Unternehmen Österreich: Nationalratswahl 2017. Steuergerechtigkeit

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Österreich

3 | 2017

Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich

Nationalratswahl 2017

Steuergerechtigkeit Unser Steuersystem ist zu weich zu Konzernen und zu ungerecht zur hart arbeitenden Mittelschicht!

Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 04Z035977 „Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, Mariahilfer Straße 32, 1070 Wien“

SWV kandidiert Ganz nach dem Motto „Packen wir es an – für Österreichs Wirtschaft“ stellen wir unsere SWVKandidatInnen vor.

Powerfrau Karen Rieder, selbstständige Grafikerin, im Gespräch über die Angebote und Leistungen der SVA und gewünschte Reformen.

www.wirtschaftsverband.at

Unternehmen


Arbeitsplätze schaffen.

Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt! Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

www.iv-net.at


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HeiSSer Herbst. Jetzt sind wir also mittendrin in einer Wahlauseinandersetzung, deren Ausgang so ungewiss wie selten zuvor ist. Viele Forderungen aller Parteien beziehen sich auf „die“ österreichische Wirtschaft – wenige beleuchten jedoch deren Zusammensetzung: 99,7 % der Unternehmen sind KMU und EPU und trotzdem gibt es Parteien, deren Wirtschaftsprogramm nur Vorteile für die 0,3 % der Großkonzerne – meist inter­ nationale – vorsieht. Für uns ist das eine Verhöhnung der großen Mehrheit österreichischer Unter­ nehmerInnen! Daher sieht unsere sozi­ aldemokratische Forderung vor, dass Steuerschlupflöcher für multinationale

Wirtschaftspolitik für KMU und EPU! Katharina weninger Konzerne geschlossen und im Gegenzug die Lohnnebenkosten gesenkt werden. Es muss wieder möglich sein, dass österreichische UnternehmerInnen ohne Wettbewerbsnachteil Aufträge erhalten und hochqualitative Arbeit vollbringen können. Insbesondere für die 58,9 % EPU in Österreich ist vor allem die prekäre soziale Absicherung ein Problem. Diese Selbstständigen können sich oft Krankheit oder auch Schwangerschaft nicht leisten. Daher fordern wir die Abschaffung des 20-prozentigen Selbstbehalts bei Arztbesuchen und das Krankengeld ab dem vierten Tag!

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i n h alt Coverstory steuergerechtigkeit? Globale Konzerne, die sich de facto ihrer Steuerpflicht entziehen; Steuerdumping in der Bauwirtschaft – der neue Maßnahmenkatalog der SPÖ zur Vermeidung von Gewinnverschiebungen fordert, diesen Wettbewerbsverzerrungen endlich einen Riegel vorzuschieben �������������������08 Aktuell. Für die Erhaltung der Pflichtmitgliedschaft in der Kammer ���������������06 wahlkampf. Wir begleiteten Bundeskanzler Christian Kern bei seinen Besuchen durch Österreichs Betriebe ���������12 unsere Kandidat(Inn)en. Wir stellen die starken Stimmen der SWV-Länder für die Nationalratswahl vor ��������������������14

POWERFRAU. Karen Rieder, selbstständige Grafikerin, im Gespräch �����������������22

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Porträt

sanfter tourismus. Manfred Traunmüller und sein Linzer Erfolgsunternehmen „Donau Touristik“ ������������������������� 20

Impressum | Herausgeber: Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, 1070 Wien, Mariahilfer Straße 32, Gerichtsstand: Wien, ZVR-Zahl: 42108716 | Medien­ inhaber: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., FN 73819h, HG Wien, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, www.echo.at. Eigentümerin der VWZ ist die echo medienhaus GmbH. Eigentümerin der echo medienhaus GmbH ist die FFPG Beteiligungs GmbH. Gesellschafter der FFPG Beteiligungs GmbH sind KR Anton Feistl (25 %), Anton Feistl jr. (25 %) und Christian Pöttler (50 %) | Geschäftsführung: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler | Unternehmensgegenstand: Heraus­gabe ­diverser ­Publikationen und ­Periodika sowie allgemeine Verlagsaktivitäten | Hersteller: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H. | Redaktion: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., Dr. Helga Häupl-Seitz (­Chefredaktion), 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1. Grafik: Karim Hashem. Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini ­Leitgeb. Lektorat: Julia Gartner, MA, Dr. Roswitha Horak (Ltg.), Roswitha Singer. Cover: Arman Rastegar. Druckerei: Leykam Druck GmbH, Bickfordstraße 2, A-7201 Neudörfl | ­Verlags- & Herstellungsort: Wien | Blattlinie: Informationen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet.

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iStock by Getty Imags, Donau Touristik

was wir wollen


aktuell

Cybercrime:

Schlüsseldienste terrorisiert wiener Betriebe werden seit Monaten von Kriminellen telefonisch blockiert. Bislang schwieg das Bundesministerium für Inneres dazu. Nun macht sich SPÖ-Wirtschafts­ sprecher Christoph Matznetter für die Betroffenen stark. Seit monaten werden Wiener Aufsperr- und Schlüsseldienste

durch „Telefon-Terror“ lahmgelegt. Opfer sind seriöse Betriebe, die sich in Form bezahlter Inserate bei der I­ nternet-Suchmaschine Google ganz vorne reihen lassen. Sie werden seit Längerem im 15- bis 20-Sekunden-Takt automatisiert angerufen, wodurch das F­ irmentelefon blockiert ist und die Betriebe keine Aufträge mehr annehmen können. Manche Firmen werden sogar bedroht: Eine Computerstimme teilte einem Firmeninhaber mit, dass sein Geschäft angezündet würde. Die Telefon-Blockaden enden erst dann, wenn die Firma im Google-Ranking nach unten ­gerutscht ist. kriminell. Die „Terror-Calls“ seien auch nicht r­ückverfolgbar,

SPÖ Parlamentsklub, iStock by Getty Images

weil die inländischen Nummern nicht existieren. Ob die ­„Geisteranrufe“ in Zusammenhang mit unseriösen Aufsperr­ diensten stehen, die in den Google-Anzeigen mit Dumpingpreisen werben, ist unklar. In den vergangenen Jahren gab es nämlich immer wieder Anzeigen von Kundinnen und Kunden, die überhöhte Rechnungen von vermeintlichen Schlüsseldienstfirmen erhielten, die im Google-Ranking recht weit oben angezeigt wurden. In den USA ist dieEs kann nicht sein, ses Phänomen schon länger bekannt und weitverbreitet: Die Cyber-Kriminellen erstellen in dass seriöse Betrie„Google Places“ massenweise Einträge für nicht be massiv gefährdet existente Betriebe, zum Beispiel allesamt in der werden und nichts Nähe eines echten Betriebs. Die Folge: Der echte dagegen geschieht! Betrieb wird nicht mehr so oft von potenziellen Kunden gefunden. Oder aber der Betrug geht Christoph Matznetter I noch weiter und ­jeder, der einen der gar nicht Spö-Wirtschaftssprecher existierenden ­Betriebe anruft, wird an einen viel teureren Schlüsseldienst oder Installateur vermittelt, hinter dem die ­Betrüger selbst stecken. Obwohl die betroffenen Firmeninhaber Anzeige erstatteten und auch Innungsmeister KommR Ing. Georg Senft das BMI auf die systematische Verfolgung der Wiener S­ chlosserbetriebe hinwies, erfolgte keine Untersuchung. SPÖ-Wirtschafts­ sprecher Christoph Matznetter stellte deshalb eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Werner Sobotka, in der er u. a. auf die Dringlichkeit der Untersuchung und Ermittlung – auch in Kooperation mit internationalen Polizeibehörden und der Europol – hinwies. Bislang blieb die Anfrage u­ nbeantwortet.

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aktuell

Steuersenkungsmodell: realistisch und gerecht

DAS SPÖ-STEUERKONZEPT, das von Bundeskanzler C ­ hristian

Kern präsentiert wurde, ist für SWV-Präsident Christoph Matznetter „das einzig realistische und gegenfinanzierte Modell“, um die Unverhältnismäßigkeit der Besteuerung von großen und kleinen Einkommen zu korrigieren. D ­ arin besteht auch der größte Unterschied zu den Steuer­senkungsVorstellungen der anderen Parteien. „Die überbieten sich gerade, als wären sie bei einer Auktion im Kaputtsparen“, so Matznetter. Man brauche wirklich kein Steuerrechtsexperte zu sein, um zu erkennen, welchen Zweck sie verfolgen: „Aushöhlung des Sozialsystems, ­Panikmache und Schutz der Millionäre und Großkonzerne.“ Für Matznetter ist die kategorische Ablehnung e­iner Erbschaftssteuer sowie die KöSt-Befreiung für nicht ­ entnommene Gewinne, wie sie zuletzt die Kurz-ÖVP

Die Leistungen der Kassen sollen auf ein höheres Niveau angehoben und angeglichen werden.

