Das Kleinkraftwerk - Ausgabe Nr. 6

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Interessenverband Schweiz. Kleinkraftwerk-Besitzer (ISKB)


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Vorwort Sicher haben Sie die neue Ausgabe "Das Kleinkraftwerk" fast nicht erkannt. In einem neuen Kleid und durch Oftsettdruck hergestellt präsentiert sich das Blatt ganz neu. Ich hoffe dass sich die Mühe gelohnt hat und Ihnen die neue Aufmachung gefällt. In meiner beruflichen Tätigkeit komme ich viel mit Kleinkraftwerk­ besitzern zusammen. Meist frage ich, ob der ISKB bekannt sei. Enttäuscht muss ich feststellen, dass man den Verband oft kennt, aber nicht viel davon hält. Unser Image ist nicht gerade das Beste. Oft gelten wir nur als Vereinigung von Bastlern. Wenn wir in Sachen Stromrückkaufspreisen etwas erreichen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass man uns ernst nimmt. Die professonelle Aufmachung unserer Zeitung soll dazu beitragen. Damit ist es aber noch lange nicht getan. Nur mit einem Sprung nach vorne können wir dem Dilemma entkommen. Also volle Kraft voraus...

K. Mugwyler

Inhaltverzeichnis Section Romand

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Waldsterben - Kleinkraftwerk

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Wahl der installierten Leistung einer Turbine

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Unterhalt und Revisionen an Wasserkraftanlagen

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Occasionsbörse

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Literaturhinweis

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Adressen Vorstand

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SECTION ROMANDE STATUTS EN FRANCAIS Le INTERESSENVERBAND SCHWEIZ. KLEINKRAFTWERK - BESITZER (ISKB) est mainte­ nant en possession de statuts en langue fran�aise qui ont ete envoyes aux membres romands. La denomination fran�aise de notre association est ASSOCIATION SUISSE DES PROPRIETAIRES DE PETlTES USINES ELECTRIQUES (ASPU). Tout interesse peut obtenir un exemplaire des statuts en fran�ais (et des bulletins d 1 admission) en contactant le representant romand, J.P. Bourquin. L 1 AVENIR DES PETITES CENTRALES HYDRAULIQUES FACE A LA NOUVELLE LOI FEDERALE SUR LA PROTECTION DES EAUX ET AUX SOCIETES DE DISTRIBUTION 1. La revision de la loi federale sur la protection des eaux concerne beau­ coup les proprietaire de petites usines electriques. Le comite de notre association s 1 occupe serieusement de ce probleme en defendant les inte­ pour rets de l 1 association tout en respectant les exigences raisonnables la protection des eaux. C 1 est dans ce but qu 1 une commission de 1 1 ASPU reste en contact avec le Departement federal de l 1 interieur. Nos preocupations principales sont de rendre la nouvelle loi assez fle­ xible pour rendre 1 1 evaluation de chaque cas plus equitable. Remarquons que les propositions du debit minimum sont particulierement severes et ne tiennent pas suffisamment compte du regime, de l 1 environnement et de l 1 utilisation du cours d 1 eau en question.

2. Il est evident que la rentabilite economique d 1 une petite centrale de­ pend en grande partie du tarif de rachat de la societe de distribution. Ceci ne concerne naturellement pas les centrales autonomes, mais ces cas isoles ne forment qu 1 une minorite. Pour illustrer la situation, nous citons ci-apres, les observations de Monsieur Albert MARTI, chef commercial de l 1 energie des Entreprises Electriques Fribourgeoises : Dans le debat actuel sur l 1 energie, on ne peut negliger aucune forme d 1 approvisionnement, surtout s 1 il s'agit d 1 energie indi­ gene et renouvelable. En ce qui conc�rne les petites centrales hydrauliques produisant de l'electricite, je vois principale­ ment deux problemes pouvant faire obstacle a leur realisation d'une part, l 1 impact sur l'environnement suivant les lieux et circonstances, d 1 autre part, la rentabilite economique.

Aujourd 1 hui, d 1 une maniere generale, on peut affirmer que les societes sont tres positives a l 1 egard des auto-producteurs et que les conditions de reprise de l 1 energie ont bien evolue. Il y a donc lieu d 1 analyser toutes les donnees du probleme, dans chaque cas particulier, sans aucun a priori negatif et, dans ce sens, je crois que l'on peut aller de l'avant.

