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1/2014 www.wirtschaftsverband.at P.b.b.; 13Z039622M Verlagsort: 1030 Wien
UNTERNEHMEN Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich
ÖSTERREICH
Soziales Netz ausbauen SWV-Präsident Christoph Matznetter fordert ein besseres soziales Netz für Selbstständige. Der Selbstbehalt muss weg und das Krankengeld soll für Kleinstunternehmen ab dem 4. Tag ausbezahlt werden. Seite 6/7
Der Mut lohnt sich!
Eine, die ihre Geschäftsidee erfolgreich umgesetzt hat, ist Theresa Steininger. Vor kurzem wurden sie und ihr Geschäftspartner dafür mit dem „Es ist möglich“-Award ausgezeichnet. Seite 14/15
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Räume und Werte schaffen. Die Wien Holding kurbelt das Wirtschaftswachstum an, sichert Arbeitsplätze, verbessert die Infrastruktur und steigert die Lebensqualität in Wien. Deshalb werten gerade die Immobilienprojekte der Wien Holding ihr Umfeld sowie ganze Stadtteile auf und liefern starke Impulse für die Wiener Wirtschaft. facebook.com/wienholding www.wienholding.at
Das Unternehmen der
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unternehmen österreich inhalt EDITORIAL
Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer!
Ihre Daniela Fazekas SWV-Geschäftsführerin
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Besseres soziales Netz für Selbstständige!
„Der Selbstbehalt muss weg und das Krankengeld soll für Kleinstunternehmen ab dem 4. Tag ausbezahlt werden“, fordern der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband und sein Präsident Christoph Matznetter.
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FOTOS: REITHER, SCHEDL, DIESNER
54 % der Selbstständigen sind Einpersonenunternehmen, Tendenz steigend. Das ist eine extrem heterogene Gruppe mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen. Gleichzeitig beträgt das Medianeinkommen von Selbstständigen nur ca. 11.500 Euro. Dazu kommen noch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Viele leben an der Armutsgrenze. Obwohl Österreich eines der besten Sozialsysteme der Welt vorweisen kann, braucht es ein besseres soziales Netz für Selbstständige. Das zeigt sich besonders deutlich im Falle einer Erkrankung. Krankheit bedeutet oft automatisch die Bedrohung der Existenz. Da überlegt man es sich schon zweimal, ob man zum Arzt geht. Und dann wird auch noch eine Krankensteuer, sprich 20 Prozent Selbstbehalt, von ihnen verlangt. Umso mehr brauchen Selbstständige eine bessere soziale Absicherung und eine Gleichstellung mit Unselbstständigen. Wir fordern daher weiterhin vehement die Abschaffung des Selbstbehalts sowie die Auszahlung des Krankengelds für Kleinstunternehmen ab dem 4. Tag. Zum anderen brauchen Selbstständige finanzielle Mittel zur Umsetzung ihrer Geschäftsidee. Kleinbetriebe befinden sich auf einem Markt mit vielen Mittel- und Großbetrieben. Es ist die Aufgabe der Politik, hier für einen fairen Wettbewerb zu sorgen, und als Interessenvertretung werden wir dafür kämpfen.
Rauschende Ballnacht im Wiener Rathaus
Hoch her ging’s bei der 11. Nacht der Wiener Wirtschaft, zu der der Präsident des SWV Wien Fritz Strobl Wirtschaftstreibende und Prominente lud. Einer der Höhepunkte des Abends: die Verleihung des „Es ist möglich“-Awards.
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Im Gespräch
Tabakgesetz
Auszeichnung
Die neue Bundesgeschäftsführerin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Daniela Fazekas im Interview über kommende Aufgaben und Ziele.
Der SWV konnte im Parlament eine Reparatur des Tabakgesetzes erreichen. Für die Gastronomen bedeutet das endlich Rechtssicherheit.
Das Zweipersonenunternehmen „WW Wohnwagon GmbH“ konnte den vom SWV Wien verliehenen „Es ist möglich“-Award für sich entscheiden.
IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG Herausgeber: Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, 1070 Wien, Mariahilfer Straße 32, Gerichtsstand: Wien, ZVR-Zahl: 42108716. Medieninhaber: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., FN 73819h, HG Wien, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, www.echo.at. Eigentümerin der VWZ ist die echo medienhaus GmbH. Eigentümerin der echo medienhaus GmbH ist die FFPG Beteiligungs GmbH. Eigentümer der FFPG Beteiligungs GmbH sind Feistl Anton 20 %, Feistl Anton jr. 20 %, Gugler Hermann 20 % und Pöttler Christian 40 %. Geschäftsführung: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler. Unternehmensgegenstand: Herausgabe diverser Publikationen und Periodika sowie allgemeine Verlagsaktivitäten. Hersteller: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H. Redaktion: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., Mag. Rudolf Mottinger, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1. Grafik: Karim Hashem. Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb. Lektorat: Mag. Lucia Marjanovic, Roswitha Singer. Cover: Stefan Joham. Druckerei: Leykam Druck GmbH, Bickfordstraße 2, A-7201 Neudörfl. Verlags- & Herstellungsort: Wien. Blattlinie: Informationen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet.
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aktuell kurzmeldungen
Wechsel im SWV Oberösterreich
GmbH light: Was ist neu? GmbH light gibt es weiterhin – befristet auf die ersten zehn Jahre.
PERSONELLES. Ab sofort übernimmt
Doris Margreiter, die neue geschäftsführende Landespräsidentin des SWV OÖ
Gründungsprivilegierung: Bei einer Einzahlung von 5.000 Euro muss die GmbH light in spätestens zehn Jahren auf 17.500 Euro aufgestockt werden
FOTOS: THINKSTOCK, SWV OÖ
Doris Margreiter aus dem Bezirk Vöcklabruck das Amt der Landespräsidentin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Oberösterreich. Sie folgt damit auf KommR Robert Hueber, der aufgrund einer beruflichen Veränderung diese Funktion nicht mehr bekleiden kann und nun in die zweite Reihe wechselt. „Ich danke schon jetzt für den großen Vertrauensvorschuss. Es gibt viel zu tun und ich glaube, es ist Zeit für frischen Wind in der oberösterreichischen Wirtschaftspolitik“, zeigt sich Margreiter selbstbewusst. Margreiter selbst kommt aus Gampern im Bezirk Vöcklabruck, ist Mutter dreier Töchter und EinPersonen-Unternehmerin. Mehr über die neue geschäftsführende Landespräsidentin lesen Sie auf Seite 19 und auf www. wirtschaftsverbandooe.at.
EINZAHLUNG. Als Grundsatz bei der GmbH gilt künftig: Das Stammkapital beträgt wieder einheitlich 35.000 Euro, die Mindest-KöSt wieder 1.750 Euro pro Jahr. Jedoch gibt es die Gründerprivilegierung: Die GmbH light kann mit einer Mindesteinzahlung von 5.000 Euro (anstatt 17.500,–) gegründet und die weitere Einzahlungsverpflichtung ebenfalls mit 5.000 Euro begrenzt werden. Diese „Gründungsprivilegierung“ dauert maximal zehn Jahre. Bis dahin muss auf 17.500 Euro aufgestockt werden, durch Einbehalten von
25 Prozent des Jahresgewinns oder durch Einlagen der Gesellschafter.
HAFTUNG. Andernfalls haften die Gesellschafter ab dem elften Jahr bei Exekution gegen die GmbH oder Konkurs in Höhe der Differenz auf das Stammkapital, maximal für 25.000 Euro. Wollen sie dies nicht, müssen sie die GmbH vor Ablauf der 10-Jahre-Frist liquidieren oder in ein Personenunternehmen mit unbeschränkter Haftung umwandeln. Einen Zusatz „gründerprivilegiert“ wird es nicht geben.
Schon jetzt vormerken!
