Unternehmen Österreich 6/2012

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6/2012 www.wirtschaftsverband.at P.b.b.; 07Z037388M Verlagspostamt 1030 Wien

UNTERNEHMEN Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich

ÖSTERREICH Initiative

Nach dem SWV fordert jetzt auch ein überparteiliches Aktionskomitee die Abschaffung des 20 %igen -SVA-Selbstbehalts für Selbstständige. Seite 6

Budget 2013 Was sich im kommenden Jahr für Unternehmer alles ändern wird. Seite 14–15

Jungen eine Chance geben! Finanzstaatssekretär Andreas Schieder im Interview über Schwierigkeiten bei der Betriebsgründung und Hilfestellungen für Jungunternehmer. Seite 10–12



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unternehmen österreich inhalt EDITORIAL

Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer!

Der SWV wünscht Ihnen frohe Feiertage und alles Gute im neuen Jahr! Ihr Günter Wandl SWV-Geschäftsführer

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Unterstützung für Jungunternehmer

Mag. Andreas Schieder, seit 2008 Staatssekretär im Finanzministerium, im Gespräch, wie man jungen Menschen bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit helfen kann, über die Schaffung eines Gründerfonds und das Unternehmensserviceportal.

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FOTOS: SCHEDL, JOBST, SPIOLA

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband fordert seit langem die Abschaffung des 20 %-SVASelbstbehalts für Selbstständige. Ein entsprechender Antrag wurde auch im letzten Wirtschaftsparlament Österreich am 29. November eingebracht. Das Ergebnis: Wieder wurde er vom Wirtschaftsbund und vom Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RFW) abgeschmettert. Eine Verbesserung der sozialen Situation von Einpersonenunternehmen und Kleinstunternehmen scheint weder dem Wirtschaftsbund noch dem RFW ein Anliegen zu sein. Oder glauben beide wirklich, dass die Situation der kleinen Unternehmer so rosig ist? Die Fakten sehen anders aus. Viele leben am oder sogar unter dem Existenzminimum. 25 % der Selbstständigen verdienen weniger als 3.725 Euro im Jahr – das sind ca. 310 Euro monatlich. Und dann werden sie auch noch bei jedem Arztbesuch mit einem 20 %-SVA-Selbstbehalt bestraft. Mit der Initiative „AUTSCH! 20% SVA-Selbstbehalt für Selbstständige bei jedem Arztbesuch tun weh“ hat SWV Wien-Präsident Fritz Strobl Ende November ein überparteiliches Aktionskomitee zur Abschaffung des SVA-Selbstbehaltes für Selbstständige präsentiert. Mit Straßenaktionen, Betriebsbesuchen, Veranstaltungen und Presseauftritten wird das Aktionskomitee das gemeinsame Anliegen in den nächsten Monaten verstärkt in die Öffentlichkeit bringen und Unterschriften sammeln. (Seite 6)

Trafikantensterben abgewendet

Durch die Rettung des Solidaritätsfonds mittels Abänderungsantrag im Parlament konnten viele Trafikanten in Österreich vor dem sicheren Aus bewahrt und in ihrer Existenz gesichert werden.

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Neue awsGeschäftsführerin

Kein Lehrlingsfonds in Österreich

Das bringt das kommende Jahr

Seit Oktober 2012 steht Mag. Edeltraut Stiftinger an der Spitze des austria wirtschaftsservice (aws).

Der SWV fordert nicht nur für die Baubranche – wie in Wien – einen Lehrlingsfonds. Ohne Erfolg.

Mit einem Maßnahmenpaket soll die soziale Absicherung von KMU und EPU verbessert werden.

IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG gem. §§ 24, 25 MedienG für die Printausgabe des Magazins „Unternehmen Österreich“ des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich (sämtliche gemäß diesen gesetzlichen Grundlagen erforderlichen Angaben sind unter www.echo.at/impressum/unternehmenoesterreich abrufbar). Herausgeber: Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, Mariahilfer Straße 32, 1070 Wien, www.wirtschaftsverband.at, Tel.: 01/525 45-0, Geschäftsführer: Günter Wandl. Gerichtsstand: Wien, ZVR: 421018716, Unternehmensgegenstand: Informationen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes. Medieninhaber: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., Verlag von Zeitschriften (FN 73819h, HG Wien), 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, www.echo.at. Geschäftsführung: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler. Corporate Publishing Unit: Mag. Ursula Hauer (Ltg.), Mag. Rudolf Mottinger (Koordination). Redaktion: Dr. Helga Häupl-Seitz, Robert Sterk. Grafik: Karim Hashem. Lektorat: Mag. Lucia Marjanovic, Roswitha Singer-Valentin. Fotoredaktion: Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb. Coverfoto: Schedl. Druckerei: LEYKAM Druck GmbH & Co KG, Bickfordstraße 21, A-7201 Neudörfl. UID: ATU 14928408. Unternehmensgegenstand: Herausgabe diverser Publikationen und Periodika sowie allgemeine Verlagsaktivitäten. Verlags- & Herstellungsort: Wien. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet. Blattlinie: Informationen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes.


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aktuell kurzmeldungen

Neuerungen sErVicE. Mit 1. Jänner 2013 treten Neuerungen in Kraft, die auch für UnternehmerInnen wichtig sind. E-REcHNUNG Die elektronische Rechnungsstellung in Österreich wird vereinfacht und mit der Papierrechnung gleichgestellt. Unternehmen dürfen ab 2013 Rechnungen auch per E-Mail (sofern der Empfänger zustimmt) oder als E-MailAnhang, Web-Download, PDF oder Textdatei übermitteln. Bisher war das nur möglich, wenn die Echtheit der Herkunft und Unversehrtheit des Inhalts durch eine fortgeschrittene elektronische Signatur oder mittels EDI-Verfahren gewährleistet war. Dieser Nachweis kann nun auch durch ein innerbetriebliches Steuerungsverfahren erbracht werden. FlUGSTEUER Das Parlament hat mit 1. Jänner 2013 eine teilweise Senkung der seit April 2011 erhobenen Flugsteuer beschlossen. Auf der Kurzstrecke sind statt 8 künftig nur mehr 7 Euro fällig, auf der Mittelstrecke 15 statt 20 Euro. Auf der langstrecke bleibt sie weiterhin bei 40 Euro. VERläNGERUNG DER ScHWEllENWERT-VERORDNUNG Die Grenze, unter der Bund, länder, Städte, Gemeinden und Kammern Aufträge ohne Ausschreibung vergeben können, wird weiter wie seit Krisenbeginn bei 100.000 Euro bleiben und vorerst nicht wieder auf 50.000 zurücksinken.

Der Krise gegensteuern Auch für 2013 sehen die Wirtschaftsdaten alles andere als rosig aus. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband fordert daher von der Bundesregierung für die EPU und KMU konkrete Hilfeleistungen. Einsatz. „Angesichts der aktuellen Entwicklungen und der beschriebenen Aussichten ist es das Gebot der Stunde, die heimischen Betriebe mit gezielten Impulsen zu unterstützen und effektive Erleichterungen in Zeiten großer konjunktureller Unsicherheiten umzusetzen. Diese sollen kurzfristig und schnell zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit beitragen“, fordert der Präsident des SWV, Abg. z. NR Christoph Matznetter. In einem dringlichen Antrag an das Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Österreich am 29. November 2O12 forderte der SWV daher die Bundesregierung auf, dass • die Inanspruchnahme von Handwerksleistungen für Renovierungs-, Erhaltungsund Modernisierungsmaßnahmen von den in Rechnung gestellten Arbeitskosten bis zu einem Höchstbetrag von 6.000 Euro zu 20 Prozent steuerlich absetzbar wird (max. 1.200 Euro; dies gilt nicht für öffentlich geförderte Maßnahmen), • der derzeit bestehende Grenzbetrag

von 400 Euro für sofort abschreibbare geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.000 Euro erhöht wird, • ein flexibles Modell der Gaststättenpauschalierung erarbeitet und umgesetzt wird, sodass mehr Betriebe die Pauschalierung anwenden können und dadurch entlastet werden, und • die Teilnahme an der Entwicklung von normativen Dokumenten für die Experten der gewerblichen Wirtschaft sowie für die Experten der Wirtschaftskammerorganisation kostenlos sein soll, zur Schaffung von mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei der Entstehung von normativen Dokumenten im Normungsprozess die rechtlichen Grundlagen adaptiert werden, durch Gesetz oder Verordnung für verbindlich anwendbar erklärte normative Dokumente für die Mitglieder der gewerblichen Wirtschaft kostenlos zugänglich gemacht werden und die Finanzierung des Normungswesens auf der Basis der Gleichbehandlung der betroffenen Bereiche sichergestellt wird.

