NUMMER 20 – KOSTENLOS
DAS STARTUP-MAGAZIN
GENAU DIE RICHTIGE GRÖSSE
Mit 44 Seiten BERLIN VALLEY SPEZIAL Startup-Szene Frankfurt
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Philipp Westermeyer füllt Hallen wie ein Rockstar. Wie schafft er das? MONEY
MARKETING
MANAGEMENT
Stark: Malte Cherdron von Goeuro holt 145 Millionen Dollar in vier Runden
Die wichtigsten Tipps für Startups von Ran Avrahamy von Appsflyer
Finn Hänsel erklärt, wie er Movinga wieder auf die Spur gebracht hat
BERLINVALLEY.COM
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EDITORIAL
RAN AN DIE MILLIONEN RENÉ KLEIN ist Mitgründer und Geschäftsführer von Für-Gründer.de. Die Plattform wertet jährlich die Startup-Wettbewerbe aus. Klein sagt, nicht alle Trophäen seien erstrebenswert. Seite 20
CHRISTOPH SOLLICH ist der Pitch Doctor und erklärt in seiner Sprechstunde, wie man als Gründer Investoren überzeugt. In seinem Leitfaden fürs richtige Pitchen schreibt er: „Versteckt Eure Herausforderungen nicht!“ Seite 32
Cover: Jann Venherm; Fotos: Saskia Uppenkamp, Für-Gründer.de, Christoph Sollich, Appsflyer
RAN AVRAHAMY ist VP Marketing bei Appsflyer und seit 2008 im Online-Marketing tätig. Er rät „gerade Unternehmen in der Startphase zu Content Marketing“. Seite 52
Liebe Leserin, lieber Leser, Startups leben in einer unsicheren Welt, das liegt in der Natur der Sache. Nun ist die Welt noch ein bisschen unsicherer geworden. Denn niemand vermag genau einzuschätzen, welche Auswirkungen die Trump-Administration auf die Wirtschaft und das Startup-Ökosystem im Besonderen haben wird. Dass Donald Trump den Kurs von Barack Obama weiterfahren wird, ist unwahrscheinlich. Offen ist auch, wie die Investoren reagieren werden. Noch fließt das Geld nach Europa – das zeigen die Finanzierungsrunden, die es im Januar bereits gegeben hat. Wir haben uns mit der Frage beschäftigt, wie es Startups gelingt, größere Finanzierungen im zweistelligen Millionenbereich einzuwerben. Denn von den großen Runden gibt es immer noch zu wenige hierzulande – und 2016 ist die Zahl sogar wieder etwas zurückgegangen. Was muss man als Gründer gleich am Anfang richtig machen, damit die Wege zu größeren Investments später nicht verschlossen sind? Malte Cherdron von Goeuro hat schon einige Finanzierungsrunden hinter sich und zuletzt 70 Millionen Dollar für die Reiseplattform eingeworben. Er erzählt, was in jeder Runde wichtig war. Wir haben ebenfalls mit Olivier Schuepbach von Partech Ventures gesprochen, Partner bei einem der größten Fonds in Europa, um auch die Investorenperspektive zu beleuchten. Sich richtig zu vermarkten, ist eine der wichtigsten Aufgaben jedes Startups. Und einer der wichtigs-
ten Termine für Marketing-Profis in Deutschland ist das Online Marketing Rockstars Festival. Diesmal erwartet Gründer Philipp Westermeyer Anfang März in Hamburg mehr als 25.000 Besucher aus der ganzen Welt. Im Interview erzählt er, was ihn antreibt, wie er die Plattform aufgebaut hat – und wie er sie weiterentwickeln will. Konkrete Tipps, worauf es bei der Vermarktung eines Startups ankommt, gibt Ran Avrahamy, VP Marketing der Mobile-Analytics-Plattform Appsflyer. Das israelische Unternehmen hat gerade eine Finanzierungsrunde über 56 Millionen Dollar abgeschlossen. Zu den Investoren zählen Goldman Sachs Private Capital Investing und Deutsche Telekom Capital Partners. Ran Avrahamy sagt, wenn der Erfolg einer Marketing-Kampagne ausbleibt, sollte die erste Frage nicht sein: Müssen wir unser Marketing ändern? Sondern: Müssen wir etwas am Produkt ändern? „Seid immer ehrlich zu euch selbst, auch wenn es manchmal weh tut. Hört nie auf, euch und euer Produkt kritisch zu hinterfragen.“ Wir hoffen, dass Ihr in dieser Ausgabe von Berlin Valley wieder viel spannenden und hilfreichen Lesestoff findet. Wir freuen uns, wenn Ihr uns Euer Feedback dazu sendet! Und wenn Ihr nicht bis zur nächsten Ausgabe warten wollt, findet Ihr auf unserer Website berlinvalley.com weitere Berichte aus der Startup-Welt. Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Corinna Visser
VIELEN DANK! OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERER SPONSOREN WÄRE DIESES KOSTENLOSE MAGAZIN NICHT REALISIERBAR. DAFÜR GANZ HERZLICHEN DANK AN:
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TOP-TEAM, DISRUPTIV, SKALIERBAR Olivier Schuepbach ist Partner bei Partech Ventures. Im Interview verrät er, wie die Investment-Strategie des VCs aussieht, was er von einem guten Startup erwartet und wie sich die Ansprüche in den verschiedenen Investment-Phasen verändern.
28 MIT INVESTOREN WACHSEN Als COO von Goeuro hat Malte Cherdron bereits vier große Investment-Runden mitgemacht. Im Interview erzählt er, wie die Beziehung zu den Investoren aussieht und worauf Startups achten sollten.
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„WIR WERDEN 25.000 TEILNEHMER HABEN“ Online Marketing Rockstars steht für cooles Marketing und tiefe Insights in die Branche. Gründer Philipp Westermeyer spricht über die Strategie des Unternehmens, das er selbst lieber Plattform als Fachverlag nennt.
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OLD MEETS NEW Mit mehr als 200 Besuchern aus Politik, Wirtschaft und Medien gab der NKF Summit im Dezember sein Debut. Top-Speaker wie Metro-Chef Olaf Koch diskutierten über Modelle zur Zusammenarbeit von Startups und etablierten Unternehmen.
UND WAS FÜHLST DU? Große Räume, eine lange Tafel und Sextoys: Die farbenfrohen Spielzeuge werden bei Amorelie nicht nur online verkauft, sondern sind auch überall im Büro präsent.
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INHALT 18 Wir sind die Neuen: Startups im Kurzporträt 20 Startup Wettbewerbe: „Trophäensammler sind nicht automatisch die Future Champions“, sagt René Klein von Für-Gründer.de 22 Auf dem Grill: Investoren bewerten Startups 26–38 Der große Wurf: So überzeugt ihr Investoren 28 „Es ist hilfreich, wenn die frühen Investoren gut vernetzt sind“, rät Malte Cherdron von Goeuro 32 „Ihr seid nicht Brad Pitt“ – was daraus für Gründer folgt, erklärt Pitch Doctor Christoph Sollich 34 „Wir legen Wert auf ein herausragendes Team“, verrät Olivier Schuepbach von Partech Ventures 36 „Da war eine Menge Aufbauarbeit nötig“, sagt Movinga-CEO Finn Hänsel, der neue Investoren gewinnen konnte
connecting and supporting startups in the
capital region
39 Elevator Pitch: Startups müssen sich beweisen 42 Jobprofil: Was macht eigentlich ein Liga-Manager? 44 Erotik im Alltag: Bürobesuch bei Amorelie 46–53 Der große Coup: So geht erfolgreiches Marketing 46 „Du musst die richtigen Storys und Kanäle finden“, sagt Philipp Westermeyer von Online Marketing Rockstars 51 Magisch: „Unser Produkt kommuniziert sich selbst“, meint Philip Siefer von Einhorn 52 Ran Avrahamy von Appsflyer erklärt, worauf Startups bei der Vermarktung achten müssen
Fotos: Jann Venherm, Saskia Uppenkamp
54 Lunch-Kultur: Gute Lösungen für die Mittagspause 58 Old meets New beim NKF Summit: So arbeiten etablierte Unternehmen und Startups erfolgreich zusammen 62 Rückschau: DLD München und IMM Cologne 65 Eventkalender
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MELDUNGEN
Tech-Fashion: Diese Modelle der Designerin Jasna Rokegem geben Feedback zur Stimmungslage der Trägerin in Echtzeit.
MODE MIT SCHNITTSTELLE Bei der Fashiontag werden Gehirnströme gemessen und Regenschirme gedruckt In Zukunft müssen wir uns nicht nur warm anziehen, sondern auch noch smart. Und wie das dann aussehen kann, betrachteten und diskutierten mehr als 4000 internationale Besucher auf der Konferenz und Ausstellung Fashiontech im Kühlhaus Berlin. Dort zeigte Mitte Januar unter anderen die belgische Designerin Jasna Rokegem ihre Modelle, bei denen sie das Potenzial von intelligenter und responsiver Mode auslotet. Ihre Brainwaves-Kollektion misst beispielsweise die Gehirnströme ihres Trägers oder ihrer Trägerin und nimmt je nach Stimmungslage andere Farben und Formen an. Das Berliner Startup Vojd Studios wiederum zeigte seine innovative, limitierte Regenschirm-Serie, die in Kooperation mit dem Designer Alexander McQueen entstand und
Fotos: Offenblende, Auctionata, Anke Peters
BEI AUCTIONATA FÄLLT DER HAMMER Auf Auctionata lassen sich online Auktionen verfolgen und Kunstgegenstände erwerben – nun sucht das Startup, selbst einen Geldgeber. Hintergrund: Im Januar musste Auctionata vorläufige Insolvenz anmelden. „Dies war notwendig, weil eine nötige Finanzierung nicht ausreichend schnell sichergestellt werden konnte“, sagte Auctionata-CEO Thomas Hesse der Wirtschaftswoche. Ziel sei aber die Rekapitalisierung. Als Konsequenz wurde bereits die Niederlassung in New York geschlossen. Außerdem wird sich Auctionata wieder von Paddle 8 trennen – die Fusion mit dem US-Konkurrenten erfolgte erst im Mai 2016. auctionata.com
bei der neue 3D-Druckverfahren zum Einsatz kommen. Weitere Exponate waren Kleider, die Musik in Licht übersetzen, ein mithilfe von Mikroorganismen hergestelltes Leder oder die Kollektion von Anouk Wipprecht, die Material aus der Automobilindustrie – wie zum Beispiel Scheinwerfer und Sensoren – nutzt und mit Audi kooperiert. Auch ihre Kleider reagieren auf die Umwelt. Insgesamt 20 internationale Designer aus zehn Ländern und vier Kontinenten präsentierten ihre neuesten Entwürfe. „Wir haben ein eigenes Ökosystem an der Schnittstelle von Mode und Technologie kreiert“, sagt die Ausstellungsmacherin Anita Tillmann. Im Sommer wird es eine neue Fashiontech geben, kündigt sie an. Und die soll dann noch größer werden. vis
„IN HAMBURG SIND GRÜNDUNGEN VIEL NACHHALTIGER UND NICHT SO SCHNELLLEBIG WIE IN BERLIN“ DOREEN HOTZE VON DER HANDELSKAMMER HAMBURG im Interview mit absatzwirtschaft.de
MEHR DIENSTLEISTUNGEN AUF HELPLING Die Vermittlungs-Plattform Helpling baut ihr Angebot aus. Künftig können Kunden auf der Seite des Rocket-Ventures weitere Dienstleistungen buchen: darunter auch Möbelaufbau, Teppichreinigung, Entrümpelungen und Malerarbeiten. Benedikt Franke, einer der Mitgründer von Helpling, sagt: „Durch die Erweiterung des Geschäftsmodells positioniert sich Helpling als Deutschlands führende Marke für haushaltsnahe Dienstleistungen.” Help ling durchlebte zuletzt schwierige Zeiten: 2015 musste das Startup rund 50 Mitarbeiter entlassen, 2016 korrigierte Rocket den Wert seiner Anteile um 12,4 Millionen Euro nach unten. helpling.de
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MELDUNGEN
Umweltretter des Monats
REIN UND RAUS Wer bekommt wie viel? Wer übernimmt wen? Finanzierungen und Exits
CITYTREE ÜBERZEUGT
Green City Solutions gewinnt Vorentscheid des Gründerwettbewerbs The Venture Im deutschen Vorentscheid des mit einer Million Dollar dotierten Gründerwettbewerbs The Venture setzte sich das Berliner Startup Green City Solutions durch und reist im Juli 2017 zum Finale nach Los Angeles. Das Unternehmen überzeugte mit der Präsentation einer Klimainfrastruktur, die Städten bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung hilft. Die Juroren schätzten vor allem den neuartigen Ansatz der Luftsäuberung. Die mit eigener Solaranlage ausgestattete Fläche soll eine 275 Mal höhere Luftfilterleistung als ein normaler Baum erreichen. Das Modul bietet über den ökologischen Aspekt hinaus einen zusätzlichen Nutzen als Werbefläche. Green City Solutions entwickelte mit dem Citytree eine mobile und luftreinigende Grünfläche, die Feinstaub, Stickoxide und CO2 aus der Luft filtert. „Aus unternehmerischer Sicht beeindruckte uns das junge Startup mit der authentischen Verbindung von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit“, sagt Juryvorsitzender Frank Thelen. greencitysolutions.de
DAIMLER STEIGT BEI STARSHIP EIN Daimler ist im Zuge einer mit 16,5 Millionen Euro dotierten Finanzierungsrunde bei Starship Technologies eingestiegen. Das Startup mit Sitz in London ist auf selbstfahrende Lieferroboter spezialisiert. Im vergangenen Jahr hatten beide Unternehmen zusammen einen Lieferwagen entwickelt, von dem aus die Roboter ausschwärmen und ausliefern können. starship.xyz
HABT IHR SPANNENDE NEUIGKEITEN? SCHREIBT UNS: news@berlinvalley.com DOCTOLIB EXPANDIERT MIT FRISCHEM GELD Das deutsch-französische Startup Doctolib hat in einer Series-C-Finanzierung 26 Millionen Dollar eingenommen. Führend bei der neuen Investitionsrunde war die französische Bank Bpifrance. Mit den neu gewonnenen Finanzmitteln plant der Online-Buchungsservice für Arzttermine eine weitere Expansion in Deutschland. doctolib.de
REGIERUNG PLANT TECH GROWTH FUND
KRISE BEI GOODGAME GEHT WEITER
Den Entlassungen im Vorjahr folgt eine neue Kürzungswelle. Spieleentwickler Goodgame hat den Abbau von rund 200 Stellen angekündigt. Auch CEO Maximilian Schneider verlässt das Unternehmen. Man werde sich auf die Kernmarken konzentrieren, sagt Gründer Kai Wawrzinek. Goodgame wolle in HTML5 investieren, um Wachstumschancen zu nutzen. goodgamestudios.com
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MILLIARDENSCHWERE INVESTOREN FÜR DEDRONE
Dedrone hat fünf namhafte Investoren an Land gezogen. Dominic Orr, Geschäftsführer von Aruba Networks, Selina Lo, Geschäftsführerin von Ruckus Wireless, Hans Robertson, Mitgründer von Meraki, Tom Noonan, ehemaliger CEO von Internet Security Systems und Trevor Healy, ehemaliger Geschäftsführer von Jajah sind beim Kasseler Drohnenabwehr-Startup mit einer nicht näher bezifferten Summe eingestiegen. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese erfolgreichen Unternehmer als Unterstützer gewinnen konnten“, sagt Jörg Lamprecht, CEO von Dedrone. Bemerkenswert: Vier der fünf Investoren haben selbst gegründete Technologie-Unternehmen für mehr als eine Milliarde Dollar wieder verkauft. dedrone.de
W&W-GRUPPE ÜBERNIMMT TREEFIN Überraschender Exit beim Fintech Treefin. Die Wüstenrot und Württembergische-Gruppe hat mit 75 Prozent einen Großteil der Anteile des 2014 in München gegründeten Startups übernommen. Der digitale Finanzassistent, den Treefin entwickelte und 2015 an den Markt brachte, soll zeitnah und kostenlos den Kunden von W&W zur Verfügung stehen. treefin.com
Fotos: David Biene/Chivas The Venture, Nikolaus Frank, Daimler, Doctolib, treefin
In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt haben die Staatssekretäre Matthias Machnig und Jens Spahn, Wege aufgezeigt, wie die Wachstumsfinanzierung in Deutschland gefördert werden kann. Demnach arbeitet die Bundesregierung gemeinsam mit der KfW an der Errichtung eines Tech Growth Fund, aus dem förderungswürdige Unternehmen in der Wachstumsphase Venture-Debt erhalten können. bmwi.de
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PSSST! Noch nicht spruchreif BÖRSEN-PLÄNE BEI HELLO FRESH Bereits im Jahr 2015 wollte der Kochboxen-Lieferdienst Hello Fresh an die Börse gehen – passiert ist bis heute nichts. In der Süddeutschen Zeitung nennt ein Insider nun ein neues Datum für die Börsen-Pläne: „Im Oktober oder November könnte es so weit sein.“ hellofresh.de
SPREADSHIRT HAT EHRGEZIGE ZIELE Die 2002 in Leipzig gegründete T-Shirt-Fabrik Spread shirt hat für das angehende Jahr große Pläne und nimmt dabei besonders den US-Markt ins Visier. „Wir wollen den dort ansässigen Marktführern den Rang ablaufen“, sagt Spreadshirt-Chef Philip Rooke. spreadshirt.de
Fotos: Dagmar Wöhrl, Unsplash
KORREKTUR
Im Interview mit Scott Galloway in Berlin Valley Nr. 19 haben wir geschrieben, Uber sei auf einen Umsatz von 50 Milliarden Dollar gewachsen. Tatsächlich war hier der Unternehmenswert gemeint. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
WÖHRL JURORIN BEI „HÖHLE DER LÖWEN“
COCA-COLA STELLT STARTUP-PROGRAMM EIN
Nach dem Ausstieg von Jochen Schweizer hat der TV-Sender Vox mit Dagmar Wöhrl eine neue Jurorin für die Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ gewonnen. Die Juristin ist seit 22 Jahren Mitglied des Deutschen Bundestags und war dort unter anderem Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit. In diesem Jahr plant sie, ihr Mandat niederzulegen – eine neue Aufgabe wartet bereits. „Ich möchte vielversprechende Gründer kennenlernen und sie finanziell und fachlich unterstützen“, sagt Wöhrl. vox.de
Während immer mehr große Konzerne auf eigene Inkubatoren und die Zusammenarbeit mit Startups setzen, macht Coca-Cola eine 180-Grad-Wende: Nach übereinstimmenden Medienberichten stellt der US-Getränkekonzern nach rund drei Jahren sein Startup-Programm wieder ein. David Butler, der das Programm als VP überwacht hat, hat das Unternehmen bereits verlassen. Grund für den überraschenden Schritt ist, dass sich der Konzern wieder mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren will. Mit einem Markenwert von mehr als 73 Milliarden Euro ist Coca-Cola nach Apple und Google die drittwertvollste Marke der Welt. Das Unternehmen setzte 2015 mehr als 44 Milliarden Euro um. coca-colacompany.com
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Geehrter des Monats
HIN UND WEG Wer kommt? Wer geht? Wer hat was erreicht? Diese Personalien bestimmen die Startup-Szene
Chronext-Gründer als innovativer Unternehmer ausgezeichnet Große Ehre für Philipp Man. Der 25-Jährige wurde vom Wirtschaftsmagazin Forbes in der Kategorie Retail & E-Commerce in die Liste der 30 innovativsten Unternehmer unter 30 aufgenommen. „Das ehrt mich natürlich sehr“, sagt Man: „Ich finde es toll, dass Deutschland immer innovativer wird und wir auch bei internationalen Nominierungen gut abschneiden.“ Man gründete 2013 mit seinem früheren Studienkollegen Ludwig Wurlitzer den Luxusuhrenhändler Chronext. Mittlerweile beschäftigt das Startup mit Sitz in Köln rund 100 Mitarbeiter und hat bereits seit 2015 einen Flagshipstore in London. Im Rahmen einer Series-C-Finanzierungsrunde sammelte Chronext im vergangenen Jahr elf Millionen Euro ein. chronext.de
ZALANDO KNACKT MILLIARDEN-MARKE
Die Online-Handelsplattform Zalando hat erstmals in ihrer Unter nehmensgeschichte mehr als eine Milliarde Euro Umsatz in nur einem Quartal erzielt. Im vierten Quartal 2016 setzte das Unternehmen bis zu 1094 Millionen Euro um. Das zeigen die vorläufigen Jahreszahlen, die Zalando Mitte Januar veröffentlicht hat. Insgesamt setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr 3,6 Milliarden Euro um. „Wir konzentrieren uns auf weiteres Wachstum“, sagte Vorstand Rubin Ritter. zalando.de
DIGITALVERBAND MIT POSITIVER PROGNOSE
Der Digitalverband Bitkom stellt im Vorfeld der Cebit für seine Branche einen Wachstumskurs in Aussicht. Eine Konjunkturumfrage ergab, dass acht von zehn Unternehmen für das erste Halbjahr 2017 mit steigenden Umsätzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rechnen. Im Gegensatz dazu befürchten lediglich neun Prozent der befragten Unternehmen schlechter laufende Geschäfte. Besonders im Bereich Software und bei den ITServices herrscht demnach großer Optimismus. bitkom.org
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ERFOLG FÜR BERLINER HOCHSCHUL-STARTUPS
Die Berliner Hochschulen fördern regelmäßig Untern ehmensgrün dungen – und die Ergebnisse sind beeindruckend. Wie aus einer Erhebung hervorgeht, beschäftigten 653 mit Hochschulunterstützung gegründete Unternehmen im Jahr 2015 mehr als 22.000 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz dieser Startups lag bei rund drei Milliarden Euro. „Die Hochschulen sind einer der wichtigen Motoren in der Gründungsmetropole Berlin“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller. hu-berlin.de
SASCHA PALLENBERG SCHREIBT KÜNFTIG FÜR DAIMLER
BJÖRN SCHMIDT NEUER MANAGING DIRECTOR BEI IEG
JAN ALBERTI RÜCKT BEI BMP IN DEN VORSTAND AUF
JULIE HANSEN WIRD US-CHEFIN VON BABBEL
CHRISTIAN SALZA GEHT VON HOME24 ZU URBANARA
Philipp Andernach, zuvor COO bei Move24, ist künftig als COO bei Service Partner One tätig. Beim Unternehmen für digitales Office-Management kümmert er sich um die Bereiche Technologie, Skalierung und Expansion. servicepartner.one
Björn Schmidt ist seit Januar Managing Director der IEG – Investment Banking Group. Der Digitalexperte hatte bereits im Dezember 2015 als Director die Verantwortung für den Ausbau des Internet Desks der IEG übernommen. ieg-banking.com
Tech-Blogger Sascha Pallenberg, Gründer von Mobilegeeks, fängt beim Autohersteller Daimler an. „Als erfahrener Online-Redakteur wird er Inhalte an der Schnittstelle zwischen Auto- und IT-Industrie aufbereiten“, erklärt ein DaimlerSprecher. daimler.de
Jan Alberti ist neuer Vorstand beim Venture Capitalist BMP. Sein Hauptaugenmerk gilt der Akquisition und dem Marketing. Alberti ist seit 2013 im Unternehmen tätig, war zunächst Investmentmanager, seit 2016 dann Partner. bmp.com
EINE MILLIARDE FÜR ROCKET-FONDS
Vor einem Jahr legte Rocket Internet einen neuen Wachstumsfonds auf und sammelte damals 420 Millionen Dollar bei Investoren ein. Im Januar konnte das Unternehmen nun den Rocket Internet Capital Partners Fund (RICP) mit Zusagen in Höhe von einer Milliarde Dollar schließen. Damit sei die Obergrenze erreicht, teilte Rocket mit. Der Fonds stellt Unternehmen im Internetsektor Early-Stage- und Wachstumskapital zur Verfügung. Nach eigenen Angaben ist RICP Europas größter Fonds in diesem Sektor. rocket-internet.com
Die Medienmanagerin Julie Hansen wechselt vom Business Insider zum Sprachlern-Startup Babbel. Dort soll Hansen als US-Chefin die Entwicklung in Amerika ankurbeln, wo Babbel vergleichsweise wenig bekannt ist. babbel.com
Christian Salza wechselt innerhalb des Möbelbusiness die Fronten. Bislang war der 41-Jährige in leitender Funktion im Marketing und Vertrieb von Home 24 tätig. Nun wird er der neue CEO vom Wohnaccessoire-Shop Urbanara. urbananra.de
Fotos: Chronext, Service Partner One, Thomas Schmidt NetAction, Investment Banking Group, Haroun Al-Shaater, Urbanara GmbH, bmp
FORBES EHRT MAN
ANDERNACH WIRD NEUER COO BEI SERVICE PARTNER ONE
MELDUNGEN
DATES
Inkubatoren, Wettbewerbe: Wohin mit meiner Bewerbung?