2


Sur le plan de la Suisse romande, les principaux distributeurs rachetent l 1 energie aux prix de 7,5 c./kWh en haut tarif et de 5,0 c./kWh en bas tarif, pour des installations de biogaz avec groupe chaleur-force.

Pour ce qui est de l'hydraulique, les tarifs ne sont pas unifor­ me; en Suisse romande, les Entreprises Electriques Fribourgeoises, pour citer un exemple, rachetent 1 1 energie aux prix suivants :

Hiver haut tarif a 8,0 c./kWh, bas tarif 5,5 c./kWh Ete haut tarif a 6,0 c./kWh, bas tarif 3,5 c./kWh

Comme nous traversons une periode d 1 augmentation generale aes tarifs d 1 ener­ yie, nous suggerons aux proprietaires de petites centrales de renegocier les prix de rachat avec leur distributeur. RECTIFICAT l0N

Uans le no 5 de notre publication du mois de mars 1985, il etait mentionne que les membres du groupe "turbinettes" de l 1 ADER formeraient la section romande de 1 1 ISKB (ASPU) . Ceci etant a l 1 encontre des statuts, nous nous excusons de cette annonce incorrecte. Les deux associations continueront d 1 avoir des contacts, surtout sur le plan de 1 1 information. Rien n 1 empe­ che un membre de faire partie des deux associations en s'acquittant des deux cotisations.

J-M Chapallaz Microcentrales hydroelectriques Kleinwasserkraftwerke

1445 Vuitebrauf Etude - Fabrication - Modernisation

Tel.: 024 3715 24 3


Waldsterben - Kleinkraftwerk

Vor allem in den Bergkantonen bangt die Bevölkerung

um den Schutz der Bannwälder. Dieses Bangen kann nicht

auf die leichte Schulter genommen werden, wenn man bedenkt

wie verhäng-nisvoll auch nur geringe Schneemassen die zu Ta­ le donnern würden, wenn der Wald seine Rolle nicht mehr

wahrnehmen kann.

Laut wird über den Verkehr geschumpfen, als sei dies

der Hauptgrund für die schädlichen Emmissionen, besonders

das Schwefeldioxid soll noch angehen von Umweltschutzkreisen der Hauptfeind des Waldes sein,

(Ob dem so ist, kann der

Schreibende auch nicht bestätigen). Tatsache ist aber, da9 wenn wir den so Gehalt bei den Hausfeuerungen um einen 2

Viertel reduzieren, haben wir mehr Schwefeldioxide ver­

mieden als der gesamte Verkehr ausstösst. Allein die Tat­

sache beweisst uns, dass wir nicht Druckerschwärze und

schöne Worte brauchen um unsere Umwelt von Schadstoffen

zu befreien.

Das es mit gutem Willen und rler Einsicht der Behör­

rle �eht, rlieses Ziel zu erreichen beweisen die Sturlien

N 2a und 2 b. des Bundesrates für Wasserwirtschaft.

Im Toggenburg konnte die Stromproduktion um das acht­

fache und im Sernftal um das dreifache erhöht werden.

Hier sehen wir in aller Deutlichkeit, dass das Scfulag­

wort, die Gewässer seien voll ausgenuzt ein leeres Wort

ist. Packen wir es an! Wir Menschen brauchen saubere Luft

und saubere Umwelt. Kleinwasserkraftwerke erfüllen beide Forderungen ohne die geringsten Emissionen.

Ein zweiter nicht minder wichtiger Teil, ist unsere

Landesversorgung mit sauberer und einheimischer Energie, Wir dürfen es nicht weiter zu lassen, dass die Schweiz

zu

66,4%

vom Erdöl abhängt. Die nächste EnergiekrieEie

kommt bestimmt, auch wenn die Oeltanks zu Zeit Randvoll

sind.

Stellen wir uns die Situation von gestörter Zufuhr vor,

Hier sind Kleinkraftwerke die einzigen noch verfügbaren

zusätzlichen Stromerzeuger die unser Volk vor einer Kata­ strophe schlitzen können. Was macht das Gemeindebüro ohne

Strom? Wie sieht es im Luftschutzkeller mit Kerzenlicht aus?, Kleinwasserkraftwerke liefern Strom der dezentral

einfällt, die Umwelt nicht belastet, dem Konsumenten

4


bil liger zu stehen kommt, als Strom aus neuen Kernkraft­ werken.