Wir gratulieren der Gewinnerin!

Termine

Fotos: Jobst, sWV, thinkstock

VErbandstagung dEs sWV Termin: 27. April, 11 Uhr Ort: Gartenhotel Altmannsdorf, 1120 Wien, Hoffingergasse 26

nEujahrsEmpfang dEs sWV nÖ Termin: 14. Jänner, 19 Uhr Ort: Felmayer-Scheune, Neukettenhofer Straße 2–8, Schwechat

SWV-Geschäftsführer KommR Günter Wandl (l.) und Firstmedia Network GmbH-Geschäftsführer Mag. Egon Humer gratulierten Margot Handler, Besitzerin eines Kosmetikgeschäfts und Facebook-Nutzerin in Möllersdorf, als Gewinnerin des UNTERNEHMEN ÖSTERREIcHGewinnspiels zu einem iPhone 5 und einer mobilen Website von businesscard.at.


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aktuell

Fotos: thinkstock, Jobst, privat

kurzmeldungen

Für selbstständige Erwerbstätige wird es bei längerer Krankheit bessere finanzielle Unterstützung geben

Hilfe für Selbstständige Arbeitsunfähigkeit infolge lang andauernder Krankheit kann für selbstständig Erwerbstätige existenzbedrohend werden. Auf Druck des SWV soll es nun endlich Abhilfe geben. UnterstützUng. Selbstständig Erwerbstätige, bei denen die Aufrechterhaltung ihres Betriebs von ihrer persönlichen Arbeitsleistung abhängt und die in ihrem Unternehmen regelmäßig entweder keinen oder weniger als 25 Dienstnehmer beschäftigen, sollen in Anlehnung an die bestehenden Regelungen für Krankengeld einen Anspruch auf Unterstützungsleistung bei lang andauernder Krankheit erhalten. Anspruch darauf besteht ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit bis zu einer Höchstdauer von 20 Wochen für ein und dieselbe Krankheit. Die Unterstützungsleistung beträgt derzeit 26,97 Euro pro Tag; der Betrag wird jährlich valorisiert. Die Finanzierung erfolgt mittels Rückersatzanspruchs der Sozialversicherungs-

anstalt der gewerblichen Wirtschaft gegenüber der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt in der Höhe von maximal 19 Millionen Euro pro Jahr.

Weitere VerbesserUngen * Durch den Entfall der bisherigen Beschränkungen des Leistungsangebots von Zahnambulatorien wird ein wesentlicher Beitrag zur Zahngesundheit der Bevölkerung geleistet: Durch die vorgesehene Neuregelung wird es den Zahnambulatorien der Sozialversicherungsträger ermöglicht, den Versicherten im Rahmen der Aufgabenstellung der sozialen Krankenversicherung eine umfassende zahnmedizinische Versorgung, entsprechend den Leistungsangebo-

ten der niedergelassenen Zahnärzte und Zahnärztinnen, anzubieten (beinhaltet etwa auch medizinisch indizierte Zahnspangen). * Erweiterung des Unfallversicherungsschutzes bei Wegunfällen, die sich auf dem Kindergarten- oder Schulweg ereignen * Aktualisierung der Berufskrankheitenliste * Entfall des Service-Entgelts für anspruchsberechtigte Angehörige. Bislang hatten Versicherte das Service-Entgelt für die e-card in einer Höhe von 10 Euro jährlich nicht nur für sich, sondern auch für ihre Angehörigen zu entrichten. Jetzt soll die Zahlungsverpflichtung für Angehörige entfallen. Damit werden die Versicherten finanziell entlastet und eine Verwaltungsvereinfachung bei den Dienstgebern erzielt.

Erleichterung für Frauen erfolg. Das Wochengeld für Selbstständige soll für den Fall der Mutterschaft von derzeit täglich 26,97 Euro auf 50 Euro angehoben werden. „Damit wird die längst fällige Gleichstellung mit Arbeitnehmerinnen erfolgen“, so KommR Christa Ornest, Frauenvorsitzende des SWV. Ebenfalls durchsetzen konnte der SWV die Befreiung von der Beitragspflicht während der Dauer des Wochengeldbezugs sowie die Ausnahme von der Pflichtversicherung.

KinderbetreUUng. „Weiterhin setzt sich der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband für eine Anhebung der Zuverdienstgrenze beim Kindergeld ein. Genauso wie für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, mit längeren Öffnungszeiten und an die Bedürfnisse von Unternehmerinnen angepasst. Ebenso wichtig sind ganztägige Schulformen und der Ausbau der Nachmittagsbetreuung“, fordert Christa Ornest. Denn: Unternehmerin sein ist zumeist kein Halbtagsjob!

KommR Christa Ornest, Frauenvorsitzende des SWV


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FOTOS: SWV WIEN

unternehmer

SWV Wien-Präsident Fritz Strobl (r.) mit dem überparteilichen Aktionskomitee bei der Präsentation der Initiative „Autsch“

„Weg mit dem SVA-Selbstbehalt!“ Der 20 %-SVA-Selbstbehalt gefährdet Gesundheit und Existenz vieler Selbstständiger. Ein überparteiliches Aktionskomitee fordert daher: Weg mit dem Selbstbehalt! Zahlreiche Aktionen folgen. EXISTENZMINIMUM. „AUTSCH! 20 % SVASelbstbehalt für Selbstständige bei jedem Arztbesuch tun weh“ – richtet sich insbesondere an jene UnternehmerInnen, die ohnehin am oder sogar unter dem Existenzminimum leben. VertreterInnen aus Politik, Verbänden und Unternehmen haben sich daher zusammengeschlossen, um die restlose Abschaffung des Selbstbehalts beim Arztbesuch durchzusetzen und die SVA und das Wirtschaftsparlament dazu zu bewegen, die soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage von Selbstständigen, insbesondere Eine-Person-Unternehmen und Kleinstunternehmen, zu verbessern. Unter den Unterstützern der Initiative „Weg mit dem Selbstbehalt“: LAbg. GR Fritz Strobl, Präsident des SWV Wien, Hans Arsenovic, Landessprecher der Grünen Wirtschaft Wien, Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien, LAbg. GR Katharina Schinner, Vorsitzende des Jungen Wirtschaftsverbandes, Margit Gugitscher, Einpersonenunternehmerin und Vertreterin der Amici delle SVA, Paul Kessler, Eine-Person-Unternehmen und Geschäftsführer von Webquartett, sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter anderer Initiativen, Organisationen und Plattformen als auch Eine-Person-Unternehmen.