Landeskonferenz
des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien
Mehr Unternehmen 2013 gegründet
TERMIN: 27. September 2014 ORT: Tech Gate Vienna (22., Donau-City-Straße 1, www.techgate.at) Das Tech Gate Vienna befindet sich in der Donaucity im 22. Bezirk. Erreichbar per U-Bahn (U1) oder über die Donauuferautobahn A22 bzw. die Reichsbrücke.
STEIGERUNG. Die aktuelle „Gründungsstatistik 2013“ verzeichnet 36.947 NeugründerInnen. Damit ist die Zahl im Vergleich zu 2012 um 3,7 % gestiegen. Die meisten Gründungen gab es in den Sparten Gewerbe und Handwerk (55 %), Handel (19 %) sowie Information und Consulting (16 %). 58 % der UnternehmensgründerInnen waren Frauen. Mehr unter www.wko.at
Die Einladungen und Unterlagen für ordentliche Delegierte und Gastdelegierte werden rechtzeitig versendet.
FOTOS: THINKSTOCK (2)
Der Vorschlag würde angehende österreichische UnternehmerInnen deutlich schlechter stellen
Konzessionsprüfung für Taxi & Co. Ein klares Nein des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes zum Vorschlag, die Konzessionsprüfung in Zukunft nur im Wohnsitzbundesland zu erlauben. SCHLECHTERSTELLUNG. Vor kurzem lief die Begutachtungsfrist für die Novelle des Gelegenheitsverkehrsgesetzes aus. Darin wurde von einigen Bundesländern gefordert, die Ablegung der Konzessionsprüfung für Bus, Taxi und Mietwagen nur mehr in dem Bundesland, wo man auch seinen Wohnsitz hat, zu erlauben. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband erteilt diesem Vorschlag eine klare Absage. „Dieser Vorschlag ist klar EU-rechtswidrig und würde angehende österreichische UnternehmerInnen deutlich
schlechter stellen. Es ist unverständlich, warum jemand eine Konzessionsprüfung nur in seinem Heimatbundesland ablegen dürfen soll. Einzig vorstellbarer Hintergedanke ist, Kosten und Prüfungsgebühren in der Fachgruppe der prüfungsstarken Bundesländer sicherzustellen“, betont Katarina Pokorny, Vorsitzende der SWV-Sparte Transport und Verkehr. Der Standpunkt des SWV ist klar: Dieser Vorschlag ist abzulehnen und die derzeitige Regelung beizubehalten. „So kann jede/-r angehende UnternehmerIn
den Kurs sowie die Konzessionsprüfung in dem Bundesland ablegen, wo er/sie möchte“, stellt Katarina Pokorny klar.
KEINE REGLEMENTIERUNG. Darüber hinaus gibt es derzeit Vorschläge, das freie Gewerbe „Kleintransport“ in ein reglementiertes umzuwandeln. Dies würde erneut eine Schlechterstellung der österreichischen Kleintransporteure gegenüber jenen anderer Länder bedeuten. Der SWV Österreich spricht sich auch hier gegen jegliche Pläne in diese Richtung aus.
Gewinnfreibetrag: Was sich ändert GRUNDFREIBETRAG. Die wichtigste und – für die überwiegende Anzahl aller Selbstständigen – relevanteste Säule des Systems beim Gewinnfreibetrag wird nicht angetastet – der Grundfreibetrag. Bis zu einem Jahresgewinn von 30.000 Euro kann der Freibetrag ohne Einschränkungen weiterhin wie bisher genutzt werden.
NEUERUNG. Darüber hinaus gibt es den investitionsbedingten Freibetrag. Dieser kann nur dann geltend gemacht werden, wenn man dafür entweder entsprechende Investitionen tätigt oder bestimmte Wertpapiere erwirbt. Neuerung: Diese zweite Option, also der Erwerb von Wertpapieren, wird jetzt auf den Erwerb von österreichischen Wohnbauanleihen beschränkt.
Bis zu 30.000 Euro kann der Freibetrag auch in Zukunft ohne Einschränkungen genutzt werden
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aktuell soziale sicherheit
Selbstständige sind das neue Gesicht der Armut Das Medianeinkommen von Selbstständigen beträgt nur ca. 11.500 Euro. Daher braucht es ein besseres soziales Netz. Angesichts der dramatischen Situation fordert SWV-Präsident NR Christoph Matznetter die Abschaffung des Selbstbehalts und die Auszahlung des Krankengelds für Kleinstunternehmen ab dem 4. Tag. ABSICHERUNG. Die wirtschaftliche und soziale Situation der Selbstständigen ist alles andere als rosig. „Mit einem Medianeinkommen von jährlich 11.553 Euro vor Steuern hat Armut in Österreich ein neues Gesicht, nämlich Selbstständige“, betonten der Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) Österreich, WKO-Vizepräsident NR Christoph Matznetter und SWV-Geschäftsführerin Daniela Fazekas in einer Pressekonferenz über die dramatische Lage der Selbstständigen. Dazu kommen auch noch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Das Medianeinkommen für ausschließlich selbstständig erwerbstätige Männer beläuft sich auf 15.171 Euro und für Frauen auf 8.788 Euro pro Jahr (Quelle: Statistik Austria 2011). Doch das ist noch nicht alles: So sind insgesamt 15 Prozent der Selbstständigen „working poor“ und tragen mit zwölf
Prozent ein doppelt so hohes Armutsrisiko wie Unselbstständige. Dazu kommt eine schlechte soziale Absicherung durch ein Krankengeld, das am 43. Tag viel zu spät ausbezahlt wird, und zusätzliche Belastungen durch den Selbstbehalt.
KRANKHEIT. Obwohl Österreich eines der besten Sozialsysteme habe, leiden Selbstständige unter einer schlechten Absicherung. „Rund 330.000 von 500.000 österreichischen Unternehmen sind Einpersonenoder Zweipersonenbetriebe. Das heißt, wir haben hier eine Gruppe, für die Krankheit automatisch die Bedrohung ihrer Existenz bedeutet“, machte Matznetter deutlich. „Und wenn sie dann tatsächlich krank werden, verlangt man auch noch eine Krankensteuer, sprich 20 Prozent Selbstbehalt von ihnen“, so Matznetter. Daher fordert der SWV weiterhin die Abschaffung des
Selbstbehalts, „weil es keinen Lenkungseffekt gibt“. Selbstständige, die krank sind, setzen sich nicht aus Jux und Tollerei zum Arzt, sondern weil sie medizinische Leistung in Anspruch nehmen müssen. Daher ist eine Strafzahlung hier völlig absurd. Einzelunternehmer Peter Klicka, Geschäftsführer der Mail Boxes Etc. Schwechat, sieht die Situation ebenso: „Es ist richtig, dass die soziale Sicherheit für Einzelunternehmer verbessert werden muss, denn wenn die Umsätze in einem Betrieb nicht hohe Gewinne erzielen oder sogar nur das Unternehmen kostendeckend arbeiten lässt, überlege ich mir als SVA-Versicherter zweimal, ob ich einen Arztbesuch mache, da es mich zusätzlich Geld kostet. All das geht immer nur auf die Gesundheit der Einzelunternehmer. Dieses Problem hat ein Angestellter nicht, denn er hat kostenlosen Zugang zur Medizin. Auch im Krankheitsfall neigt man dazu, in den Betrieb zu gehen, um zu arbeiten.“
FOTOS: DIESNER, THINKSTOCK, A. FUSSI
LÖSUNGSANSATZ. Als Gegenfinanzierung schlägt der SWV-Präsident vor, die laufenden Beiträge der Selbstständigen für die Abfertigung NEU heranzuziehen: „In diesem Topf befinden sich nicht unerhebliche 100 Millionen Euro.“ Auch die derzeitige Regelung des Krankengeldes kritisierte der
Peter Klicka (Einzelunternehmer von „Mail Boxes Etc. Schwechat“ – einem Dienstleistungsunternehmen mit den Hauptbereichen Grafik, Druck, Mailings, Verpackung und Versand), im Bild mit Center-Mitarbeiterin Manuela Stockinger und Center-Assistentin Elisabeth Friedrich, hat seine Firma im Dezember 2010 gegründet.