INNOVATORS RACE STARTET: Capgemini richtet mit dem Innovators Race einen weltweiten Wettbewerb für Startups aus und sucht Geschäftsidenn in fünf Technologiesegmenten. Die Bewerbungsfrist für den mit 50.000 Dollar dotierten Wettbewerb endet am 28. Februar 2017. innovatorsrace50.com IMMOWELT-IDEEN GESUCHT:
Union Investment und GTEC zeichnen die besten Startup‑Ideen für die Immobilienwelt von morgen aus. Der Proptech Innovation Award ist mit einem Preisgeld von insgesamt 35.000 Euro dotiert. Die Bewerbungsphase endet am 15. März 2017. gtec.berlin/proptech2017
Fotos: Michael Oneal Photography
WETTBEWERB FÜR IKT-STARTUPS:
„AN DEM ZIEL, DASS IM VIERTEN QUARTAL 2017 DREI UNTERNEHMEN DIE PROFITABILITÄT ERREICHEN, HALTEN WIR FEST“ ROCKET-CFO PETER KIMPEL im Interview mit Capital
Startups aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnik können beim Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen bis zu 32.000 Euro und ein umfassendes Coaching gewinnen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2017. gruenderwettbewerb.de
GOOGLE BRINGT NEST NACH DEUTSCHLAND Vor rund drei Jahren hatte Google das 2011 gegründete Startup Nest für mehr als drei Milliarden Dollar übernommen. Jetzt kommen die Produkte des Smart-Home-Anbieters auch nach Deutschland. „Unsere Produkte können ab sofort in Deutschland, Österreich, Italien und Spanien vorbestellt werden und werden ab Mitte Februar ausgeliefert“, sagte Nest-Mitgründer und Produktchef Matt Rogers dem Digitalmagazin T3N. Das Münchner Unternehmen Tado, das unter anderem von Siemens finanziert wurde und sich ebenfalls auf Smart-HomeProdukte spezialisiert hat, bekommt somit starke Konkurrenz – und reagiert dennoch gelassen: „Wir begrüßen unsere Freunde von der anderen Atlantikseite äußerst herzlich“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. „Wir freuen uns sehr darüber, die Verbraucher von nun an gemeinsam über die Vorteile smarter Heizungssteuerungen aufzuklären.“ nest.com
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WIR SIND DIE NEUEN Täglich entstehen neue Ideen und Startups in Deutschland. Berlin Valley stellt einige vor
IT’S A MATCH: TAUSCH MIT MIR Swapper ist eine Online-Tauschbörse. Nutzer stellen ihr Tauschobjekt ein, schätzen den Wert und ordnen es einer Kategorie zu. Im Anschluss geben sie an, für welche Art von Produkten sie sich interessieren. Swapper zeigt passende Produkte an, die Kunden können entscheiden, ob ihnen ein Tauchobjekt gefällt. Bei einem Match können die Nutzer tauschen. swapper.trade
KUNST FÜR JEDERMANN We Art möchte die Bekanntheit von Kreativen steigern, ihnen eine einfache Online-Vertriebslösung bieten und Kunst für jedermann zugänglich machen. Auf der Plattform können Künstler ihre Werke anbieten. In Kooperation mit Whitewall werden beim Kauf hochwertige Drucke erstellt und an die Kunden verschickt. weare-art.com
FINDEN UND VERGLEICHEN Geschwindigkeit, mehr Preistransparenz und mehr Produktvielfalt: So will die Shopping-Suchmaschine Trillr den Marktführer Google Shopping und Nischen suchmaschinen wie Stylight überholen. Trillr ist eine Meta-Suchmaschine, auf der Kunden die Angebote verschiedener Onlineshops finden und vergleichen können. trillr.de
IHR HABT GERADE EIN STARTUP GEGRÜNDET? MELDET EUCH: news@berlinvalley.com 18 / berlinvalley.com
DEN RICHTIGEN WEIN FINDEN 3Weine ist eine Curated-Shopping- Plattform für Wein in Deutschland. Neulinge aber auch Kenner kommen so ihrem Lieblingswein immer näher. Das Berliner Startup sendet Kisten mit je drei Flaschen Wein, die die Kunden dann bewerten. So lernt 3Weine die Vorlieben jedes Nutzers immer besser kennen und kann individuell den richtigen Wein aussuchen. 3weine.de
Deutscher Preis für Wirtschaftskommunikation 2017
FITNESS-TRACKING MIT SENSOREN
Fitness-Tracker haben die Art, wie wir trainieren und unseren Körper beobachten, verändert. NWTN hebt das auf eine andere Ebene. In einer Einlegesole hat das Startup präzise Sensoren verbaut, die Druck, Kraft, Beschleunigung und Gewicht messen. Eine App hilft bei der Interpretation der Daten. Professionelle Entwicklung der Laufleistung wird so auch für Amateursportler möglich. nwtn-berlin.com
Preisverleihung am 1. Juni 2017 in der Columbiahalle Berlin „Goldener Funke 2017“ in den Kategorien:
Corporate Publishing Werbekommunikation Markenkommunikation Event- und Messekommunikation Interne Kommunikation und PR Social Media
Sonderpreis: Beste innovative Kommunikation eines Start-ups
Fotos: Nick Karvounis/Unsplash, Steve Richey/Unsplash, Hannah Morgan/Unsplash, Volkan Olmez/Unsplash, Swapper, NWTN Berlin
Bewerbungsschluss verlängert bis 3. Februar 2017 Alles weitere bei: www.dpwk.de
WIE DAS DATING, SO DAS RECRUITING Jobsuchende wählen ihre Stelle mittlerweile bewusster aus. Die geografische Nähe des Arbeitsplatzes spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Recruiting bildet diese Präferenzen bisher nicht ab. Die App Jobbler basiert auf dem Prinzip von Dating-Apps und Lieferdiensten, bei dem die nähere Umgebung in einem Radius von bis zu 20 Kilometern gescannt und vakante Jobangebote gezeigt werden. jobbler.de
Texte: Anna-Lena Kümpel
KOLUMNE
AUSGEZEICHNET Die Zahl der Wettbewerbe für Gründer steigt immer mehr. Doch was bringen die Trophäen? RENÉ KLEIN ist Mitgründer und Geschäftsführer von Für-Gründer.de. Zuvor war der 34-Jährige als Berater im Bereich Investor Relations tätig. Er ist DiplomBetriebswirt und studierte in Hamburg sowie Nizza. Für-Gründer.de ist ein Informationsportal mit mehr als einer Million Seitenaufrufen pro Monat, das Unternehmen seit 2010 aktiv beim Gründungsprozess unterstützt. Die aktuelle Studie: „Gründerwettbewerbe in Deutschland“ gibt es unter: fuer-gruender.de/gruenderwettbewerbe
B
ekannt aus – diese Rubrik findet man in Verbindung mit den Logos zahlreicher Medien häufig auf den Websites der Startups. Dabei verhalten sich Größe und Anzahl der gezeigten Logos nicht immer auch proportional zum Umfang der Berichterstattung. Zu verübeln ist es den jungen Unternehmen natürlich nicht, wenn sie sich etwas aufplustern. Schließlich muss man sich erst einen Namen machen, und alles, was dabei helfen könnte, wird genutzt. In jüngster Zeit ist eine neue Logosammlung hinzugekommen: die der Gründerwettbewerbe. Teilnahmen, Nominierungen, Auszeichnungen – alles, wofür es ein Siegel gibt, wird stolz präsentiert. Wieder stimmt der Grundgedanke: Wenn eine Jury mein Unternehmen für gut befindet, sollte ich dies mit der Welt teilen. Aber wie so oft, sollte dabei das gesunde Maß gehalten werden. Denn eine mit Auszeichnungen gepflasterte Internetseite bei einem Startup kann leicht den Eindruck hinterlassen, dass operativ kaum etwas passiert.
MEHR ALS 20.000 TEILNEHMER In der Studie „Gründerwettbewerbe in Deutschland“ analysiert Für-Gründer.de 2017 bereits zum dritten Mal die Wettbewerbslandschaft in Deutschland und kürt auf Basis der Daten wie Höhe des Preisgelds und Anzahl der Auszeichnungen die Top-50-Startups des Jahres. Mittlerweile gibt es rund 200 Gründer- und Businessplan-Wettbewerbe in Deutschland, bei denen nach unseren Schät-
zungen mehr als 20.000 Gründer und Startups teilnehmen. Knapp 1000 Auszeichnungen werden vergeben. Hinzu kommen Pitching-Events und andere Preise. Wer es nur häufig genug probiert, kann hier und da sicherlich etwas abstauben. Einen gewissen Wettbewerbstourismus bestätigt auch unsere Analyse aller Preisträger. Mittlerweile versuchen bereits einige Veranstalter dem Einhalt zu gebieten, indem sie keine Preisgelder mehr an Startups ausschütten, die bei anderen Wettbewerben bereits Hauptpreise gewonnen haben.
PREISE UND GESCHÄFTSERFOLG SIND ZWEIERLEI Gründerwettbewerbe – alles Quatsch? Die Preisträger sind zwar erfolgreich dabei, ihr Konzept zu verkaufen, aber nicht ihr Produkt? Natürlich ist das nicht so. Heute sehr erfolgreiche Unternehmen wie True Fruits (Marktführer bei Smoothies) oder Fond of Bags (was zu unserer Zeit noch Scout-Schulrucksäcke waren) haben über die Jahre eine Menge Preise und Auszeichnungen eingeheimst – parallel zu einer sehr eindrucksvollen Geschäftsentwicklung. Und auch unter unseren Top-50-Startups sind bereits sehr große Unternehmen. Nehmen wir nur Relayr (Top-Startup 2015), das im November 2016 23 Millionen Euro Venture Capital für weiteres Wachstum der IoT-Plattform aufnehmen konnte, oder Celonis (Top-Startup 2016), das mit mehr als 100 Mitarbeitern Software für die Analyse von Prozessen entwickelt und vertreibt. Zweifelsohne ist der Großteil unserer aktuellen Top-50-Startups vielen noch relativ unbekannt, da sie nicht in den
einschlägigen Szenemedien mit großem Tamtam auffallen. Das liegt unter anderem daran, dass die Mehrheit aus den Bereichen Life Sciences oder Hightech stammt und die Geschäftsmodelle stark auf B2B ausgerichtet sind. Wegen der Komplexität sind sie damit sicherlich nicht so massentauglich wie zum Beispiel Startups aus dem Rocket-Universum. Fakt ist jedoch, dass die meisten der Top-50-Start ups die Konzeptphase weit hinter sich gelassen haben: Ein großer Teil der Unternehmen ist bereits international tätig, und die Zahl der Mitarbeiter liegt deutlich im zweistelligen Bereich. Ein Blick lohnt sich auch für Investoren, denn die deutliche Mehrheit der Top-50-Startups plant für 2017 eine Finanzierungsrunde, bevorzugt im Bereich von 0,5 bis zwei Millionen Euro.
DIE RICHTIGE AUSWAHL IST ENTSCHEIDEND Gründerwettbewerbe können einen großen Mehrwert für Startups bieten. Neben dem Preisgeld und kritischem Feedback zum Konzept, sind es vor allem Kontakte zu strategischen Partnern oder Investoren, die sehr wertvoll sind. Das Resümee nach drei Ausgaben unserer Studie lautet: Nicht die Quantität der Auszeichnungen entscheidet. Denn die Trophäensammler unter den Gewinnern sind nicht automatisch die Future Champions. Wer sich aber für das eigene Unternehmen relevante Wettbewerbe aussucht und dabei das eigentliche Geschäft nicht vergisst, der kann einiges aus den Teilnahmen ziehen – gerne sehen wir dann auch die Logos groß auf der Unternehmenswebsite.
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Fotos: Für-Gründer.de
Mehr Auszeichnungen als prämierte Startups: In manchen Wettbewerben werden Unternehmen gleich mehrfach ausgezeichnet.
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GRILL Drei Investoren bewerten* vier Startups
ROUVEN DRESSELHAUS ist Managing Partner von Cavalry Ventures. Das Team des Berliner Seed-Fonds besteht aus erfolgreichen Unternehmern und Investoren und unterstützt Startups dabei, zu Marktführern aufzusteigen. cavalry.vc
ANDREAS HELBIG ist Investment-Manager bei Project A Ventures, einem operativen VC-Fonds, der Startups in früher Phase mit Kapital, Know-how und der Unterstützung von rund 100 Fachexperten ausstattet. project-a.com
ROMAN HUBER ist seit 2006 Geschäftsführer von Bayern Kapital, der VC-Gesellschaft des Freistaats Bayern. Als Tochter der LfA Förderbank Bayern fördert Bayern Kapital die Seed- und Startup-Finanzierung innovativer bayrischer Firmen. bayernkapital.de
* Grundlage der Bewertung sind die Pitch Decks der Unternehmen. Die Skala reicht von 1 – uninteressant bis 5 – sehr interessant.
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evopark
evolution in parking
EVOPARK
KREUTZERS
Mit der Evopark-Karte können Nutzer in jedes teilnehmende Parkhaus einfahren. Auf der App werden die freien Slots in der Stadt angezeigt. Die Gebühren sind am Monatsende fällig. evopark.de
Das Unternehmen aus Regensburg liefert frisches, nicht gefrorenes Fleisch aus der ganzen Welt. Kreutzers hat bereits mehr als 3000 Stammkunden und ist nach dem ersten Jahr profitabel. kreutzers.eu
Evopark verbessert den Parkprozess und erhöht den Komfort beim Endkunden. Die Skalierung hängt von dem Anschluss neuer Parkhäuser ab. Das Marktpotenzial ist gegeben, insbesondere da die Lösung parkhausübergreifend eingesetzt wird. Das Geschäftsmodell wird besser, je mehr Parkhäuser angebunden sind. Eine kritische Masse per Stadt ist entscheidend. Transaktional wird verdient, dies macht Sinn, da einmal installiert die Rate wiederkehrender Parker hoch ist.
Kreutzers liefert hochwertiges Fleisch, das ungefroren ankommt und damit anspruchsvolle Kunden anspricht. Operativ scheint das Modell aufgrund der Logistik anspruchsvoll zu sein, insbesondere bei zunehmender Expansion. Der Markt für Gourmetfleisch ist einem starken Wettbewerb ausgesetzt, teils auch durch Vollsorti menter. Heute gibt es noch gute Margen bei Fleischliebhabern und Early Adoptern. In der Zukunft sind höhere Akquisitionskosten für den Massenmarkt zu erwarten.
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
Den Pain Point der Parkplatzsuche zu lösen, ist durchaus ein lobenswertes Ziel. Die Herausforderung ist es, Parkhäuser zu akquirieren und für diese einen echten Mehrwert zu liefern. Das ist mit langen Sales Cycles und städtischen Anbietern schwierig. Darüber hinaus wird mit der Ansprache von Business-Partnern zur Erstattung der Parkgebühr noch eine weitere Sales-Baustelle eröffnet. Spannendes Produkt, schwierige Umsetzung – gerade im B2B-Vertrieb – und kleine Transaction Fees!
E-Commerce ist inzwischen leider ein wenig innovatives Modell. Die Lieferung von nicht tiefgekühltem Fleisch wirft Fragen zu der Stabilität der Lieferkette auf. Die Ansätze, mit Branding und Sortimenterweiterung eine vertikal integrierte Marke zu schaffen, gehen in die richtige Richtung, um sich gegen die Supermarkt-Lieferanten zu wehren. Sonst bleibt Kreutzers in der Nische der digitalen Metzgerei. Angesichts der Profitabilität wäre das ebenfalls positiv für die Gründer.
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
Parkplatzmanagement-Systeme werden schon länger angeboten. Positiv ist hier die vorangeschrittene technische Integration in die Parkhaussysteme sowie das Partnerkonzept bis hin zum White-Label-Angebot. Der App-Nutzen bleibt fraglich, solange die Partnerdichte gering ist, da ein Parkplatz in der Großstadt mehrere Kilometer Fußmarsch bedeuten kann. Boni locken nur begrenzt und die Registrierungspflicht kann kontraproduktiv für das Wachstum der Kundenzahl sein.
Kreutzers startete nach den Geschäftsangaben erfolgreich im Wachstumsmarkt für hochqualitative Nahrungsmittel; eine moderate Weiterentwicklung ist plausibel. Aber: Die logistischen Herausforderungen für Frischware im Expansionsszenario – über größere Entfernungen mit nachgewiesener Kühlkette – ist nicht dargestellt. Upscaling ist daher fraglich. Die Abgrenzung zum Wettbewerb (vor allem außerhalb des eigenen Kerngebiets) ist schwierig; das Budget erscheint knapp.
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
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Fotos: Project A Ventures, Beyern Kapital, Cavalry Ventures
AUF DEM
INNOVATIVE LIVE MARKETING TOOLS PERSONIO Personio ist eine Software-as-a-Service-Lösung für Personalmanagement und bietet Funktionen für alle Human-Resources-Bereiche. Einfache Handhabung und Datensicherheit stehen dabei im Mittelpunkt. personio.de
EIN KLICK
TEAMLEADER CRM, Projektmanagement und Rechnungsstellung: Teamleader vereint diese Funktionen in einem Tool. Auch die Integration weiterer Tools ist möglich, beispielsweise E-Mails, Kalender und Cloud-Lösungen. teamleader.de
EIN BLICK www.tyntyn.de
Der Alltag in vielen Personalabteilungen ist immer noch stark durch manuelle Prozesse und Excel geprägt. Produkte wie Personio sparen Zeit, verbessern die Steuerbarkeit im HR und schaffen mehr Transparenz. Das Marktpotenzial ist riesig, dies sieht man unter anderem auch an der Fülle der Wettbewerber, wie zum Beispiel HeavenHR, wo Cavalry Ventures investiert ist. Als SaaS hat Personio ein attraktives Monetarisierungsmodell mit guter Planbarkeit.
Die Idee von Teamleader, drei für sich bereits komplexe Produkte (CRM, Projektplanung und Rechnungsstellung) zu vereinen, ist herausfordernd. Da zentrale Unternehmensfunktionen adressiert werden, ist das Marktpotenzial sehr groß. Inwiefern dieses Potenzial genutzt werden kann, hängt davon ab, ob spezialisierten Tools die Stirn geboten werden kann. Unternehmen wie Asana oder Pipedrive sind starke Konkurrenz. Mit einem SaaS-Modell agiert Teamleader sehr agil und planbar.
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
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HR-Software ist zwar crowded, aber auch sehr spannend. Personio hat mit der Integration verschiedener Funktionalitäten ein starkes Produkt geschaffen – gerade für kleinere Unternehmen ist die Software eine All-in-one-Lösung: kürzere Sales Cycles, größeres Potenzial für Organic Leads. Schafft es Personio wirklich, besser als die Kombination spezialisierter Tools zu sein, sieht es stark aus: Die Lösung funktioniert auch international und SaaS ist ein sehr attraktives Geschäftsmodell.
Teamleader geht den Gedanken der Integration verschiedener Tools noch weiter und fasst CRM, Projektmanagement und Invoicing in einer SaaS-Lösung zusammen. Diese Bauteile sind jedoch sehr unterschiedlich. Man müsste genau prüfen, ob die Software besser ist als eine Integration bestehender Tools. Für Firmen, die alle Produkte aus einer Hand erhalten möchten und insbesondere kein spezialisiertes CRM benötigen, ist die Software dennoch geeignet. Diesen Markt wird es geben.
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
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Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Bedürfnisse verschieden großer KMUs ist positiv, ebenso das Full-Service-Konzept. Den Prepaid-Ansatz finde ich gut. Der Vertriebsansatz bleibt unklar. Essenziell wird sein, ob die Positionierung gegenüber Insellösungen für spezielle, vom Kunden besonders drückend empfundene Anwendungen gelingt. Die im Konzept dargestellte Integrierbarkeit in und von anderen IT-Systemen ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg.
Softwaregestützte, prozessorientierte Systeme gewinnen bei kleineren Unternehmen an Bedeutung, insbesondere dann, wenn sie bedarfsgerecht gebucht werden können. Teamleader trifft demnach den Bedarf auf geeignete Weise. Gründe, die gegen die Fortsetzung des Wachstumskurses sprechen, sind nicht erkennbar, wenngleich zur künftigen Wachstumsfinanzierung nichts gesagt wird.
GESCHÄFTSMODELL: PRODUKT: MARKTPOTENZIAL:
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ANDRE STAHMER ist General Manager des dänischen Möbelherstellers Sofacompany in Deutschland. Am Standort Berlin ist er seit dem Launch auf dem deutschen Markt im August 2016 für den ganzheitlichen Aufbau der Marke zuständig. sofacompany.com
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SOUNDCLOUD Um dem Alltag für einige Minuten zu entkommen, nutze ich gern Soundcloud. Wenn ich in Berlin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, höre ich mir gern verschiedene Podcasts an und entspanne mich für einige Minuten. Ein großer Vorteil an Soundcloud ist, dass ich mir die Dateien herunterladen und so auch offline anhören kann. soundcloud.com
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Neben allen Apps und technischen Innovationen, geht für mich nichts über einen simplen Spiral-College-Block. Er ist der ideale Begleiter, wenn ich an einem Tag zahlreiche Gespräche mit Kunden und Geschäftspartnern führe. So gehen mir garantiert keine Ideen und wichtige Informationen verloren.
Die Camscanner-App für Smartphone oder Tablet scannt Dokumente über die Kamera. Diese App erleichtert es mir, meine Dokumente schnell zu verwalten, weiterzuleiten oder sie mit Notizen zu versehen. So kann ich unterwegs oder von zu Hause einfach Dokumente scannen und weiterleiten, auch wenn kein Kopierer in der Nähe ist. camscanner.com
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Fotos: William Iven/Unsplash, Rachel Crowe/Unsplash, Tamarcus Brown/Unsplash, Car2go
CAMSCANNER
FINANZIERUNG
DER GROSSE WURF Familie, Freunde und Business Angels von einer Finanzierung zu überzeugen, fällt Gründern meist nicht schwer. Aber wie stellt man es an, mehrere Millionen einzuwerben?
N26
40 MILLIONEN DOLLAR
Runde: Series B; Bekanntgabe: 21.06.2016; VC: Horizons Ventures, Battery Ventures, Robert Gentz, David Schneider, Rubin Ritter, Valar Ventures, Earlybird Ventures, Redalpine Ventures; Leistung: Direktbank; Gegründet: 2013; Gründer: Maximilian Tayenthal, Valentin Stalf; Sitz: Berlin; n26.com
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Runde: Series D; Bekanntgabe: 15.08.2016; VC: Octopus Ventures, Northzone, Mangrove Capital, Holtzbrinck Ventures; Leistung: Curated Shopping; Gegründet: 2012; Gründer: Julia Bösch, Anna Alex; Sitz: Berlin; outfittery.de
OUTFITTERY
22 MILLIONEN DOLLAR
HELLOFRESH
85 MILLIONEN EURO
Die Investoren sind vorsichtiger geworden. Im Jahr 2016 sind in Amerika, Asien und Europa weniger Deals abgewickelt worden und es ist weniger Wagniskapital in junge Unternehmen geflossen als noch 2015. Das zeigen die verschiedenen Statistiken. Das heißt aber nicht, dass keine großen Runden mehr stattfinden. Gleich im Januar 2017 hat zum Beispiel das in Österreich gegründete und inzwischen im kalifornischen Los Altos ansässige Software-Unternehmen Tricentis 165 Millionen Dollar (145 Millionen Euro) von Insight Venture Partners eingeworben. Kapital ist also da, aber die Anforderungen sind offenbar gestiegen. Auch in Deutschland gelingt es Startups immer wieder, große Finanzierungsrunden abzuschließen. Wie unsere Dartpfeile auf den folgenden Seiten zeigen, ist es aber im vergangenen Jahr keinem Startup aus Deutschland gelungen, eine dreistellige Millionensumme einzuwerben.
Runde: Series G; Bekanntgabe: 20.12.2016; VC: Baillie Gifford, unbekannter Investor; Leistung: Kochbox-Versand; Gegründet: 2011; Gründer: Thomas Griesel, Dominik Richter, Jessica Nilsson; Sitz: Berlin; hellofresh.de
HELLOFRESH LIEGT VORN
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Die 15 größten Runden reichten von 22 Millionen Dollar in der Series D des Curated-Shopping-Services Outfittery bis zu 85 Millionen Euro beim Kochboxen-Versender Hellofresh. Was aber ist nötig, damit es einem jungen Unternehmen gelingt, die Investoren mit den dicken Taschen von sich zu überzeugen? Heimatland und Rechtsform des Unternehmens spielen bei Investorenentscheidungen keine besonders große Rolle, das ist jedenfalls der Eindruck, den Malte Cherdron, COO von Goeuro, in den verschiedenen Finanzierungsrunden gewonnen hat, die das Unternehmen inzwischen erfolgreich abschließen konnte. Zuletzt waren es immerhin 70 Millionen Dollar. Im Interview mit Malte Cherdron wird klar, dass es enorm wichtig ist, frühzeitig enge Kontakte zu Investoren aufzubauen – lange bevor das Geld tatsächlich gebraucht wird. So hält es auch Partech Ventures. Der VC managt drei Fonds und ist einer der größten in Europa. Olivier Schuepbach, der für den VC das Geschäft in Deutschland leitet, findet vor allem eines wichtig im Umgang von Startups und VCs: Transparenz. Es macht keinen Sinn, dem potenziellen Geldgeber etwas vorzugaukeln. Auf den folgenden Seiten verraten Malte Cherdron, Olivier Schuepbach und Pitch Doctor Christoph Sollich, wie man sich erfolgreich um ein zweistelliges Millionen-Invest bewirbt. vis
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FINANZIERUNG
Seit 2013 bei Goeuro: Malte Cherdron
„JEDE RUNDE WAR AUF IHRE ART SCHWIERIG“
Malte, seit Du 2013 zu Goeuro gekommen bist, habt Ihr in vier Finanzierungsrunden mehr als 145 Millionen Dollar bei Investoren eingeworben. Welche Runde war die schwierigste? Jede war auf ihre Art schwierig. Man ist jedes Mal in einem anderen Stadium der Firma und die Fragen, um die es geht, ändern sich. Man muss jedes Mal etwas anderes beweisen, damit es funktioniert. Lass uns die Besonderheiten der einzelnen Runden durchgehen: 2013 waren die Investoren Hasso Plattner
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Ventures und Battery Ventures, da ging es um vier Million Dollar. Was war die Herausforderung? Unsere Firma bestand damals aus acht Leuten, es gab eine gute Idee, es gab eine klare Vision, wohin es gehen soll. Aber es gab noch nicht einmal eine Website, die online war. Wir haben mit einer internen Demo-Seite und einem Stapel Powerpoint-Präsentationen gearbeitet. Die Investoren haben damals geglaubt, dass das funktionieren kann, ohne es gesehen zu haben. Dann kam Sommer 2014. Welche Summe war damals notwendig? Es waren so um die 25 Millionen. Die Investoren waren Lakestar und andere, und es ging um eine andere Dimension. Da gab es tatsächlich schon ein Produkt draußen, und so konnte man sich die Wachstumsraten und die tatsächliche Nutzung auf der Plattform anschauen: Was machen die Nutzer? Funktioniert es so und löst es tatsächlich das Problem, das wir lösen wollen, nämlich den Leuten zu helfen, Fahrkarten zu kaufen?