Studie: Selbstbehalt muss weg

Spiola, iStock by Getty Images

eine vom Sozialministerium in Auftrag gegebene Studie ­erforschte die Sparpotenziale bei den Sozialversicherungen. Mit dabei: die Abschaffung des Selbstbehaltes. Ende August war es so weit: Seitdem liegt die vom Sozial-

Gerecht. „Von vermögensbezogenen Steuern profitieren alle Österreicherinnen und Österreicher“, so Matznetter.

g­ efordert hat, nur Ausdruck klientelpolitischer ­Interessen. Letztere hätte zum Beispiel nur eine Bevorteilung der ­Kapitalverdiener und Vermögenden zur Folge, so der SPÖWirtschaftssprecher. Ein Selbstständiger, der mit seinen Gewinnen seinen Lebensunterhalt bestreitet, habe nichts davon. gewinn. Anders beim SPÖ-Konzept: „Von einem steuer-

freien Einkommen bis 1.500 Euro brutto, einer Senkung der Lohnnebenkosten, finanziert durch die Verbreiterung der Bemessungsgrundlage auf Wertschöpfung, und von vermögensbezogenen Steuern profitieren hingegen alle. Während ArbeitnehmerInnen, PensionistInnen und Selbstständige entlastet werden, leisten in unserem K ­ onzept ­Millionenerben und Kapitalverdiener einen fairen Beitrag zum Erhalt des Wohlfahrtsstaates“, so Matznetter. Unternehmen Österreich 3 | 2017

ministerium in Auftrag gegebene Studie der London School of Economics (LSE) vor. Mögliche Sparpotenziale bei den Sozialversicherungen und dem System mit 21 verschiedenen Versicherungen in Österreich werden darin „ergebnisoffen und ohne Vorbehalt“ erhoben, so Sozialminister Alois Stöger. Ein wesentlicher Punkt der Studie betrifft die unterschied­ lichen Leistungen der einzelnen Kassen. Hier hat der Hauptverband inzwischen eine Harmonisierung für 11 von 23 Leistungsbereichen beschlossen – etwa betreffend Krankengeld im Falle eines Spitalsaufenthalts. „Die Leistungen der Kassen sollen auf ein höheres Niveau gehoben und angeglichen werden, der vom Hauptverband eingeleitete Prozess muss verstärkt werden“, ist Sozialminister Stöger überzeugt. Eine weitere zentrale Forderung der Studie ist die Abschaffung der Selbstbehalte („Steuer auf Kranke“), die der Minister ebenfalls aufgreift: Selbstbehalte will Stöger schrittweise reduzieren. Ziel sei die Abschaffung der allgemeinen Selbstbehalte und ein Deckel auf Zuzahlungen – egal wo man versichert ist. „Noch bevor man das System mit seinen 21 Trägern verändert, müssen die Leistungen harmonisiert werden. Es ist nicht einzusehen, dass es bei jeder Kasse unterschiedliche Tarifsätze oder Arzthonorare gibt“, sind sich Sozialminister Alois Stöger und Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner einig. Stöger will bei der Verwaltung 120 Mio. einsparen, Rendi-Wagner strebt eine Vereinheitlichung des Krankenanstaltengesetzes an. 05


aktuell

Schedl, Diesner

EINIG. „Gerade für Kleinund Mittelbetriebe macht sich die Pflichtmitgliedschaft in der Kammer bezahlt“, so Christoph Matznetter.

Christoph Matznetter:

Pflichtmitgliedschaft

unerlässlich

reform. Der SWV signalisiert Ablehnung gegen eine Eliten-

Kammer und betont die Forderung nach einer Strukturreform. von vorteil. „Besonders für uns als Ver-

treterinnen und Vertreter der klein- und mittelständischen Unternehmen ist die Pflichtmitgliedschaft etwas Unantastbares!“, erteilt SPÖ-Wirtschaftssprecher und Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) Christoph Matznetter der Forderung nach der Abschaffung der verpflichtenden Kammermitgliedschaft eine klare Absage. Die Pflichtmitgliedschaft schütze nämlich nicht nur die Interessen von Erwerbstätigen, sondern 06

auch jene von kleinen Selbstständigen ­gegenüber der Willkür der Großen. „Denn die Alternative wäre ein privater LobbyVerein bestehend aus den Bestzahlenden, und das würde die Existenz der Sozialpartnerschaft ad absurdum führen. Und wer nicht zu einer Eliten-Kammer dazugehören will, für den ist die Pflichtmitgliedschaft unerlässlich“, ist Matznetter überzeugt. „Statt die Sozialpartnerschaft zu schwächen, sollte sie in ihrer Uraufgabe g­ estärkt werden. Für die Wirtschaftskammer Öster­

reich bedeutet das die Interessenvertretung der über 99 Prozent Kleinst- und Kleinunternehmerinnen und -unternehmer. Diese knapp 500.000 Mitglieder verlassen sich darauf, dass ihre Anliegen von ihrer Kammer ordentlich vertreten werden“, betont der SWV-Präsident. reform. Daher tritt der SWV für eine

Strukturreform der Wirtschaftskammer ein, wie er sie zuletzt im WKO-Wirtschaftsparlament gefordert hat. Es brauche mehr Transparenz, ein faires Wahlrecht ­sowie die Vereinheitlichung des „Faktors 10“. „Es ist nun auch klar, auf welcher ­Seite sich ÖVP und FPÖ mit ihrem Wirtschaftsprogramm positionieren. Nämlich auf der Seite der Großunternehmen und -industriellen. Unter diesen sitzen nämlich die größten Feinde der verpflichtenden Kammermitgliedschaft, denn bisher waren es nur die Großkonzerne, die versucht ­haben, das Kammersystem zu beseitigen“, so Matznetter abschließend. Unternehmen Österreich 3 | 2017


aktuell

Ideen für das Unternehmen Österreich Interview. Christoph ­Matznetter,

SPÖ-Wirtschaftssprecher und SWV-Spitzenkandidat für die ­Nationalratswahl 2017, über seine Wahlkampfforderungen.

Was bedeutet für Sie, Selbstständige sozial abzusichern?

UÖ: Die Parteien haben bisher alle ihre Steuersenkungspläne vorgelegt. Worin unter­scheidet sich das SPÖ-Steuerkonzept?

mäßigkeit bei der B ­ esteuerung von Großund KleinverdienerInnen zu korrigieren.

Matznetter: Soziale Absicherung für

Matznetter: Während ­ArbeitnehmerInnen,

UÖ: Wie will die SPÖ die Steuerbelastung für UnternehmerInnen senken?

­ rbeitnehmerInnen ist untrennbar mit PensionistInnen und Selbstständige entlasA der Sozialdemokratie vertet werden, sollen in unsebunden, das muss auch end- Wir wollen das gute rem Konzept Millionenerlich für Selbstständige gelben und Kapitalverdiener Wirtschaftswachsten. Durch neue Formen der einen fairen Beitrag zum tum dazu nutzen, Arbeit sind nämlich m ­ assive Erhalt des Wohlfahrtsstaates Lücken im sozialen Netz UnternehmerInnen leisten. Darin liegt auch der ­ zu entlasten. entstanden. Wenn man sich größte Unterschied zu den vorstellt, dass ein EPU im Steuersenkungsplänen der christoph matznetter I Durchschnitt 1.100 Euro anderen Parteien. Die überSWVÖ-Spitzenkandidat verdient, kann er nicht bieten sich nämlich gerade ­lange auf sein Krankengeld selbst, als w ­ ären sie bei einer warten. Selbstständige können sich Krank- Auktion im Kaputtsparen. Eine wenig verheit und Schwangerschaft oft buchstäblich dienende Friseurin oder ein Selbstständiger nicht leisten. Also sagen wir: Weg mit dem haben von diesen Konzepten gar nichts. An20-prozentigen Selbstbehalt beim Arztbe- ders ist es beim SPÖ-Steuerkonzept. Es ist such und her mit dem Krankengeld ab dem für mich das einzige ­realistische und gegenvierten Tag! finanzierte Modell, um die Unverhältnis­

Forderung. „Soziale ­Absicherung muss endlich auch für Selbstständige gelten: Im Durchschnitt verdient ein EPU 1.100 Euro, da kann er nicht lange auf Krankengeld warten“, so Christoph Matznetter.