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aktuell soziale sicherheit
NR Christoph Matznetter, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich (im Bild mit Bundesgeschäftsführerin Daniela Fazekas): „Selbstständige tragen mit zwölf Prozent ein doppelt so hohes Armutsrisiko wie Unselbstständige.“
WKO-Vizepräsident, denn die Auszahlung ab dem 43. Tag für UnternehmerInnen mit bis zu 25 MitarbeiterInnen sei nicht zielgerichtet. Im Gegenteil: Die betroffenen Unternehmen seien bis zum 43. Tag ausgelöscht. „Wir fordern daher für Kleinstunternehmen eine Krankengeldauszahlung ab dem vierten Tag“, machte Matznetter klar.
KEINE GROSSEN GEWINNE. „Es war zwar die Aufregung rund um den Gewinnfreibetrag auf Wertpapiere sehr groß, Fakt ist jedoch, dass nur ein kleiner Teil der Selbstständigen davon betroffen ist.“ Mit einem Medianeinkommen von rund 11.500 Euro genießt ein Großteil der Selbstständigen den generellen Gewinnfreibetrag bis zu 30.000 Euro Jahresgewinn. Von großen Gewinnen darüber hinaus können die meisten nur träumen und damit ist der Freibetrag auf Wertpapiere für die meisten auch kein Thema, so Matznetter.
SCHEITERN. Und wie sehen die Zukunftsperspektiven der Einpersonen- oder Zweipersonenbetriebe aus? Rund 40 Prozent der Unternehmen überleben im Durchschnitt die ersten fünf Jahre nicht und müssen wieder schließen. Dazu Matznetter: „Es muss auch möglich sein, zu scheitern. Doch gleichzeitig muss ein soziales Netz garantiert sein, das Selbstständige genauso wie Unselbstständige
auffängt – während und nach ihrer Tätigkeit.“
PFLEGEKRÄFTE. Stellvertretend für viele Berufszweige verwies Christoph Matznetter auf die prekäre Lage der rund 33.000 selbstständigen Pflegekräfte, die zumeist aus östlichen Nachbarländern stammen. „Im Schnitt würden sie für die 24-StundenBetreuung nur zwischen 1.000 und 1.200 Euro bezahlt bekommen. Diese Frauen dürften nicht krank werden, weil es keinen Ersatz für sie gebe. Auch fehlt es an Supervision für die Pflegekräfte.“ Daher hält er auch die Koppelung der Pflegeversicherung an die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer für durchaus sinnvoll. Es gibt also noch viel zu tun, um die Situation der Selbstständigen in Österreich zu verbessern. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband wird weiter dafür kämpfen, dass das Krankengeld für Kleinstbetriebe ab dem vierten Tag ausbezahlt und der Selbstbehalt abgeschafft wird.
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unternehmer parlament
Christoph Matznetter ist seit 2005 Präsident des SWV und seit 2009 auch Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich
„EPU und Kleinund Mittelbetriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und brauchen unsere besondere Unterstützung.“
FOTOS: SPÖ, DUJMIC
SWV-Präsident NR Christoph Matznetter
Für die Anliegen der KMU und EPU Am 26. März 2014 wurde der Präsident des SWV Christoph Matznetter als Nationalratsabgeordneter angelobt. Langjährige Erfahrung und hohe Wirtschaftskompetenz zeichnen ihn aus. KOMPETENZ. Mit der Rückkehr des Präsidenten des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, Christoph Matznetter, in die Reihe der SPÖ-Abgeordneten wird die Wirtschaftskompetenz der SPÖ-Parlamentsfraktion weiter gestärkt. Matznetter ist in Zukunft SPÖ-Sprecher für „allge-
meine Wirtschaftspolitik“ und wird die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Budgetausschusses bekleiden.
ZEICHEN. Matznetters Einzug ins Parlament ist auch ein wichtiges Signal an die zahlreichen Einpersonenunternehmen und Klein- und Mittelbetriebe.
Durch seine hohe Wirtschaftskompetenz und langjährige Erfahrung als Wirtschaftssprecher der SPÖ und Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes weiß der 1959 in Wien Geborene, wo die KMU und EPU der „Schuh drückt“. Im Parlament wie auch als Präsident des SWV
wird sich Matznetter für die Interessen der Kleinbetriebe und Selbstständigen einsetzen. „Die Abschaffung des Selbstbehalts und die Auszahlung des Krankengelds schon ab dem 4. Tag sind nur einige der Themen, für die ich mich im Parlament stark machen werde“, so der neue Nationalratsabgeordnete.
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Christoph Matznetter: „Den UnternehmerInnen zuhören, ihre Sorgen ernst nehmen und sich für ihre Anliegen einsetzen.“
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interview daniela fazekas
Die Politik muss für einen fairen Wettbewerb sorgen „Unternehmen Österreich“ sprach mit der neuen Bundesgeschäftsführerin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich, Daniela Fazekas, über Ziele und Herausforderungen in der neuen Position und die Veränderungen in der österreichischen Wirtschaftsstruktur. UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Sie sind seit Jahresbeginn Geschäftsführerin des SWV Österreich, was sehen Sie als Ihre erste Herausforderung? DANIELA FAZEKAS: Die erste große Herausforderung ist mit Sicherheit die Organisation des Wirtschaftskammer-Wahlkampfes mit ganz besonderen Rahmenbedingungen. Wir haben eine Wirtschaftsstruktur, die mittlerweile hochdynamisch, eine WählerInnengruppe, die zunehmend heterogen ist, und eine veränderte Parteienlandschaft. Die rasant steigende Anzahl der EPU und Kleinstbetriebe und deren Bedarf an Sicherheit und sozialer Absiche-
rung machen diese Selbstständigen zu einer wichtigen Zielgruppe für die Sozialdemokratie. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, zeitnah auf wirtschaftspolitische Entwicklungen zu reagieren. Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft wird gerade bei Selbstständigen ein immer wichtigeres Thema werden.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Welches
möglichst allen Fachgruppen, um den EPU und KMU auch ein entsprechendes Gewicht geben zu können. Mir persönlich ist dabei wichtig, mit einem österreichweit gut aufgestellten, motivierten Team in die Wahlauseinandersetzung zu gehen. Vor allem wollen wir für jene Gruppen, die bisher unterrepräsentiert waren – wie EPU, Start-ups, MigrantInnen und Frauen –, ein Sprachrohr zu sein.
Wahlziel hat sich der SWV gesteckt?
DANIELA FAZEKAS: Natürlich ist unser Ziel
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Was sind die
ganz klar der Zugewinn sowohl in der Bundes- als auch in den Landeswirtschaftskammern sowie die Beteiligung in
mittelfristigen Ziele des SWV abseits der Wahl? DANIELA FAZEKAS: Wir müssen unsere
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interview daniela fazekas
Strukturen ganz klar noch besser auf die Bedürfnisse wichtiger Zielgruppen abstimmen. 54 % der Selbstständigen sind EPU, Tendenz steigend. Das ist eine extrem heterogene Gruppe mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen. Die zwei großen Themen verbinden sie jedoch: Sie brauchen eine bessere soziale Absicherung und in diesem Bereich eine Gleichstellung mit Unselbstständigen. Und sie brauchen finanzielle Mittel zur Umsetzung ihrer Geschäftsidee. Kleinbetriebe befinden sich auf einem Markt mit vielen Mittel- und Großbetrieben. Es ist die Aufgabe der Politik, hier für einen fairen Wettbewerb zu sorgen, und als Interessenvertretung ist es unser Job, mit aller Kraft dafür zu kämpfen. Anders haben diese Unternehmen keine Chance. Unser Angebot sind politische Durchsetzungskraft, Unterstützung und Service. Diese drei Schienen werden wir kontinuierlich weiter ausbauen.