War die Vision damals noch eine andere als heute? Wir wollen ein Produkt bauen, das ein relevantes Problem löst für Millionen von Nutzern jeden Monat. Das ist es auch, was Investoren überzeugt. Es gibt einen Markt – der Reisemarkt in Europa hat ein Volumen in einer Größenordnung von 100 Milliarden Euro im Jahr – nur der Transport, ohne Hotel und Übernachtungen. Es gibt einen riesigen Markt und ein offensichtliches Problem: Der Markt in Europa ist extrem fragmentiert und sehr unübersichtlich. So fällt es den Kunden schwer, die eigentlich hervorragende Infrastruktur zu nutzen und die richtigen Angebote zu finden. 2015 habt Ihr Goldman Sachs angesprochen. Irgendwann kommt man in eine andere Größenordnung. 2014 waren wir zwar bereits in Deutschland, UK und Spanien am Markt. Aber uns kannte seinerzeit noch keiner. 2015 war unser Angebot schon sehr viel weiter ausgerollt und wir hatten Europa schon viel weiter abgedeckt. Also konnten wir Traktion zeigen und Zahlen vorlegen. Je weiter du kommst, je mehr du beweisen kannst, dass das,
Fotos: Jann Venherm
Das Reisebuchungs-Startup Goeuro hat insgesamt 145 Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt. COO Malte Cherdron verrät, wie so etwas gelingt
FINANZIERUNG
was du baust, tatsächlich ein Problem für die Leute löst, je mehr du das mit harten Zahlen untermauern kannst, desto besser. Aber zu diesem Zeitpunkt hat wahrscheinlich auch der Wettbewerb enorm zugenommen. Es gibt doch eine ganze Menge Plattformen, die Flugtickets anbieten. Es gibt bis heute keine, die genau das Gleiche tut, was wir tun. Wir vergleichen in zwölf Ländern Europas systematisch die Angebote von Bahn, Bus und Flugzeug und machen sie buchbar. Tickets mit einem Knopfdruck verfügbar zu machen – das ist ein Schritt, der über die reine Metasuche hinausgeht. Wir machen das mittlerweile in ziemlich vielen Ländern, zumindest für Bahnanbieter. Und da sehe ich nicht, dass da so viel Wettbewerb aufgekommen ist.
„DIE INVESTOREN HABEN DAMALS GEGLAUBT, DASS ES FUNKTIONIEREN KANN, OHNE ES GESEHEN ZU HABEN“
sondern um die Kontakte und die Unterstützung. Das sind zum großen Teil Leute, die selbst schon Firmen aufgebaut haben. Die sind uns fünf, sechs, sieben Jahre voraus und unterstützen uns bei weiteren Finanzierungsrunden und können auch wichtige Kontakte herstellen. Wie viel Kommunikation findet statt? Mit den Investoren sind wir sehr viel in Kontakt. Wir haben monatliche Updates und regelmäßige Board-Meetings mit den wichtigsten Investoren. Sind die monatlichen Updates automatisiert, bekommen die Investoren ein Mailing? Da gibt es regelmäßige Reportings und auch persönlichen Kontakt. Das ist nicht komplett formalisiert. Der direkte Kontakt ist also noch da? Je mehr Investoren man hat, desto unterschiedlicher sind die Kontakte. Es gibt einige, die sehr eng dran sind, und andere, die etwas distanzierter sind. Die Investoren sind ja nicht nur bei Euch engagiert. Wie schafft Ihr es, dass sie die Top-Entwickler zu Euch schicken? Wer in so vielen Firmen involviert ist, kennt nicht nur dort, sondern auch darüber hinaus sehr viele Leute. Das heißt nicht, dass sie einen Stapel mit CVs haben, den sie dann unter ihren Portfolio-Unternehmen verteilen. Wenn wir zum Beispiel jemanden für die Produktentwicklung suchen, der auf ein bestimmtes Thema spezialisiert ist, dann wissen die Investoren oft, wen man fragen kann oder wer Interesse haben könnte.
GOEURO
70 MILLIONEN DOLLAR
Im Herbst 2016 habt Ihr noch einmal 70 Millionen Dollar unter anderem von Silver Lake Kraftwerk und Kleiner Perkins Caufield & Byers bekommen. Was war dabei die Herausforderung? Manche Probleme verschieben sich, man spricht dann mehr über das Wachstumspotenzial in den kommenden vier bis sechs Jahren, man denkt dann noch langfristiger. Uns war in jeder Runde sehr wichtig, Investoren zu finden, die langfristig denken und nicht dran interessiert sind, in einem halben Jahr das Ding mit Gewinn weiterzuverkaufen – Investoren, die mit uns zusammen etwas aufbauen. Sehr wichtig und hilfreich ist es auch, Investoren zu haben, die sehr viel mehr tun, als nur Kapital in die Firma zu geben, die ein sehr breites Netzwerk mitbringen. Wir haben jetzt Investoren in Tel Aviv, New York, Silicon Valley, London und Zürich, die extrem gut vernetzt sind, Kontakte herstellen können und uns helfen, die richtigen Leute zu finden. Wie viele Investoren habt Ihr jetzt insgesamt? Zu den Großen gehören: Battery, NEA, Lakestar, Atomico, Goldman Sachs, Silver Lake, Kleiner Perkins. Es gibt noch eine lange Reihe von Angel-Investoren.
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Gibt es jemanden bei Euch, der speziell die Investoren betreut? Wir sind noch nicht so groß, dass wir eine eigene Abteilung dafür haben. Das machen der Gründer Naren Shaam und ich persönlich. Wie viel Zeit muss man dem widmen? Da ist zum einen das Geschäft, das man aufbauen muss, und zum anderen die Finanzierungskette, die nicht abreißen darf. Naja, das geht in Wellen. Aber wir stecken sehr viel mehr Zeit ins Produkt und den Aufbau der Firma selbst als in den Kontakt mit Investoren. Um eine Finanzierungsrunde herum ist es natürlich sehr intensiv. Aber letztlich ist auch eine Finanzierung nur dann erfolgreich, wenn man etwas aufbaut, wenn man ein anspruchsvolles Produkt entwickelt und zeigen kann, dass das Traktion hat und die Leute immer wieder zurückkommen, um das Produkt erneut zu nutzen. Gibt es am Anfang Dinge, die man falsch machen kann, die einem dann später viele Wege verbauen? Es ist sehr hilfreich, wenn die frühen Investoren gut vernetzt sind und einen Track Record haben. In den verschiedenen Phasen eines Unternehmens holt man ja verschiedene Arten von Investoren dazu.
Runde: Series C; Bekanntgabe: 03.10.2016; VC: Silver Lake Kraftwerk, Kleiner Perkins Caulfield & Byer; Leistung: Reiseplanung; Gegründet: 2012; Gründer: Naren Shaam; Sitz: Berlin; goeuro.de
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Hütet man da einen Sack Flöhe, oder ist es gut, dass es so viele sind? Nein, das ist gut. Bei den Angel Investors geht es nicht um das Geld, die Summen sind relativ klein,
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FINANZIERUNG
Manche schreiben Schecks für eine halbe bis eine Million, andere fangen bei weniger als 50 Millionen gar nicht erst an. In den späteren Runden kommen naturgemäß die größeren Investoren dazu. Aber Investoren zu haben, die früh einsteigen und bis zu einer sehr späten Phase das gesamte Spiel mittragen und auch eine Reputation haben bei den später einsteigenden Investoren, das ist extrem hilfreich. Natürlich ist es auch eine Glückssache, Investoren zu finden, die andere Firmen über einen langen Zeitraum groß gemacht haben. Das ist mit Sicherheit ein Plus in der konkreten Runde, aber auch für die Zukunft. Es ist ratsam, sich – gerade bei den ersten Runden – gute Beratung zu holen, was die Term Sheets angeht und die Struktur von Investm ent-Deals. Da gibt es immer eine Bandbreite von Verträgen, die entweder relativ gründerfreundlich sind und auch für spätere Runden eine gute Basis sein können oder solche, die Klauseln beinhalten, die später mal wehtun oder größere Hürden sind, um neue Investoren zu überzeugen. Wen fragt Ihr um Rat? Da ist es wieder extrem hilfreich, ein großes Netzwerk zu haben und es relativ früh aufzubauen – ein Netzwerk aus anderen Gründern, die schon ein paar Phasen weiter sind und das schon durchgemacht haben. Diese können dann auch von Fehlern berichten, die man nicht noch einmal machen muss. Idealerweise sind auch Mentoren, Freunde und Kontakte aus der Investmentwelt dabei. Einen Rechtsanwalt werdet Ihr aber auch haben. Ja, ich würde jedem raten, der eine Finanzierungsrunde macht, daran nicht zu sparen. Es ist vor allem auch wichtig, Anwälte zu haben, die das nicht zum ersten Mal machen und die wissen, wie vernünftige Terms aussehen und an welchen Stellen man auf jeden Fall hart nachverhandeln sollte. Das sind Anwälte, die Firmen über mehrere Finanzierungsrunden oder auch den ein oder anderen Exit begleitet haben. Ein Term Sheet – bringt Ihr das mit oder kommt das von den Investoren? Ein Term Sheet kommt von den Investoren, und wenn man sich darauf ganz geeinigt hat, dann ist das Grundlage für die Zusammenarbeit.
„ES IST HILFREICH, WENN DIE FRÜHEN INVESTOREN GUT VERNETZT SIND UND EINEN TRACK RECORD HABEN“ Habt Ihr erlebt, dass Investoren versucht haben, Euch etwas unterzuschieben? Auch da gibt es eine große Bandbreite. Es gibt durchaus Investoren, die von Anfang an ein sehr knappes, klares und faires Term Sheet auf den Tisch legen. Das ist aus meiner Sicht ein ziemlich gutes Kriterium, Investoren auszuwählen. Jemand, der von Anfang an mit fairen, einfachen Terms kommt, ist sehr viel glaubwürdiger in der Rolle eines Investors, der langfristig interessiert ist und an den Erfolg glaubt und gemeinsam mit der Firma etwas aufbauen möchte. Also Vorsicht vor Term Sheets, die mehr als 15 Seiten lang sind? Auf die Länge kommt es nicht an, sondern auf das, was drinsteht. Da gibt es eine Reihe von Punkten, die kritischer sein können oder weniger kritisch. Die Bewertung ist auch immer ein Thema, natürlich möchte man seine Firma oder einen Teil davon nicht billig verkaufen.
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35 MILLIONEN DOLLAR
Runde: Series A; Bekanntgabe: 14.12.2016; VC: 4finance, NIBC Bank, Finleap; Leistung: Bezahldienstleister; Gegründet: 2015; Gründer: Christopher Vogt, Grigorios Dimitriou; Sitz: Berlin; billfront.com
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NAME: Goeuro GRÜNDUNG: 2012 GRÜNDER: Naren Shaam MITARBEITER: 180 STANDORT: Berlin Prenzlauer Berg SERVICE: Goeuro ist eine Reisesuchmaschine, die automatisch die günstigsten Tickets für individuelle Reisen findet und dabei die Gesamtreisezeit für Bus, Bahn und Flugzeug im Vergleich zum Auto kalkuliert. goeuro.de
Auf welche Punkte sollte man dabei achten? Immer auf all das, wo es um die Mitspracherechte geht, bei Board Seats oder sonstigen Stimmrechten. Wie viel Kontrolle bleibt beim Gründerteam, wie viel Kontrolle übernehmen die Investoren? Liqui d ationspräferenzen sind auch ein großer Punkt – also wenn die Firma an die Börse geht oder verkauft wird oder sonst irgendwie zu Geld gemacht wird, wie wird das aufgeteilt? Könntest Du das näher erklären? Investoren lassen sich meistens vertraglich zusichern, dass sie im Fall eines Verkaufs der Firma über ihren rein prozentualen Anteil hinaus am Erlös partizipie-
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ren, zum Beispiel indem sie mindestens das eingesetzte Kapital zurückerhalten, bevor Gründer und Mitarbeiter ihren Anteil bekommen. Das ist soweit nichts Besonderes. Es kommt aber sehr darauf an, wie das im Detail geregelt ist. Es gibt durchaus Investmentverträge, bei denen der Investor erst einmal das eingesetzte Geld oder gar ein Mehrfaches davon zurückbekommt und dann noch am verbleibenden Erlös beteiligt wird. Und wenn man von derartigen Investmentverträgen zu viele aufeinander häuft, bleibt am Ende für spätere Investoren oder auch für die Gründer immer weniger übrig. Mein Rat für jemanden, der das zum ersten Mal macht, wäre, sich jemand an Bord zu holen, der das wirklich versteht – also einen erfahrenen Anwalt oder einen Gründer, der das alles schon einmal durchlaufen hat und auch einschätzen kann, welche Investmentverträge am Markt normal sind. Wann sollte man eine neue Finanzierungs runde starten? Möglichst bevor das Konto leer ist. Wie lange dauert eine Runde? Das ist immer ein Prozess von zwei, drei, vier Monaten. Das hat mit der Größe relativ wenig zu tun. Jede Firma hat eine grobe Geschäfts- und Finanzplanung. Man kann sich ausrechnen, wie weit man mit dem jetzigen Budget kommt und idealerweise geht man das Ganze frühzeitig an, um nicht jedes Term Sheet annehmen zu müssen, sondern in Ruhe verhandeln und auswerten zu können. Außerdem hat es mit dem Markt zu tun: Ist die Stimmung des Marktes gerade freundlich, gibt es viel Nachfrage nach Investment? Formal seid Ihr eine US-Firma. Bringt das Vorteile, wenn man US-amerikanische Investoren gewinnen will? Mein Eindruck ist, dass dieses Thema an der zwölften oder 13. Stelle rangiert. Die Rechtsform und die Frage, wo die Firma registriert ist, sind relativ uninteressant. Denkst Du nicht, dass Firmen in den USA oder speziell im Silicon Valley größere Summen einwerben können? Erst mal einwerben müssen, weil die Kosten dort extrem hoch sind. Das geht schon bei der Büromiete oder den Gehältern los. Abgesehen davon ist das vielleicht so, aber wir können keine Reisesuch- und
Muss sich eine Weile keine Gedanken mehr über eine neue Finanzierungsrunde machen: Malte Cherdron
Buchmaschine für Europa aus dem Silicon Valley heraus aufbauen. Das ist ein europäisches Produkt und das muss man in Europa machen. Welches sind Eure Kennzahlen? Die Reichweite, wie viele Leute Goeuro kennen und benutzen. Auch die Zahl der direkt oder indirekt über Goeuro verkauften Tickets ist ein wichtiger Indikator dafür, wie gut das Produkt funktioniert. Ihr habt 70 Millionen Dollar eingeworben. Wie lange werden die reichen? Lang genug, um uns eine Weile keine Gedanken über Finanzierung zu machen. Wenn die Tinte unter so einer Finanzierung trocken ist, gibt es dann eine Riesenparty? Dann kann man schon mal eine Flasche aufmachen – klar. Wird dann Schampus getrunken? Ja klar. Für alle? Ja natürlich. Das ist ja nicht nur ein Erfolg des kleinen Teams, das die Finanzierung verhandelt hat, sondern ein Erfolg der ganzen Firma. Wir haben hier 100 Entwickler, die diese ganze Maschinerie
THERMONDO
23,5 MILLIONEN EURO
Was sind Eure Pläne für 2017? So langweilig es klingt: Wachstum. Wir haben jetzt mehr als zehn Millionen Nutzer im Monat. Wir werden das sicher noch sehr deutlich steigern. Wir werden weitere Länder dazunehmen. Europa hat 45 Länder, wir sind in zwölf vertreten – da haben wir also noch etwas vor uns. Und es gibt immer noch Bahn- und Busunternehmen, die im Netzwerk fehlen, auch bei 500 ist noch lange nicht Schluss. Es gibt vermutlich noch mal so viele Busunternehmen, die wir nach und nach erschließen werden. Außerdem werden wir noch stärker eine Mobile-Company werden. Heute wird Goeuro schon zum überwiegenden Teil auf Mobilg eräten genutzt. Wir werden weitere Partner in die integrierte Buchung aufnehmen, einfach weil das auf mobilen Geräten sehr viel besser funktioniert. Jemand, der für Bahn oder Bus ein Ticket sucht und sich mühsam auf dem Smartphone durch Websites hangeln muss, tut sich schwer. Wenn das mit einem Knopfdruck zu haben ist, so wie bei uns, dann ist alles sehr viel einfacher und komfortabler.
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Das Gespräch führte Corinna Visser.
M A LT E Fotos: Jann Venherm
aufbauen, die das Produkt erst möglich macht. Ein Marketing-Team von 50, 60 Leuten. Wir haben eine große Produktabteilung. Wir haben Business-Development. Die sind alle beteiligt. Die machen das erst möglich, dass wir diese Beträge einwerben und Investoren überzeugen, mit uns diese Firma weiter aufzubauen. Natürlich feiert man das dann.
Runde: Series C; Bekanntgabe: 30.05.2016; VC: Rocket Internet, Eon, Holtzbrinck Ventures, IBB Beteiligungsgesellschaft, Picus Capital; Leistung: Heizungsmontage; Gegründet: 2013; Gründer: Philipp Pausder, Florian Tetzlaff, Kristofer Fichtner; Sitz: Berlin; thermondo.de
RD E H
RON euro. erating Office r bei Go ist seit 2013 Chief Op ess Marke ting, Busin Er ist verantwortlich für . Seine be rufliche zen Develop me nt und Finan Be rater movie rte Ökonom als Karrie re starte te de r pro n end war er in leitende bei McKinsey. Anschließ seine r und Movie pilot tätig. In Funktione n bei StudiVZ durch Europ a. Freizeit reist Malte ge rn
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FINANZIERUNG
ERFOLG GARANTIERT Einen Investor zu gewinnen ist so ähnlich wie einen Partner fürs Leben zu finden. Ein Leitfaden fürs richtige Pitchen
Von Christoph Sollich
Das Markenzeichen des Pitch Doctors: die Trainingsjacke
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Der Pitch ist ein Prozess
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Habt Ihr Eure Seed-Runde mit einem einzigen Pitch-Meeting geraised? Unwahrscheinlich, aber möglich. Wenn bei den folgenden Runden mehr Geld im Spiel ist, steigt auch die Sorgfalt, bevor ein Investor es über den Tisch schiebt. Dementsprechend ist der Prozess, eine Series A zu raisen, in den meisten Fällen langwieriger als bei einer Seed-Runde. Deshalb gilt: so früh wie möglich anfangen, mit potenziellen Series-A-Investoren zu reden (am besten schon während des Seed-Fundraisings), und sie dann regelmäßig über Eure (hoffentlich beeindruckenden) Fortschritte auf dem Laufenden halten.
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An die menschliche Seite denken Investment-Fonds treffen keine Entscheidungen, sondern die Menschen, die für Fonds arbeiten, treffen InvestmentEntscheidungen. Es gibt also wie in allen anderen BusinessSituationen eine menschliche Komponente, die von Gründern gerne zu wenig beachtet wird. Eure potenziellen Investoren müssen das Gefühl haben, dass Ihr mit Eurem Startup erfolgreich sein werdet. Sie müssen Bock darauf haben, mit Euch über Jahre zusammenzuarbeiten. Sie müssen an Euch glauben. Sie müssen Euch vertrauen. Und dieses Vertrauen entsteht nicht in einem 45-minütigen Pitch-Meeting. Es braucht Zeit. Das bedeutet: Mittagessen mit dem Investor. Abendessen mit dem Investor. Golfen mit dem Investor. Und was sonst noch so hilft, langfristig Vertrauen aufzubauen. Achtet nur darauf, dass der Investor zahlt – die haben ja oft einen eher teuren Geschmack.
Fotos: Christoph Sollich
Okay, Ihr glaubt natürlich kein bisschen, dass hier wirklich das steht, was die Überschrift verspricht. Das liebe ich so an der Arbeit mit Gründern, alles extrem schlaue Menschen. Denn Fundraising ist hart, egal in welcher Phase. Und Investment-Entscheidungen hängen von vielen Faktoren ab. Aber drei Punkte werden immer wieder als spielentscheidend genannt: Team, Market, Traction. Wird dieses Team es schaffen, die Idee zum Fliegen zu bringen? Ist der Markt attraktiv genug, um langfristig ein Milliardengeschäft zu etablieren? Ist die Konkurrenz zu knacken? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für diese Idee? Und welche Zahlen und Fakten können heute schon belegen, dass das Startup anfängt zu funktionieren? Ziel des Pitches ist es, dass die Investoren auf all diese Fragen mit Ja antworten. Aber leider könnt Ihr nicht einfach drei Charts zu den Themen „Team“, „Market“ und „Traction“ machen, und die Sache ist erledigt. Denn wo Seed-Investments vielleicht zum Teil noch mit Bauchgefühl gemacht werden, geht es in späteren Runden deutlich spezifischer zu. Vor allem die Traction ist entscheidend: Wenn die Zahlen schlecht sind, wird alle Anstrengung beim Pitchen nicht helfen. Also solltet Ihr da die notwendigen Voraussetzungen für erfolgreiches Fundraising legen. Zum Glück ist Pitchen kein Hexenwerk, sondern nur harte Arbeit. Wenn starke Gründer am Pitch scheitern, dann eigentlich immer, weil sie es nicht ernst genug genommen haben. Hier nun meine sieben wichtigsten Tipps zum Pitchen ab der Series A:
FINANZIERUNG
Runde: Series E; Bekanntgabe: 14.06.2016; VC: Twitter; Leistung: Online-Musikdienst; Gegründet: 2007; Gründer: Alexander Ljung, Eric Wahlforss; Sitz: Berlin; soundcloud.com
80 SOUNDCLOUD 70 MILLIONEN DOLLAR
Bekanntgabe: 07.07.2016; VC: Technology Crossover Ventures (TCV); Leistung: Brillen-Anbieter; Gegründet: 2012; Gründer: Matthias Kamppeter, Christine Kamppeter, Daniel Thung, Marcus Seidel; Sitz: Wildau; brillen.de
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Runde: Series A; Bekanntgabe: 07.06.2016; VC: Accel Partners, 83North; Leistung: Process Mining; Gegründet: 2011; Gründer: Martin Klenk, Bastian Nominacher, Alexander Rinke; Sitz: München; celonis.com
27,5 MILLIONEN DOLLAR
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Professionalität ist das A und O Das Verhalten des Teams während des Pitch-Prozesses ist ein wichtiger Indikator dafür, wie professionell es in anderen Bereichen des Startups zugeht. Ein professioneller Pitch ist nicht nur eine schickes Slide-Deck, sondern die präzise Kommunikation in allen Phasen des Prozesses. Natürlich muss das Deck die notwendigen Informationen enthalten. Natürlich muss es für jeden Investor angepasst werden: Worauf legt dieser Investor besonders wert? Wie passen wir in sein Portfolio? Entscheidend ist, dass Ihr effizient und präzise Eure Geschichte auf den Punkt bringt – und das als Team: Es gibt nichts Schlimmeres als Gründer, die sich im Meeting mit Investoren nicht einig sind.
CHRISTOP
4 H
Ihr seid die Experten Investoren sind unheimlich smarte Leute oft mit sehr viel Erfahrung. Aber deshalb wissen sie nicht alles besser. Natürlich sollt Ihr ihre Tipps und Hinweise berücksichtigen, aber die Investoren müssen auch das Gefühl haben, dass Ihr wisst, wo es hingehen soll, dass Ihr die Experten in Eurem Markt seid. Denn letztlich will der Investor Euer Startup nicht selbst machen müssen, sondern von Euch zum Erfolg geführt werden. Ihr solltet also Eure Positionen klar vertreten, auch wenn der Investor anderer Meinung ist. Nur „Ja“ und „Amen“ zu sagen wird Euch langfristig als Schwäche ausgelegt und damit kontraproduktiv sein.