Aus diesen wenigen Tatsachen geht hervor, dass ein

weiterer Ausbau der Wasserkra ft Nationalökonomisch not­

wendig und aus Umweltpolitischen Gründen un�rlässlich ist. Wir raten daher rlie Wasserkra ft Nutzung von Regenwärtig

ca 46 - 48 ,_'(, auf 6 5 ·1, zu erhöhen.

Kleinkraftwerke brauchen kein Kulturland und lassen sich so ins Gelände einbauen, dass sie von den meisten Leuten gar nicht wahrgenommen werden,

Dominik Buntschu

Notstromanlagen DisagDieselmotoren AG 7320 Sargans Tel. (085) 221 81, Telex 855 597

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WAHL DER INSTALLIERTEN LEISTUNG EINER TURBINE J.-M. Chapallaz, Ingenieur EPFL/SIA, Vuiteboeuf Wenn ein Inhaber sich entscheidet, ein Kleinwasserkraftwerk

zu bauen oder zu modernisieren, dann wird er rasch vor das

Problem der Dimensionierung der Turbine gestellt. Dass nur

zwei Parameter,. Wasserhöhe und Durchflussmenge berücksichtigt werden müssen, erleichtert die Auswahl nicht.

Die Fallhöhe oder der Höhenunterschied zwischen Ober- und

Unterwasserpegel ist relativ konstant; anderseits schwankt

die Abflusswassermenge stark über das Jahr. Grob gesehen er­

geben sich langsame, saisonbedingte Schwankungen (z.B. durch

Schneeschmelze) sowie rasche Veränderungen durch Niederschlä­

ge (Regen, Gewitter).

Sollte die Turbine grosszügig dimensioniert werden, um die maximalen Abflüsse auszunützen - aber mit dem Risiko, dass

die Anlage bei Niederwasser ausser Betrieb gesetzt werden muss

- oder sollte eine Maschine gewählt werden, die über das ganze

Jahr - jedoch mit kleinerer Energieproduktion - funktionieren

kann ?

Wassermenge

Es ist deshalb vor dem Entscheid äusserst wichtig, die verfüg­ baren Abflüsse zu ermitteln sowie deren zeitliche Verteilung

über mehrere Jahre, um einen stati.stischen Mittelwert zu bekom­ men. Bei kleinen Wasserkraftwerken sind meistens mehrjährige

Messdaten nicht vorhanden, und deren Sammlung würde vi.el Zeit

erfordern. Es werden nähmlich nur bestimmte Wasserläufe regel­ mässig über Jahre gemessen.

Wie soll man dann vorgehen ? Es ist empfehlenswert, bevor das

Projekt im Detail bearbei.tet wird, Wassermessungen während mi.n­

deste�s ei.nes Jahres durchzuführen. Diese Daten sind selbstver­

ständlich nicht ausreichend, da die möglichen Schwankungen von einem Jahr zum andern beträchtlich sind; sie können aber durch ein Vergleich mit einem oder mehreren kontrollierten Wasser­

läufen, deren Einzugsgebiete ähnliche Eigenschaften zeigen, an­

6

gepasst werden.


Dauerkurve der Abflüsse

Aufgrund der mittleren Ganglinie der gemessenen Abflüsse

(Bild 1) wird die sogenannte Dauerkurve ermittelt, die die

verfügbaren Wasserdurchflüsse in Abhängigkeit von deren Dauer

darstellt (Bild 2). Diese Kurve wird durch Verwendung von den Messdaten über die Nachbareinzugsgebiete entsprechend korri­

giert und, nach Abzug der Rest- bzw. Dotierwassermenge, ermö­

glicht so die richtige Bemessung des Kraftwerkes.

Cl)

0U i:: Cl) E i... Cl) rJl rJl ((j ::3:

Jan.

Juni

Zeit

Dez.