Daniela Fazekas: „Unsere Hauptforderung ist weiterhin die Abschaffung des 20-prozentigen Selbstbehalts.“
Sie als SPÖ-Funktionärin die Stellung des SWV in der Sozialdemokratie? DANIELA FAZEKAS: Der SWV gewinnt zunehmend an Bedeutung, da einerseits die Gruppe, die wir vertreten, immer größer wird. Andererseits haben wir in den letzten Jahren gute politische Arbeit geleistet und bewiesen, dass wir nicht nur ankündigen, sondern auch umsetzen. Ich erinnere unter anderem an die Einführung des Freibetrages bis zu 30.000 Euro, die Einführung des Krankengeldes, die Erhöhung des Wochengeldes für selbstständige Frauen und vieles mehr. Man muss sich auch innerparteilich seine Anerkennung erarbeiten, das ist klar. Der SWV hat hier jedoch schon einiges
FOTOS: SCHEDL
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Wie sehen
vorgelegt und den eingeschlagenen Weg werden wir auch weitergehen.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Welche poliZUR PERSON ➡ Daniela Fazekas wurde am 1. Oktober 1985 in Wien geboren und lebt in Schwechat ➡ Die studierte Publizistin war u. a. im SPÖ-Pressedienst und im Büro der Wiener Stadträtin für Gesundheit & Soziales, Sonja Wehsely, tätig ➡ Ab Ende 2010 war sie Pressesprecherin von Christoph Matznetter, Präsident des SWV Österreich
tischen Themen stehen als Nächstes auf der Tagesordnung? DANIELA FAZEKAS: Wir werden natürlich weiter für eine bessere soziale Absicherung der Selbstständigen kämpfen. Unsere Hauptforderung ist die Abschaffung des 20-prozentigen Selbstbehalts. Wir sind gegen die Besteuerung von Krankheit, insbesondere in dieser Form, wo jene, die am wenigsten haben, am meisten belastet werden. Und wir fordern das Krankengeld ab dem vierten Tag für Kleinstunternehmen. Die derzeitige Form (ab dem 43. Tag für Unternehmen bis zu 25 MitarbeiterInnen) ist nicht zielgerichtet und daher auch nicht sinnvoll.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Finanzierung. Es herrscht eine Kreditklemme und es ist für Unternehmen, egal ob für Start-ups oder für bestehende Unternehmen, wahnsinnig schwer, von Banken Geld zu bekommen. Das macht volkswirtschaftlich gesehen absolut keinen Sinn, denn ohne Unternehmensfinanzierung kann nicht investiert werden, dadurch können keine Arbeitsplätze geschaffen werden. So kommt es zu Stillstand anstatt zu Wachstum und Wohlstand. Das heißt alternative Finanzierungsformen, wie etwa Crowdfunding, werden ein immer wichtigeres Thema. Wir vertreten hier die Ansicht, dass unbürokratisches Crowdfunding möglich sein muss, allerdings mit entsprechendem Unternehmens- und Gläubigerschutz. Es wird uns nicht langweilig werden.
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unternehmer tabakgesetz
Rechte der Gastwirte gesichert Bei den Diskussionen zum Tabakgesetz ist es dem SWV gelungen, einen durchschlagenden Erfolg für alle GastronomInnen zu erringen. Der Nationalrat hat am 29. Jänner eine Klarstellung des Gesetzes beschlossen. Raucher- und Nichtraucherbereiche müssen nach wie vor klar markiert sein
lich“, betonte Gastronomie-Fachgruppenobmann KR Willy Turecek. Die Fachgruppe hat sich zusammen mit dem SWV seit vergangenem Sommer auf allen politischen Ebenen dafür eingesetzt, den alten Rechtszustand wiederherzustellen.
FOTOS: TTHINKSTOCK, FACHGRUPPE GASTRONOMIE
RECHTSSICHERHEIT. So wurde im SWV von Präsident NR Christoph
DISKUSSION. Als der Verwaltungsgerichtshof im Juni 2013 plötzlich beschloss, dass das Tabakgesetz so auszulegen sei, dass bei Mehrraumbetrieben der erstbetretene Raum und auch die Wege zum Gäste-WC rauchfrei sein müssen, führte dies zu Empörung bei vielen Gastronomiebetrieben. Von einem Tag auf den anderen wurden dadurch Betriebe kriminalisiert, die im Vertrauen auf die explizite Rechtsauslegung des Gesundheitsministers und im Einklang mit den behördlichen Auflagen bauliche Investitionen durchgeführt haben. In Summe wären bis zu 90.000 Hotel- und Gastgewerbebetriebe mit Investitionen von insgesamt rund 96 Millionen Euro betroffen. „Dass der Unmut darüber groß war, ist mehr als verständ-
Matznetter die Idee geboren, dass man die Problematik durch eine sogenannte „authentische Interpretation“ des Gesetzgebers lösen könnte. Eine authentische Interpretation bedeutet, dass der Gesetzgeber klarstellt, wie ein von ihm früher erlassenes Gesetz zu verstehen ist, es wird also ein früher erlassenes Gesetz (Novelle TabakG 2008) präzisiert. Die vom SWV ausgearbeitete Lösung der „authentischen Interpretation zum Tabakgesetz“ wurde dann aufgrund der Initiative von Christoph Matznetter von den Verfassungssprechern von SPÖ und ÖVP im Nationalrat eingebracht. Nach dem Verfassungsausschuss am 21. Jänner stimmte am 29. Jänner 2014 auch das Plenum des Nationalrats für die bisherige Regelung. Es ist davon auszugehen, dass damit eine Rechtssicherheit für alle GastronomInnen besteht. Durch die neue Lösung ist es Gästen wieder zumutbar, Raucherbereiche kurz zu durchschreiten.
AKTUELLE LAGE. Wie bisher wird den mün-
Mitglieder können sich jederzeit einen Wandaschenbecher direkt bei der Fachgruppe Gastronomie abholen!
digen Gästen zugestanden, sich für ein Lokal ihrer Wahl zu entscheiden. „Die Wirte sind nicht gezwungen, in Nichtraucher und Raucher zu unterteilen, sie können sich auch ausschließlich für ein Nichtraucherlokal entscheiden“, stellt Turecek klar. Ansonsten gelten die Einteilungsrichtlinien wie bisher. Wichtig ist nach wie vor die klare Markierung der Raucher- und Nichtraucherbereiche mit den Aufklebern (siehe kl. Bild), die über die Fachgruppe gratis erhältlich sind. Für Gastronomen, die aufgrund der Gesetzeslage für Raucherbereiche vor ihren Lokalen gesorgt haben, gibt es Gratis-Wandaschenbecher der MA 48. Diese stellen sicher, dass keine Zigarettenstummel den Eingangsbereich Ihres Lokals verunreinigen. Jetzt auch direkt über die Fachgruppe zu beziehen.
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unternehmer neuerungen
FOTOS: THINKSTOCK (2)
Im Kampf gegen die Kreditklemme wird die EU-Kommission staatliche Beihilfen für KMU erleichtern. Die Kommission reagiert damit auf die Probleme vieler Unternehmen, die nicht ausreichend Bankkredite bekommen.
EU will mehr Liquidität für KMU HILFESTELLUNG. Der zuständige EU-Kommissar Joaquin Almunia stellte Mitte Jänner neue Leitlinien vor, die ab 1. Juli 2014 eine großzügigere Auslegung des sonst rigiden EU-Wettbewerbsrechts vorsehen. Die Kommission reagiert damit auf die Probleme vieler Firmen, die in der Finanz-und Wirtschaftskrise nicht mehr ausreichend an Bankkredite kommen. In den vergangenen Jahren soll dabei rund ein Drittel aller KMU in der EU gescheitert sein.