SOL
LICH
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ist in ganz Europa als der Pitch Doctor bekannt. Im Jahr 2007 landete er zufällig in einem Startup und blieb der Startup-Szene seitdem in verschiedenen Rollen treu. Seit 2012 hat er mehr als 1200 Startups dabei geholfen, ihre Pitches zu verbessern. Er ist Mentor/Coach für viele Accelerator-Programme, Inkubatoren und Startup-Events. pitchdoctor.com
BRILLEN.DE
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45 MILLIONEN EURO
Ihr seid nicht Brad Pitt Es hält sich immer noch das hartnäckige Gerücht, beim Pitchen müsse man sich in irgendeiner Weise verstellen. Dem ist nicht so. Pitchen ist nicht Schauspielerei. Der Prozess ist viel zu intensiv, und Investoren sind (in den allermeisten Fällen) viel zu schlau, um auf irgendwelche Tricks hereinzufallen. Zumal Ihr wahrscheinlich nicht das schauspielerische Talent habt, wirklich glaubhaft etwas anderes darzustellen als Euer reales Ich. Also probiert es gar nicht erst – steht dazu, wie Ihr seid. Denn nur so findet Ihr den oder die Investoren, die zu Euch passen.
Lasst die Investoren pitchen Für Euch als Startup ist das Geld der Investoren zum Überleben notwendig. Ganz so wichtig ist der Deal mit Euch für einen VC vielleicht nicht. Aber trotzdem ist die Fundraising-Phase auch für Euch die Möglichkeit herauszufinden, welcher Investor Euch wirklich weiterhelfen kann. Also bittet schon Eure potenziellen Investoren um Unterstützung, Intros und so weiter. So könnt Ihr testen, ob der Investor wirklich so wertvoll für Euch ist, wie er behauptet. Und Ihr signalisiert auch, dass Ihr wisst, was Ihr wollt, und langfristig in der Lage sein werdet, Euch die notwendige Unterstützung zu holen.
Transparenz hilft allen Beteiligten Versteckt nicht Eure Herausforderungen. Investoren wissen, dass in einem Startup nicht alles immer perfekt ist. Wenn Probleme erst später im Prozess auf den Tisch kommen, leidet das Vertrauen. Oder gibst Du Deinem Tinder-Date eine echte Chance, Dich mit Charme und Humor zu überzeugen, nachdem Du festgestellt hast, dass er odersie nicht aussieht wie auf dem Profilbild? – Eben. Genauso wenig investieren VCs in Startups, die sich mit geschönten Pitches Meetings „erschleichen“. Also verschwendet nicht die Zeit der Investoren (und auch nicht Eure eigene), sondern seid von Anfang an transparent. Das ist die einzige Grundlage für eine erfolgreiche, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und die ist am Ende das Ziel von Fundraising, nicht nur der schnöde Mammon. Wobei der auch ganz okay ist. In diesem Sinne: „Always be pitching“ und viel Erfolg beim Fundraising!
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FINANZIERUNG
„WIR WOLLEN FIRMEN, DIE DISRUPTIV SIND“ Olivier Schuepbach von Partech Ventures erklärt, für welche Unternehmen er sich interessiert, was der richtige Investorenmix und was für ihn ein Dealbreaker ist Olivier, wie sieht die Investmentstrategie von Partech Ventures aus? Wir investieren in disruptive Digital- und Technologie-Unternehmen, die global expandieren wollen und aus den Bereichen Enterprise-Lösungen (Software as a Service, Big Data, Internet of Things), Internet und mobile Services (Marktplätze, Applikationen, Gaming) sowie Consumer Electronics (VR, Drohnen) kommen. Unser Team ist um drei Fonds organisiert: einem Seed-Fonds mit 100 Millionen Euro, einem Venture-Fonds, der kurz vor dem Abschluss mit einem Ziel von 360 Millionen Euro liegt, und einem Wachstums-Fonds von 400 Millionen Euro. Unsere Investitionen liegen dabei zwischen 200.000 Euro im Seed- und 50 Millionen Euro im Wachstums-Bereich – je nach dem Entwicklungsstand des Unternehmens. Dabei investieren wir zwei Drittel in Europa und ein Drittel in den USA.
Welche Faktoren sind bei einem ersten Eindruck entscheidend? Wir wollen darüber hinaus Firmen sehen, die disruptiv sind und das Potenzial haben, führend in ihrem Bereich zu sein. Wir legen viel Wert darauf, dass das Startup über ein herausragendes Team verfügt. Beim ersten Kontakt, ist es besonders wichtig, dass wir einen guten Überblick bekommen. Wir sehen in relativ kurzer Zeit, ob das Unternehmen zu unserer Investment-Strategie passt. Was muss ein Startup mitbringen, das Kapital von Partech Ventures haben will? Wir suchen Unternehmen, bei denen wir die Chance sehen, dass sie schnell und erfolgreich wachsen. Dabei ist ein Schlüsselfaktor, dass das Unternehmen einen potenziell großen Markt anspricht und ein skalierbares Business Model hat. Dazu spielen die Originalität des Produkts, die Kunden und die Wirtschaftlichkeit eine sehr wichtige Rolle. Dann kommt es über weitere Faktoren hinaus darauf an, in welcher Entwicklungsphase sich das Unternehmen befindet. Sind für Euch in der Growth-Phase wieder andere Parameter wichtig? Ja. In dem Fall investieren wir ja in bereits etab lierte Unternehmen. Wir schauen dann besonders, wie
sich das Unternehmen über die Zeit entwickelt und seine internen Strukturen aufgebaut hat. Finanzielle Komponenten sind natürlich auch wichtig: Das Unternehmen sollte zeigen können, dass es das Potenzial hat, stark weiter zu expandieren. Auf was für einen Zeitraum sind Eure Investments angelegt? Meistens schauen wir auf einen Horizont von vier bis fünf Jahren – manchmal auch länger. Unser Ziel ist es, Unternehmen aufzubauen, an die man sich erinnert, und für diese zur richtigen Zeit der richtige Partner zu sein. Wie viel Zeit vergeht von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Investment? Das kann gerade im Seed-Bereich richtig schnell über die Bühne gehen. Im Venture- und Wachstumsbereich ist mehr Zeit nötig, um die Potenziale der Investmentmöglichkeiten zu erörtern. Es gibt in dem Fall mehr Daten zu analysieren, aufgrund derer wir eine Entscheidung treffen. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Investment inklusive Due Diligence rechnet man normalerweise mit ein paar Monaten. Steigt Ihr bevorzugt bei solchen Unternehmen ein, die sich noch in
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Fotos: Jann Venherm
Partech-Ventures-Mann in Berlin: Olivier Schuepbach
FINANZIERUNG
oder viel zu breit ist. Dann gibt es oft keinen klaren Weg, keine letzte Konsequenz – und das Team hat nicht genügend Anreize, das Unternehmen weiter voranzutreiben. Was sind die größten Fehler, die man im Werben um einen Investor machen kann? Es hinterlässt immer einen schlechten Eindruck, wenn Gründer mit den Zahlen des Unternehmens nicht transparent herausrücken. Klar sollen Entrepreneure auch gute Verkäufer sein, aber die Zahlen müssen stimmen. Manchmal bekommen wir Daten aufgetischt und sehen, wenn wir uns dann in die Materie vertiefen: Das stimmt so alles nicht. Wir haben unter den falschen Voraussetzungen angefangen, uns mit dem Startup zu beschäftigen. Das kann für uns ein ganz klarer Dealbreaker sein. Zu einem Investment gehört immer dazu, dass man im Vorfeld die Stärken, aber auch die Schwächen eines Unternehmens klar kommuniziert. Gebt ihr Unternehmern eine zweite Chance? Auf jeden Fall. Wir bleiben auch in Kontakt mit Unternehmen, in die wir zunächst nicht investiert haben. Oft brauchen Startups einfach mehr Zeit,
NAME: Partech Ventures GRÜNDUNG: 1982
n te ss tä e r ivi 77, si n w a kt A 19 n Bu s ie n g in e e r a c h e r t d ga t e d an rtn i be eite hr ha BA . D Pa er d l , Ja nd n M re) ton u e p o g s. r t n u n ie r Pa res liv eiz ein ga ellin nd 15 tu . O hw nd Sin W frie 20 Ven nd r Sc L u ce/ bei s4 F d it la se ch ch de EP ran C ran ist rte uts us er (F ls V i B Pa De mt a n d AD a be in m . vo SE rem ur sta .Sc l IN nde ene M oo a e pr r h t e nt r Sc n E u s al
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Die Eigentümerstruktur sollte nicht zu komplex sein? Ja. Es muss eine gute Basis für Weiterentwicklung geben. Es ist für uns in der frühen Phase oft ein Alarmsignal, wenn der Investorenkreis nicht passt
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Und wie sieht es bei Unternehmen aus, die bereits durch Crowdfunding Geld eingesammelt haben? Ein Ausschlusskriterium ist das für uns nicht. Aber wir achten darauf, dass der Entrepreneur trotz der unterschiedlichen Beteiligungen noch genug Spielraum hat, sein Unternehmen und sein Produkt zu entwickeln. Es ist wichtig, dass der Entrepreneur nicht zu früh zu viele Anteile abgegeben hat.
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… auch dann, wenn sie bereits durch eine ganze Reihe andere Investoren finanziert werden? Natürlich. Wir denken da sehr komplementär. Wir sind ein VC mit internationaler Ausrichtung. Deshalb ist es für uns sogar oft nützlich, mit Investoren und Fonds zu arbeiten, die einen stärkeren Fokus haben. Unterschiedliche Skills können da nur von Vorteil sein. Denn beim Aufbau eines Unternehmens ist es wichtig, zu jedem Zeitpunkt den richtigen Kreis von Investoren zu haben.
OLIVIER S C
einem frühen Stadium ihrer Entwicklung befinden? Ja, unsere Multi-Stage-Fonds-Struktur erlaubt uns dies. Es ist schon ein Vorteil, wenn man mit den Entrepreneuren zusammengearbeitet hat und das Unternehmen intern kennt. Trotzdem investieren wir auch direkt in allen anderen Phasen.
MANAGING PARTNER: Jean-Marc Patouillaud und Philippe Collombel
ihr Business Model zu verfeinern und ihre Wirtschaftlichkeit zu beweisen. Momentan kann ein Startup zwar nicht zu unseren Anforderungen oder zur Strategie passen – aber später vielleicht schon. Eine Frage des Timings. Genau. Manchmal auch eine Frage der Unternehmensentwicklung. Dann schauen wir, was sie für Fortschritte machen und ob wir zu einem Punkt kommen, an dem wir dann sagen können: Es geht in die richtige Richtung, jetzt wollen wir mitmachen. Scheitern ist also keine Schande? Nein. Man kann daraus auch viel lernen, das ist klar. Als Entrepreneur bringen Erfahrungen immer weiter – auch die, die zunächst negativ zu sein scheinen. Wichtig ist es, daraus seine Schlüsse zu ziehen und sich dementsprechend zu entwickeln.
Das Gespräch führte Corinna Visser.
MITARBEITER: 40 weltweit in allen Büros
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STANDORTE: San Francisco, Paris, Berlin SERVICE: Partech Ventures ist eine global aktive Risikokapitalgesellschaft, die in der Seed-, Ventureund/oder Wachstumsphase investiert. partechventures.com
RELAYR
Runde: Series B; Bekanntgabe: 01.11.2016; VC: Hartford Steam Boiler (HSB), Kleiner Perkins Caufield & Byers, Munich Venture Partners; Leistung: Internet of Things; Gegründet: 2013; Gründer: Harald Zapp; Sitz: Berlin; relayr.io
23 MILLIONEN DOLLAR
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45 MILLIONEN DOLLAR
Runde: Series C; Bekanntgabe: 21.03.2016; VC: HPE Growth Capital, Highland Capital Partners, Bayern Kapital, High-Tech Gründerfonds; Leistung: SportHard- und -Software; Gegründet: 2012; Gründer: Philipp Roesch-Schlanderer; Sitz: München; egym.de
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FINANZIERUNG
SPOTCAP
31,5 MILLIONEN EURO
Runde: Series B; Bekanntgabe: 02.02.2016; VC: Finstar Financial Group, Holtzbrinck Ventures; Leistung: SMB-Kreditplattform; Gegründet: 2014; Gründer: Toby Triebel, Jens Woloszczak; Sitz: Berlin; spotcap.com
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Runde: Series A; Bekanntgabe: 20.09.2016; VC: Target Global, Horizons Ventures; Leistung: Versicherungsservice; Gegründet: 2014; Gründer: Julian Teicke; Sitz: Berlin, Zürich; financefox.de
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FINANCEFOX 28 MILLIONEN DOLLAR
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„DA WAR EINE MENGE AUFBAUARBEIT NÖTIG“
Finn, vor einem Jahr gab es einen riesigen Hype um Movinga. Dann kam der Absturz. Wie ist die Gefühlslage heute? Das war wie eine Pendelbewegung. Am Anfang herrschte große Euphorie, dann kam die Enttäuschung – und jetzt hat es sich auf einem vernünftigen Level in der Mitte eingependelt. So lief das auch bei den Investoren. Am Anfang war alles klasse, aber als Movinga dann in Schieflage kam, war das teilweise schon ein unschönes Erwachen. Zu unserem großen Glück haben die Investoren aber sehr konstruktiv reagiert und gemeinsam mit uns tragfähige Lösungen gefunden. Es war insgesamt ein sehr bewegtes Jahr, in dem Movinga schluss endlich erwachsen geworden ist.
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Spätestens im Juni 2016 müsste jedem klar gewesen sein, dass es bei Movinga nicht mehr rund läuft. Es war klar, dass sich etwas ändern muss. Zum Schluss hat es sich angefühlt wie ein kleines Auto auf der Autobahn, das hoch motorisiert ist. Es fängt langsam an zu wackeln und schließlich drohen einige Teile abzufallen, und man fragt sich mulmig, wie man reagieren muss, damit man Kurs hält und keine unwiederbringlichen Schäden entstehen. Da haben wir auf die Bremse getreten, um mal im Bild zu bleiben. Wir haben festgestellt, dass unser IT-System nicht gut genug ist, und uns entschieden, es komplett neu aufzubauen. Mit Bastian Knutzen und Chris Maslowski haben die beiden Gründer das Unternehmen verlassen. Wir mussten rund 150 Mitarbeiter entlassen. Das war ein harter Schlag – gerade weil du bei Startups in der Wachstumsphase ein extrem starkes Wir-Gefühl im Team hast. Und plötzlich musst du dich von einigen dieser Leute verabschieden. Was waren die Konsequenzen aus der Vollbremsung? Wir haben dann – was für ein Startup eher unüblich ist – sehr eng mit den Investoren eine neue Strategie definiert und operative Themen diskutiert. Es gab viel zu besprechen: Was ist die richtige Strategie? Was ist das richtige Geschäftsmodell? Wie schnell muss man eigentlich wachsen? Letztlich haben wir uns verkleinert und das Geschäft in einigen Ländern eingestellt.
Es kommt nicht häufig vor, dass Gründer gehen müssen. Könntest du diesen Prozess einmal erklären? Es war allen klar, dass sich etwas ändern muss. Der Prozess war recht unspektakulär. Es gab keine Streitereien und die Gründer haben sich mit den Investoren geeinigt, zu welchem Preis sie ihre Anteile verkaufen. Alle staatsanwaltlichen Ermittlungen, die geführt worden sind, wurden eingestellt. Es gibt auch kein böses Blut, wir haben noch ein gesundes Verhältnis. Wie ist Euer Verhältnis zu Eurem Konkurrenten Move24? Zu Beginn herrschte eine emotionale Spannung zwischen beiden Unternehmen. Jetzt haben sich aber beide Managementteams komplett verändert, die Investoren mögen sich und haben gemeinsame andere Deals – die Berührungsangst ist verschwunden. Wir begegnen uns respektvoll und hatten auch einen fairen Austausch darüber, wie wir miteinander umgehen. Was unterscheidet Euch von Move24? Wir haben recht komplementäre Geschäftsmodelle. Movinga hat strukturell marktgerechte Preise, mit denen wir hohe Qualitäts- und Servicestandards unserer Partnerspeditionen sicherstellen. Außerdem setzen wir sehr stark auf Tech und fokussieren uns auf die Kernmärkte Deutschland und Frankreich. Move24 hat dagegen eine breitere Länderbasis. Ei-
Fotos: Jann Venherm
Das Umzugsunternehmen Movinga flog hoch und stürzte ab. Geschäftsführer Finn Hänsel erklärt ein Jahr nach unserem ersten Movinga-Interview, wie er es geschafft hat, verärgerte und verunsicherte Investoren wieder von dem Projekt zu überzeugen
FINANZIERUNG
NAME: Movinga
FINA
33 M NZCHE C ILLIO NEN K.DE EURO Runde: Series C; Bekanntgabe: 06.04.2016; VC: HarbourVest, Acton Capital Partners, Highland Europe; Leistung: Kreditvergleich; Gegründet: 2010; Gründer: Moritz Thiele; Sitz: Hamburg; finanzcheck.de
gentlich kommen wir uns auch kaum in die Quere, weil wir unsere Leads unterschiedlich generieren. Wie fielen die Reaktionen auf den Umbau des Geschäfts aus? Es war eine wichtige Erfahrung zu sehen, wie Movinga von außenstehenden Investoren wahrgenommen wird. Die haben gelesen: ‚Die Staatsanwaltschaft steht vor der Tür, die Filialen in einigen Ländern wurden geschlossen, die Gründer sind raus.‘ Klar, dass da das Außenbild etwas gelitten hat – deutlich mehr auch, als es intern wahrgenommen wurde. Wir haben uns dann im Sommer auf unsere eigenen Themen fokussiert, um verschiedene Prozesse zu optimieren. Als ich danach das erste Mal wieder bei Investoren-Events war, habe ich gemerkt, dass es noch viele offene Fragen von Investoren gab.
GRÜNDUNG: 2015 GRÜNDER: Bastian Knutzen und Chris Maslowski MITARBEITER: 270 STANDORT: Berlin Prenzlauer Berg
Wie stellt man in so einer Situation das verlorene Vertrauen wieder her, das Du bereits angesprochen hast? Da war eine Menge Aufbauarbeit nötig. Wir haben Tag und Nacht daran gearbeitet, die Zahlen zu verbessern – und haben schließlich geliefert. Ob Marge, Bundling, Kundenzufriedenheit oder Geld: der September 2016 war bis dahin der beste Monat, den Movinga je hatte. Zunächst haben Investoren bei solchen Themen natürlich immer eine gesunde Portion Vorsicht. Sie haben gesagt: ‚Eure Veränderungen sind erst einige Monate her. Woher sollen wir wissen, dass es wirklich so gut um Euch steht?‘ Wir sind deshalb brutal ehrlich mit unserer Vergangenheit umgegangen. Das Wichtigste war, die Leute wieder dahin zu bekommen, sich unser Unternehmen anzuschauen. In dem Moment konnten wir zeigen: Das haben wir gelernt. Das ist unser Plan. Das ist unser Team. Ist die Stimmung im Team nach der Konsolidierung denn so gut, dass Ihr damit bei Investoren punkten könnt? Natürlich haben sich die Leute in der Durststrecke gefragt: ‚Was kommt da auf uns zu? Was passiert mit dem Unternehmen?‘ Aber im September und Oktober hatten wir wieder gute Zahlen und viele Treffen mit Investoren. Klar, dass dann auch die Stimmung wieder besser wird. Einen weiteren Schub gab es, als wir Anfang November unsere
SERVICE: Online-Umzugsplattform movinga.de
neue TV-Kampagne intern präsentiert haben. Und spätestens als wir im Dezember eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen hatten, haben wir gemerkt: Jetzt ist der Bann gebrochen! Wir sind wieder da. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Stimmung ist so gut wie nie zuvor. Viele Leute sind den ganzen Weg mitgegangen: Das schweißt zusammen. Und diejenigen, die neu dazugekommen sind, bringen viel Enthusiasmus mit. Zu den Neuzugängen zählt auch Personal auf Führungsebene. Richtig. Jochen Cassel war zum Beispiel zuvor Head of Financial Reporting bei Zalando. In der Phase, in der es bei uns am Schlimmsten war, hat er sich entschieden, zu uns zu kommen. Das war ein wichtiges Zeichen, ein großer Vertrauensbeweis. Außerdem ist Christoph Müller-Guntrum nach dem Abgang der Gründer in die Geschäftsführung aufgerückt. Als Dreier-Team arbeiten wir gut zusammen. Uns war es von Anfang an wichtig, nicht nur abzubauen, sondern aus der Situation ein neues Movinga zu entwi-
Warb für Movinga in einer Series-C-Runde im Dezember noch einmal elf Millionen Euro ein: Finn Age Hänsel
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FINANZIERUNG
Grafik aus the Hundert „Highlights 2015“: Die Gründer von Movinga und Movago (Move24). Alle vier Personen haben die Unternehmen inzwischen verlassen.
Der Turnaround scheint geschafft. Zeit, sich wieder mit Expansion zu beschäftigen? Sicher, ja. Im vergangenen Jahr haben wir rund 20 Millionen Euro Umsatz gemacht. In diesem Jahr wollen wir das mehr als verdoppeln. Und das ist auch möglich. Wenn ich eines bei Movinga gelernt habe, dann ist es, dass Wachstum nicht das große Problem ist – sondern eher, das Wachstum zu bändigen. Dafür haben wir jetzt die Basis geschaffen. Wir werden jetzt vorsichtiger wachsen. Gerüchteweise sind die USA ein Ziel? Das ist in jedem Fall ein spannender Markt (lacht). Seit dem vergangenen Jahr sind wir aber bescheiden und vorsichtig geworden. Das Geschäftsmo-
FINN
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HÄNSEL E G
dell war super, aber es wurde an vielen Punkten nicht ideal skaliert. Jetzt haben wir das richtige IT-System und die richtigen Prozesse, kurz: die Basis, mit der wir es wagen können, unser System auch in anderen Märkten auszurollen. Abgesehen von der Expansion in weitere Länder: Wo steckt noch Potenzial? Ich glaube stark daran, dass man in diesem Markt mit Technologie noch mehr erreichen kann. Momentan ist noch ziemlich viel manuell. Viele in der Branche arbeiten nicht mit Computern, sondern mit Telefon und Faxgerät. Wenn man diesen Markt technisiert, bieten sich Chancen für uns, Margen zu gewinnen und Geschäftsmodelle zu erschließen, die sehr dicht an unserem Kerngeschäft sind. Das ist spannend. Und wir haben einiges in der Pipeline. Du hast nicht nur durch Movinga viel über das Startup-Geschäft gelernt. Was ist Dein wichtigster Tipp für Gründer: Wie soll man am besten mit Investoren umgehen? Ich würde gerade Berliner Gründern empfehlen, mehr Fokus auf Tech zu legen. Noch bevor man beim Pitch über Zahlen spricht, würde ich einmal meine Tech-Struktur zeigen – und klarmachen, was ich damit erreichen will. Meine Erfahrung ist, dass man darauf gutes Feedback bekommt. Dieser Punkt
wird immer wichtiger für Investoren – vor allem, wenn das Unternehmen einmal verkauft werden soll. Und wie weiß man, ob man den richtigen Investor gefunden hat? Bei der Akquise sollte man darauf achten, dass die Investoren gleiche Interessen haben. Wenn für den einen Wachstum, für den anderen Kundenzufriedenheit und für den nächsten die Entwicklung des technischen Unterbaus an erster Stelle stehen, sind das keine guten Voraussetzungen. Natürlich kann man jedem dieser Investoren ein Deck bauen, in dem er seine Interessen wiederfindet – aber das halte ich für unklug. Mein Rat: Baut nicht Eure Vision um die Interessen der Investoren. Sucht Euch Investoren, die helfen, Eure Vision mit aufzubauen. Zu unserem großen Glück haben wir genau solche Investoren.
Das Gespräch führte Jan Thomas.
Foto: Jann Venherm, Grafik: the Hundert / Carmen Krüger
ckeln: Wir nennen es intern Movinga 2.0. Die Leute haben gemerkt, dass wir wirklich einen Plan haben.
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25 MILLIONEN EURO is t s e 201 it N ove 5M Nac ana mb er u n d h s e in e gin g D ire c Ne mB MD von use e lan WL-Stu tor von le Ro c d iu m d E p ic it e t e e M ov wa r ke t ra in Com in p an ls G esc Interne er zunä D e uts ga. i e s. c t in häft c hla n h s d, U und 2015 g sführer Austra t b ei B C l i rü n d e ng den e n. G, d ngarn a gie A ete P a nn n r os sc er d rte s i e B i e b e ns a h li e ß e n ic h e a ls d t1-In B u s i rl i n e r Berg kub ato n e ss r Brau Ang e l. erei
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Runde: Series B; Bekanntgabe: 04.01.2016; VC: Global Founders Capital, Earlybird Venture Capital, STS Ventures, Carlo Kölzer (360t), Gert Purkert (Aurelius), Jan Kemper (Prosiebensat1); Leistung: Umzugsservice; Gegründet: 2015; Gründer: Bastian Knutzen, Chris Maslowski; Sitz: Berlin; movinga.de
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N E U E S TA R T U P S
ELEVATOR PITCH Du im Aufzug. Pling. Tür auf. Dein Trauminvestor tritt ein. Das ist die Chance Deines Lebens. Du musst überzeugen – in 30 Sekunden. Nerven behalten: Du schaffst das!
