhaupt – gerade vor diesem Hintergrund sollten alle, die im Wald arbeiten, penibel auf ihre persönliche Schutzausrüstung achten. Und die hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Schnittschutzhosen etwa sind heute nicht mehr steife, schwere Beinkleider, in *Christian Mühlhausen ist Forstingenieur und Agrarjournalist sowie Inhaber der Bildagentur landpixel.de, Göttingen D.
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Der Forstschuh Haix «Protector Ultra» mit eng anliegender Manschette am oberen Ende verhindert, dass Sägespäne und Schmutz in den Schuh fallen.
denen man stark schwitzt, sondern ähneln mehr leichter Funktionskleidung: Die Stoffe sind angenehmer geworden und dabei die Schnittschutzeinlagen gleichzeitig sicherer.
Schnittschutz im Damenschnitt Schnittschutzhosen können kleidsam sein. Das zeigten Models am Stand von Profiforest. Da sich Mann und Frau in der Statur unterscheiden, gibt es die Schnittschutzbundhose jetzt auch im Damenschnitt – nach Herstellerangaben extrem reissfest, wasser- und schmutzabweisend
sowie mit Cordura-Besätzen. Die spezielle Keilerschutzhose hat zudem eine zusätzliche eingenähte Einlage aus stich festem Material. Schnittschutz ist nicht gleich Schnittschutz: Käufer sollten unbedingt auf die entsprechenden Prüfzeichen achten, etwa von FPA/KWF. Doch auch da gibt es Unterschiede. Während manche Hosen nur wenige Male gewaschen werden können, da sonst das Schnittschutz material an Wirkung verliert, wirbt der deutsche Hersteller Rökona mit robusten, unbegrenzt waschbaren und tragekom-
Schutzausrüstung | Sicherheit
fortablen «contracut»-Stoffen. Da manche Sägen mit Kettengeschwindigkeiten von bis zu 32 m/s arbeiten, sollten Anwender unbedingt auch auf die passende Schutzklasse für ihre Schnittschutzhose achten.
Helm auf Auch bei den Helmen gibt es Neuentwicklungen. 3M stellte den Peltor «wireless» vor, eine Art Headset für den Forsthelm, der über Bluetooth oder Funk eine kabellose Kommunikation ermöglicht. Das System kann auch an herkömmlichen Kapsel gehörschützern der «X»-Serie nachgerüstet werden. Ebenfalls bei Peltor konnte man den Helm «WS ProTac XP Forestry» anschauen, der auch eine kabellose Kommunikation ermöglicht und mit einem wasserdichten, abwaschbaren Mikrofon ausgestattet ist.
Funkverbindungen
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Gleich mehrere Kilometer Funkstrecke können mit dem Protos «Integral BT-Funk» überwunden werden. Auch hier unterstützt Bluetooth, so dass störende Funkteilnehmer sowie Umgebungsgeräusche ausgeblendet werden. Helm und Gehörschutz verschwimmen immer mehr zu einer Einheit, um möglichst wenig Angriffsfläche für Äste und Gebüsch zu bieten, in denen man hängen bleiben könnte.
Schuhwerk Bei den Sicherheitsschuhen gehören die Zeiten der schweren Knobelbecher der Vergangenheit an. Sie sind leichter, komfortabler und modischer geworden, ohne dabei an Sicherheit einzubüssen. Der Meindl-Sicherheitsschuh «Airstream Rock» etwa ist mit einer Forstspezialsohle ausgestattet, bei dem bewegliche Lamellen als Rutschhemmung sowie in der extraweichen Gummimischung Aluminiumsplitter für besseren Halt integriert wurden. Beim Haix-«Protector Ultra» verhindert eine eng an liegende Manschette am oberen Ende des Schafts, dass Sägespäne und Schmutz in den Schuh fallen. Auch hier wurde eine extrem rutschfeste Sohle verbaut, ausserdem werden Schritte gedämpft und der Fuss optimal geführt.
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SVLT | Sektionen
Generalversammlungen AG
VD Mittwoch, 23. Januar 2019, 10.15 Uhr Centre de protection civile, Gollion
Mittwoch, 21. November, 9.30 Uhr Restaurant Rössli, Eiken
ZG
TG
Donnerstag, 31. Januar 2019, 19.45 Uhr Steinhausen
Mittwoch, 21. November, 19.30 Uhr Restaurant zum Trauben, Weinfelden Nach Mitteilungen in eigener Sache wird ein Referat von Stephan Stulz über die rechtliche Situation bei einem Unfall mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu hören sein.