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Matznetter: Wir wollen das gute Wirt-

schaftswachstum dazu nutzen, UnternehmerInnen zu entlasten, etwa durch die Senkung der Lohnnebenkosten um drei Mrd. Euro. Gleichzeitig darf es nicht länger sein, dass multinationale Konzerne Steuerschlupflöcher auf Kosten österreichischer Unternehmen nutzen. Deshalb fordern wir: Schluss mit S­ teuerprivilegien und Sonderrechten für Großkonzerne. ­Außerdem wollen wir einen Mindestlohn von 1.500 Euro und alle Einkommen bis 1.500 Euro steuerfrei machen. Ein KMU mit zehn Vollbeschäftigten à 2.000 Euro Bruttolohn w ­ ürde sich dadurch im Jahr knapp 5.500 Euro ­ersparen. Das sind fast die ganzen Lohnnebenkosten eines Monats.

iStock by Getty Images (3)

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH (UÖ):

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coverstory

steuerdumping. Manche Länder wie Ungarn unterwandern durch ihre aggressive Steuerpolitik die EU-Marktbedingungen.

iStock by Getty Images

SPÖ & SWV fordern:

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Die Steuer muss für gelten!


coverstory

Wettbewerbsverzerrung. Grenzüberschreitend tätige

Baufirmen profitieren von den Sonderregelungen in bilateralen Steuerabkommen.

pflicht B e l l a

undeskanzler Christian Kern brachte es auf den Punkt: „Das Steuersystem ist zu weich zu Konzernen und großen Vermögen, gleichzeitig ungerecht zur hart arbeitenden Mittelschicht. Auf der einen Seite muss der Faktor Arbeit stark entlastet werden. Auf der anderen S­ eite will ich, dass wir g­ lobale ­Konzerne, die sich de f­acto ihrer Steuer­pflicht ­entziehen, ­stärker in die Pflicht nehmen.“ Dieses Problem hat nicht nur Österreich: Steuervermeidung und aggressive Steuerplanung von multinationalen Konzernen kosten die europäischen Volkswirtschaften sehr viel Geld. Die Europäische Kommission beziffert den Verlust mit 50 bis 60 Milliarden Euro pro Jahr. Auf Österreich umgelegt sind das 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro. Doch wie können sich multinationale Konzerne dieser Pflicht entziehen und was kann man in einem kleinen Land wie Österreich dagegen tun?

GEWINNVERSCHIEBUNG. „Multinationale Kon-

s

zerne zahlen in Europa keine Körperschaftsteuer (KöSt). Wie kann das sein? Dafür verwenden

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Steuerzahler. EPU,

Klein- und Mittelbetriebe zahlen ihre Steuerbeträge ohne „Schlupflöcher“ und tragen so wesentlich zur Finanzierung der Gemeinschaft bei.

s

sie verschiedene Methoden an, wie z. B. über den Transferpreis oder zu hoch angesetzte Verrechnungspreise“, weiß Dr. Otto Farny, AK Wien-Steuerrechtsexperte. „D. h.: Wenn ich eine Firma in einem Hochsteuerland habe, dann kann ich über bestimmte Verrechnungspreise die Gewinne in ein Niedrigsteuerland, eine Steueroase, verschieben. Die Instrumente dafür sind etwa Lizenz-, Marken-, Management- und Patentgebühren, die schwer zu kontrollieren sind, oder Franchising. Bekannt dafür ist z. B. die Fast-Food-Kette McDonald’s: McDonald’s hat zwar eine GmbH in Österreich, aber die öster­reichischen Filialen werden im Franchising von österreichischen Gastwirten geführt, die entsprechende Franchise-Gebühren an den Konzern zahlen müssen. Das Gleiche spielt sich bei Starbucks ab. Die Zahlungen gehen wie bei McDonald’s in das Steuerparadies Irland oder in die Karibik. Und weil diese Zahlungen nicht in eine österreichische Firma eingezahlt werden, gibt es auch keine KöSt“, so Farny. Die einzige Möglichkeit, in Österreich die Körperschaftsteuer zu verlangen, wäre, Franchising-Unternehmen ab einem gewissen Umfang dazu

zu verpflichten, eine Gewerbe- bzw. Betriebsstätte in Österreich zu gründen. ONLINE. Internationale digi­

tale Konzerne wie etwa Google brauchen ihre Gewinntransfers nach Irland erst gar nicht zu verschleiern. Sie profitieren (derzeit noch) von einer Gesetzeslücke: Bislang ist der Betriebsstättenbegriff (und damit die Steuerpflicht im Inland) ausschließlich an eine physische Die EU-weite BePräsenz gebunden – nicht an eine virtuelle Präsenz. steuerung digitaler Damit sind Erträge von UnKonzerne wäre ein ternehmen, die nur Internetwichtiger Schritt. geschäfte machen, ohne eine otto farny I Niederlassung in Österreich ak-steuerrechtsexperte zu haben, nicht erfasst. „Dabei handelt es sich nicht um kleine Beträge: Jeder Unternehmer, der in der GoogleSuchmaschine vorgereiht werden will, muss etwas bezahlen“, so der AK-Steuerrechtsexperte: „Auch in der EU wird derzeit heftig diskutiert, wie die Länder die in ihrem Land erwirtschafteten, exorbitanten Gewinne von Google besteuern können.“ Und ergänzt: „Die Briten haben im Alleingang eine Besteuerung der digi­talen Konzerne durchgebracht; wir sind zwar ein kleines Land, aber warum nicht auch daran denken?“ STEUERGERECHTIGKEIT. „Die SPÖ hat gemeinsam

Starbucks. Franchise-Unternehmen wie ­Starbucks

ziehen ihre Gewinne aus Österreich ab.

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mit Expertinnen und Experten ein Maßnahmen­paket ausgearbeitet, das für mehr Steuergerechtigkeit und für einen fairen Wettbewerb zwischen den KMU und den Multis sorgt“, so SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. „Denn es geht nicht an, dass Unternehmen Österreich 3 | 2017


coverstory

Gewinnverschiebung. Digitalen Dienstleistern, wie z. B. Google, gelingt

es (noch) leicht, ihre Gewinne steuerschonend zu transferieren.

unsere Gewerbetreibenden ihre Steuern ­bezahlen und so wesentlich zur Finanzierung unseres Sozialstaates beitragen, während die Großkonzerne wenige bis gar keine Steuerbeiträge leisten. Dort, wo die wirtschaftliche Leistung erbracht, wo die Umsätze und die ­Gewinne erzielt werden, müssen auch die Steuern b­ ezahlt werden!“

­ngarn seinen Körperschaftsteuersatz auf U neun Prozent abgesenkt. In Österreich sind es 25 Prozent“, so Matznetter. „Das ist eine extrem aggressive Steuerpolitik, die nicht den EU-Marktbedingungen entspricht und einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für unsere KMU darstellt.“ BEKÄMPFUNG. Auf Initiative der SPÖ gibt es

iStock by Getty Images (5), Lisi Specht, SWV

AM BAU. Nicht zuletzt verzerren auch Lohn-

und Steuerdumping am Bau die Wettbewerbsbedingungen heimischer Handwerksbetriebe und kleiner Unternehmen: Grenzüberschreitend tätige Baufirmen aus Osteuropa nutzen nicht nur Lücken im EURecht, um Lohnkosten zu sparen. Sie profitieren auch von Sonderregelungen in bilateralen Steuerabkommen, den sogenannten Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Diese legen u. a. fest, ab wann der Ort der Bauausführung zur Betriebsstätte und damit steuerpflichtig wird. Doch es gibt große Unterschiede bei den Fristen. Sie reichen von 6 Monaten (Bulgarien) über 12 Monate (Tschechien und Slowe­nien) bis zu 24 Monaten (Ungarn). „Öster­reich hat rund 90 Doppelbesteuerungsabkommen, die zum Teil seit Jahrzehnten unverändert sind und unbedingt strukturiert überarbeitet werden müssen“, so Christoph Matznetter. SONDERFALL UNGARN. Im Fall von Ungarn,

dessen DBA mit Österreich aus den 1970er Jahren stammt, ist das Problem ­besonders drängend: „Seit Anfang des Jahres hat Unternehmen Österreich 3 | 2017

seit 1. 1. 2017 ein neues Gesetz, in dem alle Steuergerechtigkeit Bestimmungen zur Bekämpfung von Lohnist für mich eine wichund Sozialdumping zusammengeführt wertige Unterstützung der den. Dadurch wird die Zusammenarbeit der KMU. Sie stärkt die Behörden in Ermittlungs- und Strafverfahren wesentlich verbessert. VerwaltungsstrafverKleinen gegenüber fahren gegen Arbeitgeberinnen und Arbeitden Großen. geber, die Arbeitskräfchristoph matznetter I te grenzüberschreitend SPÖ-wirtschaftssprecher nach Österreich ent­ senden, können dadurch einfacher durchgeführt werden. Zudem wird die behördliche FÜR EINEN FAIREN WETTBEWERB! Lohnkontrolle durch Weitere wichtige, von der SPÖ geforderte nationale die Einführung eines Maßnahmen gegen Gewinnverschiebung sind: Kontrollplans und einer klaren Darstellung  Strafzuschlag bei Gewinnverschiebungen der Lohn- und Ur Verbot von Briefkastenfirmen laubsansprüche nach Österreich entsandter  Diverted Profits Tax (DPT) – Steuern auf Arbeitskräfte erleichumgeleitete/verschobene Gewinne tert. „Ein Meilenstein  Strenge Prüfung der Österreich-Nieder­ für einen fairen Wettlassungen internationaler Konzerne bewerb“, so SWVÖPräsident Matznetter.