Initiator und Gründer des Aktionskomitees, Fritz Strobl, zu seinen Beweggründen: „Vor allem Eine-Person- und Kleinunternehmen können sich den SVA-Selbstbehalt nicht leisten und verzichten im Zweifel auf den Arztbesuch. Allein in Wien gibt es 60.000 Eine-Person-Unternehmen, von denen ein Großteil am oder unter dem Existenzminimum lebt. Mit ihrer Regelung bestraft die SVA die Wiener UnternehmerInnen zusätzlich und erschwert damit den Zugang zu ärztlichen Leistungen.“

SWV-ANTRÄGE ABGELEHNT Für den SWV ist der Selbstbehalt eine „soziale Ungerechtigkeit“, die „restlos abgeschafft werden“ muss. Darüber hinaus stellt der Selbstbehalt eine „Strafe und unnötige Hürde für Selbstständige“ dar. „Selbstständige tragen ein gleich hohes Armutsrisiko wie HilfsarbeiterInnen – es kann und darf daher nicht sein, dass der Arztbesuch für diese Personen aufgrund des Selbstbehalts zusätzlich erschwert wird“, betont Strobl. Mehrfach wurden zu diesem Thema bereits Anträge im Wirtschaftsparlament eingebracht, die vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband als auch von den Grünen unterstützt wurden. Der ÖVP-nahe

Wirtschaftsbund schmetterte diese Anträge jedoch auf allen Ebenen ab.

ZIEL: 10.000 UNTERSCHRIFTEN Um der gemeinsamen Forderung den nötigen Nachdruck zu verleihen, hat sich das Aktionskomitee daher das Ziel gesetzt, 10.000 Unterschriften zu sammeln. Die Unterschriftenaktion richtet sich nicht nur an Selbstständige, sondern auch an Familienmitglieder, PartnerInnen und Freunde. Fritz Strobl: „Wir werden alles daransetzen, so viele Unterschriften wie nur möglich zu sammeln. Der SVA-Selbstbehalt ist ungerecht – er gefährdet die Existenz und Gesundheit vieler Selbstständiger. Wir werden so lange kämpfen, bis der Selbstbehalt fällt, denn jeder ist davon betroffen!“ Mit Straßenaktionen, Betriebsbesuchen, Veranstaltungen und Presseauftritten wird das Aktionskomitee das gemeinsame Anliegen in den nächsten Monaten verstärkt an die Öffentlichkeit bringen und Unterschriften sammeln. Die Aktionstage mit Unterschriftenaktionen können auf www.wegmitdemselbstbehalt.at eingesehen werden. Jeder kann seine Solidarität bekunden. Die Initiative des SWV Wien wäre auch eine Gelegenheit, in allen Bundesländern zu dieser Thematik aktiv zu werden.


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unternehmer aktuell

Hilfe für TrafikantInnen gesichert In letzter Sekunde konnte der Solidaritätsfonds für Trafikanten mit einem Abänderungsantrag im Nationalrat gerettet werden. Damit werden die Trafiken vor der Vernichtung ihrer Existenz bewahrt. Sicherheit. „Das geplante ersatzlose Aus-

trafikenSterben verhindern Ziel des Fonds: „Bei der Schaffung die-

Foto: jobst

laufen des Solidaritätsfonds nach einem Jahr hätte die wirtschaftliche Existenz von hunderten Trafikantinnen und Trafikanten vernichtet“, erklärte SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes. Mit dem Abänderungsantrag wurde nun sichergestellt, dass der Fonds über die nächsten Jahre genug Geld hat, um die noch weiter notwendigen Unterstützungszahlungen an existenziell bedrohte Trafiken zu leisten und den notwendigen Strukturwandel zu finanzieren.

ses Fonds im Jahr 2007 galt es, das radikale Absterben der Trafiken aufgrund der Zigarettenimporte durch die Grenzöffnung zu verhindern

und das Überleben tausender Trafiken zu gewährleisten. Jetzt ist es auch gelungen, die Finanzministerin von der Dringlichkeit dieser Maßnahme zu überzeugen“, betonte Matznetter. Nicht vergessen darf man auch den sozialen Aspekt. „Denn mehr als die Hälfte aller Trafikantinnen und Trafikanten sind durch Behinderung beeinträchtigt. Sie hätten es auf dem Arbeitsmarkt doppelt schwer, eine Beschäftigung zu finden“, so der SWV-Präsident, „wenn man etwas für fleißige Menschen in einer schwierigen Situation tun kann, so wie wir es mit dem Abänderungsantrag gemacht haben, dann sind das die Momente, wo die politische Arbeit Freude macht.“ Dem Trafikensterben muss entschieden gegengesteuert werden

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unternehmer aktuell

Unterstützung bei Expandierung Die Förderbank des Bundes für KMU, die austria wirtschaftsservice (aws), unterstützt Unternehmen in allen Wachstumsphasen. Was brauchen KMU aktuell, um weiter reüssieren zu können? wo bedarf besteht. Seit Anfang Oktober hat die Förderbank des Bundes für KMU, die austria wirtschaftsservice (aws), eine neue Geschäftsführerin: Mag. Edeltraud Stiftinger. Unternehmen Österreich bat sie zum Gespräch.

UNterNehMeN ÖsterreICh: Stichwort Unterstützungen – welche Probleme haben KMU? stIftINger: Dabei muss man immer die Ausgangslage sehen – den Heimmarkt. Österreich hat einen kleinen Markt, der gesättigt ist, d. h. kleine und mittlere Betriebe, vor allem auf dem Technologiesektor (wenn man von den lokalen Dienstleistern absieht), müssen sich sehr schnell internationalisieren. So ein Schritt ist natürlich auch immer einer, der sehr, sehr ambitioniert, aufwendig und anspruchsvoll ist. Ich halte das für eine der größten Herausforderungen, die kleine und mittlere Betriebe haben.

UNterNehMeN ÖsterreICh: Welche Länder sollten die KMU dabei zunächst „anpeilen“? stIftINger: Da die Internationalisierung an sich schon ein großes Projekt für jedes Un-

ternehmen ist, sollte man in einem ähnlichen Kulturkreis anfangen. Es ist leichter, die ersten Schritte dort zu tun, wo man sich zu Hause fühlt, d. h. im unmittelbaren Ausland.

UNterNehMeN ÖsterreICh: Welche Unterstützungen bietet die aws? stIftINger: Was wir versuchen, ist, die Menschen auf dem Weg zur Gründung zu begleiten: Es gibt davor schon zahlreiche Maßnahmen von unserer Seite, wie z. B. in der Gründerphase die Bereitstellung von Eigenkapital. Auch nach der Gründung bieten wir in allen weiteren Wachstumsphasen bis hin zu Internationalisierung bzw. großen Investitionsprojekten die unterschiedlichsten Unterstützungsleistungen an. Gerade der Mut zum Unternehmertum ist hierzulande nach wie vor ein großes Thema. Österreich ist nicht unbedingt ein klassisches Unternehmerland. Wenn man hier einmal scheitert, ist man immer noch mit einem Makel behaftet, obwohl ich sage, dass man ja gerade daraus lernt, in Zukunft solche Fehler zu vermeiden. Ich befürworte deshalb sehr, dass sich auch in Europa eine „Kultur des Scheiterns“ entwickelt.

UNterNehMeN ÖsterreICh: Gibt es etwas, wo noch Unterstützungsbedarf besteht? stIftINger: Grundsätzlich gesehen ist die Förderungslandschaft in Österreich eine sehr gute. Im europäischen Vergleich brauchen wir uns da wirklich nicht zu verstecken. Da hat die Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren doch sehr viel getan. Wo tatsächlich noch Unterstützungsbedarf besteht, ist beim Übergang von der Forschung auf den Markt, wie z. B. bei Projekten aus dem universitären Bereich. UNterNehMeN ÖsterreICh: Zurück zur Ausgangsfrage: Welche Tipps haben Sie für eine Internationalisierung parat? stIftINger: Als erstes zu erkennen: Wohin möchte ich expandieren? Habe ich schon ein Benchmark, dass für das, was am heimischen Markt funktioniert, zumindest eine Nachfrage in einem anderen geografischen Raum besteht? Das zweite ist, zu versuchen, Partner zu finden, denn gerade für KMU ist eine Niederlassung woanders eine sehr schwierige Sache. Partnerschaften, die auch langfristig werden können, sind auch von der Risikosituation am leichtesten zu bewältigen.