SERVICE: Vermittlung von Bootsvermietungen zwischen privaten Besitzern und Interessenten
SERVICE: Kunstworkshops für Teams und Privatpersonen in Bars und Restaurants GRÜNDER: David Neisinger, Aimie-Sarah Carstensen GRÜNDUNG: September 2016
Fotos: Mira Lou, Alexander Rentsch, Click & Boat
artnight.co PITCH: Artnight ist die digitale Plattform für kreative Erlebnisse. Wir haben ein innovatives Konzept entwickelt, die Kapazitäten von Bars und Restaurants zu füllen, Künstlern einen attraktiven Nebenjob anzubieten und Menschen wieder offline zusammenzubringen und zu unterhalten. Unsere Kunden können Kunstworkshops auf unserer Plattform buchen. Diese Workshops finden in ausgewählten Bars und Restaurants statt und werden von professionellen Künstlern geleitet. Die Teilnehmer können dort privat neue Kontakte knüpfen. Artnights können aber auch als Teamevents für Unternehmen gebucht werden. Seit der Gründung gab es bereits mehr als 45 Veranstaltungen, die meisten davon in Berlin. Aktuell expandieren wir in andere Städte deutschlandweit. Unsere Mission ist es, Europas größtes Unternehmen für kreative Erlebnisse zu sein.
GRÜNDER: Jérémy Bismuth, Edouard Gorioux GRÜNDUNG: 2013 clickandboat.com PITCH: Click & Boat ist eine Plattform zur Vermittlung von Bootsmieten zwischen privaten Bootsbesitzern und Bootssuchenden. Das Startup ist der europäische Marktführer in der Bootsvermietung zwischen Privatpersonen. Das Ziel des Unternehmens ist, weiterzuwachsen und eine globale Position im Markt der Bootsvermietungen einzunehmen. Innerhalb weniger Jahre ist Click & Boat schnell gewachsen und hat sich auf unterschiedliche Länder ausgedehnt. Somit ist das Startup heute unter anderem erfolgreich vertreten in Kroatien, Italien, Spanien und Frankreich. Das internationale Team wächst auch stetig und schnell, sodass Mutter sprachler im Unternehmen sind, um den Kunden optimal zu helfen. Bislang hat Click & Boat auf verschiedene Weise finanzielle Unterstützung erhalten.
WOLLT IHR EUER STARTUP HIER PRÄSENTIEREN? MELDET EUCH: pitch@berlinvalley.com
SERVICE: Jobplattform mit alternativen, nutzerzentrierten Suchkriterien GRÜNDER: Anja Dehghan, Maria Gerono, Christian Thieme GRÜNDUNG: Oktober 2014 jobinnovator.com PITCH: Aus Millionen von Angeboten den Job herausfinden, der am besten zum eigenen Leben passt – dabei unterstützt Jobinnovator. Ein Crawler durchsucht Karriereseiten von Unternehmen nach Stellenanzeigen mit konkreten Angeboten an Bewerber, zum Beispiel flexible Arbeitszeitgestaltung oder persönliche Weiterentwicklung. Seit dem Launch im November finden Bewerber bei Jobinnovator zum Beispiel den familienfreundlichsten Job ihrer Region. Aktuell gibt es Jobs in fünf großen deutschen Städten. Um im stark umworbenen Jobbörsenmarkt zu bestehen, haben wir uns für einen Hybrid aus kuratierten Daten und leistungsstarker Search Engine entschieden. Mit einem Seed Funding soll das Rollout in Deutschland finanziert werden. Umsätze erzielt das Unternehmen mit Annoncen und Arbeitsmarkt analysen für Unternehmen.
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Peter Lennartz, Leiter der EY Start-up-Initiative, auf dem NKF-Summit
MEHR DEALS, WENIGER VOLUMEN Die einen haben die Ideen, die anderen das Kapital. Das neue Start-up-Barometer von EY zeigt, wo beides zusammenfindet und welche Gründer die augenblicklichen Lieblingskinder der Investoren sind blieben im Jahr 2016 aus. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Deals stammte aus dem Börsengang von Rocket Internet Ende 2014. Damit relativiert sich der zunächst sehr groß erscheinende Investitions unterschied zwischen den beiden Jahren. Insgesamt lässt sich für 2016 eine positive Tendenz in allen Start-up-Ökosystemen über alle Bereiche feststellen.
„DIE ANZAHL DER INVESTITIONEN STIEG AN, IHR GESAMTWERT GING ZURÜCK“ Lange Zeit war Berlin der unangefochtene Spitzenreiter für Investitionen in Start-ups. Der Abstand zu den Verfolgern ist 2016 aber erheblich geringer geworden. Während im vergangenen Jahr das Investitions volumen in Berlin noch mehr als zwei Milliarden Euro betrug, ging es im aktuellen Berichtszeitraum – aufgrund der ausgebliebenen Mega-Deals – um 52 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro zurück. Im Gegensatz dazu legten die Start-ups in Bayern
und Nordrhein-Westfalen kräftig zu; sie erhielten 527 Millionen Euro (gegenüber 282 im Vorjahr) beziehungsweise 141 Millionen Euro (gegenüber 90 im Vorjahr) an Risikokapital. Wenn man die Anzahl der finanzierten Unternehmen betrachtet, ergibt sich ein leicht anderes Bild. So nahm die Anzahl der geförderten Start-ups in Berlin von 212 auf 220 zu. Das ist – im Vergleich zum gesunkenen Investitionsvolumen – eine gute Nachricht für die Kreativhauptstadt: Der Start-upStandort Berlin konnte in puncto Anzahl der Investitionsrunden das hohe Niveau des Vorjahres halten. Aber auch aus den anderen Bundesländern gibt es gute Nachrichten. So legte die Anzahl der Finanzierungsrunden in Bayern von 75 auf 83 und in Nordrhein-Westfalen sogar von 23 auf 48 zu; das ist eine glatte Verdoppelung. Auch in Hamburg und Hessen wurden mehr Runden gezählt als im Vorjahr. Bis auf Baden-Württemberg und Sachsen gab es damit auch in den anderen Bundesländern mehr Finanzierungsrunden als im Vorjahr. Die Finanzierung von Start-ups steht also auf einer relativ breiten Basis. E-COMMERCE IN SEITWÄRTSBEWEGUNG Erneut war der E-Commerce-Bereich der unangefochtene Favorit der Investoren. Während 2015 in die drei großen „F“ – Food, Fashion und Furniture – noch stolze 1,32 Milliarden investiert wurden, waren es 2016 nur noch 231,75 Millionen. Und mit Brillen und Sport haben sich 2016 zwei weitere E-Commerce-Bereiche vor Fashion geschoben. Andererseits stieg auch im Bereich E-Commerce die Anzahl der Finanzierungsrunden um 14 Prozent von 93 auf 106 an. Eine ähnliche Entwicklung hat der Bereich
Fotos: Saskia Uppenkamp
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apital ist das Kerosin für neue Geschäftsmodelle, Innovation und Wachstum. Die USA mit ihrer beinahe paradiesischen Start-up- und Finanzierungskultur machen das tagtäglich vor. Doch wie sieht es in Deutschland aus? Das aktuelle Start-up-Barometer für 2016 von EY zeigt die neuesten Entwicklungen. Seit 2014 misst das Start-up-Barometer Deutschland von EY, was sich in der Gründerszene in Deutschland bewegt, wie sich Investitionen, Strukturen und Inhalte verändern und wie sich die Finanzierung von Start-ups in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern entwickelt. Die aktuelle Ausgabe für 2016 wartet auf den ersten Blick mit einer Überraschung auf. Denn beim Investitionsverhalten der Kapitalgeber gibt es zwei scheinbar gegensätzliche Entwicklungen: Einerseits stieg die Anzahl der veröffentlichten Risikokapitalinvestitionen im Jahr 2016 deutschlandweit auf 486 an. Das ist ein starkes Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Andererseits ging aber der Gesamtwert der Investitionen um insgesamt 30 Prozent zurück. Während die Gründer 2015 bundesweit noch insgesamt 3,17 Milliarden Euro einsammeln konnten, waren es 2016 nur noch 2,23 Milliarden Euro. Das sieht auf den ersten Blick negativer aus, als es in Wirklichkeit ist. Denn das hohe Investitionsvolumen im Jahr 2015 lag an acht Mega-Deals, von denen jeder ein Volumen von mehr als 100 Millionen Euro hatte. Und die daraus resultierenden insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Euro
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Fintech genommen, der mit nur knappem Abstand auf E-Commerce folgt (413 Millionen Euro). Auch hier ebbte der Geldfluss aufgrund des Ausbleibens von Mega-Deals spürbar ab, aber die Anzahl der Transaktionen wuchs um stattliche 25 Prozent auf 55.
„2016 HAT EINE BEWEGUNG IN DIE BREITE STATT GEFUNDEN“ An dieser Entwicklung zeigt sich auch, dass sich der Fokus der Investitionen verändert. Ist die Digitalisierung im Bereich Handel und Finanzdienst leistungen bereits im vollen Gange und wird durch Start-ups weiter vorangetrieben, werden nun auch Start-ups in anderen Industriebereichen verstärkt finanziert. Bereiche wie Mobility, Health, Software & Analytics und Energy konnten kräftig zulegen und sind bei ihren Investitionsvolumen den beiden Spitzenreitern sogar eng auf den Fersen. Dieser positive Investitionstrend unterstreicht die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die momentan beispielsweise die innovativen Mobilitätskonzepte im Blick hat. So sammelten die Start-ups aus diesem Bereich mehr als doppelt so viel Geld ein wie im Vorjahreszeitraum. Der Schwenk hin zu einer veränderten Mobilität hinterlässt auch hier seine Spuren. Positiv ist auch zu werten, dass bei den Verfolgern nicht nur das Gesamtfinanzierungsvolumen, sondern auch die Anzahl der Finanzierungsrunden anstieg. Spitzenreiter ist weiterhin E-Commerce mit 106, gefolgt von Software & Analytics (84), Health (60), Fintech (55) und Mobility (41). Erfreulich ist auch die Größe der Finanzierungsrunden. Zwar
Finanzierungssummen je Sektor in Deutschland (Angaben in Millionen Euro)
blieben, wie bereits erläutert, die Mega-Deals mit einer Größe von mehr als 100 Millionen aus, dafür gab es aber viel mehr kleine und mittelgroße Deals mit einem Umfang von bis zu zehn Millionen Euro. Deren Zunahme von 206 auf 304 bedeutet ein Plus von knapp 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit fanden deutlich mehr Investitionen in Start-ups statt, die sich in den ersten Wachstusphasen befinden und denen Investoren weiteres Wachstum zutrauen. Diese Entwicklung nährt die Hoffnung, dass es in Zukunft weitere, auch größere Finanzierungsrunden gibt. Bei den Top-Fünf-Risikokapitaltransaktionen in Deutschland 2016 liegt Hellofresh aus Berlin an der Spitze. Der Versender von Kochboxen sammelte immerhin 85 Millionen Euro ein. Mit 80 Millionen Euro folgt Heliatek. Die sächsischen Gründer stellen organische Solarfolien her. Die Liste geht weiter mit Sonnen (76 Millionen) und Flixbus aus Bayern (72 Millionen) sowie Goeuro aus Berlin (63 Millionen). Beim Vergleich mit dem Vorjahr zeigt sich deutlich, wie viel weniger Geld 2016 an die erfolgreichsten Unternehmen geflossen ist: Allein der damalige Spitzenreiter Delivery Hero sammelte 2015 in drei Finanzierungsrunden 586 Millionen Euro ein und damit mehr als die letztjährigen Top-Fünf zusammen. Insgesamt zeichnet das Start-up-Barometer 2016 ein positives Bild. So überzeugt vor allem die weiter steigende Zahl der Unternehmen, die Risikokapitalgeber anlockt. Deutsche Start-ups sind für Investoren attraktiv wie nie zuvor. Diese Entwicklung bestätigt, dass sich das Klima für Gründer in den letzten Jahren nachhaltig verbessert hat. Dazu tragen die etablierten Strukturen für junge Unternehmen bei. Eine wichtige Rolle spielen die Ökosysteme mit ihren vielen Playern wie Universitäten, Unternehmen, Förderern und Risikokapitalgebern, ebenso aber auch Coworking Spaces und Accelerator-Programme. Sie erleichtern die ersten Schritte und schaffen die Voraussetzung für die Bildung von lebendigen Start-up-Szenen auch abseits der Hauptstadt – eine elementare Voraussetzung, damit der Standort Deutschland auch weiterhin auf Erfolgskurs bleibt. Es sind die Kreativschmieden, die mit ihren Ideen (auch rund um Industrie 4.0) die Wettbewerbsfähigkeit der
Anzahl der Finanzierungsrunden nach Bundesländern deutschen Wirtschaft global stärken. Mit der größeren Anzahl von geförderten Gründerfirmen und der immer schnelleren Entwicklung vom erfolgreichen kleinen Start-up zum Global Player wächst zudem die Chance, dass sich Start-ups zu großen und erfolgreichen Unternehmen weiterentwickeln. Je stärker die Basis, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Facebook oder Uber eventuell auch aus einem der deutschen Start-up-Ökosysteme kommt. Warten wir es ab. Peter Lennartz, Leiter der EY Start-up-Initiative
Mehr Informationen finden Sie unter WWW.DE.EY.COM/PRESSE und START-UP-INITIATIVE.EY.COM sowie auf dem EY-Facebook-Account. Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an peter.lennartz@de.ey.com
Anzahl und Wert der Finanzierungsrunden in Deutschland
JOBPROFIL
WAS MACHT EIGENTLICH EIN
NAME: Urban Sports
LIGA-MANAGER In der Startup-Szene gibt es viele eigentümliche Jobbezeichnungen. Diesmal erzählt Dan Romann von seinem Alltag als Liga-Manager
GRÜNDUNG: Dezember 2012
GRÜNDER: Moritz Kreppel, Benjamin Roth
MITARBEITER: 25
STANDORT: Berlin
Europa hat die Champions League, Deutschland die Bundesliga und Berlin die Urban-Sports-Liga. Einmal wöchentlich in zwei Spielklassen und in zwei Saisonhälften treffen sich männliche und weibliche Fußballer aus verschiedenen Unternehmen auf dem Kunstrasen des Bobo Fuego in Berlin-Weißensee und kämpfen um den Titel der Urban-Sports-Liga. Als Liga-Manager organisiere ich zusammen mit meinem Kollegen Lukas den gesamten Spielbetrieb und das Drumherum der Liga: angefangen von der Spielplanung, dem Organisieren von Schiedsrichtern, der Hallenbuchung bis hin zur Begleitung durch verschiedene Marketingmaßnahmen. Denn obwohl es sich bei der Liga um Hobbysport handelt und es statt Preisgeldern lediglich Ruhm und Ehre zu gewinnen gibt, nehmen die Spielerinnen und Spieler die Sache ernst. Das sehen wir beispielsweise daran, dass die Tabellen und Torschützenlisten nach den Spieltagen immer sofort und oft geklickt werden, sobald wir sie per E-Mail und Facebook publiziert haben. Der Wettbewerbsgedanke zeigt sich bei Startups auch auf dem Platz, wenn beispielsweise Lieferando gegen Lieferheld spielt. Für unseren Job muss man nicht ein professioneller Fußballer sein – wie in mei-
nem Fall. In erster Linie braucht es ein hohes Maß an Organisationstalent. Oft gibt es kurzfristige Anoder Abmeldungen, sodass Spielpläne geändert und Teams benachrichtigt werden müssen. Auch Marketing-Skills sind gefragt, denn mit Fotos und Videos von Spielszenen begeistern wir nicht nur aktuelle, sondern auch potenzielle zukünftige Spieler. Die Liga ist ein Produkt, das auch finanziell auf eigenen Beinen steht. Wie bei jedem Sport hilft es, ein Teamplayer und Netzwerker zu sein. Die Liga eignet sich gut, den eigenen Team-Spirit zu stärken, aber auch Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmen – und dabei oft aus New und Old Economy – kennenzulernen. Nicht selten legen wir auch selbst Fuß an den Ball oder veranstalten kleine Marketing-Aktionen wie eine Shot Challenge mit smarten Bällen von Adidas, die beispielsweise die Schussgeschwindigkeit und Flugkurve messen. Seit 2013 gibt es die Liga. 2012 fand ein erstes Turnier statt, das ursprünglich als einmalige Aktion geplant war. Die Liga finanziert sich über das Startgeld der Teilnehmer selbst und erhöht außerdem die Bekanntheit von Urban Sports, weil die Teams auf
SERVICE: Monatlich kündbare Sport-Flatrate mit 40 Sportarten und 700 Standorten deutschlandweit urbansportsclub.com
Social Media posten und Zuschauer mitbringen. Ich erfuhr damals über einen Kontakt in Israel davon und fand, dass die Position sehr gut zu mir passt. Dass ich einen guten Job mache, sehe ich unter anderem daran, dass die Teams über mehrere Saisons an der Liga teilnehmen. So sind etwa Soundcloud, Lieferheld, Hitfox oder Fyber seit Jahren dabei.
HAST DU EINEN UNGEWÖHNLICHEN JOB? SAG ES UNS: jobprofil@berlinvalley.com
DAN ROMANN
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Foto: Sarah Zahn
leitet als Liga-Manager den Betrieb der (Fußball-) Liga von Urban Sports. Er stammt aus Israel und war bis vor Kurzem noch dort und in Europa als Profifußballer aktiv. Zusätzlich zu dieser Tätigkeit absolviert der studierte Soziologe einen Executive Master for International Players in Limoges und London.
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BÜROBESUCH
EROTIK IM ALLTAG Bei Amorelie gibt es eine offene Kultur, begrünte Wände und überall Sexspielzeug Unter großen modischen Glühbirnen steht eine lange Tafel. Am Tisch sitzen die gut gelaunten Mitarbeiter von Amorelie, eine Kollegin steht noch in der Küche und kocht, andere sitzen am Bartresen hinter dem Tisch. Die offene Küche ist das erste, was Besucher sehen, wenn sie das Büro in der Wattstraße betreten und sie ist der soziale Drehund Angelpunkt des Startups. Besonders um die Mittagszeit. „Wir kochen fast täglich gemeinsam und genießen dieses Gemeinschaftsgefühl“, erzählt PR-Managerin Anne Gröschel. Das ganze Team passt allerdings nicht an den Tisch, denn das besteht mittlerweile aus etwa 100 Kollegen und dem Bürohund Phoebe. Direkt neben der Küche gibt es eine große Freifläche. Links davon sind offene Büroflächen, die sich mit hellen Stoffvorhängen abtrennen lassen, rechts schaut man durch Glas in den Meeting-Raum Lust, in dem eine nackte Schaufensterpuppe steht. In der Mitte der Fläche hängen zwei Schaukeln. Hier finden die Team-Meetings von Amorelie statt. Alle kommen zusammen, es gibt ein kurzes Update, und jede Abteilung erzählt kurz, was ansteht. „Im Anschluss tanzen wir alle gemeinsam, um uns mit guter Laune auf die Woche einzustimmen“, verrät Anne.
Willkommen: der Eingangsbereich von Amorelie
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NAME: Amorelie
GRÜNDUNG: 2013
GRÜNDER: Lea-Sophie Cramer, Sebastian Pollok
MITARBEITER: 100
STANDORT: Berlin
SERVICE: Onlineshop für Sexspielzeug amorelie.de
Womit dieses Startup sein Geld verdient, kann man in diesem Büro nicht übersehen: Direkt im Eingangsbereich hängen Bilder mit erotisch angehauchten Motiven. Die gläsernen Meeting-Räume heißen Lust, Eden oder Intim. Mit den bepflanzten Wänden ist Eden ein besonderes Highlight des Büros. Zwischen den Toiletten gibt es eine Wand mit der Überschrift #undwasfühlstdu. Passend zur aktuellen Marketing Kampagne hat Amorelie auch an seine Mitarbeiter Sexspielzeug zum Testen verteilt. Wer möchte, hängt einen Zettel mit seinen Erfahrungen an die Wand. Das Spielzeug ist sehr präsent. In einem großen Regal ebenfalls gleich im Eingangsbereich sind verschiedene Produkte ausgestellt und auch hinter dem Tisch des Kundenservice ist noch einmal das gesamte Sortiment arrangiert. „Der Kundenservice muss alles in die Hand nehmen können, um dem Kunden am Telefon zu erklären, wie es funktioniert“, erklärt die PR-Managerin. Auf allen möglichen Flächen stehen Körbe mit Spielzeug, die sich jeder einfach mitnehmen kann. „Das wird auch wahrgenommen“, sagt Anne. „Sex ist bei uns einfach schon wegen unseres Business Models ein Thema, mit dem wir offen umgehen.“ ak
Gastfreundschaft: Besucher können es sich hier gemütlich machen.
BÜROBESUCH
Konzentriert: In der Flucht neben dem Gemeinschaftsbereich arbeiten die Teams.
Die Sextoys aus dem Onlineshop finden sich überall im Office.
Natürlich: Im Meeting-Raum Eden sind die Wände bepflanzt. Teamwork: Für die aktuelle Marketing-Kampagne probieren auch die Kollegen die Toys und schreiben über ihre Erfahrungen.
Fotos: Jann Venherm
Guten Appetit: An dem langen Tisch vor der Küche isst das Team mittags gemeinsam.
Voll integriert: Bürohund Phoebe darf sich hier überall frei bewegen.
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Foto: Jann Venherm
ONLINE-MARKETING
ONLINE-MARKETING
„BEI WETTEN, DASS..? MUSS ES ÄHNLICH GEWESEN SEIN“ Philipp Westermeyer, Gründer der Online Marketing Rockstars, über verrückte Leute in der Marketingwelt, Content in Zeiten von Plattformen und das Glück Philipp, wie erklärst Du Deiner Mutter, was Du machst? Das hat sich über die Jahre ständig verändert. Immer wenn sie es halb verstanden hatte, habe ich eine Firma schon wieder verkauft. Sie hat sich schließlich gemerkt: ‚Internetmarketing, Internetvermarktung – das kann der Junge ganz gut.‘ Ich hatte mal die ZDF-Show ‚Kampf der Start-ups‘ gemacht, da wusste sie, er ist im Fernsehen, das muss wohl funktionieren. Aber so genau fragt sie nicht mehr nach. Mit dem Event ist es am einfachsten. Da versteht sie, es kommen eine Menge Leute. Und was sind die Rockstars für Dich? Ein klassischer Unternehmensberater, der uns einordnet, würde vielleicht sagen: ‚Das ist ein Fachverlag.‘ Aber wir haben noch nicht mal eine Zeitschrift, wir publizieren auch nur einen Artikel pro Tag. Bei einem richtigen Verlag wäre das viel, viel mehr. Aber das ist auf einem gewissen Qualitätsniveau nicht finanzierbar und auch gar nicht nötig für unsere Zwecke. Zudem ist Fachverlag kein sexy Attribut. Aus meiner Sicht sind wir eine Plattform für digitales Marketing. Und die Plattform lebt – in echt, in einer Konferenz, in einer Messe, sie lebt im Portal, im Podcast und so weiter. Im Schnelldurchlauf: Wie fing alles an? Rockstars fing 2011 als Konferenz-Event für Freunde und Kunden an. Plötzlich kamen 800 Leute und irgendwann 1000. Wir bekamen Anfragen: ‚Können wir mit unserer Marke präsent sein?‘ 2013 haben wir dann erstmals jemanden für die Vermarktung eingestellt. Und schließlich kamen wir auf die Idee, noch eine Party während der Dmexco zu organisieren. Als alter Journalismus- und Medien fan hatte ich dann irgendwann die Idee, Inhalte zu machen – ohne Marketing. Also haben wir das Portal ins Leben gerufen. Ihr seid zu dritt, aber man sieht immer nur Dich. Ist das okay für die anderen? Das hat sich so entwickelt. Rockstars war meine Idee, mein Baby. Und ohne, dass wir das wollten, ist die Plattform auf einmal das Thema geworden,
Bald ist es wieder soweit: Zum Online Marketing Rockstars Festival 2017 am 2. und 3. März in der Messe Hamburg erwartet Philipp Westermeyer 25.000 Teilnehmer.
das am meisten Öffentlichkeit bekommen hat. Eigentlich logisch, weil es eine Fachveranstaltung für die Branche ist. Die anderen beiden Jungs haben im positiven Sinne damit gar kein Problem. Irgendwie war es auch eine Business-Entscheidung zu sagen, dass ich das Gesicht bin. Ich bin stolz, dass wir es über die Jahre geschafft haben, befreundet zu sein und die Höhen und Tiefen zu erleben: Firma verkauft, Firma gegründet, wieder zurückgekauft. Und dann parallel dieses Business, wo einer nach vorne geht und die anderen gleichermaßen daran partizipieren. Die Kollegen von T3N haben Dich Seriengründer genannt. Ist das eine zutreffende Bezeichnung? Im Vergleich zu Rocket bin ich ein kleiner Fisch. Da muss man sich auch realistisch einordnen. Aber klar, wir probieren Dinge und verfolgen alle die Philosophie, Business zu machen, das zehn, 20, 30 Millionen Umsatz machen kann, das wir aber selbst kontrollieren und bei dem wir wenig investieren müssen. Ein 200-Millionen-Umsatz-Business nach dem nächsten zu machen ist nicht unser Ding.