FR Mittwoch, 13. Februar 2019, 9.30 Uhr
LU FR
Donnerstag, 6. Dezember, 9.30 Uhr Restaurant Brauerei, Sursee
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Mit interessantem Vortrag und Gratis-Mittagessen
BE Freitag, 7. Dezember, 9.30 Uhr Gasthof Schönbühl, Schönbühl
SG
AR
AI
Samstag, 5. Januar 2019, 9.45 Uhr Restaurant Golfplatz, Gonten
ZH Mittwoch, 9. Januar 2019, 9.30 Uhr Strickhof, Wülflingen
SH Donnerstag, 17. Januar 2019, 20 Uhr Restaurant Altes Schützenhaus, Schaffhausen
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GL
Der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) erhält die Bremstestkampagne aufrecht. Dieser Test ist gedacht für Karren und Anhänger aller Art, 30 oder 40 km/h, die während des ganzen Jahres im Einsatz stehen und deren Wartung leider oft vernachlässigt wird. Am Ende der Kontrolle werden die Eigentümer im Besitz einer genauen Diagnose ihrer Fahrzeuge sein, die von akkreditierten Fachbetrieben für Anhängerbremsen erstellt wird. Sie findet statt in der Nähe Ihres Wohnortes in dafür ausgerüsteten Ateliers. Die Liste der Werkstätten ist auf der Website unter www.agrotecsuisse.ch zu finden. Wichtig: Für die Prüfung müssen die Anhängerzüge mit pneumatischen oder hydraulischen Betriebsbremsen ausgerüstet sein. Für seine Mitglieder bietet der FVLT einen Rabatt von 50 Franken pro Achse. Dazu genügt es, eine Kopie der Rechnung an folgende Adresse zu senden: AFETA/FVLT, Robert Zurkinden, Heitiwil 23, 3186 Düdingen. Dieses Angebot gilt nicht für den Kauf von neuen Geräten oder bei einem später folgenden Aufgebot zur Expertise.
Traktorfahrkurs für Frauen und Junglenker Samstag, 24. November 2018, von 9.00 bis 16.30 Uhr Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve, Posieux Einmal einen Traktor erklärt bekommen, mit dem Traktor mit oder ohne Anhänger manövrieren; dies ohne Stress und Zeitdruck … damit Sie das nächste Mal, wenn «Not an der Frau» ist, Bescheid wissen. Dazu organisiert der Freiburgische Verband für Landtechnik (FVLT) einen Kurs für Frauen und Junglenker, die ihre praktischen Traktorkenntnisse verbessern wollen. Der PW- oder Traktorfahrausweis wird verlangt (Kategorie: B, C, D, F, G). Es sind keine weiteren Vorkenntnisse nötig. Kosten: 110 Franken für Ehefrauen und Kinder von Mitgliedern des FVLT, für Nichtmitglieder 130 Franken. In den Kurskosten inbegriffen
Sektionen | SVLT
sind Unterlagen, Kaffee, Gipfeli, Mittagessen und Warnweste. An meldung bis spätestens 15. November 2018 an: FVLT, Samuel Reinhard, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49
GL Führerprüfungen für landwirtschaftliche Motorfahrzeuge Kat. G Der Führerausweis der Kat G gilt auch zum Führen von Motorfahrrädern. Der Führerausweis der Kat. G beinhaltet auch die Theorieprüfung der Kat. F. Der Verband für Landtechnik veranstaltet im Kanton Glarus im Winter 2019 wieder Ausbildungskurse mit anschliessenden Prüfungen durch das Strassenverkehrsamt. Jugendliche, die im Laufe des Jahres 2019 das 14. Altersjahr vollenden (Jahrgang 2005 oder älter), können die Kurse besuchen, erhalten nach bestandener Prüfung den Führerausweis, je doch erst nach Vollendung des 14. Altersjahres. Jüngere Jahrgänge kön nen nicht zugelassen werden. Bei entsprechenden Anmeldungen werden in Näfels und Schwanden Kurse durchgeführt. Der dritte Kurshalbtag inkl. Prüfung findet für alle in Schwanden beim Strassenverkehrsamt statt. Die Kurskosten, ohne Prü fungs- und Ausweisgebühr, betragen für Angehörige und Angestellte von Verbandsmitgliedern Fr. 70.– (auch Neueintretende), für Nichtmit glieder Fr. 95.