Unternehmen Österreich Ausgabe 1/2015

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ÖSTERREICH

Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich

WKO-

Wahle n

23.–26 . 2.

Unser Ziel heißt:

Bauen wir die Kammer um! Nur ein starker SWV kann die Interessen der EPU und KMU auch durchsetzen. „Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, Mariahilfer Straße 32, 1070 Wien“

VERÄNDERUNG Bei den Wahlkampfauftaktveranstaltungen in den Bundesländern spürte man die Aufbruchsstimmung.

SWV REGIONAL Die Spitzenkandidaten in den Bundesländern im Porträt und wofür sie sich besonders einsetzen.

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UNTERNEHMEN

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Mit Ihrer Stimme den SWV stärken Daniela Fazekas

Bundesgeschäftsführerin des SWV Österreich

der Karenz und drängen auf bessere Unter­ stützung sowie mehr Wertschätzung für Selbstständige mit Migrationshintergrund. Derzeit befinden wir uns gemeinsam mit allen unseren Landesorganisationen gerade im Intensivwahlkampf, und dem trägt auch diese UNTERNEHMEN ÖSTERREICHAusgabe Rechnung. Ausführliche Berichte aus allen neun Bundesländern, Fotos zu den Wahlkampfauftaktveranstaltungen, Porträts von ListenführerInnen einzelner Fachverbände und Informationen über alle SpitzenkandidatInnen dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen und sind bei uns nachzulesen. Viel Spaß beim Lesen!

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in h a l t Coverstory WKO-Wahlen Die Forderungen des SWV. Plus: Das große Interview mit Präsident Christoph Matznetter ���������� 12

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Aufbruch Dynamisch und motiviert: Die Wahlkampfauftaktveranstaltungen in den Bundesländern ���������������������������04 Rauchen Max Unterrainer zur Debatte über ein neues Rauchergesetz �����������08 Pflege Wie die Arbeitsbedingungen der 50.000 PersonalbetreuerInnen verbessert werden sollen ����������������������� 10

Schedl (2)

MAGNA SUCHT JUNGE TALENTE

Gewinnen! In knapp einer Woche finden österreichweit die Wirtschaftskammerwahlen statt und genau das ist auch das große Thema der aktuellen Ausgabe unseres Mitgliedermagazins. Wir als Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband unterstreichen einmal mehr unsere Forderungen rund um das Thema soziale Absicherung für Selbstständige und alternative Finanzierungsformen aufgrund der Kreditklemme. Darüber hinaus fordern wir eine finanzielle Entlastung für Frauen in

Porträt

Oberösterreich UBIT-Listenführer Niederösterreich Dagmar Bichler18 Thomas Wiener im Interview �������������� Dinstl, Listenführerin der Trafikanten des SWV Niederösterreich, über die Bundesländer Vom Burgenland bis Probleme ihrer Branche und welche Vorarlberg – die Landesorganisationen Veränderungen bzw. Verbesserungen präsentieren sich zur WKO-Wahl �������22 sie durchsetzen möchte .....................16

Impressum und Offenlegung | Herausgeber: Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, 1070 Wien, Mariahilfer Straße 32, Gerichtsstand: Wien, ZVR-Zahl: 42108716 | Medieninhaber: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., FN 73819h, HG Wien, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, www.echo.at. Eigentümerin der VWZ ist die echo medienhaus GmbH. Eigentümerin der echo medienhaus GmbH ist die FFPG Beteiligungs GmbH. Eigentümer der FFPG Beteiligungs GmbH sind Feistl Anton 20 %, Feistl Anton jr. 20 %, Gugler Hermann 20 % und Pöttler Christian 40 % | Geschäftsführung: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler | Unternehmensgegenstand: Heraus­ gabe diverser Publikationen und Periodika sowie allgemeine Verlagsaktivitäten | Hersteller: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H. | Redaktion: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., Mag. Rudolf Mottinger (Chefredaktion), Mag. Andrea Buday, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1. Grafik: Karim Hashem. Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb. Lektorat: Dr. Roswitha Horak, Roswitha Singer. Cover: Ludwig Schedl. Druckerei: Leykam Druck GmbH, Bickfordstraße 2, A-7201 Neudörfl | Verlags- & Herstellungsort: Wien | Blattlinie: Informationen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet.

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wahlauftakt

Burgenland. Natürlich durfte beim Neujahrsempfang auch das musikalische Programm nicht zu kurz kommen, wie sich SWV-Präsident Christoph Matznetter überzeugen konnte.

AUFBRUCHSSTIMMUNG

Mut zur Veränderung

B

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Tirol. Oben: Tolle Stimmung bei der gut besuchten Veranstaltung.

Gastgeberin Gabi Rothbacher im Gespräch mit Claudia Varga und SWVBundesgeschäftsführerin Daniela Fazekas (v. l.). Unten: Wirtschaft trifft Politik. V. l.: LAbg. Lisa Jenewein, SWV-Landespräsidentin Prof. Gabi Rothbacher, LAbg. Mag. Thomas Pupp, SWV-Präsident Dr. Christoph Matznetter, SWV-Spitzenkandidat Mag. Max Unterrainer und SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Georg Dornauer.

Burgenland. SWV-Vizepräsident KommR Siegfried Fleischacker, LH Hans Niessl, SWV-Präsident Dr. Christoph Matznetter und KommR Oswald Hackl waren einige der Festgäste beim Neujahrsempfang und Wahlkampfauftakt auf der Burg Schlaining.

Tirol. Der Karikaturist Erich Tie-

SWV Oberösterreich (4), SWV Österreich (2), SWV Tirol (5)

fenbach faszinierte mit seinen Zeichnungen die Gäste.

Tirol. Natürlich fand sich

bei der Veranstaltung auch genügend Zeit zum „Small-Talken“. Bei einer Stärkung wurde so manches interessante Gespräch geführt. Unternehmen Österreich 1 | 2015

Tirol. Wie Lisa Hafele waren auch viele andere BesucherInnen von ihrem gelungenen gezeichneten Abbild begeistert.

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ereits am 13. Jänner 2015 fand im Linzer Central die Wahlkampfauftaktveranstaltung des SWV Oberösterreich statt. Nach der Begrüßung durch Landespräsidentin Doris Margreiter wurden die SpitzenkandidatInnen des SWV OÖ den mehr als 170 Anwesenden vorgestellt. Beim anOÖ schließenden Polit-Talk mit Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer, BM Gabriele Heinisch-Hosek, BM Alois Stöger, Doris Margreiter und SWV Österreich-Präsident Christoph Matznetter wurde über die derzeitige Situation der EPU und KMU in Oberösterreich, und wo es Verbesserungen geben muss, diskutiert. Danach sorgte Kabarettist Joesi Prokopetz mit Auszügen aus seinen Programmen für gute Unterhaltung. Der SWV Tirol lud am 15. Jänner zum Wahlkampfauftakt ins Parkhotel Hall. Die Theatergruppe „Theaterhaufen Hall“ und der Karikaturist Erich Tiefenbach sorgten für tolle Stimmung bei den Gästen. Das Team Tirol mit Spitzenkandidat Mag. Max Unterrainer und Präsidentin Prof. Gabi Rothbacher sowie der Präsident Oberösterreich. des SWV Österreich Dr. Christoph Matznetter diskutierten in Abschließender Höhepunkt gemütlichem Rahmen mit den Gästen. des Wahlkampfauftakts in Linz: der Auftritt des Am 20. Jänner folgten 250 UnternehmerInnen der Einladung Kabarettisten Joesi Prokopetz von Oswald Hackl, Präsident des SWV Burgenland, zum Neujahrsempfang in die Friedensburg Schlaining, bei dem auch Landeshauptmann Hans Niessl und der Präsident des SWV Österreich Christoph Matznetter zu Gast waren. Die traditionelle Veranstaltung war gleichzeitig auch Wahlkampfauftakt für die bevorstehende Wirtschaftskammerwahl. Mit dem Wahlauftakt im Volkshaus Völkendorf/Villach fiel am 29. Jänner der Startschuss für den Intensiv-Wahlkampf des SWV Kärnten, bei dem Landeshauptmann Peter Kaiser, SWV-Präsident ChrisOberösterreich. Auch Kenan toph Matznetter, Bürgermeister Helmut Linzer und Dilek Uzunkaya Manzenreiter, Vizebürgermeister Günther Oberösterreich. Viel Prominenz: LH-Stv. Reinhold vom Ethnischen Wirtschaftsver- Albel und „Alt-SWV-Präsident“ Leopold Entholzer, BM Gabriele Heinisch-Hosek, BM Alois band waren ins Linzer Central Sever herzlichst begrüßt wurden. In 70 Stöger, Landespräsidentin Doris Margreiter und SWV gekommen. Fachgruppen will der SWV Kärnten mit Österreich-Präsident Christoph Matznetter (v. l.) Präsident Alfred Trey an der Spitze den Kärntner EPU und KMU die Stimme verleihen, die sie verdienen. Oberösterreich. Hoch her ging es auch am 5. Februar beim WahlZusammenkampfauftakt des SWV Salzburg im Parkhotel Brurücken: Teamfoto nauer in der Salzburger Elisabethstraße. Nach den mit allen SpitzenReden von Salzburgs Bürgermeister Dr. Heinz SchakandidatInnen der den, SWV Österreich-Präsidenten Dr. Christoph Fachgruppen des Matznetter und dem Präsidenten des SWV Salzburg SWV OberKommR Wolfgang Reiter sorgte die Kabarettistin österreich Marion Petric für gute Unterhaltung.


Demner, Merlicek & Bergmann

wahlauftakt

H C A N M U , T R A E N I E M T S I “ . N E „DAS K N A T U Z E I G R E N E T I E B DER AR Salzburg. Optimistisch: KommR Josef Schauer, Vizepräsident SWV Salzburg; Mag. Andreas Gfrerer, Bezirksvorsitzender SWV Salzburg-Stadt; NR Dr. Christoph Matznetter, Präsident des SWV Österreich; KommR Wolfgang Reiter, Präsident des SWV Salzburg, GRin KommR Hannelore Schmidt, Vizepräsidentin des SWV Salzburg, und KommR Gunter Mackinger, Vizepräsident SWV Salzburg (v. l.)

4 HARALD, WIEN

Salzburg. Auftritt: SWV Salzburg-Präsident

KommR Wolfgang Reiter mit Kabarettistin Marion Petric alias „Fisch-Grete“

Russwurm Photography (2), Wolfgang Louis Abel (3)

Kärnten. Fröhliche Gesichter: Spitzenkandidat Alfred Trey, SWV Österreich-Vizepräs. Resul Ekrem Gönültas, SWV-Bundesgeschäftsführerin Daniela Fazekas, LH Peter Kaiser, Villachs VizeBgm. Günther Albel, SWV Österreich-Präsident Christoph Matznetter und Landesspartenobfrau und Bezirksvorsitzende Mag. Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier (v. l.)