„MEIN PFAD IST, SEHR VIEL ZEIT AUF MEINE THEMEN ZU VERWENDEN. DAS LOHNT SICH MEHR“ Ich dachte, dass Du durch Deine Podcasts und Deine Themen das Know-how haben müsstest, um Dinge groß zu machen. Du hast sie ja nicht immer selbst in der Hand. Wir haben immer in Leute investiert, die ich bis heute für sehr schlau und sympathisch und aufrichtig halte, aber es ist halt auch so, dass nicht alles fliegt. Ich habe sehr viel Glück, dass das, was wir selbst aufgebaut haben, funktioniert. Das liegt am Team und an der gewissen Erfahrung. Die vierte Firma aufzubauen ist auch einfacher als die erste. Mein Pfad ist, sehr viel Zeit auf meine Themen zu verwenden. Das lohnt sich mehr. IWas ist denn heute Euer Ziel, Eure Vision? Ich kann es gar nicht so ganz konkret fassen. Aber ich beobachte die globale Liga von digitalen Groß-Events oder Digital-Marketing-Groß-Events, darunter die Adweek in New York oder Cannes Lions in Frankreich, aber auch der Web Summit,
die Dmexco und die Dreamforce von Salesforce. In diesen Bereichen wollen wir eine Rolle spielen, wir wollen eine globale Leuchtturm-Veranstaltung sein. Ihr wollt internationaler werden? Auf jeden Fall wollen wir es probieren. Nicht in den USA, da hat niemand auf uns gewartet, aber für Polen, Frankreich, Italien, Holland, Skandinavien ist das gut möglich. Am Ende ist diese Welt auch international. Durch Google und Facebook arbeiten alle mit denselben Herausforderungen und Tools. Es ist daher sinnvoll, für einen Polen auf einer Konferenz in Hamburg zu sein, wenn es so etwas in Warschau nicht gibt. Das Business ist nicht lokal. Wir haben jetzt zum ersten Mal einen Amerikaner als Redakteur eingestellt, der unser Profil englischsprachig aufbaut. Events sind nicht der einzige Umsatzbringer bei Euch. Was sind die wichtigsten Säulen? Das Festival macht ein bisschen mehr als die Hälfte vom Umsatz aus, der Rest ist Seminargeschäft. Mittlerweile bin ich selbst unterwegs und halte auf Anfrage mal einen Fachvortrag oder einen Inspirationsvortrag zum Thema Marketing. Ist Scott Galloway da ein Vorbild? Scott Galloway macht vor allem ein Subscriber-Business, für 3000 Dollar wird man Subscriber bei seiner Firma L2. Das finde ich schon vorbildlich. Aber wir wollen eine Plattform sein und auch neu tral und nicht selbst in die Dienstleistung reingehen, sondern in das übliche Mediengeschäft. Galloway hat große Summen eingesammelt und richtig dicke Investments. Ist das für euch ein Thema? Nein, wir versuchen – auch wenn das nicht so schnell geht – unser Ding aus Eigenmitteln aufzubauen.
NAME: Online Marketing Rockstars OMR
GRÜNDUNG: 2011
GRÜNDER: Christian Müller, Tobias Schlottke, Philipp Westermeyer
MITARBEITER: 40
STANDORT: Hamburg
SERVICE: Plattform für die DigitalMarketing-Branche onlinemarketingrockstars.de
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ONLINE-MARKETING
Ihr habt eine Redaktion und veröffentlicht nur einen Artikel pro Tag. Bleibt es dabei? Das ist erst mal so geplant. Wir haben vier Redakteure, am Ende hat jeder Redakteur fast eine Woche Zeit für einen Artikel, der fünfte Tag ist für den Podcast reserviert. Das ist auch sinnvoll, wenn du unique Content erzeugen möchtest. Wir wollten nicht der Fünfte sein, der auch noch Personalien abdruckt. Da war der Markt, als wir vor drei Jahren angefangen haben, sehr gut besetzt. Also haben wir uns gefragt: Was könnte unser Weg ins Pub li shing sein? Wir suchen die besondere Geschichten, die man eher entdeckt, wenn man in der Branche arbeitet, und weniger, wenn man sich die Branche nur von außen anschaut. Und wir machen die Sachen groß, gehen tiefer rein, recherchieren länger. Ich habe das Gefühl, dass eigentlich alle Eure Themen durch die Decke gehen. Wir haben seit vier, fünf Monaten 10.000 bis 12.000 Nutzer am Tag. Das ist eine ganz gute Zahl, die du im deutschen Markt mit einem Artikel pro Tag nicht so schnell auf 30.000 kriegst. Wo sollen die alle herkommen? Die Dezemberzahlen sind im Vergleich zu 2015 um 30 oder 40 Prozent gewachsen. Im Dezember können wir fair vergleichen, weil da keine Events stattfinden und wir keinen Peak durch Sonderzugriffe hatten. Wer tiefer reingeht und länger recherchiert, tritt auch mal jemandem auf die Füße. Bekommt Ihr Abmahnungen? Ja klar. Irgendwann begegnest du Leuten, denen etwas nicht gefällt, die sagen: ‚Warum bringt ihr das an die Öffentlichkeit? Das weiß keiner und soll auch keiner wissen!‘ Wir hatten mal einen Run von vier Wochen, in denen wir drei Abmahnungen eingesammelt haben. Am Ende guckst du dir das an und wägst ab, ob du das annehmen und unterschreiben sollst oder wie du dagegen vorgehst. Wenn man Artikel schreibt, kann das passieren. Das ist auch eine Auszeichnung, oder? Ja, das zeigt, dass du irgendwo reingestochen hast, wo etwas ist. Bislang haben wir nichts gemacht, was total unfair gewesen wäre, oder wir etwas behauptet haben, das vollkommen falsch ist. Es ist ja ein legitimes Instrument, dagegen vorzugehen. Apropos Geschichten, die keiner kennt: Ihr habt ein krasses Line-up auf Euren Events. Erzähl doch mal etwas über den Backstage-Bereich.
Besucherrekord: 2016 kamen 16.533 Teilnehmer zum Festival. Das ist für mich auch manchmal unglaublich. Vergangenes Jahr war Tony Hawk mit seiner Frau da und gleichzeitig Udo Lindenberg mit seiner ganzen Crew, zu der auch der Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre gehört. Außerdem Jan Delay mit seiner Truppe und Bild-Digital-Chefredakteur Julian Reichelt. Branchen-Promis und echte Stars – 40, 50 Leute, ein Riesenauflauf. Ich musste immer zwischen der Show und dem Backstage-Bereich wechseln und dachte mir: ‚Kneift mich mal einer! Was ist hier los? Bei ‚Wetten, dass..?‘ muss es sich ähnlich angefühlt haben. Man lernt eine Menge Leute über diesen Job kennen – sowohl Künstler als auch Unternehmerstars. Das macht sehr viel Spaß! Man hat lustige Erlebnisse. Gibt es Anekdoten? Vor allem kommt raus, dass die meisten Leute ein sehr bodenständiges Leben führen. Vor zwei Jahren ist Deichkind bei uns aufgetreten. Man hat diese total verrückten Punktypen im Kopf, die auf der Bühne abgehen. Und dann fahren die zum Vorge-
spräch in ihrem älteren Peugeot mit Kindersitzen auf der Rückbank vor. Man spricht dann über Kinder. Ich vermute, selbst die Samwers dieser Welt werden auch ein Stück weit ein normales Leben haben. Die haben Themen wie jeder beliebige andere Kita-Vater auch. Sind auch Leute dabei, die Du nie wieder einladen würdest? Nein. Wir sind aber seit Jahren immer wieder im Gespräch mit Snoop Dogg. Schon beim Kontaktaufbau merkst du den Unterschied, was es heißt, global zu skalieren. Da kommen auf einmal Leute zu dir, die behaupten, ihn zu kennen, nach dem Motto: ‚Hier, ich bin dein Mann, ich hole ihn dir, und dann sagst du, okay.‘ Der Typ ruft einen Preis auf, und dann stellst du fest, dass er Snoop gar nicht kennt, sondern nur auf die Marge scharf ist. Man muss erst mal die Wege verstehen: Wer ist eigentlich der richtige Ansprechpartner, wer hat Zugang und wer ist nur Arbitrageur? Diese Welt, dass es solche Leute gibt, ist schon verrückt.
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Fotos: Hannes Jann Venherm, Holtermann, Makerist Simon Hollmann
Typisch Rockstars: Überraschungs-Auftritt von Udo Lindenberg und Jan Delay und Philipp Westermeyer im Gespräch mit Scott Galloway beim OMR Festival 2016
T H E M A – SRPUE B ZR IA I KL
Das betrifft auch die Speaker? Absolut. Gary Vaynerchuk ist so ein Beispiel. Was da für Summen für Auftritte bezahlt werden. Als wir angefangen haben, gab es keinen Gary Vaynerchuk, keinen Marketingstar, da waren Professoren aus Harvard oder der Marketingchef von Adidas die gefragtesten Typen. Heute gibt es Leute wie Gary Vaynerchuk, Tim Ferriss oder Casey Neistat, das sind Marketing- beziehungsweise Unternehmerstars ohne Professur, ohne große Marke. Die sind global unterwegs und berichten über die aktuellen Trends. Das ist ein ganz eigenes Business, über das nicht viele Bescheid wissen.
„WIR SEHEN UNS ALS KURATOR. DU MUSST DIE RICHTIGEN STORYS UND KÜNSTLER FINDEN“ Kern Eures Business ist es, Leute sehr früh zu entdecken. Wir schauen uns natürlich an, wer spannende Sachen macht, wie die Leute auftreten und sich bei Youtube präsentieren. Wir sehen uns als Kurator. Du musst die richtigen Storys und Künstler finden. Du hast bei einem Horizont-Interview mal gesagt, dass es heute nicht nur darum geht, Relevanz und Reichweite zu erzeugen, sondern auch gute Inhalte. Ist das ein Thema, das Dich beschäftigt? Ja, absolut. Mich beschäftigt die Frage, wie man mit Inhalten in Zukunft Geld verdienen kann. Ich bin nicht der typische Tech-Typ, sondern ich fahre auf alles mit Medien und Marketing ab. Ich schaue, von wem wir etwas lernen können – international, nicht nur in den USA. Wie funktioniert Content gut? Podcast ist beispielsweise ein Thema, bei dem ich vor anderthalb Jahren dachte, das kommt jetzt erneut. Und da wollte ich dabei sein. Ist Video für Euch auch ein Thema? Wir beschäftigen uns damit, allerdings ist der konkrete Case für uns noch nicht gegeben! Video ist in der Produktion nicht sehr einfach: Es ist teuer, und die Leute sind superverwöhnt. Beim Podcast sind wir viel weiter. Unser Podcast wird in Zukunft funktionieren, der bleibt, der hat’s geschafft – genauso mit Podstars. So weit sind wir mit Video noch nicht. Studie
Welche Mega-Trends siehst Du in den nächsten zwei Jahren? Der Mega-Trend ist wahrscheinlich das Thema Content beziehungsweise Content-Marketing. Das wird von vielen nicht richtig verstanden oder nicht richtig eingesetzt. Andere fangen damit gerade an zu experimentieren und werden lernen, wie es für sie funktioniert. Content-Marketing ist sehr individuell, du musst für dich eine Lösung finden. Vor allem auch beim Thema Content-Verteilung – über Outbrain, über Facebook oder verschiedenste Plattformen. Das ist ein Thema, das ganz am Anfang steht.
Start-up Deuts chland
Die deutsche Gründungslan dschaft im internation alen Vergleich – Best Practices und Handlungs empfehlungen
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ONLINE-MARKETING
BLICK IN DIE GLASKUGEL Online Marketing Rockstar Philipp Westermeyer über die Nachhaltigkeit von aktuellen Trends und Themen SNAPCHAT VERSUS INSTAGRAM – Sehr schwierig. Ich glaube, das Rennen ist noch nicht entschieden. Es könnte durchaus sein, dass alles von Instagram aufgefressen wird. Die Nutzung von Snapshat ist zumindest in Deutschland nur auf bestimmte Zielgruppen beschränkt. Da lässt sich nicht genau sagen, ob die zu Instagram wandern oder nicht. Weil ich aber nur wenige Freunde habe, die Snapshat nutzen, sagt mein Bauchgefühl eher Nein. Ich selbst nutze es sehr gerne. Schwer zu sagen. Instagram wird größer werden. Insgesamt wird die ganze Fotowelt noch viel größer machen.
TWITTER – Ich würde mir wünschen, dass Twitter bleibt, weil ich es sehr gut finde. Allerdings hört man immer wieder aus den USA, dass es Probleme gibt und Leute abwandern. Ich befürchte fast, Twitter wird früher oder später irgendwo integriert. Ein Szenario: Eine Private-Equity-Firma oder ein Hedgefonds kauft Twitter, entlässt Leute, um das Unternehmen profitabel zu bekommen, und verkauft es dann weiter. Vielleicht an Microsoft oder Google. Die Frage wird sein, was passiert, wenn ein Finanzinvestor die falschen Leute entlässt und die Unternehmungskultur komplett killt. Dann kann es auch sein, dass so ein Unternehmen komplett zerfällt und verschwindet. Man darf aber nicht vergessen: Die Nutzung ist schon brutal – weltweit. Das täuscht hier in Deutschland. Es ist noch mehr offen als bei Instagram.
ANIMATED GIFS – Das wird auf jeden Fall weitergehen. Das Thema Fotobearbeitung im weitesten Sinne, bei Snapchat und auch Instagram, ist im Kommen und noch längst nicht ausgereift.
HAMBURG – Während Berlin auf ein unfassbares Wachstum setzen kann, wird sich Hamburg als Startup-Ökosystem eher linear entwickeln. Auch hier treibt die Digitalisierung zunehmend Startups auf die Straße. Die Wirtschaft ist stark, und es wird immer wieder Investoren und Gründer geben. Insofern: normales lineares Wachstum und damit nicht so ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, wie ihn Startups in Berlin ausmachen.
Du schmeißt Content und ContentMarketing in einen Topf? Aus Marketing-Sicht natürlich. Nur Content macht für Daimler beispielsweise ja keinen Sinn, am Ende müssen die Autos verkaufen. Wie siehst Du das Zusammenspiel der Gegenpole Content und Plattform? Wenn Facebook, Snapchat und vielleicht Google, Youtube nebeneinander groß und stark bleiben, dann denke ich schon, dass die Plattformen stärker auch für Inhalte und Content bezahlen werden müssen. Spätestens wenn es um Videorechte geht, zum Beispiel für die Bundesliga oder die NFL. Das könnte das Pendant zu Media for Equity sein? Das ist alles noch sehr unscharf. Das klassische Publisher-Ding löst sich auf. Daimler wirbt jetzt Top-Journalisten an. Bezahlt dann irgendwann Facebook Daimler dafür, dass Daimler Facebook-Kunde ist oder andersrum? Das wird sich noch finden müssen. Eins ist sicher: Guter Content wird Geld kosten. Du wirst Content nicht auf Euro oder Cent-Beträge runterpegeln können. In einigen Fällen wird es so sein, dass Facebook, Youtube, Spotify oder Amazon das gerne bei sich haben möchten und dafür bezahlen werden. Aber es wird auch andere Deals geben. Die Zeit, wo man eine ganz klare Wertschöpfungskette aufmalen konnte – Verlag, Media-Agentur, Journalist –, die ist vorbei. Zu den Plattformen, die Du genannt hast: Wer könnte in die Reihe noch vorstoßen? Wenn du mit den Top-Stars aus den USA sprichst, dann sind Musically und Houseparty die ganz heißen Sachen. Ich glaube, Instagram ist noch lange nicht da, wo es sein wird. Aber da kannst Du nicht investieren. Aber du kannst in Facebook in der Annahme investieren, dass die Plattform über Instagram und Whatsapp noch weiter zulegt. Ich war lange in Facebook investiert und habe erst vor Kurzem verkauft – vor der US-Wahl, weil ich ein Schisser war und dachte, dass im Fall von Trump der Kurs abrauscht. So war es ja auch. Jetzt überlege ich, wieder nachzukaufen. Denn Facebook wird mit den ganzen Beteiligungen noch eine Weile heiß sein.
Das Gespräch führte Jan Thomas.
ONLINE MARKETING ROCKSTARS – Ich gehe davon aus, dass wir uns bei dem Event zwischen 40.000 und 50.000 Leuten bewegen können. Wir werden jetzt 25.000 Teilnehmer haben. 2018 sind wir vielleicht bei mehr als 30.000. Entsprechend werden sich unsere Reichweiten weiterentwickeln. Wir sitzen auf einem Thema, das gerade das weltweite Monsterthema ist – und keiner sieht es so richtig.
Aber für den HSV gilt am Ende auch: too big to fail. Der Verein wird vielleicht auch mal in die zweite Liga gehen, aber grundsätzlich bleiben sie erstklassig. Meine Kernfrage ist: Wann spielt Schalke mal wieder ernsthaft um die Meisterschaft mit? Ich habe die Hoffnung, dass es in zwei Jahren so weit sein könnte – und der HSV in der ersten Liga oder auf dem Weg dahin ist.
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PHILIPP WESTERMEYER ist „Erfinder“ der Online Marketing Rockstars. Gemeinsam mit seinen Partnern, Christian Müller und Tobias Schlottke, hat Philipp außer den Online Marketing Rockstars auch Firmen wie Metrigo und Adyard aufgebaut. Seine berufliche Karriere startete er 2005 als Assistent des Vorstands von Gruner + Jahr. Foto: Jann Venherm
HSV – Als Schalke-Fan bin ich da nur ein Beobachter.
ONLINE-MARKETING
MAGISCHES MARKETING Bei Einhorn sprechen Produkt und Kultur für sich
Orgasmen für alle: Als Reaktion auf die Abmahnung eines Mitbewerbers organisierte Einhorn die Demo #Yeswecum21 und machte ein Marketing-Event daraus.
Fotos: Einhorn
Kaum ein Startup hat im Vergleich zu seiner Größe einen derartigen Marketing-Erfolg wie Einhorn. Seit Philip Siefer und Waldemar Zeiler 2015 begonnen haben, vegane Kondome zu produzieren, haben sie schon für viel Wirbel gesorgt. Klassisches Marketing gibt es bei Einhorn nicht. „Unser Produkt kommuniziert sich selbst“, sagt Philip. Er nennt sich selbst den Produkt-Heini von Einhorn. „Meistens kreiert man ein Produkt und baut das Marketing dann irgendwie außen rum. Das machen wir anders. Unsere Kondome machen Spaß und sind lustig und haben eine echte Geschichte, sodass das Marketing gar keinen Quatsch dazu erfinden muss. Wir passen die Präsentation der Geschichte nur für die verschiedenen Kanäle an.“ Einhorn kommuniziert mit seinen Fans viel über die sozialen Medien. Die gesamte Markenwelt ist bunt und wirkt etwas verrückt. Diese Welt ist nichts für jedermann, aber die 18.000 Facebook-Follower, 7000 Instagram-Abonnenten und 1500 Snapchat-Story-Zuschauer sind echte Fans der Marke. Das Produkt und die Marke so zu entwickeln hat zu Beginn etwa drei Monate gedauert. „Die Leute denken immer, wir sitzen hier zusammen, rauchen irgendwelches Zeug, und dann kommen die guten Ideen“, sagt Philip. „Aber wir arbeiten wirklich hart daran, uns so zu präsentieren, wie wir sind, und stecken viel Zeit und Liebe in unser Produkt.“ FAIRSTAINABILITY UND ONLINE-RÄTSEL Die Geschichte, die Einhorn online erzählt, entwickelt sich nach dem Prinzip „Market every process“. Alles, was bei Einhorn passiert, kann zu einer Marketing-Story werden: ob das der ungewöhnliche Recruiting-Prozess für den Fairstainability- Manager ist, den das Unternehmen mittels eines Online-Rätsels gesucht hat, die Arbeit mit Flüchtlin-
gen, Teambuilding-Maßnahmen oder die Produkt einführungen bei der Drogeriemarktkette DM: Alles wird in Facebook-Posts, auf Instagram oder Snapchat dokumentiert.
„UNSERE ZIELE SIND SELTEN MIT ZAHLEN VERBUNDEN“
gesamte Unternehmenskultur Teil des Marketings. „Das gedruckte Einhorn-Magazin hat uns bisher am meisten Spaß gemacht“, verrät der Gründer. Das Image einer Marke lässt sich nur sehr schwer in Zahlen fassen, deswegen orientiert Einhorn sich kaum an KPIs. „Wir kennen natürlich unsere Umsätze, allerdings sind unsere Ziele selten mit Zahlen verbunden, wie beispielsweise 20 Prozent mehr Umsatz und so weiter, sondern mit Gefühlen“, sagt Philip. Die gesamte Reichweite ist organisch gewachsen, das Startup steckt kaum Geld ins Online-Marketing. „Wir haben einfach noch nicht den Hebel gefunden, der aus 1000 Euro Investition in Marketing 2000 Euro Umsatz macht“, sagt der Gründer. „Mit Zahlen jongliert man hauptsächlich für Investoren, die haben wir nicht. Damit kann ich mein Team nicht motivieren – und mich selbst auch nicht.“ ak
Quatschmacher: Zur Einführung ihrer Kondome bei DM übernahm Einhorn für einen Tag den Snapchat-Kanal der Drogeriekette.
PHILIP SIEFER Einhorn-Gründer
Philip erklärt: „Wir machen, was uns interessiert, und erzählen dann eine Geschichte, die sich vermarkten lässt. Das ist viel sinnvoller, als den Leuten ständig zu erzählen, dass sie unser Produkt kaufen sollen. Natürlich machen wir auch tausend Dinge, die niemanden interessieren. Daraus wird dann auch keine Marketing-Story.“ So betrachtet, ist die
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ONLINE-MARKETING
Keine Kampagne ohne Analyse: Heutzutage ist ein Großteil der Marketingmaßnahmen messbar und somit der Erfolg ganz klar zuzuordnen.
„DIE MARKE ENTSTEHT ÜBER EIN STARKES PRODUKT“
Gerade erst hat die Analyse-Plattform Appsflyer eine Finanzierungsrunde in Höhe von 56 Millionen Dollar abgeschlossen. Ran Avrahamy, VP Marketing, erklärt worauf Startups bei der Vermarktung achten müssen
ZEITPUNKT Du hast eine Idee, wie man ein Problem löst? Dann lautet die nächste Frage logischerweise: Wie verkaufe ich diese Idee am besten? Von daher sollte man sich sehr früh im Entstehungsprozess eines Startups mit dem Thema Marketing beschäftigen – am besten schon am Tag eins. TOOLS Gerade für B-to-B-Companies sind Analytic-Tools von entscheidender Bedeutung. Es ist ein Kardinalfehler, viel Geld für Online-Marketing zu verblasen und dann nicht darauf zu achten, ob es auch ankommt. Ansonsten wird E-Mail-Marketing häufig unterschätzt: Meiner Meinung nach ist das ein wichtiges Werkzeug, um mit den Kunden zu
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kommunizieren. Intern sind die wesentlichen Tools, die wir für Kommunikation, Zusammenarbeit und Projektmanagement nicht nur im Marketing nutzen, Slack, Asana, Hubspot und Mention. KANÄLE Es gibt keine universelle Antwort, auf welchen Kanälen man sich am effektivsten vermarkten kann. Jede Plattform hat ihren Wert. Google und Facebook sind die Klassiker. Es wird immer schwerer, ohne diese Giganten auszukommen. Wenn du junge Leute ansprechen willst, sind grundsätzlich Netzwerke wie Instagram, Snapchat oder auch Pinterest die richtigen Plattformen. Aber auch hier gibt es Überraschungen. Mein Credo ist: Probiert Euch aus! Es wäre eine Schande, es nicht zu tun. Das Risiko, eine gute Gelegenheit zu verpassen, ist groß. AUSLAGERUNG In Eurem Unternehmen kennt Ihr Euer Produkt am besten. Und Ihr kennt Eure potenzielle Kundschaft am besten. Von daher sage ich: Macht es selber – solange ihr jemanden im Team habt, der etwas von Marketing versteht. Wenn Ihr keinen habt, der sich damit auskennt – und das ist oftmals der Fall – dann holt Euch schon in der Frühphase jemanden in die Truppe, der Euch helfen kann. Ansonsten beauftragt eine Agentur, wenn Ihr das Budget dafür habt. MARKE Wenn Euer Startup noch jung ist, dann macht Euch klar: Ihr seid nicht BMW. Niemand kennt Eure Marke. Als Konsequenz lohnt es sich am Anfang auch
nicht, einzig die Marke zu bewerben. Die Marke entsteht vielmehr über ein starkes Produkt. BUDGET Das hängt auch immer mit der Art des Business zusammen. Meine pauschale Regel lautet: Das Marketing-Budget sollte die Entwicklung des Produkts nicht beeinträchtigen. Ansonsten sage ich als Marketeer: So viel wie möglich. CONTENT Ich rate gerade Unternehmen in der Startphase zu Content-Marketing. Es kostet eine Menge Geld, Suchmaschinen dafür zu bezahlen, hoch gerankt zu werden. Oftmals haben Startups dieses Geld nicht. Eine clevere Content-Kampagne mit den richtigen Keywords hilft dabei, bei den Suchmaschinen prominent platziert zu sein – zu einem Bruchteil der Kosten. OFFLINE Es gibt bei all den Marketing-Möglichkeiten eine Sache, die viele Gründer heute übersehen: Nichts ersetzt ein persönliches Treffen! Es hilft, wenn man vor Ort ist, sich von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Branchen-Events gemacht und unter anderem eine eigene Event-Reihe initiiert, die nach dem Auftakt in Paris und Moskau in diesem Jahr am 23. März in Berlin stattfinden wird. Auf den Mama-Konferenzen – was für Mobile Attribution und Marketing Analytics steht – bringen wir Kunden, Partner und führende Mobile-Marketing-Experten aus der Region zusammen.