–, inklusive Lern-CD und Arbeitsblätter. Die Kursdauer be trägt inkl. Prüfung drei halbe Tage zu je etwa 3 ¾ Stunden. Die Kurskosten inkl. Theorieunterlagen von Fr. 95.– (VLT-Mitglieder Fr. 70.–) werden am ersten Kurstag vom Kursleiter eingezogen. Die The orieunterlagen (inkl. Lern-CD) werden am Anfang vom Kurs abgegeben. Die Kosten für Prüfungsabnahme von Fr. 30.– und Ausweis von Fr. 65.– sind in den Kurskosten nicht enthalten und werden vom StVA direkt in Rechnung gestellt. Kursanmeldungen zusammen mit weissem, vollständig ausgefülltem Gesuchsformular richten Sie sofort, aber spätestens bis 7. Januar 2019 an das Strassenverkehrsamt des Kantons Glarus, Mühlestrasse 17, 8762 Schwanden. Wenn der Kurs regulär stattfindet, folgt keine zusätzliche Einladung mehr. Kurs 1: Näfels, Rest. National, 12. Jan. 2019, 8.15 bis 12.00 Uhr Näfels, Rest. National, 9. Febr. 2019, 8.15 bis 12.00 Uhr Schwanden, StVA, 9. März 2019, 13.30 bis 17.15 Uhr Kurs 2: Schwanden, StVA, 12. Jan. 2019, 13.30 bis 17.15 Uhr Schwanden, StVA, 9. Febr. 2019, 13.30 bis 17.15 Uhr Schwanden, StVA, 9. März 2019, 8.15 bis 12.00 Uhr Kursleiter: Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40, hanspopp@bluewin.ch
Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils in Büron und Sursee statt. Die Kosten betragen für Mitglieder CHF 300.–, für Nicht mitglieder CHF 320.–. Nächste Termine: Kurs 613: jeweils Samstag, 24. November / 1. Dezember, 8.00–12.00 Uhr (Achtung: letzter Kurs vor der Winterpause) Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf: für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.– Nächste Termine: Kurs Nr. 407: 4 Abende jeweils Montag / Dienstag: 19./20./26./27. No vember 2018, 19.00–21.00 Uhr, in Sursee Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Kombipaket für Rollerfahrer nochmals günstiger als zum Einzelpreis. Theorie online lernen / Grundkurs 1 + 2 (8 Lektionen) / VKU (4 × 2 Lek tionen): für Mitglieder CHF 539.–, für Nichtmitglieder CHF 579.– Der Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wo chen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg ist jederzeit möglich. Der nächste Kurs beginnt am 11. Janu ar 2019; Durchführung jeweils in Luzern. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch
SG
AR
AI
GL
Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2018 Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Mittwoch nachmittag Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 21. Nov 18 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn
12. Dez 18
Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels
19. Dez 18
Sa, 24. Nov 18
TG Frühjahresexkursion VTL / Landtechnik
LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 12. Dezember 2018 in Sursee, 13.15–17.30 Uhr
Am Mittwoch, 13. Februar 2019, besuchen die Mitglieder des VTL\ Landtechnik das Lohnunternehmen Estermann AG in Eschenbach LU und am Nachmittag die Kaltbach-Käsehöhlen in Kaltbach. Nach der Carfahrt und dem Kaffeehalt wird am Vormittag das Lohn unternehmen Thomas Estermann AG in Eschenbach LU besucht. Der grosse Maschinenpark und die fortschrittliche Einstellung in allen Berei chen sind beeindruckend, besonders der Umgang beim Pflanzenschutz und Flüssigdünger mit der Befüllung auf dem Hof mit einer externen Einspülung und die Reinigung auf dem Waschplatz mit einer Spül wasseraufbereitung. Anschliessend gibt‘s Mittagessen. Am Nachmittag steht der Besuch der Kaltbach-Käsehöhlen inmitten des Wauwilermoos auf dem Programm, wo man sich beim anschliessenden Apéro ver wöhnen lassen darf. Auf der Heimfahrt ist ein Desserthalt eingeplant.