Zur pErSon MAG. EdEltrAud StiftinGEr ➡ 1997 – 2000 Mitarbeit im Büro von Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Brigitte Ederer; Schwerpunkt: Technologiepolitik ➡ 2000 – 2007 CEO des ZIT Zentrum für Innovation und Technologie Wien

Foto: schedl

➡ 2007 – 2009 Siemens AG Österreich – Leiterin des Corporate Innovation Center ➡ 2009 – 2012 Siemens AG Österreich – Head of Corporate Technology CEE


Fotos: privat, thinkstock

Alexander Safferthal (l.) mit seinen drei heuer aufgenommenen Lehrlingen auf der Aufdingfeier der Bauakademie

Einrichtung eines Lehrlingsfonds In Wiens Baubranche bereits mit großem Erfolg eingeführt, ist der Ausbildungsfonds für Lehrlinge auch für alle anderen Sparten eine zukunftsträchtige Lösung, vor allem im Hinblick auf Klein- und Mittelbetriebe. Dennoch wurde ein entsprechender Antrag des SWV wieder einmal im Wirtschaftsparlament abgelehnt.

qualifizierte lehrstellen. Rund 40 Prozent der Jugendlichen eines Jahrgangs beginnen in Österreich eine Lehre, eine TopQuote in Europa. Ob das zu halten sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn Österreich steht erst am Anfang einer demografischen Trendwende: Die Zahl der Jugendlichen sinkt bis 2015 um 15 Prozent. Die Folge wird ein extremer Mangel an Bewerbern für eine Lehrstelle sein. Der Fachkräftemangel, der jetzt schon in manchen Bereichen festzustellen ist, ist nur ein laues Lüfterl gegen den Sturm, der in den nächsten zehn Jahren zu erwarten ist, so die pessimistische, aber realistische Prognose eines Wirtschaftswissenschaftlers. ausbildungsfonds. Obwohl viele UnternehmerInnen – und in gewissen Bereichen ganze Branchen – schon jetzt über das Fehlen von FacharbeiterInnen klagen, gibt es immer noch viele Betriebe, die sich aus der Verantwortung stehlen, junge Menschen entsprechend auszubilden. Viele klagen, nicht die entsprechenden Lehrstellensuchenden zu finden; manchmal gibt es strukturelle Gründe im Betrieb. Oft ist der/die UnternehmerIn aber auch nicht bereit, Lehrlinge auszubilden, weil das natürlich einen zusätzlichen Aufwand im Betrieb darstellt. Um diesem Manko zu entgehen, ging die Baubranche bereits mit

gutem Beispiel voran und richtete schon vor einiger Zeit einen Ausbildungsfonds ein, in den jene, die nicht selbst ausbilden können oder wollen, zumindest einbezahlen: „Dabei werden alle in einer Fachgruppe organisierten Firmen zur Kasse gebeten, um Mittel für die Lehrlingsausbildung zu lukrieren. Dieses Geld kommt dann direkt der Lehrlingsausbildung und den Ausbildungsbetrieben zugute, die sich der Zukunft unserer Jugend und auch des Facharbeiternachwuchses annehmen“, so Baurat h.c., Dipl.Ing. Alexander Safferthal. Ein weiterer Vorteil des Ausbildungsfonds: Auch wenn fertig ausgebildete Lehrlinge von anderen Firmen abgeworben werden, verliert der Ausbilderbetrieb dabei nicht.

antrag abgelehnt. Ein diesbezüglicher Antrag des SWV, der auch eine weitere Problematik bei der Ausbildung von Lehrlingen in KMU entschärfen wollte – konkret geht es dabei um die Reduktion der derzeit vorgeschriebenen Anzahl der Ausbildner in KMU – wurde dennoch (wieder einmal) im Wirtschaftsparlament abgelehnt. Unverständlich für Alexander Safferthal: „Die Wiener Bauwirtschaft, vertreten durch die ‚Arbeitsgemeinschaft Bauhandwerk Wien‘ – eine Organisation in der Sparte Gewerbe und Handwerk – ist sehr wohl der Meinung, dass dies eine

zukunftsträchtige Lösung ist, obwohl auch diese ARGE vom Wirtschaftsbund dominiert wird. In der WKO hingegen wurde der Antrag durch die üblichen politischen Spielchen, die Anträge der anderen abzulehnen oder abzuändern, verhindert“, ist Alexander Safferthal überzeugt. Und das einmal mehr auf dem Rücken der KMU.


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schwerpunkt interview

Jungen Menschen eine Chance geben! Finanzstaatssekretär Mag. Andreas Schieder über die Schwierigkeiten bei der Unternehmensgründung, über aktuelle Hilfestellungen durch den Bund und über das Unternehmensserviceportal.

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Herr Staatssekretär Schieder, Anfang November fand eine Regierungsklausur statt, die einen Meilenstein an Erleichterungen für KMU setzte. Immerhin sind davon auch zwei Drittel der österreichischen Arbeitnehmer betroffen. Und wir haben in unserem Land 240.000 Einpersonenunternehmen. Das Negative: Der Streit der Koalitionspartner über andere Themen überlagerte die beschlossenen Maßnahmen. Das Positive: Es wurde endlich einmal nicht über Steuererhöhungen gestritten, sondern es wurden Erleichterungen für – vor allem junge Unternehmer – eingeleitet. SCHIEDER: Wir haben in Österreich ein großes Potenzial an jungen, tüchtigen, risikofreudigen Menschen, die dann aber aus verschiedenen Gründen den Weg in die Selbstständigkeit meiden.

Finanzstaatssekretär Andreas Schieder Schnitt 8.000 Euro. Auch die MindestKöSt war mit 1.750 Euro sehr hoch. Darum gab es hier auch eine rückläufige Entwicklung. Nun wird man eine GmbH light mit bereits 10.000 Euro gründen können. Und die KöSt wird 500 Euro betragen (siehe auch Infokasten S. 11.). Ein Gründerfonds

ZUR PERSON STAATSSEKRETÄR ANDREAS SCHIEDER ➡ Geboren 16. April 1969 in Wien ➡ Studium der Volkswirtschaft an der Universität Wien (Mag. rer. soc. oec.) ➡ 2006–2008 Abgeordneter zum Nationalrat ➡ 1. 7.–2. 12. 2008 Staatssekretär für Öffentlichen Dienst und Verwaltungsreform im Bundeskanzleramt ➡ Seit 2. 12. 2008 Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen

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wird jungen Unternehmen, die nicht ausreichend über Bankkredite verfügen, Kapital zur Verfügung stellen. In den nächsten Jahren werden wir dafür 110 Millionen Euro mobilisieren. Über eine zweite Schiene, die sogenannten Business Angels, werden 15 Millionen lockergemacht. Also über Investoren, die bereit sind, Geld einzusetzen und Beratung und Netzwerke zur Verfügung zu stellen.