Daten & Fakten

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aktuell

Plan A für unsere alle sollen profitieren. Die Wirtschaftsdaten Österreichs weisen nach oben. Aber es geht noch besser. Mit Christian Kern hat die SPÖ einen Spitzenkandidaten und Bundeskanzler, dem Österreichs Klein- und Mittelbetriebe und die innovativen Start-ups besonders am Herzen liegen.

Bei der Firma GE Jenbacher GmbH & Co in Tirol

Mit dabei: Ehefrau und Unternehmerin Eveline Steinberger-Kern

Besuch eines Salzburger Gastronomiebetriebs

Lehmann, Zach-Kiesling; Kiesling

Bei der Seilbahntechnik-Firma Leitner ropeways in Telfs (Tirol)


aktuell

Bei der Firma Hilti in Thüringen (Vbg.)

Beim Würstelstand in Wörgl (Tirol)

Betriebe

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is zum Wahltag am 15. Oktober tourt SPÖSpitzenkandidat und Bundeskanzler Christian Kern durch alle Bundesländer, um das SPÖWahlprogramm zu präsentieren. Seine Botschaft ist klar: „Das Steuersystem ist zu weich zu Konzernen und großen Vermögen, gleichzeitig ungerecht zur hart arbeitenden Mittelschicht. Der Faktor Arbeit muss stark entlastet werden. Etwa, indem die ersten 1.500 Euro steuerfrei werden. Und wir brauchen drei Milliarden Euro Erleichterungen bei den Lohnnebenkosten, damit kurbeln wir die Schaffung von Arbeitsplätzen noch einmal g­ ehörig an“, weiß der Bundeskanzler. „Auf der anderen ­ Seite will ich, dass wir ­globale K ­ onzerne, die sich de ­ facto ihrer Steuer­ pflicht e­ntziehen, ­stärker in die Pflicht nehmen. Mit mehr als ­einer Million Euro soll die Finanzierung der Pflege sicher­ ­ gestellt werden. Und nicht zuletzt brauchen wir eine massive Reform der Verwaltung nach dem Prinzip ,ein Bereich, eine Zuständigkeit‘“, so Kern. Das detaillierte SPÖ-Wahlprogramm ist auf christian-kern.at zu finden!

Wahltour-Start in Klagenfurt

Bei MSG Mechatronic Systems GmbH in Wies (Stmk.)

Bei der Fleischereimaschinen Schenk KG in Leibnitz (Stmk.)

Auf dem Gaimberger Kirchtag in Osttirol

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unsere kandidatInnen WIR STELLEN VOR

Starke Stimmen

für die Nationalratswahl

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er Sozialdemokratische Wirtschaftsverband ist nicht nur eine starke Stimme in der Wirtschaftskammer Österreich, auch für die Nationalratswahl am 15. Oktober stellt er zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten, die mit ihren verschiedenen beruflichen Erfahrungen und ihrem fachlichen Wissen das wirtschaftliche Spektrum in unserem Land repräsentieren und aus diesem Grund auch gewichtige Stimmen für die Zukunft unseres Landes sind. Stellvertretend für alle stellen ­unsere Landesgremien ihre Wunschkandida­ tinnen und -kandidaten für die Wahl vor. SPITZENKANDIDAT. SWVÖ-Spitzenkan-

UNSER SPITZENKANDIDAT ist SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. Der SWV-Österreich-Präsident verfügt neben profundem wirtschaftlichem Know-how über eine langjährige Regierungserfahrung.

Weitere SWV-Kandidaten auf der Bundesliste: Doris Margreiter Platz 18 Reinhold Einwallner Platz 31 Cornelia Ecker Platz 36 Veronika Keck Platz 76 Ines Obex-Mischitz Platz 82 Max Unterrainer Platz 83 Katharina Schinner Platz 84 Andreas Gfrerer Platz 129 Christian Vögel Platz 135 Kilic Süleymann Platz 161 Marcus Arige Platz 171

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Katarina Pokorny Alexander Safferthal Christine Kürzel Arsi Gjergji Johann Duzic-Rossmann Horst A. Kandutsch Karl Rudischer Klaus Pleninger Martina Klengl Herbert Kraus

Platz 184 Platz 197 Platz 243 Platz 282 Platz 340 Platz 342 Platz 364 Platz 404 Platz 425 Platz 442

didat ist Dr. Christoph Matznetter Landesliste Wien Platz 17 Bundesliste Platz 17 Der Wirtschaftstreuhänder und beeidete Wirtschaftsprüfer, am 8. Juni 1959 in Wien geboren, ist seit 2004 Abgeordneter zum Nationalrat (2007–2008 war er Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen); seit 2006 SWVÖ-Präsident und seit 2009 Vizepräsident der WKO Ö. Seitdem setzt sich Christoph Matznetter leidenschaftlich für die Belange der Wirtschaftstreibenden, besonders für die Klein- und Mittelbetriebe sowie für die EPU in Österreich ein. Seine politischen Ziele: „Als SPÖWirtschaftssprecher ist es mir ein besonderes Anliegen, dass unser Wirtschaftsstandort weiterhin attraktiv bleibt. Dafür ist es notwendig, die richtigen Maßnahmen zu setzen, damit unsere Betriebe faire Wettbewerbsbedingungen vorfinden, um auch in Zukunft auf internationalen Märkten kompetitiv zu sein“, weiß er. „Um das zu erreichen, sind wesentliche politische Weichenstellungen in den Bereichen Förderung von Innovation, Aus- und Weiterbildung sowie Unternehmensfinanzierung und Steuerpolitik notwendig, für die ich mich einsetze.“ Unternehmen Österreich 3 | 2017


unsere kandidatInnen Ines Obex-Mischitz

Marcus Arige

Doris Margreiter

Liste Wien: Platz 33 Bundesliste: Platz 171

WK Hausruckviertel: Platz 2 Liste Oberösterreich: Platz 32 Bundesliste: Platz 18

DER 45-JÄHRIGE, GF der Halle34 Og, einer Kommunikationsagentur für die Bereiche strategische Markenfüh­ rung und politische Kommunikation, ist Vizepräsident des SWV Wien, Mit­ glied der Fachgruppe Werbung Wien und Fraktionsvorsitzender des SWV im WKW-Kammerparlament.

Alexandra Psichos Liste Wien: Platz 34 DIE UNTERNEHMERIN betreibt drei Wiener Kaffeerestaurants, ist im Vorstandsteam des SWV Wien Frauen tätig und macht sich für ihre ­Branchenkolleginnen stark.

Katharina Schinner

Spiola, SWV Wien, SWV OÖ, SPÖ Kärnten

WK Wien Nord-West: Platz 6 Bundesliste: Platz 84 DIE 37-JÄHRIGE Landtagsabgeord­ nete und Gemeinderätin in Wien ist schon seit vielen Jahren in verschie­ denen Funktionen im SWV Wien und der WKW tätig. Seit März 2016 führt Kathi Schinner nun die Geschäfte des SWV Wien. „Unsere FunktionärInnen sind regelmäßig bei den Selbst­ ständigen vor Ort. Sie kennen die Probleme, und gemeinsam wollen wir Lösungen diskutieren“, weiß sie.