BETEILIGUNGEN. Konkret erweitert die Kommission den Spielraum der EU-Staaten bei der Höhe der Beihilfe. Die muss künftig
erst ab einem Wert von mehr als 15 Mio. Euro von der EU-Wettbewerbsbehörde geprüft werden. Das ist eine Verzehnfachung des bisherigen Betrags von 1,5 Mio. Euro pro Jahr und Firma. Auch die Auswahl der zulässigen Finanzinstrumente wird erweitert – auch Beteiligungen, Darlehen und Garantien sind erlaubt. Private Investoren sollen flankiert von öffentlichen Geldern Beteiligungen von bis zu 60 Prozent an klammen KMU erwerben können. Der Handel mit solchen Anteilen soll nach Plänen der Kommission auf alternativen Handelsplattformen ermöglicht werden. So sollen Startups die erste Durststrecke vor der Vermark-
tung neuer Produkte und Ideen überstehen. Die Subventionen sollen helfen, private Investoren anzulocken und abzusichern.
UMSETZUNG. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Österreich unterstützt diese Pläne, den EPU und KMU im Kampf gegen die Kreditklemme unter die Arme zu greifen. Nun liegt der Ball bei den nationalen Ministerien. Der SWV Österreich wird auf eine rasche und effiziente Umsetzung dieser Instrumente auf nationaler Ebene pochen, damit kleine und mittlere Unternehmen wieder besser an finanzielle Mittel kommen.
Eingliederungsbeihilfe für Betriebe erweitert UNTERSTÜTZUNG. Mit der Eingliederungsbeihilfe erhalten ArbeitgeberInnen einen vom AMS gewährten Zuschuss zu den Lohnkosten, wenn sie langzeitarbeitslose oder von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Personen einstellen. Bereits bisher wurden mit der Eingliederungsbeihilfe Beschäftigungsaufnahmen von arbeitslosen älteren Personen sowie Langzeitarbeitslosen durch einen Lohnkostenzuschuss für die Betriebe gefördert. Mit 1. Jänner 2014 wurde die Beihilfe hinsichtlich des förderbaren Personenkreises sowie der Bezugsdauer ausgedehnt. „Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Österreich begrüßt die Reform der Eingliederungsbeihilfe als einen wichtigen und positiven Ansatz zur Reintegration älterer ArbeitnehmerInnen in
Mit den neuen Maßnahmen soll die Wiedereingliederung älterer Menschen in die Arbeitswelt erleichtert werden
den Arbeitsmarkt“, betont SWV-Präsident Christoph Matznetter die Maßnahmen.
ALTERSGRENZE. Konkret wurde die Altersgrenze für die Förderung von Frauen und Männern vereinheitlicht und mit 45 Jahren festgelegt. Bisher wurden Männer erst ab dem 50. Lebensjahr unterstützt. Die Einstellung von langzeitarbeitslosen Personen (länger als 12 Monate arbeitslos vorgemerkt) wird altersunabhängig gefördert.
Außerdem werden gesundheitlich beeinträchtigte Personen nach einer Rehabilitation bzw. nach einer gesundheitsbedingten Um- oder Höherqualifizierung erfasst. Ebenfalls neu sind die Verlängerung der maximalen Förderdauer von 2 auf 3 Jahre und die Möglichkeit der Kombination der Eingliederungsbeihilfe mit anderen Unterstützungen zur Beschäftigungsintegration (Arbeitsassistenz, Kurskostenbeihilfe, Kursnebenkostenbeihilfe).
FOTO: JOHAM
Theresa Steininger: „Im Kernteam sind wir im Moment zu zweit, rundherum viele gute Seelen.“
„Tue es. Der Mut lohnt sich!“ Theresa Steininger hat den Sprung gewagt und sich 2013 mit der „WW Wohnwagon GmbH“ erfolgreich selbstständig gemacht. Die Geschäftsidee wurde heuer sogar mit dem „Es ist möglich“-Award ausgezeichnet. UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Seit wann gibt es Ihr Unternehmen?
THERESA STEININGER: Wir haben es im März 2013 gegründet, um unsere Idee in die Tat umzusetzen.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Was ist die Philosophie dahinter? STEININGER: Das reduzierte, autarke Wohnen in der Natur – Reduktion auf das Wesentliche, das man auch als Luxus verstehen kann – natürliche Rohstoffe, ehrliche Herstellung, Förderung von Handwerkskunst: All das sind Aspekte, die das Fundament unserer Firma ausmachen. Um das auch leben zu können (gerade als Start-up, wo es oft auch sehr stressig und verwirrend sein kann), sind eine offene Gesprächskultur und viele Diskussionen wichtig. Wir nutzen dafür vor allem die Mittagszeit, wo auch gemeinsam gekocht wird. So kommt man im stressigen Alltag ein bisschen runter, erfährt von den Sorgen und Ideen der anderen und findet wieder eine gemeinsame Basis zum Weitermachen.
nikationsdesign „feinripp“. Als Kunde der Agentur kam Christian Frantal mit der Idee zu Wohnwagon zu uns. Die Vision hat mich begeistert. Die Rückmeldungen bei dem Projekt waren von Anfang an so positiv, dass wir das Gefühl hatten: Das Ding muss es einfach geben. Als wir dann noch das Crowdinvesting über CONDA geschafft haben (als erstes Unternehmen in Österreich über 70.000 Euro mit über 100 Kleininvestoren) war klar: Aufhören ist keine Option. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor für mich war auch, dass ich bei der Idee zu Wohnwagon die Möglichkeit gesehen habe, durch mein Tun eine Veränderung zu bewirken und die Menschen zum Nachdenken zu bringen: Wie viel Platz brauche ich wirklich? Wie kann ich bei der Schaffung von Wohnraum mit den Ressourcen verantwortungsvoller umgehen? Das motiviert mich jeden Tag, weiterzumachen, auch wenn der Weg manchmal nicht so leicht ist.
sind kein klassisches Investment-Projekt, Bankkredite sind schwer bis gar nicht zu bekommen, Förderungen aufwendig und auch die müssen vorfinanziert werden. Die Startfinanzierung haben wir über Crowdinvesting geschafft, für die Folgefinanzierung sind wir nun auf der Suche nach dem richtigen Partner. Auch eine Förderung vom Land NÖ wurde uns zugesagt. Wir sind optimistisch, dass sich ein Weg finden wird.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Was würden Sie Menschen raten, die sich selbstständig machen wollen? STEININGER: Also erstmal: Tu es! Der Mut lohnt sich. Im Detail: Planung hilft, um einen klaren Kopf zu bekommen, auch wenn aus dem Plan mit ziemlicher Sicherheit nicht Realität wird und viel Flexibilität gefragt ist. Geld hilft, aber es muss nicht immer der Bankkredit sein. Alternative Finanzierungskonzepte können eine interessante Alternative sein. Aber: Das Wichtigste ist ein gutes Team. Da UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Mit welchen sollte man von vornherein genau überlegen, Schwierigkeiten hatten/haben Sie bzw. das ob alle Kernkompetenzen, die man braucht, Unternehmen zu kämpfen? abgedeckt sind, und wie die Rollenverteilung UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Warum haben STEININGER: Also einfach ist er nicht, der Sie sich selbstständig gemacht und den Weg als Unternehmer, aber möglich ist es, da- ist. Und die Chemie muss passen, damit man „Wohnwagon“ gegründet? von sind wir überzeugt. Die Schwierigkeiten gemeinsam auch über schwierigere Zeiten fangen an bei den notwendigen Formalitäten kommt. STEININGER: Für mich war irgendwie schon immer klar, dass der Weg in die Selbstständig- von Firmengründung bis Parkpickerl, die viel WW Wohnwagon GmbH Zeit und Energie brauchen und von der eikeit führen muss. Ich habe bereits mit 21 Jah1160 Wien, Arnethgasse 42 ren während des Studiums mein erstes Unter- gentlichen Arbeit ablenken. Was auch nicht leicht ist in Österreich: die Finanzierung. Wir www.wohnwagon.at nehmen gegründet, die Agentur für Kommu-
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unternehmer e.i.m.service award
Auszeichnung für Selbstständige Im Rahmen der Nacht der Wiener Wirtschaft im Rathaus am 1. März 2014 zeichnete der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien (SWV Wien) Selbstständige mit dem „Es ist möglich“-Award (e.i.m. award) aus. überreichte. „Unsere Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren maßgeblich verändert. Wien zählt mittlerweile nahezu 60.000 Einpersonenunternehmen. Sie alle tragen in ihrer Vielfalt einen wesentlichen Teil zum Erfolg der Wiener Wirtschaft bei, und darauf können sie und unsere Stadt sehr stolz sein. Mit der Verleihung des e.i.m. award möchten wir diesen Menschen unseren Dank und unsere Wertschätzung ausdrücken. Ihr Einsatz, ihre Ideen und ihr Mut tragen dazu bei, dass Wien so eine pulsierende, lebenswerte und facettenreiche Stadt ist“, so Strobl.