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Das heißt, viel kreatives Potenzial wurde in den letzten Jahren außen vor gelassen? SCHIEDER: Ja, wir müssen Wachstum schaffen und jungen Leuten eine Chance geben. Gerade jetzt, wo eine neue Wachstumsbremse droht. Ich habe vor zwei Jahren eine KMU-Tour durch Österreich gemacht und dabei viele kleine und mittlere Unternehmen in ganz unterschiedlichen Branchen kennengelernt. Ob kleine Textilbetriebe, wie im Mühlviertel, ob Jungarchitekten, ob Schnapsbrenner, ob hochqualifizierter Biobäcker: Sie alle waren hochmotiviert, wobei auch welche darunter waren, die gar nicht so freiwillig in die

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Die Bürokratie, mangelnde Unterstützung … SCHIEDER: Beginnen wir mit den materiellen Hürden: Die Banken mussten in den letzten Jahren einen sehr restriktiven Kurs steuern. Das verteuerte die Kredite und in vielen Fällen gab es gar keine Unterstützung für kleine und mittlere Betriebe. Dabei genügen vor allem jungen Gründern oft 5.000 bis 7.000 Euro, um eine Firma im Software-Bereich oder in Social Media oder im kreativen grafischen Gewerbe zu gründen. Auch die Gründung von GmbHs war in Österreich bisher sehr schwierig, weil teuer. In Österreich brauchte man 35.000 Euro Mindestkapital, in Europa genügen im

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Ein Gründerfonds wird jungen Unternehmen, die nicht ausreichend über Bankkredite verfügen, Kapital zur Verfügung stellen. In den nächsten Jahren werden wir dafür 110 Millionen Euro mobilisieren.


schwerpunkt business lounge

staatssekretär Andreas schieder: „Über die sog. Business Angels werden wir noch weitere 15 Millionen euro für junge UnternehmerInnen bereitstellen.“

➡ Erhöhung des Wochengelds für Selbstständige: Das Wochengeld für Selbstständige wird zur Verbesserung der sozialen Absicherung für den Fall der Mutterschaft von derzeit täglich 26,97 Euro (Wert 2012) auf täglich 50 Euro als Pauschalbetrag angehoben. ➡ Befreiung von der Beitragspflicht für die Dauer des Wochengeldbezugs ➡ Geringfügige Erwerbstätigkeit von Gewerbetreibenden neben dem Kinderbetreuungsgeldbezug: Damit soll sichergestellt werden, dass UnternehmerInnen – unabhängig von ihrem jeweiligen Einkommen vor Beginn des KBG-Bezugs – während des KBG-Bezugs maximal 4.093,92

Euro jährlich dazuverdienen dürfen, für die Zeit des KBGBezugs aber keine (zusätzliche) Krankenversicherungs- und keine Pensionsversicherungsbeiträge zu entrichten haben. ➡ Entlastung von GründerInnen durch zinsenfreien Aufschub der Versicherungs-Nachzahlung nach dem 3. Jahr (auf Antrag) ➡ Zahlungserleichterungen (auf Antrag) für Klein- und KleinstunternehmerInnen mit Einkünften unter der Mindestbeitragsgrundlage: Eine Überbrückungsbeihilfe soll die finanzielle Belastung, die Selbstständige, insbesondere EPUs und kleine Betriebe, mit Einkünften unter der Mindestbeitragsgrundlage tragen, teilweise und unter bestimmten Vorausset-

zungen ausgleichen. ➡ Der Anteil der GmbH-Gründungen in Österreich ist seit Jahren rückläufig. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass das erforderliche Mindeststammkapital in Österreich einen weltweiten Höchstwert aufweist: 35.000 Euro stehen einem EU-Schnitt von ca. 8.000 Euro gegenüber. Auch die Mindest-KöSt von 1.750 Euro pro Jahr stellt, insbesondere für kleine Unternehmungen, eine Zugangsbarriere auf dem Weg zur Gründung dar. Diesem Standortnachteil gilt es durch ein Maßnahmenpaket zu begegnen, welches folgende Punkte umfasst: ➡ Herabsetzung des Mindest-

stammkapitals auf 10.000 Euro, wobei die Hälfte bar einzuzahlen ist ➡ Herabsetzung der Mindest-KöSt auf 500 Euro pro Jahr ➡ Abschaffung der „Gründungsanzeige“ in der Wiener Zeitung ➡ Auch die Notariatskosten, die am Mindeststammkapital anknüpfen, werden entsprechend sinken. Die Eintrittsbarrieren für den Schritt in die Selbstständigkeit werden durch diese Maßnahmen massiv und nachhaltig gesenkt. Dadurch wird ein wesentlicher Impuls für eine neue Gründungsdynamik gesetzt – von einer Steigerung der GmbH-Gründungen um 20 Prozent wird ausgegangen.

Foto: schedl

KMU/EPU-PaKEt


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schwerpunkt

Foto: Schedl

interview

Staatssekretär Andreas Schieder im Gespräch mit Robert Sterk, Journalist und Medienberater in Wien

infokasten s

Selbstständigkeit gehen mussten. Ich habe auch ein paar Wirtschaftsdelegationen in andere Länder und Erdteile geleitet und war erstaunt, wie viele KMU dabei waren. Sehr viele exportorientierte Betriebe. Der Tenor bei vielen KMU: Probleme gibt es mit der Anfangsfinanzierung, mit der Verwaltung, mit der sozialen Absicherung und bürokratischen Hürden.

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Bei der sozialen Absicherung ist mit der neuen Krankengeldregelung (siehe Infokasten) ein bisschen was weitergegangen. Aber der Selbstbehalt beim Arztbesuch bleibt. SCHIEdER: Man muss erkennen,

dass gerade viele neue Unternehmer mit sozialen Problemen kämpfen. Ich könnte mir persönlich vorstellen, dass man zum Beispiel sagt: Jungunternehmer zahlen in der Gründungsphase keinen Selbstbehalt, dann steigt er nach einem bestimmten System an.

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Und die Verwaltungsbürokratie? SCHIEdER: Hier ist uns wohl mit dem Unternehmensserviceportal, das bei mir ressortiert, ein großer Schritt gelungen. (Siehe auch Info-Kasten.) Das spart Geld, Zeit und Wege und sorgt gleichzeitig für eine wesentlich bessere Vernetzung.

Das Unternehmensserviceportal (Usp) als elektronische schnittstelle zwischen Unternehmen UnD Der öffentlichen verwaltUng Die Vorteile im Überblick: ➡ Informationen rund um die Uhr ➡ Einmal anmelden und die wichtigsten E-Government-Anwendungen des Bundes nutzen ➡ Höchste Sicherheit ➡ Eine zentrale Eingabemöglichkeit ➡ Umfassende, auf das Unternehmen zugeschnittene Informationen ➡ Kostenersparnis durch Online-Verfahren bei Antragstellungen Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, dann erreichen Sie das USP Service Center unter der Telefon-Hotline: 0810 202 202, Mo.–Fr. von 8 bis 17 Uhr, oder schriftlich mittels Kontaktformular auf www.usp.gv.at.


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unternehmer aktuell

Nicht mit fremden Federn schmücken Nachdem sich der Wirtschaftsbund anfänglich gegen jegliche sozialen Verbesserungen aussprach, stimmte er nun endlich zu. Das gibt Hoffnung auf einen Sinneswandel des Wirtschaftsbundes bei der Abschaffung des Selbstbehaltes. Doch wann geht ihm das Licht auf?! Das Abstimmungsverhalten des Wirtschaftsbundes im Detail: l Beim Wirtschaftsparlament am 30. 6. 2011 brachte der SWV fünf Anträge ein: Abschaffung des 20%igen Selbstbehalts für die Versicherten der SVA, Einführung eines gesetzlichen Krankengeldes, Herabsetzung der Mindestbeitragsgrundlage, mehr Transparenz in der SVA, höheres Wochengeld im Mutterschutz. l Beim nächsten Wirtschaftsparlament am 24. 11. 2011 wurden die vier abgelehnten Anträge wieder vom SWV eingebracht. Nur der Antrag zu höherem Wochengeld im Mutterschutz wurde angenommen, der Rest abgelehnt. l Bei den Wirtschaftsparlamenten am 28. 6. und 29. 11. 2012 brachte der SWV erneut den Antrag auf Abschaffung des 20 %igen Selbstbehalts ein. Beide Male wurde er abgelehnt. l Daraufhin wurden von den vier SWV-Anträgen vom Wirtschaftsbund drei (außer der Abschaffung des 20%igen Selbstbe-

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halts) übernommen und angenommen. Der SWV-Antrag zur Abschaffung 20%igen-Selbstbehalts wurde weiter abgelehnt.