Bild 1: Ganglinie der gemessenen Abflüsse

180

0

365 Tage

Bild 2: Dauerkurve der Abrlüsse

Die verfügbare hydraulische Energie ist zur Fläche der Kurve,

unter Annahme eines konstanten Gefälles, proportional. Die

hydraulische Leistung ist demnach: und die Energie:

wobeiQ f

und

g

j

Wassermenge ( Durchfluss)

P=fgQ H

H

E=

IP

dt =�g HJQ dt

Wasserhöhe

spezifische Masse des Wassers= 1000 kg/m3 Erdbeschleunigung= 9,81 m/s2

Q dt= Integral Durchfluss-Zeit

dauerkurve minus Dotierwassermenge

Fläche der Abfluss-

Für das weitere Vorgehen der Planung sind folgende Faktoren zu

berücksichtigen:

7


a) wie d ie Anlage be trieben wird - ne tzparallel - oder Insel­ betrieb

b) der Te illastwirkungsgradverlauf d e s ausgewählten Turbine ntyps Kleinwasserkraftwerk im Inselbe trieb - unabhängig vom Netz

Die Anlage sollte d en gesamten Energiebe d arf des Verbrauches

abd ecken, d a keine andere Energieque lle zur Ve rfügung ste ht.

Die Turbine wird d ann für d ie währe nd ca. 250-300 Tage pro Jahr

ve rfügbare Wasserme nge bemessen.

CY CY

�I

1

µ

0D

Cl) 0D i::

�E

Cl) C/l C/l CO

E

E = nutzbare Energie : � � -------------".......:�-=--=-= 1e (gestriche l e Fläche ) co Fläche)Q'-+-r--.--,....,.....,,..�T_ur _ b _ _ e_ _ i _ n .

Zei

250-300 Tage

Bild 3: Daue rkurve der Abflüsse

Inselbetrieb (unabhängig vom Netz)

50-60 Tage

Zeit

Bild 4: Daue rkurve d e r Abflüsse Parallelbetrieb mit d e m Netz

Kleinwasse rkraftwerk im Netz-Parallelbe trie b

Aus Bild 3 kann festgestellt werden, d ass d ie Bemessung d er Tur­

bine für d ie 250-300 Tage Abflussmenge keine komple tte Ausnützung

d e s ve rfügbaren Energiepotentiale s bedeutet.

Wenn aber d ie Anlage parallel zum Netz funktionie rt, kann man d ie

Turbine grösse r auswähle n. In d ie sem Fall ist d ie Energieausnüt­

zung d es Wasserlaufes viel interessanter, auch wenn d as Kraftwerk

währe nd d e r Niederwasserpe riod e still steht (s. Bild 4). Die Aus­

le gung d e r Turbine auf

e ine

90-, sogar 60-tägige Wassermenge kann

d ann wirtschaftlich vertretbar sein.

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Es ist zu bemerken, dass es beim netzparallelen Betrieb Perioden gibt, wo die Turbinenleistung höher ist als der Verbrauch d, h. ,

es gibt Ueberschuss-Strom, der ins Netz zurückgespeist wird.

Bei anderen Perioden wird Energie benötigt und Elektrizität vom Netz bezogen.

Die Rentabilität der Anlage wird dann stark von dem Preis

a bhän­

gig sein, zu welchem der Strom vom lokalen EleKtrizitätswerk

verka uft bzw. zurückgekauft wird.

Teillastwirkungsgrad der Turbinen-Generator Gruppe

Der Gesa mtwirkungsgrad einer Anla ge ist gleich das Produkt der

Wirkungsgrade

der Turbine, des mechanischen Antriebes und des

Genera tors; diese sind schematisch auf Bild 5 dargestellt.

------

-

Genera tor (lj 1-< 00 rJ) 00 c:: ;:J

/ /

�1-<

/

/

Turbine

·r-i :,:

P maximum

gesamt

Bild 5:

ca.10% P maximum

I I

Wirkungsgradkurven

eines Kle�nkra ftwerkes

der

Turbine ---+

____.___-+-----------------+-Wa ssermengeQ Q minimum

In der Praxis fällt der Wirkungsgra d stark ab, sobald die

menge unter einen bestimmten Turbinentyp ver�chieden:

WertQmin

Wa sser­

sinkt, Dieser ist je nach

Pelton, Kaplan mit Doppelregulierung: Qmin

ca. 15�·25% Qm a x

Propeller (feste Laufradschaufel):

ca. 60-70% Qmax

! - Kammer Durchströmturbine, Francis: Qmin

Unterhalb dieser Richtwerte ist die

Qmin

c a . 30-40% Qmax

a bgegebene

Leistung unzurei­

chend, und die Anla ge wird dann ausser Betrieb gesetzt.