GEWINNER DES E.I.M. AWARD 2014. Die Qual der Wahl hatte die Jury, aus der Vielzahl an Einsendungen die FinalistInnen zu
küren. Ein gar nicht leichtes Unterfangen. Doch am Ende standen die Plätze eins bis drei fest. Die Teams von „Wohnwagon“, „Wrapstars“ und „miavia“ standen in der engeren Auswahl um den mit 3.000 Euro dotierten e.i.m. award 2014. Bei der „Nacht der Wiener Wirtschaft“ am 1. März 2014 wurde es schließlich offiziell: Die Auszeichnung für die beste Geschäftsidee eines in Wien neu gegründeten Unternehmens ging an das Zweipersonenunternehmen „WW Wohnwagon GmbH“, bestehend aus Theresa Steininger und Christian Frantal, mit ihrem nachhaltig produzierten, energieautarken Wohnraum auf Rädern. Alle Infos zum e.i.m. award finden Sie unter: www.esistmoeglich.at
FOTOS: REITHER (3)
GESCHÄFTSIDEE. Nach dem erfolgreichen Debüt des e.i.m. award im Jahr 2013 bot der SWV Wien auch heuer wieder Selbstständigen die Möglichkeit, sich und ihre Geschäftsidee vor großem Publikum zu präsentieren. Unter dem Motto „Bühne frei für neu gegründete Unternehmen. Es ist möglich.“ prämierte der SWV Wien die beste Geschäftsidee eines in Wien neu gegründeten Unternehmens. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfordert es ein hohes Maß an Mut und Risikobereitschaft, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen“, betont der Initiator des Preises, SWVWien-Präsident LAbg. GR Fritz Strobl, der zusammen mit Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner den roten „e.i.m.-Würfel“
Oben: Auf Platz 2 schafften es die „Wrapstars“ Marko Ertl und Matthias Kroisz mit ihrem Food Truck. Mit ihrer mobilen Küche bieten sie frisch zubereitetes, gesundes Essen auf Rädern an unterschiedlichen Standplätzen an. Rechts: Platz eins: Theresa Steininger und Christian Frantal von „WW Wohnwagon GmbH“ haben es sich zum Ziel gesetzt, neue Wohnformen zu finden und den Ressourceneinsatz beim Bauen grundlegend zu überdenken. Das Ergebnis: 25 m2 „durchdachter Wohnraum“ auf Rädern.
Oben: Der dritte Stockerlplatz ging an das Team von „miavia“, das eine mobile Anwendung entwickelt hat, mittels derer Reisende ihren Weg multimedial dokumentieren und ihre Erfahrungen auf einem Webportal anderen zur Verfügung stellen können. Hinter „miavia“ stecken die innovativen Köpfe Bianca Busetti, Christian Papauschek und Andreas Röttl.
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unternehmer nacht der wiener wirtschaft
Superstimmung im Rathaus Die 11. Nacht der Wiener Wirtschaft lockte auch heuer wieder die Wiener Business-Society aufs Wirtschaftsparkett. Bis früh in den Morgen wurde gefeiert und natürlich wurden auch neue Kontakte geknüpft. Der Reinerlös der Veranstaltung kam auch diesmal dem Verein „Wider die Gewalt“ zugute.
FOTOS: SCHIFFL (6), REITHER (5)
Marika Lichter mit Dancing Stars und SocietyRedakteurin Andrea Buday – alle sammelten Geld für den wohltätigen Zweck
UNTERHALTUNG. Wenn der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien (SWV Wien) und das echo medienhaus zum exklusiven Stelldichein ins Wiener Rathaus laden, lässt sich die Wiener Business-Society nicht lange bitten. So auch am 1. März 2014, wo bereits zum elften Mal in Folge die „Nacht der Wiener Wirtschaft“ in den prunkvollen Räumlichkeiten des Wiener Rathauses einkehrte. „Dass Wien bereits zum fünften Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde, ist vor allem auch ein Erfolg der Wirtschaftstreibenden in unserer Bundeshauptstadt. Diesen wollen wir gemeinsam feiern“, betonte Gastgeber und Präsident des SWV, LAbg. GR Fritz Strobl. Vieles dort ist mittlerweile schon Tradition, so auch das exklusive Galadinner von Starkoch Hubert Wallner, das unterhaltsame Showprogramm sowie die legendären Stunden in der Planter’s Bar. Seit einem Jahr gehört auch die Verleihung des e.i.m. award dazu.
Vbgm. Renate Brauner mit echo medienhaus-Chef Christian Pöttler, Herausgeberin Uschi Fellner-Pöttler und SPÖ-Klubobmann Rudi Schicker
SWV-Wien-Kreativsprecher Marcus Arige mit Politikund Medienberater Karl Krammer (r.)
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unternehmer nacht der wiener wirtschaft
V. l. n. r.: SWV-Wien-Präsident und Veranstalter der Nacht der Wiener Wirtschaft LAbg. GR Fritz Strobl, Markus Rumelhart, Bezirksrat der SPÖ Mariahilf, SP-Gemeinderätin Tanja Wehsely, Manuel Bräuhofer, Inhaber der Ethnomarketing-Agentur Brainworker, und SWV-Wien-Direktor LAbg. GR Peko Baxant
l Ludwig mit Wohnbaustadtrat Michae
d Lebensgefährtin Irmtrau
Bei der 11. Nacht der Wiener Wirtschaft im Rathaus herrschte wieder bis in die Morgenstunden tolle Stimmung
Szenegastronom Ossi Schellmann (l.) mit Filmkritiker Rudolf John und Gattin Andrea
Bauunternehmer Wilhelm Sedlak und Gattin Ingrid
Im Gespräch: Akan Keskin, Obmann der Wiener Märkte, und Agenturinhaber Clemens Kreitner (r.)