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2013: Das ändert sich f

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Soziale Absicherung: Das Wochengeld für Selbstständige wird für den Fall der Mutterschaft auf täglich 50 Euro angehoben

Zur Verbesserung der sozialversicherungsrechtlichen Situation von Kleinstunternehmern wurde im Parlament ein Maßnahmenpaket zum Ausbau der sozialen Absicherung von Einpersonenunternehmen (EPU) und Kleinunternehmern beschlossen, das im kommenden Jahr wirksam wird. ERHÖHUNG. Das Wochengeld für Selbstständige wird zur Verbesserung der sozialen Absicherung für den Fall der Mutterschaft von derzeit täglich 26,97 Euro (Wert 2012) auf täglich 50 Euro als Pauschalbetrag angehoben. Damit entspricht das Wochengeld der selbstständigen Frauen jenem der Arbeitnehmerinnen im Schnitt. In einem nächsten Schritt soll dann im kommenden Jahr im Parlament auch die Befreiung von der Beitragspflicht für die Dauer des Wochengeldbezugs beschlossen werden. Nach derzeitiger Rechtslage müssen GSVG-versicherte Frauen bzw. Mütter Beiträge für die Sozialversicherung für die Dauer des Wochengeldbezugs entrichten. Um finanzielle Härten zu vermeiden, wird für den Fall einer Ruhendmeldung der Erwerbstätigkeit eine Befreiung von der Beitragspflicht für die Dauer des Wochengeldbezugs vorgesehen. Ohne entsprechende Ruhendmeldung erfolgt keine Befreiung. Damit wird den Einzelfällen Rechnung getragen. Es obliegt also

der Unternehmerin, ob sie sich ruhend meldet und somit von der Beitragspflicht befreit wird. Der Krankenversicherungsschutz ist aber weiterhin gegeben. Neben dem Kinderbetreuungsgeldbezug (KBG)

Der Krankenversicherungsschutz bleibt weiterhin bestehen

soll auf Antrag eine Ausnahme von der Pflichtversicherung nach der Kleinunternehmerregelung – unabhängig von einer Vorversicherung – möglich sein. Damit soll sichergestellt werden, dass Unternehme-


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unternehmer budget

ür UnternehmerInnen rinnen, unabhängig von ihrem jeweiligen Einkommen vor Beginn des KBG-Bezuges, während des KBG-Bezuges maximal 4.093,92 Euro jährlich dazuverdienen dürfen, für die Zeit des KBG-Bezuges aber keine (zusätzliche) Krankenversicherungsund keine Pensionsversicherungsbeiträge zu entrichten haben. In der Unfallversicherung ist ein fixer monatlicher Beitrag von 8,25 Euro vorgesehen.

VERSICHERUNG. In den ersten 3 Jahren nach Gründung zahlen Gründer verringerte Beiträge zur Sozialversicherung. Nach dieser Zeit kommt es allerdings für bestimmte Beiträge (insb. Pensionsversicherung und Krankenversicherung für das 3. Jahr) zu Nachverrechnungen. Statt wie bisher nach dem 3. Jahr Nachbelastungen in vier Teilbeträgen innerhalb eines Jahres nachzuzahlen, was auch für erfolgreiche Jungunternehmer zu Liquiditätsengpässen führen kann, soll die etwaige Nachzahlung der Pensions- und Krankenversicherungsbeiträge an die SVA künftig auf Antrag zinsenfrei auf drei Jahre – in 12 Teilbeträgen – möglich sein.

ZAHLUNGSERLEICHTERUNG. Trotz bisheriger Absenkungen führen die Mindestbeitragsgrundlagen bei KleinverdienerInnen dazu, dass die Beitragsbelastung, gemessen an den geringen Einkünften, relativ hoch ist. Während bei Einkünften ab der Mindestbeitragsgrundlage die Belastung 25,15 % beträgt, stellen Beiträge bei Einkünften unter den geltenden Mindestbeitragsgrundlagen eine hohe Belastung dar. So liegt derzeit bei monatlichen Einkünften von 500 Euro die Gesamtbelastung bereits bei rund 36 %. Um hier gegenzusteuern, wird ein Pilotprojekt zunächst auf ein Jahr befristet durchgeführt. Die Eckpunkte sind: • Professionelle Beratung und • Überbrückungshilfe für finanzielle Notlagen Durch eine Überbrückungshilfe soll die finanzielle Belastung, die Selbstständige, insbesondere EPUs und kleine Betriebe, mit

Für finanzielle Notlagen ist eine Überbrückungshilfe vorgesehen

Einkünften unter der Mindestbeitragsgrundlage tragen, teilweise und unter bestimmten Voraussetzungen ausgleichen. Diese Möglichkeit soll es erst ab dem 4. Jahr ab Gründung geben; innerhalb der ersten 3 Jahre besteht bereits heute eine deutlich reduzierte Beitragsverpflichtung. Schwerpunkte der Überbrückungsbeihilfe: • Der Überbrückungshilfe muss eine verpflichtende Betriebsberatung vorgeschaltet sein, vor allem zur Klärung der Frage, ob es sich um eine grundsätzlich überlebensfähige wirtschaftliche Einheit handelt. • Ist diese Voraussetzung erfüllt, so besteht für den Zeitraum nach den ersten drei Jahren ab Gründung die Möglichkeit einer Überbrückungsbeihilfe in Form eines bis zu 50%igen Zuschusses zum Unterschiedsbetrag zwischen den Beiträgen, die aufgrund der Mindestbeitragsgrundlage festgestellt worden sind und den Beiträgen, die ohne Anwendung der Mindestbeitragsgrundlage anfallen. • Sie soll dem Versicherten für 6 Monate (mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 6 Monate unter besonders berücksichtigungswürigen Gründen) ausgezahlt werden.

• Diese Leistung soll in Fällen besonderer finanzieller Härte gewährt werden. Ein solcher Fall liegt vor, wenn durch die Beitragsentrichtung der Lebensunterhalt unter Berücksichtigung der Einkommens-, Vermögens- und Familienverhältnisse nicht nur vorübergehend wesentlich gefährdet wäre.

FINANZIERUNG. Der Härteausgleichsfonds in der Pensionsversicherung wird im Hinblick darauf, dass die Antragsfrist für die Gewährung von Zuwendungen bereits im Jahr 2009 abgelaufen ist und die letzte Zuwendung im Jahr 2010 gewährt wurde, aufgelöst – wie dies auch der Rechnungshof empfohlen hat. Die verbleibenden Mittel von 760.000 Euro werden der SVA zur Finanzierung dieses Überbrückungsfonds zugewiesen. Die SVA verdoppelt diese Summe aus den Mitteln des Unterstützungsfonds, sodass zur Durchführung des Pilotprojektes insgesamt 1,52 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Das Pilotprojekt soll wissenschaftlich begleitet werden, um die konkreten Problemstellungen zu analysieren und weitere Schritte planen zu können.