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SVLT | Sektionen
Mögliche Einsteigeorte: • 06.25 Uhr Amriswil Sportanlage Tellenfeld Egelmoosstr. • 06.45 Uhr Sulgen Landgasthof Löwen • 06.55 Uhr Weinfelden Güttingersreuti • 07.15 Uhr Frauenfeld Hotel Domicil Kosten: 125.– (inkl. Carfahrt, Besichtigungen, Znüni, Mittagessen, Apéro und Dessert) Bitte umgehend anmelden, denn die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldeschluss ist der Freitag, 1. Februar 2019. Anmeldung an: Geschäftsstelle VTL/Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch
Theoriekurse Kategorie F / G Im Theoriekurs Kat. F / G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch
Kur- und Badeferien Bad Birnbach Bad Birnbach, die niederbayerische Toskana, ist 45 km von Passau entfernt. Das ländliche Thermalbad bietet 31 verschiedene Kur- und Badebecken, Wassertemperatur 24 °C–40 °C. Das Hotel ist erstklassig: geräumige Komfortzimmer, beheizter Bademantelgang zur Thermenlandschaft, physiotherapeutische Praxis mit Wellness-Oase, Clublounge usw. Die Leistungen: • Hin- und Rückfahrt in modernem Reisebus inkl. Frühstücksbuffet auf Hinfahrt, Zvieri auf Rückfahrt. • 7 Übernachtungen im 4-Stern-Wellnesshotel Chrysantihof mit 4Gang-Gourmethalbpension, Salatbuffet und Käsebrett • Tageskarte für alle Einrichtungen der Rottal Terme mit Sauna • Badevergnügen am Anreise- sowie am Abreisetag • Gemütlicher Buffetabend mit Live-Musik, Ausflüge Preise: 7 Übernachtungen mit Halbpension: Standardzimmer Erdgeschoss / Galerie Fr. 1150.– Deluxe-Galeriezimmer Fr. 1200.– Erdgeschoss-Komfortzimmer Fr. 1200.– Verlängerungswoche Fr. 850.– Einzelzimmer-Zuschlag Fr. 100.– Reisedaten: Samstag, 12., bis Samstag, 19. Januar 2019 Samstag, 19., bis Samstag, 26. Januar 2019 Samstag, 26.1., bis Samstag, 2. Februar 2019 Anmeldung: VTL\Landtechnik, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen, 071 966 22 43, info@tvlt.ch
AG Kursorte und -daten: Do, 15./22.11.2018, Riniken SVLT, 18.30 Uhr; Do, 21./28.2.2019 Gränichen Liebegg, 18.30 Uhr; Do, 2./9.5.2019, Frick FIBL, 18.30 Uhr Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Vorkurs Ebenrain, Sissach; Prüfung MFP Münchenstein: 17. Nov. 2018, 9.00 Uhr Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kursorte: Landquart, Ilanz, Thusis, Scuol, Samedan Kontakt: Luzia Föhn, 081 322 26 43, 7302 Landquart, foehn@ilnet.ch, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch SG, AI, AR, GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Martin Müller, Haldenhof 286, 8213 Neunkirch, 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch
ZG Gegengewichtsstapler- und Teleskoplader-Grundkurs 7. bis 9. Januar 2019, jeweils 2 Tage Zu lernen an diesem zweitägigen Kurs ist der sichere Umgang mit dem Gegengewichtsstapler und Teleskoplader nach SUVA-Richtlinien. Ziel: Schriftlicher SUVA-Ausweis auf Gegengewichtsstapler und Teleskop lader. Ein Tag kann der obligatorischen CZV (Chauffeurzulassungs verordnung) angerechnet werden. Inhalt: Zweitägige Ausbildung auf Gegengewichtsstapler und Teleskoplader, Theorie und Praxis. Voraus setzung: Mindestalter 18 Jahre, praktische Erfahrung auf Maschinen. Datum: 7. bis 9. Januar 2019, jeweils 2 Tage (Montag für alle Theorie, Dienstag oder Mittwoch Praxis). Kosten: 2 Tage ca. Fr. 660.– für Mit glieder und Fr. 700.– für Nichtmitglieder VLT Zug, inkl. Unterlagen und Essen. Anmeldung/Auskunft: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch
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SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kursort: Oulens-sous-Echallens; Kursdaten: März, Juni und Oktober 2019 Kontakt: ASETA-Section vaudoise, Virginie Bugnon, chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Vorbereitungskurs Kat. G Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursorte: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, Eschikon 21, 058 105 98 22, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch
www.agrartechnik.ch Occasionen
L1273658 New Holland 7635 L 95, 1998, 95/70 PS/kW, A, K, LS, Preis: SFR 27.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch
L1462844 Amazone UF 1501, 2004, 2700cm, 1500l, Preis: SFR 30.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch
L1973654 Iseki TH 4330, 2009, Preis: SFR 25.500,(Normalsatz (7,7 %)) Studer AG Lyssach, 3421 Lyssach, Tel.: +41 34 4474444, www.studer-landtechnik.ch
L2014361 Hydra-Mac Hoflader, Preis: SFR 3.500,(Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch
L2048573 Joskin Betimax RDS 6000, 2018, Preis: SFR 24.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch
L2064076 Weidemann 1370 CX 50, 2016, 50/37 PS/kW, 530h, Preis: auf Anfrage. Kuoni Landtechnik AG, 5062 Oberhof, Tel.: +41 62 8676060, www.kuoni-landtechnik.ch
L1436872 New Holland 5060, 2013, 120/89 PS/kW, 350h, KL, K, Preis: SFR 79.000,(Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch
L1373250 Fordson Super Major, 1961, 49/37 PS/kW, Preis: SFR 10.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch Kioti DK 4510 , 2017, 45/34 PS/kW, 30h, A, Preis: SFR 28.500,(Normalsatz (7,7 %)) Sepp Knüsel AG, 6403 Küssnach am Rigi, Tel.: +41 41 8501533, www.knuesel-sepp.ch
L1494017 New Holland 6090 Combi, 2008, Preis: SFR 28.500,- (Normalsatz (7,7 %)) Guthauser GmbH, Land- und Erntetechnik, 5024 Küttigen, Niklaus Guthauser, Tel.: +41 62 827 14 14, www.guthauser-gmbh.ch
L1785120 Antonio Carraro TTR 8400, 2005, 68/50 PS/kW, 2905h, RFE, A, KRG, Preis: SFR 38.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Sepp Knüsel AG, 6403 Küssnach am Rigi, Tel.: +41 41 8501533, www.knuesel-sepp.ch
L2023396 Claas Arion 420, 2017, 110/81 PS/kW, 110h, A, EHR, KL, LS, NK, PSH, Preis: SFR 74.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Sepp Knüsel AG, 6403 Küssnach am Rigi, Tel.: +41 41 8501533, www.knuesel-sepp.ch
L2064080 Antonio Carraro TRH 9800, 2015, 87/64 PS/kW, 430h, RFE, A, Preis: SFR 51.000,(Normalsatz (7,7 %)) Sepp Knüsel AG, 6403 Küssnach am Rigi, Tel.: +41 41 8501533, www.knuesel-sepp.ch
L2050387 Reiter Respiro , 2016, 150h, 300cm, Preis: SFR 19.800,- (Normalsatz (7,7 %)) Sepp Knüsel AG, 6403 Küssnach am Rigi, Tel.: +41 41 8501533, www.knuesel-sepp.ch
L1962153 SIP Opticut 220 F, 2010, 220cm, FRT, SHB, Preis: SFR 6.700,- (Normalsatz (7,7 %)) Sepp Knüsel AG, 6403 Küssnach am Rigi, Tel.: +41 41 8501533, www.knuesel-sepp.ch
L2024986 John Deere 640L, 2016, 770h, RFE, A, Preis: SFR 320.000,- (exkl. Normalsatz (7,7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Stefan Keller, Tel.: +41 32 636 04 44, www.keller-forstmaschinen.ch
L1243425 Palax 55T TR, 2011, Preis: SFR 1.889,(exkl. Normalsatz (7,7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Tel.: +41 32 6360444, www.keller-forstmaschinen.ch
L1231247 Bayerwald BW-E 710, 2005, 10/8 PS/kW, 50h, Preis: SFR 1.100,- (exkl. Normalsatz (7, 7 %)) KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Stefan Keller, Tel.: +41 32 636 04 44, www.keller-forstmaschinen.ch
L1564186 Timberjack 1270, 1992, 16272h, Preis: auf Anfrage. KELLER Forstmaschinen AG, 4537 Wiedlisbach, Stefan Keller, Tel.: +41 32 636 04 44, www.keller-forstmaschinen.ch
L2063973 John Deere 6130R, 2018, 155/114 PS/kW, 50h, A, DLB, EHR, FH, FZW, gVA, K, KL, PSH, Preis: auf Anfrage. Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtechnik.ch