Bei der

Wahl

des Turbinentyps ist es wichtig, den Teillastwirkungs­

grad zu berücksichtigen, der die untere Grenze des Betriebes be­ stimmt.

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Unterhalt und Revisonen an Wasserkraftanlagen Zusammenfassung Die Maschinellen Anlagen von Wasserkraftwerken stellen einen hohen Wert dar. Durch regelrnässige Wartungsarbeiten und Revisionen können diese in guten Zustand und damit auf hohem Wert gehalten werden. All diese Anstrengungen ergeben eine hohe Verfügbarkeit und tragen zur wirtschaftlicher Nutzung der Wasserkraft bei. Allgemeines Maschinen und E�nrichtungen von Wasserkraftwerken zeichnen sich durch lange Lebensdauer aus. Sie sind jedoch auch Verschleiss unte warfen. wasserführende Teile leiden unter der abrasiver Wirkung sandhaltigen Wassers. Lagerungen und Stopfbüchsen zeigen Abrieb; wasserbenetzte Teile korrodieren. Zudem muss bei hochbeanspruchten Teilen mit Ermüdungsrissen gerechnet werden. Dies alles führt zu Störungen und Ausfällen. Kleinere Störungen und Schäden werden oft vorn Betreiber selbst behoben. Grössere Schäden sollten beim Herstel­ ler beseitgt werden. Nur der Hersteller hat dazu die nötigen Unter­ lagen wie Zeichnungen und Berechnungen. Er bietet Gewähr, dass die Anlage nach der Revision wieder auf dem Neuzustand ist. Der Betreiber legt die Revisonsintervalle fest und plant diese auf die wasserarme Zeit ein. Vielfach kann dazu auf langjährige Erfahr­ ungen abgestellt werden. Zudem bieten einige Hersteller eine kostenlose Beratung die leider viel zu wenig genutzt wird. Durch regelrnässige Revisionen können Schäden frühzeitig erkannt und mit relativ kleinem Aufwand behoben werden. Zudem wird ver­ hindert, dass Schäden in der wasserreichen Zeit auftreten und grosse Produktionsausfälle zur Folge haben. Nicht selten überstei­ gen die Verluste durch Produktionsausfall die eigentlichen Revisi­ onskosten bei weitem. Ersatzteile von Wasserturbinen müssen immer speziell hergestellt werden. Vielfach muss sogar das Rohmaterial im Stahlwerk bestellt werden. Das hat verständlicherweise eine lange Lieferfrist für solche Teile zur Folge. Es ist unumgänglich, mit dem Hersteller frühzeitig Kontakt aufzunehmen und in enger Zusammenarbeit festzu­ legen, welche Teile ersetzt und welche repariert werden müssen.

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Ganz können Überraschungen aber nicht ausgeschlossen werden. Oft

werden z.B. Risse an Welle und Laufrad erst bei genauer Prüfung im werk festgestellt. So kann es vorkommen, dass ein Teil welches

repariert werden soll, ausgeschieden werden muss. Ein Ersatzteil muss dann erst hergestellt werden.

Erosionsschäden an einem Düseneinsatzring einer Peltonturbine. (Sulzer-Escher-Wyss) Wie überall in der Technik wurden auch im Bereich Hydraulik immer wieder Fortschritte gemacht. Aufwendige Forschungen geben uns im­ mer wieder neue Erkenntnisse. Bessere Materialien werden verwendet und geänderte hydrauliche Profile eingebaut. Bet Revisionen werden

solche Verbesserunge� nach Möglichkeit durchgeführt und damit auch

alte Anlagen auf den neuesten Stand gebracht�

Besondere Beachtung muss heute auch der Umweltverträgli�hkeit ge­ schenkt werden. Bessere Abdichtungsysteme und besondere Vorsichts­ massnahmen helfen mit, die Umweltbelastung zu reduzieren. So werden heute viele Leitschaufellager aus modernen Werkstoffen hergestellt und brauchen nicht mehr mit Fett geschmiert zu werden.