Kärnten. Auch Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter (1. Reihe ganz links) war beim Wahlauftakt im Volksheim Völkendorf/Villach dabei.

Salzburg. Unternehmerinnen unter sich:

Elisabeth Zelger, Immobilien-Maklerin, und Beauty-Studio-Inhaberin Kerstin Gell

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Wienergiebündel holen sich die Kraft, die sie täglich brauchen, um ihren Interessen nachzugehen. Dabei haben sie mit Wien Energie einen zuverlässigen und innovativen Partner für ein energievolles Leben. Und nutzen die gebündelte Kraft aus Energievielfalt, Sicherheit und Service für ihren Bedarf. Nähere Infos unter wienenergie.at

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aktuell

Posten: SWV-Selfie-Aktion #meineKammer

Wiener Städtische startet

neue KMU-Offensive

Präsentation. Machen Sie mit beim Selfie-Contest des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich, bei dem die Vielfalt der UnternehmerInnen in die Öffentlichkeit getragen wird. Und mit etwas Glück gewinnen Sie einen Preis.

Klein- und Mittelbetriebe sind die Säulen der österreichischen Wirtschaft. Gerade sie brauchen beständige und trotzdem flexible Versicherungslösungen. Nur ein umfassender Versicherungsschutz kann einem Unternehmen die Existenzgrundlage sichern und den Unternehmer im Schadensfall wirksam schützen.

Mitbestimmen. Bei den bevorstehenden Wirtschaftskammerwah-

und den Unmut der Gastronomie verstehen Österreich ist erneut mit der Debatte zu einem neuen Rauchergesetz konfrontiert. Ein erneutes Ringen zwischen Wirtschaft und Gesundheit? Natürlich müssen jegliche Maßnahmen unterstützt werden,

die die Gesundheit schützen. Doch mit welchen Mitteln? Das bisherige Rauchergesetz ist weder Fisch noch Fleisch. Eine Neuordnung folgt der nächsten und sorgt für Unmut sowohl bei den UnternehmerInnen als auch bei den VerbraucherInnen. Eines ist unmissverständlich klar: Die Debatte über ein neues Rauchergesetz darf nicht ohne die Gastronomie und Hotellerie geführt werden. „Ohne Geld koa Musi“: Der finanzielle Aufwand vor allem für kleine Gastronomiebetriebe ist und war sehr hoch. Ständig ändernde Verordnungen und Gesetze machen den Selbstständigen zu schaffen. Während sich Großbetriebe eigene Rechtsabteilungen leisten können, um neue Gesetze in ihrem Sinne

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PLUS RISK – das Upgrade für die, die weiterdenken Neben den ausgezeichneten Deckungen, die die Gewerbeversicherungslösung der Wiener Städtischen, die „Business Class“, bietet, besteht die Möglichkeit, den Versicherungsschutz mit speziellen „Plus Risk“-Paketen zu erweitern. Da uns der Blick in die Zukunft verwehrt ist und niemand weiß, was sie bringt, gibt es das „Plus Risk“-Paket für unbenannte Gefahren, um alles, an das man nicht gedacht hat und das nicht explizit ausgeschlossen ist, zu versichern.

SPÖ-Tourismussprecher NR Max Unterrainer zur Diskussion um ein neues Rauchergesetz

zu interpretieren, treffen neue Verbote die Kleinbetriebe mit voller Härte. Vor fünf Jahren mussten Gastwirte Unsummen für Umbauten zahlen, um der Raucherverordnung zu entsprechen – und heute soll alles umsonst gewesen sein? Ring frei für „Wirtschaft vs. Gesundheit“? Nein, im Gegenteil: Wir müssen hinhören und auch den Unmut der Gastronomiebetriebe verstehen. Es müssen endlich umfangreiche Gespräche zwischen den Betroffenen geführt werden, bevor ein generelles Rauchverbot eingeführt wird. Gefordert sind vor allem unser Wirtschaftsminister und unser Finanzminister. Denn es ist müßig, über vorzeitige Abschreibungsmöglichkeiten der getätigten Investitionen zu diskutieren, wenn bei den meisten Betrieben die dafür nötigen Gewinne fehlen.

„Wir bringen demnächst zusätzlich ein neues Produkt, die ,Allrisk-KMUVersicherung‘, auf den Markt, die vor allem für Unternehmen mittlerer Größe und deren spezielle Bedürfnisse konzipiert wurde“, erklärt Mag. Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung.

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Elke Mayr, Wiener Städtische

Hinhören,

Eine von der Wiener Städtischen durchgeführte Umfrage unter Österreichs Klein- und Mittelbetrieben hat ergeben, dass jedes 10. KMU in Österreich überhaupt nicht versichert ist. Österreichs Unternehmen verfügen durchschnittlich über 2,9 Versicherungen. Einpersonenunternehmen (EPU) sind im Schnitt mit zwei Versicherungen weniger umfangreich geschützt als KMU mit 3,4 Versicherungen. „In einer stark vernetzten und globalisierten Wirtschaftswelt ist die unternehmerische Tätigkeit mit immer mehr Unsicherheiten verbunden“, erläutert Wiener StädtischeGeneraldirektor Mag. Robert Lasshofer. „Unternehmen sind ständig Risken ausgesetzt, die nicht nur den Geschäftserfolg beeinträchtigen können, im schlimmsten Fall bedrohen sie sogar die Existenz.“

Petra Spiola

privat (4)

Engagiert. Geschäftsführer Karasan Ogullari betreibt einen Grill-Imbiss in der Kirchengasse, Christina Wogdalek den Haarsalon „Hair by Christina“, der Familienbetrieb Naderer führt unzählige Sorten in seinem Fleur – Blumensalon Naderer und stellt diese sogar zu (www. blumendienst.at) und Lisa Julia Schmid betreibt einen Hundesalon in Döbling (www.hundesalon-doebling.at).

len 2015 entscheiden Sie, wie die Wirtschaftskammer zukünftig gestaltet werden soll. Dabei spielt Ihre Stimme eine entscheidende Rolle. Um Ihrem Betrieb nicht nur eine Stimme, sondern auch ein Gesicht zu verleihen, ruft der SWV zu einer Selfie-Aktion auf: Posten Sie Ihr persönliches Selfie-Foto auf die Facebook-Fanseite unter dem Hashtag #meineKammer und Sie machen schon mit. Die besten Selfies gewinnen Überraschungspreise und mit etwas Glück ein Jahr lang den persönlichen Krankenkassenbeitrag! Mehr Infos zur Aktion gibt’s unter www.wirtschaftsverband.at/ selfie. Hundesalon-Betreiberin Lisa Julia Schmid, die Floristin des ­ Familienbetriebs „Fleur – Blumensalon Naderer“, Christina ­Wogdalek, Betreiberin von „Hair by Christina“, und Geschäftsführer des Geflügel-Imbisses Karasan Ogullari zeigen es vor! Also mitmachen und Selfie schicken!

Die Wiener Städtische geht konkret auf den ZielgruppenBedarf ein: „Wir bringen demnächst neben der bewährten Business Class zusätzlich ein neues Produkt, die ,AllriskKMU-Versicherung‘ auf den Markt, die vor allem für Unternehmen mittlerer Größe und deren spezielle Bedürfnisse konzipiert wurde. Denn nur eine adäquate Absicherung gegenüber Gefahren, die das Wachstum eines Unternehmens bremsen oder sogar langfristig aufhalten können, gewährleistet eine nachhaltige Unternehmensentwicklung“, kündigt Robert Lasshofer an. Zudem startet die Wiener Städtische eine groß angelegte Informationsoffensive, um mehr Bewusstsein für die notwendige Absicherung von Betrieben zu schaffen. Laut einer Statistik der WKO aus dem Jahr 2013 nach Beschäftigtengrößengruppen gab es 2013 in Österreich 406.000 Unternehmen, von denen die meisten den sogenannten Klein- und Mittelbetrieben (KMU) angehörten. 58 Prozent davon gehören den sogenannten Einpersonenunternehmen (EPU) an. Pro Jahr werden österreichweit ca. 25.000 neue Unternehmen gegründet oder übernommen und somit Arbeitsplätze geschaffen. Selbst die Wirtschaftskrise konnte dem Gründertum in diesem Segment keinen Einhalt gebieten. Klein- und Mittelbetriebe gehören somit zu den Beschäftigungsgaranten Österreichs. www.wienerstaedtische.at

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aktuell

aktuell

Mindesthonorar für Pflegeberuf

EPU-Sprecher lieSS sich 4 Tage in Glaskubus einsperren

Rund um die Uhr, Tag und Nacht, zwei Wochen lang am Stück. Was für manche unvorstellbar klingt, ist die Arbeitsrealität für 24-Stunden-BetreuerInnen. Mit Mindeststan­ dards soll ihre Situation verbessert werden.

4 Tage wach

> SWV Wien will Urknall in der Wiener Wirtschaftskammer

“Das Gesetz von der Mehrheit der Selbstständigen:

WÄHLEN GEHEN!

Ihre Stimme kann den Urknall in der Wirtschaftskammer auslösen”

„Absolute“ brechen. Um Selbstständige dazu zu bewegen, bei der

Wirtschaftskammerwahl von 24. bis 26. Februar in Wien von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, hat sich der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien (SWV Wien) „astronomische“ Hilfe geholt: Mit dem österreichischen Physiker und „Science Buster“ Werner Gruber rührt der SWV Wien die Werbetrommel für die Wiener Wirtschaftskammerwahl. Das Ziel: Die Wahlbeteiligung, die in der Vergangenheit äußerst verhalten war, zu heben und die absolute Mehrheit des ÖVP-Wirtschaftsbunds zu brechen. „Wenn sich die vielen Stimmen der Selbstständigen zur Mehrheit addieren, kommt es unweigerlich zum Urknall in der Wirtschaftskammer“ lautet der Slogan der Urknall-Kampagne, die insbesondere die zigtausend EPU und Kleinstbetriebe in Wien abholen möchte. Mit ihrer Stimme ist es möglich, den besagten Urknall in der Kammer herbeizuführen. Eine sozial gerechte Wirtschaftskammer ist möglich!

Werner Gruber

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Gehen Sie wählen – Wirtschaftskammerwahl Wien von 24. bis 26. Februar 2015! Mehr Informationen dazu auf www.swv.org Unternehmen Österreich 1 | 2015

Aktion. EPU-Sprecher

Geronimo Hirschal lebte und arbeitete vier Tage lang in „seiner Kammer“.

