ABSTIMMUNG VOM 25. NOVEMBER 2018 «SELBSTBESTIMMUNGS»-INITIATIVE Darum braucht es ein Nein
Foto: Oliver Lovey
Die Schweiz pflegt rund 5000 Abkommen mit Ländern aus aller Welt. Eine Annahme der «Selbstbestimmungs»-Initiative hätte Auswirkungen auf viele dieser Verträge. Dies, weil die Vorlage den generellen Vorrang der Bundesverfassung vor Völkerrecht verlangt. Die Folge: Bei Widersprüchen zwischen einem Vertrag und der Verfassung bleibt keinerlei Spielraum. Stattdessen müssten die Verträge neu verhandelt oder gar gekündigt werden. Die Initiative geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie fordert, dass Schweizer Gerichte im Fall eines Widerspruchs auch gültige Verträge missachten müssten, wenn diese nicht dem Referendum unterstanden. Davon könnten nicht nur Wirtschaftsabkommen betroffen sein – sondern auch die Europäische Menschenrechtskonvention.
«Ein Angriff auf unsere Unternehmen» Die «Selbstbestimmungs»-Initiative (SBI) ist in Bezug auf ihre Ziele irreführend.
Christophe Darbellay, Staatsrat Kanton Wallis
# sbi nein Unberechenbare Folgen Die SBI ist äusserst kompliziert. Sicher ist nur die Rechtsunsicherheit, die eine Annahme der Initiative zur Folge hätte.
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Der Titel entspricht nicht dem Inhalt. Sie gibt uns keine Selbstbestimmung. Die Initiative will zwar das Schweizer Recht über allem stellen, aber sie wird dem Volk kein Quäntchen mehr Macht geben, sondern nur eine andauernde Rechtsunsicherheit hervorrufen, die unseren völkerrechtlichen Verpflichtungen zuwiderläuft. Die Schweiz braucht das Völkerrecht. Und die Stimmbevölkerung hat bereits heute das letzte Wort – zu internationalen Verträgen und zu den anderen Themen. Die Schweizerinnen und Schweizer können sich zu ausnahmslos allen wichtigen Fragen äussern. Dank der direkten Demokratie können sie jederzeit
verlangen, dass internationale Verpflichtungen aufgekündigt werden, falls sie unseren Interessen nicht mehr entsprechen. Diese Rechtsunsicherheit wäre Gift für unsere Wirtschaft. Wenn aber ständig ein Damoklesschwert über den internationalen Verträgen schwebt, wird die Schweiz nicht mehr als verlässlicher Partner wahrgenommen. Das ist für unsere Wirtschaft inakzeptabel. Die Initiative wird alle unsere Beziehungen und viele wichtigen Verträge für die Schweizer und Walliser Unternehmen betreffen. Deshalb braucht es am 25. November ein Nein gegen die SBI.
Menschenrechte werden angegriffen
Export gefährdet
NGOs wehren sich schweizweit gegen die Initiative.
5000 internationale Verträge betroffen.
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Exporte Wallis Das exportiert der Kanton Wallis jährlich. Dieser Erfolg ist durch die SBI gefährdet.
8708 CHF pro Kopf
3,0 Mrd. CHF insgesamt
Ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine, Kunstgegenstände und Antiquitäten Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, 2017
Darum sage ich Nein: «Unsere Vorbildfunktion bewahren.»
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