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unternehmer bundesländer

Auszeichnung für UnternehmerInnen Eine beeindruckende Leistungsschau der niederösterreichischen Betriebe war die Preisverleihungs­Gala beim UnternehmerInnen­Preis „move on“, die am 17. Oktober im Aviaticum in Wr. Neustadt stattfand. niederösterreich. PRO Niederösterreich

den Preis heuer zum vierten Mal vergaben, zeichneten die GewinnerInnen in den drei Kategorien „Jungunternehmer/innen“, „EPU (Einpersonenunternehmer/innen)“ und „Unternehmerinnen“ aus. PRO NÖ-Präsident LH-Stv. Dr. Sepp Leitner und Wirtschaftsverband NÖ-Präsident KommR Günter Ernst würdigten den Einsatz und die Kreativität der Betriebe in allen Regionen des Bundeslandes. „Trotzdem müssen die Bedingungen für kleine und junge Betriebe verbessert werden“, so Leitner und Ernst. V. l.: LH­Stv. Dr. Sepp Leitner, Brigitte Ströbitzer aus Mehr zum Event und allen GewinSt. Valentin (Gewinnerin „Unternehmerinnen“), nerInnen finden Sie unter Christian Grenl aus Mank (Gewinner „Jungunternehmer/ www.wirtschaftnoe.at innen“), SWV NÖ­Präsident Günter Ernst und der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Niederösterreich (SWV NÖ), die

Viel Interesse am Wirtschaftsstammtisch

V. l.: Wirtschaftsverband NÖ­Präsident KommR Günter Ernst, Bürgermeisterin Ursula Puchebner, LH­Stv. Dr. Sepp Leitner und Landesdirektor Christian Redl (Bank Austria)

niederösterreich. Viele Gäste aus Wirtschaft und Politik kamen zur Weihnachtsfeier des SWV NÖ in St. Pölten. Bei dem Wirtschafts­ treffen wurde Landespräsident a. D. KommR Günter Kiermaier für seine jahrzehntelange und engagierte Tätigkeit im Landesverband ausge­ zeichnet. Günter Ernst überreichte ihm den Ehrenring, die höchste Auszeichnung des SWV NÖ.

V. l.: WK NÖ­Präsidentin KommR Sonja Zwazl, Landespräsident a. D. KommR Günter Kiermaier, SWV­Präsi­ dent Dr. Christoph Matznetter, SWV NÖ­Präsident KommR Günter Ernst

Alle Infos zur Fairsicherung niederösterreich. ExpertInnen

V. l.: Robert Mathe (Bank Austria), SWV NÖ­Präsi­ dent KommR Günter Ernst, LH­Stv. Dr. Sepp Leitner und Vbgm. Ing. Franz Gunacker

Fotos: sWV NÖ

niederösterreich. Hervorragend besucht waren die kommunalen Wirtschaftsstammtische, zu denen der Verein Pro NÖ und der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Niederösterreich (SWV NÖ) geladen hatten. Interessante Vorträge mit anschließender Diskussion gab es am 26. September in St. Pölten, am 24. Oktober in Wiener Neustadt und am 14. November in Amstetten. Zentrale Themen der Abende waren die kommenden wirtschaftlichen Herausforderungen und betriebliche Anliegen der anwesenden UnternehmerInnen.

Ehrung für Günter Kiermaier

Wie in Amstetten und St. Pölten war auch in Wiener Neustadt der Wirtschaftsstammtisch gut besucht. Wichtige Themen der UnternehmerIn­ nen wurden diskutiert.

und UnternehmerInnen diskutier­ ten am 3. Oktober in Schwechat zum Thema „Fairsicherung jetzt“. Tenor des Abends: „Unterneh­ merInnen brauchen mehr soziale Sicherheit und gesunde Unterneh­ merInnen sind wichtig für eine gesunde Wirtschaft“.

V. l.: Abg. z. NR Bgm. Hannes Fazekas, Dr. Ulrike Windischhofer, Bundesmi­ nisterin Gabriele Heinisch­Hosek, SWV­Bezirksvorsitzende Stadträtin Beatrix Binder, SWV NÖ­Präsident Günter Ernst, SVA­Generaldirektor­Stv. Dr. Thomas Mück


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niederösterreich. Mit Dekret des Wirtschaftsministeriums wurde die TS Handelsagentur & Werbeartikel GmbH des Wiener Neustädter Unternehmers KommR Thomas Schaden berechtigt, im geschäftlichen Verkehr das österreichische Staatswappen zu führen. Bild: LH-Stv. Dr. Sepp Leitner, SWV NÖ-Präsident Günter Ernst, Thomas Schaden, Bgm. Bernhard Müller

Erfolg für den SWV Salzburg „Fairness-Katalog“, „Keine Online-Auktionen“ und „Qualitative Lehrlingsausbildung“: Das Salzburger Wirtschaftsparlament stimmt bei seiner letzten Sitzung allen Anträgen des SWV Salzburg zu. salzburg. Drei Anträge hat der Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Salzburg, KommR Wolfgang Reiter (Bild), zur Sitzung des Wirtschaftsparlaments in der WirtschaftskamFotos: sWV NÖ, sWV salzburg/Petra sPiola

Ausgezeichnet

mer Salzburg am 27. November eingebracht, und alle drei wurden mit geringfügigen Abänderungen angenommen. Die Forderung, die Wirtschaftskammer Salzburg möge sich beim Land Salzburg weiterhin dafür einsetzen, dass der Fairness-Katalog auch von den ausgelagerten Gesellschaften des Landes Salzburg übernommen wird, wurde dahingehend erweitert, dass dieser auch in den Gemeinden des Landes, der Stadt Salzburg und bei den Gemeinnützigen Wohnbauträgern angewendet

werden soll. Der Fairness-Katalog des Landes Salzburg bei Auftragsvergaben im öffentlichen Bereich gilt ja bereits seit dem Jahr 2011. Ebenso beschlossen und angenommen wurde der Antrag des SWV Salzburg, dass die Wirtschaftskammer Salzburg sich bei den Verantwortlichen der Stadt Salzburg für eine weitere faire Vergabe von Aufträgen einsetzen soll. Der dritte Antrag beinhaltete die Forderung nach einer qualitativen Aufrechterhaltung bei der Ausbildung unserer Lehrlinge.

Matznetter und Winkler auf Betriebsbesuchstour in Graz UnternehmerInnen ihre wirtschaftlichen „Alltagssorgen“. Hauptanliegen der Geschäftsleute: Das Fehlen von geeigneten Lehrlingen, die mangelnde soziale Absicherung der UnternehmerInnen, der erschwerte Zugang zu Krediten, die bestehende Verkehrs- und Parkplatzmisere in Graz und die Nichteinbindung bei der Koordinierung von

V. l.: Fardin Tabrizi, Christoph Matznetter, Karlheinz Winkler und Robert Reyhani (Reyhani GmbH.)

V. l.: Karlheinz Winkler, Direktor Franz Weintögl (GKB), Prok. Peter Schartel, Martina Schröck

V. l.: Christoph Matznetter, Fardin Tabrizi, Ernst Lenz, Karlheinz Winkler und Gerhard Kracher (Firma Autoprofi)

V. l.: Christoph Matznetter, Karlheinz Winkler, die Inhaber des Café Piccolino, Ruth und Rudolf End, Ernst Lenz

notwendigen Baustellenprojekten und das daraus resultierende Chaos. Das SWV-Team versprach seine Hilfe und Unterstützung. Karlheinz Winkler: „Wir werden selbstverständlich weiterhin den KleinunternehmerInnen beratend zur Seite stehen und uns bemühen, die Umsetzung längst fälliger Entlastungen zu erreichen.“

Fotos: sWV steiermark

steiermark. Bei den regelmäßigen Betriebsbesuchen des SWV Steiermark in Graz waren diesmal neben SWV SteiermarkPräsident Karlheinz Winkler auch SWV Präsident Abg. Z. NR. Dr. Christoph Matznetter und die Vorsitzende der SPÖ Graz, Dr. Martina Schröck, mit dabei. Im Rahmen der Gespräche schilderten die

Karlheinz Winker (l.) mit Josef Mair (Eloxieranstalt Heuberger GmbH)