Lebensmittelpunkt für mehr als 60.000 Einpersonenunternehmen (EPU). Und obwohl sie den Großteil der Wirtschaftstreibenden ab­bilden, werden sie bzw. ihre Interessen und Anliegen noch immer nicht ausreichend ernst­genommen. Um das nicht erst seit heute bestehende Phänomen „EPU“ sichtbar zu machen und auf deren Herausforderungen, denen sie täglich begegnen, aufmerksam zu machen, ließ sich der EPUSprecher des SWV Wien, Geronimo Hirschal, vier Tage lang in einen transparenten Plexiglaskubus sperren. Die Aktion „#MeineKammer“ wurde per 24-Stunden-Stream live im Internet übertragen und ließ weit über die Grenzen Wiens, ja sogar Österreichs, aufhorchen. Mehr dazu auf www.swv.org

„Wechsel kann KMU 10.000 Euro im Jahr sparen“ Der Vorstand des Regulators E-Control, Martin Graf, im Interview über mögliche Ersparnisse beim Wechsel des Energieanbieters und wie man seinen günstigsten Lieferanten findet. Herr Graf, kann sich ein mittelständisches Unternehmen durch den Wechsel des Energieanbieters überhaupt etwas sparen? Ja, sehr viel sogar. Mit wenig Aufwand kann ein Gewerbe­ betrieb mit dem Wechsel des Strom- und Gaslieferanten bis zu 10.000 Euro und mehr sparen. Die genauen Einsparungen sind je nach Bundesland unterschiedlich hoch. In Wien spart sich ein Gewerbebetrieb mit einem Jahresverbrauch von 100.000 Kilowattstunden Strom bis zu 4.350 Euro im Jahr, bei Gas mit einem Jahresverbrauch von 400.000 Kilowattstunden bis zu 6.400 Euro jährlich. Im Netzgebiet Linz beträgt die Er­ sparnis bei Strom bis zu 5.300 Euro und bei Gas 5.400 Euro. Schön und gut. Aber wie findet man nun heraus, wer der günstigste Anbieter ist? Gewerbebetriebe können ihren Strom- und Gaspreis einfach und schnell online mit dem Gewerbe-Tarifkalkulator der E-Con­ trol (www.e-control.at/gewerbe-tarifkalkulator) vergleichen. Mit wenigen Klicks wird einem der günstigste Anbieter angezeigt. Gerade für kleinere Firmen ist der maßgeschneiderte OnlineVergleich eine große Erleichterung.

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Wie viele Betriebe wechseln ihren Strom- und Gasanbieter? Die Betriebe wechselten zuletzt erkennbar häufiger ihren Lieferanten. 2014 suchten sich in Österreich knapp 45.000 Gewerbe­ „Der Wechsel des Strom- und Gaslieferanbetriebe einen neu­ ten spart viel Geld. Immer mehr Betriebe suchten sich daher einen günstigeren Anen Stromlieferan­ ten, weitere knapp bieter“, sagt E-Control-Vorstand Martin Graf. 3.000 einen neuen Gasanbieter. Das sind Wechselraten von 2,8 Prozent bei Strom und 3,8 Prozent bei Gas.

PROMOTION, Foto: E-Control

PersonenbetreuerInnen ist wahrlich körperliche und psychische Schwerstarbeit, sie müssen teilweise in unzumutbaren Wohnverhältnissen arbeiten, manchmal ohne Waschmaschine, Staubsauger, In der Fachgruppe der Personenberatung und Personenbetreuung (127) kandidiert verfügen über kein Badezimmer oder gar einen der SWV in den Landeskammern W, NÖ, B, OÖ, Stmk., Sbg. und K privaten Rückzugsort. Für ihre Leistungen erhalten sie mit weniger als 1.000 Euro pro Monat ein viel zu geringes gruppe endlich nachkommt und ihre Arbeits- und LebensumstänEinkommen. Denn das öffentliche Pflegegeld, das Familien für die de verbessert werden“, erklärt Christoph Matznetter, Präsident des 24-Stunden-Betreuung erhalten, müssen sie sich mit Vermitt- Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich (SWV). lungsagenturen teilen. Erst über diese gelangen Für ihre Interessen will sich der SWV mit einer eigedie meist aus Osteuropa stammenden Personenbenen Fachgruppenvertretung einsetzen. An vorderster treuerInnen zu den österreichischen Familien. Front steht Eva Strýˇcková (kl. Bild) als Kandidatin: „Fakt ist, dass viele PersonenbetreuerInnen auf„Am wichtigsten ist uns, dass es in Zukunft ein gegrund fehlender Sprachkenntnisse und der wirtsetzliches Mindesthonorar für PersonenbetreuerInnen schaftlichen Situation in ihrer Heimat in eine sehr gibt. Viel zu viel schneiden die Vermittlungsagentuschwache Position getrieben werden. Wir wollen ren mit.“ Mit entsprechender Zustimmung wird sie ihnen eine Stimme verleihen und ihre Probleme dafür kämpfen, dass die Arbeit der PflegerInnen auf öffentlich ansprechen, damit die Wirtschaftskamangemessene Art und Weise, mit fairer Bezahlung mer ihrer Aufgabe als Vertretung für diese Berufsund fairen Arbeitszeiten anerkannt wird.

Claudio Farkasch

Schwerstarbeit. Der Berufsalltag der ca.50.000

Petra Spiola, Thinkstock

AUFMERKSAMKEIT. Wien ist heute Arbeits- und

Wie funktioniert der Wechsel? Das ist ganz simpel. Einfach den günstigsten Lieferanten aus­ wählen, Formular ausfüllen und alles Weitere erledigt dann der neue Lieferant. Linktipp: Ihren günstigsten Strom- und Gaslieferanten finden Gewerbebetriebe mit dem Gewerbe-Tarifkalkulator der E-Control (www.e-control.at/gewerbe-tarifkalkulator).

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coverstory

A

entSCHeIDUnG. Vom 23. bis 26. 2. 2015 finden die Wirtschaftskammerwahlen statt. Sie sind auch richtungsweisend für die Zukunft der KMU und EPU. Ihre Stimme für den Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband bedeutet eine stärkere Interessensvertretung für Kleinbetriebe.

SWV: Die Stimme der

Schedl, Rastegar

Selbstständigen Team. V. l.: Baurat h. c. KommR DI Alexander Safferthal

Wenn plötzlich die Existenz in Gefahr ist

Sie sind selbstständig, brechen sich den Arm und sind für 10 Wochen im Krankenstand. Bis Sie wieder arbeitsfähig sind, stehen Sie am Rande Ihrer Existenz. Können Sie das glauben? Im Jahr 2015, in Österreich? Die traurige Antwort ist, dass niemand in Österreich so schlecht sozial abgesichert ist wie Selbstständige – der Motor unserer Wirtschaft. Gerade deswegen sind unsere zentralen Forderungen so berechtigt wie notwendig: Krankengeld für Kleinstbetriebe ab dem vierten Tag und die Abschaffung des Selbstbehalts. Auf Druck des SWV wurde das Wochengeld für selbstständige Mütter verdoppelt und ein (leider noch unzureichendes) Krankengeld eingeführt. Damit haben wir wichtige Maßnahmen für Selbstständige ZUR PERSON erreicht, obwohl der Wirtschaftsbund dagegen war. Doch wir wollen noch mehr – und danieLa FazeKas ist seit dafür brauchen wir Ihre Unterstützung! Nur 2014 Bundesgeschäftswenn wir stärker werden, können wir eine führerin des Sozialdemokradringend notwendige bessere soziale Absitischen Wirtschaftsverbancherung für Selbstständige durchsetzen! des Österreich 12

(Vizepräs. des SWV Österreich und Bundesspartenobmann), KommR Katarina Pokorny (Vizepräs. des SWV Österreich und Bundesspartenobfrau), Abg. zum NR Dr. Christoph Matznetter (Präsident des SWV Österreich), Mag. Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier (Landesspartenobfrau und Bezirksvorsitzende), Geronimo-Noah Hirschal (Sprecher für EPU des SWV Wien), Daniela Fazekas (Bundesgeschäftsführerin des SWV Österreich)

BUNDESLAND

23. 2.

24. 2.

25. 2.

26. 2.

Burgenland

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Kärnten

x

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Niederösterreich

x

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Oberösterreich

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Steiermark

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Tirol

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Vorarlberg

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Salzburg

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Termine: Die Wirtschaftskammerwahlen finden grund-

sätzlich von 23. bis 26. 2. 2015 statt. Jedoch sind die Wahltage je Bundesland unterschiedlich. Unternehmen Österreich 1 | 2015

lle fünf Jahre werden die Gremien und Sparten der Wirtschaftskammer neu gewählt. Sowohl die WKO als auch die Wirtschaftskammern in den Ländern gliedern sich in die Sparten Gewerbe und Handwerk, Industrie, Bank und Versicherung, Transport und Verkehr, Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting. Diese unterteilen sich wieder in Fachverbände/ Fachgruppen. Wahlberechtigt sind alle jene, die seit Dezember in der Wählerliste aufscheinen. Diesmal geht es bei den Wahlen um besonders viel: Bleiben die alten, verkrusteten Kammerstrukturen weiter bestehen, oder kommt es zu einem „Urknall“? Der SWV Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschaftsbund-Mehrheit zu verringern, der SWV Wien will der absoluten Mehrheit des Wirtschaftsbundes in der Wiener Kammer ein Ende setzen. Nur so können die berechtigten Anliegen der Einpersonenunternehmen (EPU) und Klein- und Mittelbetriebe (KMU) endlich umgesetzt und bestehende Benachteiligungen aufgehoben werden. Denn sie alle brauchen ein soziales Netz, das sie im

Ernstfall auffängt und sicher hält. Eine besondere Bedeutung kommt den Einpersonenunternehmen zu. Unter den insgesamt ca. 470.000 heimischen Betrieben sind knapp 57 Prozent EPU. Mit einem Medianeinkommen von nur 11.553 Euro sind sie extrem armutsgefährdet. Besonders stark treffen sie der SVA-Selbstbehalt und die fehlende Absicherung bei Krankheit und Unfällen. Viele fühlen sich von der Kammer enttäuscht und gehen nicht zur Wahl, aber nur wenn sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und nicht die derzeitige Kammerführung einzementieren, kann sich auch etwas ändern. Das bedeutet: veraltete Strukturen in der Wirtschaftskammer aufbrechen und endlich einer echten Demokratie Raum geben! Der SWV kämpft seit langem für die Gleichstellung der Selbstständigen mit Nicht-Selbstständigen im Sozialsystem, für eine spürbare steuerliche Entlastung, für leichteren Zugang zu Unternehmensfinanzierungen u. v. m. (siehe Kasten), während der ÖVP-Wirtschaftsbund blockiert. Wenn es gelingt, die große Gruppe der EPU dazu zu bewegen, zur Wahl zu gehen, dann ist die absolute Mehrheit des Wirtschaftsbundes Geschichte.