L1939432 Fuchs VK 7, 2017, 7000l, BV, SL, Preis: SFR 39.000,- (Normalsatz (7,7 %)) Schär Landtechnik AG, 3368 Bleienbach, Hansruedi Schär, Tel.: +41 62 922 35 65, www.schaer-landtechnik.ch
L2055416 5125, 2017, 125/92 PS/kW, 100h, Preis: SFR 85.000,- (Normalsatz (7,7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtechnik.ch
OL TWS 700 Z, Preis: SFR 2.400,(Normalsatz (7,7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtec hnik.ch
L2055428
L2064912
L2055432 UNI-310, 2011, 4h, Preis: SFR 5.100,(Normalsatz (7,7 %)) VÖLLMIN LANDTECHNIK AG, 4466 Ormalingen, Tel.: +41 61 9858666, www.voellmin-landtechnik.ch
SVLT | Porträt
Zielorientiert Nationalrat Werner Salzmann, Oberst und Präsident des Berner Schiessportverbandes, schiesst auch mal das Maximum am Feldschiessen. Der Präsident der SVP Kanton Bern singt aber auch im Männerchor Limpach-Mülchi mit. Er war Gemeindepräsident von Mülchi. Er war/ist Mitglied von kommunalen, regionalen und kantonalen Kommissionen, Arbeitsgruppen und Verbänden. Er war Präsident der Arbeitsgruppe Landwirtschaft Schweiz. Steuerkonferenz SSK und Präsident der Arbeitsgruppe Ländlicher Raum der SVP Kanton Bern und ist Freimitglied des Berner Bauernverbandes, Delegierter des Schweizer Bauernverbandes SBV, Mitglied der Landwirtschaftskammer und Präsident der Fachkommission Landwirtschaft der eidgenössischen SVP-Fraktion, Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates und, und, und. Das (landwirtschafts)politische Schwergewicht ist es auch beruflich: Der dipl. Landwirt mit Fähigkeitsausweis lernte in Zweitausbildung Ing. Agr. FH und ist heute Chefexperte Landwirtschaft der Steuerverwaltung Kanton Bern. Und vollends zum agrarpolitischen Urgestein macht den 56-Jährigen der Umstand, dass sein Urgrossvater mütterlicherseits der Cousin von alt Bundesrat Ruedi Minger ist. Werner Salzmann ist auf dem Gurten bei Bern im Gurtendorf bei Wabern 1962 geboren und zog 1974 mit seine Eltern auf den Hof seiner Mutter Dorli Minger nach Mülchi, wo heute sein Bruder den Landwirtschaftsbetrieb führt. Der vierfache Familienvater hat zwei Grosskinder. Wahrlich, Nationalrat Werner Salzmann wirkt an vielen Fronten, elegant und unermüdlich. Bei näherer Betrachtung wird klar: Seine liebstes «Kampffeld» ist die Landwirtschaft. So war die Freude bei den Bauern gross, als er sich zum Präsidenten des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik SVLT mit Amtsantritt 11. September 2015 wählen liess. Eine neue Bürde? Mitnichten! «Die Verbandsarbeit beim SVLT passt in meine politische Tätigkeit. Der SVLT ist für mich und die Landwirte wichtig, weil er erstens die Massnahmen zur Sicherheit der Landtechnik unterstützt und zweitens die gesetzlichen Voraussetzungen für den sicheren Verkehr der Maschinen und Fahrzeuge der Landwirtschaft im Strassenverkehr garantiert», sagt er. Für eine erfolgreiche Zukunft des SVLT will er die Umsetzung der Digitalisierung der Landwirtschaft vorantreiben und den Mitgliederbestand sichern. Letzteres bereitet ihm Sorgen. Denn je weniger Mitglieder, desto geringer die Finanzierbarkeit der Verbandstätigkeiten, derer immer mehr würden – ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Beim SVLT ist man guten Mutes. Wer Werner Salzmann kennt, weiss, wie zielorientiert, analysestark, diskussionsbereit und geradlinig er seine Absichten verfolgt und hartnäckig umsetzt. Sein Ziel: «Ich kämpfe darum, dass die produzierende Landwirtschaft ohne Agrarfreihandel wieder die Bedeutung erhält, die sie verdient. Die Agrarpolitik ist in den vergangenen Jahren auf den falschen Pfad geraten.» Aufgezeichnet von Dominik Senn