Das Europaballett St. Pölten und das Ballett der Opernfestspiele St. Margarethen begeisterten das Publikum mit ihren Tanzeinlagen
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unternehmer bundesländer
Treffpunkt für Wirtschaft und Politik
ter, SWV Österreich-Vizepräsidentin Gabriele Ernst, Volkshilfe NÖ-Präsident Landtagspräsident a. D. Prof. Ewald Sacher, SWV-Bundesgeschäftsführerin Daniela Fazekas, die SWV NÖ-Vizepräsidenten KommR Gertrude Drechsler, KommR Anton Pöchhacker und KommR Ernst Riedl, SWV NÖSpartenvorsitzende KommR Margit Katzengruber, Bgm. Mag. Wolfgang Luftensteiner aus Altlengbach, StR Mag. Markus Riedmayer aus Baden, der Vorsitzende der Jungen Generation NÖ, Mag. Albert Scheiblauer, sowie weitere Stadt- und Gemeinderäte aus der Region und weit darüber hinaus. Stimmungsvoll eröffnet wurde der Ball mit einer eleganten Darbietung der Tanzschule Schweiger. Danach gehörte die bestens frequentierte Tanzfläche den Gästen, die bis in die frühen Morgenstunden zu den Klängen der Musikgruppe „Dolce Vita“ tanzten. Die Band trat erstmals beim SWV NÖ-Ball auf und begeisterte nicht nur mit einem erstklassigen Programm, sondern auch mit einer mitreißenden „Abba“-Show als Mitternachtseinlage. Erfrischung gab es beim köstlichen Eisbuffet, das stilgerecht zur Traumschiffmelodie und mit Sternspritzern präsentiert wurde. Großen Anklang fand auch die Verlosung, bei der jede Menge tolle Preise wie ein FlatTV, ein Tablet oder ein Fahrrad auf die Gäste warteten. Die Gewinnerin des Hauptpreises konnte sich über eine Reise nach Paris für zwei Personen freuen.
FOTO: SWV NÖ
UnternehmerInnen aus dem ganzen Bundesland kamen zum Ball des Wirtschaftsverbandes NÖ im Casino Baden.
NÖ. Viele Gäste konnte der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Niederösterreich (SWV NÖ) bei seinem traditionellen Ball im Festsaal des Casinos Baden am 8. März begrüßen. An der Veranstaltung nahmen UnternehmerInnen aus den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft sowie VertreterInnen von Bund, Land und Gemeinden teil. Sie erlebten eine abwechslungsreiche Ballnacht, die zahlreiche Highlights bot. Wie SWV NÖ-Landespräsident KommR Günter Ernst in seiner Begrüßungsansprache erklärte, setzt der Wirtschaftsverband
Die zahlreichen Gäste waren von den Darbietungen begeistert
Niederösterreich auch heuer wieder viele Initiativen für die Selbstständigen und die kleinen und mittleren Betriebe. Er dankte weiters Maria Kraupa aus Baden und ihrem Ballkomitee für die hervorragende Organisation der Veranstaltung. Mit seinem Ball bringt der SWV NÖ UnternehmerInnen zusammen und unterstützt sie bei der Vernetzung. Unter den Ehrengästen waren u. a. NR Otto Pendl, NR Johann Hell, EU-Abgeordnete Karin Kadenbach, LAbg. Gerhard Razborcan, BR KommR Ingrid Winkler, SWV Österreich-Präsident Dr. Christoph Matznet-
NÖ. Ein Treffpunkt für Wirtschaft und Politik war der Neujahrsempfang „Wirtschaft. Gala.2014“ des SWV NÖ in Schwechat. Die Bezirksvorsitzende des SWV, Mag. Beatrix Binder, konnte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Felmayer-Scheune UnternehmerInnen aus vielen Branchen begrüßen. Unter den Gästen der Veranstaltung waren Klubobmann LAbg. Bgm. Alfredo Rosenmaier, LAbg. Gerhard Razborcan, Bundesrat René Pfister, AKNÖ-Präsident Markus Wieser, Volkshilfe NÖ-Landesgeschäftsführer Mag. (FH) Gregor Tomschizek, der Schwechater Bürgermeister Gerhard Frauenberger, die Vizepräsidentin des Wirtschaftsverbandes Österreich, Gabriele Ernst, und SWV Österreich-Bundesgeschäftsführerin Daniela Fazekas. Wirtschaftsverband NÖ-Präsident KommR Günter Ernst hob die enorme
FOTO: SWV NÖ
Wirtschaftsempfang im Zeichen des sozialen Engagements
V. l. n. r.: Wirtschaftsverband NÖ-Präsident KR Günter Ernst, SPÖ-EU-Abgeordnete Karin Kadenbach, Wirtschaftsverband-Bezirksvorsitzende Mag.a Beatrix Binder, AKNÖ-Präsident Markus Wieser, LAbg. Gerhard Razborcan, Klubobmann LAbg. Bgm. Alfredo Rosenmaier
Bedeutung der kleinen und mittleren Betriebe als Jobmotor hervor. „Allein die jungen und neu gegründeten Unternehmen schufen im letzten Jahr mehr Arbeitsplätze, als durch
die Insolvenzen großer Firmen und Ketten verloren gingen. Umso wichtiger ist es, dass die Bedingungen für die kleinen und mittleren Unternehmen weiter verbessert und fair gestaltet werden. Diese Betriebe und ihre Investitionen müssen gezielt gefördert werden.“ Auch SP-Abgeordnete zum EU-Parlament Karin Kadenbach sprach sich für Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur in Europa aus. „Um Beschäftigung und Lebensqualität zu schaffen, müssen die Kaufkraft und die Regionen gestärkt werden“, so Kadenbach. Auch karitativ war der Abend ein Erfolg: Die Einnahmen der Spendenaktion gehen an den Psychosozialen Dienst, der Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Rehabilitation und bei der Bewältigung des Alltags unterstützt.
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unternehmer bundesländer
Doris Margreiter neue gf. Landespräsidentin des SWV OÖ Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Oberösterreich mit neuer Spitzenfunktionärin!
FOTO: SWV OÖ
im Bezirk Vöcklabruck aufgewachsen ist. „Die Initiativen des Wirtschaftsverbandes zur Abschaffung des Selbstbehalts beim Arztbesuch und die Forderung nach Krankengeld ab dem vierten Tag werde ich weiter voll unterstützen. Wichtig ist mir aber auch, dass regionale Anbieter im ländlichen Raum optimale Unterstützung erfahren und die Hürden für junge Unternehmer möglichst gering gehalten Übergabe: Doris Margreiter folgt KommR Robert Hueber als werden“, so Margreiter. Landespräsidentin des SWV OÖ nach Der Sozialdemokratische OÖ. Viel vor hat die neue Landespräsidentin Wirtschaftsverband OÖ hat jüngst die Idee geboren, das Verfassen von Businessplänen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsververpflichtend vorzuschreiben, dafür im Gebandes OÖ, Doris Margreiter. „Die Vereingenzug nach bestimmten Kriterien eine Einbarkeit von Familie und Beruf sowie die malförderung von 1.000 Euro zu gewähren. Probleme, mit denen viele Selbstständige Eine solche Maßnahme kostet österreichheute zu kämpfen haben, sind mir bestens bekannt. Daher glaube ich auch, diese Grup- weit maximal 30 Millionen pro Jahr und sollte zu einem Großteil von den Banken fipe besonders gut vertreten zu können“, nanziert werden, die ja von ausgereiften erklärt die Mutter dreier Töchter und EinBusinessplänen mitprofitieren. „Junge MenPersonen-Unternehmerin, die in Gampern
schen dürfen mit ihrer Idee nicht alleingelassen werden, sie brauchen Mentoring und fundierte Beratung, um ein frühes Scheitern zu verhindern. Damit werden ja auch Folgekosten für die Volkswirtschaft minimiert“, so Margreiter. Offen will sie darüber hinaus das Verhältnis zu Gewerkschaft und Arbeiterkammer leben. „Mitarbeitermotivation bleibt vielfach ein leeres Schlagwort. Der klassische Widerspruch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer muss heute differenzierter betrachtet werden. Es gilt, Instrumente zu fördern, die Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Kompetenzen voll im Unternehmen einzubringen. Wir alle sind Wirtschaft, danach muss auch gehandelt werden!“ Des Weiteren wird die Gruppe der neuen Selbstständigen und jener Personen, die in keiner gesetzlichen Interessensvertretung mehr aufgehoben sind, immer größer. Die neue Landespräsidentin möchte sich dafür einsetzen, dass diese Gruppe nicht vergessen wird, denn gerade hier sind die Probleme häufig immens. Zu denken ist dabei vor allem an die vielen Kunst- und Kulturschaffenden.