Kernforderungen des SWV  SOZIALE ABSICHERUNG FÜR

EPU UND KLEINBETRIEBE Im Krankheitsfall verfügen Betriebe mit wenigen bis gar keinen MitarbeiterInnen kaum über finanzielle Absicherungen. Um sie rechtzeitig auffangen zu können, fordert der SWV die Abschaffung des 20-prozentigen Selbstbehaltes und die Ausbezahlung des Krankengeldes ab dem vierten Tag.

 STEUERGERECHTIGKEIT,

SPÜRBARE ENTLASTUNG AUCH FÜR SELBSTSTÄNDIGE

Die hohe Belastung des Faktors Arbeit ist nicht nur für ArbeitnehmerInnen viel zu hoch, sondern auch für Selbstständige. Der SWV tritt für eine rasche Einkommensteuersenkung kombiniert mit einer Senkung der Lohnnebenkosten ein, die durch eine vermögensbezogene Steuer Unternehmen Österreich 1 | 2015

für die Wirtschaftskammerwahlen

gegenfinanziert werden soll und Be- unternehmerfreundlichen Öffnungszeiten sowie die Schaffung eines spezifischen triebsvermögen nicht betrifft. Frauenförderungsprogramms für besseren  ZUGANG ZU UNTERNEHMENS- Zugang zu Startkapital. Darüber hinaus FINANZIERUNG ERLEICHTERN fordert der SWV Beratungsleistungen für Der SWV fordert schnelleren und leichte- MigrantInnen und die erhöhte Anerkenren Zugang zu Unternehmensfinanzie- nung von ausländischen Ausbildungen. rung, Kleinkrediten für EPU und KMU sowie alternative Finanzierungsformen, so  AUCH PFLEGER(INNEN) SOLLEN PFLEGLICH BEHANDELT, etwa Crowdfunding und Crowdfinancing. GERECHT BEZAHLT UND  UNTERSTÜTZUNG FÜR WERTGESCHÄTZT WERDEN SELBSTSTÄNDIGE FRAUEN Die Arbeit der PersonenbetreuerInnen ist UND MIGRANT(INN)EN ein unersetzlicher Beitrag für unser SozialsysNeben der Streichung der Grundumlage tem, sie erhalten jedoch nicht die Anerkenwährend des Bezugs der Familienbeihilfe nung, die sie verdienen. Der SWV setzt sich fordert der SWV den Rechtsanspruch auf für diese Berufsgruppe ein, die bisher von der einen Kinderbetreuungsplatz ab einem Wirtschaftskammer unbeachtet blieb, und Jahr für selbstständige Mütter und den fordert eine faire Bezahlung und faire ArAusbau von Kinderbetreuungsplätzen mit beitsbedingungen für ihre Leistungen.

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coverstory

Wir brauchen ein gutes Netz, das einen auffängt!

Notwendigkeit. SWVPräsident Christoph Matznetter hofft, dass die WKO-Wahlen dazu führen, dass endlich auch die 45.000 PersonenbetreuerInnen eine Vertretung in der Wirtschaftskammer bekommen.

Interview. Christoph Matznetter, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) Österreich, über die Herausforderungen im Wirtschaftskammerwahlkampf, warum Selbstständige entlastet werden müssen und die Ungerechtigkeiten bei den 24-Stunden-PflegerInnen.

wahrgenommen, nicht zuletzt weil sich der SWV auch verstärkt der Probleme der Einpersonenunternehmen (EPU) annimmt. Gefühlsmäßig ist ein starker Rückenwind für uns spürbar. Unternehmen Österreich: Was ist die größte Herausforderung im diesjährigen Wirtschaftskammerwahlkampf? Matznetter: Sicherlich die Wahlbeteiligung. Viele KMU und

EPU, die mit sozialer Absicherung zu kämpfen haben, keine Bankkredite erhalten, zu hohe Steuerlast tragen, fühlen sich von der Kammer im Stich gelassen und nehmen die Wirtschaftskammer mehr als eine Vertretung von Großkonzernen und Banken wahr und gehen nicht zur Wahl. Aber genau für ihre Interessen treten wir ein. Nur wenn sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und nicht die derzeitige Kammerführung einzementieren, kann sich auch etwas ändern. Unsere Wiener Organisation wirbt ja mit dem sogenannten Urknall in der Kammer – dazu müsste man tatsächlich auch zur Wahl hingehen. Unternehmen Österreich: Der SWV setzt sich besonders für soziale Fragen, etwa bei der Arbeitssituation und der Absicherung in Krankheitsfällen, ein. Warum ist Ihnen das so wichtig? Matznetter: Wir verzeichnen im letzten Jahrzehnt einen enormen

in den Vordergrund. Wo sehen Sie eine für die UnternehmerInnen? Matznetter: Kleine UnternehmerInnen sitzen mit den Unselbst-

ständigen in einem Boot. Wenn heute ein Selbstständiger ein bisschen Gewinn macht, trifft ihn genauso ein Eingangssteuersatz von 36,5 % ab 12.000 Euro Gewinn. Der Großteil der gesamten Steuerlast des Staates wird über die Lohnsumme abgeführt (Sozialversicherungsbeiträge, Kommunalsteuer, Lohnsteuer …). Diese enorme Belastung des Faktors Arbeit trifft damit nicht nur unselbstständig Tätige, sondern auch kleine UnternehmerInnen – von denen 15 % mit einem Medianeinkommen von nur 11.500 Euro pro Jahr auskommen müssen. Es kann nicht sein, dass unsere fleißigen Betriebe alle ihre Steuern zahlen, während multinationale Konzerne überhaupt keine Steuerlast trifft. Ich bringe gerne das Beispiel mit dem Kaffeesieder, der selbst im Geschäft steht und seine Gäste betreut. Für den ersten 1.000er, den er ab 12.000 Euro verdient, zahlt er 36,5 % Steuern, während daneben der amerikanische Kaffee im Pappbecher teurer verkauft wird und keine Steuern gezahlt werden. Das ist wie ein unfairer Wettbewerb, bei dem die e­ inen sackhüpfen müssen, während die anderen frei herumlaufen können. Daher muss ein Ausgleich gefunden werden, damit eine drastische Einkommenssteuersenkung stattfindet und gleichzeitig dort, wo keine Steuern bezahlt werden, endlich welche eingehoben werden.

Unternehmen Österreich: Mehr als 45.000 PersonenbetreuerInnen sind in Österreich als Selbstständige tätig und aktive KammerZuwachs von neuen UnternehmerInnen, die sich als Einzelkämpmitglieder. Sie arbeiten unter BedingunferInnen durchschlagen. Ihr Berufsleben gen, die sich Angestellte kaum vorstellen ist mit einem akrobatischen Drahtseilakt Das Berufsleben vieler Unterkönnen. Wie kann man diese Berufsgruppe vergleichbar. Wenn man vom Absturz nehmerInnen ist oft wie ein so unterstützen, dass die Hilfe auch wirklich bedroht ist, ist ein möglichst gutes Netz, akrobatischer Drahtseilakt. ankommt? das einen auffängt, für das Überleben entMatznetter: Am meisten trifft mich, dass scheidend. Im Krankheitsfall bricht für Christoph Matznetter | SWV-Präsident

EPU und KleinstunternehmerInnen mit wenigen Angestellten der gesamte Betrieb zusammen, wenn die Ausbezahlung des Krankengeldes erst ab dem 43. Tag erfolgt. Dieses Netz wollen wir entsprechend verstärken, damit niemand, nur weil man sich für die Selbstständigkeit entschieden hat, das halbe Leben darunter leiden muss. Unternehmen Österreich: Die Diskussion rund um die Steuerreform stellt in erster Linie die Entlastung der ArbeitnehmerInnen

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die Berufsgruppe der PersonenbetreuerInnen derzeit gar keine Vertretung in der Wirtschaftskammer hat. Es wäre schon viel gewonnen, wenn eine Interessenvertretung klar für sie Position ergreift und deren Interessen öffentlich macht. Derzeit bekommen sie zum Teil nur 830 Euro im Monat und sind dafür 14 Tage, 24 Stunden ununterbrochen bei der Arbeit. Ihre Einkommensund Arbeitssituation muss unbedingt verbessert werden. Dem Sozial­ministerium ist es zu verdanken, dass es überhaupt eine

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Schedl

Unternehmen Österreich (UÖ): Sie sind schon seit einigen Wochen in Österreich unterwegs. Wie ist die Wahlkampfstimmung in den Bundesländern? Christoph Matznetter: Bisher habe ich eine gute Stimmung

Je stärker der SWV in der Kammer wird, desto mehr können wir für die KMU und EPU tun.

f­inanzielle Unterstützung für die Famiker berücksichtigt werden als beispielslien der zu Pflegenden gibt, damit Perweise die der kleinen EinpersonenuntersonenbetreuerInnen bezahlt werden könnehmen. Je stärker jedoch der SWV in Christoph Matznetter | SWV-Präsident nen. Aber wenn die öffentlichen Gelder der Kammer wird, umso mehr ist diese höher sind als das, was bei den Pflegeringezwungen, die Interessen der Einpernen letztlich ankommt, weil diese von Vermittlungsagenturen sonenunternehmen zu vertreten. Dabei verzeichnen wir riesige abkassiert werden, sind das Verhältnisse ähnlich wie bei Lohn- Erfolge. Denn in den letzten zehn Jahren hat sich das Gesicht arbeiterInnen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. völlig verwandelt. Vor 2005 war die Kammer nur eine KonIch hoffe, dass diese Wahl dazu führt, dass es zu einer Aufnahme zernvertretung, jetzt gibt es schon Beauftragte für diese Grupeiner Vertretung dieser Berufsgruppe in die Wirtschaftskam- pe, eigene Servicepakete, in den Kammerzeitschriften kommen mer kommt. Deshalb schicken wir auch Kollegin Eva Strýˇcková eigene EPU vor. Je mehr der SWV gestärkt wird, desto mehr als Kandidatin ins Rennen, die sich in den nächsten fünf Jahren können wir tun, damit die Wirtschaftskammer ihrer Aufgabe, dafür einsetzen will, die Verhältnisse, unter denen die Personen- die Mehrheit ihrer Mitglieder zu vertreten, gerecht wird. betreuerInnen leiden, zu verändern. Unternehmen Österreich: Welches Wahlziel strebt der SozialdeUnternehmen Österreich: Obwohl Einpersonenunternehmen mokratische Wirtschaftsverband bei den Wirtschaftskammerwahlen den größten Teil der Kammermitglieder ausmachen, warum sind die Machtverhältnisse so ungerecht verteilt? Matznetter: Der Wirtschaftsbund, der in allen Kammern die

Mehrheit darstellt, profitiert schon von einem Wahlsystem, bei dem nicht jede Stimme gleich viel wert ist. Durch die unterschiedliche Bewertung der Stimmgewichte kommt es dazu, dass manche Branchen mit vielleicht 100 Mitgliedern genauso viele Mandate erhalten wie welche mit 1.000 Mitgliedern. Das führt dazu, dass die Interessen der Fachgruppen, die wenige Mitglieder haben, aber einer großen Branche angehören, stärUnternehmen Österreich 1 | 2015

an und was nehmen Sie sich persönlich vor? Matznetter: Nachdem wir im Jahr 2005 einen schönen Wahl-

sieg mit einem sehr hohen Zuwachs gefeiert haben und den 2010 halten konnten, wünsche ich mir diesmal wieder einen Zuwachs. Mir ist jedoch klar, dass wir aufgrund dieses sonderbaren Wahlrechts nicht automatisch mehr Mandate erhalten könnten. Dennoch werden wir mit jeder Stimme und mit jedem Mandat mehr die Wirtschaftskammer dazu zwingen, sich für die Interessen der Kleinen, vor allem die der EPU, auch wirklich einzusetzen.