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unternehmer bundesländer

Nutzen durch Mitarbeiterförderung Wichtige Informationen für Gewerbetreibende in Feldkirchen. kärnten. In den Gemeinschaftsraum am Hauptplatz in Feldkirchen lud der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) Gewerbetreibende zu einer Informationsveranstaltung des Arbeitsmarkt-Service (AMS) zum Thema „Ihr Nutzen durch Mitarbeiterförderung“ ein. Erwin Strmljan (SWV) und Karl-Heinz Durchschlag (AMS) konnten zahlreiche Gäste aus dem Bezirk begrüßen. Die Referenten, Mag. (FH) Beatrice Mikula (ÖSB Consulting GmbH d. AMS) und Peter Sagmeister (AMS-Feldkirchen) informierten u. a über Qualifizierungsförderung für Be-

Neu gewählt kärnten. In den Räumlichkeiten der SPÖ-Bezirksgeschäftsstelle Feldkirchen fand kürzlich die außerordentliche Bezirkskonferenz Feldkirchen statt, bei der Erwin Strmljan (Bild), Chef der „Gastro und Reinigung GmbH“ in Feldkirchen, einstimmig zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt wurde. Herr Strmljan übernimmt die Funktion von RolandWintschnig, der aus beruflichen Gründen sein Amt zurückgelegt hat.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg

schäftigte, Qualifizierungsberatung für Unternehmen, Förderung der Lehrlingsausbildung, Come-back-Eingliederungsbeihilfe und Beihilfe für Ein-Personen-Unternehmen Mehr Infos unter www.ams.at.

Viel los im Burgenland

burgenland. Anlässlich seines 60. Geburtstages spendete Präsident KommR Oswald Hackl die ihm übergebene Geldspende mit einer großzügigen Aufstockung an die Präsidentin der Volkshilfe Burgenland LR Verena Dunst (1). Zur 5-Jahre-Jubiläumsfeier lud Margit Bleich Kunden und Freunde in ihren Frisiersalon (2). Am 30. Oktober wurde „Couture by Billy“ offiziell die neue „Gössl“-Filiale in Eisenstadt (3) und Reinhard Kinelly wurde KommR (4).

Auszeichnung für Unternehmer

LR Verena Dunst, Gertrude, Oswald, Christiane und Oswald M. A. Hackl

Wirtschaftsverband Wien zeichnet heuer erstmals Eine-Person-Unternehmen und Kleinbetriebe, die scheinbar Unmögliches möglich machen, mit dem e.i.m. award 2013 aus. Der e.i.m. award 2013 wird am 9. Februar 2013 erstmals an innovative, erfolgreiche und sozial verantwortliche Wiener UnternehmerInnen im Rahmen der Nacht der Wiener Wirtschaft verliehen. Auf www.esistmoeglich.at finden Sie alle Informationen zum Award. Die Teilnahme ist ausschließlich Wiener Unternehmen mit bis zu 10 MitarbeiterInnen vorbehalten.

Fotos: sWV Kärnten (2), sWV salzburg, sWV Wien, sWV burgenland (3), gössl

wien. Der Sozialdemokratische

Marion Meixner, Margit Bleich und Siegfried Fleischacker

Sibylle Tschürtz und Vizepräsident KommR Fleischacker

Reinhard Kinelly und Dr. Manfred Matzka

Führungswechsel im SWV Pongau Benedikt Lang ist neuer Bezirksvorsitzender. salzburg. Bei der am 21. November 2012 stattge-

Benedikt Lang (l.) folgt KommR Josef Mayr

fundenen Bezirkskonferenz des SWV-Pongau wurde Benedikt Lang zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt. Er löst in dieser Funktion KommR Josef Mayr ab, der seit 2004 die Funktion des Vorsitzenden innehatte. Der neue Bezirksvorsitzende Benedikt Lang ist Hotelier in Bad Hofgastein, wo er den bereits seit drei Generationen im Familienbesitz befindlichen Völserhof leitet. Zu seinen Stellvertretern wurden Malermeister Franz Brucker aus Bischofshofen und Finanzdienstleister Vbgm. Ortwin Andrich aus St. Johann gewählt.


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Mit zunehmendem Verkehr wächst auch die Infrastruktur Interview mit Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Herr Mag. Jäger, der Flugverkehr nimmt weltweit wieder zu und auch der Flughafen Wien verkündet regelmäßig steigende Passagierzahlen. Wie wird sich das weiterentwickeln und was bedeutet das für den Standort? JägER: In der Tat nimmt das Passagieraufkommen am Flughafen Wien zu, in den letzten 10 Monaten waren es um 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit der Gründung des Flughafens in den 50er Jahren ist die Zahl der Fluggäste jährlich um etwa zehn Prozent gestiegen, im Jahr 2012 werden es über 22 Mio. Passagiere sein. Das ist gut für den gesamten Standort: Eine Mio. Passagiere schaffen rund 1.000 neue Arbeitsplätze.

Foto: FlughaFen Wien

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Die Passagiere werden also immer mehr, damit steigen aber auch die Anforderungen an Qualität

und Service. Was tut der Flughafen Wien, um diese Qualitätsansprüche zu erfüllen? JägER: Wenn der Verkehr zunimmt, muss auch die Infrastruktur mitwachsen. Nur so kann eine hohe Servicequalität gewährleistet sein. In vielen Bereichen sind wir heute bereits sehr gut: Mit 25 Minuten Mindestumsteigezeit sind wir europaweit führend, bei Gepäckszuverlässigkeit und Pünktlichkeit zählen wir zu den besten Airports Europas und es gibt kaum mehr Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen. Viele Verbesserungen sind aber noch notwendig. So arbeiten wir bei Check-in 3 gemeinsam mit den Behindertenverbänden an der Optimierung der Barrierefreiheit im Terminal. Auch planen wir eine Erweiterung der Liftkapazitäten, Verbesserungen bei der Beschilderung sowie neue Shopping- und Gastronomieangebote. Check-in 1 wurde

bereits modernisiert und geht im Jänner 2013 als Terminal für NIKI/Air Berlin in Betrieb.

UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Die Modernisierung der Infrastruktur schreitet also weiter voran. Wie viel wird der Flughafen Wien hier investieren? JägER: Für das Gesamtjahr 2012 sind rund 100 Mio. Euro geplant, hier konnten wir noch Einsparungen erzielen. Insgesamt wird der Flughafen Wien bis 2015 rund 590 Mio. Euro investieren. Das unterstreicht auch die Rolle des Flughafens als wichtiger Wirtschaftsfaktor. Über 20.000 Menschen sind am Standort beschäftigt und der Flughafen Wien ist damit der größte Arbeitgeber der Region Ostösterreich. Weitere 52.500 Jobs im ganzen Land stehen mit dem Airport in Zusammenhang. Und mehr als 300 Unternehmen betreiben in Österreich ihre Headquarters für Osteuropa und mit 40 Destinationen ist der Flughafen Wien das wichtigste Drehkreuz in dieser Region. UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Was kann der Flughafen Wien tun, um diese Rolle auch für die Zukunft nachhaltig abzusichern? JägER: Wir müssen Wachstumsperspektiven für die Fluglinien und für Unternehmen bieten. Das Passagieraufkommen wird langfristig weiter zunehmen, für das Jahr 2020 erwarten wir über 30 Mio. Passagiere am Flughafen Wien. Viele davon werden aus unseren östlichen Nachbarländern kommen, denn die Kaufkraft wächst dort schneller als in den EU-Ländern. Gleichzeitig ist die gesamte Region Osteuropa wichtig für die europäische Wirtschaft. Wir müssen zeigen, dass der Flughafen Wien dieses Wachstum unterstützen kann und dafür brauchen wir langfristig ausreichende Kapazitäten für Starts und Landungen. Mit einer 3. Piste wäre das möglich. Eine rechtskräftige Genehmigung ist daher ein wichtiges Signal an Airlines. Realisiert wird das Projekt erst, wenn es die Verkehrseinschätzungen erfordern und es betriebswirtschaftlich Sinn macht.


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