Fotos: Carlos Muza/Unsplash, Appsflyer
SINN Ob Gemüsehändler, Möbelpacker oder Hightech-Startup: Am Ende muss jedes Geschäft Kunden gewinnen und ein Produkt verkaufen – das ist die absolute Basis. Gutes Marketing hilft Dir dabei. Bei all den Startups, die heutzutage gegründet werden, ist es wichtig, aus der Masse herauszuragen. Und es gibt noch einen Punkt von essenzieller Bedeutung: Wer sich mit Marketing beschäftigt, hält seinem Startup den Spiegel vor. Um etwas zu bewerben, musst du vorher wissen: Was für einen Markt will ich erreichen? Was brauchen meine Kunden? Welchen Mehrwehrt kann ich bieten? Stichwort: Product Market Fit. Es ist essenziell für den Erfolg, diese Fragen beantworten zu können. Marketing hilft Dir dabei.
ONLINE-MARKETING
SCHEITERN Man haut sich monatelang die Wochenenden um die Ohren, um ein Produkt auf den Markt zu bringen. Aber genau das macht einen häufig blind dafür, sich einzugestehen, dass sich außer Euch eigentlich keiner um dieses Produkt schert. Wenn der Erfolg einer Marketing-Kampagne ausbleibt, sollte die erste Frage nicht sein: Müssen wir unser Marketing ändern? Sondern: Müssen wir etwas am Produkt ändern? Seid immer ehrlich zu Euch selbst, auch wenn es manchmal wehtut. Hört nie auf, Euch und Euer Produkt kritisch zu hinterfragen!
TOOLS
Mit diesen Marketing-Werkzeugen behaltet Ihr den Überblick
SEGMENT
Die Migration von Datensätzen von einem zum anderen Tool erscheint oft schwierig. Segment hilft bei der Portierung. segment.com
RAN AVRAHAMY ist VP Marketing bei Appsflyer. Vor seiner Zeit bei Appsflyer war er Mitgründer von Scringo, einer Plattform, die mobile Apps mit Social- und Communication-Tools bei der Monetarisierung unterstützte. Außerdem arbeitete er in verschiedenen Marketing- und Business-Development-Positionen, in denen er Startups beim Wachsen half. appsflyer.com
UNOMY
Die Software des gleichnamigen israelischen Startups hilft dabei, im B-to-B-Sektor Interessenten zu finden. unomy.com
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M I T TA G S PA U S E
Es ist angerichtet: Bei Goeuro kommen einmal in der Woche Köche, die Mittagessen für das ganze Team zubereiten.
DER KAMPF GEGEN DIE CURRYWURST
Einige Startups haben ihre eigene Lunch-Kultur entwickelt. Andere nutzen zeit- und geldsparende Lunch-Helfer
EINE VIRTUELLE KANTINE Startups stehen vor allem vor drei Herausforderungen: wenig Geld, wenig Zeit, viel zu tun. Da fällt es oft schwer, sich um eine gesunde Ernährung für die Team-Mitglieder zu kümmern. Gegessen wird daher oft direkt am Arbeitsplatz, im besten Fall Gemüse, Reis und Hühnchen vom Vorabend. Wer nichts Mitgebrachtes hat, greift zum belegten Brötchen und is(s)t am Ende gereizt. Noch gereizter ist, wer gar nichts isst. Doch regelmäßige Restaurantbesuche sind teuer, außerdem reicht die Zeit selten aus. Das Arbeitsrecht sieht eine Mittagspause von 30 Minuten vor. Viel mehr Zeit ist selten drin.
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Und eine eigene Kantine hat kaum ein Startup zur Verfügung. So reicht das kulinarische Angebot in Startups selten über ungesunde Snacks und die obligatorische Obstschale hinaus. Genau hier setzen Food-Startups mit ihren unterschiedlichen Geschäftsmodellen an. Digitale Restaurants wie zum Beispiel Greengurus bieten nicht nur ihren Office Sale an, bei Bedarf können einzelne Angestellte oder Gruppen auch einfach direkt bestellen. Um eine gesunde Verpflegung der Mitarbeiter für Unternehmen attraktiv zu machen, fördert der Staat seit mehr als 50 Jahren Arbeitgeber, die die Verpflegung ihrer Mitarbeiter bezuschussen. Das Prinzip: Ein Unternehmen verteilt Essensschecks an seine Mitarbeiter, die entweder in der hauseigenen Kantine oder aber auch in Restaurants und Lebensmittelläden verrechnet werden. Diese Essensschecks können die Unternehmen dann steuerlich absetzen. Im Zeitalter des Internets ist das noch einfacher: Startups wie Smunch oder Lunchio ersparen den notwendigen Papierkram und digitalisieren den gesamten Prozess. Dabei machen die Startups jedes Restaurant zur virtuellen Kantine. Am Ende haben die Angestellten mehr Zeit und zugleich bezahlbares, gutes Essen statt der Currywurst mit Pommes oder dem Couscous-Salat. kg
STEUERVORTEIL „Der Gesetzgeber fördert Unternehmen, die ihre Arbeitnehmer subventionieren”, sagt Christoph Ackermann, EY-Partner im Bereich Steuern. Das sei eine politische Entscheidung. Allerdings müssen dabei bestimmte Regeln beachtet werden: 2017 liegt der amtliche Sachbezugswert bei 3,17 Euro. Ein Sachbezug im Allgemeinen ist eine geldwerte Leistung, die den Mitarbeitern nicht bar ausgezahlt wird, sondern zum Beispiel in Gutscheinen. Bezuschusst der Arbeitgeber mit mehr als dem Doppelten des amtlichen Sachbezugswertes, muss der gesamte Betrag versteuert werden. Bleibt der Zuschuss bei maximal 6,34 Euro, liegt der steuerpflichtige Betrag bei 3,17 Euro. Arbeitgeber dürfen den Betrag mit 25 Prozent pauschal versteuern, sodass kein individueller Steuersatz nötig ist und der Betrag sozialversicherungsfrei bleibt. Das bedeutet zwar einerseits Mehrkosten für den Arbeitgeber, aber gleichzeitig für ihn geringere Lohnnebenkosten und vor allem mehr Nettolohn für die Mitarbeiter.
Fotos: Jann Venherm
Immer montagmittags kommen bei Project A Ventures die Greengurus zum Office Sale vorbei und liefern eine Auswahl frischer Salate, Sandwiches und Smoothies direkt ins Büro. Gebracht werden die morgens in Kreuzberg zubereiteten Speisen umweltfreundlich mit Elektrorollern, die mit Flying Fridges ausgestattet sind. „Für uns ist das sehr praktisch“, sagt Konstanze Pflüger von Project A Ventures. „Niemand muss rausgehen, wir müssen nichts bestellen und auch nicht auf unser Essen warten.“ Außerdem können alle Team-Mitglieder gemeinsam essen. Auch andere Startups nutzen den Lieferdienst der Greengurus.
M I T TA G S PA U S E
WAS TUT IHR FÜR DAS MITTAGSHOCH? Vier Startups berichten, wie sie ihre Mitarbeiter verpflegen
GOEURO Die Reiseplattform bietet einmal wöchentlich ein kostenloses Mittagessen für das ganze Team von knapp 200 Mitarbeitern an. Goeuro arbeitet dafür mit sechs Köchen zusammen. „Es gibt eine große Auswahl an veganen, glutenfreien und vegetarischen Gerichten“, erzählt Dagmar Irrig von Goeuro. An den restlichen Tagen verlaufen die Pausen so individuell wie die Kollegen aus mehr als 40 Nationen eben sind. „Die Essgewohnheiten unterscheiden sich je nach Kultur und Abteilung.“
WOOGA Beim Games-Startup kommen bis zu viermal in der Woche mobile Caterer ins Büro. Um den Teamgeist noch mehr zu stärken, veranstaltet Wooga jeden dritten Mittwoch im Monat ein Mystery Lunch. „Alle Mitarbeiter gehen in Gruppen von je sechs Leuten, die per Losverfahren zusammengestellt werden, auf Unternehmenskosten essen“, sagt Maike Steinweller von Wooga. Das soll Leute aus unterschiedlichen Abteilungen zusammenbringen, die normalerweise nicht miteinander ins Gespräch kommen.
ZALANDO Der Online-Versandhändler Zalando erleichtert seinen Mitarbeitern die Mittagsverpflegung durch tägliche Caterer. „Es gibt an jedem Standort Verpflegungsmöglichkeiten und Zalando gewährt seinen Mitarbeitern Rabatt auf Lunch-Angebote“, erklärt Katharina Heller von Zalando. „Selbstkochen steht nicht auf dem Programm, aber unsere Küchen werden gern genutzt, um Mitgebrachtes aufzuwärmen und zusammen zu essen.“
Fotos: Jann Venherm, Wooga, Claudius Pflug, N26
N26 Das Fintech N26 bestellt täglich 20 Kilogramm Obst und fünf Kilogramm Gemüse ins Büro. Nüsse und Müsli gibt es auch für Zwischendurch. Aber weder Bananen noch Salzstangen ersetzen eine ausgewogene Mahlzeit. Deshalb gibt es mittwochs bestelltes Mittagessen für alle Mitarbeiter auf Kosten des Fintechs. Beim gemeinsamen Essen wird dann meistens ein aktuelles Projekt vorgestellt, was das Zusammenkommen beiläufig auch produktiv macht.
Texte: Kate Grin
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M I T TA G S PA U S E
STARTUPS ORGANISIEREN DIE MITTAGSPAUSE Wie drei junge Food-Firmen das Lunch-Problem lösen
LUNCHIO „WARUM KANN LUNCH NICHT MEHR WIE DINNER SEIN?“ Die Gründer von Lunchio kennen das Zeitproblem in der Mittagspause, das die meisten Arbeitnehmer betrifft. Statt in einer entspannten Atmosphäre gutes Essen mit Freunden oder Kollegen zu genießen, stressen Gedanken wie „Schaffe ich meine Deadline?“ oder „Verpasse ich meinen Termin, wenn ich Essen gehe?“ – besonders kurz vor der Mittagspause. „Warum kann Lunch nicht mehr wie Dinner sein?”, fragten sich Jan Saupe, Sebastian Blautzik, Dennis Ortmann und Deniz Caglayan, die Gründer von Lunchio. Das Startup organisiert als digitaler Kellner die Lösung für die Mittagspause mit nur wenigen Klicks. Auf der Plattform können Nutzer ein Restaurant auswählen, das Essen bestellen und auch gleich online bezahlen. Das Essen wird zur gewünschten Zeit vorbereitet und wartet auf den Besteller am reservierten Platz im Restaurant. Der Kunde kommt, isst und geht. Damit spart er die Wartezeit vor Ort und kann in Ruhe sein Essen genießen. Seit Anfang 2016 bietet Lunchio außerdem digitale Essensmarken an, die in Partnerrestaurants eingelöst werden können. Unternehmen können über die Plattform Lunchio.de ein Essensbudget für ihre Mitarbeiter freischalten, das beim Bezahlen verrechnet wird. Aktuell ist Lunchio in 15 Städten aktiv und kooperiert mit 175 Restaurants. lunchio.de
EATCLEVER
SMUNCH „DIE ZUKUNFT DER KANTINE IST KEINE KANTINE“ Shivram Ayyagari, einer der zwei Gründer von Smunch, ist in seiner beruflichen Laufbahn immer wieder auf ein Problem gestoßen: Wo bekomme ich einen guten Lunch? „In Bombay gab es keine Optionen vor Ort“, erzählt er. „In Singapur stand man mindestens 20 Minuten lang für das Essen an.“ Als er 2014 bei Delivery Hero in Berlin arbeitete, bemerkte er, dass der Fokus bei Bestellungen hauptsächlich auf Dinner und Wochenende lag. Er fragte sich, warum die Leute kein Mittagessen bestellen. So entwickelte er gemeinsam mit Oliver Hüfner das Konzept von Smunch, das Unternehmen die Möglichkeit gibt, das Lunch-Problem ganz
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einfach und für alle Mitarbeiter zu lösen. Und so funktioniert es: Smunch bietet jeden Tag vier Gerichte bei täglich wechselnden Restaurants an. Die Mitarbeiter können das Essen online vorbestellen, sofort bezahlen und brauchen nur noch auf die Lieferung zu warten. Alle Bestellungen werden von Smunch zur gewünschten Zeit gleichzeitig gebracht, und die Mitarbeiter können gemeinsam essen. Auch finanziell profitieren die Angestellten: Durch die steuerliche Vergünstigung bezahlen die Nutzer statt zwölf Euro nur 4,90 Euro für ein Gericht. „Die Zukunft der Kantine ist keine Kantine“, sagt Shivram. smunch.co
Texte: Kate Grin
Fotos: Lunchio
Es muss nicht immer Fast Food sein: Startups bieten schnelle und preisgünstige Lösungen für gesundes Essen in der Mittagspause an.
„WAS LANGE FÄHRT, WIRD SELTEN GUT“ Döner, Pizza, Bulette – dieses Angebot ist auf Dauer nicht gerade gesund. Die Gründer von Eatclever wollen gesundes Essen für alle anbieten, die keine Zeit zum Kochen haben und auf gebratenen Eierreis möglichst verzichten wollen. Mit Ernährungswissenschaftlern und Köchen stellt das Team von Eatclever gesunde Rezepte zusammen. Nährwerte und Zutaten der Gerichte sind für den Kunden sichtbar. Darüber hinaus veröffentlicht Eatclever auf seinem Blog Tipps zur gesunden Lebensweise einschließlich gesunder Rezepte zum Nachmachen. Eine Mahlzeit gibt es schon ab 4,90 Euro. Ausgewählte Partnerrestaurants bekommen die Rezepte inklusive ausgewählter Lebensmittel und bereiten auf Bestellung die Mahlzeiten frisch zu. „Was lange fährt, wird selten gut“, ist das Motto von Eatclever. Deshalb nimmt das Restaurant, das dem Besteller am nächsten ist, die Bestellung auf und liefert diese auch aus. Im Moment liefert Eatclever unter anderem in Hamburg, Hannover und München. Die Lieferung in Berlin ist in Planung. Neben der Feelgood-Food-Lieferung bietet Eatclever auch ein Feelgood-Food-Catering für ganze Teams sowie für Veranstaltungen an. eatclever.de
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HERTHA BSC – AGIL BLEIBEN IN ZEITEN DES WANDELS Paul Keuter, Mitglied der Geschäftsleitung von Hertha BSC, spricht über Change Management, twitternde Fußballmanager und StartupKultur auf dem Spielfeld Herr Keuter, von Twitter zu Hertha – schildern Sie doch kurz Ihren Werdegang. Was hat Sie zur „Alten Dame“ zurückgeführt? Die drei Jahre bei Twitter waren eine großartige Zeit. Die Möglichkeit, das rasante Wachstum des Unternehmens entscheidend mitzuprägen gepaart mit großen persönlichen Lerneffekten und der Zusammenarbeit mit den talentiertesten Kollegen auf der ganzen Welt – das war eine tolle Erfahrung. Als Hertha BSC auf mich zugekommen ist, musste ich trotzdem nicht lange überlegen: Fußball. Hertha. Berlin. Das sind gleich drei meiner Leidenschaften in einem Paket. Michael Preetz wusste genau, welche Knöpfe er drücken muss. Sie sind 2016 mit der Mission gestartet, die digitale Transformation bei Hertha BSC voranzubringen. Was sind die wichtigsten Punkte dabei? Bei Hertha BSC würde ich speziell den Kulturwandel hervorheben. Um Innovationen innerhalb des Clubs zu fördern, braucht es auch den Mut zu scheitern. Diesen Mut fördert man am ehesten durch transformative Führung der Mitarbeiter. Dabei geht es auch um die Auflockerung von Hierarchien, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und im Operativen um den Konflikt zwischen Effizienz und Innovation. Partizipative Zielsetzungen mit den Mitarbeitern, Transparenz und Sinnhaftigkeit aller Arbeitsprozesse – all das muss konsequent implementiert werden und braucht Zeit. Das gleicht einer Operation am offenen Herzen. Neben dem Kultur- und Führungswandel beschäftigt uns aber auch die digitale Aufbereitung unserer Inhalte, die Optimierung aller digitalen Touchpoints und nicht zuletzt die Marke Hertha BSC. Denn ohne einen klaren Markenkern lässt sich auch nur schwer eine eindeutige Unternehmenskultur entwickeln. Das Willkommensschild am Eingang weist Hertha als „Berliner Startup seit 1892“ aus. Was hat es damit auf sich und wie passt das mit der Tradition und den Werten des Vereins zusammen? Dieser neue Markenkern muss als Soll- und nicht als Ist-Positionierung verstanden werden. Er untermauert eine klare Haltung, die zwar zukunftsgerichtet ist, aber auch auf die lange ereignisreiche Geschichte unseres Clubs einzahlt. Die Kampagne an sich
besitzt ein gutes Maß an Selbstironie, aber die Haltung dahinter wird zur gelebten Kultur in unserem Verein und ist für uns unantastbar. Was verbinden Sie mit Startup-Kultur? Den Hunger nach Außergewöhnlichem, den Willen, Innovationen zum Daily Business zu machen, den Mut, auch mal zu scheitern, und auch die enge Zusammenarbeit aller Gewerke anstelle von altem Hierarchiedenken. All das sind Facetten, die wir uns auch auf die Fahne geschrieben haben. Wir wollen in Zeiten des stetigen Wandels agil bleiben und die Chancen der Digitalisierung in den Vordergrund stellen, anstatt uns zu lange mit Risiken aufzuhalten.
„WIR WOLLEN DIE CHANCEN DER DIGITALI SIERUNG IN DEN VORDER GRUND STELLEN UND DIE KRAFT DER BERLINER STARTUPSZENE BESSER NUTZEN“ Welche Change-Management-Prozesse sind im Verein intern im Gange? In der Geschäftsleitung haben wir uns bereits in einen Change-Management-Workshop begeben, um proaktiv zu lernen, wie wir Veränderung strukturiert transportieren können. Außerdem wollen wir die Kraft der Berliner Startup-Szene besser nutzen und unser Arbeitsumfeld modernisieren. So haben wir ein Büro im Mindspace an der Friedrichstraße eröffnet, unsere Vertriebler projektbezogen in einem Digital Lab arbeiten lassen und bereits Anfang 2016 ein Digital Board gegründet, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie ist der Stand nach einem Jahr? Wir haben viel erreicht, sind aber noch lange nicht fertig. Veränderungsprozesse brauchen viel Kraft und Zeit. Trotzdem gibt es schon sichtbare Indikatoren für unseren Fortschritt, zum Beispiel unsere Social-Media-Aktivitäten. Wir sind der einzige Club Deutschlands, bei dem sowohl
der Manager als auch der Trainer einen TwitterAccount führen. Auch unsere Vereins-Accounts kommunizieren sehr plattformgerecht. Außerdem haben wir 2016 als erster Club in Europa eine digitale Anleihe auf den Weg gebracht – mit großem Erfolg. Wie reagieren die Fans? Für die Fans haben sich die Prozesse hauptsächlich im neuen Markenauftritt manifestiert. Und der wurde durchaus kontrovers diskutiert. Das ist aber auch eher als Erfolgskriterium für unsere Kampagne zu verbuchen. Wir hätten viel falsch gemacht, wenn die Kampagne nicht diskutiert worden wäre und Emotionen hervorgerufen hätte. Die große Mehrheit der Fans hat sehr positiv reagiert. Welche Änderungen dürfen wir auf dem Rasen erwarten? Hoffentlich keine. Unser Trainerteam und die Mannschaft machen momentan einen überragenden Job. Da würde ich mir wirklich keine Veränderungen wünschen. Unser Team hat schon in der vergangenen Saison auf unsere neue Markenpositionierung eingezahlt – mit viel Mut und einer modernen Spielart, die die ganze Stadt begeistern sollte. Wie geht es 2017 weiter? 2017 ist ein wirklich großes Jahr für uns, denn Hertha BSC wird 125 Jahre alt. Wir werden die Tradition und die facettenreiche Geschichte des Vereins hochleben lassen und gleichzeitig mit viel Leidenschaft und Kraft dafür sorgen, dass wir auch die kommenden 125 Jahre ein wichtiger Baustein der Bundesliga und vor allem der Stadt Berlin sein werden. Ich kann Ihnen versprechen, zu unserem Jubiläum kommen alle Herthaner auf ihre Kosten.
PAUL KEUTER ist seit Januar 2016 Mitglied der Geschäftsleitung bei Hertha BSC. Zuvor war er als Global Sports Chair federführend für die weltweite Sport-Strategie von Twitter. Er ist mit einer US-Amerikanerin verheiratet und Vater von zwei Kindern. Mit seiner Familie lebt er in Berlin im Prenzlauer Berg. herthabsc.de
Aufmerksame Zuhörer: Metro-Chef Olaf Koch beim NKF Summit Vol. 1 in der neuen Berliner Location Von Greifswald
MEHR MUT Die deutsche Wirtschaft hat Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Der NKF Summit Vol 1. zeigt Lösungen auf, wie Startups etablierte Firmen dabei unterstützen können, fit für die Zukunft zu werden
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Wettbewerb dauerhaft zu sichern.” Auf die Teilnehmer wartete ein entsprechend dicht gepacktes Programm aus Experten-Gesprächen, Fallstudien und Best Practices führender Unternehmen im Umgang mit Startups.
„DER NKF SUMMIT: MODERN, DICHT, KOMPETENT, OFFEN“ CHRISTOPH KEESE Executive Vice President Axel Springer SE
BRÜCKEN BAUEN „Deutschland muss sich mehr Startup-Kultur zutrauen.” Der Appell von Christian Lindner war deutlich. In seiner Keynote forderte der FDP-Chef einen Mentalitätswandel, um die Experimentierfreude und Risikobereitschaft der Startup-Branche für die gesamte deutsche Wirtschaft nutzbar zu machen. „Wir brauchen eine andere Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Und wenn dieses Stadium beginnt, beginnt eine neue Ära für die deutsche Wirtschaft.” Lindners Ansatz: Da Startups unbekannte Geschäftsmodelle erproben, könnten sie die „ausgelagerten Forschungsabteilungen der deutschen Wirtschaft“ darstellen. „Mehr Mut haben und einfach mal starten“, forderte auch Miriam Mertens, Vice President Startup-Kooperationen bei der Telekom Deutschland. Sie richtete sich insbesondere an den Mittelstand. Nicht jeder Mittelständler müsse dabei gleich sein ganzes Geschäftsmodell umwälzen, manchmal gebe es auch kleine Lösungen, die man gemeinsam mit
Fotos: Saskia Uppenkamp, Privat
Wie können Corporates und Startups erfolgreich zusammenarbeiten? Diese Frage stand über dem NKF Summit Vol. 1 am 7. Dezember 2016 in Berlin. NKF Media ist der Herausgeber der beiden Magazine Berlin Valley und the Hundert. In 20 Sessions beleuchteten mehr als 30 Experten aus der Startup-Szene, der deutschen Wirtschaft, Politik und Medien die vielfältigen Ansätze des Themas. Insgesamt mehr als 200 Vertreter von Startups, Mittelstand und Konzernen kamen in der neuen Location Von Greifswald im Norden Berlins zusammen, um anhand herausragender Beispiele zu diskutieren, wie die Zusammenarbeit von Corporates und Start ups gelingen und wie man Innovationen vorantreiben kann. In der Digitalisierung steckt großes Potenzial für die deutsche Wirtschaft, doch viele traditionelle Firmen tun sich immer noch schwer damit. „Kein etabliertes Unternehmen kann es sich erlauben, nicht mit Startups zu kooperieren”, ist Jan Thomas, Gründer und CEO von NKF Media, überzeugt. „Deshalb haben wir mit dem NKF Summit eine Plattform geschaffen, um Corporates und den Mittelstand mit Startups zusammenzubringen und Berührungsängste abzubauen. Unser Ziel ist es, Corporates zu helfen, ihre Zukunftsfähigkeit in der digitalen Transformation und im internationalen
IN EIGENER SACHE
einem Startup implementieren könne. Die Telekom ist bereits mit einer Vielzahl an Startup-Aktivitäten unterwegs. Jetzt gehe es darum, diese noch besser ins Kerngeschäft zu integrieren, damit auch die eigenen Kunden stärker von den Kooperationen profitieren. „Wir wollen die Position des Brückenbauers noch viel stärker spielen, noch viel mehr Mittelständler mit Startups zusammenbringen und unsere eigene Technologieplattform dabei besser ins Spiel bringen“, sagt Mertens. RELEVANZ STATT DOMINANZ In der Funktion des Brückenbauers ist auch Metro- Chef Olaf Koch unterwegs. 2012 stieß er die Transformation im eigenen Unternehmen an. Nach dem Motto „Relevanz statt Dominanz” steht nun nicht mehr allein der Gewinn im Vordergrund, sondern der Mehrwert für den Kunden. Das Ziel: der „Champion for Independent Businesses” zu sein, die helfende Hand, die den Metro-Kunden – kleinen und mittelgroßen Betrieben in der Gastronomiebranche – zu größerem Erfolg verhilft. Und zwar in Zusammenarbeit mit Startups, denn „Innovationen kommen durch neue Sichtweisen”, ist sich Koch sicher. Dazu hat Metro in Zusammenarbeit mit Techstars 2015 den ersten eigenen Accelerator gestartet. „Wir können in bestimmten Branchen auf Expertise zurückgreifen wie kein anderer”, sagt Koch. Expertise, das internationale Netzwerk des Konzerns, ein starkes Vertriebsnetz und der Zugang zu Kunden wie Lieferanten gepaart mit den innovativen Produkt- und Servicelösungen, der Flexibilität und dem digitalen Know-how der Startups – für Koch ist dies der ideale Weg, um gemeinsam innovative Geschäftsideen zu entwickeln und den größten Mehrwert für den Kunden zu schaffen. PLATTFORM SCHLÄGT INDUSTRIE Soweit wie die Metro und die Telekom sind viele andere Unternehmen in puncto Digitalisierung noch lange nicht. Einen entsprechenden Weckruf schickte Axel Springers Executive Vice President Christoph Keese mit seiner Keynote ins Publikum. Damit die Digitalisierung in Deutschland in Gang komme, sei es das Wichtigste, dass sich die traditionellen Unternehmen mit den Geschäftsmodellen im Netz auseinandersetzen, allen voran mit Plattformen. „Wir haben den Trend zur Plattform nicht nur in Deutschland, sondern in Europa komplett
Fotos: Lorem Ipsum
Konzentriertes Publikum: Das Programm ist sehr dicht.
verschlafen. Wir hängen 15 bis 20 Jahre hinterher.“ Laut einer aktuellen Studie von Roland Berger sind unter den zehn größten Firmen der Welt nach Marktkapitalisierung sechs Plattformen.