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Porträt

Porträt

Erfrischend und voller Tatendrang souverän. Dagmar BichlerDinstl ist nicht nur Trafikantin, sondern auch Mitglied des Landespräsidiums und Listenführerin des SWV NÖ. Eine Unternehmerin also, die die Realität mit allen Problemen der Branche bestens kennt. Zielstrebig. Vor genau 20 Jahren hat sie

Ludwig Schedl (8)

die Trafik in St. Pölten, ihrer Heimatstadt, übernommen. Mutig und ohne Vorkenntnisse schmiss sie sich in ihren neuen Job. Das Autohaus des Vaters, wo sie vorher tätig war, wollte sie nicht weiterführen. Hinzu kam ein sehr schwerer Autounfall (mit inneren Verletzungen, 18 Brüchen an den Beinen und vielem mehr). Es dauerte rund ein Jahr, bis sie wieder einigermaßen gesund (sie gilt nach wie vor als zu 60 % invalid) war und zurück ins Leben fand. Ein Verwandter riet ihr dann zum Kauf einer Trafik. „Jeder Trafikant, der ProWenn sich die bleme hat oder Rat braucht, 48-Jährige heute an darf sich an mich wenden.“ ihre Anfänge erinnert, muss sie lachen. Damals DAgmar Bichler-Dinstl war ihr allerdings mehr zum Weinen zumute. Eine Trafikakademie, die einen vorbereitet, gab es noch nicht. Sie verbrachte nur eine Stunde bei der Vorbesitzerin des Geschäfts. Learning by Doing, lautete die Devise. Die tüchtige Niederösterreicherin lernte schnell. Und sie hat es auch nie bereut, sich selbstständig gemacht zu haben. Im Gegenteil. Es gefällt ihr, ihre eigene Chefin zu sein und täglich mit Menschen zu tun zu haben, sie zu beraten oder einfach mit ihnen über Alltägliches zu reden. 16

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Sympathisch und kompetent. Unternehmerin Dagmar Bichler-Dinstl weiß: Angebot und Lage des Geschäfts sind wichtig, aber der persönliche Kontakt und ein freundlicher Umgang stehen an erster Stelle.

engagiert. Seit fünf Jahren setzt sie

sich auch für die TrafikantInnen Niederösterreichs ein. Immerhin 1.346 im ganzen Bundesland. Viele kleinere Geschäfte mussten bereits zusperren, weil u. a. die Spannen viel zu gering sind und auch oftmals die Mittel fehlen, in neue Techniken bzw. Serviceleistungen zu investieren. Bichler-Dinstl, die in ihrem Shop neben Zeitschriften, Tabakwaren, Vignetten, Handywertkarten, E-Zigaretten und Wasserpfeifen auch Gutscheine, Konzertkarten sowie Bücher (nur auf Bestellung) anbietet, weiß um den Aufwand bestens Bescheid. Aber je größer und besser das Angebot, umso zufriedener die Kunden. Vorausschauend. Die Zeiten, in denen

man sich mit einer Trafik eine goldene Nase verdient hat, sind längst vorbei. Tatsache ist vielmehr, dass immer mehr ums Überleben kämpfen. Bichler-Dinstl will auch die Rolle der Trafikanten als letzte Nahversorger in ländlichen Gebieten gewahrt wissen. ­Einiges wurde bereits erreicht wie u. a., dass ­E-Zigaretten nur in Trafiken verkauft werden dürfen. Vieles gibt es noch umzusetzen. Vor allem fordert sie eine Mindesthandelsspanne. Zwei Damen hat sie noch halbtags beschäftigt, sonst schupft das Energiebündel – von Natur aus, wie sie selbst sagt – ­alles selbst. Und das mit vollem Einsatz. Unternehmen Österreich (UÖ): Sie sind Geschäftsfrau, im Wirtschaftsverband tätig und Ehefrau. Geht sich das alles aus? Unternehmen Österreich 1 | 2015

Dagmar BichlerDinstl: Es stimmt,

„Freundlichkeit ist noch wichtiger als Service und Angebot.“

das erfordert viel Zeit, aber ich tue es gern und mich aktiv für die Trafikanten in NÖ einzusetzen, ist mir ein Anliegen. Die Handelsspanne, die sehr geschrumpft ist, muss sich auf jeden Fall wieder vergrößern. Sonst werden noch mehr zusperren müssen.

Bichler-Dinstl:

Niemals. Ein wunderschöner Beruf, ich komme mit vielen Leuten zusammen, erfahre vieles, man tauscht sich aus, berät den Kunden, nimmt sich Zeit, um diverse Neuheiten wie u. a. den Lotto-Anteilschein zu erklären. Bei uns darf auch in Zeitschriften geblättert werden, ohne dass wer nervös wird. Ja, bei uns menschelt es sehr.

DAgmar Bichler-Dinstl

UÖ: Bestehen Chancen? Bichler-Dinstl: Chancen muss man im-

mer sehen, sonst könnte man ja gleich aufgeben. UÖ: Welche Veränderungen bzw. Verbesserungen streben Sie noch an? Bichler-Dinstl:

Hauptpunkt ist die Erhöhung der Handelsspanne. Das hat derzeit oberste Priorität. Unser Anliegen, ein längeres Zahlungsziel bei den Lieferanten zu erwirken, haben wir bereits erreicht. UÖ: Die Arbeit hat sich enorm vervielfacht, der Gewinn wurde geringer. Haben Sie Ihre Entscheidung je bereut?

Umfangreiches Sortiment. Zeitungen, Zeitschriften, E-Zigaretten, Billets, Karten, Lotto und vieles mehr


interview

interview Informativ. SWV-Präsident Christoph Matznetter (ganz links) beim Betriebsbesuch am 4. 2. 2010 bei Geschäftsführer Thomas Wiener (2. v. l.), Scheidt & Bachmann Österreich GmbH in der Straubingstraße 4 in Linz

Vielfältig. Das Angebot des Hightech-Betriebs reicht von der Beratung für Bahn-

betreiber über den Einsatz von Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen, Stellwerkstechnik bis hin zu Überprüfungen von sicherungstechnischen Anlagen.

UNTERNEHMENSBERATUNG UND INFORMATIONSTECHNOLOGIE

In unserem Fachverband sind besonders viele Einpersonenund Kleinstunternehmen vertreten.

Eine Branche im Wachsen

Scheidt & Bachmann Österreich GmbH (4)

EINLADEND. UNTERNEHMEN ÖSTERREICH (UÖ) sprach mit Thomas Wiener, Listenführer des Fachverbands Unternehmensberatung und Informationstechnologie in Oberösterreich, über seine Branche und deren Anliegen.

THOMAS WIENER | SWV-LISTENFÜHRER UBIT OÖ

UÖ: Ihr persönlicher Werdegang? Thomas Wiener: Ich habe in Linz nach der Pflicht-

schule eine HTL für Elektrotechnik abgeschlossen und bin danach in die damalige VA Tech eingetreten. Dort kam ich auch zum ersten Mal mit Verkehrsautomatisierungstechnik und Eisenbahnsignaltechnik in Berührung. Nach dem Verkauf der VA Tech an Siemens habe ich damals gemeinsam mit meinem Vater begonnen, die österreichische Tochter der Firma Scheidt & Bachmann (Zentrale in Mönchengladbach) aufzubauen. Mein Vater als handelsrechtlicher und ich als gewerberechtlicher Geschäftsführer. Unser erstes Gewerbe war Elektrotechnik, später kamen noch Ingenieurbüros und Unternehmensberatung hinzu. Ein noch während meiner Zeit bei der VA Tech begonnenes berufsbegleitendes FH-Wirtschaftsstudium konnte ich abschließen. UÖ: Was machen Sie beruflich? Thomas Wiener: Scheidt & Bachmann ist mit

Verantwortung. Thomas Wiener, gewerbe- und handelsrechtlicher

Geschäftsführer der Scheidt & Bachmann Österreich GmbH im Schalthaus

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allen vier Konzerngeschäftsbereichen und rund 40 MitarbeiterInnen am österreichischen Markt vertreten. Wir sind ein Hightech-Betrieb in der Verkehrsautomatisierung und beschäftigen uns mit Eisenbahnsignaltechnik, Fahrausweistechnik, Unternehmen Österreich 1 | 2015

Parkhaus- und Freizeitanlagentechnik sowie Tankstellentechnik. Als Systemhaus fertigen wir unsere Produkte in hohem Ausmaß selbst und bieten unseren Kunden von der Entwicklung, Planung, Umsetzung und Inbetriebnahme bis zur vollumfänglichen After-Sales-Betreuung sämtliche Dienstleistungen an, die für den Betrieb unserer Systeme notwendig sind. UÖ: Warum und seit wann engagieren Sie sich für den SWV? Und in der Sparte UBIT (Unternehmensberatung und Informationstechnologie)?

mich auch im SWV immer stärker einzubringen. Außerdem gab es zum damaligen Zeitpunkt kein eigenes Angebot für Junge, auch hier wollte ich mich engagieren. Und ein großer Teil der Interessenvertretung passiert natürlich in der Wirtschaftskammer, deshalb bin ich dann auch dort angetreten. UÖ: Wofür setzen Sie sich als Listenführer ein?

Thomas Wiener: Da im Fachverband

Unternehmensberatung und Informations-

technologie sehr viele EPU (mehr als 80 %!) sowie Kleinstunternehmen vertreten sind, ist gerade hier die Umsetzung der bekannten SWV-Forderungen besonders wichtig. Probleme wie SVA-Selbstbehalt, undurchsichtige Regelungen beim Vorsteuerabzug für Firmen-PKWs, zu spätes Krankengeld oder beim Zugang zu Finanzierungen (durch Basel III) schlagen hier voll durch. Dass ich dabei selbst in einem etwas größeren Unternehmen tätig bin, schafft mir den zur engagierten Interessenvertretung manchmal notwendigen Spielraum.