Erweiterung der Mönchsberggarage unverzichtbar! So bietet sich auch hier eine gute Gelegenheit, den vorsitzenden des SozialdeFairness-Katalog des Lanmokratischen Wirtschaftsdes Salzburg anzuwenden, verbandes Salzburg-Stadt auch wenn der Bau von der (SWV), Mag. Andreas Gfrerer, Parkgaragengesellschaft ist der weitere Ausbau der finanziert wird. „Mit der Mönchsberggarage Anwendung der Kriterien unverzichtbar. Denn – wenn des Fairnessjetzt schon ganzjährig eine Katalogs ha90 %ige Auslastung besteht, ben vor allem dann ist dringendes HanBetriebe der deln notwendig, um weite- Mag. Andreas Gfrerer, heimischen re Parkflächen zu schaffen. Bezirksvorsitzender des Wirtschaft Innenstadtkaufleute, GasSWV Salzburg-Stadt große Chantronomie, Festspiele – alle cen, mitmachen zu können“, brauchen mehr Parkraum. „Und da bietet stellt Gfrerer fest. Kurz zur sich natürlich die Erweiterung im Berg Erinnerung: Der angesprohervorragend an“, betont Gfrerer. chene Fairness-Katalog ist Neben der verkehrstechnischen Notübrigens auf Anregung des wendigkeit darf der positive BeschäftiLandespräsidenten des SWV gungseffekt für die Bauwirtschaft und die Salzburg im Wege eines Nebengewerbe nicht übersehen werden.
Antrages über die Wirtschaftskammer Salzburg entstanden. „Natürlich sind die Belastungen der Anrainer auf dem und rund um den Krauthügel während der Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten – und da ist Kreativität und Sensibilität gefordert“, meint abschließend der Bezirksvorsitzende des SWV Salzburg-Stadt.
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SALZBURG. Für den Bezirks-
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unternehmer bundesländer/sparten
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SPARTE. Der Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, Baurat h. c. DI Alexander Safferthal, begrüßt die schon lange anstehende Umsetzung des Handwerkerbonus. „Das war eine langjährige Forderung des SWV, um das Pfuschen bei der Wohnraumsanierung endlich einzudämmen und kleinen Gewerbebetrieben die Chance auf einen fairen Markt zu geben“, betonte Safferthal, der gleichzeitig Obmann der SWVSparte Gewerbe und Handwerk ist. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass vor allem Arbeits- und Fahrtkosten gefördert werden: „Das ist eine Direktförderung der ehrlichen Gewerbetreibenden, von der unsere Betriebe wirtschaftlich profitieren werden.“ Etwas niedrig schätzt Safferthal die Deckelung des Betrages, wenngleich für ihn das grundsätzliche Bekenntnis zum Handwerk und zur Bekämpfung des Alexander Safferthal, Pfusches zählt. „Ich gehe Vizepräsident des SWV Österreich davon aus, dass nach Evaluierung des Handwerkerbonus die budgetären Mittel aufgestockt werden müssen“, so der Baumeister. Einmal mehr verweist der Vizepräsident des SWV auf die Wichtigkeit der Förderung und Erhaltung der Gewerbe- und Handwerkerbetriebe. „Es wird nicht nur hervorragende, qualitativ hochwertige Arbeit geleistet, sondern es werden auch viele junge Menschen ausgebildet und gefördert. Gerade deswegen ist es so notwendig, die Betriebe vor ungerechtem Wettbewerb und wirtschaftlicher Schädigung zu schützen“, betont Safferthal.
Wirtschaftskreis NÖ: Stärkung der EPU schafft Arbeitsplätze im Land Ziel der Initiative von SPÖ NÖ und SWV NÖ sind die Vernetzung und Bündelung von Wirtschaftskompetenz.
V. l. n. r.: Mag. Matthias Stadler, SPÖ-NÖ-Landesparteivorsitzender und Bgm. von St. Pölten, WirtschaftskreisNÖ-Generalsekretärin Mag. DI Marion Medlitsch und KommR Günter Ernst, Präsident des SWV NÖ
NÖ. „Der Wirtschaftskreis NÖ vereint Entscheidungsträger der Wirtschaftspolitik, Verantwortliche von Leitunternehmen und VertreterInnen kleiner und mittlerer Betriebe. Durch die reichhaltige Erfahrung ihrer Mitglieder ist die ExpertInnengruppe am Puls der Wirtschaft“, erklärt Generalsekretärin Mag. DI Marion Medlitsch. Ziel ist die Vernetzung und Bündelung von Wirtschaftskompetenz. Er bietet UnternehmerInnen die Möglichkeit, mit Vorschlägen und Ideen an die Politik heranzutreten und wirtschaftspolitische Impulse zu setzen. Zugleich können von politischer Seite Vorhaben mit den Wirtschaftstreibenden besprochen und so auf die Bedürfnisse der Wirtschaft abgestimmt werden. „In NÖ gibt es fast 90.000 UnternehmerInnen. 36.000 davon beschäftigen MitarbeiterInnen. Es muss unser Anliegen sein, diese und die mehr als 50.000 Einpersonenunternehmen zu stärken und es ihnen zu ermöglichen, zu wachsen. Denn nur dadurch können Arbeitsplätze geschaffen und die Regionen gestärkt werden“, erklärt der Präsident des SWV NÖ, Günter Ernst: „Zusätzlich werden in den nächsten zehn Jahren mehr als zehn Prozent der Betriebe an Nachfolger übergeben. Diese Betriebe sind alle in der Region verankert und jeder einzelne, der ge-
schlossen werden muss, bedeutet den Verlust eines Stücks Lebensqualität.“ SPÖ-NÖ-Landesparteivorsitzender Mag. Matthias Stadler hielt beim vergangenen Treffen des Wirtschaftskreises NÖ fest, dass die Wirtschaftspolitik ein wichtiger Punkt für die niederösterreichischen SozialdemokratInnen sei. „Unser Ziel ist es, Betriebsansiedlungen sowie Investitionen in die Infrastruktur unseres Bundeslandes zu forcieren. Wir wollen die Stärken der Regionen nutzen und das Förderwesen reformieren, um unsere Wirtschaft für die neuen Herausforderungen fit zu machen“, so Stadler: „Die Chancen für EPU und Klein- und Mittelbetriebe müssen deutlich verbessert werden.“ Wichtig ist für Stadler die Entbürokratisierung bei vielen Regelungen und Gesetzen, aber auch der Ausbau der Infrastruktur: „Denn dort, wo die Verkehrsverbindungen gut ausgebaut sind – wie an der Ost-West-Achse oder im Süden des Landes –, bleibt die Wirtschaft dynamisch und es entstehen Jobs. Deswegen müssen die Rahmenbedingungen auch im Wald- und Weinviertel oder in den Tälern des Alpenvorlandes geschaffen werden. Wir fordern den Ausbau der Infrastruktur in diesen Regionen. Ein Infrastrukturpaket soll in dieser Legislaturperiode verhandelt und umgesetzt werden.“
FOTO: SWV NÖ
Handwerkerbonus: SWVForderung umgesetzt
INNOVATION ...
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In einem rohstoffarmen Land wie Österreich sind Innovation sowie Forschung und Entwicklung DER Schlüssel für Wachstum, Arbeitsplätze und damit Wohlstand. Begeisterung für Wissenschaft und Technik muss daher so früh wie möglich gefördert werden.
Industrie ist Innovation.
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unternehmer service bundesländer
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