„MIT DEM NKF SUMMIT ERLANGT DAS THEMA CORPORATES UND STARTUPS ENDLICH DIE AUFMERKSAMKEIT, DIE ES VERDIENT“ MIRIAM MERTENS Vice President Startup-Kooperationen Telekom Deutschland
Keeses Erklärung: Es handelt sich um skalierende, exponentiell wachsende Geschäfte, deren Grenzkosten fast bei null liegen und die die Chance auf ein Weltmonopol haben. Ihre wichtigste Gemeinsamkeit: Sie stellen die Güter, die sie vermarkten, nicht selbst her. Uber, die größte Taxifirma der
Welt, besitzt keine eigenen Taxen. Airbnb vermietet die größte Anzahl an Zimmern – ohne selbst Immobilien zu haben. Facebook ist die weltweit größte Medienfirma und das ganz ohne eigene Inhalte oder einen eigenen Redakteur. Die Plattform schlägt die Industrie. ALLES WIRD DIGITAL Einer, der die Bedeutung der Digitalisierung bereits erkannt hat, ist Gisbert Rühl, CEO des Stahlhändlers Klöckner & Co. Vor drei Jahren hat er sich auf den Weg gemacht, um den Stahlhandel in das digitale Zeitalter zu führen. Mit der Expertise der Digitalberatung Etventure ist Kloeckner.i entstanden: eine Industrieplattform, die alle auf die Digitalisierung ausgerichteten Projekte und Initiativen des Konzerns bündelt. Stahl kann nun auch in kleineren Mengen und online bestellt werden. „Die ganze Company ist auf dem Weg der Digitalisierung“, fasst Rühl zusammen. Es sei aber wichtig, dass das Thema auch auf der obersten Führungs ebene ernst genommen werde. „Wenn das von oben nur plakativ angekündigt wird und sich in den Köpfen der Menschen nichts ändert, dann bringt es alles nichts“, ist Rühl überzeugt. „Der Kulturwandel ist wahrscheinlich wichtiger als die Technologie.” AUSTAUSCH AUF AUGENHÖHE Das Stichwort Mentalitätswandel zog sich durch den gesamten Tag. Im Panel zu den Trends und Buzzwords der Branche forderte Stephan Dörner, Chefredakteur des Magazins T3n, den Mittelstand dazu auf, auch über das eigene Geschäft hinaus zu denken. Er höre immer wieder den Einwand, „Wir wollen Startups, die zu unserem Geschäftsmodell passen“, fragt sich aber, ob es da überhaupt so viel für alle Branchen gibt. „Man muss auch größer denken.“ Peter Lennartz, Head der Startup Initiative Berlin und GSA bei der Wirt-
Ausgewählte Videos der Vorträge und Bilder vom NKF Summit Vol. 1. sowie die Anmeldung zum Newsletter für den NKF Summit Vol. 2:
NKF-SUMMIT.COM
Andocken an die Startup-Szene: Das Thema diskutieren Peter Lennartz, Christian Tegge, Udo Schloemer und Alexander Piutti.
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IN EIGENER SACHE
MUT ZU FEHLERN Mut zum Machen, Experimentieren und die Bereitschaft, auch Fehler zu riskieren, sind auch aus der Perspektive der Investoren wichtig. Im Panel „Scouting & Investing” berichtet Stefan Heilmann, Gründer und CEO der IEG – Investment Banking Group, wie vor ein paar Jahren das Geschäftsmodell von Airbnb auf seinem Schreibtisch lag und er sich sofort sicher war: „Das ist das Dümmste, was man sich vorstellen kann. Das wird nie funktionieren.” Merke: Auch der Profi kann sich irren. Mark Schmitz, General Partner von Lakestar Venture Capital beruhigte: „Das passiert immer wieder, ist ganz normal. Man muss den Mut haben, ein paar Mal zu schießen und dabei auch daneben zu liegen.“ Obwohl die deutsche Wirtschaft noch viel Nachholbedarf beim Thema Digitalisierung hat, schaut die Mehrzahl der Teilnehmer positiv in Richtung Zukunft. Sascha Schubert, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups betonte, es sei noch nie so einfach gewesen, Lösungen außerhalb der Politik zu finden: „Wir lösen die Probleme selbst.” Ein Motto, das auch über dem kommenden NKF Summit Vol. 2 im Sommer 2017 stehen könnte. Fordert einen anderen Umgang mit Fehlern: FDP-Chef Christian Lindner
REAL ESTATE ECONOMY TRIFFT PROPTECH
JÖRG FRISCHHOLZ Senior Vice President Leiter Region Ost HypoVereinsbank – Member of UniCredit Unternehmer Bank
Daniela Rattunde
Jens Wilhelm, Vorstandsmitglied der Union Asset Management Holding AG, erläutert, warum der Immobilienbereich eine besondere Rolle einnimmt Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Immobilienwirtschaft? Der Einfluss ist sehr stark und vielfältig. Zunächst einmal geht es um die Digitalisierung von Kernprozessen, die schon seit einigen Jahren läuft. Da rüber hinaus sehen wir noch viel Potenzial in der Sammlung und Auswertung von Daten im Rahmen von Big-Data-Analysen und Smart Analytics. Das große Ziel aller Beteiligten ist es, neue Standards für die gesamte Immobilienbranche zu setzen und zugleich neue, lukrative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
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„EIN KLASSE EVENT, DAS DEN TRADITIONELLEN UND DIGITALEN MITTELSTAND VERBINDET. TOP-LOCATION, GUTER CONTENT – WEITER SO!“
Welche Ansätze verfolgt Union Investment bei der Digitalisierung? Für die gesamte Union-Investment-Gruppe haben wir Mitte 2015 das Projekt ‚Digitaler Asset Manager 2020‘ gestartet. Auch im Segment Immobilien ist uns dabei ein partnerschaftlicher Ansatz besonders wichtig. Wir sind offen für Kooperationen mit Proptechs, um Brücken zu schlagen zwischen den digitalen Innovatoren und der etablierten Real Estate Economy. Was genau können Proptechs für Sie leisten? Da gibt es viele Ansatzpunkte. Unsere Innovationsmanager beschäftigen sich derzeit unter anderem mit der möglichen Umsetzung von BIM-Modellen – Building Information Modeling – und sammeln dazu Erkenntnisse in verschiedenen Pilotprojekten. Wenn wir diese und ähnliche Projekte größer ausrollen, werden wir dabei sicher eng mit Proptechs zusammenarbeiten.
Fotos: Saskia Uppenkamp, Union Investment
Im Gespräch: Sven Hock, Mitgründer und CEO von Service Partner One
schaftsprüfungsgesellschaft EY formuliert es im Panel zum Thema „Erfolgsmodell Lab: Andocken an die Startup-Szene“ ähnlich: „Ich würde mir wünschen, dass Mittelständler nach Berlin kommen, neugierig sind und erforschen, dass die typisch deutsche Vorsicht etwas reduziert wird, dass man einfach probiert und testet und mit Startups in Verbindung kommt.” Wie wichtig der direkte, persönliche Kontakt dabei ist, wusste auch Udo Schloemer, CEO der Factory Berlin, zu berichten: „Je mehr digital stattfindet, umso größer ist der Wunsch, sich analog auszutauschen. Das haben wir erkannt und das war der Grundgedanke der Factory.“ Zum Thema Zusammenarbeit wünscht er sich einen Austausch auf Augenhöhe: „Wir müssen akzeptieren, dass ein Startup, ein Freelancer, eine One-Man-Show genauso wichtig sind wie der Vorstand von VW, Daimler, BMW und Bosch.”
IN EIGENER SACHE
Mittagspause: Zeit fürs Networking
Diskutieren aktuelle Trends: Stephan Dörner, T3N Magazin, Christoph Räthke, GTEC, und Sascha Schubert, Bundesverband Deutsche Startups
KOOPERATION ALS NOTWENDIGKEIT
Wie Startups und Corporates gemeinsam Marktführer entwickeln: Sascha van Holt, Sevenventures, und Gerrit Müller, Techstyle Fashion Group
Peter Lennartz, Head Startup Initiative Berlin und GSA bei EY, über die Zusammenarbeit mit dem Mittelstand Welche Potenziale liegen in der Kooperation von Mittelstand und Startups? Wir zählen zu den erfolgreichsten Exportnationen, weil wir mit entwicklungsintensiven Hightech-Angeboten überzeugen können. Aber wenn es darum geht, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende in das digitale Zeitalter zu transformieren, haben die Unternehmen Probleme. Viele wirklich wichtige Entwicklungen wurden in den letzten 20 Jahren von jungen Entrepreneuren vorangetrieben. Insofern würde ich nicht von Potenzialen sprechen, sondern von der dringenden Notwendigkeit der Kooperation von Startups und Wirtschaft, insbesondere beim Mittelstand.
In welchen Industrien ist die Zusammenarbeit gut? Wir sind in den Bereichen, in denen die digitale Sprengkraft bereits Wirkung gezeigt hat – Medien, Handel, Tourismus – schon sehr gut unterwegs. Banken und Versicherungen sind mitten in der Transformation, als nächstes kommen die Professional Services und das gesamte Transport-, Energieund Gesundheitswesen. Wie fördert EY die Kooperation von Startups und etablierten Unternehmen? Wir versuchen, den Mittelstand für Startups zu begeistern und Kontakte herzustellen. Mit dem Vertical Cafe bringen wir Unternehmen passgenau mit Startups zusammen, beim Entrepreneurof-the-Year- Programm können sich Startups bei Unternehmen vorstellen. Auch EY selbst muss sich transformieren, um nicht vom Markt zu verschwinden – wir laden Startups ein, uns mit Ihren Ideen zu disruptieren.
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SMART ABHEBEN
Volles Haus: Rund 1000 Teilnehmer kamen zur DLD 2017.
Aufgepasst: Autonomes Fliegen ist einfacher als Fahren, sagt Airbus-CEO Tom Enders.
SMART EINRICHTEN
Startups zeigen auf der IMM Cologne, wie man die Möbelbranche digitalisiert
Was ist das nächste große Ding? Für Oliver Samwer sind es Finanz-Startups, verrät er auf der Digitalkonferenz DLD in München. Dies sei ein Schwerpunkt für Rocket Internet, auch wenn das Unternehmen für alles offen bleibe. Wie geht es weiter, „… what’s the plan?“ – dieser Frage stellten sich auf der Digitalkonferenz DLD erneut 150 digitale Visionäre und Entscheider aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie kamen wie jedes Jahr im Januar nach München, um dort mit rund 1000 Besuchern über Trends und Innovationen zu diskutierten. Artificial Intelligence sowie autonomes Fahren und Fliegen waren neben politischen Debatten über den Ausgang der US-Wahl die meistdiskutierten Themen auf der Konferenz. „Wenn es um künstliche Intelligenz geht, sprechen wir von Jahrzehnten, nicht von Jahrhunderten“, zeigte sich KI-Forscher Jürgen Schmidhuber überzeugt. Die Maschinen werden seiner Meinung nach dann wesentlich intelligenter sein, als Menschen es sind. Doch davor müsse man keine Angst haben. „Nein, natürlich nicht, es wird großartig!“, meinte Schmidhuber. „Es ist ein Privileg, in einer Zeit zu leben, in der wir diese ganze Entwicklung miterleben können.“ Autos, die von intelligenten Systemen gefahren werden, werden bereits in vier Jahren Realität sein, sagte BMW-Vorstandsmitglied Klaus Fröhlich. „In den kommenden Jahren wird sich die Autoindustrie stärker verändern als in den vergangenen 30 Jahren. Autonomes Fahren ist ein Game Changer und für uns wie ein Flug zum Mars.“ Im Silicon Valley arbeitet Airbus unterdessen am autonom fliegenden Helikopter. „In diesem Jahr nehmen wir ein Demo-Vehikel in Betrieb, das ohne Pilot für Transporte genutzt werden kann“, kündigte Tom Enders, CEO der Airbus Group an. „Und ich sage: In 15 Jahren haben wir ein Flugzeug für 90 bis 100 Passagiere, das mit elektrischem Antrieb fliegt“, sagte Enders. Autonomes Fliegen sei schließlich einfacher als autonomes Fahren. red
Beim Pitch auf der IMM: Florian Nübling von Volatiles Lighting mit Berlin-Valley-Redakteurin Anna-Lena Kümpel
„Ein Möbelhändler sagte mir: ‚Ich glaube, das Internet ist eher ein vorübergehender Trend‘“, erzählte Gründer Daniel Kuczaj im Januar auf der Bühne der internationalen Einrichtungsmesse IMM Cologne. Die Möbelbranche ist ein Sektor, der sich mit der Digitalisierung schwertut, weil die Hürde, Möbel online zu kaufen, noch immer sehr hoch ist. NKF Media, der Verlag von Berlin Valley, organisierte den Digital ID Tag auf der IMM Cologne, um Startups und etablierte Unternehmen der Branche zu vernetzten. Daniel hat 2014 den Möbel-Shopping-Service Roomhero aufgebaut und berichtete in seiner Keynote in Köln, wie sich der Markt entwickelt hat und wie sich die Händler noch entwickeln müssen, um von der Digitalisierung zu profitieren. „Der Markt hat in den vergangenen drei Jahren auf jeden Fall Fortschritte gemacht“, sagt Daniel. Wie schnell sich der Möbelhandel verändern kann, zeigte Martin Reiter in seinem Pitch für das US-Startup Wayfair. 3D-Rendering, Augmented Reality, künstliche Intelligenz: Wayfair experimentiert mit allen Trend-Technologien, um die User Experience des Onlineshops zu verbessern. Das Startup Roomle wiederum hat einen AR-Raumplaner entwickelt, der mit einem Shop verbunden ist. Der Nutzer kann alle Möbel aus diesem Shop über die App in seinen Raum setzen und mit der Augmented-Reality-Technik sehen, wie das entsprechende Stück im Zimmer wirkt. Mit den neuen technischen Möglichkeiten verändern sich auch die Bedürfnisse der Kunden. „Durch die Digitalisierung wird der Zugang zu individueller Beratung und Customization immer einfacher“, sagte 99chairs-Gründer Julian Riedelsheimer bei der Panel-Diskussion zum Thema „Individualisierung und Digitalisierung“. Unternehmen wir Roomle und 99chairs sammeln viele Daten über die Vorlieben ihrer Nutzer und lernen, welche Möbel zusammenpassen oder für welche Art von Räumen sie geeignet sind. Roomle-Gründer Albert Ortig glaubt: „Mit diesem Wissen und der fortschreitenden Technologie ist es nicht mehr weit bis zum automatisierten Einrichtungsberater.“ ak Panel-Diskussion: Lifestyle, Living, Creativity 62 / berlinvalley.com
Fotos: DLD 2017, Lutz Sternstein/IMM Cologne
Künstliche Intelligenz und autonome Fahrzeuge waren die Themen auf der DLD 2017 in München
DURCHSTARTEN! NKF publiziert zwei der führenden Startup-Medien in Deutschland (eines davon hältst Du gerade in der Hand, das andere ist ‚the Hundert‘). Innovationen sind unsere Leidenschaft. Wir möchten Veränderung verstehen und mitgestalten, technologisch und gesellschaftlich.
Kurzum: Unser Platz ist vorne, unser Blinker links. Wir haben Spaß an dem, was wir tun. Unsere größte Stärke ist unser Team. Und hier kommst Du ins Spiel. Denn wir wollen weiter wachsen und suchen daher ab sofort:
OFFICE MANAGER SALES MANAGER EVENT MANAGER TELESALES MANAGER CREATIVE DIRECTOR MARKETING MANAGER PRAKTIKANTEN (M/W)
(M/W)
(M/W)
SENIOR
(M/W)
(M/W)
ONLINE
(M/W)
BEWERBUNGEN INKL. GEHALTSVORSTELLUNGEN BITTE PER E-MAIL AN BILGEN YAYLALI, BY@NKF.MEDIA
(M/W)
EVENTS
App Promotion Summit: Im Berliner Hotel Adlon gab es wieder Hot Trends in gediegener Atmosphäre. Deutscher Business Angels Tag: einzigartige Atmosphäre und intensives Networking auf dem Galaabend im Alten Rathaus Nürnberg
Spieglein, Spieglein an der Wand: gute Stimmung bei der Büroparty von Dirror
Jeden Monat trifft sich die Startup-Szene auf Konferenzen, Partys, Hackathons und anderen Events. Ein kleiner Rückblick
Grand Opening des Flying Health Incubators: Hier wird jetzt unter anderem an Softwareas-a-drug-Lösungen gearbeitet.
Dreamhack Leipzig: Drei Tage lang erlebten mehr als 15.000 Besucher E-Sports-Wettkämpfe und testeten neue Games.
Moin Hamburg, Schalom Israel: Im Mindspace wurden die Verbindungen zwischen Startups aus Hamburg und Tel Aviv geknüpft. The place to be: die Slush im November in Helsinki
64 / berlinvalley.com
Mittendrin und doch allein: Die Slush bot auch stylische Rückzugsmöglichkeiten.
Fotos: BAND, App Promotion Summit, Dirror, Leipziger Messe / Andre Kugellis, Flying Health Incubator, Slush / Jussi Hellsten, Armin Stark / Simcha Studios
GUT GETROFFEN
EVENTS
KALENDER
Wichtige Events und Konferenzen für Gründer und Startups im Überblick 07.–08.02. | BERLIN | NHOW ONLINE HANDEL
An zwei Networking-Tagen werden Trends, Tools, Methoden und Innovationen des Online-Handels vorgestellt und diskutiert.
21.–22.02. | MÜNCHEN | LEONARDO ROYAL HOTEL GERMAN CRM FORUM Die größte deutschsprachige CRM-Konferenz bietet Networking, Expertengespräche und Vorträge rund um das Kundenbeziehungsmanagement.
Alle Event-Details, NewsletterAnmeldung und mehr:
STARTUP-CALENDAR.COM
07.–08.02. | MÜNCHEN | ICM WEARABLE TECHNOLOGIES CONFERENCE
08.–12.03. | BERLIN | MESSE ITB BERLIN
09.–10.02. | RIGA | NATIONAL LIBRARY TECHCHILL
09.–11.03. | INNSBRUCK | SKIPISTEN UM INNSBRUCK SKINNOVATION
Bei dem B2B-Event zeigen Hersteller auf der Bühne und im Expo-Bereich ihre Neuentwicklungen bei Wearables.
Auf der Tourismus-Messe präsentieren sich Länder, Städte und Regionen, Reiseveranstalter, Buchungsportale und Hotels aus mehr als 180 Ländern.
Auf dem Startup-Event in der lettischen Hauptstadt netzwerken StartupTeams und Entrepreneure bei Keynotes, Panels und Pitches.
Drei Tage lang fahren 250 angehende Entrepreneure Ski und Snowboard. Es gibt Workshops, Coaching-Sessions und Pitches im Skilift.
02.–03.03 | HAMBURG | MESSE ONLINE MARKETING ROCKSTARS
Das zweitägige Festival mit Konferenz, Expo, 200 Ausstellern, Partys und mehr ist der Place to be für alle Online-Marketing-Macher.
04.–12.03. | MÜNCHEN | VERSCHIEDENE STANDORTE MUNICH CREATIVE BUSINESS WEEK Das Design-Event für Gestalter und Auftraggeber sensibilisiert für Design und seine gesellschaftliche, kulturelle und ökonomische Bedeutung.
14.–18.02. | STUTTGART | MESSE DIDACTA
06.–08.03. | AMSTERDAM | MARRIOT RISI EUROPEAN CONFERENCE
13.–16.03 | MÜNCHEN | HOLIDAY INN CITY CENTER IOT CONFERENCE
15.–16.02 | MÜNCHEN | BMW WELT APP DAYS
07.–08.03. | MÜNCHEN | MESSE INTERNET WORLD
13.–14.03. | HAMBURG | CINEMAXX D3CON
16.–17.02. | BERLIN | QUADRIGA FORUM BERLIN SUMMIT
09.–10.03. | BERLIN | TITANIC CHAUSSEE DTIM 2017
28.03. | BERLIN | RIU PLAZA HOTEL CORPORATE PUBLISHING
Fotos: TechChill, Chris Kurr, Skinnovation
Die Bildungs-Fachmesse zeigt Angebote von rund 900 Ausstellern sowie Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte, Erzieher, Ausbilder und Trainer.
Parallel zur Loca Conference findet der ungezwungene Austausch über neue Technologien wie Augmented Reality und App-Vermarktung statt.
15 Unternehmen und Behörden präsentieren Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien innovative Kampagnen und Workshops.
Verschiedene Unternehmen aus der Holzbranche zeigen Trends, Herausforderungen und Chancen des globalen Holzmarktes auf.
Themenschwerpunkte der Messe: E-Commerce, E-Logistics, Multi-Channel, Online-Marketing, Software, E-Payment, Usability und Social Media.
Das deutschsprachige Fachevent zur Technologiefrüherkennung und dem Umgang mit disruptiver Technik für Experten aus Wirtschaft und Politik.
Die Konferenz bietet einen Themenmix rund um Designexpertise, Produktentwicklung und IoT-basierte Geschäftsmodelle.
Auf dem Event treffen sich Werbetreibende, Agenturen und Publisher, um über Programmatic Advertising zu diskutieren und um sich zu netzwerken.
Bei dem Event für Kommunikationsfachleute werden Best Practices in Vorträgen vorgestellt und in Workshops diskutiert.
VENTUREDAILY.CO Der umfassendste Newsletter der Star tupszene. Täglich das Wichtigste aus 120 Newsseiten.
VORSCHAU
IN DER NÄCHSTEN AUSGABE DER NÄCHSTE FINTECHDURCHSTARTER?
CYBER-SECURITY Wie hältst Du es mit dem Datenschutz?
Interview mit Optiopay-Gründer Marcus Börner
IMPRESSUM CHEFREDAKTEURIN (V. I. S. D. P.) Corinna Visser (vis; cv@berlinvalley.com) HERAUSGEBER Jan Thomas (jt; jt@berlinvalley.com) ANSPRECHPARTNER ANZEIGEN Sebastian Schäfer (sch@berlinvalley.com), Lars Hügemeier (lh@nkf.media), Antonio Maiocchi (am@nkf.media) CHEFIN VOM DIENST Julia Meusel (jm) MANAGING EDITOR Christoph Strobel (cs) REDAKTION Anna-Lena Kümpel (ak), Kate Grin (kg), Daniela Rattunde (dr) STÄNDIGE MITARBEITERIN Sabine Petzsch CREATIVE SUPERVISION Balázs Tarsoly (balazs.tarsoly@operationbutterfly.com) CREATIVE DIRECTOR Susanna Pozzi (susanna.pozzi@operationbutterfly.com) PRODUKTIONSLEITER Johnnie Clapper (johnnie.clapper@operationbutterfly.com) FOTOGRAFEN Saskia Uppenkamp, Jann Venherm DRUCK Möller Druck und Verlag GmbH, Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde OT Blumberg PAPIER glzd. gestr. aufgebessert LWC, 70 g/m² SZO AUFLAGE 20.000 Exemplare Berlin Valley erscheint achtmal jährlich und kostenlos in der NKF Media GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Telefon: 030 46777251, nkf.media
HUBS, LABS UND SPACES
Was Corporates unternehmen, um die Digitalisierung voranzutreiben
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ERSCHEINT AM: 16. MÄRZ 2017
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