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„DORIS MACHT DAMPF“: Mit diesem Slogan startete die SWVOÖ-Präsidentin Doris Margreiter in ihrem Wahlkreis in den Nationalrats­ wahlkampf. „Kohle und Dampf sind eng verknüpft mit der Geschichte des Hausruck. Ich mache Dampf für unseren Bezirk und will mehr Kohle für wichtige Projekte in die Region holen“, so die Ansage der 48-Jäh­ rigen, die als Selbstständige gezielt GründerInnen von Ein-PersonenUnternehmen ansprechen will. Der Plan A bietet für sie eine hervorra­ gende argumentative Grundlage. „Im Plan A geht es um Chancen und um die wahren Leistungsträger in unserer Gesellschaft“, so Margreiter.

Manfred Schauberger WK Linz/Linz-Land: Platz 5 Liste Oberösterreich: Platz 43

KONTROLLIERTE Ines Obex-Mischitz

WK Klagenfurt: Platz 3 GERECHTE SOZIALLEISTUNGEN Landesliste Kärnten: Platz 4 DAMIT SIE BEKOMMEN, WAS IHNEN ZUSTEHT. Bundesliste: Platz 82 DIE LANDTAGSABGEORDNETE informiert und berät in ihrer derzeiti­ gen Funktion den SWV Kärnten. Ines Obex-Mischitz tritt vor allem für kontrollierte und gerechte Sozial­ leistungen ein – das heißt, dass sie sich sehr mit der Absicherung von EPU beschäftigt. In ihrem Beruf ist sie vor allem mit den Folgen unfrei­ williger Selbstständigkeit konfrontiert: Ines Obex-Mischitz leitet die BUAK (Bauarbeiter-Urlaubs- und Abferti­ gungskasse).

Horst A. Kandutsch WK Klagenfurt: Platz 10 Liste Kärnten: Platz 25 Bundesliste: Platz 342 DI DR. HORST A. KANDUTSCH, Geschäftsführer des SWV Kärnten und bei AHK Softwaregutachten.at, kümmert sich um die kleinen und mittelständischen Kärntner Betriebe.

DER VORSITZENDE des SWV LinzStadt möchte vor allem jene Selbst­ ständigen erreichen, die Linz zu einem Hotspot für Klein- und Mittel­ betriebe machen. Dazu gehört für ihn u. a. die Abschaffung des Selbstbe­ haltes beim Arzt.

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Klaus Pleninger

Christine Kürzel

Cornelia Ecker

WK Burgenland Nord: Platz 5 Bundesliste: Platz 404

Bundesliste: Platz 243

WK 5B Flachgau/Tennengau: Platz 1 Liste Salzburg: Platz 2 Bundesliste: Platz 36

Ing. Klaus Pleninger, ­geboren 1966, ist Inhaber der Pleninger ­Versicherungsmakler GmbH. in Neu­ feld an der Leitha. Er fordert mehr Beschäftigung, sicheren Wohlstand, Sauberkeit in der Politik und eine konsequente Sicherheitspolitik.

Harald Horvath

Christine Kürzel ist Vizepräsiden­ tin des SWV NÖ und Ausschussmit­ glied der Landesinnung Bau in der WKNÖ. Ihre Ausbildung erhielt sie an der HTL Krems im Fachbereich Hochbau. Zusätzlich absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung. Seit dem Jahr 2000 ist Christine Kürzel in der Firma Traisenbau beschäftigt, seit 2006 auch deren Geschäftsführerin.

WK Burgenland Süd: Platz 11

Martina Klengl

Mag. Harald Horvath, 1975 geboren, lebt in Frankenau-Unter­ pullendorf. Er meint: „Wir leben in einem der großartigsten Länder der Welt, aber unsere Gesellschaft befin­ det sich im Umbruch. Wir haben einen Plan, mit dem wir unser Land gestalten und für die Zukunft fit machen wollen.“

Bundesliste: Platz 425 Die Vizepräsidentin des SWV NÖ und Stv. Bezirksvorsitzende des SWV Neunkirchen ist Stadträtin in Ternitz und Vorsitzende von „Frauen für Frauen“ der SPÖ Ternitz.

Josef Kohl

Abg. z. NR Cornelia Ecker, 41 Jahre, ist Gemeindevertreterin und Geschäftsführerin der Bio-Metzgerei Hainz GmbH in Bürmoos. Sie vertritt den Flachgau und den Tennengau im österreichischen Parlament. Im Nationalrat ist sie Sprecherin der SPÖ für Klein- und Mittelbetriebe. Ihre politischen Kernanliegen: die Verein­ barkeit von Beruf und Familie, die Unterstützung für K ­ leinunternehmen und Familienbetriebe, insbeson­ dere für die neue Gruppe der Ein-­ Personen-Unternehmen. Und die Unterstützung der jüngeren Generati­ on: „Damit sie hierbleiben. In unserer Region. Mit Perspektive und Arbeit“, so ­Cornelia Ecker.

WK 3G NÖ Ost: Platz 9 der Bürgermeister der Markt­ gemeinde Drösing und diplomierte Immobilienmakler, 53, ist Vorstands­ mitglied des SWV NÖ und Bezirksvor­ sitzender des SWV Gänserndorf.

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Andreas Gfrerer WK 5A Salzburg-Stadt: Platz 11 Bundesliste: Platz 129 Mag. Andreas Gfrerer, 47, ist Bezirksvorsitzender des SWV Salz­ burg-Stadt und Geschäftsführer der Spedition Condor. Sie ist seit 1976 mit Qualitätstransporten in Europa, Nahost, auf dem Balkan, in Russland sowie der GUS erfolgreich unterwegs.

Unternehmen Österreich 3 | 2017

SPÖ Burgenland, SPÖ Salzburg, SWV NÖ, SPÖ Tirol, SPÖ Voralrberg, Jorj Konstantinov

unsere kandidatInnen


unsere kandidatInnen

Arsi Gjergji

Christian Vögel

Max Unterrainer

WK 6A Graz/ Graz-Umgebung: Platz 6 Liste Steiermark: Platz 23 Bundesliste: Platz 282

WK Vorarlberg Süd: Platz 2 Liste Vorarlberg: Platz 5 Bundesliste: Platz 135

WK 7B Innsbruck-Land: Platz 1 Liste Tirol: Platz 4 Bundesliste: Platz 83

Christian Vögel, 41, ist selbst­ ständiger Immobilien-Projekt­ entwickler in Götzis und Präsident des SWV Vorarlberg.

Mag. maximilian unterrainer, 53, ist seit 2013 Abgeordneter zum Nationalrat. Der SWV-Tirol-Präsident ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender der open energy AG. Als SPÖTourismussprecher setzt er sich besonders für die Realisierung des Beschäftigungsbonus ein. „Insgesamt werden dabei zwei Milliarden Euro investiert. Effekte werden eine Ankurbelung der Wirtschaft, neue Arbeitsplätze und speziell im Tourismus eine Ausweitung der Saisonen sein“, so Unterrainer.

Arsi Gjergji, 33, Gastwirt, auf­ gewachsen im Kosovo, Matura und weitere Ausbildung in Graz, liegt neben einem solidarischen und starken Sozialsystem auch die Integration besonders am Herzen. Als Unternehmer widmet er sich auch den Anliegen der EPU und Gewerbetreibenden in der Steiermark.

Johann DuzicRossmann WK 6D Obersteiermark: Platz 7 Liste Steiermark: Platz 3 Bundesliste: 340

Karl Rudischer WK 6D Obersteiermark: Platz 9 Liste Steiermark: Platz 35 Bundesliste: Platz 364

Unternehmen Österreich 3 | 2017

Reinhold Einwallner WK Vorarlberg Nord: Platz 1 Liste Vorarlberg: Platz 1 Bundesliste: Platz 31 SPÖ-Spitzenkandidat im „­Ländle“ ist Ing. Reinhold ­Einwallner, 44. Der Landtagsabgeordnete und SPÖ-Vorarlberg-Geschäftsführer ­wurde sowohl auf den ersten Platz der Landesliste als auch auf den ers­ ten Platz in seinem Wahlkreis bestellt.

Veronika Keck WK Vorarlberg Süd: Platz 1 Liste Vorarlberg: Platz 2 Bundesliste: Platz 76 veronika keck, 33, ist Vorsitzende der Vorarlberger SPÖ-Frauen. Für sie ist Frauenpolitik generationenüber­ greifend. „Frauen werden in Vorarl­ berg viel zu oft überhört. Das möchte ich ändern“, so Keck.

Kilic Süleymann WK 7D Oberland: Platz 1 Liste Tirol: Platz 6 Bundesliste: Platz 161 Der 35-Jährige ­dreifache Familienvater, Büro- und Einzel­ handelskaufmann ist seit 2014 Filialleiter-Stv. und Betriebsrat eines Lebensmittelmarktes, seit 2016 Gemeinderat in Ötz. Mit drei Sprachen – Deutsch, Türkisch und Zaza – aufgewachsen, ist ihm die qua­ lifizierte Ausbildung der Kinder wichtig.