Thomas Wiener: Ich bin seit 2007 im

SWV. Irgendwann habe ich dann sowohl durch meine eigenen beruflichen Erfahrungen als auch durch den häufigen Austausch mit unseren Mitgliedern und anderen Unternehmern und Führungskräften gesehen, dass sich die Strukturen in der Wirtschaft stark verändern, und zwar oft zum Nachteil der Kleinstunternehmer. Als Mensch, dem eine möglichst gerechte gesellschaftliche Weiterentwicklung sehr am Herzen liegt, war es nur naheliegend, Unternehmen Österreich 1 | 2015

Was ist die UBIT? Der FACHVERBAND UNTERNEHMENSBERATUNG und INFORMATIONSTECHNOLOGIE nimmt die UnternehmerInnen-Interessen aus den Bereichen Unternehmensberatung, Informationstechnologie sowie Buchhaltung wahr. Aufgrund der breiten Fächerung lässt sich erahnen, dass die Gruppe zu den größten und dynamischsten Fachverbänden innerhalb der Wirtschaftskammer zählt, in Oberösterreich sind derzeit fast 6.100 Mitglieder aktiv. In der Branche wird durch hochkompetente Mitglieder eine enorme Menge an Dienstleistungen erbracht (7 % des österreichischen BIP 2013!).

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& Co.KG

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Dynamisch und kreativ.

Karl Holzmann (l.) in seiner Werbeagentur, die er seit neun Jahren leitet.

Das Büro zu Hause muss endlich steuerlich abgesetzt werden können. KARL HOLZMANN | FG WERBUNG

Enormer Druck BERUFSPRAXIS. Karl Holzmann ist Listenführer der Fachgruppe Werbung in Kärnten. Aus seinem Berufsleben – er leitet eine Werbeagentur – kennt der 41-Jährige die Probleme der Branche genau. BERUFSSTART. Die Probleme und Sorgen

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eines Selbstständigen kennt Karl Holzmann schon seit vielen Jahren. 1993 übernahm er mit 20 Jahren den elterlichen Siebdruckbetrieb. Diesen führte er als Einpersonenunternehmen, das er in weiterer Folge um ein Grafikbüro erweiterte. „1998 wechselte ich zunächst in die Privatwirtschaft, um 2006 wieder als EPU mit einer Werbeagentur in die Selbstständigkeit zurückzukehren“, erzählt der Kärntner, der seither die Coortus Communication & Management GmbH (Werbeagentur) als geschäftsführender Gesellschafter in Poggersdorf leitet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf politische Kampagnen, Werbemittelberatung sowie den Bereich Druck (Sieb-, Offset- und Digitaldruck). Grafische Leistungen werden inhouse erstellt. Zur Seite stehen Holzmann zwei VollzeitmitarbeiterInnen. BILLIGSTPREISE. Holzmann engagiert sich

Transportbeton GmbH

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schon seit längerem beim SWV, „da mir die vielen EPU, aus denen unsere Fachgruppe in erster Linie besteht, sehr am Herzen liegen. Aus eigener Erfahrung kenne ich ihre Probleme genau und gerade hier ist soziale Kompetenz wichtig und der richtige

AMW

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Ansatz, um gegen die anstehenden Probleme, mit denen die EPU jeden Tag belastet sind, kämpfen zu können.“ Und deren gibt es viele: „Der Werbemarkt ist wegen der wirtschaftlichen Situation stagnierend, sogar eher rücklaufend. Enormer Zeit- und Kostendruck machen den WerberInnen zu schaffen. Als Beispiel dienen Bildagenturen, wo gute, bearbeitete Bilder um bereits unter 50 Euro zu bekommen sind. Hier kann kein Werber mit seiner Bildbearbeitung kostendeckend arbeiten“, weiß der Unternehmer. „Durch die digitale Welt wird dem Nachahmen solider Werbeleistung vielfach Tür und Tor geöffnet. Dabei lässt der Markt für EPU kaum noch Spielraum, weil die großen Agenturen sich als Allroundanbieter in Szene setzen. Die vielen kleinen GrafikerInnen/WerberInnen werden bestenfalls als ,Zuarbeiter‘ zu Billigstpreisen herangezogen.“ SWVListenführer Karl HolzFORDERUNGEN.

mann hat sich mit seinem Team ehrgeizige Ziele gesetzt: „Die mit ihrer absoluten Mehrheit regierenden, verantwortlichen Funktionäre in der Fachgruppe kümmern sich viel mehr darum, Geschäfte innerhalb ihres ,auserwählten Kreises‘ umzuverteilen. Das muss sich ändern. Weiters braucht es klare, nachvollziehbare und transparente Ausschreibungsregeln für alle vergebenen Aufträge der Fachgruppe, ebenso einen offenen Ausschreibungspool, für den man sich unbürokratisch online anmelden kann. Es ist Aufgabe der Fachgruppe das Leistungsund Qualitätspotenzial der Kärntner Agenturen besser hervorzuheben. Hier wären die Mittel aus den Mitgliedsbeiträgen sinnvoll eingesetzt. Außerdem müssen die Inhalte des Ausbildungslehrgangs Werbung und Marktkommunikation neu überdacht werden. Und schließlich fordere ich die volle finanzielle Transparenz beim Werbepreis ,Creos‘ in Kärnten.“

Gernot Gleiss (2)

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niederösterreich aktuell

wien aktuell

Wirtschaftsverband NÖ – der Partner der EPU und KMU

KommR Günter Ernst Präsident des SWV NÖ „Einpersonen-, Klein- und Mittelbetriebe dürfen nicht benachteiligt werden. Daher muss der Selbstbehalt bei Arztbesuchen endlich abgeschafft und das Krankengeld sofort ausbezahlt werden. Außerdem müssen kleine Betriebe einen leichteren Zugang zu öffentlichen Auf­ trägen erhalten.“

KommR Anton Pöchhacker Vizepräsident und Spartenvorsitzender des SWV NÖ in Gewerbe und Handwerk „Der Entgeltfortzahlungsfonds muss wiederhergestellt werden, damit KMU bei der Lohnfortzahlung für MitarbeiterInnen im Krankenstand endlich entlastet werden. Außerdem sollte die Wohnbauförderung erhöht werden.“ KommR Thomas Schaden Vizepräsident und Spartenvorsitzender des SWV NÖ in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft „Von entscheidender Bedeutung ist eine Steuergerechtigkeit mit einer spürbaren steuerlichen Erleichterung auch für Selbstständige. Wir setzen uns für eine Einkommensteuersenkung kombiniert mit einer Senkung der Lohnnebenkosten ein.“

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KommR Margit Katzengruber Spartenvorsitzende des SWV NÖ im Handel „Damit die kleinen Handelsbetriebe faire Wettbewerbsbedingungen vorfinden, muss für sie der Zugang zu Förderungen und Krediten vereinfacht werden. Wichtig ist mir, dass auch künftig Lehrlinge fachkundig aus­ gebildet werden.“

KommR Ewald Volk Vorsitzender des SWV NÖ in der Sparte Information und Consulting „Es geht um eine Gleichstellung der UnternehmerInnen mit unselbstständig Beschäftigten im Preis-LeistungsVerhältnis bei der Sozialversicherung. Weiters sollten die kleinen und mittleren Einkommen entlastet werden.“ KommR Raimund Widhalm Spartenvorsitzender des SWV NÖ in Transport und Verkehr „Die Auflagen für die Unter­ nehmen des Transportgewerbes müssen in vielen Bereichen einfacher und praxisnäher gestaltet werden. Generell ist ein Abbau der Bürokratie nötig, damit sich die Betriebe wieder mehr um ihre eigentliche Tätigkeit – ihre Transportaufgaben – kümmern können.“

EPU brauchen soziale Absicherung! Fritz Strobl | PRÄS. SWV Wien

Wien: Es ist möglich! „Urknall“. Der Spitzenkandidat des SWV Wien Fritz Strobl tritt bei den WKW-Wahlen an, um die absolute Mehrheit des ÖVP-Wirtschaftsbundes zu brechen und die Kammer grundlegend zu verändern. Wandel. Als erster Landesverband hat der

SWV Wien die Möglichkeit, die absolute Mehrheit des ÖVP-Wirtschaftsbundes, die schon seit geraumer Zeit auf äußerst wackeligen Beinen steht, zu brechen und der Wiener Wirtschaftskammer damit ein völlig neues, sozialdemokratisches Gesicht zu verleihen. Um diesen längst notwendigen Wandel herbeizuführen, schickt der SWV Wien seinen Spitzenkandidaten LAbg. GR Fritz Strobl ins Rennen. Umbaubedarf besteht vor allem bei der sozialen Absicherung von Selbstständigen, die für den Präsidenten des SWV Wien eine der wichtigsten Kernforderungen darstellt. Dabei geht es insbesondere um die restlose Abschaffung des SVA-Selbstbehalts, den Selbstständige bei

jedem Arztbesuch entrichten müssen, oder die Neuregelung des Krankengelds, das erst ab dem 43. Tag ausbezahlt wird. Fritz Strobl, selbst Unternehmer, weiß um die Herausforderungen der Selbstständigen. Vor allem aber beschäftigen ihn die Eine-Person- und Kleinstunternehmer, die bei Krankheit oder Unfall gar nicht bis wenig abgesichert sind und im Extremfall sogar um ihre Existenz bangen müssen. „Eine intransparente, undemokratische Wahlordnung und eine nicht zeitgemäße Klientelpolitik tragen dazu bei, dass sich Selbstständige von der derzeit am Ruder befindlichen Fraktion nur ungenügend vertreten fühlen. Es ist vor allem die Gruppe der EPU und Kleinstunternehmen, die sich nach sozialer Absicherung und zeit-

Auch PflegerInnen sollten pfleglich behandelt, gerecht bezahlt und wertgeschätzt werden.

Warum sollen wir Gewerbetreibende immer im Regen stehen? Wer spannt uns da einen Schirm auf?