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Häufige Schadensbilder und deren Reparatur A) Peltonturbinen Peltonturbinen werden fast ausschliesslich im Gebirge einge­ setzt und verarbeiten grosse Gefälle. Der in Gebirgshöhen immer vorhandene Sand und Gletscherschliff kann dieser Maschinen arg zusetzen. Eigentliche Verschleissteile sind Düsenring und Düsennadel. Diese sollen regelmässig auf Verschleiss geprüft werden. Abgenützte Teile beeinträchtigen die Strahlqualität und damit den Wirkunsgrad beträchtlich. Daneben kann ein ge­ störter. Strahl S�kundirschäden im Laufrad und am Gehäuse aus­ lösen. Ebenfalls wichtig für die Strahlqualität ist eine genaue Nadel­ führung. Ausgelaufene Führungsbüchsen müssen unbedingt ausge­ wec.hselt werden.

Durch Sanderosion abgetragene Düsennadel ( Sulzer-Escher-Wyss) Ausgewaschene Strahlablenker müssen wieder auf ihre ursprüng­ liche Form gebracht werden. Formfehler können zusätzliche Kräfte hervorrufen, sodass ein zuverlässiges Zusammenspiel von Regula­ tor und Ablenker in Frage gestellt wird.

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Typische Struktur einer erodierten Oberfläche (Sulzer-Escher Wyss)

Das Laufrad ist das eigentliche Herz der Maschiene. Ihm soll besondere Beachtung geschenkt werden. Ausgewaschene Becher werden aufgeschweisst und so auf ihre ursprüngliche Form gebracht. Um die beim schweissen immer auftretenden Spannungen zu lösen, werden diese spannungsarm geglüht. Die vielen Lastwechseln können Risse im Becher und in der Becherwurzel hervorrufen. Bei einer Drehzahl von 1000 U/min. sind das bei eindüsigen Maschinen t�glich immerhin 1, 44 Mio. Lastwechsel; bei zweidüsigen 2, 88 Mio. Solche Risse sind heim­ tückisch, können sie doch im Anfangstadium nur durch genaue und aufwendige Prüfung festgestellt werden. Bei einer Anlage mit 200 m Gefälle hat das Peltonrad immerhin eine Umfangsge­ schwindigkeit von mehr als 100 Km/h. Wir können uns leicht vorstellen, was eine wegfliegende Schaufel alles anricht�n könnte. Reparaturen an Peltonlaufräder dürfen nur von bestaus­ gewiesene Fachleute und von Firmen ausgeführt werden welche über das nötige Know-how verfügen. Alles andere ist allgerneingefähr­ lich.

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B) Francisturbine Der Leitapparat der Francisturbine ist gerade bei Anlagen im Gebirge oft starker Sanderosion ausgesetzt. Die Leitschaufeln werden abgetragen, sodass sie nicht mehr dicht schliessen. Stahlschaufeln können durch aufschweissen und schleifen wieder auf ihre ursprüngliche Form gebracht werden. Neben de� eigentlichen Schaufelblatt müssen die Leitschaufel­ lager kontrolliert und wenn nötig saniert werden. Falls die Zapfen nicht alzu stark abgenutzt sind, können Büchsen aufge­ zogen oder die Lagerpartie aufgeschweisst werden. Neben den beweglichen Leitschaufeln sollen auch die Turbinen­ deckel auf Abnutzung geprüft werden. Im Neuzustand haben die Leitschaufeln zwischen beiden Turbinendeckel auf jeder Seite ein Spiel von nur 0, 1 - 0, 2 mm. Bei der Kontrolle in einge­ bautem Zustand wird dieses Spiel mit der Blattlehre kontrolliert. Dabei kann auch festgestellt werden ob die Axialspur der Leit­ schaufeln noch in Ordnung ist. Streifen die Leitschaufeln am Turbinendeckel, so muss die Lagerung saniert werden bevor grosse Schäden auftreten. Das Laufrad selbst soll in regelmässigen Abständen kontrolliert werden. Neben Sanderosion kann hier vorallem an den Schaufel­ unterseiten Kavitation auftreten. Frühzeitig erkannte Schäden lassen sich mit vernünftigen Aufwand beheben. Labyrinthringe haben die Aufgabe, zwischen dem rotierenden Lauf­ rad und dem feststehenden Gehäuse möglichst gut abzudichten. Das Spiel zwischen beiden Teilen ist nur ca. 0 , 2 - 0, 4 mm je nach Laufradgrösse. Ist das Spiel durch Sanderosion auf das Dap­ pelte des Spiels im Neuzustand angestiegen, müssen diese saniert werden. Viele Maschinen haben auswechselbare Ringe, andere werden bei einer Revision damit ausgerüstet. Zu grosses Labyrinthspiel hat fast immer höhere Axialkräfte auf die Welle zur Folge. Diese bewirken wiederum ein Ansteigen der Spurlagertemperatur. Nicht selten ist deshalb der Grund eines Spurlagerschadens in den Labyrinthspielen zu suchen. Kurt Mugwyler, Maschinening. HTL