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aktuell

Geehrt. Doris Margreiter, Manfred Traunmüller, Thomas Schaden und AGS-Bundesvorsitzender Ralph Weinbrecht (v. l.).

Thomas Schaden, Doris Margreiter und Angelika Syring (AGS, deutsche Delegation). Gruppenfoto der Delegationen.

Heinze (4), SWV

Doris Margreiter und Thomas Schaden mit der Vizepräsidentin des EP, MdEP Evelyne Gebhardt.

gründungs-meeting

Starke Stimme in der EU werden

ein neuer Verband fördert und vernetzt soziale und demokratische Unternehmerinnen und Unternehmer in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten.

D

as Treffen Ende August in Berlin war in zweifacher Hinsicht denkwürdig: Zum einen war es ein Gründungs-Meeting sozialer und demokratischer Unternehmerinnen und Unternehmer aus Österreich, Deutschland, Italien, Spanien und Schweden; zum anderen fand die Verleihung des AGSInnovationspreises 2017 statt. Ziel des 18

neu gegründeten Verbandes ist, eine starke Stimme für die Interessen von Selbstständigen, Handwerk und KMU in der EU zu sein sowie sich für ein soziales, gerechtes und demokratisches Europa einzusetzen. VERNETZUNG. Weiters stehen die Förde-

rung und Vernetzung der UnternehmerInnen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten

und das gegenseitige Lernen (Best ­Practice) im Vordergrund. Bei dem Gründungsmeeting hatte die österreichische Delegation rund um SWV OÖ-Präsidentin Doris Margreiter und gf. SWV NÖ-Präsident KommR Thomas Schaden auch die Möglichkeit zu umfangreichen Gesprächen mit EU-Parlamentarierinnen und -Parlamentariern sowie der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Evelyne Gebhardt. INNOVATIONSPREIS. Im Rahmen des Tref-

fens wurde auch je ein besonders kreatives Mittelstandsunternehmen der einzelnen Gründungsstaaten im Willy-Brandt-Haus mit dem AGS (Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD)-Innovationspreis 2017 ausgezeichnet. Die würdigende Laudatio für das österreichische Unternehmen hielt Doris Margreiter und über­reichte CEO und Firmengründer KommR Manfred Traunmüller Skulptur und Urkunde. Unternehmen Österreich 3 | 2017


w en zum

mehr

leben. Ihre LEBENSQUALITÄT ist unsere Aufgabe. Kultur, Immobilien, Logistik und Medien: Die Wien Holding schafft Lebensqualität für unsere Stadt. 365 Tage im Jahr zu jeder Zeit an jedem Ort. Für alle Wienerinnen und Wiener. www.wienholding.at


porträt

Donau  romantik pur das etwas andere Reisen


relaxed. Ob zu Lande oder auf dem Wasser – die Donau Touristik in Linz ­bietet seit 21 Jahren individuelle Radreisen und exklusive Schiffsfahrten auf und rund um Donau, Bodensee und Elbe an.

Unternehmen Österreich 3 | 2017

Donau Touristik

V

ergessen sind Anfahrtsstress, hauptstadt ist im ersten Halbjahr 2017 lange Wartezeiten auf Flug- um zwölf Prozent gestiegen. häfen und Staus auf den Das Gesamt-Gästeplus dürfte heuer Autobahnen: Reisen per Rad bei 17 Prozent liegen: Rund 100.000 oder Schiff sind absolut im Kunden (Radreisen und Schiffsfahrten) Trend. Seit 21 Jahren bietet KommR betreut die Donau Touristik in diesem Manfred Traunmüller, Chef der ­Donau Jahr. „Was mich besonders freut: BeTouristik in Linz, seinen Kunden reits im zweiten Jahr nach dem Ankauf maßgeschneiderte Angebote an. Bei des Donau-Katamarans liegt die Kabi­ der Gründung der Donau Touristik hat nenauslastung bei 98,1 Prozent“, ist der Manfred Traunmüller selbst die Koffer Chef zufrieden. geschleppt. Darunter den 60 kg schweren Koffer einer Britin, die ihr Wasser Ausgezeichnet. Schon 2002 wurde für den Tee mittransportierte. Noch län- die Donau Touristik mit dem Bundesger ist es her, bereits 33 Jahre, dass sein wappen des Bundesministeriums für Pioniergeist in Sachen Umwelt geweckt Arbeit und Wirtschaft ausgezeichnet. wurde: Auf seine Ini­tiative hin entstand Soeben kam eine weitere Auszeichnung, der AGS-Innovatider erste Abschnitt des onspreis 2017 (siehe Donauradweges zwiauch Seite 18), hinzu. schen Ottensheim und „­Unsere AngebotspaAschach mit einer Länlette, bestehend aus ge von 36 Kilometern. Rad-, Schiffs- und „Mein Unternehmen Kombinationstouren, kann zu Recht als Anund das attraktive bieter der ersten Stunde Preis-Leistungs-Verfür Radurlaub bezeichhältnis sind die Basis net werden“, erzählt unseres Erfolges“, ist Manfred Traunmüller. Manfred TraunmülSeitdem hat sich das ler überzeugt. „NaProduktportfolio um türlich ehrt mich Schiffsreisen erweitert. auch der Innovati„Wir bieten mit unseDie Angebotspalette onspreis sehr, weil rem Donau-Katamaran „MS Primadonna“ und das attraktive Preis- ich doch im Reise(Rad-)Kreuzfahrten und Leistungs-Verhältnis sind segment mit neuen Basis unseres Erfolgs. und kreativen Ideen mit unserer bewährten dazu beitrage, zu „MS Kaiserin Elisabeth“ manfred traunmüller | Eigentümer Donau Touristik zeigen, dass es auch Tagesausflüge an“, so einen ­erfolgreichen Traunmüller. Im Winter werden die beliebten Kurzkreuzfahr- ‚sanften Tourismus‘ gibt.“ ten zu den schönsten Adventmärkten der Donauregion angeboten, längere Fahrten Arbeitgeber. Nicht zuletzt gibt dieser gibt es zu Weihnachten und Silvester. Tourismus knapp 200 MitarbeiterInNeu im Fahrplan ist ab 2018 die Fahrt nen Arbeit: 80 sind es im Büro, ebenso von Wien durch das Donaudelta ans viele in der Nautik und in den Gastrobereichen der beiden Schiffe. Weitere Schwarze Meer und retour. 34 MitarbeiterInnen kümmern sich in Auf Erfolgskurs. Mit 5.800 „her- firmeneigenen Radwerkstätten in Linz, kömmlichen“ Rädern und 860 E-Bikes Passau, Bregenz (Bodenseeradweg) ist seine Firma Österreichs führender ­ sowie im deutschen Rothenburg ob Anbieter für Radreisen geworden. Und der Tauber (Altmühlradweg) und in ist weiterhin auf Erfolgskurs: Allein Dresden (Elberadweg) um Reparaturen der Tagesradverleih in der Landes- und natürlich um die KundInnen.

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porträt STEGREIF. Karen Rieder in ihrem

Home-Office in Döbling.

kreativ. Der grafische Beruf ist Karen Rieders Leidenschaft. Unter der Marke www.wirsindstegreif.at ist sie besonders für Aufträge offen, die ihren Ideenreichtum herausfordern.

junge selbstständige machen sich stark

Ein Home-Office für viele neue Ideen 22

Unternehmen Österreich 3 | 2017


porträt

Berufen. Ihre Leidenschaft für grafisches

Design entdeckte die 35-Jährige über Umwege: „Nachdem ich mit 17 Jahren das Gymnasium abgebrochen habe, habe ich in verschiedene Berufe hineingeschnuppert, war Ordinationshilfe und später in einem Kindergarten tätig. Das hat mir Spaß gemacht, aber nichts davon hat sich wirklich richtig angefühlt“, sagt sie. Zur Grafik kam sie über einen Tipp ihrer Mutter, die in der Döblinger Bezirkszeitung eine Information fand, dass es dafür eine vom AMS unterstützte Lehre gäbe. „Wir waren im Lehrgang Mediendesign erst die zweite Klasse“, erinnert sich ­Karen Rieder lachend. „Da war alles noch sehr experimentell, aber genau das war gut für mich.“ Danach arbeitete sie in einer Werbe­agentur und anschließend neun Jahre in der Marketing-Abteilung einer großen Versicherung. „Auch das war eine tolle, spannende Zeit, in der ich viel gelernt habe und mich mit meinen Umsetzungen einbringen konnte“, erinnert sie sich. selbstständig. Vor rund zwei Jahren

verfestigte sich in ihr der Wunsch, sich zu verändern, wieder freier zu arbeiten und kreativer sein zu können. „Zunächst wollte