Sveta Jánošík, Pflegerin, Osttirol

Peter Ultsch, Installateur, St. Johann im Pongau

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Raoul Bruck, Petra Spiola

SWV NÖ (6)

Unterstützung. Wahlkampfauftakt des SWV Wien mit Physiker Werner Gruber, VizeBgm. Renate Brauner, Landespräsident Fritz Strobl und Bgm. Michael Häupl (v. l.)

gemäßen Rahmenbedingungen sehnt und heute den überwiegenden Großteil der Unternehmerlandschaft abbildet“, betont Fritz Strobl. Doch genau in dieser Gruppe ist die Verdrossenheit am stärksten, weshalb die Wahlbeteiligung bei ihr in den letzten Jahren immer unter dem Durchschnitt lag. „Das muss geändert werden“, sagt Strobl. Hohe Wahlbeteiligung. „Das Gesetz

von der Mehrheit der Selbstständigen besagt, dass jede Stimme den Urknall in der Wirtschaftskammer auslösen kann“, ist der Leitsatz einer Kampagne, die mit dem Physiker Werner Gruber als Testimonial für Aufsehen sorgte. Ziel: Selbstständige zu ermutigen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Für einen wahren Urknall in der Wirtschaftskammer können vor allem die ca. 60.000 EPU sorgen. Sollte es gelingen, sie zur Wahl zu bewegen, ist die absolute Mehrheit des ÖVP-Wirtschaftsbundes Geschichte“, ist Fritz Strobl überzeugt. „Eine Kammer, die sozial gerecht ist und der Mehrheit der UnternehmerInnen jene soziale Absicherung bietet, die sie brauchen und verdienen, ist möglich!“ www.swv.org

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salzburg aktuell

burgenland aktuell

Schon viel durchgesetzt Wir fordern die Ausweitung des Handwerkerbonus auf 10.000 Euro. Wolfgang Reiter | PRÄS. SWV Salzburg

Engagement. Zur WK-Wahl 2015 tritt KommR Wolfgang Reiter, Landespräsident des SWV Salzburg, als Spitzenkandidat an. Eine Bilanz der letzten fünf Jahre und sein Programm für die Zukunft. schon seit 2008 andauernden kriselnden Wirtschaftslage zu erkennen. Damit verbunden und im Einklang zu sehen sind unsere angenommenen Anträge zur bewilligungsfreien Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen, zur Bewilligungsfreistellung für Kleinwindkraftanlagen und auch die Erweiterung des Fairnesskatalogs bei Auftragsvergaben durch gemeinnützige Wohnbauträger und ausgelagerte Gesellschaften der Stadt Salzburg und des Landes Salzburg. Erleichterungen. Neben unserer zen-

tralen Forderung zur Abschaffung des 20 %igen Selbstbehalts in der SVA ist mir

Wenn mir was passiert, kann mein Geschäft leicht vor die Hunde gehen. Lisa Julia Schmid, Hundesalon Döbling, Wien

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Absicherung nötig!

l   Krankengeld

ab dem 4. und nicht wie jetzt ab dem 43. Tag, denn das überlebt keine Firma l   Angleichung des Wochengeldes für UnVertretung. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband ternehmerinnen im Mutterschutz, wie im Burgenland tritt bei den Wirtschaftskammerwahlen ASVG „Wir, der SWV, sind am 24. und 26. Februar in allen Fachbereichen an. Alle außer dem SWV haben die einzige Alternatigegen eine Verbesserung der ve im WirtschaftsparEINSATZ „In allen Fachbereichen anzutreten gen unsere Anträge Situation der EPU gestimmt. lament! Egal ob die ist eine Premiere in unserer Geschichte und zur Verbesserung der Oswald Hackl | PrÄs. SWV Burgenland anderen ein grünes, wir sind stolz darauf. Es war nur möglich, Situation der EPU blaues oder schwarzes weil das ganze Team des SWV kontinuier- gestimmt haben, hat Mäntelchen tragen, gelich und kompetent gearbeitet hat. Die Hil- sich ihr wahres Gesicht gezeigt, sie tun den gen die Fairsicherung der EPU und KMU fe der burgenländischen ,­roten Familie‘ bei Kleinunternehmen schön, in Wahrheit ver- im Burgenland haben sie alle gestimmt“, der Kommunikation mit den heimischen treten sie die Interessen der Großindustrie.“ betont der Präsident des SWV Burgenland. Unternehmen, besonders durch unsere Bür- Die wichtigsten Forderungen zur sozialen „Nicht nur die soziale Absicherung für ungermeisterinnen und Bürgermeister, haben Absicherung der burgenländischen Kleinst- sere burgenländischen Unternehmen ist diese Startposition erst möglich gemacht“, und Kleinbetriebe waren und sind: notwendig, auch im finanziellen Bereich ist bedankt sich KommR Oswald Hackl, Spit- l   Abschaffung des 20-prozentigen Selbst- dringend Unterstützung gefordert. Ich forbehaltes bei Arztbesuchen zenkandidat des SWV Burgenland. dere eine Steuerreform. Jetzt!“ Senkung des Mindestbeitrages in der „Als beim letzten Wirtschaftsparlament l    Details unter www.youtube.com/ im Burgenland alle anderen Fraktionen ge- SVA watch?v=pNnOkUPQbi8

Bei einer unvorhergesehenen Krankheit welken nicht nur meine Blumen, sondern auch meine Reserven.

© KURIER/Gerhard Deutsch

Als Mitglied des Wirtschaftsparlaments in der Wirtschaftskammer Salzburg – also des höchsten Gremiums unserer Kammer – habe ich mit unserer Fraktion in der abgelaufenen Funktionsperiode eine Reihe von Anträgen eingebracht. Und die meisten davon wurden mit hoher Akzeptanz, ja oftmals einstimmig angenommen. So wurde mit unserem Antrag auf Änderung der Vergaberichtlinien im öffentlichen Bereich die Basis für die Erstellung des Fairnesskatalogs durch das Land Salzburg geschaffen. Gerade für Salzburgs Bauwirtschaft und die damit verbundenen Gewerbebetriebe sind spürbare Wettbewerbsvorteile in der

Fairnesskatalog.

auch besonders wichtig, dass es künftig für EPU und KMU bis zehn MitarbeiterInnen das Krankengeld schon ab dem 4. Tag gibt. Die steuerliche Absetzbarkeit für alle Kraftfahrzeuge ab einem Koffer-/ Stauraum von 500 Liter, die 50 %ige Abschreibmöglichkeit der Anschaffungs- oder Herstellungskosten im ersten Jahr sowie die uneingeschränkte steuerliche Abschreibmöglichkeit des Arbeitszimmers zu Hause und die Ausweitung des Handwerker­bonus auf € 10.000,– sind weitere wichtige Punkte, für die ich mich die nächsten fünf Jahre einsetzen werde. Um auch künftig Ihre Interessen in der Wirtschaftskammer vertreten zu können, braucht es einen starken Salzburger Wirtschaftsverband. Daher wende ich mich an Sie und bitte um Ihre Stimme bei den Wirtschaftskammerwahlen 2015. Wählen Sie in Ihrer Fachgruppe die Liste 2 – Salzburger Wirtschaftsverband (SWV).

SWV Burgenland (3)

Petra Spiola, Thinkstock

Erfolgreich. Landespräsident und SWV-Spitzenkandidat KommR Wolfgang Reiter (kl. Bild) setzt sich seit vielen Jahren für die Interessen der EPU und KMU ein.

Voller Einsatz. Am 8. 1. 2015 wurde KommR Oswald Hackl als Spitzenkandidat des SWV Burgenland für die Wirtschaftskammerwahl präsentiert. Im Bild mit SPÖ-Landesgeschäftsführer LAbg. Robert Hergovich (l.) und SWV Burgenland-Vizepräs. KommR Siegfried Fleischacker (r.). Zu einem vergnüglichen Abend mit Wolfgang von Siegendorf und seinem Vogel lud der SWV in allen Bezirken des Burgenlandes (Bild r.).

Renate Zwazl, Floristin, Amstetten

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Unternehmen Österreich 1 | 2015

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kärnten aktuell

vorarlberg aktuell

SWV Kärnten im Aufbruch

Alfred Trey | PRÄs. SWV Kärnten

Reinhold Einwallner | PRÄs. SWV Vorarlberg

Spitze geht der SWV Kärnten in die Wahl: Der erfolgreiche Unternehmer Alfred Trey will mit seinem Team den zuletzt erreichten 12 %igen Wähleranteil steigern und alles dafür tun, die erdrückende absolute Mehrheit des Wirtschaftsbundes zu brechen. Der SWV Kärnten will auch im Unternehmerbereich soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Chancengleichheit für alle Menschen durchsetzen und dass die wachsende Kluft zwischen Konzernen und KMU/EPU verringert wird. Für den Kärntner SWV-Präsidenten ist ganz klar: „Diese Missstände kann man nicht hinnehmen, es gilt sie abzustellen.“ Die Ziele des SWV Kärnten lassen sich allerdings nur dann wirklich erreichen, wenn in der WKO Kärnten endlich der Wind der Demokratie weht: „Das geht nicht, wenn der Wirtschaftsbund, der über ein Vielfaches unserer Ressourcen und den gesamten

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Russwurm-Biro, Petra Spiola

26.000 WKO-Mitglieder sind am 25. und 26. Februar aufgerufen, ihre Interessenvertreter im südlichsten Bundesland Österreichs zu bestimmen. Zuwachs. Mit einem neuen Gesicht an der

Petra Spiola, Thinkstock

Wir werden uns u. a. auch in der Fachgruppe Gastronomie der Wahl stellen

Wir brauchen frischen Wind in der Wirtschaftskammer!

Apparat der Kammer nutzen kann, auch weiterhin uneingeschränkt schalten und walten kann, wie ihm beliebt. Umso wichtiger ist es daher, den SWV zu stärken.“ Der SWV Kärnten fordert:

• Stärkung der Binnenkaufkraft durch die Senkung der Einkommenssteuer.

• Senkung der Lohnnebenkosten. Wie

viele Unternehmer würden weitere Arbeitsplätze schaffen wollen, wäre nur nicht der Faktor Arbeit schon jenseitig hoch belastet? • Bürokratieabbau. Auch wenn der Wirtschaftsbund sich als Vorkämpfer gegen die Bürokratie aufspielt, so sind es doch die Wirtschaftsbündler gewesen, die für den ungebändigten Regulierungswahn verantwortlich zeichnen. Eine Wirtschaftskammer mit dem SWV Kärnten als Mitverantwortlichem wird Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sein.

• Abschaffung des 20 %igen Selbstbehalts

in der SVA. Auch bedarf die Regelung des Krankengeldes einer dringenden Verbesserung. D. h.: Zahlung bereits ab dem 4. Tag. • Keine Grundumlage in Mutterschutzund Karenzzeiten. Es sind diese vermeintlich „kleinen“ Sachen, die aber im Leben der Betroffenen einen großen Unterschied machen. • Zugang zu frischem Kapital. Für die Finanzkrise sind nicht Österreichs KMU und EPU verantwortlich! Der SWV will nicht, dass jeder Glücksritter ohne Sicherheiten oder Ideen zu Krediten kommt, wohl aber braucht es ein Ende der Kreditklemme. • Der Murks beim Rauchverbot geht voll und ganz auf die Kappe des Wirtschaftsbundes. Eine Lösung auf dem Rücken der Wirte darf es nicht geben! Die Investitionen müssen den Wirten zu 100 % ersetzt werden.