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OCCASIONSBÖRSE

**************

Gesucht: Turbine

Francis vertikal

H 11 H 6 H - 9 1,4 H

m m m m

Q Q Q Q

150 60 500 2500

-

200 1/s 1/s 1/s 3000 1/s

6-1 6-2 6 -3 6 -4

Zu verkaufen 1 Generator MFO 1 Generator 1 Motor

5 20 kVA 25 kVA

1500 U/min. 500 U/min.

neu

6-5 6-6

20 PS

3000 U/min.

neuwertig

6-7

LITERATURHINWEIS Strom aus Wasser Mit diesem Titel ist 1983 ein 48 seitiges Heft erschienen. Mit vielen Bildern versehen, gibt es einen breiten Überblick iiber die Wasserkraftnutzung in der Schweiz. Neben etwas Geschichte der Wasserkraft werden die einzelnen Maschinentypen beschrieben. Auch Staumauern, Druckleitungen und wehre sind darin gut erklärt. Das Heft ist so aufgebaut, dass sowohl der Laie als auch der Fachmann daraus etwa lernen kann. Bezugsquelle: INFEL Informationsstelle für Elektrizitätsanwendung Bahnhofplatz 9, Postfach, 8023 Zürich

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Adressen Vorstand ISKB Präsident

Buntschu Dominik, Mechaniker ;3 178 Bösingen

031/ 94 78 41

Vice Präsident

Anderes Oskar, Kaufmann Grotzemühle 8840 Einsiedeln

055/ 53 27 63

Steiner Beat, Elektroniker Postfach 15 6440 Brunnen

043/ 31 36 28

Kassier

Schär Walter, Sägerei 6146 Grossdietwil

063/ 59 11 85

Elektro

Kobel Hans, Elektroapparatebau 3416 Affoltern i. E.

034/ 75 14 13

Mech. & Bau

Rubin Rudolf, Mech. Werkstätte 37 14 Frutigen

033/ 71 37 89

Section romande

Bourquin Jean- Pierre, Ingenieur EPF Z Rue Montsalvens 18 1636 Broc 029/

Sekretär

6 10 ·04

Offizielles Organ des ISKB, Auflage dieser Nummer 500 Stück er­ scheint 2 mal pro Jahr. Inseratenpreise: Letzte Umschlagseite 1 Seite 1/2 Seite 1/4 Seite Mitglieder erhalten 25 % Redaktion

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Mugwyler Kurt, Maschinening. HTL Linth-Escherstr. 4 058/ 37 25 54 8865 Bilten

Redaktionsschluss 15. Februar und 15. August

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Unterhalt und Reparaturen Reparaturen. Neuwicklungen an elektrischen Maschinen und Apparaten. Kundendienst für Störungsbehebungen

Modernisierung von Wasserkraftwerken

/

Elektrische Maschinen und Schaltanlagen

Fabrik elektrischer Maschinen und Apparate Gegründet 1918

GEBRÜDER MEIER AG

Zürich - Zollikofen - Bern - Fribourg 8040 Zürich (Hauptbetrieb und Verwaltung) Zypressenstrasse 71 Telefon 01/242 7 2 39, Telex 812 230

3052 Zollikofen-Bern Bemstrasse 145 Telefon 031/57 2151

1700 Fribourg 3, route des Daillettes Telefon 037/24 39 91



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