ZUR PERSON Karen Rieder GRAFIK/DESIGN/KOMMUNIKATION Heiligenstädter Straße 137, 1190 Wien E-Mail: karen@wirsindstegreif.at Mobil: +43/(0)650/624 45 95 www.wirsindstegreif.at (auch auf Facebook)

ich noch eine Stelle, aber dann hab ich mir DAmoklesschwert. Zwei Unfälle gedacht – wann, wenn nicht jetzt, selbst- gleich nach dem Selbstständigwerden ständig werden? Das hatte ich mir schon ­ haben sie nachdenklich gemacht: „Ich in meiner Lehrzeit vorgestellt“, erzählt wusste nicht – was kostet mich ein Arztbesie. Gemeinsam mit ihrem besten Freund such, eine MRT, ein Röntgen? Der Selbstseit den Ausbildungstagen, Sascha Stavric, behalt hängt wie ein Damoklesschwert ­beschloss sie im April „Ich wünsche mir mehr Trans- über einem. Gerade 2016, die gemeinsaals Junge/r in der me Marke „www.wir- parenz. Die Forderungen der Startphase; aber auch SVA hängen wie ein Damo- als Ältere/r, für den sindstegreif.at“ ins Leben zu rufen. „Kei- klesschwert über uns kleinen die Selbstständigkeit ne Firma, wir h­ aben zwingend notwendig Selbstständigen.“ als Solo-Selbstständigeworden ist, hat karen rieder | grafikerin ge begonnen“, betont man keine finanzielKaren Rieder. len Reserven. Man sollte aber nicht überlegen müssen, ob man zum Arzt gehen kann Ausgelastet. Mittlerweile allein unter oder nicht.“ Um keine Panik zu bekomder „Marke“ tätig, freut sie sich besonders men, hat Karen Rieder deshalb zusätzlich über die Art und Weise, auf die sie Kun- eine private Unfall- und Ausfallsversicheden bekommen hat. (Anmerkung: Mehr rung für sich abgeschlossen. Aufträge können ja nie schaden!) Die Anfragen kamen von Anfang an durch Mund- Vereinfachung. Auch die Quartalpropaganda hinein. Ihre Kunden sind Beitragshöhen der SVA sind nicht inbreitgefächert: Vom Businessunternehmen dividuell zugeschnitten – „ob man z.B. bis zur Österreichischen Gesellschaft für schon einen Kundenstock hat oder erst Familienplanung ist alles dabei; unent- aufbauen muss“, so Rieder. „Man weiß geltlich kümmert sie sich um den media- nicht, wie viel man zurücklegen muss – len Auftritt des Familien-Lieblingsvereins die Forderungen sind für mich intransFirst Vienna FC. „Ich liebe meine Arbeit, parent. Warum nicht monatlich wie z. B. sie fühlt sich für mich so an wie das Spie- die Miete einfordern? Das wären für mich len als Kind“, lacht sie. „Es ist ja auch das dann überschaubare Fixkosten. Ich würSpielen mit Farben, Formaten, Schriftarten de mir zudem eine jährliche Abrechnung und Schriftgrößen – ich setze mich an mei- wünschen, wie es z. B. auch beim Finanznen Computer und habe das ganze verfüg- amt der Fall ist: Man rechnet das Jahr davor ab“, so Rieder. bare Spektrum vor mir.“ 23

Armann Rastegar (3)

M

it Schwung und einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen öffnet uns Karen Rieder die Wohnungstür. Da es ein wunderschöner Mittag ist, hat sie ihr Home-Office nach draußen, auf Balkonien verlegt. Umgeben von altem Baumbestand „arbeite ich besonders gerne – die ruhige Natur rundherum inspiriert mich immer besonders“, lacht sie. Um den Kopf frei zu bekommen, setzt sich die Autodidaktin auch gern an ihren Stutzflügel und lässt sich von den Melodien treiben.

Work in progress.

Wenn das Wetter passt, arbeitet Karen Rieder auch auf Balkonien (r.); als engagierter Fan des First Vienna FC kümmert sie sich ehrenamtlich um dessen medialen Auftritt (u.).


aus den bundesländern

starke Wirtschaftsstimme für Salzburg

Die besten Unternehmen für die Stadt begeistern „Eine starke Wirtschaft ist der Motor unse-

rer Stadt. Ich sorge dafür, dass diesem Motor nie der Treibstoff ausgehen wird. Die Förderung von Start-ups, klein- und mittelständischen Unternehmen, der Ausbau der Wissensstadt sowie der Einsatz für die Erweiterung des Europarks stehen für mich ganz oben auf der To-do-Liste. Ob Ein-Personen-Unternehmen oder Konzerne – erstklassige Arbeitsplätze sind für mich Chefsache“, betont SPÖ-Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger. „Das Thema Digitalisierung wird kommen. Mir ist dabei ganz besonders wichtig, dass städtische Betriebe von der geplanten Bürgercard profitieren. Derzeit arbeiten wir gerade intensiv an einem entsprechenden Bonussystem“, so Auinger. Auch SWV-Landespräsident KommRat Wolfgang Reiter meint: „Die Themen E-Mobilität und Digitalisierung werden bestimmend, wir müssen mit dabei sein.“

Einig. SPÖ-Bürgermeisterkandidat

Bernhard Auinger und SWV Salzburg-Präsident KommR Wolfgang Reiter (v. l.).

Franz Schnabl und Thomas Schaden

Für den Ausbau der Infra-

struktur, die Verbesserung der Chancen der KMU bei öffentlichen Auftragsvergaben und die Förderung der Wirtschaft und der Unternehmen in den Regionen setzen sich SPÖ NÖ-Vorsitzender und Spitzenkandidat Franz Schnabl und der Gf. Präsident des SWVNÖ KommR Thomas Schaden ein. „In einem großen Flächen­ bundesland wie Nieder­ österreich mit seinen vielen ländlichen Regionen ist eine leistungsfähige Infrastruktur besonders wichtig“, erklärt Franz Schnabl. „Die Menschen und die Unternehmen brauchen eine gute Anbin-

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dung bei den Daten- und Verkehrswegen. Dadurch wird nicht nur die Wettbewerbsstärke der jeweiligen Region, sondern des gesamten Bundeslandes verbessert, weil die Vernetzung und Zusammenarbeit der Unternehmen erleichtert werden. Tatsache ist, dass bei der Infrastruktur in Nieder­ österreich außerhalb der Ballungszentren immer noch ein erheblicher Handlungsbedarf gegeben ist. „Es ist auch für die Schaffung von Arbeitsplätzen wichtig, dass KMU faire Chancen bei öffentlichen Auftragsvergaben haben“, fordert Thomas Schaden.

Betriebsbesuch. SPÖ NÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl (Mitte) mit KommR Gerda Hametner und KommR Thomas Schaden in der Hametner GmbH in Teesdorf.

Unternehmen Österreich 3 | 2017

SWV Salzburg,, NÖ

Regionale Wirtschaft muss gefördert werden!


aus den bundesländern

Gemeinsamer Besuch der Wieselburger Messe RUNDGANG. Gemeinsam mit SPÖ-Spitzenkandidat Bundeskanzler Christian Kern und SPÖ NÖ-Vorsitzendem Franz Schnabl (Mitte) besuchte SWV NÖ-Vizepräsidentin StR Martina Klengl (1. Reihe g. l.) die Wieselburger Messe und war vom Mix von traditionellen und innovativen Produkten der AusstellerInnen begeistert. Beim Rundgang mit dabei waren auch Abg. z. NR Vbgm. Ulrike Königsberger-Ludwig (1. Reihe 2. v. l.), die LAbg. Bgm. Renate Gruber (3. v. r.) und Dr. Günther Sidl (r.) sowie Bgm. Günther Leichtfried (2. v. r.).

Kärntner Wirtschafts- & EPU-Messe BEREITS zum zweiten Mal treffen einander am 7. Oktober von 9 bis 15 Uhr rund 60 Kärntner Klein-UnternehmerInnen – vom Reisebüro bis zum Gewürzeck, vom Elektroroller bis zur klassischen OldtimerVespa, von Mode bis zum Kunsthandwerk – auf dem Kärntner Wirtschafts-Kongress im Parkhotel Villach, um gemeinsam zu diskutieren, ihre Produkte anzubieten und anschließend zu feiern. Auf einer Bühne mit kleinem Auditorium läuft gleichzeitig das Programm mit Schwerpunkt Information und Podiumsdiskussionen für EPUs ab. Der Eintritt ist frei! Anmeldungen & Infos: www.wirtschaft.at

Waren begeistert: LH Peter Kaiser (M.), LH-Stv. Gaby Schaunig (2.v.r.) und SWV-Bezirksvors. Horst Kandutsch (r.).