Mehr Transparenz und Demokratie Jetzt erst recht! Nach 2010 nimmt der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Vorarlberg heuer zum zweiten Mal an den Wirtschaftskammerwahlen teil und wird in 14 Fachverbänden antreten. Spitzenkandidat Ing. Reinhold Einwallner, Präsident des SWV Vorarlberg, hat sich dabei zum Ziel gesetzt, mehr Transparenz und Demokratie in die Wirtschaftskammer Vorarlberg zu bringen. Bereits in den letzten Jahren konnte der SWV für die Unternehmen einiges erreichen. So konnte beispielsweise die Verdoppelung des Wochengeldes für selbstständige Mütter durchgesetzt werden. Weitere Verbesserungen waren die Einführung eines Krankengeldes und die Einführung eines Gewinnfreibetrages in Höhe von 30.000 Euro zur Gleichstellung mit dem 13. und 14. Gehalt von Unselbstständigen. Und nicht zuletzt konnten durch die Gruppenbesteuerung die Wettbewerbsvorteile von Konzernen eingedämmt werden.

WKO-Wahlen.

Gerechtigkeit. „Um weitere soziale Ver-

besserungen für Unternehmer zu erreichen, fordern wir die Abschaffung des 20-prozentigen Selbstbehaltes sowie ein Krankengeld ab dem 4. Tag“, betont der Landespräsident. Eine Verbesserung der finanziellen Situation Selbstständiger soll durch mehr

Der SWV Vorarlberg tritt in folgenden Fachgruppen an: FG 105 Fachverband der Maler und Tapezierer FG 106 Fachverband des Bauhilfsgewerbes FG 115 Fachverband der Fahrzeugtechnik FG 117 Fachverband Mode und Bekleidungstechnik FG 301 Fachverband des Lebensmittelhandels FG 308 Fachverband des Handels mit Mode und Freizeitartikeln FG 315 Fachverband des Fahrzeughandels FG 501 Fachverband für die Beförderungs-

Die Stadt gehört mir. Das Taxi der Bank. Mein Einkommen der Sozialversicherung.

Als Marktstandler seh ich grün, als Selbständiger rot.

Utku Gül, Taxiunternehmer, Wien

Wilhelm Pongartz, Gemüsehändler, Graz

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Steuergerechtigkeit für kleine und mittlere Unternehmen sowie den leichteren Zugang zu alternativen Finanzierungen erreicht werden. „Selbstständige und EPUs sind durch ihren Einsatz und ihre Leistungen eine tragende Säule unseres Wirtschaftssystems. Diese Säule muss gestützt und weiter gestärkt werden. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband setzt sich dafür ein und kämpft für eine Besserstellung Selbstständiger und deren soziale und finanzielle Unterstützung“, so Einwallner.

gewerbe mit Personenkraftwagen FG 601 Fachverband Gastronomie FG 604 Fachverband der Reisebüros FG 701 Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement FG 702 Fachverband Finanzdienstleister FG 709 Fachverband der Versicherungs makler und Berater in Versicherungs- angelegenheiten FG 710 Fachverband der Telekommunika tions- und Rundfunkunternehmungen

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tirol aktuell

oberösterreich aktuell

feld geschaffen werden, in dem sich Selbstständige beruflich entfalten und wachsen können“, fordert Spitzenkandidat NR Max Unterrainer. EINIGKEIT. „Der Philosoph Richard David

SWV Tirol (2)

Spitzenkandidat NR Max Unterrainer (ganz

rechts) und Landespräsidentin Gabi Rothbacher (2. v. r.) mit ihrem Team

EINSATZ. Ein neues, aktives Team für den SWV-Tirol startet motiviert in die Wirtschaftskammerwahlen 2015. KAMPF GEGEN DIE KLISCHEES. „Es hat

sich leider in den Köpfen vieler festgesetzt, es sind die ‚schmattingen‘ Großbetriebe, die den Standort Tirol sichern. Jedoch

falsch gedacht: Es sind nämlich die über 20.000 Einzel- und Kleinunternehmen, die neue Arbeitsplätze schaffen und unsere Wirtschaft beleben. Deshalb muss ein Um-

Precht prophezeit uns eine Zukunft, die bestimmt ist von der Digitalisierung. Neue Maschinen und Roboter werden künftig immer mehr die Menschenhand ersetzen. Es wird nicht mehr nötig sein, physisch als Person anwesend zu sein, nein, vieles wird von daheim via Computer gesteuert werden. Unter dem Motto ‚Arbeitsplätze sparen und Effizienz steigern‘ fallen viele ArbeitnehmerInnen dem Kosten-NutzenKalkül mancher Großbetriebe zum Opfer – auch Outsourcing genannt. Sie verlieren somit den Schutz der Gewerkschaften. Umso wichtiger ist es, dass die Klein- und Mittelbetriebe endlich von der Wirtschaftskammer gehört werden!“ „Sozialdemokratie und Wirtschaft ist kein Widerspruch. Der Sozialdemokratie muss es stets ein Anliegen sein, für einen fairen Ertrag und eine faire Arbeit zu kämpfen – für alle Arbeitenden. Österreich muss weg von der Wirtschaftsmentalität der geglaubten GroßfabrikantInnen“, so Max Unterrainer. Die Ziele des SWV-Tirol-Teams

Team. Wahlauftakt mit allen 19 Spitzenkandidaten am 15. Jänner im Parkhotel in Hall

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• Wir wollen die neue Vertretung aller Arbeitenden in Tirol sein • Wir positionieren den SWV-Tirol neu • Wir etablieren den SWV-Tirol in der politischen Landschaft, mit einem klaren Bekenntnis seitens der SPÖ Tirol

SWV OÖ (4)

Fairer Ertrag für faire Arbeit – für alle Arbeitenden Einsatz. Oben: Landespräsidentin Doris Margreiter mit ihren Vizes NR KommR Franz Kirchgatterer (l.) und LH-Stv. Reinhold Entholzer. Rechts: Ob bei Betriebsbesuchen in Steyr, Eferding, Ried oder vielen anderen Städten, die „Ameise“ war immer mit dabei und wurde als Symbol für die Kampagne „Kleine Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft – geben wir ihnen eine Stimme!“ überreicht.

Der SWV auf Tour in Oberösterreich FRAUENPOWER. In 68 Fachgruppen kämpft der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband OÖ um die Gunst der heimischen Gewerbetreibenden. Spitzenkandidatin ist Doris Margreiter. BEZIRKSTOUR. „Kleine Unternehmen sind

das Rückgrat unserer Wirtschaft – geben wir ihnen eine Stimme!“ Mit diesem Slogan tourten SWV-Landespräsidentin Doris Margreiter und ihr Team durch das Bundesland. Margreiter ist die erste weibliche Spitzenkandidatin in der Geschichte des oberösterreichischen Verbandes und gleichzeitig auch die einzige Frau an der Spitze einer hiesigen Kammerfraktion. „Unsere Zielgruppe sind Ein-PersonenUnternehmen und da ist der Frauenanteil besonders hoch. Da ich auch EPU bin, sind wir in dieser Frage nicht nur mit unseren

Forderungen authentisch. Neu ist auch, dass sich die SPÖ OÖ besonders intensiv für den SWV einsetzt. „Wir sind von der Resonanz aus der Partei überwältigt. Nicht nur, dass im ganzen Bundesland in Summe über 3.000 Plakate affichiert wurden, auch in Bezug auf Pressearbeit und Mobilisierung können wir auf unser Netzwerk zählen“, ist die Spitzenkandidatin begeistert. AUF ERFOLGSKURS. Der Sozialdemokra-

tische Wirtschaftsverband OÖ möchte nach dem schlechten Abschneiden bei der letzten Kammerwahl 2010 unbedingt wie-

Auch PflegerInnen sollten pfleglich behandelt, gerecht bezahlt und wertgeschätzt werden.

Warum sollen wir Gewerbetreibende immer im Regen stehen? Wer spannt uns da einen Schirm auf?

Sveta Jánošík, Pflegerin, Osttirol

Peter Ultsch, Installateur, St. Johann im Pongau

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Unternehmen Österreich 1 | 2015

der zweistellig werden. Die Chancen dafür stehen gut. Große Zuwächse sind vor allem im Handel und in der Sparte Information und Consulting eingeplant. Dort schickt man zahlreiche neue und junge Kräfte ins Rennen, die mit großer Motivation in diese für sie erste Kammerwahl gehen! Zentrale Forderungen

• Weg mit dem Selbstbehalt beim Arzt

• Krankengeld ab dem 4. Tag • Entgeltfortzahlungsfonds neu • Vorsteuerabzug für alle FirmenPkws bis 40.000 Euro

• Basel III entschärfen • Handwerkerbonus ausweiten

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steiermark aktuell DI Gerald Kortschak FG Unternehmensberatung und Informationstechnologie Meine Forderungen: • Die Jagd auf hart arbeitende selbstständige IT-DienstleisterInnen durch die GKK muss beendet werden • Förderung des IT-Nachwuchses zur Bewältigung des Fachkräftemangels

Christian Hofmann LI der Gärtner und Floristen Meine Forderungen: • Unser Handwerk darf kein freies Gewerbe werden • Bessere Lehrgangseinteilung und zeitgemäßer Unterricht in den Berufsschulen

Günter Uhl LG der Tabaktrafikanten Meine Forderungen: • Einführung eines von nur in Trafiken erhältlichen Wertbons für Internet-Glücksspiele • Erhöhung der Handelsspanne bei Zigaretten

Elisabeth Sommerbauer LI Mode und Bekleidungstechnik Meine Forderungen: • In Jugend und Fortschritt investieren • Weiterbildungsangebot für ÄnderungsschneiderInnen

Markus Pump FV des Foto-, Optik- und Medizinproduktehandels Meine Forderungen: • Lehrausbildung zum Medizinproduktekaufmann • GDDP – verbindliche Norm für Dentalfachhandel

Silvia Hruska FG Güterbeförderungsgewerbe Meine Forderungen: • Einführung eines Befähigungsnachweises (Berufserfahrung) • Stärkung des Kleintransportgewerbes in der Wirtschaftskammer

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Arbeitsplätze schaffen.

MEHR VON UNSEREN SPITZENKANDIDAT(INN)EN erfahren Sie auf unserer Homepage: www.wirtschaftsverband-steiermark.at

Petra Pfeiler FG Hotellerie Meine Forderungen: • Abbau von Bürokratie und Verwaltung Einfacher wirtschaften können! • Bessere soziale Absicherung von UnternehmerInnen und deren Familienmitgliedern

KR Karlheinz Winkler FG Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen Meine Forderungen: • Schluss mit der FunkgruppenDiktatur in der Wirtschaftskammer • Konsumentenschutz auch für Eine-Person- und KleinunternehmerInnen

Unternehmen Österreich 1 | 2015

Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Die Menschen und die Unternehmen brauchen eine Entlastung bei den Arbeitskosten. Eine Vermögensbesteuerung aber würde heimische Arbeitsplätze vernichten. Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

www.iv-net.at



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