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Kurse | SVLT
Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Kursorte G40
Die G40-Fahrkurse 2018
1260 Nyon VD* 1315 La Sarraz VD* 1510 Moudon VD* 1562 Corcelles-près-Payerne VD* 1630 Bulle FR** 1786 Sugiez FR** 1860 Aigle VD* (neuer Kursort) 1920 Martigny VS* 1964 Conthey VS* 2208 Les Hauts-Geneveys NE* 2720 Tramelan BE* 2852 Courtételle JU* 3186 Düdingen FR 3250 Lyss BE 3270 Aarberg BE 3421 Lyssach BE 3510 Konolfingen BE 3550 Langnau i. E. BE 3792 Saanen BE 3800 Interlaken BE 3818 Grindelwald BE 3930 Visp VS 4222 Zwingen BL 4415 Lausen BL 4538 Oberbipp BE 4702 Oensingen SO 5040 Schöftland AG 5505 Brunegg AG 6056 Kägiswil OW 6130 Willisau LU
6170 Schüpfheim LU (neuer Kursort) 6210 Sursee LU 6276 Hohenrain LU 6430 Schwyz SZ 6472 Erstfeld UR 6702 Claro TI*** 7130 Ilanz GR 7302 Landquart GR 7430 Thusis GR 7524 Zuoz GR**** 7550 Scuol GR**** 8180 Bülach ZH 8200 Schaffhausen SH 8315 Lindau ZH 8460 Marthalen ZH 8500 Frauenfeld TG 8625 Gossau ZH 8836 Biberbrugg SZ 8856 Tuggen SZ 8867 Niederurnen GL 8932 Mettmenstetten ZH 9133 Sitterdorf TG 9436 Balgach SG 9465 Salez SG 9602 Bazenheid SG * Sprache Französisch ** Sprache Deutsch u. Französisch *** Sprache Italienisch **** Sprache Italienisch u. Deutsch
Mit dem Führerausweis Kat. G und erfolgreich absolviertem Fahrkurs G40 können landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge und Landwirtschaftstraktoren sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorkurs G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik ist vom Bundesamt für Strassen, ASTRA, anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Die ersten G40-Kurse der Kurssaison 2019 sind veröffentlicht: Anmeldungen können ab sofort vorgenommen werden! www.fahrkurse.ch
CZV – Weiterbildungskurse
Kursort: Riniken AG
Kursart Kursdatum Erste Hilfe im Strassenverkehr, Deutsch
auf Anfrage
ARV1 / Digitaler Fahrtenschreiber, Deutsch
03.12.2018
Ladungssicherung, Deutsch
auf Anfrage
Moderne Fahrzeugtechnik, Deutsch
14.01.2019
Hebegerätekurse SUVA-anerkannt: Gegengewichts- und Teleskopstaplerkurs; Instruktion Hoflader
Kursort und Sprache
Kurstag 1
Kurstag 2
Goldach SG, Deutsch
auf Anfrage
auf Anfrage
Oberbipp BE, Deutsch
27.02.2019
28.02.2019
Oberbipp BE, Deutsch
01.03.2019
02.03.2019
Direkt zu den «G40»-Fahrkursen
Rümlang ZH, Deutsch
auf Anfrage
auf Anfrage
Über diesen QR-Code gelangen Sie direkt zu den Terminen und Anmeldungen der diesjährigen «G40»-Fahrkurse des SVLT.
Chavornay VD, Französisch
22.02.2019
23.02.2019
Schweisskurse
Kursort: Riniken AG
Kursart Kursdaten
Informationen und Auskünfte: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch
Lichtbogen-Handschweissen (E-Hand), Deutsch
auf Anfrage
Metall-Schutzgasschweissen (MAG/MIG), Deutsch
auf Anfrage
Wolfram-Schutzgasschweissen (TIG), Deutsch
auf Anfrage
Impressum 80. Jahrgang www.agrartechnik.ch Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT NR Werner Salzmann, Präsident Aldo Rui, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Ruedi Burkhalter: r.burkhalter@agrartechnik.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch
Verlagsleitung Dr. Roman Engeler, Postfach, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2018. Kombinationsrabatt bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich
Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.)
Nächste Ausgabe Schwerpunkt: Elektrik, Robotik und Sensoren Wissen: Methan-betriebene Fahr-Konzepte Sicherheit: Tote Winkel sichtbar machen Passion: Holpriger Start im CH-Traktorenbau
Nr. 12/2018 erscheint am 13. Dez. 2018 Anzeigenschluss: 30. November 2018
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