SWV NÖ, Kärnten, Tirol

Beschäftigungsbonus fördert Tourismusbetriebe SWV TIROL-Präsident Max Unterrainer erkennt im Beschäftigungsbonus „enormes Potenzial für touristische Betriebe, die durch eine Senkung der Lohnnebenkosten neue Stellen schaffen können“. „Der Tourismus ist eine starke Stütze der österreichischen Wirtschaft und ‚Top-Arbeitgeber‘ profitieren von der Maßnahme. In dieser Branche werden 13,5 Prozent des BIP erwirtschaftet. Der Beschäftigungsbonus weitet diese Leistung aus. Nur wer ein Angebot schafft, wird an Attrak-

tivität dazugewinnen. Unternehmen müssen innovativ werden“, so Unterrainer. Insgesamt werden zwei Milliarden Euro in die Umsetzung des Beschäftigungsbonus investiert. Effekte werden eine Ankurbelung der Wirtschaft, neue Arbeitsplätze und speziell im Tourismus eine Ausweitung der Saisonen sein. Unterrainer: „Auch Jugendliche sollen im Tourismus eine Zukunft für ihr Leben ­sehen. Nur im Einklang werden wir nachhaltig für Veränderungen sorgen können.“ 25


aus den bundesländern Ein Gütesiegel

gegen schwarze Schafe

SWV Tirol zieht um! NEUE ADRESSE. Die Umzugskartons sind schon gepackt: Mit 2. Oktober übersiedelt der SWV Tirol in die Salurner Straße 2 in Innsbruck in unmittelbare Bahnhofsund Wirtschaftskammer-Nähe. Bis die neuen Räumlichkeiten im Erdgeschoß bezogen werden können, findet man das Team des SWV Tirol in den Übergangsräumlich­ keiten im 3. Stock. Aber auch hier freut es sich schon auf die ersten Besucherinnen und Besucher!

Ausgezeichnet. Katarina Pokorny

(g. r.) übergibt die ersten KT-Gütesiegel.

SIEGEL. Eigentlich sollten Umzugshelfer das

SWV NÖ fordert:

Tourismusbetriebe entlasten! BÜROKRATIE. Ob ausufernde Auflagen bei der Aufzugsüberprüfung und Kinderspielplatzgestaltung oder die vorgeschlagene „Frittenverordnung“: SWV NÖ kritisiert teure Auflagen und Bürokratielawinen. So fordert der stellvertretende

Spartenvorsitzende des SWV NÖ im Tourismus, KommR Manfred Rieger, eine Entlastung der Tourismusunternehmen von kostspieligen und nicht notwendigen Auflagen. „Unnötige Vorschriften und die komplizierte Gestaltung von Auflagen machen vielen Gastronomie- und Hotellerieunternehmen das Leben schwer und verursachen eine Bürokratielawine. Man sollte die Energie besser darauf verwenden, die Unternehmen im Alltag von aufwendigen Auflagen zu entlasten, denn Sagt der Bürokratie den Kampf an: sie schaffen ArbeitsplätManfred Rieger, stv. Spartenvorsitzender des SWV NÖ im Tourismus. ze“, so Rieger.

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KommR Anton Pöchhacker, Spartenvorsitzender des SWV für Gewerbe und Handwerk.

SWV NÖ unterstützt:

Kampf gegen Hepatitis SICHERHEIT. Die Hepatitis Hilfe Österreich (HHÖ) zeichnet

Gewerbebetriebe, wie PiercerInnen, TätowiererInnen, FußpflegerInnen und Unternehmen, die Permanent-Make-up anbieten, mit einem Güte­ siegel aus, wenn sie nach bestimmten Hygienestandards arbeiten. „Das Gütesiegel der Hepatitis Hilfe Österreich bringt Sicherheit für Konsumenten, aber auch für die Betriebe selbst. Der Wirtschaftsverband NÖ unterstützt diese Ini­ tiative. UnternehmerInnen, die sich für dieses Gütesiegel bewerben wollen, können sich an den SWV NÖ wenden. Sie erhalten von uns eine Erstinformation über die ­Initiative. Darüber hinaus stellen wir den Kontakt zur Hepatitis H ­ ilfe Österreich her“, so der Horner SWV-Bezirksobmann Dr. Robert Porod, MMBA. Der Wirtschaftsverband NÖ ist auf kurzem Weg unter E-Mail: noe@wirtschaftsverband.at oder Tel. 02742/22 55-444 erreichbar. Für Fragen steht auch Dr. ­Robert Porod unter robert.porod@aon.at zur Verfügung. Unternehmen Österreich 3 | 2017

SWV NÖ (2), Tirol

Übersiedeln leichter machen, oftmals ist das aber leider nicht der Fall. Um in Wien seriöse Firmen sichtbar zu machen, wurde das KT-Gütesiegel eingeführt. „Unseriöse Anbieter schaden dem Ruf der Branche. Mit dem Siegel können wir alle Wiener Kleintransporteure, die bestimmte Qualitätsstandards erfüllen, für Konsumentinnen und Konsumenten sichtbar machen“, erklärt Katarina Pokorny, Spartenobfrau für Transport und Verkehr im SWV Wien und FachgruppenObfrau der Kleintransporteure in der WK Wien.


aus den bundesländern Wirtschafts-offensive

betriebsbesuche. Drei Wochen, hun-

Politik darf sich

nicht ausruhen!

SWV Wien

derte Betriebe – der SWV Wien hat seine große Tour durch die Wiener Betriebe gestartet. Beim Besuch der ERGE Installationen in Meidling war auch SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder (1. Reihe, 2. v. l.) dabei. „Wir haben das höchste Wirtschaftswachstum und den größten Arbeitszuwachs seit zehn Jahren. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wie öffentliche Investitionen in der Höhe von 5,3 Milliarden Euro greifen. Jetzt geht es darum, dass der wirtschaftliche Aufschwung bei allen ankommt“, so Klubobmann Schieder. „Die Politik darf sich auf den guten Wirtschaftsdaten nicht ausruhen, sondern muss in Bewegung bleiben und konsequent für unsere Betriebe weiterarbeiten“, ergänzte Fritz Strobl, Präsident des SWV Wien. Ihm ist es besonders wichtig, dass das Leben der Klein- und Mittelbetriebe deutlich erleichtert wird. „Es sind die vielen Selbstständigen, die in den Standort investieren und Arbeitsplätze schaffen“, unterstrich Strobl.

Digitalisierung schafft neue Chancen

iStock by Getty Images/Baks

nach Jahrzehnten, in denen der globale Wettbewerb über die Produktionskosten – und damit zu einem erheblichen Teil über Personalkosten – geführt wurde, können Österreich und Europa jetzt verstärkt mit Know-how punkten und so die immer individuelleren Kundenwünsche erfüllen. Mittels Digitalisierung können Produktionsabläufe

weiter optimiert und Rohstoffe eingespart werden. Wartungsarbeiten werden vorausschauender durchgeführt und so Stillstandszeiten verkürzt. Letztlich gelangen Erzeugnisse schneller auf den Markt und Produktionskosten werden eingespart. jobchancen. In der Industrie werden im Zuge der Digitalisierung analytische

Tätigkeiten zunehmen. Entscheidend werden dabei gute Ausbildungen, über den Pflichtschulabschluss hinaus, sein. In einigen Bereichen der Wirtschaft wird es aber auch Umqualifizierungen geben. Was die Ausbildung anbelangt, eröffnen ein technischer Lehrabschluss, der Besuch einer HTL oder ein technisches Studium viele spannende Jobchancen. Insgesamt wird die Digitalisierung auf diese Weise – wie jeder historische Entwicklungsschritt in der Wirtschaft – die Arbeitswelt verändern. Im österreichischen Fernmeldewesen arbeiteten 1950 beispielsweise rund 10.000 Menschen, heute sind im IKT-Sektor circa 128.000 Menschen beschäftigt. Mit den Chancen der digitalen Transformation vor Augen, müssen daher heute die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt werden. Anzeige

Die Digitalisierung eröffnet für Mitarbeiter und Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten.


NRAbg. Dr. Christoph Matznetter

Am 15. Oktober Ihre Vorzugsstimme für

Packen wir es an für Österreichs Wirtschaft


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